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Julius-Maximilians Universität Würzburg Institut für deutsche Philologie Professur für Museologie Seminar: Das partizipative Museum: Erprobung konkreter Formen von Bürgerbeteiligung für das Museum der Bayerischen Geschichte Dozent: Prof. Dr. Guido Fackler Referent: Florian Gantner 2. Juli 2013 Erweiterbare Multimediastationen

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Julius-Maximilians Universität Würzburg

Institut für deutsche Philologie

Professur für Museologie

Seminar: Das partizipative Museum: Erprobung konkreter Formen von Bürgerbeteiligung für das Museum der Bayerischen Geschichte

Dozent: Prof. Dr. Guido Fackler

Referent: Florian Gantner

2. Juli 2013

Erweiterbare Multimediastationen

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Gliederung

● 1. Geschichte in meinem Ort● 2. Mein Bild von Bayern● 3. Fazit

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1. Geschichte in meinem Ort

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a) Konzept

- Multimediastation zur Vertiefung der neun großen Themenbereiche des Museums (Zeitspanne jeweils 25 Jahre)

- Große Themen (bzw. deren Auswirkungen) sollen im regionalen Zusammenhang gezeigt werden

- Lokalgeschichte („Geschichten in meinem Ort“) soll berücksichtigt werden

- räumliche Grundlage: 2056 bayerische Gemeinden + nähere Umgebung

→ nicht zu jedem Ort gibt es zu jeder Zeit genügend Informationen

→ Geschichte soll in räumlicher und zeitlicher Umgebung zum Ausgangsort gezeigt werden

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Inhalte

- Medien: Text, Fotografien, Audio, Video, 3D-Metadaten, Grafik

→ Nutzung von Inhalten bereits existierender Projekte: Europeana, Deutsche Digitale Bibliothek, (BaVaria)

→ Hinzufügen von weiteren Inhalten in einem Internetportal der Bavariathek

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Module

- Ereignis wird mit Medien aus verschiedenen Quellen verknüpft

- Module werden einem (Ausstellungs-)thema untergeordnet

- Module werden Orten und einer Zeitspanne zugeordnet

- Verknüpfung und Verlinkung der Module untereinander

→ geschieht durch Benutzer des Internetportals

Modul:

Ereignis TextAudio

BilderVideo

Thema

Unterthema

Orte

Zeitraum

Abb 1.: Skizze Module

Digitale Archive,Bavariathek

Benutzer inInternetportal

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b) Aufbau der Multimediastation

Hauptelement und Kontrollmedium: Touchscreen

- App auf Tablets, wöchentliches Update der Inhalte

- Unterstützungselemente für weitere Informationen: Bildschirme, Beamer etc...

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Recherche

infohome

Datum/Jahr

Filter

Ferner näher ferner

R fernZ nah

Zeitlich

R & z ferner

R nahZ fern

R ferner

infohomeDatum/Jahr

Abb. 2: Skizze Touchscreen-Raum-Zeit Abb. 3: Skizze Module

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c) Raum

Abb. 4: Raumübersicht „Geschichte in meinem Ort“

Tragbare Tablets für Individualbesucher

Bildschirm für Kleine Gruppen/Individualbesucher

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Abb. 5: Vogelperspektive „Geschichte in meinem Ort“

Großer Bildschirm für Gruppen Reliefmodell

Hocker

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d) Erweiterbarkeit

- Publikation der Module im Internet auf einem Portal der Bavariathek

- Hinzufügen neuer Module: Erstellen eines Ereignisses und Verknüpfung mit Medien aus den digitalen Archiven sowie aus Partizipationsprojekten durch angemeldete User oder Museumsmitarbeiter

(Name des Portals: „Geschichte in deinem Ort“)

- Ergänzung ist nicht in der Ausstellung möglich

→ Bereits im Internet veröffentlichte Inhalte werden zusammen mit neuen Inhalten genutzt

- technische Verknüpfung der Metadaten mit zukünftigen Technologien (Augmented Reality) möglich.

Abb. 6: Skizze Module

Modul:

Ereignis TextAudio

BilderVideo

Thema

Unterthema

Orte

Zeitraum

Digitale Archive,Bavariathek

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e) Integration in die Dauerausstellung?

- Räumlicher Aufbau der Multimediastation am Ende des Rundgangs („Chill-Out Ecke“)

- Verwendung der Tablets auch in der Dauerausstellung möglich (Tabletguide?)

- Mit Bewegung durch den Raum (WLAN-Ortung) wird der Themenfilter geändert

→ zu den in der Dauerausstellung gezeigten Themen werden lokale Bezugsinhalte gezeigt

- Inhalte von festen Medienstationen in der Dauerausstellung (Beispiel: Film auf Beamer) könnten auch auf die Tablets übertragen werden (mit Support für Audiospuren, Untertitel, Gebärdensprache)

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2. Mein Bild von Bayern

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a) Konzept

- der Besucher kann sein eigenes Bild von Bayern künstlerisch in die Ausstellung einbringen

- der Besucher kann die Bilder von anderen Personen in der Ausstellung anschauen

- Verknüpfung der Bilder mit weiteren Informationen zur Entstehung oder zum Künstler

Inhalte:

- Hauptinhalte: Fotos, Abbildungen, Gemälde, Grafiken

- Nebeninhalte: Titel, Audio, Video, Texte

Beispiel: Foto des Künstlers, Titel, Audiokommentar, Videokommentar, Lebenslauf des Malers

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b) Aufbau der Multimediastation

Touchscreen-terminal, mehrere Bildschirme, LED-Bänder, Boxen, (Webcam)

- Steuerung und Auswahl der Inhalte auf den Bildschirmen über einen Touchscreen

Touchscreen

LED:Titel

Biografische Daten

Portrait des KünstlersVideo

Bild

Abb. 7;AufbauMultimedia-station

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Raum: Aufbau der Multimediastation

Abb. 8: Raumübersicht „Mein Bild von Bayern“ mit verschiedenen Elementen:Modul für Dauerausstellung, Modul für Sonderausstellungen, Memory-Gimmick

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Auswahl/Anzeigen der Bilder

- Sortierung nach dem Zufallsprinzip, Thema oder nach Entstehungsdatum

- Auswahl des Bildes auf dem Touchscreen, Detailansicht

- Auf den Bildschirmen erscheinen alle verfügbaren Informationen zum Bild

- Abspielen der Inhalte - Kontrolle über den Touchscreen

- Bei zu vielen Inhalten kann der Benutzer diese einzelnen Bildschirmen zuordnen

- Button zum melden obszöner Inhalte

Bilder zufall

neues

Alter

Projekt

Hauptbild

Künstler

TextBild

Video

Abb. 9: Auswahl des Bildes

Abb. 10: Detailansicht des Bildes

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Hinzufügen der Bilder

Innerhalb der Ausstellung:

- Benutzer kann über den Touchscreen sein Bild hinzufügen

- Möglichkeiten: Freihand Malen und Vorlagen(Stempeln)

- Weitere Informationen: Titel, Kommentare, demografische Informationen

- möglich: Foto des Künstlers wird aufgenommen (Webcam)

BilderVon

Bayernneu

Abb. 12: Neues Bild - Overlay

Abb. 11: Startbildschirm

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Hinzufügen der Bilder

Außerhalb der Ausstellung:

- Inhalte können professionell extern oder intern erstellt werden

- qualitativ hochwertigere Informationen und Inhalte werden hinzugefügt

- Beispiel: Projekte, Wettbewerbe (Pressefoto Bayern), Zeitzeugen-Interview, Videos

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Auswahl/Anzeigen der Bilder – Sonderausstellung

- Station ohne die Möglichkeit, Inhalte hinzuzufügen

- speziell für Wettbewerbe und Projektarbeiten

- Variante 1: Steuerung über Touchscreen

- Variante 2: Steuerung über Druckschalter oder Gestensteuerung (Beispiel: Fußmatte)

Abb. 13: Sonderausstellungselement

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c) Gimmicks

- kleinere spielerische Stationen zum längeren Verweilen

- zum Teil Wiederverwertung der Inhalte der Station „Mein Bild von Bayern“

- Kommunikation der Besucher untereinander

Gimmick, der oder das:

„etwas möglichst Ungewöhnliches, Auffallendes, was die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Produkt, auf eine wichtige Aussage der Werbung für ein Produkt lenkt; Werbegag“

(Definition Gimmick auf duden.de URL: http://www.duden.de/rechtschreibung/Gimmick).

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Unser Bild von Bayern

Konzept:

- mehrere Besucher „malen“ an einem digitalen Endlos-Bild

→ jeder Besucher malt sein Bild an den Enden des vorherigen weiter

technischer Aufbau:

Mal-Touchscreen, drei Touchscreens, vier Bildschirme

(M-B-T-B-T-B-T-B)

Abb. 14:Endlos-Station „Unser Bild von Bayern“

MalTouchscreen

BildschirmTochscreen

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Unser Bild von Bayern

Anzeigen des Bildes:

- Auf den Bildschirmen wird gestapeltes Papier angezeigt

- Anzeige und Kontrolle der Bildausschnitte → Touchscreens

→ Änderung der Bildschirminhalte (gestapeltes & gestrafftes Papier)

Eingabe des Bildes:

- Mal-Touchscreen am Ende des Bildes → Freihand malen oder Stempeln

- möglich: Fotografie des Künstlers durch Webcam

Mal-Touchscreen Touchscreen

Bildschirm

Abb. 16: Papierstapel

Abb. 15: AufbauBildschirme

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Memory

- sechs Sitzmöglichkeiten, sechs Tablets

- Besucher können gegen andere Besucher Memory spielen

- als Grundlage für das Memory dienen zufällige Bilder von Bayern

- Zufallsauswahl der Spieler durch Sitzerkennung

Abbildung 17: Memory-Station

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3. Fazit+ demografischer Wandel und

technischer Fortschritt

→ mehr digitale Natives

+ Besucher treten mit anderen Besuchern und deren Interessen in Kontakt

+ technisch offenes System durch Touchscreen (gegenüber bsp. Knöpfen)

→ Erweiterbarkeit ohne technische Veränderungen

+ Inhalte sollten in einem klar strukturierten Format vorliegen und auch für eine nachhaltige Verwendung konzipiert werden

+ Verwendung verschiedener Geräte zueinander (Tablet und TV)

→ Trend der zunehmenden technischen Verknüpfung

- Multimediastationen können meist nur von einem Besucher gleichzeitig bedient werden

→ ungeeignet für Gruppen

- bestimmte Besuchergruppen können mit der Technik eventuell nicht umgehen

→ Erklärungen notwendig

- Medieneinsatz wird von verschiedenen Besuchergruppen unterschiedlich wahrgenommen / Gefahr der Medialisierung

NachteileVorteile

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3. Fazit

● Zielgruppen:

1.) → Bayern, sehr interessierte Nichtbayern, Schulklassen

2.) → alle Besucher des Museums

● Grad der Partizipation:

1.) Geschichte in meinem Ort

→ mittel bis hoch

2.) Mein Bild von Bayern

→ mittel bis hoch

2a.) Unser Bild von Bayern

→ hoch

2b.) Domino

→ gering bis mittel

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Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

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4. Abbildungsverzeichnis

● Abb. 16: http://www.gruenderlexikon.de/magazin/Papierstapel.jpg

● Abb. 1, 2, 3, 6, 7, 9 – 12, 15: Zeichnungen, erstellt von Florian Gantner

● Abb. 4, 5, 8, 13, 14, 17: Google Sketch Up, erstellt von Florian Gantner

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5. Literaturverzeichnis

Haus der Bayerischen Geschichte (Hg.): BaVaria Portale. Online in Internet: URL: http://www.hdbg.de/basis/02_bavaria_portale.php (Stand: 01.7.2013).

Rosenberger, Ruth / Thiesen, Helene: Digitale Medien im Haus der Geschichte. In: museumsmagazin online (2011), Nr. 1. Online in Internet: URL: http://www.museumsmagazin.com/2011/01/titel/digitale-medien-im-haus-der-geschichte/ (Stand: 01.7.2013).

Hagedorn-Saupe, Monika: Museen werden sichtbarer: Athena, Europeana und die DDB. Online in Internet: URL: http://www.digicult-verbund.de/vortraege/2010/athena_digicult_mhs.pdf (Stand: 16.7.2013).

Heddier, Clemens: Interaktion und Multimedia im Museum. Vorteile, Kosten und Perspektiven. Online in Internet: URL: http://www.museumswesen.smwk.sachsen.de/download/Interaktion_und_Multimedia_im_Museum_.pdf (Stand: 20.7.2013).

Weibel, Peter: Das Museum im Zeitalter von Web 2.0. In: Aus Politik und Zeitgeschehen. 26.11.2007, Nr. 49. Online in Internet: URL: http://www.bpb.de/apuz/30061/das-museum-im-zeitalter-von-web-2-0-essay?p=1 (Stand: 20.07.2013).