Jugend und Technik / 1963/05
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Johrgong
Mqi 1963
ZUMTITELBILD
Anito
Storct heißt die
fünfund-
zwonzigjöhrige Follschirmsport-
ler in
der 5V
Dynomo, Berl in.
Sie
führt den Titel "Meiste,r des
Sportsn,
st
Angehörige
derDDR-
Notionolmonnsöoft
im
Foll-
söirmsport u.nd lnhober,in von
sechs
Weltrekorden.
Ein mutiges
Mödchen
olso, eine Ausnohme,
ein
oußergewöhnliches Wesen
mit
storhlhorten
Nerven? Nichts
von olledem
Anito Storck
is t
durchous kein ungewöhnliches
Wesen.
Sie ist ein Mödchen,wie
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unserer
Republik
gibt.
Sie ist
ung,
lebenslust ig
nd ouf-
gesölossen gegenüber ol l dem
Neuen,
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unse,r
Arbeiter-und-
Bouern-Stoot
der
ju,ngen
Gene-
rot ion
bietet.Auch
der
Follschirm-
sport
gehört
dozu,
Wie
diese
Sportort o,usgeübt
wird, wos
es über
die
Technik
u
sogen
glibt
und welche
Schirm-
konstruktionen
heute
venivendet
werden,
erfo,h.ren
Sie
in
diesem
Heft
ouf
den Seiten
20
bis 23,
Aus unlcrcn
FolouGltbawalb
Günter Trebji l lo l
"Bohrkumpel"
Mognolo 4,5210,
Bl,
1,5,
l l tm
s, Gelb.
f l l t$ Nr, 1
Heft 5
l n h o l t s v e r r e i c h n i s
Zur Feder
gegriffen
Interview
mit
Ing.
Hans Cichy
Einer von vielen
(Miha.tsch)
,. .
Unsidrtbares Lidr;t (Herfürth) ....
Sdrubbetrieb
-
neuer Weg in
der
Binnenschitlahrt
(Winale) ..
Komplexe Fließfertigung in Sdrwedt
(Hoertel)
Schirme-Springer-Weltrekorde
(Berger)
Strahlenfalle im Kaukasus
Rationalisierung durdr BehäIterverkehr
(Fritzsche)
Härter
als
Stahl
(Meseazeu)
,.
Aug Wissensclaft uhd
Technik
Messenachlese
(Leipzig
Frühjahr 1963)
..
DrucJ<gießen
*
Ieicht verständlich
(
HiI
g
enl e dt)
Wassersport und Wochenend
(Salzmann)
. . . .. ..
Lexikon der Neuerer - Gewindeschälet (Lodmann/Höhne) .. .
Amateurelektronik ein
Schlager
(J
akubaschk)
Verstärker mit,,negativen
Widerständeil"
(Streng)
Reibung
-
Feind und Helfer
der
Technik
(Tille)
.
Gesdridrte
der Technik
(Schulte)
Die zweite Stufe
der. Metallurgie
(Pops)
.
Strohsparende
StäI Ie
(Mothes)
. . . . .
Er fo lge im
Al le ingang?
(Kirchhof f )
. . . . . .
Wissenschaf tlich-tedrnische
Olympiade
Unentbehrlich für die Chemie: Jenaer Glas
(Rieger)
Die
Sieger
wurden ermittelt
Für de,n Bastelfreund
Ihre
Frage
-
unsere
Antwort
Das Budr für Sie
In Vakuummetal lurgie an vorderster Front
.
Kann Energ:ie verbraucht werden
(Kühn)
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Budopest; Georg
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Peking; KCNA,
Pjöngjongi
KHF, Essen.
,Jugend
und
Teönik'
erscheint
im Verlog
Junge
Welt
monotl ich
zum
Preis
von 1,20 DM. Anschrift l Redoktion
"Jugend
und
Technik', Berl in W8,
Kronen-
stroß6 30/'31,Fernsprecher;
20 04 61. Der Verlcg behölt sich ol le Rechte
on den
varöffentl iöt.n Artikeln und Bildern vor.
Auszüge
und
Bespradrungen
nur mil
vo l le r
Quel lenongobe.
Harou:gebcr: Zentrolrot der FDJ; Drudr:
(13)
Berl iner Druckerei,
Veröff€ntl icht
unter der Llzenr-Nr, 1221 des Presseomtes beim Vorsltzenden
d€3 Minist€rrotes der DDR.
Jugend und Teönik, Lizenz-Nr, 1224.
A l le in ige
Anzelgenonnohme:
DEWAG Werbung BERLIN, Ber l in N 54, Rosen.
tholer
StroBe
28i3f, und ol le DEWAG-Betriebc in den
Bezirksstödten der
Deutschcn
Demokrotircfien
Republlk. Zur Zeit
gl l l t igc
Anzeigenpreisl istc Nr, 4,
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Die DDR
wird
zur Ileimstatt
deutsche Wertarbeit ous,
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Unser
Mitorbeiter
OLF RAM STREHLAU
frogte den Leiter der
Abt. AllgemelnerMo-
schlnenbou
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Volkswirtschoftsrot
er
DDR,
I N G . H A N S C I C H Y :
deutscher Wertarbeit userden.
Wod,urch
zeichnet
sich
LDarunt, st sie notrendig?
Unter
deutscher
Wertarbeit
ist die
Entwicklung
und
Herste:llung
von
Erzeugnissen höchster
Qualität,und
Leistungsfähigkeit zu v,erstehen.
Von der
Leistungsfähigkeit
d,es
Maschinenbaues,
von d,er
Bereitstellung hochproduktiver Aus-
rüstungen vor allem
für
die
Medranisierung und
Automatisierung
der
Prod,uktion hängt in €nt-
scheidenderm
Maße
.die
Steigerung
der
Arbeits-
produktivität
in
allen Bereidren der
Volkswirt-
schaft ab. Der
Maschinenbau muß
vorrangig die
Aufgaben
lösen,
die für die Entwicklung
rder
führenden
Zweige
der
Volkswirtschaft
der
DDR
maßgeblich
sind und di'e
Produktion
weltmarkt-
fähiger Erzeugnis'se d,er metallverarbeitenden
Industrie
wesentlich
steigern.
Denn der
Anteil
seiner
,Erz€ugnisse
am
Gesamtexpor't der DDR
wir.d
gegenrwärtig
von
5?
auf
65 Prszent
im
Jahre
1970 anwachsen. Das setzt
ständige
Erhöhung der
Qualität
und
Senkung der
Produktionskosten
vorau,s,
Das
hervorragende
Beispiel zur Durchsetzung
die-
ser Forder.ungen h,aben aus
dem Bereich
des
AII-
gemeinen
Masctrinenbaues die
Werktätigen des
VEB Büromaschinenwerk
Sömmerda
geliefert.
Um
in
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,rnit
geringen
Kosten
in hoher
Qualität
und
mit
der modernst€n Fertigungstechnologie und F'ro-
dtr,ktionsorganisation
zu
produzieren,
hat
die
For-
schungs- und Entwiciklungsgruppe,,Elektronik
und Schreibmaschinen", das
Kbl
el<tiv
der
Faktu-
riermaschinenabteilung
in
Gemeinschaftsat.beit
mit
.den
Arbeitern und
der Brigade
des
Muster-
baues
in dreieinhalb
Monaten
,eine
elektronisch€
Fakturiermaschine
entwickelt
und erprobt.
Die
Beteiligten haben
€in
welfmarktfähiges Erzeugnis
hoher
Qualität
entwickelt und
werden
'damit
im
Export
der
deutschen
Wertarbeit zur Geltung ver-
helfen.
Welche
Voraussetzungen
sind. ilafür
erfortlerlich?
In roelchen-Betrieben d,es Maschinenbaues
und,
bei uelchen Erzeugnissen uird Wertarbeit
gelei-
stet?
Die wichtigsten Voraussetzungen für Wertarbeit
sind di,e
Kenntnis
des
wissenschaftlich-techni-
sdren Höchststandes
und
entspnechende
Schluß-
folge,rungen
für Fo,rschung. Entwioklung und Pro-
duktion, Nur
.dort
wirrd
deutsche W€rtarbeit
ge-
Ieist€t wer'den können, wo
der
Plan Neue
Technik
zur Angelegenheit
des
gesamten
Eetriebes,
vom
Werkleiter
bis zur
Brigade
und
jedem .einzelnen
g€macht
wind.
Ein Beispiel
.aus
einem fi.iLhrenden
Zweig
des
Maschinenbaues,
dem Verarbeitungsmasdrinen-
bau: Ausgehend von
einer
tedtnischen und ökono-
misdten Analyse,
weldre Arten
von Masdtinen
vor allem zur Verarbeitung von vollsynthetisdren
Garnen
bei der Herstellung
.moderner
Tülle
und
Gardinen
in
der We,lt vorhan'den
sin'd,
wunde
im
VEB Tüllmasihinenbau
Karl-Marx-Stadt
ein
exakter'Entwicklungsplan
erarb.eitet. Die Aufgabe
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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It
bestand darin. innerhalb kürzester
Zeit eine
solche Maschine zu entwickeln, damit die DD R
un'd alle,sozialistischen
Staaten frei von Importen
aus kapitalist ischen Ländern werden.
Im Oktober
1961 wurde
der erste Strich auf dem
R'eißbrett
gezogen,
und im
Dezember 1962
iefen bereits
zwei
4
/'
Maschinen in der Textil industrie
im Dauerbetribb.
Die
Arbeitsproduktivität wird damit in der
Gar-
dinenindustrie
um das
Dreifache
gest€igert.
Diese
vorbildiiche
Leistung,hat
ihr.e
Grundlagen
u.
a. in
der
sozialistischen
Zusammenarbeit
mit
anderen
Wirkmaschinenbaubetrieben.
Von ihnen
wurden
viele
standardisierte
Maschi,nenelemente
und
Bauteile
übernommen, die
dort in
Nestfertigung
und auf Wechselfiießreihen
mit hoher
Produktivi-
tät
hergesteilt
werden. Etwa
ein
Viertel der
Konstruktionskapazität
des
Mu,ster- und
Ferti-
gungsb'aues wunde dadurch eingespart.
Um von vornherein nur
Projekte zu verwirklichen.
die
.dem
wissenschaftlich-technischen
Höchststand
entsprechen,
wer
en
z, B.
im
Textilmaschinenbau
Neukonstruktionen
und neue
Fertigungsverfah-
ren
öffentlich v.ert'eidigt.
Daran
nehnoen
Mitarbei-
ter
der
wissenschaftlioh-technischen
Zentren
de r
Leichtindustrie,
'der Hoch- und
Fachschulen und
Arbeiter
aus der
Textilindustrie
und
'dem
Maschi-
nenbau teil,
die
durch
ihre
reichen
Erfahrungen
beitragen,
die beste
Lösung
zu finden.
Beim Kampf
um
wissenschaftlich-technischet"t
Höchststand müssen
aber
noch viel
mehr als bis-
her die vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten
'der
Mitarbeiter von
Instituten, der
Experten
aus
Wissenschaft
und
Produktion, der
wissenschaft-
lich-technische
Erfahrun'gsaustausch
rnit den
anderen sczialistischen
Staaten
genutzt
werden.
Voraussetzung
für Erfolge
in
diesem
Kampf
is t
auch die
.Beschränkung
auf
die
volkswirtschaft-
lich
wichti,gsten
Aufgaben.
Auf Grund der
Fond.e-
rung
'ders
9. Plenums
'des
ZK der
SED war das
Typenprogra,mm
im
Textilm.aschinenbau einzu-
schränken.
Inzwischen ist
.das
Bauprogramm
von
500 auf
230 Grundtypen verringe,rt
word.en. Die
Arbeitsproduktivität stieg
dadurch
1962 im
Ver-
häItnis zu 1961 um 12 Prozent, der Standardisie-
rungsgrad
erreichte
bei einzelnen
Maschinen bis
zu
85 Prozent.
Gleichzeitig
war
es
möglich,
dem
technischen
Höchrststand
entspnechende
Maschine,n zu,ent-
wickeln
und von
1959 bis
1962 110 Neukonstru ktio-
nen
in die
Produktion zu
überführen.
Darunter
befindet sich
z.
,8. ,eine
Kän-m*Maschine für
Baumwolle mit 235
Kämmspieien
pro
Minute. Das
ist
ein
Spitzenerzeugnis
auf dem Weltmarkt.
So
gibt
es
auch in
anderen Betrieben und Indu-
striezweigen
des
Allgerneinen
Maschinenbaues
viele B€ispi€]e deutscher Wertarb€it: die elektro-
nische
Analogrechmmaschine aus
dem
VEII Büro-
maschinenwe rk Sömmerda, die im
Baukästen-
system
gefertigten
Motorräder
aus dern
VE B
Motcrra'dwerk
Zschopau
und
die
Zeitungsdruck-
Rotat
icnsmasdrrine'n,a,us d,em
VE.B Plam ag-Pl aueo,
um
einijg€ zu n€nnen.
Werto,rbeit erfordert die Kenntnis
des utissen-
schdjtlich-technischen Höchststand,es.
Mu 3
jed,er
Wetktät ige den Höchststand
kennen? Wie
lernt
er
ihn kennen?
Darauf
gibt
es
nur
€ine Antwort: Jeder muß
den
wissenschaftlich-technischen
Höchststand
in
de r
Telchnik kenn'en, aber jeder auf seinem Gebiet. -
Vom ArL,eiter
an der
Mascr'ine
kann man
nicht
die Kenntnis
des
internationalen Standes
de r
Entwicklung
der
Maschine
verlangen,
für
die
er
Teile hersteilt.
Das müssen
die
jeweilig,en
Leilel'
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 7/100
wiss€n. Die fachzeitschriften
und
der
Dokumen-
tations.dienst
sollten
aber
.allen
zugänglich
ge -
macht werden. Der
ständige Erfahrungsaustausch
darüber,
wie
:di'e
Besten arbeiten.
ist
eine er-
gie,bige
Quelle
neuer Erkenntnisse.
Die
monatliche Zusammenkunlt
von Neuerern
des
VerarbeitungsLrnaschinenb,aues,
der
VVB
Textilmaschinenb.au, VVB Folygraph
q.rnd,der
VVB Nahrungs-
und
Genußmittelmaschinenbau
ist
ein
guter
Anfang zum
system.atischen Erfa,h-
rungsaußtausch und zur konsequent.en Durch-
setzung der
Neuerermethoden.
Für neue Verfahren, Verbesserungen
in
d,er
Produktion
Eibt
es
Quellen,
die in
vielen Betrie-
ben
systernatisch
genutzt
werden. Im
VEB
Mäh-
drescherwerk Weimar
wurde z. B. über
einen
Zir-
kel
zur Auswertung
der
,,Press.e
der
Sowjetunion"
ein
genereller
Informationsdienst
organisiert
und
daraus
die
Aufgab,e
von
Arbeitsgruppen
zur Ver*
bess,erung
der
Technologie
abgeleitet.
Ein
typisches
Beispiel dafür'. wie
eine ailseitige
Qualifizierung
zu eteichen
ist, soll hier
noch
genannt
w.erden: Um eine einwandfreie Fertigung
der bereits
erwähnten neuentwickelten
elektroni-
schen Fakturiermaschine
des
VEB Büromaschi-
nenwerk Sömmerda
zu
gewährleisten,
nehmen
die
.Schal,tmechanikerinnen,
Einrichterinnen,
Mon-
teure
und Meister nach Feierabend
an Kursen
über die
Elektronik
teil und haben
sich dabei rnit
dem neuesten
technischen Stand
vertraut
ge -
macht. Insgesamt
waren
es
zurm
Jahresende 1962
1100
Kolleginnen 1nd
Kollegen,
die an
Qualifizie-
rungskurs,en
der
.i
echnischen Betriebsschule
oder
an
Qualifizierungsmaßnahmen
am Arb.eitsplatz
teilnahm,en. Die
Abstimmung
der
Unterrichts-
pläne
der zehnklas,sigen
elrveit,erten
Ob,erschule
mit der Betriebsberufsschul,e
d.esBetriebes
schafft
wichtige Voraussetzungen
dafür, daß
dem Betrieb
bereits
Lehrlinge
mit
spezieller
Vorbildung
zu -
geführt
wenJen.
Wiötigst6r
gestondtei l
des Progrommes
der
Jugendbrlgodc
.Reinho ld
Huhn"
des VEB
Büromosölnenwerk
Optimo
Erfurt
lst
die Einführung
der Fl icßfertigung,
Durch
die
E mitt lung
von Bestzeltsn
für
jsden
Tokt
w l l l
d ic
Br lgoCe
in
diescm
Johr
rund
t0 (XtODM Ginsporen,
Unser B i ld
ze ig t
dos
Bond
dcr Jugendbrlgode.
Wir
wissen, dat3 das lnteresse
der Jugend an tech-
nischen Dingen
sehr
gröt3
ist. Können
Sie uns
Wege nennen,
uie man ilieses Interesse
int Karnpf
um den
uissenschaltlich-technischen
Höchststand
nutzen
kann?'
Die
Jugend muß noch
stärker
an d ie Aufgaben
der neuen Technik
in
den
Betrieben
des
Maschi-
nenbaues
herangeführt und
in die
Arbeitsgemein-
schaften
und
Koll'ektive,
die
an
den
interessant,e-
sten
Entwicklungsfragen
arbeiten, einbezogen
werden.
Programme
und Vorstellungen
dazu
gibt
es
ge -
nügend.
So
enthäIt z. B.
das
Programm
zur
schnell.eren Entwicklung
.des
Verarbeitungs-
maschinenbaues
umfangreiche Festlegungen
zu r
Qualifizierung
von Mitarbeitern
und Jugend-
Iichen.
Die
VVB
Wälzlager
und
Normteile
hat für 1963
vorgesehen.
nach
der
Methode
des
VEB
Wälz-
lagerwerk
Fraureuth
den Kreis
der Neuerer
systematisch
zu
erwq,itern
und
hierbei ins-
besondere
Frauen
und
Jugendliche
zu
gewinnen.
Durch
Neuererbasare
in
.den
Betrieben
beispiels-
weise erhalten die Jugendlicherr Anr,egungsn.
So, wie
wi.r
es verstehen.
ihnen die
Erfahrungen
und Problgme
nahezubringen.
wir,d
der
ökono-
,mische
Nutzen
für
die
Gesellschaft
sein. so
wer-
d.en
sie an der
Erreichung
des wissenschaftlich-
technischen Höchststande.s
mitarbeiten.
Es
gilt,
die
Initiative
der
Jugendlichen
zu
fördern
und
sie.
ihre Jugendkol lekt ive,
Arbei tsgemeinschafren
durch die
entsprechenden
Leitungen
zu unter-
stützen. Grundlage
dabei
ist
ein
vertrauensvolles.
kameradschaf t l iches
V€rhäl tn is
zwischen
den
Wissenschaftlern,
Ingenieuren,
den Werkleitern
und
der Jugend,
wobei
man
den
Ju,gendlichen
meürr
verantwortl,iche
A,ufgabe,n
übertragen
muß,als
das
bisher geschehen
ist.
Aufgab.en
sind
genügend
vorh.anden,
und
es dürfte
auf
allen
Gebieten
für
die
Ju,gend
interessant
sein, mitzuhelfen.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 8/100
Keromikklemmholter
KWI 35
(Vorderonsiöt)
mii
)
Exzenterbuchse
und Holtevorriötung
lür durch-
gehcnde
und obgesatzte Bohrungcn
von 42 mm 6
(von
beidcn
Seiten benutzbor),
Durch
den
Erzanter
ist
eina
genouGrc
Einstcl lung
€ntspredrend
de r
Spi t renhöhe
mögl iö .
A116 Reöre beim
Erfindär.
Nochohmung nur mit
Zurtimmung
des BfN im
VEB
Gro8drchmosdrlnen-
bou
"7.
Oktober",
Berl in-WelBensce.
Redrts ddneben:
Der Erfindcr: Koll . Tonnrcuther,
Technologe.
Auö in der
Revolvcrdreherei sol l im VEB GroOdr€h-
mqschinenbou
,,7,
Oktober"
nodr
der Spitzendrahe-
rei
cinr
brcite Anwendung
der Keromikwerkzeuge
er fo lgen.
Do d ie
hondc lsüb l id ten K lemmhol ter ohnc
Nochorbeiten
nicht zu
verwendcn
sind,
wurden des-
holb lür die
Revolvcrdrehmoschlnen ciEcne
Werk-
zeuge entwideh,
die sich
zur ZGit zum Teil nodt
in
der €rprobung
beflnden.
,,4
/ . \
Einer
\
%
von vielen? \,//Neuer
Schneidkerqmik-Klemmholterus Berl in-Weißense
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 9/100
I
I
m VEB Großdrehmaschinenbau
,,?.
Oktob€r"
I
werd€n augenblicklich Werkstüoke
aus Gra,u-
|
8uß,
Bronze
un'd Stahl
mit l(eramik
b€arbeitet.
I
Hquptanwendungsgebiete sind,
z.
Z.
W€n}<stück€
aus'lirauguß.
Es werden Sandguß, Kokillenguß
und Schleuderguß bearbeitet, Diese Materialien
erschi€n€n a,m
geeignetsten,
den
Einsatz
der
Sdrneidkeramik zu demonstrieren und
sofort
sicttt-
bare Erfolge
zu
€rzi,el€n.
Bei
der
Bearbeitung
wird
b€i
Gußteilen
untersdrieden
zwischen
Halbsdrruppen: a
:
5mm;
s:
bis
0,5rrrn
S d r l i d r t e n : a : l . . . 2 m m ; s : 0 , 1 5 . . .
0.24m,rn
Feinsctr l idrten:
:
0,1
.. .
0,2mm;
s
:
0,08 . . .
0,1
mm
Größere
Spantiefen
sind in
diesem
Betrieb
unwirt-
schaftlich,
da
die
Leistung
der
vorhandenen
Dreh-
masdrinen
dabei schon
ausgelastet
ist.
.Für
das
Drehen
von
Buntmetall
gelt€n
€twa
di€
gleich€n
Werte. Der Einsatz d,er Sdtneidkerarnik,bei
Stahl
erfolgt
aus den
gleichen
Gründ€n
nur
beim
Schlichten
und
Feinschliohten. Wegen der noch
zu
geringen
Bruchfestigkeit der Plättchen
wird
der
erste Span
generell
mit
Hartm,etaU
g€-
nomm€n. Deshalb sind die ,Kollegen aus wirt-
schaftlichen.
Gründen be,rnüh't,
möglichst viel.e
Teile in Vor-
und
Fertigdrehen zu
unt'erteilen und
die
Keramik
in besonders
starl<em
Maße
beim
Fertigdrehen
einzusetzen.
Xlemmholter und
Plöttdrenquolitöt
der
Proxis
onposgen
I,m Einsatz
ibefind,en
sich die handelsüblichen
Klemmhalter KW 60, KrrV 90 und
.I(WS
sowie
ein
im
B€trieb entwickelter und angefertigt€r
Klemm-
halter KWI zurn
Dre_hen
von kleineren
Bo'trrungs-
durch,m'essernab
34
.
.
.
42 mm. Dieser Klemm-
halter
ist
von dem
Tedrnologen Tannreuthet zum
Patent ang€meldet und liegt auch beirn Volkswirt-
schaftsr.at zur
Beurteilung.
Für
größere
Bohrungeal ab rund
200
mm
wird ein
nachgearbeitet€r KWS
bzw.
KW 90
in einer
Ver-
längerung verwendet.
Ein
größerer
Teil
der
Werkstücke kann nur
unter
Schwierigkeiten
mit Sdrneidkeramik bearb€it€t
werden,
da
die augenblickliche Form d,es KW 90
es
nicht
zuläßt,
bei Verw,endung
ejner
Dreh,bank-
spitze die
Teile tief
genug
abzuplanen. W€iterhin
wunden
bei einig€n Klemmhaltern
die
Inbus-
sdrrauben
gegen
Sec,hskantschrauben
ausgewech-
s€lt,
um
,ein
sehnelleres Auswechse.ln
der Kera-
mikplättchen
zu
ermöglichen
(Späne
setzen
sich
in der
Inbussohraube
fest).
Es
wäre
wünsch,enswert,
daß die,Erfahrungen
der
Betriebe
von d,em Hersteller
der
Keramikhalter
(Fir,rna Keiler in Sohrmalkalden/Thür.)
bei
der,Pro-
duktion
besser berücksichtigt wer.den. Es
ist
be-
kannt,
daß nicht nur
der
VEB
,,7.
Oktober", son-
dern auch
ander,e
Betriebe
sdron
einige
Klemm-
halter
'nach
ihren
Vonstellunrgen
un'd Erfahrüngen
entwickelt
haben.
Um
den
Betrieben.
die auf
Grund
der vorhandenen Werkzeuge noch
Schwie-
rigkeiten bei
'der
Anwendung
der
Schneidkeramik
haben.
zu helfen
(2.
B. Innendrehen), ist eine
sdrnelle Festlegung
d€r
von
der
Lndustrie her-
zust,e'llenden
und
allen
Ansprüchen
ger€oht
wer-
denden Werkzeuge
erforderlich.,Hierbei sollten
sich
alle St'el,len,
die
darauf
entscheid,enden
Ein-
fluß haben, angesprrochm fühlen.
Im
VEB
.,?.
Oktober" werden
zur
.7*it
noch
fol-
gend€
Plättchenqualitäten
und
-typen
v€rw€ndet:
KSR 168.
KSR
r28.
KSQ 168, KSQ 128. KSD
168
in
d€n
Qu.alitäten
HC
30, HC 20-M, EV
l0
KWN.
In Zukunft soll
hauptsädrlich
IIC
20-M
eingesetzt
werden,
da
mit
dieser
Qualität
,bish,er
die
besten
Ergebnisse
erzielt
wurden.
Wi.e von
and.ererr
Be-
trieben auch
sdron bemängelt, entspr€chen
die
im
Betrieb
vorrätigen K,eramikplatten
noch nicht
den an sie
zu
stellenden
Anforderungen. Die Her-
stellerwenke müßten
in
Zukunft
eine
Parallelität
der Sdrneidplatte und eine Abweichung
vom
N€nnrnaß
utn
hödrstens * 0,1
rnm
garantieren
können. Eber-rfalls m,üßte die Hers'tellung 'der
Radien sorgfäItiger
erfolgen.
Dadurch
würde
eine
schnellere
und sich.ere Spannung
gewährleistet.
Viel
Werkzeugbrueh
könnte
vermieden werd€n.
Hiinzuzufügen
ist, daß
der
Bruchanfall
eberrlalls
durch
die zu
geringe
Zähigkeit nodr zu hodr ist.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 10/100
Arbeitsschutz ist noch Sorgenkind
Auch
der
Arbei tsschutz is t
.e ines
der
größten
Sorgenkinder in vielen
Betrieiben. Auf Grund der
höheren Schnittgeschwindigkeit
sind die abge-
lrennten Späne heißer
und haben einen
größeren
Fiugweg. Desfialb
ist
es
wichtig. den Dreher vor
Verbrennungen
od€r
anderen
Verletzungen zu
schützen.
Augenblicklidr
probieren
die Großdreh-
maschinenbauer
einen
neuen
Schutz aus,
den
si e
in Kopf- und Handschutz
unterteilt haben.
Aul Grun'd
der
zum TeiI höheren
Arbeitsintensität
bei der Anwendung der Schneidkeramik
an kürze-
ren Werkstücken
ist
die
Aufmer,ksamkeit
der
zu -
ständigen Wirtschaftsfunktionäre
auf Erleichte-
rungen
bei
der
Arbeit
des
Drehers zu
richten,
wie
zum Beispiel
der
Anbringung von
Kraftspann-
futtern.
g€eigneten
Ablagen in
Spindelebene und
dergleichen. Zur V,eranschaulichung
unterschied-
l icher
Fer t igungszei ten
sei e in
Beispie l
genannt :
Schneckenra'd:
Maschine:
N 2,
Antr iebsle istung:
5,5kW
Masse
des
lverkstücks: 14 kg
Aullendurchmesser: 280 mm
Länge: 90 mm
Innendurchrnesser: 70
mm
Um dieses
Werkstück herzustellen. sind
zwei
Operationen mit Schneidkeramik
auszuführen.
Nach Durchführung. der €rsten
Operation muß
ei n
zweltes Ma1
im
Futt€r
gespannt
w,erd.en.
Vergleicht
man die Zeiten, die
bis
zum Umspan-
nen
des
noch von
Hand
zu
hebenden Wer,kstückes
vergehen, so orgibt
sich
folgendes Bild:
1.
Spannung
(Futter)
Hartmetall Keramik
Bearbeitung:
5.35min 1.75min
2.
Spannung
(Futter)
Bearbeitung:
5.37.min 3,00min
3. Ausspannen
10,72min
4.75min
Hondelsübliche
KLEMMHALTER
In 20 Minuten muß
also der Kollege
bei Hart-
metall
das
Teil
viermal und bei,Keramik
zehnmal
heben
und
spannen. Da wir
,ständig
bemüht sein
müssen,
die körperliche
Arbeit zu erleichtern, ist
es
se.hr
wichtig,
den
Arb,eitsplatz
günstig
zu
ge -
stalten. Nur
dadurch
können
die Vortelle
d.er
Schnei'd<eramik
besser ausgenutzt werden.
Wi r
würden uns
freuen,
wenn
ander,e Betrrieb.e
uns
ihre
Erfahrungen
mit
der
Schneidkeramik
eben-
falls
rnitteilen
nvürden.
Im VEB
,,7.
Oktober" sind zur Zeit 80 Zeichnungs-
teile technologisch
erfaßt
und umgestellt, für
die
neue Normen
erarbeitet wurden. Nach
Einführung
des
für
die
g€samte
VVB
verbindlichen Dreher-
normativs wird
die
Anwendung
der
Schneid-
keramik
auf noch
breiterer Basis erfolgen.
Unter
anderem wenden folgend.e Teile
bearbeitet:
Schneckenradkranz:
Maschine N 2, 5.5 kW
Antriebsleistu,ng
Arbeitsgang: Fertigdrehen
und
Gewindeschnei-
den
(vorgedreht
rrrit 2 mm Zugabe)
Außendurchmesser: 239.5
mm
Innendurchmesser
: 206 mm
l,änge: 60 mm
verwendete Werkzeuge:
KW
90,
KWS
(nachgearbeitet)
Schni
ttgeschwindigkeiten
:
Drehen: v: 150 .
.
200m/min
Innengewinde: M
:
210
X
3
mit Har tmetal l
v : 56 m . /m in
Bei übergedrehten Stösseln von Karusselldreh-
maschinen
wurde bei
Maschine N 4. 11 kW An-
triebsleistung
Drehzahl
n: 460U, 'min
Schnittgeschw. v
:
260m/min
Vo rschub
s :0 .29m 'm /U
D r e h l ä n g e l : 2 5 0 0 m m
S p a n t i e f e a : 3 m r n
Plät tchen: HC 20-M
KW
60
Werkstoff: St 60
(bzw.
?0)
Zw z-elt
werd€n
in der
fiDR
zwei Haltertype$
ftir
Werdeplatten in
linker
und
r€chter Ausfüh-
rung
gefertiSt (Abb.
I
und
2).
Diese'Klemmwerk-
zeuge
sind
aber
nocb
mit
einer
ganzen
Reitre von
Abb, 2 Klcmmholtcr KW 9ö
\ffi
ffiw
8
Abb. t
(lcmmholtor
KW d0
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 11/100
eine Standzeit
pro
Sdtneide
von
duichschnitt-
lich 50
. . .
60
min
erreicht.
Hinsichtiich
,der
zulässigen
Rauhtiefen
sind zu-
friedenstellen.de Engebnisse
erzielt word,en, wo-
mit
bewiesen wunde,
daß alle Pasungen
mi t
Kerarnik
fertig bearbeitet werd€n
können.
Di e
erz ie l ten
Rauht iefen l iegen
bei 3. . .5
pm.
Die
Oberfläche
entspricht somit zum Teil
sogar
de r
iestgel,egien
Norm für
Schleifen. Dabei
wirkte
€s
sich s,ehr
gut
ausi
daß allen Kollegen
diese
Ergeb-
nisse an Hand von Meßdiagramm.en ,gezeigt wer-
'den
konnten. Es
wurde w,eiterhin
nachgewiesen,
daß auch
relativ dünnwan'dige
Teile maßgerecht
und
rund
blieben.
'lllp
itprw,4a/ht4ar,a,w
zu unse.em
Beit rog
, , ls t
Schneidkeromik
eine Zei tkeromik?"
im
Heft
1/1963r
,,
.
.
. haben
die Verfass,er
den
.Kern
der Schwie-
rigkeiten
bei
der Einführung
dieser neu€n
Methode
erkannt und
€rläutert.
. . . Wir sch.lagen
vor, für
die
notwendigen
Ent-
wicklungsarbeiten
unter
der Leitung
einer
sozi-a-
listischen
Arbeitsg€meinschaJt
im
DDR-l\{aßstab
ei;nige Musterbetriebe
zu spezialisieren
. . .,,
gez.
Schmidt
(Mitarbeiter der Haupttechnologie im VEB
Transf
ormator
enroerk,,Karl
Liebkne
cht',,
B
e lin
-
O b e sch
ön ew ei le
)
Naehteilen
b€hsit€t,
Envähnt
seiea bei:spdelsweise
die za,hlreJdmn
verlierbaren
Teitre
sowle
die
Inbusschrauben,
die
sich
bei,ra rDinsatr
aneist
mlt
Spänen
ttlllen,
wodurch
eiae siohere
Nach-
und
,,
.
.
.
daß
,sowohl
die Plättchen
a1s auch
die be-
nötigten J(lemmhalter
nidrt in
ausreichender
Menge
und
in einwandfrei,er
Qualität
zur Ver-
fügung
standen. Gerade
hieran'soltte
man
er -
kennen,
daß d,er Kampf
zur
Einführung
des
,Neuen'
gegen
einen
breiteren
Widerstand,
wel-
cher
nidrt allein
auf der
Betriebsebene
lag,
geführt
wenden
mußte.
. . "
.
gez.
Ssmoller
(Leiter
d.es Büros
tür
Neue
Teehnik
im
VEB Schwernxaschinenbau,,Heinrich Rou,,,
Wildau)
gez,
Engler
(
Sadtbearbei,ter
f
ür N euerermethoden )
,,Die
Entwichlungsreihe
der
Sctrnittgeschwindigkeii
durch
d.ie
Verbesserung
der
Sdrneidwerkstoff
e :
Werikzeugstahl
1 2 , , . 2 0 m / m i n
Schnell.schnittstahl
22.
.
. 50
m/min
Hartm,etall
80
,.
200
n/min
,Schneidke,rarrn ik
200. . . 400. . .800m/min
zeigt,
daß
die
Schneidkeramik
heine Zeit€rschei-
nung,
sondern
.ein
neues Glied
dieser
Kette
ist.
. . . Die irn September bestellten und zu Ende
1962
zugesagten
Flättchen
vom VEB l(eramische
Werke hat
unsere
Arbeitsgemeinschaft,,schneid-
keramik"
noch nicht
erhalten.,,
gez.
Frö }tl.orf
(Techn.
Direktor
inx VEB Elektro-Apparate-
W erke
Berlin-Tr
eptou:)
Sehneldkeramikaktlv
in
Hairiichen
Im VEB
Fahrzeughydraulik
Frankenberg
ist lür
den Kreis
Hairnidren
ein
,,Aktiv
für
Schneid-
keramik"
gegründet
worden.
In Gemeinschafts-
arbeit soll
eine
Broschüre
geschrieben
werden,
aus der zu ersehen ist, welche Teile, Typen und
Durdrschnittsgesdrwindigkeiten
für die
Schneid-
keramik
geeignet
sind. (ADN)
Abb.
3
Keilsponnholter
W 60
Abb. {
Tongentlolholtcr
KT
t5
Einstellbankeit
nieht mehr
gernährleisüet
ist. Dies€
Nacht€ile
lwaren
Anla6
ftir Neuelrtnricklungen
auf
dlesem Gebiet
(Abb,3
und {),
deren Erprobung
bereits
afuschloesen
wurde.
lhr Sezug
ist noch
lm ersten
Halbjqfu
1963
rnijgticlr.
Nacfisdüellplatten werden in dßr DDR in zwei
Grundformen
fib
zw€i.
untßrechl€dliche
Halt€r-
typen
hergesteUt.
Eine
dirdrte Verbiaduug
zfldsohen
Sctrneidplatte
und Ttägerwer.kstoff
wird
beim
ltrar,bnetall
durch
den &ötprozeß
qrcldtt
Bei
der Sctrneid<eramik
kann
vür
dieaer Art
der
Beleetigung
nur
in
ge-
ringiem
Urnnans
Gebrauch
gemacht
s/erd€n,
dg
die Grundkorpouente
eus Aluddniumoxid
mlt
nldrtmetalltschem
Charaküer
besüeht. In
diesecn
Fall,e
m{i8ts
€in
zusätzllcher
Arbdtsgarus,
indem
die Flatten,metaulsi€rt'w€Dd€n,
etrgeactroOm
werden.
Dieses V€fl€hrco
ist
,€doch
mit
größe.
rern Aufrrancl verüuaden" dertri teinern Verlteteh
a|rn
wirtscbaltuö€o
Nutzen
stbht
Eine
gewisse
'B€deutnng
hat
die Bef€sEgung
durcü
KleFen
mittels teüF€rsturb€stärdtgier
Kunsthar*leber
erßetcht. WeltzlDübel
9
'lnsu'
-
:1"
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 12/100
V O N H A U P I M A N N D . H E R F U R T H
Eine
Fahrzetr€kolonrle
der
Nationslen
VoJks-
armee
g€istert
durch
'düe rabensdrwerze
Nactrt'
Kein
Lictttsctßin
v€rrät sie,
In
zilgiger
Fahrt
pas-
siert eie ein
sdtlätrige
Dorl' Die
uninkltgen
Stra-
ßen
sind
kaum breiter als
die
wuchtigen
IJ(rvV'
Trotpdem
ed<en
die
Falbzeuge
ilidrt
an.
Das Spit-
zenfah.rzeug
w€rctrt
gesdlid<t
einem
Sdlaglodt
aus.
Der
elnsame
Beobachter
siebt
ratle
hinter-
her. Fahren sle etwa mit Radargerätet, von denen
man
in den
letzten
Kri€gsjahren
soviel
€rzähl€n
hörte?
Oder
rnit ander€n
'unsidrtbaren
StraNen?
Mit uneictrtbarem
Licfi,t vielleidrt?
Ja,
glbt
€s
denn so
etwas
überhaupt?
Woe
isl eigsntücü
Lidrt?
,,Na,
Licfrt
lst
alles,
was
firan s€hen
känn",. sagt
der eine.
Urd der andere:
,,Lidtt,
das sird
ir.gend-
weldre
Wellen
mit
begtimmter
Länge
und 9dtwin-
gungu,ahl".
Was
&t
nun
rictrtig?
,,Lldtt
ist eine
Ener.giefonn,
die
sidr
in Gestalt.
eloktromagne-
tisdrer
Wdlen
susbr€itet'
Das mit dem
Auge
wahrnehmbare Li&t umfaßt den
Spektralberelctr
von
etwa
380 nmr (violett) bis ?&) nm WeUen-
läng€
(rot).
B€im infräroten
Lidrt
harben
wir es
mlt läng€r€ar,.
beim
ultravioletten
mit kilrzeren
W€llenläng€n iu tun
..
l"
So
etwa stetrt
es
im
Fadrbuch.
Wir
wollen davon
hier nur sovlel
testhalten,
daß
es
audr
Lidtt
gibt,
das viir nidrt
sehen können,
da8
uns durc*raus
eine
Lichtflut
umgeben
kann, obwoh-l
unser
Auge
regJstrd€rt:.Es ist
stod(dunkel.
Können wif,
denn
nun ultraviolette
od€r
inlrarote
{auctt
ultrarote)
Strahlen
wirklich als
Lidrt
bezeidmen?
Ja,
,mit
vollem
Rectrt Sie
€ntst€h€n
wie dss sidttbare
Lidrt,
haben die
.gteidren
Eigenschaftea
unrd ver-
halten sldr. €.rltsprechend. Sie laesen siü durc*t
optis&e
Linsensystenre und
Spiegel
bfindeln.
sam-
meln odsr zerstreuen,
können
mit
entsrprtechenden
Belictrtungsmesserrr
nadrgewiesen
werden
ugw'
Elne ldeale
Tarnkappe?
Wenn
es
uns
gelänge,
dieses
eigenarfige
'Lictlt
sidrtbar
zu
rnadren,
da'nn
könnten
wir
js
mit
einem
,dunklen"
Scheinwerfer
umere
U'mgebung
,beleu<frten
und
alles
sehen,
ohae da'bei
selbst
be-
nrenkt
:m
werden Diese
{Iberlegung
war
vor
allem
für die Mititärtedrnik
interesswrt.
Sie barg die
Mögliclrk€it
einer ldealerr
Tarnutul in sich:
Man
wtirde oadrts beobadrten, sdrießen, Truppenbewe-
gungen
vornehmen
können,
ohne
deß
der
Gegner
eüwas
davon
merkt.
t
nm
:
NanOmeter
:
Milliardstel
(10-')
Meter'
trtlher.
m/
:
Mllllmlkron
1 0
Die Fhysü<er haben
sdtließIiü
die,Eld<tronen
in
ihre
,Iiahnen g€swungsn,
urd
mit
Hilfe
elniger
Kunsügriffe
unsidrtbares
Lidtt sldttbar
8€madrt.
Die ersten.
Nadrtsictrtgeräte
taudtten
in
d€n
Armeen
bereits
während
des zweiten
We[tkriegs
auf.
Heute
verftigen
alle
modernen Armecn über
ganze
Arsenale
von
Infrarotgeräten,
die
sie
ftlr
dle
versdtiedenstren
ZwecJre
verwenden,
sogar
zum Telefonieren.
Es
wurde kein ultraviolettes, sond€rn infrarotes
Lidtt
gentrnmen.
Einrnal,
weil
letzüeres leldtter
erzeugt
werden
kann, zum
anderen,
weil es
für
di,esen
Zwed< b€sser
ge€ignet
ist.
Wir
wissen dodt,
daß
gel,bes
und
rotes
Licbt
Drnst besser durdt-
drir8t als weißes
oder
8ar
bl,aues. Deshalb
sind
Warnzeidren
im
Verkelr
-
€leix*tgüntig
ob
quf
der
Straße
oder
Schiene, zu
Wasser oder in
der
Luft
-
gelb,
orange oder
rot,
Was ftir dJese
Farben
gtlt,
trifft
in nodr
größerem
Umfange
ftlr d,as'
infrarote
Lidrt zu. Wir
können
damit
sogar
weiter
und klarer
sehen
als mit
siütbarem
Licht. Di€s€
Tatsadre
rnä&t
sidt
eit
langem das
wissenschaft-
lidre und militärisdre Bildwesen zunutze. Indem
es
infraroternpfindlidres
Filmmaterial
verwendet,
erhält es
klarere und
sdrärlere
Bilder besonders
von
weit entlernten
Obiekten.
Auf. diese
Weise
gelang
es bereits
während
des zweiten
Weltkriegs
bei starkem
Dunst über
den Armelkanal
hinweg
aul
eine Entlernung
von etwa 3il
km die
Kflsten-
Radarstationen
der
britisdlen
Insel
.zu
foto'
grafieren.
Mlf Ttrlrme
gesehen
Um die inlramten
Strahlen sidrtbar
zu mactren,
brauchen
wir
im allgemeinen
drel
Dirlge:
€in€n
geeign€t€n
Scheinwerfer,
€in
Eildrtandl€rgerät
und elne Stromquelle, Der Infrarotsdreinwerfer
sieht nicht
viel anders aus
als ein
8ewöhnlidter,
auctl in
seinem
Aufbau ist er
ihm sehr
ähnlich.
Seiale Größe
ist
j€
nac*r
Zwech untersctti€dlidt.
Dle
klelnsten
siruct
nidr,t
viel
größer
als die
von
Handlamp€n, die
.großen
haben
Spiegeldurctrm€s-
ser von
zwel
M€tern. Däs weoentli{*le
Untersdrei-
dungsmerkmal
ist dgr
fast sdrwarz
winkende Fil-
ler, der
vor den
Sctreinwerfer
geschaltet
lst und
die sicütbaren
Strahlen
des Lidlts
zum
großen
Teil
zurüchh6lt, die
infraroten
aber im
8roßen
und
ganzen passieren
läßt.
Stellt
man sidr
vor den
elngeschalteten
Infrarot-
scheinwerfer.
kann man lhn
nicht
leudtten sehen'
dag€gen spärt man, daß er '\trärme aussendet,
Und tatsädrllch
sln'd
trnfrarotstrahlen
Wärme-
strahlen.
Audr das
wissen
wir
sehon
von der
medi-
zinisdren
Infrar'ot-Bestrahlungslampe
her
oder
vom
Infrarotgrill in
der
modernen
J(itde.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 13/100
Abb.
I
So orbcltct
.ln komplcttls
lnfforolrldltg.röt
0bjckhi
Stidvondler
Abb. 3
Schorfschütze
mi t
In f roro tz ie lgeröt
Abb.
2
Schemo
einer
Bi
dwo
d er t r iode
flekttunensftahl
eines
ld\unkts
lJ'nsenelelfmde
Anode
etcltttuncnoPfuiche
Eitdebenc
itdschin)
Wie das Bild entsteht
Der Infrarotscheinwerfer
beleuchtet
die uns um-
gebenden
Gegenstände
jedoch
mit
unsichtbarem
Licht,
so daß auch
diese nur unsichtbares
Licht
reflektieren. Wir
ständ,en
,also
weiter
im
Dunkeln.
könnten wir
es nicht in
sichtbares
verwandeln.
Der
,entscheidende
Teil
einer
Nachtsichtanlage
is t
also
'das
Bildwandlergerät.
Auf AbLr.
I
sehen wir.
daß
,es
grundsätzlich
aus
drei Bauteilen
besteht:
dem Obj.ektiv,
ganz
ähnlich
dem eines
Fotoappa-
rats, dem
eigentlichen
Bildwandler
und dem
Okular,
'das
als Lupe
dient. Das Obj.ektiv
ha t
lediglich
die Aufgabe
einer
Sammellinse, nämlich
die einfallenden Infrarotstrahlen zu sammeln und
sie dem
Bildwandler zuzuführen.
Es muß
be i
Nachtsidrtgeräten
besonders lichtstark
sein, da-
mit
wir
die Scheinwerfer
in
erträglichen Größen
halten können.
Da die
reflektierten
Strahlen
in
der
Regel sehr energiearm
sind, kommen
nu r
Filt
1 1
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 14/100
Abb,,l
Infrorogichtgeröt om
Fohrzeug montiert
Abb,'
Hlcr
trögt
d.r Fohror
dos Sldrtgcröt
om
Hcln
Objekt ive mit Blendenzahlen von wenigstens
1:2
in Frage.
Doch
audr
diese Sache
hat einen
Haken:
Wollen
wir
di€ Lichtstärke
eines
Objektivs erhöhen, mrüs-
sen
wir
vor all€m
'di,e
obiektivöffnung
im Ver-
häItnis
zur Brennweite vergrößern. Dadurch aber
wird das Objektiv schwerer. Das wird
problema-
tisch vor allem bei längeren
Erennweiten.
Denn
zu
hohes Gewidrt beschränkt' auch
hier die Ein-
satzmöglichkeiten.
Der Bildwandler ist das
Herzstück
des
Nach,t-
sichtgerätes und besteht in der
Regel aus
de r
1 2
Fotokatode, der
Elektronenoptik
und dem
Bild-
sdrirm. Es
$bt
Stoffe,
die,
wenn
sie
mit
Licht
bestrahlt
werden, Elektronen
aussenden,
und
zwar um s o mehr,
je
größer
die
Lichtintensität
ist.
Eine
Fotokatode
ist
im Prinzip eine
Fläche, auf
die
man
derartige
Stoff,e aufgetragen
hat.
Wie
das
Objektiv eines
Fotoapparats ein
Bild auf die
I' i lmebene
projiziert,
so
läßt
das
Objektiv
eines
Na,chtsidrtgerätes ein
(ailerdings
unsichtbares)
kopfstehendes und
seitenverkehrtes
Bild auf der
Fotokatode entst€hen.
Die
.entsprechend
den
HelI-
dunkel'Werten des Bildes unterschiedlidl stark
austr€tenden
Elektronen können auf
dem
BiId-
schirm
sichtbar
gemacht
werden. Es ist
ein
BiId-
schirm,
wie
rrir
ihn
auch in
jeder
Katodenstrahl-
röhre finden, also
wie beispielsweise
in
unserem
Ferns'ehgerät.
Die
Fotokatod€ ist
mit
dem
Minuspol
€iner
Stromquelle
verbund,en, deren
Spannung
au f
l5
000 .
. .
30 000
VoIt hochtransformiert
wunde. So
werden
die
(negätiven)
Elektronen
'mit
großer
Kraft
aus
der
Fo'tokatode
herausgestbßen.
Am
Bildschirm oder
an Elektroden
in
seiner Nähe
iiegt
der
entsprechende
Pluspol an, der die
Elek-
tronen zurn Fil,dschirm hinlenkt. So fließt ein
kontinuieriicher
Elektronenstrom
von
der
Foto-
katode
zum Bildschirm.
Bei
einer
Bil'dwandlertriode,
wie
wir
sie
au f
Abb. 2
sehen. sorgt
die
Elektronenoptik.
die
aus
einem
System von Zwischenelektroden
besteht,
vor allem
für
die erneute
Umkehrung
und
,die
Verkl.einerung des
Infr.arotbildes. Es'erscheint
deshalb
aufrecht,
seitenrichti,g
und in der
erfor-
derlichen
He[igkeit auf dem
Bil'dschirm.
Wi r
können
es nun
mit
der
Lupe betrachten.
Die
Bild-
wandlung
ist
vollzog,en
*
aus eine,rn
unsichtbaren
wurde
ein sichtbar,es
Bild.
Einige technisehe Details
Im
Militärwesen werden
meist Bildwandlerdioden
verw€nd€t. Sie
sind relativ
klein, I 'eicht und un-
kompliziert. Dabei hat die
Fotokatode
in
'tier
Regel
einen
Durchmesser von
15 . . . 20 mm,
'der
Bildschirm von
10 . . 15
rnm. Diese Bil'dwandler
s ind 50. . .70 mm lang. Meist
wir 'd in so lchen
Geräten ein
Abbildungsmaßstab
von 2:1
gewäh)t.
Gegenüber
einer
Abbildung
von 1:1 wädßt da-
durch
die Helligkeit des Schirmbildes
etwa um
das Vierfache. Bei w,eitener
Verklein'erung
würde
es
zwär
noch
heller
wenden, wir
'dürften
allerdings
wenig
gewinnen
dadurch.
Der
Leuchtstoff
auf
dem
Bildschirm besitzt
nämlidt
wegen seiner
körnigen
Struktur nur ein begrenztes Auflösungsvermögen.
So
würden wir trotz
w.achsender,Helligkeit immer
weniger Einzelheiten
wahrnehmen.
Aus
dem
glei-
chen
Grund verwenden
wir heute
a,uch nur Lupen
mit maximal
l0facher Vergrößerung.
Die
Stromquelle versorgt in der
Regel
sowohl
den
Scheinu'erfer
wie
auch
-
über
ein
Hochspan-
nungsgerät
-
den
Bildwandler.
Die
Sdreinw,erfer
tragt'arer
Nacht
sichtgeräte
b'esitzen
€ine
Leistung
von
l0 . . . 30
Watt, während
die
,Bildwandler
trotz
der
hohen Spannung nicht
mehr
als
0,1 . . . I
Watt
Leistung aufnehmen.
Denn
im
Bildwandler fl ießt
nur ein
Strom von
weniger
als
einem
,Millionstel
Amp€re.
Infrarotgeräte im Elnsatz
Nun kann
man sich
eig.entlich selbst
d'enken,
wi e
sich
Nachtsichtgerät'e im
Militärwesen ver'wenden
Fortsetzung aul Seite
59
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 15/100
,l
:,:,#isd&
Wie überall
in der
Wirtschalt, ist
man
auch
in
der
Binnensdriffahrt
bemüht,
eine Leistungs-
steigerung
zu erreichen.
Erste
Voraussetzung
hierzu
ist
die Steigerung
der Arbeitsproduktivität
bei gleichzeitiger Senkung der Transportkosten.
Ein
Mittel, um
diese Aulgabenstellung
zu er-
reichen,
ist die Scttubschiflahrt.
Sowohl
der
Schleppbetrieb
mit seinem
hohen Einsatz
an
Ärbeitskräften und
Material
als
auch der
Selbst-
fahrer
haben die
Grenzen
der
Leistungsfähigkeit
erreicht,
Zwar
ist
der
Selbstfahrer unabhängiger,
und es lassen sich durdr seinen
Einsatz unpro-
duktive Zeiten weitestgehend
vermeiden
-
er
hat aber
gleidrfalls
seine Nadrteile.
Negativ
wirkt
sidt
bel ihm, also dem
Motorgüterschilf,
die ?qtsacfie aus, daß die
Antriebsanlage stets
an das Fahrzeug
gebunden
ist, die Masdrine
wäh-
rend der Be- und Entladung
nicttt
genutzt
wer-
den kann. Weiterhin ist ein Ausfall derselben
mit
einem
Ausfall des
gesamten iFahrzeuges
verbunden, da die Manövrierfähigkeit des
Selbstfahrers ohne Benutzung der Antriebs-
anlage auf Grund der zu kleinen Ruderflächen
nidrt
gewährleist€t
ist.
Die ers te Schubeinhe i t
ür Houptwossers t roßen er
DDR, entw ic te l t
von dsr Forschung:onsto l t
lü r
Sch i f fohr t ,
Wosser" und Grundbou,
Ber l in
Während beim
Sdrleppzug
und Selbstlahrer
für
jede
Phase
des Transporti:rozesses
die
Besatzun-
gen
erforderlictr
sind, benötigt
der Schubbetrieb
nur
die
Besatzung
für
das Schubboot.
Die
be-
liebige Trennung von Antrlebsträger und
Transportbehälter
gestatten
es,
daß
die
Be- und
Entladung ohne Besatzung
erlolgen kann. Die
Schubsdriffahrt vereint also in sich die Vorteile
des Sdrleppbetriebes und des
Motorgütersdriffes,
Eine derartige Einheit besteht n
der
Fegel aus
mehreren Lastprähmen und dem S&ubboot, die
starr oder
gelenkig
miteinander verbunden
sind.
Dle
pontonähnlichen
Prähme sind füUiger
in
der
Form,
bieten
daftir
aber
die Möglichkeit,
ein
besseres Verhältnis zwischen
Tragfähigkeit und
Schiffseigenmasse zu erreichen.
Eine
enge
Kupp-
lung der Prähme
mit
dem Sdrubboot
macht es
mögiich, daß der Widerständ des Verbandes imVerhältnis zur Summe der Dinzelwiderstände
der
Schilfskörper
geringer
wird.
Die Steigerung der
Fahrgesclwindigkeit
bei
gleidrer
Antriebs-
leistung und
die
bessere
Manövrierfähigkeit
sind
Faktoren,
die für den
Sdrubverkehr sprechen. So
läßt sich
beim Stoßen
besser
einsdtätzen. wie
.H
neuerWeg in der Binnenschiffohrt
V O N J O A C H I M
W I N D E
1 3
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Dos Söubboot
quf
de m
Rummelsburger
Se a
Rcchts:
Eincrverbond
beim Wendcn
Rechtr ouBen:
M i t K ies ouf
1 ,2
m T ic fgong
obgelodene Söubpröhme
in Zwi l l i ngs&opplung
vor dem Sdtubboot
Dle Hecftonslöt
de s
Sdrubbootes, 5ie
zeigt
besondaß
gut
die beiden
Z-Antriebe
Fotos:
Forsöungson3tolt/
Sdrönemonn
Uberbl ick über die Decks
des Schubbooter
lü
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 17/100
eine enge
Stelle, z. B. eine Schleuseneinlahrt
oder Brtld<enöffnung
durdrfahren
werden muß:
Die Prähme
gieren
nictrt aus, und der Lastver-
band
kann
stabil
den Kurs
halten. Da die Last-
prähme
weiterhln
unbemahnt sind,
lst die
Ein-
sparung
einer
großen
Anzahl
von Besatzungs-
mitgliedern
möglictt. Demzufolge
brauchen
Ka-
jtiten
und
Ruderanlagen
nictrt
gebaut.zu
werden;
.die
Baukosten
sind um 30, . ,40
Prozent
niedriger
als bei
gleichgroßen
Lastkähnen.
Im allgemeinen
hat der Sdrubverkehr
bis
Jetzt
noch nidlt
die
Verbreitung
gefunden.
wie
man
annehmen
könnte.
Er
befindet
sidt
noclr
im
Entwidrlungs-
stadium.
In sämtlictren
lndustriestaaten
mit
Bin-
nengctriflahit ertolgt
aber
verstärkt der
Übergang"
hierzu.
Der
Betrieb ridrtet
sich
dabei
nadt der
Tiefe, Breite und den Krtlmmungen der Wasser-
straßen.
Die Schubverbände
dtlrfen darüber
hin-
aus den
tibrlgen Wasserverkehr
nictrt
behindern.
Besonders
in der
UdSSR
und
den USA
wird
diese
Betriebsform
auf
den
großen
Strömen
durdrgetührt.
Sowjetische
Ingenieure bescbäfti-
gen
sidr
eingehend
mit der
Frage des S&ub-
bootsystems
und
haben bei
der
praktisdren
An-
wendung
außerordentlictt
gtinstige
Ergebnisse
er-
zielt.
3o sind
heute berelts
Sektionsverbände
bis
zu
einer
Länge
von {fi m
und
einer Tragfähigkeit
bis
zu 23
OtD entwtd<elt
worden.
Diese sdrwim-
menden Lastverbände mit einer Flädte von äber
2,5
l{ektar könaen mit
herkömmlldren
Mitteln
nidrt mehr
dirigiert
werden.
Die Kommando-
brüdre
tst deshalb mit
elektrisdten
Apparatureri
-
Kontrolluhren,
Meßgeräten,
Radar,
Funk-
peilung
uhd Funk
-
ausgertrstet.'Ein
,automa-
tischer Pilot"
hält
selbetändi8
den
Kurs und be-
wegt die söweren
Ruderblätter.
Die Masctrinen-
anlagen
werden von
der
Brtidce
aus
gesteuert,
Sdritfsführunl;
und fteederei-
hal{en über
Funk
ständig
Verbindung
miteinander.
Damit
keine
Verlustzeiten entstehen,
erfolgt die'Brennstoff-
und Proviantaufnahme
während dgr
Fahrt.
Seit einigen
Jahren
wird nun
audl
der
Sdrub-
betrieb in Frsnkreidr, den Nlederlanden und
'Westdeutsctrland
verstärkt durdrgeltihrt,
Neuer-
dlngs
auctr
in der Volksrepublik
Polen
und
der
DDR.
Die
polnisdren
Sdrubeinhelten bestehen
aus einem Antriebsboot von 2$ PS und
zwei Be-
hältern von
Je
SlSt
Tragtähigkeit. Die Eröffnung
der
Sdubsdriflahrt rut
dem Rhein erfolgte im
Oktober
195?mit
der
Inbetriebnahme des Sdtub-
beotes "Wasserbtiffel". Ein Vorläufer hiervonwar der Einsatz des sogenannten Westtal-trloßes
auf dem
Mlttellandkanal, einer aus
24
elnzelnen
Lgstrohren bestehenden
Einheit.
Ein
jedes
Last-
rohr hat die Länge
von 24 m, einen Durdrmesser
von 3 m und einen Tiefgang
vorr 2,24,m.
Die
Tragfähigkeit beträgt
125 . Drei einzelne
Last-
rohre sind nebeneinander
und adrt hintereinan-
der
gekoppelt.
Zwei Boote,
je
eins
vorn und
adrtern,
sind
starr
mit den Rohren
verbunden
und
bewegen 3000 Ladung, Die Gesamtlänge
der
im Kanal trotz
dieeer Maßnahmen sdlwer
zu
manövrierenden
Einheit
beträgt
220 m, die Ereite
9 m
Die neuerdings aut den Wasserstraßen zwisdten
Berlin und Eisenhüttenstadt
verkehrende Ver-
suchselnheit des
VEB Deutsche Binnenreederei
hat folgende tedrnisdre Daten:
Sdrubboot
Länge
über alLes
l{,00m
Breite tlber alles
8,20m
,
Tiefgang
1,00m
Antriebsleistung
2X8?PS
Besatzung
3 Mann
Prahm
Länge
tiber aues
31,00m
'
Br.eite {iber all,es
8,20m
Konstruktionstiefgang
2,00m
Traglähigleit
4l4t
Der Verband
b€steht aus dem Sdtubboot und
zwei Prähmen.
Es
wird angestrebl daß der
Elnsatz derartiger
Sctrubeinheiten
aul Pendelstredren
erfolgt, wo-
bei
Massengilter,
wie Kohle oder
Erze,
immer
nadr einem bestlmmten Ort
zu trangportieren
sind.
Dann
gehören
zu
einem
Boot
in
der
Regel
sedrs Prähme.
Jeweils zwei davon befinden srdl
ln der B€- und
Entladung, zwei auf
Fahrt mit
dem Boot.
Um audr.
im Selbstfahrerverkehr
eine nodt
höhere Arbeitsproduktivität
zu effeidren,
er-
folgt neuerdings der
Einsatz
schlebender
Motor-
gitterschifie, d. h., ein Fahrzeug wlrd mit einem
Lastkahn durdr
Drahtseile
gekuppelt,
die
von
Winden
über Poller lauten
und aut
Sliihaken
mit
eingefügten Spannsdrrauben
enden. Durdr
lestes
Anuiehen
der Spannsdrrauben
kann .öe
Verbindung starr hergestellt werden
r5
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 18/100
Linksr E in
40 m hoher Bockkron m i t e iner Hubkrof t
von 100Mp, der d ie Reoktoren für
d ie
Reform ie-
rungsonloge t ronspor l ie ren
so l l ,
Unten
rechts : D ie Wärmeoustouschonloge
West der
Rohöldes t i l l o t ion konn
durdt vor f r i s t ige
L ie ferung
des VFB Moschinen-
und Apporotebo Gr immo
dre i
Monote f rüher
fer t iggeste l l t
werden. Monteure
des
VEB Indust r iemontogeMetseburg be i der Arbe i t on
den
Wörmeoustouschern.
Unten; D ie Kühl türme
für dqs Krof twerk
im Erd-
ö lverorbe i tungswerk
Schwedt
(Oder )
werden
in
Gle i tbouweise
beton ier t ,
lm
Vordergrund d ie
Rohrbrückenonlqge
ous
Betonter t ig te i len.
Neue Arbeitsmethoden
ouf dem
Bou:
Komplexe
Fließfertigungn
{$
;i;L-,1
;
I
* a . f 3 - t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 19/100
ie Fließf.ertigung
ist die hödrste Form
der fertlgungsorganisation und
ent-
stand
im
Zusammenhang mit
der. Ent-
wid<lung der
masdrinellen Großindu-
strie. Daraus
folgt,
daß ihre Anwendung
typisdr
ist für Industriebetriebe,
die
große
Stüdsahlen
gleidretr
oder zumindest
gleidr-
artigel Produkte
herstellen.
Die Fließfeitigung
v.ird drarakterlsiert durdr
den kontinuier-
lichen und
gleldrmäßigen
Ablauf aller
Teil-
prozess€, die zur Herstellung der je\l'eiligen
Produkte notwendig sind.
Umgekehrt
kann man
aber auc*rsagen, daß
nur bei kontinuierlidter
und
gleidrmäßiger
Produktion die
Anwendung der
Fließfertigrrng
möglidr
ist.
In
der Bauproduktion
uraren diese Voraussetzun-
gen
unter den
Bedingungen
der kapitalistisdren
Produktionswelse,
von
ganz
wenigen Ahsnahmen
abgesehen,
nldrt
gegeben.
Die
versdried€nen
Auftraggeber
bestimmtön durdr ihre individuellen
Wünsdre Ausführungsart
und
Ausführungszeit
der Bauwerke
und Anlagen,
so
daß es
den Bau-
betrieben unmöglidl war, kontinuierliche
Produk-
tionsprozesse über lange Zeiträume zu organi-
sieren.
Mit
der
Einführung
der
sozialistischen Planwirt-
sctraft können diese
Hemmnisse überwunden
werden, und
es bösteht
die Mögliükeit, bereits
bei der Aulstellung der Pläne,
den volkseigenen
Baubetrieben
in
der
Aulbautechnologie
gleich-
drtige Bauwerke über einen bestimmten
Zeitraum
verteilt
als
Produktionsaufgabe vorzugeben. Da-
mit ist audr für die Bauindustrie die
entsdrei-
dende Voraussetzung
für
die Einführung
der
Fließf ertigung
gegeben.
Eine sehr wichtige Rolle für die Anwendung
der
Fließfertigung
spielen dle
Einfilhrung
der Mon-
tagebauweise nadr dem Baukastensystem sowie
die
Mecfianislerung der
Bau-
und Montage-
arbeiten. Erst das Zusammenwirken aller
drei
Faktoren tilhrt zur Industrialisierung
der Bau-
produktion.
Das
Vernadrlässigen der einen
oder
anderen Maßnahme tührt zwangsläufig
zu Rtick-
schlägen
im
Gesamtkomplex.
Eine weitere
Besonderheit der Fließfertigung
in
der Bauproduktion besteht
darin, daß im Gegen-
satz
zur
stationären Industrie
die
Produkte
(Bau-
werke
bzw. Anlagen) stationär hergestellt
wer-
den müssen.
Das
heißt.
Masdrinen und Arbeits-
kräfte müssen
von einem Arbeitsplatz zum ande-
ren (von Bauwerk zu Bauwerk) entsprechend dem
Arbeitslortsdrritt wandern.
Außerdem tritt
er-
schwerend hinzu, daß die Produktionsprozesse
beim
gegenwärtigen
Entwiddungsstand
der Bau-
tedrnik und
Technologie nodr weitgehe.nd witte-
rungsabhängig
sind,
während
in der Industrie im
allgemeinen
gesctrützte
Produktionsstätten zur
Verfügung
stehen.
Die
ersten Versudre,
die Fließfertigung in
der
Bäuproduktion
anzuwenden, führte
man in
der
DDR im Jahre 195? durdr.
Es
wurden
versdrie-
dene landwirtschaftlithe
Produktionsbauten
(Stall-
bauten),
die
zu einer
Tgktstraße zusammengefaßt
waren, gebaut. Unter Taktstraße versteht man
in
der Bauproduktion
die
tecfrnologisch-organisa-
torische Einheit
zur Anwendung
der Fließterti-
gung.
Derzeit
sind vier Formen von
Taktstraßen
bekannt,
und
zwar
die Tailtaktstraße,
die Spezialtaktstroße,
die Objekttaktstraße,
die Komplextaktstraße.
Eine
Teiltaktstraße
umfaßt
die spezialisierte
und
kontinuierlidre
Ausführung
eines
Arbeitsprozes-
ses. Ihr Ergebnis
sind
Teil-
oder Hilfskonstruk-
tionen
als Bestandteil
der Errichtüng
von kom-
pletten
Bauwerken
oder
Anlagen-
So sind zum B3ispiel
Einschalungsarbeiten,
Einbringen von
Bewehrungen,
Einbringen
und
Verdldrten
von Ortbeton"
Auslegen
und Ausrichten
von Rohrleitungerq
Montieren von
Apparaten und Behältern
usw.
als Teiltaktstraßen zu bezeichnen.
wenn
sie
durctr
feste
Arbeit'skollektive spezialisiert
und
konti-
nuierlidl an mehreren
Objekten oder Teil-
obJekten nadlelnander
ausgetührt werden.
Eine Spezialtaktstraße
umfaßt die kontinuierliche
und
spezialisierte
Auslührung mehrerer
Arbeits-
prozesse,
d. h.
sie
besteht
aus
m€hreren
Teiltakt-
straßen. Ihr Ergebnis sind bestimmte konstruk-
tive Elemente
(Bestandteile)
von Bauwerken
ode.r
Anlagen
Beispielsweise sind Spezialtaktstraßen
solele Talrtstraßen, die zur Austührung von
Fundamenten,
Montagekonstruktionen aus Betonfertigteilen,
zentralheizungsanlagen,
kompletten
Rohrleitungssystemen,
Montag€ von Werkzeugmaschinen usw.
dur&geftlhrt werden. Eine Spezialtsktstraße Iür
d,ie Ausführung
von
Fundamenten
könnte z. B.
die Teiltaktstraßen
-
Elnschalen
der
Funda-
mente
-
Einbringen
der Bewehrungen
-
Ein-
bringen und Verdidlten des Betons - Aus-
sdralen der
Fundamente und Reinigen der
Sdra-
lung
-
vereinigen.
Eine
Obj€kttaktstraße
"umfaßt
die
spezialisierte
und kontinuierlidre
Auslührung
von
gleich-
artigen
Bauwerhen
oder Anlagen, Ihr Ergebnis
1 7
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 20/100
b
F0r
dle Reformicrungsonlogc,
dlc vom VE8
Sdtwcr-
mo3drinenbou
,Korl
Llcbkncöt"
In Mogdcburg
proJoltlert
wurde, wird
cln maBttobg.tr€ue.
Mod.ll
gcbout,
dos on
Stel le clncr
Zeidrnung
ols Arbeitr.
unt€rloga bci
dar
Montoga
dienen wird.
Rechts:
Güntcr
Hcntzschle
vom VEB. Stohl- und
Apporotobou Mogdaburg holf mit,
dia Plonr{lcfi-
stönde ous dcm Vorjohr oufzuholen. Er
.ofbeitot
hlcr on cineri Ulbehölter für dos Kroftwerk
(i m
8i
ldhlntcrgrund).
sind
nutzungsfähige Gebäude
oder
Produktions--
anlagen.
Die Objekttaktstraße
wird in soviel
Spezialtaktstraßen
gegliedert,
als
von der Art der
Objekte
her zu deren Ausführung ertorderlidr
bzw. zweckmäßig
sind.
Eine Kompl€xtaktstraße
umfaßt den vollstän-
digen Aufbau
eines
komplexen nutzungsfähigen
Investitionsvorhabens. In der Komplextaktstraße
werden alle Bauwerke und Anlagen, welche
zu
dem Vorhaben
gehören,
erlaßt
und auf
der
Basis
miteinander abgestimmter Objekt- und Spezial-
taktstraßen
ausgeführt.
Die Kompleitaktstraße
ist
unabhängig
vom Nutzungszwed< und der
bau-
tedrnologischen
Gleichartigkeit, sie kann
für Bau-
vorhaben aller Baufachgruppen vorbereitet und
durdrgeführt werden.
Sowohl
bei
dem
ersten Versuch bei
landwirt-
sdraftlichen Bauten
als
auch
bei dem zweiten
Versuctr, die
Fließfertigung
im
Wohnungsbau an-
zuwenden, handelt es sidr um Objekttaktstraßen,
die in Spezialtaktstraßen
unterteilt
waren.
Im
Jahre 1958 wurde in Wittenberg
zum ersten-
mal mit
ein€r
Objekttaktstraße
für den
Woh-
nungsbau
gearbeitet.
Dabei konnten
gute
Erfolge
erzielt werden,
die
sich
in einer
Steigerung der
Arbeitsproduktivität
um
etwa
100 Prozent und
einer höheren
Masdlinenauslastung
als sonst
widerspiegelten.
Diese
Ergebnisse führten
dazu,
daß sidr
in den
folgenden Jahren
die Anwendung
der
Fließfertigung im
Wohnungsbau
sehr
schnell
über die
ganze
Republik
ausbreitete.
1960i61
begannen die
Bausehaffenden
mit der
Übertragung der
im Wohnungsbau
g€wonnenen
Erfahrungen auf den Industr,iebau. Obwohl
prin-
zipiell keine Untersdriede
in der Form der Fließ-
fertigung bestehen, sind die Schwiertgkeiten beim
Aufbau von
Industriebauwerken und
-anlagen
erheblich größer. Das liegt daran, daß die auszu-
führenden Bauwerke
bautechnologisch im Gegen-
satz
zurr. Wohnungsbau
sehr
unterschiedlich
sind
und daher der Aufbau
von Taktstraßen
mi t
genügend
großer
Produktionsdauer
(möglichst
länger als ein
Jahr)
erschwett
wird.
Ferner ergibt
die Ausführung einzelner Bauwerke
auf einem Industriekomplex
in Fließfertigung
zwar eine Steigerung der
Arbeitsproduktivität
in
dieser Objekttaktstraße,
jedoch
sidrert
eine
soldre
Arbeitsw€ise nicht
die termingemäße und
ökonomisdre Fertigstellung des Gesamtbauvor-
habens.
Aus
diesen
Gründen können die
in
den letzten
Jahren mit der Fließlertigung im Industriebau
erzielten Erfolge auch noch nicht ausreichen.
Da -
mit
sollen die
erzielten Teilerfolge in keiner
Weise
geschmälert
werden, doch
muß män
erkennen,
daß sie noch keine
Endlösung
dar-
stellen.
Die Lösung
des Problems
besteht in
der Anwen-
dung
der komplexen Fließfertigung. Unter kom-
plexer
Fließfertigung versteht man eine solche
Form der Fließfertigung, die
auf die Fertigstel-
lung
eines
ganzen
Komplexes, der einem einheit-
lichen Nutzungszwech dient, z. B.
einem Indu-
striekomplex oder einem Wohnkomplex,
orientiert
ist. Hierbei werden alle Bauwerke und Anlagen
in
Taktstraßen erfaßt und
kontinuierlidl
aus-
geführt.
Dabei
kommt
es darauf an,
daß
de r
Ablauf aller Taktstraßen untereinander exakt
abgestimmt wird, damit
gegenseitige
Behinde-
rungen vermieden werden und der Endtermin
1 8
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 21/100
eingehalt€n
wird. Daraus folgt, daß eine
Kom-
plextaktstraße,
das
ist
die Organisationsform
de r
komplexen
Fließfertigung,
nidlt nur
einfadr
eine
Summe
versi:hiedener
Objekt-, Spezial- und
Teil-
taktstraßen
ist,
sondern
die technologisch
richtige
Abstimmung aufeinander
beinhaltet.
Das techno-
logische Ausführungsprojekt
einer
Komplextakt-
straße erhält
man
also
nicht,
indem von
Teiltakt-
straßen ausgehend
nach oben
weiter verdichtet
wird,
sondern
umgekehrt cladurch,
daß
von einer
ersten Grobkonzeption
(Komplexzyklogramm)
für dbn Aufbau eines
Komplexes
stulenweise
über Objekt-,
Spezial- und
Teiltaktstraßen
ver-
feinert wird.
Erstmalig in der
Deutsdren Demokratischen
Repu-
blik wird
die komplexe
Fließfertigung
beim
Aufbau
des Erdölverarbeitungswerkes
Schwedt
(Oder)
arrgewendet. Die
Vorarbeiter
dazu
( .
Grobkonzeption)
wurden
unter
Leitung von
Herrn Prof. Budnikow
und Dr. Golossow
-
zwei
Experten
auf diesem Gebiet
von der
Akademie
für Bauw€sen ünd
Ardlitektur der Ukrainischen
SSR
in
Kiew
-
durdtgeführt.
In der weiteren
Bearbeitung
eutstand in sozia-
üstischer Gemeinschaltsarbeit von Vertretern
versd)iedener Betriebe
und
Institutionen
ei n
tedrnologisches
Projekt,
'
welches insgesamt
28
Objekttaktstraßen
ausweist. Solche
Objekttakt-
straßen
sind
beispielsweise
Herstellung
der Erdölfernleitung,
Aufbau von
Kugelb€hältern,
Aufbau
der Tanklager,
Herstellen der Geschoßbauten
usw.
Innerhalb
dieser Objekttaktstraßen
sind alle
zu r
Auslührung
der
erfaßten
Bauwerke
oder Anlagen
notwendigen
Arbeiten
in Form
von Spezial-
und
Teiltaktstraßen enthalten.
Besondere
Schwierigkeiten
bei der
Ausarbeitung
der Unterlagen bestanden dadurch, daß in den
Taktstraßen
nicht nur Bauarbeiten,
für
die schon
gewisse
Erfahrungen
vorliegen,
sondern
erstmals
auch die
Ausführung
von Ausrüstungsatrlagen
erfaßt werden
mußte. Unter Ausrüstungen
wer-
den
alle die der direkten
Produktion
dienenden
Geräte
und
Maschinen verstanden.
Das betrifft
beispiölsweise Kraftwerkseinridrtungen
(Kessel
und Generatoren);
Apparate
und
Behälter für
die chem{schen
Prozesse
(Kolonnen,
Öfen
usw.)
und
anderes,
Aus dieser
Zusammenfassung der
verschiedensten
Bau- und Montagearbeiten für Bauwerke
und
Ausrüstungen in einem
tectrnologise-hen Ablauf-
plan,
dem
sog.
Komplexzyklogramm,
entstehen
audr für die
praktische
Realisierung
auf
der
Bau-
stelle
eine
ganze
Reihe
neuer Bed,ingungen.
Bisher war es üblidr,
daß der Arbeitsablauf der
verschiedenen Betriebe
auf der Baustelle über
di e
sog.
Baufreiheit
geregelt
wurde. Unter
Baufrei-
heit versteht
man, daß zunächst
ein Betrieb sein€
Arbeiten
fertigstellt und
danach der folgende
Betrieb beginnen
kann. Diese
Voraussetzung muß
bei
der
komplexen
Fließfertigung natürlidt audt
gegeben
sein,
jedoch
sind
hier
die versdriedenen
ieilprozesse, unabhängig
davon, von welchem
Betrieb
sie
ausgeführt werden,
technologisdt
maximal
mit€inander
verflochten. Dies bedeutet,
daß,
wenn das Arbeitskollektiv
einer
Teiltakt-
straße
seine
Arbeiten nicht
in der vorgesehenen
Zeit
ausfühit.
alle anderen Teiltaktstra ßen sofort
in ihrem Arbeitsablauf behindert werden.
Um diesen
komplizierten
Produktionsprozeß
ricfi-
tig
leiten
zu
können,
wurde deshalb
in Sdtwedt
ein Generalauftragnehmer,
dem
alle auf
der Bau-
stelle arbeitenden
Betriebe weisungsmäßig
unter-
stehen,
geschaffen.
Der Generalauftragnehmer
übergibt dem
Investitionsträger nadt
Fertigstel-
lung eine
komplette Industrieanlage.
Entsprechend
dem Komplexzyklogramm
liefen
die ersten Objekttaktstraßen
bereits an.
Durch
den strengen
Winter entstanden
jedodl
auch
in
Schwedt
erhebliche Schwierigkeiten
bei der
termingemäßen
Durchführung
der
Arbeiten.
Trotz
aller Anstrengung en und
besonderer Winterbau-
rnaßnahmen konnten die Bauarbeiter. Monteure
und Ingenieure auf
der Baustell,e Schwedt den
planmäßigen
Ablauf nicht einhalten.
Jedodr wurden
geeignete
Maßnahmen
getroffen,
um
nadr Eintritt milder Witterung
in kürzester
Frist die entstandenen
Planrückstände aufzu-
hblen und
so
bald
wie möglich wieder
in die im
Zyklogramm vorgesehenen
Termine zu
kommen.
Diese Aufgabe ist
äußerst schwer, muß
aber
ge -
löst werden, um den
Staatsplantermin
l. April
1964 zu
gewährleisten.
Die am
Bau
des Erdölverarbeitungswerkes
Schwedt
(Oder)
Beteiligten
betrachten die
Fest-
Iegungen im Besdrluß des VI. Parteitage s als eine
unter allen Umständen
zu erfüllende Verpfl dr.-
tung. Es heißt dort:
,,Im
Industrie- und Tiefbau
kommt
es
darauf
an ,
die
vorhandenen Kapazitäten
besser
zu nutzen
unS die neuesten wissenschaftlidr-tedrnischen
Erkenntnisse, wie
der
komplexen
Fließfertigung
beim Bau
des
Erdölverarbeitungswerkes Schwedt
und des Kompaktbaues in Leinefelde, in
sozia-
listischer Gemeinschaftsarbeit
zwischen Wissen-
schaftlern,
Projektante n und Praktikern
der
Bau-
ausführung
sowie der Ausrtistungsmontage
schnell in der
Praris durchzusetzen. Das erfordert
die Standardisierung
und Typung der
Bauele-
mente, Ausrüstungsbaugruppen und Fertigungs-
verfahren, auf
deren Grundlage
die Massen-
produktion
austauschbarer,
weitgehend komplet-
tierter
El€mente
zu erfolgen
hat."
Gerharil llaertel
1 9
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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{M
V O N
U L R I C H
B E R G E R
Tapsig wie
Bären
gehen
die Springer zum Flug-
zeüg. Die wirbelnde Luftschraube der An-2
peitscht
die Luft. Die
Jungen stemmen
sidr
die-
sem Sturm entgegen,
klettern
unbeholfen
in die
Kabine. Die Tür wird
geschlossen.
Die Masdrine
rollt langsam und holpernd zur
Startbahn, dann
wird sie schneller.
Nadr wenigen
Metern ist
si e
frei, das Stuckern hört auf
-
sie
fliegt.
Fünf Fallschirmspringer sitzen aut den harten
Metallhockern des Flugzeuges,
die
Haare ver-
borgen unter
schwarzbraunen
Lederkappen. Über
die weißen
Sprungkombinationen
spannen sich
die breiten Gurte der Fallsdrirme. Heiß ist es in
der Kabine. Die lünf
blichen
aus den
runden
Fenstern. Die Erde kippt zur Seite, die An-2
fliegt eine weite Kurve. Sie hat die Absprung-
höhe von 2000 m erreictrt, nimmt
Kurs
gegen
den
Wind
und
steuert
das Zielkreuz
an.
Einer öffnet die Tür
und
hängt
sie
fest. Brüllend
stürzt
sictr
der Luftstrom
in die
Masdrine.
Die Fallsdrirmspringer stehen
auf, b€festigen
ihre Automatenleinen
an der Stahltrosse,
die
unter der Decke durdr die
ganze
Länge der
Kabine
läuft, und treten
zur
Tür.
Jetzt ist der Absetzpunkt
erreidrt.
Ein
lautes
,,Ab ".
Einer nadr
dem anderen, Arme und Beine
weit
gegrätsdrt,
das Gesidrt nach unten, lassen
sie
sich aus der Maschine fallen.
Fünf weiße
Leinen hängen an der Stahltrosse
-
die Automa-
ten
am Gurtzeug der Springer laufen
-
fünf
weiße Gestalten
fallen zur Erde,
sdrnell kleiner
werdend,
Wie
auf einem Polster liegen
sie im Luftstrom.
Nadr
wenigen Sekunden rasen
sie
der
Erde
mi t
fast 200
km/h entgegen. Ihre
Blidre
gleiten
ztir
Stoppuhr auf
dem Handgelenk,
zu ihrem Höhen-
messer
auf dem Brustfallsdrirm.
22 Sekunden
nach
dem Absprung reißt
der erste mit
einer
schnellen, kraftvollen
Bewegung
seinen
Schirm
auf, zwei
Sekunden
später der näctnte.
Dreißig
Sekunden,
nadrdem
der letzte
Springer das
Flugzeug
verlassen
hat, hängen fünf
weiße
Schirme am Himmel. Mit sidleren Bewegungen
d,irigieren
die Springer
ihre Sdrirme,
stellen
sie
gegen
den
Wind,
kreuzen, schießen nadr
vorn,
verharren wieder,
drehen fast
aüf
der Stelle.
Dann
setzen
sie auf,
unmittelbar neben
dem
Zielkreuz.
20
Oben :
Fo lschirmpro ek t
vo n
Leonordo dc
V inc i ,
Follsdtirm von
Fouste Veronz io
Follschirm
das Physikers
Lenörmont
(' 783),
Fo l l sch i rm
des Englönders
Robert
Cocting
(183n.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 23/100
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Konodlcchcr
Schli tzfol
schlrm
"lrvin-Blonk
goere'.
Er
besit:t
2E Bohnon und
aine S<hli tzöffnung
übcr
5 Bohncn,
Erster Einsotz
bel den
Wcltm.istersdroften
1958 in Brotirlovo.
Der Schirm zeigte
ober
niöt
die
gewilnsdrten
Ergebnisse
(zu
geringe
Vortriebskrolt,
zu
geringes
Drehmoment,
ger lnge
Sink-
gerchwindigkeit).
Sowjetisöar
Sclrl tzfol lscfi rm T-2,
Bei den
Waltmeisteßdrotten
von 1958
In Brotislovo
erkömplten
sidr
dio
sowjetisöen
Fol schirmspri
nger
m i t
d iesem Söi rm
Weltmeisterti tel
fü r Mönner
und F rouen.
Chincslschar Drei-
sdrl tz-Fol schirm
mi t
schr f lodrar Koppe
-
dorous
rasult leren hohe
Pendclonföl l igkeit
und
geringere
Vortrlebskroft
o ls be i
g le iöcn
l(onstrukl ionen
mil
höhcr.r
Koppenouslegung
sowle
eln hohes
Drehmoment.
In der Terminologie der Fallsdrirms pringer
heißt
das kombinierter
Gruppensprung aus 2000 m
Höhe. eine Kombination also von
lreiem Fall
und Ziellandung.
*
Die
Idee des Fallschirmspringens
ist
schon
rund
500
Jahre alt.
Leonardo
da Vinci war
der
erste,
der sich Gedanken darüber machte. Er
kam zu
der Erkenntnis,
daß
man die
Widerstandsfläche
des Mensdren, die er der Luft entgegenstellen
kann,
vergrößern muß. Der
Fallschirm, den er
projektierte,
hatte eine
Widerstandsfläche von
62
m2.
Diese
Größe hätte
tatsächlich ausgereicht.
einen Menschen
gefahrlos
sinken
zu lassen. Das
ist frappierend,
wenn man weiß,
daß Leonardo
da
Vinci noch keineriei
Angaben über die
Größe
des Luf twiderstandes
besaß. Er konnte
sich
nur
äuf Schätzungen
verlassen. Auch
konnte
er seinen
Schirm
nicht in der Praxis
erproben.
200 Jahre
vergingen,
ehe der
Venezianer-Fauste
Veranzio
nicht nur
als
nächster
einen Fallschirm
konstruierte,
sondern auch
ausprobierte.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erschienen die
ersten
Ballons am Himmel.
Man
erinnerte sich
des Fallschirmes
-
er war
ja
ein sehr nützliches
Rettungsgerät.
Viele Konstrukteure
machten sictl
an
die Arbeit, und
die
Ballonfahrer
hängten
die
mit
gummiertem,
Iuftundurchlässigem
Gewebe
bespannten
starren Gerippe unter
ihre Gondeln.
Blanchard
war der
erste, der
sich nach einer
Havarie
seines Luftschiffes
dem Fallschirm
an -
vertraute
und sicher
iandete. Das war
im Jahre
1785. AIs die
Ballons
von
Flugzeugen
abgelöst
wurden,
die Gesdrwindigkeiten
größer
und
die
Kabinen kleiner
wurden,
suchte man
nach
neuen
Fallschirmkonstruktionen.
ln
allen Ländern
ar -
beiteten die Konstrukteure an dem Problem, die
Fallsdri.rrnkappe
ohne Gerippe zu
bauen und sie
in
einem leicht zu
öfinenden
Paket
unterzu-
bringen,
Die
Geburtsstunde
des modernen
Fallschirms
war
das
Jahr 1911. Der
russische
Reserveleutnant
de r
Artil lerie
GIeb
Jewgenjewitsch
Kotelnikow
kon-
struierte mit
dem RK-l
einen Rüchen-Fallschirm.
dessen
Konstrukt ionsmerkmaie
wir
heute
bei
allen modernen
Fallschirmen
wiederfinden.
*
Heute
kann man
nicht mehr
schlechthin
von
Fallschirmen sprechen, denn im Laufe der Ent-
wicklung,
hauptsächlich
in
den letzten
fünfzig
Jahren,
hat
sich die Fallschirmtechnik
in hohem
Maße spezialisiert.
Zunächst
klassifiziert
man
die Fallschirme
nach
ihrem
Verwendungszweck
in
personenfall-
schirme,
Lastenfallschirme,
Brems- und
Stabili-
sierungsfallschirme.
(Hierbei
wollen
wir die Kate-
gorie
der Spezialfallschirme
und Hilfsfallschirme
außer
acht lassen.)
Die Personenfallschirme
klas-
sifiziert man
wiederum.
Hier
gibt
es
Rettungs-
fallsctrirme,
Übungsfallschirme
und
Sportfall-
schirme.
Diese wieder
untersdreidet
man nach
der Tragweise in Sitzfauschirme, Rückenfall-
schirme
und Brust fa i lschirme.
Eine
andere Möglidrkeit
ist
die Klassifizierung
nach Konstruktionsmerkmalen
in
quadratischc'
und rund,e Fallschirme,
Rotationsfallschirme,
Bänderschirme
und SdrlitzfallscNrme.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 25/100
Das Ganze ist
noch
ein
bißdten komplizierter,
als
hier
besdrrieben, da
sidl die
elnzelnen Kate-
gorlen
über'sdrneiden
und oft audr ineinander
übergehen.
*
Wir spractren anlangs votl den hohen Forderun-
gen,
die
dle
Fallsdrirmspringer an ihre Sport,
scädrme
stellen,
Die
Springer
unserrer Repubük standen Ende
der
ftinfzlger Jahre vor einem solcherr Problem. In
de'n
Jahren zuvor
ging
es darum, die
Grundlagen
für den Fallsdrirmsport
in unserer Republik
zu
sdraffen, Für dlesen
Zwedc stand mit dem
quadratiscträn,
'l2mr
großen
PD-4? ein
zuverläs-
siger
und sidrerer
Übungsfallsctrirm
zur Verfü-
gung,
der
eine
geFinge
Sinkgeschwindigkeit
auf-
Iveigt
und deshalb ftir
die Anfängerausbildung
ausgezeicbnet
geeignet
ist.
Daß
dieser Sdrirm
aber
kaum,als Sportlallsctrirm einzusetzen
lst,
nierkten unsere Springer, als sie mit ihm
gegen
die besten sowjetisdren, tsdredroslowakisctren
und
polnisdren
Springer antraten. Trotz
aller
Anstrengungen
rangierten unsere
Sportler im-
metr unter
,ferner
liefen".
üm das zu verstehen, muß man wissen, weldre
Eigenschalten
einen
guten
Sportfallsdlirm aus-
zeidlnen.
Fast
jede
fallsdrirmsportlidre Disziplin
-
ob
Ein-
zel-
oder Gruppensprung, ob äm Tage oder
in
der
Nacttt
-
sdrließt
mit einer
Ziellandung ab.
Man
muß mit
dem Sdrirm also ausgezeidrnet
manövrieren
können,
das heißt, man inuß
gegen
den Wind kreuzen, auf der Stelle sinken und
den Schirm ohne Seitenversetzung schnell drehen
können,
Diese Forderungen konnte der langsame uhdrelativ unbeweglide PD-4?
nattirli&
nicht erftil-
len. Spät€r
standen
unseren
Springern
zwar so-
wjetisdre und tschechoslowakisdre Sportlall-
sdrirme zur Verfügung, aber
audr sle entspradren
nidlt
ganz
ihren Wünsctten. Hlnzu
kommt nodr,
dhß der Fallsddrmsport
eines Landes
nictrt
nui
nadr den
Leistungen
seiner Springer,
sondern
audr
nadr
der Leistungsfähigkelt seiner Sportfall-
sdrirme eingesdützt wird
-
und unsere
FalI-
sdrirmsprlnger
hatten sictr vgrgenommen, iln
die
Reihe der stärksten
Fallselirmsportnationen
der
Welt
vorzustoßen.
Vor
elnlgen Jahren
hatten'sowjetische
Fall-
sdtirmkonstrukteure erkannt, daß Sdrlitzfall-
söirme die
ßtinstigsten
Voraussetzungen bieten,
hohe
sportlidre Leistungen
zu
erreictren. Danach
wurden
audr in vielen
anderen
Ländern
mit
mehr
oder
weniger Erlolg Sdrlitzfallsdrirme entwidrelt,
Ein
Sülitzfallsdrirm
sollte
deshalb
audr der
neue
Sportlallsdrirm
der
DDR werden.
Ein Kollektiv
ertahrener Konstrukteure
und Fallschirmspringer
madrte
sidr an die Arbeit.
Drei
Faktor€n
sind
für die Manövnierlähigkeit
eines
Sportlallschirmes maßgebend;
die
Sink-
gesdrwindlgkelt,
die Vortniebskraft und die Dreh-
gesdrwindigkeit,
Diese
drei Faktoren stehen
in
enger Wedrselbeziehung miteinander, und man
muß sie sorglältig
aufeinander abstimmen, will
man.optimale
Werte
erhalten.
So
kann
man
die
Sinkgesdrwindigkeit
nidrt
beltebig erhöhen,
um
die
Vortriebgkraft
größer
werden
zu
lassen, da
das auf Kosten der Sicherheit des Springers
ginge.
Jede Konstruktion ist also ein Kompromiß,
.
und
durdt
tedlnisdle Raflinessen muß man die
'Werte
so
günstig
wie möglictr
gestalten.
Das Entwiclclungskollektiv
unserer Republik
orientierte
slch aul das Weltniveau in
der
Fall-
sdrirmtedrnik,
erarbeitete sorgtältig
die Ziel-
stellung
und entwiehelte
und
konstrulerte
in so-
zialistisdrer
Gemeinsdraltsarbeit den
Sportfall-
schirm RI-3.
Die runde und relativ hohe Kappe dieses Sdrlr-
mes besteht
aus 28
fünlfeldrigen
Bahnen.
Als
Material wurde
Naturseide
mit
einer
Luftdurdr-
lässlgkelt von
300
pro
m2 und
Sekunde verwen-.
det.
Am aulfälligsten
sind
die
drei Schlitze auf
der Rtid<seite
der Kappe. Der
große
Mittelsctrlitz
sdtaflt einen
starken
Drudrgegensatz.
Ein Tunnel
über
diesem Sdlitz
-
eine
Neuheit in der Fall-
sddrmtechnik
-
leitet
die nadr oben
ent-
weichende
Luft
nadr hinten
ab. verstärkt die
Vortriebskralt
und
verringert
die Sinkgeschwin-
digkeit. Zwei
L-törmige
Schlitze rechts
und
links
neben
dem.Mittelsdllitz
verstärken ebenfalls
die
Vortr.iebskraft
und ermöglidren
es dem
Springer,
ilber ein Steuerleinensystem dem Sctrirm eine so
hohe Drehges&windigkeit
zu
geben,
daß
er
bei
'
IYindgeschwindigkeiten
bis
zu 5 m/s nahezu
auf
der
Stelle
dreht. Außerdem
zeichnet
er sich
durct{
eine von
anderen
Fallsctrirmen
kaum
erreictrte
Pendelsicherheit
aus.
.
Nun mußte
sieh dieser
Fallschirm,
der
von
der
Konstruktion
. her
das Weltniveau
mitbestimmt.
in der
Praxis
bewähren..
Und
die Stunde
kam.
13.Mal 1962,
Sbhönhagen.
Sedrs
Fallschirmsprin-
ger
stelgen
in
die An-2:
Gruppenzielsprung
aus
15{Dm
Höhe
am Tage.
Zielentfernung
4,66m
-
Weltrekordl
l3.Junl 1062, lgenhüttenstodt
Anita
Stordr springt
aus 2000
m: kombinierter
Einzelsprung.
Nach zwei
Sprtlngen hat sie eine
durdrschnittliche Ziel-
entfernung von 1,12m erreidrt
-
Wcltrokord
In
der
Nac*rt des 15. Junl 1962,Strausberg. Drei
Fallsdürmsprlnger
haben nadr einem
kombinier-
ten Gruppensprung aus 600 m eine
durchschnitt-
Iidre Zielentfernung
von
1,94 m
-
Weltrekord
Und
da-nn
geht
es Sctrlag auf
Sctrlag, Dreizehn
Weltrekorde kann dle
Internationale Flugsport-
föderation
(FAI)
alletn
im Jahre
1962 für
die
besten
Springerinnen
und
Springer des Aero-
klubs der DDR registrieren.
Diese Weltrekorde
bestätigen
nidrt nur die Welt-
klasse des Sportlallsdlirmes
RL-3,
sondern
sind
gleichzeitig
Beweis für das hohe Können unserer
Fallsdrirmspringer, Die
Fallse}lrmtedrnik steht
nodt am
Beginn lhrer Entwiclrlung. Konstruk-
teure in
vielen
Staaten
der Erde arbeiten
gegen-
wärtig an
der Vervollkommnung aUer Arten
von
Fallsdrirmen.
Wir
haben uns einen
Euten
Platz
im Springen und in der
Entwicklüng von Sport-
fallsdrlrmen
erkämpft. diesen Platz
gilt
es
zu
halten
und
auszubauen. Die Voraussetzungen
sind hiörfür
gegöben,
denn ln vielen Bezirks-
Aeroklubs unserer Republik stehen nldrt nur
Fallsdrirmsprdngtürme, sondern aucrh
Absetz-
flugzeuge
zur Vedtigung, dle allen
gesunden
Mä-
deln
und Jungen
Gelegenheit
bieten,
den
,,Sport
der Ktlhnen" zu erlernen.
23
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 26/100
p,
t,o
I
I
L
,il:#"1
6;
i{:
\
Bei
dor
Montoge
der
Mognetgigontsn
von Zdlrd.
Zcfioro.
Der Leiter des lnstl tutr für Physik bcl der Akodcmle
der Wlssenschoften
der
Gruslnlschcn SSR,
Surob
Mondschowldse,
STRAHE
Hoch in den Bergen des Kaukasus
steht
auf
dem
Paß Zchra-Zcharo das schneeweiße
Gebäude der
Wissenschaftlichen Station für die
Erforschung
der kosmischen Strahlen, das dem Institut für
Physik der Akademie
der Wissensdtaften der
Grusinischen Sozialistischen
Sowjetrepublik
an -
gegliedert
ist.
Die kosmischen
Strahlen,
oder
wie
man sie
gewöhnlich
zu nennen
pflegt,
die kosmischen Teil-
dren, dringen aus
dem
interplanetarischen Raum
ständig und
überall auf die Erde.
Sobald
sie
durch die Schicht der Erdatmosphäre kommen,
Verändern
sie
ihre
Richtung, verlangsamen die
Geschwindigkeit oder verlieren sich vollkommen.
Alle
diese Erscheinungen erschweren ihre Unter-
suchung. Je höher
diese Untersuchungen
über der
Erde
durchgeführt werden, u'm so weniger
Neben-
einflüsse gibt es. Daher werden die Forschungs-
stationen,
die die kosmischen Strahlen
unter-
sudren, möglichst hoch
über
dem Meeresspiegel
errichtet. Die wissenschaftliche Station
Zchra-
Zcharo liegt 2500 m hoch.
24
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 27/100
,
'%'
Q*",','
-ff
M KAUKASUS
Sobald die kosmisdren
Teilchen das Magnetfeld
durdrdringen,
ändern
sie ihre Bahn und beginnen,
sich krummlinig
zu
bewegen.
Mit
Hilfe einer
Nebelkammer (Wilsonkammer), in deren Dampf
die Teilchen ihre
Spuren zurücklassen, können
die Physiker
die
Bahnänderung der Teildren
registriererr
und flxieren. Die
Anderung
des
Weges
gestättet
die
Bestimmung der Energie
dieser kosmisdren
Teildren. Kennen wir die
Didrte
der
Spur,
die
in
der Nebelkammer von den
Teildren
gezogm
wird,
dann
können
wir audr
viele
q'eitere
Eigensctraften bestimmen.
Von
ganz
besonderem Interesse
sind
die Teilchen,
die hohe
Energien
besitzen, Je höher
die Energie
ist, um
so mehr
,,Geheimnisse"
verrät
das Elemen-
tarteildren
dem
Wissenschaftler. In
den künst-
lidren Beschleunigern, den Syndrrophasotronen,
können
die
Teildren bis
jetzt
Energien
von eini-
gen
Milliarden
Elektronenvolt
übertragen.
Die
Sendboten
des Kosmos
besitien aber tausendlactr
größere
Energien,
Da es
jedodr
nicht leicht ist,
diese Energien
,,zu
fangen",
benötigen
wir
ein
besonders
großes
Magnetfeld.
Der
Elektromagnet,
der in der Hochgebirgsstation
Zc}lra-Zeharo erridrtet wurde, ist in seiner Stärke
einzigartig,
Er
besitzt
ein Magnetfeld
von 6 mJ
und
wiegt
einige
tausend Tonnen.
Dieser
einzigartige
Elektromagnet
wurde nach
den
teönisctren
Angaben und Berechnungen
des
Mitglieds
der Akademie
der
Wissenschaften
der Grusinischen
Sozialistischen
Sowjetrepublik,
A n dr
on i
k
a s c h w i I i ,
und
den
Mitarbei tern
des Instituts
für Physik
geschaffen,
Die ent-
sprechende
Nebelkammer
schufen
wissensdraft-
lidte
Mitarbeiter des
Spezialkonstruktionsbüros
am Laboratorium
für
hohe Energien
deÄ
gleichen
Instituts
unter
der Leitung
von Subar Mandscha-
widse. Außerdem wurden eine Ionisationskammer
mit
einer komplizierten
Elektronik,
die für die
Registrierung
des Stromes der Elementarteilchen
bestimmt
ist, Funkenkammern. die
die Grund-
energie
der Teildren messen,
usw, errichtet.
25
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 28/100
des
Güterumschlogs
Der
Aufbau des
Sozialismus
in der
Deutschen
Demokratischen
Republik stellt
auch das
Ver-
kehrswesen vor umfangteidre Aufgaben. Die
ständig
anwachsende
Produktion
in Industrie
und
Landwirtsdraft
führt
zu immer
größerem
Ansteigen
des
Gütertransports.
Das Verkehrs-
wesen
mußte in
Zusammenarbeit
mit allen betei-
Iigten Wirtsdraftszweigen
nadr Wegen
suchen,
die den
Gütertransport
rationeller
gestalten.
Besondere
Aufmerksamkeit
wurde
dabei dem
im
Verlaufe
des
Transportprozesses
mehrfadt auf-
tretenden
Umschlag
gesdrenkt.
Auf
dem Wege
vom
Erzeuger
zum Verbraucher
durchlaufen
die
zu transportierenden
Güter
zunädlst
sdlon im
Bereich
des
Erzeugerbetriebes
mehrere
Um-
schlagprozesse
m
innerbetrieblidren
Transport.
Daran schließt sidr der Umsdrlag zwischen dem
Erzeugerbetrieb
und einem
Verkehrsträger
an.
\Mährend
des Transports
zum
Verbraudrer
kön-
nen
ebenfalls
Umschlagleistungen
notwendig
werden.
Bei der
Auslieferung an
den
Emplänger
26
muß das
Gut nodrmals bewegt
werden, und
sdrließlidr
bestehen
audr Transport und Lager-
haltung beim Empfänger aus einer Reihe von
Umsdrlagprozessen.
Es
ist
verständlich, daß alle diese
vielfältigen,
an versdriedenen
Orten und in
versdtiedenen
Stadien des
Produktionsprozesses durdtzu{ühren-
den Gtiterumschlagleistungen
außerordentlidt
arbeitsintensiv sind.
Die
gemeinsamen
Bestre-
bungen
aller Wirtsdraftszweige
und
Verkehrs-
träger
gehen
deshalb
dahin, diese Umschlag-
leistungen
durch
zwed,rentsprectrende
Vorkeh-
rungen so
rationell
wie'möglich
zu
gestalten.
Zur
Veringerung
des mit dem
Umsdtlag verbundenen
Arbeitsaufwandes
wurden und
werden
deshalb
systematisdr
die
Voraussetzungen
dafür
geschaf-
fen, den Umschlag überall weitgehend zu medra-
nisieren.
Eine Voraussetzung
ür die Mechanisierung
des
Umsdrlags
ist
die
Sdraflung
von einheitlichen,
standardisierten
Abmessungen
der
umzuschla-
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 29/100
Boxpoletten
ind,
gonz gleich
welche
Art von
Stüc*gutsi s
oufnehmen,
topelk lor .
genden
Stüdre. Am eindrucksvollsten
kann
dies
durch die Besdrreibung
des Behälter-
und Palet-
tenverkehrs dargestellt
werden.
Die Deutsche Reichsbahn
als
größter
Verkehrs-
träger der DDR
hat in den letzten
Jahren in
enger Zusammenarbeit
mit
den anderen
Ver-
kehrsträgern
und mit
allen übrigen
Wirtschafts-
zweigen
ein System
des Behälter-
und Paletten-
verkehrs aufgebaut, das ständig weiterentwickelt
wird. Wir wollen
kurz darstellen,
nadr
weldren
Grundsätzen
dieser Verkehr
gestaltet
wird, und
welche Vorteile
er für
den Güterumschlag
besitzt.
nine Vielzahl von
kleineren
Stüd<en,
die transpor-
tiert
werden sollen,
wird zu
größeren
Transport-
einheiten zusammengefaßt,
die mif
weniger
Arbeitsaufwand
umgesdrlagen
werden können.
Behälter bieten
dem
Gut dabei zugleich
eine
Außenverpackung,
die
gegen
die Einwirkungen
des Transports
weitgehenden
Sdrutz
gewährt.
Paletten hingegen
dienen
lediglich
der Zusam-
menfassung kleiner
Stücke zu
größeren
Einhei-
ten; sie erfüIlen also eine reine Ladefunktion,
stellen
jedoch
keine
besondere
Verpackung
dar.
Dementsprechend
muß
man
audr die Güter
aus-
wählcn,
die für den
Transport
in Behäitern
oder
Paletten
geeignet
sirid.
Zunächst
wollen
wir den
Behälterverkehr
be -
trachten.
Behälter
sind
umschlossene
Transport-
gefäße,
die rollbar,
straßenfahrbar
oder stapel-
fähig sein können.
Die Deutsdle
Reiehsbahn
be -
sitzt Klein-
und Großbehälter,
wobei
alle Behäl-
ter mit einem
Fassungsraum
bis zu 3 m3
als
Kleinbehälter,
aile
mit
größerem
Fassungsraum
als Großbehälter
bezeichnet
werden. Die
Behälter
werden
zur Untersdreidung
mit
Gruppenzeichen
in Gestalt großer Budtstaben bezeichnet.
Der Umschlag
von Kleinbehältern
wird
durch
Elektroschlepper
(rollbare
Kleinbehälter)
oder
durch
Gabelstapler
und Gabelhubwagen
(stapel-
fähige
Kleinbehälter)
ausgeführt.
Die in der
Übersidrt
genannten
Großbehälter
werden mit
Krananlagen
bewegt.
Die
volkswirtschaftlichen
Vorteile
des Behälter-
verkehrs
müssen
im Zusammenhang
mit
denen
des
Palettenverkehrs
gesehen
werden.
Deshalb
soll zunächst
nodl
der Palettenverkehr
kurz
be-
schrieben
werden,
Viele Güter
mit kleineren
Abmessungen
lassen
sich zu
größeren,
rationell
umzusdtlagenden
Ein-
heiten zusammenfassen, ohne daß sie zugleictr
auch den
äußeren Sdrutz eines
Behälters
benö-
tigen. Diese
Güter eignen
sich
zum Versand
in
Paletten. Die
Deutsche
Reidrsbahn beschafft
Box-
und Fladrpaletten.
Beide Arten
von Paletten be-
sitzen das
gleidre
Grundmaß 800
X
1200 mm.
Si e
sind mit
Gabelstapler
und Gabelhubwagen unter-
fahrbar,
Abb. 2 zeigt den Transport
einer Box-
palette.
auf die auch
stapelfähige Kleinbehälter
aufgesetzt werden können.
Weldre Vorteile
ergeben sidr
aus dem Einsatz
von Behältern
und Paletten?
Betrachen
wir zu*
nächst
den Stüdcgutverkehr.
Eisenbahn
und
Krattverkehr müssen eine Vielzahl von Sendun-
gen
mit
gänzlich
unterschiedlictrer
Stückzahl
und
verschiedenartigen Abmessungen
und
Gewichten
befördern. Wenn man
versucht,
aus dieser. Viel-
falt
einen
Durchschnittswert
hinsichtlidr
der
An -
zahl
und der Masse der zu
einer Sendung
ge -
A b b . ?
. . ,
b e q u e m e r
e h t
e s m i t P o l e t t e n . . .
, . .
o d e r B e h ö l t e r n .
Arbe i t i s t
dos Ver loden von
Stückgut
m i t
d e r
S c h u b k o r r e . .
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 30/100
Tobclle:
Gruppcn-
zcldrcn
Fossungs-
roum
Lodc-
mossc
(kgl
Einteilung.der ehölterder
Deutsöen
Reidrrbohn
B.höltcrlnn.nmoEc
Löngc
(mm)
Brcltc
(mm)
'
Höhc
(mm)
A
B
c
D
E
. F
'
0bcr 9-6 400G-5000
{lbcr 6-16 4000-6000
üb.r 16
.
{000-6000
.
l(t.hb.hülr.f
lrollbarl
I 1000 1450 8ü
900
2 100 1650 950 13@
3 750 1900
1100 1a20
Xblnbrhöltor
ltlop.lföhlgl
0,75
900
1200
qx,
E00
Gro0behtltrr
2050
2600-4300
409(F4670
Ö
T
2030
1&r0-2r50
?o0r?,20iJ
930
1600-?ap
1760-23C0
Jcdc
Gruppc konn ouBcrdcm
rur Klnn:clchnung
bcrondcrer Elgcnsdroftcn durdr Zufi lgung von
Ncbcnzcldrcn
(tlclno
Budrrtobcn) nodrmolc untertellt werdon.
So
werdrn z.
8.
Klcinbchölter mit
dlchten Stlrn- und
Scltcn.
wöndcn durdr dor Nebcnzoldren
d
bcrcidrnct
(2.
B.
Ad,
Bd).
hörenden Stücke zu bilden, dann kommt man zu
der
Feststellung, daß
eine
Stüdrgutsendung
im
Mittel.
aus 5 bis 6
Einzelstüdren zu
je
etwa 45
kg
'besteht.
Eine
mit
rund 280
kg
ausgelastete
Palette
entspridlt demnactr der Masse einer Sttlckgut-
sendung. Diese
-
palettierte
-
Sendung
besteht
jedodr
nur noctr
aus einem einzigen Stilck, das
nunmehr medtaniseh
behandelt
werden kann.
Der medranisdre Umsdrlag ermögüdlt
eine
er-
heblidre Arbeitseinsparung
im Ladedienst,
Ilier-
für
ein
kleines Beispiel:
Eine Fahrt mit der Stechkarre,
einem
einfadlen
manuellen umschlaggerät,
bewältigt
etwa 120 kg.
Bei elner Fahrt des Gabelstaplers werden im
Durchsdrnitt hingegen
etwa 250. . .280 kg bewegt.
Somit
wird
bei
Einsatz
von Gabelstaplern
etwa
die HäIfte
aller
Fahrten
aüf
dem
Gilterboden
eingespart; außerdem verläuft
eine
Fahrt
mit
dem Gabelstapler wesentlldt
sdrneller
als elne
Stedrkarrenfahrt. Ahnlidre Vergleidle
kann
rnan
audr
bei der medranr.sdren Behandlung von Be-
häItern
ziehen.
Ein
anderer
widltiger Vorzug des Einsatzes von
Behältern und Paletten besteht in
der
besseren
Ausnutzun des Fahrzeugparks
der Verkehrs-
träger. I"i.ir
das
in
Behältern
oder
Paletten
ver-
ladene Gut wird wesentlldr weniger Wagenraum
benötigt als für die.gleidre Menge anderen Gutes.
Würden
?5 Prozent
aller
Stückgüter
in solchen
Ladeeinheiteri zusammengefaßt, so könnten rund
2l Prozent
aller
zur Zeit im Stüc.kgutverkehr
gebundenen
Güterwagen der
Eisenbahn
einge-
spart und ltir die
Betörderung
anderer Gtiter zur
Verltigung
gestellt
werden. Dieser Beredrnung
wurde
die
derzeitige mittlere Auslastung der Be-
hälter
und Paletten
zugrunde
gelegt.
Die Ein-
sparung an Wagenraum wird nodr höher sein,
wenn die Behälter und Paletten
besser
ausge-
lastet werden. Sie
sind
jedodr
zur
Zeit
nur zu
etwa ?5 Prozent ihres Fassungsraums
ausgenutzt.
Diese Möglictrkeiten zur Rationalisierung werdenzur ?,eit nodr nicht
in vollem
Umtang
genutzt.
Nadr
internatlonal
bestätigten- I'eststellungen
sind ?0,
..80
Prozent
aller
Stückgtiter
in Klein-
behältern oder Paletten verladbar,
Besonders der
Elnsatz
von
Faletten wird
vieltadr nodl
unter-
sdrätzt. Die
Deutsche
Reidsbahn ist
zur Zeit da-
28
bei, in
großem
Umfang
Paletter\ insbesondere
Flachpaletten, zu besdraften. Da sidr viele Ver-
sandbetrlebe
über die Möglidrkeiten zur
Palettie-
rung ihrer Versandgtiter noch
nicht
klar sind,
werden die
Paletten auctr noch
nidlt
genügend
gernutzt.
Vielfadr
werden Güter,
die zum Versand
in
Paletten bestens
geelgnet
slnd,
nodr
als Ein-
zelstücke befördert und müssen mit erheblichem
manuellen Arbeitsaufwand
umgesdrlagen
wer-
den
(s.
Abb.
I) .
In einigen Wirtsdraftszweigen wurden
jedoc*r
bereits erfolgverspredrende Anstrengungen
un-
ternommen, um eine durchgehende
Medtanisie-
rung des Umsdrlags zu erreichen. Viele Güter
werden bereits im
Versandbetrieb
grulrdsätzlidl
in Paletten verladen
und den Empfangobetrieben
ebenso
zugeführt, Dabei
ist es von besonderer
Bedeutung,
daß
sicfi
alle
am Palettenverkehr
be-
teiligten
Bekiebe
von vornherein
standardibierte
Paletten
beschaffen.
Zur weiteren Vereinladrung
des Verkehrs
und zur Besdtleunigunä
des Palet-
tenumlauls
bietet die Deutsdre
Reidrsbahn den
Transportbeteiligten,
die
standardisierte Palet-
ten besitzen,
die Möglidrkeit,
diese Paletten mit
'der
Eisenbahn
auszutausctren.
Für eine bestimmte
Anzahl beladen_zum
Versand
gebrachter
Paletten
bekommt der Versender
die
gleidre
Anzahl
leerer
Paletten zurfid(. Beim Empfang beladener Pa-
letten übergibt
der
Emplänger
der Eisenbahn
die
glei&e
Anzahl leerer Paletten.
Durdr dieses
Austauschverlahren
können
erhebliche Leer-
bewegungen von
Paletten eingespart
werden,
Der Behälter-
und Palettenverkehr wird
in
den
kommenden
Jahren
immer stärker' ausgebaut
we[den. Dazu
bedarf
es
einer eqgen sozialisti-
.sdlen
Gemeinsdraltsarbeit
aller am Transport
Beteiligten. In
dieser
kurzen
Darstellung sollte
gezeigt
werden,
weldre bedeutenden Einsparung-
gen
beim Gtitertransport dadurdr
.mögltdr
sind.
Erlolge
sind bereits erzielt worden,
dodr
muß
dies nur als ein Anfang gewertet werden. Alle
Transportbeteiligten
sollten sidr mit diesem Pro-
blem stärker
besdrältigen
und die von ihnen ver-
sandtqn Güter einer entspredrenden Untersu-
drung unterziehen, Der Sinsatz von Behältern
und Paletten
bringt
nidt zuletzt
auch ltir
ihre
eigene
Arbeit
Vorteile.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 31/100
(*
4t
W . M E S E N Z E I V ,
U d S i R
Aus den.drei
Reidren
der
Natur
-
der
Welt der
Mineralien,
der Pflanzen-
und Tierwelt
-
nahm
der Mensö den
Rohstoü filr
die Herstellung
der
Dinge,
die er im
tägli{tten Leben
braucfit. In
unserer Zeitfreichen
allerdings
die
;natürlidrenLieferantent' nlcht mehr aus, um unsere Bedürf-
nisse
zu befriedigen.
Plaste und andere
synthe-
tisdre Stoffe
kommen
uns
hlef zu Hilfe.
trin drarakterlstisctres
Merkmal der
Plaste lst die
erstaunlidte
Viellalt lhrer Eigensdraften.
In dem
gleiclren.Werkstoff
sind die
versdriedensrtigsten
wertvollen
Eigenschaften
vereinigt wie
Elastizi-
tät, hohe Festigkeit
und
große
Haltberkeit. Diese
Kunststolfe
können
ein ausgezeidrnetes
Mahrial
ftif
den masslven
Körper einef,.Masddne sein. In
einem
anderen
Fall wird daraus
ein
teiner film
von
l0,
.
.
ä
Mikron
Didrc
hergestellt. Etn
ausltin-
discler Betrieb für die Produktion synthetisdrerStofle
stellte Handsdruhe
aus Kunststotf
her, die
so
dilnn
sind,
daß das Tastgefi.lhl
der Finger
kaum
gemiadert
wird. Die Fingerabdrüdre
sind
genauso
deutlidr
ausgeprägt, als wären
sle
mit
bloßen Händen
gemadtt
worden.
Bis
vor kurzem wurde
hodrwertiger
Stahl als
das einzige
Material
angesehen,
das sidr filr die
Herstellung von Stanzen
eignet, Heute wird
der
Stahl erfolgreidr durdr
Kunststofl
ersetzt. Die
Qualität der Stanzen z. B. aus Stirokrill lst höher
als bei Stahl; die Masctrinen halten
länger. Aus
diesen Hartplasten
wurden in der letzten
Zdit
rnit HiUe
einfadrer Formen aus Holz,
Metall oder
Gips
audr verschiedene
Werkzeuge hergestellt.
Bekannt ist
aüdl der Kunststoff,
der hinsichtlidr
seiner dremisc*ren
Resistenz
Gold und Platln
übertrifft.
Es handelt
sich
um
Fluorplast-4
oder
Tetlon.
Setbst stärkste Sädren
und
Säuren-
gemische
sind nidrt
in der Lage,
dlese Verbin-
dung aufzulösen.
Dieser
Werkstoff
brennt
nicht,
guiUt
im
\ilasser nidrt aul,
bleibt bei
einer Ab-
kühlung bis
-
100
oC,
und
bei
einer Erwärmung
bis zu 3@
qC
unverändert, Wenn man mit tr'luor-plastfilmen
Skier
ilberzieht,
dann
gleiten
sie
bei
jeder
beliebigen Temperatur
über den
Sdrnee.
Kunststof{beton
ist die Bezeictrnung
ttlr einen
besonders
festen Kunststoff,
der
in
den
USA hs-
gestellt
wurde.
Seinem Außeren
nadr erinnert
29
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 32/100
ri,.
Einer
dieser Kunststofte
(Textolit)
besteht
aus
in
Schichten
gepreßtem
Material,
aus einem
Gg-
webe,
das
mit
einer
Kunstteerlösung
(Bakelit)
durctrtränkt
ist. Zahnräder
aus
Textolit sind
um
ein Vielfadres
leidrter und haltbarer
als stählerne
Zahnräder,
und
die Lager
halten einer
großen
Belastung
stand
(bis
zl 2,6
Je
cm2).
Wenn
wir an
Stelle
des Gewebes
Glasfasern
ver-
wenden,
so erhalten
wir
Glasplaste.
Das
ist
gleidxam ein armierter synthetisdler T€er. Wie
haltbar dieses
Material
ist,
soll folgendes
zeigen:
Die
aus
Glasplasten hergestellten
Federn
über-
treffen
die Stahlfedern
bezi.iglich
der Festigkeit
und Elastizität
Nadl 20
MiUionen
Kompressio-
nen
hatte
bei einem
Versudr
die
Stahlfeder
35 Prozent ihrer
Elastizität
verloren,
während
die
Feder
aus Glasplast
nur
6 Frozent
ihrer Elastizi-
tät
einbüßte.
Eine
Drehmasdrine
für das
Gewindesctrneideri
aus Kunststoff?
Diese
ungewöhnliclre
Maschine
ist keine Phantasie,
sondern
Wirklidrkeit.
Ihre
Zahnräder,
Führungsräder,
Muttern
und viele
andere
Teile
sind aus
Kunststoffen.
Welchen
Vorteil hat ein soldres Aggregat? Es arbeitet ge-
räusdllos,
genauer
und
schneller. läßt
sidr ein-
fscher
und
biUiger
herstellen
und hat
eine lange
Lebensdauer.
Ein
ernsthafter
Konkurrent
für das
Metall.
das
im
Maschinenbau
verwendet
wird.
ist
das Ka-
pron.
Dieser
wunderbare
Kunststoff
ist
ein aus-
gezeidrnetes
Material
ftir Masdrinenteile.
Lager,
Budrsen,
Zahnradgetriebe
und
Manschetten
aus
Kapron
zeichnen
sich nicht
nur
durch
ihre
Halt-
barkeit
aus, sondern
sind audr
sehr widerstands-
fähig
gegen
die
Einwirkung
von ö1, Treibstoff,
Laugen,
verschiedener
Lösungsmittel
und
gegen
Korrosion. Diese Teile lassen sich schnell her-
stellen
und können
leidlt
ausgewechselt
werden.
AIIein
die Fabrik
für
die llerstellung
von Dreh-
masclinen
in
Rjasan
'stellt
bereits
über 120
ver-
schiedene
Teile
aus Kapron
her.
Die
Verwendung
von Maschinenteilen
aus neuen
Stoffen
lührte
in vielen Fällen
zu einer
Verbes-
dieser Kunststoff
wirklidr an
Beton, seine
HaIt-
barkeit und Festigkeit ist.aber
adrtmal
größer
als
die
des Gemisches
aus
Zement,
Kies und
Wasser.
Besondere Aufmerksamkeit erregen die Glas-
kunststoffe, Im Maschinenbau
und Bauwesen
ersetzen sje
Stahl und Duraluminium.
Ihrem Ge-
wicht nadr
sind die Glaskunststolfe
fast um das
2,5ladre leidrter
als Aluminium,
in bezug auf
Haltbarkeit
und Festigkeit
aber nehmen
sie es
mit
den besten Stahlsorten
auf,
Was die Wider-
standsfähigkeit
gegen
die Einflüsse
atmosphäri-
sdrer Bedingungen,
Wasser, Salze
und wasser-
löslicher
Salze
betrifft,
so
gibt
es für
Glaskunst-
stoffe
kaum
einen Drsatz
In der
Versuchsabteilung
der Werften
und der
Sdrifisreparaturanlagen
von Nagatin
bei
Moskau
wurde ein Plgstschiff ftir 65 Passagiere gebaut.
Es
hat eine Länge
von
fast 25
m
und
wird von
einem
I50-PS-Motor
angetrieben,
Dieses Sdriff
hat sehr
viele Vorteile.
Es
ist fast um
die Hälfte
leichter
als
ähnlidre Konstruktionen
aus Metall,
es rostet
nidrt
und ist nidrt
magnetisdt,
wird
weder
geschweißt
nodr
genietet.
Diese
sdrönen
und
haltbaren Fahrzeuge
befahren
bereits Fli.isse
und Meere.
Die
Grundlagen
der modernen
Kunststofre
sind
synthetische
Teere,
Einige
Kunststoffe
wie
Polyäthylen
und Polystirol
bestehen vollkommen
aus
Teer, d.
h, aus reinen
Polymeren.
Die
meisten dieser Kunststoffe enthalt€n aber noctl
Bestandteile,
die den Produkten
mechanisdre
Haltbarkeit
und
tr'estigkeit
gegen
hohe Tempera-.
turen,
Elastizittit
und andere
wertvolle
Eigen-
sdraften
verlelhen.
Der
synthetische Teer
dient
hier
als Bindemittel.
30
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 33/100
serung der Arbeitsweise der.Masdrinen
und
Me-
dranismen und
bradrte bei vielen Kennziffern
große
Einsparungen.
Dabei ist der Preis der
Kunststoffteile
um das Zehn- bis Fünffache
niedriger als
bei
Bronzeteilen
und um das
Fünf-
zehnfache niedriger
als bei Weißmetallteilen.
Nidrt
wenig Gußmaterial wird
für
die
Herstel-
lung
von Bremsbac-ken benötigt. Die Fabrik Char-
plastmass
hat ihre
Kunststoffproduktion auf der
Basis
von Phenolformaldehydteer mit einer
Füllmasse aus Asbest aufgenommen. Die Erfah-
rungen
bei der Verwendung der neuen Brems-
backen
haben
gezeigt,
daß
sie
drei- bis
fünfmal
so lange halten
wie die aus Grauguß.
Vor uns liegt
eine
Autofeder. Gewöhnlidl
sind
es miteinander verbundene
Stahlplatten.
Hier
sehen wir aber kein Metall. Die Feder wurde
aus Plasten hergestellt. Die Haltbarköit
ist fünf-
mal
größer
als bei Stahlbledr.
Hervorragende Ergebnisse
bradrten
die
Unter-
suchungen
eines
Lastkraftwagens
mit
einer
Rah-
menaufhängung
aus Kunststoff. Der Lastkraft-
wagen fuhr weidr
wie ein Personenkraftwagen,
In Elektronenrechenmaschinen beflnden sich
Tausende von Kunststoffteilen. Die
Verwendung
von Polyamidteeren
zur
Herstellung
dieser
Teile
gestattet
es, die Ausgaben
um
50. .
.60
Prozent
zu reduzieren,
die Genauigkeit zu
e:höhen,
einen
lauUosen
und flüssigen
Gang
zu
garantieren
und
die Kontrolle zu vereinfadren.
Nach den Angaben des WissenschafUichen For-
schungsinstituts für
Kunststoffe
können unsere
Masdrinenbauer
bereits
jetzt
aus Polymeren un-
gefähr
6400 versdriedene Teile für
Maschinen
und
Mechanismen herstellen.
Die Verwendung von Plasten beschränkt sich
aber nidrt nur
auf
den
Masdrinenbap. Verschie-
Cenartige, manchmal unerwartete und erstaun-
liche Verwendung finden
die
Kunststoffe in der
Technik und im täglichen Leben.
Wieviel Arbeit muß man zum Beispiel Iür
di e
Herstellung
gewöhnlicher
Wasserleitungsrohre
aus Metall aufwenden.
Man braucht
die Rohre
aber nur aus Polyäthylen herzustellen
*
und
de r
ganze
Arbeitsprozeß wird vereinfacht. Die
Qua'i-
tät der neuen Rohre übertrifft bei
ridrtiger Ver-
arbeitung
wesentlidl
die
der
Metallrohre.
Was
di e
Herstellung betrifft,
so
ist.sie ebenfalls
bedeu-
tend
einfacher.
Bei der
Produktion
von
Lastkraftwagen werden
gegenwärtig
durchschnittl idt 6,6 kg
Kunststoff
verbraucht. Bis zum Jahr 1980 wird
diese Menge
um mehr
als
das Zehnfache ansteigen.
Das ver-
ringert die Kosten für die Herstellung der Lkll '
um
ein Vielfaches. Man
kann die Erfahrungen der
Autofabrik Gorki anführen. Auf der Ausstellung
der Errungenschaften der Volkswirtschaft
zeigte
dieser
Betrieb
Autoteile
aus
Glasplasten. Große
wirtschaftliche Bedeutung hat der
Austausclr des
Wagenkastens
aus
Metall durdr einen
Kunst-
stoffwagenkasten.
So
wird
auch
das Gewicht
des
Lkw wesentlich verringert.
Das
bedeutet
außer-
dem die
Einsparung
einer
halben Tonne Treib-
stoff
im Jahr
je
Lastkraftwagen.
Eine
Tonne Kunststoff
ersetzt im
Maschinenbau
durchschnittl ich
rB
r. .5 t
Buntmetall. Tausend
Tonnen Kunststoff, die Metall ersetzen, bringen
dem Lande Einsparungen von über 500 000 Rubel.
Dabei
sinken
die Produktionsselbstkosten um das
Vier-
bis
Achtfache.
Glaskunststoff ist
nictrt nur
ein
Material mit
sehr
wertvollen Eigensdraften,
er ist
auch
sehr
ver-
schleißfest. Im Bergbau werden schon die Holz-
und Metallbefestigungen
(Stempel)
zu 50 Pro-
zent durch
Glaskunststoffstempel
ersetzt und
dadurch Einsparungen
von
100 Millionen Rubel
erzielt. Außerdem
wird die
Arbeit
der
Kumpel
erleichtert,
und Tausende Untertagearbeiter
wer-
den frei.
Würde man einen Wettbewerb für das beste
Baumaterial
austragen, dann fiele der Sieg weder
dem Beton noch den Ziegeln, den Metalleln oder
dem Holz zu, sondern
den
Kunststoffen. Aus
Ziegeln kann
man keine Dächer, aus Blech keine
Wände und aus
Holz keine Kanalisation
oder
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 34/100
Ein Arbeltsonzug
our Plostfol ie, di.
g.gcn
rodlooktivc
Strohlen r€slst€nt lrt. Dqr
Foto roigt
.lnan sowjcthdt.n
Mechonihcr,
dcr dsn Rsoktoroum
dcr
Atorneisbredrcrs
,Lcnin"
überpr0ft.
Ein
Sporttouclrboot dur
glosseldcnvcrstörltail
Polyort r
wlrd
in Wcsldoutcftlond
gcbout,
Fotor: ZB
und W.lmsf
Wasserleitung bauen. Die Plaste aber erfüllen
tiberall ihren Zwec}. Sie können fest sein wie
Beton, durchsidrtig wie Glas und ewig wie Gra-
nit, Man kann sie aber
genauso
]eicltt wie Holz
bearbeiten.
sie brennen im Feuer nidrt und
rosten nictrt an der Luft.
Wände aus Glasplasten
dämmen die Wärme, sind sdralldidrt; die leidrten
festen
Däctrer
lassen
keine Spur von Feu&tig-
keit durdr.
32
Oder
denken
wir an Möbel und
Rohrleitungen,
Fenster und
Ttlren, sanitäre Einridrtungen
-
alles läßt sidr aus modernen
Kunststoflen
ferti-
gen.
Verlod<ende Perspektiven
erö{fnen
die Plaste
suclt
unserer
Landwirtschaft.
Man
kann sich
gut
leidrte
bewegliche
Getreidesilos,
Wasserbehälter,
Berieselungsanlagen,
Garagen, Treibhäuser uew.
aus diesen universellen
Baustolfen vorstellen.
P6ste und Medizin - von Jahr zu Jahr wächst
ihre Freundsdraft.
Aus diesen Werkstoffen kön-
nen künstliche
nippen, Gelenke
und Sehnen,
kihstliche
Augen und Teile
von
Knorpeln
und
Knochen hergestellt
werden. Feinste Kunststoft-
lolien
ersetzen das
bescfiädigte
TrommelfeU
und
stellen
das Gehör
wieder
her.
Plastsehläuche
er-
setzen Speiseröhren, Adern
und
Teile
des
Darrns.
Ein
ausgezeictrnetesMaterial
lür
plastische
Ope-
rationen ist
poröser
Kunststotf,
der auf der
Easis
von Polyvinilalkohol herg€stellt wird
-'unter
normalen Verhältnissen
ein
redrt lestes Material.
Sobald dieser Stoff aber ins tr'eucht€ kommt, ist
er elastisdr wie ein Schwamm, Der Chirurg ist in
der Lage, mit diesem Material
erkrankte
Lungen-
teile
zu ersetze{r. Der
Kunststoff ist
genauso
elastisch wie die Lunge
und
verwäctrst
audl
nadl
einiger
Zeit
mit
dem Gewebe.
VöIlig neue
Wege
kann
die
Chirurgie mit
den
Polymerleimen
gehen.
In letzter Zeit wurde in
Japan ein
solcher
Leim für innere Organe
ge-
schaflen.
Er
klebt
den Dtlnndarm,
die Speise-
röhre und auctr Blutgeläße, Unsere Wissenschaft-
ler arbeiten
jetzt
an
der Entwid<lung
ein€s
Leims
aus Polymeren, mit dem man g€brochene Kno-
chen zusammenfiigen kann, Die
Erfolge
der
Chemie
auf
diesem Gebiet lassen einen Um-
bdrwung in der
gesamten
Chirurgie erwarten.
Komplizierte
Operationen wird man
in Zukunft
bedeutend schneller
durcfiführen
können
als
das
jetut
noch der Fall ist.
Man könnte
weiter
die
vielseitigsten
Gebiete
nennen,
bei
denen sich die
Plaste
sdron einen
festen Platz
erobert haben, oder wo
sie
sogar zu
einer
völligen
UmwäIzung
tühren. Wir stehen
erst am
Anfang
einer technisdren
Epoche,
in
der
die
Plaste
und andere synthetisdre
Kunststoffe
nidrt mehr wegzudenken sind.
Man sagt bestimmten Materialien
nactr,
daß
sie
hart wie Stahl, andere biegsam
wie
Gummi,
federleidrt, dünn und
geschmeidig
wie
Seide
usw.
wären,
Welctres
Attribut sollen wir nun
den Plasten
geben?
Sie
können
alle
diese
Eigen-
sdlaften
haben,
sie
sind
universell
und
deshalb
für uns von solch
großer
Bedeutung.
'lüir
stellten
hier einige Plaste und deren Eigen-
sdlaften von
heute vor.
Beinahe
märchenhaft ist
die Zukunft dieser Kunststoffe. Und wir erwei-
sen
dieser Zukunft alle Aufmerksamkeit. l9 bis
21 Millionen Tonnen Plaste - das ist das Fünf-
factre der heutigen Weltproduktion
*
wird die
UdSSR im Jahr 1980
produzieren
Die Plastdremie
tritt äls ein
gewaltiger guter
Freund in unser Leben ein,
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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undWfini
Auf der
Stot ion Loporsko jo
im Gebie t Mur-
monsk
l iegt
d ie w issenschof t l i che
For-
schungsbos i :
des
Geophys iko l i söen
Polor -
ins t i tu ts ,
Dqs Ins t i tu t
hot
s ich
in den zwei
Johren
se ines Bes lehens
bere i ts e ine i
Nomen
in der w issenschof t l i chen
Wel t
be i
der Beobochtung
des Polor l i ch ts
und der
Verönderungen
des mognet ischen
Pols der
Erde
gemoöt .
Unser B i ld ze ib t
d ie
wissen-
schqf t l i chen M i torbe i ter
G .
Storkow
und
P, Borissow
bei der Vorbereitung
von
Auf-
nohmen des
Stornenhimmels .
D ie
Com-Duong-Loger
in Loo
Coi
(Nordv ie tnom)
l ie fern
susgeze ichneteApot i te monnig focher
Ar t
m i t
e inem
hohen
Prozentsotz von Phosphorsöure.
Die
nohezu unerscfiöpf-
l i d ren Reserven
werden
quf
mehr
o ls e ine
Mi l l i o rde
Tonnen
geschötzt.
Der
dorous
gewonnene
Düngar wird
für die
inlensive
Entwic*lung der nordvletnomesischen
Londwirt-
schoft €rwondt,
Von
dem bu lgor ischen Arz t
Dr . M i lon M i lew
wurde
dieser
neue Herz-Lungen-Apporot
entwiclelt, mit dem
bereits seit
Oktober
1962
erfolgreich
Operotionen om sogenonnten
trockenen Herzen durcirgeführt
wurden. lm Vergleidr ru
öhnl i chen
Apporoten hot d ie
bu lgor ische Entw ic* lung
den
Vor te i l , doß
s ie ouö unte . dgn Bedingungen
einer
t ie fon
Hypothermie
eingesetzt
werden
konn.
33
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Von
oben
noch un ten :
Kro t tbe tö t ig te Sponnvorr iö tungen s ind wich t ige
Mi t te l de r K le inmechon is ie rung n
den Drehe-
re ien , Der VEB Record -Sponnzeuge
ero
produ-
r ie r t E lek t rosponner
mi t e ine r Sponnkro f t von
2500 kp und 3600 kp
(unser
B i ld ) . Noch in
d ie -
:em
Johr wi rd h ie r
d ie Produkt ion
e ines Soonn-
fu t te rs mi t
unbegrenz le r Sponnwe i te
on lou fen
und domit d ie
E inso tzmög l ichke i t
e r E lek t ro -
sponner
weren t l i ch
e rwe i te rn .
E ine
der
neuesten
Abor ten des K-Wogens wurde
kürz l i chou f
e ine r
Londoner
Ausste l lung
gere ig t ,
Der , ,Muske lkro f t -K"Wogen" s t le ich t
ru foh ren
und
ermög l ich t den K indern , schon k le ine Wet t -
kömpte
quszu t rogen ,
Die
junge
Dome
jedoc l : .
d re d iesen Wogen vo r füh r te ,
sche in t
t ro tz
L ö c h e l n rz i e m l i c h
e i n g e e n g t z u s e i n .
Vor ku rzem wurden d ie Tasts
h i t
e inem
neuon
Auto re i len typ , de r u . o . fü r Pkws der
Typen
Tot ro -603 nd
Wolgo
gee igne t
is t ,
in de r
CSSR
beende t . D ie Besonderhe i t d ieses Re i fens, der
im, ,Rudy-Ri jen" -Werk
in Go t two ldov
ge fe r t ig t
w i rd , i s t d ie Pro f i l fo rm, d ie ouch bei hohen
Geschwind igke i ten und in Kurven d ie Ru tsch-
ge fohr
wesen i l iö he robse tz t .
Dos is t d ie Versuchsprodukt ione ines Kunst -
ho rz te i les de r Verk le idung {ü r E le l t ro loks , D ie
Lokbouer
in de r
CSSR
hoben s ich d ie
Au fgobe
geste l l t .
du rch d ie Verwendung von
Kunsthoruen
groBe
Mengen von Meto t l
e inzusporen , dos
b isher be i Lokverk le idungen
b l ich
wor .
G le ich -
ze i t ig i s t mon der
Au f fossung , doß
der Kon-
s t ruk t ionsp fo reßdurch den E inso t r
von Kunst -
ho rzverk le idvngen bedeu tend
e in focher w i rd .
r
.
34
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 37/100
Dieser neuor t ige Sche ibenwischer
ommt ous Fronkre ich ,
Er
s te l l t e ine
Konst ruk t iondor , d ie
rwe i fe l los ouch fü r
unsere
Kfz , -Zubehör indus l r ie eh r
in te resson t s t , do s ie e rheb l id t
dozu be i t rög t , be i
ve rschmutz ten
ohrbohnen d ie Verkehrs-
s icherhe i t
zu e rhöhen .
Jeder Wischero rn r i s t
h ie rbe i m i t
e ine r Doppe ldü :e
ousgerüste t , d ie über
e ine
f lex ib lc Le i -
tung
mi t
e ine r Sche ibenwoschon loge
b l iöe r Ar t
ve rbunden
is t . D ie neue Ausführung
ho t
jedoch
den
Vor te i l , doß der
Wqschst roh l unobhöng ig von der Fohrgeschwind igkei t n
jedem
Fo l l im Bere id r
dos Wische 's
l ieg t .
Au f
der
Westse i tedes V ie rwo lds tä t te r
Sees
(Schwe iz)
oben
vor
e in ige r
Ze i t die le tz ten
Sp.engorbe i ten begonnen .
S ie
d ienen zum Bou e ines Tunne ls du rch dos Lopper :Geb i rgs-
moss iv .
Deu t l i ch
is t
qu f
d iesem
Bi ld d ie
vorgesehene
Größe
des kün l t igen
Tunne ls zu
erkennen .
-,
-..'
-::-Y.x,a':6:i[a:
ru@.;;r#
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 38/100
ft.ö
i
t .
ffirr
uui
;irt
9-ry
Vor
c in ige r Ze i t hobcn d ic
G le iso rbe i le r
im Berc ich de r
Bohnmeisterei Hoyerswerdo
mlt der machonisiert en Gleis-
untorholtung bcgonnen. Die Glelsbettungsn werd€n jetd
mcdronisiert
go.oinigt,
und komplctt vormontierte
Wcidren-
elnheit€n werden mit modernen Elsenbohnkronen
einge-
bout.
An
Stell6
von l0
. . , 15
Arbeitern,
dic bisher
pr o
Woldre 24
Stunden
eingosatzt woren, werden
j€tlt
nur noö
4 Arbaitströfte
rweicinholb
Slunden
pro
Weidre
benötigt.
lm Werk
"Neftepribor"
(Moskou)
wurdc eine neuc a€ismo.
logische
Erkundungsstotion ontwickalt.
Diese
Stotion, un3el
Bild z eigt ihren mognetisdren Regulot or, hot 3ich bcrelts
ols sehr
garignet
für
geologiscfio
Erkundungsorbeiten
emlesen, do mit ihr die
Bertimmung dcr
Struktur
vo n
Erdscfi iöten
mögllch
ist.
Auf
dor
dlesjöhrigen
"32,
Rolley
Automob le Monte C orlo"
errong der Typ
Slodo Oclovio,
der oudr in der Deutschen
Demokrotisöen
Republik w€ite
Verbreitung
gefunden
hot,
zum drlttcn Mol
ohne
Strofpunktc den 1. Preis,
Ein€ inter.ssonte
Neuheit
für
Soorttoudrer stel l t
dos bri-
t i sd re Aqumob i le dor , dos in se ine r Kunstg loskob ine ü r
:wei Monn
genügend
Plotz bietet,
um erfolgreiche Touö-
expeditionen vornehmen zu können. Dos Fohrzeug
wird von
zwei beldseitig der Rum pfas ongeordneten
Elektromotoren
getrieben.
Die im
Sitzkosten
entholtenen zwei
l2-Vl'25-Ah-
Bottcrien
ermögllchcn
€lne einstündige Unteruosserfohrt
bei alner
Höcfistgeschwlndigkeit
von
3
km,/h.
36
.di'
l:j;,;{i-5i
s,
' . 8 ' i
t i
: 1 r r \ j
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 39/100
In den le tz ten Togen des in d iesem
Johr rech t
longen Win te ts moö te
e ine neue Lokomot ive
der wer tdeu tschen Bundesbohn
ih re Probe fohr t
du rd r
Süddeu tsch lond . D ie Mosch ine mi t
der
Typbeze ichnung
V320 uöh l t m i t
ih ren 4000PS
Le is tung zu den
stö rks ton d iese lhydrou l i schen
Lokomot ivon Westdeu tsch londs.
S ie so l l lü r
Schne l lzü9e b is zu
Geschwind igke i ten von
150kmi 'h und
Güte r üge b is 100kmlh
e ingese tz t
werd
en .
Mi t te
reö tsr
Die Jugend l ichen
der neugeb i lde ten
Br igode
"V l .
Por te i tog"
in de r Abre i lung Moto rre lo is
im
VEB Werk fü r
S igno l - und
Sicherungstechn ik
Ber l in hoben dsrch ih re
vorb i ld l i che Arbö i t d ie
b isher igen
Voru r te i le überwunden , Monche
ö l te ren Ko l legen
hq t ten
geg loub t ,
doß d ie
Jugend l ichen n ich t
d ie
no twend ige
Quo l i tö t
go rqn t ie ren
könn ten . D ie
jungen
Arbe i te r ho -
ben
jedoch ,
wie ouch dor M i tg l ied de r
Br igode
iooch in He inze
( l inks) ,
dos Gegen te i l bewiesen .
Aus G lqsfqsers to f fen s t d ie Kob ine
d ieses eng l i schen
Lkw
gefertigt.
Außerdem
lößt
sie
sich
ruf
erleichterten
Motor-
wor tung noch vo rn k ippen ,
Diese neue Bouq . t
-
w i r
s te l l ten
s ie e rs tmo l ig in
, ,Jugend
und Techn ik"
He t l 7162om Ba i -
sp ie l e ines sowje l i schen Lkw vor
-
sche in t s ich in
le t l te r
Ze i t immer
mehr im Lkw-Bou in te rno t iono l durchzuse tzen ,
Rech ts :
E ine der modernsten schechos lowok isöen
Mqsch i -
nen fü r
d ie Schroubenprodukt ion s t d ie , ,TPZ 12" , d ie von
e inem Mosch in is ten bed ien t w i rd .
S ie
ve f f i ch te t d i6
g le iche
Arbe i t , zu de r b isher v ie r
Mosch inän
mi t insgesomt
sech
PersonenBed ienung e ingese tz twerdsn mußten .
{r
I
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 40/100
*-d4ffiffisffiNeffiF-$
-ffiffi
t l
Oben:
Domi t dos
bewöhr te
En t fe rnunos-
meßsystem
er K le inb i ldkqmero
Werro
qr ich
tür
den Nohbereich
eingesetzt
werden
konn,
ho t de r
VEB
Cor l Ze iss Jeno
dos Werrq -
Nohe ins te l lge rö t
en twic le l t ,
dos
ers tmo l ig
ouf der
Frühjohrsmesse
vorgestel l t
wurde.
Oben l inks :
E in
Sp i t renerzeugn is
es Mosch i -
nenbqus
ist
der Seperotor
"SOZA"
mi t
selbstreinigender Trommel,
Der Seperotor
d ien t zu r
Trennung von
F lüss ig le i tsgemi -
schen mit
hohem
Fettstoffontei l .
Der vom
VEB Mosdrinenfobrik
Kyffhöuse.hütte
her-
gestellta
Seperotor
bestimmt dos
Welt-
n iveou
ou t d iesem
Geb ie t .
Diese
NqhtschweiBmosdri
ne
180/80stel l te
de r
VEB Lokomotivbou
Elektrotechnische
Werke
, ,Hons
Be imle r"
ous, D ie Noh tsöwe iß-
mosö inen werden mi t Ausrüs lung fü r
Löngsnoh t
oder
fü r
Quernoh t
b tw, m i t Aus-
rüs tungen
fü r d ie woh lwe ise
Ausführung
beider Schweißo.ten
hergestel l t.
Die in
Leipzig
gezeigte
Moschine
ist speriel l f l i r
dos
Schwe i8envon Löngsnöh ten
qn
Rohren
best immt,
38
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 41/100
Diese vollelektrische
Schreibmoschlnc ous
dom VEB Büromosdrinenwerk
Sömmcrdo
zeichn€t
sich vor ollem durch eine moderne
Formgebu.ng
und
hohen
Bedlenungskomfort
qu : .
A l le
Sdrre ib -
und Funkt ionstos ten
o l -
gen
der lel chtesten Barührung. Wenn der
Sc*rreibwogen
in
die Ausgongsstellung
zu -
rüclgleitet, löst
e. ostomotisch die
gcwöhltc
Ze i lensöo l tung ous. Auö d ie
qu tomqt isd re
Unterst(eichung
gehört
zu
den
Annehmliö-
k6itcn diaser
Sdrreibmoschine,
Diose Neu-
ontwidlung wor ouf der Messe eines der
Spitrenexponote unse.er Büromorchinen-
i ndust r ie .
Mitter Dieser
moderne Leiöttriobwogen
mi t
Baiwogen
gehört
zu den wirtsdroftl idrsten
Schienenfohrzeugen lm
Eisenbohnwesen und
kommt vom VEB Woggonbou Boutren, D ie
Tr iebwogene inhe i t i s t
sp€z io l l
fü r den Zu-
bringerverkehr ouf Nebenstrecken bestimmt,
lh re An t r iebsqn loge
be teh t
ous e inem
wos-
sergckühlten
6-Zylinder-Unterflurdiesel, dcr
l8O PS be i
1500
U/mln abg ib t . Der T r ieb -
wogen
er fe ich t ohne
Be iwogen e ine
Ge-
schwind igk6 i t
von
75 km,rh ,
Der
Uhren-
und Mosch inen fobr ik VEB
Kle -
ment Gottwold ist ain
großer
Wurf
gelun-
gen .
Mi t de r fo rmschönen ,e lec t r i c " .
de ren
1 ,5 -V-E lement
ine Gongdouer von
minde-
st€n3 einem Johr
gorontiert,
setzten sictr
die
Ruhlaer
on die Weltspitze,
Diose elek-
trische Armbonduhr ist
-
lm Vergleidr ru
onderen
in te rno t iono len Erzeugn issen
-
zwe i fc l los
d ie beste Konst ruk t ion ,
Bequem
wie
in
e inem
So lon s i tz t mon in
diesem modernen
Speis€wogen,
den dig
ungor ischen Woggonbou-
und Mosö inen-
werke
Györ
ouf dem
Freigelönde
der Messe
ousstel l tcn. Der Wogcn ist mit siaben
Tischen für
jeweils
zwei
Personen
und sle-
ben
Tisdren tür vier
PerJonen
ousgestqttet.
Dqs Küchenobteil
besitzt neun Kodtstellen,
zwei Boclöfen
und einen Wosserboiler,
di c
mit Propongos
bekieben
werden.
qd;
Itf iü 'r,*-" -
j ::f
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 42/100
Einc
niveouvolle Vertikol-Zweiroum-Reproduktionskomero
st . l l te
der VEB Repro tcc f in ik m i t
de . ,u ronus"
(Formot
4@X500 mm) vor. Besondere Merkmole: qutomotisöe, elek-
tronisdr
gercaelte
Eildschorfeinstellung für zwei
Objektive,
Zen t ro lbed ienungsstond u r Aus lösung
der E ins te l l vo rgönge
-
und
Gütszeichen
"Q".
Dos ist
dar reoktive
Zefstöuber RZ-'t,
der ous Jugoslowien
kommt
und vo r
o l lem im
Obst - , Gemüse-
und We inbou
söwie in
der Forstwirtsöoft
und
ouf
Tobokplontogen
zu r
Bekömpfung
von Pflonrensöödlingen
eingcsetrt wird,
Do s
Geröt
konn zur Zerstöubung
hochkonzentrierter
troclener
und feuchter
Mittel
Verwendung flnden.
Dieser
e legon te
Söouke lsesse l , e in
Sp i tzenerzeugn isunse-
re r
S i tzmöbe l indust r ie
von
der
F i rmo
He inz Knorr
in Aue ,
ist
ein
gutgehender
Exportortikel.
Auslöndisöe Köufer
sind
vor o l lem Ho l lo r id
und Be lg ien .
Diö
Fernsehkomero
FUK
2 für
Studio- und
Reportogebetrieb
kommt
ous Jeno und
is t m i t
dem Au fnohme-Ob jekt ivso tz
ür
B i ldwinke l
von
6c. , .47o
gee igne t .
lh re
e lek t ron isc f ien
ou-
gruppen
sind {ür
625 Zeilennorm
ousgelegt,
übarsichtl idr
und
le ich t he rousnehmbor
cu fgebou t .
4o
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 43/100
Dem
wissenschoftlich-techni5chen
Höchststond
entsDricht die
neue Ro l leno t fse tmosö ine,u l t ro -se t
jun io r" ,
d ie vom VEB
Druckmoschinenwerke
Leipzig im
goukostensystem
konstru-
ie r t und gebou t worden is t , S ie o rbe i te t noö dem Pr inz ip
Gummiry l inder ;Druckzy l inder
nd
löß t
s ich woh lwe ise zu den
versch iedensten
Mosö inen-Vor iqn ten zu rommense tzen .Die
zen t ro le
Scho l tung rowie
Pop ie r ro l len -E inhebe-Söwenkorme
und d ie ho lbou tomot isd re Bohnsponnungsbremse r le ich te rn
dem Dr ucker d ie Arbe i t e rheb l i ch ,
Ers tmo l ig
konn ten
d ie Besucherder
Messe
e ine
neue lnnen-
gewindero l l s tonge
in Funkt ion sehen ,
d ie de r VEB
Werk-
zeugfobrik
Berl in-Treptow zeigte. Der
Rollbereidr für dieses
Werkzeug
geh t
von
30 mm , . . 125mnr Bohrdurömesser ; d ie
Produktivitöt botrö9t
etwo dos
Zehnfoche des
Gewinde-
schneidverfohrens.
\-
Aufbsuend ou f
den Er fqh rungen mi t dem s to t ionören
Le i .
s tungsprü fgerö t u r Ma:sung
des Erho lungsquo t ien ten u rde
vom VEB
Noremot Nossen
d ieses t ronspor tob le Gerö t
"Sp i ro ly t "
en twicke l t ,dos durch se ine Verbesserungen
inen
we l tous
gröBeren
Anwendungsbere ich
ormög l iö t , Do hie r -
bei
eine Luftdrudkorrektur des
O2-Geröter
im Bereich von
-
1000 . . .
- l -
3000m
(bezogen
ou f NN)
mög l ich is t , konn
Sp i ro ly t
ouch
f
ü r Grundumro t rmessungen e rwendung nden ,
I
I
G
o
n
.D|'
e
Cla
. " * . "
,s
-
ooo
41
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 44/100
l. .r.
t , t . '
d :
r . , , 1 .
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D i e
Be s t i mmu n g d e r
N o c h t - u n d D ö n r me r u n g s s e h l e i s tu n g
d e r Au g e n
e r mö g l i c h t
d o s R e g i s t r i e r - N y k to me te r , d o s
e i n -
f o c h z u b e d i e n e n u n d
w e i t g e h e n d o u to mo t i s i e r t i s t , s o d o ß
e s l ü r T o u g l i c h k e i t s -
u n d R e i h e n u n te r s u c h u n g e n
v o r z ü g l i ö
o n g e w e n d e t
w e r d e n k o n n , D e n Au g F n ö r u te n , d i e i mme r
me h r P r ü fu n g e n
d e r
Se h l e i s tu n g e n
v o n
Pe r s o n e n d u r c h z u -
fü h r e n h o b e n . d i e Ve r k e h r s u n fö l l e
v e r u r s o c h te n o d e r F o h r -
e r l o u b n i s s e e r w e r b e n w o l l e n , e r l e i c h te r t d o s G e r ä t d i e
U n te r s u c h u n g
u n d
g i b t
i h n e n
fü r d i e Be u r te i l u n g
g e s i c h e r te
M e ß e r o e b n i s s e ,
Weltnlveou hol dcr Motor-
StroBcnhobel
SHM 4
.Elö'
vom VEB lndustriewerk
Holle-Nord.
Dicse,
vo n
€lnam 1äl.PS-Diesalmotor
ongetrlebene,
robuste
un d
universcl le
Boumosdrina
tin-
det Elnsotr belm Stro8en-
und Wegebou, in dcr Lond-
und dar Foßtwi*schoit, Drei
Arbeit.grupp.n
-
Arbeits-
söor, Aufrel8er und
Plonier-
scfi l ld
*
losscn
rich
voll-
hydroulisdr
ipielend leicht
betötigen,
Die Roumlunst KG
(F.
G. T ro fö ) ous
Sonneberg
in Thür in -
gen
-
e in Pr ivo tbe t r ieb
mi t
s too t l i che r Be te i l igung
-
s te l l t
fo rmschöneDeclen- und Stqnd leuch tenous Ho bg lonzwicke l -
roh r
und
Per lbombus her . D iese Leuch te ous Per lbombus,
ouch o ls
Fernseh lompe
gee igne t ,
i5 t e in
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12
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 45/100
Pollok-
Druckgießmoschi e.
L inks im B i ld
der clektrbdr
behölu e
Wormholteofen,
I N G . W E R N E R I { I L G I N F E L D T ,
Zentrolinrtitulür
GieBereitedrnik
Druck-
giellen
Aus dem
Bestreben, eine
größere
Anzahl Guß-
stücke der
gleichen
Form
zu
fertigen,
hat sich
das
Druckgießverfahren
entwickelt.
Dabei nutzte
man
dieErfahrungen
desLetterngusses,wobei
die nied-
rigschmelzenden Zinn- und
Bleilegierungen
An-
wendung fanden.
Die
erste
nactrweisbare
Vorrich-
tung,
die
Zinn-Spritzguß ermöglichte,
stammt
aus
dem Jahr
1838.Heute können fast alle
Nichteisen-
metalle durctr
teilautomatisierte
und
automati-
sierte Arbeitsprozesse
verarbeitet
werden.
Wie
der
Name bereits sagt,
wird
llüssiges Metall
in
den Formhohlraum
gepfeßt,
füllt
sämtliche
Konturen
der Form
aus
und
er$tarrt
unter
Druck.
Die Druckgießmaschinen
werden in
Formträger-
teil
und
Gießaggregat unterteilt.
Das Formträger-
teil
besteht
prinzipiell
aus zwei Formauispann-
platten,
die über einen
großen
Hydraulik-
zylinder oder auch durch Knjehebel die sehr gro-
ßen Gießdrücke
aufnehmen.
Entsprechend der
Dimensionierung
des Formträgerteiles
rverden
die
DrucJrgießmaschinen heute
überwiegend
ge-
kennzeichnet
(eine
Maschine, welche
die
Druck-
Vcrgosergchöurc
mlt 42 vorgogorss"
ncn Bohrungon.
gießform
mii einer Kräft
von 125Mp beim Gieß-
vorgang zusammenhält, wird z. B. als 125-Mp-
Maschine bezeichnet).
Das Gießaggregat
übernimmt aus dem
Warm-
halteofen das Metall
und
prellt
es unter
hohem
Druck in
die
Stahlform
ein. Die Anordnung
von
,f
ffi
.t
$
43
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 46/100
Druckgußbeispr'ele
@
\q)z
rw, 6[D
ReiBversölußschlcber
sry{
Warmhalteolen und Druckkammer bestimmt das
Arbeitsverfahren.
Warmkammermaschinen
Druclkammer und Warmhaltetiegel sind bei
die-
sem Maschinentypvereifligt
(Abb.I).
Das
flüssige
MetaII
läuft bei
Ausgangsstellung
des Druck-
kolbens
durdr die Bohrung
in die
Füllkammer.
So-
dann
sdrließt
die Form, und der
Kolben, vor-
wiegend
hydraulisdr oder
pneumatisch
angetrie
ben,
preßt
das Metall i,n die Form.
Nach der sctrlagartigen
Erstarrung
des Gußteiles
fährt die Form auf. Das Gußteil wird mit dem
Anguß
ausgestoßen. Neben
dem Kolbengieß-
verfahren
findet man
audt das PreßIuftgieß-
verfahren.
Hierbei wlrkt Drud<luft
direkt auf das
Metallbad
der Druckkammer
ein, Das
Warm-
kammerverfahren
eignet sidr aber nur
für Legie-
rungen mit
niedrigem
Sdrmelzpunkt.
(Zinn,
lZink
und Blei),
obwohl
die
Automatisierung
für die
Herstellung
kleiner Teile viele Vorteile
bietet.
Die Aluminium-
und Kupferlegierungen führen
zu
einem zu hohen Verschleiß der Druchkammer.
Der
Antrieb der Automaten
(für
maximale Stück-
masse von 40
g)
geadieht
über eine
Hydraulik-
pumpe. Ein besonderer Schließmechanismus sorgt
ffir
eine
Verriegelung
des Werkzeugträgers
wäh-
rend des Füllens der
Form. Die elektrische Behei-
zung
des Warmhaltetiegels
gewährleistet
in Ver-
bindung mit
einem Kontaktgalvanometer eine
gleichmä8ige
Temperatur des Metallbades. Die
Formftillung
gesc'hieht
analog dem
Kolbengieß-
verJahren
durch einen
Preßkolben.
Der
Ahlauf der
einzelnen Masdrinenoperationen
wird durch Re-
laisfolgesteuerung,
die
Magnetventile
auslösen,
erreidrt,
Kaltkammermaschinen
Das Verfahren unterscheidet sidr durdr die An-
ordnung
der
Füllkammer.
Es
gibt
vertikale
und
horizontale Kaltkammermasdrinen. Druckgieß-
maschinen horizontaler
Bauart
(Abb.z)
nehmen
zweifellos im
Weltr4aßstab
den
größeren
Anteil
ein. Die Vorteile des
sctrnelleren
Arbeitens wegen
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eilohelcs
Druakgußtcil
des fehlenden Absdrerkolbens,
einer
längeren
Standzeit der Druckkammer sowie einer besseren
Zugänglichkeit zur Druckkammer sind maßgebend
ftlr den
umfassenden Einsatz nidrt
nur von
Ma-
sdrinen
von 600. . .2000 Mp Sdrließkraft, sondern
auch
von kleineren
Typen
gewesen.
Das
vertlkale Prinzip wurde von der Firma
Pol-
lak in Prag erstmalig
angewendet und mit einer
gewissen
Tradition bis
in
unsere Tage beibehalten.
Derartige Maschinen
sind auch in der DDR viel-
fach anzutreffen,
Vertikale
Maschinen
(Abb.3)
gestatten
eine
be-
Obrn
llnlcr
Wormkonmcrvortqhrcn
Obcn:
Horhontairr
l(o tko mrh.rnrtohrari
Rcchtr: Vcrtlkolcl
Koltt(o
mm.rvarfohrlan
sonders
günstige
zentrische Anbringung
des
Gieß-
kanals, die
bei
rotationssymmetrisghen Teilen
von
Vorteil ist. Zieht man einen
Vergleich der Kalt-
kammermaschinen
zu den Warmkammermaschi-
nen,
Iäßt sich
sagen,
daß die
Kaltkammermasdri-
n€n
mit
bedeutend höheren spezifisdren Einpreß-
drücken arbeiten, die
heute zwisdlen 500. . . 1500
kp/cm2
liegen. Dies wirkt
sidr
besonders auf
die
Gußqualität bei komplizierten
Tei]en aus.
Werkstoffe und Anwendungsgebiete
Dem am
Druckguß interessierten Konstrukteur
steht
die
gesamte
Skala der
Metalle, die von
den
Blei-, Zinn-,
Zink-, Aluminium-,
Magnesium- bis
zu den Kupfergußlegierungen
reidrt, zur Verfü-
gung.
Dabei soll
erwähnt
werden, daß bereits
für
die Verarbeitung
der Eisengußwerkstofre
Versuche
gelaufen
sind, die
jedöch
an
der Sdrwierigkeit
ge -
scheitert
sind,
geeignete
Formwerkstofre
zu
fin-
den, die den
hohen
thermisdren
Beansprudtungen
gewachsen
sind. Dje Verarbeitung
der Blei- und
Zinnlegierungen
bleibt wegen
der Metallknapp-
heit
nur ausgewählten
Verwendungsbereidren
vorbehalten. Wegen des
geringen
Sdrmelzpunktes
und der hohen Dilnnflüssigkeit sind Gußteile
höchster Maßgenauigkeit und Oberflächenquali-
tät erreichbar.
Einen bedeutenden Anteil
an der Druckguß-
fertigung nehmen die Zinklegierungen ein.
Sie
werden besonders bei
kleinen Teilen, hohen Ge-
nauigkeitsforderungen, komplizierter Gußteil-
gestalt
und anderen Gründen eingesetzt.Daneben
haben sich die
günstigen
Mögli&keiten
der
gal-
vanischen
Oberflädrenveredlung die
Anwendung
auf dem Besdrlagteilsektor
gesidrert,
z.
B.
für
Autotürgrifre, Sdrarniere, Fensterkurbeln
usw.
Der Zinkdruckguß tindet
für Vergasergehäuse
eine dominierende Anwendung.
Bs ist
tiblidr, eine
sehr
große
Anzahl kleinerer, längerer Bohrungen
ohne Nadrbearbeitung vorzugießen.
Von den für
den Drud<gußsektor zur Verfügung stehenden
Werkstoff
en nehmen
die Aluminiumgußlegierun-
gen
zweifeUos den
größten
Verarbeitungsanteil
ein. Sie
werden besonders
dort bevorzugt, wo eine
Reduzierung
der Masse, beispielsweise
bei trag-
baren Geräten
(Schrelbmasdrinen,
Tonband- und
0ruckkqmmer
leslcs otmtctl
aruckknlben
/t5
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Funkgeräten) , eine Rolle
spielt.
Die
Skala
der
Ver-
wendungsberei che wäre nicht vollständ ig, wenn
die Foto- und feinmechänische
Industrie un-
erwähnt bliebe. Für die komplizierten dünnwan-
digen Kameragehäuse kann man sich heute
kein
rvirtschaftlicheres Fertigungsverfahren
mehr
vor-
stellen.
Die vielen
Qualitätsmerkmale
von Al-
Druckgußerzeugnissen mit
ihrer
hohen Gleich-
mäßigkei t , Maßgenauigkei t
und
den
Anwendungs-
möglichkeiten für hochbeanspruchte,
gestaltfeste
und leichte Bauelemente spricht für die steigencle
Nachfrage
von Gußteil€n
dieser Fertigungsart.
Der Fahrzeug-
und
Motorenbau mit
seinen
Serienerzeugnissen
birgt noch viele Möglichkeiten
in sich. Wenn wir heute auf
eine
jahrelange
Ver-
wendung von Al-Druckg_ußteilen für den Moped-
Motor zurückblicken, bleibt zu
hofien,
daß dieser
eingeschlagene
Weg beispielgebend für weitere
Erzeugnisse dieser Verbrauchergrup pe sein wifd.
Konstruktive Möglichkeiten
Als
eine
erstrangige
Voraussetzung wird
eine
in
der Entwicklung
abgeschlossene Konstruktion an-
gesehen. da nachträglic he Anderungen der hoch-
w€rtigen, meist
gehärteten.
aus Warmarbeitsstahl
bestehenden
Druckgießform nur mit hohem
Kostenaufwand
oder überhaupt nicht
durchführ-
bar s ind.
Jeder
.Konstrukteur
trägt durch seine konstruk-
tiven Festlegungen dazu bei,
eine wirtschaftliche
Fertigung von Druckgießtei len
zu
gewährleisten.
Die Beachtung der
genannten
Gesichtspunhte
fü r
Druckgußtei le
(ugl .
TabeIIe)
sind
eine
wicht ige
Forderung. Beispielsweise
können
Gußtei le mit
größeren
Hinterschneid ungen an den Innen-
part ien.
wenn die
Kerne
und Lostei le
aus dem
Gußtei l n icht entnommen werden
können, nach
diesem Verfahren nicht
hergestellt werden. Das
Eingießen von Bohrungen
bis zu relativ kleinen
Durchnressern,
auch
in
größerer
Zahl, wird
als
besonderer
Vorzug dieses Verfahrens
genannt.
Dies
geschieht
nicht nur aus wirtschaftl ichen
Er-
wägungen im Hinblick
auf
die
Verringerung
des
Bearbeitungsumfanges, sondern
auch
aus
gieß-
technischen
Gründen. Es ist
kein Geheimnis,
daß
stärkere Wanddicken
Anlaß zu
Gefügeaufiocke-
rungen
geben.
Damit ist
jede
Querschni t tsver-
r ingerung
und Aussparung
der
Quai i tät
dienl ich.
Erzielbare
Maßgenauigkeit
Obwohl für dieses Gießverfahre n
auch der
Begriff
,,Fertigguß"
geprägt
wurde, ist es kein Wider-
spruch,
wenn keine unnötig
engen Toleranzen
gefordert
werden sollen.
Von
den Konstruhtions-
details soll das Vorgießen von Gewinden erwähnt
werden,
und zwar l assen sich nur Auße ngewinde
wirtschaftlich
vorgießen, die
jedoch
nie
die
Qualität
geschnittener
oder
gewaizter
Gewinde
erreichen. Dagegen
lassen
sich Verzahnungen sehr
gut vorgießen, besonders bei niedrig schmelzen-
den Metallen. In manchen Fällen ist
es
für den
Verarbeiter von Vorteil, wenn Schlitze, Ober-
flächenmuster,
Skalen und
dergieichen mit-
gegossen
werden, deren
Genauigkeit
und Sauber-
keit nur mit dieser Fertigungstec hnik bei Guß-
teilen erreichbar ist.
Die
mechanischen Eigenschaften
und die Ver-
schleißfestigkeit
der vorzugsweise verwendeten
Legierungen ist begrenzt. Bei
besonderen Forde-
rungen
an
die mechanischen Eigenschaften
der
Druckgußteil e können die Anwendungsbere iche
durch Einlagetei le
wie zum Beispiel
Stahlst i f tc,
Buchsen, Gewinder inge und Muttern erweiter t
werden.
Wann ist
Druckguß wirtschaftlich?
Die wicht igste
Frage, die immer wieder
gestel l t
wird.
ist
die
wirtschaftli che Stückzahl. Obwohl
man als durchsehnittliche
Losgröße
etwa
5000 Stück
nennen kann, sind in
manchen Fällen
erst 10 000
.
. 20 000 Stück,
bei kompliziert en Guß-
stücken
aber schon 500 Stüch
pro
Jahr
für
eine
Fert igung
interessant.
Bei dieser Betrachtung
dürfen
die Formkosten
nicht fehlen. Rechnet
man
doch für eine
Druckgießform
mit Kosten,
die
je
nach
Schwierigkeitsgrad
und Größe
zwischen
2000. . 50
000 DM l iegen,
Das folgende Beispiel
mag
den
wirtschaftlichen
Einsatz von
Al-Druck-
euß für ein Gehäuse
veranschaul ichen:
Gießverfahren
Sandguß
Werkstoff
Grauguß
Rohmasse
?,00kg
Preis.:'Stück
2,92 DM
Druckguß
Aluminiumguß
0,35
l{g
2 .19DM
Jahr DM
l5
215
DM
?0 000
Mater ia leinsparung
pro
Arbeitszei teinsparu
ng
Kennwerle
für
die
Gertoltung
yon
Druelgu0teilen
Zink
Legierungen
Aluminium/Mognesium
Kupfer
Mox, Flöche
i,n
der
Stückmosse
n
kg
Moßobweichung
n
Mindestneigungen
Mi
ndestdurchmesser
i n m m
Mindestwo,nddricke
m
Verzohnung
Teilu'ng
M
Formteilung
m?
Prozent
von Bohrungen
500
1 4
+ 0 , 0 9 . , . 0 , 1 5
.
0 . .
t 5 '
1 1 5
0 , 8 . . . 2
0,3
1500
10i6,5
: 0 , 1
. . 0 , 2
3 0 ' , . . . 1 0
2,5
1 . . , . 3
0,5
+ 0 , ? 5 , . . 0 , 3 5
1 . . . 2 0
q
1 , 5 . 3
1 , 5
46
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 49/100
Wassersport, Wodreneürd- und
Ferien-
freuden sind
es, die in diesen Wodren
wieder nähergerüdrt sind. Viele
planen
eine Auslandsreise
nadr Warna, Mamala
oder
gar.
Sotschi, andere
wiederum
haben berelts ihren FDGB-Ferienschech
in der Tasdre. um die schönsten Flecken
unserer Republik kennenzulernen. Da-
bei ist. es
selbstverständlich,
daß
im
Zeitalter
des Campings
solche Urlaubs-
dörfer wie sie .der FDGB in Waren-
Müritz/I(Iink
(siehe
unsere Mittelseiten)
besondere Anzlehungspunkte darstel-
len.
-
Ubrigens Camping:
Die Bewe-
gung,
im eigenen Zelthaus zu sdrlafen
und
vielleidrt
den Tag mit Fahrten
in
einem eigenen
Boot zu
verbringen, wird
von Jahr zu Jahr
größer.
Dank
der
Be-
strebungen
vieler
Betrlebe,
wird aber
auch
das
Angebot
an Camping- und
WassersportndWodrenen
Wassersportartikeln
immer besser. Es
ist natürlich
nidlt mögtidr, auf diesen
Seiten
audr nur annähernd
ein Spiegel-
bild dieses
Angebots
zu entwerfen.
Vielleicht
sind aber dle Fotos, die wir
auf der kürzlich in Berlin
abgehaltenen
Wassersport-Ausstel lung machten, für
manchen
unserer Leser ein Hinweis, wie
er sidr
die bevorstehenden Sommer-
tage
nett
und angenehm madren könnte,
Recfrts,von
oban nocfi untenr
Für Bssltrer alner
Motorrodes
odcr
Foltbootes
lst
dlcres Wonder-
ralt Typ ll mit einer Mosse von 12 lg bcson-
dcri
gut gelgn€t.
Bel
ciner
Löngc von 195
cm ,
.lnör Breitc von 160
cm und ciner Höhe
vo n
150
cm bl.tct ei zw ci bi3 drei Pcrronen be-
quemon
Plot:.
Eine Zcltvlllo mit besondarem
Xomfort
st. l l t
dos
St€llwond-Wohnzelt
,Hiddensec'
vom VEB
Woslersport-
und Complng.Bedorf Pouch dor.
Es bictet drei Parsonen und K ind
.bcqusme
Wohn- und
Schlofgelegenhelten.
Sehr beliebt ist vor ollem bcl Wossemondcrer n
der Zcltboukosten,
den
wir
hler in der Aus-
führung
.Soolc
l' kenncnlerncn,
Er
wurdc
ebenfollr von Pouch cntwlckel t und umfo0t eln
Grundrelt
für drci Personcn
und cln Obarrelt.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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&
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&a,
#il"
'
r"l
t
6*
' -pF
lY.t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Tronspor tobe l
und
obselzbor
is t
d ieses
Wochenendhqus
vom
Typ
AW 4, '3 lV
mi t
e iner
Wohngrundf löche
von
15,20m?.
i i i
.lj \.
;r;.i
'El
.Y
.
l '--: ' i
i " :
r
{ l i , : i q . } . - . .
Für
den onspruchsvo l len
Wochenendur louber ,
der v ie l le ich t
sogo.
den
gonzen
Sommer fern
der
Großstodt verbr inqon
wi l ,
i s t d ieses le ichtmont ierbore
Wochenendhous
besond-ers
geeignet .
Es
b ie te t in se inem
Inneren
einen
großen
Wohn-
roum,
zwei
Sch lo f röume, Küche
und Abste l l l ommer.
Dos
l - lous
s t
in
o l len Ber i rken
unserer
Reoubl i l
über
d ie ör t -
l i che Bqusto f fversorgung rhö l t l i ö , .
Von
der PGH
Müggelspree
kommt
der Wel lenb inder
, ,Spotz" ,
der ous wasser tes tem
Sperrho lz ver le imt
is t ,
Be i
e iner Lönge
von 400
cm und e iner Bre i te
von
' l5O
cm b ie te t
er
v ier
Personen
ousre lchend
Plot r und
konn von
den
versch;edensten
ußenbordern
bet r ieben
werden.
Dqs i s t
dos Mehrrwedding i
, ,But t " ,
dos ous Polyes te f
be-
steht und
vom VEB Yqchtwerft
Berl in
gelertigt
wird.
Be i
e inor Lönge von
?85cm und
einer Bre i te von
135
cm b ie te t
es
zwei
b is dre i Personen
Plotz
und
is t
segel föh i9 .
Dos
is t der
bekonnte Relsezweier
RZ
85, der se i t Johren
von Pouch gefer t ig t
w i rd . Dos geröumige
Boot konn m i t
Poddel ,
5e9el
oder Se i tenbordmotor
bet r ieben
werden
und
ste l l t
dos f i ch t ige
Boot {ür
d ie Wonder fohr t
dor .
il
n{
. r l l
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{: ,
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Y1
Zehn Jahre alt ist unser
Klub
junger
Techniker
im vergangenen Jahr
geworden.
Das vergangene
Jahr
brachte uns aber auch
die Krönung
unserer
Arbeit:
eine
Goldmedaille
auf
der M€sse der Mei-
ster von ltlorgen. Diese
Auszeichnung
ist eine An-
erkennung für unsere Erfolge
auf dem Weg vom
.,Bastelklub"
zum
Klub
junger
Neuerer. Leidtter
und
sdrneller
würden
wir au{ diesem Weg
noch
vorankommen,
wenn uns Werkleitung,
BGL und
FDJ
ständig konkrete Aufgaben
stellten,
Der Klub
junger
Tectrniker unserer
Betriebs-
berufsschule
setzt sich
zlur Zeit aus
30 Jugend-
lichen
und
sedrs Lehrmeistern und Lehrern zu-
sammen. Aus
diesem Kollektiv
sind
mehrere Ar-
beitsgemeinsdraften hervorgegangen.
Anlang
dieses Jahres
bildete sich eine solche
Arbeits-
gemeinsdraft
mit dem Ziel, das
Gewindewirbeln
irn Betrieb
einzuführen. Damit
sollten
einerseits
die vorhandenen
unmodernen Drehmasdrinen
besser
genutzt
und zum anderen unsere Lehr-
linge mit diesem modernen
und
hochproduktiven
Arbeitsverfahren vertraut
gemacht
werden.
Das
hieß, ein
geeignetes
Gerät zu
entwidreln
und
bauen sowie nach Fertigstellung
damit Erfahrun-
gen und Erkenntnisse zu sammeln. Diese Au{-
gabe
war um
so schwieriger, als wenig
Fachlilera-
tur zur
Verfügung
stand
und die
für
die Versuche
verfügbare Drehmasdrine höchstens dem Güte-
rad
4
entsprach. Durch systematische Arbeit
ge-
langte die Arbeitsgemeinschalt zu
Erkenntnissen
Die erfolgreiche rbeitsgemeinröoft;
Lehrmeister ,
Höhne,
lehrobermeister .
Sinno, Lehr l ing
J.
Pot ig,
Lehrmeister
A. Lochmonn,hr
Lei ter ,und Lehr l ingR.
Kol le i
(von
l inks
noch reöts).
und
Sdrlußfolgerungen, die
zur Überwindung der
dem Gewindewirbeln eigenen Nachteile führten,
€inem
neuen
Verfahren
-
dem
Gewindeschälen.
Gewindeschölen
ffi
,1
51
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Prlnzlp
und Anwendung
des
GewlndeschElens
Das Gewindesdrälen ist eine
Weiterentwielilung
des Gewindewirbelns.
Beim Gewindewirbeln
kreist ein Werkzeug
mit hoher
Gesdrwindigkeit
um das sich in gleicher Ridrtung langsam dre-
hende
Werkstück. Die Kreisbahn
des Werkzeuges
(Messer)
wird
als Flugkreis bezeidlnet. Der
Mittel-
punkt
dieses Flugkreises
und
des
Werkstüches
sind
exzentrisdr zueinander versetzt, so
daß an
einer bestimmten Stelle des
Werkstüchumfanges
die Spanabnahme
erfolgt. Der Durdrmesser
des
Flugkreises
beim Gewindewirbeln
beträgt etwa
das 1,4-
bis
1,8fache des
Gewindeaußendurdr-
messers. dadurctr wird
ein
kurzer Span
abgehoben.
Es
entsteht
ein
harter Schlag. Um eine
höhere
Wirtsdraftlichkeit
zu erreichen, ist es erforderlidr,
mit mehreren Werkzeugen
(drei
bzw.
vier) zu
arbeiten. Das Einstellen der Messer ist außer-
ordentlidl zeitraubend
und erfordert
großes
Ge-
schid<
des
-Fadrarbeiters.
Sctron
geringe
Abwei-
chungen
der Messer
fi.ihren zu unsauberer Clber-
flädre
(Facettenbildung).
Beim GewindesdräIen
wird
bei Außengewinden
mlt wesentlidr.
kleineren bzw.
bei Innengewinden
mit
größeren
Flugkreisen
gearbeitet.
Der Durdr-
messer des
Flugkreises liegt
bei Außengewinden
unter dem Gewindeaußendurdrmesser
(bis
Flan-
kendurdrmesser) und
bei Innengewinden
über
dem Gewindekerndurdtmesser
(bis
Flankendurch-
messer). Dadurch werd€n
alle
Nactrteile des Ge'
windewirbelns
ausgeschältet.
Der Schlankheits-
glad des Spanes wird erhöht, damit wird das
Spanvolumen
pro
Minute
vergrößert.
Man er-
zielt mit einem Werkzeug
etwa
die
gleiche
Span-
leistung rvle
mit drei bzw.
vier beim Gewinde-
wirbeln.
Das Einstellen
des einen
Messers ist
sehr
52
einfach. Außerdem
wird
eine
ausgezeidrnete
Ober-
flädrengüte
erreicht, die fast
der Sdrleifgüte
gleidkommt.
Dabei
lst
die Stelgungsgenauigkeit
abhängig von der
Qualität
der Seitspindel der
vorhandenen
Drehmasctrine.
Mit dem Gewindescträlen
werden
unseren
sozia-
listischen
Industriebetrieben
neue Mögliükeiten
der Herstellung von
Qualitätsgewinden
ersdrlos-
sen. Es können Spitz-, Trapez- und
Sägengewinde
gefetrtigt
und versdriedene Werkstofre bearbeitet
werden
(2.
B.
C 60, St 60, St
50, St
37, X
20
Gr 13, 4l Gr 4 vergiltet auf 85 Kp/mm2 usw.).
Weiterhin
hat die
Arbeitsgemeinschaft
Erfahrun-
gen
auf dem Gebiet der
Förderschneckenherstel-
lung für
Plastverarbeitungsmasdrinen
gesammelt,
Es
gilt'aber
filr
die
Zukunft, den Anwendungs-
bereich des Gewindesdrtilens
zu erweitern. Bei-
spielsweise
muß
die
Herstellung
von
Rundgewin-
den ermöglidlt
werden, die in den Wagqonbau-
betrieben und RAW unserer Republik ein
s€hr
großes
Anwendungsgebiet haben. Die Arbeits-
gemeinschaft
bemüht
sich, das Gewindesdrälen
audt
für
diesen
Bereidt
nutzbar
zu machen. Im-
merhin hat
sie
eine
Reihe
ähnlicher Probleme
gelöst, die vorher unlösbar erschienen. Zum Bei-
spiel
werden im VEB Masdrinen-
und
Apparate-
bau
Grimma
größere
Stüd<zahlen Halsringe für
Propangasflasüeli benöttgt
oährlich
30
000
Stüdr),
die
ein
kegliges
Innengewlnde mit einer Stei-
gung,von
t4 G/Zoll und elnen Kleinstkerndurch-
messer von t5 mm haben. Alle Versuche, diese
Gewinde auf dem vorhandenen modernen
Trom-
melrevolver zu fertigen, sdrlugen fehl. Durdr
An-
wendung des Gewindeschälens wurde die
Auf-
gabe
jedodr
bewältigt.
Die Maschinengrundzeit
für die Herstellung dieses Gewindes durch
Ge-
windesdrälen beträgt 15 s.
Gewlndeschölgernt und Werkzeuge
Das
Gewindesdrälgerät
(Abb.
1) ermöglicht eine
leichte
Bedienung. Es kann auf
vorhandene Dreh-
maschinen in entsprechender Größe aufgebaut
werden.
Die
Befestigung
erfolgt
auf
dem
Quer-
support der Masdrine,
durch den auch
die
Einstel-
lung der
gewünschten
Gewindetief6 erfolgt.
AIle
Gewinde werden
in
einem
Durdrgang
gefertigt.
Das Gerät. das im
wäsentlichen aus dem Gehäuse,
der Hohlspindel,
zwei Radiallagern
und zwei
La-
gerb<icken
besteht,
wird von einem Elektromotor
(1,5.
. 2 kW;
2800U/min) über
Keilriemen
und
Stufenscheiben
angetrieben
und ist in den
Lager-
böcken drehbar gelagert. Es muß entsprechend
dem Steigungswinkel
des
Gewindes versteut
wer-
den. Bei
der Berechnung des
Steigungswinkels
wird
vom Flankendurdrmesser
des Gewlndes aus-
gegangen.
Beispiel:
Ilerzustellendes
Gewinde:
M 48
(Steigung
5
mm)
Flankendurchmesser
Dr: 44,75mm
Gew.-Steigung
h
_
5mm
:
0.0As5
a n ' r :
D F . d l 4 l m m
'
a : 2 " L 0 '
Der Winkel
a
:
2o wird an einer SkTla,
Glich
am vorderen
Lagerbock
befindet, eCngesteüt.
Die
Verstellung des Gerätes um den Steigungswinkel
des
Gewindes
ist
notwendig, weil
sonst eine
Pro-
filverzerrung
des Gewindes
entsteht. Das
Gerät
hat einen
Hohlwellendurchmesser
von
110
mm;
dadurch
ist es
möglidl, Außengpwinde
bis
zu
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einem
Durchmesser von
etwa
100 mm
(je
nach
Steigung)
herzustelle n. Weiterhin kann das Gerät
in
kurzer Zeit lür die Herstellüng von
Innen-
gewinden
umgebaut
werden
(Abb.
2) .
Ein beson-
ders wichtiges
L4erkmal ist die
schmale Bau-
weise des Gerätes.
Dadurch kann bei
der
Fer t i -
gung
von Spindeln mit
normaler
Pinoleniänge des
Reitstockes
gearbeitet
werden.
Es ist eine
gute
Führung des Werkstückes
gewährieistet.
Außer-
dem unterstützt ein
mitlaufender
Setzstock
lange
dünne Spindeln (Äbb. J) .
Das
Werkzeug
rvird beim Schälen
von Außen-
gewinden
in einem
Messerkopf und bei
Innen-
gewinden
in
einer entsprechenden
Au{nahme
be -
lestigt. Bei der Herstellung
großer
Außengewinde
wird
mit
einer Messergruppe
gearbeitet.
Bei
gro-
ßen Trapezgewinde n beispielsw eise werden
ein
Grundmesser und
zrvei
Flankenmesser verlven-
det.
Die Messer
sind
mit Hartmetall HS 10
be -
stüdrt. Normalerweise
wird
mit einem Span-
winkel von 0o
gearbeitet.
In Abhängigkeit
vom
Werkstoff macht
es
sich aber
mitunter erforder-
l ich,
mit
posi t ivem
Spanwinkel zu.arbei ten. Dann
ist eine Profilkorrektur des
Werkzeuges notwen-
dig. Anwendung eines positiven Spanwinkels trif it
in den seltensten Fällen zu. Der
Freiwinkel be-
t rägt
8
bis
10' .
Die
Drehzahlen des Gerätes
sind
entsprechend
der
Schnittgeschwindigkeit des
Werkzeuges über Stufenscheiben
regelbar
(750;
1000;1400;1800;2200
U
min) .
Die Schni t tgeschwin-
d igkei ten
sind dem
Har i th-Har t rneta l lkata log
des
VEB
..Harith"
Immelborn zu
entnehmen.
Sie
kön-
nen in den meisten
Fällen
größer gewählt
werden.
Dabei wird
eine Standzeit
von etwa 60 min an-
genommen.
Die
Drehzahlen des
Werkstückes lie-
gen
im Bereich von 5
bis 30 U min. Es kommt
beim Gewindeschälen
vor
allem
aul
ein
richtiges
Verhältnis
von Werl<stückdrehzahl
zu Werkzeus-
t l rehzahl
an.
Volksrl' ir tschaf licher Nutzen
Ein ige Beispie le sol len zunächst
verdeut l ichen,
welche
Zei te insparungen durch das
Anwenden
des
Gewindeschälens
erreicht werden
:
Mutter M 48
Gewindelänge 45 mm
(lnnengewinde)
Werksrof f :
St 37
al te t6*
Gewinde-
Werkstück-
schneiden:
drehzahl:
1$m in 12
U,m in
neue tcm
Gewinde- Werkzeug-
schäien: drehzahl:
45
s
1800U/min
Schneckenwelle f ür
Schneckenpresse
(Plastverarbeitung)
Durchmesser: 45
mm
Steigung: 40 mm
Gewindelän ge: 900 mm
Werkstoff: 41
Gr
4
al te
Zei t Fräsen: 1500min
neue
Zeit
Schälen:
120min
Al lgernein
kann man sagen, daß d ie Zei te inspa-
rung
gegenüber
herkömmlichen ipanabhebendcn
Verfahren
der
Gewindeherstellung
auf
Dreh-
maschin€n 90 Prozent
und mehr beträgt, wobei
eine einwandfreie
Qualität
der Gewinde
gewähr-
leistet ist. Das Verfahren erweist sich schon be i
kleineren
Stüd<zahlen
(ab
etwa 10 Stiick),
je
nach
Cestalt der Werkstücke,
als
rentabel.
Man muß
dabei besonders erwähnen, daß für
die
Anwen-
dung des
Gewindeschälens wenig Mittel not-
wendig sind. Es ermöglicht sogar eine
bessere
flugkrabdorche*tcr)
Su Umlon$vor€drub
3
.
göqh
sqndi*e
Gewindewirbeln
obcn)
und
Gewindeschölen
unten).
Ausnulzung der vorhandenen
' fechni l<.
Zum Bau
eines
G€windeschälgerätes
gibt
es
in
jedem
Be-
tr ieb
entsprechende Voraussetzungen.
Gewindeschälen
oder Gewindowalzen
bzw.
-rollen
Es tauchte in der
Vergangenheit immer
wieder
die Frage auf: Welches Verfahren der Gewinde-
herstellung
ist
das wirtschaf tl ichste? Das
Ge-
windewalzen hat
nadr wie vor seine tserechtigung,
Es hat aber
auch eine Reihe von
Nachteilen, die
den
Anwondungsbereich
stark
begrenzen und die
dazu
führen, daß
sich dieses hochprodllhtive
Ver-
fahren
sehr
zögernd
durchsetzt. Das
Gewinde-
walzen zeichnet
sich vor ailem
durch
gute
I'estig-
keitseigenschaften
der
Gewinde,
Materialeinspa-
rllng,
gute
Oberflächengüte
und Zeiteinsparung
aus.
Die
wicht igsten Nachte i le :
Nur Herste l lung
von Außengewinden
mög1ich;
hohe Werkzeugkosten;
genaue Bcarbei tung des Gewindewalzdurch-
messers
notwendig;
Verlahren
ist abhängig von
der Plastizität der
Werkstoffe;
hoher
Kraftbedarf;
Gewindelängen sind
begrenzt.
Für
die Einführung
dieses oder
jenes
Verfahrens
spielt die
Art der Fertigung in den Betrieben
eine
entscheidende
Rolle.
Für
einen
Betrieb
mit ver-
hälinismäßig
kleinen Stückzahlen
und
einer Viel-
zahl von
Gewindearten und Durchmessern
wäre
die
Anwendung des
Gewindeschälens
gegenüber
dem
Gewindewalzen
wesentlidt wirtschaftlicher.
Lehrmeister Arnd, Lochmann und RoU Höhne,
Betr iebsberul
sschule
d.es
VEB
Maschinen-
uni l Apparatebau
Gr imma
(So.)
Anfragen sind zu
richten an
VEB Maschinen-
und Apparatebau
Grimma
\
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I iL_L
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^cw:fndurchn
A)
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I
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Nt, i
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( t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 56/100
&Meffffiffim-
wffimkffirqsffi*ük
&rn sfuffimgwtr
Über
den Grundgedanken,
der
zur Schaffung
dieser
Baugruppenreihe
führte, sowie
über Zwedr
und Verwendungsmöglichkeiten
der
einzelnen
Baugruppen
wurde von Herrn
Dipl.-Ing, Klaus
Sdrlenzig
-
der
an
der Entwicklung
der Bau-
grupp€n
maßgeblich
beteiligt
ist
I
bereits in
,,Ju-
gend und Tectrnik" Heft 4/1963beridttet. Ünser
Testberidlt
kann sidt deshalb
darauf besdtränken,
festzustellen,
was
die einzelnenBaugruppen
leisten,
was
man mit
ihn€n beginnen
kann und
weldte
Wünsche
-
mit den
Augen des
Käufers
ge-
sehen
-
vielleicht
noctr
ofrenbleiben.
Um
es vorwegzunehmen:
Diese Baugruppenreihe
ist sowohl in
ihrem Grundgedanken
als
audr hin-
sidrtlich
der
Besctraffenheit
und Verwendungs-
möglidrkeit
der einzelnen
Baustelne
ein Süla-
ger
erster
Güte. Ste
ist der'große
Wurf, wenn
man
berücksictrtigt,
was
für den Amateur als
Nadl-
wudrskäder
eines
der
wictrtigsten
Industrie-
zweige in den
vergangenen
Jahren
getan
wurdg
nämlictr sehr, sehr wenig. Wir denken dabei nicttt
nur an den von
Dipl.-Ing. Sdtlenzig
in seinem
Artikel
erwähnten
Gedanken des
Stein-auf-Stein-
Mauerns,
das der Bastler
heute
nodl notgedrun-
gen
übt, an den
hier klafrenden Spalt
zwisdlen
den Möglichkeiten
des Amateurs und
dem
Stand
der
Technik,
zu
der
er den Anscttluß
immer
schwerer
finden kann.
Es kann nidtt hodt
genug
bewertet
werden,
daß siCr endlldr einmal
ein
volkseigener Betrieb
-
der VEB Werk
für
Fern-
meldewesen
Berlin. unseren
Lesern bereits als
Hersteller
des,,Tobitest"-Prtifstiftes
bekannt
-
um
die
Überbrüchung
d,ieser
Diskrepanz zwisdten
moderner Technik und veralteten Formen des
Bastelns
bemüht.
Die Bedeutung dieser
Baugruppen
reicht
jedoch
weiter.
Sie reidrt
über die ursprünglidte
Absidtt
der Sctröpler
dieser Bausteinserie
hinaus bis
in
das Gebiet
der Werkstatt-
und Laborpraxis'
Wie
54
oft
steht
dort vor den Kollegen
die Aufgabe,
sctrnell einen
kleinen NF-Verstärker
zum Ab-
hören, einen
Vorverstärker,
einen Tonsignalgene-
rator oder auch eine
Lldrtschranken-
oder ZäN-
einridrtung
zur
Han4
zu
haben,
Bisher mußte
dann
mühselig eine Sdraltung
zusammengebaut
werden. Jetzt gentigt ein Grifr in die ,,Baustein-
kiste", wenige Steckverbindungen,
und sdlon ist
die benötigte Anordnung
fertlg.
Dem Rezensenten
lagen alle sieben Baugruppen
so vor, wie sie derzeit
in den
Perfolbeuteln im
Handel
sind. Bereits das
Zusammenbauen war
für
den
-
bisher
ebenfalls
notgedrungen
nadl der
Stein-auf-Stein-Methode
arbeitenden
-
Rezen-
senten ein
ästhetischer
Genuß. Trotzdem sei
nidtt
versdrwiegen,
daß
es
ftir den
im Umgang mit
ge-
drud<ten
Sdraltungen Ungetibten
zumindest
einer
guten
Beherrsdrung
der Löttedtnik
bedarf,
um
beim Verlöten der
Platinen
diese
nicht
zu be'
sdrädigen.
Dle Gefahr, entweder
kalte Lötstellen
zu fabrizieren oder das Gegenteil davon zu tun,
was
zum Überlaulen des
Zinns über die Trenn-
linien oder sogar
zu Schäden an
Platine und
Halbleit€rn
führen kann,
ist für den Bastel-
anfänger dodl
rec'ht
groß.
Sie kann
leider audr durdr
die
jedem
Perfol-
bdutel
beigegebene,
n dlesem
Punkt
sehr
instruk-
tive und
wertvolle allgemeine
Arbeitsanweisung
nidrt verhindert werden.
Hier
hilft nur
eins:
Übung. Schon
die zweite Platine
geht
weit
zügiger
und damit
risikoloser von
der Hand als die erste.
Deshalb wäre es
vielleicht nütziich, wenn
jedem
Beutel
ein kleines Abfallstreifchen
kupfer-
kasdrierten Halbzeugs mit zwei oder drei Trenn-
linien und
eventuell Bohrungen beigegeben
wer-
den
könnte, dessen Aussehen
nebensächlidl wäre.
Mit einigen
Drahtstüd<en, die
an Stelle
der Einzel-
teile
probeweise
eingelötet
werden, könnte sich
der Anfänger
dann durdr einige
Probelötungen
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 57/100
Links: Ein GröBenverglcidr
zwischen
einer normolen Rodioröhre und ciner
kompletten
Mikrofonübertrogungson-
loga,
besteh€nd
ous den Eougruppen
GES,I-1
(vorn),
KRS 1
(l inks
hinten) und
2NV 1
(rechts
hinten).
Reöts: Die
Gcgantokt-Endstufc
GES
{-t.
Links
die noö,unbestüclte Leiterplott€
dieses Bsusteins,
dovor
einige
verscfi ie-
den bestüdte Fedcrstecl leisten,
Einzel-
federn und Sted(arstiftc.
Untcn: Der
"elclctronische
Klingel-
knopf",
u. o, vemondbor
ols Morse-
übungssummer.
Links
obcn die Botterie,
rechts oben ein
Kleinloutspredrer,
unten
ein normoler Kl ing€ltoster
und
r€dtts
ou8en der
Tongenerotor-Boultein
RG 1-t
mit
ongesteckter Fedcrleiste.
mit den
Besonderheiten
des Platinen-Lötens ver-
traut machen,
ehe er
an den Zusammenbau der
eigentlichen
Baugruppe
geht.
Der
sicher
geringe
llehraufwand für
das
Probestreifchen würde nactr
Ansictrt des Rezensenten das
für
den
weniger
Ge-
übten vorhandene
Risiko
bedeutend senken.
Die Baugruppen werden untereinander
über
Federleisten verbunden, von denen j€ Bausatz
eine beigegeben
wird.
Diese
Leisten
sind für
di e
universelle Anwendung das A und O. Es
er-
sdreint daher
äußer.st widtig, daß
sie bzw. das
Zubehör auch
tatsädlüch
jederzeit
einzeln nactr-
zukaufen
sind.
Sicher wäre der Käufer
audr
nicht
böse, wenn
jedem
Beutel
gleidr
zwei Federleisten
beilägen,
der Mehrpreis steht in keinem Ver-
hältnis zum derzeitigen
Preis der Baugruppen.
Wie
wäre es dämit,
lieber Hersteller?
Eingangs wurde der
,,Tobitest"
erwähnt. An
vielen
Parallelen in Grundgedanken,
Tedrnologie
usw. ist deutlidr zu merken,
daß üeide Neusdröp-
Iungen auf den gleichen,,Vater" zurückgehen. An
einer Stelle
stimmen die Parallelen leider nidrt
mehr: beim
Preis. Leider liegt er für
die
Bau-
gruppen
zur Zeit
noch recht hodr. Drei da-
von
kosten zwischen 12 und 18 DM, drei
weitere
über 30 DM,
die Endstufe
GES
4-1 sogar über
60 DM. Der Preis
i.t
:.Oo*,,
wenn man
alle Bau-
gruppen
addiert und den
Gesamtpreis in das
Verhältnis zur Zahl
der damit möglictren
Geräte-
kombinationen
setzt, keineswegs
zu hodr,
sondern
durdlaus
angemessen. Auf
die einzelne Bau-
gruppe
bezogen
und mit den Augen
des Ama-
teurs
gesehen,
ist
er
allerdings sehr hoch.
Hier
sollte
der Hersteller
noch einmal alle Möglidr-
keiten
prüfen,
den
Verkaufspreis
im
Interesse des
ideell€h
und
didaktisdren
Nutzens dieser Bau-
steinserie zu
senken.
Betrachten wir die technische S€ite. Es würde zu
weit
führen, hier alle Anwendungsmöglichkeiten
aufzuführen.
Wie
zahlreich
sie
sind
-
ein
Beweis
für die
Richtigkeit des von Dipl.-Ing. Schlenzig
angeführten
,,Denkens
in Baugruppen"
-
merkt
man erst bei intensiver Beschäftigung mit den
fertigen Bausteinen.
Vom Rezensenten
wurden
die Kombinationen als Mikrofonverstärker für
hochohmige
(Krista[-)
und niederohmige
(Tauch-
spul-) Mikrofone sowie als Schallplattenverstär-
ker,
als komplette Mikrofonüber tragungsanlag e,
als
Rundfunh-Kleinempfänger
sowie als Dämme-
rungssdralter
und
Lidrtschranken-Zählvorridrtung
geprüft.
Der Rufgenerator
(,,Elektrischer
Klihgel-
knopfrl erwies sich als ausgez€idlneter Morse-
übungsgenerator und universeller Prüftongeber.
Mikrofonverstärker:
Zusammengeset zt aus den
vier
Baugruppen
KUV
l,
2NV I, KRS 1 und
GES
4-1 ergab
sidr eine überra.schend hohe Ein-
gangsempfindlidrkeit
bei Anschluß
eines üblidren
Reporter-Taudrspulmikrofons.
Der
Lautstärke-
regler des KRS 1 brauchte
für
Sprechabstände von
mehreren
Metern nur wenig aufgedreht
zu wer-
den, wobei das
Transistorrausdren
noch
nidrt
störend
in Ersclreinung
trat. Die Übertragungs-
qualität
-
geprüft
durdr Ansdrluß
eines
normalen
4-Watt-Breitbandlautsprechers
mit Schallwand
-
war so gut, daß die Anlage sogar für ernsthafte
Übertragungszwecl<e
bzw.
(bei
Verzicht
auf
den
Endverstärker
GES 4-1) Tonbandaufnahmen
al s
Mikrofonverstärker
ausreidrte. Für
den
Anschluß
eines Kristallmikrofons
wurde der KUV I als
Impedanzwandler benutzt.
Sein Eingangswider-
< 4
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 58/100
1/20 .
rt ru8aaruebt
Ltnib
stand war
bereits hinreldrend hodr,
um dabei
gute
Sprachübertragung
zu
ermöglichen, aller-
dings erlaubte hier das
-
in dieser
Schaltung
immer
schwierig
zu beherrsdlende
-
Transistor-
rausdren keine übermäßig
großen
Mikrofonab-
stände.
Gesamteindruek
für diese
Baugruppenkombi-
nation:
So
gut,
daß
sie
keineswegs nur Demon-
strationsmod€ll.
sondern für ernsthafte
Dauer-
anwendungen
(Personenabrufanlagen
für Warte-
zimmer u.
ä.) vollauf
geejgnet
ist.
Die beim
2NV I möglidre Klangregelung bewährte sidr
übrigens ausgezeichnet.
Audr hier wieder
die an
sich für derartige Verstärker bekannte Tatsadte:
Der Ansdrluß eines
großen
Lautspredrers mit
entsprechender
Sdrallwandfläche wirkt Wunder
Selbst
eine Schallplattenwiedergabe
gelingt
dann
bei
nidrt übertrieben
großen
Lautstärken
in
einer
auch für
den
Musikfreund ausreidrenden
Qualität.
tr'ür
die
Verwendung als
Rundfunkempfänger
wurde lediglich der KUV I
gegen
die
Eingangs-
stufe EBS I
ausgetausc}t.Ergebnis: Empfang
mi t
dem beigegebenenFerritstab
gelingt
nur in der
Nähe
von kräftigen
Ortssendern,
was angesidlts
der einfachen
Detektorsdraltung verständlidr
ist.
Jedoch reicht bereits der Anschluß von Eehelfs-
antennen
über den hierfür vorgesehenen Eingang
aus, um ohne Erdung in
jedem
Fall mehrere
Sta-
tionen
lautstark
zu empfangen. Hier könnte eine
gewisse
preislidre
Verbilligung erzielt werden,
wenn der Ferritstab
-
dessen Wert hier dodt
etwas
zweifelhaft ist, von der Verwendung in
wenigen
Städten
wie Berlin abgesehen
-
durch
eine
kleine,
ganz
einfadre Spule
ersetzt
wird.
Der Rufgenerator RG
l-1
dürfte
trotz
seines
ver-
blüfrend
einfadren Aufbaues
_für
sidr
genommen
eine der universellsten Baugruppen
sein. Er
kommt bereits mit 2 V Batteriespannungaus. Das
Testmuster ergab übrigens bei etwa 30 mW Lei-
stungsabgabe 4,5-V-Batterie) ausreichend ür
eine die Zimmerwände durchdringende Laut-
stärke
im
angesdrlossenen autsprecher
-
eine
fast relne Redrtedrschwingung bei etwa ?00 Hz,
die ftir
die
Verwendung als Prüfsignalgenerator
sehr
günstig
ist.
56
$tHqJ
f f i , ' -
E:.t--lJ r|
tt
l - - ^ , I
r r t
l- '- I
r.-Ä
t l
-:fmEs
' a
n n -
-1r-
In dicrcr Form
wcrden
dic Bou-
gruppan
gcllofcrt.
Links
dcr Pcrfol-
bcutel mlt dcn Einrcltal l .n, R.drt '
obcn dic dorous fertlg
tusommen-
gcaetd.
Boug.uppe 2NV 1.
Der Gleidrstromverstärker
zCV I wurde mit einem
Selen-Fotoelement als Däm-
menrngsschalter benutzt
(ein
direkt
angesdrlossenes RäIais
sdraltete
eine
Tisdrlampe
ein)
sowie
probeweise
mit einer
Tasdrenlampe als LicbtqueUe
und einem angeschlossenen
Telefonzähl€r als
Zählvor-
richtung
(Personenzähler)
an
einer
Durdrgangsttlr. Sdton
dies
zelgt die vielseitige
Ver-
wendbarkeit. Die Lidttemp-
flndlichkeit
ist infolge der ausgezeidtneten
Ver-
stärkung
dieses
Bausteines verblüfrend
gut,
Eine
Verbesserung sei für
diesen Baustein
jedodt
an-
geraten.
Der
Hersteller sollte
ncich eine Flächen-
diode
mitliefern,
die zwisdren
Ausgang und
Minuspol
liegt,
also
parallel
zum
angesehlos-
senen
Relais,
Zählwerk o. a. Es kann
sonst
bei
Verwendung
hochinduktiver
Relais
vorkom-
men
-
mir ist es
passiert
-,
daß bei
schnellen
Sdraltvorgängen
durch
die Absdralt.Induktions-
spannung der
Transistor
zu Sdtaden kommt.
Auf versdriedene
weitere Anwendungen
sowie
einzelne tectrnisctre
Daten,
die bei
den
'Iest-
mustern fast durchweg sehr günstig lagen (ein
Beweis
für die Möglictrkeiten,
die sich
dem Käu-
fer durch
die
im
Werk erfolgende
Abstimmung
der Einzelteile aufeinander
bieten ),
kann
hier
aus
Platzmangel nicht
eingegangen
werden.
Ausgesproctren
elegant
wirkt die
Form,
wie
die
Bausteine
im Handel angeboten
werden.
Eine
Ge-
brauchsanweisung
m
Beutel zeigt die
vielseitigen
Verwendungsmögliökeiten
der
einzelnen
Bau-
elemente,
Entspredtende
Beispiele
veröffentlidr-
ten
vrir bereits im Heft
4/1962.
Es
wäre zu über-
legen, ob sich
an Stelle
des aufwendigen
Festbin-
dens
aller Teile auf
Pappe mit steifem Dederon-
faden nidrt eine ökonomischere Verpad<ungs-
möglidrkeit
finden läßt. Audr das
käme sicher der
Preisgestalfung
entgegen.
Zum Sdrluß
mödrte ich
meine eingangs
getroffene
Festst€Ilung wiederholen:
Diese Baugruppe
is t
'ein
Schlager. Ob *e sictr
allerdings im Hinblid<
auf den Zusammenbau
für den Bastelanfänger
eignet,
bezweifle ich.
Ein
ganz
klein wenig
hanC-
werkliches GesdricJ<, Sorgfalt
uhd einige
erste
Grundkenntnisse
der Transistortedtnik
sind
kaum zu entbehren.
Dann aber
erschließt sich
dem
Amateur ein
ganz
neues
Feld, das
der
Mi-
niaturelektronik und Baugruppentechnik, das der
Amateur bisher nur beim ,,großenBruder Indu-
strie" sozusagen über den
Zaun hinweg bewun-
dern durfte. Und diese Tatsache
kann nidrt hoch
genug
bewert€t werden.
Ein soldrer
Bausatz
soilte an keiner
größeren polyteclnlschen
Ober-
sctrule
m
Lehrmittelkabinett fehlen
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 59/100
mmer
wieder
überrascht
die moderne
Elek-
I
tronik
durch neue
Verfahren,
neue
Geräte.
I
neue Perspektiven
und
-
neue Begriffe.
So
I
wird
in letzter
Zeit immer
häufiger
der Begriff
|
,negativer
Widerstand"
angewandt.
Mit
Recht
stellt sich mancher
die
Frage, ob denn ein
Widerstand
physikalisch
überhaupt
kann
bzw. ob
diese
Formulierung
eh6r
eine spradrliche
Unsauberkeit
als eine
Realität
isr.
wir in Gedanken zurüdr in unsere Scllul-
Unser Physiklehrer
wandert auf und
ab
und
,,Jeder
Leiter
setzt
dem elektrischen
Widerstand entgegen.
Wir können
das so vorstellen,
daß das Leitermaterial
(das
des Drahtes,
um ein Beispiel
zu nennen)
Elektronen
nidrt
verlustlos,transportiert'.
so:
Beim
Elektronentransport
entsteht
Rei:
ähnlich
wie an den Rädern
jedes
Fahr-
Dieser
Vergleidr hinkt,
genügt.hier
aber.
Leiter weisen
wenig. andere mehr
.Rei-
auf. Erstere
sind Leiter
mit wenig,
letztere
mit
größerem
Widerstand. Ein
genialer
namens Georg
Simon Ohm
1830, daß zwischen dem Strom I
einen Leiter, dem
Spannungsabfali
U
an
und
seinem Widerstand
R
ein einfacher
Zusammenhang
besteht. Dieses
Gesetz' ist das
wichtigste
physikalische
In
mathematischer
autet es: U: I
.
R
(Abh.
1) . "
wir aus der Physikstunde in die Gegen-
Wir
vrissen
jetzt
wieder, was
ein
Widerstand ist. Dazu noc'h
einige
Nimmt
die Spannung
an
einem
zu, so
tut das in
gleictrem
Maße
de r
ihn
fließende
Strom, wie bereits der
Physi-
Ohrn {eststellte.
Aber
gesetzt
den Fail, wir
einen n€gativen Widerstand? Dann müßten
der Strom I oder
die Spannung
U eben-
negativ
werden
-
im
Grunde
genommen
geändert.
Das Ganze
ist nrehr
eine
Spielerei. Es
muß
jetzt
heißen:
wir
weiter.
Wenn
jetzt
die Spannung
mathematischen
Sinne zunimmt.
also
positiver
wird das
Produkt I
'
R ebenfalls
positiver.
lvir den negativen
Widerstand
von dem
Strom u'ieder
ab.
so ergibt
sich der
Fakt,
daß der
Strorn kteiner,
d. h.
Richtung
negativer
Werte abgesunken
ist.
Nun ja, es ist noctr erne mathematische
dennoch
ist das
formal
einwand^
Ergebnis:
Gelänge
es,
einen
negativen
physikalisch
zu
realisieren,
so
würde
die Klemmenspannung
bei Stromzunahme
und umg€kehrtl
Hier sind
wir an
dem Punkt
angeiangt,
wo der
Physiker von einst nritleidig gelaichelt hätte:
,,Lieber
Freund,
das wäre
ja
ein
Perpetuun"r
mobile.
Ein Widerstand,
an dem keine
Spannung
,abfällt ',
sondern der
Spannung erzellgt,
wenn
man
einen
Strom hindurchschickt
. . . i lrmer
Freund "
57
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Nun, so einlaeh
liegen die
Dinge'nicht;
ein Per-
petuum
mobile ist in
jedem
Fall
Unsinn. Aber
vielleidrt
geht
€s anders? Wissen Sie, was eiüe
Widerstandskennlinie ist? In einem Stromkreis
liegt
(mit
anüeren Widerständen) ein Wider-
stand
X, Steigern
yir
den Strom durclh den
Widerstan4 indem wir beispielsweise einen
anderen Wlderstand
(auf
Äbb. 2
ist
es
R) ver-
ändern, und messen
gleichzeitig
den Spannungs-
abfall an X.
Das Ergebnis zeigl
Abb.3
-
der
Mathematiker
nennt das eine
graflsche
l)arstel-
lung. Bei allen Ohmsdren Widerständen hat dic
resultierende
Kurve die Gestalt
einer
Geraden
durdr
den Nullpunkt,
det
Neigungswlnkel
der
Geraden
ist
ein Maß für die Größe des Wider=
standes. Wer mathematisdr
geschult
ist,
weiß
sofort, warum
dies so
.sein
muß Und
Jetzt
sei an
Stelle von
X
ein
.;,unmöglidrer"
Widerstand
gesetzt, der nlcht dem Ohmsdren Gesetz folgt.
Seine Kennlinie sähe etwa
so
wle auf Äbb.4 aus.
Erst
steigt der
Wderstand mit steigendem
Strom
(das
erwarten
wir bei
jedem
Widerstand), dann
fällt
die Spannung
-
ab Punkt A
-,
um
ab
Punkt
B
wleder anzusteigen.
Und was soll das
Ganze?
Zwischen A und B fällt
die
Spannung,
erinnern
Sie
sidr?
Hier
ist der
Widerstand von X negativ. Soweit waren wir
-.
wenn
audr
nur ln
Gedanken
-
sctroneinmal.
Doctl
weiler: Legen wir an unseren Stromkreis
einc
Wedrselspannung,
so wird die Kennlinie bis
zu
ihrem
negatlven Tell
in
jeder
Periode
,,durch-
fahren"; denn die Wechselspannung ändert ja
ihren Momentanwert ln
jedem
Augenblick.
Nun
bauen urir unsere Versudrsanordnung
etwas
um,
so wie
es Äbb.5
zeigt Eln Wedrselspannungs-
generatoi
liegt in Reihe
mit einer Gleidrspan-
58
I
A +
nungsguelle
an einer
Reihensdtaltung unseres
,,Wunderwiderstandes
X" und einem
nerrmalen
Widerbtand R. Die Gleictrspannungsquelle
sorgt
lediglidr
dafür, daß
wir.
,,im
Ruhepunkt"
(d.
h.
ohne Weehselspannung) in der Mitte des fallen-
den Teiles der Kennllnie
von X liegen. .Jetzt wird
die
Wedrselspan[ung eingeschaltet,
Ihr
Wert soll
gerade
äusreichen, um die Kenn-
linie
von A nadr B zu
durchfahren,
Auf Abb.
6 ha-
ben wir das
nodrmals aufgezeichnet,derVerständ-
licükeit halber
gleich
mit Zahlenwerten.
Wenn
wir
jetzt
an den
Widerstand
R ein Wechsel-
spannungsvoltmeter legen,
stellen
wir fest, daß
es einen
größeren
Wert anzeigt. als
wönn wir
direkt die Generatorspannung an
G
messen,
Warum? Erinnern
Sie sidr: Bei
Ansteigen der
Spannung fitllt
der Strom und
umgekehrt, Eine
Einschränkung
muß
alle-rdings
gemadrt
werden:
Der
Widerstandswert
von R
(positiver
'Wert)
darf
nictrt
größer
sein als der negative
Widerstands-
wert
von X.
Hier fängt
die Sadte
an,
einen Sinn zu bekom-
meri, Hätten wir einen solchen Widerstand
X,
so könnte man auf
elnfaclre lfeise einen Ver-
stärker bauen, der kleine Spannungen verstärkt.
Das
Grundsdrema dafilr
gibt.sdion
rtöb,5. Und
wenn
man
den
Vemtärker in
geeigneter
Wciss
rüd*oppelt, erzeugt er auf bekannte Art (wie
jeder
andere rticlrgekoppelte Verstärker)
Wedrsel-
spannung,
sdrwingungen
Inzwisctren
hätte natürlich auch unser Physik-
professor
.längst
bemerkt,
wo wir hinwollen.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 61/100
. . .".
würde er
sagen,
,,eine
originelle Idee.
die Praxis katrm
von Interesse.
haben
wir
sdron vor langen
solche fallenden
Kennlinien
mit der Lidrt-
-
aber ein
Verstärker?
Sie mir erst einmal
einen
Widerstand X
Art "
Jahre 19ä8/59
steUte
der
japanische
Ilhysiker
gesdlicJ<ter
Ausnutzung
des sogenarln-
eine Halbleiterdiod€
her, die
Widerstandskennlinie gemäß unseren Abb. 4
aufweist. Er nannte
sie einfactr
,,Tunnel-
-
mit
Recht wird sie heute auch vielfach
genannt.
Inzwischen
gibt
es viele
es
gibt
sogar schon Verstärker
mit ihr
-
allerdings erst als
taucht
die Frage
auf, was ist eigentlich eine
Nun,
wir
können
an dieser Stelle
die erforderliche
Halbleiterphysik darlegen.
oder:
weniger sieht
eine Esaki-Diode
so aus
Germaniumdioden aus unse-
Rundfunk-
und Fernsehapparaten. Autgebaut
ähnlich. AIs Ausgangsmaterial dienen Ger-
oder
andere
Halbleiter.
alien Elektronenröhren und Tran-
-
wir verwenden
jetzt
nur noch Esaki-
ganz.
Erstens beflnden sich die
nodr in der Ehtw'icklung, d. h.,
Typen
werden her-
Zweitens
kann
man ntrr kleine Wechsel-
und erzeugen,
ent-
kleinen Teil der Kennlinie
AB.
-
nun,
es
gibt
noch
andere
Gründe.
im Prinzip funktioniert diese Neuentwibk-
strengen
toriumsbedingungen.
glaube,
unser Physiker
von einst wäre
nun
-
bei
einem Professor
freilich
Gemütsbewegung.,,Na
würde
er vielleicht
sagen,
,,immer
diese neüen
." Und
iung
und neu
ist diese Technik
i\#
Zweifel.
Inq. Strena
59
Fortsetzung uor. Seite 72
lassen.
Sie können zur
Aufl(lärung
benutzt
wer-
den, als Zielgeräte für llandfeu,erwaffen und
Geschütze oder als
Fahrgeräte
für
rKraftwagen
und G'efechtsfahrzeuge
aU€r
lKat€g,orien.
.
Das
Prinzip
ist
imrner
das
gleicfrö:
Sdreinwerfer
und
Sichtgeräte
sind
auf den
,gl€idlen
Gegenstand
ge-
richtet,
die
f.idrtquelle. wlrd außer bei
Fahr-
geräten
nur
kurz
eingeschaltet,
um
einmal
d,ern
Gegner
die
Infrarotauf,klärung zu erschweren,
zum
andenon
aber
auctr,
um
,mit
dem Strom
haus-
zuhalüen.
Die
Zielgeräte sind
an den Waffen starr befestlgt
und rnit
einer
Vifiereinrictrtung ausigestattet
(Abb.
3). Bei
den
Fahrgeräten
schaltet
man Infra-
rotfilter vor
die
üblidren Fährzeugsdreinwerfer
und betradrtet die Straße bzw das Gelände mit
dem Sictrtgerät, das
entweder
tiber
dem Fahrer-
sitz oder am
Helm
des
Fahrers bef€stigt ist
(Abb.
4 unil 5).
Nachtsidrtgeräte befinden
sidr wie bereits er-
wähnt in
großen
Stückzahlen
in
altren
rnodernen
Armeen im iElnsatz,
Aber
mit
ihnen
ersdröpfen
sich
die
Anwendungsmögltdkeiten
der Infrarot-
tedrnik
irn
Militärwesen keineswegs. Infrarot-
Leuctrtfeuer markieren
Landestellen
für Luft- und
Seelandeeinheiüen. Infrarot€ignaleinridrtungen
werd€n zur Schiffsführunrg
benutzt.
Die Infrarot-
fotografie
und die
Infrarottelefonie
(durdr
stark
gebündelte, in der .entspredrenden Spradrfrequenz
modulierte Infrarotstrahlung)
wurden bereits er-
wähnt.
Eine besondere Art Infrarotgeräte
stellen
die
Wärrnepeil,geräte
dar,
rtr'Iugzeuge,,Schiffe,Panz,er
und
an'dere
Fahrzeuge,
ja
6ogar der
Mensctr haben
gegenüber
ihrer
Umgebung
eine
höhere Tempe-
ratur. Sie sind Infrarotstrahler und könn€n mit-
tels Thermoelementen oder Fotohalbleitern
nadr-
gewiesen
werd€n, Man
,kann
die
,Ridrtung
zu
ihnen
feststellen,
aus d,er
Intensität
der Strahlung
auf
ihre
Größe
und
Entfernung
sowie aus der
Frequenz
auf
die
Charakteristik
des
Zieles
schli,e-
ßen, Diese
Wärmepeiler
dienen
audr
als Zielsudr-
geräüe n Raket€n. Dabei wenden,,d"ie infallen'den
In-frarotimpulse über
eine
Rechenanlage
auf
'die
Steuermedranismen
des
Projektils
übertragen,
.so
daß
'es
genauen
Kurs
auf
das Ziel nimmt, selbst
wenn
sidr das
b'ewegt.
?arnung
-
audr ln der Necht
So
ist die
Nadrt
hzute
durchsidrtig
geworden.
Und
wie w i
r sie
durchdringen können, kann es der
Gegrrer auch. Der
Soldat
muß
,sich
selbst in d.er
schwärzesten Nacht
stets beobachiet fühlen.
mull
sich
gedeckt
beweg€n, und
sictr
tarnen. Das
ist
oft
sdtwieriger als am
Tage,
cla die uns urngebenden
Gegenstände ftir Infrarotlictrt oft andereRefl,exionseigensdraften
besitzen al.s
für gewöhn-
liches. Ein
beliebiger
Tarnanstri,ch
genügt
nidlt
lür
'die
Nactrt. Frisches Blatfwerk neflektiert
das
unsidttbare
Lidlt
anders
.als
soldres,
das
man
vor
wenigen
Stunden von einem Baum oder einem
Strauch abgenommenhat.
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DIE
wrcHTrGST
I
RErBUGS
ARTE
I N C . M A N F R E D
T I L I E
DIE
REIBUNG
FffiFNM
ruffi
Füffiffi-ffiffiffififfiffiffiffim4ruüK
Vielgestalttg begegnet
uns
der Reibwiderstand
im
täglichen
Leben
(Äbb.
1). So
tritt zwisdten
zwei aufeinander
ruhenden
Körpern stets eine
mehr
oder minder
große
Kralt auf,
die sidt
Jeder
beginnenden
Bewegung
entgegenstellt
-
die
so-
genannte Haftreibung. Um eine Bewegung einzu-
leiten,
ist es also erforderlidr,
dleses
,,Haften"
zu
über'wind€n.
Bewegt sidr der
Körper elnmal,
so
ist
der
nun auftretende Widerstand
-
dle
so-
genannte
Bewegungsreibung
-
geringer
als die
60
Haftkraft. Trotzdem
muß stets Energie zugeftihrt
werden,
um die Bewegung des Körpers
aufrectrt-
zuerhalten,
um die
Bewegungsreibung
zu über-
winden.
Die Bewegungsreibung selbst begegnet
uns
wiederum als Gleit- und als WäIzwiderstand.
Während belm
,,Gleiten"
die sidr
berührenden
Oberflädren versdriedene Gesdrwindigkeiten be-
sltzen
(2,
B. Sdrlittenkufen auf vereister Straße),
ist das
,,Wälzen"
eine aus Rollen und
Gleiten
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usammengesetzte Bewegung (2. B. die Zahn-
lanken kämmender Zahnräder).
Dle
Urgac.ben
der trelbung
Die Reibungsvorgänge erfolgen an den sich be-
rtihrenden Oberflädren. Eine
gedrehte
oder
ge-
sdrlilfene Metalloberflädre
-
mit
bloßem
Auge
gesehen
-
ersdreint
glatt
und ohne
Oberflädren-
fehler. Betradrten wir dber
die
gleidre
Ober-
llädre durdr
ein
Mikroskop, so
ist festzustellerl
daß
jede
Oberftädre uneben ist.
Diese Uneben-
eiten
bewegen sidr z. B. bei
gesdlliffenen
lächen in
den Größenordnungen von
wenigen
tausendstel Millimetern. Llegen zwei Oberflädten
aufeinander,
so
greifen
dle Unebenheiten
teil-
weise ineinander. Versdtieben
wir die beiden
Körper
gegeneinander (Gleiten),
so werden die
lelnen Vorspr{i,nge verformt
und abgesdtert.
Filr
lesen
Zerstörungsvorgang muß
eine Kraft auf-
gebradrt
werden, dle den Reibwlderstand
dar-
stellt.
Da nun
bel
zwei aufeinanderliegenden
Körpern
nur dle
Vorsprilnge der unteren
und
oberen Berührungsflädre
tragen" lst es verständ-
lich,
daß
die
wirklldte
Kontaktlläche
viel
ge-
ringer
ist als die
sichtbare Berührungsflädte.
Die
Folge
dieser
geringen
KontakUlädte
sind hohe
örtlidre Drüdre,
die Verlormungen
der Be-
rilhrungsspitzen hervorrulen. Diese Verlormun'
gen
führen
so weit,
daß
an den
Kontaktstellen
kleinste
örtlidre Versdrweißungen
(Kaltsdtweiß-
stellen) zustande
kommen können
(Äbb.
2). Diese
lokalen Sctrweißstellen
milssen
dann
beim Ver-
sdrieben
der Fläctren
getrennt
werden und
kommen
somit
als weit€rer
Bewegungswi{er'
stand
beim Gleitvorgang
hinzu.
Die Ursadte
der
Gleitreibung
bei trodrenen
Fläcben
ist
also ein-
mal in
der
Rauhigkeit der
Oberflädten
und
zum
anderen
in den
örtli&en
Versdtweißungen
zu
sudren.
Wie uns die
tä'glidre Erfahrung
lehrt, können
wlr
die Reibung zwischen zwei gleitenden F'lädten
durdr
Sdrmiermittel
herabsetzen. Sdtmiermitt€l
haben
die
Eigenschaft, blanke
Metallflädten
zu
bönetzen,
d. h,,
die Molektlle der
Öle oder
Fette
lagern
sich an den
Metalloberflädten
an und
bilden dort eine
außerordentlidt
fest
haftende
Sctricht.
Dadurdr
wird eine
direkte
Berührung
der Oberflädrerr an vielen
Stellen
verhindert
-
die Reibung wird
gemildert.
Dieser
Zustand
-
die
sogenannte Miscfireibung
(teils
trocl<en, teils
ge-
sdtmiert)
-
ist
in der
technischen
Praxis
der meist
vorliegende Schmiertall. Unter bestimmten -physi-
kalischen
Voraussetzungen ist
es aber auctr mög-
Iidt, die beiden Gleitflächen
völlig voneinander
zu trennen
(2.
B. Turbinenlager). Ein sehr
dilnner
Ölfilm befindet sidr
dann zwisdren den
aufein-
andergleitenden Körpern u,nd
nimmt
die
Be-
Abb,2 Schnltt durcfi
clnc örtl ldra VcrsclrwciEung
61
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Aalrcbsllroft
frdtfuhlung
dies
übeil eben darye
lellten
tduffiat
ondat
8eühruogs
stel.
ernivichen
den
tdl-
ts9mg
Abb,3
Dos
Rol leneinesRodes
lastung auf. Der Reibwiderstand
hat hierbei
einen äußerst
geringen
Wert.
Während wir
beim
Gleitvorgang
möglidrst
ideal
geglättete
Flächen anstreben,
sind
gerade
diese
tausendstel
Millimeter,,hohen"
Unebenheiten
die Voraussetzung für das Rollen eines Rades
(Abb.s).
Ein von der
Adtse her angetriebenes
Rad würde sidr
ohne
den Widerstand
an
der Be-
rührungsstelle um
die eigene
Achse
drehen,
nie-
rnals
rollen.
Betrachten wir
die
am
Rollvorgang
teilnehmen-
den
Flächen bei entsprechender
Vergrößerung,
so zeigt sich eine elastisdre
Verformung von
Rolle
und Unterlage
(Abb,4).
Die Verformungen
haben
ihre
Ursache
in der mehr oder
minder
großen
Elastizität aller
Materialien.
Audt der
härteste
Stahl
ist elastisdt.
Nattirlich
haben die Ver-
formungen
dabei
im Höcltstfall
Ausmaße von
Abb.5
Der Versöle iß on
den Kugeln
eines Kugel logcrs
wenigen tausendstel
Millimetern. Die Rolle
selbst
erfährt eine Abplattung,
drückt sidr
in
die Unter-
lage ein und sdriebt
in Bewegungsridttung
einen
kleinen
,,Materialberg"
vor sich her.
Auf
diesen
Materialberg versudrt die
Rolle ständig
aufzu-
laufen,
gleitet
aber dabei
stets etwas ab,
Ilinzu
kommt der
infolge oft mangelnder
Haftreibung
auftretende
Sdtlupf des
Rades. Diese beiden
Gleitvorgänge
überlagern sidt dem
Rollvorgang
-
es entsteht das
sogenannte
,,Wälzen".
Eine
reine Rollbewegung ist also nidtt möglidt. In der
Praxis
haben wir
es
-
genaugenommen
-
stets
mit Wälzvorgängen
zu tun.
Die
rüd<wärts
ziehende
Kraft,
die auf die
Rolle
wirkt,
wenn diese
auf
den
Materialberg
auflaufen
will, äußert
slctr als
Wälzreibung.
Da der
Ma-
terialberg nur
tausendstel
Millimeter
mißt,
kann
audr
die rückwärts
ziehende
Kraft
(also
der
Wälzwiderstand)
nur
geringe
Werte
annehmen.
Diese
Erkenntnis
stimmt
ganz
mit
der Erfahrung
des täglidren
Lebens
überein,
denn
eine
Roll-
bewegung
erfordert auf
ebener Strecke
nur wenig
Kraftaufwand,
Völlig erforsctrt sind die hier vereinfacht dar-
gestellten
Reibungsvorgänge
nodl nicht.
Dies
mag vor
allem daran
liegen,
daß
sich die Rei-
bungsersdreinungen
ln
Größenordnungen
ab-
spielen, deren
meßtectrnisdte
Erfassung
sehr un-
sidrer ist,
Abb.
4
Der
Wölzvorgong
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Abb.6 Dcr VcrrdrlclB dos Inncnrlng* aln.t
Kug.llog€n
Dln Drlttel der
Energleerzeugung
gegen
dle
Reibung
Jede Masdrine besitzt eine
Vielzahl
bewegter
Teile
(drehende
Räder,
Wellen,
Gelenke und der-
gleidren
mehr). Man bedenke,daß
diese
Teile der
Reibung unterliegen.
Zur
tlberwindung
des
Reib-
widerstandes
wird mechanisdre
Energie
benötigt.
Mag dieser
Energieaufwand
auch
im
Einz€Itall
sehr
gering
sein,
die Gesamtheit
der
sich be-
wegenden
Teile verursadtt
aber
einen
Energie-
verbraudr von
riesenhaftem
Ausmaß.
So hat
der
bekannte
Forscher
Prof. Vogelpohl
ermittelt,
daß
etwa ein
Drittel aller
erzeugten
Energie
allein
zur Überwindung des Reibwiderstandes benötigt
wird.
Wozu
wird nun diese
sdreinba
verlorene
Energie
verwendet?
Zur
Bildung des
Abriebes'
zur Zermürbung
des
Materials
-
also
zum
Ver-
schleiß der
Gegenstände,
Ein Drittel
aller
er-
zeugten Energie
verwenden
wir
also
gewisser-
maßen zur Zerstörung
der
von
uns
geschaffenen
Werte
(Abb.5/6).
Die
Reibung
-
ein unentbenrncher
Hetfer
Die Reibung hat
aber audr
eine
positive
. Er-
scheinungsform:
die
Haftreibung,
d. h, der
Wider-
stand gegen eine beginnende Bewegung. Stellen
wir uns dodr einmal unsere
Umwelt
ohne die
Haftreibung vor
Kein Gehen,
Stehen oder
Greifen wäre
möglidl,
jeder
Gegenstand
würde
uns aus
den Fingern
gleiten
wie
ein nasses
Seitenstüd<.
Der Maschinenbau
stützt sidt bei
Abb,7 Dlc .rits In
Daut.drlond
cboutc
Lokomotlvr
mlt
Zohnrodontrlob)
jeder
Schraubenverbindung,
jedem
Aiementrieb
und vielen anderen Maschinenelementen auf den
neibungsvorgang.
Wie wir unsere
Fahrzeuge
ohne
die Reibung an den
Bremsen
jemals
wie-
der zum
Halten bringen
würden, sei dahin-
gestellt.
Vor uns steht also die
Aufgabe,
an der
entspredrenden Stelle das
jewells
günstigste
Maß an
Reibwiderstand zu
sdtafren.
Eine besondere
Aufgabe
kommt der
Reibung
bei
den auf der Rollbewegung
aufbauenden
Fahr-
zeugen
*
beispielsweise
der Eisenbahn
-
zu.
Lange Zeit
nahm man
an, daß angetriebene
Räder auf
eisernen Schienen
nur
gleiten
können.
Die an der Bertihnrngsstelle auftretende Haft-
reibung
-
die
Voraussetzung
für
das Drehen
der
Räder bei
Antrieb
von der
Adtse her
-
wurde
angezweifelt.
Bereits am
21. Februar
1804wlder-
lelte der
Engländer
Trevithich
mit einer
Ver-
sudrsbahn diese
Ansidrten.
Trotzdem
wurde
weiterhin
an der Rollbewegung
getriebener
Räder
gezweifelt.
Noctt
11 Jahre
später
(1815)
baute
die Berliner
Eisengießerei
die
erste
deutsche
Lokomotive
nadt englischen
Vorbildern
mlt
Zahnradantrieb
(Äbb.
7). Erst
nadr 1820
setzte
siclr die Erkenntnis
durch, daß die
Zugkraft
einer Lok vor allem
durdr ihre
Eigenmasse
be-
grenzt wird. Nur an sehr
großen
Steigungen
(2.
B.
bei Bergbahnen)
hat
sich die
Idee des
Zahnrad-
antriebes
erhalten.
(Veryteiche
auch:
,,Von
Gteittoger zurn
Wölz-
lager"
in
,,Jugenil,
nil
Technlk", Heft 911962.)
63
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Rldrord Tr.vithlcl
(rechtr),
ciner
von dqnen,
dic In V.tg.s3€nheit
gcrlcten,
lvci l eln
ondcrcr
sdrncl lcr
om
Zlel wor , . .
, . . . und d lc Mosch lnc
0 inks) ,
d lc
lhm
cc lnan
Ruhm nohm;
Stephcnsons
Rodcrt
(noö
clncm
Modcll lm Dcutschcn Muccum
M{indrcn)
D I E I E R
S C H U T T E
Klingt es
nicht sehr ähnlidt?
Ob in Politik,
Wis-
sensdraft oder Technik
-
überall
stößt
man
in
der
bürgerlichen
Gesellschaft
auf diese
oder
jene
Form einer Elitetheorie. Zu welch gefährlic*ren
Ergebnissen eine
soldre
Weltanschauung
führen
kann. haben die Jahre des Fasdrismus bewiesen.
Die bürgerlidre
Gesdrichtssdrreibung ist durdr
ihren
subjektivistisdren
Grundgehalt nidlt in der
Lage,
die Rolle der Volksmassen und der
Persön-
lidrkeit in ihren Beziehungen zu den Produktions-
verhäItnissen und dem Stand der
Produktivkräfte
richtig einzuschätzen. Wir haben uns
mit dieser
Frage schon an anderer
Stelle
beschäftigt. Inter-
essant
ist dabei aber vor allöm
€ins: Ist
es in
der
Klassengesellschalt
möglic*r, mit
einer
Erfindung
der Allgemeinheit
ein Cesdlenk
zu madren? Wem
nützen diese kühnen Gedanken
und Taten?
In
weldrcm Verhältnis steht die besitzende Klasse
zu den Erfürdern ihrer
Zeit?
Klrehe und Fortsehrltt
Die Antwort auf diese
Fragen
Sibt
das Sclticksal
einiger Erfinder selbst, Mit der
Weiterentwidr-
Umkämpfte,,Q
s&
enk
e'
Der
bürgerlidre
westdeutsche
Technikhistoriker
Carl Graf
von l(Lind<owstro€m
ofienbart seinen
Lesern:
,,Erfinderische
Ideen
waren bis
in un-
sere Zeit hinein das Gesdrenk von Einzelpersön-
licrhkeiten an die Allgemeinheit,"
und
fährt fort
,,.
.
.
audr der
Zufall
hat manchen Erfinder
be-
günstigt.
Allerdings
mußte noctr etwas
hinzu-
kommen, wenn eine zufällige Beobadrtung
wirk-
lidr frudrtbar werden sollte:
Es mußten der
Zu-
fall
und
der ridrtige Kopf zusammentreffen,
der
das Gesctrenk des Augenblicks audr
zu
verstehen
und
zu nutzen wußte."t)
Und
nun hören Sie sidr das
an:
,,Die
Eliten
sind
eine Minderheit,
die sich
gemeinsam
als
berufen
empfinden und durch
gerneinsame
soziale Ver-
antwortung
gebunden
weiß, die
zu
Leistungen
von hoher
Qualität
befähigt
und zugleich willens
ist, ihre Erkenntnisse und geistigen Entsdreidun-
gen
in
politisdre
Alrtion umzusetzen. ,
."2)
,)
Carl Graf
von Klind<owstroem,
oKneurs
Ge'
sdrlchte der TedrnlkJ Mtindten-zilrldr
1959.
,)
Ortega
y
Gasset
"Der
Aufstand der
Messen",
werke,
Bd.
m, stuttgart
1956.
64
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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lung
der Naturwissenschaften
und
der
Tedtnik
wurde
in der n€naissance
die
Stellung
der Kirche
mit
thren starren
reaktionären Dogmen
ersdlüt-
tert. Sie war deshalb
sehr sdlnell bei
der
Hand,
unbequeme Geister mundtot zu mactren. Wenn
das nic*rt
gelang,
wurden sie
physiscl
ausgelösdtt.
Giordano
Bruno endete bekanntlidr
1600
n Ve-
nedig
guf
dem Scheiterhaufen.
Die Gesdridrte
kennt eine
lange Reihe
von Namen bedeuüender
Gelehrter, Wissensdraftler
und
Erfinder, die
wegen ihrer
progressiven
Ideen vom
Klerus
er-
barmungslos
gehetzt
wurden. Der
englische
Möndr Roger Bacon
(1214--1294),
Naturwissen-
schaftler
und Erfinder,
wurde zweimal der Zau-
berei
und
eines angeblidren Paktes mit
dem
Teu-
iel
angeklagt,
verurteilt und für zehn Jahre
in
den Kerker
geworfen.
Giambattista della Porta
(1538-1615),
Erfinder
u.
a. der
Camera
obscura,
wurde gleidrlalls der Zauberei angeklagt und von
Papst Paul
III.
ins'Gefängnis
gebradrt.
Erbittert kämpfte die Kirche
vor
allem
gegen
die
revolutionären Lehren und Erkenntnisse, die
ihre
autoritäre Maeit
gefährdeten.
Erinnert sei
an
Kopernikus, Galilei
-
1616 zum Widerruf der
heliozentrisdren Lehre
gezwungen
-
und
Kepler.
Ebenso behinderten
enge
zunltwirtsdraftliche
Ivlethoden
im zerfallenden Feudalismus die An-
wendung und Verbreitung maüdrer Erfindung.
Der
Rat
von Nürnberg zerschlug 1578
die
verbes-
serte Support-Drehbank des Rotsdrmieddredrs-
lers Hans
Spaicliel, da
Spaichel sie einem Gold-
sdrmied, also einer anderen zunft, verkaufen
wollte.
Das
reaktionärg klerikal-feudalistische System
war also durdraus
nicht
an d€rartigen
,,Geschen-
ken"
selner Untertanen
interessiert, da
es
nur
darauf bedadrt war, die
bestehenden
\terhält-
nisse zu erhalten, Eine Erfindung, Erkenntnis
oder
ähnliches war ftlr den Urheber in den
mei-
sten Fällen eine Gefährdung seiner Exlstenz.
Um
so höher sind die Lelstungen derer zu be-
werten, die im Bewußtsein dieser Gefahr an ihren
Ideen
festhielten,
Kspltslismus
-
Krmpf
um dle Exlstenz
Der Kapitalismus
sprengte
die
Fesseln, die
der
Weiterentwid<lung
der Produktivkräfte sngelegt
waren.
Filr den Kapitalisten bedeutete die Er-
lindung Profit und Madlt
-
der Erfinder nidrts.
Er öignet
sidr die Erfindung an und benutzt sie
als Instrument der Ausbeutung.
Das Leben vieler Erfinder war audr
im Kapita-
lismus oft ein Kampf
um
die nad<te Existenz.
In den meisten
FäIlen mußte
4er
Erfinder seinen
schweren Weg zum Erfolg
oder Mißerfolg
allein
gehen. Nur in wenigen FäUen genoß er eine ge-
ringfügige
staatlidre
oder
private
Unterstützung.
So war
audr
unter diesem Aspelrt die Ausbeutung
des Menschen durdr den Menschen allseitig. Das
ist
letztlich auch die Ursadre
dafür,
daß die
werk-
tätigen
Massen manchen dieser Erfindungen
feindlidr
gegenüberstanden
Der 29jährige englisctre
Uhrmactrer John
Kay
er-
fand
1?33 den
Sdrnellsdrützen
für die Weberei.
Die unter der
kapitalistischän Ausbeutung stöh-
nenden Weber in England fürchteten um
ihren
mageren
Broterwerb,
stürmten
Kay's Haus
und
vernidrteten
seine
Masdrine. Kay entging mit
knapper Mühe und Not den erregten Masdlinen-
stürmern.
Ein ähnlidres Sdricksal erlitt der Weber
James Hargreaves aus Stanhill bei Blad<burn,
der
17M eine medranisdre Spinnmaschine,
die
,,Spin-
ning
Jenny"
konstruiert hatüe. Diese Masdrine
versetzte die Verleger und Fabrikanten
in die
65
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Lage, ihre Arbeiter nodr
mehr
auszubeuten, weil
diese Maschine
produktiver
arbeitete als
es
ma-
nuell möglidr war. Dadurdr
konnten
die Löhne
gedrückt
werden.
Viele Weber, nun völlig
ver-
elendet, sahen die Ursache ihres Elends in dies€r
Maschine. Auch Hargreaves
Haus wurde
ge-
stürmt, die Masdrine
vernidrtet. Der
Erfinder
llüdrtete
1778
nadr Nottingham und
starb
schließ-
lich in einem Armenh€im.
Das war
der
Dank der
Klassengesellschaft für sein
,,Gesdrenk".
Die Ka-
pitalisten
hatten sehr
gut
erkannt, welche rie-sigen Vorteile und weldr hohen Profit ihnen die
Masdrine bringen
konnte, und sie hatten nidrts
Eiligeres zu tun, als
sidr
der Erfindung zu b*
mächtigen.
So kam auch die
Allgemeinheit
auf
ihre Kosten
Nodr als Hargreayes im
Armenhaus lebte, ver-
dienten kapitali,stisdre Unternehmer mit seiner
ilIaschine
Reidrtümer. Die englische Regierung
erließ ein Gesetz,
das die Todesstrafe für
Ma-
sdrinenstürmerei vorsah und damit
die
ver-
stärkte Ausbeutung
sanktionierte. Ebenso wie
Kay
und Hargreave hatte der Freund Kays,
Ark-
wright,- unter der
Empörung der irregeführten
Weber zu leiden, die die Ursadren des EIenJs
nidrt
erkannten, Ein
gleidres
gilt
für Cartwright,
den Schöpfer
des mechanisdren Webstuhls,
mit
Dampfkraft angetrieben.
Soldte Ersdteinungen
gab
es aber
nictrt nur
in England. In Frankreidt
wurde
Jaquard
(U52-1834)
von Konkurrenz-
6 6 .
unternehmen
des Betruges
angeklagt
und selne
Maschine besdrlagnahmt.
Einige
einllußreidle
l'reunde
setzten aber
sdlüeßlidl seine
An-
erkennung durdr,
Der Donk
en
dle
Schenkcnden
Groß ist die Zahl der
Erfinder.
die durdr Anlein-
dungen,
Unverständnis
und
persönliche
Not
-
aus
den
Widersprüdren
ihrer Zeit
geboren
-
um
ihre
Erfolge
gekommen
sind.
Der
llugenotte
Denis
Papin starb 1?12gleidt Newcomen in bitterster
Not
in London,
der Erfinder des
Rubinglases,
Kundrel
(1638*1703), eriet
in Vergessenheit.
und
Chappe nahm sich das
Leben.
John
Fitdr, der Erbauer
eines der ersten
Dampf-
sdriffe vertibte
ebenfalls
Selbstmord, weil
er am
Verhungern war.
Otto Lilienthal
(1848-1806)
aus
dnklam,
der
Pionier'des
Flugwesens,
fand
dehTod
bei seinen in
völliger Isoliertheit
ilurdrgeftihrten
Flugversudren.
Wer denkt
heute noch
an den Er-
finder
der
Leidener
Flasdre,
den Domdedtanten
Ewald Jtirgen von
llleist,
der mit 45 Jahren
1?45
die
Kleist.Flasdre, ein
elektrisdres
Element
er-
fand. Kleist unterlag in einem Prioritätsstreit
dem Holländer
Pieter von
Mugsdrenbroek,
der ein
Jahr
später ein
gleidres
Element erfunden
hatte.
Heute ist
es
nur
nodr unter
dem Namen
,,Lei-
dener
Flasche"
bekannt.
Vergessen ist
audr Sieg-
fried Marcus
(1$1*f898),
der erste
Konstrukteur
eines Autos,
das sdton
1875
mit
einem llegenden
Benzinmotor durch
die Straßen von
Wien
,,zuk-
kelte".
1897steUte
der 23jährige
Marconi in Eng-
Iand die
erste drahtloee Nadrridrtenverbindung
zwisdren Lavernock
Point und der
Insel Flatholm
her. An diesern
Versudr nahm
Professor
Slaby
von
der Tedrnisdren Universität
Bedin teil,
der mit
dem
Grafen von At'co
apäter die
,,Slavy-Arco-
Gruppe", eine Abteilung der AEG, gründete, die
in Deutsdrland
so
ziemlidr
sämtlictre
Staatsauf-
träge
erhielt.
Aus
einer
Fusion mit
der Konkur-
renzfirma,,Prof.
Bratrns-Telegraphie mblf' ent-
stand eine neue
Gesellsdraft
-
Telefunken.
Nur wenige Erfinder haben
es
lm kapitalistischen
Dsdrungel
verstanden,
sidr zu behaupten
und
durdr
erbarmungslosen
Kampf
gegen
etwaige
Konkurrenz die ökonomisdre
Machtleiter
empor-
zuklettern. Arkwright beispielsweise starb als
einer
der
reidlsten
Männer Englands
-
Papin als
einer der ärmsten. Der Kapitalismus
vergiftete
die Beziehungen
zwisdren
den
MensdterL weil
in dieser Gesellsdraftsordnung nur eins
galt
-
der Profit.
Die Namen derer, denen
der Erfolg aus den ver-
sdriedensten Gründen versagt bLieb,
sind heute
zum
größten
Teil vergessen. Dazu
gehört
bei-
spielsweise der Österreictrer Peter
Mitterhofer,
der eine Sdrreibmasctrine erfand, aber nidlt die
nötigen finanziellen Mittel besaß, um
seine Er;
findung zu vollenden. Mitterhofer starb
1893
n
größter
Armut. Wie diese blieben viele kluge
Gedanken
und kühne Ideen ein
Traum, weil letzt-
lidr die kapitalistische Gesellsdraftsordnung selbst
der Entwiddung der
Produktivkräfüe
Fesseln an-
legte.
Aber auch zu dieser Zert Eab es Gedanken, die
einfactr Träume bleiben
mußten.
'wei[
sie
allen
Naturgesetzen
widerspradren. Nur
-
viele dieser
Naturgesetze waren damals eben
noch
nldrt
be-
kannt. Doch darüber in unserem
nächsten
Heft
mehr.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 69/100
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 70/100
as
sind Erzeugnisse
der II. Ver-
a,rrbeitungsstufe
der
.IVletallur€ie,
wie
entstehen
sie,
warum
ist
die II, Ver-
arbeifungsstufe
so
wictrtig?
tr'ragen,
die
in unseren
Tagen
-
nadt
dem
VI.
Parteitag
der
SED
-
oft
gestellt
werden, weil man
das eben
wissen
muß,
u'm volkswirtsdpftliche
Zusammenhänge
zu
begreifen.
Sehen wir
uns
al,so in
der
II, V'erarbeitungsstufe
um. Ihre Erzeugnisse
werden
dadurdr
Eekenr-zeichnet, d,aß sie eine Kalwerarbeit{r'ng od€r
anderweitige
Veredelung,
wie Wärmebe,handlung,
Oberf äüenbehandlung
usw,,
der,Erzeu
gnisse
der
I,
Verarbeitungsstufe
darstellen.
Dabei erhält man
höhere
physi,kalisctre
und mectranisdre
Eigensdraf-
ten, neue tr'ormen
und
Abmeszungen
der
Erzeug-
nisse, höhere Maßgenaufukeit
und
enge Toleranz-
felder.
Ja
.
,
.
und was
sind
Erzeugnisse
der I. Ver-
arbeitun'gsstufe?
Zum Beispiel
warmgewalTter
Walzstahl
-
g3ober
und
feiner Stabstahl
(Rund,
Vierkent,
Sechskant
usw.)
-;
warmgewalzte
Profile
Winkel,
Doppel-T-Träger,
U-Träger
-;
warmgewalzter
Bandstahl; warmgewalzte Grob-, Mittel- und
Feinbleche;
warmgewalzter
Draht.
Die Technologie
dieser
Walzproaesse
edaubt
nidrt,
diese Erzan,gniss€
mit
sehr engen Toleranzen
her-
zustellen,
Das
heißt nidrts
anderes, als
daß vor
der Verwendung
dies€r
Walzstahlsortimente
in
Maschinen
und Ausrüstungen
in den
m,eisten
Fällen
eine spanabhebende Formg,ebung
not-
wendig
ist,
Bei,einzelnen
Fertigungspruessen
be-
trägt
'die
Zerspanung bis zu 30,
ja
sogar 50.
,
.
60 Prozent.
A,nders
sieht
es dagegen bei
den
Erzeu,gnissm
der
höheren
Verarbeitungsstufe
aus, bei
nahtlosen'
und
gesctrwel8ten
Stahlrohren
,in
allen Ausfüh-rungsarten, kaltgewalztem Bandstahl, g€sdrält€rn
und kaltgezogmem
'Stabstahl,
aus Kalt- und
Warmband
geformten
Leidr,tbauprofilen, g€zog€-
nen
Sonderprofllen
und
gezogenem
Stahldraht,
Diese rErzeugribs€ z€idrn€n
sidr
durch
höhere
meüanische
Pigensdraften, wie Festigkeit,
Bruchdehnung,
enger€ Toleranzen
und höhere
Oberflächengüten
aus als
sie
rwar.rngewalzte
,Er-
zeugnisse
aufweisen. Besitzt
z. B. warmgewalzter
Stahldraht
einer bestimmten
Qualität
eine Festig-
keit von
60. . , 90 kp,"mm2,
so können
nactr
dem
Zjehen
und Vergüten
desselben Drahtes
Festig-
keiten von
140.
.
.160
kp/mmr
errei,cht werden.
Auf €tnig€ dieser Erzeugnisse wollen wir jetzt
näher
eingehen.
Von nahtloson und
geschwelßten
Robren
Verfolgt
man
die technisctre Entwi.d<Iung
der
letz-
ten zwanzig
Jahre,
so erkennt
man,
daß
s'nit der
Entwid<lung
neuer hodrproduktiver Sdrweißver-
fahren
immer mehr der Anteilgesdrweißter
Rohre
an
der
gesamten
Rohrprodrfttion zunimmt und
geg€nwärtig
ip
vielen Bereidren
die
,gesdrweißten
Rohre
die nahtlosen verdrängen,
Nahtlas€
Rohre
werden aus
einem
'Block
oder
Kntippel
gefertigt.
Dieser
Blod< muß
zr.r'erstauf
einem Schrägwalzwerk oder einer.hydraulisctr,en
Lochprese
vorgelocht
werden. Nadr
dem am
häufigsten
ängewendet€n Mannesmann-Verfahren
wird
der
glüh,ende
Rundblodr
in ein
Schrägwalz-
werk
gebradrt,
das
mit
zwei konischen
Walzen,
gleicher
J)rehrichtung
ausgestatt€t
ist und
dessen
Achsen
sich unter
einem spitzen Winkel
.sdrnei-
den.
Der Elock wird
in
Dreh,bewegun€
v€rs€tzt
und
in
Längsridrtung
durdr
dte
Walzen
gezogen.
Dabei reißt der Kern des Blodkes auf,
und der
Block
sdriebt sidr
'über
den sogenannten Kali-
brierungsdorn
(Abb.
2). Derartig
vorgefortnte
Rohre werden
als
Rohrluppen
bezeidrnet
und
2u
dünnwandige4
nahtlosen
Rohren
aus,gewalzt,
Es
sctrließt sictrdie
Fertigbearbeitung
an
-
Glätten,
Kalibrieren,
Ridten,
Abstechen
der
Enden
uqd
Prüfen der Rohre, Das
nahtlose Rohr hat in sei-
nem
Querschnitt
eine
,rnelrr
oder weniger
gleidr-
mäßige
Struktur. Der Na&ieil
der nahtlosen
Rohre besteht darin, daß man ksine
gleichmäßige
Wanddicke i.iber
den
gesämten
Rohrquerschnitt
erreidren
kanp. Sie
sdtwankt bis zu
:h
l5 Prozent
urn
die
Nominalwanddid(e.
Erst
durdr
nadrfol-
gendes
Khltziqhen
oder
Kaltwalzen
errei6ht
man
Toleranzen,
wie
sie
z. B. für
Kesselrohre mit
mäxirnal
* l0
Frozent
gefordert
werd€n.
Sehr häu,fig w,erden
g€walzte
Rdh,re durdr Ziehenauf soldre Abmessungen gebradrt, wie sie die
weiterverarbeiteade
Industrie
braudrt, Es
erfolgt
in der Regel
kalt.
Beim Stopfenzug
wird
dss zu-
gespitzte
,Rohr
über
€i|te
Dornenstänge
gezogen
und
dann
in
ein€ äehdüse
eingeführt.
Eeim
Durchlaufen
des
durdr Dorn
und
Di.ls€nöffnung
gebildeten
rund€n
Quersdrnittes
fird die
Rohr-
wanddidre
gleichmäßig
verringert
(Abb.
3).
Geschweißte
Rohre werden
aus Band oder
Blec}
gefertigt.
Dle
Strulttur des Roürres ist dabei
nicht
gleidmäßig,
sondern wird durdr
die
Schweißnaht
unterbrochen,
die
entweder
in
Längsridrtung
oder
spiralförmig
liegen
kann.
Je höher die
Präzision
beim Schweißen, d. h. je größer die Gleictrmäßig-
keit
der
Sd&eißnaht
zrwisctren
den Eänderkan-
Schrögwolzverlohrcn
68
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Dle Mctollzichcr Ewold Hogcn
(l lnkr)
und
Wolf-Dictcr
Scnncwold bclm Zlchcn
von Profi lrohrcn lm VEB Bcrl lncr
Mctol lhüttcn-
und
Holbrcugwcrko
ten,
desto
grö߀r
ist
die
Möglidrkeit
des
Ein-
satzes
geseiweißter
Rohre an Stelle
nahtloser. Bei
der {ersteUung
gesdlweißter
Rohre wird
das Band
oder
Bledr zum Schlitzrohr
gebogen
und
dann
geschweißt,
Das lst
möglidr,
indem
man
deal
gesarnten
Bandstreifun
€rwärmt,
dle
,Kanten
auf
S&weißte'mperatur bringt und sie zusamm€n-
preßt
oder
indem
man das
Band kalt
zum
Sdrlitzrohr
biegt und
dann elehtrisch
durdt
Wlder-
süands-,
Induktions- oder
Hoctrfrequenzschweißen
das Rohr herstellt.
Die modernen Verfahren
zur
Herstellung
g€sdrweißter
Rohre sind
vollkonti-
nuierlidr
,und
laufen
vollautdnatisiert
ab.
Das
Warm- oder
Kaltband wird aus'den
Bunden ent-
rollt,
g€ridlt€t,
entanndert, die
Eandenden
werden
stumpf
aneinandsr
g€schweCßt.
Damit.entsteht
ein
endloses
Band für
die
Rohrherstellung.
Dieses
Band
wird zu
Schlitzrohr
gebogen.
Die
Band-
kanten
laufen
dann
beim elektrisdren
Sdtweißen
an d,en Elektroden vorbei und werden dort er-
wärmt. In
ansdllie߀nden
Preßwalzen
werden
die
Kanten
aufeirrander
g€pr€ßt.
Bei der
Feuenschweißung
der
Rohre
wind
das
Band €rwärmt, im
warmen Zustand
Sebogen,
und
dann werden
dle
Kanten
g€schweißt.
Die Weiterverarbeitung
ist
lür beide Verfahren
die
gleiche.
Nach
dern
Sctrweißen
durchlaufen die
Rohre ein Maß- und Reduzierwalzwerk. Dabei
werden
sowohl
der
Durchmess€r
qls
audl die
Wanddidre
auf
die
notwendige
Fertigabmessung
verrlngert. Nadr
dem
R€duzierren
werden
die
Rohre auf
dle
notwendi,ge Länge
,gesdrnitten
und
adjiustiert,
(Unter
dem Adjr.r,stieren
der Rohre ver-
steht man Ridrten,
Aulschneiden von
Gewlnden,
Prilfen mit
Wasserdruck,
Kontrolle
der
Maßhaltig-
keit, Sortieren und Verpachen.)
Für
besondere
Verwendungszw€cke \perd€n so-
wohl
nahtlose als audr
geschweißte ,Rohre
zu
Präzislonsstahlrohren
weiterverarbeitet, Diese
Rohre
mit
€xtFem
dtlnnen Wänden und meist
kleinen'Durdln€scern
.werden für
9pezia^lzwecke
benötigt,
nahtlose Präzisionsstahlrohre z. B. in
der
Kältetechnik,
in
der Medizinteclnik
und
in
der
feinmedranlsdr-optisdlen
Indtxtrle,
gesdrweißte
Präzisionsstahlnohrc
zur Herstellung von Eeleudr-
tungskörpern,
Stahlrohrmöbeln, Campingbedarf
usw.
Sie
finden
aber audr irnmer mehr als
Ko,tr-
struktionselem€nte
Verwendung
im
Maschinen-
bau.
Ein Großverbraudrer von
Rohren
in allen
Quali-
täten
und Sortimenten
ist die dremlsdre
Industrie.
Hier werden Rohre als
Rohrleitungen
sowohl
ftlr
den
Transport
der
Medien als auch filr
'den
un-
mitt€lbaren Ablaut
der
Reaktionen v€rwendet.
Da
die
Erzetrgnisse
und
Zwisdrenprodukte
der chemi-
schen Industrie normalen Stahl angr.ei len,
d.
h.,
ihn
korrodierren, werden Rohre aus hochlegierten
Ohrom-Nickel-Titanstählen benötigt.
Diese Legie-
rungselemente sind'sehr
teuer
und müssen m,eist
importiert werden. Deshalb
verwendet
man
statt
dessen
n
steigendem
Maße
plattierte
Rohre. Plat-
tierte Rohre bestehen
aus
zwei Materialsdridlten:
einem normalen Kohlenstofrstahl und einer dün-
nen
Schiaht
hochlegierten Stahles bzw, einem
Plasteilberzu,g auf
der Rohrinnen- oder Rohr-
außenfläche,
je
nadrdem, was
mit dem Medium
in
Berührung
kommt.
Das
Plattieren üLhrt
zu
erheblidren.
Einsparungen an
elementen.
Legierungs-
Im VDB Stahl- und
Walzwerk Riesa,
der
gegen-
wärti zu
einem
,I(ombinat
für nahtlose Rohre
ausg€baut
wird,
ist in den
letzten
Jähren'in Zu-
sa.mmenarbeit
mit
d€r
dtemischen Industrie
gute
Arbeit
zur'Herstellung kunststoff,plattierter
Rohre
geleistet
worden. Das war
um
so
notwendiger,
als
mit den gegenwärtig vorhandenen Rolrrerzeu-
gungsanlagen
in
der DDR legierte uDd hodr-
legierte
Rohre
nur
im begrenzten Umfang her-
gestellt
werden können.
Auf
der diesjährigen
Frühjahrsmesse konnte
man
am Stand
der
volkseigenen
Metallurgie
der
DDR
bereits
Proben kunststo{fplattierte Rohre sehen,
die längere
Z,eit
in
dremlsdren Betrieben im
Einsatz waren
und
keinerlei
Zerstörungen
auf-
wlesen.
Allein
diese Erzeugnisse der
zweiten
Verarbei-
tungsstufe machen
deutlidr, weldr
große
Bedeu-
tung dieser Zweig für die
gesamte
Wirtschaft
hat.
Von
ihr
ist
nicht nur die
dremisctrc Industrie in
starkern
Maße
abhängig,^ sondern vor
allem
Masdrinenbau
und
Elektrotedtnlk.
Deshalb ist diese
zweite Verarbeitungsstufe so
wiclrtig.
Dipl-lng, Glinter Paps
69
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sir
:, ' i
.t
Abb, 1
Strohsporende
Holtung von
Kühen
ouf
Spoltenböden in Nor-
wegen.
Abb,2 Recfrfs:
Am slnnvollsten ist
6s,
unter Spoltenbödon
eln€n
Dungkeller zs
bouen, der den
Dungonfol l von
mehreren
Monot€n
qulnehmen
konn.
I
n
,,.lugenct
nd Technik" wurde schon
oft da-
I
von
beri(ütet, wie die moderne
Landtechnik
I
unseren
Genossensdraftsbauern
und Land-
arbeitern hilft,
die Arbeiten
in Feld und
Stall
schneller, leichter
und besser durduuführen,
In
entscheidendem
Maße können
audr
moderne Ge-
bäude
dazu
beitragen,
landwirtsdraftlidre
Pro-
duktionsprozesse zu
rationalisieren.
Besonders
wesentlidr
ist. in den Ställen
die
Arbeitserleichte-
rung
und Arbeitsersparnis in
erster Linie
durctr
eine
sinnvolle
Baugestaltung
zu ermöglidlen.
Da-
mit
erreidlt
man
bedeutend mehr
als durch die
aufwendigste Medranisierung in falsdl gebauten
Ställen.
Viel
Mühe
verursacht
von
jeher
das Entmisten
der
StäIle.
Der
von
den
Aieren
abgesetzte Kot
hat
eine sehr ungünstige Konsistenz,
Rinder-,
S'chweine-
und
Ceflügelkot
ist
im Normalfall
eine
breiige Masse,
die
sidr
sdrlectrt
verladen
und
transportieren läßt.
Deswegen
und
um den
Tieren
ein
warmes
Lager
zu bieten,
streut man
Stroh ein, Das
Stroh bindet
die Feudrtigkeit
der
tierisdren Aussdreidungen,
so
daß die Tiere
trok-
ken
und
warm
liegen,
Außerdem
wird der Tier-
kot
dadurdr
transportfähiger.
Bei allen Vorteilen, die mit diesem Verfahren
verbunden
sind, haften
ihm doch die Nachteile
des hohen
Arbeitsaufwandes
und des
großen
Strohverbraudrs
an,
Ein
landwirtsdlaftlicher
Betrieb mit einem
niedrigen
Viehbesatz
je
Hektar
braudrt
nur wenig Futter anzubauen und
70
H A R D
M O T H E S ,
und
Humboldt-
verfügt
bei
dem
üblichen
Getreideanbau
$ets
über
genügend
Streustroh
für sein
Vieh.
Wir sind indessen bemüht, je Hektar wesentlic*r
mehr
Vieh zu
halten
als früher.
Deshalb
muß
auch mehr
Futter
angebaut
und der Getreide-
anbau zugunsten
des Futteranbaues
etwas ein-
gesdrränkt
werden.
Von der verbleibenden
klei-
neren muß
also eine
größere
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Abb.3 lm Liegcboxcnstol l l rt dic Licaaflöchc dcr Tlerc
untartri l t ,
ro doß sic dort nur l icgen, obcr nlcht loufan
können.
Dodurdr spod
non vlcl
Stroh
(DDR),
Abb. 4 Rcchtr: Der sdrwadlscfic .Gummlluhrtol l" .
Menge Vieh mit
Stroh
versorgt werden, so daß
für
ein
Stück
Vieh
immer weniger Stroh
zur
Verftlgung steht.
Außerdem
verursadlt,
das
Bergen
des Strohes'
das Einstreuen und.
der Abtransport des
Mistes
viel Arbeit,
die
man
gern
sparen mödlte, Nadr-
dem der
Mähdrescher
das
Getreidefeld verlassen
hat,
,geliügt
€s
auch
oft
wegen
der
häutig
in
in dieser
Zeit
einsetzenden Niedersdrläge nidrt
immer, das Stroh ordnungsgemäß zu bergen. All
diese
Gesidrtspunkte
haben
dazu
geführt,
daß
man im internationalen Maßstab bemüht ist.
strohsparende oder
stroharme Ställe
zu bauen.
Spaltenboilenstölle
für Rlndvieh
I{ält man Vieh auf einem
normalen
ebenen
l'uß-
boden, so setzt es
darauf
seinen
Kot ab. Kann
der Kot nicht an Stroh
gebunden
werden,
kommt
es zu lästigen Verunreinigungen. Es liegt des-
halb nahe, den Fußboden
so
zu
gestalten,
daß
d€r
Kot
drurc,hdon
l\rßtbod'en
hi[rdü,r-'chfiartrlsn,as
Vieh aber auf dem Boden laufen kann,
Der
Fuß-
boden
gleidrt
dann
einem Rost, weil
er in
regel-
mäßigen Abständen
einen
Spält
hat, durdr
den
das Vieh mit seinen Klauen
den Kot hindurdr-
sdtieben kann (,4bb. I).
Sinnvoll
wird dieses System
Jedodr
erst dann,
.wenn
sictr in den
Gruben uhter dem Fußboden
der Kot mehrere Monatg
beispielsweise
während
des
gesamten
Winters ansammeln
kann
(Äbb
2.).
Ist die
Grube
so
groß,
daß man
mit dem
Sdrlep-
hineinfahren kann,
läßt
sidr der Kot mit dem
Frontlader
bequem aufladen. .{nsönsten
besteht
die Möglichkeit,
Wasser in die
Grube zu
leiten,
damit
den Kot zu
Gülle
zu verdünnen,
die
man
dann
herauspumpt
und mit
dem Fäkalienwagen
tbfährt. Soldre
StäUe sind nidrt nur
in Nor-
wegen
und England
gebräuchlich,
Audr
das Ver-
sucftsgut
Bärenrode
der Universität
Halle
besitzteinen solchen Stall für.Jungvieh.
Hat
man mit
soldren Ställen
audr
den Vorteil
der
absoluten Strohersparnis,
so sind solctre
Ställe
dodr
nidrt
ganz
problemfrei.
Es
zelgte
sid
näm-
li& bei
entsprechenden
Versudren,
daß die Kühe
lieber
auf
eingestfeuten Flädren liegen
als auf
den Spaltenböden, Deshalb
gibt
es audr nödr
ent-
sprechende Varianter\ wobei
eine eingestreute
Liegeflä&e vorhanden und nur der Freßplatz
mit
einem Spaltenboden ausgerüstet ist. So spart
man
wenigstens bei
den
r$
Prozent Kot, welche
die
Kühe .wätrrerucl
des
Tag.es
beim
Fressen
ab-
setzen, die Einstreu.
Eine
weitere
Möglidkeit, Stroh im Rinderlauf-
stall
ztr
srparen,
,besteht
darin, drie
Liegef,läche
durch Rohre in
einzelne
Boxen zu
unterteilen,
Dadurctr
können die Rinder
nictrt mehr auf
der
gesamten
Liegeflädre
herumlaufen.
Jede Kuh
kann von einem
Gang aus nur
ihre
Liegeflädre
aulsudren.
In diesen Boxenliegeställen
sinkt der
Strohverbraudr'gegentiber
normalen
Rinderlauf-
ställen
erheblidl
(Äbb.
3).
Plestfußböden
für
Stille
Weil
mit
der Streu audr
viele Sehmutzteile und
Krankheitskeime
in den Stall
gelangen,
die
sich
nachteilig
aut die
Qualität
der
Mildr
auswirken,
ist schon vor vielen
Jahr€n in Sctrweden
ein
,,Gummikuhstall"
eingerictrtet worden
(Abb,
4).
Dort hat
der übliche
Betonfußboden, aul dem
die Kühe sonst
stehen
und
liegen,
einen Gummi-
belag
erhalten, so
daß
der
Kot immer
abgespillt
werden
kann
und man
gänzlidl
ohne
Streu aus-
kommt.
Tatsädrlid
erreictrte man
auf
diese
Weise das
ang€strebte
Ziel: vöIlig keimarme
Milch.
Hartgummi
ist indessen
zu hart für
die Kühe,
Schaumgummi
dagegen
hält die Feuchtigkeit
und
aucfr
Verunreinigungen
zu
sehr
fest.
Deswegen
hat
der sdrwedisdre
Gummikuhstall bis
jetzt
nur
wenig Nachahmung
getunden.
Indessen
wird
auf
diesem Gebiet
von den
zuständigen
Wissen-
sdraftlern
(bis
jetzt
leider
nur
des Auslandes)
ernsthaft
weitergearbeitet.
Dabei
hat man aller-
dings
weniger
Gummi im Auge
als vielmehr die
Plaste
(Kunststoffe).
Entspredtende Versudre
sind sdron
angelaufen.
Dabei
gilt
es
folgende
pro-
bleme zu lösen:
Der,ftir
Ställe
votgesehe.ne ,Plast-
fußboden muß einesteils nidlt zu teuer, anderer-seits genügend
wärmedämmend,
feuctrtigkeits-
abweisend
und
widerstandsfähig
gegen
Kot,
Urin
und
mechanisctre
Besdrädigung
eein
und der Last
der
Tiere,
ihren Klauen
und Hufen auf
die
Dauer
widerstehen
können.
71
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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Abb. 5
'Entenoufzucht
in Bettchen mit
Mosöendroht-
boden im VEG Ber l in -B lonkenfe lde,
Bet r iebs te i l Rosen-
tho l .
ilostställe
für. Schweine
Bessere
Anwendungsmöglictlkeiten
als im Rin-
derlaufstall verspredren
die
Spaltenböden
im
Mastsdtweinestall,
wo wir
bisher am
ehesten
ohne Streustroh
auskamen, wenn der StaII
ent-
sprechend
gebaut
und
bewirtsdlaftet
wurde.
In
einem
guten
Schweinemaststall soll
der
Liege-
platz
möglidlst
wärm, der Kotplatz r€lativ
kalt
seih. Ganz irn Gegens,atz zu
d'em
,ihnen
voraus-
gehenden
Ruf beachten
die Tiere
dann streng
die vorgesehene Einteilung des Stalles. Der Kot-
gang
kann
regelmäßig durch
eine
Schleppschaufel
gereinigt
werden, die
-
durdr ein
Relais
ge -
steuert
-
stündlich durch den Stall
gezogen
wird
und anschließend
in ihre Ausgangsstellung zu-
rüdrkehrt. Das ist
in
der
ÖSSR
sdron lange
ge -
bräuchlidr. Leider stellt
die volkseigene
Land-
maschinenindustrie der DDR solche Aggregate
noch
nicht
her.
Nun
kann man
nodr einen Schritt weitergehen
und den Kotplatz mit Spalten versehen, so daß
der Kot
gleich
dem Bereich
der
Tiere
entzogen
ist. In dem Kanal
unter den Rosten, die man
aus
Stahl- bzw. Spannbeton oder aus Holz fertigt,
wird
der Kot mit
Schleppsdraufeln weggeräumt
oder auch
-gespüIt.
Das wird
sehr
große
Bedeu-
tung erlangen, rtr'enn man
einmal zu
mehr-
stöckigen
SdrweinestäIlen übergeht.
Diese
Form
der
Entmistung,
verbunden mit
Auto'rnatenfüttenrng,
vexspnidlt
d'ie hödrste
gegenwärtig
denkbare Arbeitsproduktivität im
Sdrwelnemaststall.
Maschendrahtböden
für Geflügel
Im althergebrachten Hühnerstall, zu
dem ein
Auslauf
gehörte,
brachte
man
unter den Sitzstan-
gen
ein Kotbrett an, um damit den Hühnerkot
aufzufangen, der nidrt auf die unter dem Kot-
brett
sdrarrenden Hühner fallen
sollte.
Es
gehörte
zu den,,beliebtesten Lehrlingsbeschäftigungen",
diese
Kotbretter
abzukratzen.
Als
man dazu
überging,
größere
Hühnerbestände
72
zu
halten,
verzichtete
man auf den
Auslauf
und
hielt die Hühner
,,intensiv".
Dabei
verschwindet
das
Kotbrett. Unter den
Sitzstangen ordnet man
einen
mit Maschendraht abgededtten
Kotbunker
an, in dem sich
der Hühnerkot über
lange
Zeit
ansammeln und
dann mit der Schleppschaufel
oder
auf andere
geeignete
Weise entfernt werden
kann.
Die übrige
'lädle
des
Stalles aber war noch mit
T;iedstreu, Tordmull, Sägespänen u. ä.
versehen.
Nun steht diese nidrt überall zur Verfügung.
Außerdem besteht
bei
hohem Hühnerbesatz im
Stall die Gefahr,
daß
die
Einstreu durch die
Aussdreidungen der Hühner zu feucht
wird, was
für die Tiere
schädlidr
ist.
Deswegen kamen findige Halter von
großen
Hüfnerbeständen im Ausland
auf
den
Gedanken,
auf die Einstreu zu
verzichten
und die Laufflädre
für
die
Tie,re so
ähnlidr
,auszubilden
w.ie hislter
nur die Sitzflädre des Stalles. So hält man.in den
USA, Dänemark und anderen Ländern mit Erfolg
gro8e
Hühnerbestände auf
einem
Boden
aus
Masdrendrahtgeflecht oder Stabstahl.
Darunter
wird der
Kot
mit Schleppschaufeln oder Schub-
stangenanlagen beseitigt. Diese Ställe haben
überdies
noch
den
großen
Vorteil, daß man nicht
3. .
.
4 Hühner/'m2 halten kann
wie in
Tiefstreu-
stäIlen, sondern 6 oder noch mehr llühner, weil
die Streu
nidrt
mehr feuctrt wird.
Ganz besonders bewähren sidr Maschendraht-
böden in Kükenställen. Sdron im normalen, mit
Einstreu
(2.
B. Sägespänen) versehenen
Küken-
stall empfiehlt
es sictr, wenigstens die Tränke auf
einen Rost zu
setzen,
weil
feuchte
Streu
für
Küken
sehr
gefährlidr
ist.
Warum.soll man dann
nidrt
gleich
den
gesamten
Fußboden
aus Maschen-'
draht
ausführen, bietet es dodr hygienisdr
außer-
ordentlich
große
Vorteile. Das
Küken kommt
nicht mehr mit
dem Kot in Berührung.
Im
Volkseigenen Gut Berlin-Blankenfelde,
Be -
triebsteil.
Rosenthal,
hält man deswegen
die
En-
tenküken nicht
mehr auf Tiefstreu, weil
dabei
zu
große
Verluste auftraten,
sondern baute
für
si e
Bettchen, deren Böden
aus Mascihendraht be-
stehen.
Der Kotfäl,lt,hindurch
unrd wird m,it
,ei'nem
einfachen
Wasserstrahl
abgespült. Seitdem
sind
die Verluste merklictr
zurücJrgegangen
(Äbb.
5).
In
Rumänien
zieht man
in
soldren
Bettdren
audr
Putenküken
auf.
Selbstverständlidr
braucht man
es
nicht
bei sol-
chen
Bettdren
bewenden zu
lassen,
es spridlt
nichts dagegen, eine ganzen Stall oder gar ein
mehrstöckiges
Stallgebäude für
Geflügel mit sol-
dren Masdrendrahtböden
auszurüsten.
Vom VEB
Hodrbauprojektierung
Potsdam wird
gegenwärtig
ein dreistöckiges Entenaufzuchtgebäude
pro-
jektiert.
iusammenfassung
Die
Haltung von
landwirtschaftlichen Nutztie:en
in Großbeständen wirft
grundsätzlicl
andere
Prdblem,e auf,
a,ls
sie
bei der
Halüung
in kleünen
Beständen
bekannt waren. Eines
der entsdrei-
d,endstm dabei ist
die stroharrne oder
'gar
stneu-
lose Haltung der Tiere. Lösen wir diese Aufgabe
erfolgreidr,
wozu hier auf Grund des internatio-
nalen Standes einige
Hinweise
gegeben
wurden,
steigern wir die Arbeitsproduktivität und schafien
damit die Voraussetzungen für
höhere
Leistun-
gen
in
der
tierisdren
Produktion.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 75/100
:
Durcfi gutc
Zusommenorbeit
zwischen
Arbeitern und Ange-
hörigcn
der tecfinisdren
Intel l igenz wurde
im Automobilwerk
Zwic*ou
noch lnbetricbnohme
des
Ovolfl ießbondes in
de r
Eodengruppenfeft igung
des
.Trobonten"
dia Fertigungszeit
pro
Trobont
um
2,25
Stunden
gesenkt.
,,Wir
warten schon darauf, daß wir sofort Ver-
besserungsvorsdrläge machen können, wenn
neue
Anlagen
in Betrieb.
genommen
werden," hatte
ein Neuerer zu Minister Alfred, Neumann,
Vor-
sitzender des Volkswirtsdraftsrates,
anläßlidr
eines Besuches
im VEB Walzwerk Finow
gesagt.
Offensichtlich klappte es in Finow mit der Ge-
meinschaftsarbeit
von Wissenschaftlern, Projek-
tanten
und
Konstrukteuren
auf der einen
Seite
und den Arbeitern,
den
Neuerern
der
Produktion
auf der anderen nicht so, wie
es
hätte
klappen
müssen, um erf olgreich zu
sein, Mit Redlt hatten
IM ATTEINGANG
die Finower Kollegen
seinerzeit
gefordert,
sie
dodr bei
der
Konstruktion
und bei der Ausarbei-
tung
der Technologie mit heranzuziehen,
um
sdron auf
dem Reißbrett Verbesserungen u
ver-
anlassen,
die nachher an
der
fertigen
Anlage nur
mit
ungleieh höherem Aufwand
zu realisieren
sind. In Finow hat sich seitdem etwas geändert,
Die Walzwerker nutzen
die Vorteile
der sozia-
Iistisdren
Gemeinschaftsarbeit
besser als damals.
Ausdruck
flndet diese
Tatsadre
n der vorfristigen
Verwirklichung
von Maßnahmen
des PlanesNeue
Technik und den beispieihaften
Leistungen
be i
73
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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der
Aufholung
der Planrückstände.
Aus
gemein-
samen
Beratungen
und
Versudren der
Arbeiter
am
Band,
der Wissenschaftler
und
Tedrniker
er -
wuchs ein Lösungsweg, um die vorher ungenü-
gende
Wärmekapazität
für das
Warmband
durch
zusätzliche
Ölfeuerung
zu
erweitern. Das erlaubt
nictrt
nur
eine
Steigerung
der Produktion,
son-
dern
gleidrzeitig
die Verbesserung
der
Qualität,
da
die tectrnologisch
notwendigen
Temperaturen
exakter eingehalten
werden
können.
Andere
Ver-
fahren,
'die
Ofenkapazität
zu
erhöhen,
hätten
einen
erheblich
größeren
Investitionsaufwand
erfordert.
Der Ausbau
der zweiten
Verarbeitungsstufe
der
Metallurgie.
und die
gesteigerte
Erzeugung
von
Edelstählen
lür Spezialzwed<e
entspredtend
den
Forderungen des VL Parteitages der SED stellen
an
-Wissensctraft
und
Tectrnik
große
Anforde-
rungen.
Auf d€r
Grundlage
der
Arbeiten
Prof.
Manfred
von
Ardennes ist
in sozialistischer
Ge'
meinschaftsarbeit
mit Technikern und
Praktikern
irn VEB
Edelstahlwerk
Freital
der erste
Elek-
tronenstrahl-Mehrkammerofen
der DDR ent-
wickelt worden.
Gute
Zusammenarbeit
mit dem
LEW
Hennigsdorf
ermöglichte die
rasdte
Auf-
nahme der
Serienproduktion,
wodurdl
die Her-
stellung bestimmter hochreiner
Stähle beschleu-
ni,gt
wird. Der trdelstahlmetallurgie der
DDR
gelang
damit
der
Vorstoß zur
Weltspitze.
Um eine
derartige
Leistung
zu erzielen,
mußten
verschiedene Zweige der Wissenschaften zu-
sammenwirken.
.Nidrt nur Erkenntnisse
der
Metallurgie, der Elektrotedrnik
und
Elektronik
galt
es
zu berüdrsiclrtigen,
sondern auch
soldte
der Vakuumtectrnik,
der Plasmaphysik,
gar
nidtt
zu reden von
den Ansprtictren
an die
Meß-, Steue-
rungs- und
Regelungstechnik.
In dem Maße,
wie
sidr Wissensdtalt
und
Tedtnik
entwickelt
haben,
entwidtelt
sidt eine
Ftille spe-
zieller Zweige von Wissenschaft
und
Tedtnik,
so
daß es
heute für einen
einzelnen
Mensdlen
-
und
sei
er
nodr so
begabt
-
unmöglich ist,
alle diese
Zweige
zu beherrsdten.
Die
aus
der
Entwicklung
der Produktivkräfte, aus der immer weiter rei-
chenden Arbeitsteilung
und Spezialisierung
resul-
tierende
Aufteilung in
Spezialgebiete der
Wissen-
sdraften und
der
Tectrnik führt
zur Notwendig-
keit, die in den
Köpien der
Praktiker,
Techniker
und
Wissensdraftler
vorhandenen
Kenntnisse
74
Llnks:
Ursulq
Kolrar
our
dem VEB Ellronotchin.nw.tt
Sörnmcrdo bctci l lgtc
rldr
on
cinam Lchrgong, dar
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löhigt, on der Fcctlgung dcr
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Powol Popowltsch, dcr Ertolgc
olncr
Wlrscnschoft
und
Tcdrnik.
di.
dl.
roziol istlscfic Gcmcln-
schoftrorbcit
in höclrctcm MoBc vcnrlrl l iärt.
Chcmialngcnleur Korin Woltcr ous dcm lntt l tut tü r
Energetlk hi l ft im Goswcrl
.Mox
Rolmonn' ln Lclprlg
In
dcr Wosscrou{bercitung.
Dcr Arbeitcr Thcodor Hclnt
lö8t
riclr otfsnriclrtlidr
garn von ihr
barotcnf
und
Fertigkeiten wieder in einer
produktiven
Synthe-se mit
den
Erfahrungen
der Werktätigen
zu vereinen.
Diese Entwid(lung
hat
in
der
kapitalistischen
Gesellschaft
zum sogenannten
,,teamwork"
ge-
führt, bei dem Experten versdtiedener Fach-
gebiete
zusammengefaßt
werden,
um im
Auf-
trage
der
Kapitalisten bestimmte
Aufgaben zu
lösen.
Die
Grenzen
des
,,teamwork",
so
gute
Er-
gebnisse
es in
EinzelfäIlen
zustande
gebradtt
hatien
mag,
sind
gesteckt
durch die der
kapita-
listisdlen
Gesellsdraftsordnung
innewohnenden
Widersprüdre,
wie sie sidl
z, B. im Konkurrenz-
kampf
auf dem Gebiet der
Raketentedtnik
in
den
USA
gezeigt
haben. Trotz
günstiger
tedrnlsdrer
Volau,ssetzungen
wurdeh
nidtt soldte Erfolge
erzielt,
wie sie
die
Sowjetunion
im
Ergebnis
all-
seitiger-
Gemeinschaftsarbeit
errungen
hat. Zu-
gleich verzidrtet das kapitalistisdre,,teamwork"
auf die
Einbeziehung der Arbeiter in die Lösung
wissensdraftlidr-tedrnisdrer
Aufgaben,
Dieser
Verzidrt
resultiert
ebenfalls aus den
Wider-
sprtichen der
Klassengesellsdtaft:
Der
Kapitalist
stützt
sidr auf seine
Manager, Wlssenschaftler
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
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und Techniker
nicht nur
als Fadrleute
in der Lei-
tung
der Produktion,
sondern audt
als Offlziere
und Unterofflziere im Klassenkampf gegen das
Proletariat.
Selbstverständlidr
gibt
es
innerhälb
dieses
Korps
scharfe
rangmäßige
Abgrenzungen,
wobei
jede
Schidrt ihr spezielles
Wissen und ihre
davon weitgehend
abhängigen sozialen
Privi-
legien verteidigt,
Diese
Sdrranken fallen
in der sozialistischen
Gesellschaftsordnung.
Das kapitalistische,,team-
work"
richtet sictr im'Grunde
genommen
immer
gegen
die Arbeiter,
weil die
Weiterentwid<Iung
der Produktivkräfte.
der Maschinen und Pro-
duktionsverfahren,
nur dem Gewinn bringt, der
Eigentümer
der
Fabriken
und Masdrinen ist. In
den
meisten
Fällen steigen die Anforderungen anden Arbeiter, der jedodr selbst leer ausgeht.Der
Sozialismus
hat seine Grundlagen
im
gesell-
schaftlichenEigentum an den Produktionsmitteln
und
darauf
aufbauend im
gemeinsamen
Inter-
esse aller Werktätigen an der Steigerung der
Arbeitsproduktivi tät als Grundlage der Er-
höhung des Lebensniveaus.Es
gibt
für
die sozia-
Iistische
Gemeinschaftsarbeit
bei
uns obiektiv
keinerlei Hindernisse.
Aber es
gibt
nodr aus der kapitalistischen Ver-
gangenheit
stammende
kleinbürgerlidr
individua-
Iistische Vorbehalte.
Ingenieur Peter
Christoph,
Bereichsleiter im
Halbleiterwerk Frankfurt
(Oder), sprach.aus, was noch in vielen Köpfen
herumspukt:
,,Wir
glaubten.
es
unserer
Ehre
ichuldig zu sein, allein
zum Ziel zu kommen."
Diese Tendenz zvm
Alleingang, falsdres Ehr-
gefühl
und
falscher
Ehrgeiz
passen
aber nicht
inehr
in
unsere Zeit, in der
an
die
Stelle von
Individualismus und
Egoismus
dlie auf den
ge-
sellsdraftlidren
Nutzen bedadtte
kollektive Ar-
beit
tritt. Das hat in
allen Ebenen GüItigkeit:
im Betrieb, um
durdr sozialistische
Gemein-
schaftsarbeit von
Arbeitern,
Tedtnikern und
Wissensdraftlern
den
Höchststand der
Erzeug-
nisse bei rationellster
Fertigungstedtnologie
zu
sichern;
im Industriezweig,
um durdt Spezialisierung
und
Kooperation den höchstmöglidten
Stand
der
Arbeitsproduktivität
(u.
a.
durch Serienproduk-
tion
und erzetlgnisgebundene
Fließfertigung)
zu
gewährleisten;
zwischen
versdriedenen Industri'ezweigen,
um
auch hier die Vorteile
der Spezialisierung durch
wechselseitige
Komplettierung
zu
erreichen und
durch Spitzenleistungen
in
den zuliefernderr
Zweigen
audr
den
Hödrststand
des Endproduk-
tes zu
garantieren;
'in
den Ländern,
die
dem
Rat für Gegenseitige
Wirtsdraftshilfe dngehören, um durdr inter-
nationale
Spezialisierung und Kooperation das
Vordringen zum wissensdlaftlich-technisdren
Hödrststand
zu
besdrleunigen
und die Vorteile
der Massenfließfertigung maximal nutzen zu
können.
Auf allen diesen Stufen
muß
die
sozialistisdri
Gemeinsdraftsarbeit zwisdlen Produktion und
Wissensdraft besonders durdr
die
systematisdte
Einbeziehung der
wissenschaltlidr-tedrnischen
Institute in
die
Lösung von
Produktionsaufgaben
verstärkt
werden. Weit mehr
als bisher soilten
die Institute durdt
Auftragsforschung
auf aktu-
elle
und vordringlich
zu lösende Aufgaben
orien-
tiert werden.
Notwendig ist auch, einen höheren Anteil de r
wissensdraftlichen
Potenzen
zur Lösung
von
Fragen der
Tectrnologie, der
zwed<mäßigsten
Fertigungsm€thoden
und
-verfahren
einzusetzen,
denn hier
sdrließt sich der
Kreis wieder: Bei
einer Pilotanlage z. B.
werden alle Erfahrungen
systematisch
erfaßt,
um Scttlußfolgerungen
für die
Großproduktion zu ziehen. Die sidr in der Groß-
produktion
ergebenden
Erfahrungen, die der Ar-
beiter an seinem
Arbeitsplatz, an seiner Maschine
macht,
können dagegen nicht mehr in diesem
Maße erfaßt werden. Solche
Kenntnisse der Ar-
beiter
können
aber
in der Gemeinsdlaft dem
Wissenschaftler, dem
Projektanten, dem Kon-
strukteur außerordentlich wertvolle Hinweise
geben,
Arbeiterfor scher und Neuerer haben
zu -
dem in der
Praxis ausreidrend bewiesen, daß sie
vielfadr aud
die
technisdren
und technologischen
Zusammenhänge über ihren Arbeitsplatz
hinaus
zu
überblid<en
verrnögen.
Zu den
Produktiv-
kräften
zählen als sehr widttige
Faktoren eben
auch die
Kenntnisse, Fertigkeiten
und
Erfahrun-
gen
des Produktionsarbeiters.
Die wissensdtaft-
lidre
Verallgemeinerung
seiner Erfahrungen ist
eine bedeutsame
Reserve für die
Beschleunigung
des wissensdraftlidr-technischen
Fortschrittes.
D
a
s Beispiel dafür, wie man durdt
soziaiistische
Gemeinschaftsarbeit zum Erfolg komrnen kann,
haben
die Werktätigen des VEB
Büromaschinen-
werk Sömmer.da
geliefert.
Hier wurde die Ge-
meinschaftsarbeit zielstrebig
im Kampf um den
wissensdraftlich-tedlnischen
Fortschritt
genutzt.
In Zusammenarbeit
mit den
Instituten
sind
Dokumentationen vergleicbbare Erzeugnisse
stu-
diert, die Situation auf den
Weltmärkten bezüg-
lictr der Bedarfsentwid<lung
analysiert und
ge-
meinsam mit den Arbeitern die endgültigs
Ge-
staltung der
Erzeugnisse
festgelegt tvorden.
Besonders widrtig war dabei, die Zeit bis
zu r
Aufnahme der Serienproduktion
dieser
Neu-
entwid<Iungen
zu verkürzen. Das
EntwicJrlungs-
kollektiv Tabelliermasdlinen unter der Leitung
von Ingenieur
Klein wird den ursprünglich
vor-
gesehenen
Entwicklungstermin um fast zwei
Jahre unterbieten
und den Prototyp dieser Ma-
sdrine bereits
zur Herbstmesse 1963
vorstellen.
Artur
Klrchhotl
75
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 78/100
I. Wahlfadr:
Landwlrtsdraft
/
Loniltechntk
Die Traktorenleistung
ist in
exrster
Linie von der
Leistung des
Motors
abhängig.
Dessen Größe
wird
gern
vom Hubraum aus
berectrnet. Jedodr kann
bei
einem bestimmten
Hubraum die
Leistung des
Motors noch redlt versdrieden
sein. Aber selbst,
wenn
die
Motorenleistung bekannt ist,
ist
somit
nodr nidrt die
Leistung
des
Traktors bekannt.
l. Frage:
Welche
Komponealten
bestimmen außer
dem Hubraum die Motorenleistung?
2. Frage WelctreFaktoren beeinflussen
auf weletre
Weise die Leistung des Traktors, wenn
eine be€timmte
Motorleistung
als
ge-
geben
vorausgesetzt wlrd?
II. Wahlfach:
Chemle
(Das
Massenwirkungsgesetz am Beispiel des
SOz
-
SOg
-
Gleichgewichtes)
1.
Machen
Sie zur Oxydation von SOr folgende
Angaben:
a) Reaktionsgleidrung;
b) Wärmetönung
der Hinreaktton;
c)
Wärmetönung der Rückreaktion;
d) Welcher
Vorgang wird durdr
Wärmezufuhr
begünstigt?
e) Weldrer
Vorgang wird durdr Wärmeentzug
begünstigt?
f)
Volumenänderung der Hinreaktion;
76
ssensdroftl
dr edr süe
0lympiode
Die
vierte
Aufgobe
g)
Volumenänderung der
Rtldceaktion;
h)
Weldter
Vorgang
wird durctr Drudrverringe-
rung
begünstigt?
i) Welcher Vorgang
wird durch
Druckerhöhung
begiinstigt?
2. Sdrreibelr Sie die Reaktionsgleichung zur
Oxy-
dation
von SOz
in der
Form
des Massenwir-
kungsgesetzes
3 Tt as bewirkt bei diesem.
Vorgang
der Kataly-
sator
VzOr?
4. Was wird durch eine Erhöhung der Konzen-
tration von Sauerstof im Reaktionsgemisch
bewirkt?
III. Wahlfach:
Physlk
Zu
den widrtigsten Begrifren der Mechanik
gehö-
ren die Arbeit und die Leistung.
Siö spielen in
sämtlichen technischen Prozessen
elne bedeutende
Rolle. Wird b€ispielsweise
in
einer
Werkhalle eine
neue Masdrine eingesetzt,
so
muß man deren
Leistung kennen,
um den
Umfang der Produk-
tion
feststellen
zu
können
und um die Steigerung
der Arbeitsproduktivität
gegentlber
einer
vor-
herigen sdrledrteren Masdrine anzqgeben.
Der
physikalisdre
Begrifi der
Arbeit ist der
gleidle,
wie
er
im
täglichen Leben
gebrauctrt
wird.
Man
versteht darunter die
überiivindung eines
Widerstandes längs einer
Wegstrecke, d.
h.
for-
melmäßig
ergibt
sidr:
.
Arbeit
:
Kraft
'
Weg.
Meist
interessiert
aber nidrt
allein
der Betrag der
getahen
Arbeit,
sondern es
kommt
besonders
auch
auf
die Zeit an, innerhalb
der diese Arbeit
ver-
ridrtet
wurde. Daraus ergibt
sidr
für
die
Lei-
stung:
r,eistung
-
Arbeit
?,eit
d. h., die Leistung
ist um
so
größer,
je
kleiner
die
Zeit
ist, in der eine Arbeit
vollbradrt
wurde.
l{elche
Arbeit
wird
in
einem Dampfzylinder
bei
einem
Sättigungsdruclc des Dampfes
von 9 at
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 79/100
geleistet,
wenn der
Kolbenhub 30 cm und der
Kolbenquerschnitt 300
cmg
beträgt?
Wie
groß
ist die induzierte Leistung in PS, wenn
sich
die Welle
l2Omal
in den
Minute
dreht?
Ein Generator soll mit n
:
15 U/s von
obiger
Welle angetrieben werden, die
einen Durchmesser
von 2000 mm hat. Welchen Durchmesser muß
dann
die Riemensdleibe
des Generators haben,
und wie
groß
ist die Riemengesdrwindigkeit?
IV.
Wahlfach:
Allgemeine
Technik
Millionen
Werte
werden
jährlid
durdl Korrosion
vernichtet.
Enorm
sind die Staatsausgaben
fü r
die Erhaltung der Freianlagen. Der Sctrutz
vo n
metallischen Anlagen
durch
Farbanstridt,
z.
B. in
Material und
Arbeitskraft. Eine im In.
und Aus-
Iand
gezeigte
Ausstellung veranschaulicht mo-
derne
Methoden
des Korrosionsschutzes. die der
Volkswirtschaft besonders viel Materia[ und
Arbeitskraft einsparen
heifen.
Verwendet
wird
dafür
als
Ausgangsmaterial ein
Kunstharz.
Um welches moderne
Verlahren harrdelt es sictr?
Begründen Sie die Verbesserung des Oberflächen-
schutzes
gegenüber
dem üblidren
Farbanstridr.
Weldre anderen Verfahren des Oberflächen-
schutzes
kennen
Sie?
Bls wann und wohin einsenclen?
Einsendeschluß
für
die
Lösungen der bisher ver-
öfrentlichten Aufgabenkomplexe ist
der 30. Juni
1963
(Poststempel).
Das ebenfalls bis spätestens
zum 30.
Juni 1963
anzufertigende
Lehrmittel
(Aufgabe
3) ist der
vorher befragten Institution bis zum
genannten
Termin
vorzulegen, die daraufhin ein
kurzes
Gutachten über die
Verwendungsmögiichkeit
des Lehrmittels
mit Angaben über den wissen-
schaftlich-technischen Inhalt
sowie die Art der
Ausführung enthalten soll.
Dieses
Gutadrten ist der Redaktion bis
zum
20. Juli
1963mit Angabe der
jeweiligen
Registrier-
nummer zuzusenden.
Die Ergebnisse sind zu senden
an :
Redaktion
,,Jugenil
unal Technik"
-
Kennwort:
Olympiade
-
Berlin W 8
I(ronenstraße
30/31
lVichtlg
für
neue
Interessenten
Wer
sich bisher
noch
nicht
zur Teilnahme an der
Olympiade angemeldet hat, der wähle eines
der
Gebiete. Auf einer Postkarte mit bereits
adres-
sierter Antwortpostkarte teilen Sie uns bitte
fol-
gende
Angaben mit:
1. Name,
Adresse,
Beruf und Alter.
2. Das ausgewählte Gdbiet, das Sie
in der
gesam-
ten
Olympiade
bis zum Schluß
bearbeiten.'
3. Werden die Aufgaben einzeln oder im Kollek-
tiv
gelöst?
(Für
Kollektive
genügt
eine Anmel-
dung )
Wir
teilen daraufhin
eine Registriernummer
mit,
die bei
allen weiterenEinsendungen
anzugeben
ist,
Anglerlotein
(Kombinat ionsrätsel)
Vom Angeln zurückgekehrt,
erzöhlten
Fritz, Hans
unil
Peter zu
Hause uon ihren
Erfolgen:
Hans:
,,Peter
hat
nur zwei
Fische
gefangen.
Fri' lz
hat einen Fisch mehr gelongen a.Is Peter, Ich
habe mehr
Fische
gelangen
als Fritz
und Peter
zusatnfnen,-
Fritz:
,,Peter
hat d.ie
nTeisten
Fische
gefangen.
lch habe ilrei
mehr
gelangen
als
Hans. Peter irfi
sich, uenn er sagt, d,a$
ich
nichts
gelangen
habe.
Hans unil Peter haben
gleich.
uiel
gefangen."
Peter:
,,Bei
Fritz hat
kein einziges
Fischlein
angebissen.
Hans
sagt
nicht d'ie Wahrheit,
uenn
er behauptet, daß ich
nur z'uei
gelangen
hätte.
Hans und ich haben auch nicht
gleich
uiel
gefan-
gen.
Fritz und,
Hans
haben
zusommen
77 Fische."
Angler wie auch Jöger l ieben
es zu über t re iben.
Auch
jeder
unserer Angler hat nur zweimal dle
Wahrheit
gesagt,
Wieulel Fische hat also in Wirklichkeit
jeder
ocn
ihnen
gefangen?
(Auf lösung
im nächsten Hel t . )
,44+Am4Aß,
ßfiwf,
Eure
Olympiade hat bei uns in der Klasse
großen
Zuspruch
gefunden.
Dodr da wir vor
dern
Abitur
und vor der Fadrarbeiterprtifung stehen, will die
Klasse nicht
gemeinschaftlidr
daran
teilnehmen.
Ich
werde mir die Zeit nehmen
und mödlte niich
zur Teilnahme anmelden. I{elfen
mir
doch
Eure
Fragen,
das
Gelernte nochmal zu durchdenken
und
anzuwenden.
Die Aufgaben bespredre ictr im Lernzirkel.
Das
soll
allen
helfen, das
Gelernte
aufzuJrisdren. Wir
sind die ältesten Sdrüler
in
unserer Betriebs-
berufssdrule und wollen monatlich den anderen
Klassen
Aufgaben
auf
der Grundlage des Lehr-
planes
stellen, die
logisches Denken verlangen.
Die Lehrer in den naturwissenschaftlichen
Fädrern
unterstützen
uns dabei. Da die Fädter
Mathematik,
Physik
und
Chemie
in allen Prü-
fungen Schwerpunkt
sind und nidlt bei allen
gute
Ergebnisse bradlten,
soll uns das weiter-
helfen.
Mantreil
Kettlitz, 79 Jahre, Lehrling
AIs
Fachlehrer
für Biologie
an der
Thomas-
Müntzer-Obersdrule in Limbach-Oberfrohna
III
lelte ich
seit vielen
Jahren
eine Arbeitsgemein-
schaft von 30 Pionieren bzw.
FDJlern.
Da wir
einen sehr
großen
Sdrulgarten
bearbeiten,
bau-
ten wir uns jetzt einen Traktor mit einigen land-
wirtsdraftlidren
Geräten, um
den Biologieunter-
ridrt
sowie den allgemeinen
polytedtnisdlen
Unterricht zu beleben.
Dieser Traktor,
mit
einem
,,Pitty"-Motor
aus-
77
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 80/100
gerüstet,
entstand
aus
detr örtlidlen Reserven,
meist aus Sdrrottmaterial.
Er ist sehr stafk unter-
setzt, so daß die Spitzengeschwindigkeit
etwa
40 km/h und die Arbeitsgesdtwindigkeit
5
km/h
beträgt. Ein
Hänger mit einer
Ladekapazität
von I t hilft
uns bei unseren Schrottsammel-
aktionen. Das beigelegte
Foto soll
eine kleine
Dokumentation
unserer
Arbeit und der
Beitrag
zum
Monatsthema März
1963 sein.
Benno Krause,34
Jahre,
Lehrer
lüt
Biologie
Nach Rückspradre mit dem Fachlehrer für Physik
an der Obersctrule
in Pirna
haben wir
geplant,
das
Modell
ein'er Feuerwarnanlage
mit Lösdr-
einrichtung
zu bauen.
Zusätzlidr
werden
wir lür
die Schule
je
ein Thermoelement
Fe'Ko
und
Ni Cr-Ni anfertigen,
die
jeweils
die untersdtled-
Iichen Thermospannungen
klarmadten
sollen.
Sie
gfrieil,
Horst, 24 J
ohre,
Monteut
Den von
Ihnen vorgesdrlagenen
Weg
(vgl.
Heft
Nr.
2/1963,
Seit€
?6) über
die
Kreisleitung der
SED bin
ictr
gegangen.
Die
Parteileitung
setzte
sich mit dem
Bezirkswirtsdraftsrat
und Rat
des
Kreises Stadtroda, Abt. Örtliche Wirtsdtaft, in
Verbindun8.
Wir
einigten
uns darüber,
daß
der
Rat des
Kreises
die interessierten
PGH-Vor-
sitzenden,
Betriebsinhaber
und tedrnisdren
Lsiter
der
örtlidren VE-Wirtsdtaft
zu einer
zwanglosen
Ausspradre über
meinen Vorsdtlag
einladen
sollte.
Die Ausspradre
fand statt.
Der Vorsdrlag wurde
dahin
erweitert,
daß der Werkstatt
auctr ein
Materiallager
mit
Kleinstmengen
Rohmaterial
angegliedert
sein
sollte, damit
die Lauferei
nadt
kontingentfreien
Kleinstmengen
den Nutzen
nidtt
wieder einsdtränkt.
Alle Diskussionsteilnehmer
sind an dcr baldigen
Einrichtung solch
einer Werkstatt interessiert.
Der
Kollege Geithe schlug vor, ein Musterbeispiel zu
sdrafren.
Zu,sammenfassend
kann icä
sagen, daß
die Verwirklichung
meines Vorschlages
von
allen
Seiten
gut
unterstützt wird.
Klaus
Matthes, 21 Jahre,
Rundlunkmechanlker
78
Der
Aufruf
zur wissenschaftllch
-
tedrnisdren
Olympiade
fand
bei den Jugendfreunden
unserer
FDJ-Grundeinheit volle
Zustimmung, und einige
Freunde erklärten sidr sofort
zur
Teilnahme
daran bereit.
Vier
Treunde
sdrlossen sidl zu
einem Kollektiv zusammen und begannen
gemeln-
sam die ersten
Lösungen
auszuknobeln, Endlidr
audr
einmal
eine
Olympiade
auf
wissensdraftlidr-
tedrnisdrem Gebiet
Hler einige
Erfabrungm aus
unserer
Arbeit: Da
wir eine Gemeinsdlaft von vier Jugendfreunden
sind, haben'wir die Fragen
aufgeteilt,
so
daß
jeder
von uns ein bestimmtes Thema
zu
bear-
tleiten hatte. Die Lösung
der einzelnen
Aufgaben
wurdg dann
gemeinsam
ausgewertet, wobei sich
aber
Jeder
Jugendlidre audr mit dem Gesamt-
thema beschäftigte. Oftmals waren
wir
dabei niüt
einer
Meinung,
dodl
durdr dieses
wissenschatt-
lidre
Streitgesprädr
glauben
wir dodr die beste
Lösung
herausgefunden zu haben.
Bei unserer
gemeinsainen
Arbeit haben wir wider
ejnmal
festgestellt,
wie
wichtig vor allern
ftlr uns
Jugendlidre
das
Lernen lst.
Unsere
Meinung
ist
es
jedenfalls,
daß die
größten
Erlolge zu
erzielen
sind. wenn man in einem Kollektiv zusammen-
arbeitet. Deshalb rufen
wir die Kollektive aller
Grundeinheiten auf, mit
uns
an diesem
gemein-
samen W€ttstreit
teilzunehmen.
Das Kollektlu iler FDJ-Grundeinheit
Flughoten
Dresden
Hannelore Hildebranil,
Ellen Sdtrei-
ber, Hans Feurlch, Ralner Kühne.
Die Kontrollmarke
..Ifissen
1" habe
ich
nicttt
gefunden
Braudlen Sie Ersatz aus dem
Heft
1il963?
Herwig Hinz, 26
Jahre,
Angestelltet
r; Heft 1i1963 st die Kontrollmarke
vergessen
worden. Ebenso
ist audr im Heft 4i1963,wo
die
ersten drei Aufgabenkomplexe nodr
elnmal
zu-
samrnengelaßt wurden,
keine Köntrollmarke
ab-
gedruckt.
Es
genügt
deshalb, wenn
Sie lediglieh
die vorhandenen Kontrollmarken mit einsenden.
Dabei mödrten
wir nodr einmal
darauf hinweisen,
daß
alle Teilnehmer,
die am 1.
Januar 1963
das
26.
Lebensjahr
noctr
nidrt vollendet
haben, ihre
Lösungen ohne
Kontrollmarken
einsenden
können.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 81/100
t
I
$
.l
4
31.
*" f
?
; 'ü
Die
besondere
Bedeutung
der chemisdren
Indu-
strie für die
Deutsdre Demokratisdre
Republik zu
unterstreichen
hieße
Bäume
in den
Wald tragen.
Für deren Wichtigkeit bürgen die Chemie-
gigant€n
in
Leuna,
Sdrkopau,
Schwarza, Piesteritz,
Bitterfeld,
Wolfen,
Schwedt
usw. Die Leistungen
dieser
Betriebe füllen
oft
die Spalten der Tages-
presse,
und
das von unserer
Regierung
erlassene
Cheniieprogramm
unterstützt
und fördert den
OberinE.
IEGER
Unent-
behrlidr
lür
die
Chemie
JEIIA"'GtA
Aufbau
der dremischen
Industrie,
besondersunter
der
Berücksichüigung,
aß hier,
aus
zum
größten
Teil eigenen
Rohstoffen,
export'intensive
und
hochwertige Erzeugnisse geschaffen werden. Den-
ken
wir
hierbei
nur
an synthetischen
Gummi,
Arzneimittel,
Kunststoffe,
Düngemittel
und
Kraftstoffö.
Eine
Verbndung
der
chemischen
Industrie
zur
Glasinlustrie
-
und
hier besonders
zum
VEB
J {
I
l l
t t
t l
r
tt
u
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 82/100
Jenaer Graswerk
Schott & Gen.
-
zü sudren, be-
darf
keiner Mtlhe,
denn fast alle
Betriebe dieses
Industriezweiges, und
man kann d,ie
pharmazeu-
tischen
Werke
mit dazunehmen,
sind im Kunden-
budr des
Jenaer Glaswerkes
vertreten. Worauf
beruht die erige
Verbindung
der
chemisdren
Industrie
zur Glasindustrie?
Der Chemiker
be-
nötigt
lür
seine
Versudre einen
Baustoff,
der
folgende
Forderungen
erfüllen
muß: dtemisdte
Resistenz,
hohe
Wärmefestigkeit
und
Temperatur-
wechselbeständi keit,
Wenn zu dlesen
Forderungen
noch die
Durchsidt-
tigkeit
kommt, um
Versuchs-
und Verfahrensvor-
gänge
zu beobadrten
und zu lenken,
ist ein ldeal-
baustolf
gegeben.
Durch
d,ie Ersdtmelzung der
Jenaer Gerätegläser
wurie das erreicht. Mit
der
Weiterentwicrklung
der Gläser und
Verbesserung
der Bearbeitungstechnologie
wurde
die Möglidr-
keit
gesctlaffen,
starkwandige Glaserzeugnisse
zu
produzieren,
Der Werkstoff
Glas
hat
somit
auch
eine
große
Robustheit
erhalten. Das bekannte
Spridrwort
,,Glüdr
und Glas,
wie
leicht
bricht
das"
hat demzufolge
nidlt mehr seine
volle
Beredrtigung.
Die vorgenannte
Entwicklung
führte nun dazu, daß Glas nidtt nur allein für
Laborzwed<e eingesetzt
wurde,
sondern verstärkt
im Tedrniikumsmaßstab
und
unter den
lauhen
Bedingungen des
Produktionsbetriebes.
Die
Angst
vor
dem
Werkstoff
Glas
ist längst
beseitigt
worden.
Die Erschmelzung
des Jenaer
Geräteglases
gelingt
mit einer kleinen Gruppe
von
Rohstoffen.
Zu
ihnen
gehören,
wenn man
von den
Läuterungs-
mitteln und
einigen Farboxiden absieht:
Kiesel-
säure, Borsäurg
Pottasche,
Kalk, Baryt, Magne-
sit und Tonerde. Elne Sonderstellung
nehmen
Kieselsäure und Borsäure
ein, denn
sie allein
erstamen glasig aus dem Sdtmelzfluß, während
die anderen Komponenten als sdrmelzpunkternied-
rigende
l'lußmittel zugegeben werden und erst
eine
großtedrnische
Wannensdrmelze
ermög-
lichen. Bergkristall kann man bei l?00
oC
zu-
sammenschmelzen. Es entsteht
Quarzglas,
das
Grundglas
aller Silikatgläser, die
besonCere her-
misdre und chemiscie
Eigensdraften besitzen.
Diese
Spedaleigensdraften
erklären sich
aus der
Struktur der
Silikatgläser.
Durdr die
Einführung
der
Borsäure
bei
der
Er-
schmelzung
von Gerätegläsern
durcl Dr. Otto
Schott
und
die
Steigerung
des Kieselsäure-
gehaltes
auf fast 80
Prozent wurde die Entwick-
lung weitergetrieben,
Die Borsäure
ist Glas-
bildner
und Flußmittel zugleidt.
Sie kann also
in
den Natron-Kalk-Gläsern einen
Teil
des ausdeh-
nungsbestimmenden Alkalis ersetzen. Darüber
hinaus zeigen Alkaliborosilikatgläser
im
Gegen-
satz zu borfreien Alkalisilikatgläsern
bei
steigen-
den Alkaligehalten fallende Ausdehnungsverhält-
nisse.
Audl
von dieser Eigensdlaft der
Börsäure
macht man
Gebraudr
und erhält so eine
bedeu-
tende
Verbesserung
der thermischen
und dremi-
schen Widerstandsf
ähigkeit
Aus den
vorgenannten Entwicklungen
sind
die
bekannten Borosilikatgläiser G 20
oder Jena-
therm. Duran und Rasotherm
entstanden.
Jena-
thermglas
ist auf Grund seines
vorzüglichen
Ver-
haltens
gegenüber
Wasser, Säuren
und Laugen
sowie seiner
sehr
guten
thermisdten
Eigensdlaf-
ten, für Laborzwecke unersetzllch. Rasothermglas
vr,ird als Sonderglas
besonders
für
größere
Anlagen
und Rohrleitungen
verwendet, da
durch
die Erhöhung des Kieselsäuregehaltes
auf fast
80 Prozent bei
der Sdtmelze der
Ausdehnungs-
koeffizient
(a:33
X
tO-4
sehr niedrig
gehalten
wird,
was eine wesentlidre Verbesserung
der
Temperaturwechselbeständigkeit rnit
sidl bringt.
Man
ist
dadurch
in
der Lage, Gläser mit
größeren
Wandstärken herzustellen,
und
garantiert
damit
eine hohe mechanische Festigkeit.
Im Verhalten
gegen
Wasser und
Säuren
g}eidlt
dieses
Glas dem
Jenatherm.
Lediglrich der
Glasangriff durdr alka-
lische
Medien
ist
etwas angestiegen
(siehe
Tabelle).
Der Materialfluß bis
zum
vdrarbeitungsfähigeu
Glas gescfiieht folgendermaßen:
Vom
Rohstofflager laufen die einzelnen Rohstolfe
zum
Gemengehaus, wo sie
entsprechend
der an-
gegebenen
Rezeptur
zusammengestellt,
gemisdrt
und
zum
gröBten
Teil brikettiert werden.
Dabei
müssen verscüiedene Rohstoffe durdr' Mahlen zu
einer bestlmmten Körnung und durdr
Trocknen
vorbereitet werden. Die
gesamte
Rohstoffauf-
bereitung bis zum fertigen Gemenge ist eine d€r
wichtigsten Aufgaben im Glasbetrieb und bildet
80
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 83/100
Voraussetzung für ein
gleidrmäßig
gutes
Glas.
Gemenge wird den
Sdrmelzwannen zu-
und bei einer
Temperatur von etwa
bis 1580
oC
je
nadr
Glasart
geschmolzen.
Die
sind langgestrecl<te,
mit einem
versehene
Bassins mit einer durch-
Oberfläctre von etwa 20 m2^ An
das
al werden besondere Forderungen,
Widerstandsfähigkeit
gegen
die
Einwirkung
und Dä-mpfe sowie
mechanische
bei hohen Temperaturen und schroffe
gestellt.
Aus
nur ein feuerfestes
Mate-
Frage wie Schamotte,
Silikat- und
Quarz-
sowie Silimanit.
der Wanne
werden
gasförmige
Brennstoffe
verwendet.
Um die
zu
erreidlen und
gleich-
Brennstoff einzusparen,
verwendet man die
zum Vorwärmen
der Luft und
Frischga,ses in
Regeneratoren und
Rel<upera-
In
besonderen Fällen wird auch
die
eingesetzt.
Schmelz- und Läuterungsprozeß (unter
wir ein
längeres
Verweilen
gesdrmolzenen
Glases
bei
Temperatur,
um ein
Material
zu erschmel-
in der
Wanne muß,
um
ein
qual(tativ
gutes
zu erhalten,
genau gesteuert
werden.
Regelungstedlnik steht
hier
deshalb stark
im
So
ist die Temperatur-
und Glas-
gekoppelt
rnit
der Gemenge-
Ga,s-Luft-Gemisdl-Regelung
und
Ofen-
unbedingt erforderlictr.
Ziel-
ist der vollautomatisehe
Ablauf
des
ge -
Sdrmelzprozesses.
um von äu߀ren nega-
werden.
Verarbeitung
der flüssigen
Masse zum
festen
geschieht
im wesentlichen
durch
drei
Technologien
:
Manuelles
und maschinelles
Einblasen
in
Formen
Pressen n Formen
zu massiven
und weniger
großen
Hohlkörpern
Ziehen des
Glases zu Röhren
ouBcn: Au: dcm
Wonnaaofcn
wlrd mlt
den Pfclfen
und in Holz-
oder
Stohlformen
ga
Alle beorbGltcton
und varorboltctcn
Glöser
und
werdcn,
bcvor sie zum Verkouf
konmen, nodr.
el.ktrlsdt bcheiztcn
öfcn
gekühlt,
um dis Gorontl.
Gegenstonds zu
gcben.
An dar
Gos-Sbu€rstoff-Flomme
."ct
t
ac,
Glosblöser
Apporoturcn zuaomnon.
Fotos: l loP
Beim
Einblasen
wird die Glasmasse
manuell
bzw. masdrinell aus
der Wanne entnommen,
vor-
geformt
und dann in
einer
Metall-
oder
Holzform
zum
gewünschten
Gegenstand aufgeblasen.
Nach diesem Verfahren
werden vom
Glasmacher
Behälter
bis zu 80 I Inhalt
serienmäßig
gefertigt.
Massenartikel wie
Bechergläser können über
Saugblas- oder tropfengespeiste Automaten
her-
gestellt
werden.
Ein Saugblasautomat saugt die erforderliche
Glasmenge an,
die dann in rotierenden Form-
stationen aufgeblasen
wird.
B€im Pressen wird die erforderliehe
Glasmenge
manuell der Stahlform
zugelührt und anschlie-
ßend
durch
Hand-
oder mechanische Pressen ver-
preßt.
Bei
großen
Stückzahlen werden
diese
Arbeitsgänge
automatisier t, indem das Glas über
eine
beheizte
und
automatisch
geregelte
Rinne
(Feeder)
dem Preßautomate n zuläuft. Die
geregelte
Zuteilung
der einzelnen Glasposten wird durctr
eine am Feederauslauf angebrachte
und
mit der
Presse
gekoppelte
Sdrere ermöglicht.
Glasröhren werden maschinell gezogen. Das flüs-
sige
Glas
läult
au?
einer am
Glasablauf
mi t
Keramik
verkleideten Hohlspindel
(Pfeife),
in
weldre Luft
eingeblasen wird.
Durch das Ein-
blasen
der Luft wird der ablaufende Glasstrang
hohl
gehälten.
Die Rohrziehmaschine
zieht den
Rohrstrang über
eine
Ziehbahn
kontinuierlich ab.
Die
eingeblasene Luft
und
die
Ziehgeschwindig-
keit
bestimmen den Durchmesser und
die Wand-
stärke der Rohre. natürlich
unter Berücksichti-
gung
des
Glaszuflusses auf
die
Pfeife.
Um zu
einem
gleichmäßigen
Rohr zu
gelangen,
werden
f-
' - x ,
=*&;t j
3r ld
J\*
,;.
't*
ilü
)
* -'- t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 84/100
bei neuen Anlagen
am
Rohrstrang
Meßstellen
ein-
gebaut,
von denen
aus die
Blasluft oder Zieh-
gesüwindigkeit
automatlsctr
Sesteuert
werden.
Dle
so
gewonnenen
Rohkörper
und Rohre
laufen
nun den
Glasbläsereien
zu, wobei starkwandige
Glliser zuvor
noch
einer
Kühlung unterzogen
werden, um
die
tm Glab
vorhandenen Span-
nungen zu beseitigen.
Spannungen
wirken
Eictl
negativ
bei
der Bearbeitung
aus und
können zum
Brudr führen. Unter ,,Ktihlung" verstehen wir
hier
ein Erwärmen
des'Glases
bis in die
Nähe
des
Transf6mationspunktes
(527
bis 550
oC'
je
nadr Glasart) mlt ansdllleßender
aUmählidletr
Ab-
ktlhlung.
Laborapparatq
also dünnwandige Aggregate,
wer-
den
zum
größten
Teil
"noctr
manuell
durdr
den
Glasbläser
gefertigt.
Bei der Fertigung
von Groß-
apparaturen
und Rohrtreitungen
steht die
Ma-
schlnenarbeit
im
Vordergrund.
Wie erwähnt'
werden
starkwandige
Hohlkörper
manuell
ein-
geblasen.
Da
dieser
Arbeitsprozeß
auf
eine rein
körpetlidre
Arbeit
hinausläuft,
sind audr die
Au8-
maße
der Anfertigung
an eine
bestimmte
Größe
und an ein bestimmtes Gewidrt gebunden. Um
nun
z. B,.bei Rohrleitungen
zu
größeren
Längen
und
bei Gefäßen
zu
größeren
Inhalten
zu
kom-
men,
muß man
ktlrzere
und damit
leidrtere
Teile
einblasen
und dann
an
der Masdtine
zusammen-
schmelzen.
Durdr
diesen
zusätzlidren
Arbeitsgang
werden Gefäße
bis
zu
150
I
Inhalt
gefertigt'
Das
Zusammenschmelzen
erfolgt
mit biner
Gas-Luft-
bzw, Gas-Sauerstoff-Flamme.
Außer
der Bearbei-
tung
des
Glases
durdt
Temperatureinwirkung
isi
nöch die
medranische
Bearbeitung
von
großer
Be-
deutung.
Durctr
eine ringförmige
Erwärmung
mit
ansctrließender
Abkühlung
(Bildung
von
Span-
nungsringen) werden die Gläser zum 8roßen Teil
getrennt.
Das
zusätzliche
Anritzen
mit Hartmetall
besdrleunlgt
die Trennung und
gibt
die Garantie
eines
gleldrmäßigen
Sprunges. Dieser Arbeitsgang
wird besonders
bei Massenartikeln wie
Bechern
durdr
die neue Tedtnologie
des Abschmelzens
ersetzt,
Beim Absclrmelzen
wird durdr einen stark
ein-
Eeste[ten,
ganz
schmalen Flammenring äae
Glas
am Umfang
gleichmäßig
bis
zum Durdtsdtmelzen
erwärmt.
Der
Glaskörper
oder B'renner
wird auf
Grund der notwendigen gleidrmäßigen Erwär-
mung
und
Erzielung
einer
eauberen Sdtmelzstelle
in
elne langsame Rotaüion
versetzt. Hierbel
wer-
den die
beim Absprengen
noctr notwendigen
Ar-
beitsgänge wie
Sdlleifen und ansdtließendes
Verschmelzen eingespart.
Die widrtigsten
mechanisdren Bearbeitungstectr-
nologien
bei der Fertigung
von
tedrnisdren
ünd
Laborgläsern sind
das Bohren und Schleifen.
Das
Bohren sowie
Sdrleifen
erfolgt zum Teil arr
nor-
malen Bohr- und
Sdrleifmasdr,inen,
Als
Werk-
zeuge dlenen
Hartmetall,
diamantbesetzte
l{ohl-
und
gesinterte
Diamantbohref.
Zum Sdrleifen an
Rundsdrleifmasdlinen
verwendet
man
Korund-
sdrleifsdreiben. Beim Sctrleifen auf Planschleif-
sdreiben
wird als Sdtleifmittel
Sctlmirgel
oder
Sand verwendet.
Für
genaue
oder unrunde Boh-
rungen
tritt
die
Bearbeitung durctr Ultrasdtall
immer
mehr in den
Vordergrund.
Um
den Einsatz
der technischen Gläser
in der In-
dustrie
zu vereinfadrerq
wurde im
Jenaer
Glas'
werk ein Normensystem
aufgebaut,
das die haupt-
sädrlictrsten
Bauelemente
tür den
Rohrleitungs-
und Appalatebau
enthält.
Der
Rohrleitungsbau
mit
seinen
notwendigen
Formstilclen'und
Krüm-
mern
sowie
U-Bogen
erstredrt sldt
von Nenn-
weite
l5
-
NW 200
bei einer Baulänge
bis nor-
malerweise 3000mm. Die Enden der Rohre sinC
mit
verstärkten
Bunden
versehen,
um eine
ein-
Physiloltsdtc
und
drcmischc
Eigcnsdroften
dcs
Rosothermgloscs und d.3 G.rötGglot.3 20.
Physikolisdre
igcnrdrolten
Cherniröc
Eigenrdroften
Ge.öt
-
Ro3oth.rm-
glcr
20
glos
Grföt.-
RotothGrn-
glor
20
glos
Wicht
(noö
DIN
1306)
, . ,
./cmt
2,11 2'25
Hydrolytirfi c
Wid.rtondsföhigkGlt
(nodr
DIN t21t
l)
Sdtncl lgrlcBmathodc;
I
h
bci
Slcdctcmpcrotur,
Altol lobgobc
NorO mg/29 Glo:grlcB
0,010
0,011
Lin.qtcr
Ausdchnungs-
lo.ffltt.Id
(.
10r)
flir
aFIOO
oC
16
3|r
n5
795
Tronsformcqlonrpunkt
g
(3toti6ö
gamGtscn).',oC
550
527
Söurabcltöndlgt. i t
(nodr
DIN
12116)
Obcrffööcnmcthodqt
?f.%o
Cl, 3h
b. i
Sl.d.tcmp.rotur
(otwo
108
oC).
Go-
lö3tcr mg/100 cml
, . ,
O,2 0,{
Abrdrrcckfcrtl6k.itt...oC
t88 ?8 lougcnbcrtöndlgkclt nocfiDIN t21"2)
Ob.rf,ödrrnnGth,
tn-Lougeng.mlsdr:
'17r
NoOH
*
n/z NorCOa, 3h
b. l
Sicd.t.mp.rotur
(ctwo
100,5
C).
Ge-
lörtcs
mg/100 m,
. . ,
89
112
Wörmalcltföhlgkdt
(rtO-ü)
col/oC.
cm
.
s
279
7
82
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 85/100
wandfreie
Verflanschung zu ermöglictren,
Die
Ausftihrung
der Glasrohre
sowie
der Flansdrver-
bindungen erlauben
immerhin
in der Leitung
Drücke
von 4 at b'is NW 80
und 2 at
bis NW 200.
Unter Apparatebau
verstehen wir
die
Fertigung
von Destillations-
und
Rektifikationskolonnen
zum
Trennen
von
Flüssigkeitsgemisdten
sowie
Wasseraufbereitungsanlagen,
Reaktronsanlagcn
zur
Erzaufbereitung,
Chlorierungsanlagen
usw.
Die
für
diesenApparatebau
notwendigenBauteile,
wie Gefäße mit einem Inhalt bis zu 150 , Wärme-
austausdrer
und
Absperrorgane. iegen im
Ferti-
gungsprogramm,
so daß die Möglichkeit
besteht,
komplette technisdre
Anlagen
aus Glas in der
dremischen Industrie aufzubauen,
die ihren
be-
sonderen Vorteil
in der klaren
Aufbauweise,
Korrosionsbeständigkeit
und
der Beobadrtbarkeit
der in der Apparatur
herrsdrenden Vorgänge
be-
sitzerl Dazu
kommt die
enorme Einsparung
von
Buntmetauen
sowie Edelstählen. Die Bedeutung
der Laborgeräte für die
dremisdre Industrie ist an
der Serienfertigung
von Laborgläsern, wie KoI-
ben, Bedrern,
Flasdren,
Sdralen, bereits zu er-
sehen.Der Laborbedarf
des Chemikers beschränkt
sidl aber nicht auf diese Artikel. sondern er be-
nötigt für
seine Versudre
die
kompliziertesten
Apparate,
die
handwerkli&
gefertigt
werden
müssen,
So z. B. Labordestillationsanlagen,
Vakuumumlaufverdampfer,
Extraktionsapparatu-
ren,
Gefriertrod<nungsanlagen,
Filtrationsgeräte,
Eiektroden für
pH-Messung
usw.
Glas ist
also auf Grund der
ständigen
Verbesse-
rung
seiner Eigenschaften
nidrt mehr
allein
ein
Wirtsdraftsartikel für
den Haushalt
oder für das
Bauwesen,
sondern ein
sehr
wictrtiger Baustoff
für
die
Labors sowie für
den tectrnisdren
Einsatz in
der dremischen
ndustrie.
Durch
Anritzen, Erwörmen
und
plötzl iches
Abkühlen werden
dia Einblo:stutzen
von den Gefößen
gesprongt.
DieserA l l t rons is tor -Empfönger
zeichnet
ich besonders
urch eine
gute
Empfongs le is tung
uf dem
Mit te lwel len-
bere ich us , Mi t se inen ier Monozel len
konn
der
R 100 etwo 400
Stunden
ununterbrochenn Betr ieb
sein, Dobei
wi€gt
d ieser
Reisempföngerur
1500
Gromm und
lößt
s ich
durchse inen
Bügel
bequemund le ichton
der
Hond
t rogen.Dos formschöne o lzgehöuse,
mi t Kunst leder ezogen, nd der
unzerbrechliche
olystyroleinsotzieten
e inenousre ichendenchutz
gegen
k le ine
Beschödigungen.
E in ige echn ische e to i ls :
7 Trons is toren;
e l l enbere iche l, M, L ;
4
fes te
und 2 vo r iob leKre ise,
V E B
S T E R N . R A D I O
B E R L I N
B E R L I N . W E I S S E N S E E
IFF}
83
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 86/100
Die
Sieger
wurden rmitt
:;;r;,
i.e
Würfel
sind
rgefullen. Seit
der
Leip-
ziger Frühjahrsrnesse fährt
der
l. Preis-
träiger
unseres
gro8€n
Fotowettbewenbs
'als
glücklider
Bes{tzer
eines sctrmucken
Kleinkraftnades
,,Jawa
J-05"
d,urdr die
Straßen seiner
Heirnatstadt. Weitere
Preisträger
haben inzwisdren
eine,praktisdre
Motorradkömbination
oder andere
Ausrüstungs-
stücke, ohne die nun einmal ein Zweiradfahrer
nicht
auskommt,
in
Empfang
nehmen können. So
war also
dieser
Wettbswer'b ein
voller Erfolg,
obwohl
natürJidr Fortuna nidrt
allen
Teilnehmern
läeheln konnte. Übrigens
war
die
Ermittltrng
der
besten Fotos
gar
nicht
so
einfadr.
Als
,,Jugend
und Tedrnik" mit freundlicher
Unterstiltzung
des
Tschedroslowakisc*ren
Außen-
handelsunternehmens
MOTOKOV
diesen
Foto-
wettbswerb ausschrieb,
waren wir uns
in der
Redaktion
sofort danilber
im
Llaren,
da8 es
sidrer
eine
große
Beteili,gung
geben
wtlrde. Vorsorglidr
stellten
wir
also Wascbkörbe
bereit,
die
dre
ein-
gehende Post mit dem Kennwort ,,tr'atrrzeugfoto"
auXnehmen
sollten.
Die
Poststelle
edhielt die
Mit-
teilung, daß wieder
einrnal
Meürnarbeit
.durdr
,,Sdruld"
von
,,Jugend
und
Teehnik"
zu
erwarten
sei.
So
qrar
dann alles ttir
den Emgfang der
Lichtbilder
gerüstet,
-
Ja, und
dann kamen
die
84
Dos Foto,Sarienrcnnen"
von Honr-Joochim Sprcmborg,
Eerl in-Frlcdrichsfcldc, wurdc mit
dam
1.
Prcis ousgerclönet.
Auswirikungen
der
Frostperiode,
die audr nicht
vor
der Redaktlon
und
dem Verlag haltmadrte.
Ein
ganzes
Verlagsgebäude
mußte
geräumt
wer-
den,
die Redäktionen
nüchten
zusammen
und
ffihrten
einen
Notdlenst
ein.
WiFklich
keine idea-
len
Voraussetzu,ngen,
uni
einen
Fotowetübewerb
durdtzuftirhrerr und auszuwerten. Aber
audr
hier-
bei beurährte
sidr
unser ldelnes
Kollektiv.
Jeder
,,Diensthabende" nahm sich der Einsen'dungenan,
als ob
.es
an ihn
persörrlidr gerichtete
Liehesbriefe
wären.
So
konnte
nichts
schiefgehen u
d
kein
Foto abhanden
kornmen.
Jeder Teilnehmer
des
Wettbewerbs kann also versidrert sein,
daß seine
Afbeit
sehr au&nenksam
begutadrtet wunie. Die
eingesetzte
Wettbe\e'enbs-Jury hat
sidi
viel Mtihe
gemadrt,
die besten
Aufnahmen
aus der
F{ille
der
Einsendungen
h€rauszufi,nden.
U'brigens
-
ein
kleiner Wermutstropfen
fiel
docb
in die freudige Stimmung
der
Redaktion. Das
war
die
Qualität
der
Fotos. Wir haben
nidtt
ge-
wußt, daß Motorsportliebhaber recht oft sdrledrte
Motivjäger
sind. Wir hatten
absidrtlich bei der
Aussdrreibung
keine
Vorsdrriftm
iür
die
Motive
erlassen,
sondenn
nur
die
Gnrndthematik
,,CSSR-
Fahrzeuge
in
der
DDR"
und das
Bi'ld,format
fg
X
f8 cm
festgelegt. Da,mit mußte wohl
für
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 87/100
Links:
Unser Chcfredokteur
beg,lüdwünscht den t. Prei3-
t röger
zur
Err ingung der
schmuc&en owo, ldeo l " .
Dorunter:
GroBe Sponnung
hcrrsclrte
im CSSR-Povil lon bei
der Prc isver te i lung.
jeden
Fotoamateurklar sein,was
er
daraus
madren
kann.
Es
waren also im Bild festgehaltene Be-
gegnungen
mit
Tatras,
Skodas,
Pnagas
auf
Auto-
bahnen,
Baustellen
und in der
Landwirtsdraft zu
erwarten.
Man mußte Fotos von
Zweir.ad^fahr-
zeugen
der Man}<en
Jawa,
CZ, Ma,n€t und C.€zeta
bei Ge{ländefahrten, Serienrennen
und vor Ur-
Iaubsmotiven,
kurz
gesagt,
überall
da,
wo ein
solches Fahrzeug ungezwungen im Blickpunkt
steht,
,er,ruarten
können. Derartige Fotos wurden
natürlidr in
der
Mehrzahl
eingesandt, und aus
ihnen
konnt€n
dann
audl
die
besten
Ar'beiten
ermittelt
$r'erdeL Wir
haben aber andererseits
ni€ eine sdlche Fülle von
,,Familienaufnahmen"
(Mutti
arn
Sü<oda,
Onkel Fritz vor
Tatna-603,
Klein
Evdren auf der Jawa-Sltzbank)
erhalten
wie
bei diesem Wettbewerb. Nun,
so einfadr
sollte
man
es sich doch nidrt
m,adren.
denn
ein
werfuoller
Pneis
setzt
ja
wotrl audl
wertvolle
Ar,beit
voraus. Aber
nidrts
für ungrt,
derrn
wir
ha
en uns audr
gefreut,
auf
diesem
Wege rnal
die Familien kennenzulernen.
Vielleidrt klappt's beim nädrsten Wettbewerb
besser?
Für
diesrnal
verabsdlieden
wir
uns
mi t
besten Grtlßen
und
..Gut
Lidrt".
Ihre Red,oktion
,,Jugend,
unil Techn k"
Helmut Lüders ous Veckenstedt belegto
mit
dem
Foto
,Export"
den 2. Plotr.
Dritter Preiströger wurdc Joochim Bieboch, Veltan, mit der
Aufnshme
,Motocror',
85
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 88/100
H A G E N J A X U B A S C H X
die
ECC 81.
-
Auf einen eigenen
Netzteil für
den
Verstärker
kann ebenfalls verzidrtet
und damit
der Aufwand bedeutend
verringert
werden, da
das
Gerät
nur wenig Strom benötigt
und stets
mi t
dem Tonbandgerät zusammen betrieben
wird.
Es kann daher ohne
weiteres vom
Netzteil des
Tonbandgerätes
mitversorgt werden.
Die
geringe
Mehrbelastung verträgt
jedes
Bandgerät-Netzteii
ohne weiteres,
Die
Äbb. J
zeigt
die Schaltung des Aufnahmever-
stärkers. Für den Eingangsanschluß bewährt sich
eine Dioden-Steckbuchse, die entsprechend
den
Zahlenangaben angeschlossen
wird. PoI 3 kann
-
falls
der Verstärker mit im
Gehäuse des
.,Ion-
bandgerätes untergebracht wird, was in
jedem
Fall die beste Lösung und bei fast allen Band-
gerät-Typen
mögiidr ist
-
mit
der vom
Band-
gerät
kommenden
Wiedergabeleitung
verbunden
werden, die bisher zum Tonabnehmereingang
des
Rundfunkgerätes
führte. Dann
genügt
für Auf-
nahme
und Wiedergabe ohne
Umstecken das
übliche
genormte
Diodenkabel.
Mit
dem Potentiometer
P
I
wird die
Aufnahme-
lautstärke
entsprechend der Aussteuerungs-
anzeige
am Bandgerät eingestellt.
Vorteilhaft
ist,
daß
wir
jetzt
bei
der
Aufnahme
Rundfunkgerät
(zum
Mithören
bei der Aufnahme)
und Aussteue-
rung
getrennt
regeln können
bzw.
sogar
,,stumm"
aufnehmen
können. Die Lautstärke
des Radios
und auch dessen Klangregler haben jetzt keinen
Einfluß mehr
auf
die Aufnahme.
Der Verstärkeraufbau hat keinerlei
Besonder-
heiten. Die Leitung
von der
Diodenbuchse
zu P
1
und
von
da zum Röhrengitter muß
'gut
abge-
schirmt
sein
AIle Masse-Anschlußpunkte
laufen
auf dem
gemeinsamen
dicken Mittelstift
de r
Röhrenfassung zusammen,
Röhrensockel
und
Elkos
werden dicht nebeneinander auf
einem
schmalen, etwas
abgewinkelten Bledt-Chassis-
streifen
montiert.
Die Leitung
ab
Anode
des
rech-
ten Röhrensystems
bis
zum
0,1-1rF-Kondensator
ECC8l
l0
nF
0nF
10/lf
=6y
vom
Eondgcöf
WiederA0be
IM
t0ka
w
+210.,,60
lon
Eqndgerct
lodc-tlko
800
Tonbq
nd
Aufnq
hmeverstö ker
für öltere
Tonbqndgeräte
Während moderne
Tonbandgeräte
stets
einen
eigenen
eingebauten
Aufnahmeverstärker und
dementsprechend einen Diodeneingang und meist
auch Mikrofonei,ngang haben,
wurd,en
einig,e
ältere Tonbandgeräte (BG 19. Topas-Geräte der
MTG-Serie. TONI, Tonmeister usw.)
nur mit
einfachen
Wiedergabeverstärkern
ausgerüstet.
Für die Aufnahme
benötigt
man
bei diesen Ge-
räten einen Rundfunkemp fänger mit hoch-
ohmigem Ausgang für zweiten
Lautspredrer.
Lautsprecherausgänge
moderner Rundfunkgeräte
sind aber
wiederum meist niederohmig,
so
daß es
oft
schwierig ist,
ältere Tonbandgeräte
befriedi-
gend
zu
betreiben.
Da uns aus Leserkreisen
mehrfach
Anfragen
für
den Selbstbau eines Ton-
band-Aufsprechverstärkers erreichten, soll heute
eine
zum Nachbau
geeignete
Schaltung beschrie-
ben werden. Mit diesem Aufnahmeverstärker
kann das ältere Tonbandgerät komplettiert und
dann wie ein
modernes
Gerät mit
Diodeneingang
direkt
mit
dem
Diodenausgang eines
modernen
Empfängers verbunden werden.
Die Schaltung des Verstärkeis kann
recht einfach
gehal ten
werden,
da es
keinen Zweck
hat .
d ie
Übertragungs qualität über das
Maß der Wieder-
gabequalität
der älteren Bandgeräte
hinaus zu
steigern. Die benötigte
Aufsprechleistung ist sc
gering,
daß der Verstärker ohne
weiteres mit
einer
einzigen
Röhre auskommt.
Gut
geeignet
is t
AbhI
l0Ka w
T{'I
Lnko
I
fl.
, l
un
Eondgeöt
Aufnohme
86
Heizung
,3l,/
m
Sondgeräl
30iln
t67F
350t
prwr
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 89/100
und weiter bis zum Aufnahmeanschluß des Band-
gerätes
(die
bisher mit
dem
,,Ausgang
2. Laut-
spredler" verbundene
Leitung )
muß
ebenfalls
abgeschirmt
werden.
Für
die
Widerstände
rei-
dren,
sorveit
nidrts arrderes
angegeben
ist,
l/a-W-
Typen
aus. Die Anodenspannung
(itrr
genauer
Wert ist
nicht
sehr kritisdr)
greifen
wir vom
Ladeelko des
Bandgerät-Netzteiles
ab,
die
Hei-
zung unserer
Röhre
legen wir
einer
der Röhren-
heizungen
des
Wiedergabeverstärkers
im Band-
gerät parallel.
Die Heizleitung
wird verdrillt.
Vielfadt haben
ältere Bandgeräte
nur
einfache
Übers,teurerrunrgsanzeigen
mit'Glirffnlampen.
die
nidrt
sehr
genau
sind und außerdem
nur
über-
steuerungen, nichi aber die tatsädrlide Aussteue-
rung erkennen
lassen.
In diesem
FalI
lohht
es sich, wenn wir
auch die-
sen Teil des
Bandgerätes
gleictr
mit
,,modernisie-
ren"
und
eine
eiirfache
Aussteuerungskontrolle
Viele
junge
Techniker
und Bastel-
freunde wollen
sich eine Drahtspule
selbst wickeln.
Hierbei
ist das
Zählen
der
Windungen
nicht nur
eine heikle
Angelegenheit,
es lenkt
auch
vom sauberen
Wicheln
ab, und
ein
Verzählen
kann den Erlolg der
gaqzen
Arbeit
in Frage
stellen. Um
dem abzuhelfen,
wird hier ein
Windungszähler
beschrieben,
.der
mit wenig Mühe,
Zeitaufwand
und
Geld selbst
hergestellt werden
Kann.
Dieser
Windungszähler
kann universell
für
jede
Spulenwickelvorrichtung
verwendet
werden,
es
ist nur
eine kleine
Kurbel
aus
Draht
an der
Adrse
anzubringen,
die den Zähler
in Tätigkeit
rni,t maglisch,e.m
Auge,
wie
s,ie in nnoderrnen
Band-
geräten
vorhanden
ist, mit
einbauen.
Wo
wi r
diese
Anzeigeröhre
unterbringen,
richtet
sich
nadr
dem
Gerätetyp
und bleibt
dem
Geschmacl<
und
der Erfindungsgabe
dbs
einzelnen
überlassen,
da
die Zuleitungen
für
die Anzeigeröhre
ganz
un -
kritisdr
sind.
Die
Anzeigeschaltung
wird
in
Äbb. I dann
bei
den Punkten
A. . . E
angeschlos-
sen.
Ihre
Sdlaltung
zeigt
Abb.2.
-
Verwendet
wird
.lxi,er
eine
,;magisctre
Waage.,,
d.i€ zwei
g,e-
trennte
Leudrtbalken
hat.
Das hat
den Vorteil,
daß hier ein Leuchtbalken auf konstante Höhe
eingestellt
wird
und
für
den
anderen,
die
Aus-
steuerung
anzeigenden
Leuchtbalken
den
..Be-
zugsstrich"
darstellt.
Wir können
dann
jederzeit
sehen, wi€ we;it
wir
,noch
von
d,e,r
Aussteuergnenz€
entfer',nt ,sdnrd
der wi€ weit
sie
-
wenn
es erinmal
passiert
ist
-
übersdrritten
wurde. Das Potentio-
meter
P 2 wird nur
einmalig
eingestellt,
wi r
können
es am
besten mit
auf dem
Chassis des
Aufnahmeverstärkers
unterbringen.
Die übrigen
wenigen Kleinteile
in
Äbb. 2 lassen
sich dann
direkt
am Röhrensockel
der EM
83
anlöten.
Fü r
die
Widerstände
genügen
sctron
lio-Watt-Ausfüh-
rungen. Die Germäniumdiode D 1 soU möglichst
vom
Typ.OA
705 sein,
andere
Dioden
geben ge-
ringere Anzeigeträgheit
und eine unruhig flak-
kernde
Aussteuerungsanzeige.
Den
Regler P 2
stellen wir zuletzt
einmalig
so
ein,
daß bei der
Aufnahme
beide Leudrtbalken
der EM 83
gerade
auf
gleicher
Höhe
stehen, wenn
die
bisher
zu r
Anzeige
benutzte
Glimmlampe
am
Bandgerät
-
die
wir zu diesem
Zweck
bis zuletzt
belassen
-
gerade
knapp
aufleuchtet. Falls
der
stil lstehende
Leuchtbalken
keinen
Ausschlag
zeigt,
verbinden
wir
den Anschluß
g2
in Abb.2 mit dem
anderen
Heizungspoi.
Den Verstärker können wir, wenn er nicht mehr
in
das Bandgerätgehäuse
hineinpaßt,
auch in
einem kleinen
getrennten
Holzkästchen
unter-
'bringen
,u,n'd
über
ein mehradriges Ka'bel
mit
dem
Bandgerät
verbinden.
setzt. Er zählt
von
Null
bis 10
000 und ist
aus
jeder
Lage
leicht
auf.Null zurückzustellen,
B a u a n l e i t u n g :
Wir sägen
uns aus 5 mm
starkem
harten
Laub-
Vorrichtung
um
Zöhlen
yon
Spulenwindungen
--->
stift bci
7
,ttift bei2
stiftbeiT
E
87
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 90/100
4 0 +
sägeholz vier
zehnzackige
Rädchen
aus nach
Abb.
1. Im Mittelpunkt
der
Rädchen
wird
ein
Loch von
2 mm
o
vorgesehen.
Auf
eine Seite
de r
Rädchen
schreiben
wir
jeweils
den Buchstaber
E. Z, H und
T,
was
Ei,ner-, Zehmev, Fl.underter-
und Tausenrderräd,chen
bedeutet. Auf
d,i,e an-
dere Rädchenseite
kommen
an
den
Zahnfuß
dic
Zahlen
0 bis 9,
aber aul
dem
E- und
H-Rad
schrei-
ben
wir
'die
Zahlen
von Niul
au,s rechtsheru,m
und
schlagen
bei Zacke 7
einen kurzen
Stift,
12 mm vom Mittelpunkt entfernt, ein. Auf dem
Z-
und T-Rädchen
notieren
wir die Zahlen
von
Null
aus linksherum
und setzen den
Stift am
Z-Rad
bei Zahl
2 ein. Nun
fertigen
wir
uns aus
28 mm
.starkem
Holz
eine kleine
Treppe
mit den
Maßen
nach
Abb.
2. Die Höhe
der Stufen
muß
mindestens
6 mm
betragen.
Auf
der
Mittellinie
der
Stufen,
im
Abstand
7 mm
von
jeder
Stufen-
kante,
marki.eren
wir
die P,u,nkte,
,wo
die Räd-
chen in
der Reihenfolge
Einer
-
Zehner
-
Hun-
derter
*
Tausender
befestigt
werden,
und
schrau-
ben
sie
unter Zwischenlage
einer Unterlegscheibe
mit kleinen
Holzschrauben
so
fest, daß
sie
sich
gerade
gut
'dnehein
l,ass,en,
aber
sofort wieder
still-
stehen.
Wir
stellen nun
die Zählvorrichtung
auf Null
ein,
indem
wir
alle vier
Rädchen
zunächst
so drehen.
daß
kein Stift
in
eine Zahniücke
hineinragt,
und
drehen
dann alle Zaeken
mit der
NuII nach
rechts,
.daß
die Stifte
gerade
zum
Eingriff
kom-
men.
Wir
markieren
diese Stellung
an
den Null-
zacken
und lesen
an diesen
Strichen
die
Win-
dungszahlen ab.
Der
Windungszähler
jst
fertig.
Mit
einem Winkel
wird
er
so
an der Wickelvorridrtung
befestigt,
daß die kleine
Kurbel
an der
Achse der Wickel-
vorrichtung
bei
jedesmaliger
Umdrehung
das
Rädchen E um einen Zahn weiterdreht.
DipI.-Ing.
Herbert
Fried.rich,
Berl,in
<
Äbb,
Kurzwellenempfönger
ür
Botteriebetrie
r
H
z
ß
I
I
-J-
f
I
i b
rT
I
AOb.Z
Holztrcne
l,|v;
675
Y
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 91/100
ür Freunde,
die
in ihrem
Errrpfänger kein
KW-Teil haben,
aber dodr
gerne
den
Amateur{unk
hören möchten,
zeigt diese
Sdnltung
den
Bau
eines
Kurzwellenemp
fängiers mit
Batteriebetrieb.
Die Bautelle
sind
im
Hsndel zu
bekommen.
Der Empfänger
besteürt
aus ein€m
IIl.-Teil
und
NF-TeiI. Für
den
HF-Teil
brauchen wir
die
Rtihre
DF'96,
ftir
die
NF-Stufe
die Rtihre
DL
96.
Di€
ll.F'-Spannung
wird
durdr
die
DF 96
gleiügei,idtet. Die Empf indliü,keit d€s Empfän-
gers
wird
gesteigert
durdr eine
Rtld<kopplung,
Kurz
vor rden
Schwingungseinsatz
rnruß
d,ie Rüd<-
kopplung
.gebnadr,t
werden,
urr Telefonioemp-
fang
zu hönen,
Zum lrequentrestimmenden
Sdrwingungskreis
L2
-
C2/C3
gelangt
die
HF-
tiber
die
Antennenspule
L
l. Die Emp-
bestimmt
der
Sdrwingungskr'eis.
Filr
die
Empfangsfrequenz
wiFd
mit
dem
Dreh-
kondensator
C 2
(100 pF)
die Grobabstimmung,
mit
dem
Dreh[<ondensator
C 3
(20
pl')
die
Fein-
abstimmung
vorgenomrnen.
Die Wiclrlungen
der
Spulen Ll, L2
urtd
L3
befinden
sidr nebenein-
a.nder auf einern Sptr.lenkörper. Die Rückkopp-
lurrgsspule
L
3 mruß
rdahei
gegensinnig
atr
den
anderen beiden
Spulen
gewid<elt
werden.
Zu,rn
Steuergitter der
Audionröhre
DF 96
gelangt
die
HF€pannung
über
die
Gitterkombination
C 4
-
1. Die Gleichrichtung
erfolgt
2wisdren
Ste,uer*
gitter
und
Katode. Die
entstehende NF-Spannung
wird
dabei nodr verstänkt unat
gelangt
über den
Kopplungskondensator
C 6
an
das Steuergitter
der
NF-Eöhre,
Die
Htr'"Drossel venhindert,
daß. die
.
Hodltrequenzsdrwingungen
in
den
NF-Verstär'ker
elangen.
Der
Artbeikwiderstand
der Audion-
röhre wird durdr
den Widerstand
R
3
(1
MO) dar-
estellt,
R 2
(3
MO)
steltt
den Sctr,irmgittervor-
id€rstand und C 5 (50nF) einen Siebkondensator
ür
das Sdrirmgitter
dar.
Zwischen
den
MinLs-
anschlüssen
d€r Batterien
und
dem
Minuspol
der
Schaltung
liegt
die RC-Kombination
R 5
-
C 8. die
Gittervorspa.nnung
ftir
die NF-Röhre
erzeugt.
4
(2
MO)
i$t
der Gitterableiüwiderstand
der
Im Anodenkreis
liegt
der
Ausgangs-
;bertrager
(NF*Übertrager)
mit
einem uberset-
zungsverhältnis
d€r Windungszahlen
von etwa
4:1
bis 10:1. Der
K'opfhörer
wird
an der Sehun-
därwidrlung
angeschlossen.
Der
Heizstrorir
be-
trägt ?5
mA,
die
Heizspannung
1,5 V
(Mono-
ellen),
Anodenstrorn
etwa
5
mA,
Anodenspan-
nung 6?,5 V.
p u l r r d o t . n
Peter Sdmeiilet, . Berlin
5öoltsymbole
der
Rqdiotechnik
Wieilerholt erreichen uns Anlragen nadt
der
Er-
klärung
uon Scha|tzeichen. Wir
'roollen
heute
houptsöchltdt
ilen
Laien die uslchtigsten unil
ge-
brliudrlidtsten Sgmbole
und
ihre Beitreutung
uorstellen,
Die einfache
Leitung wird durctr eine einfactre
Linie dargestellt:
Abb. L
Abgesctrirmte
Leittrngen, die für die
Verbindung
zu Lautstärke-
und
Klangfarbereglern
sowie für
die Anoden- und
Gitterleitungen verwendet
wer-
den: äbö.2.
Leitungskreuzungen
lassen
sich bei der Anlerti-
gung
eines Sdraltbildes nidrt vermeiden:
.4bb.
3.
Die
kreuzenden L€itungen
haben keine elek-
trisdre Verbindung.
Leitungsverbindungen
stellen eine elektrisctre
Verbindung
-
Lötstelle
-.
von
zwei oder
mehre-
ren Leitungen dar:.Abb.4.
In Abb.5 ist das
Symbol einer Antenne
darge-
stellt.
Abb. 6 ist das
Symbol lür die ErdCi
Da-
neben
gibt
es nodr
ein
Symbol
für die
Masse-
verbindung:
Äbb.7. Man. versteht
darunter die
Masseverbindung
mit
dem Chassis bzw.
dem
Minuspol, der in
der
Regel
mit
dem
Chassis ver-
bunden
wird.
Der Kondensator
lädt
sldr beim Anlegen einer
Spannung elektrisdr
auf. Er läBt
dabei
keinen
Gleidlstrom
fließen. Dem
Wectrselstrom
setzt er
einen Widerstand
entgegen.
Man untersdreidet
bei diesem Bauelement
versdriedene
Ausftlhrun-
gen.
l. Fester Kondensator: Äbb E.
2. Fest
einstellbarer
Kondensator,
auch Trimmer
genannt:
Abb.9.
3.
Drehksrdensatqr,
st€tig
r€g€lbar:
Abb. 10.
4. Elektrolythondensator:
Abb. 11,
Der feste
Kondensator
ist in seinem Wert
un-
veränderlictr.
Der Trimmer
ist in seinem Werl
mit
dem
Sdrraubenzieher
veränderlictr.
Der
Drehkondensator
ist in
seinem Wert
immer ver-
änderlldr,
Der
Elektrolytkondensator
weist
eine
Polarität aul,
die unbedlngt
zu beadrten
ist,
Der
'I,l9iderstand
erzeugt in einem
Stromkreis
einen Spannungsabfall. Audr hier gibt ea ver-
schiedene Ausftihrungen.
l.
Fester
Widerstand:
Abb 12.
2. Widerstand
mit Anzapfunt:
Abb..13.
3. Fest
einstellbarer
Widerstand:
Abb.
14.
4.
Stetig
regelbarer
Widerstand:
Abb.
15.
5.
Heißleiter:
Abb.
16.
Der
leste
Widerstand hat einen festen
Wert. Bei
Widerständen
mit
Anzaptung
können verschie-
d€ne
Widerstandswerte
abge6iriffen
werden. Fest
einstellbare
Widerstände
werden
mit dem
Sehraubenzieher
eingestellt.
Stetig regelbare
Widerständc können beliebig geregelt werden.
Heißleiter
haben im warrnen
Zustand
einen
kleineren
Widerstand
als im kalten.
Die Spule
wird
in Schwingkreisen
und als Dros-
sel
zur Sperrung
von Hodr-
und
Niederfrequen-
zen
verwendet.
Die Bauarten
sind hierbei
sehr
Froquoar-
b.r.ldr
lMHrl
L I Drsht-
wdg.
O
L2 Droh ' '
L Droht
wdl.
'O
Wdg.
A
4>
5,6
I 0,ö
3{t
0,6 s
0.6
5,0-rr,o
4
0,8
to 0,8
,t
0,6
t o , G . - 2 2 , 0 3 0 , 8 5 0 , 8 3 0 , 6
0 , (F f { , 0 1 , , , 2 0 ,8 a 1 ,0 3 0 ,6
Dcr
Spulcnkörpcrdurdrmsssor
ilr
dl6
ar3t.n
drci
Bcrcicfic
bcbögt
3lt
mm. Für
d.n vlGrt n Bcrcich
wird
cln Spulon-
lörplrdurdrmcrser
von
20
mm
y.niond.t
89
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 92/100
o_
[inlodr. ldtang
@
lb4csdtimtc
Eilu lalungsktcuung
fldt( lQbnduno
ilößtcilcJ
-
o
z1:
I
wbol
lntcnnc
,:L
Sfmhl
Etdc
@l
rL
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UaeftüNung
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-Jl--
kder
laüentobr
kd ansldlborer
I
Drehlondensotor,
slctE
tqclbor
I
GA
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(t2)
-.C--
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lotlhdnr ual€ppcncr
Mhloloni
ollgcm.
fonobnchme, ol/9.
@)
-y'L
gtulhr
verschieden
Abb . 17 lür
Hochfrequ
enz-
Abb
.
17b
für Niederfrequenzbauteile.
Spulen
mit Anzapfungen: äbb. 18aund,
78b,
Spule mit
Metallkern: Abb. 19aund,
19b.
Spule mit
Massekern: Abb. 20ound
20b.
Spule mit Sdrirmung: Abb.27a und 27b.
Fest
einstellbare
Spule:
Abb.22a unil
22b.
Stetig einstellbare
Spule: Abb. 23aund
23b.
Transformatoren
dienen
als
Netztransformatoren
(24b)
zut
Erzeugung
der Heiz-
und Anodenspan-
nung aus der
Netzspannung,
Für die
Anpassung
des
Lautspredters
an die
Endröhre
verwendet
man Ausgangstransformatoren:
Abb. 24a.
Sicherungen
werden Verwendet, um
einen
Strom-
kreis
gegen
Überlastung
bzw.
Kurzscttluß
abzu-
siclrern: Abb, 25o
allgemein; Abb,
25b Feinsidte-
rung,
Galvanisdre Stromquellen sind Akkumulatoren,
die
elektrisdre
Energie
speidtern bzw. Braun-
stein-Trockenelemente
sowie
das
Luftsauerstoff-
element,
die den
elektrisctren
Strom
durch
clremisdre Reaktionen erzeugen:
Abb, 26,
Weitere
gebräuchlidre
Syrnbole
sind:
90
Glühlampe:
Abb.27;
Stecker:Abb.28;
Buctrse: Abb.29;
Voltmeter: Abb.30;
Amperemeter: Abb, 31;
Gleichstrom:
Abb.32;
Wedrselstrom:
Abb.33:
Allstrom: Abb' 34,
Die
Elektronenröhre ist ein sehr
widrtiges Bauelement
in
der
Funktedrnik. Auf seine
Arbeits-
weise können wir
aus
Platz-
mangel-an dieser Stelle
nidtt
näher
eingehen.
Die einfgchste
Form
ist die
Diode
(Abb.35).
Sie
enthält
Katode' und
Anode.
Weitere Formen untersdreiden
sidr durch
das Einfügen
von so-
genannten
Gittern, so
auctr
das
Steuergitter
(auctr
Gitter
1):
Abb, 36a, zusätzlidr evtl. das
Sdrirmgitter
(auctr
Gitter
2\:
Abb. 36b
und Bremsgitter
(Git-
ter
3): Äbb. 36c,
Der Transistor ist
ein Halbleiter,
der
ähnliche
Aufgaben
wie
eine
Elektronenröhre
übernehmen
kanru Seine
Elektroden heißen
Basis, Kollektor
und Emitter:
A b b . 3 7 .
Der Kopfhörer
verwandelt den
niederfrequenten
Strom
in
Schallwellen:Abb,38,
Halbleitergleidrridtter
lassen
den Strom
nur in einer
Richtung
fließen.
Sie
verwandeln
die
hochfrequenten
Ströme
in
hör-
bare
Niederfrequenzströme.
Die Gleichrichter sind
unter
dem
Namen Kristall-
detektor, Sirutor,
Germaniumdiode
und
Sili-
ziumdiode
bekannt:
Abb, 39.
Der Lautsprecher
hat die
gleiche
Funktion
wie
der
Kopfhörer.
Er
ist
jedodt
wesentlidl
laut-
stärker.
Dabei muß
ihm aber
eine
größere
Leistung zugeführt werden: Abb. 40.
Mikrofon, allgemein:
Abb.
41 .
Tonabnehmer, allgemein:
Abb
42.
Sdralter:Abb.43.
Glimmlampe:
Abb.44.
WissensTDettes ber
Schaltsgmbole
st an
einer
Broschüre
(Heft
10
,Der
praktische
Funkanta'
teur")
,Jon
O. Morgenroth
enthalten.
Nachfrugen
sinil
zu richten
an ilen
Deutschen
Militörvetlog,
Berlin-Treptow,
Am Treptower
Pork 6.
Im ndchsten
Hett:
Transistorbestücktes
Batterietonbandgerät
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 93/100
Peltier-Effekt
Ilerr
Hohn aus Osterusiek
lrogt
uns:
,,Bel
wel-
chen miteinander oerlöteten Metollen tritt
de r
Peltier-Efiekt auf? Schon 1838 hat das Peters-
burger Akaalemiemitglied,
Lenz
nachgewiesen,
daß
ein Wosserhopfen,
aul die
Verbind,ungs-
stelle
zweier
tserschiedener
Metalle
gebracht,
beim
Stromdurdtlurl
getror."
An
den Lötstellen zweier
versdriedener
elektri-
sdrer Leiter
(nicht
nur
Metallen)
tritt bei Erwär-
mung eine elektrische Spannung auf, die nähe-
rungsweise der Temperaturdifferenz
beider
Lei-
ter
proportional
ist. Diese
Erscheinung,
Thermo-
Efrekt oder nach dem Entdecker Seebeck-Effekt
(1822) genännt,
folgt der sogenannten
elektro-
thermischen
Spannungsreihe
Selen, Tellur, Germanium,
Antimon, Eisen,
Litium, Cer,
Molybdäi, Zink, Kadmium, Gold,
Kupfer, Rhenium, Silber, Iridium,
Indium, Thal-
Iium, Wolfram. Caesium, Zinn, Blei, Aluminium,
Tantal, Platin, Natrium,'Palladiuna,
Kalzium,
Rubidium, Kalium, Kobalt, Nickel, Wismut,
Hierbei ist die
positive
Seite der Spannungsreihe
bei Selen,
die negative bei Wismut;
zwischen
diesen beiden Leitern entsteht bei Erwärmung
die
größte
Thermospannung.
Eine
Umkehr
des Seebeck-Efrektes
entdeckte
Peltier im Jahre 1834:
Legt man eine Spannung
an zwei miteinander
verlötete Leiter, so
tritt
an
der Lötstelle
je
nadl Polung
der
Spannung
eine Erwärmung oder
eine
Abkühlung
auf. Diese
Ersdreinung st unabhängig von der
sogenannten
Jouleschen Erwärmung6
die
in
jedem
strom-
durchflossenen Leiter
auftritt. Zusammen mit
dem
Peltier-Efiekt
kann sidr dies zunädrst
nur
so auswirken, daß
je
nach Polung
eine
mehr
oder
weniger
große
Erwärmung der Lötstelle auftritt,
je nachdem, ob sictr die Ersdreinungen des Pel-
tier-Effektes
zur
Joulesdren
Wärme addieren oder
subtrahieren. Nodr im Jahre
1958bezeidrnete
die
Wissenschaft
eine industrielle Verwertung des
Peltier-Efrektes
als
unrentabel.
Mit
metallischen
Leitern Iäßt
sich audr keine
große
Temperatur-
differenz
(im
Sinne
einer
Abkühlung) mit Ther-
mo-Elementen
erzeugen. Meist
wurden
hier
Konstantan*Antimon-
bzw. Wismut-Antimon-
Verbindungen verwendet.
Wahrscheinlich
machte
auch der Petersburger Physiker Lenz von einer
solchen Verbindung
Gebraudr,
als
er
das
ein-
gangs
beschriebene
Experiment durdrführte.
Durdr Anwendung
moderner
Halbleiter
gelang
es vor einigen Jahren, die Leistungsfähigkeitvon
Peltier-Elementen
zu verzehnfadren
(und
mehr).
Durch Verwendung von Halbleiterverbindungen
mit
großer
Thermokraft, z. B.
Wismut{ellur-
Vetbindungen,
konnten
Temperaturdifferenzen
bis zu 100
oC
erreicht werden.
Widttig
ist
vor
allem, daß
sidr das Peltier-Elpment durdr die
Joulesche Wärme
nur
geringfügig
erwärmt
(Stoffe
mit
guter
elektrischer Leitfähigkeit).
Näheres
über diese Fragen
kann in der ein-
sdrlägigen Literatur
der Jahrgänge 1960..J962
ausführlich
nachgelesenwerden, der Platz
erlaubt
hier nidrt,
auf Beredrnungsgrundlagen
usw.
näher
einzugehen.
Gummi auf Metall
Ing. Streng
Herr
Gel,Pler stellte ilie
Frage:
,,Welche
Ver-
fahren
gibt
es,
urn
Gummi
aul
Metall zu
kleben?'t
Die Beobachtung, daß Weidrgummi
auf Messing
bei etwa 150
oC
aufvulkanisiert,
sehr
gut
haftet,
war
der
Impuls
für ausgedehnte Untersuehun-
gen,
die schon 1904 zum
ersten
Patent
führten
(D.R.P.
170361).
Da sidr
die
meisten Metalle
mi t
einer Messingschicht überziehen lassen, war so-
mit eine Erfindung
großer
Tragweite
gemadlt
worden,
sowohl für die Verleimung von Gummi
mit
Metall als auch für
die
Verbindung verschie-
dener Metalle miteinander.
Das,,Messingverfah-
ren" ist heute noch
in der Technik die weitest
verbreitete
Methode zur Herstellung von Metall-
Gummi-Bindungen,
die
großen
Beansprudrungen
gewadrsen sein müssen. So bei der Sdrwingungs-
und Sdralldämpfung,
bei
Gummikupplungen,
Wringwalzen,
Stoßdämpfern, Einlegen von
Drahtgeweben
in Autoreifen
usw.
Die Messing-
sdlicht
von
einer
Didre von wenigen
hundertstel
Millimetern
wird auf das sorgfältig entfettete
und
gesandstrahlte
Metallteil aufgespriXzt. Zwi-
schen
der
Messingsdridrt
und darauf
aufvulkani-
siertem
Bunagummi kann
eine Haftfestigkeit von
100 kg/cm2
erreiclt werden,
eine
Druckfestigkeit
sogar von über ?00 kg/cm2.
Die
Messing-Gummi-Bindung ist weitgehend
korrosionsbeständig.
Wenn
die entsprechenden
Gummisorten verwendet werden, z. B, Perbunan,
ist sie auch öI-
und
benzinfest.
Chemisdr
gesehen,
kommt
die
Bindung
folgen-
dermaßen zustande:
Der beim Vulkanisieren
zu -
gesetzte
Sdrwefel verbindet
sidl sowohl,mit
dem
Metall als
auch
mit dem
Gummi
unter Bildung
von Brücken. Eine
andere Methode der Metall-
Gummi-Verleimung
ist das
Desmodur-Verfahren.
Hier ist ein Triisocyanat
das
Klebemittel,
das
eine Polyurethanschidrt
als
Bindeglied
zwischen
Metall und Gummi
liefert. Metall-Gummi-Ver-
bindungen können
audr bei
Zimmertemperatur
hergestellt
werden unter Verwendung
thermo-
plastisdrer
Harze oder kalthärtender Furan- oder
Resorzinölharze und bei Verwendung bestimm-
ter Kautschukisomeren,
die
durch
das Vulkani-
sationsmittel
Tetrachlorchinon ohne Erhitzung
zur
Vulkanisation
gebradrt
werden.
Dipl.-Chem. Scherowskg
Gefahr in der Armbanduhr?
,,Wie
stark ist i l ie Rad.iooktioität iler
Leucht-
zifierblötter uon Uhren od,er d.hnlichen Skalen?
Wie erklärt
sich
das
,Aufladen'
d,er Leucht-
ziffern
mtttels einer
stairkeren
Lichtquelle?"
Diese
Frage möchte unser Leser Uue llölzer
ous Lieberose bedntuortet haben.
Im
Gegensatz
zum warnen
Glühlidtt steht das
kalte Lumineszenzlidrt. Hierbei werden durch
Energiezufuhr
von. außen nur
die
Elektronen-
hüllen
beeinflußt,
nicht
aber die
gesamten
Atome
mitsamt
ihren Kernen. Darum
tritt keine
oder
91
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 94/100
Yrur
eine sehr
geringe
Erwärmung
auf.
Außer-
dem erfolgt
die Rückkehr
der Elektronen
in
ihren
Grundzustand bei einigen
Stoffen
sehr
langsam,
Die aufgespeicierte Energie
wird allmählidr
über
Stunden bis Tage in
Form
von.Lidtt
wieder aus-
gestrahlt.
Dieses
langsam abklingende
Leudrten
wird Phosphoreszenz
genannt.
Schnell
abklin-
gende
Lumineszenz
nennt man Fluoreszenz,
Neben
dem weißen
Phosphor,
von dem
die
tr-
scheinung den
Namen
hat, sind z, B.
viele Sulfide,
Silikate, Wolframate und Nitride phosphores-
zierende Substanzen,
Die Leudrtfarben
für Zif-
ferblätter
bestehen
teilweise aus Zinksulfid.
Energiereiches
Licht regt
die Farbe zum
Leudlten
an.
Die
Anregung
kann aber
audr
durdr
radio-
aktive Strahlung
erfolgen, indem man
der Farbe
ein
Radium- bzw. Thoriumsalz
beimengt, Dann
leuchtet die Farbe
über lange Zeit.
Die
von
einem
radioaktiven
Atomkern
beim Zerfall ausgesandte
Strahlung
erzeugt im Leuctrtstoff
eine Lidrtspur.
l,läßt
man ein Leuctrtzifferblatt
genügend
Iange
im
Dunkeln,
so
klingt
die flächenhafte
Anregung
durdr
Lidrt völlig
ab und nur nodr die radio-
aktive
Anregung
ist wirksam. Man erkennt die
Lictrtspuren als flimmerndes Leudrten (Szintil-
lation
genannt)
besonders
gut
durdr
eine Lupe.
Wir Mensdren
unterliegen
ständig
einer
natür-
Iichen
radioaktiven
Strahlenbelastung,
die
aus
dem
Erdboden und
dem Weltall henührt.
Zu r
Messung der Dosis
energiereichei Strahlung
hat
man
ein
Maß
gesdraffen,
das
Röntgen
(r):
Die
natürliche
Strahlenbelastung
beträgt
im
Mittel
2.
. .
3 mr
pro
Woche. Für
beruflidre
Strahlen-
belastung ist die international
höchstzulässige
Wochendosis 300
mr. Der Spielraum
für zusätz-
liche Strahlenbelastung
beträgt also
das
100-.
.
150fache
der natürlidten.
Die Leuchtfarbe
für
das Zifferblatt einer Arrnbanduhr enthält 1
pC
(Mikro-Curie,
entspridrt
der Strahlung eines
mil-
lionstel
Gramm Radium)
eines strahlenden Prä-
parates.
Ein
großer
Teil
der Strahlung wird
nodr
innerhalb der Farbe
absorbiert
und u. a. in Licht-
energie verwandelt.
In 30
cm
Abstand,
wo sich
der mittlere TeiI
unseres Körpers meistens
be-
findet,
entsteht eine Strahlungsdosis
von 0,8mr
pro
Woche. Das ist weniger
als die Hälfte
der
natürllchen
Strahlungsbelastung.
Wir müßten
also
etwa
375 Armbanduhren
ansammeln
und
uns ständig in
ihrer Nähe
(30
cm)
aufhalten, wenn
die
noch
zulässige
Strahlendosis
erreicht werden
soll
(375
0,8 mr
:
300mr). Dies
ist kaum mög-
lich und läßt sich auch bei der Produktion oder
in
großen
Uhrengeschäften
ermeiden.
Mit dem
Strahlennadrweisgerät,,Quantaphon"
habe ictr eine Überprüfung vorgenommen.
Dies
ergab bei meiner
Glashütter Armbanduhr keinen
meßbaren Effekt.
Sie leudrtet audr sehr
schwadr.
Die
sehr
hell leuchtände
Ruhlaer Uhr
eines
Kol-
legen hatte
erst bei
größerer
Nähe
(etwa
20 cm)
eine
Strahlungsintensität,
die der halben natür-
lichen Strahlung entspradr,
Die Leuchtzifrer-
blätter
strahlen also weit unterhalb der
Gefähr-
Iidrkeitsgrenze.
-
In der Pilotenkabine
eines
Flugzeuges müssen
iund 100 Z;ifferblätter aus
I m Abstand beobachtet werden. Die Instrumen-
tenskalen enthalten durdrsdrnittlich dreimal so-
viel
Strahlungssubstanz wie eine Armbanduhr.
Hier
wird
eine
Strahlungsdosis von 25 mr
pro
Wodre
erreictrt. also
nur rund ein Zehntel der
höchstzulässigen.
92
Luftsüifr
,,Graf
Zeppelin"
Herr
Bauer
aus
Halle
los
sehr
interessiert
un -
seren
Beitrag
über den Luttschilfbau
irn Hett
5162.Er
lragte
nach technischen
Details,
Hier
einige
Einzelheiten:
Es
war das
117.Schifr
des
,,Luftschiffbaus
Zeppe-
Iin",
ein Verkehrsluftsdriff
mit
ginem
größten
Verkehrsradius
(Aktionsradius)
von 10 000
km.
Baubeginn
1927,
rste
Fahrt am 18.8. 1928.
Das
Luftsdriff
hatte eine Länge von 236,6m, dergrößte Durchmesserdes Rumpfes betrug
31,5
m,
der
Gasinhalt
(Wasserstoff)
105
000m3
und das
Gesamtgewicht
58 t, Es hatte
eine Eesatzung von
40
Mann und
konnte
bis
zu
20 Passagiere
sowie
Post
und Gepädr
(insgesamt
15
Last) an Bord
nehmen,
Das
starre
Gerippe
des'LZ 12? hatte
95
Prozent
ausnutzbaren Innenraum
für Trag-
und Trieb-
gas.
Das
Gerippe,
Ringe,
Längsträger
usw?
waren
aus Duraluminium,
das zum
Sdrutz
gegen
Oxyda-
tion
mit einem
LasurlacJ< überzogen
war. Die
Hauptringe
hatten
einen Abstand
von
etwa
15 m
und waren
mit
Stahldrähten diagonal.
ausge-
kreuzt. Durch die Hauptringe wurde das Schiff
in l7
Abteilungen
gegliedert,
die
je
eine Trag-
gaszelle
aufnahmen,
Die
Gaszellen
füllten
den
Raum zwischen
den Hauptringen
aus,
hatten
also
ebenfalls
eine Länge von
etwa l5 m.
Sie reichten
vom Axialsteg
bis zum
Sdriffsrüchen
(etwa
20 m).
Die
einzelnen
Abteilungen
waren
mit
etwa
?;'traggas
und
rls.Tribbgas
ausgenutzt
(LZ
127
hatte l?
Traggas-
und 12 Triebgaszellen).
Bug und
Heckspitze
enthielten
keine
ZeIlen.
Das Zellenmaterial
bestand
aus sogenannter
Goldschlägerhaut*
oder
besonders
präparierter
Ersatzhaut,
die Außenbespannung
aus
Baum-
wollstoff,
imprägniert
durch
einen Alu-Anstrich.
Die Stabilisierungs- und Ruderflächen
waren
nadr dem Tropfenprinzip
als
gewöIbte
räumliche
Flächen
ausgebildet. Allerdings
konnte
durch An-
passung
an die Maße
der Bauhalle
der LZ
127
nidlt
ganz
in der
aerodynamisch
gtinstigsten
.orm
kor.rstruiert
werden,
d. h., das
Schiff war
ein
ganz
klein
wenig
sdrlanker als die idealste
Form.
Fünf
Masdrinengondeln
waren
außerhalb
des
Sdriffs-
körpers aufgehängt
mit
je
einem l2-Zylinder-
Maybach-Vl-2-Motor
von
530 PS
und etwa
1500
Uimin.
Mit runden 2650
PS erreidrte
der
Zeppelin
bei Vollgas 128 km7h,
wobei
die durch-
sdtnittliche
Reisegesdlwindigkeit
bei f00. . .
ll 0
kmTh lag. ,,Graf Zeppelin" hatte zwei Steuer-
bord-
und Backborägondeln
sowie
eine'Heck-
Motorengondel.Die
Motoren
wurden vorwiegend
mit lultsdlwerem Kohlen-Wasserstoff-Gas
oder
auch Flugbenzin
gespeist.
Einige
Fahrten
des LZ 127:
J. Nordamerika-Fahrt
1928
Spanienfahrt
vom 23.-25.
April 1929
l.
Weltfahrt vom 15.
8.-4. 9. 1929
mit
61 Personen
an
Bord
sowie Postfracht.
Gesamtzeit 20
d
4 h 14
min über eine
Gesamt-
stred<e
von
34
200
km
(reine
Fahrtzeit
12
d
12
h 20 min).
Regelmäßiger Linienverkehr
nac'hSüdamerika
ab 20. 3. 1932.
Dieter Schulte
*
Außerste Haut des
nindef,blinddarms, die naclt
elnem Spezlalverfahren
behandelt und
durch
Alu-
pulver-Belag
elektrlsclr
leitend
gemadlt
wurde,
ipI,- P hg
s.
H
einz Rade t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 95/100
Wege
von der
Meöonisie-
rung
zur
Automotisierung
der
Venpoltungsorbeit
Von
Vlqdimir
Stiblc
tt
S.lt.n mlt
r{l Abbildungcn
und
I Tobcllcn,
tt,t0 DM
Vcrlog
Dlc Wlrtsdrotl
Borlln,
t962
Zum
ers ten
Mol
g ib t
d ieses
Werk in
der
DDR einen umfossenden
Uberbl ick
über
die Möglichkeiten der Medtonisierung
und der
Automotisierung
der
Vetwol-
tungsorbeit
in
der soziol irt ischen
Wirt-
sdroft.
Durch seine
pröziJe
und
leiöt
verrtöndliöe
Art der Dorstel lvng
un d
Erlöuterung,
seinen
methodischen Auf-
bou und
wissenrchoftl iöen G€holt
wird
dieses Buch
zu einem ousgezeichneten
Lehrbuch
für ol le, die
sich
mit
dies€r
lvloterie
beschöftigen
wollen. Und
do s
soll ten
olle ouf
diesem Gebi€t
Tötigen
run.
ti
Einführung
in die Regelungstedrnik
Von
Ing. Hügo Wittm.rs
2., vcründcrta
und emcitGtlc
Aut'
lqgc, 255 SGilon
mit 197 r.
T, rwei-
forbigen
Abblldungcn, 5,50 DM
Roihc,Polytcdrnirö.
Blbl iothrk'
VE8 Foöbuövcrlog
Lciprig'
1962
In
Anbekocht der
groBen volkswirt '
söoftl ichen
Bedeutung,
die
dor
rege-
lungrteönische
Wissen ols
theoretische
Voroussetrung
tür die verstörkte
Ein-
führung der
Automotisierung
in unse.6n
Produktionsbetrieben
besitzt, wil l dies€s
Buö d ie
wei tgehende
Einführung
die-
ser neuen Technik untefsti l trcn. Di e
Durösetzung
der Regelungsteön ik
in
dem
erforderl ichen
Ausmoß
kqnn
nur
donn
gel ingen,
wenn
dos rege lungs-
t€drnische
Wiss€n ein
Teil
der
All-
gemeinb i ldung
wi rd , wenn
von der
Eerufssöu lc
b is
zur lngen ieurprqx is
die
outomotenteönisdren
Kenntnlsse
elne Selbswerstöndlichkait
sind.
In
dem
Buö
worden, ousgehend
von dem
mensdrl ichen
Arbeitsverholten,
de m
Beobochtcn
und Hondeln, Messen
un d
Verstel len, die
Funktionen der Geröte
gcsdri ldert,
die diese
mensölichc
Tö -
tigk€lt übernehmen.
F. V,
DerWegoul
der
Wildnis
Gcrölöten
ou'
100 000 JohrGn
Tcönik
Von
P€tor Klcmm
226
Scitcn
mit rohlr.idrGn,
tolls forblgcn
llluttrolion.n,
Oonrlcincn
12, 0 DM
Fllr Lescr
Yon tt lohrcn
on
D.r
Kind.tbuövcrlog
Bcrlin
War
kennt die vielen Schritte
vom
Foust"
kci l bi:
zur Dompfmosöine?
Peter
Klemrh
röi ldert t ie in
vielen
erregen-
den Episoden. V ie le von ihnen s lnd
unbekqnnt.
Sie
ergcben
ein
fqrben-
reidres
Eild von
dcm Johrtourende
wöhrenden
Weg, den die
Mensöen
gchen
mußten,
bis sis verstonden,
dcn Dompf
zu beherrschen
und
mi t
se iner Krof t
Mosöinen
zu
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B is
zu d iescm
die
gonzc
Produkt ion
um-
wöhenden
Ereignis
berichtet der
vor-
l iegende
8ond. Es ist
die
Technik rcn
gestorn,
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wir kennenlernen'
In
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weiteren Bönden wird Pater Klam'm
di e
Technik
von heute und morgen ba-
hondeln ,
Nürzliöe
Wellen
Aus dcr Reihc
,Poltl.önirdtc
Sibl iothok'
Von Horst Hll lc
l7|
Seiten
mit t35 Bildcrn,
Holb-
lcincn, 5,50
DM
VEB Fcöbudrvcrlog Lriprig, 1962
Dieser Bond besdrreibt varschiedene
Anwöndungrbereiche
mechqnischer und
clektromognetircher
Wellen. Vor ol lem
werden solcfie Gebiete
behondalt,
di e
bislong
noci wenig in Verötfentl ichun-
gen
berücftsichtigt wurden. Ausgehend
von oinigen tachnisch-physlkol irdren
Grundsötzan,
werden
mechonisdie
Schwingungcn, Scholl ,
Murik-
un d
Sdrol loulzeidrnungen, el€ltronl ldr€
Musik, elektromognetische
Roumwell€n,
Lichtwellen und
Bcreiche
der
ol ler-
höchstcn Frequenzen dorgestel l t,
Hln-
weise ouf o l l tög l iöe
Vorgöngc
*
o ls
Bel rp ie l se ien
lörm un d Lörmbekömp-
fung,
Fluggeschwindigkelt
und Scholl-
mouer erwöhnt
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berühren
Problcme,
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H lns tcht ok tue l l
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Grundttoff-
indurtric, Lciprig
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Ploste.
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hoben wir un: söon
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mlt ihnen und erfreuen
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Kunststoffen, Doch
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dieses Moteriol
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doß es ohne
Ploste
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geht.
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mehr wissen wil l - wi r
wenden
uns
gonz
besonders on
Söi-
ler und Studenten
-,
der
findet in die-
sem Buch
Antwort.
Der
Aufbou und
di e
chemisclre Struktur
der Plostc werden
ebenso besclrrlcben,
wie die
Herstel-
lung, die verschiedenen Eigenschoften
und die
groBortigen
Vcrwendungsmög-
l idrkeiten.
-
u|r
-
Fernseheneidrt
verstönd
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Von Hort Hll le
276 S.it
n nil zltl Abblldunt.n,
5,10 DM
VEB Fodrbuövrrlog Lrlp:lg,
t962
Dieses
von
der Gesellscfroft
zur
Verbrei-
tung
wissenscfioft l iöer
(enntnisse
im
Rohmen der Polytedrnlschen Bibl iothek
herousgegebena Buch
stommt
ou.s der
5. Aufloga, Ein Beweir,
doß der Autor
mit 5ciner
leidrt
verstöndlidten,
ober
doch. wisscnrchoftl ich exokten
Dorstcl-
lung der
Probleme des
Fernsahens
sel-
nen Lescrkreis
ge{undcn
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Horsi Hil le
hot seln Euctr
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den
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historiscfien
Entwicl lung des
Fernsehent,
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tcönisch.physikol ischen
Grund-
logen. Dobei erföhrt
der Leser
Inter'
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Fernsehkomeros, Fernseh'
sendcr
und
-ampfönger
und
bekommt
monchen H lnweis
uur Behondlung
des
eigenen Gerötes.
Dqs vieldiskutierte
Themo Forbfarnsehen.
dos industriel le
Fernrehen und die weiteren
Mö9lich-
keiten behondelt
der Autor
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SöluB
seinas Buchc:,
dessen 5.
Aufloge un-
serer Meinung
noch nicht die letzte
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wesen
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Die Sdrötre er Erdrinde
Von Horry Mortln
Poltt€drnitöc
Bibl iothek, Hcrous-
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wisscnsdroft lldrcr K.nnlnl$c
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Vcrlog filr
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Indurlric, L.lprig 1962
Au:gehend von
der
Entstehung der
Erde. behondelt der
Autor in einem
umfongreichen
Teil die
wtchtig:ten
Lo -
ge.5 tö t ten
der e inze lnen orgon ischen
und onorgonischcn
Minero l ien
der
Wel t .
Dos Buö
vermittelt einen ou:gezeicfr-
neten
Uberbl ick
und sol l te
desholb
vlelen
Schülern, Studontcn,
Lehrcrn und
ol len, d le ouf i rgendeine Weise
mi t
d iesem
Gebie t
ru
tun
hoben,
e ine
gute
Hi l fe
be i dsr Fes t igung
ihrer
geo-
groph isc f ien geo log isdrcn, K€nntn isse
sein, uumol umfongreicher Bildmoteriol
den interessonten Stoff etgönrt.
Bouhqndbudr ür LPG
Von Dr.Jng. Monlrcd Bcrgcr
t7t
S.it.n
mit 36t Zaiönungcn und
Fotoc, Prcir 2?,- DM
VEB Vcrlog filr Eouworcn,
Bcrlin
M i t d iesem Eond wurdc
e in
Bouhond-
bucfi herousgegeben, dor
in
kciner LPG-
8üchcrcl
lehlen
soll te, Der Verfoger
93
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 96/100
\
wendet Jich nicht nur
on
die
Boufoch-
leute,
sondern ouch
n
die LPG-Bqu-'
ern Jelbrt.
Die
stl irmische
Entwidlung
in der Londwirtschöft bringt es
mit sidr.
doB überol l
.neu
gebout
wlrd. Rot und
Anregung
dolür
gibt
vorl iegendes
Buch.
Es werden nicht
nur Beispielo l t lr dos
Bouen von Stöl len tür Rinder,
Schweine,
Schofe, Pferde und
Geflü9e1,
für Ernte-
snd
Futterborgoröarme,
Sou
ol- und
Gorogenbouten
geteigt,
ouch Themen,
wie
Bouplonung, Projektierung
und
ge -
setzl iche
Bestimmungon hobon
Plotz
gefunden. Ebcnfo l l s ous tühr l iö wurden
dlc Boustoffe und dos
londwirtschaft-
l idhc Bouon
in Winter behondelt.
- u h l -
Atome, Elemente,
sotope
Von
Prot,
Dr. Fronr
Mstthes
lto
SriLn nit 7l Abbildungen
un d
20 Tobcllcn,
t,:10 DM
Uronlo-Varlog [clpzlg,[cno
rBerlin
Es ist dle
zweite Aufloge einer
sehr
nüt:l idr€n
und verstöndlichen
Erklörung
der im Titel
genonnton
Begrif{e,
Uber
die Grundlogen, die Grundbegriffc de r
Kernphysik
und Karntedtnik
wll l der Ver-
tdsset
etwos
sogen. Er wil l zeigen, wos
eiEentl idr
cin Elemenf
irt,
worous ein
Atom
bestcht und wie es sich
"be-
n immt" , wos l so tope
s lnd, Und dos i s t
Herrn
Prof.
Dr. Motthes.
wie söon
di e
erslo
Aufloge vor
vler Johren
reigte, in
recht
cnschoulidrcr
Welse
gelungen,
.
w . t .
Elementofteildren
kleinste
Bousteine
der Welt
Von Ju. W. Nowoshllow
Ub.rtatrung sur dcm Ru:sisäcn
ttt
S.llan mlt l0 Abbildungcn ,
5,50 DM
VEB Deulrdr.r
Verlog lilr
Grund:toff.
lndurtrh
Lcipulg, tt62
Es warden nicht
nur der Prcblemkreir
und die
Ergebnisse
der
heutigen
Ele-
mentortei lcfienphyrik
behondelt,
son-
dern eg wird
ouö
geschlldert,
wie
sidr
die neuen
Erkenntnisse ln
die
moderne
Physik
einordnen,
Noö der Erlöuterung
des Begrlffs
.Elementortei lchen"
wcrden
die Erholtungsgesetze,
die bckonnten
Teilclren und Moßskibe
und die
Be -
sonderheiten der Elementortei lchenwelt,
ongefongen von
dcn
ersten Versuchsn
bis zu dcn neu€sten
Ergebnlssen,
di a
durch dle hodrcntwldelte
Technik er-
mittclt wurdGn,
erläutert.
F. V.
ze igen. D ie
b i ld l i che Dors te l lung der In-
ttrumente wird ergönzt
durch dle
wlch-
tigrten technischen Angoben, die riö-
t igen Anwendungsmögl iöke i ten
und
die dozu notwendlgen
Scholtungen.
rr
Physikolisöe
Sdrulversuche
(Elektrizitörslehre)
Hcrousgogcben
von
Gcorg
Sproclhoff
t2t
Scltcn. t5
DM
Volk und Wirsen Vollcaigcner Vcrlog
B.rl in,
1962
Dioser
neunte Tell
dar Physikol ischen
S<fiulversuche
ist tür
dio Physiklehrer
der zehnk los i igen
o l lgomeinö i ldenden
polyteönischen
Oberschule
in
gleictrer
Weise
wie für
die tehrer
der erwei-
terten
Obersdrule
gedoöt.
Die
Houpt-
gebiete,
zu
denen In
diesem Teil
physi-
kol isöe
Versuche
behondelt
werden,
sind: dos konstonte
elektrisöe
Feld:
dos konstonte mognetisöe
Feld;
dl e
elektromognetische
Induktion; eläktri-
sche Moschinen;
der
Wechselstromlreis
undelek t r i söeLei tungsvorgönge.
rd
llldtcr ous
dcm
Auslond
Der
Weg
n
den Kosmos
(Erfolgc
drr
sowjetisöcn
Rolctrntcönltl
Von
J. A. Pobcdonoszcw
Mostou t962
106
Scitcn lrordrllra
-, 0
DM
Der
Autor,
ein sowjetischer
Wissen-
schoftler,
berichtet
in
populörer
Form
über die Forderungen, die on dle Te:h-
n ik
gesto l l t
wurden,
um e incn
Sote l l i ten
oder ein Roumsctri ff
ouf
elne Kreisbohn
um
die Erde
bringen zu
können.
Atomkroft
ür
den Frieden
lForböritte
ln
der fricdtiöcn
Nutrung
dGr Alon€ncrgle)
Moslou
1962
160
S.it n
Broröüre t,t5 DM
Dos Budr
enthölt Artikel von
bekonnten
sowl€tisöen
Wissensöoftlern. Es
be -
rlchtet
über die Atomkroftwerke
und den
ersten Atomeisbredrer
der Welt,Lenin",
über Kernreoktoren
und die Anwendung
rodiooktiver
lsotope in
der
Chemic und
Teönik .
Lelprlgor Xomml3ilonJ-
und
GroBbudrhandol
ölteren
Fochorbeiter.
Von den
Grund-
logen des
Drehens über dle Pcssun-
gen
und Toleronzen
bis zu
Sonderdreh-
verfohrcn,
dic
wirtscfioft l iche Aus-
lostung
der
Drehmosdrlne,
den tedrno-
logisdren
Pro:e8
und die
teöni:dten
Normen
erhölt der Lernende
elne fodr-
kundige
Auslunft. Besondera
Obocfit
is t
ouf die Probleme gelcat
worden
di c
belm Zerrponen
mit
hohen
Gesdrwin-
digleitcn und groBem
Vorschub
ouf-
treten.
Die Werkstoffbezelclrnungen.
Possungs-
und Gewlndetobcllen
wur-
den durdr die ln der DDR g{i l t igcn
Stondords
ersetrt.
nt ,
Grundlogen
der Elektroteönik
8d. ll
-
Wcörclstromtcönlk
Von Ing.
H. fcudrcrt und Dipl.. lng.
(.
Wohl
7a
S.lten mit 51 Abbildungen,
12,60
DM .
VEB Vcrlog
Teönll
Bcrlin
Die "Grundlogän der Elektrotecfinik'
sind in den
letzten
Johren
mehr und
mehr
zu
einem wiötigen
Stondordwerk
für
den
Unterridrt on
den Ingenieur-
sdrulen
der Elcktrotedrnik
geworden.
Der
vorl iegende
zweite
Bond bi ldet die
FortJetrung
des
im ersten Bond
"Gleldr-
stom und
Elektromognetlsmus"
behon-
delten
Stoffes und bout
ouf diesen
ouf.
Untergl iedert in die
drei Houpt-
obsönittc
Einphosenweöselstrom,
Mehrphosenwedrselrtröme
und Umfor-
mung
der Stbmorten werden
die
Grund-
logen
der Wechsel:tromtedrnik
dor-
gestel l t.
Dle
Autoren
veryollkommnet.n
ihr
Werk mit
elnem
Verzeichnis
der im
Bond l l oufgeführten Gleidrungen un d
Beispicle
sowie mit
einem
Literotur-
und
Sodrwortverzeiönis.
Dr .
Grundscholtungen
er
Funk-
und Fernsehtechnik
Von
Wollcr
tonrod
160
Scitcn mit
6 Abbildungcn,
9,t0 DM
VEB
Vcrlog
Tcdrnlk
Berlln
Wie
der Autor
ousdrückl ich
feststefl t,
orsetzt
sein Buö
keln
Lehrbucfi,
kei-
nen 'Le i t foden und Leh rgong , sondern
soll
dle vorhondene
Fodrl i terotur
er -
gönzen
und
dem
Leser
elnen
Uberbl id
über die
zohlreidren
Söoltonordnungen
,
der Hochfrequenzteönik
geben.
Wolter
Conrcd
zerlegtc
die
oft verulrrend
on -
mutende
Viel lolt
der
Söoltungen in
Boustein€
und moöt
geine
Leser,
Mit-
orbeiter
des
Rundfunkseryices,
Rund-
funkomoteure
und
Bostler
mit
diesan
Bousteinen
bekonnt.
Aus
dlcsem
Grunde begnügt
er slch
ouch mit
ver-
hö l tn ismöBig 'wenig
Text
und
unter -
breitet
dolür dem Leser
eine
Fülle
in
logisdrer Folga
oneingndergereihter
Sdroltsl izten. Dos ongefügte sehr um-
fongreidre
Literoturuerzeiclrnls
ist
eine
Fundgrube
für
jeden,
der
sidr
-
on -
geregt
durch
do:
vorl iegende
Buch
-
nöher
mit den elnzelnen
Problemen be-
sdröft igen wll l ,
Dr .
Atlqs der
Meßgeröte
Von Frlt:
Hcnrc
tll
S.ll.n, t6hlraldt.
Abbildungcn,
II DM
VEB Vcrlog T.önlt B.rl ln
Dlese Zu:ommenrtel lung,
dio weder
oi n
Lehrbuch noö
ein
Kotolog sein wll l ,
sol l zcigen, do8
olle
Grö8en
geme:-
3en worden
können.
Gro8er Wert wurde
dobcl dorouf
gelegt,
möglichst
de n
Inneren Aufbou
der zum
gro8en
Teil
hochwartigen Inst.umente
blldhoft
zu
91
Hondbudr
des
ungen
Drehers
.Von
l. M. Mutln
2 6
Scilcn
mlt lOt
Abblldunlon ünd
tlO lcbellan, 9 DM
VE8 Vcrlog Tcdrnlk
Bcrlln
D iase
vom Min is ter ium für
Volksb i ldung
ol: Lehrbuch
für die Berufsousbildung
bestötigts
Ubersetzung ous dem Rus-
tl lctren lst ein wertvol les
Nochsdrloge-
werk für den
jungen
wie
ouch den
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 97/100
Zur ll.
Umsdrlogrcitc
okuummetollurgie
n
vorderster
ront
Di.
Lelpziger Frühjahnsonesse 1963
hat
es
erneut
Das
Sdnnelzgut
lili.rd
von
der
Seiüe
als Rund-
bestätigt:
In dpr Vat<uu'nnr,etallcrngie
stelren
wir oder Vierkantmaterial
in den
Eloktronenstrahl
denh dcr
im
rForsdrungsinstitut
,,Manfr€d
von Ar-
eingeftihrt,
Die
jeweils
gesdrmolzene
Süicht
ha.t
denne" g€treistet€ri Entw.idrlurgsarrbeiten an vor- vor ihrem Herabtropfen in den waseergekilhlüen
derster tr]ront. Da6
im
,g€nannten
Institut bereits
Kupfertiegel
unter
den Bedingungen
des hohen
1959
gef€rtigte
Muster
eines
rEl€ktrdrenstraltü-
Vakuums
die
MöEiU&k€Ct,
vollständi,g zu
€nt-
Mehrkarnmemfens
mit einer Strahlerleistung von
gasen.
60 kW wurde
in den folgenden Jahren
weiter-
Die Besctrletrnigungsspannung
bei
den
Elelrtre
entwidtelt
und
fitr
den inptrstriellen Einsatz
zur
nenstrahl-Mehrkammeröfe.n
b.t"ggt hödrstens
Produktion
hodrwörtiger
'Illerkstoffe
mit Strah-
B0kV.
Die beim
Sdrmetzpmzeß
eritstetrende
Rönt-
.
lerleistun8en
von
80
und 200
kw
nutzbar
gemadrt.
genstrahlung
rnird
durch
Blieigtasifernster
urd
durctr
Dieser
neue
Ofen
ist
desh^atb
so
widrtig,
weil
die
die Kbsselwände
abgeo&trmt,
Messungen
beim
si*t
in
rasehem
?empo
vollzielr.ende Entwicldung
2fi)-kW-Elel*ronenglrahl-Mehrlkarnnrerofen
er-
der
Technik
ständig neue,
tectrnisch bisher kaurn
gaben
vötlig vernadrlässlgbarre
Intensitäüen
an
der
oder überhaupt
nicttt
genutzte
Werkstoffe sowie
O'be'rflädtb
des Aggrqats.
di€ alth€rgebrachüen trVlaterialien mit wesentlici In dlesem Elsktgonenstrahl-Mehrd<ammeroten
ver'besserten Eigensctraften
fordert. Nerben
den
kijnnen
grundsätzlictr
al,le Arten Reinrnetalle
rund
Reinstmetallen
Uran,
Beryllitrm, Zinhon,
Niob
und
derm
Legierungen
wie
Stahl- und Eis€nl€gterun-
Tantal
werden Stähle
und
Legierungen
auf
Titan-,
gen,
hodrsc]rnelzende
Metalle
(Motlüdän,
Niob,
Nid<el-
und Molybd.linbasis
für hödrste
statische
Tantal,'Wolfram),
leaktive Metalle
(Titan,
Zirkon,
utd
dynamisdrc Beansprudrungen
(auü
trei
sehr
ttrafnium)
und
Reinmetele
.für
Sond,erzweefte
hohen
Temperaturen)
und
mit besonderen
elek-
(Beryllium,
Nietel,
Kupter, Thorium,
Uren) um-
trisdren
und
ma'ginetis&en
Eigensdralten
benötigt.
gesctr,molzen
werd€n.
ffi:'i;ffJträ:'S:i,-#;*Xi,,ffilli*T;
?r"-at:r1lr-Forsdrungsinstitut
Ädan'red
on
nr.-A""J-.i*-S";rrdlung
unt€r 1,rrftr6.glr1,,-o
Ard€nne"
gesammelten
Erlahrungen madtten es
möeno. so
wurde;
d€r
vakuuirn-Induktionsoä;
T'Fti.t' ]lereitq
einen
lü(Fkw-
b'zw 2000-kw-
mrt*Mitiel= oa* ioorr"suenz, derval,cuum-,liart- ?tt":{
d'.Tl1rt
zu korylr.ui*n.
Dadurch
wird
uog"nor""' it permanenterderabtronienä
ffiT:f?ffi.if,
iätäffäHJ*::
nU.t"oa" und
der
El€rktronenstoß-
oder
Elex-
t"on"tt.t.rr'rorenät;;];:dtiäfi;
At"d;;-
von 8ü] rnrn
mtislidt'
s;'stem
entwickelt.
Gegeniiber
anderen Elektro-
W€nn
audl
die
bisher
nadr
dem Elektronenstrahl-
nenöten
des kapitalistiscfren
ausUnaes
ergeben
Mehrkatnmerofen-Verfahnen
ersdrmolaenen
Mas-
sich bei
dem
Dresdener
Verfahren
.
durdr
die An_
sen
'g€g€ntiber
d€n
gnderen
meüallurgisdlen
Ver-
wendung
des
Mehr{<ammerprinzips
und
nur
eines
Jalhl\en
gering
sitld, so
ist
seine
Bedeutung
aus
der
einzigen
fokussierten
Elekürcnenstrahles
ent-
Fonalerung
na<h s&l,ad<enarrnen
hodrlegierten
sdleidende Vorteile.
.Es
lassen
sich
närnlidl
auctt
solde Metalle
umsdrmelzen,
die
einen starken
r r
cd;;i-""äJ-""
s"t
den
Elektronenstoßöä
il"N'i'tg-
)L --lffiHili
riffL:ii'fr':h*:,"5#r;lä,Tt$t;
-#w
viellad
als Anode.
Gasausbrtidte
an der Sdrmelze
tqna&
uw-----'
\\I
.:unßtaneunF
Utt*
hierbei
oit Hochspannungsübersctrläge
auf-
m*:,:€$"fu
t$et€n, was
den Sdrmelzprozeß
3mpfindlidr
s[ört.
stuNntß
,
[I-1
i
------4[-
Yn
,können
hierbei
Metallspritzer
die
tcr,n4r-nfT--:4
[ \ lN
&nlssionsfeihigk€it
d€r Kaüode
verändern. Das
totd"*t--ffi-
& f^ Y
s,w\eoao
[*f*-*"rinzip
umgeht
iesectrwierig-
?-iil_\
re T M
tLU"t m€}rere
magnetische
Linsen
und durctr
or*r/,r,
W
zwisoent<anrnlern
wird
der
Elektmnenetrahl
aus
-T--\
u*,"nn,Erzeugungsraum
bis
in
derr
Ofenraum
ge-
tra,
*F@-"u,,fi
nol*oo
\WW
führt. Mit sehr großer cesdrqrindigkelt treffen die n ,:d:{
Etektronecr
auf die Oberfläehe
des
Metallstabes.
I I
awm
wo
sie
im Metall
abgebremst werde[
Die
Bewe-
J
(
=
30
keV) wird alabe"i,fast
ollstän-
Sdrcmortrche
Dord.'uns
ctncr 6Gkw-Elckrroncnrrrohb
ak
m
wärm€
umgewandelt.
Mchrlommorofcnr
e5
7/21/2019 Jugend und Technik / 1963/05
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196305 98/100
Stählen
zu erürlären.
Das Programm
d€r
Sozia-
listisdren
Sinheitspartei
Deutschl:lnds stellt
zum
Belspiel die
Aufgabe,
die
Energieerzeugung
zu
erhöhen.
Das heißt, die
Turbinenbauer
milssen
leistungsfähigere
Tunbinen
liefern.
Turbinen
rnit
hohen
Tourenzahlen verlangen
aber hodlwertige
Wenkstoffe.
Diese
hoehbeansprudtbaren
Werkstolf e
körrnen
in
Elektron
ens rahl-Mehr,kammer,öf
en
werden.
Literoturhlnwelse:
h€rgestellt
Dipl.-Ing.
W. Jahnert,
Die ersten
Elektronen-
strahl-Mehrkammeröfun
der
DDR
für
industriel-
Ien Einsatr,
Die
Tedrnik, Heft
10/1962
Dr. S. Schiller
und
Dipl.-Ing.
K'.
Werner,
Das
Schm,elzea
m{t
Elektronenstrahlen,
Dle Technjk,
lieft 2/196:'
Hans B,einhardt,
Wie arbeltet
€in
El,ektronen-
strahl-Mehrkammerofen?,
ND-Beilage
Nr. 5/1963
GröBte
gcgenwöftig.
Block-
mosre
2,25
Sdrmelzlaistung
(bczogen
ou f
di6
gesomtc
Chorgcnzeit)
0,25. ' ' 0,50
Vh
Druc* übcr
der Schmolze
10-: .
. . 10J Torr
Vokuum-Liötbog.notcn
(mit
Abscfimalzolektrode):
GröBtc
Acgenwörtlgc
8lo*-
mos5a
Schmelzleistung (bczogen ou f
diG
gesomtc
Chorgcnrcl l)
Drucl übcr
der Schmelze
Elcltronrnrtrohlofcn
:
Größtc
aegenwörtige
Block-
mos33
Schmclzloistung
(bezogen
ou f
di6
ge3omt€ Chorgeueit) .
Druct über der Schmelze
2 5 t
(Versuche
mit 40
t
geplont)
r , . , z v h
(im
25-t-Of.n)
1 O - r , , . ' | 0 - 2 T o r r
(in
Liötbogennöhc)
2,9 t
(lOt geplont lm 1000'kW'
Elektronenstrohl-
Mehrkommerofen)
0,5
. . . .
t ,o t ih
(b ig
rd . . 1 ,E t /h
geplont
im
1000-kW-El
ektronenttro
hl-
Mchrlommerofen)
1 0 - 2 . . . 1 0 - 5 T o r r
(10-r
Torr
nur im
1000-kW'
Elektronenstrohl-
Mchrkommerofen
möglich)
Geoenüberstellunq
der
drei
Vokuum'Ofen'
oilän
bei
ihrer
Aiwendung
lür Stohl'
und
Eisenlegierungen
Zur
lV.
Umrchlogseite
Konn
Energie
verbrqucht
werden?
Die in ihnan
gespeicherte Energic
wird
bei
dcr Verbren-
nung frci
und trcibt
l ' fosdrinan und Fohrzeuge. Mon kqnn
olso :ogan,
doB
wir mit Energie
die
Föhlgkeit cines
Kör-
pcru
bcrnichnen, Afbett
zu laitten.
Dicse
kurzgn Betrochtungen
der
Energicumwondlungcn
lossen uns nun
quö
dcn
von Moycr,
Joule und
v' Hclmholtr
formulierten
Sotz der
ErholtunE
der Energic
leicht€r
vsr'
stehen: Er besogt,
do8 b6i kcin.m
physikol iröen
Vorgong
Energie neu
entstehan
oder
vcrlorcngehen konn.
Es hon'
dalt sidr st€tr
nur um Umwondlung
dcr
vcrsdrledenön
Energleformen, dic
wir ouf
der lV.-Umrdrlogseite
in
cind
verelnfocfi ten
Tobelle
zusommcngäitel l t
sehen.
Vereinfocht
dcrholb, do
sich nlcfi t ol lc
Encrgieumwondlungen
dirett
vornchmcn lo:sln. Wir könncn
beisplelsweise
rhcöonisdrc
Encrgie nlcht unmittelbor
In
StrohluigsGnargie
odcr
ö*
mischc
Encrgic
in medronirche Energie
umwondcln'
Do s
g€llngt nur ouf Umwogcn, z. B, l ibar d€n elcltrischön
Strom.
Es
sci
in dicsem Zusommanhong on
die
großen
Anstr.ngun-
gcn
der
Wissenschqftler erlnncrt, slektrisdre
Energic
durcfi
dirckte Umwondlung
des
Sonnenliöts
zu erholtcn. Als Tci l-
crfolg
in dicscm Bemilhan
könrun zwelfcl los dic
Sonnen-
bott.rien der Sputniks
und Weltroumfohrzeuge
gelteh,
Die verrchledenen Energieformen
hoben in fost ol len
Föllcn
uter,schiedllchd
MsBeinhelten. Ste stchcn
obcr infolge
ihrcr Umwondlung
in cinem
bestlmmten Vcrhöltnis
zuein-
onder, dos sich ouf
der nodrstehenden
Tobelle
der
En€rgic-
Dla Physikcr lödraln, wcnn wir dovon sprccfrcn, doß Energic
,verbroucht"
wird, Wclchc
Vorgönge
in Notur und
Tcchnik
wlr uns oucfi
ontchgn,
stet
wird dic
Encrgie
nur
von elnar
Form
in e lnc ondcrc ,umgcwondel t " '
Es
gibt
eine
gonze Rcihc
von Energicformcn,
von dgncn
dic medronischc,
clektrische
und
Wörmeenergia
om
ga -
löufigston
sind. Doncben
aru€igen
slch
obcr
'quch
di c
öemisdre
Enorgie,
dle Strohlencnarglc
und
dlc Kernenergic
ols bedeutsom.
Wir könncn
uns dle
vcrschiedcnen
Energieformcn om
bestsn
cinprögen,
wlnn.w'ir unt
dlc
Energiequcllcn onschen.
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widlt igste.ist zwcifcl los
die
Sonnc' Sic
sandct
Encrgle
in
Form von
Strohlungscncrgie
ouf
dle Erde.
Dic
Sonnen:troh-
len, sal5* cin
Ergebnis
von otomoran
Vorgöngan,
cmör-
men
dic Erdc
und die Ozeonc,
Wosrcr
vsrdunltct, kondan'
slert
zu Wolkcn' rcgo.t
sich ob und
blldcl
Flüssc, dic
Wosserturblnrn onttaibcn
tönnen.
Die
Wondlungcn dc r
Energicformcn
ralBen
nicfi t ob. Dlc
Bcwegungscnerl lc
de s
fl icßcndcn
odgr
fol lcndcn Wossers
vsruondclt
sidl
in
mecfidnisöG Encrgte der
Wosscriurbine.
Dic
Turblnc
be -
wegt
glcidrrcit ig
dGn O.n.fotor,
der dan .l .ktrisöen
Strom crzeugt. Dcr Strom
treibl Motor€n
und heizt El.ktro-
öfcn. Dic Wörme lm Ofcn bringt
Metol le
zum
Schmclzcn.
(chren
wir
noch einmol
ru dcn
Sonncnstrohlsn
zuri lcl '
El n
gcringar
Prorantsotz der clnfol lcnden
Strohleq
wird von don
grünen
Pflonzcn der Erde oufgenommcn.
Dic Chlorophyll '
körnclren der Blöttcr rind
In dar
Loge, dle
Encrgic des
Sonncnlichts festzriholtcn,
um c: donn
on solcha Stoffc
w€itorrugeben;
die
dic Photosynthesc
susfl lhrcn.
Wir v.r-
3tehan doruntat
clncn
cficmischcn Vorgong,
bel
dem dio
Pflonze
mit Hil fe des Sonnenlichts
ous Wosscr und
Kohlen-
dioxid Zuctcr, Störkq und Zcllulosc aufbout. So betrochtot,
ist
dio
go3gmte
orgonisöe
Mosse ouf dcr Erdc durö
di e
Photosynthcre
entstond.n. Sie
stel l t
gespelcherte
Sonncn-
enargic
dor, dic Mansch und
Tlcr
bcl dcr Vcrdouung dcr
Nohrungtmittsl
in
cfrgmisöc
Encrglc
umwondeln.
Und dlc Kohle, dos Erdöl und dic ondcren Energlclröger?
96
öquivol.ntc ontnchmen
löBt.
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