Junge Picassos im Schanzengraben HESO-SplitterJunge Picassos im Schanzengraben ... Da spielte auch...

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Mittwoch, 29. September 2010 | az 27 Stadt Solothurn Steht es nun am Anfang oder Ende der HESO-Route, das «Kultuhrwerk- zelt»? Gemäss Fachstellenleiter Mar- cus Casutt und Mitarbeiter Marco Setz der Jugendförderung Kanton So- lothurn, befindet es sich heuer klar am Anfang: «Die Besucherzahlen vo- riger Jahre waren insofern problema- tisch, als dass wir jeweils das hinters- te Zelt haben. Doch heuer verzeich- nen wir auf einmal viel mehr Leute als sonst», so Casutt. Ergo: Das Ange- bot, das die Jugendförderung zusam- men mit dem Verein Kultuhrwerk zum dritten Mal durchführt, ist zur bekannten Tradition geworden. Der Vielfalt eine Plattform bieten Im Rahmen der HESO-Präsenz gin- ge es nicht grundsätzlich darum, sich als Institution Jugendförderung in den Vordergrund zu rücken, so Setz: «Vor allem wollen wir Jugendorgani- sationen und -projekten eine Platt- form bieten.» Primär sollen Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren profitieren. «Offen ist das Zelt jedoch für alle – auch für Eltern.» Ausserdem sei das Zelt eher als Frei- zeitangebot gedacht als für jugend- politische Diskurse, so Casutt. So sind im «Kultuhrwerkzelt» Kin- der und Jugendliche im positiven Sin- ne Wiederholungstäter: «Solche, die bereits am ersten Tag vorbeigeschaut haben, kommen während der HESO mehrmals wieder vorbei. Gerade das Balancieren auf dem Gurtseil ist ein Besuchermagnet: «Das Slacklining des Roten Kreuzes kommt bei Ju- gendlichen so gut an, dass sie mehr- mals wiederkommen», bestätigt Setz. Farbenpracht aus Spraydosen Sonst erinnert das bunte Treiben im Zelt an ein Künstleratelier. Das Programmangebot ist auf gestalteri- sche Tätigkeit ausgelegt. Beim Spray- painting wird Farbe aus Dosen nicht auf Wände versprüht, sondern auf Karton – zum Nachhausenehmen. Und so erklärt Philipp Kälin, der ein Geschäft mit Spraydosen unterhält: «Hier holt man sich keine Inspiratio- nen von aussen, sondern lässt sich überraschen, was rauskommt.» Dabei gibt es bereits siebenjährige «Picas- sos», die Verblüffendes schaffen. Auch beim «Pinselfechten» wird Ju- gendkunst geschaffen. Denn so nennt sich eine Gruppe mit einer Handvoll Jugendlicher und junger Erwachsener, die das Zeichnen und Malen neu ent- deckt hat und bei dieser Gelegenheit neue Talente sucht. «Mit unserer Tätig- keit möchten wir uns der Öffentlich- keit näher vorstellen», sagt Philippe Zürcher, einer der Mitbegründer von «Pinselfechten». «Wir bieten den Jungs viel Platz, da ihr Schaffen auch optisch was hergibt», erläutert Setz zu. Zwangsfreier Raum für Junge Im weiteren spielerischen oder in- formativen Angebot – zum Teil mit Workshops – präsentieren sich auch die Pro Juventute, das Blaue Kreuz oder die reformierte Jugendarbeit PlugIn2 dem HESO-Publikum. Insge- samt ist das Angebot auf Nieder- schwelligkeit angelegt: «Wir setzen hier keine Zwänge auf. Jeder tut, was er gerne möchte», so Setz. Zwangsfrei sind auch die Abende im Zelt. Fünfmal das Tanzbein schwingen ab 16 ist angesagt. Eine positive Zwischenbilanz zieht Chrigu Stuber vom Verein «Kultuhrwerk»: «Dieses Wochenende verlief sehr friedlich und was in Zeltnähe passier- te, hatten wir unter Kontrolle.» Auch in Sachen Alkohol griff man auf be- währte Strategien zurück. Beim Alko- holtestprogramm von Poinzz punkte- ten zwei Drittel der anwesenden Ju- gendlichen mit unter 0,3 Promille. «Und natürlich werden bei uns Spiri- tuosen gar nicht angeboten», doppelt Stuber nach. Dafür habe es auch al- koholfreie Drinks auf der Karte. Die Regengüsse am Wochenende seien vorteilhaft gewesen und habe Partyvolk in die Zelte getrieben: «Wenn die Jungen nicht ‹auf der Gas- se› rumhängen, haben wir unser Ziel erreicht.» Denn Stuber ist überzeugt: «Jugendliche zwischen 16 und 18 wür- den auch ohne unser Angebot an der HESO rumhängen – dann aber mit ei- nem Bierli irgendwo auf einer Park- bank, nur weil sie woanders aus Altersgründen nicht hineinkommen.» VON ANDREAS KAUFMANN Kultuhrwerkzelt Von der Party bis zur Kunst steht für junge HESO-Besucher alles offen Junge Picassos im Schanzengraben «Heuer haben wir viel mehr Besucher als in den vergangenen Jahren.» Marcus Casutt, Fachstellenleiter der kantonalen Jugendförderung «Slacklining kommt bei den Jugendlichen besonders gut an.» Marco Setz, Mitarbeiter der kantonalen Jugendförderung «Wenn wir die Jungen ‹von der Gasse› weg- holen, haben wir eines unserer Ziele erreicht.» Chrigu Stuber, Verein Kultuhrwerk Der Stand «Spraypainting» im Kultuhrwerkzelt zeigt, was man Kunstvolles aus Spraydosen schaffen kann. Von Jung bis Alt zieht das Angebot die Aufmerksamkeit auf sich – und weckt Schöpfergeist. ZVG VON KATHARINA ARNI-HOWALD Computeria Am 30. September um 14 Uhr ist es auch in Solothurn so weit: Dank ein paar Idealisten haben Seniorinnen und Senioren in Zu- kunft einmal im Monat die Möglich- keit, in ungezwungener Atmosphäre Fragen zum Computer und zum In- ternet zu stellen und diese von Fach- personen beantworten zu lassen. Computerias (zusammengesetzt aus den Wörtern Computer und Cafete- ria) gibt es in der Schweiz bereits mehr als 50. Die erste Computeria im Kanton Solothurn entstand vor drei Jahren in Olten unter dem Patronat von Pro Senectute. In Solothurn hat sich ein siebenköpfiges Projektteam, darunter drei Computerexperten, an die Arbeit gemacht. Es will PC-An- wenderinnen und PC-Anwendern, die auch nach der Pensionierung ihre geistige Fitness pflegen wollen, Hilfe anbieten und zum Gedankenaus- tausch und zur Selbsthilfe anregen. Ehrenamtliche Tätigkeit dahinter Und so funktioniert es: Wer Fra- gen hat, kann diese auf der bereits in- stallierten Homepage anbringen. Ein Teil davon wird direkt im Internet beantwortet, der Rest wird jeweils am letzten Donnerstag des Monats im Saal des Restaurants Volkshaus beantwortet. Ca. ab 60 sind keine Al- tersgrenzen gesetzt. «Es muss pro Nachmittag (14 bis 16 Uhr) lediglich ein Unkostenbeitrag von zehn Fran- ken entrichtet werden», sagt Hans- peter Mathys. Mit diesen Kosten wer- den die Auslagen für Anschaffungen, Unterlagen und aussen stehende Re- ferenten bezahlt. «Ein Probelauf mit 22 auserwählten Personen im Juni hat gezeigt, dass eine grosse Nachfra- ge nach einer derartigen Dienstleis- tung besteht», freut sich der Mitiniti- ant der Computeria Solothurn auf die Zukunft und betont, dass alle Teammitglieder ehrenamtlich tätig sein werden. Auch Geselliges gehört dazu Wer sich in Sachen Computer noch gar nicht auskennt, muss vor- erst einen entsprechenden Kurs be- suchen. «Unser Angebot richtet sich nur an PC-Benutzerinnen und -Benut- zer, die über ein Grundwissen und ei- nige Erfahrung verfügen», so Mathys. Damit das Soziale nicht zu kurz kommt und auch der Begriff «Cafete- ria» angemessen berücksichtig wer- den kann, wird jeweils eine Kaffee- pause eingeschoben. Infos: www.computeria-solothurn.ch PC-Berührungsängste ade Bei einigen Ratsmitgliedern hatte die Fachsprache des ICT-Konzepts für Stirnrunzeln gesorgt – unvermeid- lich, denn die Materie ist komplex. Dennoch überzeugte das Papier letzt- lich so weit, dass der Gemeinderat befand, die Sekundarstufe I (bisher Oberstufe) digital auf den neusten Stand zu hieven: So werden 2011 neue Notebooks für Lehrer- und Schülerschaft beschafft. Ferner: Die alten, funktionstüchtigen Geräte kommen sukzessive in der Primar- schule in Zweitnutzung zum Einsatz. Die Frage, die hinter ICT und dem Beschaffungskonzept steckt: Wie kann der Computer für die Vorberei- tung auf den Unterricht und im Unter- richt selbst genutzt werden? «Das Kon- zept ist das Ergebnis eines langen Pro- zesses, bei dem die finanzielle Opti- mierung einerseits, die Frage des Nut- zens andererseits im Vordergrund stand», betonte Schuldirektorin Irène Schori. Bis 2015 wird mit wiederkeh- renden Kosten über durchschnittlich 420 000 Franken gerechnet, für 2011 zudem mit einem einmaligen Investi- tionsbetrag von 540 000 Franken (bei einem angesetzten Stückpreis von 1300 bis 1800 Franken). Luxuslösung oder Notwendigkeit? Gerade aber die finanzielle Opti- mierung ging für einige Fraktionen zu wenig weit. «Bei uns fiel der Begriff ‹Luxuslösung›», mag sich Yves Deren- dinger (FDP) erinnern. Auch seien die 220 000 Franken für Wartung «nicht nachvollziehbar». Man liess durchbli- cken, dass bei der Umsetzung des Konzepts noch Optimierungen nötig seien. Bei der CVP wurde vor allem die Zweitnutzung in der Primarschule kri- tisch beleuchtet: «Kinder sollten auch den Umgang mit Papier und Bleistift lernen», befand Peter Wyss. Roberto Conti (SVP) setzte Fragezeichen hinter das ICT-Geschäft und lehnte es ab. Zu reden gab auch die Absicht, Lehrpersonen ab einem Arbeitspen- sum von 10 (statt aktuell 14,5) Stun- den ein Notebook zur Verfügung zu stellen. Gemeinderat Niklaus Stuber (FDP) stellte den Antrag, diesen Punkt aus dem Konzept zu streichen, was schliesslich jedoch abgelehnt wurde. So werden künftig auch Lehr- personen ab einem Pensum von 35 Stellenprozent digital ausgerüstet. Sekundarstufe I «digital» aufpoliert Gemeinderat Ab 2011 wird die Sekundarstufe I mit neuen Notebooks ausgestattet. Ges- tern wurde das entsprechende ICT-Konzept gutgeheissen. VON ANDREAS KAUFMANN Am Ende der letzten Le- gislatur, im Frühling 2009, schien die SVP auch am Ende zu sein. Die letzte Mohikanerin, Giancarla Siegfried, sass nur noch als Parteilose im Rat. Dann rappelte sich die SVP auf, holte zwei Sitze. Nun zieht jedoch Ersatz- mitglied Sandro Quinz weg und scheidet mit Ue- li Leiser (EVP) auch aus der Jugendkommission aus. Nachrücken würde als Gemeinderat-Ersatz der SVP Michael Brönni- mann, der aber als Stief- sohn von Gemeinderat Roberto Conti nicht ein- sitzberechtigt ist. Auch Kuno Emch steht als Letzter der SVP-Liste nicht zur Verfügung. Per gestri- gem Entschluss hat die SVP nun in stiller Wahl ein neues Ersatzmitglied zu stellen. In der Juko folgt auf Ueli Leiser dessen Sohn Elia Leiser. (WW/AK) SVP: SCHON WIRD WIEDER PERSONAL KNAPP Bliss mit Biss Ein Querulant aus dem Wallis, ein US-Energiebündel, ständig unter 1000 Volt stehend, ein sanktgaller Moderator mit latentem Hang zur «Brodwuuscht», ein sanfter, dunk- ler Krauskopf mit französischem «Aggsang», ein Italiano, Cantatore mit hoher Schmelzstimme und Fan des Calcio, sowie der Macho vom Dienst mit Wiener Schmäh – das ist Bliss. Ganz einfach Bliss. Die Ostschweizer A-cappella-Trup- pe performte bei Harri Kunz im Nightstyle-Zelt bis nach Mitter- nacht und wurde mit einer Stan- ding Ovation entlassen. Herrlich auch, wie Architekt Fred-Marc Branger aus dem Publikum als Szenefotograf eingebettet wurde und die Rolle exzellent interpre- tierte. Da spielte auch die herbstli- che Kühle im Zelt – das HESO-OK hatte vergessen das zugesagte Heizöl zu liefern – keine Rolle mehr. Zumal die Derendinger Brü- der Michael und Christian Lukas alias «Lucas» mit ihren Songs die 300 Bliss-Fans perfekt aufwärm- ten. Wer nicht dabei war, hat viel verpasst – Bliss, das war einfach göttlich! (WW) Heugümper mit Rädern Er sieht aus wie ein Heugümper auf Rädern und steht neben der Reithalle. Wer mehr über Sam, das Elektroauto des Oensingers Adrian Aebi, wissen möchte, dem sei die Lektüre unseres gestrigen Artikels auf der neuen Seite «Re- gio Wirtschaft» empfohlen. (WW) Kiwaner sind die Besten Stets am HESO-Dienstag zieht der Kiwanis-Club Solothurn durch die Hallen, und zwar mit einem Programm, das vom Alkoholge- halt her einem halben durch- schnittlichen Fasnachtstag ent- spricht. Am Stand von Mit-Kiwa- ner Manfi Suter naschten Leute wie Felice Mombelli, der langjäh- rige HESO-Aussteller Beat Stü- deli, Ruedi Rust, Hansjörg Wirz und André wie Simmen von Su- ters neuesten Kreationen – ge- nannt beispielsweise «Aperons» mit Speck oder Kümmel und «Schocorons» (Luxemburgerli mit Schoggi-Bödeli). Willi Fluri riskier- te ein Witzchen zum Unterschied zwischen Rotariern, Lions und Ki- wanern. Seine Logik: «Rotarier sind altreich, Lions neureich und die Kiwaner – erfolgreich!» (WW) HESO-Splitter

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Mittwoch, 29. September 2010 | az 27Stadt Solothurn

Steht es nun am Anfang oder Endeder HESO-Route, das «Kultuhrwerk-zelt»? Gemäss Fachstellenleiter Mar-cus Casutt und Mitarbeiter MarcoSetz der Jugendförderung Kanton So-lothurn, befindet es sich heuer klaram Anfang: «Die Besucherzahlen vo-riger Jahre waren insofern problema-tisch, als dass wir jeweils das hinters-te Zelt haben. Doch heuer verzeich-nen wir auf einmal viel mehr Leuteals sonst», so Casutt. Ergo: Das Ange-bot, das die Jugendförderung zusam-men mit dem Verein Kultuhrwerkzum dritten Mal durchführt, ist zurbekannten Tradition geworden.

Der Vielfalt eine Plattform bietenIm Rahmen der HESO-Präsenz gin-

ge es nicht grundsätzlich darum, sichals Institution Jugendförderung inden Vordergrund zu rücken, so Setz:«Vor allem wollen wir Jugendorgani-sationen und -projekten eine Platt-form bieten.» Primär sollen Kinderund Jugendliche zwischen 10 und 16Jahren profitieren. «Offen ist das Zelt

jedoch für alle – auch für Eltern.»Ausserdem sei das Zelt eher als Frei-zeitangebot gedacht als für jugend-politische Diskurse, so Casutt.

So sind im «Kultuhrwerkzelt» Kin-der und Jugendliche im positiven Sin-ne Wiederholungstäter: «Solche, diebereits am ersten Tag vorbeigeschauthaben, kommen während der HESOmehrmals wieder vorbei. Gerade dasBalancieren auf dem Gurtseil ist einBesuchermagnet: «Das Slackliningdes Roten Kreuzes kommt bei Ju-gendlichen so gut an, dass sie mehr-mals wiederkommen», bestätigt Setz.

Farbenpracht aus SpraydosenSonst erinnert das bunte Treiben

im Zelt an ein Künstleratelier. DasProgrammangebot ist auf gestalteri-sche Tätigkeit ausgelegt. Beim Spray-painting wird Farbe aus Dosen nichtauf Wände versprüht, sondern aufKarton – zum Nachhausenehmen.

Und so erklärt Philipp Kälin, der einGeschäft mit Spraydosen unterhält:«Hier holt man sich keine Inspiratio-nen von aussen, sondern lässt sich

überraschen, was rauskommt.» Dabeigibt es bereits siebenjährige «Picas-sos», die Verblüffendes schaffen.

Auch beim «Pinselfechten» wird Ju-gendkunst geschaffen. Denn so nenntsich eine Gruppe mit einer HandvollJugendlicher und junger Erwachsener,die das Zeichnen und Malen neu ent-deckt hat und bei dieser Gelegenheitneue Talente sucht. «Mit unserer Tätig-keit möchten wir uns der Öffentlich-keit näher vorstellen», sagt PhilippeZürcher, einer der Mitbegründer von«Pinselfechten». «Wir bieten den Jungs

viel Platz, da ihr Schaffen auch optischwas hergibt», erläutert Setz zu.

Zwangsfreier Raum für JungeIm weiteren spielerischen oder in-

formativen Angebot – zum Teil mitWorkshops – präsentieren sich auchdie Pro Juventute, das Blaue Kreuzoder die reformierte JugendarbeitPlugIn2 dem HESO-Publikum. Insge-samt ist das Angebot auf Nieder-schwelligkeit angelegt: «Wir setzenhier keine Zwänge auf. Jeder tut, waser gerne möchte», so Setz.

Zwangsfrei sind auch die Abendeim Zelt. Fünfmal das Tanzbeinschwingen ab 16 ist angesagt. Einepositive Zwischenbilanz zieht ChriguStuber vom Verein «Kultuhrwerk»:«Dieses Wochenende verlief sehrfriedlich und was in Zeltnähe passier-te, hatten wir unter Kontrolle.» Auchin Sachen Alkohol griff man auf be-währte Strategien zurück. Beim Alko-holtestprogramm von Poinzz punkte-ten zwei Drittel der anwesenden Ju-gendlichen mit unter 0,3 Promille.

«Und natürlich werden bei uns Spiri-tuosen gar nicht angeboten», doppeltStuber nach. Dafür habe es auch al-koholfreie Drinks auf der Karte.

Die Regengüsse am Wochenendeseien vorteilhaft gewesen und habePartyvolk in die Zelte getrieben:«Wenn die Jungen nicht ‹auf der Gas-

se› rumhängen, haben wir unser Zielerreicht.» Denn Stuber ist überzeugt:«Jugendliche zwischen 16 und 18 wür-den auch ohne unser Angebot an derHESO rumhängen – dann aber mit ei-nem Bierli irgendwo auf einer Park-bank, nur weil sie woanders ausAltersgründen nicht hineinkommen.»

VON ANDREAS KAUFMANN

Kultuhrwerkzelt Von der Party bis zur Kunst steht für junge HESO-Besucher alles offen

Junge Picassos im Schanzengraben

«Heuer haben wir vielmehr Besucher als in denvergangenen Jahren.»Marcus Casutt,Fachstellenleiter derkantonalen Jugendförderung

«Slacklining kommtbei den Jugendlichenbesonders gut an.»Marco Setz, Mitarbeiter derkantonalen Jugendförderung

«Wenn wir die Jungen‹von der Gasse› weg-holen, haben wir einesunserer Ziele erreicht.»Chrigu Stuber,Verein Kultuhrwerk

Der Stand «Spraypainting» im Kultuhrwerkzelt zeigt, was man Kunstvolles aus Spraydosen schaffen kann.Von Jung bis Alt zieht das Angebot die Aufmerksamkeit auf sich – und weckt Schöpfergeist. ZVG

VON KATHARINA ARNI-HOWALD

Computeria Am 30. September um14 Uhr ist es auch in Solothurn soweit: Dank ein paar Idealisten habenSeniorinnen und Senioren in Zu-kunft einmal im Monat die Möglich-keit, in ungezwungener AtmosphäreFragen zum Computer und zum In-ternet zu stellen und diese von Fach-personen beantworten zu lassen.Computerias (zusammengesetzt ausden Wörtern Computer und Cafete-ria) gibt es in der Schweiz bereitsmehr als 50. Die erste Computeria imKanton Solothurn entstand vor dreiJahren in Olten unter dem Patronatvon Pro Senectute. In Solothurn hatsich ein siebenköpfiges Projektteam,darunter drei Computerexperten, andie Arbeit gemacht. Es will PC-An-wenderinnen und PC-Anwendern,die auch nach der Pensionierung ihregeistige Fitness pflegen wollen, Hilfeanbieten und zum Gedankenaus-tausch und zur Selbsthilfe anregen.

Ehrenamtliche Tätigkeit dahinterUnd so funktioniert es: Wer Fra-

gen hat, kann diese auf der bereits in-stallierten Homepage anbringen. EinTeil davon wird direkt im Internetbeantwortet, der Rest wird jeweilsam letzten Donnerstag des Monats

im Saal des Restaurants Volkshausbeantwortet. Ca. ab 60 sind keine Al-tersgrenzen gesetzt. «Es muss proNachmittag (14 bis 16 Uhr) lediglichein Unkostenbeitrag von zehn Fran-ken entrichtet werden», sagt Hans-peter Mathys. Mit diesen Kosten wer-den die Auslagen für Anschaffungen,Unterlagen und aussen stehende Re-ferenten bezahlt. «Ein Probelauf mit22 auserwählten Personen im Junihat gezeigt, dass eine grosse Nachfra-ge nach einer derartigen Dienstleis-tung besteht», freut sich der Mitiniti-ant der Computeria Solothurn aufdie Zukunft und betont, dass alleTeammitglieder ehrenamtlich tätigsein werden.

Auch Geselliges gehört dazuWer sich in Sachen Computer

noch gar nicht auskennt, muss vor-erst einen entsprechenden Kurs be-suchen. «Unser Angebot richtet sichnur an PC-Benutzerinnen und -Benut-zer, die über ein Grundwissen und ei-nige Erfahrung verfügen», so Mathys.Damit das Soziale nicht zu kurzkommt und auch der Begriff «Cafete-ria» angemessen berücksichtig wer-den kann, wird jeweils eine Kaffee-pause eingeschoben.

Infos: www.computeria-solothurn.ch

PC-Berührungsängste ade

Bei einigen Ratsmitgliedern hatte dieFachsprache des ICT-Konzepts fürStirnrunzeln gesorgt – unvermeid-lich, denn die Materie ist komplex.Dennoch überzeugte das Papier letzt-lich so weit, dass der Gemeinderatbefand, die Sekundarstufe I (bisherOberstufe) digital auf den neustenStand zu hieven: So werden 2011neue Notebooks für Lehrer- undSchülerschaft beschafft. Ferner: Diealten, funktionstüchtigen Gerätekommen sukzessive in der Primar-schule in Zweitnutzung zum Einsatz.

Die Frage, die hinter ICT und demBeschaffungskonzept steckt: Wiekann der Computer für die Vorberei-tung auf den Unterricht und im Unter-richt selbst genutzt werden? «Das Kon-zept ist das Ergebnis eines langen Pro-zesses, bei dem die finanzielle Opti-mierung einerseits, die Frage des Nut-zens andererseits im Vordergrundstand», betonte Schuldirektorin Irène

Schori. Bis 2015 wird mit wiederkeh-renden Kosten über durchschnittlich420 000 Franken gerechnet, für 2011zudem mit einem einmaligen Investi-tionsbetrag von 540 000 Franken (beieinem angesetzten Stückpreis von1300 bis 1800 Franken).

Luxuslösung oder Notwendigkeit?Gerade aber die finanzielle Opti-

mierung ging für einige Fraktionen zuwenig weit. «Bei uns fiel der Begriff‹Luxuslösung›», mag sich Yves Deren-dinger (FDP) erinnern. Auch seien die220 000 Franken für Wartung «nichtnachvollziehbar». Man liess durchbli-cken, dass bei der Umsetzung desKonzepts noch Optimierungen nötig

seien. Bei der CVP wurde vor allem dieZweitnutzung in der Primarschule kri-tisch beleuchtet: «Kinder sollten auchden Umgang mit Papier und Bleistiftlernen», befand Peter Wyss. RobertoConti (SVP) setzte Fragezeichen hinterdas ICT-Geschäft und lehnte es ab.

Zu reden gab auch die Absicht,Lehrpersonen ab einem Arbeitspen-sum von 10 (statt aktuell 14,5) Stun-den ein Notebook zur Verfügung zustellen. Gemeinderat Niklaus Stuber(FDP) stellte den Antrag, diesenPunkt aus dem Konzept zu streichen,was schliesslich jedoch abgelehntwurde. So werden künftig auch Lehr-personen ab einem Pensum von 35Stellenprozent digital ausgerüstet.

Sekundarstufe I «digital» aufpoliertGemeinderat Ab 2011 wird dieSekundarstufe I mit neuenNotebooks ausgestattet. Ges-tern wurde das entsprechendeICT-Konzept gutgeheissen.

VON ANDREAS KAUFMANN

Am Ende der letzten Le-gislatur, im Frühling 2009,schien die SVP auch amEnde zu sein. Die letzteMohikanerin, GiancarlaSiegfried, sass nur nochals Parteilose im Rat.Dann rappelte sich dieSVP auf, holte zwei Sitze.Nun zieht jedoch Ersatz-

mitglied Sandro Quinz

weg und scheidet mit Ue-

li Leiser (EVP) auch ausder Jugendkommissionaus. Nachrücken würdeals Gemeinderat-Ersatzder SVP Michael Brönni-

mann, der aber als Stief-sohn von GemeinderatRoberto Conti nicht ein-

sitzberechtigt ist. AuchKuno Emch steht alsLetzter der SVP-Liste nichtzur Verfügung. Per gestri-gem Entschluss hat dieSVP nun in stiller Wahl einneues Ersatzmitglied zustellen. In der Juko folgtauf Ueli Leiser dessenSohn Elia Leiser. (WW/AK)

■ SVP: SCHON WIRD WIEDER PERSONAL KNAPP

Bliss mit Biss

Ein Querulant aus dem Wallis, einUS-Energiebündel, ständig unter1000 Volt stehend, ein sanktgallerModerator mit latentem Hang zur«Brodwuuscht», ein sanfter, dunk-ler Krauskopf mit französischem«Aggsang», ein Italiano, Cantatoremit hoher Schmelzstimme undFan des Calcio, sowie der Machovom Dienst mit Wiener Schmäh –das ist Bliss. Ganz einfach Bliss.Die Ostschweizer A-cappella-Trup-pe performte bei Harri Kunz imNightstyle-Zelt bis nach Mitter-nacht und wurde mit einer Stan-ding Ovation entlassen. Herrlichauch, wie Architekt Fred-Marc

Branger aus dem Publikum alsSzenefotograf eingebettet wurdeund die Rolle exzellent interpre-tierte. Da spielte auch die herbstli-che Kühle im Zelt – das HESO-OKhatte vergessen das zugesagteHeizöl zu liefern – keine Rollemehr. Zumal die Derendinger Brü-der Michael und Christian Lukas

alias «Lucas» mit ihren Songs die300 Bliss-Fans perfekt aufwärm-ten. Wer nicht dabei war, hat vielverpasst – Bliss, das war einfachgöttlich! (WW)

Heugümper mit Rädern

Er sieht aus wie ein Heugümperauf Rädern und steht neben derReithalle. Wer mehr über Sam,

das Elektroauto des OensingersAdrian Aebi, wissen möchte, demsei die Lektüre unseres gestrigenArtikels auf der neuen Seite «Re-gio Wirtschaft» empfohlen. (WW)

Kiwaner sind die Besten

Stets am HESO-Dienstag ziehtder Kiwanis-Club Solothurn durchdie Hallen, und zwar mit einemProgramm, das vom Alkoholge-halt her einem halben durch-schnittlichen Fasnachtstag ent-spricht. Am Stand von Mit-Kiwa-ner Manfi Suter naschten Leutewie Felice Mombelli, der langjäh-rige HESO-Aussteller Beat Stü-

deli, Ruedi Rust, Hansjörg Wirz

und André wie Simmen von Su-ters neuesten Kreationen – ge-nannt beispielsweise «Aperons»mit Speck oder Kümmel und«Schocorons» (Luxemburgerli mitSchoggi-Bödeli). Willi Fluri riskier-te ein Witzchen zum Unterschiedzwischen Rotariern, Lions und Ki-wanern. Seine Logik: «Rotariersind altreich, Lions neureich unddie Kiwaner – erfolgreich!» (WW)

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