Jugend und Technik / 1960/09

84
7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09 http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 1/84 /mweiteren'inhalt 8. tA||ROAilG Septarber lt6 ?lfls t,- Dl'l 9' ten der Strclße

Transcript of Jugend und Technik / 1960/09

Page 1: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 1/84

/m

weiteren'inhalt

8. tA||ROAilG

Septarber

lt6

?lfls

t,- Dl'l

9'

ten

der Strclße

Page 2: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 2/84

(

Den

Uberkopfloder

KT

50

UK,

der in viele

Lönder

exportiert

wird,

zeigt

dos

Titelbild

der

Oktober-Aus-

gobe.

Testbericht

,,Ponnonio

über die neue

de Lure" 1960

TV-Empfönger ier und do.

Eine

internotionole Za-

sommenstellung modernel

Fernsehempfönger.

Unterwegs

ouf

Rügen.

Lond

und

Leute

m

nördlichsten

Zipfel

unserer

Republik.

Kroftwerke

noch

dem

Boukostensystem

Page 3: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 3/84

Welüe

enntnisse

rouc{rt

der

Fodrorbeiter

on

morgen

Der Direktor

des

Deubdren nstituts

ür Berufs-

ousb i l dung ,

e in r i ch

Less ,

onwor te te :

Auffassung,

mit der alten acfitklassigen

Sctrulbildung

könne man zukünftig

in der Produktion

bestehen.

In

der

fachlichen

Ausbildung

werden

wir

in allen

Berufen, in

denen es möglich

ist,

im

1. Lehrjahr eine

breite,

möglictrst für

mehrere Berufe

gemeinsaFne

Crundausbildung

durchftihren,

In dieser

breiten

Crundausbildung

erwirbt sictr

der

Jugendliche

die

tedrnisdren, ökonomisdten und naturwissensdraft-

lidren

Grundlagen

einer

Gruppe

von verwandten Be-

rufen.

Er

ist dadurctr

für sein späteres Leben

gut

ge-

rtistet,

die Entwidrlung

dieser

ganzen

Gruppe von Be-

rufen

mitzugestalten.

Er

ist audr in diesem Bereidr

leicht

umsetzbar.

Im 2.

Lehrjahr

wird eine spezielle

Ausbildung durch-

geführt,

in

welcher

der

Lehrling

mit

den speziellen

fortgeschrittensten

Arbeitsverfahren

und Produktions-

methoden

auf

dem Arbeitsgebiet

seines Berufes ver-

traut

gemacht

wird,

In

.der

Berufsausbildung

werden

die modernsten

Maschinen

und Geräte

umfassend be-

handelt,

neue

Arbeitsmethoden

gründlich gelehrt

und

dadurch

die Jugendlichen

befähigt, audr mit der

tectr-

nischen Entwicklung Schritt zu halten und Erzeugnisse

herzustellen,

die in ihren

Eigenschaften

und Leistun-

gen

Weltniveau

haben,

Heute

schon

ist in

den

Lehrplänen

der Berufsausbil-

dung

vorgescfrrieben,

daß

die Lehrlinge

mit den

Grundlagen

rder

Automatisierung

vertraut

gemacht

werden,

also mit

jenen

Fragen,

die in ihrer zukünfti-

gen

Tätigkeit in

den nächstenJahren

und Jahrzehnten

eine

große

Rolle

spielen werden.

Diese

neue moderne Berufsausbildung

ist eine all-

gemeine,

die allen Jugendlichen

die' Möglictrkeit

der

Entfaltung

ihrer

Krälte

biete't.' Es

wird hidrt,

wie in

den

kapitalistisctrerl

Ländern.

eine

kleine

Schidrt

von Managern

die

'Produktion

be-

stimmen, sondern die hoctrgebildeten sozialistischen

F4dtafbeiffr"werdgn

sich entscheidend

an der

weiteren

Entwickluhg

dpr

Tedtoik

beteiligen.

Frage:

Herr Less,

ob 1.

September 7959

wurden an

einigen

Betriebsberufsschulen

nserer

nepublik Abltur-

Frage: Entspricht ctie

Berulsausbildung

unEerer

Jugendllchen ilen

Anforilerungen iler

sich stllrmlsch

entuickelnden T e

chnlk?

Antwort: Es ist verhältnismäßig einfach, das \tissen

und Können zu bestimmen,

das die

jungen

Factr-

arbeiter, die heute ihre Berufsausbildung

beginnen,

beim Lehrabsdrluß besitzen müssen.

Aus

dem

Siebenjahrplan lassen

sich an Hand von Berufs-

analysen

die

Anforderungen

in den

einzelnen Berufen

ableiten.

Sie werden

in

den Berufsbildern festgelegt

und in

den Lehrplänen fi.ir die Ausbildung

vor-

geschrieben.

Viel

sdrwieriger ist es,

die Anforderungen zu er-

kennen,

die an dieselben Mensdren

5,

l0

oder

20

Jahre

nach

ihrer Berufsausbildung

zu

stellen sind.

In der

Berufsausbildung von heute

milssen sie

jedoctl

schon

auf

ihre Tätigkeit

im Jahre

1980, m Jahre

20ül vorbereitet

werden.

Sie müssen so ausgebildet

werden, daß sie später audr die heute noctr nicht voll

erkennbaren

Anforderungen

erfüllen

können.

Die

Klassiker

des Marxismus-Leninismus

haben die

Notwendigkeit

einer

solchen Bildung, einer

polytech-

nischenBildung,

vorausgesagt.Unabhängig

von

einem

eng

begrenzten Beruf

soll der Facharbeiter

in der

sozialistisdren Produktion

vielseitig

einsetzbar

sein.

Diese Fadrarbeiter

werden

das Niveau

von Technikern

und Ingenieuren

haben.

Der

wesentliche

Unterschied

zwischen geistiger

und

körperlicher

Arbeit wird

durch

die weitere

Mechanisierung

und Automatisierung,

durdr

die Entwicklung

von Technik

und Wissenschaft

und

ihre Anwendung

in der Produktion,

insbesondere

abör

durch

die

sozialistisdle Arbeitsorganisation

be-

seitigt werden. Neulich las ich die Formulierung: Der

Facharbeiter

wird nicht

mehr

so schwarze

und der

Ingenieur

nicht mehr

so weiße

Hände haben.

Je höher

die Allgemeinbildung,

besonders

in den

naturwissenschaftlichen

ächern,

e

umfangreicher

die

Berufsausbildung

ist,

desto

besser werden

die Lehr-

linge

den

Anforderungen

der

sich

stürmisctl

ent-

wickelnden

Technik

entsprechen

können. Es

ist

daher

völlig

falsch,zu

glauben,

mit

der Einführung

der

zehn-

klassigen

allgemeinbildenden

polytechnischen

Ober-

schule

könne

die

Berufsausbildung

verkürzt

werden.

Die

heute auf 2 Jahre festgesetzte

Lehrzeit

wird

bald

auf 3 Jahre

erhöht

werden müssen.

Noch

irriger ist

die

Page 4: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 4/84

kldssen

eingeüchtet, Welche Beileutung

habefl

illese

Klassen und weldte Voraussetzungen

slnd

lür

ilte

Aufnahme der Jugendlidten in ilie

Abiturktassen

not-

wendig?

Antwort: Die Anforderungen

an den

zukünftigen

Fach-

arbeiter in dbr

sozialistischen

Gesellsdraft

können äm

besten von

den

Absolventen

der Klassen

..Betufs-

ausbildung

und Abitur"

erfüllt werden. Wenn die

Facharbeiter

dds Niveau

von Ingenieuren

und Tech-

nikern haben

sollen, muß ihre

allgemein-technischeBildung und Erziehung äuch der eines Ingenieurs und

Technikers

entsprechen.

1965werden bereits

20% aller

Absolventen

der Ober-

schule diesen Bildungsweg

gehen,

und wieviel

werden

es l9?0.

1980 sein?

Die Antwort

findet

jeder

lelcht

selbst. Dieser Weg

wird

in Kürze der

Hauptweg zum

Studium

an

Universitäten

und Hochschulen

sein.

Voraussetzung

ür

die Aufnahme

in diese Klassen

is t

der Abschluß

der zehriklassigen

allgemeinbildenden

polytechnischen

Oberschule mit

guten

und sehr

guten

Ergebnissen.

Die Jugendlicherl

sollen vor

allem

gute

Kenntnisse in

den

naturwissensbhaftlichen

Fäc*rern

nachweisenkönnen,

gute

Leistungen

beim

Unterriclrts:

tag in der

sozialistischen

Produktion

erreicht

und

Interesse für die von ihnen gewählte Fachrichtung

haben.

Die

Kinder von Produktionsaibeitern

und'Genossen-

schaftsbauern,

der Intelligenz

und, der Eltern,

die

sich

besondere

Verdienste

erwoiben. haben,

sollen bevor-

zugt in

diese Klassen

aufgenommen

werden.

Nach

einer dreijährigen

Ausbildung

werden Fach*

arbeiterprüfung

und

Abitul abgelegt,

Das Abitur

berechtigt

zum

Studiüm

an allen Hochsclrulen

und

Universitäten

unserer

Republik. Es

ist

jedoch

anzu-

nehmen,

daß

der

größte

Teil

der Absolventen

öin

Studium

in einer

dern Lehrberuf

naheliegenden

Fnch-

richtung

aufnehmen

wird.

Frage: Warun w,ri| itie Ausbildung der Lehrlinge

gegenwärtig

uerstörkt

in der

sozialistischen

Ptoduk-

tion

durchgeführt?'

Antuort:

Das

sozialistische

Bewußtsein

unserer

ungen

Facharbeiter

wird

nicht in einem

Treibhaus,

isoliert

vom

stürmisdren

Kampf der

Werktätigen

um

die

Erfüllung

der Pläne,

geformt.

Mit

der

modernen

Tedtnologie

können sie

nur dort vertraut

werdeh, wo

sie tatsächlich

angewandt

wird. Die

Erziehung

zu

klassenbewußten

Arbeitern

kaqn

am besten von

den

klassenbewußten

Arbeitern

selbst beeinflußt

werden.

Die

Möglichkeit,

die

Lehrlinge

zur sozialistisctren

Arbeitsmoral

zu

erziehen, st

in der Produktion

besser

gegeben

als

anderswo.

In den Brigaden der sozialistischenArbeit ist die

gegenseitige

Hilfe

und die

gegenseitige

Erziehung

ztr

einer Wesenserscheinung

geworden.

Diese

Brigaden

haben

mit dem

Betrieb

Verträge abgesctrlossen,

n

denen sie Verpflidttungen

eingehen tiber

die Erfüllung

der Planauflage,

wie

sich die Brigademitglieder

eine

höhere

beruflich-technisctre,

politische

und külturelle

Qualiflkation

anzueignen

gedenken

und wie sie

das

sozialistisctre

eben,

die

persönliche

Beziehung

zuein-

ander

innerhalb

und außerhalb

des Betriebes,

gestalten

wollen.

.

In

diesen

Formen

der sozialistischen

Arbeit, des

sozla-

.listischen

Lernens

und des

soziali$tisehen Lebons

wer-

den

die Lehrlinge

einbezogen,

denn diese kollektlv€

Erziehung

ist

wertvoller und wirksamer

dls

jedeEinzel-

erziehung. Lehrlinge, die in einem solchen Kollekfiv

miterzogen

werden,

stehen,

wenn sie die

Berufsaus-

bildung

beendet

haben,

nidrt

vdr neuen Problemen,

die

sie

selber nicht

.lösen

können,

sondern

sind

bereits

vollwertlge

Mitglieder

dieser Brigaden.

2

Das

können

die Lehrlinge

selbst

am

besten

ausdrücken.

So schreibt

z.

B.

der

UniversalfräserlehrlinE

Rolf-

Peter

Lange

aus

der Betriebsberufsxhi.lle

,,Philipp

MüUer., im

Industriewerk

Ludwigs{elde:

,,E6

ist

auf

jeden

Fall

zu begrüßen,

daß

uns

die Möglichkelt

gege-

ben

wird,

noch während

der Lehrzeit

in der Produktion

Erfahrungerr

zu sammeln

und Kontakt

mit den

Ar-

beitern

zu bekommen.

Uns

wird dadurctr ein Beginn

als Facharbeiter

erleichtert,

und wir

sind ln

der Lage,

da

wir mit den Produktionsverhältnissen

vertraut

sind, uns gleich voll an der Produktion zu beteiligen.,,

Wie

ernst die

Meinungen

der Arbeiter

g€nommen

wer-

den,

beweist

die Darstellung

eines

Triebwerkmecha-

nikerlehrlings:

,,Besteht

ein

guter

Kontakt

zwischen

Arbeiter

und Lehrling,

so wird

auch tiber

politische

urid

gesellschaftliche

Probleme

diskutiert. So

erzählte

mir

ein Cenosse

aus,seinem Leben

und über

die

Be-

deutung

der

jungen

Luftfahrtindustrie

unserer Repu-

blik. Er

wies mir

nach, daß mein

Entschluß,

hach der

Lehre

in die Nationale Volksarmee

eirtzutreten, richtig

ist."

Diese Bildungs-

und Erziehungsarbeit

gemeiniam

mit

der

Arbeiterklasse

witd

für

die sozialistischeBerufs-

ausbildung

typisch werden, weil

hierdurch die Ver-

mittlung des höchstmöglichen Wissens und Könnens

für

die Lehrlinge

gewährleistet

wird und sie dadurch

gleichzeitig

n das Produktionskollektiv

hineinwachsen.

Frage:

Wie lcann

die

Zeitschrift

,,Jugend,

nd.

Technik"

die berull iche Ausbild,ung

nterstützen?

Anhuort:

Die

Zeitschrift

,,Jugend

und Technik"

gibt

schon

etzt

ihren

Lesern eine

große

Unterstützung für

ihre

berufliche

Qualifizierung,

Das ist kein

Wunder,

arbeiten

doch in der Redaktion ein

großer

Anteil

von

Berufspädagogen

nd Diplom-Gewerbelehrern

mit.

Durch die Veröfrentlichung der

neuesten technischen

Errungenschaften,Konstruktionen und Arbeitsverfah-

ren wird die berufiidr-polytechnische Allgemein-

bildung weitergeführt

urid

verbessert, ndern

aus allen

Bereichen der Technik die

aktuellsten

Probleme

ln

ver.

ständlicher

und

interessanter Form

anlegend dar-

gestellt

werden. Die Abschnitte

,,Jugend

und Technik

berichtet

aus

aller Welt" oder

,,Für

den

Bastelfreund"

können

von

den

Jugendlichen

selbst,

aber auch von

den

Lehrmeistern und Berufsschullehrern

ftir

ihre

Arbeit

ausgewertet werden.

Für

die

Zukunft könnte die Zeitschrift

,,Jugend

und

Technik"

noch mehr

zur

Unterstützung der Jugend-

lichen

bei der Berufswahl wirksam werden, indem

sie

berufsorientierende Artlkel

bringt,

d.

h. über

die Be-

deutung und die Arbeitsbereiche neuer

und

ftir die

Volkswirtschaft besonderswichtiger Berufe, wie z. B.

eine Beschreibungdes

neuen

Börufes

,,Meß-

und Re-

gelungsmechaniker",

in

Beruf,

der

durch

die Entwlck-

lung

d€r Technik notwendig

geworden

ist. Dieser

Beruf

bietet den Jugendlichen

eine

große

Entwick-

lungsperspektive ünd umfaßt einen

außefordentlich

technisch-interessanten

rbeitsbereich, Die Zeitschrift

könnte einzelne Themen aus den Lehrplänen

der

Be-

rufsausbildung

aufgreifen und in

der

ihr eigenen Art

den dazugehörigen edtnisch-wissenschafilichen nhalt

darstellen, auf

die

Wirkungsprinzipien

hinweisen und

die Anwendung naturwissenschaftlicher

Gesetze auf-

zeigen.

Es

ist

auch zu

empfehlen, nodr stärker

aul die

Erziehung

zur

Qualitätsarbeit,

zur

sozialistischen

Arbeitskultur

beizutragen.

Auch der Selbstbau vOn Lehrmitteln könnte durch di-e

Zeitschrift

gefördert

werden. Dann

wird die Zeltschrift

nodr mehr

von den Lehrkräften der Berufsausbildung

äls Mattlrial für ihre Bildungs-

und Erziehungsarbeit

benutzt werden.

Page 5: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 5/84

E

T

:

E

I

IJ

ta

ta

Folgrndu

godroh

om l. Mei 959

ror

d.n

W.lttoran

dcr VEB

Buno: Dia

Jogudbrlgodr

,Frlcdrich

Engrlrr,

.lna

RGporotsrbrigadr

qur

dcr

Abt.l.

lung Acrtlnltrll, hstta

flh

gutc

Aö.it

ltn l. Ouortol

dir

Wondcrlohnc

rr.

hcltan.

Nun

rolhc tb mit di.rat

fohnc

rhranYoll

on dcr

Spitrc

dcr

Suno-lelcgrdrcft

rur Dcmon3trqlion

rlchra.

G*cnmea wolcn

nut cin

poar

Mit-

glhdrr

dor lrlgodt. lltar.

rollt di.

Fohnr

lrcarn?

,ad.r halta

alna

cndrrr Autrcdr.

Kelnrr

rclltr

of$rn rg

t.in.n L.l3lun.

gan

dah.lr. Clncr

rdillg

ror: lnobcln,

"Un

dle Fohnr

lnobdn',

rcato

rldr

Helmrl

Hctrnbroidr,

dcr

Brigodlcr,

iln dcÖ

cuf.

.lYar

donkt ihr

dtnn?.

Er ror

el

rölhBlidr,

der ridr mit

d.r

Fohnr

on dlr

Spltrr d.r Zug.r

rt llt..

Nctü?lldr

röcut n

bol

drm

lGrtliö.n

Ycrbdnocdr

ollo ru..rl

ouf dir Fohna

und lhr.n ?r€9rr. ,llrt I.öt fort.

rÖrltülö

t.rold.n,

Hdnut.,

rlof

rln

ilöd.l

d.nr lrlgcdhr

oulennrnd

ru.

H.lmüt

uürd.

rot.

Forträrlttliö g

..

rord ia l

ra, rar

r r e l

dcnn b l rher

nldrtl

Schlechtes

Yorblld

An

ienem

?ag mußte

er unwillkürlich

immer

wieder

an

diesen Zuruf

denken.

Was ist

eigentlich

los

mit

uns, tiberlegte

er. Tatsächlich,

wir lassen

uns in

letzter

Zeit recht

treiben.

Unsere

Reparaturnormen

erftlllen wir

Ja nicht schlecht. Dafilr verdienen wirglänzend, und darum geht es

uns

wohl

auch in

erster Linie.

Aber

wir sind doch

eine Jugendbrigade,

wir

müßten in allem

Vorbild

sein.

Am nächsten

Tag

nahm Helmut

selne Jungen zu-

sammen.

,,Wie

wlr uns

gestern

benommen

haben..,

sagte er,

,,das

war beschämend.

Habt ihr

eigentlich

einmal

darüber

nachgedacht,

warum

heiner

die Fahne

tragen wollte?"

,,Wir

hatten

doe:l.

so oft negativ

diskutiert,.,

gab

elner

ehrlich zu,

,,und

nun

auf einmal mit

der Fahn'e

vorn

-

wa6 mußte

man da von

uns denken ,.

,,Und

warum

haben

wir oft

negativ dlskutieit?,,

fuhr

Helmut

fort,

,,Weil

wlr

uns ln letzter

Zeit

überrhaupt

nicht mehr mit TaEesfragen befaßt haben. Wir sehen

die Zusammenhänge

nicht.

Dle

Schulung haben wir

einschlafen

lassen.

Wir

nehmen

nicht

mehr

mit dem

Herzen

an der Entwicklung

unseres Betriebes

teil.

Wann

haben

wir den letzten

Verbesserungsvorschlag

Stöndlg

onml

dlr irporcturbrlgodr

Hoüenbroldrr

u lrlgodc.

brrotungcn

ruroftnan. Hlrr rrrCra

rychl dh uldrtlgrtatr

?ro.

duttlonr.utgob.n

olr ouö

clturllo

.pollflrdrr

Frogrn

lrrnrltn.

einSereicht?

Wir wollen sozialistisch

arbeiten

-

das

heißt

aber zuerst,

sich klar

darilber

zu werden,

daß

jede gewonnene Stunde, jede elngespart€ Mark

.unser

tr'riedenslager

stärkt.,.

Nachdenklich hörten'die

10

Schlosser und

Schweißar

.zu.

Einige

nickten. Sle

gingen

an

diesem Tag

nicht

so

sehnell auseinandef,

Dle meisten

von ihnen

nahmen

sich damals

ganz

fest vor:

Ja, es

rnuß

anders

werden mit uns.

.

.

Ein halbes

Jahr später

hatte

die Brigade wiedef

die

Wanderfahne

erhalten und

außerdem

als

€rste

Brigade

des

Bunawerkes

den Ehrentitel

,,Brigade

der

sozialistischen

Arbeit".

Diesmal L stritt€n

sie sich

beinah darum,

wer

die

Fahne bei'der Demonstration

zu Ehren des

10. Jahrestages

dei Republik tragen

durfte,

Allred welß Bescheld

Ende Juni 1960. V/ir sind

auf dem lltreg zu dieser

Brlgade. Das

große

Jugendtor

liegt

hinter uns.

Bald

taucht

rechter

Hand

die Reparaturwerkstatt auf, in

Page 6: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 6/84

\

der dle Brigademitglieder

arbeiten.

Aber es

sind nur

einige von ihnen da.

,,Die

andern sind

irgendwo i;1 Betrieb",

antwortet

uns einer

der

jungen

Kollegdn,

,,auch

Helmut."

,,Und

könntest du

uns

helfen,

ihn zu

finden?" bitten

wir,

Alfred

Banas

iegt das

Werkzeug

weg, und

wir treten wieder ins

Freie.

So weit. das

Auge

sc*rauen

ann, ist

das Gelände ein einziger Bauplatz.

Dsbei ist

das

nodr

nictrt

einmal

der

Bau der

Jugend, die

größte

Karbid-

fabrik

der lVelt, sondern

,,nur"

das

Objekt,,Blausäure und Acrylnitril".

,,Vor

drei Jahren

begann der

Aufbau

dieses

Betriebsteiles", beridrtet

uns

Alfred.

,,Und

seitdem

lst

unsere

Jugendbrigade audr dabei. Seht ihr

dort die Blausäurefabrik? Ste

ging

gerade

vor ein

paar

Monaten

in

Betrieb. Sie

produziert

jetzt

bereits

viermal soviel

Blausäure

wie die

alte

Anlage.

Und

bald

wird es noctr

viel mehr sein.'l

Wir

steigen tiber

Qleise.

,,Gehört

aue

diese Fabrik zu

eurem Arbeits-

bereich?" mödlten wir wlssen und

zeigen

auf

einen

ebenfalls neuen

1üerkteil.

,,Natürlictr",

bestätigt Alfred stolz.

,;Das

ist dodr

unsere Acrylnitril-

fabrih, der einzige Betrieb dieser

Art

in

der DDR. In Wolfen wird

ja

das bekannte

Wolcrylon

daraus

produziert.

Wir

sdricken

schon

jetzt jeden

Monat einige hundert

Tonnen Acrylnitril dorthin.

1965

wird ee zwölfmal

so-

viel sein."

So erzählt

Alfred noch eine

ganze

Menge über

seinen

Betrieb.

Mit wenigen Worten hat

er

fachkundig die

I

Sdrlölrrdrrl

In| luno-W.it.

Sr4t

lcllcidrt trcflcn wir

Bodo, sogt.

Al.

f.od Bondr, oll

wlr

durdr

dan

Arbaitt.

borcich

d.r Komplcrbrlgodc

wsndcrlcn.

,Wcr

irl

Bodo?i lrcgtca wlr.

,Au6

alncr

von unr", cntg.gn.t

Allrod

gonr

clnloö. Und dorn

bGgagn.tsn

wlr

ihn wlrtlldr.

In dunklcr

Sdrlott..nonlut

st.dd.

.t

rwlröen

dcn

Rohronlogcn

d-r

ncucn Blouröurcfobrik,

,Bodo,

lomm

nral

hcr',

rlcf Allrcd

ihm

ru.

olllcr

lrt

lcmcnd

von

,lugend

und

T.öhik'.

Erröhl

dodr

mol

:woc

von

dir.i

Eodo krodr hcnor und roh unl etwo lot'

lor on.

,Wos

gibt't

da

ru enöhlcn''

brulnnl.

.t.

In

Stidrworlen crluhrcn

wlr donn dan

0a'

rodlinlgcn Wcg dicrcr

jung.n

ArbGltGrJ.

Brlgodcmitgllcdcr,

dia hintukomcn,

crgönr'

4

,,Bodo steiner vonuns"

t.n,

wsr Bodo ouslicB,

und

atlöutarten

unt,

wlcro

cr,

dcr clEcntllö

gqr

nidtt

tur

Brlgodc

Achört,

sondcm

vor .in.m

Vi.rt.l'

lohr

alr B.t.irbsl.itar

für

di.

t.chni3dl.

Eetrcuung dcr Abtcilung

Blouröurc-Acryl.

nitril

aingcrattt

wurdc,

,cinar

yon

unti

i3t.

SGin Votar wär Bohnorbeitcr,

Ab der:tr.ll.

WGltkrlag ru Endc

Aing,

lernt

Bodo Bcd(.r

gGtad.

Küpt€rdrmicd.

Scinc

Firmo

rölcltc

lhn

mit

euf

diö Bsustol l .

3unq.

Er

gGficl

dam Jurgcn ln

dcm

großcn

Wark ro

gul,

doB or

dorum bot, ouö

,BunotumP.l"

wardcn ru dürfcn. Er lsm in cine dsr Bc-

trlcbsrölosrercicn und

grlindetc doil

.inc

drr

erstcn

Jugendbrigodcn

dcs

Wcrkcr.

l9tt6 legtc cr

rcinc

Mcistrrprilfung ob,

lcrntc

waitar oul dcr

Abcndsdrulc d.t

Bllri.bcs

in .in.m

draijöhrigcn

Tcdrnikcrlchrgang.

l9lt9, bor.ib drrlfodrcr

Allivist, konntc

cl

ols

Tcdrniker

bcim

Aulbcu der

Jugcnd'

objettar, d.r

grö8ten Korbidlokrib der

Wclt,

cingG3.t

t

w€tdGn. S.lbrt dlG

5öwicrlgtt

n

Aufgobcn, die on

ihn hc?ongatrogcn

wur-

den, übcrnohm

dr ohnc Vorb.hqltc

und

lö:tc rie noö b€3tcn

K;öft.n.

In

dcn

naucn Fobritcn Acrt lülki l und

Blou'

aöurc

wurdc cin tcöniröcr

3.trl.b3l.itGr

g.brouöt, Bodo Ecchor,

hicB cr; ltt

dcr

rlötigc. So tom Sodo im Mört dlat.t

Jshrcr

ru dcr

ab.n

gcgründet.n

l(omplrr'

brlgodc.

Er wsr in d.n rdrwarl.n

Woöcn'

ol: dic

PlonlunG ob3onl.

Obwohl

Sodo

ungciponnt

bir

rum lattlan nlt talndm

nGu.n

Koll.tliv dsroi

orbcitctc, dlcsc

ob'

follandc l(urvc ouftuholtcn und wicdcr

n€ch ob.n ru führcn, bagonn ar

lm

April

amöut

mlt dcm nur kurtc ZGit

untaa-

brochchcn

Abcndrludium. Dlcrnol lrt cr

ein. Au8cßtcllc dcr

lngcnicurcfiulc tllr

Arbeitr.

und l(roftmoröincn Lelprig.

In

cinlgen

Johrcn

wlrd Bodo

Ingcnicur :cln.

Schncll cnöhlt

-

ob.r . ln langcr

Wcg

rol l

Sclbstübcnindung.

Eincm

Arbcitcr föllt

cr nidrt lciCrt,

iohrclong

ncbGn hoil.l

Togcrorbcit

obendr

cut dcr Sdrulbqnk

zu

ritr.n.

Bodo hot id

dicccn

rleben

Jshren

nla dcn Mut yGrlören. Stöndig mutet cr rich

mahr

ru. Selne Dcvisc:öci nt ru sclnr

ni c

stchanblciben,

domlt lö heinan.

(umpcls

immcr

oin

gutcr BctriebslcilGr

und

mclnrl

Port.l

cin nühliöcr Genoslc

bin, Einr

obcr

irt

b.sonderr hanonuhrb.ns Er i i t bc-

rcheidan

gebliabcn,

cln

Kumpcl,

dcr

si ö

mit

den

Srigadcmitglicdcrn

fqrt

,crbundön

fiihtr.

,Frühcr',

cnöhltc

unc Hclmut Hodrcn.

broiiü,

,bott.n

wir

ainen Bctricbrbitcr,

dcr

l lbcrhoupt nlöt an unrG..nt

Brlgodclcbcn

toilnohn. Bci

Bodo wor dos {om

arJtcn

Tog

on ondars,

Alr wir Pfingrten dtei

Tqga

.

mit dar gsnrGn Erigodc

und unsorcn

Angc-

hörigen

im Zittoucr Gcblrgc

worcn,

hobcn

wir so riötig g.rrt.rlt, wqr für fclne Krrlc

der Bodo und scinc

Frcu

tind, '

Dor

oko

|rt Bodo Bcdcr, dcr

clnfocha

llossonbewu8tc Arbeitar, der mit r.in.r

Brigodr

euf

coriolirlisöe Ad

qrb.it

t, lcbt

und l.rnl.

t. s.

Page 7: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 7/84

ganze

komplizierte

Gewinnung

der Blausäure

und

ihre

Verwendung

bei der Herstellung

des

Acrylnitril

geschildert.

,,Bist

du Chemlefacharbeiter,.,

erkundigen

wir

uns,

,,Nein,

noch nicht.

Ich

habe hier

im Betrieb

gelernt

und

bin Schweißer.

Aber

wir, das

heißt alle

Schlos-

ser

und Schweißer

unserer

Jugendbrigade,

strebin

so etwas

wie

einen

neuen

Beruf

an. \üir haben

ihn

vorläufig

Chemiesdrlosser

oder

-sctrweißer

genannt.r(

Prorluktion unil Technlk - ein Ztel

In

diesem

Augenblick

entdecken

wir Helmut

Had<enbroich

zusammen

mit dem

Anlagenfahrer

Gerhard

Hirsch.

tilir begrüßen

uns

und erfahren

.dann

mehr

darüber,'wie

die Brigade

zum

Vorbild

ftir

alle 18

000 Bunawerker

wurde.

Früher

gab

es in

diesem

Betriebsteil

zwei

Brigaden:

die Produktlonsbrigade,

die aus

54 Kollegen

bestand

und in

drei

Schichten

arbeitet,

und die

Reparatur-

brigade

,,Friedrich

Engels,,,

die für

die technische

Betreuung

aller

Anlagen

verantworüich

ist. Im

Januar

dieses

Jahres sclrlossen

sich di€se

beiden

Brigaden

zu

einer

großen

Komplexbrlgade

zrr-

sammen.

Der

.Verdienst

der

Schlosser

und Schweißer

hängt nicht nur von den geleisteten Reparaturen ab,

sondern

wle bei

den anderen

Kollegen

von der

Produktionserf

üllung.

Welchen

Vorteil

das hat?

Der

wichtigste

besteht

wohl

darln,

daß sowohl

die Anlagenfahrer

als

auen

die

Reparaturarbeiter

die

Stillstandszeiten

erheblich

senken

und die Arbeitszeit

besser

nutzen können

als

vorher.

Die

Reparaturgruppe

führt

nach wie

vor

viele

vorbereitenden

Arbeiten

in

der Werkstatt

aus.

Muß aber ein

größeres

Ag$egat

überholt

werden,

so Bpringen

auch die

daran

arbeitenden

Anlagen-

fahrer

mit

ein, dle

sich

bereits

alle für einen

zweiten

Beruf

qualifiziert

haben

und schon

seit einiger

Zeit

kleinere

Reparaturen

selbst

ausführen

können.

Sie waren

natürlich

auch früher

schon bereit, derReparaturbrigade zr helfen. Aber die Schlosser

hatten ihre

Normen und

wollten

an der

Reparatur

,,verdienen".

Jetzt

geht

es allein darum,

höchste

pro-

duktion

zu fahren

und

Stillstände

auf

ein Mindest-

maß

zu

reduzieren.

Nachtschlcht

bereltet

vor

Jede

größere

Reparatur

beginnt

mit

einer

gründ-

Iichen

Vorbereitung.

,,Wir

von

der Nachtschicht

nutzen

bereits

die

Zeit.,.

mischt

sich

der Anlagenfahrer

Rudi Hirsch

ins

Ge-.

spräch.

,,Haben

wir

mal

eine freie

Minute, so

schaffen

wir Flansche

oder

andere

Teile

herbei.

Früher

hätten

wir

gesagt:

Da machen

wir

uns

die

Hände nicht schmutzig, die Reparaturbrigade be-

kommt

das

ja

bezahlt.,,

,,Die

Tagschicht

arbeitet

dann

fleißig

mit uns

zu-

sammen",

setzt

Helmut hinzu.

,,Und

wir

haben uns

andererseits

vorgenommen,

uns näher

mit

der

Arbeit

der Anlagenfahrer

vertraut

z

machen.

Dadurch

können

wir

ja

die

Maschinen

noch

besser

betreuen

und manche

Gefahrenquelle

fitr

eine

Havarie

vorher

erkennen,

Wir

wollen

tiefer

in die

Geheimnisse

der Chemie

eindringen.

Zum

Beispiel

haben

wir

den

Gedanken,

die korrosionsempfind-

lichen

Eisenteile

und

die kostbaren

Kupferteile

an

d€n

Anlagen

bei Reparaturen

und Neubauten

,künftig

durch

Plaste

zu ersetzen.

Wir

bestellten

einen

Dozenten aus Halle, der zu uns darüber sprach, Ahn-liche

Beiträge

wollen

wir

öfter

hören.

Ehrlich

gesagt,

das

haben

wir

letztens

wiedef

etwas

ver-

nachlässigt.

Es

hat nicht

so

recht

geklappt.,,

Sehr

ernst

genommen

haben

die

jungen

Kollegen

da-

gegen

ihre

Verpflichtung,

alle

das Abzeichen

für

iolf

lecd.r

-

iliir

dor lohrrdrlogrr

ln

drr

Acr;lnltrllfobrll.

Heftnut

lloüd.

.

brcldr

und

dl.

b.ld.n

lb?lln3.

F

I|r X.ll.r

und

Honr.lürgrn

Hom,

dl.

.lnlg.

Mohato

la

der

lrlgodr

'rnltorbrltotrn.

Sh

rählm lislo ru

do

boton

L.hrllo .n

d.r

letrlrb...

t{lrr

oö.lt

n rb

3rrrdr

on

lhnn

ftrl.

nüd

rür

Ab.

schlutpr0feng.

gutes

Wissen zu

erlangen.

Neun

tragen

es

jetzt

in

Silber,

zwei

in Bronze,

Lernen

lelcht

gemacht

Ihre

Arbeit

haben

die

11 Jungen rieu

organislert,

um

sich

recht schnell

und ohne

.Praduktionsausfall

weiterzuqualifizieren. Jeder vort lhnen arbeitet im

Turnus

von drei

Monaten

in einer

a'nderen

Berufs-

gruppe.

Denn

sie

wollän

sich

alle

in Kürze

den

Facharbeiterbrief

erwerben

und

sowohl

als Rohr-

schlosser

wie

auch

als Maschinensehlosser

oder

Fortsetzung

auf

Sette

g6

o

Foto.: ILOF

Page 8: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 8/84

':qi&4

' .":

*

.

,,"&a

t.t' 7ir hatten uns vorher die Landkarte genau an-

lr[/

gesehen

und dabei

drei

Feststellungen treffen

Y V müssen: SuhI

ist der

kleinste Bezirk unserer

Republik,

er

hat aber

den meisten

Wald und

die

meisten

Berge.

Wir

waren uns

also darüber

klar, daQ

unser

Wagen

manchmal

ins Schwitzen

kommen

würde,

denn

serpentinenreiche

BergstrecJ<en

von

13

und

16

Prozent Steigung,

Höhenunterschiede

von 400

bis 500

Metern

auf

kurze Entfernungen

sind

in

diesem

grünen

Paradies

des vielbesungenen

Rennsteigs

keine

Seltenheit.

Wenn man bedenkt,

daß

im

ganzen

Bezirk

Suhl

rund 540000

Einwohner

leben und

jährlich

etwa

300000Fremde

-

FDGB-Urlauber,

Ferienreisende

und

Kurgäste

-:

hinzukommen,

die

eine Vorliebe

für'

hohe Fichtenwälder, glitzernde Waldbäche und den

allabendlichen

Musketkater

habUn,

so

könnte

man

gläuben,

das Gesicht

dieses

Belirks würde

in

der

Hauptsachevom Kur- und

Frholungswesenbestimmt.

Bis zu einem

gewissen

Grade trifft

diese

Feststellung

im Bezirk

SUHL

nir H.W.LUKA3(Trrr l

undH.l.

ECKSlllll

(Bildl

auch zu, denn Suhl rangiert im Republikmaßstab,

was die Urlauberbetreuung

anbelangt,

hinter

dem Ost-

seebezirk Rostock

än

zweiter Stelle.

Und doch

täte

man

falsch daran,

diesen waldreichsten

Bezirk unserer Republik

nur nacb

seinen romantisch-

schönenAußerlichkeitön

zu

beurteilen, nur seine

den

wanderstock schwingenden

Urlauber

und seine

ver-

träumt

in TäIer eingebetteten

schiefergedeckten

Häuschen zu

sehen

-

denn SuhI

hat auch Berg-

und

Weidelandwirtschaft,

Suhl

hat auch

eine nicht un-

bedeutende

Industrie.

Wir hatten auf unserer

Fahrt in den südlichsten

Grenzbezirk

die

Bezirksgrenze noch

nicht erreicht,

da

kam sie

uns auch schon

entgegen, die

Suhler In.

dustrie, in

Person des

staatlichen Jagdbeauftragten

Willi Eisenhut aus Pößneckauf einem Simson-Moped,

den zur Bockjagd

präparlertön'Drilling

über

der

Schulter.

,,Weidmanns

Heil "

-

Willi Eisenhut

fuhr

hinauf

zur Krötenpfütze.

Auf sein Moped

kann

er

sich dabei

verlassen,

das

nimmt

die Steigung

mühelos

Page 9: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 9/84

-

und sein Drllling,

beste

Suhler

Präzisionsarbeit,

mit

dem er

wenige Tege

zuvor

erst wieder

eine Wild-

sau erlegtg

hat

ihn ruch

noci nie

im

Stich

gelassen.

,,l[reidmanns

Dank .,

Und

dann, wenige

Stuhden später,

stehen wir

in

einer

Suhler

Waffenwerkstatt,

besser

gesagt

Büclsen-

madrerei

oder,

um

es

ganz

präzise

auszudrücken,

in

der

Büchsenmaclrer-Handwerksgenossensdraft,

wo

Büchsenmac.hermeister

Brühl

er

zählt

bereits

62 Jahre

und ist seit rt6

Jahren

im Fach

-

gerade

die

letzte

Kontrolle an einer Selbstspanner-Bock-Doppel-flinte vornimmt. Neb€n dem

Ernst-Thälmann-Werk

in

Suhl, das in

der Jagd-

und

Sportgewehrproduktion

an

erster

Stelle steht,

haben

sich fast

alle

Suhler Btichsen-

madrer

zu Produktionsgenossenschaften

zusammen-

geschlossen

und

üben

nun diese

so

traditions-

verbundene

Fertigkeit,

Jagdgewehre

herzustellen,

im

großen

Kollektiv

aus,

denn

an

jedem

Gewehr

sind

etwa

12

bis 14 Spezialhandwerker

beteiligt.

Natürlich

kann

man die

Bezirksstadt

Suhl

nicht

ver-

lassen,

ohne

einen

Blick ins volkseigene

Simson-Werk

geworfen

zu

haben.

Hier rollen

die

in der

ganzen

Republik

beliebten

und zuverlässigen

Mopeds

und

Kleinroller

vom

Band. Ganz

nebenbei

erfahren

wir,

daß

Simson-Suhl

sich

künftig

besonders

auf

die Her-

stellung

des

Typs KR-50 mit 4?,6cm3 und 2.1

pS

kon-zentrieren wird und seine Produktion

auf 120.3

pro-

zent

erhöhen will.

Die

Fahrt nach

\{esten

führt

uns an hohen. wald-

bestandenen

Bergen

vorbei,

das Haseltal

entlang

zur

Werra,

wo uns Meiningen

mit

seinem

Theater

an die

,,Meininger"

erinnert,

die zur

Zeit des Theaterherzogs

Georg II. von

M€iningen

durch

ihre Gastspiele

in

Paris,

Moskau

und Wien

berühmt

rilurden und sich

vor mehr

als 80 Jahren

um eine naturwahre

Bühnen-

gestaltung.und

die Zurückdrängung

des

Virtuosen-

tums

durch

dle Pflege

des Ensembles

als

Vorbild lür

alle

deutschen

Bilhnen

Verdienste

erworben

haben.

Wir durctrfahren

das

malerische,

durctr

seine

Holz-

bauten

an Rothenburg

ob der Tauber

erinnernde

llrasungen, {aq

"y

den ältesten Städten Thügipgens

gehört

und

wohl

w'eniger

als Geburtsort

des

Kom-

ponisten

Vulpius

und des

Pädagogen

Ziller, sondern

mehr

durdr

seinen traditionellen

Karneval

weit über

die

Grenzen hinaus

bekannt

wurde. Und

plötzlich,

je

mehr

wir

uns der Grenze

nach Westdeutschland

hin

nähern,

verändert

sictr das Landsctraftsbild:

Die

Berge

werden

flacher,

dafür

ttirmen

sich

Gesteinshalden

aul

-

wir

fahren

über Straßen,

unter

denen

sich in

mehreren

hundert

Meter

Tiefe

eines

der

größten

Kalivorkommen

Europas

befindet.

Der

Kalibergbau

des

Kalikombinats

,,Werra,,

deckt

gegenwärtig

42 Prozent

der

gesamten

Kaliproduktion

unserer

Republik.

In Merkers,

Dorndorf

und Unter-

breitsbach

-

das

sind die

drei Hauptwerke,

deren

Schächtesic*rbis dicht an die Westgrenze heranschieben

-

laufen

die Förderräder

auf Hodrtouren.

denn bis

zum

Jahre

1965

oll die Bruttoproduktion

auf 132,?

ro-

zent,

die Rohsalzförderung

auf

131,2

Prozent

und

die

Kaliproduktion

auf 136

Prozent

erhöht

werden.

Außer-

dem

ist eine Steigerung

der Produktion

von

60pro-

zentigem

KrO

auf

das

Zweieinhalbfache

und

weitere

Produktionsstelgerungen

bei Kaliumsulfat

und

Brom

vorgesehen.

-

Bedenkt man

also,

daß.die

geplante

Ertragssteigerung

in der Landwirtschaft

unserer

Re-

publik

eng

mit

der steigenden

Produktion

von Dünge-

mitteln

verbunden

ist, so erkennt

man unzweifelhaft,

daß der Kalibergbau

der widrtigste

Industriezweig

des

Bezirkes

Suhl ist.

Doch

weiter

geht

unsere Reise

durch'den Bezirk,

nun

wieder ostwärts,

durch

Schmalkalden.

das durch

seine

Feilenhauereien,

überhaupt

durch seine

Kleineisen-

industrie bekannt ist, Seine Industrle- und Handwerks-

betriebe

decken

den

größten

Teil

des Republik-

bedarfs der

1000 kleinen

Dinge,

denn hier

werden

Lederwarenbeschläge,

Handwerkszeug,

Eßbested<e

und

vielerlei Dinge mehr

angefertigt.

Page 10: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 10/84

,Emsl

llcrrog ru

Sodrnn

.r.

bout. dl.r. SlnSr

rur Höhc

der

6blrgr

2Uit ?or FuB In

drn fohrrn

l t0-l ar, 3t.ht

cul dor Süub dm htdrrl.n

Pvnkl

ron

Ohrhö|.

Grbcut

obcr hobon .1. r.ln. Uit.r.

hnon

-

rr dof&

prcilo

und

foulonrlc

ln salnar Sonmcr.

'.ddanr,

dl. h.ul. d.m Yoll

grhörl.

a.*,a., g|1,goröldten Hündr

bclm,

pGrofcn

voa Hrnnrbug'

ln

llmcnou:

Chrlslc,

Lllll und

Edcltrcut orb.lt.n ln dcr ?cr.

rcllonnolcrrL

Dor l(qllleilblmt W.r.o ln.

Mrrhrr rtotlt

lt% d..

t(olh

produktlbn

unr.r.t

Ropublll

h.t.

Indüstrie, im Raum Sonneberg,

entsteht. Zuf

gicherung

des

zusätdidren Rohstoflaufkommens

wird ln Neu.

haus-Sdriersdrnitz

eine Feldspatflotationsanlage

mit

einef

Jahresleistung von 15 000 t

gebaut,

Da

wir

in llmenau ohnehin eine

Tankpause elnlegen

mtlssen,

erlauben

wir uns einen

klernen

Abstedrer.

Nidrt

hinauf

auf den 861 m

hohen

Kickelhahn,

aut

dem Goethe elnst

seln

,,Uber

alleir Gipfeln ist nuh . . .'l

gesdrrieben

hat,

sondern

in

ein

Werk, das

Qualitäts-

porzeUan

herstellt, In die

seit

1???bestehende,

welt-

bekannte Porzellanfabrik,,Graf

von Hennebergr'.

Was uns der stellvertretende Betrlebsleiter Schell-

horn ilber

das

Werk sagt,

ist

erwähnenswert:

64,8 Pro-

zent

Haushqltsporzellan,

also Spelse-, Kaffee- und

Teeservice,

35,2

Prozent Zierporzellan, beilelbe

keine

Nippes,

sondern

geschmackvolle

Vasen, Zierteller

und

-sdrtisseln,

und von

beiden wieder 48

Prozent Export,

So mit

neuem Zahlenmaterial angefüllt,

können wlr

beruhigt von

Ilmenau aus

gen

Stlden trudeln. An

sdrnelles

Fahren

ist

hier kaum nodr zu denken; dle

Kupplung bekommt

verteufelt viel zu tun, und audl

Hinter

einer Bahnüberführung

steht das

Ortssctrild:

Steinbadr-Hallenberg.

Man

kann hier

jeden

aul

der

Straße

fragen,

Jeder

wird es

einem sagen

können,

wo

er

wohnt.

Jeder war

sdlon einmal

bei ihm,

zu-

mindest

in seinem

Zimmer mit den

vielen

Pokalen,

Medaillen

und Urkunden.

,,Schade",

empfängt uns

seine Mutter, ,,ihr kommt zu spät, der Helmut ist vor

2ehn

Minuten

fortgefahren,"

Dodt dann sdtließt

sie

die

Ttir

auf, und wir treten

ein

ln das kleine

Privat-

museum des

Ehrenbilrgers von

Steinbaü-Hallenberg

und

Zella-Mehlis.

Die

Mutter nimmt

zwei Gold-

medaillen

aus

dem

Sdlrank

und

zeiSt sie

un6;

die

der Olympiade

und die der

Weltmelstersdraft

unseres

tapferen Skisprungmeisters

Helmut

Rechnagel.

Die

nädrste Etappe

helßt

llmenau. Tags

zuvor

hatten

wir

erfahren,

daß der Bezirk

wegen

seines Waldreictt-

tums und

der

günstigen

Vorkommen

an

Porzellansand

geradezu

prädestiniert

ist für

die keramisdre

In-

dustrie,

daß 3?

Prozent

der Republikproduktion

an

technisdrer Keramik und 22

Prozent

an

Feinkeramik

in ihm hergestellt werden und daß in Föritz eln

neues

Porzellantunnelofenwerk

mit einer Kapszität von

5000 Elektroporaellan

bis

1962 n Betrieb

genommen

werden

soll

und

ein

ähnlidtes

Tunnelofenwerk

füf

Haushaltporzellan

im

Zentrum

der feinkeramisdlen

8

die Bremsen sind

kaum

zu sc}onen,

denn

Gehren,

Groß-Breltenbadr

und

Neuhaus am Rennweg sind

Stationen,

zwisdren

denen

es immerzu auf und

nieder

geht.

Sdrließlich

gelangen

wir

in

jene

Gegend,

in der

vor

rund 3?0 Jahren die

zwei Glasmeister

Hans Greiner

aus Böhmen und Christoph Müller aus Sdrwaben

gemdinsartr

mit

einigen

Holzldllern

und

Köhlern

der

Umgebung

einen

großen

Sdtmelzofen

bauten und

so-

mit

die erste Glashittte

Deutschlands

erriehteten.

Mit

diesern

Tag anno 159r

hat Lgusdra seinen

Platz im

kartographisdren

Bild erhalten und

sich seitdem

zur

Metropole

der

Glasbläser

entwid(elt.

Ganz

Lauscha scheint

nur

Gläsbläser

zu beherbergen;

denn"in

jedem

Haus zisdlt, wie seit Dutzenden

von

Jahren-

der

Bunsenbrenner.

Überall

stehen dle Titren

offen lür

die Sdraulustigen, die

das bezaubernde

Farb-

spiel schmelzenden Glases

und die

Gesdriddidtkeit

'

flinker, ewig drehender, ziehender

und tauchender

Glasbläserhände

einmal

miterleben wollen.

I'rüher

zählten 1500 GlEsbläser

zur örtllchen

Glasheim-

industrie. Die beiden Kriege unseres Jahrhunderts

haben

große

Lücken in

diesen

alten

Stamm

gef,iss€n.

Etwa 400 Glasbläser sind es

heute noctr,

die, nun.

Fortsetzung

Seite ?0

Page 11: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 11/84

Page 12: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 12/84

u der

großen

Familie

der

Plaste

gehören

audl

die Polyäthylene,

denen

in Verarbeitung

zu

Verpackungsfolien,

Eimern,

Schtlsseln,

Rohren

oder

verschiedenen tedlnisc'hen

Formkörpern in

den

näcisten

Jahren

wadrsende

Bedeutung

zukommt

(Abb.

1). Allein

50000

soll unsere

dremische

ndustrie

von

diesem

,,ktinstllchen"

Werkstoff

1965 herstellm.

Den

chemischen

Grundstoff

des Polyäthylens,

das

Athylen,.

wird dann

in erster

Linie das

neu

erbaute

große

Raffirier-

und Chemiewerk

in

Sdtwedt

an der

Oder bereitstellen. Bekanntlictr wird uns die

Sowjet-

union

tlber

eine große Rohrleitung im Jahre 1965 und

4.S Mill.

t Erdöl liefern,

aus

dem sidr

billiger und

sctrneller

als aus

Braunkohle

alle

jene

Grund-

und

Zwisdrenprodukte

erzcugen

lassen, d.le n erster

Linie

für die

hodrmolekularen

Synthesen

der

Plaste und

Chemiefasern

bestimmt sind.

Derartige organische

Grundstoffe

wie

das

Athylen können

aus ErdöI

mi t

der

vierfactreh

Produlttivität

gegentiber

dem bisher

verü'endeten

Karbid-Azetylen erzeugt

werden, welches

heute

nodr

die wichtigste

Produktionsbasis

vieler

Plaste

ist.

Gegenwärtig

werden

in Versudlsanlagen

im VEB

Leunawerk ..Walter

Ulbricht"

und im VEB

Chemische

Werke Buna kleinere Mengen der

neuen Plastwerk-

stoffe erzeugt, allerdings noch auf der Basis von Kohle

über

Karbid-Azetylen.

Wer schon

einmal

ein Stück

(sei

es auch nur ein

Folienbeutel) dieses

neuen synthetischen

Werkstofres

in der Hand

hatte, dem

wird der

eigenartige wachs-

artige Griff

aufgefallen

sein.

Das ist nicht v/eiter

ver-

wunderlich,

denn das

Polyäthylen stellt

nichts anderes

als ein

hochmolekulares

dem

Paraffin verwandtes Ole-

lin dar,

Oleflne

gehören

zu einer

bestimmten Gruppe

von

Kohlenwasserstofren,

die stets

aus doppelt soviel

Was-

serstofratomen

bestehen

wie

Kohlenstofratomen'.

Zu

ihnen

zählen die Gase:

Athylen (CrHa)

Propylen

(CxHr)

Butylen

(CaHs)

,

a.

Die Strukturformel

des

Athylens zeigt

mit ihrer Dop-

pelbiirdung

der

beiden

Kohlenstoffatome

das typische

Bild des ungesättigten

Kohlenwasserstoffes:

Bricht

man

diese Doppelbindung

auf,

dann entstehen

an beiden

Kohlenstoffatomen

freie

Valenzen, die ver-

sdriedene Reaktionen ermöglidren. Durch

geeignete

Maßnahmen

kann der

Cherriiker die

Gasmolekel des

Athylens

dazu zwingen,

sich

über die freien Valenzen

aneinanderzureihen.

Auf

diese lryeise

entstehen mehr

oder weniger

la.nge

Kettenmoleküle, die

ab einer be-

stimmten Länge

feste Stoffe darstellen.

Die

dabei

sich

bildenden

Riesenmoleküle

-

sie können aus

etwa

Abb, I Vcnölcdcnc

Houtholt-

und Splrtworcn

(obcnl

rowlr

Plotten, Rohrrl 5d|1öuöo,

trinkb.st.l

fllr Mildr und

Vcr-

poclung3b.ut

fllr Wann ollcr

Art

lunlcnt

qut

Pol;öthylcn.

H H

r t

C = C

t l

H H

Dr . HE INRICH

Polyüthyl

oü, or#/rorßffirrr$'

Page 13: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 13/84

3500

bis zu einer Million

Äthylenmolekeln

bestehen

-

werden

schließlictr an

beiden Enden

durdr

Methyl-

und

Vinylgruppen abgeschlossen,

so daß die

Struktur-

formel

des entstandenen

Polyäthytens

(poly

-

griectr,

viel)

-

rein

schematisdr

-

folgendes

Aussehen

hat:

H

H H H H H

I

l ' 1

t t l

H H H

H H H

t r

t l t l

H-C-C-C-C-C-C-

.......

-C-C-C-C--C-C-H

t t t l t l

H H H H H I {

l l t l t l

H H H H H H

An

Stelle der hier

abschließenden Methylgruppen

kön-

nen

audr beiderseits

Vinylgruppen stehen:

Schon l8?9 hatte man versucht,

mit

geeigneten

Kon-

densationsmitteln unter

Sprengung der Doppelbin-

dung

des

Athylens

dessen

verbleibende Rümpfe anein-

anderzuketten, also

größere

Polymerisate

(meros

:

griech.

Teil)

zu erzeugen. Tatsädrlidr

gelang

es

den

Chemikerrr damals schon, verschiedene niedermoleku-

lare flüssiie Stoffe aus dem

Gas Athylen zu

gewinnen,

die vor allem als hochwertige Schmierröle

braudrbar

waren. Die ersten Versudre, hodrmolekulare

f

e s

t e

Stoffe aus Athylen zu

synthetisieren,

wurden

dagegen

erst

in den 30er Jahren unseres Jahrhunderts

in

England

unternommen. Dabei zeigte

sich,

da8

die

Kopplung der Athylenrümpfe zu sehr

langen hodr-

polymeren

Ketten

gewaltiger

Energiemengen

bedurfte

(Druclce

von 1000 bis 3000 at und Temperaturm

von

150 bis 2ü)o C). Das

mit diesem Verfahren

erzeugte

Produkt

erhielt daher die Bezeichnung

Hodrdrud<-

Polyäthylen. Das

Verfahren selbst nimmt folgenden

Ablauf

(Abb.2):

Das Athylen gelangt durctr eine Rohrleitung aus dem

Gasometer

(1)

über

ein Gebläse

(2)

in einen

Vierstu-

fenkompressor

(3),

wo

es

mit

einem Druck bis

zu

1500

at

komprirniert

wird. Nach Passieren

elnes Ölab-

scheiders

(4)

wird

das

Athylen in einem Hochdruck-

kompressor

(5)

auf 3000at verdichtet

und

nach Durdr-

lauf eines weitären Ölabschelders

(6)

schließlidr durch

die sogenannte Polymerisationsanlage

(?)

geleitet,

um

die sehr hohe Polymerisationswärme

abzuführen. Das

fertige Polymerisat

wird in einem Abs&eider

(8)

ge-

sammelt und in \fannen

(9)

abgefüllt.

Die Ausbeute

an

Polymerisat

ist bei diesem

Hoch-

druckverfahren

verhältnismäßig

gering.

Als weiterer

Nachteil kommt hinzu,

daß

auch die

Größe, Struktut

und damit

die Eigenschaften

der

polymeren

Produkte

verschiedenausfallen, je nachdem Temperatur, Druck

Abb. 2

Sdrrnotirdr.

Dorttallung

dcs Hcrltcllungsy.r-

fohrcnl ron

Hodrdrudrpolyäthylen.

N.u. Pla{b.orb.ltuntrmo3ölnrn

mlt hohrr

L.l3lung&

lühlgtolt

rlnd

ln rorläll:tlsöcr

Grmclnsöoltrcrbclt

m

VEB ProscnwcrkFrcltol

antuldrclt

rordrn. Zu

lhnrn

gchört

dltrr

Sprltrsutomot

mlt

blr zu l0@

g

Spritr.

grwldrl,

dcr mlt

.ln.r Sdrllc8lroft

on 100

Mp crbrltal.

und Sauerstofrkonzentration

erhöht oder

gesenkt

wer-

den. Man

schätzt, daß

nur etwa 200/o es

Athj'lens in

einem

Durdrgang

zur

Polymerisation

kommen;

der

Rest

wird

in

einem Waschturm

(10)

sorgfältig

von

Oxydationeprodukten

durdl

eine

Kalilaugenbrause

(11)

gereinigt

und tiber

eine Rohrleittrng

(12)

zum Gaso-

meter zum

wiederholten

Durchgang

zurtickgeftihrt.

Dieses

komplizierte

und aufwendige

Verfahren

wurde

nadl 1955

durch ein völlig

andersartiges

Verfahren er.-

gänzt,

das sogenannte Zieglerverfahren,

Mit

diesem

Verfahren

gelingt

es, ein zwar

abweldrendes.

aber

ebenfalls sehr wertvolle Eigensctraften bietendes Poly-

äthylen verhältnismäßig

einladr herzustellen.

K. Zieg-

Ier

und seine Mitarbeiter

arbelten

mit Normaldruck

oder auctr

mit Drud(en

oder Partialdrud(en

von

Bruchteilen

einer Atmosphäre

und Temperaturen

von

+20

bis

+70o

C bei

vollständi8em

Umsatz

der einge-

setzten Athylenmenge,

lediglicl

untetr Einwirkung

be-

stimmter

metallisdrer

Katalysatoren,

wie kolloidalen

Nid(els.

Der tedrnologlsche

Ablauf

der

Polymerisation

ist so

einfach, da8 lhn Ziegler

in einem Vortrag

ein-

mal

wie folgt

beschrieb und

demonstrlerte:

,Wlr

nehmcn

cln Wcdglor,

brlngcn dlc Lösung

clncr

rpcrlcllen Kotolyroton

In Dlcrclöl hlncin

und

lcltcn

In

dlc:c

Lörung Äthylengoi.

Dlc Tampcrotur

stGlgti wlr hol-

t.n tlc durdr Kllhlung

ouf

*70q

C. Sdron bold noö Bcglnn

konn non Flo*cn ous Polyöthylcn r|dl ob:dtcldqn rchcn.

Do3

clng.lcl tcta

Oor

wird rcrt lor

obrorbiort, dla Lösung

wird

dlclcr und dlclcr; nodr

clnor bis

clncinholb Stundcn

konn mon

rl.

nlcht mehr

rllhrcn. Wlr

bohondrln donn dic

Mostc mlt

Alkohol,

f l l tr ler.n

dor

gcbl ldctc

Polyöthylcn ob

und troctncn cr. Aur zwcl

Litcr Lötung wcrdon

etwo

400

g

Polyöthylon

gawonnen,"

H

H H

H H

l l l t l

C:C-C-C-C-

t t l l

H H H I I

Abb.

I Glotto Motromclrtülkrm

drr Nhdir{ndnolf.

Abb. t Vrrtddt l Mol ünol..

}[l

Hoädiuüpolyüthflrnr.

ü$ tl.nt.

1t

Page 14: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 14/84

So entstanden

zwei Haupttypen

von

Polyäthylen:

Hochdruck-

und

Niederdruckpolyäthylen, dle

aul

Grund

ihrer verschiedenartigen Strukturen in ihrem

Aufbau zugleich

auch versdriedene Eigerrschaften

er-

gaben.

Das

Makromolekül des

Hoctrdruckpolyäthylens

(Abb.

3)

zeigt ,vielfache Verästelungm, während dae

Niederdruckpolyäthylen

(Abb,

4)

eine

glatte

lange

Kette zeigt.

Beide

Typen

stellen hervorragende

.

Werkstoffe

dar,

die mit ihten

wertvollen

Eigensdraftskombinationerr

viele

Anwendungen ermöglichen,

die z. T. wesentlich

vorteilhafter sind als solche aus ,,klasslechen" Werk-

stoffen. Mit ihrer Hilfe war mancher Fortsdrritt der

Tedrnik in den

letzten

Jahren tiberhaupt

erst mög-

lictr, da viele

technische

Probleme mlt den bekannten

Werkstofren und ihren Eigenschaften

überhaupt nieht

gelöst

werden

konnten,

Folyäthylene

sind vorzüglictr beständig

gegen

Säuren,

Laugen und

viele organische

Lösungsmittel,

verftigen

über ausgezeichnete elektriscträ Eigenschaftenr), Kor-

Abb. Oronulot

ron , Dorunlcr

rr.l

(tronuloBtödrr

n

rta*or

Vrrgrölcrung.

rosionsfestitkeit,

große

Zerreiß- und Bructrfestigkeit.

Lang einwirkende

UV-Strahlen

führbn allerdings zu

Brüchigkeit,

wogegen

Rußzusatz als Stabilisator sehr

wirksam ist,

HochdruckpolaöthAlen

ist weich,

elastisdr,

wachsähn-

lich und

matt;

Niederdruckpolyöthglen besitzt eine glänzende "Ober-

fläche

rrnd

größere

Härte.

Durdr radioaktivö

Bestrahlung können die Molektil-

ketten untereinander mehr oder weniger

vernetzt und

dadurdr

z.

B.

der Schmelzpunkt

von 1l5o C auf

2500

C

erhöht

sowie

die

Beständigkeit

gegen

aggres-

aive Chemikalien wesentlich verbessert

werden.

Das Nlederdruckverfahren ermöglicht

Produkte

wesentlich

größerer

Kettenlänge

(bis

zu, 1 Miliion

Grundmoleki,ile), also

höheren Molekulargewidrtes.

Sie verformen sictr scüwerer

als Produkte niedrigeren

Molekulargewicfites,

sind aber weniger beständig

sls

erstere. Hier ist es

nun die Aufgabe der Chemikef,

einen

guten

Mittelweg zu wählen, um einmal

eine

wirtschaftlictre Verarbeltung zu ermöglictten und zum

anderen

dle

besten Eigenschaftskombinationen

für

yer'-

schiedenste

Anwendungsgebiete

zur Hand zu haben.

')

Elektrirchc

Elgenrcfioftan: Wie

foit

olle Ploste.rind

oudr

P6lyöthtlcn. vor:i19llöe lrolierstoffo,

lz

Wie

die m€isten anderen Plaste audr bewähfen

sidr

die Polyäthylene als Werkstoffe der modernen

Tech-

nlk

vor allem durdr die Vieüalt ihrer Verarbei-

tungsmöglictrkeiten. Die Polyäthylene lassen sich in

Form von Granulat

(Abb.

5) spanlos zu lbrmartikeln

allet Art und Größe im Spritzgußverfahren ver-

arbeiten.

Auf

Extrudernri)

im

Blasverfahren können

dtinne

Folien und Gefäße, besonders Flaschen hergestellt

werden. Dickere Folien und

Platten

werden konti-

nuierlich auf Extrudern

durdr

Breitscttlitzdüsen,

Kabelmäntel, Rohre und Profile durch entspredrend

konstruierte Dtisen

auf

gleichen

Maschinen erzeugt,

Große Geläße

können ebenfalls

geblasen,

Sewid(elt

oder

gesintert

werden. Auf Papier, Gewebe und

Metall- oder Plastfolien

ersterer können Polyäthylen-

folien zur Verbesserung der Eigensdraftea aufkasdriert

werden.

In Fulverform kann Polyäthylen

auch mit

dem Wirbelsinter-

oder Flammspritzverfahren auf

Formstticke, Metallrohre oder Behälter

aufgebracht

werden, um sie korrosionsfest zu madren,

Diese vielfältigen Verfahren

der

Verarbeitung kenn-

zbichnen bereits den Umfang der

großen

Anwendungs-

möglichkeiten, die den

Polyäthylenen offenstehen,

Je nadr

Einsatz

der

genannten

Verarbeitungsverfahren

des Polyäthylens ergibt sich eine .Reihe sehr bedeut-

samer

Anwendungen dieser

neuen

Plaste

(Abb.

I).

Neben vielen

tectrnisdren Teilen, die im Spritzgußver-

lahren spanloB herzustellen sind

(2.

B. Rohrfittings

und

anclere

Armaturen,

Didrtungen, Laufrollen u. a.),

werden meist in Pastellfarben auch viele

llaushalt-

und

Sportartikel

sowie

Spi€lwaren lm

gleidren

Ver-

fahren

erzeugt

.

(Sdrilsseln,

Frudltpressen, Eimer,

Trichter,

Sdröpfkellen,

Küchensiebe

usw.).

Mannig-

fadres

Spiälzeug ist bereits auf dem

Markt: Feder-

bäIIe, Spielautos und

-eisenbahnen.

Aus Plattenmate-

rial tiefgezogen haben slch Wannen und

\ltaschbed<en

bewährt.

Folien aus Polyäthylen

sind fi.ir Verpackungen,

tum

Abdechen von Gemtlse- und Obstkulturen, f0r

Futter-

silage sowie ftir das.Bauwesen bereits unentbehrlich

geworden.

Di€ Landwlrtschaft und die Bauindustrie

haben sidr

auch von den

großen

Vorzügen

der Poly-

äthylenrohre

(Bewässerung

und

Installation)

über-

zeugt,

Ein weiteres bedeutsames Anweridungsgebiet

ftir Polyäthylene ist die Elektrotednik, wo neben

Kabelumüantelungen auch Isolierbänder aus Poly-

äthylen,

besonders für Hochfrequenz-

und

Starkgtrom-

kabel,

immer

größere

Anwendung finden. Polyäthy-

lengchaum ist

eine vorzüglidre Isolierung

fiir

Schalt-

und Signalkabel, Die chemische

Industrie verweridet

Polyäthylens&läuche und

Filtertüdrer

aus

Polyäthy:

lenfäden für

konzentrierte

Mineralsäuren mit

bestem

Erfolg.

Die Polyäthylene haben sidr in wenigen Jahren zu

einem begehrten Plastwerkstoff entwickelt,

der neben

PVC mit über die

glößte

Produktionskapazität ver- -

fügt. Ein Blick

auf die untenstehende Tabelle der

Ent-

wid<lung der Weltproduktion von

Polyäthylen läßt dae

sehr deutlidr erkennen:

f9ft0 1t

2

r93t r9tc t95t t960

- 0 -

i l

r r? t ro f f i

Wie bereits eingangs angedeutet, wird auclr

in

der

Deütsctren

Demokratlsctren

Republik

die

Herstellung

von Polyäthylen

in

den

nächsted Jahren erheblich

ge-

steigert, So ist in unserem Siebenjahrplan

vorgeseben,

zur Herstellung

von

Polyäthylen

bis 1963 im VEB

Leuna-Werk

,,Walter

Ulbrichtd und

lm VEB

Chemi-,

sches Werk Buna Kapazitäten von jährlictr insgesamt

30

000 in

Betrieb zu nehmen,

db

bis lQ05auf

jährlictr

50

000 t'bu

erweitern

sind,

:,i

''

,

'

")

Extrudcr

Sdrneckenprcsse

ur

Plostvcrorbeitung.

Page 15: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 15/84

flw,q

f:.

 

Dicscs

Bild

yGrötf€nl l ichtcn

wi,

rdton cinmol.

Er

r. igt,

ub

ln

dcr

Sowjctunlon

dcr

Hqbcdroubq

lak?/

rum

Tronsport

von

:ou.i t .r iol ien

cing.sltrt

wi.d.

Dic

engllsdra

Firmo

Wcstlond

will

mlt

ihrcm

Typ

,Wcstnln-

rtcrr

do3

Problcn

dcr

Zulunft

löscn.

Dcr

trW.itmlnltcr. ltt

rwo? Yon

reinrr

Konslrultion

hcr

ols

Spariollösung

zu

bcreldr.

ncn,

dia

cben

nua

cln

bc .

rdrrönlt.t

Anw.Idungsglbl.t

hol.

Wcnn

ncn

obcr

clnc

on.

höngböre

Kobinc venicndct,dic wohlwcisc mit

Fluggdst.

3itr.[,

|nit

.incr

Opr]otiont.

odcr

Wrrkstoltclnridrtung

y.r-

rchen

sein

lonn,

wlrd

doö

dcr

Vcrwcndungrb.rGldr

dhtar

T;ps

wcscnttidr

crhöht,

Dor

Bouweren

und

der

Moschinenbou,

Sdtiffohrt

und Luft.

fshrt,

kurr

ql lc

Geblete

der

Technik

sind

heute

durch

eine stür-

misdra

Voruörtscntwicklung

gelcnnzeichriet,

lmmer

kühner

wer-

den

dia

Projekte

dcs Mencchen.

Er

greift

noch

den

Sternen und

verrlchtet

rugleldr

ouf

der

olten Mutter

Erde

technlsche

Groß-

tot€n,

dlc noch vor

wenigcn

Johren

oder

Johrrehnten

ols

Hirn-

gesplnste bezeichnet worden 9rören, Welche Rolle dobei die

Luftfohrt

splelt,

lm Vertehr

söwohl

wie

In militörischor

Hinsicht,

ist

schon

vialfoch

besdtrieben

worden, DoB

jetzt

obsr

oudr die

Luftfohrt

beglnnt,

In

dos Bouwcscn

cinzudilngen,

dürfte

de n

meistan

Lgsern

wohl neu

sein.

Und

doclr lst

er

io ,

Vor

wenlgen

Monoten

begcnn

In

den

technisch

om weitesten

antwidelten

Löndern,

In

dar Sowjetunion

und in

den

USA, der

versudrswsise

Elnsotz

von

Flug:eugen,

konkreter gesogt

von

Hub_

ldrroubern

ols

f l legende

Kröne.

Dobei

zeichnei

siÄ

rwei ver.

sdr'edenc

Wege

ob.

Einersaits

ist

mon

bemüht,

die herkömmlichen

Hubschroubar-Konstruktionen

tür

den neuen

Einsotz

umzurüsten,

zum

onderan

crprobt

mon

ober

ouch mehr

oder nlnder

erfolg-

reidr

spcrlel le

Konslruktlonen,

dlc

den Fordcrungen,

die

mq n

von

dar Boulndustrie

on

cinen

fllcAenden

Kron

stcl len

muß.

weitertgehohd

entspreqhen.

Wöhrend

mon

bei

dcn

bisher be.

konntcn

.Hubschroubertypen

ols

Vorteil

yerbuchen

konn,

do B

slc

durdr lhre

hohe

Serlenproduktlon

verhöltnismößig billigherzustel len

stnd, muß

mon

jedodt

ols

Nochtei l

vermerkln,

do 6

sie

oftmols

nicht

genügend

Bodenfreiheit

oufwelsen,

um

dor-

unter

noch

Losten,

wle

z,

B. Trögar,

Dochbinder

usw.,

oufstel len

zu

können.

Dcn

Vortel l ,

doß

mon

den

fl legenden

Kron

über

di g

zu

tronsport lerende

Lost rol l t ,

um ihn

dänn

mit

ongehöngter

Lost

rtort€n

und zum

Einsotzort

f l legen

zu

lossen.

häben

nu n

wlcdcrun

die Sperlolkonstruktloncn,

äle

ober

durö

dle

tleinen

Produktionsrohlen,

die

benötigt

werden,

relotiv

tauer

werdan

dürften,

Noch

ist

heute

nicht

obzusehen,

welcher

Weg

sich In

der Zu-

kunft

durchsetzen

wlrd,

ob

der

herkömmliche

Fulsdrrorber

oaer

die

Speziolkonstruktion

dos Rennqn

modrt.

Eines

stcht

obcr

,eit ,

bei.der

_Erriötung

hoher

Geböuda

oder

Fernsehti lrmc,

bcim

Brüctenscfilog

oder

belm

Tronsport

von

Losten

in

unzugöigl iclre,

bcrgige

.Gelönde

wird

schon

in

kurzcr

Zcit

der f l tcg;le

Xron

ni€ht

mohr

fortrudgnken

sein,

_

ovid

_

t3

Page 16: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 16/84

.*r'

,

.

- * ,

\ ,

-

r ,

. t l

ra:

F

- t .

r -

: r . : : i

I

i

t . .

I

* t ' f t '

Page 17: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 17/84

F

ast

einer

Sensation

kam

es fi.ir

viele Menschen

gleich,

als am

f25.

Juli lg59

das englische

Luftktssenschiff

SRN1

mit

seinem

Kon-

-

strukteur

C.

Codrerel

die Versuctrsfahrten

auf

dern

Kanal

aufnahm.

Die Fachleute

werden

sich

jedoch

ilber

diesesiEreignis

kaum

gewundert

haben.

sch,on

seit langen

Jahrsn

experimentieren

die Forschung:szentren

in

der

Solyjetunion

und in den

Vereinigf,err

Staaten

von

Amerika

mit

derartigen

Fa[rzeugen.

Mehr oder

minder

erfolgreictr

waren

bisher

diese

Versuche,

die

sidr in

zvr'ei Richtungen

bew,egen,

Was

wolten

die

Kon-

.

strukteure

bei all diesen

Experimenten

erreictren?

Auf

einen Nenner

gebracht, läßt sich sagen, daß versucht wird, den bisherrigen Vertreter

der

Senkrechtstarter,

nämlich

den Hubschrauber,

von

seinen

lästigen

Rotorblättern

zu

befreien.

Praktisch

sietrt

das

so

aus.

daß vertikat

än-

geordnete

Mantelpropeller

verwendet

werden,

die so

starke

Schub-

strahlen

el.zeugeri,

daß

das tr'Iuggerät

vom

Boden

gelöst

werden

kann,

Und

jetzt

beginnen

die

zwei Wege,

die

sich abzeictrnen,

Während

der

eine

dem Idealfall

zustrebt,

ein

Fluggerät

zu schaffen,

das entsprectrend

seiner

übrigen

Bauart

praktisch

die Verwirklichung

des

alten

Vgunsches

nach dem

fliegenden

Auto

darstellt,

sind

die

Tectrniker

anderdrseits..doch

schon

mit

den bisherigen

Ergebnissen

recht

zufrieden.

In.allen

be-

teiligten

Staaten

sind

diese

so

weit

gediehen,

daß

sie dps

Fluggerät

einige

Zentimeter

vom

Boden

ltis,en,

also ein

Luftkissen

erzeugen,

auf

dem

das

Fährzeug

gleiten

kann.

Es ist sehwierig,

zu

entsctre{den,

ob

in diesem

Falle

besser vom Fliegen

odEr

vom Fahren

zu sprectren

ist.

Wenn man aber zugrunde legt, daß ein Flugzeug sich grundsätztich in

drei

Dimensionen-im

Raum

bewegen kann, dann

muß

dieses

neue

Luft-

kissengerät

als Fahrzeüg

bezeichnet

werden.

Das

Luftkisseri

hat

nun vor

allem

die

Aufgabe,

das

bisherige Fahrwerk

zu ersetzen.

Interessant

ist

dabei

noctr, daß

es nicht

darauf ankommt,

ob

diese

neue

Fahrzeugart

über

festem Boden oder

etwa über

einer

Wasserflädre

gleitet.

Erde

wie

auch Wasser

setzen der Luft

so

weit

ausreidrenderl

Widerstand

exltgegen,

daß

ein Luftpolster

bei beiden

.erzeugt

werden

kann.

Zweifellos

Fönnen

also

die Konstrukteure

und

Wissenschaftler

mlt

diesem

Teiler-folg

bereits

zufrieden

sein.. Ein Fahr-

zeug, das

in beliebiger

Größe

hergestellt

werden

kann

und wahlweise

auf

festem

Land oder

über

See zu fahren ist,

hat es

bisher

noch nicht

gegeben,

aber

es

wird zweifellos

viele

wirtschafüictre

Vorteile

mit sich

bringen.

Ganz abgesehen

einmal

von

der

militärischen

peispektive,

die

darin

bestehi,

daß Wasserläufe

zukünftig

für

Transportfahizeuge

keinHindernis mehr darstellen, wenn man eben Luftkissenfahrzeuge ver-

wendet.

Im tibrigen

ist

wohl

einzusehen,

daß

Luftkissenfaürzeuge

wesentlidr

höhere

Gesdrwindigkeiüen

entwiclceln

könne.'n

ats herkömm-

lictre Fahrzeugtypen,

da der

nicht

unwesentliche

Reibungsw.iderstand

fortfällt.

Allerdings

ist die

P.erspektive

der Luflkissenfahrzeuge

noch

nidlt

so

rosig,

wie

es zunädlst

ersdreinen

mag.

Fest

steht, daß ilera.rtige

Fahrzeuge

beispielsweise

im

städtisctren

verkehr

auctr.

in

abeehbarer

Zeit,

kaum

zu

verwenden

sein werden,

da sie nicjht

wendig

genug

sind

und-

infolge

ihrer

ungünstigen

Bremswirkung

auctr

nichü

sicher

genug

-e.lscheinen.

Der

wirtschaftlictre

Einsatz

dieser

Fahrzeuge

beispielsweise

über

weite

Fbenen,

Wiistengebiete

oder

ausgedehnte

WgsserflAchen,

wie

vielleictrt

die Ostsee

odgr

den

Armelkanal,

ist davon'abhängig,

ob es

Eelingt,

eine

ausreictrende

Geschwindigkeit

zu erzielen,

Stetit man

einmal

gegenüber,

daß

das

SRN 1

eine

Gesctrwindigkeit

von 24

km/h

erreichte, ökonomisdre Erwägungen aber andererseits e,rgeben haben,

daß

mindestens

350 km/h

notwendig

sind, um

bei diesen

Strecken

dem

Flugzeug

den

Rang

streitig

zu

machen,

so

kann

ungefähr

abgeschätzt

_werden,

welche

Entwiddung

noch vor

den

Konstrukteuren

liegt

Nun

hat

die Technik

natürltdr

in den letzten Jahrzehnüen

scfion

ganz

andere

Probleme

gemeistert,

als

daß man

in

dieser Beziehung resigniären

rnüßte.

Nehmen

wir

also

die Zukunft

als

gegeben

an, dinn

is1

ohne

weitef,es

vorstellbar,

daß Luftkissenfähren

von England

nactr dem Fest-

Iand

verkehren

und

dabei 400

Personen

oder 130

Fahrzeuge

bei

einer

Fahrt

transpgrtieren

und die

Meer,en8e

in wenigen Minuten-überqueren.

Ein Wochend:ndausflug,

a

ein Bummel

von

Frankreictr

zur

englischen

Metropole.London

odier

in umgekehrter Ridttung

ist damit

durchaus

auf

die

Tagesordnung

ges;&zt,

.

l

Ein

anderes Problem

aber,

dem fliegenden

Auto näher

zu

kommen,

is t

heute noch mit

einigen Sdrwierigkeiten

verbunden.

Zwar

fliegen

derartige Versuchskonstrukti_onen bereits, aber was bei einem Versuctr

läuft,

braucht sich in

der

Praxis

nodr

lange

nicht zu bewähren.

Der

reine

Hubstrahler oder

audr,

was

in

dieeem Fall

das

gleiche

sein mag,

das Auto,

dps

sich

mittels

senkrecht

gerichteter

Schubstrahlen

vorn

Boden löst

und zum

fliegenden Auto wird,

setzt

sehr

leistungsfähiEe

Triebwerke

kleinster

Abmessungen vorarxl, Inwieweit

dieses Problem

sdron in den nächsten

Jahren

gelöst

werden kann,.bleibt

abzuwarten,

Dos Entrtchu

dor

Vorwürtrbewcgung

ole

woogcrciütc

Komponcntc

dci

tcnircdrt

gc.

tldrl.t..r

Zugrcktorct.

l"r

,^.

l,&

ffi

St 1sz

Einc

Drchung

um dlc

Qucrodrsc

rntstcht

bci unlcrsdtlcdlldtar

Lcirtung dcr

vordcr:n

und hlnlrrcn Rotorr.

l t l l

Iffi7

hlssK

Ein

Ausglcldr

dcs nodr

vorn

gcrldrlclcn

Zugcs

konn

durd| Abblogen

dü loto'stro.

mcc

mittck

lcltlolourlc

crrcldrt wcrdcn.

15 E R.ottlonrwlrkung ouf dl. Jolourl.,

5r

:

Zug

nodr vorn,

5,

:

r.nlradt wir.

tcndar

Zug

(Sdrub)l

nl

rz.

,26rr

ln

i-T-l E-l

t-*{FJ

r- il-;

Vcrglcidr

dcr

Zugkrcft

clncr Luftrduoubr

ln frclcr

Luft

und ln elncm Montcl.

Dh

glclör

Lultrdrrogbc

mlt

glcldrrr

Antrltbr.

l.irtung

glbt

Im Montcl

clno

um 2C./

grö3crc

ZuElrofl

olt In fnlrr

Ltrft.

Schcrnotlsöc

Ddrtlellung dtr,

clnfgdrstcn

Arl,

cln Luftpolstar

ru artaug.n.

Hicr wlrd

dos

luftpolrtcr

durdr rogcncnnte

Fingcrdüscn,

dic rund

um dqr Fohrzoug

ongroldn.t

rlnd,

crzcugt.

So wird cin Luftllsccnfah.t.ug

g6t.u.rt.

In Luft3lrom

lnd rw.l Dror3.ltloppcn Nr. I

und

2

ongcordnct. Sdrlh8t mon dnr

der

Kloppen,

ro

scnlt sldr

dor

Fchnrug

on

dicrcr

Scltc, und dcr.r'.ütla

Sdrubrtrah

bcwcgt dcr

Gdöhrl In lldrlüe

drr

hün.

g.nd.n

g.lt.,

t5

Page 18: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 18/84

Oberirg.

H. ltlAtTl

X I

lnstitut

ür Wcrkzeugmorchinen,

Kor .Mqrr-Stodt

Abb. 1r M.hrfoscn-

>

bohrcr, rur

H.ritallung

ron

Sdrroubcnlopfrn-

lungan.

Abb.

2

(rcölc

Scltcl:

Progromnwcrhcugt

(Bousrt

DSW Rcrn.

sö.ldr,

Abb.

: Progromn-

warhaug,

aul

rlnzclncn Sönri-

dcntcllan rutohfi n.

,.tGttt,

rur

Horrtcllung

lchrcnholtlgcr Boh-

rungan

llm

VEB

Drchmqrchlncn-

wcrk Lciprlg cntwidrcltl'

liegenden

unterschiedlichen

Durdlmessern

bearbeitet

werden

soll.

Hierbei

ist das

gleiche

Ergebnis

zu er-

reichen,

wenn

wir das

Werkzeug

mit entsprechenden

Schneiden

bestüd<en,

die

entweder

gleichzeitig oder

nacheinander

einsetzen

und

das

verlangte

Bohrbild

erzeugen.

Mit einem

solchen

Bohrwerkzeug

lassen

sich also

mehrere

Arbeitsstufen

eines

Arbeitsganges

durch-

führen,

ohne

daß

ein

Werkzeugwechsel

erforderlich

ist.

Der

gesamte

Arbeitsablauf

Iiegt

also

gewisser-

maßen

im

Werkzeug,

weshalb

man

auch

von

,,Pro',

gramm"werkzeugen

sprechen

kann.

Der

offensicht-

sictrtliche Vorteil. zwei oder mehr

Arbeitsstufen

zu-'

sammenzufassen,

bedeutet

zunächst die Einsparung

von

Hilfszeiten,

da

,

der

Werkzeugwechsel

entfallen

kann.

Gemäß

der

Tendenz

,,mehr

Schneiden

gleich-

zeitig im

Schnitt"

vermindert

sich auch

die Grundzeit.

Ferner

ist noch

zu verzeichnen,

daß

die sonst

be-

nötigten

Maschinenspindeln

für andere

Zwedr

frei

Aus dcm offencn

Ericf

dcc

ZK dcr

SED

on dia

Worktötlgcn

dcs

Moschlncnboucs

und

der

Motolturgic

dcr

DDR:

"Dor

Morchincnbou

.

bcrtlmmt

dos

Entwi*lungstcmp6

ollc;

lndcrcn

Zwelgc

dcr

Volkrwlttrdroft.

Von.dcm

.wlrscnsöof' l ich'

tcdrnirchcn

Nivcou rcinor

Erzcugnlsse

lst dla

morlmolc

Stcigc'

rung

dcr'Atb.itsptoduktlvltöt

in dc'n

ondor€n

IndustriGzwelg'n

in

rüiirtiir üis--obtrtngig.

Dlc

st"igctung-dcr

Arbcltrproduk'

tivttöt

In

dct

lndurtrb

und

In dcr

gcaomt n Vollswlrtsöoft übcr-

houDt

l3t dor

A und

O unsorel

Slcbcnjohrplones,

dcnn

um

dc n

Wohlctond

des

Volkcs

zu

crhöhcn

und

dlc

ol lsclt ige

Oborlcacn-

h.lt d.s

Sozlollsmur

übcr

dcn

Kopitol'ismus

ru bcwclscn,

mÜsscn

wlr Wcstdcutcdllond

oudr

In der

Arbeltsproduktlvitöt

sölogcn'

D i s M o s c h i n a n b o u e r

m ü s s e n d o r

V o l k s w l r t s d l q { t

d e r '

w.gcn

in wcit

gößcrem

Umfonge

ok

birhcr

hoöproduktivc

Mo-schlnen

und

Ailogcn,

tunktionstüdrt ige

Mc&,

Steucrungs'

un d

RGolunosivstsmo

h8chstar

Lclstungsföhigkait

zur

Vedügung

rtc-ncn,-

OLs

ilt €lnc

w.s.ntllöc

Voroussctzung

dofitr,

doß dlc

vcridriedrnortlgitcn

Produktionsprozcsso

in viclcr

lndustric'

rwelgcri.

ro wl.

ct

drr'Slcbenjohrplon

vorslcht,

m.choni3lart

und

outomotlslart

wcrdcn.'

Unsere Bemlihungen,

die bisher

handelsüblichen

genormten

Bohr-

werkzeuge

durch

verbesserte

-

Ausführungen

abzulösen,

er-

.

geben

sich aus

der Forderung,

mit

geringstmöglidrem Aufwand

höhere Leistungen

zu

erreichen'

Es müssen

daher

bei

der

Ent-

wiehlung

von

Werkzeugen

andere

Wege eingeschlagen werden, die

zu einer

besseren

Ausnutzung

der

Werkzeugmaschinen

führen.

Entsprechend

der

Entwiddungs-

tendenz

im

\[erkzeugmasdtinen-

bau,

welctre

sehr

deutlidt

eine

radikale

Verminderung

von

Grund- und

Hilfszeiten

erkennen

läßt

-

ugl,

hterzu

auch d'en

Bei'

trog

,,Automatßierung

ist ueiter-

hin

Trumpt"

ln

,,Jugend'

und

Technik"

Helt

1011959

,

kann

man

bestimmte

Werkzeugarten

so

gestalten,

daß

diese Forderun-

gen

zu

einem

wesentlichen

Teil

erfüllt werden.

ss

Progrümm

werkzeug

Dazu

gehören

solche

Konstruk-

tionen,

bei

denen

sich

mit

einem

einzigen

Werkzeug

mehrere

Arbeitsstulen

eines

Arbeitsganges

ausführen

lassen,

ohne

daß

sich

ein

Werkzeugwedrsel

notwendig

macht.

Betrachtet

man vergleichsweise

die

Entwick-

lung

auf

dem

Werkzeugmasdtinensektor,

so

stellt

man

fest,

dan

die

Programmierung

eines

Arbeitsablaufes'

mit einem

erheblictren

Aufwand

erkauft

werden

muß'

Dieses

Problem

läßt sich

jedoch

wesentlich

einfacher

und billiger

durch die

Verwendung

von

sogenannten

Programmwerkzeugen

lösen,

die zum

gleichen Er-

gebnis

führen.

Üm

dieses

Problem

an

einem

Beispiel

zu erläutern,

sei erwähnt, daß bei einer durch Lochkarten oder

Magnetband

gesteuerten

Drehfuasdline

eine

einzige

Schneide

den

vorgesctrriebenen

Weg in

Vorschub-

richtung

abläuft.

Die

Maschine

bringt

hier

also

das

PrograÄm.

Vergegenwärtigen

wir

uns nun

den

gleiöhen

Vorgang

beim

Bohren,

und

nehmen-an,

daß

äine

abgesetzte

Bohrung

mit

mehreren

hintereinander-

l6

Page 19: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 19/84

werden.

Die

bessere

Ausnutzung

der

Masdrine ver-

ringert

den Anteil

der

Maschinenkosten

und

beein-

flußt

somit den

Herstellungspreis des Erzeugnisses.

In

der

laufenden

Fertigung

bringen diese

Werkzeuge

noch weitere Vorteile. Wenn ein Werkstück in

mehreren,

Arbeitsstufen

mit

einem

Satz

normaler

Werkzeuge

bearbeitet

wird, ist

beim Werkzeugwechsel

jeweils

ein neues

Einstellen

erforderlich.

Beim Pro-

grammwerkzeug

ist

nidrt

nur

eine Zeiteinsparung

zu

erreichen,

sondern

es

werden

darüber hinaus

gewisse

Einstellfehler

vermindert,

wodurch

der

Ausschuß

sinkt.

Dennoch

gibt

es

beim

Elnsatz

dieser

Werk4euge

gegen-

wärtig

noch

geriügend

Schwierigkditen,

die vor

allem

in

der

Herstellung

und

Instandhaltung

begründet

sind.

Mit der Entwicklung

dieser Werkzeuge

muß näm-

lich

gleichzeitig

die

der

Insta4dhaltungsmaschinen

r-

folgen.

Derartig komplizierte

'Werkzeuge

können

nur

maschinell

geschli{fen

werden,

deshalb müssen Werk-zeugmaschinenbetriebe schnellstens die Entwicklung

der

notwendigen

Schleifmaschinen

für Programm-

werkzeuge

auinehmen.

Programmwerkzeuge

können wahlweise

mit

zwei oder

mehr

Bohr-,

Senk-,

Plansenk-,

Reib-

oder

Gewinde-

schneidwerkzeugen

ausgestattet

werden.

Sie

lassen

sich

entweder

aus

dem vollen

Werkstofr

heraus-

arbeiten

öder aus

einzelnen

Schneidenteilen.

die

auf

einem

gemeinsamen

Halter befestigt

sind, zusammen-

setzen.

Im ersten

Falle entsteht

ein

werkstück-

gebundenes

Sonderwerkzeug,

das

nur für

ganz

be-

stimmte

Bearbeitungsfälle

zu

verwenden

ist. In

zusammengesetzter

auweise

kann

das Werkzeug

da-

gegen je

nach

Konstruktion

mehr

oder

weniger

uni-

versell verwendbar sein.

Das Programmwerkzeug

äßt sich

sq

gestalten,

daß

die

Arbeltsstufen

nacheinander

olgen,'d.h.,

es wird

erst

ein

Schneidvorgang

beendet,

ehe

der darauffolgende

beginnt.

Dieses

Verfahren ist

dann notwendig,

wenn

einem

Schruppvorgang

der

Sdrlichtvorgang

folgt.

Es

muß

also erst

die Schruppsdtneide

aus der

Bohrung

herausgetreten

sein, ehe

die Schlichtsctrneide

insetzen

darf,

Je

nach

Bohrbild und

verlangter

eualität

können

auch

gleichzeitig

mehrere

Schneidenvon unterschied-lidrem Durchmesser arbeiten. Dabei

ist wegen

des

großen

Späneanfalles

allerdihgs

auf

einen

guten

Span-

ablauf

zu adrten.

Die

Anzahl

der

Sdrneiden

an

den

einzelnen

Schneiden-

teilen

kann

unterschiedlich

sein. Vorteilhaft

sind Aus-

führungen,

bei

denen

jedem

Sci.rneidenpaar

ein

besonderes

Fasenpaar

zugeordnet

ist.

Dies erleichtert

die

Instandhältung

ganz

wesenilich.

Die

Durch-

messerunterschiede

sind

so zu

wählen,

daß

mit wirt-

schaftlicher

Schnittgesc,hwindigkeit

gearbeitet

werden

kann.

Es

wird

angestrebt,

mit konstanter

Drehzahl

zu

bohren,

da

jeder

Drehzahlwechsel

während

des

ArbeitensVerlustzeiten

bringt.

Zwischen

den

einzelnen

Schneidenteilen

st'-

auf

die

Längsrictrtung

bezogen

-

jeweils so viel Raum zu lassen, daß genügend Auslauf

für

den Sdrleifkörper vorhanden

ist.

Das

einfachste Programmwerkzeug

stellt

der

Mehr-

fasenbohrer

dar

(äbb,

I),

Er wird

voruugsweise

zur

Herstellung

von

Sdrraubenkopfsenkungen

verwendet.

Besonderes

Kennzeidren

dieses

Werkzeuges

st

das am

kleinen

Durchmesser

bis

zum

Schaft

hin

verlaufende

auf

Nennmaß

sdron

vom

Hersteller

gesctrliffene

Fasen-

paar.

Beim Nachsdrärfen

biauchen

nur die

Freifläc*ren

der beiden

Hauptschneiden

angesahliff,en

zu werden,

jedoch

die Fasen

am kleinen

Durchmesser

nichr

an-

greifen.

Man hat

bisweilen

audr

normale

Spiralbohrer

abgesetzt,

d.

h. eine

Stufe

angebraclrt.

Beim

Nach-

schleifen

mußte

man

dann

aber

die

ganze

Stufe

abtrennen

und

neu

absetzen.

In der Weiterentwicklung

des

Mehrfasenbohrers

ent-

stehen

Programmwerkzeuge,

die

aus

dem vollen

Schnellstahlwerkstoff

herausgearbeitet

sind

und

zur

Herstellung

von

hintereinanderliegenden

Bohrunlen,

die

teilweise

mit

Gewinde

versehen

sind.

dienen

(Abb.2),

Der

ganze

Satz

umfaßt

drei Werkzeuge;

das

erste wird

zum

Vorbohren,

Aufbohren

und

Senken

gebraucht

und

das

zweite

zum

Reiben,

Aufsenken,

Anfassen

und

Einsenken

benötigt.

Zum Schneiden

des

Gewindes

sind

sdrließlich

zwei

Gewindebohrer

mit

einem

Sdraft

zusammengefaßt,

der mit

Führungsteil

versehen

st .

Ahnliche

Programmwerkzeuge

sind

in

.4bb.

dar-

gestellt.

Es

ist offensichtlid,

daß

diese

Werkzeuge

außerorde4tlich leistungsfähig sind. Wir sehen aber

auch,

daß

sie

nur

für

ganz

be-

stimmte

Bearbeitungsfälle

verwen-

flet

werden

können.

Sie

sind

also

 

lverkstückgebunden.

Das ist

der eine

Nachteil.

Hinzu

kommt,

daß

bei

evtl.

Bruch

das

ganze

Werkzeug

un-

brauchbar

werden

kann.

Es

mußten

also andere

Lösungs:

wege

gefunden

werden, wobei

man

dann zur

zusammengesetzten

Bau-

art

gelangt.

Diese llterkzeuge

wer-

den

aus einzelnen

Schneidenteilen

zusammengesetzt.

Herstellung

und

Instandhaltung wird dadurch ver-

einfacht,

bei Ausfall

einer

Schneide

Page 20: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 20/84

entsteht

nur ein

Teilverlust.

Durclr Standardisierung

der einzelnen

Bauelemente

wird elne

univergelle

An-

wendung

erreicht.

Mit

kleiner

werdendem

Durdt-

messer

irgeben

sictr

jedoch

Sdtwterlgkeiten,bei

der

Konstruktion,

da

man eine

kraftschlissige

Verbindung

der

einzelnen

Bauelemente

fordert

und

dies

nictrt

so

leidrt

zu verwirklidten

ist.

Se'hr

gute

Ergebnisse

wurden

mit den

im

VEB Dreh-

mäschinenwerk

Leipzig

entwid<elten

Programm-

werkzeugen

erzielt, bei

denen

das Baukastenprinzip

zum

Ausdrud<

kommt

(Abb.4).

Mit

diesen Werk'

zeugen

werden

lehrenhaltige

Bohrungen

in

Getriebe-

|

kästen

hergestellt.

An der

Stirnseite

des

Halters

ist

ein

Vorsdrneider

eingesetzt.

Nadr dem

Vorbohren

wird

mit

nachfolgenden,

hartmetallbestückten

Bohr-

sdrneiden

erweitert

und die Bohrung

aul

Unterreib-

maß

gebracht.

Es

fotgt

eine Scheibenreibahle

zrir

fertigstellung

der

Bohrung.

Zutar

ist

audt

dleses

Werkzeug noctr stark werkstüd<gebunden, aber im

Vergleictr

zur

bisher tibli&en

Arbeitsweise

läßt sich

beim Einsatz

derartiger

Werkzeuge

eine

Steigerung

der Leistung

von durdtsdtnittlicft

30

Prozent

erreidlen.

Die Weiterentwicklung

führt

folgeridttig

zu

Pro-

grammwerkzeugen, bei

denen

die einzelnen

Bau-

elemente

standardisiert

sind und

wahlweise

für eine

große

Anzahl

der

verschiedensten.

Bearbeitungsfälle

verwendet

werden

können.' Ein

Ausführungsbeispiel

ist in ztbb.5

gezeigt.

Das

Werkzeug dient

zum Auf-

bohren

vorgearbeiteter

oder

vorgegossener

Bohrun-

gen,

Der sehr

stabile

Sdraft

ist mit einem

Durdtbrudt

versehen. in

dem

eine

Anzahl

standardisierter

Sdtnei-

den aufgenommen und

geklemmt

wird. Zwischen

den

Einsätze4

liegen

Distanzstüd<e. In diesem'Beispiel

wird

mit

einem

zweischneidigen

Flachmesser

vor-

geschruppt,

mit

einer einsctrneidigen

feinverstellbaren

Schneide

nachgebohrt,

mit einer

zweiten

feinverstell-

baren

tertiggebohrt,

dann die

Kante

gebroctten

und

mit einem

zweisctrneidigen

Flachmesset

(entsprechenil

Bohrbilil

Abb,

5 links

oben) eine

Einsenkung her-

gesteilt.

Wird eine

Bohrung

von

anderem

Durdtmesser

und

anderer

Länge

gefordert,

dann

braucttt

man nur

den

Halter

mit

entsprechenden

Einsätzen

neu

zu

be-

sttld<en.

Zum besseren

Verständnis

ist

in Abb.6

nodtmals

die

bisher.übliche

Arbeitsweise

dargestellt'

Daraus

geht

hervor,

daß man

zur

Herstellung der

,

Bohrung

nach dem

Bohrbild

oben

redtts fünt ver-

schiedene Werkzeuge einsetzen muß, an Stelle elnes

1

einzigen

Programmwerkzeuges.

Diese

Programmwerkzeuge

können

audr

unter

Ver-

wendung

von Verlängerungshülsen

zur

Herstellung

mehrerer hintereinanderliegender

Bohrungen

benutzt

werden,

wenn

die Forderungen

an die

Lagegenauigkeit

nictrt zu

hoch

gestellt

sind.

Das

Arbeiten

mit Werk-

zeugen

dieser Bauart

ist nattirlidr

begrenzt,

da

mit

zunehmender

Bohrtlefe'

lange, unstabile

Scttäfte

ent-

stehen.'

ln iliesem

Zusammenhong

soll noch

eruöhnt

werilen,

ilaß

ilte

etfolg-

reiche

Arbeit mit

Progrornmuerk'

zeugen m VEB Drehmaschinenwerk

Leipzig in

einer

soziolistlschen

Arbeitsgemeinschaft,

uelcher

Bohr'

werker,

Technologen und

Betrlebs'

tuittelkonstrukteure

ongehören,

ilurchgetrihrt

wurde,

In illeser

Arbeltsgemeinschoft

ist auch

das

lnstitut

lür

Werkzeugmaschinen,

Karl-Marx-Stodt,

oertreten,

Von

itriesem erhalten

ilie

Kollegen

tn

einem

Arbeitsprogranm

lest

um-

rlssene

Aufgoben.

Dorin

siü torr

allem

Fmgen iler

Stond'ard'islerung.,

enthalten,

lie

gelöst

werden

müsseni

ilamit ille Vorteile der Programm'

userkzeuge

urtseiet

Ind'ulfile'

itt

aoller

Breite zugute

kommen.

Die

Arbettsgeneinschaft

wurd'e

oorn

Bunitrestsorstonitr

les

FDGB

tth

lhre

Lelstungen

,nit ilem

,,Bonnet

ilet

Arb

eit" ou

s

g

ezeichnet,

I

- l

I

I

, l

- - t -

&

Page 21: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 21/84

AUSSENBO

ODERINB

Die

diesjährige

Wassersportsaison

neigt sich

ihr'em

Ende

zu. Sicherlich haben

ilie

üergongenen

Semmer-

tage

d,em

,,nassen

Element"

oiele

neue Freund,e

zu-

getührt,

ilie

sicf, nun

aorgenornlnen

haben,

zur

kommenden

Soison ein

Boot zu

erwerben.

Doeh

iler

Typenreichtum

an Motoren

unal

Booten ist

grap.

Wie

soll rnan

sich entschelden?

-

Vielleicht

können ilie

nachf

olgenden

Austührungen

oon Hefin

Dipl,-Ing.

J, DITTRICH ünteren Lesetn bei iler Auswaht behilf-

ti\r

\ ^ - . i

'{rk

r,ihi..

\r

tie

'tt

l €

i,tr

: ü

ri

:. f

, {

,'i.'

.,{i,.r

,'ii '

r'Ii;

"'

s

r."._r

;il

S

llch sein.

D.

R.

Zunächst einige Worte

über

die kleinsten und

bil-

llgsten

Motorenaggregate

filr

Wasserwanderungen,

die

Seitenbordmotore.

Wegen

ihres

geringen

Gewidrts

und ihrer kleinen Leistung

sind

sie

besonders für

Päddelboote

(Faltbooie)

geeignet,

An

größeren

Booten

(2.

B.

Segelbooten)

können sie

als Hillsmotore vor

allem

auf

windstillen

Wasserstraßen

verwendet wer-

den.

Ihr

niedriges

Gewicht

und

der

geringe

Platz-

bedarf sind

für diesen Einsatzzwech

besonders

wichtige

Eigenschaf

en. Seit Jahren

bewährte

Seitenbordmotore

sind

der

,,Tümmler'r

(1,5

PS) vom VEB

Zentralwerk-

stätten Berlin und die ,,Nixe,, (1,2äPS) vom VEB

Schleifmaschinenwerk

Berlin. Beide Motore

sind

wassergekühlt

und

erhalten

das Kühlwasser über

eine

Mernbranpumpe, die

beim

"Tümmler"

durch

einen

Nod<en und

bei der

,,Nixe"

vom Kurbelgebäusedruck

betätigt wird.

Der Kraftstoff

wird

in

beiden Fällen

von

einem

oberhalb des

Vergasers

angebrachten

Kraftstoffbehälter

zugeführt.

Die Abgase werden

über

dem

Wasserspiegel

durch einen

Sdralldämpfer

ins

Freie ausgestoßen.

Eine

sehr

interessante

Neuentwicklüng

ist

der

,,Pfeil.,,

eine Variante des

bekannten

und bewährten

Fahrrad-

hilfsmotors

vom VEB

Meßgeräte-

und

Armaturenwerk

Magdeburg,

Dieser Motor leistet etwa 1,5PS, ist luftgekühlt und

arbeitet ohne Gebläse.

Diese

Kühlung ist

natürlich

einfacher,

billiger

und

auch

betriebssic,herer

als

eine

Wasserkühlung

mit

Membranpumpe

und braucht

während

der Fahrt

nicht

ständig

tiberwactrt

zu wer-

den.

In Magdeburg

hat man

ganz

richtig

erkgnnt,

daß

ein Seitenbordmotor,

der

ja

doch

nur

als Hilfsmotor

oder

als Antriebsquelle

für kleine

und

billige Boote

gedacht

ist, einfadr

in der

Wirkungsweise,

fobust,

zuverlässig

und billig

sein

muß.

Auch

dieser

Motor

arbeitet

mit Falltank

und stößt

die Abgase

über

einen

Schalldämpfer

ins

Freie

oberhalb

des Wasser-

spiegels

aus.

Vergleicheh wir

die

drei

genannten

Typen

miteinander,

so

zeigt sich,

daß

,,Tümmler,,

(Abb.

1) und

,,Nixe"

(Abb.

2) etwas klarer und

ge-

drungener aufgebaut sind, während

der

,,pfeil,,

(Abb,

3)

eine einfachere

und

,,narrensichere,.

rbeits-

weise

hat.

Von

Nachteil sind

bei

allen

drei Typen

die

starken

Auspuff-

und Ansauggeräusche.

ie

durch

Verlegen

der

Auspuflöffnung

unter

die

Wasserober-

fläc.he und deri Einbau eines

Ansauggeräuschdämpfeis

weitgehend

vermindert

werden

könnten.

Diejenigen Motorwassersportler,

die

größeren

Wert

auf

Fahrkomfort,

Motorleistung

und Fahrgeschwindig-

keit

legen,

haben

allerdings

nur

die Wahl

zwischen

: ' "

- . r

. r

A b b . 2

S c i t e n b o r d m ö t o r

, N i x e " ,

1 , 2 5 5

Abb.

t Dcr

,lünmlcf,

hl. .

qn

oinGm

Motoisdrlouöboot

19

Page 22: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 22/84

, . -

einem Einbaumotor und einem Außenbord-Heckmotor,

deren Vor- und

Nachteile

in dem folgenden Abschnitt

besprochenwerden sollen. Als Einbaumotor

kann

jeder

Fahrzeugmotor

erwendet werden.Esspielt hierbei

keine

Rolle. ob der Motor

nach

dem Zwei- oder Viertakt-

verfahren arbeltet, ob

er

luft-

oder wassergekühlt

ist

oder

ob er einen

oder

mehrere Zylinder

hat. Wichtig

ist

vor

allem, daß er bei

möglichst

kleinem Gewicht

und

göringem

Raumbedarf

eine möglichst hohe Nutz-

leistung abgibt. Bei einem Außenbord-Heckmotor

hingegen

interessieren

nur die

Nutzleistung

und das

Motorgewicht. Der Raumbedarf ist von unter-

geordneterBedeutung,

da der

Motor außerhalb der

Nutzfläche des Bootes angebracht ist.

Der Einbau-

motor verringert

mit seinem

Raumbedarf nicht nur

den nutzbaren

Raum des Bootes, sondern bildet

auctr

eine

nidrt zu überhörende

Geräuschquelle, selbst

wenn

er auf Gummifederelementen

gelagert

ist, denn..die

Schwingungen

von Motor und Getriebe

werden

ebenso

von Propellerwelle,

Gestängen

und

Rohrleitun-

gen

auf den Bootskörper, der als Resonanzboden

wirkt,

übertragen.

Oftmals bereitet

es

auch einige

Schwierigkeiten, die Propellerwelle

gegen

das Wasser'

abzudichten. Das Boot wird durch Kraftstoff und öI

verunreinigt,

und bei

einer

größeren

Motormreparatur

muß der

Motor

erst mühevoll ausgebaut

werden. Dem-

gegenüber

erhält der Außenbordmotor

die

volle

Nutz-

fläctre

des

Bootes, w'eist

eine

größere

Laufruhe auf

und Iäßt

si'ch,

ohne die Bootskörper

umzubauen,

an

versdriedenen

Booten einsetzen.Eventuell notwendige

Reparaturen des Motors

lassen sich ohne vorherige

umfangreiche

Ausbauarbeiten

in

einer Werkstatt

durchführen.

Bei

industriell

eingesetzten Booten be-

dingt eini Motorenreparatür ferner

keine unproduk-

tive

Liegezeit der

Boote. Der

Bootsboden

muß nicht

angebohrt

uierden, um

die

Propellerwelle hindurch-

zuführen.

Kraftstoff- und öl-Leckmengen verunreini-

gen

nicht das Boot, sondern

fließen

in das Wasser ab.

Betrachten wir nun das Fahrverhalten. Hier ist der

Außenbordmotor wieder klar im Vorteil. Während

das

Boot mit Einbaumotor durch ein

.vom

Wasser

umströmtes

Ruderblatt

gelenkt

wird und

dadurch

ziemlictr träge

manövriert, wird das Boot bei Ver-

20

wendung

eines

Außenbordmotors

direkt

durch den

Propellerstrahl

gelenkt

und ist dadurch wesentlich

manövrierfähiger,

ja

es

kann

nahezu

auf der Stelle

,

wenden.

Aus den

vorangegangenen Ausführungen

geht

wohl

hervor, daß

der

Außenbord-Heckmotor

gegenüber

dem Einbaumotor so viele Vorztige aufweist,

daß er

die

empfehlenswerteste Antriebsquelle für

Sportboote

darstellt. Deshalb ist bereits heute international zu

erkennen. daß Einbaumotore im allgemeinen

erst ab

100PS verwendet werden.

Die

folgenden

Absünitte sollen nun den z. Z.

in der

DDR

angebotenen

Außenbord-Heckmotoren

gewidmet

sein.

Bereits seit mehreren

Jahren wird der l?5-cm3-

Außenbordmotor,,Buday"

aus der

Volksrepublik

Ungarn importiert.

Die Nennleistung dieses

Zweitakt-

Motors

wird vom Hersteller

mit

?,5

PS angegeben. In-

folge dieser fi.ir einen Heckmotor

ziemlich

geringen

Leistung

sollte der

,,Buday"

zweckmäßigerweisenur

an sehr

leichten Booten

gefahren

werden.

Als

nach-

teilig haben

sich bei diesem Motortyp

gewisse

ir{ängel

an

der Seilstartautomatik

und ein relativ hoher Kralt-

stoffverbrauch

bemerkbar

gemadlt.

Außerdem

werden

die Motcrengeräusche

durch

die

dröhnende

Blechver-

kleidung

nidrt

genügend gedämpft.

Da zwisdlen Motor

und

Halterung

keine

Gummifederelemente

angebracht

sind,

werden

die Motorsdrwingungen

aul

den

Bootg-

körper

übertragen, der sie lautstark

den Insassen.ver-

mittelt. Durch

die

international

in

dieser Leistungs-

klasse

nidrt übliüe Anordnung

4es

Kraftstoffbehälters

unter der Motorverkleidung muß von Zeit zu Zeit der

in

einem

Kanister

mitgeführte

Kraftstoff

in den

Kraftstoffbehälter

des Motors

umgefüllt werden.

Daß

dies nidlt

gerade

eine

sehr saubere Angelegenheit

st ,

braudrt nicht

besonders

erwähnt

zu

werden.

Page 23: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 23/84

Abb.5

Dos

lsl dcr

"BD

I? I

Spodlllo.S'

vom VEB

Induslrlcwcrtc

[udrigrlcldc

Im Herbst des Jahres 1959wurde

vom

VEB

Zentral-

werkstätten Berlin mit dem

,,HB

126"

(Abb.

4)

der

erste n der DDR gefertigte Außenbord-Heckmotorauf

den Markt

gebracht.

Er

arbeitet nadr

dem

Zweitakt-

verfahren und

leistet mit einem Hubraum von

125

mg

4.5 PS

bei

einer Drehzahl

von 4000min-l.

Der

Kraft-

stoff wird

bei

diesem

Motor durctr

den

im

Kurbel-

gehäuse

entstehenden Vorverdichtungsdruch aus

einem

im

Böot

stehenden Kraftstoffkanister

in den Vergaser

gepumpt.

Wenngleich auch

das Pri nzipz der Druck-

förderung

für Außenbord-Heckmotore international

angewandt wird,

so bedarf doch die

technischeAus-

führung in

diesem

Falle

nodr

einiger

Verbesserungen.

So wird

beispielsweise der

Kraftstoff

vor

dem

An-

lassen

des

Motors

mittels

eines

Gummiballes

in

den

Vergaser

gepumpt.

Gegen diese

Lösung

ist zwar

nidrts

einzuwenden, wenn der Gummi kraftstoffbeständig

ist,

Da

aber der verwendete

Gummiball diese Eigen-

schaften nic'ht besitzt, können

nadt

.einiger

Zeit hier-

durch

Störungen der Kraftstofförderung

eintreten.

Zur

Regelung des Kraftstoffdruckes.ist in

die

Druck-

leitung ein

Überdruclrventil eingebaut,

durctr

das das

übersdrtissige

frischgasgemisdl entweicht.

Diese

Lösung

ist

technisch

sehr einfach,

ja

zu

einfach,

denn

bei

jeclem

Kolbenhub wird nicht

nur Luft,

Äondern

auch

Kraftstoffdampf und öl abgeblasen,

Öas ver-

unreinigt ständtg

das

Boot und

gefährdet

die

Insassen,

da unter

Umständen ein achtlos

weg-

geworfenes,

nachglühendes

Streidrholz das aus-

strömende

Gemisch

entzünden

kann, von der frag-

lidten Wirtschaftlichkeit

der Anlage

ganz

abgesehen.

Der ,,HB 125"wird mit und ohne Verkleidung geliefert.

Die

Verkleidung

ist zweiteilig,

das

Oberteil

besteht aus

glasfaserverstärktein

Polyesterharz,

das Unterteil

aus

Leichtmetallguß,

Breite Kreise

der

Wassersportler

könnten sich

allerdings

diese Verkleidung

etwas form-

vollendeter vorstellen.

Der

VEB Industriewerke

Ludwigsfelde zeigte

auf der

diesjährigen

Wassersportausstellunli

n

Berlin

eine

interessante

Neuentwid<lung,

den Außenbord-Hedr-

motor

,,BD

1?5

Spadilla-S"

(Abb,

5), Der Motor

hat

einen

Hubraum

von 175

ms und leistet 10PS bei

einer Drehzahl

von 6500 min-l.

Er

wurde

aus

dem

im

gleldren

Werk

gefertigten,

bewährten Außenbord-

rennmotor

,,RM

175-Delphin,'

entwickelt und arbeitet

wie dieser nach dem Zweitaktverfahren mit Einlaß-

drehsdrieher.

Der

Motor

hat

eine

formschöne,

zweitei-

lige

Verkleidung, ist

gegenüber

der Halterungteilweise

in Gummi

gelagert

und arbeitet mit Drucktankanlage.

Da

die Verkleidung vollständig

aus

Leldrtmetallguß

besteht,

werden zwar

die

Motorengeräusche

sehr

gut

gedämpft,

aber

das Gewicht

des Motors

ist

mit 38

kg

gegenüber

dem internationalen

Stand noctr etwas

zu

hodr.

Durctr Verwendung

vön Kunststoff

läßt

sictr

dieser Nachteil

jedoch

beseitigen.

Leider

haben

alle

drei beschriebenen

Heckmotortypen

kein

Wendegetriebe,

wodürch die

Manövrierfähigkeit

etwas

eing€schränkt

wird.

Den

Wassersportler

interessieren

natitrlictr nldrt nur

die

Motore, sondern

auch die

Boote, die mit ihnengefahren werden können. Der Heckmotor kann seine

Wirtschaftli&keit

erst an

gleitfähigen

Booten be-

weisen.

Um ein solches

Boot aber

mii

Sictrerheit noctr

zum

Gleiten

bringen zu

können,

darf das

Gesamt-

gewicht

des belasteten

Bootes

(in

kp)

nicht den

Wert

30

\

Motorenleistung

(in

PS)

überschreiten,

Liegt

es

darüber,

so

kann

das

Boot

nur als Verdrängungsboot

gefahren

werden.

Daran

läßt. sich

schon

erkennen,

daß

z, B, für den

,,HB

125" nur

besonders

leictrte Boote

geeignet

sind

bzw.

andere

Boote

mit

diesem Motor

nicht zum

Gleiten kommen

können.

$ehr

gut geeignet

ist

das

Faltboot

,,Delphin

ll0"

(Abb.6).

Das Kunststofr-

boot

,,Lipsi"

(Abb.

7)

und das Leistenboot

des VEB

Yachtwerft Be{lin Bind

ebenfalls ftir diesen

Motor zu

verwenden, können aber dabei nur als Verdrängungs-

boote

gefahren

werden

und erreichen dementsprechend

geringe

Geschwindigkeiten. Auch der

,,Buday"

kann

an

den

beiden

letztgenannten

Booten

eingesetzt

wer-

den.

Die Geschwindigkeiten werden

etwas

höher

(Fortsetzung

ul Se,te

0)

'Abb,

6

"Dalphln

110,,

dos

Folt.Motorboot

2l

Page 24: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 24/84

l.ti'

Tncnmn

Dlor ncuc

modarha

Abrounfördrrbrüdc' ln

Rohrrohmcnröwrl8-

konrtruktlon

und L.löt-

bouwoltc,

mlt

drr drr

Sdrwcrmordrlnonbqu

drr DDR dac Wclt-

nlvaou barlln|nlr wurda

tützllö lm logcbou lll

drc Srounlohhnworlcr

,Gl0dcuF

In

Knoppr.

roda montl.d. D.r

Förd.rglgont

arl d.r

d?ltt.

Yon

Intlars|lrt

rbbrn

Elnholtrbrüclcn,

db

dcr VEB 3sgg.r-,

Fördcrbrilclrn.

und

Gcrötcbou Louöhom.

m.? l|n

Lquta daJ

Shbrnlohrplonr

fllr

drn

Brounlchlcnbcrgbou

lhfrrt.

.t

I,

rl

,{tt rl

t,rr::

:r

'

I

{

*--*..-r*-'

DqE

msn gonre

Höurr

y.r'.trt,

irl hrutc lcinr

Brrondcrhclt

mchr, nodrdrrn srlbrt

groBe

Wohnhüurer

In

Morkau v.6rlrt

wurdrn. Drnnod

|rt dar

Anbll.t

.ln.t ,oldran

Oporollon

lnmer

wladat

Intaratt nl. Hlor wurdr rinnrol einr tlO t

röw.ra

lopoll.

v.BGtrt,

um dncm

St'otcnncubou

Plotr

ru moöan.

ln .in.rn Kuntßtoffgurt sitrn hlcr dlc olnrclnon l(offcc-?ortioncn,

dar

lrt dor Gchclmnlr d.r,Moscomol.n'r dcr

lllrrliö oul rlncr

Homburgcr

Aur*cllung

9.t.i9t

yu.d..

Dic cinzclnrn

Porllon.n

pcrslcrcn

hlcrbcl

lc

ncdr lodorf dcn Filtcrkopf drr lrlcrdrinr

und scrdcn

dort

mlt hclfum

Wqsscr

durg.lougt,

Eln lhlncr Hln-

wrll, wlo rnon vlollrldrt Srlbstbrdhnungr-Mollorlubcn cln.

rlöl.n

lönnt..

27

Page 25: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 25/84

Stcts vom Wcrl

qur

rrrclchbor lrt di.J.r

Angostelllc

cinor

Elaktrltllöttw.rtct

bel srlncm

Bcrcltsöoftsdlenr t. Frühcr nuBtc

aa

ttöndlg om Tclcfon oul

oincn

Alornruf wortGn.

Hautc lonn Gr

tlö irodl

Housc

brgobcn odar sogcr dcn llcincn Empfängcr

umhöngcn und rporicrcngahcn. Ubcr UXW wlrd In

lodcm

Fcllc

cln Alormslgnol

ousgclöst,

und dcr Angaruhnc

wril, do8 rr

llb*

lelclon im Worl nodrfrogo n

mu6.

l r

1'

Dic Wisscnsöcftler des

Insliluls flir Kcrnforsöung

on der Mos"

loucr Unlvcrrl löt

konrcntri.rGn lhrc Aufmerksonkeit

sul die

Unt.rsuöungcn dcr rodioolt lvan Strohlung und des Varlol ls dc r

Atonkornc,

qul

dic

Bcrölcunlgung von T.i lch.n,

suf

die

Arbeits.

mathodon rur

lcstirnmunl; von Encrglcn

urd öhnllöe Aufgoben.

Dos

Eild rclgl cinlgr

dcr wirt.nsöoft l idr.n

Mitorbciter om

Bctotron

drr

Loborstorlumr

lilr Xrrnrcqktlonan,

Um cin möglichst vol lstöndlgcr

Bild

von

de r

gcologiröan

Schiötung d.r G.bi.tor

Podlosic

Inordörl l lch

von

Worsöouf ru

crholtcn,

wcrden

hicr

im Auftrogc des lnstituls für

Goologie im

Zusommcnhong

mit

ccismlschcn Mcsrungrn mlt

Hilfc nodcrnrr

Bohrtllrmr ouch Tlofüohrungen

durdrgafährt.

Vor

l0 Johrcn,

lm Johro

1950, wurdc

mit dcm Bou

dos

modernen

Eisanhilttenlombinots

Volkrpolcnr

in

Noyo

Huto bei

(rolow

begonncn, Glcidrrcitig antrtond di. n.ua Wohnstodt Nowo Huto,

dic

die cr:tc rozioliJtisöc

Stodt Voltspolcnr

ddr't . l l t ,

Dos Foto

zeigl,

do8

in d.n

v.rgongenan

l0 Jshr.n

niöt nur

dos Eiren.

hütlenkombinqt gawoclrscn

lst,

rondcrn ouö

dar

Bou

dor Wohn-

stodt hcrvorogand.

Foatsdtritta

tamaöt

hot.

11

a

  Errrr

Page 26: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 26/84

ffi

Anr Xo*surr

En..tl.lnstitut

.G.

l.

Krishirhcnos*i' rlrd on

dl

Lösung

vi$cnröoftlidrrr

Problom.

g.otb.lt.t,

di.

mlt d.. ld'

tung

rlrtl:irdrcr

Encrgh

in u.lla Entlcrnungcn

in Yrrblnduag

rt.h.n.

Flh

dh

Forröungrorb.il.a

il.ht den

Intlitul rla Hoö.

rpcnnungrool

mlt lmpulsgcnrrotor rur

Vrrfligung. Hlor

rird

dnr Sponnuag

vot l . t

MV

att.ugl.

Ubar oinc

rwciwcgigc Bohrmosdrinc

modcrnttcl

Bouort

verl l igt

itttt

dic

mcdranitör Fcrt igung

dcs

VEB Trottoronrrrk

Sööncbcd. Durdr

d. n

Elnsqtr dioscr

zun Bohran und Gcwlndasönci.

don von EndvorlcAc.Gchöuscn b.rtimnt.a

Mo -

söinr sird dlc

Arb.itsrGit boispicbweisr on

cincm Boulcil dcr Gcrütctrögcr3

RS

09

von t0

oul t

nln

g.Jrnlt.

&

 r

,1

i

 \r

f

{,.

,'j i",

i

\ o "#

In Morkqucr

lnstitut

fih Brustclrirurgia

wird rur

Erforrchung dtr

l{crrgclö .

rystcns

bol

ycrtöl.dcnli

Erlrcnkungcn

dicsor ßodlogroph mlt I Xonöl.n ong.'

w.nd.t. Dqs G.rtt

?.girtricrt

glcidrrol.

tl9

on

aöt

Körprrstcllcn d.t

P6ti.nl.n

d.n llutlr.lil€uf,

la drn rchr

lhinc

M.ngGn

rqdloolllv.r

Sub3tont

clng..

führt

ycrd.n.

{

Dicscr formcdrönr Elaktro.Ouirl

b.titrt

rsci scölltrcbigc

5ölö9cr

und tw.l

Kn.tcr ous nidrt

roJt.nd.n

St€hl,

In

St|rllrsrln,

om

Tbch od.t lm

l(ochlopf

lqir.n 3iö

Sprlscn

und

Octrünh

ldcht

'

mkcn, vcrqulrlcn , knotan oda?

pürirrcn.

Dor Gcröl

orb.itat In

drci

Drahrchl-

bcrciöan

mlt

500,

t00

und

1100

U/nln.

lm Mönhelt ußG.cr Z.itrdrtift vcr. )

ötlGnrlidrtcn wir

dor

Foto cincr nouorll-

gan

MrlGrmoBar fär Landcl:odrn.

Hcutc tönncn wlr rin drrortlgcr Gcröl

ous dcr DDI voßtGll.n,

dor

brnitr

r.lt

t959

g.futiga

wird

und

riö

birhrr

bcst.nr

b.wöhrt hot. Dci

yom

lnrtltul

fllr Encrgallk,

lclprig,

ratrldrltr

MctcrmoS hot rud.rn noö

dh

Vort.lla,

do8 cs

nldrt

ro l.iöt

ru

b.röödlg.n

irt

und 3.1n.

vollo

Brcudrborlcll osl

Adcrbodcn

bcvlcrcn

hcl.

:

Page 27: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 27/84

I

pielend leidtt

und bequem

ltonn mon

Jetrt

Diqs mit den outomotisöan Dio.W.drslar

vom

VEB Komcrc.

und Kinowqle

Drcsdcn

vorführen.

Durö

Betötigung

eincr Dru*-

tcst€

om Ende

cines

löngcrcn l(obels

tr i t t

der im Dic-Weöslcr

befindl iöa

Xlelnst-

motor

mit cinam

Sönackengetrlcbc

in

fötigkoit

und w.chselt

outomqtisö

dos Dio,

Mil cinem Mogorin

von

6 Dios

ous-

ge.üslet, poßt

di6sär Dio-Weöslcr

für

di e

Dic-Projektoren,Aspeltor

150'

und,,Aspek-

tor 500".

Dos

ist dio Gummiklischee-Einp aB.

und An,

drudrmosdrine,

Modell 70.

Sic

stel l t

ein.

Neuentwicklung

vom VEB D rudmsöinen.

werk

lalpzig

dor

und

flndel

in

Fqdttrelsen

ollgemein

gröBte5

Inl€rä3s..

Die nauen foltbor.n l(unitfoser-Tonk5 hoben ihre Bowöhrungr.

ptobe

bereits bestonden.

Bcim Einsotz lür

die Trinkwosielyar5er.

gung in Kolostrophengebielen,

rur

Brondbckömpfung

sowie ols

Flüssigkeitsbehöltcr

hoben sic sich

bewöhrt. Ein

solöor Fslttonk

nit

1500

Fossungsvcrmögen

hot

tusommengelcgt

in einer

groBcn

Aktentqsöe

Plolz

und wiegt

einsölieBlirh

diercr Tqsdrc

nur lil kc.

Nun genügt

jeder

Loslkroftwogen,

um cinen

oder mhrerc

Ae .

f ü l l t a F o | t t o n k g z u m B c s t i m m u n g s o r t z u b l i n g e n

Weit

ist die Industf ial isierung

der Volksrepublik

Rumönien

noch

dem

2. Weltk.ieg

vorgesdrri t ten.

lm Wert,,Wossili

l (olorow"

ln

VErnq werden

beispielswcise

u.

g,

Vcrbrennungsmoloran

her-

gestellt.

Dos

Foto

eigl Mitglicder

ciner ousgercichneten

Brigade

bei der

Montage

von Dicselmotoren

(Mittc

raöts).

Dos

ist Dienst

om Kunden. Ein westdaulsöer

Tonkstel lenbesikar

hqt für den Foll , dq8 einem Kroftfshrer cinml dss genrin in

dör Nodrt

ousgeht,

in

einem kleinen

Sörönköen in Plästik"

beuteln

obgefül l tes

Bcn:in oulgehöngt.

Dos

Geld für oie

Liter-

port ionen

bittet

er

in

dic do{ür

vorgcsehene

kleine Xosse

ru

werfen.

Siöer würde

unser VEB

Minol

oudr sein

Geld erhslten,

wenn

er die

gleiche

ldee verwirkl ichan

würde.

u,{

"

vt '

19

,t'

ot\

Page 28: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 28/84

i l l { i t i

, ' f

(

boriötrt

von dcr

..1

xxtx.@

loportrrr H. Xrccrcct (frrtl

|(. Klingrr

l$ldl

Zun 29.

Mol traton 3ich

dle

Produrenlen

und

Hqndelslcutc ous

über 60'Stooten

de r

Erdc

zur

"lntcrnotionolen

Mcsse" In

Poz-

non.,lm

MittGlpunkt dcr

glromten

Marre

Jtondan dlG

Erzcugnirsc

dar versöledenen

Zwcigc dcr Moschinenbous.

Dic

Mcsse

führte ol len dautl iö

vor Augen, zu

wcl-

chcn

Lclrtungen die

Industrle der

Lönder

dsr

soziol ist irchcn

Logers

bei

einer

sozio.

l l t t i3ch.n Arbcitstol lung

föhig

irt. Die

Int rnotionolc Abstimüung

und

Spezioli-

slcrung dcr

Produktlon, die

longlr lst igen

Vertröge

dsr

gegonraitigen Wlrtsöofts-

hi l le und

der Hondalroustqusches

lrogcn

ln sl len

Löndcrn

reite

Früdrte. 5o

leigt dl6

Volksropubli t

Polen Produkte

de s

Mosölncnbour

von hoham technlsdrem

Stond. Bcl dcr intarootion olen

Arb6itstei-

lung

tonrantt lart

slch dlc

Anteilnohma

Polenr bcronders

ouf dcn

Bou von indu-

strlellcn

Gesomteinrlclrtungen,

Hodrsce-

sdrif tcn,

Eisenbohnfohrzcugen,

gGwi.3en

Typcn yon Vercrbcitun s-, Bergwcrks',

StroEonbou-

und

Eoumoschin€n.

dcr waite-

rcn ouf

versdriedena

londwlrtschoft l iöc

Mosdrinan und

Popierherstellungsmosöi-

nan.

Er irt

beodrtcnswcrt,

doB

söon im loufsn'

dan

Johre

dic Ausfuhr

von Mosäln€n

un d

tadlni3dlen

Einrlötungen

40

Ptorent d33

polnlrchen

G.smtcxports ,noch

dan

Mlt-

gl ledslöndern

dcs

Roter dcr

Gegenselt igen

Wlrtrchoftshllfc

ousmochen

wird.

Dicser Er-

folg dar Volkrrcpublik

Polen ist ein Erfolg

dcs

geromtcn

toziol lst i lchen

iogers.

Dlc

aro0cn

ökonomisclren

Erfolge der

sorio-

Itst i*f ien Lönder 3piegelten sidr in de n

Kollektivousstel lungen

onschoulidr

widcr

und

bcweiscn die Ubcrleganheit

d€3

so:io-

l lst lsdren

Weltsyctems.

Dos hoben ouö

di e

Aur3tcller our dcn

melstEn kopitoli3tisöon

Löndern

crkonnt.

.Wurden

die vorongegon'

gcnen

Messen

von diescn

Löndern

melst

mit

ErzeugnissGn

der

J-eidlt-

und Lebens-

mlttelindustriG

beschld<t, so

woren

jetzl

vlclc

Ausstellcr mit

Erreugnissen des

Mo -

sdrlnenbqus

und der elektrotechnisch en

lndurtr le

vertteten. Die ousgcstel l ten

Expc-

not. dcr

kopitol ist isöen Untcrnehmer

zelgten,

doß

mon

sich oul die Mösse

gu t

vorb3reitet hotte. Auch dlese Einschötrung

der Messe durö

dle Untörnehmer und

Kouflcutc

d€r kopitol i3t ischen Löndcr isl

ein

übefl€ugGnder

Beweis der

Störke det

ioziol lst lsöen

Weltsystems.

. l l "

ll;-

I

Groe

irt

dos

Angcbot

polnlsörr

Wcrltaug-

mordrlncn,

ron dcncn

im Johrc 1959

ru m

cnton

Mol libar

20

000

hcrtcrtGllt

rurdan, Dic

Aggrrgot-Wrrkcug.

rncrdrincn

LR

I

und

LR I rom

ZGntrolcn

|(onstrulllonrbüro

Prusrkor, Worröou,

sind

fllr

dic

Ecorbcl-

lung Yon

Motorcn-

gchöurcn

und Gchöusc.

dcctcln

hcrgcrlcllt. Dlc

Mosölnen wurdcn mth

d.m Boukostrnprinrip

gcfGrtlgt

und

lönncn

: u g l c i c h l b r w . l c i l c

mit mchrercn

A?baitr-

göngan

beorbcitcn.

f

.

l

. .--

2

|

Page 29: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 29/84

i.ü'

r J

l . '

[,

Dor

Warl

,H.

Ccaicsl lr In

Pornoi

boul

ou8tr

clncr rclöcn

Aurwqhl von Rodlolbohrmosöin.n

und Rcvolycrdrchbänkan

oudr Rcvolvardreh.

outomot.n, ro dic Typc ATI-10, Dcr Automot

lllhrt sömtllchr Drchorbcltcn

cowh dür Fröscn

von Nutan

und

dor

Grwlndastrchlcn

unt.r Vrr-

wcndung

rlncr

l(opicrcinrldrlung

sur.

.Für

do r

Drehcn

und

Gawindrrducldcn slahen t6

Spl[.

deldrchrshlcn

rur

Varfllgung.

DGr

ir ii l i i$ili, '.:ha

Groricroutomot

EGA.5

ist . in

neu.r

lowict isches

Er .

toujit;\.

'Jfr

rqr

dcr

Moskoucr

Firmo

MoJöinoexporl

vcrl . icben

wird.

Mil

rh

r;

kön.rerr

in

küncster Zait

von

Fotogroticn

Klisdr.cs

im Vcrhött-

nis

1

I t üöe.i,lort;ll

wcfden,

Für die

Grovur cigncn

sidr

Zink,

Mongon,

Mogn* r1rm ' r t r l

P lns l i k -Moter io l i cn .

Dle i tol ieni:<he

Firnro ?riuhi

5|cl l tc

cina si l tomotisehc

Spritr.

gußmo:chlra

fl l r

Xunstriottc

ou3.

-rff

Jlt

tve

\

Verladc.

und Tronsportcinrlchlungen

ous dcr

DDR

crlraucn

sidr ln ol lcn

Löndcrn

dcs

soziol ist lsdrcn Logerr

und

vielcn

lopi lol ist iscfrcn löndern

ciacr

slöndig

steigand.n

Belicbt.

hai l .

Dio vol lhydrcul lrchc,

holboutomo.

tisöc

Spritrgußmdsölna

Modell

WHM"'I00

dl.nt

uur

Harstcl lung von

Arlikaln cul

th.,moploJti3dr.n

Mca.

tan.

Page 30: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 30/84

it;ll'

; I I

k*t

Einen moderncn vicroösigcn

Straßenbohn-Triebrdgen

slellton

dic

Konstrultcure

und

A.beilcr

ou; Chorrow vor, Dcr

Triabwogen

err.idtt

.ina Hööslgasöwindigteit

yor

6il lrn/h und

beritrl 2l

Sit:plötrc. Dic löngo

das Wogenr über Puffcr

isl lt,t

m, dos

ls€rgerlcf i t t t

t.

Dos

betonnta

Wortburg-Coup6

nit

seinem 900-cmrlDrolzyl inder-

Zwoitoltmotor

von 3 PS

bol

4000

U/min, Normvarbrouch

7,

bit

9,5 l /100

lm, Spittengesdrwindigkait

t15 lm/h,

ou:gczcidrnet

ol s

söönstcr

WcAcn seiner

(lossc,

fcnd

in Pornori

gro8c

Anerken.

nung.

Dlc

Rsdioinduslr i .

Volkipolens

rclgt€ u, o. dicaon Korruerl-

Stereorodioopporot

mlt 5 Wcllenbereidrcn,

cinar Ultrolurrwcl le

und linef Doppal.Färrilontcnne.

Mit

I Loulrprcdr.rn und elnem

Klcngraglrtcr

ourgrstoltel, antspricht

diescs Gcrüt ollen Anfor.

dclungcn,

Schr rcichholt ig ist

da

Ang€bot

von

polnircltcn

Motor?ödcrn.

Dic Metollwcrkc

in Xiclcc slcllen diG

Motorröder WK5. 25 cm; l

uld

-t l t

cmr her. Der Typ l0 WXS.llt

cm:r hct einen Einrylinder.

Zweiloltmoto.

von 6,5 PS

Llirtung bei

{t00

U/nin, leergewlöt

105 kg, mor. Zulodung

150 lg, Hödrstge:öwlndigkeit

t6 km/h,

Kroflstotfverbrcuch

3,2

l/f00

km,

Chryslcr,,Vol lont", ain omerikonircher Kleinwogen,

6'Zyl inder-

Viartoltmotor,

Hödrstgesdrwindigkeit 60

km/h, Normverbrouch

I t l / 100 km.

28

Page 31: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 31/84

Mit der

limousin.

Minx dG

Lure

stel l t dic

cnglisdrc

Firma

Hilt .

nqnn

-ainan_Glcgonton

Wogen

der Mittclllossa

yor,

dc.

bcrGitr

in clnlgen Eremplorcn in dic DDR crport iorl wurja, Dic tcch-

nisdrcn Dot6n:

Yiarzylinder.Kur:hubmotor,

56

pS

bci 4600

U/min,

Vcrdidrlung

E,5 : l,

Höörtgcschwindigkcit

t3O km/h,

Xroftstoft.

normverbrouö

9

l/t00

km .

Das

Ericofon

ron

der schwedisöen

Firmq

Eriqs.

Jon ist

€ine

Weilorentwicklung

dcs

gebröuch-

liöen

Telefons.

Der

Apporot

und

der

Hörcr

bi lden

cine

Einheit,

Dos Ericolon

isl besondcrs

leicht

und

sehr formsdrön

und

in hal len

postel l-

torban

hergeitel l l .

Au8erdem

ist

diaser

Geiöt

mit ein6m

neuen

Mikrofon

ousgcrüslct,

dss dia

Stimmr

notürl iö

wiedcrgibt

und niöt

wl .

bcim

gebröuöliöen

Telalon

ent3tel l t .

Beim

Anheben

des Ericofons

wird

ein rentrolcr

Knopf

o

der Wöhlscheibc

frci,

wos

dem frilhcren

Abhebcn

des Hörers

cntspriöt.

Dic

Kroltfohrzeugindurtric

irt

ciner

dcr

Jün9.

3tan

Zwaigc

dcr

pclnisöen

Volkswirtsdoll

und

hot

dodr

sdron

gro8e

Erfolge.

Dle

polnistc

Xroftwogcnindustrir

stelltc

M(roftwqgGnlyp€n

ous..D€r

liGfarwogen

,A0 ZU(,

troi

cine

Trog:

föhigkcit von

9ül

kg

und ist

filr Trcnsportc

von

Klcinlcdungcn

b€stimmt.

Krattstoffvcrbraucfi

1,,1

11100

m,

Hödrstgcsdrwindigkcit

95

kn/h,

Eigengcwiöt

t350 kg.

Ronqult stel l te seine

"Fl<irlde{

vor,

Motor

,Gor-

dini

Spcrialn,

Vierrylinder-Viertolt,

845 cm3

Hubroum,

40

PS

bei 5000

U/min,

wohlwcise

l-

und

l-Gong-Getrieba,

obnehmbcres

Dodr,

Normverbrouch

6,9 lr ' t00

km .

Page 32: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 32/84

4'

tEorlu

Zur z,eit entstehen in mehreren Städten unserer

Republik

im Auftrage und untqr Anleitung

der Deut-

schen

Bauakademie und

der Forschungsgemeinschaft

,,Großblockbauweise"

Muster- und

Experimental-

bauten.

Geht man in Leipzig durch den Viertelsweg,

sieht

man

einen

Neubau.

der sich

schon rein

äußerlich von den

tibrigen unterscheidet.

Schon sein farbenfreudiges

Außeres,

gelbe

Fassade, blaue

Kästen an den l'enster-

brüstungen und

graues

Dach, ziehen den

Blick an.

Das

ist der Experimentalbau

Q

6 B. Die 32 Wohnungs-

einheiten

-

2-

und

21/r-Zimmer-Wohnungen

-

die

hier

in

den letzten

Monaten entstanden,

wurden zum Teil

nach völlig neuen Konstquktionen

und neuartigen

Technologien

errichtet. Ein besonderer

Vorteil dieses

Typs ist u. a., daß es bei ihm möglich ist, nur durdr

Versetzeneines

Türblocks aus der

2- und 2llr-Zimmer-

Wohnung, die

jetzt

in einem

Geschoß liegen, eine 1-

und

3r/rZimmer-Wohnung zu machen.

Erstmalig

wurden bei dlesem

Bau

putzfertige

Außen-

und

Innenwandblöcke montiert.

So

kann

das

Putzen

auf der Baustelle eingespart

werden, und die Wände

brauchen

nicht

auszutrocknen,

sondern können

sofort

tapeziert werden.

Die Türblöcke haben

ln der Ferti-

gung

Stahlblechzargen

erhalten,

die sowohl als

Be-

wehrung wie auch als

Türfutter dienen.

Dadurch hat

der

Tischler

nicht

mehr so

viel

Arbeit

und

kann

die

Türen ohne weitere

Vorarbeiten

direkt in die

Zargen

einhängen. Die Deckenfertigteile

werden

gleichfalls

putzfertig angeliefert, so daß nur noch die Fugen

verstriehen

werden.

Besonders interessant

slnd

die

Außenwände. Während

fri.lher ein

Brüstungsblock,

ein

Fenstergewände und ein

Sturzblock

montiert

werden

mußten, wird

jetzt

statt drei

Teile nur noch ein

großes

30

Page 33: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 33/84

+-

I

Nur

durdr

Vlrtr|lan

clnar Türblodrar

lonn dfa 2. und

2lrZlmmrr.Wohnung

ln

cln. t- und lt/r-Iimmcr-Wohnung tor-

rondrlt wcrdcn. 9lc Wohnungrn

hobcn r

lm Mittol

rlnc

(|rö8e

von ll rn2 Nut..

l

llüdro.

o)

Komblnollon

. und r,/2.Zlmmor.

bt

Doruntcr:

Komblnotion 2-

u

d 2t 2.

I

ZlmmcrmltElnrldrtungsbrlrplol.

5

o

s

: - ' - l : -: i , : r l

Llnb cben:

rilcutr-:lonlrrrilr.

D.r toul.ltar,

dn

Fcrrdrungr.

lngrnbur, drr Nruorrr

Ernrl

Homourr und dn Inrlrullau?

b.rul.n

on Ort snd Stdh übrr

olnon Vorbrrrrungrrorälog.

Llnb Innrnr Dle mlt

drm

l(ron

r.r3Gl{an

gardrolhoh.n

l, sn

dldrn

lnnrnuondblödr out

Hütta[blmrbcto[ r.rd.n roa

drm Aorbrtonlrrrn

drr Sto .

fugrn

rrrloltt.'

. l r

' ' r . l l

, t 4 _ _

Paneel montiert,

in dem schon das Fenstel

elngesetzt

ist. Das Paneel

ist

eine

Holzrahmenkonslrftl){tion

mit

einer Fflllung aus

Schaumstoff

(zur

\trärmrisolierung)

und

einer Kunststoffbeplankung.

Das hic|Iiir

ver-

wendete Melacart ist

sehr farbenfroh

und

außer-

ordentlich

widerstandsfähig,

Es hält viel

lä1] {er als

Putz.

Die

großen,

hellen FEnster

sind

so

korrstruiert.

dsß

sie beim

Öffnen

gedreh*

und

auch

gekipp{

wer-

den

können.

Die

nichttragenden

Trennwände

sind

au$

groß-

Ilächigen

geschoßhohen

Fertigteilen.

Da die

Schorn.,

steine

glelchfalls

aus Fertigteilen

bestehen, st für rlen

ganzen

Bau

nlcht

ein einziger Ziegel

mehr

erford()r-

lich. Auch für

das

Dach wer$en keine Dachziegclverwendet, da es aus großflächigen Betonelement|ü

besteht.

Den Vätern

dieses

Experimentalbaues

ging

es

aber nicht

nur darum,

eine höhere

Arbeitsproduk^

tivität

bei

den Bauarbeiten

zu erreichen.

sondern

sr{

13.?O

rhachten

sich

auch Gedanken

über eine

höhere

Wohn-

kultur

und besonders

darüber,

wie die

Arbeit

de r

Frauen

erleichtert

werden

kann.

So

besitzen

Wohn-

und

Kinderzimmer

einen

gemeinsamen

Ofen, der

vom

Flur

aus

geheizt

wird.

Modernd'Einbauküchen.

ein-

gebaute

Schränke

für Besen,

Schuhe

usw.

gehören

rur

Wohnungsausstattung.

Die Waschküche

im

Keiler

jst

mit

Waschmaschine,

Warmwasserspeicher

und

'l.rockenschleuder

ausgestattet.

Auch' ein

Raum für

Kinderwagen

und Fahmäder

wurde

niiht

vergessen.

I:line

eingelrende

Analyse

dieses

.

Experimentalbaues

irrtd

die Vr;r':;ehläge

der Mieter

werden

die

Gruncl-

lr,.gen

bildr,ü

li ir

den neuen

Wohnungstyp.

Mit dieser :,,'l.ihode der peutschen Bauakademie, di e

{)ro ls6q.

iics

Wohnungsbäues

in

der Praxis

zu

lösen.

\

ii'll'it',,'rl

ä:*?i:*iH#]*ä"i,

0c

l.--l T

L--'--J

,/-1 |

n . / l l

i . . r l

r-i'i

, . . 1

' I

t

I

/ l

.'li:,r;,

T..*ii:

' L

l.

@

t*- t:T-

l i

"

" t

l f '

. . l

l i:. '"1

t i

' " 1

l l " i

\r

ffirü-"-ti

fi

ffimf

E@

liY

r -*:

i ' l

i '

@6

---.

iT---l

\ r l I

\

|

--'

\

i@w

---]

)-,

I

L_

tr')

rl

Il

I

I

I

)c

I

L-

L:

CI

\L

I

I

I

l

-o

m

j

i t

3l

Page 34: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 34/84

.

: . .

. ' ' . " '

I

Wla bcl

ledcm

I

rinzolncn

Elcncnt'

I

lcmmt

es

ouö

tr

b.l-

vars.trcn dGl

i

Tliralcmontc

qul

r

grö8tc

Gcnouigkritd

on. An Stqlla

d.r

sonrt

llblidr6n

Rundsi3en-

bcwchrung

und dcs

Tllrluttarr iind in

d.r Fc.ligung Strhl-

bl;drzorgen

ein-

betoniarl.

Anrlöl d.r

Erpcrlmrnlolbouor

vöfucnd

d.r Mohtoga

Kronflihrcr

und Mon t ur. bcrtimmGn

dor Trmpo lm

louoblouf, Dsr

Dqdr

wlrd ou3

6,l t m long.n und

1,20

m

brelten

Fcrligtcll.n

monti.rl,

Dar

slö selbsttrogandr

Dodr b.nötlgt

k.lna Untcrtonrtrultion.

E bcstcht ou3

Kors6tt.nplott.n, dir sur

hochw.rtlg.m

Ecton hcrgcstclll

slnd.

Dcr Doödc*cr

wird

bel

dlcrcm Dqdr llbcrfiüsrig.

, : " i

 ;ä14

I

0

I

ß

\i

Dor Elnfllllcn

dcr

Mörtah In dia StoB-

fugan mlttclr Kclle

irl

nodr nlöt

di.

ncucstc Tcönlk.

Hi'ar rolll.

mdn

ssdr clncn

Triötcr

und rlnc Kurz-

röoufrl

wb ouf

ondcnn Großblod-

bourlcllon,

vcr-

wGndon.

* & ,

" ' , i * t

Page 35: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 35/84

Yon

Fronk L.

H:RlEnt

.seitdem

wir

in der DDR in

genügendem

Maße

über

radioaktive

Isotope

verfügen,

werden

immer

mehr

Möglichkeiten

der Anwendung

solcher

Stoffe in

Wissenschaft

und

Technik

ausgenutzt. Auch die Bio-

logen

und Landwirtschaftswissensdhaftler

schenken

den

,,Isotopenmethoden"

mit Recht immer

größele

Beachtung, Die Lösung der

ökonomischen

Haupt-

aufgabe stellt auch an die landwirtschaftliche Pro-

duktion sehr

hohe Anforderungen,

die

mit den bis-

herigen

Methoden nicht mehr erfüllt werden

können.

Wenn

wir Westdeutschland

im wirtschaftlichen

Wettstreit

auf dem Gebiet der

Landwirtschaft über-

flügeln wollen, dann

mtissen die Erträge unserer

Felder und

Ställe

sehr

rasch

anwachsen,

Da

jedoch

in unserem

dlchtbesiedelten

Land schon fast

jedes

Stück freie

Erde

genutzt

wird;

gilt

es,

din Boden

besser zu bearbeiten

sowie

rationellere

Methoden

des

Feldbaues,

der

Viehwirtschaft

und der

Pflanzen-

und Tierzucht

zu finden. Durch den

Zusammensdrluß

der Bauern zu Produktionsgenossenscheften

besteht

zum

erstenmal in der

Geschichte der deutschen

Land-

wirtschaft die Möglichkeit, solche neuen Produktions-

formen

überall

anzuwenden.

Es ist

.

Aufgabe der

Wissenschaftier, die

Lebens-

prozesse

der

Pflanzen

und Tiere.

immer besser

kennenzulernen

und

damit

dem Landwirt Mittel

in

die

Hand zu

geben,

die

es

ihm

ermöglichen,

Wachs-

tum

und

Entwicklung

der Feldkulturen und Vieh-

bestände

planvoll

zu beeinflussen, Wer

richtig

düngen

will,

muß

eben

die

Zusammenset?ung und die Eigen-

schaften

des Bodens

kennen; er

muß wissen,

welches

Düngemittel

jeweils

verwendet

werden

muß

und wie

es in den

Boden zu bringen ist, damit

es die

Pflanze

gut

ausnutzen kann. Das Wachstum

der Pflanzen läßt

sich

nur beeinflussen.

wenn

man weiß. wie

sich die

Pflanze ernährt. und

wie

sie

aus

Nährstoffen

Speicherstoffe aufbaut.

Eine

rationelle Viehfütterung erfordert schließlich

eingehende

Kenntnisse der Gesetzmäßigkeiten der

Tierernährung.

Auf

allen

genannten

Gebieten und

bei der Lösung vieler

anderer

Probleme haben

radioaktive

Isotope

der Forschung

gute

Dienste

gel€istet.

Bevor

wir

einige

charakteristische Beispiele aus der

großen

z,ahl der Möglichkeiten

zur Isotopen-

anwendung kennenlernen, wollen

wir

uns

mit weni-

gen

Sätzen

ins

Gedächtnis zurückrufen,

was wir über

Isotope wissen:

In

jedem

Element kommen verschiedene

Atomarten

vor.

Sie

besitzen alle

die

gleichen

chemischen

.Eigen-

schaften, unterscheiden sich jedoch durch ihrb Masse,da ihre

Kerne

verschieden

viele Neutronen

enthalten.

'Solche

Kernarten

eines Elements

nennt man Isotope.

Durch

Bestrahlung

von

Elementen

in Keinreaktoren

(2.

T,

auch mit

anderen kerntechnischen

Anlagen)

er-

'hält

man

künstliche Isotope,

die in der

Natur nicht

vorkommen.

Sie

sind

meist radioaktiv,

-d.

h, ihre

Ätome

senden

Strahlen aus, an denen man

sie er-

)

kennen

kann. Jeder wird

verstehen,

daß

solche

strahlenden Atome

von

Stoffen, die in

den Lebens-

prozessen

eine

wichtige

Rolle spielen,

wie Kohlen-

stoff, Phosphor

und

Schwefel,

in

der Hand

des

Wissenschaftlers

zu

idealen

,,Kundschaftern

im Orga-

nismus"

werden

können.

Die

Grundlage

jeder

pflanzlichen

Produktion ist dieAssimilation (Photosynthese).1 Bei diesen Prozessen

nimmt die

grüne

Pflanze

Kohlendioxyd

aus der Luit

auf

und baut daraus

zusammen

mit

Wasser, welches

$ie' dem Boden

entzieht, Kohlenhydrate

auf.

Außerdem

entsteht

bei der Photosynthese noch freier

Sauerstoff,

der

von der Pflanze

ausgeschieden

wird.

Die Fachleute

waren

schon

längst darüber

einig,

daß

z.

B.

ein so kqmplizierter

Stoff wie

der Trauben-

zuckm

in der Pflanze

unmöglich durch

einen

einzigen

chemischen

Vorgang

entstehen

kann.

Es muß also

Zwischenprodukte

geben,

deren

Kenntnis

außer-

ordentlich aufschlußreich

wäre.

Allerdings

gab

es

früher kaum

eine

Möglichkeit,

solche

,,Primär-

produkte

der

Photosynthese,.

in den Blättern

nach-

zuweisen.

Hier hat

nun die Isotopentechnik

dem Forscher ein

elegantes

Mittel in die

Hand

gegeben.

Er

braucht

Jetzt

nur

seine

Pflanzen.in

einer

,allseitig

hermetisctr

geschlossenen

Kabine

einer Atmosphäre

auszusetzen,

die

,,markiertes"

Kohlendioxyd

enthält,

d.

h.

Kohlen-

dioxyd,

dessen

MoleküIe

z. T.

radioaktiven

Kohlen-

stofr-I4

(r'lC)*

statt des

normalen

Kohlenstoffs

ent-

halten und dadurch kenntlich gemacht sind. In der

Formel

drückt man

das

so aus:

raCOz

r

Vgl,

hierzu

auch den

Beitrag

,,photosynthese

teicht

verständlich"

in

,,Jugend

und Technik*,

geft

8i1960,

*

Kohlenstoff-l4

ist'das Kohlendtoffisotop

mit dem

Atom-

gewidrt

14.

33

Page 36: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 36/84

})ii,anzenmit Calcium-45 und andere mit Rubidium-86-behandelt,

Nach

Ablauf

einer

bestimmten

Zeit

preßt

man

die Pflanzen

und

legt

sie auf

einen

Röntgenfilm'

wobei

man

daftir

allerdings

sorgen

muß,

daß das

Lictrt

i<einen Zutritt

hat'

Der

Film wird

nun

durch

diejeligen

Pflanzenteile

am stärksten

geschwärzt'

die

den

größten

Anteil

des

jeweiligen

Radioisotops

aufgenommen

haben.

In

der

Kontaktkople

(rsgl.

lie

Abb, 2)

ersctreinen

diese

Stellen

dann

natürlidr

hell'

Die

Abbildungen

zeigen

deutlidr,

daß sidt

das

CaI-

cium

vor allem

in den

älteren

Blättern

anreichert,

während

man

das

Alkalimetall

Rubidium'

das

in

seinen

Eigensdraften

dem

Kalium

ähnlich

ist'

vor

allem in

den

jüngsten

Blättern

(an

der Sproßspitze)

wiederfindet.

Eine sehr lnteressante Rad,iografle zeigt uns äb-

bililung

3; Das

besonders

hell

ersdtelnende

Blatt

der

Versuöspflanze

wurde

mit der

Lösung

eines

radio-

aktiv

markierten

Nährsalzes

behandelt'

Man

sieht'

daß

der radioaktive

Stoff

aydr

in den

jungen

Blättern

an der Sproßspltze

erscheint'

Dies

ist ein

eindeutiger

Beweis

dafür,

daß die

Pflanzen

nidrt

nur

durch die

Wurzeln,

wie man

früher

allgemein

glaubte,

sondern

auch

.duich

die

Btätter

Nährsalze

aufnehmen

können'

Bisher

haben

wir

nur davon

gesprodren' daß

die

Radioaktivität

zur

Markierung

bestimmter

Stoffe

ausgenutzt

wird,

deren

Weg

man

im Organismus

ver-

In

einer sogenannten

Glove-Box

(Abb,

1) wir,l

die

Versuchspflanze kurz belichtet. Danach wirtl die

Substanz der Blätter

einer

sorgfältigen Ai,;tlyse

unterzogen, wobei man

feststellt,

welche Verbi

"':lun-

gen

radioaktiv sind.

Diese Verbindungen

könner

nur

Produkte der Photosynthese

sein,

da sie in

der

kr.:izen

Zeit

gebildet

wurden, in der die

Pflanze dem

:,icht

ausgesetzt

war. Je

kürzer dabei belichtet

wird,

um

so

ursprünglicher

müssen die

in dieser Zeit

ent'

standenen Substanzen

sein.

Die Gefahr

der

Verweclts-

lung mit anderen,

rein zufällig

anwesenden Stofien

besteht

nicht, da die

Produkte der Photosynthese

,,radioaktiv

markiert"

sind.

Auf ähnlidre

Weise

lassen sich natürlich

auch andere

Stoffwedrselprozesse

verfolgen.

So

ist

es

z. ]:4. mög-

lich, Versudrspflanzen mit radioaktiver Phosphat-

Iösung zu düngen,

deren Moleküle

durch

Phosi:hor-32

(32P)

gekennzeidrnet

sind, z. B.

Ka32POr. Arrf

diese

Weise kann

man exakt

verfolgen,

in

weldte

Pflanzenprodukte

der.

Phosphor eingebaut

wird.

Wäre

dieser

nidrt radioaktiv, so

gäbe

es

keine Mögli&keit,

den

Phosphor aus

dem Versuchsdünger

von

anderen

Phosphoratomen

zu unterscheiden.

Bei den bis

jetzt

genannten

Methoden

muß man

den Grad der

Radio-

aktivität

der

untersudrten Stoffe

mit komplizierteri

Kernstrahlungsmeßgeräten

bestimmen.

Das be-

kannteste

Anzeigegerät

ist

wohl das Geiger-Müller-

Zählrohr.

Es

gibt

aber

rloctr eine andere,

viel

einfadrere Möglieh-

keit zum

Nadrweis

der radioaktiven

Strahlung:

Jeder

weiß, daß die Kernstrahlung fotogratisdte Emulsionen

sctrwärzt.

Diese Eigenschalt

nutzt

man mit der

Me-

thode

der

,,Autoradiografie"

aus. Bei

Untersuchungen

über die

Aufnahme

versdriedener

Nährstoffe

aus

dem

Boden

zieht man die Pflanzen

mit einer Nährlösung

auf, die das

interessierende

Element

als

radioaktives

Isotop

erhält, So

werden

beispielsweise

Erbsen-

3{

Page 37: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 37/84

Abb.

5

Sondhulturv.ßudt.

V.

l. n,

r,:

unbehsndeltc

Kontrollpllon_

zcn, Pllonrcn,

dercn Nöhrlösung

in

gcringcrcr

und

In

grögerer

lonrcntrotion

Phorphor.32

ugeselrt

wurd-,

folgen

will.

Man

kann

aber

auch

die Wirku4g

de r

Kernstrahlung

selbst

praktisch

nutzbar

macfrbn.

ist

heute

allgemein

bekannt,

daß

die Kernstrahlurg

auf lebende Gewebe sdrädigend wirkt. wobei das

Ausmaß

der. Schädigung

von

der

verabreichten

Strahlendosis

abhängig

ist.

Dabei

ist

es

gleictrgültig,

ob z.

B.

die

Pflanze

durctr

eine

außerhalü

ihres

Or_

ganismus

liegende

Strahlenquelle

oder

von

innen

he r

durch

aufgenommene

radioaktive

Substanzen

bestrahlt

wird.

Die

Schädigung

einer

Keimpflanze

durch

auf-

genommene

(,,inkorporierte,.)

radioaktive

Substanzen

zeigt

Abb.4.

Auf

der fotografisclen

Schicht

haben

sictr

fünf

Keimpflänzchen

abgebildet,

deren

Samenkbrner

mit

untersdliedliclren

-

von

links

nach rechts

stärker

werdenden

*

Konientrationen

einer

Lösung

von

radio-

aktivem

Phosphor-32

behandelt

wurden.-

Alle fünf

Keimpflänzdren

sind

gleichaltrig.

Man sieht deuflich.daß diejenigen

Pflanzen

in ihrem

Wachstum

am

stärksten g€hemmt

sind,

die

die

größte

Menge

phos-

phor-32

aufgenommen

haben.

Dosiert

man.nun

beispielsweise

eine

Nährlösung

mi t

einer

verhältnismäßig

geringen,

nicht

wachitum_

hindernden

Menge

radioaktiven

phosphors,

so

können

die radioaktiven

Phosphoratome

in

die

Chromosomen

der

Geschlechtszellen

eingebaut

werden,

die

bekannt-

lich

wichtige

Träger

der

Erbanlagen

sind.

Die

Chro-

mosornen

werden

auf diese

Weise

von

innen

he r

bestrahlt,

Auf

diese

Weise

erreictrt

man

plötzliche

Veränderungen

der

Erbeigenschaften.

die

man

als

Mutationen

bezeictrnet.

.Der

pflanzenzüchter

erhält

somit

die

Möglichkeit,

aus

der

Nactrkommensctraft

derart behandelter Pflanzen diejenigen zur Weiter-

)

Abb.

-C

Ährcnmltbildungrn

ci

Sommcrgcrtl.

odr

B.hondlung

mft

Phorphor,t2.

opprlührc

obcnt,

drlrtige Ahrcn

untonl.

züchtung

auszuwählen,

bei

denen

durch

Mutationen

z.

B. wirtschaftlich

günstige

Erbeigensctraften

auf-

getreten

sind.

Die

günstigste

Konzentration

für

die

radioaktive

Nährlösung,

mit der

die

Versuctrspflanzen

zu behandeln sind, muß durch langwierigeVorversuche ,

ermittelt

werden.

DIe

Abbildung

S

zeigt

Ergebnisse

derartiger

Vorversuche,

während

die

,ll.bb,

6

eine

Reihe

von

mißgebildeten

Ahren

der

Sommergerste

zeigt,

die auf

die

eben

geschilderte

Weise

entstanden

sind.

Solche

Ahrenmißbildungen

in der

behandelten

Generation

deuten

immer

darauf

hin, daß

Mutationen

aufgetreten

sind,

die

sich in

der Nachkommenschaft

zeigen.

Auf Abbilitung

Z

erkennt

auctr

der

Laie

chlorophyllfreie

bleidre

Keimlinge,

die durch

Mutation

entstanden

ind.

Obgleidr

im

Rahmen

dieses

Beitrages

aus

der

FüIle

der

Möglichkeiten

nur

wenlge

Beispiele

für

die

An-

wendungi

der

Radioisotope

in

der

biologischen

For-

schung angeführt werden konnten, wird doch schon

ersicltlich,

welche

wirksame

Waffe

im

Kampf

um

höhere

Erträge

der

landwirtschafilichen

Forschung

mit

den

radiöaktiven

Stoffen

in

die Hand

gegeben

ist.

Es wurde

aber

auclr

deutlich, welche

ungeähnten

per-

spektiven

die

friedliche

Anwendung

der Kernenergie

der

sozialistisdren

Landwirtschaft

zp

bieten vermag.

Page 38: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 38/84

Früher

glaubten

die

Menschen,

daß Kriege

unvermeid-

bar seien,

daß der

allgemeine

Friede

eine Illusion

sei.

Bis

zu einem

gewissen

Zeitpunkt

war auch

dies er-

klärbar,

denn die

Menschheit

war

noch nicht

,,reif"

genug,

um

dem

Krieg ein

für allemal ein

Ende

zu

bereiten. Nach der Oktoberrevolution von 1917 aber,

nachdem die Gesellsdraft

eines

neuen

Typs entstanden

war, wurden auch

Frieden und

Koexistenz zu einer

Forderung der

Zeit. Es

gibt

Kräfte, die

nach wie

vor

gegen

die Errichtung

eines

dauerhaften

Friedens,

gegen

die

Abrüstung,

gegen

die

Koexistenz Sturm

laufen. Diese

Kräfte

repräsentieren

jedoch

ein altes

und morsches,

ein überlebtes

Zeitalter.

Zu allen

Zeiten verstanden

die besten

Köpfe

sehr

wohl,

wie unmenschlich,

widernatürlich und sinnlos

Kriege sind. War aber

früher def

allgemeine

Frieden

nur

ein Traum,

so

gilt

es

jetzt,

nicht zu

träumen,

sondern

zu handeln,

denn

von.

der

Lösung

dieser

Frage hängt

das weitere Schicksal

der

Zivilisation,

das

Schicksalder Menschheit ab.

Im Westen behaupten

gewisse

Leute,

die

von

der

Sowjetunion unterbreiteten

Friedens- und

Abrüstungs-

vorschläge

seien

ebenso wie die

Idee der

Koexistenz

zwischen

Staaten

mit unterschiedlicher

Gesellschafts-

und

Wirtschaftsordnung nichts

als Propaganda,

nichts

als ein

taktischer Schachzug.

Mehr als dies,

einige

von

ihnen

versuchen sogar, den

Beweis dafür zu

er-

bringen, daß

die Kommunisten nie

zuvor Probleme des

Friedens

und

der

Abrüstung aufgerollt hätten.

Die Theoretiker und

Staatsmänner des

Sozialismus

aus der Gegenwart

und Vergangenheit sind schon

immer

für

eine

friedliche Koexistenz eingetreten und

haben ihre

ganze

Kraft

für

den

Kampf um

den

Frie-

den eingesetzt. So begründeten die Schöpfer des

Marxismus, Marx und

Engels, schon in ihren Werken

die Notwendigkeit der friedlichen Koexistenz.

,Scit

lüntundrwonzig Jchrcn rilstGt

gonr

Europc in bisher

uncrhörtcm Mo8, Jcdcr Gro8rloqt ruöl dam sndcren

dcn

Rong cbruloufan ln Krlcgsmoöt und KricgsbGr.ils6qtt.

D.utrölond, Franlrciö, RuBlcnd

.rsdröptcn sldr

In An-

36

strangungcn,

cins dos ondcre ru übarbicten , , , Gibt rs

denn kcinen

Aulweg

oul dieser

Soclgossc,

ou8er durö

eincn

VcrniötudgslricA,

wis ihn

dlc

Wclt nodr nidrt

gcschen

hotl lch bchouptc: dia

Abrl istung

und

domit di.

Gorontic d.'

Friedcns ist

möglidr,

tlc

lst sogor

vcrhöltnis-

mö6ig leiöt duröführbor, und

Deutsdrlond mehr olc cin

ondoro?

riyilislcrtcr Stoot

hot ru

ih.at

Duröführung dia

M o d r t

w i c d i c B a r u f u n g , " ( F r i c d r i c h E n g a l s l

,,Abrüstung

ist das ldeal iles Sozialismus",

schrieb Lenin

ein Jahr

.vor

der Oktoberrevolution.

Ünd bereits am anderen

Tag

nach

der Revolution

-

am 28.

November 1917

26.

Oktober

nach dem Julia-

nischen

Kalender)

wurden

im ersten

Dekret der

Sowjetregierung

die neuen

Grundsätze

ür

das Gebiet

der internationalen Beziehungen

umrissen. Schon

in

den

ersten

Stunden

seines Bestehens

nahm der

Sowjetstaat den

Kampf

für

den Völkerfrieden

auf,

,Unscrc

Losung wot

und

blcibt diqsclbc:

lr iedl idrc

t(o-

.r irtcnr

mil

altan

Rcgierungcn,

wic immer sie ouö scin

mögcn. Dic

Wirtliökcit tGlb3t

hdt

uns

ünd

dic

ondaren

Sloot.n an dic Notwrndigkcit harcngeführt, doucrhoftc

Bcrichungcn

rwlsöen dor

Arbcitcrund-Boucrn-ßcAierung

und dcn

Lcpitolistisö.n

RcgiatungGn tt artichtcn.'

{ W l a d i m i r

l l i i t s . h L q n i n l

In se iner

Rede ou f

der 14 . Togung der UNO-Vo l l '

ve rsommlung sog le C

h r

u

s c h t s c

how :

,lchrhund:rtalong

tröumlen

dic Völkcr dovon,

siö

von

dcn Vcnlötungsmitllln

d.3

KricAls zu b.ltal.n'

Die bertan

Geistcr dcr

Mcnsdrhclt, dlc bcdculondst:n

Pcrönlidl-

kcit.n d.5

ätfcntliö.n Labcns, Stootsmünner

und

Pottal.n'

dle dcn Manröcn

dcr Arbcit om nöösten

{Ghcn, st.lltcn

und v.rfoölcn dic

Forderung nodr Abrilstung.'

Man kann ohne Übertreibung

sagen, daß der dauer-

hafte Friede

seit

undenkl ichön

Zeiten zu

den sehn-

lichsten Wünschen der ganzen Menschheit gehörte.

Es

wurde

erreehnet,

daß die Menschheit

in den

zurückliegenden 5500 Jahren

insgesamt 14

000

Kriege

geführt

hatte. Man

sollte eigentlich

meinen,

daß

diese

Kriege den

Menschen alle Illusionen

vom allgemeinen

Frieden

geraubt

hätten. Aber das Menschengeschlecht

besitzt eine

gewaltige

und

von

unverwüstlichem

Opti-

mismus

durchdrungene

Vitalität,

und so

gehen

auch

alle seine Träume früher

oder später doch

in

Erfüllung.

In den

letzten 45 Jahren betrugen

die Kosten

für

militärische

Zwecke

sowie

die

Kriegsinvestitionen in

der

ganzen

Welt

ungefähr

12000

Milliarden

Rubel.

Das

'ist

€ine schwer

vorstellbare Summe. Sie

verkörpert

sich

i4 einem

Meer von Blut, in 32

Millionen Gräbern, in

den demolierten Betrieben, in verwüsteten Städten-

und Dörfern.

Die

totale

und allgemeine Abrüstung, die Auflösung

aller Armeen würden

der Menschheit wahrlich

un-

ermeßIiche Ausblicke eröffnen, eine

neue

Ara der

menschlichen

Gesellschaft:

Unser Planet

wäre ver-

wandelt, Winde und

Ozeane würden

dem

Menschen

gehorchen,

ndustrie und Kultur würden sich in einer

noch

nie

gekannten

Weise

entwickeln,

bis in den letz-

ten

Winkel

wären Seuchen

und Krankheiten aus-

gerottet,

und

große

wissenschaftliche Entdeckungen

könnten

gemacht

werden.

Großbauten könnten zur Realität

werden

Welche Großbauten m internatioöalen Maßstab könn-

ten

also in der unfernen Zukunft zur Realität werden.

wenn

alle von der Gefahr eines Krieges und der Last

der Militärbudgets befreiten Menschen

an

die

Lösung

dieser Aufgaben

gingen?

Diese Frage

wurde

von

sowjetischen Wissenschaftlern

untersucht und

beantwortet.

Page 39: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 39/84

Der

Fräsident

der Akademie

der Wissenschaften

der

Ydsql,

A.

N.-Nesmejanow,

sprach

aut der

Tagung

des

Obersten

Sowjets

der

UdSSR

in der

Debatte

zum

Bericht

von N,

S. Chruschtschow

äber

die

Möglich_

keiten,

die

die

Abrüstung

der

Weltwissenschait

er_

öffnet.

In

einer

Welt

ohne

1Vaffen gewinnt

die

Zusammenarbeit der Wissenschafüer und Ingenieuri

verschiedener

Länder

besondere

Bedeutungl

Daher

nahmen

auch

die

ausländischen

Wissenschafiler

die

in

der sowjetischen

Presse

veröffenflichten

projekte

des

grandiosen

Umbaus

unseres

planeten

so freudig

auf.

Das

Interesse

lür

sie

wurde

eben

dadurch

hervor-

gerufen,

daß

für ihre

Verwirklichung

in

der nahen

öder

sogar

ternen

Zukunft

die

Bemühungen

einiger

und in

manchen

Fällen

auch

vieler

Länder.erforder-

lich

sind;

ohne

Beseitigung

des

,,kalten

Krieges"

und

ohne

Zusammenarbeit

zwischen

den Vötkern

ist das

Mit

70

Milliarden

Rubel

kann

man

die klimatischen

Verhältnisse

der nördlichen

Halbkugel

der

Erde

wesentlich

verändern.

An

der

ganzen

Küste

des

Nörct_

lichen

Eismeeres,

auf

der

Taimyrhalbinsel

unA

auf

der Tschuktschenhalbinsel, am Nordftsp und in

Alaska,

in Nordkanada

und

in

Grönland

würden

blühende

Gärten

das.Reich

des

Eises und

des

Schnees

verdrängen.

Der

sowjetische

Ingenieur

p.

M.

Boris_

sow

schlägt

vor,

zur

Erwärmung

der

nördlichen

Ge_

biete

in

der

Beringstraße

einen

?4

km

langen

Stau-

damm

zu

erridrten

und

aus

der

Tschuktschensiee

äglictr

500

Kubikkilometer

Wasser

in

den

Stillen

Ozean

zu

pumpen,

Damit

verbunden

könnte

auch

das

grandiose

Projekt

verwirklicht

werden,

durch

ddn

Dämm.

oie

Ein

Damm

tür

die Berlngstraße

Richtung

des

Golfstromes

zu

ändern,

um

so

zur

Er_

deJ.ritdlichen

Regionen

Europas

und

der

iüiä

affKsrEo,

qeqaltigsten

*3S&

l ry -

'"

l

eine

Unmöglichkeit. .:*ffiry;

 

. . ' € 9 4

Vg l

Hier

nur

wenige

Gedanken

tiber einige

der

inieres-

_.

Mit

der;

santen

,,Welt"-Projekte.

- :i.g{igegjdr

, * ' * i '

Die USA

vergeuden

allein

für

unmittelbare

Rüstungs;

ausgaben

jährlich

viele

Milliarden Dollar.

Mit diesen

Geldern

und

einem

Teil

der

jetzt

für

die

Rüstung

ver,-

wendeten Rohstoffe könnten die Arbeiter und

-inge-

nieure

Amerikas

in

14 Jahren

für

die

Staaten

Südl

amerikas

und

Afrikas

so viel

Maschinen

herstellen.

daß

die

Wirtschaft

der

beiden

rückständigen

Konti-

nente

das

Niveau

der

USA

erreichen

wtirde.

Uralt

ist

der Traum

der Völker.

wasserlose

Wüsten in

bl[ihende

Gärten

zu verwandeln.

Der

französische

Ingenieur

Pierre

Gandrillon

hat

ausgerechnet:

g00

Mil-

lionen

Rubel

genügen

z. E}.,

und

die Wüsten

palästinas

werden

zu

einem

wirklichen,

realen,

nicht

nur

in

der

Phantasie

bestehenden

Paradies.

Dazu

muß das

Tote

Meer

mit dem

Mittelmeer verbunden,

der

Jordan

ab-

geriegelt

und das

Süßwasser

für

die Bewässerung

verwendet

werder|.

Die

Anlage

einer.

Serie von

Kanälen, die es ermöglichen, die Vertiefung in derNordsahara

mit Wasser

des Mittelländischen

Meeres

zu

füllen,

würde

einen

Binnensee

sc:l'affen,

der

das

Klima des

Kontinents

mildern

wi,irde.

Das

paradies

kann

man

mit

Hilfe

der Gelder

schaffen,

die

jetzt

in

der

Welt pro

Tag

für die

Aufrüstung

ausgegeben

werden.

KONGO

KINO

OETHI

Page 40: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 40/84

Die Sowjetunion ist

märchenhaft

reich an

nltiirlicl:en

Hilfsquellen. Mit

jedem

Jahr

nutzen sie dic

:rbnuer

des Kommunismus

besser

aus.

In 30 bis

40 Jahr'en

wird man über zehn

trani*ihi.r:isdre

Hauptverkehrsadern

brauchen, um

die Ab-tr;lrr:

sibi-

rischen Holzes, Brennstoffes

und landwirtsci;:tlilicher

Erzeugnissebewältigen

zu

können.

Unter diesen Umständen

entsteht für die Sowli

tunion

eines der bedeutsamstenProbleme der Zukur',ft: die

Vorbereitung

des Überganges

zur überbreiten

Spur-

weite in der Hauptrichtung

West-Ost,

Diese Gleise

werden

eine Spurweite

von 4,5 m an Stelle

der

jetzt

üblichen

Spurweite

von 1,5

m

haben.

Sie

wird die

Leistung

der

sibirischen

Haupteisenbahnstrecke

auf

das 50-

bis

60fache

steigern.

Superbahn

London-Moskau-New

Uork

Westeuropa

ist

arm an

natürlichen Hritsquellen.

Des-

halb

ist das

wirtschaftliche Schicksr,rl

Westeuropas

unweigerlich

mit

dem Osten

verbtilden, und die

internationale

Zusammenarbeit wird tür Westeuropa

zur Lebensnotwendigkeit.

Wenn

das

so

ist,

wird die Leninsche

ldee von

einer

Super-Breitspurbahn, die London durch einen Tunnel

unter

dem

Armelkanal

mit Europa verbindet,

weiter

durctr Sibirien. dann

über eine

Brilcke oder

durih

einen

Tunnel unter der

Beringstraße in die USA

bis

New York, mit Abzweigungen

nach Indien und

China

verläuft, in

der Zukunft

Wirklichkeit.

An klaren Tagen

sieht man

vom

Kap Deshnew aus

die fel sige amerikanische

Küste. Die Sowjetmenschen

glauben

fest

darart,

daß

der

gesunde

Menschenverstand

siegen

wird und die Zauberhand

der Technik

die

beiden Kontinente durch eine

Riesenbrücke, die die

85 Kilometer breite

Beringstraße überspannt,

oder

durch einen

Tunnel miteinander

verbinden

wird.

Gezeitenkraftwerk am Weißen

Meer

Infolge

des

,,Kräftespiels"

der

Gravitation

- haupt-

sächlich

{er

Anziehungskraft des Mondes

-

ent-

stehen regelmäßige

Schwankungen

des

Meeresspiegels,

die

in

zwölfeinhalbstündigem

Wechsel vor

sich

gehen.

Die

dabei entstehende

Energie könnte

von Gezeiten-

kraftwerken ausgenutzt werden.

Forschungen haben

gezeigt,

daß ein Gezeitenkraftwerk

seine.Arbeitsweise im Laufe

von 24

Stunden

mehr-

mals

ändern

kann. Das wird mit Hilfe umkehrbarer

Gezeitenturbinen erreicht,

Die

moderne

Turbine'mit

Umkehrschaufeln

wird, wenn der

Motor

läuft, zur

Pumpe, die während der Nacht

die freie Kapazität des

Gezeitenkraftwerkes

aufnimmt.

Wird das Wasser

aus

dem

Meer

in das Bassin des

Gezeitenkraftwerkes

ge-

pumpt,

so errelchen

die

Wassermasseneinen Stand,

der den

Flutstand noch tibertrifft,

Man

kann ihn

dann

I

zu

jeder

Tageszeit

ausnutzen.

So ist die

ldee des Gezeitenkraftwerkes

am

Weißen

Meer

entstanden,

Im

östlichen

Teil der

Mesen-Bucht erreicht

die

Flut-

höhe acht bis

neun Meter. Hier kann

man ein€n Stau-

damm bauen, der das Bassin des Gezeitenkraftwerkes

abriegelt, Es ist natürlich

keine leichte

Aufgabe, auf

weichem

Grund einen

hundert Kilometer

langen

Staudamm

zu bauen, der dem Ansturm

der Eismassen

und den

stürmischen

Wogen widersteht, und

darin

noch 2000

Gezeitenturbinen

unterzubringen.

Wenn

man

aber berücksichtigt,

daß das

Gezeitenkraftwerk

über

30 Milliarden

Kilowattstunden

liefern wird, so

ist

damit schon

gesagt,

wie lohnend es i6t,

sich um

die

Realisierung

dieses Projektes zu.bemühen,

Wie

werden

nun diese

Möglichkeiten in den

gegen-

wärtigen ausländischen

Projekten

genutzt?

In Kanada und

in den USA kann man

an den Ufern

der Bucht

von Fundy die

gewaltige

Energie von

31 Millionen Kilowatt erzeugen, Seit bereits 50 Jahren

werden

dort verhältnismäßig

kleine

Anlagen

pro-

jekttert.

In

Großbritannien

wird das einzige sorgfältig

aus-

gearbeitete

Projekt

eines

Gezeitenkraftwerkes

mit

einer

Leistung

von

800000

Kllowatt

nicht

ver-

wirklicht, weil angeblich

keine Mittel dafür

vor-

handen

sind.

Andere

Projekte, die verwirklicht

werden könnten,

sind ein

Tunnel

durch das Mittelländische

Meer

bei

Gibraltar

oder

die

Bewässerungder dürregefährdeten

Regionen

der USA und der Länder Südamerikas

durch

Eisberge,

Die

gewaltigen

Eisberge der

Antarktis ent-

halten

Millionen

Tonnen reinstes Süßwasser,

würden

diese nach diesen Ländern

geschafft

werden,

wäre

das Problem gelöst.

Page 41: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 41/84

eN?ts

Die.Geißeln

der

Menscbhelt

könnten

beseitigl

werden

Auch

auf dem

Gebiet der

Medizin

könnte

manches

getan

werden.

Im Jahre

1956

amen i5 000Bewohner Pakistans durchdie Cholera um. Viele Menschen

starben

in Burma

an

der Pest.

Von

der

6-Millionen-Bevölkerung

Kenyas

fanden

1000

Menschen

durch

die

sibirische

Beulenpest

den

Tod.

In

den Ländern

Afrikas

und Asiens

treten

weiterhin

Pockenepidemien

auf.

Millionen Menschen

aller

Kontinente

leiden

an Malaria.

Hundert-

tausende

sind

von

Aussatz befallen.

Ihnen

allen hätte

man

helfen

können

oder

könnte

geholfen

werden.

Der

Mensch beherrscht

die tnergie

des Atomkerns,

Er

hat

den

Schritt in den

Kosmos

getan.

Kann man

sich

damit

abfinden,

daß in einigen

Ländern

unseres Pla-

neten

noch

wie

im Mittelalter

Krankheiten

wüten?

In

der Medizin

gibt

es noch viele

ungelöste Fragen.

Noch

ist

die Entstehungsurbadre

von

Krebsgesctrwül-

sten nicht erforscht. Wir besitzen nodr keine zuver-

lässigen

Mittel

zu

ihrer Bekämpfung.

Vieles ist audr

auf

dern

Gebiet der

Herz-

und Gefäßerkrankungen

noch

nicht

erforscht. Mit der

Bekämpfung

der schwar-

zen

Pocken

haben

die Menschen bereits

im

18. Jahr-

hundert

begonnen,

und es ist

auch bereits

mehrerd

Jahrzehnte

bekannt,

wie

man Pest

und

Cholera

bekämpft.

Wir

sind mit Impfstoffen

für Vorbeugungsimpfungen

sowie

mit

Arzneien

ausgestattet,

die

fast

t00prozentige

Heilwirkung

haben.

Es wurde

schließlidr

ein System

zur

Bekämpfung

von

Insekten

ausgearbeitet,

die

Krankheiten

übertragen,

sowie

ztJr Bekämpfun

kranker Nagetiere.

Der

Pockenvirus,

der Erreger der asiatisdren Cholera,des Malaria-Plasmodium und viele andere

feinde.des.

Mensdren

können

auf

unseiem

Planeten

als

biolo-

gisdre

Arten

gänzlich

vernichtet werden.

Besonders

gefährlictre

Infektionskrankheiten

sind in

der

UdSSR, in

den

USA, in den Ländern

Europas

und

in

den

hochentwickelten

Staaten

anderer Kontinente

bereits beseitigt.

Vor

25 Jahren litten

in der

Sowjet-

union

über neun

Millionen

Menschen

an Malaria.

Im

Jahre 1959

kamen bei eiher Bevölkerung

von

208,8Mil-

lionen Mcnschen nur.

noch ?00

Malariakranke

vor. Im

Jahre 1960

wird die

Malaria in der Sowjetunion

für

immer verschwinden,

und danach

werden

auch Unter-

leibs-

und FlecJ<typhus,Diphtherie

und einige

andere

Krankheiten

ausgerottet.

Das, was in einigen Staaten bereits getan worden

ist,

kann man

aber

mit verelnten

Kräften

überall tun.

Jahr für Jahr helfen

die sowjetisctren

Mediziner dem

Gesundheitswesen

Chinas, der

Mongolisctren Volks-

republik,

der Demokratisdren

Republik

Vietnam,

des

Irak

und

vieler

anderer

Länder,

tdie

epidemischen

Krankheiten

zu

bekämpfen:

Das

Problem

der Bekämpfung

der Malaria

ln

der Welt

hat

sictr

jedoch

als

äußerst

kompliziert

erwiesen.

weil

sidr

die

größten

Matariaherde

in den

Kolonien

be-

finden,

Die

Kolonialmächte geben jedoch

nur

arm-

selige

Mittel

filr

den Gesundheitssehutz

in

den Kolo-

nien aus.

In

den

meisten

kapiialistisclren

Ländern

werden

In-

fektionskrankheiten

auf Staatskosten

behandelt.

Unter

den

Bedingungen

des

Wettrü$tens

sind die Auseaben

für

das

Gesqndheitswesen

iir

den kapitalistiichen

Ländern

jedoch

derart

eingesclrränkt

worden,

daß die

Mittel

nicht

ausreichen,

um allen

an Infektionskrank-

heiten

Leidenden

zu helfen.

rl

Jeder sdrwere

Bomber kostet

indessen

2?

Millionen

Dollar.

Unlängst

wurde

bekannt, daß

in den

Jahren

der

Existenz

des aggressiven

Nato-Blocks

498

Mil-

liarden

Dollar

für Rtistungszweclte

verausgabt,worden

sind

(1958

llein

60

Milliarden Dollar).

Dic

Raolisirrung

or Plont

filr

clne

ollgcnrclne

nd voll.

rtöndigc

Abr0rtung,

der

In Nomrn

do?

SouiltrGgl.rung

von

N.

S. Chrusdrtsöow

orgardrtogcn

urdö,

st

dcr cln.

rigc

Wcg

zur Gcrundung

dcr

Mcnsöhclt.'Kronlhcitan

bcscitigen

konn mon

trul

In eincr

Wclt,

dcrcn

€rundtogc

gcgonieltlgcs

V€rlr6u.n

und Zurcmtnannrbolt

qllcr lündcr ist.

Sehr.viel

könnte

getan

werden.

Natürlictr

Sind einige

Projekte

unstritten

und rufen

efnstlichen wissen-

schaftlichen

Widerspruch

hervor.

In

einer

von

Kriegs-

drohungen

freien

Welt

aber

würde die Wissenschaft

mit

Siebenmeilenstiefeln

voraneilen.

Die

Wissen-

schaftler

würden

nidrt weiter

auf immer neue

Mittel

zur

Massenvernictrtung

sinnen.

Die kompliziertesten

wissensdraftlichen

Probleme,

denen

sictr

der

.Mensch

gerade

erst

genähert

hat, würdes

dann bald

gelöst

werden können.

Noctr

steht

der endgültige

Sieg

der

Kräfte der

Ver-

nunft

und

des Fortsdrritts

über diö dünklen

Mäctrte

des

Militarismus

aus,

Die Völker aber

wollen

den

Frieden, und je mehr und aktiver sie sich dafür ein-

setzen,

um

so

eher wird

der ewige

Weltfrleden

siegen.

Zusammengestellt:

II. Kroczeck,

nadr

Unterlagen

sowjetiseäer Zeitungen

Page 42: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 42/84

p

ast

so a l t

w ie das Kraf t fahrzeug

selbst

I

ist

auch der

Bau

von Lastkraf twagen,

Schon

immer standen die

Menschen vor

der

Aufgabe, Lasten

von

einem Ort

zum

anderen

zu transportieren,

Kein Wunder'

daß sie sich

auch das

l(raftfahrzeug, als es

kaum den Kinderschuhen

entwachsen war.

zu diesem

Zwecke

nutzbar machten. Heute

nun

ist der Güterumschlag,

der

Güter-

verkehr über nahe und weiteste Ent-

fernungen ohne

den Einsatz von Lastkraft-

wagen

nicht mehr denkbar.

Diese LKWs,

deren

Größe

vom 1-t-Schnelltransporter

bis zum Mammut-Laster,

dei Dutzende

von Tonnen Nutzlast befördert,

findet man

an allen Orten der

Welt.

Wie

groß

nun

zweckmäßigerweise ein derartiges

Fahr-

zeug

gehalten

wird,

ist normalerweise von

dem

Vorhandensein

eines ausgebauten

Eisenbahnnetzes abhängig. Dort,

wo die

Eisenbahnlinien alle Teile

des

Landes

er -

reichen,

besteht eigentlich

außer füi

Spezialaufgaben keine

Notwendigkeit für

den Bau übergroßer LKWs. In den letzten

Jahren

ist

allerdings

in den kapitalisti-

schen Ländern in dieser Beziehung eine

Veränderung zv verzeichnen. Immer

offener tritt hier nämlich der Konkurrenz-

kampf Eisenbahn

-

Straße

zutage. Doch

diese sinnwidrige Entwicklung im Kapita-

Iismus soll hier

einmal

hintenangestellt

werden. Betrachtet man nun

generell

di e

Weltproduktion

an Lastkraftwagen,

so

is t

festzustellen,

daß

beispielsweise

in

Europa

die durchschnittliche Nutzlast

von

LKWs

bei 2,5

bis

I t liegt, während in den über-

seeischen

Ländern

oder

den weiten Ge-

bieten der

Sowjetunion

vielfach

die

Lade-

fähigkeit der LKWs 10, 12 oder noch mehr

Tonnen beträgt.

Das eben

Gesagte

verleitet vieileicht zu

der Annahme, daß

es bei modernen LKWs

kaum

einheit l iche

Merkmale

gäbe,

aber

das

ist natürlich nicht so.

Überein-

stimmend läßt sich feststellen, daß die

Mehrzahl der Lastkraftwagen heute von

Dieselmotore n, als wirtschaftiiche An-

triebskraft,

getrieben

werden. Weiterhin

kann

man sagen, daß viele Nutzlahrzeuge

entsprechend den unterschiedl ichen Trans-

portaufgaben

',vahlweise

als LKWs, Kipper

und

Sattelschlepper

lieferbar

sind.

Daß

jede

Herstellerfirm a darauf Wert

legt, ihre

Fahrzeugkonstruktion rnit einem so star-

ken Motor zu versehen,

daß sie eine

hohe

Einsatzgeschwindigkeit

erhäIt, ist eine

weitere

Übereinstimmung,

die nicht weiter

erläutert

zu

werden braucht. Bliebe noch

festzustellen, daß vor

allem in Europa

be i

den dort üblichen Nutzfahrzeugtypen

in

immer

stärkerem

Maße

zur Frontlenker-

bauart übergegangen wird.

Das ist eine

konstruktive Maßnahme,

die auf den didr-

ten, oftmals

unübersichtlichen Verkehr

in

unseren

Breitengraden zurückzuführen

ist.

So sind die modernen

LKWs in

bezug auf

ihre.Ladefähigkeit

und die Ausrüstung

mit Motoren großer Leistung zu den

modernen

,,Giganten

der Straße"

ge -

worden,

Die

naihfolgenden

Abbildungen

sollen

einmal einen

Überblick über

die bekannte-

sten

europäischen

LKWs

geben.

40

Der n u65to lyp vom VEB Robur

ist der Lo.2500.

Rechtrt Nicht nur in der DDR,

rondern

in ollen Tailen

de r

Welt hot sietr der

5-1000,

der

jetrt

vom VEB

,Ernst

Gruber

Werdou

gefert igl

wird, bewöhd.

t

f

i e

Jind

üigünted

Progc-Muldenkipp€r vom Typ

V3 5

ouf vielen

Bourlellan lm Einiot..

ä

\ii

Page 43: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 43/84

a

@

'1 '

 1

,

i:.

r":

.r

Audr in unsarer

nepublik

ist

der Tqtro

l l l betonnt,

de r

o ts

Muldent ippe f

d i6 Bere ichnung

DC5

t rög t .

Skodo-lKWs

und

-Kipper

lindet mon oul cllcn StroSoa

der Welt.

Neben den

bekonntan Autobussen

wer->

der

in der

Ungorischen

Vollrropubiil

ouch LKWs

get€rt igt,

Hicr der Cic.

pel

D-150 N ols

Zementtronsportar.

Ze ichenerk lö rung:

LKW

:

Lostkroftwsgen

K

:

K ipper

S

:

Sottelschlepper

D : D i e s e l m o t o r

O : O t tomotor

Z : Z u g m o s c h i n e

äfirrF

Uberslöt

der widrtigsten

Dot€n

rF$m

fi&.

r

( [ME ] l t i

(

E lilri

--l

; a s {

n t d l

i

6$l

t5t

I

r$flr

Tvp

Einrotr

o l r

Her:te ller-

Herstel.lsr

lond M o t o r ' L e i s i u n g

N u t r l o s t

Höchst-

geschwin-

d igke i t

tl,

X

rStruße

Lo-25@

VEB Robur

DDR a

Zyl.-O.D 70

PS 2

5m k9

80

km/h

s-{000

LKW, K, Z VEBE. Grube 4 Z yl ,- D. 90 PS 4 @0ks 75 Lm/hDR

v 3 s

LIO,V. Proso

cssR 6 Zyl.-D. 98

PS 4

650

k9 62

m,h

D C 5

Totrc

cssR

127y1.-D. 180 PS 10 m0 kg 6l,s

km/h

706 RTS Ll(1/V.K

Stodo

cssR 6Zyl,-4, 160

PS 7 750 ks 65 km/h

D-'[5o N

Cse,pcl

Ungorn

4 Zyl.-D, 95

PS 8 0O k9 68

km/h

6orkl-

SAS-219

LKW

Automobllwerk

_

UdSSR 6 Zyl.-D' 80 PS 12 m0 k9

55 km/h

Page 44: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 44/84

t{]"'11*

'f-

M"

*

inks,

von

ob.n noch untenl Dor

lst

dcr

lAS.2tl, ain

bawöhrtcr V.rtretcr

des sowjelirchen

LKW.Bous.

Gelöndagöngig und

glork:

dor

Hcn3chel

3.1E0

TAX.

Mogirus.Dcutz

bout

den

,,Jupiter ',

dcr hier

ols

Klihl-

rug. ru

lGhen

ist.

Rcchtt,

yon

oben noch untcnt

Ein

Gigont b.londerol

Klqssc

ist

der

sowjetische

MA5-5 0,

dcr oul

dcn sus.

gedehntcn

Bouplötren

das

Kommunkmuj

. ingcsetrl

wird.

Der

IXW

,,Stor

25" ous

dar Volkirrpublit

polcn

is t

schon gul beksnnt. Hier wird er ainmol ots Sqttql.

schleppcr

vorgert6llt.

DoJ

i5l dcr

Schwarlostrug

lP

331 von

dan Mcrccdes.

Benr.Workcn.

Mil

dem

fyp

,lubt"

wird

cin

wciterer

gchwcrcr

LKW

in dcr Voltsrepublik

Polcn

horgc5tcl l t .

42

Page 45: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 45/84

{

Al: ncm LKW-Bcuort r tellt sich hier

der LAK 322 vor,

dor

ols

Kurrhoubcr dir viclcn

,Vortcilc

d.r Frott-

lcnkcrbouwcisc

bcri lr t .

Linti Mitt.:

"Stacr'

lst dic Berclönung dicrs LKWs

der anglisöcn Flrmo Lcylcnd Motorr Ltd., dcr mit

rwai

lcnlborcn

Vorderochscn

ouJgcrilstal

lst.

Der

"F|(

{500

ist

der

grö8tc

Spro8

cincr

Ford.lcurrlhe

mil 2,5 t, ,5 t und 4,5 t Nuhlart.

V

------

Elnon

Sondcrbou

rtcllt d.r fronrörirchr

T.100 dor, der lllr

dcn Tronspod

yon

Erdölourrilrtungcn

in Afrito

bertlmmt 1rl.

Rachts

untcnr Auch

dlc frcnröslsch:

Firmc

Sovicm rt.llt mlt

ihran Typ M|PV

clnen,gro8cn

Erociranr

hcr.

Zeichenerklörung

LKW

:

Lostkroftwogen

K

:

K ipper

5

:

Sottelsölepper

D

:

Dieselmdtor

O

-

Ottomotor

Z : Zugmosdr ine

Page 46: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 46/84

SignaL

au

Yon

Ing.Klcuc

MAIZ

Wirtschaftlicher

arbeiten, rentabler

produzieren

-

däs ist'auch die

Devise für unsere

Eisenbahner.Das

Produkt

der Deutschen Reichsbahn

ist

die Orts-

veränderung von

Personen

und

Gütern,

Diesem

Ziel

unterordnen

sich alle Dienstzweige

der Reichsbahn,

auch die vielen

,,unsichtbaren"

Helfer, die

es natilr-

lich auch hier wie in anderen

Industriezweigen

gibt.

Von einem

dieser

,,Unsichtbaren",

nämlich einem

Teil der Signal- und

Sicherungstechnik soll heute

die

Rede

sein.

'Wir untersdreiden bei der Deutsctren Reichsbahn op-

tische und

akustisdre

Signale.

Während

die sichtbaren

mehrbegriffigen Signale

meist vom

Betriebs-

(Stell-

werks-) Personal

fernbedient werden

(Ausnahmen:

beispielsweise ein Teil der Rangiersignale),

werden

die hörbaren sowohl vom

Triebfahrzeug, vom

Rangier-

oder Bahnuntephaltungspersonal

als aueh vom Be-

triebspersonal

gegeben.

Die meisten optischen

Signale

sind ortsfest

eingebaut. Sie vereinigen

einm oder

mehrere Begriffe

in

Form untersdriedlidrer

Signal-

zeiclren

in

sidr, die vom fahrenden

Personal

mit

Sidlerhelt

wahrnehmbar

sein mtlssen. Sie

stellen die

Befehlsübertragung

vom

statidnären

zum fahrenden

,Personal

dar. An dieser Stelle

biniges über

die Not-

wendigkeit

der

Signale

im

Eisenbahnwesen.

Yor 124. ahren benötigte

man

filr einen

,,Adler"r

und den

von

,,ihm"

zrt

bewegenden Wagenzug

ebensowenig ortsfeste

Signale wie man technische

I

,,Adler"

:

erstg deutsdre

Herkunft.

44

J J J

 

iroteigcn

bitlc,

dlc Türon

rrrrölirlrn,

Vorldrt

bei

dr r

Abtohrt

d.r Zugcrl'

-

Et lrt

rohl

loun dqr.rrt.

Mol,

ds

Slc dl.3e

Auflordrruag

our

dm

lchnrtrlgloutrprcdrcrn vc.

nohmen.

Doö

pdlfcn

Sl.3.lbrt,

ob und

lüwl.w.lt

Sl. rldt

Ocdonlcn

g.modrt

hobrn um

dsr G*drrhrn,

dcr sidt

qutor.

hqlb

dcr ?ubllkumvcrhhr,

l0r

dcn lclsrndrn

nrr run lcll

rldrtbor,

obrplclt.

Es lohnt siö,

don

grtlStcn

VGrlahrstrüga.

In

dcr DDl,

d.r

In d.n kommcn-

d.n

Johrcn un so

größcrt

B.drulung

crlangan slrd

ok

mrar.

sczlcllrtlsch.

Wirtrdtoft

wescntliö

wüöst,

.lnmol

.tso,

nöher

kcnncn:ulcrncn.

Sicherungsmaßnahm€n

z',r'ischen den Bahnhöfen

Nürnberg

und

Fiirth treffen

mußte.

Ein Zusammen-

stoß

war

nicht

möglich,

weil eben nur

dieser eine Zug

in Deutschland

existierte.

Die

Verhältnisse

änderten

sich,

als ein

zweiter

Zug

in

das

Geschehen eingriff. Es mu8te

vorsichtiger

ge-

fahren

werden. Das

betraf nicht

etwa die für

unsere

heutigen

Verhältnisse

,,wahnsinnige,,

I{ödrst-

geschwindigkeit

von

23,5 km/h,

sondern man

durfte

den zweiten

Zug

erst abfahren

lassen, nachdem

sicher

angenommen werden konnte, daß der erste eine be-

stimmte Strecke

zurückgelegt

hatte.

Die

erste

aller

Sicherungsmaßnahmen

erforderte

allerdings

auch noch

keine

besondere eisenbahn-

typische

technische

Elnrichtung,

sondern lediglich

die

Uhr.

Es

ist

einleuchtend,

daß die

ersten

Lokomotiven tech-

nisch noch

unausgereift waren

und

deshalb zuweilen

tlberraschend

versagten.

Hinzu kommt,

daß unter den

damaligen Verhältnissen

eine Entgleisung

aul offener

Strecke

keine Seltenheit

war. Kurz, wenn

der

Zug

aus

irgendv/elchen

Gründen

plötzlich

zu einem

außer-

planmäßigen

HaIt

gezwungen

wurde,

entstand die

Gefalr,

daß der

nachfolgende Ztrg

trotz des

an-

gemessenen Zeitabstandes auf den haltenden auf-

fahren konnte. Gefährlicher

wurde

es noch bei

Zu-

nahme der

Geschwindigkeit

(und

damit

Verlängerung

des

Bremsweges),

Unübersichtlichkeit

der Strecke

und

bei

unsichtigem Wetter.

Diese

Gefahr

wurde

beseitigt,

indem

man

den

Raumabstahd

einführte.

die Strecke

in Abschnitte

einteilte.

In

jedem

Abschnitt

durft€ sidl

Lokomotive

engllsdrer

Page 47: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 47/84

jeweils

ein Zug

befinden. Es durfte

also erst dann

ein

Zug in einen

neuen

Abschnitt

gelangen,

nachdem

dieser von

dem

vorausgefahrenen

geräumt

war.

Die

Abstandsregelung findet

man

noch

heute in Form

des Blockabstandes

bei der Deutschen Reichsbahn,

und es dürlte sich

unter den bestehenden Betriebs-

anlorderungen kaum

etwas

daran

ändern.

Wurden

beim

Fahren

nach

Zeitabstand nicht

un -

bedingt ortsfeste Signale benötigt, so wurden diese

mit

der Einführung

des

Raumabstandprinzips

zu r

Bedingung. Anfangs

waren es

Handfahnen,

Laternen

und auch Ballonsignale,

um

-

ähnlich, wie die

Sturm-

bälle in

Seehäfen

-

Warnungen

und

Mitteilungen

auf

größere

Sichtentfernung zu übertragen.

Mit der Verdichtung

der Zugfolge, dem

Anwachsen

des

Schienenverkehrs allgemein, mußten

mehr und

mehr

Begriffe eingeführt-und für

deren Übermittlung

einander

unterschiedliche Zeichen,

Signale, ent-

wickelt werden. Hierbei

ging

jede

der vielen Eisen-

bahnverwaltungen

in

Deutschland

zunächst

eigene

Wege.

Zu einer

gewissen

Einheitlichkeit kam

es im

Jahre 1850 als

die

,,Grundzüge

für die Gestaltung

der

Eisenbahnen

Deutschlands" aufgestellt wurden.

Der bedeutsamste

Schritt aber

geschah

1875

mit der

Einführung

der

,,Signalordnung

für die Eisenbahnen

Deutschlands".

Diese

mußten

bis zum

heutigen

Tage

mehrfach

geändert

werden.

Das

gegenwärtig

gültige

Signalsystem,

mit dem

wir

uns

bekannt

machen

wollen, basiert

auf dem Signalbuch der Deutschen

Reichsbahn und

ist seit dem 1. April 1959

gültig.

Mögen

für den Laien

die bei der Reichsbahn

ver-

wendeten

Signale

als

kaum

zu begreifendes Durch-

einander erscheinen,

so sei

erwähnt, daß in dem

neuen

Signalbuch bereits eine wesentlich

vereinfachte

Signalgebung

festgelegt ist.

Ziehen

wir zwei

der Signale, die wohl

am bekannte-

sten

sind,

etwas näher in den

Kreis unserer Be-

trachtungen.

Das Hauptslgnal

Als

Form- oder mechanisches

Signal

ist

es wohl

jedem

bekannt. Den

in

der Regel I

.

oder l0 rrr hohen, mit-

unter

auch

kürzeren

oder

längeren

schmalen

Gitter-

mast mit

dem

am

oberen Ende befindlichen Signal-

r;;

Qr-

flügel

find€t man sowohl

auf

Qahnhöfen

als auch an

der

freien

Strecke.

Dieses

Signal wird

verwendet ä1s:

,

Einfahr-,

Ausfahr-, Zwischen-,

Block- und Deckungs-

signal. Es befindet sidr in der Regel unmittelbar rechts

neben

oder auf Signalbrücken

und dgl.

über dem Gleis,

zu

dem es

gehört.

Kann man

es

nicht

derartig

an -

ordnen,

dann wird

eine schachbrettähnlich

gemusterte

TaleL

(Sondersignol^

So 2),

die

unmittelbar

rechts neben

das

betreffende Gleis

in

Höhe des Hauptsignals

auf-

gestellt

wird,

verwendet.

r

I

I

q

leilohstand

_1

{5

Page 48: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 48/84

Die

Grundstellung

des

Hauptsignals

ist

in der

Regel

,,Haltc.

Ausnahmen

madren

beisplelsweise

Strecken

mit

automatisdler

Blod<ung

und zugbedienten

Signalen.

Während

am Tage

der

oder die

flügel

die

Signat-

stellung

anzeigen, ist während

der Nacht

oder

bei

irnsichtigem

Wetter,

d. h. wenn

die Tagessignalisation

auf eine

Entfernung

von

100

m

nicht mehr

deuilich

erkönnbar ist, die Anordnung von entsprechend aus-

geleuchteten

Signalfarbön

erforderlich.

Signal

,,Halt"

(Hl

O).

Der Signalflügel

(bei

zweiflügligen

Signalen

der

obere)

zeigt waagerechte

Stellung.

Der Arm

weist vom

Mast aus nach rechts,

Als Nachtzeichen

wird rotes

Lictrt

signalisiert.

Signal

,,Fahrt

frei"

(Hl

1).

F

k"

Der

erste

Flügel zeigt

um 45o nach rechts

aufwärts.

Nadlts ist

grünes

Licht

sichtbar.

Signal,,Fahrt

frei

mit Geschwindigkeitsbeschränkung

auf 40 km/h oder

auf eine

durcü besondere

Anordnung

festgesetzte

Geschwindigkeit,

(Hl

2) .

Der

erste

und

der

zweite

Flügel

zeigen

um 4bo nach

rechts aufwärts"

Nachts

erscheint

Äm 1.

Flügel ein

grünes

und

am

2.

Flügel

ein

gelbes

Licht.

Dar

Vorslgnal

Jeweils

im

Bremswegabstand,

auf Hauptbahnen

in

der Regel 700 oder

1000

m, auf Nebenbahnen

400

m

vor dem Hauptsignal

steht

das

dgzugehiirende

Vor-

signal, ebenfalls

rechts vom

oder

über dem Gleis.

Haben

wir

am Hauptsignal

einen

Haltbegriff kennen-

40

@

fl;

gelernt,

d. h., daß

Zugfahrten

vor

diesem

Signal

(Ht

O,

halten

müssen,kennt

man

am Vorslgnal

lediglich

eine

Warn-

und eine

bzw. zwei

Freistellungen.

Ein Halten

verlangt

man

nidrt.

Dem Lokführer

wird

angezeigt,

wie er

-

beginnend

am Standort

des

Vorsignals

-

die

Gesdtwindigköit

zu beeinflussen

hat,

mit

anderen

Worten,

was

er am Hauptsignal

zu erwarten

hat.

,,Halt"

erwarteil.

(Vf

O).

Die um ihre waagerechteAchse klappbare runde gelbe

Scheibe

mit

schwarzem

Ring und weißem

Rand steht

senkrecht.

Unter

der Scheibe

(bei

Signalbrücken

oder

-auslegern

darüber)

kann sidr

außerdem

ein

weißer.

rot

geränderter,

mit

der

Spitze

senkreclrt

nach

unten

gerichteter

Zusatzfltigel

befinden.

Als

Nactrtzeichen er-

scheint

ein

gelbes

Licht.

,,Fahrt

frei"

erwarten

(Vl

I) .

Die

Scheibe liegt waagerectrtj

aie Stellung

des Zusatz-'

flügels

ist

wie

bei

7l

O.

Nachts

wird

grünes

Licht

signalisiert.

,,Fahrt

frei

mit Geschwindigkeitsbeschränkung,.

r-

warten.

(Vl

2).

Während

die

Scheibe

wie bei

Vl O

steht, zeigt

der

Zusatzflügel von links oben mit der Spitze nach rechts

unten.

Als

Nachtzeichen

erkennt

man ein.grünes

und

nadl

rechts

steigend

gelbes

Licht.

1000m beträgt

der

Abstand zwischen

Signal

und Vor-

signal.

Das

betreffende

Einfahrsignal

steht in einer

Entfernung

von

angenommen

200m vom

bedienenden

Stellwerk

aus, so daß

beim

Stellvorgang 1200

m zu

überbrücken

sind.

Die Bedienung

selbst

geschieht

in

mechanischen

Stellwerken mittels

eines

Signalhebels,

der vom

Stellwerkspersonal

bewegt

wird.

Die Kraft-

tibertragung

erfolgt

über

Drahtseil

und

Doppeldraht;

zug

bis

zum

Signalantrieb

und

damit

an die

Sisnal-

einrichtung.

Sowohl Draht

als

auch SeiI

ruhen-

auf

entsprechenden

Rollen.

Kurz.

die mechanisdre

Kraft-

tibertragungsteile bewirken naturgemäß auf größeren

Entfernungen

größeren

Widerstand,

größere

Reibung,

so daß

man

in

Maximalfällen

auf die Wahl

einer

Signalwinde

zurückgreifen

muß,

die

ein

günstigeres

Übersetzungsverhältnis

als

der Hebel

aufweist,

die

im Aufbau

allerdings

etwas

komplizierter

ist.

Es ist unschwer

zu

erkennen, daß das

Betriebs-

personal

unter ungünstigen

Bedingungen,

besonders

bei

Witterungseinflüssen,

wie

Sdrneeverwehungen,

mit-

unter vor

beinahe

unlösbaren

Aufgaben

steht. Bei

dichter Zugfolge

und

ebenfalls mechanisch

zu

be-

dienenden

Weichen

ist

diese Arbeit weiblichen

Per-

sonal

unter den

gesctrilderten

Verhältnissen

sctrwerlich

zumutbar.

Die

Anlagen

selbst

sind

natürlich

bei

einer derartigen

Beanspruchung störanfälliger denn je und erfordern

besondere

Pflege

in der Unterhaltung

und zuweilen

den Einsatz

der

Kollegen

des Sicherungswesens

bei

der

Entstörung.

Aus

allen diesen

Gründen

wurden bereits

in den

Jahren

l9l0

brauchbare

,,Kraftstellwerke.,,

heute

als

elektromechanische

Stellwerke

bekannt,

entwickett.

Die

einzelnen

Stellbewegungen

werden

durch Drehen

eines

mit der

Hand umschließbareir

Knopfes

(Fahr-

straßensignal-

oder Weid,önhebel

genannt)

eingeleitet,

und am

Signal

bzw.

an

der Weiche

wird der

Stelt-

vorgang

durch

einen Elektromotor

ausgeführt.

Infolge

der

Kraftübermittlung

durc.h Elektroenergie

erhält

die Entfernung

eine

untergeordnete

Be-

deutung. Wenngleichdie Entwicklung aut diesem Ge-

biet

zugunsten

der

in diesem

Aufsatz

noch nicht

er-

wähnten

Gleisbildtechnik,

der

noch

wesentlich

höheren

Stufe

der

Sicherungsteehnik,

ortschreitet,

darf

natür*

lich

die

,,alte

Technik"

nicht

unter

den Tisch tiallen.

denn

sie ist

letzten Endes

Ausgangspunkt

ür die

neue

Technik.

@

Page 49: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 49/84

,ü'

t .

f i "

$&

$n

1. Tnter

dem

Begr i f f

, ,Höhcn-

| |

fo lschungsraketen. ,

vers teht

l-/ man

Raketen.

die

ausschließlich

der Erforschung

derHochatmosphäre

dienen,

also keinerlei

Aufgaben ha-

ben,

interkontinentale

Reic'hweiten

zu

überbrücken

oder

gar

Satelliten

auf ihre Bahn

zu

br ingen.

AIs An-

triebsarten kommen Feststof f-

oder Flüssigkeitstriebwerke

zur

An -

wendung.

Fast

immer

wird

die

Ra-

kete

nach erfolgtem

Aufstieg

und

erfülltem

Meßpiogramm

beim

Sturz

auf

die

Erde zerstiirt,

und

nur das

Geräteteil gelangt

mit den

auf-

genommenen

Meßwerten

sicher am

Fallschirm

zur Erde

zurück.

Di e

'ft 'ennung

der

sogenannten

Meß-

tonne

(Geräteteii)

von

der

sie tra-

genden

Rakete

erfolgt

im

Gipfel-

punkt

der Aufstiegsbahn

und

wird

durch

eine mechanische

Schleuder-

vorrichtung erreicht. Während di e

Rakete

zur

Erde

zurückstürzt,

glei-

tet d ie

Meßtonne,

von

einem

Bän-

derfallschirm getragen,

langsam

zu

Boden.

Dieses

langsame

Absinken

dient

meistens

noch

zur

Aufzeich-

nung

einer neuen

Meßreihe,

d ie über

einen

eingebauten

Sender

laufend

zur Erde

gelunkt

wird. Durch

pei-

lungen

der

Elodenstationen

läßt sich

sogar

der

Landungsort

der

Meßionne

genall

ermitteln,

wodurch

eine

Sicherstellung

derselben

schnellstens

erfolgen

kann.

Der

Verlust

der

eigentlichen

Rakete

ste l l t zwar eine recht kostspie l igc

Ängelegenheit

dar, doch

ist

dies

di e

einzige

Möglichkeit,

genaue

Meß-

.er'gebnisse

aus

dem Höhenbereich

zu

erhalten,

der über

cler Aufstiegs-

grenze

von

Bailonsonden

liegt

un d

bis

zum Perigäum*)

langlebiger

Sa -

telliten reicht.

Bemannte

Raketen-

fiugkörper

werden in naher

Zukunlt

Höhen

bis zu

160 km

erreichen

und

einen

Teil

der

Aufgaben von

Höhen-

forschungsraketen

übernehmen.

Si e

werden

dann die

aufgenommenen

Meßergebnisse

selbst unversehrt

zur

Erde

zurückbringen. Für die

Erforschung

noch

größerer

Ent-

fernungen

von

unserer Erde

ver-

mitteln

uns

die Erdsatell iten

und

Raumsonden

entsprechende

Erkennt-

n isse.

Höhenforschungsraketen

können

je

nach den Erford€rnissen.als

Einstufen- oder Mehrstufenrake ten

ausgeführt

sein. Auch

die Startart läßt

verschiedene

Varianten zu,

so z. B. das Ab-

heben

der

Ilakete von

einem aufgestiegenen Balion.

Bei der

ersten

Variante, dem

sogenannten Start

von Null, heLrt die

Rakete

vom Start-

tisch bzw. aus dem Startgerüst

äb und muß demzufofue zunächst

auch erst

die dichteren

Luflschichten

dtrrchfliegen. Bei

der zweiten

Variante,

di e

di€ Bezeichnurrg

,,Rockair"

trägt, verwendet

man

ein Trägerfh-rgzeug,

das

in etwa 15 000

m Höhe eine

Geschwindigkeit von

rund 1000 km,.h

erreicht.

Hier in den Steil{lug übergehend und nahezu vertikal fliegend, u'ird

dann

die

Rakete

abgelassen

und erreicht

mit rund 20 kg Meßger'ä te

eine

Höhe

von 200 km.

Die

dritte Variante

ist das sogenanntc

Rockoon-

Verfahren.

Hierbei

werden

Raketen von

Ballons in eine Hiihe

bis zu

20

km

getragen.

Erst

in dieser Höhe

starten

clie untcr

dem Ballon

hängenden

Projcktile,

um dann

Htjhen bis zu 100

l<m zu

erreichen.

I)as

r)

Perigäum

-

erdnädlster

Punkt

der Satell itenbahrr.

Slort rincr fronrösiröen

Höhen.

forsöungsrolctc

yom

lyp

Vcroniquc

in dcr

Sohoro.

i , l '

t

' l

ru

ic

T

||l

r

g

2

C

tal

2

E

Il

i

d

=

Aufsliag

clficr nialhchcn

geophysikcllsdrcn

Roleta

In

tlaa Höhr

ron

?tl Lm.

4?

Page 50: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 50/84

M

o

3

k

a

u

(ADN,,

Elnc cinrluffgc

bolllstit6. näker. ltll

Unl.rsudrrngln dcr

oborcn

Sdtlöt.n dcr

Atmosphlirc

und

dcs lormirdtcn

Roumr irt in Junl In

d.r Soui.tunis

g.rlorl.l

wordrn, mcldct

IASSL Dcr

lol.t.fftdrt hrliat

crfolgrciö.

Dcr

flugtörpcr

rrrcidrlc d|a

yorg.söri.bana

Höhc von 20t

lm,

In

dlc obcrcn Sdrlötcn

dcr

Aftnorphöre

wu:dc clnr

Apparotu. f0r

risrcnrduftlidrc

Untirruöungen

g.broöt,

d.ran

G.id|nlgawldrt nrit dcn Encrgicqucllcn

und dcn

mltganorrrncncn Tlorun - rwrl Hundc und cin l(oninöon -

2100

tg bctrug.

Dar Gerundhcits:ustcnd

dcr

llcrc

naclr

der

tondung lst

gut.

Oi.

Hlindln

,Ohroshnolor

(,dic

Tapfcrcrl

hol lhra tllnfta

Wcltroumtohrt

hinter tidr.

Dar

Forsöungsprogrcmm

lst

gönrliö

oucgcfilhrt. Er

wurdcn

w.rlyolla Angobcn

ilbcr

dir ionlticrt.n

Wollcn, dlc in

groOan

Höhcn .nt5t.h.n,

llbcr

dic loncnrutdmmon.

retrun dar Almosphüra und

dcrcn clcltrlsdrc Eigen.

schoften,

libcr dic Strohlung

der Erdc snd

dcr

Sonnc rowlq

ilbcr

dcn Murkcllonur dcr Tlcrc

untcr dcn Vcrhüllnl$.n

dar

Srw.rölorlgk.il

g.wonn.nr

Dia Ergtbnlssc

dcr

Moosungcn

wcrdcn

onolysicd.

Forschungsgebiet

von Höhenforsdrungsraketen

unter-

teilt man

am

besten

ln

drei

Höhenbereidr,e,

den

unteren

Bereidr

bis

B0

km,

den mittleren

Bereidr von

80

bis 200

km

und

den oberen

Höhenbereich von

200

km

an aufwärts.

Im

unteren Höhenbereich

werden

kleine Feststoffraketen.

im mitUeren

Höhenbereich

einstufige Feststoff-

oder

Flüssigkeitsraketen und

schließlich

im oberen

Höhenbereich

ein-

bzw.

mehr-

stufige Feststofi- oder Flüssigkeitsraketen zum Ein-

satz

gebracht (letzteres

auch

kombiniert).

Welche

Aufgaben haben

nun

solche

Höhenraketen

zu

erfüllen und mit welchen

Geräten werden

die Meß-

werte registriert?

Viele Wissenschaftszweige,

wie

di e

Chemie, allgemeine Physik,

Geophysik, Astrophysik,

Meteorologie

und Medizin,

erhielten

aus

den For-

schungsergebnissen

von Raketenaufstiegen

den

der-

zeit igen

hohen

Stand

der Erkenntnis.

So wurden

bei-

spielsweise unsere heutigen Kenntnisse

über die Luft-

druckverteilung

bis

in

große

Höhenlagen aus derartigen

Raketenaufstiegen

gewonn€n

und

die' bisherigen

Erkenntnisse

entsprechend korrigiert.

Doch nicht

nur d.er Luftdrud<

in verschiedenen

Höhenlagen

ist

aufschlußreich,

sondern auc'h

in

Zusammensetzung

der Atmosphäre und ihre Temperatur

in verschiedenen

Höhenbereichen.

Für die

Ermittlung der

atmosphä-

rischen Zusammensetzung

gibt

es

zwei Methoden,

di e

bei

Forschungsaufstiegen von

Höhenraketen

zur An-

werldung

kommen.

Binmal die Entnahme

von

Luft-

proben

mitteis hochevakuierter

Behälter,

die in

de r

gewünschten

Höhe

kurzzeitig

geiifrnet

werden;

und

48

zum

anderen die

Messung

mit Massenspektrometern-

Temperaturmessungen

können nur auf

dem

Um-

weg über

die Luftdruckmegsung

errdtnet werden,

denn

die

Anzeige und

Aussage

von

Thermometern

oder

Thermoelementen

ist

nicht

möglich,

da sictr die Ra-

kete

viel zu

sdrnell durch

Gebiete

mit untersdried-

lidren

Temperaturen

bewegt.

Hinzu kommt

noch.

daß

durch die dtlnner werdenden Gassdridrten

(in

Höhenüber 50 km) keine Wärmeleitung

mehr erfolgt und

die

Temperatur

eines festen

Körpers dänn nur

noch von

seinem

Absorptionsvermögen

an

Sonnenstfahlu,ng

ab-

hängt.

Außerdem

werden'unmittelbare

Temperatur-

messung€n

durdr

die

Reibungswärme,

die

der Ra-

ket€nkörper

während

des

Fluges

durc*r die

dichte

Atmosphäre

erfährt, verfälscht,

Weitere

ftir

alle

kommenden

Raumfahrtprobleme

wic'htige

Untersu.öungen,

die

nur

mit Hilfe

von

Höhenraketen

und Erdsatelliten gewonnen

werden

können,

dienen

der

Erforscfiung

der kosmlsctren

Strah-

lung.

Zähhohrteleskope,

d. h. Sj'steme

von

mehreren

Geiger-Müller-Zählrohren

und Nebelkämmern.

bilden

hier

hauptsädrlich

die

Meßausrtistung.

Auch

über

die

Struktur des Magnetfeldes der Erde.in ltöhenlagen

zwischen

20

und 300

km

sowie

über elelctrisctre

Ströme

in

der

Ionosphäre

und

die

Ozonverteilung

in der

Atmosphäre

kann

nur

die Höhenrakete

befriedigende

Meßergebnisse

rzielen.

Ein umfangreictres

Forschungsgebiet

n

der wissen-

schaltlidren Arbeit

mit

Höhenforsctrungsraketen

neh-

men die Flugexperimente

mit

Tieren

ein,

mit denen

die

Möglichkeit eines

Raumfluges

des Menschen

er-

forsdrend

vorbereitet

werden.

Viele

Versuchstiere.

wie

Affen,

IVIäuse,

Kanlnchen, Hunde

usw.,

haben

schon

mehrmals

mit

Höhenraketen

erfolgreidre Flüge in

Höhen

bis zu

ä00

km hinter

sich und ohne

Schädi-

gungen

überstanden.Die

Tiere

sind hierbei

in Spezial-

änzügen

und

Spezialkammern

untergebracfit.

Durctr

in

die Haut eingenähte Meßelektroden werden alle wich-

tigen

Körperreaktionen

wie

Blutdruck, Herzschlag,

Körpertemperatur,

Atmung

und andere

F unktionen

gemessen,

kontrolliert

und aufgezeichnet.

Bei

allqn

diesen Tierversuchen

ist

garantiert,

daß man den

Tieren

selbst

keine

unnötigen

Schmerzen

zufügt

und

bei

diesen Experimenten keine

Tierquälerei

entsteht,

Derartlge

Versuctre sind unbedingt

nötig,

bevor man

Dcr Hund

Bdionlo

.lrl

wohlbrhcltcn

von

.

salnam rwailan Wal$

:

roumfiug

rurüd:

gctchrt. lm.' ",

Loborstorlura

Hltfc .lner

gropbcn

grcnrn

Almung

ünd

wcrden

Page 51: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 51/84

den

ersten

Mensdlen

einer

Weltraumrakete

anvertraut,

So muß beispielsweise bekannt

sein, wie sich der

Körper

in der

Phase

des Besdrleunigungsandruckes

bzw. im Zustand der Sctrwerelosigkelt

verhält. Ferner

muß dle Frage

gel,(xt

sein, ob in

gro8en

Höhen

Strah-

lungssdräden durdr die

Röntgenstrahlung der Sonn€

sowie

durch die

kqsmische

Strahlung auftreten. Des-

gleidren

ist

die Klärung der im Weltall auftretenden

Meteoritengefahr

sowle die wohlbehaltene Rüchkehr

von Lebewesen

zur Erde

experimentell

zu lösen. Vor

aUem der

Wiedereintritt

Qer

Raketerrspitze

in dich-

tere Luftsdridrten bedarf eines bedeutsamen Studiums,

denn

es

treten

hier Temperaturen

zwischen 2000und

0000" C

auf,

die alle bisher verwendeten Metalle mehr

oder weniger

absdrmelzen

läßt, Dieses Problem

der

starken äerodynamisctren

Erwärmung beim Wieder-

eintauöen

eines Körpers

in die Erdatmosphäre läßt

sidr, nactr

durdtgeführten Versudten

zu urteilen, offen-

bar dadurdr

lösen,

daß man,übet die Raketenspitze

ein Material

mit

hoher

Schmelztemperatur

und sehr

geringer

Wärmeleitfähigkeit aufträgt,

weldtes die

darunter befindliche

eigenUidte Metallhaut

vor dem

Absdrmelzen bewahrt.

Diese Art der Raketenspitzen-

kühlung

bezeichnet

man als

,,Schmelzkühlung".

Weitere

Versuche in dieser

rRichtung

haben

auctt

gezeigt,

daß die Form

der

Raketenspitze

'nicht

wle

bisher angenommen, ein stromlinienförmiger, spitzer

Kege1

sein

muß, sondern eher

einem stumpfen Kegel

ähnelt. Dieses

und andere Maßnahmen

werden clazu

beitragen, die wertvollen

Instrum€nte,

Tiere und später

einmal Menschen, sicher

zur

Erde zurilckzuführen.

Atr züel Beispielen

soll noch Nliheres

über durch'

g

etührte Höhenraketenu

ersuche rlit

Tier

en

aus

gef

ührl

werd,en:

In der Sowjetunion

begannen bereits

im Jahre

1949die

ersten

Versuctrsaufstiege

mit

Hunden.

In

hermetisdten

Speziaikabinen untergebradrt,

erreichten sie

damals

Höhen

tiber 100 km.

Die Kabinen waren

mit Luft-

erneuerungsanlagen

sowie

mit Anlagen

zur Aufreclrt-

erhaltung der erforderlichen Temperatur ausgerüstet.

In diesen Kabinen haben

z. B.

die beiden Hunde

,,Otwashnaja"

und,,sneshinka" wiederholt

:iöhenflüge

unternommen.

Uber die Dauer

ihres Fluges

waren

Geräte

an ihren

Körpern befestigt,

weldre die

widtr

tlgsten

Lebensfunktionen

der

Tiere registriertien

sowie

die Nerventätigkeit

und dle Reflexe

untersuchten,

die

durctr die

Lage des Körpers

im schw€relosen

Zustand

entstanden.

Mit €iner Filmkamera

wurde außerdem

das Verhalten

der Tiere unter

Einwirkung

des

Be-

sdrleunlgungsandrudres

beim Start

sowie bei der bis

zu 6 Minuten

andauernden Schwerelosigkeit

auf-

Senommen.

Nadrdem die Raketen

ihren Gipfelpunkt

erreichten,

wurderr die Kabinen von der Rakete abg€trennt und

sanken langsam von einem

Fallschirm getragen zur

Erde

zurück. Obgleidr dieses Absinken

der

Fall-

schirme

oft

bis zu einer

Stunde dauerte,

riefen die

Einwirkungen

der

primären

kosmischen

Strahlung

bei

den beiden

Hunden

keine

gesundheitlidten

Schäden

hervor. Auctr

nur mit Sdrutzanzügen

versehen, wurden

die

Tiere

bei einer Fluggesüwindigkeit

bis zu 1'2 km/h

auß wild

trudelnden Raketen

mittels

Katapult-

einridrtung

herausgesdrleudert

und landeten

dann.

ebenfalls am

Fallsctrirm

hängend wohl

behalten auf

der

Erde, In einigen Fällen

wurden die

Hunde

im

Gipfelpunkt der Bahn

aus ihrer Rakete

geschleudert

und

erst in 4

km

Höhe durdt Fallsdtirmöfinung

ge-

bremst.

Daß diese 81üge

keine

scttädlidten

Folgen der

Nerventätigkeit und allgemeinen Gesundheit nadr

sidr zogen,

bewelst die

Tatsadle,

daß beide

Hunde ohne

Scheu

die Kabinen

betreten und sich

gegenilber

neuen

Experimenten

ruhig

verhalten.

'

Aln 2f. Mol

r$t

gdcng

o

dtr omrrllanlrdrcn

Arnm mtlnoltit,.rtnr

rral Affrn t.ogt.td.

Jupltar-Mllt

tttadr.nflolatc

rdolgrrldr

t|l | .ttLo.

lar Rctchnlroit

briondrn

rlö

dlc rlrlrnpfündEj

th..$tffrn

.Ablc*:.

und

dc: dn

.Ftund

idrwrrr

Seldcnöidlda

"tois'.

Als

welteres int€ressantes Beispiel

soll

der am 20,Mai

1959 urdrgeführte

amerikanische biomedizinisdre Ver-

sudt beschriebenwerden Als Versuctrstiere wurden die

ausgebildeten Rhesus-Affen

,,Able"

und

,,Baker"

an

diesem

Tage

mit einer

Jupiterrakete

in eine

Höhe von

500 km

getragen.

Diese

Aften wurdeo nach

ent-

spredrendem Training

und

Test

für

den Versuch

eus-

gewählt,

da

sie

als Lebewesen höherer Ordnung

sehr

gut

Vergleichsdaten zum mensdrlidlen Organismus

li,efern

können. Die zylindrische Druckkapsel, in der

sich die Rhesusäfrin auf

einem

Fiberglasbett befänd,

wog

U3,ö

kg,

Sie

hatte

ihr eigenes Heiz- und

Ktihl-

system, und in

jeder

Minute wurde die

gesamte

Luft-

menge

der Kapsel zweimal

erneuert.

Kohlendioxyd

und Feudrtigkeit wurden

durdr

besondere Filter ab-

sorbiert, Die an Bord der Rakete

befindlichen Sender

funkten ein Elektrokardiogramm über Muskel-

reaktionen, Herztöne, Pulsschlag, Atemmenge

und

-temperatur

sowie

über Luftdidte

und Luftfeudltig-

keit in der Kablne

zur

Erde. Zur Messung

der

Reaktionsfähigkeit

sollte

Able

während des Fluges

auf

ein entspredrendes

Lidttsignal eine

Taste drücken.

Diöse

Antwortsignale

blieben aber

aus, da die Sende-

frequenz des Antwortsignales

durch eine arndereMeß-

wertübertragung

gestört

wurde.

Die 13,4

kg

wiegende

Meßkapsel des nur 500

g

schweren

Affctr,ensBaker

war

mit Instrumenten

fi..ir die Messung

von Atmung,

Körpertemperatur, Herzreaktlon

und

Kablnendruck

ausgerüstet.

Hierbei zeigte es

sidr, daß während des

Starts doppelt

soviel

Luft verbraucttt

wurde, Der

Luft-

verbrauch normälisierte sich bei

Gewichtslosigkeit

wie-

der, stieg jedoctr ,beim Wiedereintauch'etn er Raketen-

spitze

in die

dichteren Sdrichten der

Atmosphäre und

der hohen Bremsbssdrleunigung ftir 35 bis

40 s

auf

die dreifache Menge

gegenüb€r

dem

Normalzustand

an.

Auch bei der Affin Able

zeigte

6ich

der

gleiche

Ver-

lauf, Die

höchste

in

den Behältern

gemessene

Tem-

peratur

betrug

während des

Fluges

29o

C,

Bei der

opelativen Entfernung einer Körperelektrode

verstarb

die Afrin Able im medizinischen

Forschungslaborato-

rium

an

einer zu starken Narkotisierring.

Das Affchen

Baker befindet sidr

dagegen wohlauf

und ließ bisher

keinerlei Nachwirkungen

des überstandenen

Höhen-

fluges erkennen.

Bei diesem

Experiment

befanden

sidr die Versuchstiere

I Minuten

schwerelos

im Welt-

raum.

Soldte

unil'öhnliche

Aufga,benkönnen nut uan

Höhen-

forschungsraketen

lrn

Bereieh

zwischen Ballonsonde

unil Erilsatellit

gelöst

werd,en,

49

Page 52: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 52/84

Yon orrilJng. H.

KEMIER,

Institut ür

Textilmoschinen,

Korl.Morx.Stodt

Heute wie

vor einigen tausend

Jahren

werden die

meisten

textilen

Stoffe noch immer

durch

Weben

hergestellt.

Die Tedrnologie

der Herstellung

hat

sich seitdem

geändert,

der Webvorgang

dagegen

ist im Prinzip

immer

der

gleich geblieben.

Eine Vielzahl

parallel-

liegender

und

gespannter

Fäden

bilden

die sogenannte

Kette.

Die

einzelnen

Kettfäden

können

unabhängig

vonsinander

angehoben

werden. Der

Raum zwischen

den angehobenen und den nicht angehobenen Kett-

fäden

bildet

das

lvVebfach.

In

dieses wird

durch den

Schützen,

der

die Schußspule

trägt, der Schußfaden

von

links

nach rechts

eingetragen.

Der eingetragene

Faden

wird

dann

durch ein kammartiges

Gerät, an

das

bereits

gebildete

Gewebe

geschoben

und an-

geschlagen.

Nachdern

die angehobenen

Kettfäden

ge-

senkt

und

dafür andere

Fäden

angehoben

wurden,

durchiäuft

der Schützen

das

Webfach von rechts

nach

links.

Der Vorgang

des Sch,ußeintragens

in

das Web-

fach

wiederholt

sich fortlaufend.

Die

heutige

pro-

duktionslei,stung

eines

Webstuhles

kann mit

etwa

5 m,/h

angenommen

werden.

E i n e B e o b a c h t u n g . . .

Ingenieur

H'einrich Mauersberger vcm Institut fü r

Textilmaschinen,

KarI-Marx-Stadt,

beobachtete vor

Jahren,

wie an

einer zerschlissenen

Webware,

bei der

durch

langen

Gebrauch

die Kettfäden

an einer

Stelle

restlos

zerschlissen

waren. der

Gebrauchswert

durch

50

Abb.

t Dic

crstc Molimo.StroBa

dcr Wclt

im VEB

Cuncrsdorfcr

lYirlworcn,

lYcrl

Cronzohl,

Abb. 2

Unlan: Molino.Anlogr

von dcr Ab.

lcAccinrichtung

aus

gcsehcn.

Abb. t Grundrl8 der Molimo.Anlogc (rcdrtr

untcn, Zcichnungt,

mehrfaches Übernähen der verbliebenen

Schußfäden

mit

einer Nähmaschine

wiederhergestellt wurde.

Diese Beobachtung ließ

ihn nicht wieder

los.

Sie

ver-

anlaßte

ihn, nur

lose aufeinandergelegte

Kett- und

Schußfädenlagen

mit einer Vielzahl

paralleler

Längl-

nähte

zu

versehen

und auf diese

Weise

einen

de r

Webware

ähnlichen Stoff

zu

erzeugen.

Das war die

Geburtsstunde

für

eine neue Art in der Stoff-

herstellung.

... und was daraus wurde

In

mühevoller,

jahrelanger

Kleinarbeit

gelang

es

In -

genieur

Mauersberger

und

seinen Mitarbeitern,

dank

der lveitsidrtigen Unterstützung

durch die Regierung

der

DDR, eine Maschine

zu entwickeln, die Stoffe

durch

Übernähen

von Fadenlagen herstellt.

Die

Ma-

schine

wurde

Malimo

benannt, nach

dem Namen und

Wohnort des Erflnders

Mouersberger, Limbach.

Di e

folgende

Silbe

,,rno"

stammt von

dem Wort Molton,

öiner

Webwarenqualität,

die ebenfalls auf dieser

Maschine

erzeugt werden kann.

Der Prototyp

dieser Maschinen

,,Maümo

500", deren

technologische

Bezeichnung,,Fadenlagen-Nähwirk-

maschine"

ist,

wurde für die

Arbeitsbreiten von 500

bis ?Q0mm gebaut. Bei der Festlegung der Arbeits-

breite für die Malimo

beganrl man mit

der

geringsten

Breite,

bei der eine Produktion

brauchbarer

Artikel,

z. B.

Handtücher, Molton,

Staubtücher,

Binden und

dergleichen,

möglich

ist. Es

mußten

ja

erst einmal

;

 

.. ,

{e

Page 53: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 53/84

Produktionserfahrungen

mit

einer

derartig

neuen

Maschine

gqsammelt

werden.

Der

Bau

von

Malimo-

Maschinen

größerer

Arbeitsbreite,

das kann

jetzt

schon

gesagt

werden,

ist

durdraus

möglich,

Ahnlich

verhält

es

sic'h

mit den

Arbeitselementen,

die beim

prototyp

noch verhältnismäßig

grob

sind,

sie

können

in

de r

Zukunft

noch

wesenilictr

verfeinert

werden.

Dadurch

lassen

sicb

die Gewichtg

die

heute

im

Bereich

von

250

bis 350

g/m1

liegen,

erheblich

herabsetzear.

Doch

schon

die

Arbeitsergebnisse

mit

den

ersten

schmalen

Malimo-Masdrinen

sind

so

positiv,

daß

sich

bereits heute hervorragende produktionsergebnisse

abzeichnen.

Die

Malimo

produziert

in

einer

Stunde

120

m

Stoff;

und

das fast

ohne Lärm.

Wer

einmal

in

einem

Websaal gewesen

ist,

weiß

abzuschätzen,

was

das

bedeutet,

denn

die Websäle

sind

die reinsten

Lärmhöllen.

Auf

Malimo-Maschinen

wird

bereits

in

mehreren

Betrieben

der

DDR,

der

sozialistischen

Län-

der

und

des kapitalistischen

Auslands

zur

vollen

Zufriedenheit produziert.

Die

eindrucksvollste

AnIage

beflndet

sich im

VEB

Cunersdorfer

Wirkwaren.

Werk

Cranzahl

(Abb.

1),

Es

ist

die

erste

Malimo-Straße

über-

haupt .

Alle

Malimo-Maschinen

stehen

an

einem

Transpon-

band,

auf

welchem

die

fert lgen

Stoffballen

abgelegt

und

zu

einer

zentralen

tagerstelle

transportiert

wer_den. Auf diesen Maschinen

werden

unter

anderem

auch

die

Stoffe

für

die

Malimo-Handtücher

gearbeitet,

die

heute

schon

von

vielen

Verbrauchern gein

benutzt

werden.

Außerdem

fertigt

man

auf

Malimä-Maschinen

Molton

für

Kleirutkinder-Unterlagen,

Heizkissen-

und

Bügelbrettbezüge,

Bindenstoffe

zurn

Bitumieren

und

fü.r

tech-n;sche

Zwecke,

die

sich

alle

bewähren.

Sogar

Glasseiden

und

Glasgarne

lassen

sich,

wie

erst

jüngst

festgestellt

wurde,

auf

der

Malimo

verarbeiten.

Versuche,

Malimo

in

den

bis

jetzt

vorhandenenBrerren

für Bade-

und Campingbekleidung

einzusetzen,

haben

bei

den

angefertigten

Mustern

so ansprechende

Er -

gebnisse

gezeigt,

daß

auch

hier

mit

einem

Einsatz

zu

rechnen

ist.

Das

bezieht

sich

noch

aul

viele

andere

Artikel.

Oirrrsdrnltl dcr l{ähuirlrtoll. cln.r Mdülnc. Alla om Nöh.

tor.gong

-bat.lllgten

Sdricbcmoddn (f

f

,

gölh6d?öht.

lar,

Nöh.

fod.nloönödctn

(31,

l.triod.nloönodcln

t6t,

Abrdrtogplirlncn

{|t

und

Gcarhhotr.rrift.

(rf

rtnd

in

rtjtiSrpcr

-i'zr

lnrn

Srcit

.lngorönrolr.n,

Dla

Zoht

dcr

In ola

Bbl

yon

25

mrn

Sreltc

clngrrömolrrn.n

Nodctn

glbt

dl.

F.inh.lt

.1n.,

MoJöln

on,

dogrgrn

bercldrnct

non

do Abrtond

rwlröan

I Nodcln

olt Tcllung.

Djc_pcrpomtcn

Sdru8fiüdm

({

rcrdcn

rwböon

dca

Ab:dttog.

plolln.n

Fl

und

dcn

Grgrnholtrrrllftrn

l||

kontlaulrrllC

vcn

:-b"1 1o+

unt.n

trcnrpcrtirrt.

Dlc

(o$fäden

tl0r,

durö

di.

X.tttod.nlodrnodrtn

(6t

gatcttct,

trcffra

ln

Xthj

a'ir

SClrUn

rod.ln

(ll

mlt

dcn

Söu8födcn

llt

ruramnrn.

Von

dcr Rüct.

raitc

durdrrtedrcn

dlc

Sölcbemodrtn

dlc

.3dru .

ünd

f.tt

fodcnröor.

Wcnn

dlc Nodclrpltr.n

,.it

ganug

lorgclornmcn

rlnd,

wltd

d.r

Nähtod.n

lttt

durö

air

Xtt6acntidrnodrtn

({

in

dh

Hekrn

dcr Sölcbornodoln {tl rlnschot. DIcSdrllcSdröhtr doden dlc l.lsdclholcn

ror

dcrn

Zuröagihan

ot

und

dlc in

dtn

Nadrlhqlcn

alngcbgtrn

Nühlädcn

rcrdcn,

vcnn

di.

Schlcbcmoddn

gonr

:urüctgrgongcn

slnd,

:u

Mgrdrcn

umguond.lt,

Db

blr

dohln

auiÄn

Sdricb"rncA"tn

höngcndr

oll. Maröcnrclhr

wlrd

durdr

di.

AbrdlosDlo$ncrl

übcr

db

Nodolspltzc

obgccölogan,

domit

ljt

.lä n.r"

Mordtanr.lhc

gcoöalt.t,

Bei

durchgeführten

Testversuchen

konnten

Malimo_

Stofre hergestellt werden, die als Oberbekleidungs_

stoffe

auch

verrvöhnten

Ansprüchen genügen

und

deren

Herstellung

bisher

einzig

und

allein

den

Web-

stühlen

vclrbehalten

war.

Wenn

man

die

bis

heute

erreichten

produktionsdauer_

leistungen

auf

Malimo-Maschinen

betrachtet,

die über

100

m

je

Arbeitsstunde

betragen,

so

wird

bestimmt

auffallen,

welche

Möglichkeiten

sich für

eine

Autc)-

matisiemng

des

Produktionsprozesses

bieten.

Man

könnte

z. B.

der

Malimo,

wenn

Handtücher

oder

Staubtücher produziert

werden

sollen,

eine

pro_

duktionsstraße

nachschalten,

die

den

Stoff

auf

Länge

schneidet,

konfektioniert

und

anschließend

verpackt.

Das

heißt,

man

hat vom

Faden

bis zum

fertigen

ver-packten Handtuch eine

automatisch

arbeitende

pro_

duktionsstraße.

Wo

hätte

sich

diese

Möglichkeit

fü r

d ie

Fer t igung

text i ler

Erzeugnisse

jemals

vorher

geboten

?

5l

Page 54: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 54/84

>4,,;,,

Aufbau und Arbeitsweise

der

Malimo

500

Die Malimo-Anlage

(Äbb.

2)

besteht

aus

folgenden

Einzelaggregaten:

d.er

eigentlichen

Malimo

500,

dem

Warenableger,

d.em linken und

rechten Schuflfailengatter,

dem Nö,hlailenga.tter und, dem

Kettt

adengatter.

Der Nähwirkvorgang

findet im

Zentrum der

gesamten

Anlage,

der

eigentlichen

Malimo 500, statt, um

die sich

die anderen Aggregate

gruppieren (Abb.3).

In

ih r

befinden sictr der Schußfadenlegewagen,

die linke

und

rechte

Schußfadentransportkette

und

die Nähwirk-

werkzeuge, von

denen der Nähwirkvorgang

vollzogen

wird.

(Abb.4. )

In den Schußfadenlegewagen

münden.?0 Schußfäden,

die

aus

.den

beiden Schußgattern links

und rechts

des Masctrinenkörpers zug€ftihrt werden.

Der Sdruß-

fadenlegewagen läuft

.bberhalb

der

Schußfaden-

transportketten hin und

her

und

legt

gleichzeitig

die

?0 Sdrußfäden als Band

von 80 mm

Breite aul

dieselben.

Die

Schußfadentransportketten

sind endlose

Dreifach-'

Rollenketten.

Sie tragen

in

Bleie

eingesctrmolzene

Drahthäkctren, Einhängenadeln,

auf die sich die

im

Sctrußfadenleger

gefaßten

?0

Schußfäden

einhängen.

Die

Einhängenadeln der beiden Ketten stehen

mit

ihren

Haken

etwa 500 mm ause inander. Da

die Schuß-

fadentransportketten

in

der Zeit, rvo der Scttußfa'den-

leger

die

Fäden von der linkern Kette zur rechten

Kette legt, um

40

mm auf den

Besdrauer zu weiter

laufen, sind die Ketten, wenn

der Schußfadenleger

wieder zur linken Kette

zurückkehrt, um

80

mm

weitergerüclrü,

,

Da

die

Legebreite des Sdrußfaden-

bandes ebenfalls 80 mm beträg ., legt sieh

ein Band

von ?0 Schußfädengerrau an das andere an. DegSchuß-

fadenband

wird

so

im Zideack

auf die Schußfadon-

transportkette aufgelegt.

Die zwischer der linken und rechten

Transportkette

gespannten

Schußfäden werden der Nähwirkstelle

zum

52

Übernähen zugeführt. Die beiden Ketten laufen dabei

seitlich

an den

Sdriebernadeln vorbei.

Nachdem

auf

die

quergespannten

Sctrußfäden die Kett-

fäden

aufgelegt

sind, wird die

ganze

Lage

übernäht.

Der fertiggenähte

Stofr ntind von

den Einhängenadeln

auf der Sdrußfadentransportkette

und durclr

eine Ab-

zugswalze

abgezogen,

später wird er dann

erst aus den

Einhängerrade ln herausgedrückt und bis

hinter

die

Malimo

geführt.

Der Stoff

Iätrft danach am Boden unter

dem Fußtritt zur Ablegeeinrichtung.

Der

Warenableger

der

Ablegeeinrichtung

(Äbb.

2)

tafelt

die Ware zu Stapein, deren

Länge eingestellt werden

kann. Ist

ein

Stapel

von 40, 60, 80 oder

100

m

fertig,

wird er automatisch durdr das

Trqnspörttuch auf

dem

Tisch der Abl.egeeinrichtung um etwa I m nadr rück-

wärts herausgerückt und

kann von einer Hilfskraft

entnommen werden. Die Anlage braucht

dazu nicht

stillgesetzt zu werden.

AlIe Fäden werden von

Spulen

verarbeitet,

so

daß die für das

Weben

erforderliche

Vorber'eitung,

wie

Schären und Schlichten,

entfällt.

Die

Bedienung

der

Malimo selbs,t ist verhältnismäßig

einfach

und

läßt sidr auctr durdr ungelernte

Kräfte

in

kurzer

Zett leicht

erlernen.

Ausblick

Wenn man diese

neue Entwlcklung kritisch' betrachtet

un{ dabei auch berücksichtigt,

daß die wirtschaftlide

Nutzung

gerade

erst begonnen

hat, so muß

man .fesf-

stellen,

daß

die erreichten

Leistungen schon ganz be-

achtlich

sind.

Es

bleibt aber

noch sehr viel zu tun, denn die

Malimo-

Technologie steclrt

schließlich

errst

in den Kinder-

schuhen. Zieht man eine Parallele zur

Weberei und

vergleicht, mit welchen

Leistungen die ersten Weber

aufwarten

konnten und wozu sidr die

heutigen Web-

masdrinen

entwickelt

hab,en, dann igt bei der Weiter-

entwiddung der Malimo noch einiges

zu errrrarten.

Die Mehrmaschinenbedienung

wird dabei

für die

Malimo

genauso gelöst

werden, wie

sie

heute

bei

Web-

maschinen bereits

gelöst

ist.

Die Malimo-Tectrnologie

wird helfen, den ständig

steigenden

Bedart

an

Konsumgütern, unter denen

die

Textilien einen der ersten Plätze einnehmen, zu

decken.

Dabei werden

die Malimo-Erzeugnisse einmal

eine

Stellung einnehmen,

die

genau

festzulegen heute

noch verfrüht wäre.

Es sind bis

jetzt

nicht einmal annähernd alle Einsatz-

gebiete

für Malimo bekannt, doch zeiglen die bisheri-

gen

Erfahrungen, daß nach'keiner der bisher

bekannten

Technologien

(Stoffherstellung

aus Fäden)

höhere

Produktionsleistungen

erzielt

-werden

können. Die

enorrne

Leistungsfähigkeit mit den

glten

Gebrauchs-

welten der

gefertigten

Artikel, bei

nicht

höherern

Materialeinsatz, wird

dieser Tedrnologie einen

füh-

renden Platz in

der

Stofrherstellung sichern.

Die Bedeutung der neuen Technologien in

der Textil-

industrie geht nicht zuletzt daraus hervor, daß bis 1965

1l Prozent von allen Textilien nadr neuen

Techno-

logien

hergestellt

werden.

Dabei nimmt Malimo

einen

beachtlidren Platz ein.

Das

ist

für

eine so

junge

Ent-

wicldung aber

eine

beadrtliche

Leistung.

a

Page 55: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 55/84

TECHNISCHER

Seit

etwa zwei

Jahren

sind bei

uns in ständig

stei-

gendem

Maße

neben tschechisöen

TV-Empfdngern

audr

ungarisdre

Geräte

im

Handel

erhälttich.

Bekannt-

lich

sind wir

ja

darauf

angewiesen,

ausländische

Tv-Empfänger

in

größeren

Zahlen

einzufühfen.

um

die

sprunghäft

angestiegene

Nachfrage

wenigitens

einigermaßen in einem dem Käufer zumutbaren Zeit_

raum

zu

befriedigen.

Allein

in diesem

Jahr

werden

von

der

bekannten

Budapester

Radiofabrik

,,Oriön.,

35

i)O Fernsehgeräte

in

die DDR

geliefert.

Dabei

muß

man

sich vor

Augen

halten,

daß

die

Serien-

fertigung

von

Fernsehgeräten

n

Ungarn

überhaupt

erst

vor

knapp

S Jahren

aufgenommen

wurde,

Dis

seinerzeit

gefertigte

Modell

steute

einen

verhältnis_

mäßig

einfachen

Zweikanal-Emplänger

mit

43-cm_

Bildsdrirm

und

?Oö-Ablenkung

dar.

Schon

kurze

Zeit

darauf

lief

die Fertigung

mehrerer

Typen

mit

12 Ka-

nälen,

43-cm.

bzw,

b3-cm-Bildröhre

und

g0o-Ablenkung

an, die

audr

im Ausland

starke

Beactrtung

fanden.

Mit

diesen

Modellen gelang

es

dem

ungarisctren

Außen_

handelsunternehmel,,ELEKTRoIMPbX_BUDAPEST"in

den vergangenen

Jahren

beachiliche

Export-

absdrlüsse

zu

tätigen.

Heute

werden

Orion-Fernseh_

geräte

nactr der

DDR,

CSSR

und

nach

polen

sowie

nadr

tr'innland,

Holland,

Schweden,

Jugoslawien,

dem

Libanon

und

dem Irak

geliefert

Die

gegenwärtige

Produktion

von

Orion-Fernseh-

geräten

umfaßt

drei

Grundtypen

mit

je

2 ver_

schiedene

Ausführungen,

und

äÄrar Geräte

mit

mltt_

lerer

Empfindlictrkeit (ÄT

40I/A,

AT *Og;

AT

b0ö),

Geräte

mit

sehr

hoher

Empfindlichkeit

(Orion-58-T_816)

sowie

Geräte,

die

weitgehend

automatisiert

sind

(AT

6ll).

Diese

Grundtypen

sind

entweder

mit

43-cm_

Bildröhre

oder

mit

S3-crn-Bildröhre

erhäIilictr.

wobei

i-

allgemeinen

Bildröhren

mit

g0o-Ablenkung

Ver_wendung finden. In der DDR sind gegenwärtig

Geräte

d.".

Typ-e1

fT

408,

Orion-53-T-816,

AT

F05

und

in

ge_

ringem

Maße

AT

6ll

erhälilich,

wobei

hervorzuheben

ist,

daß

seit Beginn

des

zweiten

Halbjahres

1960

nur

STECKBRIEF

ö20

X

lg0

X

50O

mi|l

atvio.

.:xt,7

g

nctto

220V

(tit/cch4ll

.twa lglw.

 60

X

f8o

mmi

16+ l

OD * 8 i l d r öh r e

21

r

210

gl

ryrnm.

(Fgrn-

und Noh.

cnpfongr)

Supertrctrrcdyn,

Zwltdrntrügcr.

vcrtohrcn

Blldcnpflndlldrtclt .

200

pV

bct 20

dB

StgnofRousch

VcrhöltnL

Tonempflndlldrlcit

tso.av

bct 6dB

Slgnol/Rousdr

Abmertungcn

Görlc|rt

N.U3F'qnnund

Nolevcrbroudr

Bildgrö8d

Amohl dcr

Röhrcn

und'

Hnlblaltcr

Fsnktlon dcr Röhren

und

Hulblcltor

AntcnniironcdrluB

Sdrolt

'3tcfii

Slldtrögcr

Tontrögc?

l

Bildouflörun9

Lotrtprldrer

Vcrhöltnis

38,9

MFtr

33,i1MHr

mln

{00

Zcilen

t

St.

@

200

mm

Tonousgoögrlei*tung *1,5W

bei l0lq

Vorzerruni

.Hocfisponnung

13-16w

Zallcnfi'aquenz 15625 z

Bildfrcguanr

50 Hr

Störstrohlung

cntrpredcnd

dan Vorsdrriftcn

dar

Deu$clrcn

poit

HV

-

VO

3. 1. 1959

Dos

Geröt

qrbcitet

nocfi

bcl Ncttspdnnungsöonlun.

gen

von

f

5%

||nd

r

10%

noch

Geräte

mit

der

53er-Bildröhre

an die

DDR

ge-

liefert

werden.

Durch das frcundliche Entgegenkommendes ,.Orion,,-

Kundendieflstes

n

der DDR

stand

unserer

Räaaktion

über

einen

längeren

Zeitraum

ein

Fernsehgerät

vom

T{p

_AT

505

2ur

Verfügung;

über

unsere

Eriahrungen

mit

diesem

Gerät

sei

nunmehr

berichtet:

53

Page 56: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 56/84

1 Ein-Ausscholter

un d

Loutstörkereglcr

2 Kontrostregler

3 Helligkeitsregle.

4 Kqnolwöhler

5

Feinobstlmmung

6

Bildfrequenzregler

/

Antonnenbudrsen

fü r

'

Nohempfong

I Antennenbuchsen

{i lr

Fernempfong

9 Klongforbenregler

l0

Reg ler

fü r

B i ld -

I neoritöt

11 Reg l€r ü r B i ldhöhe

'12

Zeilenf

requenrregler

13 Sicherung

durchführen,

da die

einzelnen

Bauelementeauf

diesem

Wege leidrt zugänglich sind.

Madlt sich

dennoch ein

Ausbau

des Chassis

erforderlich,.brauchen nur

unten

einige Schrauben

gelöst

ur{d die Drehknöpfe

des

Kanalwählers

entfernt

zu

werden.

Das Chassis

läßt

sich dann leidrt

aus dem Gehäuse ziehen.

Die Bild-

röhre kann nach Entfernung

der Ablenkspule ebenfalls

Ieicht aus dem

Gehäuse

gehoben

werden.

Eines

se i

aber an dieser Stelle allen

Besitzern von

Fernseh-

geräten gesagt:

Es ist bei auftretenden

Bildstörungen,

die sich mit den äußerlich sichtbaren Stellknöpfen

des

Gerätes nicht beseitigen lassen,

keineswegs zu

empfehlen,

die

Rückwand abzusdrrauben und

voller

Entdecherfreude den

Fehler

zu beheben

versuctren.

Ein solches Experimentieren

führt nidrt

nur

zu einem

meist völligen Verstimmen des

Empfängers und ver-

teuert damit die Reparatur,sondernist

vor allem hödrst

lebensgefährlidr, da immerhin

13

000

bis 16000 V

Anodenspannu,ng an

der

Bildröhre liegen.

Die im Gerät eingebaute Bildröhre vom

Typ

AW

53-80

mit

goo-Ablenkung

besitzt

eine elektrostatische Foku-

sierung

des Elektronenstrahls. Bekanntlich ist

es

ja

erforderlictr, die aus

der indirekt beheizten Katode

emittierten Elektronen

so

zu bündeln, daß auf

dem

Bildschirm ein scharrfer Leuctrtfleck entsteht. Dieses

Dieser

TV-Tischempfänger

stellt eine

lung des

in

der DDR

füi.

sein au

Obwohl

'die

53-cm-Bildröhre

eine

Ablenkupg

. von

erfahren.

säi

dies"

90o

besitzt, erscheint

das

Gerät

mit eiher:

l ltele

von-

.aus

der schematisc-fr

skizziert:

Wie

hervorgeht, besitzt

Die Fokusierung der von

dings erst die

Verwendung

von

modernen

ll0"-Bild-

4s t

röhren

zu einer

wohltuenden

Verkürzung

und

damit

'p1"

izten Oxydkatode austretenden

auch

zur Verringerung

des

verhältnismäßig

hohen Ge-

:folgt durctr

die Elektrode4'

l r, Eo Er

man nämlidr an die

Elektfoden E4 und

wichtes

von

rund

34

kg führen.

.

q : . . t l .

€.

5r

..,,i...

'.

Er eine

Hodrspannung

von

rund 15000V und an die

 

' - ' "

|

6 - ^ - - - , - - - . ^ -

sich

bei

einem

solchen

vertikal stehenden

Ctrassis

äie

Ablenkung

-

des

nunmehr sctrarf

gebündelten

Elek-

Wartung

des Gerätes

wesentlicl

vereinfacht,

würde.r,t.tronenstrahls

erfolgt

'dann

auf

die

bei

Fernseh'bitrd-

dies meines

Erachtens

zu einer

platzgünstigeren

An--

'

röhren üblidte

Weise'

ordnung

der Bauelemente

und

damit zu einer

-

wenn,,'.'iDie

Bildröhre

ist in Allglastechnik

hergestellt, ihre

auch nur

geringen

-

Verkleinerung

des Gehäuses Frohtplatte ist

sphärisch

gewölbt

und besteht aus

führen.

Grauglas

mit einem Absorptionsfaktor

von 25 bis il0/0.

Der

jetzige

Aufbau

des Gerätes

läßt drei

Montage-

.,D:1

weiß fluoreszierende,

metallhinterleste Bil'd-

einheiten erkennen:

das montierte chassis, aen

xanät-

-

.schirm

-schafft

die voraussetzung

für ein

brillantes'

w'ähler

und das Gehäuse,

wobei

der Lautsprecher

un6

'

auch

$ie..

verwöhntesten Ansprüdte befriedigendes

die Bildröhre

zur Montageeinheit

Gehäuse

zu rechnen

:I::l-t^"lltll;-unsere

Erfahrungen mit dem überprüften

sind, Als

recht

günstig

ersctreint

die Läsung,

den

.

Testgerät

können

'diese

Tatsachen nur nadtdrücklidt

Kanalwähler als selbsiändige Montageeinheit an-' .

unterstreidten'

Selbst bei

großer

Raumhelligkeit

gibt

zuordnen, da

auf

diese weise

notwendige

service-

die_Bildröhre ein genügendkontrastreictresBild, ohne

arbeiten

leicht

ausführbar sind.

Die

übliche

wartung.

daß die Schwarzwerte etwa überwieäen'

des Gerätes

läßt sich

nactr

Abnehmen

der

Rückwand:,r,,'.1Überhaupt

eidrnet

sidr

das Gerät dadurdr aus, daß

bzw.

der

Bodenschutzplatte

ohne Schwierigkeiten

:.r..les

aum

einer Nachregelung bedarf,

wenn

es einmal

54

', . i

des Röhren-

Page 57: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 57/84

I

ridrtig eingestellt

lst.

Deshalb

konnten die Geetalter

auch die Regler

ftir

Kontrast

urd.

Helligkeit

an

der

Vorderseite

unten versted(t anordnen,

da.sie eben

pralrtlsch

nactr dem

Einstellen

ni&t mehr benötigt

werden, Das

trift audr auf

.

die Regler ftir

Bild-

linearität, Bildhöhe,

Zeilenfrequenz

und Bildfrequenz

zu,

die sidr

an der Rüd<seite des

Gerätes befinden,

Der

Regler zur Feineinstellung

ist seitlldr,

leidlt er-

reidlbar zusammen

mit

dem

Kanalwähler

angebradtt.

Naclr

dem

Einsdralten

ersdreint

sdton in erstaunlidl

kurzer Zeit das Bild, weldres danü durdr gleidrzeitiges

Bedienen

der Regler für Kontrast

un6 Helligkeit

auf

den ridrtigen

Wert eingestellt

werderi

muß.

Dieses

gleictrzeitige

Bedienen

beider

Regler ist

deshalb er-

fordedich,

weil

slclr

diese

beiden Komponenten

gegen-

seitig beeinflussen.

Als angenehm empfindit

man

auctr

die Möglichkeit, mit

Hilfe

des ebenfells aul

der

R,üdtseite

angebradrten

Klangfarbereglefs

den

Ton

nacä

individuellen

Wünsdten

einzugtellen.

Das

Gerät ist al6 Regionalempfänger

ausgebildet,

d.

h,,

daß es

nur dann

einen

guten

Empfang

ermöglicht,

wenn

die

Feldstärke

des Fernsehsendere

am

Empfangsort

noch

genügend

groß

ist. Dae

sollten

sictr

alle

Interessenten

dleses Geräteg vor

Augen

halten;

bei Entfernungen ilber 60 km vom Sender dürfte nur

nodr

mit einem

verhältnismäßig

großen

Antennen-

aufwend

ein befriedigeniles

Btld

zu erhalten

sein, DaB

Testgerät

lief

unter den

gtinstigen

Empfangsbedln-

gungen

des

Berliner

Raumes

Ftörungslrei

mit

einer

kleinen

Zimmerantenne

und lieferte,

wie

sehon

er-

\Ä/ähnt,

ein brillantes,

gestochen.

scharfee, kontrast-

reidres

und

fled<enreines

Bild. Hervorzuheben

i,st auctl

noch

die

geringe

Anfälligkeit

des

Gerätes

gegen

von

außen

einwirkende

Störungen,

Für

den

fachtidr

auf

diesem

Gebiet

etwa,s vorgebildeten

Leser

sel kurz

er-

wähnt,

daß

die

ungarischen

Konstrukteure

dazu

die

außerordentlich

interessante

Syndlrdetektorschaltung

benutzen.

Dazu

wurde

speziell von

der Budapester

Tungsramfabrik eine Röhre (EH 81) entwick€lt, die

in

einer

speziellen

Demodulatorsdraltung

zum

Einsatz

gelangt.

Noch ein

{rort zur

großen

ä&cm-Biidröhre:

Betrachtet

man die

internationale

Entwid<lung

der

Bildschirm-

größen

vor

allem

irn westlichen

Ausland,

so

stellt

man

in

den letzten

Jahren

eine immer

stärkere

Bevorzu-

gung

dieser

Bildschirmgröße

lest

Dlece

allgemeine

,,Sucht"

nadl der

größeren

Bildröhre

(vor

allem

in

Westdeutsdüand)

stellt

stclr

jedodr

bei

nüdrterner

Beurteilung

als

völlig

ilbertrieben

dar

upd ist

bel

alen

heutigen

verhältnismäßig

kleinen

Wohnungen

(Neu-

bauten )

ällgemein

liberhaupt

ni{trt zu

vertreten.

Ein

derartig

großer

Bildsdrirm

erfordert i.mmerhln einenAbstand des Betracfiterc von rund

3 m, wenn

rian

die

störende Auflösung

des Bildes

in

seine

Zeilen

nictrt

in

Kauf

nehmen will. Deshalb

erseheint

im

großen

und

ganzen

der {&cm-Bildsctrirm

als

völlig

ausreielrend.

Nur bei

entspredrend.großen

Wohnräumen

sollte

man

sich zum

Kauf

einss

Gerätes

mlt dieser

gro8en

Bild-

röhre

entsdrließen.

In

unseren

Klubhäusern

oder ftir

den Gemeinsdraltsempfang

dtirfte

die 5$.em-Blldröhre

jedoch

in

Zukunft

dominieren.

Er war

sdron

darauf

hingewiesen

worden,

daß

wäh-

rend

der

lJberprtifungszeit

des

Testgerätes

von

rund

3

Monaten

weder Auslälle

noctr

andere

Schäden

zu

verzeichnen

waren

Naclg

Inlorrnation

des

Kunden-

dienstes liegt die durdrsdrnit$idre Reparaturanfällig-

keit

der

ungarischen

TV-Emplänger

gegenwärtig

bäi

2,3f6.

Es

ist

allerdings

zu berilclcichtigen,

daß in

die-

eer Zahl

bereits

notwendige

Särviceeiastellungen

(2,

B.

Nactrstellungen

der

Oszillator-

oder Zeilenirequenz)

eingesdrlosBen

sind, dle aber als neparaturen iln

eigentlieä€n

Sinne

nidrt

bewertet werden können. Die

tatsächtictr anfallenden Reparatuben liegen nach

Er-

fahrungen

der Reparatufwerkstätten

bei etwa

1,4

bis

1,50/6,

ein Wert, der

lnternational

gesehen

als recfit

gut

einzusdrätzen

ist.

In diesem.

Zusammenlrang ist

es

Bicherlidl

ftir

den

Interessenten von Orion-Fernseh-

geräten.noch

wictrttg, zu

wissen, daß mit

jeder

bei

uns in der DDR

eingehenden

r'ieferung

von Empfän-

gern

gleidrzeitig

wertmäßig betractrtet 30/oErsateteile

mitgesdrid(t werden. Da eidr die bisherige Belieferung

def, Reparaturwskstätten

mit den notwendigen

Er-

satzteilen über

'nur,

ein Versorgungskontor

(Magde.

burg) nidrt bewährte und zu

berechtigten Besdrwerden

seiten6 der Besitzer dir Geräte ftihrte

(sehr

lange

Wartezeiten

bei

Reparaturen),.lst man

jetzt

dazu {lber-

gegangen,

in

jedem

Bezirk

unserer nepublik ein

der-

artlges

Fachgeschäft

einzuridrten. Damit

dürfte sidl in

Zukunft die Besdrafiung

der benötigten Drsatzteile

seitens

der Reparaturwerkstatt

wesbntlidl

verkürzen.

Söcmatiröc Dorrtcllung dcr Elcttrodcnsyttcms

dcr

rtotlrch tokusirrtcn

Blldröhrc

AW 5 -t0

Ai

H

*

Heirlqden,

X

r

Kctodc,

Er

*

Stcucrolektrodc,

Er

:

Sölrmclcltrodc,

Es

:

L Folurlorclcltrodc,

E4

*

Anod.nrtlindcr

(rur

Xotodal,

Es

:

2. Fokurler-

GlGtttodc,

Ec

-

Anod:nrlllndcr

(rum

Sdrlrmt

Alles

in

allem kann

man die

ungari,sctren

TV-Empfän-

ger Orion AT 505 als eine weftvolle Bereidrerung im

Typenangebot

von

fernsehgeräten

auf unserem

Markt

bögrtißen,

die ihren

.Beeitzern

genußreiche

Stunden

am

Bildsdrirm

besdreren.

eEFmr

ö5

Page 58: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 58/84

Fortsetzung uon Seite

5

t l ic*

qul

dic Dert i l lot ionrkol loncn

dcs

Bunowerles. Rohrc'

Rohrc

-

Rohrc,

hicr

ist

dcr Wirkungsbercidr

dcr

jungcn

Söwei-

8cr und Sölosgcr um H.lmut

Hockenbroich.

Schweißer

eingesetzt

werden

können,

je

nach

Arbeitsanfall.

,,Nebenbei

besuchen wir

die Betriebsakademie

und

legen von Zeit zu Zeit in der Brigade fest, welche

theor6tischen

Kenntnisse

jeder

noch erwerben

muß,

um das

in

der

Praxis

Gelernte

zu

ergänzen", sagt

Helmut,

und er erzählt

uns auch

gleich,

wie sich

dieser neue

Arbeitsstil und

die enge

kameradschaft-

liche Zusammenarbeit

mit den

Produktionsarbeitern

auswirkt. Ein Beispiel:

,,Um

einen

Kühler

auszuwechseln,

hatten

wir

früher

eine Vorgabe

von 34 Stunden.

Jetzt

machen wir das

gemeinsam

in acht bis

zwölf Stunden.

Das heißt

jedesmal:

24

$tunden

Mehrproduktion

und Über-

erfüllung

des Planes.."

Kriüische

Situa3lon'gemeistert

Im Januar

hatte man sich

zur Komplexbrigade

zusammengeschlossen. Es sollte ein Beispiel fürs

ganze

Werk

sein.

(Inzwischen

gibt

es zwei

weitere

Komplexbrigadpn

in Buna.)

Aber

die

Brigade

war

zuerst

vom

Pech verfolgt.

Ein

neues Ofenhaus

war

gerade

fertig

geworden.

Die Öfen brachten

nicht,

was

theoretisch im

Konstruktionsbüro

errechnet

58

Horrt Losrek

wcdrsclt

in

dcr Elousöurc.

fobrlk cin Vcnlil on cincr

Pumpc our.

r $

t

,

&

f;

r

t:

I

\

i

I

p

worden

war. Traurige

Produktionsbilanz

des ersten

Quartals:

drei

Tage minus

und Überschreitung

de r

Materialverbrauchsnorm

um

217 000

DM.

Die Kumpel ließen die Köple nicht hängen. Sie be-

riefen einen

Roten

Treff

ein. Und es

zeigte

sich in

dieser

schwierigen

Situation,

wie sehr

sich die

Komplexbrigade

bewährte.

Gemeinsam

forschte

man danach,

wie die

Öfen zu

einer

Mehrleistung

und

geringerem

Material-

verschleiß

gezwungen

werden

könnten. Unter

ande-

rem

wurde

von den

Anlagenfahrern

festgestellt,

däß

die Verdampfer

den

Anforderungen

nicht ent-

sprachen.

Die Schweißer

und Schlosser

und

ih r

Betriebsleiter

nahmen Umbauten

vor. Der erste

Ver-

such

mißlang,

Keiner aus

der

Produktion machte

ihnen

Vorwürfe.

Im Gegenteil,

man ermutigte

si e

zu einem

neuen

Versuch.

Jetzt bauten

sie

die Ver-

dampfer nochmals

um

und schafften

eine

größere

Verdampfungsfläche.

Nun war ihr Bemühen von

Erfolg

gekrönt.

Die

sozialistische

Arbeitsgemeinschaft,

der außer

einigen Technikern

Anlagenfahrer und

Schlosser

an-

gehören,

löste

inzwischen eine

andere

Aufgabe.

Si e

verbesserte

die Kontaktregeneration

-

früher eine

zeitraubende

schwere

körperliche Arbeit,

bei

de r

gioße

Drehrohröfen

eingesetzt

waren.

Jetzt

wird die

Kontaktflüssigkeit

einfach durch

negn Fällbäder

ge -

Ieitet und dabei

auf äußerst

einfache

und

bill ige

Ar t

das

.Kupfer,

um das es

geht,

zurückgewonnen.

In

nächster

Zeit

will die

Arbeitsgemeinschaft

Möglich-

keiten finden.

um einen

Teil der

kostbaren Blausäure

nach

der

Katalyse zurückzugewinnen.

Der gerneinsame Kampf der Komplexbrigade zeigte

bald Erfolge.

Am 16.

Juni

waren nicht

nur

die

drei

Tage

minus

aufgeholt, sondern

ein Planvorsprung

von

10 Tagen erreicht.

Die

Schulden im

Materialverbrauch

u'aren

bereits

am

30.

April,

also

nach einem Monat,

von 217 000 auf

83 000

DM

geschmolzen.

Die Arbeits-

produktivität

stieg

inzwischen

um

26 Prozent.

,,Das

soll erst

der

Anfang sein",

versicherte uns

HeI-

mut.

,,Kommt

Ende

des Jahres

wieder, dann wird

unsere Bilanz

noch besser

aussehen."

Helmut

freilich,

so

wurde uns

noch berichtet, würden

wir dann

nicht

mehr in Buna

antreffen. Chemie-

Ingenieur

will er

werden. Er kann ohne

Sorge

in

Köthen an

der Ingenieurschule

für'Verfahrenstechnik

lernen - seinen Arbeitsplatz v/ird ein anderer aus

der

Brigade

ausfüllen.

Die Brigademitglieder

werden

inzwischen

ihr fachliches

und

politisches

Wissen

weiter

erhöhen,

und die Produktionskurve

in

dem

Betriebsteil

Blausäure und

Acrylnitril wird steigen

und

steigen.

Page 59: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 59/84

'//^-

-'rL*\

Wrror"rrl

*#:::{6^

t-*tl-:^

5't

'-'

-r"'

1;r4':'

Ir*'r'\

Von Frronc

gEtrt:S,

l .

'

ii

. , 4

. ,

Srlt d.' .Böfrnung

do

fomnclonob rind

'rwor

rdron

l0

Johrc vorgongrn,

dGnnodr

rt

dh

G.,öldrtc

raincr louer

blr

h.ulc

nlcht vorgorun. Er gibt

nömlldr koum

rla

goig.

nrlo'.'

Brlrplrl l0r dlr

lladtrnräoftryr',.

snd

Mr.

rh.d*

do

Kblitolbnur

bcl

drr

Errlötung derortl-

gor

folwcrh,

wh

doc beln

lou drr ?cmmolaaclr

'lötbor

yurd..

Betrachtet

ian sich

die

Landkarte Amerifää,qif*r--'

kennt man,

daß dia beiden

Kontinente

.Arnerikas

durch

eine

schmale Lande-ngq miteina4der,

vorbunden

sind. Der

Plan,

diese

'Lindbrge

von

.Panama

mit

elnem

Kanal

zu durchstecher$ ist

"scllon

fast

so

alt

wie

die Entdeckung

des

trürti3ed'

Gebietes von

Panama.

.

:"*'

t\.

zwarlrzig,Jahre

nach'üif"eii:t€it-Fah?t

itrs Kolumbus

i.iberquerte

am

t$. September 1513

Vasco Nunez de

Balboa

an der

Spitze einer verwegenen

Schar

Conquistadoren

die Landenge von

Panama, erreichte

den

Stillen

Ozean und nahm

dlesen in spanischen

Besitz. Ihm

zu

Ehren

heißt noch heute in

Panama die

olfizielle Münzeinlreit Balboe. Im Jahre 1528 trug

 'erdinand

Corlez

-dem

spanischen

König Karl V,

den

Plan

vor,

in Raum der Landenge

von Panama

eine

Verbindung

von

Meer zu Meer zu errichten.

Karl.V..."

war

dem

Plan

nicht

abgeneigt,

jedoch_,fieL"cr

unter-

&l

jl"

*r

{ä. ,^

*

- 5 5 '

.,qfr"'"

tir..

r t . .

?

.ri*.,i*+*i.'

seinern Nachtolger

Philipp

der Vergessenhej_Ljtheirn.

Fast vier

Jahrhun$erte

spät9lr im

Jr[3i

l8?9,

]em

es

in

Paris zu einer

-üichtigen

giteuni.-Der

,,Internatio-

nal

e

Kon

greß

intdroaa44igg$pg4pglbqu-ld+lsldegp

zwei

Wochen

ip langl{'.ffrieth

Debalte.i,f'deäPla

Kanals,

der dän"Äür(niit< mff-aöm* Pazifit vei

sollte.

Der

Prflf.rdidnt des

Kongresses,

Graf

F

Lesseps, dqg;;Erbauer 'des Suezkanali, war dämats

z+

.raLre-Si,"J"doqh

mmer noch

.o uÄt""n-hrnungs-

niher.

war

bereit, die Leitung

dieses

gewaltigen

tes zu überoehmen, sein

llame

schien für

:- -

f.ii:l:"

.r ,

j|*\--..ri-\.,

"(.,-dir

-*df"

q

fl,'e'

:y

'er

i{r..

-trj{*

cr-{n

*Pr ,.

JL

'ffiffi

.lrrl;gXte

h .

}.

{.p

. 'etJ

,, a-'

. : - - n

\uoa,;,",

l'r

r.trr'';i"r'4

"

o

'" 't:"o;"

tt'

'

'

.,$dJf

i

& . /

l"trncn

8o/

Page 60: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 60/84

den Erfolg des Unternehmens

zu bürgen.

Er ent-

sctried

sidt auf Grund

der bdm Bau

des Suezkanals

gewonnenen

Erlahrungen für die Stpecke

Colon bis

Panama und

wollte

den

Kanal

auf dem

Niveau des

Meeresspiegels ohne

Schleusen

von

Meer zu Meer

tühren, d, h. als schleusenlosen

Meeresspiegelkanal

bauen, Obwohl

Lesseps

bekannt

war,

daß

beim Bau

dieses Kanals andere Verhältnisse

als in

Agypten

vorherrSchten

und daß ihm in Panama kein

wohl-

lisollender Vizekönig ein riesiges Arbeitsheer kdsten-log zur

Verfügung

stellen würde,

setzte

er

sich

im

Banne der Großartigkeit def ldee tiber

alle Bedenken

hinweg,

Ebensowenig steUte

er das mörderische

Fiebe& dle Malaria

und das Gelbfieber,

tn Redrnung,

Auch andere

Umstände

blieben unberücksichtigt,

die

vorher nicht

bekannt

waren

und er8t

Jahre später

unter

dramatischen

Begleiterscheinungen ans Tages-

licht kommm

sollten,

Die

internationale

Kommigsion zum

Studium der

Möglichkeiten

ftir

den

Bau

eines Kanals

traf

am

1.

Januar

1880

per

Schifl

ln

Colon ein. In

der

stillen

Bucht

von Lomon

glänzte

das

Wasser

selden. Der

Himmel

strahlte. Die Regenperiode war vorbei,

die

Wälder

grtlnten,

die Felder

entfalteten

ihre Blumen-

pracht.

Die Mitglieder der

Kommission staunten.

,,Panama ist ein Paradies aul Srden und alles andere

als eine Fieberhölle,

wie es die

Pessimisten,

die

Skeptiker und die ewigen Besserwisser behaupten.

Hierilber

konnte

sich die Kommission mit eigenen

Augen überzeugen."

Man madrte

sidr

offensidrtlidr

kaum Gedanken dar'

über,

wle es zu

anderen

Jahreszeiten aussehen könnte.

Die Einheimischen

aber

htiteten

sich, hierüber allzu

viele \trorte

zu

verlieren.

Sie hatten das

große

Ge-

schäft

gerochen,

das der Kanalbau mit

sich

bringen

würde.

Dabei

gab

es

bereits einen bestürzenden Be-

weis

ltlr

die

Arbeitsverhältnisse in Panama: Mitte

des 19. Jahrhunderts, alg

das

kalifornische Gold-

fieber Tausende

von Abenteurern und Glüeksrittern

nach Kalifornlen lockte, baute eine amerikaniscbe

Gesellschaft eine

Eisenbahnlinie,

die Colon an der

Atlantikküste mit

Panama

an

der Pazifikktiste

ver-

band. Von

dieser

Strecke sagte man,

daß

untei

jeder

Schwelle

ein

toter

chineeiecher Arbeiter begraben

liegt,

68

Zrhntqurndr lrrurl

mlt

Nun

ürrn

Ul.bF

ob

.Dontt

dcr Un.

larnahnar

'für

dlo aurg.bGutctco

Oplqr ln don

Uryüldrrn lüngr

dcr

Pomnololob.

<

Unnrr Blldor rclgrn Bou:

abrdrnllt. um 1t00. Llnkc wlrd doc

Konclbrtl

In

rlnom

natllrlldnn lal

.rs.l .ilt

r.dlr

rlaht

nan

dca

las

rlnor drr

vleltn

lCrlcunn.

Inmitten

große1

Feierlichkeiten

ärfolgte

der symbo-

lische erste

Spatenstich,

Die Kapelle

spielte die

Marseillaise, und

die festllclle

Mensdrenmenge

ließ

Les3eps, Fiankreich

und Kolumbien

hochleben.

Währenddessen

saß der

älteste Sohn des Grafen, der

40

Jahre alte Charles de

Lesseps, in Paris

in seinem

Büro

und

rechnete. Er

kam

immer

wieder

zu dem

Ergebnic, daß der Bau 12 Jahre in Anspruch nehmen

und

die

phantastische

Sumnie von 1,2

Milliarden

Goldfranken

kosten wiirde.

Um

eine

derart hohe

Summe zusammenzubekommen,

geniigte

selbst der

Glani

des Namens

Lessepe

nicht. Vor allem durfte

man mit dieserMilliardertxsumme

aul keinen Fall an

die öffentlichkeit

treten.

Charles de Lesseps

teilte

den

selbstsicheren

Optimismuc

seines

Vaters

ganz

ünd

gar

nicht, de4noch wollte

er ihm nicht in ddn Rücken

fallen. Deshalb kam ihm

der Bericht

der Studien-

kommlssion sehr

gelegen;

in dem wurden die Kosten

der relnen Bauarbeiten

aut 843 Millionen

Franken

gesclrätzt,

Die eonstlgen

Unkosten, wie Steuern,

Unterhaltungskosteq

Verwaltungskosten

usw,, die

im

Kostenänschlag des jungen Leeeepsmit 410 Millionen

Franken

ausgewiesen

waren,

blieben

im Berlcht

der

Kommlcsion völlig

unberücksichtigt. Graf Lesseps

maöhte

sich die

Schätzung der Kommission nur zu

gern

zu

elgen und stellte außerdem

weitere, theore-

tische

Einsparungsmöglichkeiten

in

Aussicht.

Er ver-

Page 61: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 61/84

ringerte die

unvorhergesehenen

Ausgaben

von 25 Pro-

leuten

verhandeln

-

und diese Verhandlungen

hatten

zent auf

5

Prozent und einigte

sich schließlich

mit

die Zahlung

hoher Provisionen

und

den Kaul der be-

einer

belgischen

Tiefbaufirma

auf

der

Basis

eines

treffenden

Herren

in

bar zur Folge. Allein, der Name

Kostenanschlags

in Höhe

von 600 Millionen Franken.

Lesseps

war

noch kreditwürdig.

Die

Zeichen unsach-

Damit

begann eine Hochstapelei,

die im

Laufe der

gemäßer

Betriebsführung,

Verschwendung

und Kor-

Zeit immeq,

größere

Ausmaße annehmen

sollte.

Die

ruption

konnten noch

lange

Zeit

vertusclt werden.

,,Compagnie

universell'e

du Canal

Interoc6anique"

sah In

Pananra

aber

wurden

Plakate angeschlagen:

am 20.

Oktober 1880 dle Welt

durch die

rosa Brille.

Auf Grund

des frisierten

Lessepssdren

Voranschlages .

. unil desholb st es oerboten,

dte ln ilen

Quartle-

an dessen

Richtigkeit niemand

zu

zweifeln wagte,

ren uerstorbenen

Arbeitet zu

plünd,ern.

Desgleichen

entfaltete sie eine riesige Propagandaaktion mit dem ist il,ie Ausplünilerung rson Gröbern strengstens

Ziel. 300 Millionen

Franken

zu beschaffen.

m Fieber

untercagt. Jed,er Honde.l

nit Kleldilngsstücken dn

des Kanalbauwahns

zeichnete das

begeisterte franzö-

Gelblieber,uerstorbener

Arbeiter ulril unter strenge

s ische

Volk

6 (X)

Mi l l ionen

Franken. Dib

von

der

S l ra feges te l l t , "

Ponarnogesel lscha l t

Ka;ralbaugesellschaft

finanzierte

Pressekampagne

trieb

ganz

Frankreich

in den

wilden

Wahn der

Die Arbeiter lasen die Plakate

und spuckten ver-

Panamabegeisterung.

Hunderttausende

von

kleinen

ächtlich aus.

Der

Schweiß

rann

in Strömen,

in

den

Leuten legten

ihr

ganzes

Geld

in Panama-Aktien

an.

Augen

loderte das Fieber, Das Gelbfi eber. Man

spradt

in Paris nieht

darüber. Aber

entlang

dern Kanal entstan-

den

immer neue, ausgedehnte

Friedhöfe.

AuI den

Grab-

kreuzen

standen. keine Na-

men, nur die

Jahreszahl

und

eine laulende Nummer. In

vier

Jahren

starben von

15

000

Weißen

schätzungs-

weise 9800. Außerdem

muß-

ten 22 000 Farbige

ihr

Leben

lassen.

Das

Gelbfieber raffte

die Arbeiter

truppweise

da-

hin, Es

gab

keine

Moskito-

netze. Das

Trinkwasser war

schledrt

und

widerlidr.

Die

Lebensmittel verdarben

tn

der

großen

Hitze,

Während die Arbeiter wie

di€ Fliegen dahinstarben,

war

ein

ganzes

Heer von

Agenten dabei, das französi-

sche Volk

irrezuführen.

Die

Zeitung

der

Kanalgesellschatt

verbreitete

immer

nodr aus-

sdrließlich

optimistisdre Be-

ridrte,

Von

der Hölle in

der

Kanalzone fiel kein

Wort. Ja

man

ging

noch weiter,

Man

fotografierte ein altes Sdrilf

Vereinzelte

kritische Stimmen

verhallten

ungehört.

Der

Reklamelärm tibertönte

sie, das Geld der Kanal-

baugesellschaft

brachte sie

schließlich

zum Schweigen.

Schiffe,

beladen

mit

Arbeitern, Ingenieuren,

Maschi-

nen und

Baumaterial

liefen

Colon

und

Panama an.

Man effichtete Wohnsiedlungen, einen Verwaltungs-

bau

und

ein Hotel,

Für

die Direktoren

baute man

Villen, für die Arbeiter

Baracken und

Kneipen.

Nur

wenige Eingeweihte

wußten, daß

vom Kapital der

Geseüschaft allein l0

Millionen Franken für

den i9r-

werb

der

Baulizenz ausgegeben

werden mußten und

daß

der Kauf des

Eisenbahngeländes eitere

schwere

Millionen

gekostet

hatte.

Hin2u

kamen

die

Ver-

waltungskosten

der Gesellschaft:

n

Paris

2 Millionen,

in Panama l0

Millionen

jährlich.

Langsam

arbelteten sich die Bagger

vorwärts.

Ur-

wälder wurden

gerodet,

Sümpf€

trockengelegt,

Flüsse

reguliert. Es wurde

gesprengt

und

geschuftet

-

ge-

schuftet in der brütenden

Hitze, in strömendem

Regen, in

Wolken von

Moskitos.

Währenddessen

blühte in Paris die Korruption. Politiker wollten mit

Geld überzeugt oder

zum Schweigen

gebracht

werden.

Man

gründete

sogar

eine

eigene

Zeitung.

Nur

waren

günstige

Berichte über

die

Kanalbaugesellschaft

sünd-

haft teuer. Lesseps mußte mit

immer mehr

Finanz-

in

einem

mit Wasser

gefüllten

Absdtnitt des

Kanals,

um

die

,,ungeheuerlichen"

Fortsdrritte

des

Kanal-

baues zu dokumentieren.

In Wirklichkeit

waren

die

finanziellen

Mittel erschöpft.

Die Kanalgesellsdtatt

sland vor

der

Pleite.

Nur der alte Lesseps,

dem der

ganze Schwindel sdron längst über den Kopl ge-

wachsen

war, wollte

das nidtt

eingehen.

Aber das

war noch nicht

alles. Als

die Dinge

so weit

gediehen

waren,

mußte man

wohl oder übel

erkennen,

daß man

den Kanal in

seiner

ursprünglichen

Projek'

tierung

als schleusenlosen

Meeresspiegelkanal

über-

haupt nicht

bauen konnte.

Selbst im Culebra-Gebirge,

wo die modernsten Bohrer,

Greifer

und

Bagger

ein-

gesetzt

waren, arbeitete

man ledigllch

in einer Tiefe

von

3 m,

obwohl

nach

den,

.Berechnunsen

der

Ingenieure

eine Tiefe

von

rund

100 m

notwendig

gewesen

wäre,

Das

ganze

Experiment kostete

die

Gesellschaft 6

Millionen franken.

Dmhalb beschloß

man im letzten Augenblick,

vom

ursprünglichen

Plan

abzugehen und

doch einen Scheitelkanal, d.

h., einen

Schleusenkanal zu bauen. Mittlerweile begann man

jedoch

in Paris mißtrauisch

zu werden. Um

die

Aktionäre und kleinen

Leute wieder zu

beruhigen,

brauchte man einen

großen

Namen, der

allerseits an-

erkannt wurde. Nach langen

Bemühungen

gelang

es

60

Page 62: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 62/84

schließtich,

Eiffel,

den Erbauer

des

nadr ihm

be'

nannten

diffelturmes,

für

das

Projekt

zu

gäwinnen'

Auf Grund

eines

Kammerbeschlusses

wurde

eine

neue

Prämienanleihe

aufgelegt.

Man

warf 2

Millionen

Lose

mit

hohen

Gewinnchancen

auf

den Markt'

konnte

jedoch

nicht

einmal

1 Million

unterbringen.

Nach

Abzug

der

Verwaltungskosten

verblieben,ganze

293 Millionen

Frank-en,

In der

Situation

der

Gesell-

schaft

war dies

ein

Tropfen

Wasser

auf

den heißen

Stein,

Die Gesellschaft

ging.

bankrott

und

erklärte

am

14. Dezember 1888.dieZahlungsunfähigkeit.

Eine

WeUe

von Selbstmorden

raste durch f'rankreich'

Hunderttausende.

die, au{

die

bombastisc}ren

Ver-

sprechungen

vertrauend,

ihr

ganzes

Geld

in Panama-

Äktien

investiert

hatten,

verloren

ihr

ganzes

Ver-

mögen.

Die

empörte

öffentliche

Meinung

forderte

unaufhörlich

die

Bestrafung

der

Schuldigen'

Zwei

Prozesse,

stürmische

Parlamentsdebatten,

Minister-

stürze

und Skandale

waren das

Ergebnis'

Der

Hinter-

grund

hellte

erst

später

auf.

Da

kam

Schreckliches

ans

Tageslicht:

phantastische

Provisionen,

immense

Zuwendungen,

Riesengewinne,

doppelt

und dreifach

überzahlte

Berechnungen,

Vermittlungs,,gebühren"

finsterer

und

finsterster

Art.

Dennoch .

wurde

im

Bestechungsprozeß

nur

ein

Minister

schuldig

ge'

sprochen, der 5 Jahre Gefängnis erhielt. Lesseps jr.

bekam

wegen

Bestechung

I

Jahr zudiktiert.

Im zwei-

ten

Prozeß

gegen

die

Panamagesellschaft

wurde

die

Strafe

des

jungen

Lesseps

auf

5

Jahre

erhöht'

Auch

der

Ingenieur

Eiffel

erhielt

5 Jahre

-

für

33 Millionen

Franken.

die er

von der

Gesellschaft

bekommen

hatte'

ohne

daß

irgend

jemand

hätte

sagen können

wofür.

Die

Strafe

wurde

später

wegen

eines angeblichen

Formfehlers

weiter erhöht,

brauchte

jedoch

wegen

,,Verjährung"

nlcht

abgesessen

zu werden'

Der

greise

 '€rdinand

Lesseps

ist im

ersten

Prozeß

zwar

zuf

Rechenschaft

gezogen

worden;

verurteilt

wurde

er

wegen seines

vorgerückten

Alters

jedoch

nieht.

Wenig

später,

im Jahre

1894,starb

er

im Alter von

90 Jahren.

Die Liquidatoren fanden in der Kasse der Kanal-

gesellschaft nur

bescheidene

Mittel

vor, die

zur

fach-

Äännischen

Weiterführung

der

Arbeiten

bei

weitem

nicht ausreichten.

Der

mtihevoll ausgehobene

Schiff-

{ahrtsweg

wurde

durch

einen

Erdrutsch

verschüttet'

die Maschinen

und

die

Ausrüstungen

waren

größten-

60

teils

gestohlen,

und der

Urwald hatte

das

ihm ent-

rissene

Terrain

größtenteils wieder in Besitz

ge-

nommen.

Die tibriggebliebenen

Maschinen fielen

dem

Urwaldklima

zum Opfer.

Die Ieerstehenden

Baracken

und

Villen verfielen nach

und

nach. Auf

den Fried-

höfen

lagen

22000 Tote,

darunter

16000

Franzosen.

Im undurchdringlichen

Dschungel

der Kanalzone

waren

außerdem

nach

vorsichtigen Schätzungen

weitere

5000

Japaner, Chinesen, Neger,

Inder

und

Mischlinge

für immor

verschollen,

In

den sieben

Baujahren war vom Kanal nur eine 30-km-Strecke

bei Colon

vorbetriebsfertig.

Man hatte

insgesamt

l,ö Milliarden

Franken ausgegeben,

davon

für den

eigentlichen

Kanalbau

knappe 580

Millionen 'ranken'

So

endete

die

Tätigkeit

der

ersten

Panama-Kanal-

gesellschaft

und

der Skandal,

der

die Französische

Republik

in den

Grundfeeten

erschüttert

hatte'

Die

Konzession für

den Kanalbau

besaßen

noch

immer

die

Franzosen. Elne Klausel

der

Baugenehmi-

gung

besagte

allerdings, daß

die

Arbeit

höchstens

6 Monate

unterbrochen

werden

durftp. Nach

lang-

wierigen Verhandlungen

wurde die Konzession

um'

weitere

l0 Jahre

verlängert.

Unter der Bedingung

allerdings,

daß die Arbeiten $pätestens

bis

1894wieder

aufgenommen wtirden, Zu diesem Zwed< wurde die

,,Neue

Panama-Kanalgesellschaft"

mit einem Grund-

kapital

von

65 Millionen

Goldfranken

ins Lebel

gerufen.

Nun war

man

sich über die richtige

Lösung

des

Kanalbauproblems

bereits im

klaren: Die Schiffe

mußten bis

zur

Höhe des

Cebirgsmassivs

von Culebra

emporgeschleust

und

sodann bis

zum Meeresspiegel

u'ieder hinuntergeschleust

werden. Außerdem

mußten

die

Wasser des

unberechenbaren

Flusses

Chagres

durch

die

Errichtung eines

Staudammes

gebändigt

werden,

Nun

wurde auch nachgeholt,

was

man in

den ersten

Jahren

des Kanalbaus

zu

tun versäumt

hatte. Man

trieb in

den Cordilleren

Senkrechte

Schächte

bis

zum

Meeresspiegel

und

orientierte

sich

au

diese

Weise über

die

Beschaftenheit

des

Bodens

und der Gesteine, Die Versuchsbohrungen an den

kritischen

Stellen erfolgten

in der

halben

Breite der

vorgesehenen

Schiff

ahrtsstraße.

Die

neue

Kanalbaugesellschalt

ging

1894

mit

500

Arbeitern

an

die Arbeit.

189? erhöhte

sich

die

Zahl

der

Arbeitskräfte

Wieder auf

2000.

Dennoch

konnte

man nach

den

Verlusten

und Skandalen

in

Frankreich

nicht

mehr daran

.denken,

die für

den

Kanalbau erforderlichen

Mittel in

Frankreich zu

be-

schaffen. So

traten die Besitzer

der kolumbianischen

Konzession

in

Direktverhandlungen mit den

Ver-:

einigten

Staaten.

In

den

USA,

wo

damals

Theodore Roosevelt Präsident

war,

hatte der

Kongreß

1902

in

Gesetz

verabschiedet,

das die Vorbereitung des Baus eines mittelamerikani-

schen

Kanals

auf Staatskosten

vorsah.

Das amerika-

nische Sctrlac*rtsctriff

,,Oregon"

hatte

bereits

1898

auf

einer 69tägigen

Fahrt die Verhältnisse an

der Ostküste

wie an der

WestküsteMittelamerikas

unter$ucht.Dabei

standen

zwei Projekte,

nämlich eines

durch

Nikaragua

und das

andere

durch

Panama zur Entseheidung.

Die

meisten

Abgeordneten

sympathisierten

mit dem

Nikaragua-Projekt.

Am Morgen

des Abstimmungs-

tages betrachteten

die

Kongreßabgeordneten

erstaunt

die Briefmarken

auf den

ihnen zugegangenenBriefen.

Die

nikaraguanischen Briefmarken

zeigten

einen

qualmenden

Vulkan

-:

und

der Brief hatte

folgenden

Wortlaut:

,,Sehen

Sie

iliese Briefmarke?

Sie

beueist ein'

d;eutig, alaß Nikatagua ein' uulkanisches Lqnd ist,

wo

iler Natur

einen Kanol abringen

zu

toollen ein

Risiko

sondergleichen

arst

ellt."

Der Kongreß

entschied

sich

mit

großer

Mehrheit

für

Panama.

. .

(Fortsetzung

in

Helt

10/1960)

Page 63: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 63/84

Von

Dipl-?hy3.

H.itt

fADltT

TRANSIST0NEN.

Vor

37 Jahren

war der Rundfunk

in Berlin

die

große

Sensation.

Bis

dahin hatten

die elektromagne-

tlschen

Wellen

nur

der Funk-

telegrafie

gedient.

Jetzt

kamen

Unterhaltungsmuqik

und int.er-

essante

Vorträge

über

den

,,Ather".

Aber

nur

geschickte

Leute

konnten

die Sendungen hörbar

machen,

Die

ersten,,Rundfunkemptänger,,

waren

zwar

denkbar

einfadr,

jedoch

ihre

Bedienung

verlangte

viel Finger-

spitzengefühl.

Jeden

Abend filllten

erwartungsvolle

Zuhörerscharen

be-

lltr

löhrr

UCt

tt

Nruc

lühro

EF 0

Ironrlrtor

OC tt

stimmte

Wohnungen

und

Versamm-

lungsräume.

Bevor

dort

der Kopf-

hörer die Darbietung aus der

Emplangsspule

erhielt

und über

einen

Sdtalltridrter

abgab,

mußte

der

Ddtektor

eingestellt

werden

I

uetcrttspilze

t:

(Abb.

1). Hier

haben

wir den

Vor-

läufer

des Transistors.

Aufgabe

des Detektors war

die

Gleichrichtung der Wedrselströme,

die

in

der Empfangsspule

von

den

Ilodrfrequenzwellen

induziert

wur-

den,

Erst

dann werden

die

aufge-

prägten

Niederfrequenzschwingun-

atl -.-a-

f.l

-

rr:::*

*

*=

-.',.1

'

,ur.*o,

_(

::>

l{'.i

,N'

NL

UNDFI IN

1923

*='

->--=:5::: :ig

:-12-S=

:--=*_1

61

Page 64: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 64/84

Elektronenröhre

ob

oldichriclrlcr

Ben

(Musik

oder

Spracüe)

hörbar.t)

Daher

der Name

Detektor,

wag

,,Nacbweiser"

heißt. Der Detektor

bestand

aus einem

Stüd<dren

BIei-

glanz (PbS),

aut

das eine Metall-

spitze leiclrt federnd aulgesetzt

wurde

fÄbb.

2). Diese

Anordnu4g

hat

die Eigensdraft, den-Strom

nur

in

einer Rtchtung durdrzulassdn.

Man

mußte aber die

Spitze

auf

eine

empfindlidre

Stelle

setzen,

und

diese zu

finden, war redrt mtihsam;

denn

sie

untersdrieden

sidr äußer-

li&

nidrt von den unemptindlichen.

Auch

der

Zustand

der

Spitze

sowie

der Druck, mit dem sie

aufsaß,

spielten ftir

die erzielbare Laut-

stärke

eine

entsdreidende

Rolle.

Darum

versuchte

m8n recht schnell

von dem unzulänglidren Detektor

loszukornmen,

und die Produktion

von Eundfunkröhren

kam

in Gang.

Diese haben in

einem

evakuierten

Glasrohr als Kathode

(negative

Elektrode) einen Dralrt, den

man

durclr

elektrisdre

lleizung zurr

Glühen

bringt

(Abb,

3).

Dann

dampten Elektronen aus dem Draht

und werden

zur

Anode

(positive

Elektrode)

gezogen,

wenn

an diese

eine

positive

Spannung

gelegt

wird.

Die

Elektronen

sind winzige

Ele-

mentarteildren,

die eine

bestinrmte

negative elektrische

Ladung

(Elek-

trizitätsmenge) tragen, Bei Um-

polung

der Batterie. kann in

ent-

gegengesetzter

Riütung

kein

Strom

fließen,

weil

aus

dem kaltenAnoden-

blech keine Elektronen

heraus-

kommen. Daraut beruht die Gleid-

richterwirkung

der Elektronenrähre,

wie

sie für Eundfunkempfänger

be-

nötigt

wird.

Aber man kann

nodr

mehr mit der

Röhre anfangen,

nämlictr

verstärken

(Abb.

4). Zu diesem Zweck

wlrd

den Elektronen

reinfactr

bin

Draht-

gefledrt (Gitter)

i4 den Weg

gestellt.

Ist dieses negativ geladen, so stößt

:

i:

ebenfallg

negativen Elek-

r)

Vgl. hierzu

audr

den

Beltreg

,,Ton-

tibertragung

-

lelcht

verständlldr(

ln

,,Jugend

und

fedrnlk.' Helt t/1358.

62

ä

E

r]

.

M Elektrone:nröhre

I

.

d6

OlekhrichEr

und Versäir߀.

setzte

aus.

So

wurde der Detektor

von

der Röhre völlig verdrängt.

Den Forsdrern

und Tedrnikern war

er

aber nicht

so

sdrnell

aus dem

Sinn

gegangen.

Trotz

seiner

vielen

Mängel

hatte nämltdr

der Detektor

eins der Röhre

voraus: Er bräudlte

keine lIeizung,

Dafür ist ein erheb-

lldrer Energieaufwan{

nötig.

Ein

Röhrengerät, z. B. fär Flugzeuge

oder Selrwerhörige, kann darum

nodr

so

leidlt

und

handlidr

gebaut

sein,

es muß außerdem ein

großes

Gewtdrt an Heizbatterien

mit-

geschleppt

werden.

Nodr

ein anderer

Grund erweckte

dac Interesse für den

Kristall-

detektor. Da man immer mehr

Rundfunketationen

erridrtete, \Ärur-

tronen

ab,

behindert

sie

al6o äuf

deq die Wellen

allmählidr

knapp,

ihrem weg zur

Anode.

verrlngert

und- immer

kilrzere wellen wurden

man

die

-negative

Spannung

sm

ersdilossen'

Ilierfür braucht

man

Gitter,

-so

veriingert

sich auch seine

Bauelement€ mit

geringer

Kapa-

behinderndev/lr[ung,

und derStrom

fltät,

und diese

war'

beim Detektor

ln der Röhre kain ungehemmt kleiner als bei den darnaligen Elek-

fließen. Aul diese Welse ist es

mög-

tronenröhren. Die Physiker

besefräf-

lictr,

mit

einem

sclrwactren Span-

tiSten

slch deshalb

damit, den

nungsslgnal

einen starken

Strom

Detektor betriebosidrerer zu

bauen.

aus der

.dnodenbatterie

zu

gteuern,

Außerdem wsr das

Problem zu

Die Röhren sind außerdem viel be-

lösen'

wie der durch

ihn

tließende

triebssicherer.

Bel dem

Detektol

Strom

gesteu€rt

werdef karur. Zu-

sprang sdron

bei kleinen Ersdrtitte-

nächst rnußte

man

jedodr

tlberhaupt

rungen di€ Spltz€ von der empfind-

erst etnmal

seine lflirkungsweise

li&en

StBlle, und

der Empfang

Eenauer

verstehen lernen.

Bereits

Ele

tronenbrücken

'"

I S O L A T O R , E N H A T E L E I T E R

L C I I E X

{- spezif scher Widerslond

E I I

B€rElein

EI

Trolitut

n

GluoE

E

I

I

I

. r l

E

*'lH

I

Eiä

RegelmdligeAnordnung

der C'ermoniumqlome

m Kristcllgitter

Page 65: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 65/84

187{ hat Ferdinend Braun,

elner der

Väter der

Funktechnik,

Detektoren

besdrrieben. Aber erst'durdt

die

Entwiddung

der modernen Pbysik

des

festen Körpers

in

den

letzten

20

Jahren

lerntä

man

dle

elek-

trischen Leitungsvorgänge richtlger

verstehen,

Bekanntllctr

besitzen

die versdtie-

denen Stolfe eine sehr unterschied-

lidre Leitfähigkeit

(Äbb.

5).

In den

Metallen

sind

gut

beweglidte

Elek-

tronen

vorhanden.

Wie vergleidrs-

weise

Autos aut einer

breiten

Straße können sie

ihre Bahn ziehen'

daher die

gute

Leitfählgkeit'

Die

Atome flankieren

diese Elektronen-

straßen. In

den Isolatoren

dagegen

sind die

Elektronen

praktlsdt

un-

I S O L A T O R ,

Lüqke I

qffie

{

rte

q&'

r@

tft' tq-, ä{'l^t*:

\

\

r&

rifr-"\

+t@

@

t@F h@':[["ag

Sekunderr

\

\

\

ritrtr

5ftr

@

\...FqfrF

dR- tffi'

*

:o

rl

ffi'E& r1;@,q€p-\:. rr.ffib qffi;-' n 30 I

tjEtr

t6Eb

tffi'

tffiF

q@p'r

Ptfr:

n

6

'

r

l

beweglich

fest

verbaut. Erst

mit

es

verhältnismäßig

einfactr

zu reini- können

Verkehrsteiled6mer

wie aus

hohen

Spannungen

können sie

aus

gen

ist

und leictrt

krlstallisiert. In einer

Ga,rage herauskommen und

ihren Bindungen

gerissen

weralen.

diesem

Kristall ist

verrnittels Elek-

den Strom vergrößern,

-

Eine

große

Anzahl

von.Stoflen

tronen

jedes

Germaniumatom mlt

Derartige Fremdatome,

die ein

llegt zwisdren diesen

beiden

-

Ex-_

4 Nactrbaratomen verbunden (Äb- Elektroi leicht abgeben und damit

lremgnr

und,man_nennl.

sie

trelfend

bitdung

6). Infolge

der Wärrne-

die Leittähtgkeit

vergrößerr\

wer-

Halbleiter. Ihre

Leitfähigkeit

vet-

bewegung des

Kristallgitters st{lrzen

den Donatoien

(Spenäer)

genannt,

hält sich redrt

merkwürdig,,

In

hutend iinige soldrer

Elektronen-

Bei

Germanium wirken ctremisclr

reinem Zustand

sind

diese Stolfe

6tü"Len

ein,-und diese

Elektronen

ftinlwertige

.Stofle,'

wie

Arsen-

meistens

gute

Isolatoren,

Eine

L5tut"n sictr durcS

den

Kristall

be-

belmengungen,

in

dieser Weise

äußerst

geringliigige

Beimengung

weeen. bis sie

an aDderer

Steüe

(Ääb,

8).

ler

so

präparierte

Germa-

bestimmter Verunreinigungen,

etwa

wiäer an einer

Bindung

1si1-

niumkristttl wird

-n-leitendes

Ma-

auf 1 Million

Atome 1

tremdes

nehmen. So

erklärt sich

6i"

terial.Ee"Ttltl

Y9.il.er

tlberwiegend

Atom, kann

ihre Leitfähisk-eit

um

;d;;;"

,,Eisen,,-Leufähigkeit

der

| 81tive.-E]"kliy_ttl*_täqn :ILllü

viele

Größenordnungen

erhöhen,

Hatbleiter, übertragen

",ri

unseren

l}:n

(ler.

AusorucK

uDerscnuD-

um

dies besser zu

verstehen,

hat vergleidr mit einer

Autostraße

leitung ist

hierfür

Sebräuchlidt

man

Kristalle

untersucht,

Ihr

regel- können wir bei

den

Hatbleitern.lroti

fl"e*.

des Übersctrugses an

Elek-

mäßiger

Aufbau madrt die

Verhält- Fahrbahnverengungen

sprechen'

die

nisse übersichtlicher. Das Bleiglanz den verkehrsstrom behindern (eb:

Eine andere Art

von

Verunreinigun-

besteht

aus

vielen kleinen

Kriställ- bltilung

7), Beimengung

bestimmter

gen neigt umgekehrt dazu' Elek-

crren.

Als besser

eeignet

at sich

Fremdatome

errtnseit

die

Fahr-

:i:il:L

Xä:.u"i,*?*3,ä'yt oj:

Germanium

(Ge)

eriviesen

(eln

cfie-

bahnverengungen.

Aber sie

ver-

Ä;;;"rä- mliäi'rt,

Ein tort-

misch vierwertiges Element),

well

mögen

nodr mehr'

Aus tnnen

,"i-o l-"J'br.üträi

iri"t""raÄi

"i"""

?

/$

L,,-.,

Bewegungsrichtungen

Autos

nqch

inks

+-

.

Lückenqch

rerhts

---)

WA

' - ; : i 5Hä=o?o

fr"le

Fohrt

lron

urd

Loch

€qs(l|en

Plqk

oonobr ionisicrt

/

hqt

Eleklrln

'/ob€l€{Bb€n

leeren

Platz,

Lodr

genannt.

Die

hier

fehlende negative

Ladung

wirkt

naeh außen, als wäre

hi€r

elne

positive

Ladung. In

ein

Lodr kann

leidrt aus

der

Nachbarsdraft

ein

Elektron

rild<en, das nun seinerseits

ein Lodr hinterläßt. Aut

diese Weise

kann sictr

das

Lodl wle

eine

posi-

tive Ladung lm

Krlgtall

bewegen,

vergleichbar mit der Ltld<e in einer

stehenden Autosctrlange,

in die

nacheinander

dle Autos

aulrücken

(Abb.

9), Die Autos

(Elektronen)

be-

wegen siclr stlld<weise

nacb vorne,

die Lücke

(Lodt)

dadurch

in

ent-

gegengesetzter

Ridrtung. Mit drei-

wertigen

Stoffen,

wie Indium

(In),

verunreinigter Germurium enthält

viele Löcher.

Ss

ist

p-leitend,

weil

es tlberwiegen$

oosittve

(schetnbare)

Ladungsträger'

enthält,

Man

spridrt

hier auch von Mangelhalbleitung,

wegen des

Mangels

an Elektronen.

Die Gleidrrictrterwirkung eines

Transiltors

beruht

im

wesentlidren

ruf dem Verhalten

der

Grenz-

sctricht

zwigdrert

p-

und

n-leitenden

Gebieten,

Beim

Anlegen einer

L E I T E R

'

,JrJreüor

P - C E B I

E T

Ehklrchenmöngnl

Germoniumkrisnoll

it

n-

und

p-leitehden

r

oebielen

N - C E B I E T

El€klron.n-

üb€Ehqß

H A L B L E I T E R

unwegsom

88

Page 66: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 66/84

ro

+o

11

8-"ltd

U'e

r

Spannung

entsteht

ein

Strom

aus

p-

und n-Ladungen,

die

sich

in ent-

gegengesetzten

Ridttungen

bewegen

(Abb.

10),

Man denke

Jetzt

nidrt

fälsdrlictr, daß sldr durctr die gegen-

läufig€

Bewegung

der

Strom

,aul-

hebt.

Der Strom

wädrst

vlelmehr

rnit

der

Zahl.der bewegten

Ladun-

gen,

unabhängig

von

deren Fahrt.

ridrtung.

Ist der

Kristall

nun

so

gepolt,

daß

siü

die. Ladungsträger

von

der

Grenzscbidrt

entlernen

(Löder

nach linksl

Elektronen

nach

rechts),

so

verarmt

die Grenzsdrlcht

an

Ladungoträgern

und

wird zur

Sperrsdricht.

Bei Umpolung

der

an-

gelegten

Spannung

wird

die Grenzr

sdridrt

von beiden

Seiten"mit La-dungsträgern tiberschwemmt,

der

Strorn

kann

gut

fließen,

Jetzt

gilt

es noch,

diesen

gleich-

gerichteten

Strom zu

steuern,

wie

es das Gitter

bei der Verstärker-

röhre mactrt. Entscheidend

daftirr

war

die Auffindung

des

Effektes

der LadungsträgerinJektion

(Ein-

spritzung).

Man

lügt

zwei

l'lädren-

gleidlridtter,

wie

wlr sie

eben

kennengelernt

haben,

so zusammen,

alaß

die beiden

p-Gebiete

nur durdr

gine

diinne r\-Zo

e

von

0,1

bis

0,01 mm Did<e getrennt sind (z{b-

Bewegungsrichlung

im Flöchengleichrichter

dcrEl€ltron€n

n

n-G€rhqnium dcr äch€r

n

p-oermdnium

der Basis

isf steuernd

wie dort

das

Gitter.

Betont

sei

folgender

Untersdried,

'Bei

der

8öhre wird

normalerweise

mit Spannung

fast

siromlos

ge-

st€uert,

während

beim Tfansistor

mit

schwadrem Strom

ein

stärkerer

Strom

gesteuert

wird,

Zuerst - vor 10 Jahren - war der

Transistor

mit Spitzen

ausgeführt

worden

in

Anlehnung an den

ur-

spri.ingllchen

Detektor. Der

Spitzen.

.

-,zinn

Schnittbild

Flächentronsistor

bllclung

Il).

Es

entstehbn

so zwei

Grenzschichten,

Gr

und Gr. Eine

dritte

Zuleitung,

Basis

genannt,

wird an digser

flone

angebradrt.

Zwischen rectrtem Ansdrluß und der

Basis

fließt zunächst

kein

Strom,

da

die

Polung

der Batterie

Br

der

Sperrichtung

in G:

entspridrt. Erst

wenn zwisc*ren

linkem

Anschluß

und der Basis

ein

Strom fließt

(Br

in Durdrlaßrictrtung

für

Gr

epolt), : ,...

delanoen aus dem.l i .Lo, ._-f:"fr i . i

Au9|ührung5l orm ein es Flöchenird ngisfors

gelangen

aus

dem linken

p-Gebipt

Löcher

in

die mittlere

n-Zone,

und

wenn

diese

nicht

zu dtck ist, fließen

die

meisten

nidrt zur Basls,

sondern

transistor

besteht aus n-leitendem

dilfundieren

noch

etwas weiter und

Gerrnanium,.

auf

das

zwei

.

feine

gelangen

in

das rechte

p-Gebiet,

Drahtspitzen

möglictrst didrt nebeh-

Hier lösen sie den Strom iwischss einander aufgesetzt sind (Abstand

rectrtem

Ansehluß

und

der

gasis

0,05 bis 0,25mm).

Unter der Emitter-

aus.

Man.

4e4nt

darum

den linken

spitze

bildet sidr

ohne besondere

p-Teil

Emitter

(Geber),

weil

er die

Vorkehrung

eine Gleichrichter-

Lödler

gibt,

und den

rechten

p-Teil

strecke,

während unter

der

KoL-

Kollektor

(Sammler),

weil

er die

lektorspltze mittels

Stromstößen

Löcher

einsammelt.

Kleine

.Strom-

eine muldenförmige

p-Sdlicht ge-

änderungen

im Emitter

rufen

starke

bildet wird. Zonenfolge

(pnp)

und

entsprechende

Stromänderungen im

Verstärkermechanlsmus

sind

nun

Kollektor hervor,

womit

die

5u"6-

die

gleidren

wie

beim Flächen-

sictrtigte Verstärkerwirkung

erzielt

transistor. Auch

hier rutt eine

lst.

Der Löctreretrom

vom Emitter

Emitterstromänderung

eine mehr-

zgm

Kollektor wird

mit 6"*

p1"g-

fach

größere

-

Kollektorstr-omände-

tronenstrom

Kathode*Anode

ver_ lung

hervor.

Der

Spitzentransistor

gleichbar bei dör Rdhre, der Einfluß l1--tJ:ldlict weniger betriebssicher

und darum heute,

außer ftlr Spezial-

zwecke,

durdr den tr'lädrentransistor

ersetzt

(Abb.

12).

Bei leiüten Erwärmungen,

wie sie

sich

in

mandren

Geräten oder in

derl Tropen

nidrt vermeiden

lasseni

verändert

Germanium seine Eigen-

sdraften. Es

stürzen viele

Elek-

tronenbrtlclren

ein, so daß

audr in

p-Gebieten

zu

viele Elektronen frei

werden.

Dies

stört

die normalen

Betriebsfunktionen,

Darum bemüht

man

sldr,

das

Silizium als Tran-

sistormaterial zu verwenden. Es be-

nötigt

zwar höhere

Betriebs-

spannuogen

als

"Germanlum,

was

ein Nachteil

ist. Dafür

behätt

Sili-

zium

aber bei erhöhten

Tempera-

turen seine Eigensdlaften

besser bei,

,

' :

i

I

I

l

l

I

I

 

I

I

:rrarsßtor,^1*

Röhrc

-u-()e-r

X'

Schollzeichen

KKol lsk torä

qAnode

Escs ls 4

9o i+ter

EEmiltor

4 kl<g+hode

Folung

n

9perrichlung

.o

{o

P;:f;

Polung.

n

Ourchloßrichtung

Spifzentronsigfor

6a

Page 67: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 67/84

Haushaltsmaschinen

oder besser

gesagt

elektrische

Geräte, die die Arbeit der

Hausfrauen edeichtern,

sind in den

letzten Jahren zu begehrten

Artikeln

get.

worden. Das liegt

ganz

einfach daran, daß bei

der

Mehrzahl

der

Haushalte die Frau am

Produktions-

prozeß

teilnimmt und

demzufolge eine Hilfe bei ihrer

Arbeit in Küche und

wohnung be'nötigl, Vielfältig

sind deshalb die Helfer, die unsere

volkseigene In-

dustrie zu diesem

Zgreck

auf

den Markt

gebradrt

hat,

Einer dieser Helfer, der unlängst

im Handel

ersdrien,

ist

der

Rohentsafter

,,Vitaquell",

den der VEB Schwer-

masdrinenbau,,Karl Liebknecht",

Magdeburg, im

Massenbedarf gtlterprogrsmm herstellt.

,,Vitaquell"

ist ein sehr

formschönes, weitgehend aus

Kunststofi (Meladur) hergestelltes Gerät, das überall

da,

wo im Haushalt Frucht- undGernüsesäfte hergestellt

werden, die Arbeit der Hausfrau

erleichtert,

Damit

ist,

zugleich

gesag:t,

daß

,,Vitaquell"

nicht nur im Sommer

und

Herbst schmackhafte und vitaminreiche Obstsäfte

herstellt, sondern auch Gemüsesäfte,

vor

allem

Mohr-

rübensaft für Kleinkinder, mit ihm

gewonnen

werden

können.

Gerade,

daß

dieses

neuartige Gerät vom

,,Karl

Liebknecht"-Werk

ein Rohentsafter ist,

kann

wohl

nidrt

genug

betont werden, Alle bisher

bekannten

Entsafter hatten

nämlich

den Nachteil, daß das

Saftgut

gekocht

werden

mußte, wobei bekanntlid ein Gutteil

der in ihm

enthaltenen

Vitamine verlorenging.

Wie

arbeitet

nun

,,Vitaquell"?

Das

Herzstück ist ein

Asyndrron-Einphasen-Wedrselstrommotor,

der

eiüe

Leistungsaufnahme von ll0 W besitzt. Dieser Motor

treibt

eine

Zentrifuge mit einer Drehzahl von

Dlc Anclöl rdgl,

dol cr

sldr bel

,Vl toquc l l 'un

.in

tormrdröiar,

nodrrner

Orröt

hondrll,

3000U/min an.

In

die

Zentriluge

wird

eine

stählerne

Reibsctreibe

und ein Kunststofilodrband

eingelegt,

urn

das Saftgut aufzuschließen.

Man

braudrt dann

nur

noclr

nadr

Einsctralten des Gerätes

kleingeteiltes Obet

oder

Genrtise in den Einlüllsdlacht

zu

geb€n

und

kann

wertig

später

den

gemronnenen

Safü an der Abfluß-

öfnung entnehmen.

So

ist die

-Bedienung

von

,,Vita-

quell"

klnderleidt.

Bliebe

absdllie8end noctr

zu sagen,

daß trotz der

vlelen

Vorteile, die

,,Vitaquell"

zweifel-

los besitzt, selne Auslastung

im

normalen

Haushalt

wohl kaunr

gegeben

ist. Überall

dort

aber,

wo

ein

überdurchschnlttlidrer Obst-

und Genrliseanfall

oder

wo, wie beispielsrreise

in. Ferien- unä

Erholungs-

heimen, ein

großer

Bedarf an

Rohsäften besteht,

sollte

der schmuckeRohentsalter aus Magdeburg nicht fehlen.

G, S,

- d '

Dor

.lnd dh Elnrollollr

do

lohrnl rs f t r r r ,Vl ts .

qo.ll'.

Do

dl.

v.ranl-

llärl.n

l.il.

our

Mrlodur

h.rt.rt.llt rlnd, lcnn

dqr

O.rät ohn.

S6rlrrlg'

lcltrn mlt klorrn Wcrror

g.r.lnlll

w.rd.n.

' ,

.r-ü

:J

f

'*'1,

.,ry'rr#te"-'

qrl

Page 68: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 68/84

I n g . l l lGH

höhere

. Obwohl

allen Fernsehgerä

bei vielen

überh

den

örtlidten

Empfangsverhältrris€en und

nadr

der

Empfindlidrkeit des Fernsehömpf

ängers, Ein Fernseh-

empfänger

ist um so

empfindlidrer,

je

besser es ihm

gelingt,

ein

kontrastreiches,

rausdrfreies Bild mit

ge-

ringster

elektromagnetisdrer

Energie

(Feldstärke)

auf-

zuzeichnen.

Daraus

abgeleitet,

muß

also einem Fern-

söhempfänger

mlt

geringerer

Empfindlidrkeit mehr

Energie

zugeführt werden. Besonderes Augenmerk

ist

somit

den

sogenannüen örtlidren

Fmpfangsverhältnis-

sen

zu

widmen:

Man versteht

daru:nter die Höhe

der

anfallenden Fel.dstärke

am Empfangsort, die Stärke

der

Störungen sowie evtl. auftretende Reflexionen

(Geister).

Es ist

unbedingt zu empfehlen, sictr vor

dem

Kairf eines

Fernsehempfängers

über

diese

VerhäItnisse

einen Überblich zu versdraffen. Kennt man die Feld-

stärke sowie

die

Stärke

evtl.

auftretender Störungen

und

Eeflexionen und sind die Ernpfindlidrkeit und der

Antenneneingang des in

die

nähere Wahl

gezogenen

Fernsehempfängers

bekannt, so kann nunmehr die

zwed<mäßig$te

Antenne

gewählt

werden. Um

es

gleidr

vorwegzunehmen,

eine Zimmerantönne sollte nur

dort

verwendet werden,

wo alle diese

Punkte

als

gtrt

zu

bezeichnen

sind.

Sehen wir

uns nun

die Antenne in Theorle und Praxis

etwas

genauer

an

und

betrachten zunädrst

einmal

die

elektrischen

Vorgängs auf öinem Draht.

Auf

ihm

treten,

der

Wellenlänge

des

Senders entspredrend,

Strorn- und Spannungswellen

auf. Wenn beispielsweise

die Wellenlänge des Senders 1,5 m beträgt und unser

Draht

ebenfalls eine

Länge

von 1,5 m

besitzt,

dann

sagt man,

daß

der

Draht

der Wellenlänge angeptrßt

st.

Auf

ihm bilden s,id

jetzt

sogerannte

stehende

Wellen

aus

(Abb.

I). Die auf dem

Draht

aufsitzendenSpannun-

gen

und Ströme

sollen

aber dem Empfänger zugute

kommen,

d.

h.,

der

Anteirnenstrom

muß

von der

Fernsehempfangsantenne zum

Empfänger abgeleitet

werden, Gesdrehen

kann das

nur an

der

Stelle, an der

sich nach der Kurve

ein Strommaximum,

man spricht

auch von einem Strombaudr, befindet. Der Draht

wird

also an dieser Stelle aufgeteilt, und das Ableitkabel

kann

angesdrlodseq werde4. Es

müssen

natürlidt auf

den

belden

getrennten

Drahthälften die

gleichen

elek-

trischen Verhältnisse herrschen, deshalb werden sie

gleich

lang hergestellt,

Dieser

Dipol

(Zweipol)

wird

also über

seine

gan4e

Läng€

immer

der halben Wellenlänge des Fernseh-

senüefs angepaßt

(Abb,

2), Es bilden sich

nun

auf

diesem

sogenannten

gestrecLten

Dipol und auf

dem

66

t bekanntlidr an

diesey'Satz aus-

anerkannt

ten

darüber,

soll

und

weleJre

gestellt

werden

einer Antenne richtet sidr nadr

sre

o

o ,render

"1/N.

\{rö1 GD

./ 7-rr\

-

\s== E€

H

I

o2r^

- -L

Ä

t

@l

I

Page 69: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 69/84

Ableltkabel elektrisdre Kapazitäten und

Induktivi-

täten aus, aus

deren

Größen sic:h

der Anpassungswider-

Stand errechnen läßt. Unter der Voraussetzung eines

unendlich dünnen Drahtes beträgt der

Anpassungs-

widerstand

eines

gestreckten

Dipols

etwa 73

O.

Da wir

aber Dipole

mit

größerem

Durdrmesser verwenden,

lällt

dieser

Anpassungswiderstand

bis auf etwa 80

()

ab.

Sind

die Verbindungen

vom

Dipol zum Kabel und vom

.Kabel

zum Empfänger sdtledrt vorgenommen,

so wird

-die

abgeleitete Energie nur zum Teil vom Einpfänger

verbrauclrt und teilweise

sogar wieder von der Antenne

abgestrahlt.

Als drltter Faktor

kommt

hinzu, daß

jeder

Dipol

mit

seiner Breitseite zum

Sender

ausgerichtet

werden

muß,

da

sidr

die Ulhakurzwellen

schon

annähernd den

Lldrtwellen, d. h, fast

geradlinig

ausbreiten. Ein

ge-

stredßter Dipol

ntmmt

von

beiden

BreitsEiten aus

gesehen

Wellen

auf. Der Sender

kann

also

zu beiden

Breitseitetr des Dipols liegen

(äbb.

3).

Die Aufnahme-

clurakteristik besitzt dann die Forrn einer Acht

(Abb,

4), Allerdings ist die

Reichweite

bei dieser An-

tenne

nictrt sehr weit, so daß sie sidr

nur

im

Nahfeld

eines

Senders eignet. Als

Ableitkabel kann

ein

60-O-

Koaxialkabel benutzt werden

(Abb,

5), Es

ist

allerdings

notwendig, das unsymmetrlsdre Kabel durdr ein

Symmetrierstück

an das

symmetrische

Antennengebilde

anzupassen. Dabei

wird dieses Stück Koaxialkabdl, das

eine

yiertel

Wellenlänge

(f)

fr"ue" muß,

unten

kurz-

gesctrlossen

und

kreuzweise an das Ableitkabel an der

Klemmstelle, also

am

Dipol, angesdrlossen

(Abb.

6).

Dieses

Symmetrieren muß

immer

dann

vorgenommen

werden, wenn ein unsymmetrisches Kabel an

einem

Dlpol

angeschlossen

werden soll.

Der Sdüeifen- oder Faltdipol

(Äbb.

7) steUt

eine Ab-

wandlung des

gestrechten

Dipols dar.

Sein Strahlungs-

widerstand

beträgt

jedodr

etwa 300

O,

Bei dieser

Antenne

llißt sidr

jedoci

das billigere Flachbandkabel

verwenden. Auch diese Antenne ist wie der gestreclrte

I)ipol

nur in Sendernähe verwendbar,

ihre Empfangs-

charakteristik

gleidtt

ebenfalls dem

einfac*ren

Dipol.

Befindet slch

der

Sender in

größerer

Entfernung

und

soll

die Antmne

einen

größeren

Gewinn

bringen,

milssen

zusätdidre

Elemente

hinten

(Reflektoren)

oder

vorn

(Dlrektoren)

angeordnet

werden. So bringt bereits

ein Sdrleifendipol mit

einem Reflektor einen

größeren

Antennengewinn.

Der Reflektor,

der

um

einlge

Prozent

länger

sein muß

als der

Dipol,

wird in

einem Abstand von

etwa 0,25

1

hinter den Dipol

gesetzt

(Abb.8).

Der

Anpassungswiderstand wird

dabei

ger,inger,

er beträgt

jetzt

nodr 240

J2,

Es

kann

nun

das

symmetrlsche

Flachbandkabel

mit einem

Anpassungs-

widerstand von

240

O

angesdrlossen werden

(Abb.

9).

Die Ernpfangsdurakteristik besitzt jetzt allerdings

nidrt mehr

die

Form einer

Acht. Vom Dipol

zum

Sender

gesehen,

nimmt der vordere

Teil der Charakte-

ristik

die Form einer

Keule an,

die somit

in

größere

Entfernungin

reicht

(,4bb.

10).

Setut

man vor den Dipol

einen

Direktor, dann verändert

sictr

die

Charakteristik

etwa in der

in

Äbb.

II

dargestellten

Weise.

Das

Vor- und Rückwärtsverhältnis

ist

nunmehr

zu-

gunsten

des

Vorverhältnisses

schon stark verändert.

Je weiter sidr

der Sender vom Empfänger

entfernt be-

findet,

um

so

größer

muß die Antenne

in ihrem Aufbau

werden.

Durdr Zusetzen von weiteren

Direktoren ent-

steht dann die sogenannte Yagiantenne. Sie kann

außer

dem Dipol nodr Reflektoren

und bis zu 10 Direk-

tor€n aufweisen

(,{bb.

I2). EUre

aufgestockte

Antenne

dieser

Art,

die nicht nur horizontal sctrarf

gebündelt

ist,

sondern

aue} eine

gute

vertikale

Bündelung

er-

reicht,

kann sogar

doppelt soviel Elemente

besitzen

(Abb,

13), Derartige

Antennen muß man bei besonders

sclrwierigen

Empfangsverhältnissen

benutzen.

Wir sehen aus

allen

diesen

Aufzeichnungen, äaO

mit

zunehmender

Zahl der

Elemente

der

Antenn,engewinn

ansteigt.

Bei

einer

Antenne

mit Reflektor und Direktor

ist

er etwa doppelt so

groß

ale bei einem

gestreckten

oder

Faltdipol.

Er nimmt bis

auf

etwa das Fünffache

bei

einer

großen

Yagiantenne zu.

Der Anpassungs-

widerstand fällt aber mit Zunahme von Elementen

bis

dul wenige

Ohm ab, Deshalb mtissen Aufwärts-

Transformierungen

vorgenommen werden,

da unsere

Fernsehempfänger

entweder einen 60-l?- oder 240-(J-

Antenneneingang

besitzen.

Absctrtießend

sei nodr

einlges zu den sogenannten

Geisterbildern

gesagt.

Redrts neben dem eigentlichen

Empfangsbild entsteht

das

gleidre

Bild

(Geist)

in

einem

mehr

oder

weniger

großen

Abstand nodl

einmal.

Bei

gleichzeitig

sdrwädrer

werdendem

Kontrast

können es

sogar mehrere Bilder

sein.

Die Geisterbilder

entstehen

durdr

Reflexionen der vom

Sender ausgestrahlten

Wellen,

die in der Umgebung

des Empfängers

durctr

Gebäude

und dergleichen

noch

einmal mit Zeitverzöge-

rung auf die Empfangsantenne einstrahlen. Zur Abhilte

mu8

die

Antenne

genau

ausgerichtet

werden, oder,

wenn damit

nur wenig Erfolg eintritt, mu0

eine Ver-

größerung

der Antenne durdr

Zusatz von Elementen

vorgenommen

werden.

Aut'diese Weise

wird

die

An-

tenne scträrter

gebündelt,

so daß

sictr

Reflexionen aus-

blend€n

lassen Die

Vergfößerung

einer

Antenne wird

also nidrt nur zur Erhöhung

der Antennenenergie vor-

genommen,

sondern auch

um Reflexionen

zu vermeiden

(Abb.

14).

'Hinzugefügt

sel

nodr, daß der Kontrastregler

eines

Fernsehempfängers

nur so

weit aufgedreht werde,n

soll,

bis

das

Bild

kurz vor

dem nauschen ist.

Ein ver-

rauschtes

Bild sieht

aus, als ob es regnet. Der Fadr-

mann

bezeidrngt es als Grieß. Bei der o. a. Einstellungmuß ein kontrsstreicles Bild

zu sehen sein.

Diese Probe

stellt

die

beste Prütung dar,

ob dle Antenne

ftir einen

guten

Empfang

ausreidrt.

0int

42r^

Rcfloktor

0ireklu

0ipol

Mlekbr

6t

Page 70: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 70/84

Ultraphon

,,Was

versteht

mon

unter ilem

Be-

grifr

,Ultraphon'?",

möchte Klaus

Thomas

ous Birkenuerder

tuissen.

,,Ultraphon,,

st der

Name

einer

Er-

findung

von Küchenmeister

aus dern

Jahre

1921,Der Erflnder

baute einen

Tonabnehmerftir Schallplatten,wel-

cher zwei

getrennte

Abtastsysteme

enthielt.

Beide trugen

je

eine nor-

male Abspielnadel

und tasteten

beide

die

RiIIen

jeder

beliebigen

Schallplatte ab. Durdr

die Verset-

zung der

beiden

Nadeln

zueinander

wurde erreidrt,

daß

die

gleiche

Stelle

des Musikstückes

(der

Platte) zu

verschiedenen

zeiterr abgespiett

würde.

(Das

ist im

Prinzip sehr ein-

fach, beispieJsweise, wenn ein

Ton-

abnehmer eine

äußere,

der

andere

eine weiter innen liegende

Rille ab-

tastet.)

Die

zeitliche

Differenz der

Anord-

nung

von Küdlenmeister war

jedodt

absichtlictr sehr

gering

gewählt,

sie

betrug

-

auf

die Platte umgerechn,)t

-

etwa

50-60

Millisekunden

(tau-

sendstel

Sekunden).

Jeder

Tonab-

nehmer

wurde

an einen

getrennten

Verstärker

mit Lautsprecher ange-

schlossen,ähnlidr, wie wir

es heute

mit den Stereoanlagen

tun.

(Siehe

Beitrag

Stereofonie,

unter:

,,Das

m{issen

Sie wissen",) Man

erhoffte

sich durch diese Anordnung einen

künstlichen Nachhall und damit eine

räumliche Wiedergabe der Musik.

Das

Verfahren von Küchenmeistcr

gilt

heute

als

der erste nennens-

werte

Versuch einer räumlichen

(stereofonischen)

Wiedergabe, Es

hat

jedoch

niemals

eine

Bedeutung für

die Praxis

erhalten,

da Ktichenmei-

ster selbst das

feststellte,

was heute

allgemein bekannt ist: Daß nämlictr

auf soldr eine einfac'he Art kein be-

friedigender

Raumeindruck

erzielt

werden kann. Man bezeichnet

sein

Verfahren und auch alle ähnlichen

dieser Art als

,,pseüdo-stereofo-

nisch",

Deshalb st

der

Name

,,Ultra-

phon"

heute längst vergessen,

ob-

wohl das Verfahren selbst

und auch

der Name des Erfindörs

jedem

Fadr-

mann bekannt

sind.

Streng

66

Straßenbahn

,,Wie funktionieren

die elektrl-

schen Einrichtungen

bel

der

Stra-

Benbohn

und, den

Triebwagen?*

lragte

unter Leser

Dieter

Butke-

reit

aus Peitz.

Der elektrische Strom zum Betrieb

der

Straßenbahn

witd vom Kraft-

werk als

Wedrsel-

oder

Drehstrom

von

etwa

10000 Volt

Spannung den

Umformerstationen.

die

in verschie-

denen

Stadtteilen

bestehen,

zuge-

filhrt. Dort

muß

er f,ilr die Straßen-

bahnen

erst

aul

die Betriebsspan-

nung

,,umgespannt"

und in

Gleictr-

strom

,,umgeformt"

werden.

Die

Betriebsspannung

für

Straßenbah-

Stereofonie

Aus

dern Lautspredter

unseres

Radioapparates

tönen

meistens

meh-

rere

Schallq-uellen

gleidzeitig,

z.

B.

die

Instrumente

eines

ganzen

Ordresters,

Diese

Wiedergabe

hört

sictrl lach

an, wenn

rnan

ste mit

dem

Original

im

Konzertsaal

vergleictrti

Selbst

dann,.wenn

der

Laut-

sprecher

alle

Tonhöhen

ri'drtig

wieclergibt.

Die

Ursaöhe

hiertür

liegt

im Raumempfinden

des menschlidren

Gehörs.

Wird

also

der räumliöh

ausgedehnte

Klangkörper

eines orchesterg

in einem

Lautspreeher

zusammengezwängt,

so

geht

der'nattirliche

Eindrudr

verloren.

leldverhältnisse

gewahrt

sind, Wesenilich

daran

ist,

daB

jede

Schallguelle

einen

eigenen

über-

tragungsksnal

hat,

Vereuche

dieser

Art, z,

B, bei

Filmvorführungen

mit

i bis

g

Kanälen,

brachten

eine

ungemein

wirksame

Steigerung

der

Wieder-

gabetreue.

Darum

will

matr die

Stereofonie

auctr

ftlr

HeimtibertragunSen

anwenden.

Das

Ver-

fahien

erfordert

Jedoch

einen

großen

Aufwand,

Dodr

bereits

die

Benutzung

von nur

Kanälen

bringt

einen merklictren

Fortsctrrltt

(Abb.

l),

Die Ausrilstung

eines

Radioapparates

mit

meh-

reren Lautsprechern, die in allen Rictrtungen

(3

Dimensionen)

abstrahlen

-

.sogenannter

B-D-

Klang

-,-ftillt

elnen

Raum besser

als nur

ein Lautsprecher

und täuscht

einen

gewissen

Raumklang

vor.

Einen halbwegs

riclrtigen

räum-

lidren

Klangeindrtrd<

kann

diepe

einkanalige

An-

ordnung

jedoctr

nicht

erzeugen.

Lumineszenz

Unter.Lumineszenz

(latein.:

lumen

*

Lictrt) versteht

man

das

Leuch-

ten

vo

Körpern

ohne

gleidrzeitige

Temperaturerhöhung.

-

Steigert

man

die

Temperatur

elnes

Körpers;

so erhöht

sictr die

Bewegung

seiner

Atome. Diese

bestehen

aus einem

ochweren

Kern,

der von

einer {lber Tausenden leichteren Htille aus Elektronen Llmgeben ist.Werden Elektrgnen

beschleunigt,

so nehmen

sie

Energie

auf,

die

sie

in

t'orm elektromagnetisctrer

LieJrtenergie

wieder

ausstrahlen

körr-

nen.

Bei

der Wärmebewegung

der

Atome erfahren

die

Elektronen

der Hülle

solctre Besdrleunigungen,

die

zu Ausstiählungen

führen

Und

ab 5250C als

dunkle

Rotgtut sictrtbar

werden.

Unter

beetimmten

Umständen

gelingt

ps,

die Elektronen

äUein

zu

beschleunigen,

ohne

auch

gleichzeitig

den

sctrweren

Atomkern

wie

bei

der Erwärmung

in

gtärkere

Bewegung

zu

versetzen.

Dann

er-

halten

wir

Liclrt,

obgleidl der

leuchtende

Stofi kalt bleibt.

Dieses

kalte

Leuchten wird Lumines7enz

genannü

und kann

mit

wesentllch

wenlger

Energledufwand

erzeugt

werdeh

als das

Glühlieht,

Affio,r

nen

beträgt

500

V Gleichstrom.

Diese

500

V

Gleichstrom

werden.dann

vcm

Umformerwerk

mittels

Speisekabcl

der kupfernen

Fahrleitung

a)ge-

führt.

Der

Strom wird

an

der

Fahr-

leitung

vom

Stromabnehmer

des

Straßenbahnwagens

abgenommen

und fließt

über

die

Motoren

sowie

sonstigenelektrischenEinrichtungerr

und die Räder

zu

den

Sdrlenen und

in

diesen

und

den

daran

angeschlos-

senen

nüddeitungskabeln

zum

Um-

formerwerk

zurüc:k

Damit

ist der

Stromkreis

geschlossen.

s

ist dem-

nadr

so,

daß die Fahrleitung

die

Plus-

und

die

Schienen

die

Minus-

leitung

darstellen,

Die

gebräuchlichsten

Motorwagen

besitzen

2

oder

4

Adrsen.

In

den

AarJün:uaa'enin uti/auBrüu

Ftir

eine

hödrst

naturgetreue

elektroakustisdle

Wiedergabe

müßte

tnan-vor

jedem

Musikinstrument

ein

Mikrofqn

mit

einäm

eigenen

Verstärker,aulltelten, wobei jedes Mikrofon Je einen Lautspiectrer

Versorgt.

Werden

die

Lautsprecher

in

Sitzordnung

der

Orchester-

muslker

aufgestellt,

so

entsteht

eine

stereofonisihe

übert""g,rrg

(s ereo:..

:

Raum..,;

,

..

ton

:

.. ,

ton),

wei l

die

räumlichen

SciaIl

Miknfonfr

t"/

-rl

ryw

-T--

Page 71: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 71/84

meisten

Fällen

wird

jede

Achse

von

einem

Motor angetrieben.

Die

Moto-

ren

haben eine

Leistung

von

je

30

bis

60 kW.

Sie

sind an

den Achsen

durch

sogenannte

Tatzlager

aufge-

hängt.

Die

Ankerwelle

des

Motors

trägt

an dem

freien

Ende ein

Zahn-

rad,

dessen Zähne

in ein

größeres

Zahnrad,

das auf

der

Radsatzachse

befestigt

ist,

eingreifen.

Die Dreh-

bewegung des Motorankers setzt das

Zahnrad

auf

der

Radsatzachse

nr l

damit

die Räder

in Bewegung.

Das

Fahrzeug

rollt.

Das

Ein-

und

Aus-

schalten

der Motoren,

sowie

die

Ge-

schwindigkeitsregulierung

geschieht

durch

den

Fahrschalter.

der

mittels

Kurbel

odbr

Handrad

vom

Fahrer

bedient

wird.

Der Fährschalter

is t

mit einer

Reihe

von

Schleifkontak-

ten

ausgerüstet,

die auf

einer

Walze

isoliert

voneinander

angebracht

sind.

Mit Hilfe

dieser

Kontakte

werden

Drahtwiderstände

zugeschaltet

bzw,

abgeschaltet,

die bewirken,

daß

den

Motoren mehr oder weniger Stronr

zugeführt

wird, Die

Widerstände

be-

finden

sich

zur

guten

Kühlung

aul

dem

Dach

des Triebwagens.

Im

Win-

ter

wird

ein Teil

der

Dachwider-

stände

abgeschaltet

und

auf

Heiz-

widerstände

im Wageninneren

um-

geschaltet:

An

Bremseinrichtungen

besitzt

die

Straßenbahn

mit

der

Hand

über Seilzug

oder

Gestänge

zu

bedienende

feststellbremsen,

die

Kurzschlußbremse,

bei

deren

An-

wendung

der

Motor

als

Generator.

d.

h. Stromerzeuger

arbeitet

und

da-

bei die vorhandene Bremsenergie

aufzehrt.

Der

dabei

entstehende

Bremsstrom

wird

in den

Dachwider-

ständen

vernichtet

bzw.

in

den

Heiz-

widerständen

in

nutzbringende

Wärme

umgewandelt.

Die

Schienen-

bremsen

sind im

wesentlichen

Ma-

gnetkörper,

die an

Spiralfedern

zwi-

schen

den'Rädern

über

den Fahr-

schienen

hängen.

Beirn

Einschalten

der Schienenbremsen

wird

die

Ma-

gnetspule

vom

Strom

durehflossen.

Sie

wird

zum

Magneten

und saugt

si&

mit ihren

eisernen

Schleifschu-

hen

fest

an die

Schienen

an.

wodurch

eine starke Bremswirkung erzielt

wird,

Dle Zugkraft

einer

solchen

Schienenbremse

beträgt

2000

bis

5000

kg.

Nach

Ausschalten

des

Bremsstrohes

löst

sich

die

Schienerr-

bremse

sofort

von

der

Schiene

nnd

gibt

den Wagen

frei,

BVG

-

Zentrales

Konstruktionsbüro

Magdeburger

Maße

Bel clen

neuen Mogdeburgischen

Versuchen

uon

Otto uon

Gueücke

uird

ein

Mali

uan 60

bis 70

Magde-

burger

Maßen'

ongegeben,

Ich

möchte gerrt wissen, u.tdsdds um-

gercchnet

ln

unseren

heuügen

Mogen

ergäbt7,

nöchte

unser

Leser

Dieter

Schmidt

aus

Berlin

rlissen.

Vermutlich

handelt

es

sich

bei

der

Angabe

in

,,Magdeburger

Maßen.,

bei

den

Versuchen

Otto

von

Gue-

rickes

um

die Angabe

von

Kräften,

die zu

jenem

Zeitpunkt

-

Mitte

des

1?, Jahrhunderts

-

noch

in

Masse-

maßen

(Gewichten)

angegeben

wur.-

den. Das

Magdeburger

Maß,

das

tibrigens

in der

gesamten

Kurmark

galt,

also

auch

in Berlin,

entspricht

etwa 110

Pfund

(l

Pfund

:

4?5

g)

jener Zeit, Demzufolge entsprechen

60 bis

70

Magdeburger

Maße

6600

is

6?00Pfund,

was

etwa

3120

is 3640

g

entspricht,

d. h,

es

wurden

Kräfte

von 3100

bis 3600 p

aufgewendet.

Dr. E, Padelt

Welcher

Stoff absorbiert?

,,Welcher

Stoff

absorbiert

ln ilen

Ab

sorberkültlschränken

,as

Kälte

mittel?",

lragte

Kurt Mansee

aus

Berlin,

Eine

Absorptions

-

Kältemaschine

arbeitet

rnit

zwei

Stoffen,

dem

Kältemittel und dem Absorptions-

mittel.

Die

Verdampfung

des

Kälte-

mittels

im

Verdampfer

V

(s.

Abb.)

bervirkt

die

Abktihlung.

Die

ver-

YeQirrlochtö

SChqrrA

ainatpcri'adiochen

lbeübÜ-

Köllenosdrin,

KöhfuUm

dunstende

Ilüssigkeit

entzieht

ihrer

Umgebung

Wärme.

Der

nun

ent6tan-

dene Dampf (gestrictrelter Pfeil) ge-

langt

in

den Absorber

A,

wo

er

von

dem

Absorptionsmittel

aufgesaugt,

d.

h. absorbiert

wird. Ist

das

Kältc-

mittel

verdampft,

schaltet

sich auto-

matisch

eine

Heizung

H ein,

deren

Wärme

das

Kältemittel

wieder

aus

dem

Absorptionsmittel

herauskocht.

Jetzt

schlägtsich

der

Dampf

im

Kon-

densator

K rlieder

(ausgezogener

Pfeil)

und strömt

als 'lüssigkeit

in

den Verdampfer

zuri.ick.

Gl:ichzeitig

hat

sich durch

den

Kochprozeß

d-r

Druck

erhöht,

wodurch

die

sofortige

erneute

Verdampfung

des

Kälte-

mittels verhindert wird. Dadurch

sammelt

sich flüssiges

Kältemittel

im

Verdampfer.

Dann

schaltet

sich

die

H€izung

wieder

aus,

der

Druck

sinkt,

die

Verdampfung

beginnt

und

der

Kühlvorgang

kann

sich

wieder-

holen.

Die

Heizperiode

dauert

je

nach

Bemessung

des

Aggregats

bis

4 Stunden,

die

Ktihlung 6

bis 20

Stunden.

Das

Solebad

(Salzwasser')

dient als Kältespeicher

zur

über-

brückung

der

Heizperiode.

Als Kältemittel

ist

Ammoniak

am

besten

geeignet,

ls

Absorptionsmit-

tel Wasser.Beide Substanzensind in

beliebigem

Verhältnis

:

misc'hbar

(Salmiakgeist).

Das

AbsorptionSmlt-

tel

kann

auch

eine

feste

Substanz

n

sausfähiger

Körnchenform

Äi.ä*"r,

Seit

longen

Johren

bln ich

schon Lcser

lhrcr

Zcltrchrl f t

,Jugend

und Tcchnlk'.

Gonr bccondec

begrü8c

die

amel-

tertG Ausgob

und die Vorrchou

ouf

dic nöchrtcn

Hefta,

Mon

wel6 nun

glclö,

weldte

B€itröge In den ondcron

Heftcn vorruftnden

rind.

lhre

Zeltrdrrl{t

ist

bei

dcr Vielfolt

dcr

Ecitrögc

nur

weiterzucmpfehten.

"

W, Dcdlcr,

lrondcnburg

lHorrlt

Sdron

sclt

olnigcn

Johren

bin iö

cl n

öußcr3t Intafcssicrter

Letcr

lhrcr

Zelt-

 örl t t l

ldr

dorf

lhnen

togen,

doB lö

nodt

von

lclncr Nummcr

cnttögsöt

wurdc,

Stctr

{ibcrrosdrcn

Sic lhrc

Lcrer

.

mit

lrgandiolöcn

Ecsondcrheltcn.

Bo -

ronda[

ongelon

hot

cr mir

,Jugcnd

und Technik

bcridrtct

our

ol lcr

Wclt'.

Kurr

güogt,

nJugcnd

und Tcöntk'

llbcr-

ontwortct hon

nldlt nodr

clnmollgem

Lcscn'dcm

Altpoplcr,

rondarn

nlmmt

sia lmmar

wlcder ggrn

zur

Hond.

Dotu

mclncn

hcnlidren

Gltickwunrch.

.

W.

H.llnrlö,

Drcrdrn

ldr

lora

dlc

.Jugcnd

und

Tcchnll"

selt

1956

regclmüBig

und ftnde,

do8

rlc

ro n

Johr zu

Jshr

bclrtr wlrd.

Berdndcrr

gcföl l t

mlr

,Jugend und

Tcdrnit

bcrldr-

tct our

ollcr Wclt',

,Tcchnikus-Ballogc.

und,

do6

dlo

Scrls

,Lcicht

,er3töndtlö,

wladcr

crdtclncn

wird.

Sia wor

filr

tnlch

.lna

Hilfc

und

Bcrcidrtrung

rum

docfi 6twor troclanen Untorfldltrstoff

und

holf mir

bcronders

durö

dla Hol-

D.n

Slhrcn

dos

jewcll igc

Kopltcl

bcrter

ru varstchen.

{os

ldr

bb

jetrt

tm

ollgcmeincn

vcr.

mi8t

hob.,

stnd

BtogroFhten

von

Wts-

scnrdoftlcrn

und

lhrn

Wqrkcn

und

cln

klcinc

.Technirdrcr

Lcrlkon"

mlt Fort-

rclrung.

Petcr

Glelrlngcr,

Sdrroirngrün (Vogtlondl

Dl.

latrt.

Anngung

lm rorhor

:llhirn

Brhf

müötrn

rlr rum

AnloS

mhnaa,

nodrmolt

oltc

unrrn Lcrr

ouf

dh

neuo

Rubrll

aDor

n0rrtn

5h

rircanr

ouf

dan LGtarbri.traltrn hlmurcisrn.

O. R.d.

S.it

alnlgcn

Johrcn

btn idr rcacl-

müßigcr

Lascr

von

,Jugcnd

und Tsdr-

nlk"

snd konn

lhncn

sogcn,

do8

ri c

nlr.r hr

gut

ecfötl t .

Bcrondcrs

gcföl l t

Drlr

dl. Rqlhc

.Fi lr

den

Bortclfrcund',

Nodt

drn

hler

gcgebencn

Anregungcn

hobc

lch

mir sdtin

mchrcrc

Gerötc und

Hilfrmitt.l

gcboltält.,Zum

Betsplcl

f ioba

dla In Hatt

211959

berchrlcbcnc

Douarrufonlogc

ols WGcterrusot?

mlt

Ginlgcn

Vcrönderungcn

ols

Rodlo-

Sdroltuhr

vcmcndet

und

w.rda

r

rttrt

jcdrn

Morgcn

durdr lclsc Murlk cu r

dem

Sdrlof

gewedt.

Montrod?rlrtsrn.

.

Lrlnclcldr

Dobd

rtmdrrn

rir

äui|r wrltrrhln

rbl

Vcrgnügrn

utd

rln fröhllös

Errsdrral

D. kd.

00

Page 72: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 72/84

p w" . s -3 q 9 $ 9 [ 4 ü & + ;3 H" iJ : f lR i1 } ' " { s$ : * s$ {8 s t1 d 'T }4 .@ d q \ { j ' o : # 'A . t ' . ' ' 1 ' ' j ' 4 ' 1 ' . d ' / ' ' - . ' & . ' : '

(Schluß

Don Selte t)

in PGHs

zusammengesdtlossen,

unermüdlidt

tätig

sind, um Kunstwerke

aus haudrdünnem

Glas

-

haupt-

säctrlich Weihnadrtsbaumsdlmuclr,

der als ein

widltiger

Exportartikel gilt

-

hervorzuzaubern.

Weiter

geht

die Fahrt

die Steinactr

entlang,

an winken-

den

Urlaubern

vorbei bis

in den

südlidtsten

Zipfel,

nadr Sonneberg.

Hier muß

man

-

klammert

man den bekannten

Elektrobetrieb Stern-Radio

und den

Konfektions-

betrieb VEB

llerko,

der kilnltig

den Republikbedarf

an

Lodenmänteln

belriedlgen

soll, aus

-

wieder

eine

Prozentzahl nennen: 3?

Prozent der

Republik-

produktion

an

Spielzeug

werden

in und um

Sonne-

berg

hergestellt. Vom

Plüsdteddy

bis zur augen-

zwinkernden

Puppe,

vom Holzauto

bis

zur Piko-Eisen-

bahn, vom

Stehaufmärindten

bis zum

lesdtnitzten

Segelboot

-

alles,

was Kinderherzen

in

aller

Welt

sdrneller

sdrlagen

läßt,

entsteht

hier

unter

den

ge-

sdrid<ten Händen der Spielzeughandwerker.

Als

vor mehr als

250

Jahren

ein

unbekannter

Sonne-

berger

Handwerker ein

klelnes

Reiterlein aus

Holz

scttnitzte

-

vielleidrt, um

eg seinem

Kinde oder Enkel

am

Weihnactrtsabend als

einziges

Gesdtenk

aul den

Gabentisdl

zu

legen

-,

tnag er sidr

dessen kaum

be-

wußt

gewesen

sein,

daß

damit

von ihm der

Grund-

stein zu

einer

großen

Werkstatt

gelegt

worden

war.

Das

,,sonnebergir

Reiterlein"

-

heute im

Stadtwappen

Außcnbord-

odOr

EinboumOtOr?

"

ßchtlrß

)on. zu

Abb.

sönlttlg lrt

dcr Bsulorlrnboot

sut Brondrnburg.

liegen

als beim

,,HB

125",

jedoch

wird audl

diese

L€istung

niclrt ausreidlen,

um

die

Boote zum Gleiten

zu

bringen.

Für das

Faltboot

,,Delphin

110" dtirfte

der

,,Buday"

die

obere Leistungsgrenze

darstellen,

da

sonst die Lebensdauer des Bootskörpers zu stark ge-

mindert

wird.

Der

,,Spadilla-S"

kann an

den

Heclr-

motorbooten

,,Mambo"

und

',Pinguin'r

eingesetzt

wer-

den.

Der

letztgenannte

Typ wird allerdings

nicht so

gut

zum Gleiten

kommen,

da

sein Eigengewicht

von

etwa

200 kg

für diese

Leistungsklasse

sdron

sehr

?0

von Sonneberg

enthalten

-

stellt das erste

Spielzeug

dieser Gegend

dar.

Herr

Otto Keil,

der

Direktor

des

Deutsctren

Spielzeugmuseums

in Sonneberg,

filhrt

uns

I

voller Stolz

an eine

Vitrine,

in

der

eines

dieser

hölzer-

nen Reiterlein

aus

dem

17.

Jährhundert

aufbewahrt

wird.

Natürlictr haben

sidr

im

Laufe der

Jahrhunderte

und

Jahizehnte die

Formen

geändert,

sind neue Momente

hinzugekommen

-

eines

jedoch

ist

geblieben;

das

ständige Bemtihen

dieser

Mensdlen

-

meist

Heim-

arbeiter, den Kindern etwas in die Hand zu geben'

das

nidrt aussdrließlich

zum

Zeitvertreib

dient,

son-

dern auch

zu

produktiver,

geistig

anregender

Be-

schäftlgung

führt,

Wie bereits

um

1450 das

prlmitiv

zusammengebastelte

Windrad

und die

Windmühle eine

technische

Funktion

hatten, so

sind es

heute

Kon-

struktionsbaukästen,

automatisdte

Spielwaren

und

elementare

Spielzeugsätze,

die

eine

polytechnisclre

Ausbildung der

Kinder

vorbereiten.

Um

elne

Gewähr

dafür

zu erhalten,

daß

die

spielzeugtectrnische

Ent-

wid<lung auch

künftig

in

den

richtigen

Bahnen

ver-

läuft,

wurde

die bisherige

Fadrsctrule

für angewandte

Kunst in

Sonnebeig

in

eine

spezielle

Fadtsdtule

filr

Spielzeug

umgewandelt,

Am liebsten wären wir nodr länger dort unten ge-

blieben,

in

diesem einzigartig

srbönen

Winkel unserer

Republik,

in

Mengersgereuth

z.

8., dem

Splelzeug-.

dorf,

oder

in Judenbadl

mit

seinen

Schlefer-

und

Sctrindelhäusctren.

Dodr wir

mußten

heimwärts rollen.

Mit

einem

letzten

entsagenden

Blid<

maßen

wir dle

Berge,

Aber

wir

haben

ja

elnmal

Urlaub

und dann

auch Zeit,

um

diesen

interessanten

Bezirk nodr viel,

viel besser

kennenzulernen.

hoctr ist. Das

Leistenboot

zelgt bei

10

PS

und

geringer

Belastung kein besonders

gutes

Fahrverhalten'

während

,es

nach

Angaben

des Herstellerwerkes bei

35

PS

ausgezeichnete

Gleiteigenschaften

besitzen

soll.

Der Wassersportler,

der

mit diesem

Boot

vornehmlidt

Wanderfahrten

mit 3-4

Personen

unternehmen

wlll,

kann

nattirlictr

auctr

den

,,Spadilla-S"

ale Antriebs-

maschine benutzen.

Da

das

Boot bei dieser

Belastung

aber nur

als Verdrängungsboot

gefahren

werden

kann'

liegt

die erreiclbare

Gesdrwindtgkeit

mit

15-fB km/h

nur etwa

r? km/h

tiber

der mit

dem

,,HB

125" erreich-

baren Geschwindigkeit,

Ebenso

wird das

Kunststof{-

boot

,,Lipsi",

obwohl es

eigentlldl

für

den

,,HB

12ö"

ausgelegt

ist,

mit dem

,,Spadilla-S"

gefahren

werden

können.

Eine

interessante

Neuheit

filr

die Motor-

wassersportler,

ein

Baukastenboot

zum

Selbetbau

(Abb, 8), zeigte der VEB Volkswerft ,,Ernst Thälmann"

Brandenburg

(Havel)

auf der

diesjährigen

Wasser-

sportausstellung

in Berlin.

Das

Boot

wird

in 3 Bau-

kästen

geliefert

und

kann

auf

einer

geliehenen

Helling

nach

Bauplan

selbst

zusammgngebaut

werden.

Das

Boot ist f{lr

Einbau-

und Außenbordmotore

geei8net.

Infolge

seines

geringen

Gewichtes

(etwa

130

kg)

dtirfte

auch dieses

Boot

bereits

mit

dem

,,Spadilla-S"

zufriedenstellende

Fahrleistungen

aufweisen.

Ftlr

schwerere

Boote,

wie den

vom

VEB

Yachtwerlt

Berlin

gebauten

,,Sturmvbgel",

fehlen

z.

Z. in

der r

DDn

leider

noch dle

entspredrenden

Hedrmotore

von

25-35

Pg. Wenn

auclt

der Kundenkreis

filr dlese

'

Leistungsklasse

niclrt so

groß

ist

wie

ftir 10

PS' 8o

sind diese Motore doch

vor

allem

filr

Sportzwecke

notwendig. tlier ergibt

6ich

also für unsere- volks-

eigene

Industiie

aie Aufgabe,

mehr als

bisher

die

Zusammenarbeit

zwisdten

Werften

und

Bootsmotoren-

betrieben

zu

pflegen,

um

nictrt

Erzeugnisse

anzu-

bieten,

die sich nur

begrenzt

verwenden

lassen'

Page 73: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 73/84

11

ie

drei

großen

M

-

Messe

der

f J

Meister

von

Morgen

-

kom-

--

men

seit den Junitagen

immer

wieder

in

den

Gesichtskreis

der Btir-

ger

der

Saalestadt

Jena.

Au{

plaka-

ten,

an

den

Ansctrlagsäulen,

auf

Ilandzetteln,

auf Diapositiven

in

Llctrtspielhäusern

tauctlen

sie

auJ.

Die

Kreiszeitungen,

die

Stadt-

und

Betriebsfunkstudios

weisen

auf

die

Kreismesse

der FDJ

des

Kreises

Jena hin. Im Kulturspiegel des Rates

der

Stadt

und

in

der

Zeitsctrrift

,,Kultur

und

lleimat,.

wird über

die

Messe,

die

vom

B.

üuli

bis

zum

10.

J,uli

in der

Aula

und

in

Klassen-

räumen

der

Paradiessctrule

zu

sehen

sein

wird,

hingewiesen,

Das

Wort

,,Me6se,,

st

verbunden

mit

dg-

Begriff großer,

Leistungs_

sdrauen,

der

Vorstellung

des

Tr-ef-

fens

der

Nationen

zu

friedlichem

Handel,

wie

es

auf

der MM

in Leir-

zig-ist.

Was

aber

werden

die JungÄn

und

Mäddlen

aus

dem

Kreise

Jöna

zeigen

können,

was

werden

sie

schonausstellen? Vielletcht einige Baste-

leien,

Handarbeiten

oder

sonstige

Spielerdren.

Ist

da

die

Bezeictrnuäg

?lylesse,,

nidlt

zu

hoch

gegrifien]

ilbertrieben

und

überhebiidZ

piä

eahheictren

und

vielseiügen

Hin_

weise

sdtaffen

aber

Erwarlung

und

Interesse,

Man

wird

es

slctr

anJehen.

Dsß

Gebäude

der

Gewerblichen

Be-

rufsschule

steht

im

Fahndnschmucrk,

Aufsteller

und

Richtungspfeile

ftih_

ren

die

zahlreidren

Besucher

zu

der

Ausstellung.

Bereits

der

erste

Blick

in

die

Aula

der

paradiesschule

über-

rasctrt die Besucler und vermittelt

den

Eindruck,

der

den

Begrifi

für

eine

-Messe

edrtfertigt.

In

gut

aus-

Sestalteten

Ständen

stellen

die

Ju-

gendbrigaden

und

Kollektive

der

volkselgenen

Betriebe

ihre

Arbeiten

zur

Schau.

Bunte

Blumendekora_

tionen geben

.dem

Ganzen

einen

würdigen

Rahmen,

und

versctriederr

artige

Aufsteller

und

Wandtafetn

madren

das

Bitd

einer

Messe

en

mtniatur

vollkommen.

Beiloge

ür Klubs

Junger

Tedrniker

Bsrlelfreunde

Der

Stand

der Jungen

und

Mädclen

aus

dem

VEB

Zeiss

ist

durctr

einen

großen

farbigen

Würfel

gekennzeich-

net, der auf jeder seiner Fläctren die

drei

großen

M

trägt.

Aul

den

Tisdren

liegen

Teile

des

komplizier-

ten

Rechenautomaten

ZRA

1,

die

von

Jugendlidren

des

Betriebes

montiert

werden.

Dort

steht

ein

Automatenfernrohr,

das

die Jugend-

brigade

,,Johannes

Kepler,,

aus

stellt.

Zwei

Kurzwellensender

haben

Wl.datrarw.ndung

ron Pandcln

ouBon.

lorlrt.r

söldf'

und

Pollrrrrrlrcugc

durdr

Vrrwrndung

naua? AdBan.

Dl

Süulllngrpf..

gcr

cur

dcl Alh

3.n.ln.n

Bcrufr.

sdrulc

bcrtrlttn

nlt

lhrcn

Klndcm.

Klein-LeipzigY

7l

Page 74: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 74/84

Jugen4lidre

des Werkes ftlr

die GST

gebaut.

Die Ju-

gendbrigaden

,,Vorwärts"

und

,rBert

Bredrt,.

fertigten

eine

Baukastenvorridrtung zur

Bearbeitung

von Werk-

stild(en.

Noch interessanter

und

bedeutungsvoller

als dr.e von

Jugendlichen

gefertigten

und montierten

Geräte

sind

eigene Neuentwicklungen

und Verbexörungsvor-

sctrläge.

E8

gibt

ein Beispiel zur

Wiederverwendung

von Pendeln

außentorischer Schleif- und Polierwerk-

zeuge.

Durdr

Versdrleiß der Adrsen ZNr.

925

706-12

5)

(jährlidr etwa 200 Stüek) entstand der Gedanke, die

Pendel

wieder

zu verwenden, da. bei

ihnen

last

kein Versdrleiß

entsteht

und sie ohne weiterec wieder

zu veiwenden

sind, Versuche haben

es bestätigt.

Die

Pendel mit

Adrsen

Wurden

bisher verschrottet.

Jetzt

werden.sie

von den verbraudrten Adlsen ausgedrücJrt

und

gereinigt.

Da

die Pendel

strafr

aul den Adrsen

sitzen müssen, werdlen die,

die

neu

anzufertigen sind,

mit

Aufmaß

gefräst.

Die Verwendung

der

Pendel

kann

etwa dreimal

erfolgen, dadurch entsteht eine

erheb-

lidre Einsparung

an Kosten und Material.

Weiter

haben die

jungen

Zeisser

eine neue Methode

des Polierens

von

optisdrel

Gläsern.entwiekelt, durch

die eine Steigerung der Produktion

um

25% erreidrt

werden kann. Die Jugendbrigade ,,Manolis Glezos"

gibt

ein Beispiel filr die Verbesser,ung

des

Arbeits-

ablaufes

an

einer Rohrstutzenfertigungsstraße. Neben

all

diesen Exponaten vermitteln Brigadetagebüdrer

und Chroniken, fotos, Zeidrnungen und anderes An-

schauungsmaterial Einblich in das

Leben

und Sctraffen

der

jungen

Arbeiter und Arbeiterinnen der Zeiss-

Werke

in Jena.

Die FDJ-Gruppe

Hodrbauprojekt zeigt das Modell

des

Stadtteils Nord I. Lehrlinge der Bauunion stellen

Gertistmodelle

aus, darunter

ein besonders

interessan-

tes

einer

Gleitsüalung filr Silobau.'Die Jugendlidren

des Stadtbaubetriebes

bringen Beispiele der ver-

sctriedenartigsten Untersuctrungen von Baustofren, die

Freunde

aus dem weltbekannten Jenaer GlaswerkSdiott & Gen. haben ihren Stand unter dem Motto

,,Kämpft

gegen

Herrn Murhs

und seine

Anhänger"

gestaltet.

Modelle von Kühlern, Glaserzeugnisse ftir

die dremlsdre

Ind,ustrie und den llaushalt

stehen

zur

Sdrau. Der

Glasbläser Gregori Drkahard aus dem

2.

Lehrjahr

wartet

mit

praktischen

Beweisen seines

Könnens

auf und bläst vor

der Gasflamme

Wasser-

standsregler.

Auch hier

gebeh

Tagebtidrer,

Verpflidt-

tungen, Urkunden

und

Fotos Aufschluß

tiber das

rege

Brigadeleben

dieses Betriebes,

Leider

enttäusdren die Beiträge

aus dem

RAW

und

Jenapharm.

Wenn

der VEB

jenapharm

auch mlt

einem

gut

ausgestatteten

Stand

erschien, so lsd

der Inhalt

,

mäßig,

udd es

sdleint, daß hier mehr

die Werbe-

abteilung

des

Werkeg

als die

Jugendlidren

aus der

Produktlon mtt

gewirkt

hat,

In anderen

Klassenräumen

stellen die Berulssdrulen

aus. Entzildrende

Spielzeuge

und Basteleien,

die

die

Säuglingspfleger

aus der

Allgemeinen

Beruissdrule,

Berulsgruppe

Säuglingspfleger,

mit ihren

Kindern

an-

fertigten. Vom 1.,2. und 3, Lehrjahr der Berulsgruppe

Bekleidung

sind

Kleider, Modellentwürfe

und

kunst-

gewerbliche

Handarbeiten

zu bewundern.

Auf

einer

Tafel

wird

bekanntgemacht,

daß

im Rahmen

des 86-

rufsw€ttbe\r'erbes

von den

Lehrlingen

der Damen-

schneiderklasse

3? Kleidungsstücke

im Wert von

1150

DM

gelertigt

und

an ein Kinderheim

vergeben

wurden.

Besonde$

lallen nodr

künstl€tris&e

Entwürfe

von

Wandmalereien

der Lehrlinge

aus

der Gewerb-

lidren

Berufssctrule

ins Auge,

In

zwei

weiteren

Räumen zeigen

Sehulen

und

Pionier-

organisation

ihre Arbeiten.

Von Blumen.

und

Ge-

müseerträgen

a.usder Station

der Arbeitsgemeinsctraft

Junger

Naturforsdrer

irber Zeictrnungen, Linolserhnitte,

Klebe- und Batikarbeiten bis zu Segelboot- und Flug-zeugmodellen btetet

sictr

hier

ein

buntes

Bild. Aber

auch

selbstgefertigte Ansdrauungsmaterialien

und

Leh'rmittel

aus dem

polytechnisdren

Unterridrt zeigen,

mit weldrem

Ernst, mit

wieviel Liebe und

Sadrkennt-

nis

die kleinen

Jenaer bereits zu

Werke

gehen.

Der

Besucher, der

aus

dieser AuÄstellung

kommt, hat

wjrklidr den Elndrud<,

daß eine kleine Messe

vor

seinen

Augen Revue

passierte,

und er wird tibemasüt

und begeistert

gewesen

sein

von den Leistungen

der

Jungen

und Mädel

aus

dem Kreis Jena,

Die

Jugend-

kollektive,

Brigaden und Sdrulklassen,

die

ihre Kreis-

messe so

zahlreictr

besudrten,

fanden Anregungen

und

tausdrten in den or,ganisierten Ausspradren ihre Er-

fahrungen

aus.

Somit lst diese

enste

Jenaer Kreismesse

zur Vorbereitung der MMM in Leipzig ein Erfolg.

Wenn es auch noch nidlt

gelungen

ist, alle Jugend-

lidren

und

Brigaden mit in die.sozialistisdre

Rekon-

struktion

ihrer Betriebe einzubeziehen, und es

sidl

zumeist

noch um Ausstellungsstücke handelt, die

nadr

althergebrachten Methoden

erarbeitet

wurden,

so

gibt

es

dodr verheißungsvolle Anfänge, und der Erlolg

bleib,t

ungesdrmälert.

Die Neueru,ngen

und Verbes-

serungsvorsdrläge der Freunde aus dem

VEB

Zeiss

sind

bestes Belspiel

dafür.

t lL run rorüplm tröancsfomc.

n;n

ßfA

lf,

dlr

ron

,ua.ndlldrnour dro tB l.lü trm r|cntl.rl

üardil.

Page 75: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 75/84

Wie war es möglich, daß

diese Aktion der

MMM

im

Kreise Jena

eine so

breite

und umfangreiche Beteili-

gung

und Mitarbeit fand?

Blättert man in den Leitz-

ordnern der Ablage

im Sekretariat der Kreisleitung,

so

flndet man bereits unter dem 20,

5. 1960 i nen Sekre-

tariatsbeschluß,n dem

die Richtlinien,

die

Thematiken

und

die Mitarbeiter zur Durchführung und Vorberei-

tung

der Messe

festgelegt und benannt wurden.

Die

Bildung

einer Arbeitsgruppe

wurde

beschlossen, u

der

neben

den Funktionären

der FDJ-Kreisleitung und den

Freunden aus den Betrieben Kollegen des Vorstandes

des

FDGB,

der

Plankommission,

der Kammer der

Technik,

der

Abt.

Berufsausbildung

vom Rat

der

Stadt, aus der Pionierorganisation

und vom Stadtbau-

amt hinzugezogen

wurden.

Daß

diese Besdrlüsse,Ofganisations-

und Arbeitspläne

nicht

nur

auf dem Papier

in den Akten

der

Kreisleitung

standen,

sondern verwirklicht

und

mit Erlolg

durch-

geführt

wurden, da{ür zeugt

diese

Kreismesse.

Durch-

schnittlich

werden

etwa 200bis 250 Besucheram Tage

geschätzt,

und

die Ausstellung

wird

um

weitere vier

Tage

verlängert werden.

Laut

Beschluß

gingen

dieser

t,eistungsschau

Betriebsmässen

und

Ausstellungen

in

den

Schulen voran. Die

einzigsten, die sich

nicht

an

diesen Beschlußhieiten, waren die Freunde aus dem

RAW und Jenapharm.

Ein wesentlicher

Grund für die

ungenügenden

Leistungen

dieser Betriebe

bei

der

Kreismesse.

KarI Kau{mann,

der

1.

Sekretär der Kreisleitung,

Kurt

Meier

und

Gerhard Eckstein,

die

beiden weiteren

Sekretäre,

sowie

alle anderen aktiven

Mitwirhenden

haben

es schon richtig

angepackt

und verstanden,

woraul

es ankommt,

Zu wünschen st, daß

sie

für

die

Zukunft

mit

gleichem

Elan an

die

Durchführung

dieser

Aufgabe

herangehen

und

noch

mehr

als bisher die

.Iugend

in

die sozialistische

Rekonstruktion

der Be-

tfiebe

durch

eigeneVerbesserungsvorschläge.

rfindun-

gen

und Neuerermethoden

mit

einbeziehen,

enn

das

ist

die \r'esentlichste

ufgabe

der Aktion rnit

den drei

grcßen M.

UNSER MD^SSERE'POR?ER

RUDI ULMER

KindrloplgroBc

Xohlrobir,

dic Cr-

trügc

ous dGr

Slotlon rung.r Notur.

forsdraa.

Scaclbootnodcllc von dcr

Stotlon Jungcr Tcdrnlhr.

Lchrllngc drr Bcuunion

rtdlln dl.scr

Arb.ltrmodalt

.ln.r

Ol. lbdrolung für Sllobou

our.

i

I

Elnc rcuc Mrthodc dcr Pollercnt

ron optltdrcn

Glö.

3G1n

bringt clnr

Produltlontrtolguung

von

25 Prorcnl.

?3

Page 76: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 76/84

Eine

Kordeluhr

Viele w{lnschen sidr eine moderne Kordeluhr.

Mlt

ein wenig Gesdrlek uqd einem Weeker kann siü Jeder

eine

soldle Uhr

selbgt

bauen.

lilir

benötigen dafilr eln

intaktes Weckerwerk, eln mög-

lidlst fladreg. Als Zlflerblatt kann eln Holzteller

Ver-

wendung flnden oder eudr

eine

gesdrmaelnrolle

Sperr-

holzplatte. Jeder

sollte ei&

die

Form des Ziflerblattes

selbst entwerfen.'

Das

Loch lm Zentrum des Ziflerblattes ist schnell

ge-

bohrt, und das

Werk wird

auf der Rtldrseite

mlt zwel

oder drei Bledrwinkeln

angebracht.

Hierbel lst zu beachten, daß keine Spannungen am

lVerk

auftreten. Die

Zeiger werden ln der liblidren

Art

aufgested<t. Die

Ziffern

werden ebenlalls nach

eigenem

Gesdrmad(

angefertltt

Das Werk wlrd von einer Papp-

kappe

gesdriltzt.

Der Rlng

dieser

Keppe ist

in Umfang

und Breite der Breite und llöhe dee Werkeg angepaßt.

Eine Sdeibe aus

Pappe oder

Sperrholz bildet

den

Absdrluß.

Mlt drel Holzschrauben wird die

Sdrutz-

kappe befestlgt.

Als letztes wird dle Kordel an der Rlldrseite

des

Zifferblattes

oder an der Sctrutzkappe

angebradrt,

Helmut Ga,rbe

Dlr Ycdorrrlto ltlt

rlö 3onr mdr doin

Qrrdunod dor

Blsll.ß

tübll.n.

Mlt|.t l0d.nrl6l. D.r W.ü.?üark

lrl

cut dlr Gtund.

plctb,

dlr.

rughldr

Zlltr'blctt-lrtr

3odrrcrll.

Unt or

Eln.

l(oppo

rrrdrdrt

dcr

lvrrl und röötrl .,

ror ttcub.

Viele Freunde haben den lyunsdr, ren als NF-Verstärker

gewählt.

eine

große

Bandbreite zur Folge, de

sidt ihren

Koüerempfänger lilr den

Da es im Handel noch keine

HF-

der Eingangskreis stark gedämplt

Urlaub oder'das Woclrenende selbst

Translstoren

gibt,

mtlßte also ein

wird.

zu bauen. Aus Grtlnden des ein-

mit Tansistoren

bestilcktör Empfän-

Eine

Röhre in Audionsdraltung

hal

tactren Aufbaues

wurde

ein Ein-

ger

im

Eingangskrels mit elner

diese

Nachteile nitht. In ihr

flndet

krelser

mit

einef,

Röhre DF

96 ln Diode

arbeiten. Dieses

hätte

neben

neben der

Demodulation und der

Audionschaltung mlt vler Traosisto-

einer sehl

gerlngen

Empflndlichkeil

NF-Verstärkung

noch

eine

IIF-Ver-

I

R

{slne

Page 77: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 77/84

stärkung statt,

die der Antdärnpfurrg

kung ist

bis

aul eine Gegenkopplung

des

Schwingkreises

dient, Da die

wie die bekannten

Schaltungen aus-

Antenne

(Fe*ltstab)

mit

entdämplt

gelegt.

Alles

weitere

lst aus

dem

wird, lst

die Empflndlichkeit im

Sdraltsdtema zu etsehen.

Verhältnis zutn

geringen

Aufwand Der von

mir

gebaute

Emplänger ist

beaclttlich. Diese Sdraltung hat den

2lXlTX'g

cm

groß.

Der Lautspredter

Nachteil. daß die Röhre Heizotrom

hat 11 cm

0,

Die drei

Fladrbatterien

und Anodenspannung benötigt. Die

llegen auf dem Boden.

(Nöherer

Aul'

Heizleistung beträgt nur 37 mW.

äou stehe Abbilil'ung.)

Eine' Monozelle hat rund 80. h Be- Ein Umbau aut Translstoren isttriebszeit. Als Anodenspannung jederzelt möglidr, wenn tlF-Tran-

werden 13,5 V benötigt

fladr-

sistoren

vorhanden sind.

D,

Noua,k

batterien). Das

hat

aber den Vorteil,

daß

man in

der Endstule ohne

Gegentaktsdraltung eine

gtoße

Laut-

stärke

erzielt

ersdreinungen

auftrete{r.

dte künstlidren Liütquellen sonteit

Ein

Transistoraudion

mtt erhalt-

ili'.':'

lidren

Transistoren

in Basissdraltung

ist sehr sdrwer ilber ein MHz

zum

;:rl.:.:

Sdrwingen

zu bringen, und bei

einer

:::..:

.,

größeren

Antenne sinkt die Grenz-

frequenz

sehr

stark

ab. Ein

Super

Mit 25fl0'

mit

Transistoren in

Basissdtaltung

..Sie.,.

und damit meinen wlr unsere

benötigt

neben einem s$1

- 9it_e.n

<"mär", müßte äuch

dabeisein,

Aufwand (4 Transistoren-O_C_8lf bis we* wir abends einrnal ausge.hen

OC

813 in der

HF-

und

.ZF1-Stufe)

in" fn"at"r,

ln eln Variet6,

fa

selbrt

sehr

viel Erfahrung.

Bei

gletder

in

a* Zi"i"r. Was sicl uns dort

-

Leistung ist der Aufwand ftlr

den

i""ä.fr"ft

"o,,

zwei

St'nden

-

an

HF-Teil zwei- bis dreimal so,

Sroß

f;toCraffsctlen Möglichkeiten bietet,

wie

bei

der Audionröhre.

Trotz

u.

tf"ään

",i,

in Wochen und

Monaten

Kompromisses der

gemtygtrt3.".

.Bi:

"i"rri,.r"

-

vtelleictrt

gelingt

uns so-

stücrrung steht

die emg.nnctjdkeil

;;;

ä;; Aufnahme von

Kttnsüern,

des

von rpir

gebauten.

Empfängers

;i;

;;

"u"

"i"l"f

im Leberr be-

ernem rernen

'l'ransrsrorempfangfr

gegnen

und

welctrer Amateur legt

(super

mit HF-Tranti:t_9.:il^_l.lt

;"ti;w;i aur etne Budpostkartä,

wenis nach. Der GtlTltlPP:

äil *il

-rnitunter

an

ieäem

zer-

verbraudr ?5 mW liegt nodl

unter

fu;ßHärX- L"uf"n köänen? Den

dem vieler handelsüblidrgr

T1a1-

ütsiüOtJt"n

braucht

rnan

ar.qo

f l91-"-TtlAs-:-1,1-T -19|"...1t. "idf "'J"".r,zuspuren, iesind n

Hil"ffiS:lä5'.äTi"i:XT,'#,:i3

ö

W::tl Hnä1;.'sreinwenis

atterien bei der

se ns-e1

Po

ii,iü.

ü."t"ur.r

zu unsorerKamera

l?:lgs_

*i^'l

^

b"l,

00-

Betriebs-

;;ä'

_

-;;;"

2slr "-Film.

srunqen nalren.

lJre

- ,;mDranES-

älijiit,"fä"nfi,ru*|ffi

älp'"}.}ffi

il'.il311'''l "lS

age sind in Frankfurt'iöäö

il

:T 9 .-wünsdlt'

Detr

glinstisste

der Mittelwelte von au"

äu.itr"il-

Fotoplatz.. ist ein Rangplatz mtt

sprachisen sendern ai"

-Ä*ä"r

*

l$:I-^P]-t"k

auf

die Bühne'

Mit-

.-:.;' ,-"

unter

gelingen

uns

auch Aufnahmen

rreilrn

uno seelow t11^:l-t--i::

rus

"'in..

Seitehloge, wie unser

Langwelle

der

Deutsdrlands_ender

"na6"1rpiet

teweist.-E irt

"in

S"o

ohne

Zusatzanterine

lautstark

-"u

;unf;i;;;

,,Die

Verschwörung des,

empfangen.

In den Abendstunden

pi*"o

ztt Genua,, von

Scniler

steigt die Zahl der zu empfangengr ir"triJ. .Äilt1. oi" ganze Bühne lieSt

Sender

stark an.

Die

Trennsdrärfe

j1

dämmrigem

gatUdunkel,

Nür

ist audr

dann aodr ausrelclrend. Mit

Fiesco wird

voll

a'ngestrahlt.

frotz-

Zusatzantenne

verbessert sich

der

dern bildet das

kurzbrennweitige

Emplang,

Die Antenne

muß

aber

Objektiv den llintergrund

(rechte

gut

angepa8t werden

(Antennen-

Seite) nodr sdrarl

ab. Die Entfer-

spule mit 4

Anzapfungen versehen),

nung

betrug

etwa l0

m.

Bei Bühnen-

da

eonst sdron Übersteuerungs-

aufnahmen müssen wir versudten,

Abb. I

Ero ?o:ror

2,1/t0, llcndr. t,l ll?5 t,

lropon.Rogldl Alonol F,

Filpon-3p0lbad.

AurrCrnlltrvrrgrölrrung.

Durctr die

niedrige

Anodenspannung

li--1-o-elidr

4uszunutten,

denn

im

fließt ein

sehr

serinser

;il;.;;

3 :jT^#1

nlclt immer d{e

sanze

RC-Ankopprunsistaaau-rä-',1'*r'"-;ffi1"ü:1hT"ä:ilS"|ff

r"fff

H;,iy*;'i,"ä*Ti:1"1"ä'11;'"

ur""

;;;;;;i; u.q'äÄit

t;;

ersten Transistor

gepährleistet.

Das

Potentiometer ä kO dient nidrt

so

Abb.

sehr der Lautstärkenregelting, son-

irioil.rf. Erclto

yo.r

1o,

Sonncr

t$;

dern der

Regelung d€r

Ausgteuerung

Btond. t,

l/t00

t, tropon.Ropld, tcmcl F;

der Endstufe. Die Transistorverstär-

Fllpon-Siülbod.

louttpEdr.rV

n

V

Page 78: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 78/84

Elektronische

Belichtungsuhr

Abb.

Donpt.ur longo bol drr Arbrlt, Ern

lrloplcn | :2,111N, Bl.nd. 2ra,

ti2l r,

hcpon-Ropld, Al.mcl

F,

rFlt'.Spulbtd

a mln.

bis

tlo

s

bei Blende 5,8 aus,

weil

das

Spiel

mit

einer

gewissen

Ruhe

ab-

lä.uft.

An'ders

dagegen

im

Variet6.

Die

ganze

Bühne ist in

gleißendes

Sdreinwerferlidrt, getaucht. Diese

Helligkeit braudl€n wir audr,

:um

mit schnelleren Verschlußzeiten

arbeiten zu

können

-

was

wieder-

um elne Abnahme der

Tiefensdrärfe

zur Folge hat

-,

denn

das Programm

,.st

sdrnellebig,

turbulent,

Di€ Ver-

sdrlußSesciwindigkeiten

llegen

zwi-

sdren

%oo

und

frs6

s bei Blende

2,8

bis höchstens 4.

Nun nodr einen

Abstecher in

den

Zirkus.

Dort liegen die

Lichtverhält-

nisse

im allgemeinen

nidlt

gerade

günstig,

Es

gibt

keine

reflektieren-

den lYände, Der dunkle Zusdnuer-

iaum als audl

die hohe

KupPel

sdrlucken

das

Lidtt. Aber

kelne

Angst. Die Manege lst

noch so

hell,

daß wir

mit

Blende 2.8 wd

unserem

2540o-Film

Aufnahmen,,sctrießen"

können,

die selbst

sdtnelle

Bewe-

gungen

auf den

Filmstreifen

ban-

nen. Günstig

slnd

hierbei allerdings

Objektive

von ?5

bis 136

mm Brenn-

welte,

um

€ntf€rntere

Szenen

,,her-

anzuholen".

Auctt

im

Zirkus sollten

wir

unseren Platz

möglidtst nahe

der Arena

wählen

Und noctr elns Vergessen wir"nidlt,

nach

einem Zlrkusbezuch

unsere

Kamera

vom Staub

der

aufgewif,-

belten Sägespäne

mit einem weidten

Haarpinsel

-

nidrt Objektivpinsel

-

zusäubern.

Corl-LathorHelnecke

?0

In unserem Zirkel hat eine elektronische

Belidttungsuhr, die idl mir

selbst bautg allgerneine

Zustimmung

gefundm.

Idl legte

meiner

Uhr

die Prinzipsdraltung

des Zeitrelals

Rt I vom VEB

Intron

LeipziS zu-

grunde

und erweiterte

sie

so, daß

sie

meinen Anforderungen

gentiSte.

Arbeltsweise:

Nach Betätigung

deß Schalters

NS

gelangt

die Netzspan-

nung über den Selengleichrldtter,

die Stufensdralter

Sr und

52 und

den

Strombegrenzer-Widerstand

lil, an den

MP-Kondensator C,

und

lädt die-

sen auf.

Eireidrt die Spannung

an ihm

die Zündspannung der

Kippröhre

KR/Zo(SIR 851t30,

tR 90/40,

StR 108/30 nd

StR

100/40

können ebenfalls

verwendet

werden),

zündet diese,

und das

Relais R

hält sich selbst,

schal-

tet

den Ladevorgang

ab

und

entlädt

über

den Widerstand

Wr

den

Kon-

densator

Cz.'Die

Zeit bis zur

Ztlndung

der

Röhre und

damit

bis zum

Anziehen des Relais R wird bestimmt durch die Größe des Widerstandes'

der

mittels

der Stufenschalter

eingestellt

werden

kann' Sie lst gleich:

zeitig

dle

Belichtungszeit,

Durctr einen

Drud<

auf die

unterbrechertaste

uT beginnt

der vorgang

von vorn.

Die Taste

uT dient

als

Einschalter

der

Uhr

und

damit

deJ

Vergrößerungsgerätes'

Man

wählt

dle

Wider-

stände

an den

stufenschaltern

vorteilhaft

so, dlaß

man

mit

si

zeiten

von

etwa 0,2

s bis

20 s einstellen

kann

und

mit Sr

ie

nadr

Höhe

der

erforder-

lichen

Belicfitungszeit

immer

mit einer

schalterstellung

etwa

10 I

zu-

s c h a l t e t . - D e r Se l r a l t e r s l i s t a u cl r e r s e t z b a r d ur d r e i n e n l i n e ar e n

Drehwiderstand,,

d.er

zwar

eine stufenlose

Zeitwahl

gestattet,.

der

aber

nidlt

so widerstandsfähig

ist

und

durch

die

auftretenden

Übergangs-

wlderstähde

die StabilitäI

der

Zeiten

zunicht€

macfien

kann'

-

Der

Re-

laiskontakt

RKr

muß allerdings

eln starkstromkontakt

seln,

da die

nor-

rnalen

Kontaktt

der

Postrelais,

und soldre

lassen

slch

hier

sehr

gut

ver.

,r"no"n,

den

Leistungen

der vergrößerungslampen

nicht

gewachsen

sind.

Ich selbst halt

mir dadurch,

daß

mit dem RKr (normaler Kontakt)

ein

zweites Relais

schaltete,

das ich

in der

gewünsdrten

Ausführun8

mit

starkstromkontakten

bekam,

Dieses

Relais

tibernlmmt

nun

die

schalt-

lunktionen

lür. die

LamPe'

Die Lämpchen

Kr und

Kr sind Kontrollampen,

die dann

nützlidl

sein

.können,

wlll

rnan die

Uhr el,nmal

ftir andere

Zweckc als

Zeitschalter

'benutzen,

Fllr den

Zweck als Fotouhr

sind

sie

dur'ctraus

entbehrlich.

Sie

milssen dann sowieso

mit farbigen

Filtersdreiben

abgedeeht werden.

Der Sehalter

HB ist

dafih vorgesehen,

damit

man unabhängig

davon'

ob der Netzectralter

NS eingesdraltet

ist

oder nicht,

die Fotolampe

audl

,

von

Hand schalten

kann,

was

ja

ftir das Einstellen

des Vergrößerungs-

gerätes

unerläßlidr

ist.

Der 500

k0-Widerstand

parallel

zu Cr ist nur

ein Sdrutzwiderstand

für

clen Selengleidrnidrter.

Stehen die

in der Sdraltung

angegebenen

Sdtaltelemente nldtt

zur

Ver-

ftigung,

können sie durdr andere

mit ähnlidren

Daten ersetzt

werden,

Eie

mtissen dann nur so aufeinander

abgestimmt werden,

daß z. B,

bei

kleinerem

Kapazitätswert von Cr

die Widerstände in Sr

und Sr

größer

;

I

8ewählt

werden

und umgekehrt.

Egon

Noae,B

Page 79: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 79/84

Arbeitserleichterung

om

Reißbrett

Dle rasche

Enhaicklung

unseNet sozlollsllcchen

Inilu

strle I,m Laule

d,e Steb nJahrplones

ertoril,ert ille

Weiterbililung

oor ollen

Dingen oleler

tunger

Leu.te,

die

zur Zelt

noch als ?ocha,rbeiter

tütlg

slnit unit dle

nöchsthöhere

Qualifikatlonsstute

enet

chen uol,len.

In

den

Metallberulen

werilen

ln

den

Mel,ster-

unil

Technikerlehrgöngen

umlassende

Kenntnlsle,

Fühlg-

keiten

und, Fertlgkeitert

im technischen

Zeichnen

zu

erlernen sein.Die

beschriebene

Arbeltserlel.chterung gestattet

eine

gesunile

und beqüeme

Körperhottung,'sciont

ilurch

dle

Anbfingung

iler Lompe

ille

Augei und, bereltet

aul

die Arbeit

on der

Zelchenmaschlne

or.

I. Zunädrst

bauen

wlr dte Btlgel.

Dle 240

mm langen

FlachFtähle

werden hnger.issen,,die

Kanten

gehiottren,

die Nietbohrungen

angedssen

und'gebobrt

(Abb.

lt,

Erst nadl

dem S€nkeil

biegen

wif die Bttgel

ent-

sprecüend

der

Skizze.

Dle beiden Lasctren

werden

nadr

dem Dfehen

der oberen Enden

gebohrt

und

auf Länge

geschnlttsn.

Gleidrfaus

werden Bügel

und

Verctärkung

zur

Aufnahme

des Gewindes llir

dle Befestigungs-

sdrraube M 10

erst dann

clutrdliehend.

gebohrt,

wenn

die

Verstärkung.angenietet

ist,

Nach dem

Aufbohren

8,2 mm sdrneiden ivlr Gewinde M 10 hinein.

Der Kopf

der Befestigungsschrauben

der Bügel

$drd

mit

einer Metallsäge

ges&litzt

und die

Khebel

.darin

weich oder

hart

verlötet. Am anderen Ende

setzen

wir

die

Sdrrauben,

wie dargestellt,

ab

und

legen

Je

eiae

Schetbe

von 8 mm

Durchmesser

aut.

Zwei

Hartholzklötzdren

etwa 50X50X15

werden

in der

Mitte ?,5

mm stark

und 5 mm

tiel

gebohrt

und

nach

dem Einsetzen

der Sdrrauben

mittels

Sdrraubkraft

aufgepreßt.

Letztlidr

nieten

wir die

Auflagebleche

200X2X40

mm

an und kleben

darunter einen

schmalen

Filzstreifen.

Zur

Befestiirung

milssen

die Leästen

am

Reißbrett

etwa

%

Länge

überr der Unterkante

l0

mm stark

durdrböhrt

werden. Beim

Ansdrrauben sind Sdreibenunteralegen.

\

\

II. Bet

der Herstdllung

der

Lampe

(Abb.

2)

iehen

wtr

wie folgt Vor:

lVir

reißen

dte Seitenfläciren

aul, schneide'n die

Boh-

rung, ür dle Lampe

aus

utrd dann erst

die

Flädren

selbst.

Dle

Za'rgen

werden

umgeklairpt'und mit

dem

Gehäuse

vernietet,

Die Halterung

ist

abhängig

von

den

AbmbÖsungen

des Reißbrettes,

An die Rüdtseite der Reißschiene wiid eine kleine

Krämme.

als Ftihrun-g

der

Perlonsehne

eingesclrlagen.

Diese

wird am

Reißbrett oben

und

unten

um zweii

eingdsötzte

Sdrrauben

gespannt

und

gestattet

eln

rtüheloses

Verschieben

dea

fest

anlldrtid<ten

Schiene.

2n fry

tOmA

77

Page 80: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 80/84

I

I

I

I

Eine angesdrraubte Holzleiste

dient

zur Ablage des

Zeichenwerkzeuges.

Die

günstigste

Stellung

urxerer,,Zeidrenmasdrine"

flnden

wir selbst, GerilWielanil

STUCKTISTE

t .

2 SrUd Flod|3tohl 20x5x2r0

mm

(B09dt

2

Stllct

Floörlohl

20XtXl0

mm

(Varrtörlungl

2 Stlld Flotltohl e0X5X90

mm

(Lordrrnl

2 Stüct

Stahlblcdr

t@X2xlo mm

(Auflogu)

2

Stücl

Stohlbhö

60X2Xt0

mm

(Xnobrll

2

StU.t Söroub.n

M 10X70 ang

2

3tüd tdrroubrn

M t0Xll

long

I Studt Unt.rl.grdr.lb.n

10 mm

s

2 Stllct Unt

rl.gtö.lb.n t

mm a

2 Stlld: Mutl.?n M

t0

12

Stocl S.ntnl.t.

I mm

t t2 mm ong

|| .

t

Stüdr

Alubhö

l20xltOxt

mm

(Gehösscl

2

Srlld

Alubhdr

l00X60Xl

mm

ls.it.nf,üö.nt

I

Stüdr Stqhlbhdr

120Xl0Xt

mn

(Holl.l,

t

StUd(

F.d.rrtohlt20X?0X0,t

nm

{Spongrl

lc

Sttldr

Rundtopf-Alunlett

2

mn

s 3 mm ong

r Stüdr Nühlcuöt. mlt Glalhldnp. t5 W

I

Stlldr

Strdrrr

mll

L.ltung

t 5t0dt

Pllontchn.

(Ang.l3önurt

t'l mm ong

fst

es nidrt bestechend elntad,

wenn man selne

I

Kamera an

eine Olentttr od€rr an eln

Tür8&loß

rheften

kann, sie tn

Hodr-

oder

Querlormat

dreht

EinHoltmognet

Hilfsstotiv

ob c|n F.hr.&

rclunrt . . .

cdor

qn

lfchl rlnrr

3trolmrölldo,

'Ibrtr

rU tbbt

rlo iüt md

däar

-

ur.ra

Ln tl

|nll H.tlrug|r.t

ols

und

den

Auslöser

betättgt,

ohne

daß

dle Kamera

wedtelt

oder

rutsdtt.

Dte

Etllselnrtötung

dazu

tst

nidrt

groß

und

audt nfdtt

co schrrer,

wle

man annehmen

könnte.

\[llr kaulen

ln einecn

\lgerkzeug-

oder

Sctr\pelßbedarfrgeedrätt

elnen

Haltmagn€ten,

der

zum Zusqmmenhalten

von

Eledren

belm

Schwetßen

vdfwendet

wlrd.

Vielleidtt

bekommen

wtr

gleidt

die

ridttiSe

I'orm.

Der Magnet

"beeteht aus zwei leictrten Magnetkörpern, dle zwlsclren

zwel

Welctrelsenplatten

t€Etgesdlraubt

Eind.

Der

klelnste

ltÄagnet

kogtet ungefähr

12'50

DM

und

reidlt

ftlr uneere

Antorderungen.

Mllcsen

$tir

den Magneten

umbauen,

dann

braudlen

wir

zwei

Bledrpfatten

von

105mm

Länge,

28mm

Brelte

und

3 bis

4mm

Stärhe'

In dlese

Bledte bohren

wir

die Lödrer

tllr

dle Kupfer-

verbindungsridrrauben.

(Acütun5

In elne

plottg

Löchcr

nlt dcn

Gcwladc

der

8cürau-ben

elnschnelilenl)

Die Magnetkörper

liegen

mit

ebstoßenden

Polen

in

'

etwa 3 bls 4

mm Abstand

nebeneinander

zwlsdren

den

Ptatten

lest

eln8espennt

durdr

dle

Verbindungs-

sctrauben.

ln ehJder

Platten

bohren

wlr

vorher

no'i:h

eln Lodr

und vers€hen

es

mlt einem

Gewinde

zum

Beleetlgen eines kurzen Stativgewindestiftes aus

Meosing

oder Kupten

Nadr

dem

Zusammensdrrauben

unseres

MaEneten

können

wir aul

diesen

Stilt

das

Kugelgelenk

mlt

der

Kamera

aufscbrauben

DiesQr

klelne

Magnet

trägt bei

voller

Eläctrenautlage

ein Gewicht

von

C kg

kurz vor dem

Abrelßen.

Will

man nodr sldrcrer

gehen,

kann die

Hattwirkung

durdt

einen drltten

Magneten

veretärkt

werden"

Die Anwendun8gmugtictt<eit

ist-

8mß,

ldr

denke

da

an

Laternenpfähle,

zaungltter,

Gittermaste

usw'

Dcr

radtahrende

Amateuf

kann es

an Eeiaem

Fahrrad

anbrl[g3n,

und

wer eln

Auto

hat, braudrt

sidl

nun

utn s€ia

verges6enes

Drelbetn

keine

Sorge

zu

madrm..

..

Er haltet

oelne

Kamera

an die

Stoßstange.

Der

8e-

ir:iwitzte Bastler

kann elne

Platte'etwas

verlängern

undt

''' eetzt elne llolzsdrraube eln, um allen Anlorderungen

zu

gm{lgen.

Viel

Platz nlmmt

der

MaE[et

ntcht

weg,

er

tst

l€ddrter

als etn

klelnes

Stativ. Vorsidrt

bel magnetempflnd-

Udren Taschenuhten

O$o

fübn

?t

Page 81: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 81/84

nGeSdföft

mit

dem

FlUgZeUg"

dlcsmol

_wledcr

orrtondcn,

us der Filllo

yon

(orhDt r.?

clfcrr,ronrp;rs-_

*:"t""rti;"$:r1"'fä':1,'::

t'j.lr";t:l

YEB Vcrlag für

Vcrkchnwucn,

lorlln,

il;i**"

Bettrögen ru

rdrltdcrn.

Ob

er

löil

Sällan.

nun

um dle zutcUnft

dc: Luftverkehrs

in

Dia

Entwidlung

der Luftfohrt

lm lopito-

der

toziol lst iscfrcn

Gasclkdroftrordnung

list isdlen

Deutrdrlcnd

rclgt l(drl-Dleter

oder um dos Poftröt

det Flugrcugtonstruk-

Seifert

lri

dlctcr

Brogchürc

ouf, Von

d.n

teurr A. N,

Tupolew

geht,

ob mon

dl a

Werdejohrcn

dcr deutschen Fl lagarat

um

Internotlonolc

Typensommlung

dar neu€3ten

dle Johrhundcrtwcnda Llber rwcl Weltkrlegc Flugteugkonstuktionen botroöt t oder von

bis

rum Bonncr

Stoot erföhrl mon

1n

der

l l iegerlröen

Ausblldung

In dcr

Gasoll-

diesem lcrcnswcrtcn

Büdrlcln

mondte Zu-

scfioft für

Sport und Tcdrnlk

crföf irt , tmrner

rommcnhön9c

ous darn Luftfolrrtgetdrchel

blclat

dos

,Fl leger-Johrbuö"

clnc ourführ-

der Vcrgongenhclt.

Jedcr

on dcr Luftfohrt

llcho lnformotton.

Elncr obcr

rsl fcst-

Int.r.$l€rt6,

nomcntl ldr

dlö

. lungcn

Flug-

gostel l t :

Dic Füllc

dcr Problcmc,

db

Viol-

tport lcr

unt.rcr Republl l ,

rol l tcn dlcsen

icit igkcit

der

Luftfohrt zwlngt

dozu,"

.nt-

klcincn Bond zur Hond

nchmcn,

u6 4;6

weder

den Inholt

ouf zwal

oder

drei

Hlntcrgtllndc

dcr

eln3tlg.n

,Luftnoöt

Houptgeblcte

aln:urchrönkcn

oder

ober

Degbölond"

zu

crkcnnen,

um

tber

ou6r

ru

den

Umfong der Fl legcr.Johrbuches

wasent- omcrikos

trügt

ncu. Züga.

Dlc

Tcchalt

crfohicn, doB

dlc

Alelöen

Mönner,

dlc

liö zü

.rwslt6rn.

Entscheidendes

rum

Aufbou dar

Hlt lersdrcn

Krlegsmoschinertc

ettrugcn,

hcut In

U"n SüdOmgfikO

-

ovio

-

unaere3

Jahrhsndartt

hot

vot

dlrrcr

Romontlk

nlcht

Holt

ginocht.

Durdr

Arg.ntihlan,

Poroguoy,

Broslllon

un d

Westzoncn Deutschlondr

wladsr

Amt,

und

Zwlschcn

psronq

und Rlo

dc ls ?loto,

utuguqy

führta

d.r

crsto

Ab3önltt

d. r

würds hqben.

.

3

-

yon Jlrl llonr.lko und Mlro:tov zlkrnund '

Foh(

vbn

Jlrl Honzalko

und Mlrorlov

v'ros orknJw.|',l;;lrd- - '

;}il:::

'":ä"1*.:"1"1j1.i.fl1;:,,11,j;

,rFlieger-Johlbudr

1960"

r22

s.lt n, 2or tun Trll

forblgc Fotot

w"td"flö.h"n

,nl

,r"irs"n

tndurrric.

".-ruo".r.r.n

on

atnr;

F.sdrntdr,

*,,:iJ:'ti:r.

1'ld.rn'ine'n

'n r"t'

il,,ü,rl,,DJ,i

li

r"":

*lti:f;,tfaf

VE ücrtog

lüi Virkth*wcton,

Bcrlln,

Südonerlko

-

Urwold, Pompo,

von

jcher

labenerfül l ter

Blld

dcr von

l l inen

bercltten

16l

Salt.n.

geht

etn

Zouber

von-dlcren

Bcarltfen

ous,

Löndcr.

dcr den Lcscr

immsr

wladcr

In salncn

Bonn An

dleser

Sielle

scl dcm

Verlog

Volk und

Löng emortet von

ln'

und

ourlöndlsöGn

:ieht.

Heuschreckanrchwörme,

Giftrchloqgcn, w6lt

. ln

Donk

dofür

ourgerprodren,

do B

Int'rÖ'senten

kon

In dlcscm

Johr

dos

Logarfeuer

und

Licdcr

dcr

Gouclror

wccken

er unscrcr

Jugend

mlt

den R€isebcrlötGn

,Fl icgcr'Johtbuch

1960"

herous,

Dcr Hcr.

r6it

J6

ctwortungsvollc

Trdumc

von

dleier

ous fernen

Lö-ndcrn

eln

onrdroul ichcr

Blld

ousgcber Hclnt

A. F'

Sdrmldt hot

cr

qudr

Welt. Doch

dos modernc

nnititr

Sud-

{ibcr

onderc

Völter

vcrmlttelt.

R.

,rd -

Er

lrt rln

Oof0hl, dor

nrrrllöi

.1ütung.n

ourrdrlblt

und

ktrprrlldrr

Sponakroft

glbt.

Slc rrholtrn

ot lm

rportlldrrn

Frdrrlollrphl,

dcm

bellcbtcn Volkstport

für

lung

und

olt.

Fcdrrbollrdrlügrr

ftir

Emochsana

mit Dcderonbcsponnung

Fadcöolkdtlögcr

für

Ktnder

mlt

Dcdcr-onbesponnung

Fedrrbollrphlr

fllr Erwodrsenc,

2 Sdtlägo,

2 Bölto,

I

Sctt

iin Prrfolbcutcl

Fedobollrplch

ftlr Klnder,

2 Sdrlögcr,

2 Böltc,

I

Sotl

lm Prrfolbsutel

Frdrrbülb

ous Polyomld

und Folytthylcn

Frdrrbülh

mlt

Nöturf.d.rn

filr

don Turnlcruport

Fcdrrbollrdrlögrr für dan Turnlersport

mlt

Dornbarponnung

von

AA,OO

ls 27;00 M

4il.

SpoJtortlk.l.Yrrlcufstrihn

und

.Sprrlolabtrllungrn

ln drn

Woranhüurrrn drr HO und dar fonrrrnr rrh dli0omkdrt

wa..n.Varloufr3t

lbn

out drm'

lcndr

rrrfügrn

0bor ola

brrlto Sorllmcnt.

von 8,65

blr 15,40

M

'

von

4,50

blr 6,@

DM

von

19,80 lr 27,00

M

von

13,90 lr

16,35 M

von

0,45blp

1,@DM

von

1,65 l.

2,25DM

Page 82: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 82/84

Herstellungvon KARBID

Dsr

Colclumkorbid,

m.lst kurt nur Korbld

gcnonnt, gahört

tu

dcn wlchtig3tcn Zwlrclrcnproduktcn dcr droml1c|1.n

Indurtr lo.

Aur lhm wcrdcn übcr wcitcrc

Zwischonrtufen

Tourcndc

qndcrc

Produkta hcrgast:llt.,

Dle

Dcut:öc

Demolrotisdrs Rcpubllk lst

der

grö3ta

Korbld-

erzeugcr der Wolt. lhr Antcil on dcr Wcltproduktlon betrögt

20o/e.Andcrc bedculcndc Korblderreugcr slnd Wcltdcutsclrlond,

dlc

USA, dlc UdSSR

und Jopon,

Dh

Produktlon

von Korbld lrt in

Prinzlp

elnfodr zu vcr3tchen.

Koks und Kolk werdcn bel hohcn Temp.rotura n

(2300

bb 250Oo

C)

zur Rcoktlon

gebrodrt. (CoO*3

C

->

CoCr*CO). Dos

gc -

sdrlaht in Liöibog.nöfcn.

Slc rlnd

mlt Eleltrodcnkohlc

ousgc-

rtompft. Alr Gcgcnchktrodrn

rogen

bewegllö ongcordnetc

Kohlcblöclc In dan

Ofcn

hlncln. Dor

bal Stromdurchgong rwlsöen

den beldcn Elcklrodcn cntstchcndc

Flommcnbogcn

llcfcrt

dlc rur

Rcott lon

nötlgc Tenpcrdtur . Dor Korbid föllt fltlulg on. & wlrd

etwo olle 20 Mlnutcn

obgartoö.n,

cr3torrt in Kl lhlr lnncn und

wlrd

lur welter€n

Verorbcitung

zrrklclncrt,

Dar Aufwond

on

Elcktroenerglc

lst

bel

dlescm

ProzcB

oußcr-

ordcntl lclr hoö. Er bctrögt 3300 lWh/t. Dic Korbldlndustrlc dcr

DDR

verbrouöt

10/6 unscrcr

götomtcn

Aufkommanr

on

Elcltre

.nergio,

Un3er.

wlchtlgstcn

Korbiderzcugcr ;lnd der VEB

Chcmlrdrc Werkc Euno (grö6tos Korbidwcrk der Wclt), dcr VEB

Elcktroöemic

Hlrscfifaldc und dcr VEB

Stlckrtotlwcrk Picrtcrit:,

Dlc Korbldproduktlon hot

slö

in

der

DDR

ouBerordcntllclr sönell

cntwiclelt, Sic log l95E barcltr vi crmol

ro hodr wh 1936.

Durdr

dcn Aurbou dcr Produktionskoporitöten

lrt im SlcbcnJohrplon

alne scfincl lc

wailcrc

Steigcrung vorgcsehcn,

Produltlon ron Celclunlorbld

ln dcr

DD R

Johr

P lon

Plon

1936

l9il6 1948 1950 1952 195{ 1956 195t 1959

1961

1965

I n

1 0 @ t

N9 30 434 620

691

735

&2 831 867 10131160

An

Stcl lc der sonrt vcrwcndcton

tedtnologbchtn Fl l .ßbl ld6r

stol len

wlr dlarmol .ln StotffluBbild

vor

(nodr

Sdrönhcrr). Er

glbt

unr alncn Ubcrbl ick

übcr dle

Rohrtoff-

(und

Energle)Mengan,

die rur Errcugung dcr

Korbldr nötlg r lnd, rowla über dlc sntci l-

möBlge Vcmcndung dcr

Korblds

und sclnGt Produkt. In d.n

vcrsöiedcnen

Zwelgcn

dcr

Volk3wlrtröott,

Um

1t Korb id u c ,zeugGn,brouöt

mon

.h to l ,6 t Rohko lks tq in

und 0,6 t Kols

(bzw.

0,9 t Kohlo). Rund

'15

bis 20o/odcs.rtcugt.n

Korb id r

dnd

Hondchproduk t und d lcnrn In dcr Mcto l l l ndur t r i c ,

im Verkchcweren

(Bclcudrtungskörpcr

dar Eircnbohn) und dor

Bcvölkerung zur Er:cugung von

Äthln

(Arctylcn).

In d.r Mctoll.

Indu3trla wird dos Äthln baim outogcncn

Sdrwcißcn

un d

Schneidcn ols

Brcnngor

gebrouöt,

lm Gcmbdr

mlt

Sosarstoff

cntwi€lclt

dle Flommn übcr 30000

C.

Dor

Gor

wird

Stohlflo:chen

Gntnommcn

odcr

on Ort und Stclla

ln Arctylcnrntwlcl lcrn hcr-

gestallt,

Etwo

25o/e

dcs Xorblds slnd

Ausgongsstoff

für db

Kolk.

st ickrtoffGrreugung. Doru wlrd cs In

alncm

Azotlcrotan mlt

Stld3tofl ouf llOoC arhltrt. Koll3rlclrtof f dlen t ln dcr Houot-

sochc olt Dong.mlttal und

lit

glclör.itlg

Gln Unkrout-

bekömplungs mlttcl, Eln beochtllchc r Antcll dcr Kolkrtlc*rtotf s

dient rur Hcrrtcllung von Duroplortc n

(Mclomlnhorzc,

Amino-

ploste).

Durdr dlc unvoll tommcnc Vcrbrcnnung von Äthin wlrd Ruß

crrcugt,

dor

eln wlchtlgcr

Hllfsstoff für dlc Gummllndustrlo lst.

Mehr oh dlc Hdlfto dcs Korblds lrt Aurgongr3tofl

f{ lr orgonbchc

Großrynthercn. Ubor

dor Athln wcrdan ous dam Korbid syntha-

t l3+cr

Koutschuk, vcrsölcdcn s Plostc

(PVC,

Polyrtyrol,

Poly-

öthi lcn).

rowlc

rohlralcho wichtiga orgonirdrc

Chcmlkol lan

(Azeton,

Azctoldahyd,

Erlgsöurr, Forbstoffa, Arznoimlttol,

Sprcngrtoffe)

hrfgcatcl l t ,

Bci

dcr Umrctrung dcr

Korblds mlt Worsor ru Äthln föllt

gc -

lörötcr Kolt

(Bunokolk)

olr

N6b.nprodukt on. Dcr hoha Aschc-

geholt

(our

dem Koks und dam

Rohkolk)

rlcht s.lncr

Anwcndung

hindcrnd lm

Wegc. Dcr Korbldkolk wlrd In dcr Londwlrtrchoft

o l r Düngeko lk , l n dcr Bo lndur t r l c o l

Bou i to t f

und

ln

d. r

Mctollurglc brl d€r Stohlgewlnnu ng

vamandot.

Er roll

ou ö

In clnsr ncu

ru

orrlchlanden Sodofobrlk r lngcrrtrt

wardan,

9r. Wclttiromm

t.

Ja,hrgrng

'

SeDtember 1000

Hetü

I

Jnhoß

Seite

Wir fragten: ürelctre Kenntnisse braucht der

Fadlarbeiter

von

mo rg e n ?

L e s s )

. , , , . . . .

Bewährungsprobs

(Scrlirrnet)

...,

",

Unterwegs im

Bezirk

Suhl

(Lukos)

Grell

zum Rotorboot

Polylithylen

-

ein neuef synthetlscher llterkstofr

(Heinrich)

,...,

..,

Baumaidrine

von heutei

Der

lliegende Kran .

Aut Luttkissen vorwtuts (Bartos)

Bohren

mit Programmvferkieugen

(Moillni)

Außenbord-

oder Einbauinotot?

(DittrtcD

,.

,

...

,,Jugend

und Technik"

berichtet

aus aller

Welt ..

Experimentalbau

Q

6 B .. . . .

Radloaktive Isotope

-

llelfer

der

Landwirtschaft

(Herbert)

., . ,., , .

Wtirden aUe Menschen der Welt

(Kroczeck)

Ciganten

der

Straße .. ...: . .

Signal aul

...

(Motz)

Höhenfo$chungsf,aketen

(N

e

sel)

Mal imo

(Ken te i l

. . . , , . . . . .

Unser Test:'TV-Empfänger

Orion

(Hom)

,

Gesdridrte

vom Panamakanal

(Gdmes)

......,

T'ransistoren

-

leldlt

ver8tändlidl

(Roilelü

Ftir die Kilchel Vltaquellf cnsehantenfuen (Llihiler'l

Ih.re Frage

-

ünsere Antwort ..,. ,.'

, j f e c h n i k u s " - B e i l a g e

. . : . . . . . . . . , . . . . . . . . . . , , . . . . 1 . .

Das Buctr

ttir Sie

Karbidherstellung

..

Bellege:

fyrpablrtt

Ldoltlcn*.lLglun

t

Ing, H. Dohrrr;

W. Holtlnnl;

Dlpl,.6wl,

U, Horprlt Dlpl.Orwl. H. ßrocndt

M. fühhl W P.tt6ld, Houptmcnn NVA

H.

Sdrol:r Dr. H. Wolffgrcmm.

R.d.tllanr

Dlpl.-Gewl. H. Krocerck

(Chdrcdottcurl,

W. Hcbrnrtrclti Dlpl..Gwl.

W.

Hcrni

O,

Sohmonn,

O.staltsntt

Bodrlngor

lltd: H, Rödr

,Jugcnd

und Tcdrnlk' crrdrclat

lm Vrrlog

lungc

Wdt rnonotlldr tum

Prclr von

t,- DM. Anrdrrlftl R.doltlon

.Jugrnd

und

Trdrnlk*, Brdln W . l(ronrnrtro0r t0/3t,

Fcrnrprcdrcn

200lttt.

Drr

Vcrlog bohöll

rldr olb

Radrto

sn d.n

v..öff.ntlldrt 0

AdlLln und

Blldorn vcr. Auttllgr und Br.

rpndungrn nur mlt volhr Oudlonongoba.

Hrnurgrbcr

2rntrolrol drr FDJI Dnd(t

(lt'

8.rlln..

Drudrüol. V.röff.nllldrt unt

r

Lhonrnummrr l16 d.t Mlnlrt*lumr

filr

l(utrur, Houptv.nvolhrng Vrrlogrwmn,

drt

Drulsdrrn Dcmolrotkdron

Rrpubllt.

Allolnlgr Anrolgenonnohmr: DEWA0.

krbung

BERLIN.Solln

N t{. Rorontholcr

3tro0.

2tl31. und olb

DEV/Ao.grtrlcbo

In

drn

grrlrtrtüdt

n d.r

Doutrörn Domo.

trotlrdron

fupubllk.

Zur Zrlt

göltlgr

Anrclgmpclrllrtr Na

.

I

3

6

I

l0

13

1{

l6

19

22

30

33

38

{0

#

47

50

ä3

c?

01

6S

66

68

?1

79

80

Page 83: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 83/84

,

ITIRBID

cMre[UMrcA

Artlhrozi,

enlgost

lorrolsbunker

ilrf,-

korord f/Üssiq,2J00oC

C o ? + 3 C * C o C z + C 0

Kotkundkaks lstonpfTsum

,ffrrnntn""

,'ru

Acetol

eh'yd

Essigsöure

Ailoh0/

 ösungsmrllel

lodc

Kunsfsloffe

,

-fosern

synlh. hul

forbsfoffe

lhrbid

in

'tÜcken

tuCz+Hz?

Cd0+CzH2

mffi

oekörnler sffiahtener

 

Kotksh'&31,tr

CoCzrNz

CoCNz+C

Arzncimillelu,o.

üüü[

f/oxhengos

tur

aurcgenes

nm

Page 84: Jugend und Technik / 1960/09

7/21/2019 Jugend und Technik / 1960/09

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196009 84/84

q

F