Jugend und Technik / 1961/11

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Eine

bemonnte

Wel t roum-

kopsel

om

Bremsschirm

wöhrend

des Londemonö-

vers

zeigt

unser

Dezember-

T t T e t .

. . .

e i n e n

A u s s c h n i t t :

Polnische

Schif fe in

ol ler

Welt .

. . .

e i n e n

S o n d e r -

b e r i c h t :

, , Jugend

und

Techn ik "

ze ig t

f ü r s i e u n d i h n i n e i n e m

umfossenden

Erp robungs-

ber ich t

e ine Re ihe

von

tech-

n ischen

Gebrouchsgegen-

s tönden ,

d ie den

d ies jöh -

r igen We ihnoch ts t i sch

be-

re ichern können .

V o r g e s t e l l t w e r d e n :

D o m e n k o m e r o , , P e n t i

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Hoch

eistungsko

mero

, ,Pen t ino "

Hondstoubsouger , ,Komet "

P lo t tenwechs le r , ,Z iphono"

Botterietrocken

osierer

, ,Komet"

Tro

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, ,Trobon t

6 "

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Worum habt

ihr'euch

Germon

Ste-

panouitsch

Titow zurn

Vorbild

ge-.

nomfnen?

Der Kostnonaut

sagte zur

deutschen

Jugend,

auch

sie

solle

sieh

aul ktint-

ti1e

Weltraumlkige

Dorbereiten.

I

Nicht

jealer

kann

gleich

in

d,en Welt-'

raum

fl,iegen,

aber uie eifert ihr Ger-

man Titow

nach?

In

Westd,eutschland

behaipten

ge-

wisse

Leute,

daf

es n

iler

Eroberung

'

iles

Weltalls

zwischen

der

Sowjet-

union

.unil

Amerika unentschreden

stilnile,

Jedes

Land.'habe

zuei

Kos-

nronouten

auf die Reise

geschickt,

'Wos

sagt

ihr dazu?

Diese Fragen stetlte

,,Jugenil

und

T echnik"

jungen

Arbeitern,

Arbeite-

ünnen

und

Oberschülern,

fl

*m s#grswsm#tr

't

Guntör Helmer,

Jürgen

Krenn ünd Dieter Müller ler-

nen

in der

Iletriebsberufsschule des

RAW

Schönerveide.

Auch für sie ist German Titow das Vorbild. ..lMasmir

an ihm so

gefällt",

erzählte

Gunter

Helmer,

,,ist

die

Ruhe, Besonnenheit und lJberlegenheit, die der

so-

wjetisüe Kosmonaut ausstrahll

Er

wirkt so besdrei-

den'und dabei stecl<tetwas dahinter, von dem

sich

viele eine

Scheibe absehneidenkönnen. Dieser Mann

hat sich 'bel der Vorbereitung'zum Weltraumflug ein

Wissen angeeignet,das rhindestens einem Ingenieur-

studium

gleidrkommt."

,,Nicht

jeder

kann in den Weltrdum fliegen, das ist

hlar", fuhr

.Jürgen

Krönn folt.

,,Ictr

persönlich

z. B.

habe mit dem Fliegen nicht viel im Sinn. Die Luft

'liegt

mir

nicht und da man bis zum Mond

audr keine

Schienen egen kann, bleibe i& lieber hiBr unten, Aber

German Titow

nadreifern

kann man doch auch auf

der Erde,

Ictr

will. wenn idr

in, zwei

Jahren Elektro-

srjhlosser

bin, nach

Dresden

auf die Hochschule

gehen

und

Diplom-Ingenieur

werden."

,,Zu

behaupten,

daß es

jetzt

zwisdren der Sowjetunion

.

und den USA 2 : 2 stünde. ist natürlich Unsinn." Die-

ter

Milller sprach

das aus, was

alle in

dieser

kleinen

Runde dachten.

,,Man

kann doch die Leistung von

Gagarin und

Titow

nicht

mit

den ballistischen Ver-

. suchen

der USA vergleidren. Selbst

die in den Badt

gefallenen

Amerikaner

werden das

nidrt

ernst

nehmen."

Die

achtköpfige Brigade des

lrrgendobjekts

,,zähler"

der Vorfertigung der EAW Treptow trägt seit einiger

Zeit den Namen

,,German

Stepanowitsch

Titow".

.,Wir

waren mäc.htig

tolz,

als uns dieser Name vom Zentral-

.

rat der FDJ verliehen wurde", berichtete Helga

Kridrau, während ihre flinken Hände im gleidrbleiben.

den Rhythmus weiterarbeiteteri.

,,Als

wir

die

Meldung

von Titows

phantastischen

Fhlg

hörten, wollten wir

sofort unsere Brigade nach

diesem Mann benennen.

Dann allerdings hatten wir ein bißchen

zu

wenig Zivil-

courage. Das

muß doch erst beantragt und

gienehmigt

werden, und wer weiß, was

noch

alles

danach

kommt,

sagten

wir uns. Um

so mehr freuen wir uns heute,

Hier,

das ist Titows

eigenhändige Unterschrift", und

Helga Krickau zeigte uns stolz die Urkunde

über die

Namensverleihung.

i

.

r

,,Ja,

und mit nacheifern halten wir

.uns

mächtig lan;

der Name verpflichtet".

Helga

Krickau'wdr

in

ihrem

Fahrwasser. Die neben ihr sitzenden l{olleginnen

Inge.Praß und'Brunhild Schönthal nid<ten nur zu-

stilnmend

mit

den Köpfen. Sie

dachten

$icher;

was

sollen wir nodr viel sagen, Helga spricht für uns mit,

und

die Arbeit darf

nidrt stocken. Den Mädels

gefrt

es

um

jede

Minute und

wie

mit der

Zeit

gegeizt

yird,

.*i

':

#t

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Jtirgen Krenn

hqt

gut

lodren.

Er

und

dor n6bcn lhm stehond.

Gunter Helmer

'

wlirden et

sidrer

auö nicht bcs3sr moöen olt

Dieter Mllllor. Die Drehmsschine, die lehrmeister Lothqr Sdrmond

den Lehrlingen

erklört, stcht oudr erst noch

Abschlu8

dcr Grund-

ousbildung

quf

dem lehrplon"

erzählt uns llelga Krickau, ,,Vom 1. April bis 31. August

dieses Jahres

könnten wir durch eine bessere Organi-

sierung

der Arbeit die Arbeitsproduktivität erhöhenl

Statt wie früher 9100 bauen wir

jetzt

im

Monat

9900 Teile für

die Zählerfertigung. Damit sind wir aber

noch

nicht zuflieden. Es ist noch was

.drin:.

Durch die

volle

Ausnutzung des

Arbeitstages

können wir

noch

mehr

produzieren.

Wir denken uns das

so:

Jedes Mit-

glied

unserer Brigade

nutzt

täglich

5 Minuten

mehr

für

die Produktion. Bei acht Kollegen sind das täglich

40 Minuten. In einem

l\llonat

kommt so eine Zeil z\-

sammen.

die ausreicht. um die Teil e für 100 Dretr-

stromzähler äu fertigen."

Als wir auf das angebliche 2:2 zu sprechen

kommen,

war es Inge

Praß, die

uns

ins Wort.fiel.

,,Einen

größe-

ren Blödsinn habe jch Iange nicht gehört." Sie unter-

brach für einen

Augenblick die

Arbeit.

,,Da

gehört

schon

eine tüchtige Fortion Frechheit dazu, um

so

etwas zu behaupten. Das, was die beiden Amis

gemacht

haben,

ist doch höchstens

mit

den

Raketenversuchen

zu vergleichen, die in der Sowjetunion mit Laika und

den

anderen

Tieren unternommen wurden. Die Ameri-

kaner

haben

höchstens

-

das

ist meine Meinung

-

in das

Weltall

hineingeroehen, aber nicht mehr.

Im

übrigen hat

ja

German

Titow

auf der Pressekonferenz

in

Leipzig auf

eine

diesbezügliche

Frage

passend

ge-

antwortet, als er auf die Tore beim Fußballspiel hin-

wies. Er

tat das

mit einer sicheren

(lberlegenheit,

di e

wir in dererlei Fällen audl

an

den Tag

legen

soilten.

tlber solehi,n Quatsch zu diskutieren, ist vergeudete

Zeit."

In

der 2. Erweiterten Oberschule des Stadtbezirks

Ber-

lin-Mitte

stprachen

wir mit den Schülern

Ali

Lüdtke,

Thomas

llager und

Irmhilt Vogel.

,,Für

mich

is t

German Titow das Vorbild, weil ich ihn bewundere,"

2

Außen: Sic $föl lün dem NornGh

lhrer Brlgodc

Ehrc

nachan.

Helgo Kridrau, lnge ProB uhd

Brunhitd S€hönthal

(v.

r,

n,

l. l

hoben sidr mit lhrGn

Kollagan

Yiel vorgenomman.

Mittal

Als

Germon Sleponowlldr

Titow in der

DDR

wellte,

waren

Ali llidtke,

lhomoi H.rgcr und

lrmhilt Vogel

(v.

L n. r, l nlchl

dic ainrigen, dic

vol l

Span,

nung ouf den Baginn d.r Fam-

rehlib€rlrogung

wqrtetan.

sagte Ali Lüdtke. ,,In ihm sehe ich die Verkörperung

des Sieges des Sozialismus. So stelle ich mir den sozia-

listischen Nllenschen vor,

l(lug, mutig

und sieges-

bewußt."

,,Mich

lassen seit dem Weltraumflug von German

Titow die Bücher

nicht mehr los. Mathematik und

Literatur über das Weltall

interessieren mich wie kein

anderes Thema." Thomas Hager.

der uns

von

seinem

Sted<enpferd

erzählte, redete sich in Eifer.

,,Natürlich

kann

nicht

jeder

von uns ins

Weltall fliegen, aber

nächeifern können

wir

German

Stepanowitsch, indem

'*'ir

auch so intensiv

Iernen

wie

er, Gqrade das

ist

es ,

was mir

an

ihm

so imponiert:

Er ist nicht nur

ein

harter,

mutiger

Mann, sondern er

hat

sich

auch

theo-

retisch auf di€sen

großen

Fiug vorbereitet. INr

hat viel

gelernt. Das ist der Mann, der nicht schlechthin strine

Pflicht tut, sondern. der überlegt

und weiß, was

er

wrl1.-

Auch mich

hat German Titow zu

größeren

Leistungen

angesporntr', warf

Ali

Lüdtke

ein.

DIch

will einmal

Russisch-Lehrer

werden, und

habe mir

jetzt

vorgenom-

fnen,

mich im Russisch

noch mehr dahinterzuklemmen.

Außerdem

haben Thomas

und ich neben einigen ande-

ren

än der Obersehule

ihre Bereitschaft

erklärt, tlnserer

Nationalen Volksarmee

beizutreten."

,,Das

mit dem

2 : 2 fincle ictr einfach

lächerlieh." Irmhilt

Vogel war

richtig böse, als sie

damit herausplatzte.

,,Wenn

die Amis den Hüpfer

von Shepal'd

mit dem

\4ieltraumflug von Gagarin uncl

die hurze Stippvisite

des zweiten Amerikaners

in der Stratosphäre mit der

großartig€n

Leistung von Cerman

Titow vergleidten,

so können sie einem

doch nur.

leid

tun. Anscheinend

versuchen da

einige Leute, ihr ramponiertes

Renom-

mee zu flicken, aber

das

Garn

taugt

nichts."

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ffiffim

ffi,ä'#wf--;wffiX"-

KeIIer

geraten,

,,wenn",

wie Direktor

Balzer anerken-

nend

feststellte,

,die

Jugend

nidrt

gewesen

wäre,,.

Zwei

Monate naeh

Baubeginn

erklärte

die FDJ-Be-

zirksleitung

die Baustelle zum

Jugendobjekt.

Ein

jun-

ger

Schweißer

wurde

Leiter

des Baustabs:

Günther

Dullinger.

Er

war nicht

,,vom

Fach".

Aber

er ist Ge-

nosse, ein Arbeiter, 'der an der Produktionsfront

unseres

Aufbaus

immer

in vorderster

Linie stand.

Er

hörte

auf

das, was solche

erfahrenen

Bauleute

wie der

Zimmermann

Lorenz

Siegel sagten, der

als einer der

ersten zur

Baustelle

kam.

Günther Dullinger

ent-

wid<elte

edoch

auch eigene

Gedanken,

stellte mit

den

Bauleitern

den

Bauablaufplan

auf, organisierte

einen

Wettbewerb

und ein

Kontrollpostensystem.

So wie

Günther

waren all

die anderen FDJler

frei-

wi[ig

herbeigeeilt.

In

Cen Semesterferien

bekamen

J U G E N D B A U S T E T I E

N A U N H O F

Die

ersten

schobeneinen

Wohnwagen

auf die

Große

Wiese am

Ortsausgang

von

Naunhof

im Beiirk

Leip-

zig.

Im April

1959war

das. Dann

bauten

sie sich

eine

Baracke.

Auf

fünf Betten

ein

Stuhl. ein

Tisch für

35 Bauarbeiter

und kein

Schrank

-

eine

äußerst

dürf-

tige

Einrichtung,

Mandle der

Bauarbeiter

verschwan-

den nactr ein,paar Tagen wieder

In

Naunhof

sollte

eins der

größten

Spannbetonwerke

der

Republik entstehen,

ein Projekt für

26 Mil-

lionen

DM mit

einer Jahreskapaäität

von zunächst

26

000

t

Spannbetondechen,

?200

t

schlaffbewehrten

Deckenteilen,

54

070 t

Großblöcken

und ?60000

t Kies.

Termin

für

den

Produktionsbeginn:

Juli

1960

Die

ersten

Monate

gingen

ins

Land. Abär

das

Gesicht

der

Baustelle

veränderte

sich nur

wenig,

Die Bau-

Union

Leipzig

wäre mit

ihren

Terminen

resilos

in den

lllct ouf dh Jugrndbaurblh Nounhbf.

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sie noch zusätzliche

Hilfe von

den Leipziger

Studen-

ten.

Künttige

Ozeanologen,

Pädagogen,

Journalisten,

Fiologen

und

Mathematiker wurden

für ein

paar

Wochen

Eisenflechter

und Erdarbeiter.

Und sie

gingen

mit dem

Versprechen:

,Bis

das Werk

fertig ist, kom-

men wir iedes Jahr wieder."

Das

Koilektiv wuchs zu

einer sozialistischen

Gemein-

schaft.

Es baute

sidr bessereUnterkünfte.

Ein

kultur-

volleres

Leben zog auf

der Baustelle

ein. Einer

der

,,Kultur-Initiatoren"

war Martin Prager, besdrei-

den, ruhig,

aber ein

Mensch mit sdrnellen

und

klaren

Entschlüssen.

Deshalb wurde er Einsatzbrigadier

der

FDJ-Stoßbrigade.

1954 hatte

er als Hilfsarbeitel' bei

der Bau-Union

begonnen. Jetzt steht

er bereits vor

der

Meisterprüfung.

Seine

junge

Frau

hält Schritt mit

ihm.

Sie ist

im

gleichen

Betrieb Brigadier

der

Frauen-

brigade und zweifacherAktivist.

Mit

großer

Leidensdlaft

widmete

sich Martin

Prager

der

kulturellen Arbeit auf

der

Baustelle Naunhof. Man

schickte ihn zu einem dreiwöchigen Kulturlehrgang.

Zurückgekehrl,

gründete

er

mit

einigen anderen

Jugendfre,unden

die Agitpropgruppe.

Mit

den

Mitteln

der

Satire

geißelten

die

,,Betonspritzer"

Up-

zulänglichkciten im Bauablauf, sie

gestalteten

Pro-

1

Wie

hior die

Eelegsdroft

vom

Gleit lerl igcr füh.

rcn

ouch

diq

onderen

Brigoden

regelmö8ig

Prodult ionsb€rotungan

durch.

Neuo

Gedonken,

dio dor

Steigerung

der

Arbeiteproduktivi töt

dienen,

sol lan

sorort

in die Tot

umgesetl t wef.

don.

Heute

5toht

nodr om

Gleitfert iger:,Eine

Plolte

kostet

rt9

Mork."

Diese

Zoht sol l

bold

durch eine

niedrigere

Grsetl t werden.

Mitt€lpunlt

des

neuen

Spannbetonwerftes

is t

die holboulomotisöe

Misdrstdtion.

Fördar.

bönder bringen di6 Zusdllogstofle in den

Wiegeroum

(l inks

unten), von

wo sie zu

den vier

Mir<hern

geleitel

werdon.

Jeder

Misö€r

stel l t

in drei Minuten

eine

looo.t.Misdrung

her,

Eleklrokorren fohren

die

gefül l ten

8ehöltar

vo n

der

Misdrstqtion

ru den

gro8en

Betonierungs.

geröten

{einam

Stosogeröt

und

oidcm Gleit-

fert iger , Doil

werden

sie in einen

Aulzug

ge .

schoben

und

emporgehoben.

Sie

öffnen sidl

oulomotisch,

und

der

fr ische Eeton

ol9ießt

sich

durch eina

öffnung ouf

die vorgeschriebane

8ohn.

gramme

aus ihrem

Leben

und setzten

sich für

alles

Neue

ein.

Im

Juni 1960,

einen

Monat vorfristig, übergab

der

Raustab

den ersten

zehn BelegschaftsmitglieCern

es

neuen Spannbetonwerkesdie erste Fertigungsstraße

zur

Herstellung von

Deckenteilen.

Seither bietet die

ehemalige

Große Wiese von

Naunhof ein typisches

Bild unseres Siebenjahrplanes.

Sie ist Baustelle

und

Produktionsstätte

zugleictr,

Jetzt,

da alles

,,rollt",

finden

wir Günther Dullinger

und Märtin Prager

nicht mehr in Naunhof.

Günther

bildet sie-h uf

der

Bezirksparteischule

weiter, Martin

hiut auf

einer anderen Baustelle ein neues

Kollektiv

sehmieden,Der

erfahrene Zimmermann Lorenz Siegel

aber ist

in Naunhof

geblieben.

Nach Jahrzehnten

wurde er

,,seßhaft".

Die Belegschaft des Betonwerkes

rvählte ihn zu ihrem BGl-Vorsitzenden.

Als

wir das Betonwerk

im Frühjahr 1961besudrten,

produzierten bereits mehrere moderne Fertigungs-

straßen am laufenden Band

Bauelemente

für den

'lMohnungsbau

des Bezirkes Leipzig,

in dem

bis

1965

noch rund 60

000

Wohnungen

der Bevölkerung

über-

geben

werden

sollen.

LISA SCHIRMER

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Vor dam Aus:ichen

ycrdrollt

dcr

Mcsdrinist

Woltcr

Rainhold sn eincr Vcrdrol lonlcge die Dröhts.

Do s

hclßt,

dic 2,5 mm

stsrken

Dröhte werden

ru

Pqorcd

:uscnmengedrcht,

Dodurdr wird dic Hoftlähigtait

tür

dan Beton arhöht. Die Anrohl

dcr einrubatonierenden

Dröhte

ridrtat sidr nodr der

gefordertcn

Belortqngs.

stufc der.Dedentoi le. Durö

dio Fert igung

dicsaf.r00 m

longcn

Dcdrenbqhnen lönnen

gegenübor

der frllhcren

Kleintai l tart igung

etwa

80

Prorenl

Stohldroht . ingesport

werden.

So

zisht

dor Storogcröt out insgesomt viar

200 m lcngen

Stn8cn mit r incr Gcsdrwindigt€it

von 0,7

bis

f

7

m/nin

sclne 8ohn, hinter

sidr l .rt ige

Sponnbeton.Doclen-

strellen rurlicllossand, Elnc gonre

Bshn

wiegt

rii

I}

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it

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t : , .

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Reötr

MittG: Die

Betonf€rtigteilc müssen

gro8e

Nutr.

lost€n

sutnchman können, Dutzende

yon

Stohtdröhten

werden

vor

dem

EinsoE

des

Stosogcrötcs ouf

dcn

F.rtigungsstroß.n g.zogen,

cn bciden Enden

der

Stro8c

durdr Klemmleistcn

befcstigt und durch

eine

Sponnvorriötung vorgesponnt,

Dos

Stosoge;öt

bc-

toriort dle

Dröhte dsnn in Löngsriötung

ein,

l{oö dem

Erhärten

dai

Betons wird die

Spannvorridttung

gelöst,

so doB

sidr die sehr hohen

Zugspcnnungcn

dar Stohl.

einlogcn

von t80

lg

pro

mm2

ols Drucksponnung

im

Bcton

ouswirkcn.

5o wcrdcn zur Zail nodr dic Bohncn om Gleitfertiger

in

GroSblöckc zersögt.

Demnööst

soll ein hydmulisdrcs

Follbei l

diesc Arbeit übernehmcn,

und lwor unmittelbar

noö

dem Fo.t ig.n

der Bohnen.

Am Stosogeröt

irt di lse

Ncuarung

wegcn dcr

Sponndröhte

aidrt mögtidr.

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-1,'

I

Bengolen

Ix

hw

Eine rlickständige

.Landwirtsdraft

und

eine äußerst

sdrw'adr und ungleidrmäßig

entwickelte

Industrie

waren

das von den britischen Kolonialherren

hlnter-

lassene Erbe, das das 194? unabhängig

gewordene

Indien antrat.

Seither ist die Wirtsdraftspolitik des

Landös darauf

gerichtet,

die ökonomische Basis

eines

souveränen Staates zu

sdraffen, Der Aufbau

einer

produktionsstarken,

efgenen Stahllndustrie

spielt

hierbei eine hervorragende Rolle,

So

entstanden

in

den

vergangenen

Jahren in Bhilai unter

sowjetischer,

in Durgapur unter englischer und in Rourkela unter

westdeuticher Mitwirkung

neue staatlictre Stahlwerk-

giganten,

die

zusammen

mit-den

bereits bestehenden

privaten

Stahlwerken

,,Tata

Iron

Steel

Co," und

,,Hin-

dustan Steel" bis

Ende März 1961

miirdestens 4,5.

.

.

6 MiIl. t Rohstahl

produzleren

sollten.

Dieses Zi'el wurde

jedodr

nidrt erreidtt

(3,28

Millr

t).

Währönd Bhilat

bereits im letzten Jahr eirren

Gewinn

von 300000 Rupien

erzielte,

blieben

die von den

imperialis'tisdr,en

Monopolqn errichteten

Werke unter

den versprodrenen

Leistungen,

so

daß das

Minus

in

Durgapur 3,2 Mill. und in

dem von der

Krupp-DEMAG

in

Rourkela

emidrteten

.Werk

sogär:g

Mill, Rupien

betrug,

Dieses

Minus

von

Rourkela wird

sidt

1961

scträtzungsweise um 120 Mill, Rupien durch die

Havarie

der Blockwalzstraße

und den Ausfall eines

Hodrofens

erhöhen,

wenn

man nidtt

nur die Repa-

ratur,

sondenr audr den

Produktionsausfall

betilek:

sichtigt.

,

-

Ofrensichtlich

ein

,.deutlicher

Ausdruck

zweie.r

grundlegend

unterschieälicher

Einstellungen

zu

den indisdren

Bestrebungen, eine

unabhängige

Volkswirtsdraft

aufzubauen

Das wollen

wir im

ein-

zelnen

beweisen:

Die

34 westdeutsdren

Firmen,

die

am

Bau des

Stahl-

werkes in Rourkela

beteiugt

sind, sollten

eigentlictl

gar

keine

Aufträge

annehmen,

So

jedenfalls

hatten es

1953 die westdeutschen

mit den amerikanisdren

und

englischen

Imperialisten

abgesproctren.Sollte[

dodt die

Inder ihren Stahl gefälligst aus Europa oder Asien

beziehen, Doch

es kam

anders.

Der Vertrag

Indieirs

rhit der Sowjetunion

über

den

Bau

eines

Stahlwerkes

in

Bhilai sovgie die

Angebote

für den

Bau von Stahlwerken

von der ÖSSR

u$d

Polen madrten

den Irnperialisten

Reine, Fiinf

Monate

später

konntb

plötzlidr

audr

der seit

1953

mit Pro-

jektierungen,

Beridrten

und Analysen

hingeschleppte

Kontrakt

mit

westdeutsdren

Firmen

unterzeichnet

werden.

Welctrer

Art dielse

Hilfe allerdings'

isü, sollte

die

weitere

Entwichlung

lehren, Es

ist eine Hilfe

in die

eigene Tasche.

So sah

der

erste Kostenanschlag

1280

Millionen Rupien vor,

die zu

zwölf

Prozent

ver-

zinst werdeü sollten. Man behaupt€te später' sidr

g,eifft

zu

hsben. Ein

,,kleiner

Redlenfehler"

von

, 120

Millionen sdrraubte

den

Preis

auf

l?00

Millionen

Rupien.,Im

Verlaufe.des

Baues

ergab eine Rechnung

1?80

Millionen,

und trach der

llberga.be

des

Werkes

Blldr ln dh Wr*hcllo

von

ibllol.

. ' r . : t ' : : i r . r

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am 21. März

196l teilte ein Spredrer

der staatlidren

indischen

GesellschaJt

,,Hindustan Steel" mit,

daß sich

die

Gesamtkosten

auf 2180Millionen

Rupien

belaufen

und

somit um fas{ eine Milliarde

höher liegen als

ursprünglich

veransdrlagt.

Das sowjetisctre

Stahlwerk Bhilai

dagegen kostet

1310

Millionen

Rupien

-

wobei der

sowjetische

Kredit

nur mit

zweieinhalb Pmzent

'zu

verzinsen ist, Das

englische

Werk Dirgapur kostet

1380Millionen Rupien.

Dodr

damit nidrt

genug,

Während

in Bhilai

plan-

mäßig

eine Abteilung

nach der anderen

.die

Produk-

tion aufnahm,

erlebte

Rourkela eine Panne nadr

der

anderen.

so daß sich

vor allen anderen

westdeutsctren

Zeitungen der

'Hamburger

,,Spiegei"

dazu

veranlaßt

sah. über

das

,,Indisctre

Grabmal der deutschen Unter-

nehmei",

,dqs

Stalingrad

der deutschen

ndustrie", zu

berichten.

Als

der Hodrofen

I

angeblasen

wurde,

ließen die

Stahlkonverter

auf sich

warten. Kaum

waren sie da,ffel

Konverter

I nadi

53 Chargen, Konverter

2 sogar

sctron

nach

44 Füllungen

aus. Die in

dem angeblich

modern-

brochen,

Mehrere

Artr,öiter wurden am

l3. Juni

Opfer

plötzlidr

ausströmenden

Gases am Hodrofen 2. Die

Explosion

einer Sauerstoffleiturrg

tötete in der Stahl-

gießerei

einen

Arbeiter. Der Ausfall

der Platten-

sdrneidemaschine

im Stahlwerk bradrte es

an

den Tag,

daß

mindestens ihre Hauptteile

vor ihrer Verw€ndung

in

Rourkela schon

gebraudrt

waren,

Mehrmals

mußten die Hochöfen

für

längere

Zeit still-

gelegt

werden, So teilte der

inAische Minister

für

Stahl, Bergbau ünd Brennstoffe, Swaran Singh, am

14.

August 1961

auf Anfragen im Parlament

mit, daß

die

Öfen

allein

in

einern

Jahr die Produktion sieben-

mal

unterbrectren

mußten.

Seit

seiner Inbetriebnahme

iim

Februar 1958

lel der

Oferr 1 viermal aus.

r'

Am l?.

Juni 1961 versagten urplötzlich

die

Antriebs-

werke der Walzstraße. Ehe

überhaupt

jemand

ein-

greif€n

konnte,

hatten mehrere

Stahlbrammen

größdre

Teile der Walzstraße

aus den Fugen

gerissen.

Der

Produktionsausfall

beläuft

sidr

nach

Scträtzungen äuf,

120Millionen

Rupien.

Und

wie

scträtzt

die

'westdeutsdre

Monopolpresse

dieses

,,Trauersplel

in Stahl und

Eisen,'

selbst ein?

sten Schadrtofen der

Welt

(Friedrich-siemens-GmbH)

.gebrannten

Ziegel

hatten

versqgt,

Später war der Ansctrluß mit den Walzstraßen ver-

paßt

worden,

so daß die Produktion

des für Indien so

notwendigen

Stahls

gedrosselt

werden mußte. Mannes-

mann

*

auctr

a.n Rourkela beteiligt

-

woute dem

ge-

scltädigten

Indien

auf seine Art

-

nämlictr in seine

Tasche

.- ,,helfen".

Der

Konzern

madrte

der staat-

Iidren indischen

Gesellsctraft

Hindustan Süeel Ltd.

das

geradezu

unverscträmte

Angebot,

{ie

durc}r west-

deutsche

Sctrluderarbeit

ungenutzten

Stahlbrammen

in

Westdeutschland

auswalzen.

zu lassen. Indien

sollte

die

Kosten dafür

übernehmen

und damit

Mannesmann

einen

Sonderproflt

zuschanzen.

Die

Skandale in

der Geschichte

Rourkelas

nahmen

kein

Ende,

Am Hocl,rofen

1

zersprang

nactr l4monatiger

Betriebszeit

die feuerfeste.

Wandung,

die

normaler-

weise sedrs bis acht Jahre hätte halten müssen. Am

12.

Mai

1960 erkaltete

das

Roheisen im Hoehofen

2,

Die

Wiederinstandsetzung

€rforderte.l4

Tage.

Jede

Untersudrung

wurde

unterdrtidrt.

Am 8.

Juni tg60

wurde

die lVand

des Hoctrofens

2

von

Eisenrückständen

durehsdrlagen.

Die

Produktion'war

vier Tage unter-

,,Kinderkrankheiten"

unter

dieser Überschrift

sdrreibt die

,,Deutsdre

Zeitung und Wirtsdrafts-

zeitung" vom 8. August 1961, ,,daß eine Betriebs-

störung;

wie

sie in

jedem

modernen Hüttenwerk der

Welt immer

wieder

vorkommt,

nictrt

gleich

zum

Poli-

tikum

gemadrt

wird; soldre Dinge

gehören

zum

Alltag

des

industriellen

Lebens

-

in

Indien

a'ber

offen-

bar noch nictrt.

Auf

'den

naheliegenden

Schluß, wir

sollten den

Ent-

wicklungsländern

einfadaere

(lies:

ältere)

Konstruk-

tionen

liefern,

wird die

Gegenfiage

zq stellen

sein,

ob

die

Entwicldungsländer

reich

geqqg

-sind,

um

sich

nacheinander

an einer Skala von Anlagen

zunehmen-

der Perfektion

hochzubilden."

1

Mit

anderen Worten:

Die Inder seien

zu

dumm,

um

die modernen

$,nlagen

bedienen

zu

können.

-

Welctr

eine

Uberheblichkeit

Daß diese Auffassung aber nicht nur die Meinung ,einer

Zeitung

widerspiegelt,

sondern

System des Bonner

Staates

ist, sollen

weitere

Tatsachen

beweisen.

In

seinem Madrwerk

,,Indien

mit und- ohne

-

Wunder..

drückt

ein

Peter Sdrrnidt die

wahre

Meinung

der

wesfa

deutsctren Rassenhetzer

und

Neokolonialisten

aus.

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indem er

behauptet, Indien

sei unfähig, sein

Land

aufzubauen und könne

bestenfalls

,,ein

paar

affen-

artige Handgrifre erlerntrn".

Im

gleidren.

Buctr

gibt

dieser Fasdrist

die Außerung

eines westdeutschen

,,Experten"

in

Rourkela

wieder,

daß man

,,für

die

400

Millionen Inder statt Hochöfen

lieber Gasöfen

bauen

sollte",

Auch

die Außerungen der Sonderkorrespondenten der

Hamburger

,,Welt"

und der

,,Süddeutschen

Zeitung"

nach

der

Belgraäer Konferenz, die die

Staatsmänner

der nichtpaktgebundenen Staaten als boshafte Sdtarf-

macher,

eitle

Gernegroße, Hofgänger

der

Sowjets.

orientalische Märchenfürsten,

Schallplattenstars,

Neu-

reidre

u. d€1.

bezeictrnen,

zeigen das

wahre

Gesicht

dieser

..Freunde

und

Helfer

der

Neurralen". Diese

Hilfe

hat

nur

zum

Ziel,

sidr

einen

ökonomisdten

Ein-

fluß in

diesen Ländern zu sidlern

und

die

Entwick-

lung

einer öigenen

nationalen Industrie

zu

verhindern

oder deren Aufbau zu verzögern.

'

Es ist ein

plumper

lersuch, die alten

deutschen

Kolonialistenmethoden in Rourkela zu trechtfertig'en,

wenn

jetzt

die Schuld

für

diese

,,fehler"

den

indrschen

Arbeitern und

Technikern

gegeben

werden soll.

Zwei Fakten sind

es,

die diese Parole widerlegen:

l. Die westdeutschen ,,Experten" waren doctr nodr da,

als all die Pannen

passierten.

2. Die sowjetischen

Spezialisten, mit

deren

Hilfe

Bhilai

erbaut

worden ist und

das

mit

sowjetischer

Hilfe auf

eine

Jahreskapazität

von 2,5

Millionen

t

erweitert

werden soll,

konnte der indisdre

Minister

Swaran

Singh

mit ruhigem Gewissen m Juni d.

J.

ve.rabsdrieden, denn die

indisdren Ingenieure

und

Factrarbeiter

haben sich

mit sowJetischer Hilfe

sehr

sdrnell

in

den

komplizierten Aufgaben, die

mit dem

Betrleb

eines modernen

Hüttenwerkes

verbun{en

sind, zuredrtgefunden und

arbeiten

mit

großem

Enthusiasmus

Warum

sie

in Rourkela

nicht

zurectrtkommen, ver-

deutlidrt die Meinung des indischen Personaldrefs in

Rourkela,

die der

,,Spiegel"-Artikel

vom 30.

März 1980

zitiert:

,,Unsere

Leute wurden in Deutschland

theoretisch

gut

ausgebildet.

Aber sie

durlten

die Produktionsanlagen

nieht selbst

bedienen

oder eine

Walzstraße

allein

fahren. Die deutsdren

Direktoren

hatten

Angst, die

machten etwas kaputt

.

. . So blieb

die

Ausbildung

ungenljgend,

obwohl sie

.uns

je

Mann

und Jahr

10000

Mark kostete."

So also

sieht die Entwicklungshilfe

der Monopole

aus.

Kinderkrankheiten

vortäuschend,

planen

und bauen

-Sie

solche Werke,

die

wegen

ihrer

strukturellen

Delekte

niemals

unter Auslastung

der Kapazität

arbei-

ten können

und

ständlg

von

diesem

oder

jenem

übel

befallen sein werden.

,,Niemand

weiß",

stellte

die indisihe

presse

hierzü

fest,

,,wie

viele Mängel

noch hinter

der

glänzendeil

Fassade

des

Stahlwerkes

in

Rourkela

verborgen sind,

niemand

wagt, sich vorzustellen,

wie

viele

der für

dieses

wichtige

Projekt

veirwendeten

Teile

nicht

mehr

neu waren."

Doch

damit allein

geben

sictr

ciie

Monopolisten

noch

nicht

zufrieden.

Sie

verhindern

gleichzeitig

eine

gründ-

liüe Ausbildung

von Fachkräften,

frohlodren

dann,

daß

es wohl

noch einige

Zeit dauern

wird,

bis

nicht

nur

die indisdren

Arbeiter,

sondern

auch ihre

einhei-

misdren,

bei den Imperialisten

ausgebildeten

In-

genieure

.,für ihre

Arbeit die $altung aufbringen,

die

in allen Industrieländern selbstverständlich ist,,.

Meinen

sie damit etwa

,,die

Haltung,,,

die die

west-

deutsche Industrie

(Demag

Duisburg)

beim Aufbau des

einzigen

modernen

Stahlwerks

in Burma

ir.r der

Nähe

Ranguns

aufbradrte,

so daß es

kurz

nach Fertigstellung

monatelang

wieder stiUgelegt

werden

mußte?

Oder meinen

sie

,,die

Haltung,,

des

westdeutschen

Salzgitter-Konzerns,

der

nadr

glit2ernden

Versprechen

altmodische

Walzwerkausrüstungen

nach den

philip-

pinen gebracht

hat, die

er sonst nictrt

mehr absetzen

konnte?

oder vielleich,t

,,die

Haltung,.

der

lG-Farben-Tochter-

gesellsdräft,,Friedrich

Uhde'GmbH",

Dortmund,

die

in Jugoslawien

eine

ölrafffnerie

so

aufbaute,

daß sie

im Anlaufstadium

überhaupt

nicht funktionierte undschließlich er3t nach mehrfachen Umbauten mit

erheb-

licher

zeitlicher

Verzögerung mi,ihselig

in

Gang

gebracht

werden

konnte?

Zunehmende

Pfuscharbeit

ist, wie

Handelsattach6s

yersctriedener

westdeutscher

Botsdraften und Ge-

sandtschaften

hauptsädrlich

in den

soglenannten

Entwid<lungsländern

dem Bonner Auswärtigen

Amt wie-

derholt

berichten

mußten, eine ctra-

rakteristisdre,,Haltung"

der west-

deutsdren Monopole.

Angesichts

dieser Tatsachen über-

legt

man

sich

tatsäülich,

,,was

diese

imperialistisdren Kreise vorhaben".Daß

die Län'der, denen angeblidr

geholfen

werden

soll,

mit Geld-

mitteln bledren mtissen,

,,die

Iür

solcho ausgezeiöhneten

Stahlwerke

wie

Bhilai hätten verwendet werden

können"

(,,New

Age" vom

26.Juni

1960),

zeigt deutlidr, daß die so-

genannte

Entwidrlungshilfe der

Monopole

eine Hilfe in dle eigene

Tasche

st .

Woltgang Richter

ln ll Lünd.rn

fuicnr

und Afrikor lrt ln drn

l.tdcn Johron dlc rorj.tlsö. Untcr.

ttlltrung bci. d.r Indu3trlqlirlcrung

und bcl

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di. Xok€r.i ln Bhllol.

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STO

F

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y,l f,:?Y

rc du vcrseimo

chinen'

,,Jugeni

und Technilc" beginnt

in

d.iesem Helt eine

ist

und auf Belegschaftsversammlungen

die Ohren

Reportagenreihe, die

sich

speziell

mit

der Störfrei-

aufsperrt,

dann

hört man sogar:

,,Ingenieur

Wiesner,

machuttg unserer Prod,uktion böschäftigt. Wir woll,en

der

hat doch unsere

Verseilmaschinen umkonstruielt

einzelne Beispiele

nennen und

aüf

gewi,sse.S,chwierig-^

-

kleinerö Abmessungen,

höhere Drehzahlen,

eben

kei,ten hinweisen.

Diese Reihe

soll elazu

führen,

daf

absolutes

Weltniveau .,

sich

eine breite'

Diskussion

-

geraile

unter den

Jung-

,*-^""'"

"

-'""'

i:n7:."T;1i,*',::X'ä2?;rä;i30#,';x"::.;:l:steokbrief

erMaschinen

tigen

Fragen:

,,ist

meii Arbeitsplatz

störfrei?

Was

Seit 19U, das sind

immerhin 50

Jahre, werden in die'

kannchunternehmen,m.hn törtrci umachen?"

fiä""tf.täät"::Jt;$"":;i::i:Tii"*T",il..,ff*]

Biögrafie

des Menschen

portseile

für

die versqhiedensten

verwendungs-

Aue

m

werk

ennen

hn.Fragtmann der.An-

ffi"i:1f""|,Tl"T.J""1ff::l

ff?:?:?,lll

f,1li;

meldung

nach

Ingenieur Wiesner, dann

heißt

,

es

ä",

al."inig",

il;"

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rairrt"."

-p""""

ein, denn

$1?:*;;lii*til,Ht'l,i1".XXl|3"*;#lf;,3i,?ii* :

ä;'.hil;-'unibo'p"aorohre

ähuenamars

u dm

büro

geleitet.

r,st der Bote

sesprächie,

so errahrt

;;a'n

*11::9:::",,Geschäften'

dennoch

sehörten

die

vielleicht,

daß

Heinz Wiesner 1944 im Werfr

-

äas

Kruppschen Verseilmaschinen

lange

Zeit zrt den

ge-

damals noch zum Krupp-1ggn2srn

gehörte

-

seine

fragtesten

auf dem

Wellmarkt'

|

'

Lehre

qls

Schlosser begann,

sich

.

1948 den

weißen

'

'Als

Heinz

'liliesner

'das

erste Mal

ans Zeiihenbrett

Kittel

eines technischen Zeichners überstreifte.

sich

trat

und die

Verseilmaschinen

kennenl:ernte, konnte

vcn. 1952 bis 1956 im Abendstudium auf das Staats-

man

noch keinesfalls

von Schnelläufern

sprechen:

examen als Ingenieur vorbereitete und seit 1958 1500mid:r bei

'der

Hunderter und 600 min-t bei der

Konstruktionsgruppenleiüer

der

Verseilmaschinen

im

Vierhundertert).

das

waren

Umdrehungsgeschwindig-

heutigen

_VEB

Schwermaschinenbau

,,Ernst

Thäl-

keiten, wie

-man

sie schon

Jahrzehnte zuvor für

den

mann"

in

Magdeburg ist.

Trommelumlauf

erreehnet

hatte.

Handelt

es sich.um einen Boten, der

zudem ein auf-

merksamer

Leqgr der

Betriebs- und Wandzeitungen

,)

I{unalerter zw.Vierhunderter:Spulendurchmesser.

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Höhere Geschwiniltgkeiten

Als der

Jungingenieui

Heinz

Wiesner

dann

Jedoch

dle

Konltruktion-sgruppe ilbernahm und

sich ihm die

Forderungen unserer Zeit: Steigerung

der Arbeits-

produlrtivität,

Einsparung von

Material, Anwen'dung

neuer.

technischer

Methoden

und Möglichkeiten, täg-

lich von

neuem

geradezu

aufdrängten,

da nahm

der

Konstruktionsplan'zu

einer neuen

Vierhunderter-

Verseilmaschine immer

festere Formen an.

Die

,,Neue"

sollte im Baugruppensatz

konstruiert' werden;

kleinere Abmessungen aufweisen und eine Drehzahl

von 1ü)0 min-l

erreichen,

Ergebnis: Innerhal,b eines

Jahr,es

konnte

der VEB

Sdrweimaschilenbau,,Ernst

Thälmann",

Magdeburg

-

der

übrigens

als

Hauptlieferant das

gesamte

sozia-

listische

Lager rnit Verseilmaschinen

versorgt

-,

sämtliche

Typen mit

geringetrem

Eigengewicht im

Baukastensatz

rund

mit

einer

durchschnittlichen Dreh-

zahlsteigerung von

60

bls

100 Prozent auf dem Welt-

markt

anbieten.

Das

sieht etwa so.sus:

.

Tvp:

sR

t00

sR 315

sR 400

sn 500

' . Ä

Alte Drehzahl Neue Drehzahl

t

3250

1250

1000

800

ls00

700

600

500

Aus den

bisher übliihen Verseilmaschinen

sind

nun

Schnellverseilmaschinen mit Rückdrehung

geworden,

die

absolutes Weltnive.au bedeuten und

Interessenten

auch im kapitalistischen Lager - sogar in West-

deutschland

-

flnden.

Ein Engpaß

Bei den Verseilmsachinen bis

hinauf zur SR 400 wut-

den

schon immer nahtlose

Rohre verwandt.

Jetzt, da

die Drehzahlen

erheblich

gesteig€rt

worden waren

und

die Maschinen einer weitaus

größeren

Belastung

aus-

gesetzt

weiden,

trat

diese

Notwendigkeit

erst recht

in

.den

Vordergrund.

Die

Drehzahlerhöhung

der

SR 500,

die nun 300 min-l mehr bringt'und deren

Rohrtrommel von

Jeher

aus

geschweißüem

Material

besteht,

verursachte

den Konstrukteuren

nicht wenig

Kopfzerbrechen.

Doch

das

llohr_ der Fünfhun.derter,

mit einem Durchm,esservon 680 mln und einer Stahl-

blechetärke von

etwa 30 bis 32

mm Rohmaß hält die

Umd,rehungsgeschwindigkeit

von 800 min-r eher

aus

als

ein

geschweißtes

Rohr der Vierhunderter,

das nur

ö46

mm

Durchmesser

und eine

Blechstärke vonr28

bis 30 mm

aufweist

und darüb€r

hinaus auch noch

200

min-i

mehr

-

also 1fi)0 Umdrehungen

-

brln:

gen

muß.

Bel der Fünfhunderter

g'elang

es,

trbtz

der

erhöhten

Drehgeschwindigkeit

das

geschweißte

Rohr

weiterhin

zu

verwenden,

Bei den

kleineren Maschinen bis ein-

schließlich

der

Zweihundertfünfziger wir.d man

ohne

nahtlose

Rohre zwar vorläufig

nicht

auskommen,

hat

dafür

aber

die Möeli&keit, didses Material nadr

der GOST-Norm aus dem sozialistischen Ausland zu

importieren.

Schwierig wlrd es nur

bei

der SE

315

und der SR

400.

Das

sind Maschlnen, die am

melsten

gebraucht

wer-

den und deren Abmessungen

leider in der GOST-

Reihe

nichlenthalten

sind. Aber auch

diese.Maschi-

nen

mtissen

störfrei werden.

Der

Ausweg

,,Es

gibt

nur einen

Ausweg", sagt

Ingenleur

Heinz

Wiesner:

,,Auch

diese

Rohre

schweißen "

Das

ist ein kühner

Plan, ein

gewagtes

Unternehmen.

l@0

Umdrehungen bedeuten 1000

Lastweöhsel

in

.der

Minute. Das Rohr muß

bei hoher Geschwindigkeit

rund laufen, darf keinen Schlag haben., Wird das

bei

elnem

geschweißten

Rohr, von dem man weiß,

daß

das

Material

bestimmten

Spannungen ausgesetzt

ist, überhaupt

möglich

sein?

,,,Ia,

es

ist

möglich",

behauptet

Heinz Wiesner.

,,Man

wird das Rohr nattirlich künstlich,

altern müssen, also

erst

vordrehen,

im Glühofen

bei

bestimmten

Tempe-

raturen

eine

gewisse

Zeit

glilhen,

dann

gleichmäßig

abkühlen

lassen

und

es den

verschledensten Witte-

rungseinflüssen

aussetzen,

so

daß

automatisch

eine

'

Nohalisierung

des

Materials

eintritt."

Ingenieur

Wiesners Überlegungen

uüd Berechnungen

stimmen. Auch der

Leiter der Konstruktions-

abteilung ftir Kabel- und

Versetlmaschinen, Dipl.-

Ing, Gustav Gregord; ist überzeugt, däß die neue

Ar,beitsgemeinschaft des

Ingenieurs Wiesner mit

Schweißfachleuten

und Technologen di€ses Problem

noch bis zum

Jahresende lösen wird. Denn

die

neuen

Pläne

der SR

400 mit

geschweißtem

Rohr, für die der

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J"ungingenieur

neue

Stabilisierungsmöglichkeiten

vor-

gesehen

hat,

sind bereits fertig

Noch

stabiler

In der

großen

Montagehalle,

die nach den

neuen

Gesichtspunkten

der Mechanisierung

und Automati-

sierung eingerichtet ist und eines Tages zum Still-

stand

verurteilt

wäre,

wenn

das Prollem

der

naht-

losen

Rohre

nicht

gelöst

wird,

wächst

gerade

eine

lange

Vierhunderter

mit

36

,Spulen.

12

Rohrschüsse,

von

denen

jeder jeweils

3 Sputren

nthält,

werden wie

im

Baukasten

aneinandermontiert.

Eine

dieser Spulen

mit Stahldraht

wiegt 145

kg; das

sind

annähernd

450kg,

die mit ungeheurer

Fliehkraft

die

rasende

Umdrehungsgeschwindigkeit

des Trom-

melrohrs

belasten. Bisher

saßen

von

den sechs Arm-

sternen,

die

dem Tr.ommelrahmen-,seine

spielfreie

Lagerung

im Trommelrohr

ermöglichen,

zwei

Paare

in

giner

gemeinsamen

Bohrung,

und zwei

an den

jeweiligen

Enden

wurden

von Versteifungsringen ge.

halten. Der Rohrschuß hatte also 4 Stabili,sierungs-

mommte,

die

bei ei.nem

nahtlosen Rohr

auch völlig

ausreichten.

Das

neue, längsgeschweißte

Laufrohr'wird

künftig

8

Stabilisierungsmomente

aufweisen.

und

zwar

will

Ingenieur

Wiesner sämtliche ,sechs

Aimsterne

in

das

Rohr einschweißen

assen

-

dadurch

also

eine natür-

liche

Stabilisierung

erzielen

-

und'außerdem

noch

zwei

zusätzliche

Versteifungsringe

an

den Rohrendän

anbringen.

Diese

Verbesserung

wird

nicht

nur

der

Stabilisierung

des Laufrohres

dienen.

sondern sie

tre.

deutet

gleichzeitig

eine

erhebliche

Materialeinsparung

und

eine wesentliche

Senkung

d,er

Arbeitszeit.

Der springentle

Punkt

Wenn es nach Heinz Wiesner ginge, dann würde man

gofort

mit all'em

Neuen

beginnen;

so denken

übrigens

alle im

Werk, vom

Monteur

angefangen

.bis

zum

Hauptkorutrukteur.

Aber

die

ganze

Angelegenheit

mit

den

geschweißten

Rohren

für'die

SR 400hat

noch

einen

Haken.

Während

man für'

die Ftlnfhunderter

durchaus

ge-

schweißte

Rohre mit

Längs-

und

Rundschweißnaht

verwenden

kann,

ist das

bei

der

geringeren

Ab-

messung

und höheien

Umdrehungsgeschwindigkeit

der

Vierhunderter

nidrt

mehr möglictt.

Hier muß

man

ganz einfach auf die Rundnaht verzichten. Das heißt.

daß

der

3,20

m

lange

Tiommejmantel

nicht

aus zwei

Teilen

bestehen

darf,

sondern

nur aus

einem

Stück

gebogen

und in

.

der' Länge

zusammengeschweißt

werden,

muß.

Die

,bisher

verwändten geschweißten

Rohre bezog

das

Werk

aus

Riesa.

,,Doch

Riesa

ist nicht

in

der Lage,

Bleche

breiter

als 2,60

zu

walzen.

Sie

brau'chen

dort

ganz

einfach

eine

größere

Rohrbi.egemaschine,

mög-

lichst

mit

automatischer

Schwei(Jantrage,,,

rklärt der

Hauptlonstrukteur,

Dipl.-Ing.

Kurt

Böhme.

,,Es

gibt

überhaupt

in

der

ganzen

DDR

kein

Werk.

das uns

Bleche

mit

einem

Rohmaß

von 28

,bis

30 mm

Stärke

in einer

Breite

von

3,20

m walzen

könnte.

Hinzu

kommt,

daß Infomationen

über

derartige

Möglich-

keiten im sozialistischenAusland bei uni noch sehr

rnangelhaft

sind und

lerade

in

diesen

Kooperations-

fragen

einige

Lücken

klaffen.

Aber

wir haben

jetzt

mit

den

Skoda-Werken

n

der

CSSR Verbindung

auf-

genommen

und hoffen,

daß

wir

dort

den entsprechen-

den Handelqpartner

finden.,.

Das

also ist

zur Zeit

noch

der

einzige

springenrle

Punkt.

Aber

wer mit

den

Magdeburger

Maschinen-

bauern

spricht,

.

der

weiß,

daß,

.sie

auch

diese

Schwierigkeit

meistern

werden.

,,Von

lgll

bis lg45

hat Krupp

hier im

Werk

ganze

b00 Vörseilmaschiner

gebaut",

erzählt

Heinz Wiesner

zum Abschied.

,,Wir

haben

von

lgrl5

bis 195?

allein 2000,

al.so den

vierfachen

Teil

an

Verseilmaschinen

gebaut.

Außerdem

sind

unsere verbesserten Maschinen heute führend in der

Welt. Diese

Tatsache

äßt.sictr

nicht

leugnen,

und wir

lassen

uns

nieht

hinüers

Licht

führen,

Wir

werden

das

Problem

auch

ohne

nahtlose

Rohre

lösen

und

bis

Jahresende

auch die

Verseilmaschindn

störfrei

haben.,,

rr9ns?

w. LUKAS

ll

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Als erste naht,

getreu

der

Dienstvorsdrrift

DV 403

über

die

Reinigung von Fahrzeugen

des Personenverkehrs,

die

Koliegin, die

die Asdrenbecher

und

die Abfall-

bedrer

leert. Ihr

folgt, mit

einem

Besen bewaffnet,

ein

weiteres

Brigademitglied

mit einer

untrüglichen

Kenntnis

all

jener

Winkel

und Spalten,

in die findige

Reisende immer

wieder ihre

Apfelsi.nenschaien,

Knüll-

papier

usw. zu

stechen

wissen.

Die

nächste

im

Bunde

ist eine

Kollegin

mit

Staubtuch,

die

die

Sitzblinke,

Armlehnen.

Fenstertisdre.

Aschenbecher.

Fens,terrah-

men, Gepädrne,tze u. ä. wienert. Dann geht's noch mit

dem feuchten

Lappen

durch die

Wagm,

und den

Ab-

schluß

bilden die Toilett€n.

Nach

dem Reinigen wer-

den.

die

Kipp-Ballons

mit flüssiger

Seife aufgefüllt,

Handtücher und

Papiertollen

eingelegt

usw.

Das

sind die

Grundreinigungsarten

der

Stufe P

0, die

täglidr

durchgeführt

werden. Weitere

Stufen

bis

p

5,

die

nach

Bedarf bzw.

in unterschiedlichen

Abständen

durchgeführt

werden,

umfassen

das

Polieren von

Emaille-

und Nichtrauchersehildern.

das Desinfizieren

Mit

P reB lu f t

w i rd

dos

Schoumre n

g

ungs-

mittel

ou f d ie

Wogen

gesprüht,

Fo los : K l ingner

Ein Teil

de r

Wosdronloge

mit

der

dorü

ber-

ge l€9enen

Kommondokob ine .

Die

großen

Dederonbürsten

worten

ouf Arbeit.

{

I

der Aborte, das Polieren der Fenster, Spiegel und

Lampenglocken,

das Abbürsten

der

polsier

und Fen-

stervorhänge,

die

Lederpflege

und

etliche Spezial-

behandlungen

mehr.

Bei

D- und

Eilzugwaggons,

ei

Doppelstock-

nd

S-Bahn-

zügen

kommt

daan

noch

alle 8 bis 10

Tage, ansonsten

mindestens

zu

jeder

Hauptuntersuchung,

die

äußere

Lackpflege

und im

Winter

das Vorheizen

der

Züge auf

mindestens

8

oC

Innentemperatur.

Soweit

wäre nach

Vorschrift

alle Vorsorge

getrofren,

daß der Reisende

saubere

und

wohltemperierte

X,eisezugwagell vor-

findet.

4?

D-, Eil- und

Personenzüge

werden,täglich

n

Berlin-

Lichtenberg

bearbeitet,

von

denen die

Wagen des

Schnellverkehrsnach Rostockganz besondereSorgfalt

erfahren.

Und

wenn wir

mal wieder

verreisen, in

einem

sauberen

Wagen sitzen

und

uns wohl fühlen,

dann seien die vielen,

meist unsidrtbaren

Helfer

in

den Betriebswagenwerken

nidlt vergessen.

R,

Eckelt

13

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-

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E

7

lll

Nil

Ausgedehnte

Wolkenfelder

stan-

den

mit

ihren

Wattebauschen

unter dem Biau

des Himmels.

Ihre ei nzelnen' Tupfen dehnten

sich

und wuchsen mit

steigehdem

Sonnenstand

und versuchtd:r, mit

ihren Kuppen die

Altokumulus-

Gruppen

zu

erreichen,

die sich in

4000-5000 m Höhe breitmachten.

Ein ideale6

Wetter

also,

weniger

zwar

für die sonnenhungrigen

Erdenbürger, um so mehr aber

für die beiden Piloten, die ihre

Maschinen dem

mitteldeulschen

Industriegebiet entgegensteuer-

ten, Die schnellen Flugzeuge, die

sonst als Jagdbomber eingesetzt

wurden, hatten heute eine andere

Aufgabe.

Kameras, mit Objek-

tiven

langer

Brennweite

aus-

gerüstet,

waren

in

di€ Rümpfe

eingebaut und Flugwegschreiber

installiert. Alles diente nur dem

einen Zweck: Luftspionage.

Eng

gestaffelt

strebten d,ie bei-

dqn Provokateure ihrem ZieL zu.

In

wenigen Minuten mußte es

erreicht sein,

Die

Staatsgrenze

unserer Republik war bereits

überflogen.

Die Verschlüsse

der

Kameras begannen

zu klicken,

die

Filme

hielten

jeden

Quadrat-

meter

des überflogenen

Gebietes

f est.

Der Zerstörung sozial,isti-

scher

Großbetriebe dienten diese

Aufnahmen,

der Vernichtung

der

Arbeiter-und-Bauern-Macht und

der Wiederherstellung

der

Aus-

beutung

durch

Junker und

Schlotbarone.

Tausehde

von friedliebenden

Menschen

gingen

dort unten

ihrem Tagewerk

nach, schmiede-

ten

den Stahl und

pflügten

die

Acker. Mit

eigenen Augen

sahen

sie das

Wachstum ihres

Staates,

spürten, wie

es von Jahr zu Jahr

schneller

und besser voranging.

Wie sollten

sie

ahnen.

daß es

ge-

rade in diesem Augenbiick Men-

schen an den Steuern von FIug-

zeugen

auf die Erfolge ihrer

Arbeit abgesehen hatten? Nie-

mand ahnte es, niemand

hatte

die

winzigen Punkte über den Woi-

ken

bemerkt.

Niemand

-?

14

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Väri'"Ziel.

garöten

und Flok,

söndern ourh

yon

Abfongjögarnun3ererLuftstreitkrölte.

Stondort

und Flugweg.,der eindlichen

Flugzeuge

wurden

erlonnt,

i€tzt

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Slsrrbefebl crlei l t

werden,

(Abb,

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@

Gcruhsom weidete

Ronde des Flugfaldes,

wirkten die

Fernc.

Ein friadlidres

@

vinut.n

Dr r

dos

cAcben.

Sdron

Stortbetehl ist

Triebwerl der

rGronpr5rc,

r{erqen

soneilet

und stcigenfnit

brousenden Triebwerkcn

in

den tufkfm.

t

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crsten Mosdrin

Q

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Jogd.ug-

zeuge

unf, LutBt.eitkrötte

üb€r

di e

EGtonpiile,

r leiden

sdrnel ler und

sdrncl ler

8---

@

WAnr.na

die

Fohrwerte

nodr

einkloppen, .u.fr*

die Augen

uns€rer Pi loten bereits den. Horiront,

um

den

Gegner zu erspöhen. Schnelt und

hervorragend

bewoffnel

sind die Moschinen unserer

Strei lkröl le.

Spione und Provokoleure

hoben keine

Chonce.

Unser Bericl t t

entspricht

der Manöterlage,

di e

dn i rgend,e inen

Tag in

Leben

unserer Va lks -

orrnee angenomn\,en

\ua1'. Er

kann

d,bef

d,urch-

a.usden Ernstf

a l l uid er

spiegeln,

uie

es iLie

Proxokat ion

xom

14.9.

1961 beweist,

als zuei

westdeutsche NATO-

J

tger

d.as

Hoheits-

gebiet

unseres

Stdotes

überf logen,

um inWest-

berl in

zv land,en.

Doch

unsere Langmut

ist 2u

Lnae ,

wds unsere so t -

r laten

in Manöuern

wtd

Übungen

dutzendmal

Probten,

tterd,en

sie

itn Ernstlall

nicht @*e-

tt iger

behetschelt . Es

ist unbed.ingter

Verla 3

aut s ie, die den Luft-

raun-L chützen.

- ao ia -

*-c'*&r"*,*\&\ff**

4t

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O T I O

P A I Z E . T

Freundsclraft und Solidarität mit der Jugend der Welt,

das ist

in unserer

Republik

beglüd<ende

Selbst-

verständlidrkeit geworden. Fremd ist unserer Jugend

nationale

Überheblidrkeit

oder

gar

Rassentraß,

Zehn.

tausende reisten als

Touristen

ins Ausland oder

waren

Gastgebef

junger

Besucheraus dem

Ausland. Im

Jahre

1960weilten auch 106Delegationen der

FDJ in z\tr'anzig

versdliedenen Ländern.unserer

Erde.

I[ir

baten

einige

freunde,

für'unsere

Leser

ihre

Reiseeindrücke nieder-

zuschreiben.

*

Die

Gesctrictrte

meiner

Afrikareise tlg"nr, mit

einem

Blick

in

die Zeitung,

Wir lasen, daß die

FDJ der

gulnesisdren

Jugend

eine Schule

zum G€sdrenk

mactren

will.

,,Die.

projektieren

wir",

besdrlossen wii Freunde

vom

VEB Industrieprojektierung

Berlin,

begeistert

davon, so helfen zu können, das neue Leben im freien

Afrika einzurichten.

Wir baten

den

Zentralrat'

uns

die Projektlerungeunterlagen

zu besorgen.

Die

Ant-

wort:

,,Am

besten, einer

von eudl fährt

selbst hin. Im

Juni

wird

eine FDJ-Delegation

nach Guinea und

Hinerhul

Iür

Guine

Ghana fahren."

Als

midt das Los traf, wäre

ich vor

Freude darüber bald

durdrgedreht. Meine

erste Reise

ins Ausland, und gleiü nadr Afrika

Man nennt das Jahr 1960das Jahr Afrikas. Es war

ein

großes

Erlebnis

für

uns zu sehen, mit lvieviel Be-

.geisterung,

Klugheit und

Tatkraft die Afrikaner be-

ginnen,

das triste Erbe der weißen Kolonisatoren

zu

überwinden. Sie

betraten vor

500

Jahren blühende.

stolze Länder mit hoher

Kultur;

die

Abgesandten der

Imperiallsten

unserer Tage verlassen

geschändete

Län-

,

der und besitzen noch

die Frechheit, sich als Wohl-

täter aufzuspielen und

zu behaupten, die Afrikaner

besäßen

keine Kultur. Zeugnisse

hohör

Kultur

findet

man

wirktich

nur noch selten

in

'Afrika,

Europäisdre

und amerikanische

Museen und Frivqtsammler haben

sie zu

Hunderten.versdrleppt,

.soweit

die Landsknedtte

der Kolonisatoren sie nidrt zerstörten. So ist es un-

geheuer

schfuer, das Museum

für westafrikanisdre

Rultur in

Accra tiberhaupt aufzubauen.

Wir hatten

den Auftrag, die

sdrwarzen Freunde der

Solidarität

der deutsdren

Jugend zu

versidlern,

Wir

It

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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hatten viele

Geschenke

mitgenommen,

Bücher der

Weltliteratui,

IüIusikinstruraente,

Sportgeräte

und

optische

Erzeugnisse,

und'brachten Einladungen mit,

bei uns zu studieren. In

Accra wird die FDJ ein .

Freundschaftszentrum einrichten

und in

Conakry

eine

Schule

bauän

und

ausstatten

.eben

,,unsere"

Schule,

Freunde

des'VEB Montagewerk halle und

VEB Arma-

.

turbnwerk

Leipzig

werden

ebenfalls h€llen.

Unsere

guinesisdren

Freunde

wünschen sich

eine

Inter-

natssctrule

für Mäddren, Jeweils hundert Mädchen ausdem ganzen Land werden hier in einigen Monaten

das lernen,

was eine Fiau

im heutigen

Guinea braudrt.

Nadr dieser Schulzeit

werd€n sie ihr

Wissen in

ihren

Heimatdörfern

an andere weitergeben.

Sie lernen

lesen

und schreiben

(fast

90 Prozent

der Bevölkerung

sind

Anaiphabeten),

Hygiene

(Frankreidr

hat

einep

Louis

Pasteur hervorgebracht,

aber die einfadrsten

Ei-

kenntnisse

dieses

großen

Gelehrten sind in

Frankreidrs

eheinaligen

Kofonien unbekannt),

Nähen und

Stricken,

prinzipielle

tr'ragen des Staatsaufbaus,

Ko.chen und

landwirtschaftliche

Kenntdrisse. Es ist verblüffend,

mit

welcher Intensität

die Jugend in

den befreiten

Län-

dern Afrikas lernt und in

welch kurzer

Zeit sie

Wissen

aufnimmt.

\riele Probleme gibt es nodr für diesen Schulbau zu

lösen: Alle

Baustoffe müssen

nach

Guinea eingeführt

.

werden

*

außer Sand, Wasser,

Lehm. Es

gibt

reiche

Wälder,.aber

keine

Sägewerke,es

gibt

Erze, aber keine

Metallaufbereitung

-

alle

Rohstoffe wurden heraus-

geschleppt,

dann verarbeitet

und

teuer wieder

im

Lande

verkauft.

Auch

bei den Projektierungsarbeiten

gibt

es viel für

uns'Neues

zu berücksichtigen

und zu

durdrdenhen.

Conakry

liegt in

den

Tropen,

die

Temperaturen blei-

ben im

ganzen

Jahr, auch nachts, über

30

Grad Celsius,

und

die Luft

ist

ilnmer

so feucht wie bei

uns im No-

vember.

Das

bedeutet drückende Hitze,

Es

mutet

un-

vorstellbar

an, wenn man

hört, daß die Wäsdre an

einem windstillen Täg einfach nicht trochnet, so hodr

ist der

Feuchtigkeitsgehalt der Luft.

Da Conakry

inner-

halb

der Wendekreise

iegt,.kann die Sonne von allen

vferHimmplsridrtungen

einstrahlen.FalsdreAnordnung

von

Sonnenblenden und

Vernachlässigung der Prinzi.

Spendenuf

Kon to

t l r . 4

000

der DeutschenNotenbqnk

Berlln

pien

der natürlichen Belüftung der

Räume können den

späteren

Bewohnern

llöllenqualen

bereiten.

Die

'DJ

wird

nicht

nur

Projektierung und

Einridltung

der Schule übernehmen; sie wird

auch

junge

tr'actrleüte

für

den

Bau nach Guinea entsenden,dieSpezialarbeiten

leiten und'vor allem

junge

Guinesen ausbilden. Es

war

ein

Prinzip der

Imperialisten,

keine afrikanischen

Fachkräfte

heranzuziehen,

m die Länder in Abhängig-

keit zu halten. In Conakry

imponiert

z. B,

dem Frem-

den das Hotel de

France, ein

wunderbar€r Bau. Daran

hat kein einziger Guinese als Facharbeiter mit-

gearbeitet,

alles

besorgten' französisctre

3'adlarbeiter,

Wir können unsere Adrtung und tr'reundschaft den

afrikanischen

Völkern nicht bessegbeweisen, als wenn

wir

ihnen

helfen,

sidr

selbst technisdre Kenntnisse an-

zueignen, die ihnen

bisher versdrlossenblieben.

Die Menschen Guineas

und

Ghanas

sind bezaubernd

gastfreundlich

und

liebenswürdig,

sobald sie wissen,

daß man als

Freund kommt. Es war filr uns z.

B.

selbstverständlich, daß

unser afrikanischer Freund, der

in der DDR

studiert und uns begleitet, mit uns in

einem Zimmer schlief.

Für die Hotelangestellten war

das

unfaßbar.'Sie

hatten

Tränen

der Freude in den

Augen, weil wir

sie als

gleichberedrtigte

Mensdren an-

sahen; die Kolonisatoren .hatten' sie oft ,,schwarze

Affen"

genannt.

Am

meisten überraschte uns, daß man

in

Guinea

fast

in

jedem

abgelegenen Dorf weiß, daß

es

zwei deutsdre Staaten

gibt.

Ein

Regionalchef

-

das

entspricht etwa

dem Vorsitzenden

des

Rates des

Be-

zirks bei uns

-

sagte: .,Hitler

sandte uns die Generale

des Krieges

nach Afrika, den Rommel; die

DDR

schickt

uns die Generale des Friedens, die

FDJ.".

Die Reise

nach

Afrika

wird ein starkes Erlebnis

in

meinem

Leben bleiben.

Wir sind sehr

glü.chlich,

mit

unserer

Projektierung einen

kleinen Beitrag zur Ver-

ständigung leisten

zu können und

den

Menschen Afri-

kas unsere Freundschaft

und

Hochaclitung

beweisen

zu

liönnen.

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der

Freien

Deutschen

ugend

und des Berliner undfunks

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sedrs

Stunden lang unter Wasser

authalten und nimmt

es im

Hinblid<

auf Beweglidrkeiü

nidtt nur mit

den

konventionellen U-Boot-Typen

oder

den,,Bleifüßeux",

wie Taudrer von

Frosdrmännern

genannt

werden,

sortdern audr mit den

Frosdrmännern

auf,

Stahlkugel

in Kunststoffhütle

Als S'driffskörper

wählte man den überaus wasser-

druckfesten

Stahl,behäter

mit

Kugelform; die Dtcke

der Wände beträgt 30 cm. So günstig a,uchdie Kugel-

form im Hinblidr

auf

Druddestigkeit

ist, so ungünstig

wirkt sie

sic:h m Hinblid< auf die Überwindung

des

Widerstandes des

Mediums aus.

Dabei

muß sich die

,,tauchende

Untertasse"

*

im

Gegensatz zum

,,Bathy-

scaphe" und

zum

,,Bathysphere",

die

ihren

Platz nur

langsam wechSeln können

-

auctr bewegen. Der In-

genieur

Mollard löste dieses

Problem in der Weise,

daß er

die drud:feste Stahlkugel

mit einer fladren,

entsprechend den Gesetzmäßigkeiten der

Wasser-

strömung

ausgebildeten Kunststoffhülle umgab.

Das

Wasser

zwischen der Stahlkugel und der Kunststoff-

hülle

kann

durch

winzige Öffnungen

jederzeit

frei

strömen. Die Hülle braucht also

gar

nidrt druckfest

zu

sein; ih,re einzig)e

Aufgabe

besteht

darin,

die Unter-

wasserbewegung zu erleidrtern. So kann die ,,Denise"

eine ve :hältnismäBig

hohe U$terwassergeschwindig-

keit

-

2,7 km/h

*

entfalten.

Urn

die

günstigstg

Gestalt

herauszubekommen, wurden drei Test-Schiffskörper

gebaut.

Der erste Test-Sctriffskörper

hat

einen

merk-

würdigen Beweis seiner

Drudrfestigkeit

geliefert.

Als

die

Haltekette riß,

zog

der Ballast den

Schlffskörper

l(opltön Coustesu ö8t dlc

,Dcnlon

vom Hcdr d..

"Collpso'

tu Wort.r.

lm

Stohllugcllnm.n

flndon,

bcquam

licgond, zwcl M.ntö.n

Plotr.

Dte

v o N

J o z S E FS Z U C S

Kapitän

Cousteau

und seine

Frosdrrnänner sind aus

dem Film ,,Das Reich der Stille" und dem gleidt-

namigen

Buch auch unserem

Publikum

gut

bekannt.

Der französische Kapitän, der

sich mit der

Er-

forschung

der lebenden Welt

der

Meere befaßt, bat

'

seine

Mitarbeiter,

für

ihn

ein neuartiges,sehr beweg-

liches Zwerg-U-Boot zu konstruieren,

das unterhalb

der

Tauchgrenze von 100 Metern für Frosdrmänner

taudren kann.'Dieses Boot muß so

konstruie.rt sein,

daß

es den Organismus der

Insassen nicht anstrengt,

sich mehrerö Stunden

lang unter Wasser

aufhalten

und ar.if dem Deck des Forschungsschiffes

,Calypso"

transportiert

werden kann. Nach Plänen des

ngenieurs

Mollard wurde ein konstruktionsmäßig

völlig neu-

artigös Tauchboot

gebaut.

Das Boot heißt offiziell

-

nach der

Frau des Konstrukteurs

*

,,Denise",

aber

ma4 nennt es allgemein nur die ,,taudrendeUnter-

tasse*. Die

,,taudrende

Untertasse"

gehört

heute

ebenso

mit zur Ausrüstung des Forsdrungssdtiffes

,,Calypso"

wie das Edrolotungsgerät oder der

Unter-

wasser-Beobactrtungsstand

m Bug. Die,,tauctrenäe

Untertasse"

kann

sich.

mit zwei Personen

an Bord,

d

19

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in

die Tiefe.

(Zurrr

Glück war er

nicht bemannt.)

Ob-

wohl

das

vor einem Jahr

passiert

war,

ist

cler

Körper,

wi.e man

es mit

Hilfe von Lotungsgeräten

leststellen

lionnte,

immer

noch

ganz:

er

schwebt

an der Bailast-

kette

in einer Tiefe von

1100m frei

über dgm

Meeres-

grund.

Das

erste

Unterseeboot

mit

Wasserstrahlantrieb

Die

Ehe

der

Stahlkugel nrit

der Kunstsloffhü]le

is t

nicht die einzige Neuerung. Die ,,Denise" ist das erste

Unterseeboot

der Welt, das

von

einem Strahltriebwerk

-

natürlich

nicht von

einem Gasstrahltrie.bwerk,

son-

dern von

einem

Wasserstrahltriebwerk

-

angetrieben

und

gesteuert

wird. Die zwischen

Kugel

und HülIe

in

einem

wasserdichten

Behälter untergebrachten

sechs

Hochleistungs-Flüssigkeitsakkumulatoren

speisen

eine

Elektromotorpumpe,

die das Wasser durch

zwei Düsen,

die an beiden

Seiten

der Hülle montiert

sind. mit

hoher

Geschwindigkeit

ausstößt.

Die

Düsen Iassen sich

im

Kreis drehen,

so daft sich

die

,,tauchende

Unter-

tasse"

vorwärts

und rückwärts,

nach

oben und unten,

seitiich

und schräg bewegen

kann.

Wird eine

Düse

ausgeschaltet,

dreht sich

das

Schiff

nach der

Seite

der

ausgeschalteten

l)üse.

So braucht

das

Schifflein

weder

Ruder noch Leitblech. Bevor die ,,Denise" ins Wasser

gelassen

wird, rvird

sie

-

entsprechend

dem Körper-

gewicht

cler Insassen

-

ausbalanciert, damit

der

Schiffskörper

genau

so

viel

wiegt

wie die Masse

des

von

ihm

verdrängten

Wassers:

in

einen rohrartigen

Behälter

am Schiffsboden

wird

Quecksilber

gefüllt

und

mit

Hilfe

einer Pumpe nach

vorn oder hinten

gepumpt.

So

können Bug

uncl Heck

des Schiffleins

gehoben

oder

gesenlit

werden,

so daß

es von der Tri ebkraft

de r

Wasserstrahldüsen

leicht

bewegt werden

kann. Es

ist

auch

schon vorgekommen,

daß

die

,,Denise"

beim lang-

s:rmen

Tauchen

an

der Grenze der

kalten und warmen

Strömung infolge

des

geringen

Unterschiedes

der spe-

zifischen

Gewichte stehen

blieb und

erst

nach dem

Ausgleich

der Temperaturunterschiede

weiter

tauchte

* so genau wird die ,,tauchende Untertasse,, aus-

balanciert .

Besondere

Sicherheitsvorrichtungen

Der

Schiffskörper ist

mit

drei Gewichten

belastet,

die

abgeworfen

werden

können.

Das erste,

nur lvenige

Kilogramm

schwere

Gewicht hat lediglich

den Zweck,

das

Schiff ohne

Beanspruchung

des Antriebs

in eine

bestimmte

Tiefe hinunterzuziehen;

nach dem Abwurf

dieses

Gewidrts

schwebt

das Schiff frei.

Das 25-Kilo-

Gewicht

dient

zum Auftauchen:

wird es abgeworfen,

schwebt

die

,,tauchende

Untertasse,,

zur

Wasserober-

fläche.

Das

dritte,

150 Kilogramm

schwere

Gewicht

wird

nur

bei Gefahr

abgeworfen,

wenn

die

Insassen

sehr schneil

an

die Oberfläche

wollen. Der

Abwurf

erfolgt,

wie beim

,,Bathyscaphe,,,

magnetisch.

Als

bei

den

ersten

Versuchen

die

zwischen

Kugel und

HülIe

angebrachten Akkumulatoren mehrfach beschädigt,

Ieck

geschlagen

und zum

Kochen

gebracht

wurden,

konnte

man

die Sicherheitsgewichte gewiß

gu t

brauchen.

Der

Konstrukteur

hat auch

dafür

gesorgt,

daß

die

Insassen

das Schifflein

notfalls

verlassen können:

Erst

wird die

Froschmannausrüstung

angelegt,.

dann

wird mit

Hilfe

eines Druckluftbehälters

der Innen-

druck

auf den

Wert des Außendrucks

gebracht

und

die

nrnde Tür

in

der Decl<e

geöffnet.

Bis

jetzt

mußte der

Notausstieg noch

nic.ht

benutzt werden.

Hoffentlich

kommt es auch

in Zukunft

nidrt

dazu,

denn

dieser

Rettungsweg

ist nicht

ganz

ungefährlich.

Zur Fcr-

schungsausrüstung

des Schiffleins

gehören

Schein-

lr'erfer, Blitzlichter

sowie tragbare

und

eingebaute

Filmkameras. Von den Navigationsgeräten sind das

manometrische

und

das

akustische

Lotungsgerät

und

der Kreiselkompaß

am

wicht igsten.

Das

Schif f

sol l

demnächst

auch

mit Greifern

ausgerüstet

werCen,

mi t

deren

Hilfe man

Pflanzen

und Tiere

an die Oberf läche

bringen

kann.

Die Beförderung

schwerer

Gegenstände

wird

mit

Hilfe von Kunststoff-Luftsäcken

erleichtert,

die am

Gegenstand befest igt

und mit

Druckluft .auf-

gepumpt

werden

-

in

dieser

Weise

lassen sich

beliebig

schwere

Gegenstände

an

die

Oberfläche

befördern.

Sobald

das

Schiff

die Oberfläche

erreicht hat,

richtet

es die Düsen

nach

oben und

schießt

einen mehrere

IV{eter

hr:hen Wasserstrahl

empor

*

genau

wie

die

Wale;

dadurch erfährt

däs Begleitschif f

die

genaue

Aufenthaltsstel le

der, , tauchenden

Untertasse,, .

I)ie ersten Tauchversuche wurden von Mollard, dem

Konstrukt ionsingenieur,

und Falco,

einem Taucher,

im

Karibischen

Meer bei

Guadelope

durchgeführt.

Die

.,Generalprobe" fand

in der für

ihr

außerordent l ich

klares

Wasser

berühmten

Bucht von

Santiago statt .

Eine Tiefe

von

300 m wurde

zum

ersten

Mal im

,,kor-

sischen

Graben,,

erreicht.

Damit war

in

der Geschichte

der Meeresforschung

ein

neues Kapitel

aufgeschlagen.

Dqs Innere

der

"toud[ndr[

Untcrlogsa{l

l. Pilot,

2. NoYigotor-Mosöincnwort,

3. drud<festcr

Stahltörpcr,

il.

Glosfoscrkunststoffhülle,

5,

Y.rstellbsrc

Dllson,

6. hydroulisöer

Zylindbr

rur

Bcwcgung

der Dil:cn,.

7. Punrpc

mii Elaktromotor,

'

t, Vcruchh8vcntilc

dcr Düscn

(run

llllenden ,

9, wqsscrdiöt

isoliortc

Alkumulotoren.

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Do3 ir l d.r

Anbdumöbolsotr

Yypo

U-t00,

drn dii

tsöedroslowoliröa

Erportfirno

Ligno

im Messehous Union

vorstel l lc. D.r

Sctr umfcBt 12 blt

t6

v€rröiedcn lombi-

nisrbore lsi lc

unter

Varwendung

von Elöl

notsr und Sdrcumgummlcullogc.

Sain

Er .

port

in dir DDR lst f l l r dos

Johr

t?de

vor.

gGsGhsn.

Schr cinloö In dar Ausrtotlung und dsmil

bi l l ig

in dcr HorttGllung

g.holten, etel l l

sich

hler dic sowjetisöc

Amoteur-Sdrmol'

fllmlomera

,Sporl"

vor.

Sic bssitrt

cine

l idrtstortü Optik

von t:2,8/10

nm

und

ainc

f$t3tchonCG Aufnohmcgcrdrwindigkrl t

vo n

Btr.

Ab Autnohmlmdl.riol

f indct

da r

hondelrübl icha 2

X

mm-Film

Vcrwcndung,

GröBtds

Interassa in den Möbelerpositloncn

der Lciprigcr Harbi lmcssü fond rwelfal lor

dictar

Montdgotyp.nsotr

l1l,

dcr von

VE B

Möbclwcrtc

Strolrund

gaf.rt igt

wird,

Au s

mottiGrtom Klrschbsumho lz sind ll Einrel.

tcilc

crhölt l lö,

dle siö

ru

yotidricd.n-

art lgan lormsdröncn

und

modcrnan Wohn.

roumousrtotlungc n rusqmman3tollGn larttan'

Der aleltronicdle

Anologrcchner

"EAR'

isl

cln uniyeiscl l einsclzborer tongtoitrodrn.t,

dcr sowohl lllr repcticrcndc Arboißweise

mll

rtct lg vcränderl iöan Rcclrenzoitan twi,

sö.n i

s und 5003

wie

ouö

ll l r

r lnrnol ige

Rcdrnutrg elngoiichlol ist, Dos

Gcrüt

l3 t

cln

Errcugnls

des

VEB Raöenelcltronlt,

Gloshlltte

(Sochsanl,

{\

{$,r

1

i ,( i ä

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DME t isl die Typenbezeidrnung

dieser

eleklr ischen Drud<mcsöine ous der

DDR, die zum Druclen von Lislen,

teönologisdreri

Unterlog€n und

Adressen

dient.

Sie

gewöhrleistet

einen souberen sdrreibmosöinengetreuan

Abdrucl.

Bei ein am Fossung svcrmögen von moximol

200 Drud(plott€n isl mit dica€r

Mosdrine

eine stündliGhe

Hööstleistung von 5000 Drudr ru errcichen.

,,Spidolo"

ist

der Nome

dieses

formsdrönen Kotfer-

supsrs,

den wir

om Stond

der sowjetisdren Rund.

funt- und Fernsehtcchnil entdedten.

Dos

mit

zehn

Holbleitertr iodcn und zwei

Diodsn

ousgestottate

beröt erloubt

den Empfong oul dem

Kurt-, Mittel.

und Longwellenbereich,

Es

bezieht seine Strom.

yersorgung

ous

i.ös Monorel len und wurde

fü r

den Kurzwellanempfong mit

einer elngebouten

Teleskopontenne sosgerüstet, wöhrend

die onde.

ren

beid€n Wellenbereiöe

durdr eine Ferri lontenne

ompfongen werden.

Mit

Verstörkoronloge und Loutspredter

yersehan

is l

diaser neuc

polnisdre

Plottenpiclcr. Es ist

ei n

nelrbetf i6benes

Geröt,

dos

dio Sdtol lplottenwieder.

gobe

in drei Gesdrwindigkeitsb€reidten

bei sömt.

lidrcn vorkommenden Plottendurdrmascera gostottst.

24

Wie l€iöl diasar Blumankosten ous Sdroumplosl

ist, stel l t dicra junge Dome om Stond der sdrwe-

disdren Firmo

Hqmmorplosl

AB uner Beweis, Dos

söwedischG Unternchmon, dos übrigens eine

Raihs

von Weidrplcsteneugnissen in die DDR erport isrt,

errcugt diese Blumanlästen mit eirar Mossc

vo n

nur 150 Gromm.

il

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In d.n Bslonw.rk.n d.3

Kuibyrdrawcr IYlrrtdrofts-

bcrirb

wardan

groBc

Eiscn:

betontrügcr

Yon

2a rn Löngc

fl ir lndurtr ia.

und

Trqnrport-

boutcn h.rge$oll t .

Elnrn

dicscr Trögc,

dcr

ouf

ri n

Spcrlolfohneug rcrlcdrn

wuida,

rGigt

dlcrcs 8i ld,

d6r

aitan on3ösulldrGn

GröScncindrucl vc.mitt.lt.

, *

' ü

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"'iuffi':i

-lwl: '

* tw,i.

'"iw'f:'

':;"

W',Vfn

ii#wr't

Ubrr 2000 km Eiscnbohnslrede

wcrden in

dicscm Johr in

da r

Sowj.tunion

olaktr i t i r icrt.

Dornit wcrdan

donn.ouf

rund

t6000lm

Eiscnbohnlini.

Elaktrort lge

verlahrcn.

ht

Zcit wird suf dsr

Tronskoukosisdrcn

Eiscnbshnlinie

(Grusinisdrc

SSRI

dic neue

Gleidrstrom-Elcktrolokomotivs T.

mit cdrt

Aör.n

erprobt. Dic

Mosöin.

hot l ine Leistung

yon

7000PS .

So rioht dos Proickt . ine3 150 m hohcn Turmcs des bri t isöcn

Po3tminisle?i um5 ous. Der

Turm

soll

Rundfunk-, Farnich- und

Noö.

riötenvcrbindungan

oufnchmen. Do3 stort

vcrglostG Bouwerk sol l

farncr einc ölfGntliöc Aussidrtsplottform in einer

Höhc von

135 m

t.agcn.

25

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Polytcdrnisöes

Spielzeug

ist

stotk

gefrqgt '

Jetrt

hot

der VEB

Feinmeöqnik

Sonnoberg

erslmolig

die

von.

ihm erreuglen

funl '

t ionstüchtigen

Spiekeuge,

eine

Worö'

mogdrine, ein

F{ixgetöt

und

einen

Stoub'

souger

vorgestel l t .

Die

kleinen

Geräte,

mil denen

Kinder

spielend

orb€lt€n

können,

kommen

noö

zum

Teil

rum

dies'

jöhrigan

Weihnodltsteit

in den

Hondcl.

Sieben

Trcnsistoren

und

twei

Ge-Dioden

hql der Broun,Tcsdrenempfönger T 4. Dq s

Geröt

ermöglicht

den

Emp{ong

duf

Kurz-,

Mittel- und

Longwelle

und

besitzt

ddtüt

eine

fest eingeboute

Fcrri tonlenne.

lm

durdrsönitt l ichcn

Betrieb

ertelöt

der

T 4

mit einer 6-V-Botterie

bis:u

140 Setriebs'

stunden.

Der Anrchlu8

von

Klainhörer' Ton-

obnehmer

oder Sdtoltuh.

ist

möglidl.

Diese

Co'ColElektrolokomotive

"E

50 wicgt

124 t

und

erreidtt eine

Leistung

vo n

6000 PS. Dio

Anfohrruglrolt

betrögt

45 000

lp,

die Hööstgesdrwindigkoit

100

km.'h,

Die Mcsdrine ist

von

Krupp

un d

AEG

entwickelt

worden

und

befindot sich

bein Güterschnellverkehr im Einsotz.

Eine

wesentl iche

Arbeitscrleichterung

lü r

die Housfrou

b.ingt

ein

Bügoloutomot, bei

dem wedrselweise

wöhrend

des

Bügelns

mit und ohne Dompf

georbeitet

werden

kcnn.

Bei diesem

neuort igen

Geröi,

do

die Philips-Qesellsöott

herstel l t ,

isl beson'

ders bemerkenswert,

doB

eine

Verstopfung

der Düsen

und

Zuleitungen

durch

Kessel-

stein ousgischlossen

ist, do

dle

Tropf'

ftomme.

leicht

zu öflnen

und

zu reinigen

ist,

Der

neue

Dompfbügeloutomat

ho t

lerner

die

übliche

Temperoturregelung

tü r

ol le Slotforten.

Ein

mcßstobgetreuas

Modell

der

Föhr-

hotenonldge

von

Dover

(Englondl

bouta

eine

londoner

Firmo ouf,

die

mit dem

weiteren

Ausbou der Hofencnlcgen

beouf-

trogt wurde.

Dos Hofenmodell

ist

mi t

einem medronischen Wellengeber un d

mil Meßinstrumenten,

die die

Einwirkungen

ouf Söitfsmodelle

festholten,

ousgerl istet.

Die

geplonton

Umbouten

sehen

aine

TronsportkqFdzitöt

von e00

000 Fqhrtoug6n

im lohre

1965 vor.

..*iilii;.

 

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Ud55R

größter

Kohleproduzent

der Welt

Dlc Sowjetunion

isi der

größte

Kohlepro-

dul€nt

der Welt.

lm

vergongenen

Johr

wurden in der UdSSR

513.M l l l i onen

Tonnsn

Kohle

gefördert.

Die Sowietunlon

steht

quch

hinsichtl ich

der

Mechonislerung

de s

Kohleobbous on.

erster Stel le

in

der Welt.

5o

orbeite4

In den

sow,iet ischen Sööchten

über 4500

Kombines,

mit den€n

mehr

ol s

d is

Hö l f te

der

g€somten K6h le fö rderung

b€wölt igt

wlrd.

lmmer

mehr Kohlekombines

und ondere

Mosöinen

werden

jetzt

ouch

ouf outomotische

Steuerung umlestel l t .

lm vergongenen

Jcihr

hoben sowjetisdte

Konstrukteure

40 neue

Typen hochproduk'

t iver

Komblnes,

Lodemoschinen

und

Trqns'

portmittel f{ ir den Kohlebergbou gesdtoffen.

Die Sowjetunlon

hot

nöch einen

onderen

Weltrekord

inne:

Die

Bergleute

de:

Lon'

des

hoben den

ki. irresten

Arbeitstog

de r

Welt.

Eiri Riesenbogger

In den

vergongenen

:wei

. lohren

wurden

im

Donezbeden

Schoulelrodbogger

mi t

Fördedelstungen

von 500,

1000 und

3000

m3.rh

gebcut.

Aber ouch

soldre

Lei-

stungen

sind

noch

nidrt dos

Optimum.

Konstrukteure .dar

Abtei lung

für Hüttenous-

rüstungen

der Nowokromqtorsker

Mqschi '

nenfobrik konstruieren jetzt den größlen

Schoufelrodbogger

der Welt,

der 7200

m3/h

festes Gestein

röumen wird,

Beim

Bo u

von

Konölen und Dömmen

wird der

neue

Riesenbogger

bis

zu 11 000

m3/h Boden be'

wegen.

Audr w i rd e r

be i

Abroumorbe i ten

ouf t iber

50 m

hohen Dackgebirgen

ein'

gesetzt

worden

können, Der

Holdenous'

leEar des

Boggers

wird 220

m long söin.

Die

neue

Moschine,

die 4800

wiegen wird,

trögt on ihrem

Sctoufelrod

von

16 m Durch-

messer

12

Eecher

m i t 2 ,6 'm l

Fossungsver '

mögen, Gleidrzelt ig

nlt dem Bogger

wer-

den

Förderbönder, eine

Abroum-Förder.

brücke

von 116

m

Lönge

und eln

Absetzer

projektlort.

Der

Bogger erhölt

stott eines

Roupenfohrwerks

ein

Fohruerk

mit ver-

setzborem

Gleisunterbou, wie es bei

Boggern

di6ser

Art bishar noö

nicht Ver.

wendung

gefunden

hot,

ro

doß dos

Gewlöt

des

Boggers etr lro

10 Prozent

niedriger

ge -

ho l ten und se ine

Bewsg l id rke i t

und

Lebensdouer

betröchtl idt

erhöht

werden

xo

nn ,

Dos

größte

Wolzwerk et

Welt

im Bou

lm

Westslbir ischen

Hüttenwerk.

dos bereits

in Bou

genommen

wurde,

wird dos

größte

Wolzwerk

der Welt

er. ichtet.

Dieser

Be -

tr ieb sol l sich

ouf

die

Produktion

von Profi l -

meto l l : dünnwond igen Boute i len , Trögern ,

Schwellen

und

Drtihten speziol isieren'

In

d iesem

von Moskouer

Ingen ieuren

pro iek '

t ierten Wolzwerk

wil l mon erstmolig

eina

vol

outomotisctre

1300-M meter'Blockwo

-

zens t roRe

ins to l l i e ren '

lh re

Le is tungs föh ig -

2E

keit sol l noh€zu dos Doppelte der ouslön-

dischen Aggregote dieser Art ousmodrGn.

Der Blooming soll bis

zu 15 Tonnen

schwere Blöc*e beorbeiten.

Jede

Wolzo

de s

Aggregots

wlrd von ihrem eigenen

Motor

mit 6400

Kilowott Lelstung

betrieben

werden.

In Tondemonordnung,

d id r t h in te r dem

B loom ing, l i eg t e ine

kont inu le r l i che Ho lb-

zeugstroBe,

In der Betriebshoile

werden

ferner die

fünf

schnellsten

Profl leisen-

un d

Drohtstroßen der

Welt oufgestel l t .

Di o

größte

von ihnen, dle Stroße

,,4{r0",

besteht

olrs 16

Wolzengerüst€n

mlt renkreöt

un d

woogerecht

loufenden Wolzen.

Diese

Riesenwo

zenstroße konn

mlt einer Ge-

schwind igke i t

von 15

m is .o rbe i ten .

Zwei kontinuierl iche Duowohanstroßcn sind

zur

Herstel lung

von

Grobelsenwolzgut

be -

3timmt, Dlese

Moschlnen orbelten

mit

einef

Geschwindlgkeit

von 20

m//s.

Dte instol l ierle

Gesomtlei3tung oller

Moto'

ren des Riesenwolzwerks

wird nohezu

170 000 Kilowdtt

betrogen. Die ondertholb

K i lometer

longe Bat r lebson loge

wi rd e ine

Flöche von

40

Hektor

einnehmen,

Kunststoff-Konöle

ür Wüste

Ein mit dilnnei

Kunststo,fol ie

ousgekleideter

Kono l

durchz ieh t 3e i t

zwe i Johren

dos

Wüstengebiet

Usbekistäns. Grundstoffe

de r

Fo l ie s ind Po lyö thy len ,PVC und Po lyom id .

Der

Kunststoff varhlndert

dos Versickern

de s

Wossers. '

Die Verwendung

des

Kunststoffes

verb i l l i g te

den Kqno lbou

bedeutend '

D ie

Hunderte

Kilometer

longen

Bewösserungs-

konöle, die in den

mittelosiotlschen

Repu-

b l i ken

der Sowje tun ion

zur Urbormoöung

der Wüsten

und Steppengebiete

gezogen

werden,

können

durch diese

Erfindungen

der Mitorbeiter

des Unionsinstl tuts

filr

Hydro techn ik und

Mel io ro t ion

b i l l i ger und

mit

gerlngerem

Arbeitsoufwond

gebout

werden.

Erstes

eböudeloses

roltwerk

vorVollendung

lm Wörmokroftwerk

Von Ali-Bciromli om Ufer

der Kuro

(Aserboidshon)

wurde mit den Voh

orbeit€n

für die Inbetriebsotzung

begonnen.

Es

ist

dos erste

Kroftwerk der Sowjetunion

und dos einzige

in Eurgpo, dos

kein

Kroft-

werksgeböude

besitzt. Turbin€n, Genero-

toren und ol le wichtigen

Kroftwerksonlogen

stehen

unler

{roiem

Himm€|,

wodurch

di e

Boufristen sowie

die Produktionskosten

be -

deutend

vefringert werden

konnten.

Do s

Kroftwerk

wird

om

17, Oktober,

dem

Eröff'

nungstsg des

XXll, Potoltoges

der

KPdSU,

den ersten

Strom

geben.

Bereits

heutö wlrd

in Aserboidshon

mehr Elektroenergie

er '

zeugt o ls ln der Türke i , dem l ron , Pok is ton

und Afghoniston

zusommengenomrnen'

Mi t

dem

Anloufen

des

Kroftwerks

von

All-

'Bo i rom l l

e rhöht

s i ch

d ie Gesomt le i s tung

er

oserbqidshonlsclten

.

Kroftwerke

um

ei n

Drittel

der

gegenwörtg€n

Leistung.

Neues

Erzouf ereitungsuerfohrenn

Schmqlkolden

Eln neues

Erzoufbereitungsverfohren hot

elne

soziol ist ische

Arbalttgemelnschoft

dc r

Eisenmongonerrbergvrerke Schmolkolden in

Zusommanorbe i t m l t onderen Bet r leben

und Forschungsinstitutan entwictelt. Wöh-

rend

bisher in dem Schmolkoldener Betrieb

Söwerspot und

Eisenerz durch

ein

kombi-

niertes

Verfohren ouf

noßtechnlsöem

un d

elektromognetischem Wege getrennt wut-

den,

gesclr iaht

dqs künft ig durch clnc

Flototionronloge.

Dodurch wird ein Schwer-

spot, dor

ols

Grundstoff

Iür die

weiterver-

orbeitende chemische lndüstrie dient, in

einer R6inheit von

.91ofo

erzielt . 85

0/0

be -

trug

der

Reinheitrgrod

noch

dem olten

Ver-

fohren.

Gleichzeit ig wird durch dia

neue

Methode die

Schwerspotproduktion

um

50

%

Prozent

gestelgert,

Domit werden dle

USA

und

Westdeutscfi lond, die blsher ouf

d iesem

Gebie t

führend woren, e ingeho l t

und

zum Teil übertroffen,

Großtechnische

Versuche ergoben, doß sogor

tei lweise

g6prozentlger

Schwerspot

erzielt

werden

konn. Farner e rhöht

s id r

be i dem näuen

Ver fohren der E isengeho l t des o ls Neben-

oroduk t

on fo l lenden E lsenkonzent rd tes m

3 b is 4

oÄ .

Die

neue An loge

br lng t

dem

Betri€b einen

jöhrl ichen

Nutzen von

etwo

2 M l l l i onen DM.

Neues ynthetisches

ochsuus

Schworzheide.

Ein

neues synthetisöes

Woös

mit sehr

hohen Klebeeigenschoften,

dos

vor ol lcm

für die optische

Industrle beit immt

lst, hot

eine soziol ist ische

Forschungs. und Arbelts-

gemelnschoft

des Synthesawerkes

Schworz-

helde entwickelt, Dom.it konn künft lg f{ ir

d iesen

Produk t ionszwe ig u l

den.Bezug von

teurem

Bienenwochs ous

Westdeutschlond

verzichtet

werden. Die Testung des ersten

Wochses ergob,

doß die

Plostizi töt und

Klebekroft des neuentwickelten

Erzeug-

n isses bedeutend

höher i s t o l s

be i B ienen-

wochs, Außerdem

liegt

der

Preis

de s

synthetischen

Wochses bedeutend

niedriger.

Das dünnrteGlos

kommt

our

der DDR

Glos

dünner

olg Reif

E inmol lg

und ers tmo l lg

In der Welt i s t

ouch

die von

dem Verdienten

Erfinder

Ingenieur

Johonnes

Röder entwicftelte

neue

Tedrno'

logie der

Herstel lung

von

Dectglöschen,

die u. o,

für Untersuchungen

von

Pröpo'

rdten

unter dem

Mikroskop

gebroudtt

war'

den,

Dle neue

Technik

ermöglidrt,

dc n

bisherigen

und

im

Auslond

noch houta

bes tehenden

Mißs tond

zu überwlnden,

doß '

be i

der

Hers te l l ung

d leser

G löser

{ lber

90 Prorent

des elngesetrten

Moteriols

ru

Abfo l l werden.

Ferner.

gelong es- erstmols,

Deckglösdten

n ich t

nur in

den üb l i chen

k le lnen

Größen,

gondern

ouch

in

größeren

Abmessungen

herzustel len, Die Dicle der Glöschen konn

bis

hinunter

zu

s/ruro

Mil l imeter be-

t rogen,

D ie noch

der 'neuen

Techno log ie

vom

VEB Gloswerk

llmenou

hergestel l ten

Decl<glöschen

sind

doher

heute in ol len

Löndern der

Welt sehr

gefrogt '

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Nodr etnrnol

fuhren

.lugend-und-Technlk'-Mitorbeit€r

Horst W.

Lukos

(Text)

und

Hons-Jooöim Ecftsteln

(Blld)

zum

,VEB

Bliromoscfi inenwerk"

nodr

Sömmerdo.

Es

golt,

alner

versöl l i$elten

Angelegenheit ouf die Spur zu

komman: dcm

Lochkortensystem, do5 clnen

weiterei

Sclrrltt zur

Medronl: ierung der Verwoltungrqrbelt

be -

daut€t.

Wor unrare Mltorbeiter im

größtcn

Büro-

moschlncnwerk der DDR

jedodr

vorfonden,

woren

zuerst nur

in

-:L$i4s:&g;d*iftiiissi6'8#+EpPrj.q@$ffiHi frrE;i'*S#'d$&lii*/.i*l1j'i{***t:ii i1{ä.qra

Elnr Lcdrlorti

mll drn rohn Zlff,rrnrpollrn.

Tatsäctrlidr;

Lödrer, nichts

als

Lödter; l(leine;

redlteckig

.

aus-

gestanzt€

öffnungen

in

einer

ge-

normten Karte aus

faserfreiem

Spezialkarton

-

?ehn

linea,r aus-

gericltete

Ziffernspalten,

in denen

jewells achtzigmal hintereinander

die Null, die Eins usw. bis

zur Neun

erschelnt, Ilalt Nattirlieh

fehlen in

den elnzelnen

Spalten

plötzlich

Zif-

ferir

-

dort nämlieh, wo das

geheim-

nisvolle redlted<ige Lodr sie heraus-

gestsnzt

hat.

Der Laie

wüßte

mit

einer solchen

gelodlten

Karte

nidrts

anzufangen; selbst

dem

I'actrmann wilrde

sie in

den meisten FäIlen nictrt

viel

sa8en. Nur

die Masdli-

nen,

die

extra ftir $ie konstruiert wurden, werden

mit

ihr fertig. Sie

nehmen

sie

auf,

verdauen sie, werten sie

aus und erweclen somit ihre vielen kleinen Lödrer

zu

einem vielgestaltigen Leben, das sictl in

ieder

Abtei-

lung des

betreffenden

Betriebes, im Lager und

im

Lohnb{iro, im Fertigungsprozeß und in der Statistik,

s&ließlich sidrtbar widerspiegelt.

20 Menschen utrd 29

Mase,binen

Nattirlictr hat der VEB Büromäsdrinenwerk in Söm-

merda, der diese komplizierten Masdrinen baut,

auctr

eine elgene Lodrkartenabteilung

(LKA)

-

bei 9500Be-

sdräftigten und eineür so

umfangrelchen Produktions-

progfamm

igt eine solche Anlage

heute schon fast

unerläßlldr.

Kollege Döpping,

.der

Leiter der LKA,

lächelt nachsidrtig, als er unsere erstaunten Bliclce

wahrnimmt,

\üir

sehen zwei kleine Räume, in denen

etwa

knapp zwei

Dutzend

Mensdr'en ätig

sind

-

genau

20 Menschea und 23 Maschinen

;,Dlese

zwanzig Kollegen hier ersetzen einen

Stdb von

130Mitarbeit€rn einsdlließlidr der sonst nodr erforder-

lidlen

S&reib-',

Rechen- ünd Budrungs- oder Faktu-

riermasctrinen",

erkläirte Kollege Döpping.

Genauär

ll$üilsrffi

f i lri: ir. i ifa:f:r: j

1

Jtrr.

r

6tobo".r.t1r11

1111

'^

nqbtl

w

geheimnisvolleöche

gesagt,

niclt nur diese

zwanzig Mensctren ersetzen

die

130Mitarbeiter, sondern

in der

Hauptsactre'die

Masdli-

nen: 10 Magnetlocher, 6 Magn€tprüfer,

3 Sortiermasdti-

nen,

1 Elektronenredrner, 2 Tabelliermasd)inen

und

I Motorblocksummenlodrer

Jetzt

wissen

wir

zumindest sctron, wie die

einzelnen

Bauteile

der Lodrkartenanlage heißen. Versuchen

wir

nun noch, ihre Arbeitsweise und ihre Anwendungs-

möglichkelten zu ergründen. .

.

Se}rechenswort,Inventut''

Neh,men wir. einmal an, die

Kollegen

irgendeines

großen

Lagers hätten den

Bestand ihrer vlelfältigen

Einzelteile

aufzunehmen, Inventur

nennt man das

im

allgemeinen

-

und dazu

gehört,

daß

jedes

Teildten

fein säuberlich in einer Liste

aufgeführt

wird,

der

Stüdrpreis mit der

Anzahl der

noclt

vorhandenen

Teile

multipliziert werden

muß, um

den Gesamtwert

zu

erhalten.

Zur Inventur

gehört

auctr, daß

man die ein-

zelnen Positionen

trennt, Gruppenaufnahmen

ein-

richtet, um zu einem

übersichtlichen Inventurnadrweis

zu kommen. Zu einer Inventur gehört eben verteufelt

'viel

-

zum

Beispi€l auch ein kleiner

Stab von Mlt-

ar,beitern,

die

diese engbeschriebenen

Inventurlisten

auswerten.

8ei

30 Bogen Inventuraufstellung

-

und

das ist

gar

nictrt sehr umfangreidt

-

haben etwa

29

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So

wl;d

dlc Korle

lm

Mogn.tloö.r

 .lodrt.

Dl. Sortl.rnosöinc

ordnet

ollc Lodt'

lort n neö

lhr.n

rlng.stonttGn

Sorliar'

mrrlmohn

mll .ln.t G.röwlndlgkeit

Yon12 000

Kor .rt I'l dcr Stundc'

Dh tobcllhrmotdrln.

Yarulrnd.lt

di.

LÜö.r

In

drn

l(arlcn ncö

lhrcr

Aul'

wailüng

wiad.r in

Zohlcn'

10 Mann an

10

R€chenmaschinen.

mind€Btens

3 bis

4 Tage

zu

tun.

Unsere

Lochkartensnlage

sctrafft

es in

wenigen Stunden;

sie ver-

zichtet auf

alle

Eingliederungen

einzelner

Positionen,

auf

jede

Gruppenbildung

-

sie

hat es

ganz

einfadr

nidrt

nötig.

Die verschie-

denartigen

Lagerteile

können

so,

wie

man

sie in den

Regalen

an-

trifft,

notiert

werden,

alles

andere

erledigt der.Magnet-

locher.

Versdrlilsselte

Meldungen

Hier

wird die

Lochkarte

eingelegt

und

nadt einem

dem

jeweiligen

Zwech

entsprechenden,

orher

festgelegten

Schemd,

das auf

dem angelegten

Kartenkopf

sichtbar

ist,

gelocht,

Aus

den

einzelnen

Werten

werden

also

Lödrer.

Die

ganze

Inventurrneldung,

aus

der in

diesem

Falle

ein

mengen- und

wertmäßiger

Bestandsnadl-

weis werden

soll,

wird'somit

verschlilsselt.

Damit durch

etwaige

Falschlodlungen

sich

bei der

späteren

Auswertung

mittels

der Sortier-

und

Tabel-

liermaschine

keine

irrealen

Angaben

einsdlleidten

können,

wandert

jede

gelochte

Karte nodt

einmal

auf

den Magnetprüfer, wo sie sidt in einem Kartenwagen

durctr

Magnetantriob

von

Spalte

zu Spalte

bewegt

und

dabei von

12 Bürsten

-

nämlich

10

für die

Lodtspalten

und

2

für

die

Überlodrzonen

-

abgefühlt

wird.

Bei

einer

eventuellen

Fals&rlodlung

bleibt

diese kleine

Maschine

automatisdr

stehen.

l0

Mtildcüren

mit fllnken.

Hönden

Man. nennt

die

Kollegen,

die am

Magnetlodter

und

Magnetprüfer

arbeiten

-

vorwiegen'd

Frauen

-

die

,,Mädchen

mit

den

flinken

Händen";

denn

12 000

Lochungen

in. der

Stunde sind

hier

der Durchschnitt,

Spitzenkräfte

schaffen

sogar 14

000

Lodrungen.

Das

aber

ist die

einzige

manuelle Arbeit,

die

beim

Loctt-

kartensystem

noch

erforderlidt

ist'

Alle

weiteren

Wege,

die

jede

Karte

gemäß

ihrem

Verwendungs-

wunsch nun nimmt, sind vollmechanisiert.

Mit dem

großen

Stapel

gelodtter

Karten, di€

-

um

.bei

unserem

Inventurbeispiel

zu

bleiben

-

sämtliche

Positionen

.durdreinander

aufgenommen

und versdtlüs-

selt

haben.

könnte

vorerst

noch

niemand

etwas be-

ginnen.

Nun

gilt

es, die

einzelnen

Positionen

zu

trennen

und

gruppenmäßig zusammenzutragen.

42 000

Karten

in tler

Stunde

Das besorgt

die

Sortiermasdrine,

die

in

Windeseile

aIIe

Lochkarten nach hren eingestanzten Sortiermerkmalen

sortiert.

Sie

arbeitet

mit

einer maximalen

Geschwin-

digkeit

von 42

000 Kartendurchläufen

in der

Stunde

und

besitzt

13 Abladefächer,

in"denen

jeweils

etwä

.

550Karten

Platz

finden.

Außerqem

kann man

Karten

mit

nicht interessierenden

Lochungen

durch

das

Ab-

schalten

eines

oder

mehrerer

Hebel

des Ziffernschal-

ters

von der

Sortierung

ausschließen.

Ein anderes

Beispiel

hierzu: Die

Kaderleitung

eines

großen

Betriebes,

sagen

wir mit

6000 Beschäftigten,

.muß

sctrnellstens

wissen,

wie

viele ihrer

Belegschafts-

'

mitglieder

Kinder

im

Alter von

6 bls,l0

Jahren haben.

Eine

zeitraubende

Statistik,

die

alle diese

kleinen

Unterteilungen

gerade

in

Belegschaftsfragen

enthalten

müßte und die bei der Größe des Betriebes ständig

überprüft

und abgeändert

werden muß,

ist nun

nicht

mehr

nötig. Sämtlictre

6000

Lodrkarten der

Beleg-

'

sehaftsstatistik

wandern

in den Stapelkasten

der

Sor-

tiermaschine;

innerhalb

von

wenigen Minuten

kann

die

gewünschte

Anzahl

festgestellt

und

-

da diese

I

I

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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Karten

gleichzeitig

in

einem

Ablagefach zusammen-

jeweils

das

Auswerteprogramm

festgelegt

werden

gefaßt

sind

-

auch der namentlidle Nadrweis der

muß

und das

eben nur für den betreffenden BetriebBetreffenden erbradrt werden. GüItigkeit besitzt.

Aber wenden wir uns wieder unserer angenommenen

Inventuraufnahme

zu. Nachdem

nun die Sortierung

Gehirn des

Betriebes

und Gruppenbestimmung erfolgt

ist, wandern

die

Lochkarten

hinüber zur Tabelliermaschine.

Es handeli

sovlel

aber.wissen

wir:

Jede

Lochkartenanlage

spart

sieh um eine

numerische Tabelliermaschine,

aie'lür

:]3t^:i":tlen.

großen

Stab

von Arbeitskrä-ften

ein,

Auswertung

er

s0sterrigenochkarte

ür statisristä

'-i::i:trtiff"r1"iffi,'$t*3:ä:'Hi.?"iä;

t:".

i:ä.:

nd kommerzielle Abrechnungsarten

dient'

nische

und

vollkommene

Gehirn

des Betriebes.

das auf

Anhleb

sämtliche

Fragen,

und.seiön

sie noch

so aus-

Bürsten

mit Fingerspitzengefühl

gefallen,

beantwortet.

Der

Ursprung

der Lodrkartenanlagen geht

auf das

Hollerith-System

zurüdr,

das

1880 n

Amerika

erfunden

wurde

und dessen

erste

Masdrine

1890,

zur 11.

Volks-

zählung in den USA, erfolgreictr eingesetzt werden

konnte.

Erst

20 Jahre

später, lgl0,

kamen

die

ersten

Hollerithmaschinen

nach Deutsctrland,

und IgB4

enC[ictl

begannen

deutsche

Tectrniker,

die

Masctrinen

als

Lizenzbau,

ergänzt

durctr

deutsche

Zusatzpatente,

in

Deutschland

zu

fertigen.

Eigene

Konstruktionen

aus

Sömmerda

Inzwischen

sind fast

30 Jahte

vergangen,

Jahre,

ln

denen

ein furdrtbarer

Krieg

die

Weiterentwicklung

für

lange

Zeit stoppte.

Seit zwei

Jahnen

jedoch

baut

der,,VEB

Büromasdrinenwerk,,

Sömmerda

wieder

Lodrkartenanlagen.

Jetzt

nicht mehr

in Lizenz,

sondern

völlig neukonstruierte Lochkartenmaschinen, an deren

:EntwicLlung

die Ingenieure

Arnold

und

Klein maß-

gebü.ch

beteiligt

sind und

die mit

den

amerikanisctren

Lochkartenanlagen

nichts

rnehr

gemein

haben,'

Bisher

vertrat

man

international

die

Meinung,

daß

Lodrkartenanlagen

erst

in Betrieben

mit

mehr als

3000

Beschäftigten

rentabel

sind.

Im

sozialistischen

$ektor

jedodr

revidierte

man

di€se

Ansicht.

Man

geht

auf eine

rdurctrsctrnittliche

Belegsetlaftsbtärke

von

1000

Beschäftigten

herunter,

sofern

diq erforderlictre

Viel-

zahl

der

Produktionserzeugnisse

in

diesen

Betrieben

eine Anwendung

des

Loctrkartensystems

als

gegeben

erscheinen

läßt.

Ziet

der Entwicklung

ist es,

die Mecfranisier.ung

auf

allen Gebieten - auch in der Verwaltung - voran-

zutreiben.

Das

Produktionsprograrnm

von

Sömmerda,

das für

das Jahr

1961 nsgesarnt

60 Lodrkartenanlagen

im

Plan

hat,

gibt

die

beste

Gewähr

dafür.

daß diese

Entwicklung.der

Mechanisierung

mii

großen

Sctrritien

vorangetrieben

w"ird.

Zwei

S0fadreBürstensätze

fühlen

während des Karten-

durchlaufs

die

gelochten

Karten

ab und

setzen

nun

den

komplizierten Rechen- und Schreibmechanismus n

Tätigkeit.

Mit ihren

17awölfstelligen Zählwerken

kann

senkr€cht

und

quer

addiert, subtrahiert

und saldiert,

d.

h., es können

positive

und negative

Werte

-

auch

unter

Null

-

direkt

verarbeitet werden.

Die Aus-

wertung

ü,ber

das Druckwerk,

das

jedes

Lodr

nun

wieder

in

eine

Zahl

verwandelt,

erfolgt

mit Hilfe

yon

Programmtafeln,

die für

jeden

gewünschten

Aus-

wertungsablauf

gesteckt

werden müssen

und d€r

Masehine

dann

sozusagen

die

elektrisctren

Befehle

erteilen.

Gekoppelt

mit einem

Elektronenrechner

können

sogar

einfadre

und doppelte

Multiptikationen,

Parallelmulti-

plikationen

mit ansdrließender

Addition

und Multi-

plikationen mii konstantem Faktor ausgeführt wenden.

Die

Gesdrwindigkeit

der Tabelliermasdrine

von 9000

Karten

in

der, Stunde

wird

durctr

den Elektronen-

rectrner

keineswegs

vermindert.

Eine

weitere

Ergänzung

der

Tabelliermaschine

ist

der

ebenfalls

mit

ihr

gekoppelte

Motorblocksummenlocher,

der

das automatische

Stanzen

von

zubammengefaßten

Ergebnissen,

Surnmen

und Salden

nach

gewissen

Ge-

sichtspunkten

verdichtet

und aufnimmt,

So

können.

also

gleidrbleibende

Werte aus

100 Karten

in

einer

Karte

zusqrnmengefaßt

werden;

es

entsteht

d,ie so-

genannte

Summenkarte.

Wir

haben

nun viel von

Löchern

und Karten

gehört

und wissed

eigentlich

immer nodr nicht so richtig, wiedieses große, breit

ausgedehnte

Loctrkartensystem

funktioniert.

Und das

ist völlig

verständliclr,

denn

das

Lodrkartensystem

ist

in

jedem

Falle

eine

verschlüs-

selte

Angelegenheit,

es trifft

in

jedem

Betrieb

auf

andere Bedingunien

und

Anford,erungen,

nactr denen

8l

Page 34: Jugend und Technik / 1961/11

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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KLEINWAGEN

Dos ltl

der ?lottlorm-

rqhmcn,

ouf dcn

dog Skalctt

ftlr dlc

.

Duroplost-Baplonlung

oufg.töw.ißt

i3t

2000

m

mit

einem Kraftwagen

zu

fahren,

bedeutet

niclt

viel.

Legt man

diese Strecl(e

jedoch

in knapp

vief, Tagen

zurüch,

so kann

man auch auf

einer soldlen

Fahrt

schon einiges'über

das

gefahrene

Fahrzeug

aus-

sage'n.

Mir

ginE

es so

vor nicht allzu

langer Zeit

mit

dem bekannten

Kleinwagen

Trabant, der

id ssiner

61er

Ausführung einige Veränderungen

gegenüber

den

Vor-

jahren

aufzuweisen

hat. Diese

Veränderungen sind

€s aüch,

die

die nedaktion

,,Jugend

und

Technik"

bewogen,.eine

Probefahrt

mit dem

Trabant

61 zu unter-

nehmen.

um

unsere

Leser über die

Entwicklung

un-

sere€.Kleinwagens

auf dem

laufenden

zu halten.

Seien

deshalb

nacirfolgend

die

wichtigste.n

Baugruppen

kurz

gefaßt

besdrrieben.

Der

Motor

Böi

dem

Triebwetk

des Trabant

handelt es

sich

um

einen

Zweizylinder-Zweitaktmotor,

der

eine

parallele

Anordnüng

der

zylinder aufweist.

Bei

einer

Zylinder-

bohrung von 66 mm und einem Kolbenhub von ?3 mm

kommt

ein Gesamthubraum

von 500cm8 zustande.

Dieser

Hubraum

reicht aus, um

unter

einer

Verdidl-

tung

von

?.0 : I

eine

Leistung von

20 PS bei

3900min-l

abzugeben.

Diese

Drehzahl bei

Höchstleistung

ist

be'

acht€nswert,

d€nn

sie liegt im

Vergleidr

zu

den Dreh-

g2

Einige

technisdre

Doten:

Motor:

HubiBohrung:

Hub?€um:

Verdidrtung:

L.lslung:

Kühlung:

Xupplung

Grtrl.bsl

Brcntan:

Bcralfung:

Höö3t-

gesdrwindlgkoit

Nuttlost:

l(rdtt tott-

normvcrbrcudrr

Zwcirylindcr-Zweltokt

73,:66 m

500cm3

7,021

20 PS bel 3900

mln-r

Gcblöse-Luftk.

Elnsdreiban.Trodcnk.

Vicrgong

Hydr,

Vierrodbrcmso

5,20X13

t00 km/h

t30 k9

6,t l/100km

Modcrn und formrdrön ist do3 n.ue

lnst.umontanbrotl. Bc-

odrtentwört

dl. walt vorg.togcna

Wulst, dic

eln Spiateln

dar

Armoturen in dcr Fronlrdreibc verhinde:t,

Wol nodr

frhlt, itt dlc

Polslcrung rut

Verbesserung d.r innetan

Sldr.?h.it

zahle'n

gleidrartiger

Kleinwagen

des Auslandes

recht

nied,rig.

Im Motor des

Trabant

ist

also

noch einiges

,,drin".

Zum anderen

ergibt eine

niedrigere

Drehzahl

eine höhere

Standfestigkeit,

Wer einmal

die

Motnrhaube aufklappt,

wird

fest-

stellen, daß

die

Zylinder deutlich

sichtbar mit

Ktihl-

iippen

versehen

sind,

was darauf schließen

läßt, daß

der

Trabant eine

Luftkühlung besitzt.

Die

Luftkühlung

ist

wohl das

zuvedässigste

Kühlmittel

bei Kraftwagen

überhaupt.

Sie wird

be'im

Trabant

selbstverständlich

als Zwangsluftki.ihlung

mit

einem Axialgebläse,

das

in

einem

Windüunnel

seitlidr vom

Motor

angebrach,t

st,

vorgenommen.

-

Die Leistung des Triebwerks wird

üb,er eine

Einscheiben-Trockenkupplung

auf

das

nidlt

iynchronisierte

VierS,ang-Getriebe

tibertragen.

Zut

Sctraltung

diesee

Getriebes

dient

eine

Stockschaltung'

die im

Armaturenbrett

so

eingebaut

ist,

daß

sid

in

ihrer

Bedienung

einer

Lenkradsdraltung

gleidlkommt'

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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Das Fahrwerk

Das Fahrwerk ist im wesentlichen

gleidr geblieben

mit

dem der

ersten

Serienfahrzeuge dieses

Typs. Er han-

delt sich

also nach

wie vor um

einen sehr solide

ge-

bauten Plattformrahmen, a'uf

dem

ein Stahlblech-

gerippe

aufgeschweißt

ist,

daß dann wieder

mit

dem

Kunststoff Duroplast beplankt wurde.

Es ist

weiter-

hin durdr

den

vorn

angesdrlossenen

Fahrschemel

ge-

kennzeichnet, bei dem das Triebrverk mit der Vorder-

achse

€ine

Einh€it bildet. Hinten

iSt am Plattform-

rahmen die

Hinteractrse samt Federung

aufgehängt

worden. Alle vier Räder

sind einzeln

aufgehängit, vorn

mit Dreieckslenker

und

hinten

mit

einer Pendelachse.

Die

Querblattfedern

vorn

uncl

hinten,. und doppelt

wirkende

Teleskopstoßdämpfer sorgen für

eine

aus-

feidrende

Federiung und Dämpfung,

Der Träbant be-

sitzt

Jerner

eine

hydraulisctre Vierradbremse,

die auf

die

vie,r

Innenbadrenbremsen

der

Räder wirkt und

eine sehr

gtinstige

Bremsverzögerung

gewährleistet.

Die Räder

selbst

sind

mit

sehlauchloser

Bereifung

von

5,20

X

f3 ausgestattet.

Man kann

also

sagen, daß

Motor-und Fahrgestell

dern

internationalen Standard entsprechen. Was z. Z. noch

fehlt. das ist.eine

Syndrronisation

des Getriebes, die

im kommenden

Jahr zu

erwarten

ist,

Die Karosserie

An de'r Karosserie hat sich wohl am

meisten

geändert.

Das fällt vor allem

auf.

wenn man

einmal

die

Türen

öffnet,

ja

noch

b€sser,

im

Inneren Platz nimmt. Ins

Auge fäUt zunächst

einmal

das neugestalt€te und

wirk-

lidr formsdrön

gewordene.

Armeüurenbrett mit dem

kleinen

Schönheitsfehlef,

des offmen

Handsdruh-

kastens, Zu lobern ist

jedoü,

daß endlictr

der Asdren-

becher nach oben vor

die

Windschutzsdeibe wanderte

und nun keine ZirkelarHt mehr notwendig ist, um

die Zigaretteirasche

während der Fahrt in den Ascher

zu

bdördern,

Nactr

wie

vor

liegen die Bedienüngspedale für

Kupp-

Iung.

Bremse und Gas an leicht und

bequem

erreictr-

bare;r Stelle, Der

Handbremshebel liegt zwisg:henden

Vordersitzen,

und

der Fußabblendschalter

fi.iLr

die

Sctreinwerfe'r

ist

jetzt

arl

sine etwas

günstigere

Stetle

gerüdrt,

steht auclr

nicht

mehr

so weit aus der Boden-

matte hervor.

Das schüsselförmig vertiefte

Sicherhei*-

lenkrad ist sdlon bekannt

geworderq

ebenso

de'r

an

der

Iinken

Seite der Lenksäule

befindliche Hebel- fUr die

Ridltungsblinker,

der

mit der

Bed,ienung

für

das

Signalhorn

kombiniert

wurde,

-

Die Schalter

für

die

elektrisch,e Anlage, also für Parkleuchte, Standlidrt,

Scheinwerfer und Sdreibenwisdrer

sind nadt

wie vor

in den Sicherungskastendeckel

eingebaut,

was un-

bedingt zu begrüßen ist,

Erfreulidr

dabei.,

daß

die

Scheibenwischer

etzt

ein

g;rößeres

Wischerfeld

bestr€i-

chenn:nd

zugleich Endaussdraltung

besitzen, Soviel zur

technischen

Seite des

Innenraumes.

Das, was wohl

arn

meisten

geflillt,

ist die

übrige Ausqtattung,

Hier wur-

den endlidl formsdröne,

leictrtb und

dodr zweclmäßige

Sitzpokter

giesdraffen,

die mit farblich

giut

abg€stimm-

ten Bezügen versehen

sind. Auch die Auskleidung des

Innenraumes sowie_

die Ausführung

der Türtasüen

wurde

verbessert.

Damit

wurde

also

das

beseiti'gt,

was den Trabant bisher

noch von

gleichartigen

Wagen

des Auslandes negativ abstedren ließ. Wie lvichtig die

Verb€sserung

derSitzpolsterung ist,

kann

',vohl

nur

der

recht ermessen,

der

wiederholt

gezwungen

war,

{00-

bis

5O0-km-Streciken

hintereinander

mit

dem

Wagen

zu fahren.

Der

FahreindruGl(

und was es

sonst noch zu

s&gen

gibt

Das

Fahren

mit dem kleinen, wieselflinken

Fahrzeug

ist immer

wieder

eüne

Frzude. Ich

weiß nidrt, ob idr

die

Beschleunigungsf

eudigkeit,

die Straßenlage oder

die

Kurvenstabilität

mehr

loben

sollte, Fest

steht.

daß

der Trabant 6l ein

qualitativ

hodrwertiges

Fahrzeug

darstellt. Man wünscht

sich

bei

di€sem

Wagen

lediglidl

ein

paÄr

PS mehr unter der Motorha,ube und aud ein

syndrronisiertes

qetriebe.

100km,/h

Spitze sind

nun

mal keine Ofienbarung

und die

Synchronisation eines

Fahrzeuggetriebes

gehört

zum

modernen Stand der

Kaltfahrzeug;tedrnik.

Als Kra.ftstoffdurchsdlnittsverbrauch

bei der Gesamt-

teststreche konnte

ich ?,1 1/100 m

ermitte,ln. Dabei ist

zu betonen, daß das zur Verfügung geste,llteFahrzeug,

sdro'n aus Zeitmangel,

nrur selten, langsam

gefahren

wurde.

-

Noctr

einige Worte zur

Standard-

und Sonderausfüh-

rung des Trabant:

Der

größte

Unterschied

bei

beiden

Ausführüngsarrten

bestand

bisher in

der Sitzpolstelung.

Dieser Unterschied

ist

nun im

wesentliche'nversCrwun-

den.

Ohne

an dieser

Stelle auf

den'Preisuntersdtied

eingehe,n

zu

wollen,

bin

ich

dodt

der Mqinung, daß sidr

die

Zwickauer

Fahrzeugbauer nidrt scheuen

sollten,

durch tedlnische

Sonderausstattungen

die

Trabant-

Sonderausführung

]vtrklidt

zu

etwas

Bercnderem zu

machen,

Hier wäre

m,eines

Erachtens

der serienmäßige

Einbau einerr Lictrthupe, einer Sdreibenwaschanlage

{und

vielleicht sogar

eines Rundfunkgerätes

angebmcht.

So viel

nur als

Hinweis.

-;

Fest

steht.

daß

mit dem

Trabant ein

Kleinwagein

in der

DDR

geschaffen

wurdg

der durdraus

mit der internationalen

Entwicklung

G. SALZMANN

chritt hält.

33

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üon

üar

Dsmpflokomobile

zutlt

,Tsuberer

ouf

ohen"Beinen"

Vo n n g .

{ .

SCHUL Z

Die

Entwicklung

von Antriebsmaschinen,

'mit

denen

landwirtschaftliche

Arbeiten

durchgeführt

werden

konnten,

ist

schon mit ihrem Beginn

nicht in ailen

Ländern

gleichmäßig

verlaufen. Das war

durctr Natur-

verhä1trii.ss,e,

die wirtschaftliche

und

,besonders

die

gesellsehaftliche

Struktur

bedingt, die in den

einzelnen

Ländern

oder

Ländergruppen

untersehiedlich

waren

und

sind.

Als

Vorläufer

unserer heutigen

Schlepper sind

zweifellos die fahrbare Dampfmaschine und der

Dampfpflug

anzusehen. Die

ersten brauchbaren

Dampfmaschinen

kamen Mitte

des vorigen Jahr-

hunderts aus England

und später

auch aus

Nord-

amerika.

Die

Einführung

des

Dampfpfluges

scheiterte

in

Amerika zunädlst

daran, daß man

ein

faisches

Prinzip

verfolgte. Man wollte

die Dampfmaschine

wie ein

Pferd vor

.die

Geräte spannen.

Hierzu waren diese

Maschinen

aber

zu

schwer. zu

groß

und unbeweglich

und erzeügten auf

dem Boden bedeutenden nrüct-

schaden

Abb .1 ) .

Dampfpflüge

Die Nadrteile der Zugdampfmaschine hatte man in

England frühzeitig erkannt,

man nutzte

die Dampf-

kraft

über einen

Drahtseilpflug. Bei

den

Seilpflügen

war

die

Dampfmaschine

nicht mehr

unmittelbar mit

dem

Pflug

(Egge,

Kombinator)

verbunden.

Sie blieb

während

der

Ar'beit

des

Pfluges

am Rande

stehen

und

zog

den symmetrisch

gebauten

Kipppflug

mittels eines

Drahtseiles hin

und he?

(Abb.2).

Es

wurden dabei das

Zweimaschinensystem

und das Einmaschinensystem

b,qkannt.

Neuerlich

ist

das

Arbeitsprinzip

des Zweimaschinen-

systems

durch den VEB Mähdrescherwerk

Weimar

wieder aufgegriffen

und

ein

Seilzugaggregat

gebaut

worden. Der Antrieb erfolgt hienbei

mit.einem Diesel-

motor.

Das Einmaschinensystem konnte sich nicht durch-

setzen. Bei

jedem

Weiterrücken mußte

der Wagen

neu

verankert

werden,

so

daß die Arbeit

nach diesem

Prinzip

sehr umständlich war.

Trotz industrieller

Rückständigkeit des zaristischen

Rußland fanden.sich

hier

Erfinder,

die lange Zeit vor

der

allgemeinen

Schlepperentwicklung

wichtige Vor-

schläge

und

Erfindungen machten

und Maschinen

bauten.

So sdtlug Gurjew u. a.

schon in der ersten Hälfte

des

vorigen Jahrhunderts die Verwendung fahrbarer

Dampfmaschinen für das

lYansportwesen vor. 183? ieß

Abb.l Zugdompfmurchine.

<

Abb,2

Seilpflug

(Ein.

und

Zwelmdschinensysleml.

o' or' o2

:

DomPfmosdtinen,

-

Ankerwogen ür Ein.

mosdrinensystem,

:

Kipppllug,

d

-

mehninkigerErdonter,

Abb,3 Trogpflug

,,Stolroft'

von Robort

Stocl

t9t2.

.q

r i l

*-"-t

I

ri,,; I

, , ] l

t-_

34

 

'-,

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Sägrjaschskt

sidr einen

Kettenantrieb

patentier,en.

1870 erfand und

baute Blinow einen

Dampfketten-

sdrlepper. 1896wurde

Blinows Kettenschlepper

auf der

Allrussischen Ausstellung in

Nish,ni-Nowgorod vor-

geführt.

Dagegen wurde

erst

im

Jahre

1912der'erste

amerikanisdre Kettenddrlepper

gebaut.

Die

gesellschaftlidten

Verhältni,sse

,

des zaristischen

Rußland,boten

jedoch

k'eine

Grundlage

für

die

Mecha-

nisierung der Landwirtschaft,

da die

menschlichenAr-

beitskräfte für die Landwirtsdraft billiger waren. Erst

unter

der

Sowjetmadrt nahm der

Schlepperbau

großen

Aufschwung.

Motorpflugsysteme

Die

Erflndung

der

Verbrennungskraftmaschine

(Otto,

Diesel,

Deutsdrland) und

ihr,e Anwenduirg

in

der

Land-

wirtsdraft waren die Grundlage

für die

gesamte

Sctrlepperentwichlung. Seit

diesem Zeitpünkt nahm

auclt Deutsdrland

an

dei Entwic,hlung von

landwirt-

schaftlichenAntriebsmaschinen

entsdleidenden

Anteil.

Da

aber

viele Stellen in

Deutschland an der

Ent-

wicklung beteillgt

waren, konnte sich zunächst

keine

einheitliche Konstruktion einer Antriebsmaschine

herausbilden.Besonders n dem ZeitraumJon 1909 is

1927

bestanden sehr viele

voneinander abweichen<ie

Konstruktionen nebeneinander.Die Situation

€ntstand

aus der

Schwierigkeit der

Aufgabe, der Landwirtschaft

eine

Antriebsmaschine für sehr

unterschiedliche und

wedrselnde Bedingungen zu

geben.

Auctr

mit dem

Einsatz

des Verbr6nnungsmotors

blieb

vorerst

die

grundlegende

Forderung, Arbeitserleichterungen beim

Pflügen

zu

schaffen,

bestimmend

ftir die Gestaltung

landwirtschaftlicheJ

Antriebsmaschinen. Als

Motor-

pflugsysteme

wurden Seilpflüge,

TYagpflüge, Boden-

fräsmaschinen

und

Pllugsdrlepper bekannt.

Das Arbeitsprinzip der Motorseilpflüge

war das

gleiche

wie

beim Dampfseilpflug. Statt

der Dampfmasdrine

wurde lediglich ein Ver,brennungsmotor erwendet.

Beim Tragpflug

.(Äbb.3)

wurden die Antriebs- und

Arbeitsmaschine über

das F,eld bewegt. Die Pflug-

körper wurden

dabei

vom

Fahrgestell

getragen.

Die

Befestigung

erfolgte

starr

oder halbstarr. Über zwei

große

Räder

erfolgte

der

Antrieb,

und

mit

einem

kleineren

hinteren

Rad wurde

die

Masdrine

gelenkt.

Soldre Masctrinen,

bei

denen Antriebsmaschine

(Zug-

maschine)

und

Pflug zwei

voneinander

unabhängige

Aggregate

bildeten,

lezeichnete

man

als

Pflug-

schlepper. Diese Trennung bedeutete die Geburts-

stunde des Schleppers.

Die Zugmaschinen

der

Schlepp-

pflüge;

die

in Anlehnung an

den Kraftfahrzeugbau

Abb,

il

Deutr-Zugmcschlna,

gebout

in

Anlehnung

on

de n

Kroftfohrreugbou

(1919t,

Abb.E

W-D-Rodsdrlepper

scheibe

(19281291,

mit €isenrödern

und

Riemcn-

Abb, 9 Trogschlepper

mit

Wespentoille lür tqisdrenodts igen

Gerölaqnbou

in

Rohmstbcuweise

(Hongmqgf.

Abb,7

Pöhl-Ackerboumoschinc

(19231,

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gestaltet

wurden,

glichen,

am

Anfang etvüa

einem

Lastkraftwagen

ohne Laderaum

(Abb.

4),

Ford

und Lanz führten die

Blockbauweise

ein,

In

dieser

Konzeption war der Grundaufbau des

Sdrleppers

Schon-mit

$en

ersten

gebauten

Typen fest-

gelegt.

Die

erstgn

.Zugschlepper

waren äisenbereift

bzw. mit

Gneiferrädern

versehen

(Abb.5

..,. 7),

Der

ertte

Motorsdrlepper

(Zu,gschlepper)

bntstand

1906 n

Am,erika, Zur annähernd

gleidren

Zeit baute

Robert

Stock'in Deutschland seinen ersten Tragpflug. 1912

wurde in

.A.merika der erste Gleiskettenschlepper von

Holt-Caterpillar

gebaut.

Im

gleichen

Jahr

begann der

Wettkampf

zwischen Dampfseilpflug und Tragpflug

(Motorpflug).

Beide Systeme bestanden

nodr

bis etwa

1927nebeneinander

und mußten dann dem in seinen

primitiven

Formen

entstandenen

Zugschlepper

Platz

machen.

Der Zugschlepper

wurde in der

rund

S0jährigen Ent-

wicklung

auf

den heutigen"Stand vervollkommnet. Es

wurden zusätzlich Aggr'egate angebaut,

die seinen

Einsatzbereich

immer

mehr er['eiterten.

So erhielt er

1920

die

Riemenscheibe zum Dreschsatzantrieb und

zum Antrieb

anderer Masdrinen

(Abb.8).

Das Jahr

1925 bra_chte die Zapfwelle zum Antrieb von

an-gehängt'enGeräten als direkte Kraftübertragung vom

Traktor.

Eine

große

Wende in der Schlepperentwich-

lung

'trat

'durch

die Einführung der Lüftbereifung

(L927,..1933)

m Schlepperbau ein.

Hierdurdr

wurden

höhere Geschwindigkeiten ermöglldrt,

und

der

land-

wirtsdraftliche

Transport wurde zu eineirn Haupt-

arbeitsgebiet

des Sdrleppers.

1937erhielt

der Schlepper

die

ersten

Kraftheber. Mit ihnen war

es

möglidr,

den

Schlepper

und das Arbeitsgerät direft

zu

verbinden

und den

Ein-

und Aushebevorgang masdrinell durdr-

zufi.illxen. Mit dem

Fröntlader

(194?)

konnte

der

SdtlEpper auch

für Ladearbeiten

verwendet werden.

Diese

gesdrilderte

Entwiddung vom Dampfpflug

über

Tragptlug

und

Pflugschlepper

kennzeichnet die

Ent-

wicklung zum

Großschlepper. Die Entwicklung des

Kleinsdlleppers

ging

mehr aus dem Motormäher her-

vor. So baute

die

Masdrinenfabrik

Kramer im

Jahre

1925

einen

selbstfahrenden Motormäher

mit Eisen-

rädern, der audr

Ad<ergeräte und Anhänger

sdrleppen

konnte.

Diese Entwicklung brachte.

durch tanz und

Deutz

die

Kleinschlöpper,

und durdr Endres, Primus,

Scheuctru. a. wurde die Gerätbmotorisierung über den

Einadrsschlepper

zum

Geräteträger

weitergeführt. Die

Grundidee

des Geräteträgers stammt von E.

Sdreudr,

Erfurt,

In

Zusammenarbeit

mit dem Ttaktorenwerk

Schönebech

wurde

diese

Sdrl'epperbauform

mit dem

Geräteträger

RS 09 zur Weltspitzenklasse

,entwickelt.

Zum

gegenwärtigen

Zeitpunkt

kann man

die

Schlepper

grob

in drei Leistungsklass,en

einteilen:

1.Leistungsklasse

on

12.. .24

PS

Gebaut meistens

als Geräteträger oder Trag-

sdrlepper.

Mit ihnen werden vornehmlidr

Pflege-

arbeiten

mit aagebauten

Geräten und leictrte

Zug-

arbeiten durchgefiihrt.

2. Leistungsklassevqn 2?. . .42 PS

Diso Leistungsklasse

ist meistens in Standardbau-

form

ausgeführt. Anwendung für zwei-

bis

drei-

schariges

Pflügen, Ger{tezug

und vornehmlidr für

Transpörte.

3.

Leistungsklasse

von 45 PS und

größer

Ausftihrüng

ebenfalls überwiegend

als Standand-

sdrlepper.

Für

sdrwene

Zugarbeiten

und den

Antrieb

von Vollerntemaschinen

vorgesehen,

In

'der

DDR stehen für den Leistungsbereich

bis

60

PS 5

Sdrleppergrundtypen

aus der

eigenen

laufen-

I Diarölmoto.

2

Sdr.lb.

3 Dr.hb.ö.r

a

Plungcr

5

Kordongclcnk

6 Rcduktor

7 Vcrtells?

  Ol von dcr

llydropumpen

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den Fertigung

und der Einfuhr auf

Grund des Wirt-

schaftsabkommens

der sozialistischen

Länder zur

Verfügung

AQb.

0

. . 13 ) :

Baufot.rn Type Leistung

PS)

l.

Geräteträger

2.

Standardsdrl.

3. Standardschl.

4. Standardschl.

RS 09

RS 14/33

Zetor Super

(ÖSSR)

Belarus (UdSSR)

16,5

33

4t

Ä E

Abb. 0

Gckoppelt

mit dcm

co.

wi€tisdrcn

Stondsrd-

sdrbpper

,Bclorusa

lrl

dicror hydroulisdrr

Strohladcr.

l (€ttensölapper

KS

30

(VEB

Troktorenwerl

Brondenburgt.

5.

Kettenschlepper

KS 30

Die

Grundlage für die wirtschaftliche Fertigung

und

den

Einsatz der Schlepper in der DDR

bildet die

Typisierung

und

Standardisierung. Der RS 09 läßt

sich

z.

B. durch Verbindung mit anderen

Baugruppen in

einen Spezialschlepper für Hopfen,

Mais usw. umbauen.

Durch

Veränderung

der Motordrehzahl

bzw. Verände-

rung

einiger

geringer

Bauteile des RS 14/33 kann man

aus dieser

Type Schlepper

mit 36 und 46 PS

Leistung

erhalten.

Im wesentlichen

bilden aber die fünf

Grund-

typen

die

Grundlage für die

Mechanisierungsaufgaben

Cer

sozialistischen

Landwirtschaft der DDR.

Durch

seine lineare

und

räumliche

Kraftentfaltung

hat

sich der

Schlepper

zu

einer

Kraftzentrale

um-

gewandelt,

die es

möglich macht, bei vielen

iandwirt-

schaftlichen

Arbeiten

die

physische

Muskeikraft

durch

Maschinenkraft

zu

ersetzen.

Mit

der Entwid<lung

der Vollerntemaschinen

für

Ge-

treide,

Mais

und Hackfrüchte

ist

eine

Erweiterung der

Traktorenleistungsklasse

ab 45 PS

aufwärts zu er-

warten,

wobei

neuartige

Gestaltungen,

z. B.

als

Trieb-

sätze

oder Maschinenträger,

dufch neue

Technologien

in

der Landwirtschaft

zu

erwarten sind.

Im Versudrsbetrleb:

llydrotronsmission

Bei

aller

Unterschiedlidikeit

der Konstruktionen

der

neuen landwirtschaftlidren

Masdrinen, an

denen

die

sowJetischen

Wissenschaftler

und In-

genieure

arbeiten, ist

doü üb€rall

das Strebern

nach

äußerst

einfadrer

Steuerung und Wartung

und

eine

immer

größer

werdende Anpassungs-

f ähigkeit an die ver,sdtiedenen Arbeitsbedingun-

gen

,spürbar,

die

die

Mögüdkeit

der Automati-

sierung

der landwirtschaftlichen

Produktion.

er-

weitern.

Die

sowjetisdren Konstrukteure

der

Traktoren-

und

Selbstfahrchassie

ösen diese Auf-

gabe

mit hydrostatisdrer'

Transmission.

Auf einer

Versudr'smaschine

st ein Serien-Dieselmotor

D-30

eingebaut,

dei zwei Pumpen

antreibt.

Von

dort

gelangen

80 I öl

pro

Mi'nute

mit einem

Druclr

von

100

at durch dünne

Gummisdrläuche

zu den

vier

lVlotoren

(jedes

Rad

hat

nämlich

,seinen

eigen€q-unabhängigen

Hydromotor).

Der

Fahrer

kann

das

öl zu

den

Vorder-

oder

llinterrädern.

zu

allen.vier

Rädein und

nur

zu denen

einer Seite

führen. Sobald die Kanäle geschlossen ind. wird

die

Bewegung

augenblicklich

gestoppt.

Darin

liegt

das

große

Geheimnis,

das die

traditionellen

Mechanismen

der

Transmission

am Tlaktor

wie

Kupplung,

Getriebekasten,

Differential und

Bremsen

tiberflüssig

madrt,

wort

37

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Titel

fürdieDD

t .

Erldr Frlcbc

(DDRI

holtG

gic{r

mlt sclnom

Figurcnkur:rnodcll

.nlt Elaltroontrl.b

dlc Goldmdolllc.

lfom

lf. bis 13. August

dieses Jahres

fanden in

I

Karl-Marx-Stadt

und

an der

Koberbach-Talsperre

die II. Europan'leisterschaf

en

des

Europä'sctren

SOiff s-

modellsportverbandes (NAVIGA) .statt. Drei Tage

lang

jagte,n

Rennbootmodelle

mit Gesdrwindig-

keiten von mehr

als 100

km/h

über

die

Wasserfläche

des Karl-Marx-Städter

Schloßteidres.

In

gemäßigterem

Tempo absolvierten

die

ferngesteuerten

Fa,hrmodelle

ihre

Übungen, und

beim Absctrluß

.der

II. Europa-

meisterschaften

der NAVIGA

stand es dann fest: Nidrt

weniger als acht

Europameistertitel errangen

Sportler

der DDR.

Eine Zusammensteltung

dm 1., 2. und

3, Plätze

Jedes

Teilnehmerlandes zeigt

deutlictr

die

führende

Position

unserer

Modellsportler:

DDR

Italien

Frankreidr

österreich

Volksrepublik

Polen

Westdeutsdrland

Schweiz

Die II.

Europameisterschaften

wurden

in lB

Klassen,

getrennt

in vier

Gruppen,

ausgetragen.

Bei

den Renn-

bootmodellen

war

von vornherein

klar.

daß

die lta-

liener

die

Titel

erringen

wilrden.

Um so

größer

ist der

Erfolg

von Hans-Dieter

Muschter

(DDR)

1u

bewerten.

Er

wurde

in

der Klasse

der Motoren

bis

2,b

cms mit

83,?

km/h

Europameister

vor

den Italienern

lvo.Mal-

fatti

(82,6_-km/h)

nd

Ferdinando

Ghidoni

(?g,B

m/h).

In

den

Klassen

bis

5 cm3

und l0

cmr

siegte

wie er-

wartet

Ivo

Malfatti.

Der

Wettkampf

,

der

Rennboote

war

atemberaubend

und

zog

sehr viele

Zuscha,uer

n seinen

Bann.

Die

Modelle

werden

bei diesem

Wettkampf

an einei

lb,93 m

lang'en

Stahlsehne

befestigt,

die mit

einem im

Wasser

stehendenPfahl verbunden ist. An dies,-r Fesselrasen

die

Boote

dann mit

ohrenbetäubendem

Heulen

Runde

um

Rurlde

über

den Wasserspiegel,

wobei

die Ge-

schwindigkeit

auf

einer

Distanz

von

b00

m

-

das

enr-

spricht

fünf

Runden

*

gemessen

wird.

An

dieser Stelle.sei

noch

eine Bemerkung

zu

unserem

Modellmotorenangebot

gestattet.

Hans-Dieter

Muschter

I

Beim Ballonstechen

(Klasse

F 6)

wurden

zwei

Silber-

medaillen

vergeben. Friebe

(DDR)

und

Conti

(Frank-

reich)

erreichten

die.gleidre

Punktzahl,

8 5 5

2 3 2

2 L *

1 - ' , 4

4

l 1

- ' a -

. Die Europameisterm Sdriffsmodellbau,

ModelLennboofe

Unterwasserantrieb

bis 2.5cm3

(A

r):

.

Hans-Dieter'Muschter

(DDR)

83,7kmlh

Modellrennboote

Unterwasserantrieb

bis

5 cm3

(A

2):

Iuo

Mauatti

(Italten)

120,8 mlh

ModeUrennboote

Un,terwasaerantrieb

bis

lgsrnr

(A

B) :

Ioo

Mal,latti

(Ita,lien)

142,8 mlh

Mode[segeljachten

Marbleheadklasse

(DM)

:

Karl

Schulzc

(DDR)

21 Punkte

Modellsegeljadten

freie

Erfinderklasse

(DX):

Joachtm Ketl,ert (DDP.J11 Punkte

Fahrrnodelle

von

Handelsschiffen

(EH):

Karl Mosch

(DDR)

52 Punkte

Fahrmodelle

von Kriegsschiffen

(EK):

Oskar

Worm

(DDR)

52

Punkte

Ferngesteuerte

G

eschwindigkeitsrnodelle

rnit

Ver-

brennungsmotor

bis

30 cm3

(F

1):

Wolter Fähnrich

(österreich)

23

s

'

Ferngesteuerte

Gesdrwindigkeitsmodelle

mit

Elektroantrieb

(F

2):

CIauiIe

Bordier

.(Fraqkreich)

51,8

Ferngesteuerte

Figure,nkursmodelle

mit

Verbrennungsmotor

bis 30cms

(FB):

Hans

Kunze

(DDR)

I89 Punktg

Ferngesteuerte

Figurenkursmodelle

mit

Elektro-

antrieb

(F4):

Erich Friebe (DDR) 195Punkte

Ferngesteuerte

Modellsegeljachten (F

5):

KarI

Winter

(DDR)

3:52,1

Min.

Fe0rngesteuerte

Modelle

für

Ballonstechen

(F

6)

Claude

Bordier

(Frankreich)

29

Ball,ons

3E

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Dia

itol ienisdren

Sportfreunde lvo Molfotti

(redrtsl,

Sslvo.

tore Solonio

(l inksf

und Ferdincndo Ghidoni

(im

Hinter-

grund)

bei lhren

Vorber€itungen.

Donoben:

An der Koberbodr.Tolsperre foösimpelten

di e

Sportfrcunde Dworecl

(Vol|spolonl

und

(ühncl

(Ost€rreicht

mit

dem spöteren

Goldmedoil lengewinns;

Korl

Sdrulre sus

dcr DDR

(v.

l . n, r. l .

Redrts:

D€r

iüngrte

Teilnehmer

wor der

t3jöhrige Werner

Popsdorl

(DDR).

Belm 2, Durdtgong

der

Modellrennboöte

der Klosse

5 cm3 belegta €r

hinter lvo Mqltott i

de n

2. Plstr,

errang

seinen

Sieg mit

einem 2,5

cm3-Zeiss-Motor,

un d

wir

gratul ieren

auch den Kollegen

in Jena

sehr herz-

l ich

zu diesem

Erfolg. Der

Zeiss-Motor

hat sich im

Wettkampf

mit

dem westdeutschen

,,Super-Tigre,,

in

Malfattis

Boot als besser

erwiesen. In

den höheren

Klassen

gibt

es

jedoch

bei

uns nodl keine

leistungs-

starken Motoren.

Hier

dominieren

nach wie

vor ameri-

kanische

und westdeutsche

Erzeugnisse.

Vielleicht

er -

muntert

der Erfolg

von Hans-Dieter

Muschter

die

Koilegen

in

Jena, es

auch in den

5- und l0-cmlKlassen

zu versuchen?

Wesentlich

ruhiger

ging

es

bei

den

Wettkämpfen der

Modellsegeijachten zu, die an der Koberbach-Talsperre

ausgetragen

wurden.

Lange

mußten

die Sportler

au f

eine kräftige

Brise

warten,

die die Segel

der Jachten

blähen

und helfen

sollte, die

Besten

zu ermitteln. Hier

gab

es

zwei

Goldmedaillen

für

unsere Republik.

Die

dritte

Gruppe bildeten

die

Fahrmodelle. Das

sind

maßstabgetreue

schwimm-

und

antriebsfähige lvlodelle

von

Handels-

und Kriegsschiffen.

Die

Bewertung

setzt

sich

zusammen

aus

der Standprüfung

mit maximal

20

und

der Fahrprüfung

mit

maximal

40 Punkten.

Bei

diesem Wettkampf

gingen

in diesem Ja,trr

in beiden

Klassen

die Gold-,

Silber- und

Bronzemedaillen

an die

DDR.

Die Fernsteuermodelle

-

die

vierte

und letzte

Gruppe

-

werden,

wie

pdton

der

Name

sagt, auf drahtlosem

Wege ferngeienkt. Es müSsen verschiedene übungen

absolviert

werden,

wobei

es einmal

auf

die

Geschwin-

digkeit,

ein

andermal

auf

die

GescJricklichkeit

an -

kommt.

Die Modelle

der

Klasse

F

6

werden

zum Ab-

stechen

der im Fernsteuerdreieck

schwimmenden

Luftballons

mit

einer langen

Nadel

am Bug

versehen.

Die

bei den

II. Europameisterschaften

von

unseren

Sportlern

errungenen acht

Titel

-

1950 waren

es eben-

falls

acht

-

scheinen

auf den ersten Blich

nur

eine

Wiederholung

des

Erfolges

vom

vergangenen

Jahr zu

sein.

Dazu

muß

gesagt

werden,

daß im vergangenen

Jahr

18,

in

diesem

Jahr

nur

13 Goldmedaillen

vereeben

wur.den.

Verschiedene

Disziplinen,

bei

deneri wir

reelle

Medaillenchancen gehabt

hätten,

wurden

in

diesem

Jahr

nicht

durchgeführt. Wenigstens

zwei

Gold-medaillen sind so von vornherein

der DDR

entgangen.

Das

soll

jedoch

unsere

Freude

über

das hervorrasende

Abschneiden

unserer

Sportler

in keiner

Weise triüben.-

Armin Dürr

,,Techni,kus"

bringt

in

d,iesem Heft

auf d.er Seite ?t

einen

Artilcel,

über

Funlelemsteuerung.

Mil öuße.gt.r

Konrentrotion

stortele

Spodfrcund

Tietz

ous

D

Wastdeutrdrlond

eln Fohrmodell

lciprlg..

Mitgl icder

dar österrelöischcn

Mannsöoft

b6i der

Stort.

vorbercitung.

In der Klosse

F I

holten sidt

die österfei"

drisdren

Sportfreunde die

Gold-,

Silber. und Bronra

medo i l l e .

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" ,**7i . L

ap

q99

rye

s.--'."'-*,

_3"

EnergiequelleRoteKohle"?

Der Energiehunger

der Menschheit wächst

rapid€.

Allein in

den letzten l0 Jahren hat

sich der

Weltener-

giebedarf

verdoppelt.

Wle

ein roter

Faden zieht

sich

durch

alle Gespräche der Energiewissenschaftler

di e

bange Frage:

, ,Wie

soll d ie trdbevölkerung in

Zukunft

ihren

Energiebedarf decken, wenn die

Kohle- und

öI -

vorräte der

Erde aufgebraucht sind?" Nach den

Vor-

ausberechnungen

der Fachleute wird das bereits

in

200

bis 300 Jahren

der FaIl sein. Auch

Kernbrennstoff

für

Aiomkraftwerke birgt

die Erdkruste in nur

sehr

beschränktem Maße.

I'ür die ferne

Zukunft wird sich

die

Erdbevölkerung um

die Ausnutzung

der Sonnen-

energie

bemühen müssen.

f'ranzösische

Wissenschaftler

haben

nun einen

Plan

entwickelt,

durch den man

bereits mit

den

jetzigen

technischen

Hilfsmitteln

neue

Wege der

Energieer-

zeugung

beschreiten

und den künftig

zu erwartenden

Energiemangel

auf viele

Generationen hinaus

beheben

könnte:

Die

,,Rbte

Kohle"

soii ausgenutzt werden.

Ge-

meint ist

die Magma

des Erdinneren. Diese

weiß-

glühende

Masse

hat mindestens eine Temperatur

von

4000

oC.

Fast überall auf der Erde schützt uns vor

diesem

Riesenschmelzofen

eine erkaltete, harte

Erd-

kruste,

die aber im Verhältnis zum Ercidurchmesser

sehr dünn ist, so

dünn

rvie die Schaie eines Aplels etwa.

Wenn das

Innere

der Erdkugel leuerflüssig ist, so

mü6sen

in verhäItnismäßig

geringer

Tiefe ungeheure

Hitzegrade

herrschen.

Diese seit Millionen Jahren im

Erdinnern schlummernde Glut in den

technischen

Pro-

zeß

einzubeziehen,

ist

seit

langem

ein

Wunschtraum

der

Techniker. Nach den französischen

Plänen soll

dieser Traum bald erfüllte

Wirklichkeit

sein.

Das

Pro-

jekt

,,Rote

Kohle"

geht

von der

Tatsache aus, daß bei

je

33 Meter Tiefe die Temperatur im Erdinnern umje

I

oC

steigt. Nimmt

man also als Durchschnit tstem-

peratur

über

dem Erdboden l0

"C

an,

so

steigt

schon

bei

1000m

Tiefe

die Wärme zur

Tropenhitze

von 40'C.

In

einer Tiefe von 3000 m

muß demnach

eine I'empe-

ratur

von 100

"C

herrschen.

Bei

einer

Tiefbohrung

von

2000

m würde nach eingehenden

Berechnungen

eine

konstante

Wärmemenge

gewonnen

werden,

die dem

ZwöIffachen

der Kalorien

entspricht, die entstünden,

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I n g .

O .

Z E M A N

J.551

Sporl

s-22

.:n."

I I

ie Kfz.-Industrie der ÖSSR produziert al les das,

l f

was man

sich

auf

diesem Gebiet

für den

pri-

iäten,

kominunalen

oder

industriellen

Gebratlch

wün-

schen

kann.

Vom

Moped

bis zum

Zehntonner

reicht die

Skala;

die den

Vorteil

hoher Ökonomie

besitzt.

Die

Fahrzeuge

werden

überwiegend

nach

der Kasten-

bauweise

hergestellt,

wobei

man immer

bestrebt

ist'

den

größten

Anteil

der

gemeinsamen

Teile

für die

gesamte

Baureihe

zu

benutzen'

Das Gesicht

der

Nutz-

fahrzeugkonstruktionen

ist

vor allenr

durch den

Ver-

wendungszweck

bestimmt

und

nicht

durch

modische

Einflüsse,

die zumeist

nur für

einen

kurzen

Zeitraum

gelten.

Nachstehende

Übersicht

soll

allen Interessierten

den

heutigen Stand und das Produktionssortiment vo r

Augen

führen.

M o p e d s :

Die

kleine 50-cm3-Klasse

erlreut

sich

großer.

Beliebt-

heit bei der

Jugend.

Kein

Wunder,

denn die

Mopeds

t2

uhrzeuge

us

sind schnell,

sparsam

im Verbrauch

und einfach

zu

bedienen.

Das

Modell

Stadion

S-22

ist

in der

DDR noch

nicht

bekannt,

in der CSSR

jedoch

.sehr

gefrag:t.

Es stellt

die Weiterentwicklung

des

bewährten

Typs

S-11

dar,

und sein

Motor

hat sich

schon in

mehr als

200 000

Stück

bdwährt.

Für die

sportbegeisterte

Jugend ist

das Sport-

modell

S-24

gedacht.

Das Jawetta

J-551

wird

in seiner

Heimat

in

ver-

schiedenen.

Auslührungen

gefahren,

die sich

durch

Motorleistung von 0,8 bis 1,8 PS und konstruktive

Feinheiten

unterscheiden.

Bekannt

sind

die Versionen

Standard,

De Luxe,

Sport

und

Sport-Spezial.

Das Modeli

JAWA

555-Pionier

gehört

zwar

entspre-

chend

seiner

Hubraumgröße

zu den

Mopeds,

sein

Fahrgestell

reiht es

aber unter

di€

Motorräder

ein.

So

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cz-t02 cz-its3 cz-{to

J.itt:t

J.3tt{-51t1 J.55t J.555

S-tOi'

Sport

922

Einspurfohrrcuga

Hubroum

Zy l lndezoh l

Bohrung

H u b

Leistung

bc i

Anzohl der Gönge

Mosso

50

50

1 t

38

38

44 44

1 ,5

1 ,5

4254 4500

2 2

4?

42

50

50

38 3E

44 44

1,8

2,2

5000 5500

2 3

45

54

175

125

175

1 1 1

58

52

58

65 5E 65

9,5 7 10

5@0 5000 5000

4 4 4

112 112.

115

250 350

1 2

6 5 . 5 E

75 65

1 2

1 6

4750 1750

4

. 4

18

r39

cm a

m m

mm

PS

min-1

' k g

100

1

50

50

ß ,

5500

4

1o2

Normverbrouö

l/100

km

mor. Gesdrwindigkeit kn/h

1,6

1,6

't ,7

r ,8

45 il5 50 60

2,5

75

2,4

90

bei 50kmlh

2,5

80

'2,7

3,0

3,25

95 lO5 1r5

wird dieses

Dreiganggetriebefahrzeug mit Fußschal-

tung als Leichtmotorrad

bezeichnet.

M o t o r r o l l e r :

Zur Zeit werden zwei

Typen von Rollern

gebaut:

Der

Manet 5-100 und der

Cezeta

502,

die beide in der DDR

gut

bekannt sind.

Der Manet stellt mit.seinem 100-cm3-

I\{otor

einen Übergang zwischen den für

die Betörde-

rung von einer Person

bestimmten Mopeds und der

Zweipersonen-Rollerkategorie

dar.

Der

Roller Cezeta

stammt aus

dem CZ-Werk in

Strakonice, das

zur Zeit

125-cm3-

und l?5-cm3-Motorräder

baut. Darum benutzt

auch der,Roller einen 175-crn3-Motor,

der sich

jedoch

vom Motorradmotor

durch

eihe

zusätzliche

Gebläse-

kühlung unterscheidel,

die

eine

ausreichende Kühlung

unter allen Bedingungen

gewährleistet.

Beide

Roller, Cezeta

und Manet,

sind nicht nur serien-

mäßig mit Blinkanlagen ausgerüstet, sondern

benutzen

auch Dynastartanlagen, die die Bedienung der

Fahr-

zeuge noch vereinfachen,

l U o t o r r ä d e r l

Im letzten

Jahr

ist es zur Trennirng'der bekannten

Marke JAWA/CZ

gekommen.

Wie

bisher erzeugt das

CZ-Werk in Strakonice Motorräder der Hubraum-

größen

125 und

175 cm3. Die

JAWA-Werke in Praha

und Brodce bauen 250er und 350er

Maschinen. Selbst-

verständlich benutzen

beide Werke

viele

gemeinsame

Teile

bei allen Maschinen. Das ist charakteristisch für

die

gesamte

Konstruktionsreihe und muß als eine der

43

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Parronanlrafhvqgan OctoYlo

I 089

43

4700

125

890

Octovla

Sup.r

1z,21

17

476

135

890

7,5

?oudng

Spoa

F.llcld

Ocüovlo

Combl

Tolro 603

2500

95

53t0

160

1470

1 a

Hubroum cm3

Leistung SAE

PS

b€l

mln-l

Gerdrwindlgkclt kmih

Mosse

k9

Normvenbrouch

/100

km

7,0

1089

53

5@

liO

890

8,0

lal

47

47@

125

7,5

Hauptgrundlagen

ökonomisdrer

Produktion bezeidlnet

werden.

Während

der

Typ CZ

4ö0

den

Grundtyp von 1?5

cmg

Hubraum bezeidrnet,

ist der

Typ CZ

463 mit

einem

l25er

Motor ausgestattet.

Beide Fahrzeuge

benutzen ein

gemeinsamesFahrgestell.

Die JAWA 353

ist ein 250er und die

JAWA 354 ein

350er

Motorrad,

Auch diese Fahrzeugebenutzen ein

gemeinsames

Fahr-

gestell,

das sogenannte

,große"

Fahrgestell..Wenn man

sich

vorstellt, daß beide Fahrgestelle

wieder viele

gemeinsame

Teile

benutzen, bekommt man ein Bild

von den ökonomischenVorzügen dieser tschedroslowa-

kisdren

Konstruktionsschule.

Dieses tschechoslowa-

kische Konstruktionsprinzip hat

übrigens dem Motor-

radbau in der

ganzen

Welt wertvolle

Impulse

gegeben,

die vor allem:den Motorradfahrern

zugute

kommen.

Erwähnt sei

'hier

nur die Monoblockbauweise

vom

Motor

und

Getriebe oder der

gemeinsame

Schalt-

und

Kickstarterhebel, der an keinem anderen Motorrad zu

finden ist.

Es ist verständliclr,daß

neben

den normalen

Motorrsd-

typen eine Reihe verschiedener Sportmodelle her-

gestellt

wird. Ihre

Beschreibung

st im Rahmen

dieses

Beitrages

leider nicht möglich.

14

P e r s o n e n k r e f t w e g c n :

Die

CSSR baut

PKWs in

zwei llubraumgrößen'

Ein-

mal

die 1100/1200-cms-Klasse

on

Skoda und

di6

2500-cm3-Klasse

on Tatra,

Die Skoda-PKWs sind in der DDR ebenso bekannt

rvie beliebt.

Sie

gehören

zu den erfolgreichen

Viertak-

tern, die sich

nicht nur

durch

eine

schnittige und

moderne Linienlührung

der Karosserie,

sondern

auch

clurch die Sparsamkeit

und Zuverlässigkeit

der Trieb-

werke auszeichnen,

Die Typen Octavia

und Octavia Super benutzen zwar

gemeinsame

Karosserien

und

Fahrgestelle,

unterschei-

den sidr

jedoch

im

Hubraum der Motoren

(Octavia

1100cm3, Octaviarsuper

1200

m3),Der Felicia

ist

der

sportliche Bruder von

Octavia.

Er benutzt

einen

Dop- ,

pelvergasermotor

von 1100

cmr Hubraum und seine

Karosserie

st als Sportwagen

ausgebildet.Der

jüngste

Sproß in der Octavia-Familie

ist der Octavia-Combi,

ein leistungsstarkes Mehrzweckfahrzeug, Interessant

ist audr der Octavia-Touring-Sport,

der eine Kombi-

nation vom

Octavia-Fahrgestell

und Karosserie

mi t

Felicia-Motor darstellt.

Die

Tatra-Werke

bauen und

liefern den bekannten

Typ T-603, der

überall

im

Straßenbild

zu finden ist.

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Lortlroftwog.n

Skoda

Tolro

706

RT

ill R

Progd

v3s 55r

Zylinderrohl

5 12 6

Hubrogm cm3

11 781

14

825

7412

L.irtung

SAE-PS

160

180

9g

boi

min-i 1 9@

1

800

2100

Vcrbroudr

lll$ km 26 34

19

Nutalost lcg 7 ioo 1025o 50@ som

mox,

GeschwindtEkcit

3ooo

km/h

mox.

Steigföhigkoit

\o

59

60

71

2a

75

34

61,5

55

Dieser

sechssitzige Stromlinienwagen

mit luftgekühl-

tem Hed<motor

gehört

zu

den

modernsten Fahfzeugen

für schnelles und bequemes Reisen. Das Fahrzeug

is t

das Ergebnis der sechzigjährigen

Tradition des Werkes

und stellt in seiner Konzbption

die

Weltspitze

dar,

L a s t k r a f t w a g e n :

Die tschechoslowakische LKW-Produktion

ist

durdt

drei Marken vertreten: Skoda,

Tatra

und

Praga. Jedes

Werk baut neben dem Grundtyp

noch zahlreiche Aus-

führüngen

und Kombinationen,

die den mannigfalt'igen

Bedarf der Volkswirtschaft

befriedigen können.

Der Grundtyp der Skoda-Werke

ist'der

Siebentonner

706

RT. Er

benutzt einen wassergekühlten Sechszylin-

der-Dieselmotor mit

Direkteinspritzung und

ist als

Pritschenwagen mit Trambusfahrerhaus

ausgeführt. Es

werden folgende

Typen

gebaut:

706

RT-Pritschen-

wagen, RTS-Dreiseitenkipper, RTS-l-Schnellkipper,

RTSP-Schnellkipper

mit

iAllradantrieb

(ab

1963), RTH-

Feuerwehrfahrzeug (für 8-g Mann), RTK-MüIlabfuhr-

wagen,

RTAKV-Stadtsprengwagen,

RTTN-SatteI-

schlepper,

RTDV-Dreiachsenpritschenwagen

(i n

Vorbereitung), RTO-Omnibus

in Linien-,

Stadtverkehr-

und

Fernreiseausführung, RTCII-Chassis

für Sonder-

aufbauten.

Fast

alle diese Ausführungen sind

in

der

DDR bekannt

und haben

sich

bereits

bewährt.

Im

Gegensatz

zum

Skoda-Werk benutzen

die Tatra-

Werke einen luftgekühlten

ZwöIfzylinder-Dieselmotor

mit

Direkteinspritzung. Das

Grundfahrzeug

ist

sehr

robust gebaut, seine Tragfähigkeit beträgt 10 t. Es kann

zumeist auch als

geländegängiges

Fahrzeug benutzt

rverden.

Es sollen

nur folgende Typen

gendnnt

werden:

l1l

R-Pritschenwagen

für 10

t

Belastung und

Anhänger-

gesamtlast

bis 22

t,111

S-2-Dreiseitenkipper,

t .11

HSC-5-Autokran für 5 t Belastung, 111 DC-5-MuIden-

kipper,

141-Zugmaschine

1ür

Anhänger bis

100 t,

111 C-Kesselwagen

mit

Behälter von

7000

l.

Für die

nächste Zukunft bereitet

das

Tatra:Werk eine neue

Fahrzeugreihe

vor,

die

vom modernen Zwölftonner

1-138

abgeleitet

ist. Dieses Fahrzeug modernster

Kon-

zeption mit einem Achtzylinder-Dies€lmotor

ist für

schwerste Bedingungen

bestimmt.

Die Praga-Werke bauen

2

Grundtypen,

von denen

wieder eine ganze Reihe von Nutzfahrzeugen ab-

stammt. Es sind die Typen

V 3

S

als allseitig

verwend-

bares Pritsdlenfahrzeug

und der S 5 T

als Straßen-

pritschenfahrzeug

mit einer

Tragfähigkeit von

5

t

mit einer Anhängerbelastung

von 3,1 t. Beide

Fahr-

zeu

ge

benutzen

lu.ft

gekühtte

Di

eselmoto.ren.

45

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Cond.

ns.

t .

G

E PP E RT

Holzdcrchstuhl

In

,unserer

Republik bemühen

sich.

die Bau-

schaffenden, die

großen

Äufgaben; die der Sieben-

jahrplan

auf dem

Gebiet des Bauwesens

stellt,

zu

erfüUen.

Dazu ist es nicht nur

notwendig,

das Mate-

rial an der rictrtigen Stelle rationell einzusetzen,sondern auch neue Bauweisen zu entwickeln und

in

der Praxis einzuführen. In diesem

Zusammenhang

Spqnnbetonbindör

verdrängen

C o n d .

n s ,H . B E R T H O L D

zierten,

kunstvollen Konstruktionen,

deren

Zeugen

uns

heute

noch in

den

hohen

Steildächern

mittelalter$b

Iicher

fachwerkbauten

erhalten sind. Auch Rathäuser,

Kirrctren und

Türme

aus dieser Zeit beweisen da"s

große

handwerkliche Können der

Zimmerleute.

Es wurd,en

im La,ufe der Zeit die verschiedensten

Dachiormen

entwickelt. Diese

Dachformen

(Äbb,

I)

dürfen

nicht

mit den

Arten

der Dachkonstruktionen

(Abb.

2) verwechselt

werden.

Die

einfadrste

Dachform ist das Sattetrdaelh. wei

ent-

gegengesetzt

geneigte

Dachfläch'en,

die die Abführung

der Niedbrschlä.gen die Dachrinne.ermöglichen.

Beim

Pultdach

besteht nur eine

einseitige

Neigung der

Dachfläche,Beide Dacharten leiten die Niederbchläge

nur

zu den

Längsseiten d.esGebäudes, Demgegenüjber

1

wird an

die Ba,uwirtschaft die

Forderung

gestellt,

die

Anwendung von

Holz

einzuschränken. Dies wurde

bisher beim Bau

von

Dachstühlen

vernachlässigt.

Bei

den

in Zukunft in unserer Republik zu er-

richtenden

Wohnbauten

werden

bereits Dachstuhl-

konstruktionen

aus Stahlbeton verwendet.

Erste

Vofaussetzung:

Stanitards

Um

eine

wirtschafUiche

Apwendung

von

Stahlbeton-

fertigteilen

zu

ermöglichen, ist die Ty'pisierung dieser

Bauelemente

eine

unumgängliche

Voraussetzung. Nur

ejne möglichst

geringe

Anzahl standardisierter

Fertig-

tdilarten

ermöglicht den Betonwerken

eine

Massen-

produktion.

Auch beim Bau von Industriehallen

bahnt sich eine

neu,e

Entwicklung ltir

die Ausführung der Dach-

kor*struktionen

an. Die in der

Vergangenheit domi-

nierenden

Stahlbinder sind heute

schon bei kleineren

Stützweiten

von Stahlbetonbindern

verdrängt worden.

Die Entwicklung des Daohes

Am

Anfang

der

menschlichen

Kulturgeschichte

diente

das Dach

den Menschen

als einJacher Wind-

und

Wetterschutz,

ohne ein festes Gebäude

zu über'dachen.

Die dabei

verwendeten

unbearbeiteten

Hölzer ent-

wickelten sich

im- Laufe der

Geschichte zr.r kompli-

46

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sofern

ein Ausbau

des Bodens

vorgesehen ist.

Dabei

wird

die Decke

an die

Kehlbalken

angehängt.

Nicht

das

Tragen.der Decke

ist

die eigelrtliche

Aufgabe

der

Kehlbalken,

sondern

-

wi,e

oben erwähnt

-

die

Unter-

stützung

der Sparren;

deren Abmessungen

.dadurch

kleiner

gewählt

werden

können,.

Eine

andere Art der

Dachgerüste.sind

die

sogenannten

Pfettendäch,er, Die

Sparren

werden

beim Pfettendactr

an ihrem

Fußpunkt

und

am Dadrfirst

auf in

Ge-

bäudelänglsrichtung

verlaufenden

Balken, den Pfetten,aufgelagert. Während die F.ußpfette ihre AuJlast aus

den

Sparien sofort

auf di'e Außenwand

des

Hauses

abgibt, madrt

sidr eineAbstützung

der Firstpfette

durch

'eine

Längswand

oder

s€nkredrt stehende

Holzstiele

notwendig.

Ahnlidr

dem

Kehlbalkendach

kann

auch

hier

bei

großen

Sparrenlängen

eine Auflagerung

auf

sogenännten Mittelpfetten

erforderlich

werden. Auch

die

Mittelpfetten

werdön

auf Stiele abgestützt.

Die

gesamte

Stützkonstruktion

unterhalb

der Pfetten

be.

zeichnet

der

Fachrnann als Dadlgesti.ihl.

Der

Dach,stuhl

ist

also

nicht

-

wie

oft lälsdrlicherweise

angenommen

das

gesamte

Daclrtragwerk

einschli.eßIidr

der

Sparren,

sondern nur die

Stützkonstruktion

unterhalb

der Pfetten. Ein einfadres

Sparrendactr hat

demnactr

keinen Dachstuhl.

Intlustriebau

mit Flachdaoh

Mit der

Entwicklung

von der Manufaktur"'

zur. in-

"

dustriellen

Produktion

ging

audr

gleichzeitig

eine

Ent-

'wicklung

d,er

Produktionsstätten

Vor

sich. Es

wurde

notwendig,

größere

Gebäude

sttitzenfr€i zu

über-

dadren.

DaJür entstand

der

heute

noctr

gebrä,udrlidre

Begriff Indristriebau

im Gegensatz

zum Hochbau, der

sidr

mlt Wohn-

und Kulturbauten

befaßt. Während

im Hodrbau

bis in

die

heutige

Zeit aus ästheti,sctren

Grtinden

Steildädrer

bevorzugl wurden,

ist das im

.Ind'nrstriebau

auf

Grund

der

großen

Stiitzweiten

nidrt

möglich.

Die

Dachhaut der im Industriebau

an-

gewendeten Flachdächer wird von Fadrwerkbindern(Abb.4) getragen.

Sie bestehen

ausr dem Ober-

und

Untergurt

und den senkreehten

oder

sdrrägen Füll-

stäben. Die

S&nittpunkte der Füllstäbe

mit den

Gurten nennt

man Knoten.

Die

Stahlfa&werkbinder

sind

im Prinzip

wie die

Holdadrwerkbinder

aufgebaut,

die audt

nodr bei In:

durstr.iehallen

Verwendung finden.

Beim Stahlf actrwerk

l(chlbolkcndodr

ouf cinem

Einfqmllicnhour.

qrfolgt

beim Walmdach

das Ableiten des Regenwassers

auch nach d,er Querseite des Gebäudes, was durch

eine

Abschrägung

des Daches

(Walm)

zur

Giebelseite

bewirkt

wird.

Zu

'diesen

gebräuchlichsten

Dachformen

haben sich

viele,

in

bestimmten Gegeüden

bevorzugte Abarten

entwickelt.

Am

,bekanntesten

sind

das

Krüppelwalm-

dach,

das

besonders

in Norddeutschland

als

,stroh-

gededrt€s

Dach verbreitet ist,

und

das Mansardendach.

Beiden gerneinsam

ist die

Verwendung

geknickter

Dachflächen,

wobei die

Neigung der unteren

größer

als

die

der

.oberen

€ein

muß.

Dädurch

entsteht die

Möglichkeit,

den Bodenraum

durch Ausbau zu nutzen,

HoIz ist

zu

kostbar

Die Tragkonstruktion aller dieser Däc}er wurde bis

in

'die

heutige

Zeit

fast ausschließIich

aus Holz her-

gestöllt.

Das

Sparrendadr

i,st die einfachste

Dach-

konstrulrtion.

Zwei

Balken

(Sparren)

übernehmen

hier,bei

di'e

Ableitung

der Kräfte aus der

Eigenlast

der

Dacheindeckung

und der Wjnd-

und

Sdrnee-

belastung

auf dem Dactr,sims.

Bei den

früher aus-

gelührten

Holzbalkended<en

mußten deshalb

die

Deckenbalken

im

gl.eichen

Abstand

liegen wie die

Spanen.

Di€

durdr dig Holzknappheit

bedingte

Um-

stellung von

Holzbalkendecken

auf

Massivdecken

führte

zwang,släufig

dazu, daß die Sparren

heute ihre

KräJte

auf

einen Stahlbetonsims

.abgeben.

Große Gebäudetiefen

erfordrern bei

einer bestimmten,

aus städtebaulichen Gründen vorgesctfiebenen Dach-'

neigung

sehr

große

Sparenlängen.

Darnit die Durctr-

biegung

'der

Sparren

eine

zulässige Grenze..nidlt

überschreitet,

werden

sie durdr

Kehlbalken

gegen-

eihander

a,bgestützt

(Abb.3),

Die

Höhenlage der Kehl-

balken

ridrtet sidr nadr

der

geforderten

G€schoßhöhe,

t7

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bestehen

die

einzelnen Stäbe aus

gewalzten

Stahl-.

profilen.

Die

Verbindung

der

einzelnen

Stäbe an

den

Knoten

erfolg:t dufdl Nieten

und

Schrauben. Im Stahl-

bau ist es auch möglidr, statt der Ftillstäbe zwischen

Ober-

und Untergurt des Binders volle Bledrtafeln

einzusetzen.

Ma'n

spridrt

dann von

\lollwandbindern

und nen4t

das senkrechteBlech den Bindersteg, Diese

zusammeng.es€tzten Vollwandbinder kann

man

ver-

gleichsweise

als tiberdimensionale T-Träger

(Doppel-

T-Träger)

bezeichnen.

Die

Verbindung

'des

Steges mit

den

Gurten erfal€t durdl

Nieten oder Schweißen,

Zugempflnilllcher

Beton

Dieses

vollwandigq

Konstruktionsprinzip

liegt

audr

bei

den Stahl.betonbindern or,

nur

daß

hier Binder-

steg und

Bindergurte im wesentlichen aus Beton

bestehen.

Infolge

vertikaler

Lasten

aus

Dadr-

eindechung,Sctrnee-uhd Windbelastung biegt sich der

Binder

nach

unt€n durch.

Aus

dieser Durchbiegung

ergeben sidr für

den

Obergurt Druch-

und für den'

,Untergurt

des Binder,s Zugkräfte. Während.

Stahl

beide

Belastungsarten

gleidrermaßen

aufnehmen kann,

ist

die Beansprudrung

des Betons durch Zugkräfte

nicht zulässig.

Das

tbedingt,

daß der Unterrgurt des

Stahlbetonbinders

durdr Rundstähle,

die

die Zugkräfte

aufnehmen,

be'"vehrt wird.

Die Forderung

der .Industrie

.nadr

rbreiteren

Hallen

und damit

größe,r€n

Sti.itzweiten für

den

Dachbinder

läßt

die Anwendungsmöglidkeit

des Stahlbeton-

FirstpunktG

do:,t00.Ki lo-Dqd|ec"

cur

Stahlbetontort lgt6i lsn.

binders

in

den Hintergrund

treten.

Heute

kommt

im

Ind,urstriebau

dem Spannbetonbinder

(Abb.5)

die

größte

Bedeutung

zu

Wie

elngangs erwähnl wurde, soII im

Bauwesen

nicht

nur

Stahl, sonderri auch Holz eingespart

werden.

Es

ist

deshalb

unumgänglich,

Dachstiihle

aus

Stahlbeton-

f€rtigteilen

lür Wohnbauten

zu entwickeln.

Dabei

sollten folgende

Forderungen

erfüllt werden: 1. VoIi-

ständige

Holzeinsparung, 2.

universelle

Anwendung,

3, Ieichte Montage.

,,100-Kllo-Dach"

ohne HoIz

Alle

Punkte werden z. B. vom

,,100-Kilo-Dach"

Abb.6)

erfüllt,

das

vom

Entwurfsbüro für

Hoch;bau entwickelt

wurde. Der Name des Daches

besagt, daß die

Masse

des

schwersten

Einzelteiles

100 kg

beträgt und so eine

Handmontage

ohne Hebezeugemöglic.h

st. Di'e Einzel-

teile

ddr

Dachkonstruktion

wurden

denen des Holz-

baues nachgebildet.

Die Sparren,

deren

Quersdrnitt

ein

T-Profil zugrunde

gelegt

wurde,

werden

am

First-

punkt

durch Bolzen

verbunden.

Ein

weiterer

Vorteil

dieses

Daches

besteht darin, daß auch

d,ie Dachlattung

aus Stahlbeton besteht. Bei d,er hier ,besdrriebenen

Konstruktion wurde

ein Weg

gezeigt,

wie man

im

Dadtstuhl'bau

zu einer l00prozentigen

Holzeinsparung

kommen

kann. Im Gegensatz dazu wird

bei dem Stahl-

betondach

des Instituts für Typung

Holzlattung ver-

wendet,

Eine unverständliche

nkonsequenz.

An

dieser Stelle

soll

noctr auf

ein

wichtiges

Problem

des Dachstuhibaues

eingegangen werden.

Erfolgt die

Windbelastung

des Dadres

senkrei[t zur

Gebäude-

längsridttung,

so werd'en die dabei

auftretenden

Kräfte

von

denSparren

in die Außenwände

übertragen.

Liegt die Windridrtung

jedoch

in

Gebäudelängs-

richtr.r'ng oder sdrräg

dazu, so

müssen

d,ie Sparren

untereinander

durch Windrispen,

deren Anordnung

aus den Abb.Zunil 3 zu ersehen ist. verbunden wer-

den,

uin.Längsversctriebungen es

Dachstuhles

nfolge

Windbelastung

auszuschalten.

Bei Stahlbetonbindern

mit

massiver

Dadleindeckung

und

dem oben er-

Iäuterten,,l00-KiIo-Dadr"

sind soldre Aussteifungen

nidtt erforderlidr.

da sie auf Grund ihrer

Konstruktion

aus Stahl,beton

enügend

steif

sind.

Betonsohalen

der Zukunft

Während

bei

allen

bisher behandelten Dächern

die

Tragkonstruktion

und die

Dachhaut

verschiedene

Bauteile waren,

bahnt sich heute

eine

ganz

neue Ent-

wicklung

an. Durch exaktere statische

Berechnungs-

methoden des Stahlbetons ist es heute möglich ge-wor.den,Dachhaut und

Unterbau zu einer Einheit zu

versdrmelz,en

und

,damit

größte

Stützweiten

zu über-

spannen.

Man

verwendet

sogenannte

Schalen.

Diese

Schalen sind allgemein

als

Kuppeln

bekannt.

Da

sie ailseitig

gekrümmt

sind

und eine runde

Grund-

rißform

haben, bleibt ihre Anw,endung

a'uf

große

Kultur-

und Sportbauten

,beschränkt.

Für

die

recht-

e'cJrigen

ndustriegebäude

können

nur die nach

einer

Richtung

gekrümmten

Tonnensdralen

Verwendung

finden.

Diese werden heute

bereits als Fertigteile

über

große

Spannweiten

verlegt,

Die

Sdtalen stellen somit nicht nur

eines der mo-

dernsten und

materialsparendsten Konstruktions-

prinzipien dar, sondern sind auch gleidrzeitig eine

ästhetisdt

befri.edig'endeLösung moderner

Stahlbeton-

großbauten.

Durch

,die

Vielseitigkeit

der möglichen

Gestaltungsformen

wird in Zukunft

auch unsere mo-

derne Architektur

-

wie heute

bereits in anderen

Ländern

-

ein'e

weltere

Bereicherung

erfahren,

Vorlegen .ln.r

Sponnbotonblndorr,

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I

m

Schiffbau

der

DDR

werden

jährlictr

100000 t

I

Bleche

ab 6 mm

Stärke

beim automatischen Brenn-

I schneiden verarbeitet. Bei dieser gewaltigen

r

Materialmenge

bedeutet

eine

Einsparung

von

wenigen

Prozent

beachtliche

Mengen wertvollen

Stahles

zugunsten

anderer Industriezweige

unserer

\uolkSwirtscbaft. Aus

diesem

Grund

gab

die

VVB

Schiffbau

dem Institut

ftir Sctriffbau,

Entwicklungs-

büro

Sctriffselektrik,

den Auftrag,

ein Meßgerät

zu

entwickeln,

mit

.dem

sdrnell

und frei von

subjektiven

Einflüssen

die Versdrnittziffern

ermittelt

werden

könne'n,

._ .

Das

Planimeter

(Äbb.

l) dient in

erster Linie zur Er-

mittlung

der

Versdrnittziffern

von Schiffbaublechen.

Die Anwenduhgsmöglichkeit

beschfänkt sich

jedoch

keinesfalls

nur

auf

die

Werften;

vielmehr läßt sidr

das Gerät überall dort einsetzen, wo flächenhafte

Materialien

verarbeitet

werden.

Unter den vielen

Interessenten

befindet

sich audr der

VEB Herrenmode,

Dresden, um

nur einen Namen

aus

der nichtmetall-

verarbeitenden

Industrie

zu nenrien.

Die maximal

meßbare

Fläche beträgt 149X210

mm;

das entspricht

dem

Format

DIN

A 5. Kann

durch

ein

gegebenes

Seitenverhältnis

oder mit

Rücksicht

auf

ein

ganzzahliges

Vergrößerungs-

oder

Verkleinerungs-

verhältnis

die'volle Fläche nidrt

ausgenutztwerden, so

werden für

das

gegebene

Maß

ausgearbeiteteMasken

verwendet,

Für

das

nach

TGL 23-1609

standardisierte

S'chiffsblech

mit den

Abmessungen ?000X1800

mm ergibt

sich beim

Maßstab I :35 eine . öffnung der Maske von

200Xb1,4

mm. Für die

Belange

des Sctriffbaues wird

zum Planimeter

eine verstellbare

Maske

geliefert.

Der Verstellbereich liegt

lür

die

Länge

zwiscben lg$

uud 204mm

und für die Breite zwischen

40 und 55 mm.

Das

Planimeter arbeitet nach

dem

Prinzip

des

foto-

elektrisdren Vergleictrs.

Auf ein Prüfbild aus

lidlt-

dürchlässigemMaterial, z. B. Zeichenfolie, sind

die

zu

planimetrierenden

Flächen aufzutragen

(Äbb.

2). Dabei

ist es

gleichgüItig,

ob die Nutzflächen oder die

Rest-

flächen

geschwärzt

werden.

Je

nach

Lichtdurchlässigkeit

des.Prüfbildes fällt die

Intensität.der Beleudrtung

der

Fotozelle

verschieden

aus. Am Belastungswiderstand der Fotozelle liegt ein

Spannungsabfall,

verursadrt

durch

den

Fotogtrom in

Abhängigkeit des

einfallenden

Lichtes. Mit

diesem

Spannungsabfall wird ein zweistufiger Gleidrstrom-

verstärker in Brüd<enschaltung

ausgesteuert.

Der

Brüchenstrom

wird

mit einern Strommesser

-

End-

ausschlag

100X10-eA

-

gemessen,

Die 100 Teilstriche der Skala sind 1000/o leidrgesetzt.

Sind

im

Prüfbild

die Nutzflächen

gesdrwärzt,

so be:

deutet der

angezeigte Meßwert die Verschnittziffer

in

Prozent.

Wird dagegen im

Prüfbild

die

Versdrriitt-

fläche

gesdlwärzt,

so zeigt

das

Meßgerät

die

prozen-

tuale Ausnutzung.

Der Ansdrluß

des Gerätes ist nur für 220

V

50 Hz

Wedrselspannung

vorgesehen. Zur

Unterbindung

un-

liebsamer Spannungsschwankungen

im

Netz

ist ein

magnetischer

Spannungsgleichhalter

für 250 VA Aus-

gangsleistung

eingebaut, Eingangsseitige Abwelchun-

gen

von der Nennspannung

von

*150/o

bis

-200/o

werden bei

einem nägelbereich von

t

10,10

usgangs-

seitig auf eine Abweichung

von

I

2

V

reduziert, Durch

dieses Bauelement ist gesichert, daß die Spannung

an der Lidltquelle

und

insbesondere

die Heizung

der

Elektronenröhren

als konstant angesprochen

werden

.können.

Als Ltdtquelle

kommen

vier

Opalglas-Kerzenschaft-

Glühlampbn vön

je

40

W

zur

Anwendung.

Der Verstärkef,

besteht aus

dem Gleichrichterteil und

dem eigentliehen

Verstärker. Der

Gleichrichter

ist nactt

den

in der Verstärkertedrnik

üblichen Prinzipien auf-

gebaut,

Zur

Glättung der Anodenspannung ist ein

LC-GIied

eingesetzt, Trotz der

geringen

Spannungs-

schwankungen

im

Wedrselspannungsteil ist

die

A.nodenspannung

nodr elektronisch

auf

25ä

V stabi-

lisiert. Dadurch

wird nicht nur

die von der Primär-

seite herrührende Spannungsschwankung,sondern auch

die Restwelligkeit hinter dem LC-Glied

weitgehend

ausgeglichen,

Der Gleidrrlchter ist

mit einer Gleidr-

richterröhre

EZ 80 und drei Stabilisatorröhren

StR 85/10

.bestückt.

Der

zweistufige Verstärker

ist mit vier Pento en

EF 86

n Kathoden-Basissdraltung

aufgebaut. Zur über-

waclrung des

Verstärkers

ist

ein Strommesser vor-

gesehen,

der den Kathodenstrom

def

2. Stufe

anzeigt,

Eine

gleichmäßige

Empflndlidrkeit

für drei verschie.

dene Größen der Prüfbilder

wird

durctr

Um'schalten

am Verstärker

gewährleistet.

Für die

drei

Bereidre

wurden }olgende

Flächen festgelegt: 55 bis 150,150bis

236 und 236

bis 310 cm2.

Als Stellglieder

sind

Zeiss-Präzisions-Potentiometer

eingebaut.

Die mit Edelgas

geftillte

Fotozelle

240 FEU 12/GIE

wird mit einer elektronisctr stabilisierten

Saugspan.

nung von 85 V betrieben,

Die

bishe.r ermlttelte

Meß-

unsidlerheit liegt unter 1

oio.

i;";IS

'

ffcqi;':

51

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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"RDSATEltlTEN

..]

/,

./S-lr?..t

Dic Nochridrtentednik

cqrbetrer

tl c

./Z

-

:l hlt

dcr Funkverbinduns

wiscten

Erdcund

a l ) . / / l unkverb indung

2um

Sote l l i t en

ermög l i ch t r . B .

ru1./7 äü';''.'jäl-.ff

,/r//

t'l"n*"i" '-u'

r'a"'

t -

-

/'

Fernseh

Reloisstuti

VonDipl..lns.HANS

DIETER AUMANN

Der

Pian,

hünstiiche Erdsatelliten für

Fernseh-

sen.dungen u benutzen, verdient nach Meinung des

stellvertretenden Ministers

für Fernmeldewesen

der

UdSSR, Sergejtschuk,

große

Beachtung. In einem

Beitrag zum Programmentwurl

der KPdSU schrieb

Sergejtschuk

in der

,;Ekonomitscheskaja

Gaseta", es

handele

sich

dabei

um die

Installierung

von Relais-

stationen

auf Erdtrabanten. Die Relaisstationen müß-

ten

leistungsfähig

genug

sein, um mehrere

Jahre zu

funktionieren

und die von i hnen ausgestrahiten Pro-

gramme

in einen bestimmten Raum zu send,en. n

diesem Falle

könnten an das

Fernsehnetz

praktisch

unbegrenzt

große

Gebiete

angeschlossenwerden.

Die

Erfolge, die bis

heute

bei der Schaffung

künst-

Iicher'

Erdsateliiten und Weltraumschiffe

erreicht

worden sind, sind das Ergebnis des Zusammen-wirkens

einer

großen

Anzahl

technischer

und

natur-

wi.ssenschaftlicher

Disziplinen. Trotzd€m

existieren

einige Fachgebiete, denen man eine

gewisse

vor-

rangige

Rolle bei der

Eroberung

des

Weltraumes

durch

vom

Menschen

geschaffene

künstliche Flug-

körper einräumen

muß.

Zu ihnen

gehört

die

Nach-

richtentechnik.

Sie

spielt im Leben

der modernen

Gesellschaft eine

bedeutende

Rolle.

Rundfunk

und

Fernsehen,

die

Ubertragung

von Telefongesprächen

und vieles mehr

sind

aus unserer Zeit nicht melrr wegzudenken.

Be-

sondere Bedeutung

kommt dabei der Nachrichten-

ü,bertragung

über sehr

gToße

Entfernungen

zu.

über-

legt man, welche

Schwierigkeiten

z.

B. die Verl.egung

vön Kabeln über diese Entfernungen, etwa über

den Atlantik,

zur

Herstellung

von Nadrridrtenverbin-

dungen zwisc-hen Europa

und Amerika

bereitet, so

erkennt

man, daß sich

soldre

Verbindungen

nur auf

drahtlosem

Wege wirtschaftlich

gestalten

lassen.

52

Durch

die Entwicklung

der Nachrichtentechnik

in den

Ietzten

Jahren,

insbesondere

die

Erschließung

der

Dezi-

und Zentimeterw€llen,

sind die Möglichkeiten

geschaffen

worden,

drahtlose Funkverbindungen

-

so -

genannte

Richtfunkverbindungen

-

für die

ver-

.schiedensten

Zwecke,

z.

B. die übertragung von

Telefongesprächen

uhd Rundfunk-

und Fernseh-

programmen,

mit hoher

Quaiität

herzustellen.

Soldte

Funkverbiirdungen haben jedoch einen Nachteil: Die

Dezimeterwellen

verhalten sich ähnlich wie

das

sichtbare

Licht

(quasioptisch).

Sie

breiten sich

gerad-

linig

aus, so

daß ihre

Reichweite begrenzt i.st.

Sie ist

etwa

gleich

der

optischen

Sichtweite. Will man

dem-

nach

größere

Entfernungen überwinden,

so muß man

-

um der Erdkrümmung zu folgen

-

im

.dbstand der

optischen Sichtweile

vom Sender eine Zwischen-

station,

eine sogenannte Relaisstation

aufbauen, die

die vom

Sender

ausgestrahlten

Welten

.aufnimmt

und

in

einer anderen

Richtung. wieder aussendet. Die ZahI

der

erford,erlichen Zwischenstationen

wird um so

größer, je

größer

die Entfernung

vom Sender zum

Empfänger

ist

(Abb.

2) .

pie

Entfernung

zweier Orte

S

(Sender)

und E

(Empfänger), zwischen denen. eine Funkverbindung

über

eine Refaisstation R hergestellt werden

soll,

kann nun

um so

größer

sein,

je

höher

die Relais-

station

selbst

ist

(Abb.3).

Deshalb

bringt man

solche

Stationen

meist in

Turmbauten

auf

Bergen

unter.

Abb, 2 Jc größcrdle Entfernungwischen cndar

und Emplönger

et, urn so

gröBer

lrt dic

Zohl

dcr

Ralolsstotlonen.

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Um bei

größeien

Funkverbindungsstreclten

den

Bau

einer

grbßeren

Anzahl von Relaisstatlonen zu

ver-

meiden,

tfachtet man se'tt

langem danach, Er-

scheinungen der hohen

Atmosphäre- a.ls

nattirliche

Relaisstationen auszunutzen.

So exidtieren hier

mährere,

z.

T,

stark

ionisierte Schichten, die.elektro-

magnetische

Wellen

reflektieren

und

damit zur

Her-

stellung von Funkverbindungen

dienen

können

(Abb. 4), Auch Meteorbahnen werden zu dies€n

Zwecken ausgenutzt.

Alle diese Eischeinungen und

damit

auch

die über sie

hergestellten Futrkverbindun-

gen

sind aber bestimmten

Schwankungen und Un-

regelmäßigkeit'en unterworfen, dle sich störend

be-

merkbar machen und von

der Erde aus.

nicht

zu

beeinflussen sind.

Seit

deq Start

des ersten sowjetischen

Erdsatelllten

ergeben

sich

für die Naehrichtentechnik nicht

nur

neue Aufgabenn sondern auch

neue Möglichketten in

der

Funkweitvefkehrstechnik.

Es bestehd nämlich

nun.die Möglichkeit, einen Satelliten in eiire

Umlauf-

bahn

um die

Erde

in

sehr

großer

Höhe zu bringen

und

diesen Satelliten

als Relaisstation auszunutzen.

Ein solcher

Nachrichtensatellit hat dabei

gegenüber

den oben erwähnten,,natürliehen Relaisstationen" der

Atmosphäre den

Vorteil,

daß

seine

Bahn

genau

vor-

ausberechnet

wdrden

kann, so daß auch ü,ber die über

den

Satelliten

herzustellenden Funkverblndungdn

im

voraus

klare Vorstellungen

bestehen. Bevor

wir

je-

doch

auf

dle

bis

h€ute bekannten Vorstöllungen von

den künfti,gen Nachrichtensatelliten eingehen, wollen

wir noch einige

allgemeine

Betrachtungen

ilber

Relaisstationen anstellen.

Sowohl bei den

irdischen

als

auch

bei

den zukünfti-

gen

kosmischen

Relaisstationen

hat man zwischen

passiven

und aktiven zu

unterscheiden. Padsive

Relaßstationen

sind

ledtglich

Reflektoren

für elektro-

magnetische.

Wellen, die die

von einenl

Sender

aus-

gestrahlten Well.en in ,eine andere Richtung um-

lenken.

Alrtive

Relaisstationen dagegen nehmen

die

vom Sender ausgestrahlten

Wellen tlber

eine

€nt-

sprechende

Empfangsanlage auf,

verstfuken

sie

und

senden sie in elner

anderen

Richtung

ilber

einen

'

Abb. la

höhcr

clnc'Rclok3tdtlon

tt, um r'o

gröocr

konndlr

ru

llbcrbrüdrcndc nttarnungwbdranScndor

und

Empfüntcr ln,

bcl

glcldrcn

Höhcnvon Scndc-und Emptöngsantlnn.n.

Abb. Auö rcrsdrlcdcnc Atmorphünnröldrtcn r.ll.ltl.t.n

.l.ltromogn.tlrdrc Wcllonund

könn.n

ddmlt

ur ll.rlLllung eon

Funkrcrblndungon

lcnan.

Abb.3 Pq:rlve rdirdra nibl3rtotloncn künncn . B. rur Vor-

lorgung

klclndr, n Tolkcsscl lngcrdrlosrcncr rta mlt

Frrnreh-

'.progromm.n

dbnan,wcnnout dan mll.g.ndcn

Btrgcnclnr hohe

Fcldrtdrkc

orhondcn rl.

eiEenen

Sender wieder

aus.

Aktive

Stationen werden

augemein

dort verwendet, wo

dle

Energieverluste

der

Wellen

auf dem Wege

vom

Sender

zur Relaisstation

sehr

groß

.sind,

Passive

Relaisstationen

gewinnen

dort

praktische

,Bedeutung,.wo

zum

Beispiel ein

Ort

..

sb in

einem Talkessel

eingebettet ist, daß die von

einem

Fernsehsender

ausgesandten Wellen nlcht ein-

strahlen, obwohl auf den umliegenden

Bergen

eine

ausreichende Empfangsfeldstärke vorhanden ist. Eine

passive

Relaisstelle

,,lenkt"

dann die Wellen in das

Tal,

wie

das

in

,4bb.5

prinzipiell'veranschaulicht

ist.

Efwas

umfangreicher

sind die Probleme

bei

der

Sc.haffung.

einer

kosmischen

passiven

Relaisstation.

miltels

elnes ktinstlichen Erdtrabanten.

Wir nehmen

an,

daß

in,{.bb.6

zwlschen

einem Sender S und einem

Empfänger

E

eine

Funkverbindung

über einen

pas-

siven

Nachrichtensatelliten

NS

hergestelll

werden

soll. Der Sender

S strahlt

dazu

elektromagnetische

Wellen

in Richtung zum SateUiten

ab.

Dieser soll

einen

möglichst

geringen

Anteil der ankommeirden

Energie

selbst

aufnehmen,

den

größten

Teil vielmehr

wieder

reflektieren.

Wird bei der Reflexion am Satel:

liten

keine

bestimmte

Richtung bevorzugt, so können

alle Orte, die innerhalb des durch die Tangenten vom

Satelliten

an die Erde

eingeschlossenen Berelches der

Erdoberfläche liegen,

die

Sendungen des Senders

S

empfangen.

Der vom Sender

am

weitesten

eütfernte

Ort,

der

die Sendungen noch

empfangen kann, ist

also

E.

Um nun zwischen

Sende-

und

Empfangsort eine un-

unterbrochene

Nachrichtenverbindr.mg zu

erhalten,

muß

der'satellit, von beiden Orten

aus

betrachtet, am'

Himmel stillstehen,

d, h* er

muß sich

synchron

mit

der Erde

bewegen und

sich

in 24 Stunden einmal um

deren

Achse drehen. Um dies zu

erreichen,

muß

die

Umlaufbahn

des

SatelliJen eine

Höhe

von

etwa

36 800

km. haben. Es können dann

nahezu 40 Prozent

der Erdoberfläche .die Sendungen des Senders S

empfangen. Bringt

män zwei weitere SatelliteF um

je

einen

Winkel von l20o versetzt in dieselbe Urhlauf-

bahn,

so können in nahezu

allen Punkten der Erd-

oberfläche

diä Sendungen

des

Senders

S.empfangen

.//.

ßpiegel

' . . , , /

@

#',tt*,

""ffr

*il

*, .

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Abb.6 Hcrrtcllung clncr Funlrerbindun g übcr clnen Ncdrrlöten-

sotGlllt n, Allc Orlc rwisöan. 5

und

E könncn dlc

Sendungen

vo n

S cmpfongcn.

weräen

@bb.7).

Ein solches

Projekt wird z. B.

große

Bedeutung

bei der Schaffung eines weltumspannenden

Fernsehnetzes

erhalten.

Der

lm Bild dargestellteSender

kann

sich dann natürlictr an

jeder

beliebigen

anderen

Stelle

der Erdoberlläche befinden. Steht der

Satellit

in bezug auf

einen Punkt der Erdoberfläche nicht

still

-

das

wird

bei den ersten

zum Einsatz kommen-

den Erdsatelliten

der

Fall

sein

-.

so ist

keine ununter-

brochene

Funkverbindung möglich. Bei einem

solchen

,,nichtstationären"

Satelliten

müssen

drie Antennen

der Bodenstationen dem Satelliten bei seiner Be-

wegung

nachgeführt

werden. Man kann

jedoch

hier

die Unterbr,echungszeiten

gering

halten,

indem

man

eine

große

Anzahl

gleicharüiger

Satelliten ir\ dieselbe

Umlaufbahn

bringt. Schließlich

ist es

möglich,

eine

glößere

Anzahl kleinerer Körper, z.

B. in

Form einer

Wolke

feinster Metallnadeln,

als

passiven

Reflektor

zu

benutzen. Diese könnten mi t

einem $atelliten ab-

geschossen

und in

großer

Höhe von

.diesem

aus-

gestoßen

werden. Da

passive

Satelliten über keine

eigenen

elektronischen

Geräte

verfügen, kann

ihre

Masse

gering

gehalten

werden. Dagegen sollen sie

eine

große

wirksame

Oberfläche mit

gutem

Re-

flex,ionsvermögen

haben. Passive

Nachrichten-

satelliten

bestehen aus

gäsgefüllten

Ballons, die miteiner dünnen metallischen Oberfläche versehen sind.

Die

zu erwartenden Durchmesser

solcher Ballon-

satelliten

liegen zwischen

200

und

2000

m.

Allerdings

werden

zu experimentellen

Untersuchungen

vorerst

Satelliten

geringerer

Durchmesser

zum Einsatz

kommen,

In

der Darstellung

einer

Funkverbindung

zwischen

zwei

Orten in

Äbb. 6 oder der Schaffung eines welt-

umspannenden

Funkverbindungsnetzes

nach

Äbb.7

könnten

an die

Stelle

passiver

Satelliten ebensdgut

aktive

Satelliten treten. Der

Unüerschied besteht

jetzt

darin,

daß die

elektromagnetischen

Wellen vom

Satelliten

nicht mehr reflektiert,

sondern

von

ihm

aufgenommen,

verstärkt

und

wieder

ausgesendet

werden.

Darüber hinaus

sind

mit

aktiven Satelliten

weitere Projekte realisierbar.

So kann man elektro-

nische

Speicherelemente

einbauen,

die Nachrichten-

signale

speichern und

auf

Befehl

von

der.Erde wieder

senden

können. Damit ist ebenlalls

eine

Nachrichten-

übertragung

über beliebig

große

Entfernungen mög-

Iich. Das Speichern von Nachrichten kann dabei über

einem

bestimmten Erdteil erfolgen, während

das

Senden auf Abruf über

einem

anderen Erdteil

er-

folgt,

beide stehen somit über den Satelliten in Funk-

verbindung.

Der

Aufbau aktiver

Satelliten

ist

allerdings

kompli-

zierter als der

passiver.

In ihrer äußeren Gestalt

wer.den sich aktive Nachrichtensatelliten kaum von

den bisher

gestarteten

Satelliten, die zu Messungen

dienten, unterscheiden,

An die

elektronischen

Einrichtungen

aktiver Nach-

rqichtensatelliten

ind vor allem drei Forderungen zu

stellen:

1. Hohe

Betriebssicherheit.

2. Geringer Raumbedarf und geringe Masse.

3. Geringer Leistungsbedarf.

Die

Entwicklung der Halbleitertechnik.in

den letzten

Jahr,en

hat

jedoch

auch hier

die

Möglichkeiten

ge-

schaffen,

diese tr'orderungen

weitgehend zu erftillen.

Besonders

d,as

Eindringen

von Erkenntnissen

und

Effekten

der

Festkörperphysik in

die

Nachrichten-

teehnik hat

zu einer Reihe von Bauelementen

und

Baugruppen

geführt,

die für die elektronischen

Aus-

rüstungen aktiver Nachrichtensatelliten

von

großer

Bedleutung

sind. Als Beispiel sei auf die in der

Sowjetunion

und den USA

etwa

gleichzeitig

ent-

wickelten Molekularverstärker

oder Maser hin-

gewiesen,

die in aktiven Satelliten, neben

anderen

Anwendungsgebieten

vor allem in dör Radio-

astronomi,e,eingesetztwerden sollen. Es handelt sich

dabei

um Verstärker, die nicht mehr

auf der Grund-

lage der in der herkömmlichen

EEktronik

ver-

wendeten Bauelemente

basieren, sondern die

Wechselwirkung

zwischen

elektromagnetischen Wel*

Ien

und der

inneren

Energie von Atomen und Mole-

külen, also rein atomare

Vorgänge,zur Verstärkung

schwacher

Signale

ausnutzen.

Daneben

hat man

in

winzigen Halbleiterplättchen

minimalster

Abmessun-

gen

die

Funktion

ganzer

Schaltgruppen vereint. All

diese

Entwicklungen ha.ben

zur Entstehung eines

neuen Zweiggebiets der

Elektronik, der Molekular-

elektronik

geführt,

deren Fortschreiten

die

Technik

der

aktiven Erdsatelliten wesentlich beeinflussen

wind. Befinden sich die Nachrichtensatelliten relativ

zur

Erde in Bewegung

(es

kann mit

Sicherheit an-

genommen

werden, daß

das

bei allen Projekten zu-

nächst

d'er Fall seii wird

und daß stiilstehende

Satelliten

erst später zum

Einsatz

kommen werden),

so

sind an die Bodenstationenbesondere Anforderun-

gen

zu

stellen,

da die

Antenne dem

Satellitön nach-

geführt

werden

muß. Dazu

werden

große

Antennen-

aelagen mit

starker

Riclltwirkung

verw,endet. Da

die

Bahn des Satelliten

geliau'bekannt

i,st, kann auch

angegeben

werden, zu welchem

Zeitpunkt

an

*.elchem

Ort

ein Satellit auftaucht. Die Antenne

kann dann be-

reits

vorher

auf diesen

Ort ausgerichtet werden.

Is t

aler

Satellit dann

,,eingefangen",

wird ihm

die Antenne

automatisch

mit hoher Genauigkeit

nachgeführt.

tl

Abb.7 Mit

Hillc

von

dl.i

Sot.lllt

n

lrt

cc mötlidr,

dia.,gonrc Erdob$.'

flüöc

mlt dcn

Scndungcn cincs.S.ondm ru earrort.n.

.

.

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DusUmspünnwerk.

V o nR A L FK R g B E R

Einetr der

größten'Vorteile

der

Elek-

troenergie

gegenüber

anderen

Ener-

gieformen

ist, daß sie sich verhält-

nismäßig einfach über weite Ent-

fernungen übertragen

läßt, Damit

d,ieseEnergieübertragung aber wirt-

sdaftlich ist, müssen hohe S'pan-

nungen

verwendet werden.

Vergleidren wir den

elektrischen

Strom

mit

dem Wasser. Soll das

Wasser z.

B. eine Turbine antreiben,

so kann die dazu erforderlidre Ener-

gie

entweder

von einem sehr brei-

ten Fluß mit

geringem

Gefälle oder

von

einem sdlmalen

Fluß mit

gro-

ßem Gefälle herrühren.

In beiden

Fällen kann

die Leistung

des Was-

sers

gleich

sein. Ebenso kann

man

blektrische Leistung

entweder

mit

hoher Stromstärke,

großem

Lei-

tungsquersdrnitt und

geringer

Sparl-

nung oder

besser mit

geringer

Stromstärke,

kleinem

.

Leitungs-

quersdrnitt

und hoher

Spannung

übertragen. D€r elektrischen

Span-

nung

entspricht

das Gefälle des

Wassers und dem Leitungsquer-

sctrnitt die

Flußbreite.

Bei der An-

'wendung

hoher Übertragungsspan-

nungeir

benötigt

man kleine Lei-

tungsquerschnitte

und

damit

weniger

Leitermaterial. Außerdem sind in-

folge

der

geringeren

Strömstärken

die Übertragungsverluste kleiner.

Daher'beträgt

z. B. die Spannung

der fast 1000 km langen Freilei-

tung Kuibyschew-Moskau 400

000

V.

Diese holren Spannungen werden.im

Umspannwerk erzeugt, da die Gene-

ratoren

der Kraftwerke aus isola-

tionstedrnischen Gründen

nur eine

Spannung

von höchstens

30000 V

erzeugen können,

Der Strom

gelangt

vom Kraftwerk

tiber eine

kurze

Freileitung

zum

Umspannwerk.

Diese einspeisende Leitung

geht

über einen Trennschalter

zum

Lei-

stungsschalter

und

sdrließlich

.

auf

das Sammelsdrienensystem I des

Umspannwerkes.

Die Sammel-

schienen kann man

als Rild<grat der

gesamten

Anlage bezeichnen. Tritt

an ihnen

eine

Störung auf oder

sind

Reparaturen erforderlidr, so würde

der Betrieb des

gesamten

Umspann-

werkes

gestört

sein.

Daher wird das

Sammelschienensystemaus' Sicher-

heitsgründen mit Doppelsammel-

schienen ausgelegt, d.'h. bei Dreh-

strom wenlen zweimal je drei Sam-

melsdrienen

verlegt.

Davon'stehen

drei Sammelsdlienen ständig unter

Spannung

(Gruppe

a),

während

die

i.ibrigen

(Gruppe

b) als

Reserve

bei

Störungen dienen. Zwisdren dem

Leistungsschalter und dem Sammel-

sdlienensystem befinden sich in die-

sem Falle zwei

Trennschalter, wo-

von der eine mit der Sdrienen-

gruppe

a und der andere mit

der

Gruppe

b

venbunden

st. Nur einer

z4r

rcilcilung

nd

umondclc,

Amgpdnnncrk

>

ar frciterig-

< zun Sommelsdlreterrstdan

urd

um

llnflt'reil

-zum

l(rafttvcr*

o ttF-

peilc

spurcwetdra

b

twfucluau

dct

wm H6on

lclcf^nonlooeidrl n

dE

Sdtoltonlooc

incinlößt

7

tbndensotoniül

n&t

lddonnlai

fnthitung

- gclawtw'td .

e

afußDonnunosabwcr

g

ltsünnislafurm

l0

nttibontoqe

ll üructtluftönhiebr

fitolter

@m^otisd,

*

sfun?tüq

(

n Sdrotlptln'wuda,

umonnsrub

anifi Sdrotlsr

ehlosett

gczaüncl)

Sltumyeloul

m

I h Sefundinatülur4

a

ilowformol'ore

2 Spnnutgshondlcr

3 atucklufl-

cilunos#tolvr

4b &nn

dgticnmtwtann

ßIawc

b ,hne

sponnung)

4o fummetütlmaxyttan

[

(

aruppe

ut

ct

Sponnung

lo

fteansdtitller

dtnd

5

b

lnnnsrolt&

gcsdrbsson

Abb.

55

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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mognellsüer

/uß

der beiden Trennschalter

ist

jeweils

eingesdrlrltet

Abb.

1). zur Erhöhung

der Sdraltmöglichkeiten

sind beide

Schienengruppen

nodr über einen

Leistungsschalter verbunden,

der

aber

im norrnalen

Betriebsfall

ge-

öffnet

ist. Der Fachmann nennt

das

eine Sammelschienenquerkupplung.

Innerhalb von Gebäuden

bestehen

die Sammelsdrienen

meist aus

flachen Aluminiumsdrienen von

rechteckigem

Querschnitt.

Doch

bei

Freiluftanlagen,

um die es

sidr

bei

Spannungen ab 60 kV fast aus-

schließlich

handelt, sind Stahl-Alu-

minium-Seile über

die einzelnen

Sdraltfelder

gespannt.l

Dieses Sammelschienensystem ist

mit

einem SammelschienensystemI

üiber mehrere

parallel

arbeitende

Transformatoren verbunden.

Die

Tiansformatoren

spannen die

am

Sammelsdlienensystem I anliegende

niedrige Spannung in die hohe Über-

tragungsspannung uffi,

die

am

System II vorhanden ist (Äbb. I) .

Daher kommt die Bezeidrnung

Um-

spannwerk. Die Wirkungsweise

des

Umspanners

oder Transformators

beruht

auf dem Prinzip

der

lnduk-

tion.2

Ein

Transformator

befindet

sidr auch im Innern

eines

Rundfunk-

gerätes

oder bei einer Klingelanlage.

Doch der Transformator eines Um-

spannwerkes wiegt etwa 200

t.

Der

innere Aufbau

ist

im Prinzip

bei

kleinen

und

großen

Transformatoren

gleid (Äbb.2).

Auf einem Eisenkern

befinden

slch zwei Spulensysteme

(Wicklungen) mit den Windungs'

zahlen

wr'und wr. Legt man

an die

eine

Wichlung die Wechselspannung

Ur,

die in der Sekunde 100mal

ihre

Ricltung wedrselt

(bei

der üblidren

Frequenz von 50

Hertz), so wird in

dieser

Primärwiddung

ein magne-

tisdres Wedrselfeld aufgebaut. Der

magnetisdre Kraftfluß

pflanzt

sidr

über

den Eisenkern fort und durctr-

dringt auch die Sekundärwicklung,

t

Dle

ganze

Schaltstation

lst räumllch

ln elnzelne

Sdraltzellen

äufgeteilt, wo-

durdr die Sdralter

gefahrloser

aüs-

gewedrselt werden können, Bei l'rel-

luftanlaSen sprlcxrt man

'von

sdralt-

feldern,

2

hduktlon

.,:

Wedtselwirkung

zwl-

schen elektrlsdten u4d magnetlsdren

Größen,

s6

1vo

er

durdr

die

Induktion die

Span-

nung

Ur erzeugt. Dabei

verhalten

sich

die Spannungen

wie die Win-

dungszahlen

der

Wicklungen:

IJr

.wr

,

IJr w,

Wir wissen auch, daß Strom

mal

Spannung Leistung ergibt:

N: I

'

U.

Sieht man von den Verlusten

a,b, so

ist

die

Primärleistung

Nr des Trans-

formators gleictr der Sekundärlei-

stung Nz,

weshalb

in der Wicklung

mit der höheren

Spannung der klei"r

nere

Strom

fließt:

$

=

{{.

w"

wir schon erkannt

hatten. kann man

also ein€ elektrische

Leistung

vor-

teilhaft

mit hoher llbertragungs-

spannung und

dafür

niedriger

Stromstärke übertragen.

Im Transformator entstehen

auctr

beachtlidre Verluste, die

etwa 2 Pro-

zent der Gesamtleistung betragen.

Bei

großen

Transformatoren ergeben

sich damit etwa 80 000 DM Verlust-

kosten pro Jahr, Wir unterscheiden

dabei die Elsen-

und die Kupfer-

verluste.

Der Eisenkern

des

Umspanners stellt

audr eine

,,Windung"

dar,

weshalb

in

ihm Wirbelströme

induziert

wer-

den,

die

den

Eisenkern erwärmen.3

Damit diese Eisenverluste

möglidlst

klein bleiben,

wird der Eisenkern

aus besonders

legierten

Blechen Von

etwa

0,35mm Dicke, die

gegenseitig

durch

eine Lackscliidrt

isoliert sind,

hergestellt.

In

diesem

geblechten

Kern

können sictr

die Wirbelströme

nur sehr sdrwer ausbreiten.

Die

Kupferverluste

entstehen

in den

Widclungen,

die

sidr durch

den

Stromdurdrfluß

erwärmen,

Die

Tat-

sache,

.daß

sich

jeder

stromdurdl-

flossene Leiter

erwärmt,

wird z.

B,

beim

Tauctrsieder

ausgenutzt.

Dodt

beim

Transformator

muß die

ge-

samte

durdr

die

Verluste

entste-

hende Verlustwärme durdr

beson-

dere Kühlmaßnahmen

abgeführt

welden,

was

für

die

Lebensdauer

und Belastbarkeit

der Umspanner

sehr widrtig

dst. Daher sind die

Transformatbrengehäuse mit Öl ge-

füllt. das die Wärme von dem Eisen-

3

wirbelströme

:

ln

sidr

gesdrlossene

ströme, dle durch Induktlon

vor allem

in

größeren

Metallteilen

entstehen.

kern und den Wichlungen

an die

Außenvrand abführt,

(Öl

leitet die

Wärme besser

als Luft')

Bei

größe-

ren Transformatoren

wird das

Öl

außerdem

gekühlt,

indem

es

durch

einen

Wasserkühler

gepumpt

wir'd.

Die Außenwand der Umspanner

be-

sitzt Kühlrippen.

An diese blasen

Ventilatoren Kühlluft.

ähnlich

wie

beim

Motorrad der Fahrtwind den

Motor kühlt.

Die Transformatoren erzeugen

also

die

hohe

Übertragungsspannung,

ie

am SammelschienensystemI anliegt

(Abb,1).

Von.

hier

aus

gehen große

Freileitungen über Trennschalter

und Leistungssdralter aJ einem

apderen Umspannwerk,

wo dann die

Übertragungsspannung

in die Span-

nung von z. B. 380 V abgespannt

wird. Auch in dem

Umspannwerk

selbst wird

eine niedrigere Span-

nung z. B. für den

Antrieb der

Ventilatoren am Transformator

und

für die Beleudrtung benötigt. Daher

sind an dem Sammelsdrienensystem

meist nodr zwei kleinere Trans-

formatoren

angesctrlossen,die

die

'

Abb .

3

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Krattwerkspannung auf

z.

B. 380 V

herabtransformieren

und

diese Span-

nung auf ein Sammelschienön-

system III sdricLen.

Das

ist die

Eigenbedarfsanlage des

Umspann-

werkes. Hiervon werden audl ilber

Gleichrichter eine

große

Zahl Akku-

mulatorbn aufgeladen,

Ihr Gleictr-

strom

ist ftir

verschiedene

Relais

und für die Notbeleuchtung er-

forderlich,

Neben

den

Transformatoren

fallen

uns

vor

allem die

großen

Leistungs-

sdralter aut

(Abb,3).

Werden sie

ge-

schaltet,

so entsteht

ein

ohrenbetäu-

bender

Kradr. Der

Leistungssdtalter

sctraltet

den Stromkreis

ein oder

aus

und ist

so konstruiert,

daß

er

eine

bestlmmte

Leistung

Na abschalten

kann,

Durch den.Schalter

wird

aber

audr

die Anlage

vor

zu hohen

Strö-

men

gesctrützt,

wie

sie z. B'

bei

einem

Kurzsdrluß

auftreten.

Der

sehr hohe Kurzsdlußstrom würde

die Leitung

oder die

Wid(lungen der

Transformatoren

sehr

stark

er-

wärmen und

schließlich

zerstören,

würde

der

Leistungsschalter

nidtt

im Kurzschlußfall

von

einem Relais

Abb,4 Ausschaltroryong

ern

üsAutur

einen

Auslöseimpuls

bekom,mel

1t3d

Der.

TrennscSalter

hat

lediglich

die

den

Stromkreis

sdton in

etw-a

0' 5 s

4r4{gsgs, ri'us Sicherheitsgründen

unter.brechen.

Hierbei

ist die

Be-

einJ

sicirtbare Trennstelle

in

dem

ansprudrung

des Schalters

beson-

.6t"rctralteten

Stromkreis

zu

schaf-

ders

groß,

da

die AbschaltleistunE

fen

(Abb.il,

Der Trennschalter

wird

Ng

:

U Ir<

infolge

des

hohen

tr,rr betätigt,

wenn

der

ihm

vor-

Kurzschlußstromes

Ik

(etwa

1O000

)

geschaltete

Leistungssctralter bereits

besonders

groß

wird. Durdr

den ab-

leöffnet

istl

d, h. nur im stromlosen

zusdraltenden Strom entsteht zwi- Zustand. so daß an seinen Kontakten

schen

den Schalterkontakten-

eln

1"in

Lichtbogen entstehen kann.

Liütbogen, der

durch seine

hohe

Etwaige Fehlichaltung

wird durch

Temperatur

(etwa

7000

oC)

den

Lei-

slshhische

Verriegelüng

des Lei-

stungsschalter

zerstören

würde'

slu.gsschaltersunddesTrennschal-

Außerdem

würde der

Kurzschluß-

ters

-verhindert.

strom'

trotz

geöffneter

Sctnlter-

Die wichtigsten Teile eines Um-

kontakte

über

den

Lidrtbogen

spannwerkes

sind uns

j,etzt

bekannt,

weiterfließen

und zerstörend

wirken.

Ab*r sina nocS

'vielg

interessante

Daher

ist es

die

wictrtigste Arif-

q"rg1"

zu erwähnen.

Die

vom Kraft-

gabe

des

Leistungssdtalters, diesen

werk kommende und die

in

die

Frei-

Lictrtbogen

möglichst sdrnell

zu

Ieitungen abgegebene Energie

wird

lösdten; Moderne

Sdtalter

benötigen

durctr Zähler registriert. Meßgeräte

hierzu nur

0,02 s. Bei älteren Sdral-

gestatten

das Ablesen vi,eler elektri-

tern

befanden sidl die

Kontakte inr

scher

Größen. Da sich die Hoch-

einem mit Ö1 gefüllten Kessel spsnnung und die großen Strom-

(Abb,

).

Der Lictttbogen wird durch

g161k.n

nictrt direkt messen lassen,

die Kühlwirkung des Öles und

den

rin6 auch spannungs- und Strom-

entstehenden

Gasdrud(

beim Ver-

wandler eingebaut,

die ähnlictr

dampfen

des

öIes, infolge der hohen

einem

Transformator arbeiten

und.

Lichtbogentemperatur, erstid<t. Doch

die hohen

Spannungs- bzw.

Strom-

diese Schalter

sind

oft explodiert,.

werte

proportional

auf

niedrigere

da das aus dem Ö

in

kürzester

Zeit

'herabsetzen.

Eine

große

Aniahl

entstehende Gas sidl sehr rasch

aus-

Relais überwacht

die Anlage

und

dehnte.

Die neuen

Schalter

ver-

betätigt

im S örungsfalle

Sctralter

wenden

meist DrucJduft:

Hier wird

oder

lOst f.ictttsignale

aus. Zum

der Lichtbogen

mit Druckluft

von

Schutz

gegen

Blitzeinwirkungen,

die

etwa

20. at

Überdruck ausgeblasen

gefährliche

überspannungen-

erzeu-

(Abb,5).

Die Druckluft

wird auctr

gen

können,

sind

überspannungs-

zum Antrieb des Schalters .ver- leiter aufgestellt, von denen einer

wendet, d, h,

zum

Bewegen der

Kon-

etwa 500

000 DM kostet

(,4bb,

1).

Das

taktstifte.

Sie wird in

den Kompres-

sind

spannungsabhängige

Wider-

soren einer

Drud<luftanlage

erzeugt, stände,

d,eren

Widersiand

für zu

die

.in

jedem

größeren

-Umspann-

hohe

Spannungen

so

klein

wird, daß

werkvorhandenist.

sie.zur

Erde

abfließen

können.

Als

Abb.

Aussdtoftnraonq

etm

 

'Dradtuifscltalter

aruc*luft

-_>

%

Schutzerde

werden viele Meter ver-

zinkües

Bandeisen

in etwa 60 cm

?iefe im

Erdboden

verlegt.

Gelenkt

und

.überwaclt

wird

das

Umspannwerk

von

der

Schaltwarte.

Von

hier

werden über

Steuerkäbel

von einern

Schaltpult

alle

Sctralter

fernbetätigt.

Als Kontrolle,

ob der

fernbetätigte Schalter sich tatsäctr-

Iictr

geschlossen

hat,

leuchtet auf

einer

Schalttafel,

wo

alle wldttigen

Geräte und

Sammelsdtienen

durctl

Symbole

als Leuchtschaltbild nach-

gebildet

sind,

das Symbol

des

betreffenden

Schalters

.

auf. Im

Störungsfalle

blinkt

das Licht.

Na-

türlich.sind auch Telefone und

Fern-

schreiber vorhanden. Mit Hilfe

der

Hochfreguenztelefonie

kann

sogar

direkt über

die Hodrspannunls-

freileitungen

telefoniert

werden.

fe#üandar

5?

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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Forlrtrung

drr im

Aprll.Hcfl

b.gonnanan.

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Elronbchntcdrnik

Von

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1.'1},.

r

l u ;dc

l . ' . 1

tl

ll

Abb. t

Stroßansignol

dcr Wornllchtonlogc,

Abb. 2

Wornkreur

mlt

Rotoptik filt

clnghhigc Strr*o.

Abb .3

Wornkrcur

mit

2 Rotoptll.n und

Rldrtungrpfcll für

rwclgleirlge

Str.d(on,

Dcr

Pfeil ba,.ötigt

dst

Vcrkchrr|'..llnchmcr,

n

clnor

ondsran

Rldtungr

ok dcr

Pfcll

telgtr

qm

rotblink.nd6n Signol

vorbchugchrn

bzw.

.lufohren.

versteht man Straßensignale,

die in

bestimmtem

Ab-

Ftand

von der Glelsachse in de{' Regel

rechts

(in

Ausnahmefällen

aus Sichtgründen

zusätzlich audt

links) am Straßenrand stehen,

Die

im Zentrum

eines

-

f270

X

^-

l0l5 mm

großen

Schirmes

beflndlichen

Optiken

zeigen

je

nadr

Betriebs-

zustand

links

weißes

oder

rechts

rotes

Blinklicht,

Während

das

weiße

Betriebszeichen m

Rhythmus

von

45 Periodenhin

erscheint,

wenn

der Überweg

nicht

gesperrt

ist, deutet das rote Blinkzeichen

(90

Periodeni

mih) an, daß ein Zug

die Einsdtaltstreci<e befahren

hat und

sidr dem Überweg nähert. Das

Ein- und

Ausschalten sowie

das Herstellen

der

Grundstellung

erfolgt automatisch durch Schienenkontakte, die durctr

d.en AcisdrucJr

des fahrenden Zuges betätigt werden.

Heute werden nur

noch Haltlichtanlagen

(Abb.

2

u?rd 3)

errichtet, Die

ältere Ausführung der

Warnlicbt-

anlagen wurde

in

den

meisten Fällen in

Haltlicht-

anlagen umgebaut.

Moderne

l t

Uberwe€[-

Sicherungsanlagren

Überall dort.

wo sich Sdtiene

und Straße berühren,

bestehen

für den Verkehr

erhöhte Unfallgefahren'

Das Problem der Sictrerung

höhengleictrer

Kreuzungen

der

beiden

Hagptverkehrswege besteht

so lange

wie

die Eisenbahn selbst.

Bisher

hat man

nur an

den

wenigsten Stellen eine

dieser

Hauptgefahrenquellen

im

Eisenbahnbetrieb

durch den Baü von Unter-

oder

tlbörführungen

be-

seitigen

können. Deshalb

blieb

die

manuell

bediente

Vollschranke bis

zur

Mitte

unseres

Jahrhunderts

die

führende Ilberwegsictrerungsanlage.

Mehrere Gründe zwangen Reidrsbahn und Industrie,

dieser Problematik auf neue Art

und

mit

den

Mitteln

d€r

modernsten Technik zu

begegnen:

l. Die

volkswirtsctraftlich

notwendigen

Einsparungs-

maßhahmen,

wodurdr

jedoch

keine die

Sidterheit

beeinträchtigenden Faktoren

entstehen

dürfen,

2.

Das

ständige

Anwachsen

vor

allem des Kraft-

verkehrs

auf

der

Straße,

3. Das

Streben nach

internationaler Vereinheitlichung

der

Uberwegsicherungsanlagen,

Natürlictr spielt bei alleh manuell bedienten

Überweg-

sicherungsanlagen

das

menschliche

Versagen eine

ge-

wissb

Rolle. Um

diese möglictren

Fehlhandlungen dbs

Menschen

auszuschalten,

begann nran

bereits vor

etwa

30 Jahren erste Versudre mit zugbedienten Weg-

übergangssicherungen.

Nadr Erprobung einiger

Versudrsanlagen wurde

im

Jahre 193ä die

Warnlichtanlage zur Sidrerung

von

Wegübergängen zugelassen, Das

derzeitige

V.orhan-

densein zahlreicher Anlagen dieser

Art

in

selbst-

verständlidr vielfach

umgebauter

Form bzw.

neuer

Technik und die Persp€ktive, daß

in

der

DDR bis l96b

etwa

650 Haltli&t- und

Halbschrankenanlagen

sowie

Anrufschranken

eingebaut

werden, machen

es

not-

wendig,

Betrachtungen über Aufbau

und

Wirkungs-

weise

anzustellen.

Die

naclstehenden

Ausführungän

stellen keineswegs

eine allumlassende tedrnisdre Erläuterung dar,

viel-

mehr soll das allgemeine Interesse geweckt werden,

da

jeder

einzelne mehr oder weniger mit den

Anlagen

in Berührung kommt oder kommen wird.

Warnlichtanlagen

Die

ersten

Anlagen der

modernen

Wegübergängssiche-

rung

waren d.ie Warnlidrtanlagen

(Abb.

1), Hieruntei

5E

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1,2

Die

Zugeinwirkungsstellen

(Sctrienenkontakte).

l.3Die

l-okfilhrer-übeirwachungssignale

mit den

Warntafeln.

1.4

Die

Fernüberwachung.

1.5

Der

Warnzeitangleicher

wird

vorgesehen,

wenn

untersdriedlidre

Geschwindigkeiten gefahren

werden,

Dadurctr

wird erreidlt.

daß

die

Warnzeit

unabhängig

von

der Gesctrwindigkeit stets den ein-gestelllen lWindestwert umfaßt.

Zu

den Einrichtungen

der

Straße

gehören:

2.1

Das Ilaltlichtsignal

in Verbindung

mit

der

HaIb-

schranke.

2.2

Die

Baken.

2,3

Die

8O-m-Trennlinie

der Fahrbahn

beiderseits der

Bahn.

Die

grundsätzlictre

Anordnung

ddr Signale

und Zug-

einwirkungsstellen

zeigt

Abh.

S,

Während

die

Halbsdrranke

in der

Reget

g

m

von

der

dem

Schrankenbaum

am.nächsten

liegenden

Gleis-

achse

e.ntfernt

und

im

rectrten Winkel zur Straßenachseaufgestellt wird, beffndet sich das

Warnkreuz mit dem

Haltlichtsignal

aus

konstruktiven

Gründen

0.?0 m vor

dem

Schrankenbaum.

Das

automatisdte

Einsdtalten,

Ausschalten

und das

Herstellen

der Grundstellung

der

Anlage

erfolgt durch

Schienenkontakte,

die aus Sidrerheitsgründen

jeweils

doppelt

angeordnet

werden.

Das

.

Lokführer-Uber-

wachungssignal

beflndet

sich

je

nach

dem

Charakter der

B_ahn

zwischen

200

und

20 m vor

der

überwegsmitte.

Warntafeln

stehen

jeweils

im Bremswegabstind

vor

dem Wegübergang.

Die

Anwendung

einer Halbschranke

setzt voraus. daß

Sdriene

oder

Straße eine

besondere

Bedeutung zu-

kommt. Aus dem Grunde hat man zusätzlictr zum Vor-

Abb.5

Logcplon

dntr Holbrdtronlcnonlogr

on clncr

cin.

glclsigrn

Bohn.

l(1, K2

Elnrdrolt-(Grundit.llungr.rsöl.n.nlohtstt

Kr

lq Aursöolt-Xontokt

X5,

(6

Grund:tcllungr.(Elntdtolt-lxontokt

c Annöherungrtrrctc

Wlr W2

Worntof.ln

Ur, Uz Lolftlhrrr.Uborwodrung*lgmh

Abb.

C Prlnziprklrra

oincr

Hclbrörcnbmnlcgc

on

rinür

cinglcislgen

Slrcdo

handensein

der Lokführer-überwachungssignale

derr

näctrsten,

ständig besetzten

Betriebsstelle

eine Fern-

überwactrung

zur Kontrolle

der

Funktionstüchtigkeit

der

Anlage

zugeordnet.

Arb eitsw

eis

e dar

H

alb

schronkenanlog (Abb.

6)

In

der

Grundstellung

der

Anlage

ist

die

Schranke

geöffnet,

die Straßen-

und Uberwactrungssignale

sind

dunkel, Werden

die

Einschalt-Sctrienenkontakte

von

der ersten Adrse des herannahenden Zuges betätigt,

erfolgt

das'

automatische

Einsdralten

der

Straßen-

signale,

die in einem

Blinkrhythmus

von

g0 perioden/

min

ihre

Tätigkeit

aufnehmen

Zusätzlictr

ertönen

Wecker,

die

auf

das

bevorstehende

Schließen

der

Sdrrankenbäume

hinweisen.

Nur

wenn

an

jedem

Straßensignal

rotes Blinküeht

erschienen

ist.

zeiet

das

Ilberwaehungssignal.

dem

Lokführör

weißes

S=tand-

lidrt,

Das bedeutet,.daß

der überweg

bahnseitig mit

Vmsy'befahren

werden

darf.

Nach

I Sekunden

Vor-

warnzeit

beginnen

sictr

die

Schrankenbäume

zu

senken.

Die

am

Schrankenbaum

angeordneten

roten

Leudrten

(nach

vorn)

und

gelben

(nach

hinten) be-

ginnen

nach Senken

der

Bäume

um

etwa l0'aus

der

Crundstellung ebenfalls thre Blinktätiglieit.

Bleibt

das

Uberwadrungssiggal

lnfolge

einer

Lampen-

störung

im Straßensignal

dunkel,

muß

die Gesctrwin-

digkeit

des

Zuges

auf 15

km/h

ermäßigt

werden,

wäh-

rend

zusätzlich

das

Pfeifsignal

gegeben

werden

müß,

Die

Blinktätigkeit

sowohl

der

roten

Straßensignale

als

auctr

der Baumleudrten

dauert

von

der Annäherung

des

Zuges bis

zur

Vorbeifahrt

desselben

am

Weg-

übergang.

Der

Sdrließvorgang

der Schrankenbäume

ist

nach

16

Sekunden

beendet,

Die Wecker

werden dabei

ab-

gesdraltet.

Nadr

weiteren

6

Sekunden

Sicherheits-

zuschlag

erreidrt

der.Zug

bei

Vmax

den

Wegübergang.

In unmittelbarer

Nähe

der

Strade

sind die Ausscllalt-SctrienenkontakteKg und K 4 (Abb. S) angeordnet.

Beim Befahren

derselben

wird

die

Aupschaltung

der

Anlage

vorbereitet.

Hat

die

letzte

Adrse

die

parallel

geschalteten

Kontakte

verlassen,

beginnt

nach

einer

Verzögerung

von etwa

5 Sekunden

die

öffnungs-

bewegung

der

Schrankenbäume,

die wiederum

naö

16

Sekunden beendet

ist.

Kurz,vor

Erreichen

der

Grundstellung

werden

die Baum-,

überwac.lrungs-

urid

Straßensignale

abgesdraltet.

Für

den

Straßenbenutzer

beflndet

sich

die Anlage

wieder

in

Crundstellung;

er darf

den

Uberweg

pas-

sieren,

Die

Sctraltung

der Anlage

beflndet

sictr

iedoctr

noch

in

Sperrschaltung,

die

beim Befahren

der Ein-

schalt-Sdrienenköntakte

für

die entgegengesetzte

Fahrtridrtung (K 5 und K 6) die efneute Einschaltung

der Anlage

verhindert.

Erst

die letzte

Adrse

des

Zuges

bringt

nadt

Verlassen dieser

Kontakte

alle

Relais.in

Grundstellung

und

versetzt

die

.A,nlage n

den

Zu-

stand,

um von

neuem

-

Earlz

gleidr

von welcher

Seite

-

eingesdraltet

werden

zu können.

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t;,

I

Sdrl.nGnkontolf

2

Worntotcl

3

Lokfllhnr-Ubcrwodtung$19nsl

a

outonatirdt.

Holbsöronkd

5

Sdrolgöronk

60

hrt

'4;#j3;* i::

iel$rl;r:srr*rr;i***,*r',rt

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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W E R N E R . K U N Z E

l \ ) t r

uer Krets

desThqles

Im letzten Heft

wurde

Eqeigt,

daß wir

rrr*

"*-

(

stellen

einfacher

geometrischer

Konstruktionen

Be-

stimmungslinien

(allgernein:

geometrisdle

Örter) brau-

chen. Ein

geome.trischer

Ort ist dabei ein

geornetri-

sdles Grundgebilde

(Funkt,

Gerade, Kreis o. ä.),

das

alle llunkte

errtbält. die eine vorgesdrriebene Lage."

bedingung erfüllen. Als

solche

Bestimungslinien

hatten

A

wir zum Beispiel den Kreis und die Mittelsenkrechte

auf

der Verbindungsstreche von

zwei

gegebenen

Punk-

ten kennengelernt. Reim

Lösen der Übungsaufgabe

7

haben

Sie sicher festgestellt, daß der

einzige Punkt

M,

deilion drei

gegebenen

Ptrnkten

A,

B und

C

gleich-

weit

entfernt ist, auf den drei

Mittelsenkrechten

rnaB,

m6g

und

mgg

und damit

ih deren

gemeinsamen

Schnittpunkt

liegen

muß. Aus Ihrer Konstruktion

haden

Sie dann die Entfernung

ÄM

:

eM

:

önn=

34 mm abgelesen.

Aus den

.Besonderheiten

solcher

Bestimm,'lngslinien

ergeben

sidr, wie im

lblgenden

gq,eigt

werden

soll.

wichtigo

geometrische

Gesetzmäßigkeiten,

die

dle

Grundlage für

.

weitere

Erkenntnisse

und

weiter-

gehende

Anwendungen

bilden.

Abb.

1 zeigt, dhß

clie Mittelsenkrechte

auf AB

sowohl

ttir die

gleichschenkiigen

Dreiecke

A

ABPI,

A

ABP2,

A

AB.Pr

und

I

AB&

als audr

für

die Vierecke

PrAPrB,

PTAP4B und

PaBPrA, P,.BPIA und

PgBPzA die

Sym-

metrieachse darstellt

(Symmetrie

a

Ebenmaß). Sie

ist

demnadr

gleichzeitig

die Winkelhalbierende

für die

Winke l

+

APiB

( i

:

r ,2 ,3 , 4 ) .

Die Symmetrieachse

eines

gleichsehenkligen

Dreiechs

ver.einigt

in

sich

demzufolge zwei

Lagebedingungen

ihrer

Punkte:

1.

Jeder

Punkt

ist

gleichweit

von

den Endpunkten der

Basis (Gnundseite)A und B entfernt.

2. Jeder Punkt

hat

gteichen

Abstand von den

Schen-

keln

(AP

und BP),

Die zweite

Bedingung kann

auch

so

formuliert

wer-

den,

daß

von

jedem

Punkt

der Symmetrieachse aus

die

Strecken TH und FB-

jeweils

paa.rweise

unter

gleichem

Winkel erscheinen,

In Abb.2

ist die l(onstruktion der Winkelhalbieren-

den des Winkels zwischen den Schenkeln sr und s2

an-

gedeutet.

Die Reihmfolge

der zeidtnerischen I}urdl-

führung ist hief,bei:

1, Kreis nrm S mit Radius rr, oder kurz

geschrieben

Kreis

(S;

s), ergibt mit sl und sr die Schnittpunkte

Hr

und

Hs.

2. K-reis

(IIr;

12) und Kreis

(Hr;

n

-

r:r) ergeb€ir zwei

'

Sdrnittpunkte,

die mit S auf eiiler Ge'raden liegen

müssen

(Hier

wurde nur der eine Schnittpunkt

P

eingetragen.)

->

3. Der Verbindungssirahl

SP

ist

die

Winkelhalbie'

fende.

Für

jeden

beliebigen

Punkt

P dieser Be-

stimmungslinie

gilt

FF:

p:Fa

wbbei

PFr

I

sr und

PFz

I

s:.

st .

Sind nicht

nur zw€i von einem

punt<t'S

ausgehende

Strahlen,

sondern zwei sich

in

S

schneidendä

gerade

Linien

gr

und

91

gegeben ADb.3),

sg

ergeben

sich

zwei

für

viele Konslruktionen wichtige Bestimrhungslinien,

die beiden Winkelhalbierenden wr und

v,rr.

Als

be-

merkenswerte Gesetzmäßigkeit ergibt sidr

hier, daß

die beiden Winkelhalbierenden

immer senkrecht

stehen mtissen. Versuclen Sie diese Gesetzmäßigkeit

selbst

nachzuwe,isen n der Abb. 4 ist die

Symmetrie-

achse S ' des

gleidrschenkligen

Dreieiks AAIS ein-

gezeidtnet.

Man nennt- eine solche Symmetrieachse

audr oft Spiegelachse. In unserem. Beispiel wird

ge-

zeigt,

däß

die beiden Endpunkte

der Basis A

und

A'

in

dti

DER

TECI{NIK

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ist und

in

dem

der

gegebene

Winkel

als Peripherie-

winkel liegt.

Vielfach wird dieser

Kreisboge,n

Affi

als

Ortsbogen

bezeichnet. Der Ortsbogen

lür den

speziellen FaIl

(S;

qn:90')

ist immer der

Kreis mit

der Strecke s als

Durchmesser. Da diese Tatsache

bereits

im Altertum von Thales von Milet

erkannt

worden war,

nennen

wir diese für

alle Tangenten-

konstruktionen

(Kreistangenten)

wichtige

.Bestim.

mungslinie

oft

den

Kreis

des

Thales,

ö .

uoung:

Gegeben st

ein

Drei,eck ABC mit

ilen

Seiten

a:

BC

:

20 nm, b

:

AC

:

25ntnt und c

-

AE

:

40mm,

Von

welchem

Punkt der

Verlängerung

CB aus ist ilas

Lot

AF

aon

A

auf

die

Gerade

CB

unter einem Seh-

winket zu sehen,

d,er nur

ein Vierlel iles Winkels

+

Äcr behägt?

9. übung:

a)

Wie

oiele Punkte

iler Zeichenebene

gibt

es,

uon

d,enen

aus eine

Strecke s

:

60 nm unter einetn

Winkel

tson

600

zu

sehen

ist unil die in

einer

Ent-

f

ernung aon 45

m,m r)orn

Halbierungspunkt

der

Strecke

s liegen?

b)

Wo

tiegen

d,iesePunkte?

lch le:e lhie Zeitschrif t seit

1953.

Besonders freue

ich

mlch

über

d ie s te igende Quo l i tö t . Auch d ie Ber i ch te ous o l le r

Wel t

mochen

,,Jugend

und Technik" zu

einer

Zeitschrif t , die inter-

n ot io no l m it sp re öe n k on n, Gilntar R osdrkc, Mittwcidd

Seit

Jonuor koufe

ich

Dich regelmöRig, Großen

Gefol len

fond

ich im Augus t on der

P re isou fgobe.

Dorum bete i l i ge i ch m ich

erstmols.

Oünter GroBhot. 19 Johre, Loborhelfcr

ln W i rk l i öke i t

w i rd

es dem

Fern los tzug

gor

n ich t mög l i ch se in ,

noch ' jeder Fohrs tunde

e i r ie

Rost von 15

M inuten e inzu legen,

denn

welche Autobohnstrecke hot

ol le

40 km

einen

Rostplolz?

(Autobohnordnung

)

Gcrhord 6lstter,

ilO

Johre,

Scrufssöullchrer

Den Art ikei von W. Kunze f inde ich

primo.

Hons Joodrim

Bsdok, lC

Johro, Lehrl lng

ldr

obonniere

Qich

seit

1955

und bin einfqch begeistert. Du

hos t m i r in der Schu le sehr geho l fen , und ouch so hobe i ch sehr

viel

lnteressontes und Wissenswertes

in Dir

gefunden,

Houpt-

söch l i ch d ie

A r t i ke l

übet

große

Forscher und ih re

Werke 'hoben

mlr sehr

gefol len,

Gonz

große

Klosse

finde

ich die ir4othemotik-

Olympiode,

lch bin nun schon

zum drit ten Mol dobcl.

Bcrnd Hom, Sölller

E in .Freund

von

mir

ous

der CSSR

(Jon

Cech, 21 Johre , Lehrer )

schickte mir die Lösung

Eurer Mothemotik-Oly mpiode, Er weiR

nicht recht,

ob er

dos

ous dem Auslqnd selbst

tun

konn.

Marislulse Voigt, Altronft

Auö unscrc ascilindisdren Lerer

hqben dle Möglidtkcit,

ddt on

unrer.r

Moth.motik.Olympisdo

ru bct. i l lgen,

-

Rcd,

A l le

Leser der

Ze i t schr i f t , , Jugand

und Techn ik " .

Fronkie.te Postkorte mit

oufgekleb-

ter Kontrol lmbrke

einsenden sowie

Beru f und A l te r ongeben.

Redok t ion , ,Jugend

und Techn ik " ,

Ber l i n

W8, K ronens t roße

30 i31 ,

Letzter

Absendetermin:

30.

November

1961

(Poststempcl).

D ie Ver losung

o l le r r i ch t igen E rgebn isse inde t

om

10.

Dezem-

ber 1961 stott,

Jedes r i ch t ige E rgebn is

g i l t

oußerdem o ls Los fü r

e inen

großen

Endoussche id

m Dezember

1961,

@Maftemalik-

Olympiade96l

Stortberechtigt:

Tei no hmebed ngung

:

Einsendeodresse:

;

Die

Preisoufgobe

des Monots.:

Ein

Schiff

föhrt

entlong

der

Küste.

Bei

einer ersten

Beobochtung

)

wird der

Winkel Leuötturm

(L)

-

Sdriff

(S)

-

tr igonometrischer

.

Punkt

(T)

(s,

Skizzel) mit 48o und

deriWinkel

tr ig.

punkt

(T)

-

Schiff

(S)

-

S€estotion

(A)

mit 30o

gembss6e,

Noah

einer Weiter-

fohr t

e r fo lg t

e ine zwe i te Messung m i t , fo lg lndem

Ergebn is r

{

LST

-

15 o

.

{

T S A : 2 5 o

o) Wie weit wor

dos Schitf in beiden Föllen

vom Leuchtturm

entfernt?

b)

Wel.che

Strecke

hot

es

zwlschen

den beiden Me:sungen

:uri lck-

ge leg t? '

(ilF

=

s km; TÄ

=

4,5

km;

{

Arl

=

ggo;

77.

iln

i

lA

.

45tn

;

I A i l - A o

Kontrollmorkc

>

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Die

elektrischen

Einheiten

VonDr.

ERNAPADELI

Die

elektrischen

Einheiten Ohm, Ampere

und Volt

wurden

erstmalig in

dern Gesetz, betreffend die

elek-

trisdren

Maßeinheiten

vom 1. 6. 1898

(RGBI,

S. 905)

festgelegt, und zwar

das Ohm

1B)

als

Einheit des

elektrisdren

Widerstandes,

das

Ampere'(A)

als Einheit

der elektrkchen

Stromstärke und das Volt

(V)

als Ein-

heit

der elektromotorischen Kraft.

Diese Festlegungen

gingen von der Realisienbarkeit der Einheiten aus. Das

Ohm

sollte dem Widerstand

einer

Quecksilbersäu]e

von der Temperatur

des sdrmelzenden

Dises

(0

oC)

von

I

mm

Querschnitt,

106,3cm

Länge und 4,462L

g

Masse

entsprechen. Das

Ampere entspradt danadr

einem unveränderlictren

elektrisdren Strom, der

beim,

Durclgang

durdr eine wäßrige

Lösung von

Sil'ber-

nitrat

in I

s

eine

Menge von 0,001 18

g

Silber nieder-

sdrlägt.

Ohm und Ampere waren

also

unabhängig

voneinander

definiert, dte &itte

Einheit, daS Volt,

wurde

durdr das

Ohmsdre Gesetz mit

diesen

ver-

knüpft

so daß

damit eine

gewisse

überbestimmung

erzielt

wurde. Das Volt sollte

der

elektromotorisdren

Kraft

entsprechen,

'die

in einem Leiter, dess€n

Wider-

stand I .f) beträgt, einen elektrisdten Strom der Stärke

I

A erzeugt, Die

so.definierten

elelrtt'isdren Einheiten

werden

audr als

,,internationales

Ohrn4,

,,inter-

nationales

Ampere" und

,,inüernationales

Volt.'

be-

zeidtnet.

Später

durdrgefi,ihrte Absolutbestimmungen

der elektr,isdlen

Einheitm

ergaben infolge der

in-

zwischen

erzielten höheren

Meßgenauigkeiten

Ab-

weidrungen

gdgenüber

den 1898 festgelegten

Werten,

Aus

diesem

Grunde

würde

international

der Besdiluß

gefaßt,

ab

I,

Januar 1948zu

den,,absoluten Einheiten,,

i,iberzugehen

(die

betr. Beziehungen

der alten zu

der

neuen

Werten

sJnd

bei

den

einzelnen

Einheit€n

an-

gegeben).

Bei

der Festlegung

der

elektrlsctren Ein-

helten

nach

den Besdrlüssen

der X. Generalkonferenz

ftir

Maß und Gewicht

wählte man

als elektrisdre

Grundeinheit das Ampere, detinierte es theoretisch

und verknilpfte

die abgeleiteten

Einheiten mit

dlesem

und

den

Einheiüen

der Medranik.

Die Realisierqng

der

Einheiten

ist Aufgabe

der

entspredrenden

Staats-

institute

ftir

das Meßwesen,

d: h,

,in

der DDR das

Deutsdre

Amt ftir

Meßuieeen

(bis

30.6. Deutsches

Amt

ftir

Maß und

Gewidrt),

Die Definitionen

der

elektrisdren

Einheiten

nactr der

Talel

der

gesetzlidren

Einheiten

beziehen sidr

auf die

absoluten

Einhelten. Die

elektrisdren

und die ma-

gnetischen

Einheiten sind kohärent.

Da die melsten

dieser

Einheiten

eigele

Namen

haben.

dürfen

Viel-

lache

und Teile mit

den

gesetzlichen

Vorsätzen

ge-

bildet

werden, nur

in einzelnen

tr'ällen ist

auch die

Bildung von Quotienten oder von Produkten aus ent-spredrenden zulässigen

Elnheiten erlaubt.

a) Eleklrtsche

Sl,romstörke

Einheit

der

elektrisdten

Stromstärke

ist

das

Ampere

(A).

Das Ampere ist

die Stärke

.

eines zeitlich un-

veränderlidren

elektrischen

Stromes

durdr

zwei

gerad-

64

linige,

parallele,

urnendlich

lange Leiter der

relativen

Permeabilität

I und von

vernachlässigbarem

Quer-

,,

schnitt,

die einen Abstand von

1 m haben und

zwisdren

denen

die

durdr den Strom elektrodynamisctr

hervor-

gerufene

Kraft

im

leeren

Raum

je

1

m Länge der

Doppelleitung

2

l0-?

kg s-2 beträgt.

Außerdem ist das Ampere

auch Einheit

der ma-

gnetisdlen

Spannung.

Zwi,schen dem

internatio,nalen

(nadr

der

Definition von 1898)

und

,dem

äbsoluten

Ampere besteht die Beziehung

1 int.

A

:

0,999 5 a

s. A;

bevorzugt benutzt wer.den

folgende

Vielfadre und

Teile:.

pA,

mA,

kA

b)

Elektrtsche

Sponnung

Einheit

der elektribdren Spannung

ist das

Volt

ff).

Es ist

definiert als

Quotlent

aus

der

Leistungseinheit

Watt

(W)

und der Stromstärke Ampere

(A):

1 V : r W A : l m 2 k g s - 3 A _ 1 ;

bevorzugt

benutzt werden

folgende Vielfache

und

Teile:

,4V,

mV, kV,

Zwischen dem

internationalen

und absoluten

Volt

besteht

die Beziehung

I int. V

;

1,00034

bs. V

c) Elektrischet Wiil,erstand

$nheii

des

elektrischen

Widerstandes

ist das

Ohm

(O),

das

sictr als

Quotient

aus Volt und Ampere

ergibt:

1 g -

t V / A : t m 2 k g s - 3 A - 2 ;

bevorzugt

benutzt

werden

folg€nde

Vielfadre

und

Teile:

pQ, mJ2,

MO, GO, TO. Zwischen

dem internationalen

und

dem absoluten

Ohm besteht die

Beziehung

I int.

f,)

:

1,000 9

abs.

O

d) Elektrischer

Leituert

Einheit

des

elektrisdren Leitwertes ist

das

Siemens

(S),

es:ergibt

sicä als

Quotient

aus Ampere

und Volt:

I S

:

I A/V

:

I m_lkg_r,gr

Az.

Es wird in

der amerikanisehen

Literatur

häufig als

,,mho" angegeben.

e) Elektrizitötstneng

e

(

elektrische

Ladung)

Einheit

der Elektrizitätsmenge

ist

das

Coulomb

(C)

oder

die

Amperesekunde

(As)

1 C : l A s .

Außerdem

'dürfen

alle Einheiten

gebildet

werden, die

sich

als Produkt

aus einer zulässigen

Einheit

der

elektrisdren

Stromstärke

und einer

zulässigen Zeit-

einheit

ergeben;

bevorzugt,benutzt

werden:

'

lAs,

m.ds,

Ah,

l)

Elektrische

Kapdzitlit

Einheit

der

elektrisdren Kapazität

ist das

Farad

(F),

das

lst

die

Kapazität

eines

gondensators,

der

durdr

die Elektrizitäüsmenge I C auf die Spannung 1 Vaufgeladen wlrd

1 F

:

I

C/V

:

r

m_r kg-ls{

A1.

bevorzugt

benutzt

werden:

pF,

nF,

pF

und mF.

g)

Elektrische

V erschiebung

(elektriiche

V erschiebungs-

ilichte)

Einheit

der elekFisctren Versdriebung

ist

das Coulpmb/

Quadratmeter

(C/ml)

.

1 C / m 2 * 1 m - r s A .

Es

sind

audr

alle Einheiten zulässig,

die

als

Quotlent

aus einer

zulässigen Etnheit

der elekkisdren

Ladung,

und

einer zulässig,en

Flädreneinheit

gebildet

werden;

bevorzugt

benutzt wird .g,s/cm2.

h) Elektrische Fetrilstörke

Einheit der elektrisctren' Fel'dstärke ist das Voltfl\deter

(V /m)

1V/m

:

lmkg

s-3A-r .

Es

sind audr alle Einheiten

zulässig, die

ale

Quotient

aus

einer zulässigen

Einheit,der

elektrisdren

Spannung

und

eiaer

zulässigen Längeneinheit

gebildet

werden;

bevorzugt benutzt

werden: V/cm

und

kV/cm.

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Ing.

WernerWolf

Voßlttcnd.r

dcr

Arbdlsgruppr

"Ottomoloicar*

Den mlt

d.r Moteric Vartrduten

wlrd beim Lesen

des Art ikelc

sofort klor, woher

dei Wlnd weht, Elned

derort igen tendenziösen

und tel lwel56

unsodrl lchan

Artikel

hob6 iö sclten

gclcsen.

Be i

ol len..Typen

werden

Möngel

oufgozclgt, nur der

,Pfell"

ho t

onscheincnd keine. Bcl

clner

objektlvcn

Betrochtung

hötte dcr

Vcrforser f.sbtal l€n müscen,

doB in dan Varkoufcatel lcn Pfel l-

motoren

l iegen, dio nur

rchwof obzusctren

rlnd,

wöhrend

beim

"T{imnlcr"

der Bedorf nldrt

obgedeckt

werden

konn.

Auf

dem

Sektor Bootlmotoren

bis 250

cm3

gob ,es

im Johre

i960

sechs Typen,

dlG

In

vier

vcrschlcdenen

Wcrken

gefert lgt

wurdrn,

In

clner. Berotung

der Arbeitsgrupp.

"Ottomotorenl

der Zen-

trolen Arbeltskreiscs,Vcrbrennungsmotoren'

lm

Scptcmbqr 1960

wutdc mlt

ol leq B€tci l igtcn

beschlorscn.

do8 der

VEB Motorcn-

und. Moschlnenbou

dcr

Spezlolbctr lcb

für Eootsmotorcn in

de t

DDR wird und

dos Sort lment

ouf dle Typan

SB 75, HB f25

urid

HB 250 zu

bcsdrrönken lst.

Dlösc Noürendigkclt

müBtc

von ol l .n

ökonomlrclr

dcnkcädcn

Menschen oncrkonnt

werden,

\ilillibold Peter

l(onrtrukLur

lm VEB Diccclmotor.nwa?k

56öncbcdrr

Mlt

gioBem

Interca3c'hobe

ldr lhren

Artlkel

übor den tech-

niröan

Stond

im

Bootsnotor€nbou grle:en.

Dl€

genonnten

Möngel

slnd mchr

ols berecfi t igt.

Vor einigcn

Mondtcn stond

iCl vor dcr Frogc,

f iJr

mein Zwelcr-Foltboot

eincn

Seltenbordmotor

.onzuschoffen,

Aber welchen?

Noch

longcm

Ubcr. legen

äntschied-idr mlch

fi lr den

"Plei l ' .

Mir

geficl

dl c

einfocha Bouysise,

dle Kupplung

und

die

geringc

Mosse

sowls

der

gcringe

\

Krof tstoffvqrbrou dl,

Leldcr

mußto

lcf i bel dcn

ef3ten Fohrten

feststcl len.

doB dcr

Motor on dle Leistung der Tilmmler om gleichen Boot nlclrt 'her-

unkom

und zu worm

wurdc,

Alr Foömonn

sogte ldr mlr:

Aus

dlesem Motor

lst

etwqs

zu

mochen.

glng

olso doron,

zunödrsl

dlc Verdldrtung

zu

crhöhcn

(vgn

6,9 ouf atwo 7,3).

Um dle

Kühlung

zu

verbessern,

brochte

idr'on der

Sdrwungtchelbe

etnsn

Propeller

|r. | i t

3.

Flügeln

In

der Fohrtr lc*rtung

oh, Brl

den dorouffolgenden

Versudrs-

fqhrtcn

rcr

der

Motor nlöt wlcderzuerkanncn.

Noch

Versuchs-

fohrten

von

.ln3gcsomt

ctwo 180 km führtc

ich om

17,

un d

lE.

Junl 1961

ouf der

Elbc zrylsdren

Frohsc

und Eorby

elnc

Verglelchsfohrt

mlt 6 Booten glelchcr

Type,

ouege.i lr tet mlt

Tümmlermotoren,

durdr,

Oüomtrtrcdc 23

km, Hochwosser

(5,10

m), Lufttemperotur

20o C

Ergebnlql

.

,

P le l

I motor

:

Ho lbc

Gossch icberö f fnung,

Düse 0 ,55 ,

Fohr .

zelt etwo 120 min,

Motortcmparotur

normol,

Verbroudr

1,5

L

T i imm I

e

rmo

to r

-

Vo l l c

Gossdt ieberö f fnung,

Dürc

0 ,55 ,

Fohrzelt

etwo 130min,

Motortemparotur

normol,

Verbrouch

2, 3

b is 2 ,5 l .

Dieses

Ergebnis

:eigt

r indoutlg, doB

der Pfellmotor

cntwick-

lungsföhlg

ist, zumol

ouf der

gonuen

Strcckc nlcf i t

elnmol Vollgos

gafohren

wurda.

Der Wosserdfuck

ouf dol

Steucrrudcr

wurdä

:u

groß.

.

Die

weiterd

Herstel lung

dcr

Pfeilmotorc

sol l tc

mqn

ouf

jedcn

Foll

befl,irworten.

Mon

sollta

ollec vcrrudren.

dlesen Motor

wcltGrzu-

'entwickoln,

selbst

ouf die

Gäfohr,

do8 er lm Prclsc

etwos höhcr

wird,

Allc Bootsfohrcr

würdcn

es nur

bcgrüßen,

VEB

Motoren-

nd

Mosdrinenbou

lHü9c1,

Wcrklcltrr; l(odon,

tcdrnlsöcr

Lcltcrf :

Dia

Elnsdrötrung

der

ongefi ihrtcn Erzeugnlssc

lst 3ochl ldt,

Audl

wird tichtig erkonnt doB zu Jedem Industrieerzeugnis nicht nu r

tachnlsche Dotcn.

sondcrn

cbenso elne modcrne

Formgcrtoltung-

g6här.n.

E

stlmmt

-

der iedrnischc.

Stqnd

der Motoren;

dls

gegcnwörtig

ouf unserem .Morkt

r ind,

lst

nlcht

überwöli lgcnd.

Wenn

mon

jc -

dodr

t iefer ln

dlc Msterie

Gindrlngt

und vor ol lcni

dl.

Entwlck-

lungsridrtung

lm AuBenbordnotorGnbou

drr DDR

betrottct,

, ieht

i:;TT-1"tJ":::

;:'Motorenryp.n,

rc dos

Birdunsere,

Oewösser

prögcn,

doB

dtc Entwlcklung

von Außcnbordnodoren

nodr

dem Krieg nldrt

plonmößlg

und

wksenschoft l ldr

voron.

gstr iebcn

wurde, Viclmehr

erkonnten

cinzelne

Betrlebc, die

ihrcm

Produktionrprogromm

cntsprcdrcnd

nldtt

do:u

berufcn

woren,

dlG Notwendlgkclt,

AuBcnbordmotoren

ols Morsenbcdorfrgti ter

herzuctcl len,

So

kom

es begonders

bet

dcn

klclr icren

Motoren zu

Porsl lelcntwicl lungcn, dle zwcr tcuer woran, jedodt lci . tungs.

möBlg

den

Anfordgrungcn

der

Neuzelt nl6t

geworhran

rlnd,

Um

in

Zukunft

elnc

rotloncl larc

Entwldlung

und

Prodsküon

vo n

Außenbordmotoren

zu

goröntleran,

muBtc clnc Abrürnmung

un d

Bereinigung

des bestehenden

Produktlonsprogrommcs

hcrbcl.

gcführt

werden,

Dle notwendige

Spczlol lslcrung

wurde

im

Frtihjohr

l960

vo n

reltsn des Zedkslen

Arbcltclrclses,Vcrbrennungsmotorln"

rnit

cl len

betel l lgtcn

Bolrlcben

und

Vcrtrctcrn

dcc Hondclt

,durch-

geführt.

Entspredrend

der Fcatlägüng

und Emptehlung

diases

Grsmlums

wlrd sldr

ob 1962 dar VEB

MMg olt

clnzlger

Bctrleb

In dcr DDR

mlt

d.r

Entwlct lung und

dem.Bcu von Außcnbordmotorun

bo -

schöft igen,

Dle

großcn

Stückzohlen des .T0mmlcr" vom VEB Motoren- un d

Moschlncnbou

Berl ln

(MMB)

-

bls

heute

23 @0

-

splcgoln

sldt

.cuf

den

Gewösscrn widär

und bcwciscn, do8

slcr

dlc

Wosrar.

spbrtler für

diersn clnfochcn, robustcn

Motor

sntschicden hoben,

Neben dcr

*Nixc".

die

relt löngcrer Z6it

our dem Rennen

ous-

.geschiedct

lst,

sieht

rnon

den

,Pfcll"

vom

MAW.

Aur

dar Tcteoche,

doB der

"Pfoll"

elgentl ldr ctn

Fohrrodhtl fs.

motor'

lst, result iert

sqin zcrri tsengr

Aulboo,

die Fohrtwlnd-

lühlung

und dlc bcltebtc

Kupplung.

Eln;

LuftkühlunE

ohne

Gcblöse lst w€gen

der

ungenüglnden

,

,

Wörmeobfuhr

kelneslol ls

vortel lhoftcr

ols Worserkühlung.

Si c

verblet€t

.si di. ; l€drlgG

Motof- und Propellerdrchzohl

und

:

domlt die

Löistung

zg

stelgern.

Dcr Ruf

des Verfosscrr

(.D.r

tcdlnlsdt.,stond

lm

Bootrmotorcn-

bou") nodr

elnom lelstungrlöhigcn

Scltcnbordmotor nit 2,5

bl s

3 PS wurde rcm MMB bcreits crfüllt.

lm FrlihJohr

1960 wurdc

begonlcn, dcn

58

75

,fümrnler'

zu

elnem

SB

75/t

umzugcstoltcn. Mit

Gln€r voibclsärtan

5pülung

,

felstat

er bei

tt500

. . . 5000

U/mln

2,5

, ,

,2,9 PS,

Dsr Kroftstoff-

'

verbtoudr von 6two t,2l

In dlosem Drehzohlbcrcldr

Gntrprldrt,

r.

clnem

spczlfirdron Verbroudr von

6two 3OO

/PS

h. Dur€h

din

t :

66

Page 69: Jugend und Technik / 1961/11

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196111 69/84

iyi 1li

,i'i3o,,

Getriebe

mit

einem Untersetzungsverhöltnis 14;24

(Zöhnezohlen)

ist

es

mö9lich,

diö

obgegebene

Leistqng totsöchl ich ins Wosser

zu bringen. Ein

erhöhter

Fohrkoinfort lst

durö

eine

Seilstort'

onloge mit outomotisöer Rückholvorricfi tung

gegeben,

die ouf

Wunsch zum Motor

gel iefert

wird,

Die Ausfi lhrung tost sömtl icher

Teile

in Druckguß

bringt

geringere

Mosse,

einrivondfreies Aus-

sehcn und erloubt, wegen herstel lungstechni:drer Vorteile, große

Stt jckzohlen.

Die ersten

Motoren verlossen dos Werk Anfong

1962.

An

störkeren

Motoren wird

vom

MMB

1962 neben

dem bekonnten

HB 125

e in

neucs Mode l l , der HB 250, ,Fore l le " ,

febout ,

Der

HB 250

ist

ein Zweizyl inder-Zweitoktmötor

und

gibt

bei

etwo

5000 Uimin eine Leistung

von 12 PS

ob.

Wie

der

HB 125 besibt

budr der HB 250

elne Seilstortonloge

nit

outomotisdrer

Rüd-

holvorrichtung. Ein

Scholtgetriebe

(Vorwörts-

und Rückwörtsgong

sowie

Leerlouf) vetleiht

ihm eine ousgezeichnete Monövrier-

föhigkeit. Wöhrend

dos Schoft- und Getriebegehöuse beim

HB 250 nur in Drudguß

ousgeführt sind, best€hen die

Teile des

Motors und der Anbouvorrichtüng vorwiegend

ous

Kokil lenguß,

In einem vorE.rückten

Stodium der Entwicklung befindet sich

im MMB ein Einheitsmotor mit 125

cmr, der

leistungs-

und

ver-

brouchsmö8ig den Anforderungen

einer

neuzeit l ichen

Brennkroft-

moscfiine entspriöt. Diese Motoreneinheit stel lt ein Bsukqsren-

element eines zukünlt igen 25Gcm3-Motors

dor.

Die Boukosten-

motoren, HB 125i1

und HB 250i1, werden ouf dos

stondordisierte

söoltbbre Druckguß-Unterwossertci l

gesetzt,

dor befeits 1962

mi t

dem HB 250;Fore l le " i n Ser i c

aeht ,

Noch

ein

Wort zum

,,Spodil lo

S" ous

Ludwigslelde:

Aus einem

Rennmotor entwiclelt und

dit Einloßdrehschieber

ou39erüstet,

errcicht er

mit

6500 Uimin

10

PS.

Die hohe Drghzohl verröt, doß

es sich immer

noch um einen ousgesplochenen Sportmotor hon-

delt,

Dei Großtell

dEr Benutzer von l1leckmotoren broudrt

je -

dodr weniger hoch bqlostete Tourenmoschinen

mit nlcht mehr

ol s

50@ U/'min. Dos sind die

klossischen Zweitokter, die

in

ihrer

'

Einfochheit niöt

zu

übertreffen sind I söl i tzgesteuerte Soug-

motoren.

Wos

d ie

we i te re Entw ic l l ung .onbe longt ,s teh t

ou f dem

Progromm

dcs MMB

€in

größor.r

Zweitokt-Hedmotor,

der

mit e.two

500 cm3 20 , , . 25 PS lcistet. Er sol l die Lücke ousfi l l len, die zu r

Zeit nodr zwischen Moschinen mit 250 cm3 Hubroum

und

Einbou-

motoren besteht.

Dos Entwict lungs- und

Produktionsprogromm

des

VEB MMB

mi t

den Typen SB

75, HB 125 und

HB 500.

umfoBt olle wiötigen

Hubroumklossen, Dos vorl iegende Progromm ermöglicht eine

weitgchendc

Stondordisicrung

dcr einzelnen Teile der Moloren,

RobertEckelt

Prcsseret€..nt

im Deutröen Amf für Mdteriol.

und

W6r6n-

prüfung:

In Heft 6/1961wurde

on dem technischen

Stond

im Boot3motoren-

bou

eine,

mon ksnn

schon sogen soft ige Krit ik

geübt.

lnzwischen

konnten wir

jedoch

den bert ihmten Silberstreifen

om

Horizont

bireits

testen,

Es

hondelt

sich um den neuen

SB

7511

des

VE B

Motoren- und Moschinenbou Berl in, ' kurz gesogt, um den ver-

besser ten Tümmler .

Außer l i ch .s ind on dem Se i tenborder koum

Verönderungen

ru bemerken,

,, lnnerl idr"

dogegen hot

sich

vieles

zum Besseren

gewendet,

De r

SB

75l1

erreichte on einem mit twei Personen

besetzten

"Delphin

t10"

Spikengeschwindigkei.ten von

über 17

kmlh,

Dobei log der

Kroftstoffverbrouch

sm 1,3 llh. Bei

einer übl idren Reisegeschwin-

digkeit

von

etwo 10 kmlh longte 1 | Kroftstoff

dogegen tür eine

gute

Stunde;

qlso

durchous

okzeptobel. Uber die, Mosse konn

hier noch

nicht endgült ig

gesprochen

werden, denn für die Test-

fohrten

stond.zunöchst nur

ein

Versuchsmuster

zur Verfügung.

Di e

Konstrukteure versicherten

jedocfi ,

doß dos

Serienmodell oul

keinen Foll schwerer

werden

soll ols der bisherige Tümmler

un d

ouch nicht mehr

kosten sol l i olso knopp

700DM.

Ein erfreu-

l idres Versprechen,

Dos

Geröusch

wurde

ols weniger

störend

empfunden, und in

der Tot zelgen

Messungen

des

Herstel ler-

werkes, doß der 75/1 um 5, . .8 Phon geröuschörmer ist, nömlich'bei

76

. , , 78 DIN-Phon

liegt, Werkseigene

Angoben bestötigen

ouch

unseren Eindru<*,

doß in dem verbesserten

Tümmler

gu t

1 PS

rrrehr

st€ckt,

nömlich

gorqntieft

2,5 PS,

gegenüber

,|,5

PS,

di e

stets

sehr umstri t tan

woren.

Ursochen d ieser

Le is tungsverbesserung

ind

u.

o . :

Die

Umstel lung von

SondguB ouf Druckguß

bringt

schon

vo n

Hous ous

eine bessere

Oberflööenbeschoffenheit

mit,

die im

Motorenwerk

einige Arbdltsgönge

wegfol len lößt.

So sind in dem

Dr €kgußtei l

et l iche Bohrungen,

die

.{rüher

nochtrö9l ich

einge-

brocht werden mußten,

sdton vorgegossen,

und ouch die unver-

me id l i chen

To leronzen

s ind

ger inger .

lm Hubroum

selbst wurde die Verdichtung

etwos erhöht

und die

beim Zweitokter

so wichtige

.Spülung"

konstruktiv veröndert,

Gleichzeit ig

wurde

die Drehzohl von

2800 ouf 4500

Uimin erhöht,

dofür ober ein Untersetzungsgetriebe

eingebout, wodurch die

Propellerdrehzohl in etwo dem gleichen Bereich geholten wer.

den

konnte,

nömlicfr bei moximol

25@

Uimin,

Dos b isher ige

Pr inz ip

der

Wosserpumpe

wurde be ibeho l ten , d ie

Pumpe selbst

ober etwos on

die

Seite der Welle verlegt,

um sie

vor

Stößen usw,

besser zu schützen,

Monöe Besitzer des altan

Tümmler , d ie

gerode

mi t der Wosserpumpe höuf igen

Arger

hotten, mog dies etwos verwundern

-

hotten

sie sidr doch bei

ei.ner Neuoufloge z,8, ein

Stoudruc*rohr erhofft .

Wir

konnten

jedoch

bei unseren Testfohrten

in den Berl iner Gewössern

keine

entsöeidenden

Möngel feststel len.

Wurde

om SB

75

dos ongesougte

kolte

Wosser zuerst in

de n

Zylinder

und donn über

den

Auspufftopf

geleitet

(wodurch

de r

Motor meist

zu kolt

gefohren

und domit höherem VersöleiB

ousgesetzt wurde), so

gelongt

jelzt

dos Kühlwosser

über

de n

Auspuf{topf vorgewörmt in den ZyJinder. Wegen

der mit der

höheren

Drehzohl verbundenen höheren

thermiscfien

Belostung

ist

onslott der bisherigen

175er Kerze nunmehr

eine

225er vor-

gesehen.

Könn mon soweit mit der Konzeption

der

Konstrukteure

weit-

gehend

einveistonden sein,

gibt

es

recht

gegensötzl iche

Meinun-

gen

über die Notwendigkeit resp, Zwedmößigkelt

einer Kupp-

lung, w ie w i r s ie on

Se i tenbordern e rs tmo l ig om, ,P fe i l " kennen

und schötzeh

gelernt

hoben,

Chefkonstrukteur Krüger weist dorouf

hin, doß ouch ouslöndische

Modelle unter 1 0 PS kqum

über

elne Kupplung

verfügen

-

wo s

'für

uns nicht unbedingt

Ridrtschnui seln

muB.

Beochtlidr ist

jedoö

der Einwond, doß eine Kupplung immer

cine zusötzliche Skir-

onföl l igkeit dorstel l t und mon

gerode

die leichten

Seitenbord-

motoren

so betriebssicher wie mö9lich

gestolten,

möchte.

/So

vielversprechend

der neue Tümmler, der nodr in diesem Johr.

in

Serie

gehen

soll , ouch sein

mog,

so bleibt dodr

gewiE

di e

Froge:

,Worum

er3t

jetzt?"

Die Ursodren der Verzögerung l iegen

vo1-cl lem In

einer unkloren

Konzeption

über den

Bootsmotorenboe

in unserei Republik gonz ollgemein begründet, die ein löufiges

Hin und Her von

Betrieb

zu

Betrieb zur Folge hotte. Die Berl iner

Konstrukteure

behorapten

jedenfol ls,

zei l l ich

.ihr

Bestes

gegeben

zu

hoben.

Dies

ol les

konn

ober

nicht

dorüber hinwegtöusöen, doß wjr

eben

erst

im Johre 1962 mil

einem Seitenbordmotor oufworten

können, desgen Kouf mon

empfehlen konn.

67

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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Dritte

asbonautisdre

Gesdrwindigkeit

,Wie

errechnet

,na.n

die ilritte

astronoutische

G

e

schuindig keit?',

lragte

unter Leser

Dieter

Glößer

aus

Rogwein,

Als dritte astronautiscf:te

Gesdrwin-

digkeit

bezeichnet man

die

Ge-

schwindigkeit,

die einem

Körper in

bezug auf

die Erdober{läctre

erteilt

rverden muß, damit er das Sonnen-

system

verlassen

kann,

Ihre

Berechnung

ist nictrt

schwierig,

vorausgesetzt,

aß man

sid|die

Be-

wegungsverhältnisse

zwischen

Erde,

Sonne

und Körper rictrtig

klar

macht.

Das soll

zuerst

gesche.loen,

obei

wir

(wie

meist

üblich) folgende

Ver-

einfachung

machen:

1;

Die Bahn.der

Erde um

die Sonne

soll

als Kreisbahn

angesehen

wer-

den

(Voraussetzung

trlfrt

an-

nähernd

zu),

2. Wir wollen annehmen, daß je-

weils

nur zwischen zwei

der drei

genannten

Körper KräJte

wir-

ken

(erst

Erde/Flugkörper,

dann

Sonne/Flugkörper).

Die

Beein-

körper

(Sonne

bzw.

Erde) au

den

umlaufenden

Körper ausübt

.

m M .

r n : I ,

, ,

) .

Durdr Z

:

K

ergibt

sictr dann

m v 2

: f .

m M

vkr :

Aus der

Kreisbahngesdlwindigkeit

findet

man dann

die

betreffende

Ent-

weich-

oder Fluchtgeschwindigkeit

(1ür

die

Entfernung

r)

durdr fol-

gende

überlegung:

Die

Anziehungskraft

:

l,

ry

des Zentralkörp"r,

*rß

uon

ä"*

entweidrenden

Köiper überwunden

werden.

Dazu

ist eine

Arbeit

A

:

K

.

s: Kratt.'

Weg

notwendig.

Die

gesamte

zu

leistende

Arbeit läßt

sidr aber nidrt nactrdieser einfactren

I'ormel

berechnen,

da sich die

Kraft

K längs

des Weges

s

ändert,

Wir

rrrüssen

also

die Difrerentialredrnung

zu

Hilfe

nehmen,

sdlreiben

f

' M

m

dA:

--:-

dr

r-

und integrieren

Ergebnis:

A

:

f ' M ' m

m . r r 2

.

m

V 2

B:

*erhalten,

also

t:

f

. M ' m

'

a

: 4

fg

'

Daraus

die EntweichgeschwindigkÖit

erröchnet,

ergibt

" .

: ' / * f - ' *

: / ;

IJ - :M

tl

fe

11

Durch

Vörgleich

mit

der

vorher

ef-

rechneten

Kreisbahngesctrwindigkeit

sehen

wir,

daß

zwischen

den

beiden

Ceschwindigkeiten

die Beziehung

Y , . : Y z " v ,

b e s t e h t -

, l K r

Das

gilt

für

alle

Körper.

Wir können

jetzt

zusammenfassen;

Unrnittelbar

an

der

Erdoberfläctre

beträgt die Kreisbahngesctrwindig-

keit eines

Satelliten

rund

2,9 km/s.

Die

Fluchtgesctrwindigkeit

-

ab

Erd-

oberfläche

-

also

7,9

.

V2

:

l l ,2

km/s.

Die

Bahngesclwindigkeit

der

Erde

um

die

Sonne'beträgt

:

29,8

km/s.

Die

entspiectrende

.Entweich-

gesdr'windigkeit

(aus

dem

Sonnen-

system)

ist dann

2s,8

.

,

-

42,2

km/s.

Ein

Körper,

der sictr

im

Abstand der

Elde um die Sonne bewegt, muß also .

eine

zusätzliche

Gesctrwindigkeit

von

42,2

29,8:

12,4km/s

erhalten,

um

entweidren

zu können.

o

A: f

. v r . - f 4 .a ,

J t '

. f o

flussung

der

Bahn durch

einen

.

.

.

: ..:

dritten

und

weitere Körper

(die

:.

:

.l

A

ff&""t1,äl"T::?J:' nfi,i:;

41tuJ

Vereinfachung

beeinttußi

ääs

nä-

u..,i-,..,.-,,,,.,,,,

.'],

f0

Damit

der entweictrende

Körper

diese Arbeit

leisten

kann. muß

er

eine

gleich

gro'ße

Bewegungsenergie

Als Beispiele

seien

genannrt:

Styrol,

Polystyrol,

Vinylcilortd,

pvc,-Akryl-

{t{t,

fgbatrylnitrilfaser,

Blausäure,

Butadie'n,

Kautsctruk,

Vinilazetät,

ygth?ryI,

Ammoniak.,

SticlGtoffdüngemittel,

polyäthylen,

Attrytrenoxyd,

Eqi&lorhVdrin,

Epoxydharze,

Plexiglas,

Sulfonate

(Wasch.mittel),

Cumol,

Pheriol, Polyamid,

Dr.Wgt,

",jt-:"T:"äT;'jli*;""""

_,,

Erdölverarbeituns

petrolchemie

einer'

(niittleren)

Bahngesdrwindig-

Im

tägüdhen

Spraclrgebrauch

wird oft zwischen

der

Erdölverarbeitung

und

keit von

29,8 km/s.

Das i:st iq_So.n-

der eigentlichen

Petrolchemie

nicht unterschieden.

Beide

bezeichnen

jedoch

nensystem also die örtliche Kreis- verschiedeneZweige der clemischen Industrie.

ziehungskraft

setzt' die der

Zentral-

gegelwerii'g werden

tiler ioo

tectrnisctr

wictrtige

produkte

der

petrol-

  AJ- ctremisctren_Industrie (Petrolclrcmikalien) in großen Metrgen hergesteUt.

bahngesdrwindigkeit

v

im, Abstand

Die

Erilötuerorbeitung

ist

dadurch

gekennzeichnet,

daß sie

das

Erdöl durch

r vom

sonnenmittelpunkt

(ri:

1

+.E

ol,-rtili"ii"i

oder

aüctr durch

ctrernische

umwandlungsprozesse,

yie

 

150 Miu' km)

(äbb'

']'-^Iy-^*

rracr.en, nÄtortoi.rentoaer

nyarierän,

in verschiedene

produkte

zerlegt,

di€

Planeten

gelten

im

""::"i:,t-*:T

it"

"ugä"i"*

sofort

od.er

nach

einem kurzenRaffinationsprozeß gebrauchs-

die

gleidren

Gesetze

Y:".

gt-gj"

iurtieiilä.

als

produkte

entstehen

dabei,Treibstoffe,

sct;;rstolte,

Ireiz-

Erdsatelliten

und den Mond. im

Pla-

oru,Eitumen

und

parafrine,

algo

vor allem

Kraft-

und

Brennstofie.

anziehungsbereietr.

Die

jeweilise

:.I :'.

":-,-:::

_-:;:::1 ::."

': ^

Kreisbahngeschwindigkeit

"

fi;aä

?:: :: 9\"?ti

tlillt

gege'nüber.der

Erdö,lverarbeitung

eine

höhere

Stufe

man,

.indem

man

die in eine,rn

l-

9g',Y_:il

sie einen höheren

Veredlungsgrad

(und

damit

eine

größere

Wert-

toutäna"n ioip* ;;";if""dä

rri,iü-

*j:f::lfll

der Ausgangsstofre

erreinht.

sie

hat

ztlurt zter,

aus

den tm

m . v r

kraft

(Z

: ,-?

)

gleidr

der

An-

Reformingprodukten

wichtige i*remisdre

Zwischenproduktb

und zum

Teil

.

auchFertigprodukte

zu.erzeugen.

.)

Sonne

--t

,

o

$atlitl'km

--:

 

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Häufig wird

jedodr

der Fehler

ge-

madlti die dritte

astronautische

Ge-

schwindigkeit

ztt Ll,2

*

12,4

:

23,6 k-/r

anzunehmen.

Das

ist

falsdr

Es

geht

dodr

folgendes vor

sidr: Die

Erdanziehung

wirkt theoretisch

bis

, ins Unendliche, praktisdr tritt sie

aber

bald

gegenilber

der Sonnen-

anziehung

zurtick.

Den Bereidr.

in

dem

die Erde

auf einen

Raumflug-

körper

einen

größeren

Einfluß

aus-

übt als die

Sonne, bezeidrnen

wir als

Wirkungssphäre

der

Erde. Sie reicht

bis zu

etwa 900

000 km

Entfernung

von

der Erde

(A"bb,2).

Nehmen

wir

jetzt

den einfadrsten

Fall

an,

den

Start eines

Raumflug-

körpers

direkt

in

Ridrtung des Erd-

umlaufes:

Die b€reits

genannte

falsche

Be-

rechnung geht davon aus, daß dem

Körper

die

Gesdrwindigkeit

\1,2

km/s

erteilt

wird. Dann

käme er

an

die

Grenze

der Slirkungssphäre

mit

der

Gesdrwindigkeit

0

(in

bezug

auf

die

Erdoberflädre)

an,

in

berzug auf

die Sonne

wäre seine

Geschwindig-

keit

jedod

gleiclr

der Bahn-

gesdrwindigkeit

der

Erde um

die

Sonne, 2Q,8

km/s.

Bis hierher

ist die

Berechnung

nodl

ridrtig. Der Feh-

ler

wird begangen,

wenn man

die

noch notwendigen

12,4

kmis

(in

be-

zug auf

die

Sonne )

gleictr

zu der

ab

Erdoberflädte

notwendlgen

Fluchtgesdrwindigkeit von 11,2kmTs

(in

bezug

auf die Erde )

addiert,

Zur Lösung

der Frage

muß man

da-

von

ausgehen,.'wieviel

Energie

E

insgesamt

dem

Körper erteilt

wer-

den

muß.

p

setzt

sich

aus zwed Be-

trägen

zusammen:

1.

Die Energie

Er, die

notwendig

st ,

die

Wirkungssphäre

zu

erreidren.

Sie ist

gleich

Er

:

IL-:j2'

2,

Darüber

hinaus

muß

ni*

"rr,

""-

rag an

Bewegungsenergie

vor-

handen

sein. der

eine

Gesdtwln-

digkeit von 12,4 km/s entspridrt.

Also E

-

m

.

vfl

(sonne,

r)

-

vkr(Erde)'

2

-

m

'

(12'4)r

2

Diese Energiebeträge

sind addier-

bar.

Es

jst

dann die

Gesamtenergie

r l l .

V z l

E :

E r

F

& : -

+

$_::n

(sonne,

)

-vkr

(E

2

ocler ndemwir E: g;g ."t""r,

z

Llcbr

"Jugrnd

und loönlkrl

ldt.

bcsltzc

rchon mahrere

Johrgönge

lhrer

Zelischrlf t .

Slc

geföl l t

mir 'durch

die

Vicl-

seit igkGlt

der Probleme,

dic

bshondelt

werden. Alr Mdthemotik- und Physiklehrer

konn

idr viele

B€ltröge

ous der Z€ltsdtr l f t

lm

Unterricht verwenden.

Dobei helfen

sshr

oft die Artlkel

ous

der Reihc

..

, . lcldrt

verstöndliclr",

Sie

slnd wirkl ich

leidrt ver-

stöndlidt

und

trotzdem

wtsrenschoft l ich

alnwondfrci.

Die Skirzen

und Bildor fligen

sidr

gut

11 den Text

ein und trogen

weit.

gehend

zum Vers töndn is

be i .

Widrtig

ist ouch

dle

Fortsctrungsreihe

,,Ein-

helten

der Mechonik",

denn bei

dei Ver

wendung

von MoBeinheiten

werden

im

ollgemeinen

Sprochgebrourh,

ober ouch in

Zeltung€n

und Zeitsdlr l f ten,

nodr

rehr olt

Fehler

gemocht.

. Glhiter Rordrlc, Leiprlg W 3

Jedesmol

freue

lch

midr über

dte inter.

€3sonten

und lehrreidren,

für

jeden

leicht-

verstöndlichen

Artikel,

dte

dennodr An-

rprudr

ouf wissenrchott l ichc

Eroktheit

er -

heben

können.

lch muB

sogen,

doB

"jug'end

und

Teönlk'

ols

populörwissensdroft l iches

Orgon

slch In

gonz

besonderem

Moße für

dle

Verbrcl iung

der neucn

physlkol lsch-

tedrnischen

Moßelßheiten

oinsetrt,

Die

Mothemqtik,

mein

besonderet

Hobby,

hot in lhrer

Zeitrörl f t

lmmer mehr Plotr

gelunden,

desholb

koufe

ich

"Jugend

un d

Technik"

nliht mehr

ob und zu,

sondern

im

{esten

Abonnement.

Horrt

StiltrGldtcl, Rhinow

Lieb. l .dolt ionl

lhr

Schreiben mit einem

beil iegenden

Ersotz-

heft

hobe idr

crholten

und donke lhnsn

nodrtrögl ldr

dofür. Inzwlschen

slnd ondere

Hefte

elngetroffen,

und lm

Junlheft

ent-

.dectte

ich donn meinen Brl ef,

Ein hi l fs.

berelter Lescr

oul Dresden hot mir

sogor

3ein

Heft ols Ersotz

gerdl ictt ,

und cin

Lerer

ous Berl in hot

ongefrogt, ob

er es

sclr lctcn

sol l ,

Bel

sovicl Tel lnohme

hobe ich

mldr

entscft lossen, noch

elnmol zur Feder

zu

greifen,

In den

sechs Heften, die idr

bi3hsr erholtci hobe, iit mir dte Vielföltig-

keit der behondelten

Problemc

ouf-

gefol len.

WeltGrhin lst

lobenswert, do8

In

. gewirsen

Problemen

ouch

die Ent-

wlcl lungsgcsdrlchte

dorgetcl l t wlrd und

dodurdr

die Leser mit den

Wcrken

groBer

Mönner bekonnt

gemodrt

werden.

lch

lese ouclr

sehr

gern

die Art lkel

ous der

Reihe

,.

. . leicht

verstöndlich".

Wllhclm [ukos; Mrdlos, Rumünicn

A n

r r n s a r c L c c c r l

Noö uns.rcr Ankllndigung lm Hctt hoben

viclc

Lercr arf ort t, dcB

*lr .ln.n l.rt-

b.rlöt

vom Famrchcrnpfäng.r,Lot

sr brln-

gcn.

Lcldcr hot

rldt dle Auslhlcrung dcr

t*lg.rötaa

durdr unror.

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n

B.rlöt wcrdon

wlr

yorourslötlldt

lm

Jonuop

cdrr Fcbruar-Hrft

rcröffcntllöen.

Ill Vl2

|

- * l - -

m

vtl

(sonne,

)

-

vkr

(Erde)2

o

Durdr

Wegkürzen

von m

und

der 2

im

Nenner

und

Einsetzen

von

vd

-

(vtl

(sonne,

r)

-

vkr

(Erde))

er-

rgibt

sich

die dritte

astroilautische

Geschwindigkeit (in

Richtung

der

Erdbewegung

um die

Sonne)

zu

va

f;;

+Gt:

/

0r,r,,

(rrj,),

= 16,5km/s.

Zum

Schluß

noch

eine[

Hinweis,

wie

es unter

den

komplizierteren

Bedin-

gungen

aussieht,

wenn

der

Start

nicht

in

Bewegungsrichtung

der

Erde

stattfindet,

sondern

unter

irgend-

einem

Winkel

innerhalb

der

Erd-

bahnebene

zur

Bewegungsrichtung

(Abb .3 ) .

Es

muß

an

den

Austrittspunkt

aus

der

Wirkungssphäre

(8,

C,.H) das

Parallelogramm

der

Geschwindigkeit

konstruiert

werden

aus

der

tiber-

sdlüssigen

Geschwindigkeit

des

Flugkörpers

und

der

Bahngeschwin-

digkeit der Erde. In Äbb. J sind die

Verhältnisse

vereigfacht

dargestellt.

Es

läßt

sid

dann

-:'unter

Berüch-

sidrtigung

von

Gesdrwindigkeit,

Ab-

gangswinkel

gegen

die

Erdbahn

und

dem

geringfügig

veränderten

Ab-

süand

r

von

der

Sonne

-

die

be-

trefrende

Fluctrtgesdrwindigkeit

er-

m ' v t 2

mitteln,

W. Hempel

Zeldrcnrrklärung

t

:Grovitot ionskonslonta

v

:

Bohngerchwlndlgkeit

vg1

:

Kreisbohngeschwlndigkolt

m

:

Mcsse

der

umloufenden

Körpers

M : Mosse des Zentrolkörperc

r

:

Abstond

beider

Körper

ro

:

Abstand,

von

dam

ous

dle Flucht-

,

gesdrwindigkelt

be,ochnet

wlrd

vr

:

Entwcldrgesdtwlndlgk.lt

vt

-

2,

oitronoutl3dl€

Gcrchwlndlghelt

v

-

3,

qstronoutlsdte

Oesöwlndlgkclt

09

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*

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r r

icht

nur der Laie

-

audr

der

[l

h"ttguuottenste Technik€r bleibt

- -

unw€igerlidr stehern,

wenn

auf

einem kleinen Gewääser funkfern-

gestsuerte

Sdriffsmodelle

manövrie-

ren,

zur Freude der Schaulustigen.

So war

es

auch bei

d€n II.

Europa-

meistersdraften

der NAVIGA.

von

denen in diesem Heft

berichtet

wird,

Kann man Enengie drahtlos über-

tragen? Wenn man

in

alten

Chroni-

l<en blätter.t,

erfährt man, daß der

kroatische

Physiker Nicola

Tesla

be-

reits 1898

ein

Patent zur drahtlosen

r'.nergieübertragung

ahmeldete,

Tesla hat

-

Aug:enzeugenzufolge

-

1893bereits Glühlarnpen ohne Draht-

ve'rbindung,,auf

größer,e

Entfsrnun-

gen"

zum

Leuchten

gebracht.

Mit

die-

ser konkreten

Formulierung streifen

wir freilich

schon

das Reidr

der

Fabei,

an der

Tesla

-

ungeadltet

seiner

großen,

echten Verdiens.te

--i

ein

wenig mitwob.

1934 behauptete

er, Strahlen entdeckt zu haben, die

ein'en

undurchdringlichen Vorhang

{ür Flugzeuge

bilden

könnten..

Geheimnlsvolle,,Befehle*

Wi"r

alle

wissen,

daß es keine

ge-

heimniwollen Todesstrahlen

und

keine

drahtlose Energieübertragung

gibt.

Das

sind

Ausgeburten über-

schäumende Phantasie.

Doah

jene

kleinen, ferngelenkten

Schiffs.

modelle oder Flugzeugmodelle der

GST, die ferngesteuerten Eisen-

bahnen findiger Bästler - gehorchen

sie nidlt

alle den

,,Befehlen"

eii't€s

kleipen

Se,nders?Sie alle haben einen

Speziale,mpfän-

ger

für elektromagnetische

Wellen an

Bord. Aberr sie

besitzen auch eigene

Energieqruellen

(Benzin,

Batterie),

die

ihre l\4otoren antreiben. Aufgabe der

drahtlosen

tlbertragung ist es

lediglicb,

das Steuer

in eine be-

stimmte Stellung

zu

bringen,

dem

Motor mehr

oder

weniger Krallstoff

(elektrischen

Strorn)

zuzuführen.

Wir wissen: Mit Hilfe elektromagnetischer Wellen

kann man

Informationen übertragen. Diese Infor-

mation

kann

eine

gesprochene

Nachricht

(Rundfunk)

sein. sie kann aus

,

einem Fernsehbild bestehen.

In

Seilogc ür Klubs

unger

lcdrniker

und

Borlelfreunde

Von Ins . KLAUS K.

STRENG

der

kommerziellen Technik

werden zur übermittlung

von

Informationen

Telegrafie

und Fernschrei.ber

an-

gewandt.

Auch die

Spezial-Schfeibmaschine

beim

Fernschreiben

wir.d in

gewisser

Weise ferngesteuert.

Soviel

über allgemeine Anwendungsgebiete.

Doch

wie

geht

die

Fernsteuerung vor

sich?

Die

elnfachste

Steuerungsart

Denken

wir uns

ein kleines Schiffsmodell mit Bat-

terien

und

Elektromotor,

das wir mit

Funkfernsteue-

rung

betreiben wollen

(bitte

nur

theoretisch, zum

Betrieb

auch

des

kleinsten,,Fernsteuerungssenders"

ist die Genehmigung der Deutschen Post erforder-

lich). Problem

Nr. l:

Der

Motor muß eingeschaltet

werden..

Hier i,st

eihe

r'echt einfache

Lösung

.denkbar:

Man

schaltet

hinter den

Empfänger

statt des Kopf-

hörers

ein Relais.

Dieses

schaltet

den

Stromkreis des

Motors ein,

sobald

der Sender empfangen wird.

Drücht man

die Taste

am Sender, läult

der

llvlotor;

läßt man

die

Taste los, steht er still.

Diese

einfache Art

der Fernsteuerung

funktioniert

zwar,

ist aber

unzulänglich.

Der Mcjtor

soll auch

rückwärtslaufen,

und

wir

woltren

däs Steuer bedienen

können

(auch

bei ausgeschaltetem

Motor).

Schon

diese

,beiden

Forderungen sind mlt einef so einfachen

Fernsteuerung nicht

zu erfüllen.

Wenn

der Sender

eingeschaltetwird, läuft der Motor sofort vorwärts;

ist

,er

ausgeschaltet,

.so

ist auch der Sender stumm.

Wir

haben dann keine

Mögiichkeit,

mit seiner

Hilfe

dem Steuer

,,Befehle"

zu erteilen.

Gewiß

ließen sich unter Umständen

ein

Dutzend Sen-

der

-

für

jeden

B'efehl einer

-

installieren, aber es

Drohtlose ernsteuerung

Reolitöt

nd Legende

/ Enpllinger

2

Eneniquelle

3 Motör

4

Puder

7l

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gibt

einfachere

N1öglichkeiten.Greifen

wir

,eine

der

leichtesten heraus. Die Aufgabe

lautet doch:

.Über

einen Sender sind

viele verschied,ene,unter'schied-

liche

Befehle

zu übertragen

(Ruder

links,

rechts,

geradeaus;

Motor halt, vorwärts,

rückwärts; Be-

leuchtung

ein, aus; Sirene

.ein

usw.).

Der Ton ist entscheidend

Wir'

ordnen

jedem

.,Befehl"

eine bestimmte Ton-

frequenz

zu. Der Ton 100 Hz soll

,,Motor

vorwärtsr'

bedeuüe'n,500Hz

,,Motor

halt",

2000

Hz

,,Motor

rücir-

wärts", Die Tonfrequenzen erz€ugefr wir durch

einen

kleinen Röhrengenerator, der mit Tasten ausgestattet

ist.

Die

Ausgangsspannung

ühren

wir

der

Modula-

tionsstufe

des Senders

zu,

ähnlieh

wie den Ausgang

des Mikrofonverstärkers

im

Amateur,sender.

Jetzt

schalten wir ein. Der Sender läuft, das Schiffs-

modeil

bleibt

ruhig.

Auf den Druck

'der

Taste

,,100

Hz'|

läult

'der

Motor an, das Schiff

bewegt

sich

vorwärts.

Auf den Druck der

Taste

,,500

Hz" hält das

Schiff

an

(der

Motor ist ausgeschaltet),durch den

Befehl

,,20ß0

jz" lassen

wir

das

Schiff rückwärts-

schwimmen.

Wir können dieses System erweitern,

indem

wir auch

den anderen

,,Befehlen"

je

eine Ton-

f,requenz

zuoidnen.

Wie

aber unterscheidet

der

Empfänger im Schiff die einzelnen Tonfrequenzen

voneinander?

Unbestechliche

Belais

Der

Empfänger

unterscheidet sie durch

selektive

Relais. Darunter

versteht

man ein

Relais. das nur

bei Wechselstrom

ganz

bestimmter

Frequenz

'den

Stromkreis

schließt. Auf

andere Fb,equenzen eagiert

es

überhaupt nicht.

Seiektive Relais

lassen sich auf

verschiedene Arten

bar.len, sie bedeuten

technisch

kein Problem. Natürlich

können

Sie

jetzt

nicht zu

Ihrem Radiohändler

gehen

und

,,ain

selektives Relais

für.1000

Hz" verlangen

-

er

würde es kaum am Lager

haben

Aus diesen Erklärungen egibt sich der Schluß: Man

blaucht

für

jeden

Befehl

eine

Tonfrequenz

und ein

selektives

Relai,s. Doch die Technik

sucht stets ein-

zusparen.

So würde man hier z. B. mehrere

Ton-

frcquenzen

kombinieren,

etwa so: 100 Hz

:

Motor

vorwärts, 500 Hz

:

Motor halt, 2000

Hz

:

Motor

72

rückwärts. Das hatten w'ir schon.

Drticht man

jedodr

,zwei

Tasten, so schließen

sich

zwei

Relais

gleich-

zeitig, und man

kann

j,etzt

einen

dritten

,,Befehl"

durchgeben. Etwa

so:

100

+

500

Hz

:

Steuer links,

500.

+

2000 Hz

:

Steuer rechts usw. Natürl.ich

be-

deuten

diese Ausführungen

nur ein stark vereinfach-

tes

Prinzip.

Man kann

-

in fortbetzung

des einfachen

Gedankenbeispiels

-

einen

ganzen,,Kode"

aufbauen,

welche Frequenzkom,bination

welchem Befehl

an die

Steuerrorgane entspricht. Es gibt unendlich viele

Möglichkeiten,

die durchaus nicht auf Tonfrequenzen

und seleklive Relais beschränkt

sind

(Pulsco-

der4odulation

usw.).

Niemand

wird einen derartigen technischen Aufwand

treiben,

nur um ein kleines Schiffsmodell im Plansch-

becken ferngelenkt spazieren zu führen.

Zudem

würde

der

Mechanismus

der Fernsteuerung schwerer

sein

als.das

ganze

Schiff. Doch die Modellsteuerung

ist

ja

auch

nur

die

vexkleinerte

,,Spielzeugausgabe"

der richtigen

,,seriösen"

Fernsteuerung. Etwa

so,

wie

die Pico-Eisenbahn

nur die

spi.elerische

Nachbildung

der

echten

Eisenbahn

ist.

Lunik fotografierte

auf

,,Befehl"

Sputniks,

Luniks und Weltraumschiffe

gehören

seit

1957

n

unser Leben,

wir verfolgen

die

Entwicklung

dieser

Technik

mit

Spannung

und

Anteilnahme.

Wie

wurde Lunik 2 der Befehl zum .A,usstoßen

der

Natriumwolke

übermittelt? Wie

führte Lunik

3

jene

komplizierten Manöver aus und fotografi'erte

,,auf

Befehl"

die

Rückseite des Mondes? Mehr

noch: Wie

konnte

man das Raumschiff so

genau

in seine voraus-

berechnete

Flugbahn steuern? All dies

geschah

durch

Funkf,ernsteuerung. Sie

verlief natürlich ungleich

kompiizierter

als unser Gedankenexperiment mit dem

Schiffsmodell, doch beide basieren auf gleichen

Prinzipien.

Zurück zur

Gerätetechnik des Funkfernsteuerns:

In

Modellen sind

Platz

und

Nutzlast

besdrränkt. Man

verwendet

deshalb

gern

transistorisierte Empfänger

(siehe

,,Jugend

und Technik", Heft 9), die nur eine

kleine

Speise atter ie, benötigen

(Fortfa[

der Heizung)

und leichter

sind als

entsprech,ende

öhrenbestückte

Geräte. Außerdem arbeitet man möglichst mit Mi-

niaturbauelementen

und bevorzugt einfadre,,,narren-

sich,ere"Sdraltungen.

Gearbeitet wird meist auf

sehr

hohen

Frequenzen

(d.

h. sehr kurzen Wellenlängen;,

in

.Bändern, die speziell

für

die

Funkfernsteuerung

Jreigegeben sind.

Die

wirkliche Welt der

Funkfernsteuerung

ist also

viel realistisdler,

wenn aüch mindestens ebenso nter-

essant

wie

die

Ausgeburten

übersdräumender

Phan-

tasie.

I

'

,,Jugend

unil

Technilc't

liat. beuuflt.dorauf

Tter;

'

zichtet,'an itibser

Stelte'itie Schaltung

eines

Senders

od,er Enplöngers

zu

ueröffentlichen,

'

die sicher

bei'uielen Bastelfreunilen

groBes

n-.

teresse

linden,

uilrd,e.

Wie

schon

im Artlleel

:

gesogt',

st iter Bau.-jedesnßch so:hleinen Sen-

1 ders genehmigungryflichtig. Wll sch,lagen tlen

interessierten Lesern uor, sid1,

an die Mod,ell-

sportgrupgten

ter GST

zu wenalen.

lloatotdc

,lilolü

wvörE'

fonfiklo

,*lalar

halt

o

ft)r

S

redcnh

Pflftfp)

Die

S,eilaktlon

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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"Jugend

und

Technik" veröffentlichte

m Heft

10/1961, .76, den Briel

des ukroinischen

Musiklehrers M. G. Mosljuk, in dem er die

Redoktion rogle, wer

sich noch mit technischen

Minioturen

beschöftigt. Do dos Heft l0it96l

bei Redoktionsschluß

ieses Heftes noch

nicht

ersdrienen

st, konn

ouch

noch keine Antwort

vorliegen.

Doch ouf

unselen

Hinweis,

doß

in

den

USA ein Elektromotor von nur

0,5

mn

Rotordurdrmesser

eristiert,

qntwortete

uni

M.

G. Msrljuk

selbst.

Er

rchreiblr

W e r t c R e d o k t i o n

I

Entrdruldigen

Sie,

wenn

ich Sie noch einmol

belöstige,

ober idt hqbe

eine freudige Neuigkeit. Es

gelong

mir,

eine

kleine

Drehmoschinezu leihen,

so

doß ich bei

nieinen

Bortelorbeiten

on Miniotur.Elektromotoren

gro8e

Eilolge

erreichen

konnte. lch fertigte

einen sol-

che.n leinen Molor, wie

er

noch

lhrer Mitteilung in den

USA existiert.

Mein

Synchron-Elektromotor

ot

einen Rotordurchmes-

ser von 0,45mm. Mit bloßem Auge irt er gor nicht zu

erkennen.

Es wsr

gor

nicht

einfoch,

ihn

zu fertigen.

Abs mit

ollen Kröften und

yor

ollem mit Geduld hobe

idt es

gesdrolft.

Sahr schwierig wor dos Anlossen und

doß die Mognelen

des

Stotors

keinen

Kurrschluß

yer-

Der

kleinste

Motor

der

Welt

ursochten.

ch muß ihm

desholb mil

einer

feinen Nodel

on der

Antriebsscheibe

eine Anfongrgeschwindigkeit

von

3000

U/min

geben.

Aber die Houptsoche ist, doß ich ihn gefertigt hobe.

Jetzt

existiert ein

solcher kleiner

Motor nicht mehr nur

in

den USA, ouch

ch besitze

einen.

Zum

Vergleich

der MoBe fotogrofierte

ch ihn nit

einem

Hirsekorn.

Und

totsöchlidr,

wie

Sie

oich überzeugen

können,

st

dos.Hirsekörnchen

noch

yiel

gröBer

ols der

Motor.

f

Hierouf

eitschloß ich mich,

meinen vorherigen

,Rekord"

(im

Helt 1A11961'

orgestelltf

zu

yerbegsern.

Hier

einige Doten:

Der

Kollektormotorhot

einen dreimognetigen Rotor,

der

,

Durchmesser

des Rotorr

betrögt 1,7mm,

ouf

jedem

Mogneten

sind 35 Windungen

mit

einem

Durchmesser

von 0,05mm. Die Mosse des Motorc behögt

,0,08

g.

Y{enn

cr

löuft, klingt

es nicht, ols ob

eine

Biene

rummt

,(wie

bei dem

ouf

dem Streictrholzl.Er

tönt, olr ob dos

Ohr

klingt,

sogor,

.ols

ob es

pfeift.

Mit

freundlichem

Grußl

G . M o s l j u k

I

M.

G. Mosljuk fertigte

olso

-

soweit

wir infor;

I

miert

sind

-

den kleinstef Elektromotor

der

I Welt. Wir möchten hm hiermit im Nomen oller

I

Leser unserer Zeitsdrrift

zu diesem Erfolg herz-

I

lidr

qrotulieren

und wünschen

hm

noch vicle

I

I

soldre

,,freudige

Neuigkeitenr. Die Redoktion

Page 76: Jugend und Technik / 1961/11

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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H A G E N

J A K U B A S C H K

Blinklichtschaltung

mitTronsistoren

Transistoren

sind

dem Bastler

gewöhnlich

nur aus

dem

Anu

end,ung

g

ebiet

d.er Rundl unke

mpfänge

bekonnt,

DalJ

iliese Bouelemente

aber beileutenil

uielseitiger

sinil,

uhil,

sich u. a,

ouch in d,er

modernen Elektronik

i

eirLeri

csten

;Platz

örobert haben,

mog das

lotgende

interessante

und,

praktisch

nutzbare

Beispiel zeigen.

Transistoren

lassen

sich nicht

nur

als Verstärker-

elemeirte

entsprechend

der

Radioröhre,

.sondern

auch

sehr

gut

als

elektronisch

gesteuerte

Sehalter benutzen.

Sie haben dann den Voiteil, daß sämtliche mechanisch

bewegten.

Kontakte

üblicher

Sctralter fehlen und

eine

rein

elektrische

Steuerüng

des Sctraltvorganges

leicht

möglich

ist. Zum Beispiel

kann man zwei

Transistoren

so zirsammenschalten,

daß sie über

einen Rüchkopp-

Iungszweig

sidr

gegenseiti

ein- und

aussdralten. Die

Auslegung

des Rüd<kopplungszweiges

bestimmt dann

das

Tempo, in

dem diese

Umschaltung rhythmisch er-

folgt.

Hierher

gehören

z. B. die

als Multivibratoren

bekannten

Schwingungserzeuger

siehe

auch,,Jugend,

und, Techni.k"

Hett 11160),

ber der Sdraltrhythmus

kann

auch so weit

verlangsamt

werdeh, daß ein

Schaltvorgang

eine

ganze

Sekunde bis

zu

einigen Mi-

nuten

daueit. In

.diesem

Fall hann einer.der Tran-

sistoien

gteichzeitig

eine kleine Glühlampe ein- undar-rsschaltgn,o daß'das Gerät als automatischer

Blink-

lichtgeber

wirkt, ohne bewegte'Teile zu haben,

Für

'diesen

speziellen Anwendungsfall

1äßt sich diö

Multivibratorschaltung

weitgehend vereinfadren.

Abb.

1

zeigt

eine

,,zum

Nactrbau

geeignete

'einfache

Blinkschaltung

dieser

Art. In

Ergänzung des Beitrages

',,Umgang

mit llalbleiteff{',,Jugend. unllTechni,k"8i61)

sei die Funktion

hier in vereinfachter Form trklärt:

t ,

0c

8t0

f2

$82t

(U8n)

Beim Einsdralten

des

Gerätes

füh,rt

zunächsi

der

Transistor

T I Strom,

d. h.

seine Basis

bekommt

über

R

1

Strom,

wodurdr auch

ein

Kollektorstiöm

über

R

3

fießt,

Die

Koltrektor-Emitter-Strecke

von

T I ist

also

praktisdr

als leitend

anzusehen

(so

als

seien

Kollektor

und Emitter

von T

1 direkt verbunden).

so

daß über

diesen

,,Kurzsctrluß"

auch die

Basis

vbn

T

2

an

*

liegt,

T 2 erhält

daher

keinen.Basisstrom;

so daß

seine

Kollektorstrecke

gesperrt

ist, Es ist

typisch

für Schalt-

transistoren,

daß deren

Kollektor-Emitter-Strecke

ent-

weder

voll durdrgesteuert

(durchlässig)

oder völlig ge-sperrt (unterbrochen) st. Diese'Transistoren pendeln

also zwischen

zwei Grenzzuständen

hin

und

her.

Der

bei

Verstärkertransistoren

wichüige

und

meist

beson-

ders

einzustellende

,,Arbeitspunkt,..

ür einen

.mitt-

leren

Kollektorstrom

(wenige

mA)

Wird hier

nur

wäh-

rend

des

Umschaltmomentes

ganz

schnell

durchlau-

fen.

-

Im

Kollektorstromkreis

vbn

T 2 liegt

die Blink-

lampe.

Da T 2

gesperrt

ist,

brennt

sie zunächst

nicht.

Am

Kollektor

von T 2

steht nün

aber

die negative

Batteriespanhung,

die

jetzt

den KondenSator

C I auf-

lädt. Dessen

Ladestrom

fließt

über

R2 und

die Bäsis

von

T 1 nach

*

ab und

hält T f ofren,

bis

der Konden-

sator

C 1 voll

geladen

ist. Sobald

das der

Fall ist. hört

der Ladestrom

auf,

so daß

der Basisstrom

von

f I bis

auf einen über R I ständig fließenden Rest zr.lrückgeht.

Dadurch

wird aber

der Kollektorstrom

von T

1 sdlwä-

cher,

so daß am

Kollektor

von T I

jetzt

eine

negative

Spannung

entsteht, die

einen

Stromfluß von

R

B

über

die Basis..von

T2

zu:t Folge hat.

T2

wird also

jetzt

ebenfalls

einen

Kollektorstrom

ziehen,

wodurch

die

Spannung am

Minuspgl

des Kondensators

C I

gerin-

ger

wird

(Spannungsabfall

an der Glühbirne ),

C

I

wird

sidr nun über

den Kollektor

von

T2 entladen.

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6v

t@. . .ß0a

Die

Stromrichtung

dieser

Entladung ist

umgekehrt der

der

Aufladung. Das bedeutet,

daß

T I

in

diesem Mo-

m.ent keinen Basisstrom mehr bekommt, da der über

R 1 kommende

Strom

jetzt

über R 2

nadr C I weiter-

fließt.

T I sperrt

daher

vollständig,

und über

R 3 wird

T 2

jetzt

vöIlig

geö.ffnet.

Diese Umschaltung

(T

1

ge-

sperrt,

T 2

geöffnet)

geht

ruckartig

vor sich. Dies ist

der andere

Schaltzustand des Blinkers.

Über die

jetzt

du,rchlässige Kollektor-Emitter-Strecke von

T

2

erhält

die Lampe

Strom und brennt. Sobald

die Umiadung

rles

Kondensators C 1 beendet ist, fließt

der

über

R I

kommende

geringe

Strom

wieder über die Basis

von

T

l.

Dadurch öffnet

T

I

seine Kollektorstrecke

sin we-

nig,

so daß an der Basis von T 2

die Spannung wieder

sinkt.

T

2

sperrt daher zunächst

unvollständig, wo-

clurch die

Kollektorspannung an T 2

wieder steigt und

C I erneut aufgeladen

wird. Das hat aber

wieder äen

anfänglich beschriebenen Ladestrom über C 1, R 2,

Basis

T I zur Folge, so daß T I voll

durchgesteuert und

I2

wieder voll

gesperrt

wird. Die

Lampe

erlischt also,

womit

der Ausgangszustand

wieder erreicht ist. Für

die Zeitintervalle

zwischen den

Umschaltungen

-

d. h.

für

die

Länge der Leucht-

und

Pausenzeit

der Lampe

-

ist

neben den' Werten der Widerstände

und der

Transistoren

also

in

erster Linie die

Größe

des

Kon-

densators maßgebend.

Diese vereinfachte

Schaltung hat den Vorteil, daß für

rslativ Iange Blinkintervalle

nicht so

große,

schwer

erhältliche

und

platzraubende

Elektrolytkondensato-

ren

erforderlich sind wie für übiiche

Multivibrator-

schaltungen

gleidler

Blinkfrequenzen.

Ihr Nachteil

besteht darin, daß alle Werte der Widerstände und

des

Kondensators stark von den

jeweiiigen.

Daten der

benutzten

Transistorexemplare abhängig sind,

die

be-

kanntlich

starken Fertigungstoleranzen

unterliegen

(Stromverstärkungslaktorl).

Die in Äbb. I

gezeigten

Werte sind daher nur

Richtwerte, die

je

nach vorhan-

denen Transistoren

genau

ausprobiert werden müs-

sen.

C

I

wird dabei nach dem

gewünschten

Blink-

tempo bemessen. Für

T 1 ist u. U.

der OC 811, 812 oder

813

günstiger.

Für T 2 kommt wegen

dös LampenStro-

mes

nur der OC821

(oder,

fal ls bei Tl

ein OC 811.. .813

benutzt wird, der

OC

820)

in

Frage.

Die Batteriespan-

nung

kann

je

nach Verwendungszweck 4,5

bis 6 Volt

betragen, als Lampe

ist dementspredrend

eine der

beiden angegebenen

Typen zu benutzen.

Stärkere

Lampen

sind nicht verwendbar,

da sonst T 2 über-

lastet

wird. Sobald

geeignete

Leistungstransistoren

(OC

831)

greifbar

sein werden, kan,n

ein solcher an

Stelle T 2 trete.n und da,nn eine stärkere Lampe ver-

wendet

werden.

-

Die

Werte

der

Widerstände kön-

nen nach Versuch

innerhaib der im foigenden

genann-

ten

Grenzen festgelegt werden,

bis die Schaltung ein-

wandfrei

arbeitet. C I wird zunächst mit etwa

30 pF

bemessen

und als letzter Wert

endgültig festgelegt.

Außerhalb

der angegebenen

Grenzen solien

die

Werte

nicht liegen, da

sonst u. U. die Transistoren beschä-

Clgt werden können.

R l k a n n

b e t r a g e n : 2 0 . . . 10 0 k J 2 . ,

R 2 : 2 . . . 1 0 k O ,

R 3: I . . . 5 kJ?. Für alle Widerstände

können kleine

l,

ro-Watt-Widerstände

verwendet werden.

Mit dieser

Schaitung

sind Blinkfolgen zwisehen

0,3

Sekunden

und

1

Minute erreichbar, wobei

die

Leuchtdauer

stets ein

klein wenig länger als die Dunkelheit ist.

Da diese Schaltung keinerlei bewegte

Teiie enthält, ist

sie außergev/öhnlich

betriebssicher.

Mit Ausnahme der

Lampe selbst

kann

praktisch

kaum

etwas daran

defekt

werden,

sofern das Material

einwandfrei ist.

\Megen

dieser Zuverlässigkeit

eignet sich die Schaltung,

die

im

übrigen sehr klein

(Streichholzschachtelgröße )

auf-

gebaut

werden kann,

sehr

gut

für viele Anwendungs-

{äl le.

Ein Beispiel

ist die Verwendung

als Blinkgeber in'

Auto

oder am Motoruad: Hier ist dieses

Gerät nicht

viel teurer

als der übliche Hitzdraht-Blinkgeber,

aber

\'/eit

zuverlässiger und

i+ Blinkrhythmus

günstiger

als

dieser. Da

die Kfz-Lampen nicht über T 2

geschal-

te,t werden

können, tritt an Stelle

de,r

Lampe

in Abb.l

jetzt ein einfaches, robustes Relais, das bei den Punk-

ten A, B

angeschlossen wird.

(Äbb.

2). Es

soll

für

6

Volt

ausgelegt sein und

100. . .

120

0

Widerstand

haben.

Sein Kontakt schaltgt dann

die Blinkeriampen. Das

Relais

muß zum

Schutz des Transistors

T

2

gegen

Ab-

schalt-Überspannungen der Relaiswicklung

mit einer

Germanium-Flächendiode OY 100

überbrücht werden,

wie Abb. 2 zeigt.

Zun Tronsistorentosdrenempfönger

Sterndrenr

tl

Ohne

Speziolbqtterie

kein

Notbehelf

Soll ein Batterieempfänger Freude bereiten, so

muß

entweder

ein

Netzanschluß möglich

oder

die Spigl-

dari€r mit Batterien

so

groß

sein,

daß

man mlt

d€r

Betriebsstunde

nicht

zu rechnen braucht. Diese letzte

Voraussetzung

ist

durch

die Spezialbatterie

mit

50

Betriebsstunden nicht

zu

erfüllen,

zumal doch vor-

wiegend mit größerer Lautstärke gefahren wi'rd" die

auch

einen

höheren

Stromverbrauch

zur Folge hat.

Wer

die Absicht hat,

das

Gerät

als Zweitempfänger

im

Heim

oder

im

Auto, Garten

und Urlaub

zu

ver-

wenden, wird

eih

Mehrgevricht von etwa l?5

g

und

aueh.die

Volumenvergrößerung

um

etwa

30 Prorent

nicht

als

so

störend empfinden,.Es

bringt den

Vorteil

längerer Betriebszeit ohne Batteriewechsel. Nichtswar

also,näherliegend,

als die

erforderlichen

9

V

Betriebsspannung

aus zwei.

Stück

Flachbatterien

normaler.

Ausführung

durch

Reihenschaltung

zu

ge-

winnen.

Zunächst

dazu

ein

paar

wirtschaftliche

Beträchtun-

gen:

Eine

Originalbatterie

kostet

3,10 DM und soll

50

Stunden halten,

zwei Flachbatterien

kosten

1,20

DM

und

geben

mindestens 250

Betriebsstunden

')

Anmerkung

der Redoltlon: lm Heft

Vt961

verötfcntlldrtan wlr

cine Lereruinscndung

"Neltell

f0r dos

,Stcrnöon",

Einlgc

Hlnweisc ous

dem fodrllö lntcrc*lcrtcn

Lererlrals verrnlosscn

unr, ouf.dlc

Gefahrcn

belm Nodrbou

dierer Nctztct lr hinru-

w€itan,

Fodrllclr rldrttg wöre .ln Trqfo odar

-

um dlc VDE-Bertlmmungcn

elnruholten

-

nüßta

dor Gletörlötcrtel l . In

dos Gehöusa dcr

"Starndrcns'

ctott dcr Bottoria ctnecbout'w.rden,

um dla Bou-

t6llc

brrlih.ungsrlchcr lsolic.t

unterzubrlngcn,

Wlr werdeo ktlnftlg

roldrc

,gcföhrlldrcn'

L*ciclnrcndungan nlöt

mohr vcröffcntlichon.

76

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/11

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.41

g

Abb. I

her. Somit kostet die Betriebsstunde

im

ersten

Falle etwa 6 Pf. und

im

Ietzten

Falle nicht einmal

0,ä Pf.

Dieser

Betragi untersdreidet Sish

nur

noch unweserrtlich von deh

Betriebs-

kosten eines

.Netzernpfängers

und

{ällt somit

kaum

ins'Gewicht.

Abb.2

Abb. 1 zeigi ein

,,Sternchen

mit Rucksack", in dem

die

zwei Norma,lbatterien

untergebracht sind. Der

SElbstbau

des Batteriekästdrens

bereitet

]<eine beson-

deren Schwierigkeiüen und sei nadrfolgend beschrieben:Ein Stück Blech. 0.2 mm stark. wird nach der Äbb.2

zugesdrnitten,

die'Stirnfläiben und dann

die Längs-

seiten

nach

den Abrundungen an'. den Stirnseiten

hochgebogen.

Wenn

die Rundungen Schwierigkeiten

bereiten, kann man das.Bledr

nach

der

gestrichelten

Variante

zuschneiden urid alle vier Seitenwände

kanten.

Um. die Stoßeckön

löten zu können,

empfi€hlt

es

sich, Stahl- oder

Messingblech.2u

verwenden. An-

sehließend werden an den

zwei markierten Stellen

Stehbolzen

(lange

Schrauben)

aufgelötet ünd dazu

passend

zwei

Lödrer

in die

Rüd<wand des Sterndtens

gebohrt.

Zuletzt

wird

das Kästchen

mit Kunstleder

{alte

Handtaschen o. ä.) überzogen.

Der

elektrische

Anschluß

wird am besten

gelötet,

um

Komplizierungen zu vermeiden und ,sicheren Kontakt

zu

gewährleisten,

Die

Reihenschaltung der

Flach-

batterien wird

erreicht. wenn das

kurze

Anschluß-

stück

der einen Batterie mit

dem langen der anderen

Batterie verbunden

wird. Zwei

dünne flexible

Kupferleitungen an den noch freien Batterie.

anschlüssen angelötet und am.

anderen Ende rnit

einem Kontaktstück

(von

einer alten

Spezialbatierie)

versehen,

sind schon alles.

Es ist

nur

darauf zu

achten,

daß das

kurze Anschlußstück der Batterie

am Ende auf das

rote Drähtchen im Gerät trifft.

Wie schon

in der Übersch,rift zum

Ausdrud<

gebracht,

soll

die Umatellung

der

Stromvefsopgurrg des

Transistorempfängers

dazu

dienen, den Ausnutzungs-

grad

zu verbessern

und den

Langzeitbetrieb zu ver-

billigen.

Trotzdem soll die Möglichkeit

offen

sein,

die

Originalbatteri.e

zu verwenden, um wider

'den

kleineren

und

leichteren

Taschenempfänger

-für

die

wanderung zu erhalten'

hg,w.olfgong Irtring

I

Die Anloge des Sdrqlters arrchan

wir kl€t

qus

der

Zeidrnung, Die Dimc.sioncn müssen

den

iow€il igon

Weckergrößen angepoBt

werdtn,

Dic

Sdroltcrwsngcn

(ll

und der Sdroltcr-

gri t f

(2f

sind

ous I mm. slorkem

P..tinoxi

die

übrigcn Tci le sind ous Mlssing und

Kupfer, Alle Meöoniimon wardcn rüd(wörts

mit

eincn Spcrrholzdedrcl,

dcr die ent

spredrenden

Ausschnitte crhött, obgcsölos-

sen, domit mcd

frei ru dcn

Sdrlüsseln

lü r

dos

Aufriehan dar Federn und :um söqlter-

gri l f gelongen

konn. In dem

Holzkörper,

nodr Gesömqd<

gebostGlt,

wird der Wed<cr

befestigt. Jetzt brouöt

nur nodr dcr Söolt-

hebel {3, out ,,Ein" gcstel l t und dia Kobel-

yerbindung

rüm Rundfunkgeröl

hcrgettel l t

ru werden. Sie

dürfsn nur niöt

yergess€n,

die

Zeit des Wecftcns elnzutlellcn

-

dsnn

könnan

Sia

beruhigt sein: Sic

werden

mi t

Musit

geweckl.

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:,/

 

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'ffi

?6

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Scholtsperr,e

m

Motorroller,,Berlin"

Unser Leser

Lothar Leuschner mödrte

den Besitzern

eines Motorrollers

,,Berlin"

Anregung

geben

zum Bau

einer

geeigneten

Schaltsperrb,

die

dann wirkt.

wenn

man

vergessen

hat, beim Anfahren

den

Ständer

ztrrück-

.zuklappen,

Mandrer

Rollerfahrer

wird

durch dlese Un-

achtsamkeit vielleiüt

sdron

gestürzt

sein, wie es

auctr

in

einem Kurzfilm

der DEFA

sehr

gut

dargestellt

wurde. Zur'Wirhungsweise dieser Schaltsperre ist fol-

gendes

zu

sageni Auf

dem Sdraltgestänge wird

ein€

Klaue

befestlgt, tn

die

ein

Sperrhaken

eingreift und

die

Schaltstange

am Hin- und

Herbewegen hindert,

solange,der

Ständer in der

Gebrauchslage

st .

B a u b e s c h r e i b r i n g :

Den

Sperrhaken

(T€il

2) fertigt

man

a,usRundmaterial

6 mm Durdrmesser

und

?0

mm

Länge, an

dessen

einem

Ende

ein Blech

l0

X

15

X

3 mm

im

lfinkel

von

etwa

15o

arpeschweißt

wird.

Am anderen

Ende sctrneidet

man

45mm

Gewinde M 6, Diesen

Haken

sdtraubt

man

in

den Ständer ein

,und

kontert ihn

mit einer Seb-hs-

kantmutter

M 6

(Teil

4). Zuvor

wird etwa 25

mm vom

Drehpunkt

des

Ständers entfernt

ein

Durdrgangs-

gewinde M 6 gesctlnitten. Die Sperrklaue (Teil 1) fertigt

man am

besten aus 32

mm langem

Quadratstahl

mit

15

mm

Kantenlänge. Die

Ausspar,ung,

n die

die Sperr-

klaue

eingreift, wird

am

günstigsten

gebohrt

und

ge-

sägt. In

die

Durchgangsbohrung;

8,2

mm

Durchmesser,

Schiebt

män

später

die

Schaltstange.

Dazu

muß man

die Sdrraubkupplung

der

Schaltstange

lösen. Um

die

Länge

der Stange

beim Zusammenbaiu

nictrt

zu ändern.

merkt man

sidr

am besten

die

sichtbaren

Gewinde-

gänge

der Stange

vor

dem

Ausbau.

Um die Klaue

befestigen

zu

können,.wird

senkrecht

zur

Bohrung

8,2 mm

ein Gewindekernloctr

(5

mm)

gebohrt,

Obwohl

das

Gewinde M

6 nur

bis zur

Bohrung

nötig

ist,

emp-

flehlt

es sich

wegen,des

Gewindeschneidens.

dieses

durchgehend

zu fertigen.

Festgeschraubt

wird

dann

die

Klaue mit

einer

Seeh,skantschra,ube

6

und

b

mm

Stärke, dessen

Gewinde

bis zum

Schraubenkopf

geht.

Den

Kopf

fladrt man

auf

t

5

mm ab,

damit.die

gesa;nte

Klaue

zwischen

die

Sdrenkel

der Ständerhaltung

$aßt

und

nidrt

daran anschlägt.

Die

Klaue

m,uß

so befestigt

werden,

daß

bei Leerlaufstellung

der

Sperrhaken

beim

Herunterklappen

des Ständers

ohne

anzustoßen

in die

Aussparung

der Kläue

greift.

Eodenplatte

Scholtstange

Standen

71

Teil

1

Teil

2

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Kleinroller

R

50

Moped

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Fettsä

u

resynthese

Die Fet tsöuren

hoben

e ine oußerordent l i che

techn ische Bedeu-

tung, we i l

s ie o l s o rgon isch-chemischewischenproduk te

ie Aus-

gongss to f fe

fü r

e ine

gonze

Reihe onderer Chemieproduk te

s ind .

So w i rd der

größte

Te i l

der Fe t tsöuren m i t

e iner Ket ten lönge

von C lp

b is Cro

quf

Se i fen

und Woschmi t te l

verqrbe i te t ,

ondere

Fet tsöuren (Cr : b is Cra) werden o ls H i l f ss to f fe be i der Buno-

syn these e ingesetz t ,

w ieder

qndere

(Ct

b is

Cl )

werden

ouf

Weichmocher

ür

d ie

P lqs t i k indus t r ie

we i le rverqrbe i te t ,

und ouch

d ie o ls Nebenproduk te

be i

der Fe t tsöu fesyn these

nfo l lenden

n iederen Korbonsöuren (2 .

B,

P rop ion-

und But te rsöure) f i nden

in

.der

Leder -

und

Text i l i ndur t r i e

Verwendung.

Fet tsöuren

werden

in der Deutschen Demokro t i schen

Repub l i k

durch

d ie Wosserdompfspo l tung

von Fet ten

und durch d ie

Oxy-

do t ion von

synthe t i sch

gewmnenen

Poro f f i nen herges te l l t ,

Die

Fet tsöuresyn these

i rd im VEB Deutsches

Hydr ie rwerk Rod leben

g

roßtechn

sch be t r ieben.

A l3 Ausgongss to f f

fü r

d ie Synthese d ien t F ischet rGotsch

hoch-

moleku lo res

Poro f f i ngem isch

der

F ischer -Tropsch-Synthese) .

s

wi rd ver f l üss ig t und in e inem M ischgeföß m i t e f ;em Koto lyso tor

(Ko l iumpermongonot )

vermengt ,

Von

dor t ous

ge longt

es in d ie

Oxydotoren , 11 m hohe

und 2 ,5 m

im Durchmesser g roße

Reokt ionsopporo te

qus

Reins tq lum in ium,

n

dos

f lüss ige

Poro f t i n

w i rd nun Lu f t

e ingepreßt . Be i

Tempero turen

von

120.C w i rd

in

e two

20

S tunden dqs

Pqro f f i n

zu Fet tsöuren

oxyd ie r t .

D ie

Poro f f i nke t ten

werden zum Te i l

gespo l ten ,

und es

ents tehen Fet l -

i öuren un tersch ied l i cher

Ket ten lönge,

z, B .

2

C: {Hro

5

O ->

C;HITCOOH

F

CTHTSCOOH

CT3HTCOOH

*

Cr;HTiCOOH

-F

2

Hr O

(Po

rof

noxydotion)

Wenn e in Dr i t te l des Poro f f i ns

oxyd ie r t i s t ,

w i rd

dos

Reqkt ions-

gäm isch

ous

dem Oxydotor

en tnommen. D ie Auforbe i tung

der

Rohproduk te ho t

vor

o l lem zum Z ie l , d ie Fe t tsöuren

von n ich t

umgesetz tenPorq f f i n

obzut rennen

und

s ie

in versch iedeneFrok-

l i onen zu

zer legen. D ie

Trennung konn

nur m i t chem ischen

Mi t te ln e r fo lgen, we i l d ie phys iko l i schen E igenschof ten der

Komponenten

sehr öhn l id r

s ind .

In e inem

Rührge{öß

(Verse i fe r )

w i rd

der

Fet tsöureonte i l

durch

Zugobe

von Not ron louge in

Se i fe umgewonde l t ,

E in

Te i l

(1 ; ' : )

des

spezif isch leichteren

Poroffins

wird durclr Abschöp{en

ob -

ge t rennt .

Dos

verse i f te

Gut w i rd sodonn

in e inem Autok loven

200

C

und 24 o t

ousgesetz t , Dobe i w i rd

e in

we i te re f Porq l l i n -

qn te i l

t sn t fe rn t ,

Der Res t w i rd

sö l ieß l i ch

durch kont inu ie r l i che

Wosserdomp{des t i l l a t i on

ousget r ieben.

Dos Pqro f f i n w i rd w ieder

in den P rozeß

zurückgeführ t ,

D ie

Se i fe w i rd nun

durch Wosserzu :o tz

, , ver le im t " .

In den

Zerse tzer g ib t

mqn zu

dem

Sei fen le im 25prozent ige

So lzsöure ,

d ie d ie Fe l t söuren

ous

der Se i fe w ieder

f re i5e tz t .

Dos Reok t ions-

gem isch poss ie r t e inen Woschturm ,

in dem d ie im Zerse tzer

geb i lde ten

So lze ousgewoschen

werden.

D ie Rohfe t tsöure

wi rd

obsch l ießend

e iner Hochvokuumdest i l l q t ion

unterwor fen . lm

o l lgemeinen

t rennt

mon in Vor lou f fe t t söuren

(Cr.

bis

Cp), Houptlouffettsöuren

(C12

bis C1a)

und

Nochlouffett-

söuren

(C21

bis

C26).

Aus der Ab lu f t der

Oxydotoren werden

n iedere

Fet tsöu fen

(Ameisen- ,

Ess ig - ,

P rop ion-

und But te rsöure)

durch Küh len

o ls

Nebenproduk te kondens ie r t ,

Dr ,

Wg.

9. Johrgong

.

Noyember

1961 Hefi

tl

JuholI

So

sein wie

er

Beton

fließt

in Strömen

(,schirmer')

;..

... .

Rourkela

und Bhilai

-

2

X

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Herpcl;

Dipl. oec.

G. Holz-

opfcl; Dipl.

oec, H.

Jono:; Dipl.-Gowi,

H.

Kroczecl;

"{vl, Kühn;

Houptmonn

NVA H,

Söolz;

Dr. Wolffgromm.

R.dsktlon:

Dipl,-Gewl,

H, Kroeeck

(Chefredqkteur),

Dipl.

oec..W, Rlchter;

G. Solzmann; A,

Dürr.

G$toltung

F, Bochinger

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Teönlk",

Berl in

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8, Kronenltroßc

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200461.

Der Verlog

behölt

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ol le Rechte

on den veröffentl idrten

Artlkeln

und Blldern vor. Aulrüge

und Be-

tptedrungcn.

nur mit vol ler

Quellonongoba.

Hcrourgcbar:

Zentrolrot

der

FDJ;

Drud::

(13)

Eerl inar Druckerci.

Veröffcntl icht

unter

L izenznummer

5116

des M in is te r ium3 fü r

Kultur, Houptverwoltung

Verlogswcsen,

de r

Deutschen Demokroti icfien

Republik,

Al leinige Anzelgenonnohme:

DEWAG

Werbung BERLIN, Berlln N 54, Rosentholal

StroRe 26131,

und ol le

DEWAG-Betriebe in

den

Bezirksstödten

der

Deutrchen Dcmo-

krotlschen

Republik.

7v Zcit

gült lge

Anzeigenpreisl iste

Nr.

3.

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