JusKnacker_Ausgabe 2

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J usKnacker Dezember ΄09 – Jänner ΄10 2. Ausgabe Fachbereichsnews Neues aus den FB Öffentliches Recht und Privatrecht. Seite 7 Interview Alt-Dekan Schmoller im Interview. Seite 17 Excellent Talents Bewerbungen sind ab sofort möglich. Mehr dazu auf Seite 3 Dekan Harrer ermöglicht Erneuerung der Lehrbuchsammlung! Bis zum Sommersemester wird die Lehrbuchsammlung wesentlich erneuert, die Mittel dafür stehen laut Dekan Harrer bereits zur Verfügung! Es sind unruhige Zeiten in der Hochschullandschaft: Demonstra- tionen, Hörsaalbesetzungen und selten zuvor dagewesene Medien- aufmerksamkeit für die Bildungs- landschaft. Mitten in diesem Tumult war einmal die Rede von einer Finanz- spritze von ca. 30 Millionen Euro für die Universitäten. Die Nachricht ging relativ schnell im allgemeinen Tumult unter und ob das Geld die- ser Finanzspritze unsere Fakul- tät jemals erreichen wird, ist der Redaktion zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Dennoch war diese Nachricht Stein des Anstoßes für unseren Kollegen und Studienver- treter Igor Murkovic, der daraufhin unserem neuen Dekan Prof. Harrer, einen Besuch abstattete um „mal nachzufragen“, ob Mittel für Stu- dierendenprojekte zur Verfügung stehen. Das Ergebnis des Gesprächs kann sich sehen lassen: Eine Er- neuerung und Aufstockung der Lehrbuchsammlung steht unmittel- bar bevor! Die Mittel dazu, wurden von Dekan Harrer anderweitig ak- quiriert. Nähere Infos bekommt ihr von uns natürlich in der nächsten Ausgabe des JusKnackers, welche am Beginn des Sommersemesters 2010 erscheinen wird. Die StV be- dankt sich bei Kollegen Igor Murko- vic und Dekan Harrer für das Vor- antreiben dieser Bestrebungen. Dekan Harrer mit Mag. Renate Schönmayr, Leiterin der Fakultäts- bibliothek, und Igor Murkovic

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Fakultätszeitung der Studienvertretung Juridicum an der Universität Salzburg

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JusKnacker Dezember ΄09 – Jänner ΄10

2. Ausgabe

Fachbereichsnews

Neues aus den FB Öffentliches Recht und Privatrecht. Seite 7

Interview

Alt-Dekan Schmoller im Interview. Seite 17

Excellent Talents

Bewerbungen sind ab sofort möglich. Mehr dazu auf Seite 3

Dekan Harrer ermöglicht Erneuerung der Lehrbuchsammlung!

Bis zum Sommersemester wird die Lehrbuchsammlung wesentlich erneuert, die Mittel dafür stehen laut Dekan Harrer bereits zur Verfügung!

Es sind unruhige Zeiten in der Hochschullandschaft: Demonstra-tionen, Hörsaalbesetzungen und selten zuvor dagewesene Medien-aufmerksamkeit für die Bildungs-landschaft.

Mitten in diesem Tumult war einmal die Rede von einer Finanz-spritze von ca. 30 Millionen Euro für die Universitäten. Die Nachricht ging relativ schnell im allgemeinen Tumult unter und ob das Geld die-ser Finanzspritze unsere Fakul-tät jemals erreichen wird, ist der Redaktion zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Dennoch war diese Nachricht Stein des Anstoßes für unseren Kollegen und Studienver-treter Igor Murkovic, der daraufhin unserem neuen Dekan Prof. Harrer, einen Besuch abstattete um „mal nachzufragen“, ob Mittel für Stu-dierendenprojekte zur Verfügung stehen.

Das Ergebnis des Gesprächs kann sich sehen lassen: Eine Er-neuerung und Aufstockung der Lehrbuchsammlung steht unmittel-bar bevor! Die Mittel dazu, wurden von Dekan Harrer anderweitig ak-quiriert. Nähere Infos bekommt ihr

von uns natürlich in der nächsten Ausgabe des JusKnackers, welche am Beginn des Sommersemesters 2010 erscheinen wird. Die StV be-dankt sich bei Kollegen Igor Murko-vic und Dekan Harrer für das Vor-antreiben dieser Bestrebungen.

Dekan Harrer mit Mag. Renate Schönmayr, Leiterin der Fakultäts-bibliothek, und Igor Murkovic

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News aus der StV

Tutorium

Am 7. Oktober fand, wie ge-wohnt für jedes Wintersemester, das StV Tutorium für Erstsemest-rige statt. Gar nicht gewohnt war dabei allerdings die Zahl der Teil-nehmerInnen. Ganze 120 Neulin-ge nutzten die Gelegenheit sich von Studienvertretern durch die Fakultät und die Innenstadt füh-ren zu lassen. Mit im Programm waren unter anderem eine Füh-rung durch die Räume der Bib-liothek, ein Kurzbesuch am Dach der Fakultät (mit herrlicher Aus-sicht auf die Festung), sowie der anschließende Besuch beim Jus/Bakk Stammtisch.

Auch wenn uns dieser Zulauf an die Grenzen unserer Kapazität gebracht hat, waren wir sehr er-freut darüber – denn bei unserer Beratungs- und Servicetätigkeit stehen die StudienanfängerInnen stets besonders im Fokus. Insbe-sondere geht es uns bei Aktivitä-ten, wie dem Tutorium oder dem Stammtisch, nicht nur um die Ge-legenheit zur Beratung, sondern auch darum ein Zugehörigkeits-gefühl zur Rechtswissenschaftli-chen Fakultät Salzburg zu erzeu-gen, um so das gemeinschaftliche Zusammen leben zu fördern.

StV Mitarbeit – We want you!Bei dieser Gelegenheit möchte

ich auch nicht unerwähnt lassen,

dass jeder Studierende der sich für die Arbeit in der StV interes-siert, herzlich willkommen ist. Die Mitarbeit in der Studienvertre-tung bietet eine tolle Möglichkeit die Universität und ihre Prozesse von innen kennen zu lernen.

Darüber hinaus ist es eine tolle Gelegenheit neue Freundschaften zu schließen und zu lernen Verantwortung, beispielsweise bei der Orga-nisation diverser Projekte, zu übernehmen. Im Übrigen arbeitet die StV unpolitisch, es ist also keineswegs notwendig, aber auch kein Hindernis, wenn man bei irgendwelchen Vereinen bzw. Fraktionen Mitglied ist (die meisten MitarbeiterInnen in der StV sind das übrigens nicht).

Auch für die nächsten Wo-chen hat sich die StV einige Programmpunkte vorgenom-men. Am 4. und 11. Dezember fi ndet ab 15 Uhr im Innenhof ein Glühweinstand statt, der Glüh-wein wird dabei von der Kanzlei Schönherr bzw. Wolf-Theiss gesponsert, ist also für alle Studierenden gratis.

StV Rodelausfl ug im Jänner Eine weitere, besonders

gefragte, Aktivität findet Mitte Jänner statt. Wie in den beiden Jahren zuvor werden wir ge-meinsam mit einigen ERASMUS

Studierenden nach Werfen zum Rodeln fahren.

Mit dem Bus geht’s nach Werfen, dann mit der Gondel zum Gipfel, mit dem Sessel-lift wieder ein Stück runter zur Hütte wo wir verköstigt werden. Am frühen Abend wird dann gerodelt (mit Stirnlampen). Aufgrund der begrenzten An-zahl von Plätzen lohnt es sich jedenfalls, sich bald anzumelden. Der genaue Ter-min wird noch bekannt gegeben (wahrscheinlich 15. Jänner). Mit der Anmeldung solltet ihr euch dann allerdings beei-len, denn die 50 verfügbaren Plätze sind erfahrungsgemäß schnell vergeben.

Manfred Krippel, Vorsitzender der StV Juridicum

JusKnacker

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Aufgrund der mittlerweile un-verschämt hohen Preise der Se-mestertickets für Studierende im Land Salzburg, hat sich die Studienrichtungsvertretung Jus/Recht & Wirtschaft bemüht, einzeln bei dem einen oder an-deren Unternehmen, für Studie-rende Vergünstigungen in Er-fahrung zu bringen.

Als eure Interessensvertreter freut es uns natürlich besonders, euch hier einen kleinen Erfolg mit-teilen zu können. Alle Studierenden der Uni Salzburg, die gelegentlich in die Uni müssen und hierfür die Dienste der ÖBB-Postbus GmbH in Anspruch nehmen, haben jetzt

die Möglichkeit sich einen Post-busausweis im Bus zu kaufen. Dieser, ausgefüllt und mit hinein-gehefteter Studienbestätigung des jeweiligen Semesters, ermöglicht es euch, mit dem Postbus auf dem Weg zur Uni und wieder nach Hau-se, zum halben Preis zu fahren. Bei Preisen von bis zu 200 €uro für ein Semesterticket können sich somit Studierende, die nur 1-2 mal die Woche in die Uni müssen, den einen oder anderen Euro sparen.

Für alle die öfter in einem Hör-saal anzutreffen sind, gibt es auch noch die Möglichkeit, einen einge-scanntem Studierendenausweis, Semesterticket und der dazuge-

hörigen Quittung sowie einem ausgefüllten Fahrtkostenunter-stützungsformular (auffi ndbar unter www.oeh-salzburg.at -> Downloads -> Referate -> Sozial-referat -> ÖH Fahrtkostenunter-stützung) gesendet an [email protected], einen Antrag auf Fahrtkostenunterstützung von 25% des Preises zu stellen. Die genaueren Bedingungen für diese Fahrtkosten rückerstattung können auch unter dieser e-mail Adresse nachgefragt werden.

Wir möchten uns hiermit auch bei der ÖBB-Postbus GmbH für Ihr Entgegenkommen bedanken.

Clemens Greischberger

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Im letzten Jahr startete erst-mals das StV-Projekt „Excellent Talents“. Hervorgegangen ist dieses aus einer Idee, die bei ei-nem Universitätswettbewerb zur Verbesserung der Studienbe-dingungen an der Uni Salzburg, den ersten Preis gewann.

Um die Idee „Praktikumsplätze für außergewöhnliche Studierende bei den besten Unternehmen Ös-terreichs“ nicht auf dem Papier ste-hen zu lassen, hat sich die StV Ju-ridicum (bestehend aus den StVen Recht&Wirtschaft, sowie Jus) mit großem Aufwand daran gemacht,

dieses Projekt auch in die reale Wirtschaftswelt einzuführen. Die Resonanz in der Privatwirtschaft, gleich im ersten Jahr, war über-raschend groß. Es konnten sich einige Studierende des Rechts-wissenschaftlichen Studienganges bei renommierten Kanzleien sowie dem VwGH unter Beweis stellen.

In diesem Studienjahr 2009/10 wird dieser Bewerb zusätz-lich auch für den Studiengang Recht&Wirtschaft adaptiert. Chan-cen bestehen für alle Studieren-den, die entweder gute Noten in ihrem Studium vorweisen können

und/oder außergewöhnliche, nicht unmittelbar mit dem Studienerfolg zusammenhängende Leistungen neben oder Abseits des Studiums erbringen. Bewerbungen (Lebens-lauf, Motivationsschreiben und Studienerfolg) können ab sofort an [email protected] mit dem je-weiligen Betreff „Excellent Talents“ „R&W“ oder „JUS“ gesendet wer-den. Voraussetzung hierfür ist bei Recht&Wirtschaft das aktive Mas-terstudium Recht&Wirtschaft und im Rechtswissenschaftlichen Studi-um sollte man sich circa in der Mitte des 2. Abschnitts befi nden.

Excellent Talents

Neuigkeiten beim Postbusausweis

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JusKnacker

Da stehe ich nun vor dem Spie-gel und überlege, welche Kra-watte wohl am besten zu Sakko und Hemd passt. Ich brauche mehr als drei Versuche, bis mir der Knoten gelingt. Auch das werde ich bis zum Ende meines Praktikums gelernt haben. Aber jetzt noch einmal kurz ein paar Monate zurück:

Wie alles begonnen hatDie Studienvertretung Jus hat

im Sommersemester 2009 den Wettbewerb „Excellent Talents“ ausgeschrieben. Zu gewinnen gab es (bezahlte) Praktikums-plätze in renommierten Anwalts-kanzleien in Salzburg, Linz und Wien. Entschieden hat eine Kom-mission anhand der Bewerbungs-unterlagen.

So bin ich einer von 11 Glück-lichen gewesen, die sich über einen Platz bei einer Kanzlei ge-freut haben. Ich bin der „Graf & Pitkowitz Rechtsanwälte GmbH“ zugeteilt worden, eine größere,

auf Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei in Wien.

Der erste TagUm neun Uhr beginnt der Ar-

beitstag. Die HR-Managerin führt mich durch nahezu alle Büros und stellt mich meinen neuen Mitarbei-terInnen vor. „Er hat das Praktikum bei einem Wettbewerb gewonnen“, erklärt sie meine Anwesenheit, was einigen Mitarbeitern ein Schmun-zeln entlockt. Das Gewinnen von Arbeit wirkt eher ungewöhnlich.

Die Kanzlei erscheint mir riesig, die MitarbeiterInnen so zahlreich, dass ich mir nie in einem Monat alle Namen merken werde. Gleich nach der Vorstellungsrunde werde ich von einer Anwältin mit Arbeit einge-deckt. Ich habe ein eigenes Büro. Bei erster Gelegenheit verlaufe ich mich allerdings am Weg dorthin. Ein freundlicher Konzipient zeigt mir den Weg. Er ist mein Büronachbar und muss in den kommenden Wochen noch öfter für Fragen herhalten.

Meine AufgabenRecherchen, Aktenvermerke und

Informationen aus Akten suchen sind der Alltag und durchaus inter-essanter und anspruchsvoller, als es sich anhört. Jetzt merke ich, wo ich in der Vorlesung besser hätte aufpassen sollen. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass das Studium ein riesen-großes Stichwort- und Inhaltsverzeichnis ist, das mir nur

hilft, in der hauseigenen Bibliothek oder in den Datenbanken Antwor-ten zu fi nden. Am Anfang ist das etwas deprimierend. Ich stelle aber schnell fest, dass es den anderen KonzipientInnen genauso geht. Eine fundierte Antwort nimmt eben einige Zeit in Anspruch.

Ich fühle mich gut ins Team in-tegriert, arbeite mit mehreren An-wältInnen und KonzipientInnen zusammen und habe bald den Ein-druck, dass auch ich einen Teil zur Lösung bzw. Bearbeitung der Fälle beitrage.

Abseits der KanzleiSoweit es die langen Arbeitsta-

ge zulassen, genieße ich auch das Leben in Wien. Vom Rockkonzert über großartige Lokale bis zum Naschmarkt und Sonderausstellun-gen in Museen reicht das abwechs-lungsreiche Angebot. Ich wohne bei Freunden unweit der Kanzlei. Mancher Abend klingt am Dach des Hauses mit einer Flasche Wein aus. Es ist schade, dass all das nach einem Monat vorbei ist und dann der Uni-Alltag wieder beginnt.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich auch bereits während des Studiums für ein Praktikum zu be-werben. Man profi tiert ungemein fürs Studium und versteht dann auch, wozu man manch langwei-lige Vorlesung besucht, oder das eine oder andere Lehrbuch in die Hand nimmt.

„Arbeit gewinnen“ – ein Praktikum in Wien

Andreas Bayer

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Die ersten Hürden haben wir geschafft! Die Matura im Kas-ten, vielleicht ein Auslandsjahr genossen oder den Wehrdienst überstanden … nun fängt ein neuer Lebensabschnitt für uns an: das Studium.

Lehrveranstaltungen und Hörsäle – aber welche?

Dank Internet war das Immatriku-lieren kein Problem, auch das An-melden bei PLUSonline hat, durch die Anleitung des Immatrikulations-büros, reibungslos funktioniert. Doch dann kam die erste richtige Heraus-forderung auf einen zu… für welche Lehrveranstaltungen soll man sich im ersten Semester anmelden?

Die Uni-Homepage war keine große Hilfe, weil sie zu unübersicht-lich und nur für eingefl eischte Tüftler wirklich aufschlussreich war. Also durchsucht man am besten die eige-ne Seite auf PLUSonline und fi ndet dort die passenden Lehrveranstal-

tungen oder sucht sich den Muster-studienplan aus dem World Wide Web. Das nächste interessante The-ma war dann das Finden der Hörsä-le. Mit Hilfe von Onlinekarten hat man zumindest die Adresse des Hörsaals herausgefunden, die Hinweisschil-der vor Ort ergaben den Rest, da die Lagepläne vom PLUSonline leider nicht sehr hilfreich waren.

TutoriumDie erste Vorlesung war noch

sehr gemütlich und informativ; durch die Einführung der StV kamen wohl viele erst auf die Idee, sich zu dem von ihnen veranstalteten Tutorium anzumelden. Viele haben das An-gebot genutzt und bei einem fröh-lichen Eröffnungssekt hatte man auch schon die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen.

Darauf folgte eine sehr interes-sante Führung durch die Bibliothek der Rechtswissenschaft, wo die Anwesenden nicht nur eine Einfüh-

rung in die Systematik der Biblio-thek bekamen, sondern auch in die Geschichte des Gebäudes der Ju-ridischen Fakultät, allen voran die vielgerühmte Landkartengalerie!

Nach diesem Ausfl ug in die Welt der Bücher und der Architektur ging es dann zu den alltäglichen Dingen des Lebens. Wo sind die einzelnen Hörsäle und Sekretariate? Wo kann man günstig und gut essen? In wel-che Lokale geht man abends? Die-se und alle nur erdenklichen andere Fragen wurden beantwortet.

Zum Schluss war sogar noch eine Erkundungstour auf das Dach der Fakultät drin, bei der man einen Aus-blick auf die Salzburger Altstadt bei Nacht hatte, der sich wirklich gelohnt hat! Last but not least, fanden sich anschließend noch einige – viele – Hartgesottene im StV-Stammtisch ein. Beim Austausch über Erfah-rungen dieser ersten Tage als Jus- bzw. Recht & Wirtschaft-Studenten machten wohl viele die meisten Be-kanntschaften an diesem Abend.

FazitAlles in allem waren Anmeldung

und Orientierung durchaus zu schaf-fen. Sehr zu empfehlen sind außer-dem das Tutorium und der Stamm-tisch, da es sich so in Salzburg viel schneller und einfacher leben bzw. studieren lässt. Im kommenden Se-mester genießen wir jetzt auf jeden Fall einmal den Uni-Flair und unser neues Studentenleben!

Aller Anfang ist schwer, doch ohne ihn kein Ende wär‘: Mein Studienstart

von Sarah Hattinger

Beim Tutorium konnte man viele neue Bekanntschaften machen.

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JusKnacker

Am 11. November hatten inter-essierte Personen das Vergnü-gen an der Lesung von Max Leitner teilnehmen zu dürfen.

In besagter Lesung, welche von der StV Juridicum und dem Manz-Verlag gesponsert wurde, präsen-tierte Max Leitner sein neuestes Werk „Der Leguleius oder Zivil-recht in Anekdoten“, in welchem er Zitate und Anekdoten von diver-sen geschichtlichen Größen und

Professoren zum Besten gibt. Hier nun ein kurzer Auszug:

ein Zitat von Friedell, Steinbruch – „Das System“: „Bei einem Den-ker sollte man nicht fragen: wel-chen Standpunkt nimmt er ein, sondern: wie viele Standpunkte nimmt er ein? Mit anderen Wor-ten: hat er einen geräumigen Denkapparat oder leidet er an Platzmangel, das heißt: an einem „System“.

Solche und auch weitere Zitate bzw. Anekdoten wurden uns an diesem Abend präsentiert.

Zum Abschluss gab es noch ein kleines Buffet und man konnte sich dabei mit den übrigen Personen über eben Gehörtes austauschen.

Es war ein äußerst gelungener Abend und ich denke, dass jedes anwesende Individuum auf seine Kosten gekommen ist.

Barbara Eisinger

Lesung von Max Leitner

„Der Leguleius

oder Zivilrecht

in Anekdoten“

Stv-Vorsitzender Manfred Krippel und Mag. Michael Höllbacher vor dem Buffet.

Max Leitner beim Signieren seiner Bücher.

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Am Fachbereich Öffentliches Rechts haben sich im letzten halben Jahr erhebliche personelle Verän-derungen ergeben. Mit 30.9.2009 emeritierte Prof. Wolfram Karl (Völ-kerrecht); er wurde am 15.10.2009 von Kolleginnen und Kollegen sowie zahlreichen Mitgliedern des Fach-bereichs feierlich verabschiedet. Die Nachfolge von Prof. Karl ist insofern geregelt, als Prof. Kirsten Schma-lenbach (Uni Graz) inzwischen den Ruf angenommen hat und aller Vo-raussicht nach ihren Dienst an der Universität Salzburg als Professorin für Völkerrecht mit 1.3.2010 antre-ten wird. Gleichfalls am 30.9.2009 verließ Prof. Ewald Wiederin den Fachbereich; er folgte einem Ruf an die Universität Wien. Mit 1.10.2009

trat Prof. Benjamin Kneihs (WU Wien/Uni Graz) die Nachfolge des im Vorjahr leider viel zu früh ver-storbenen Prof. Heinz Schäffer an. Die (wegen Geburt eines Kindes) karenzierte Prof. Sabine Kirchmayr-Schliesselberger (Finanzrecht) wird in der Zeit vom 1.10.2009 bis Ende des SS 2011 durch Prof. Gerald Toifl vertreten.

Im vergangenen Sommerse-mester 2009 haben sich außerdem aUniv.Prof. Dietmar Jahnel für die Fächer Verfassungs- und Verwal-tungsrecht mit einer Grundsatzarbeit über das Datenschutzrecht und aU-niv.Prof. Dr. Christoph Urtz für das Fach „Steuerrecht unter besonderer Berücksichtigung des Internationa-len und Europäischen Steuerrechts“

habilitiert. Kollege Urtz hat inzwi-schen einen Ruf als Professor für Steuerrecht an einer Universität in Hamburg erhalten. Ebenso erhielt Univ.Doz. Dr. Gudrun Hochmayr ei-nen Ruf als Professorin für Strafrecht an die Universität Frankfurt/Oder.

Mehrere Mitglieder des Mittel-baus verließen nach Ablauf ihrer Dienstverträge den FBÖR. Sie set-zen ihre berufl iche Laufbahn zB in Diensten von Bundesministerien, als Rechtsanwaltsanwärter oder in anderen rechtlichen Berufen fort. Einige ehemalige Mitglieder sind weiterhin in der Lehre des Fachbe-reichs tätig.

o.Univ.-Prof. Dr. Harald Stolzlechner,

Fachbereichsleiter

Am Fachbereich Privatrecht wurde die Universitätsprofessur für „Bürgerliches Recht und Recht der Finanzdienstleistungen“ (Nachfol-ge Univ.- Prof. Dr. Brigitta Jud) im Mitteilungsblatt vom 7.1.09 ausge-schrieben. Die Berufungskommis-sion unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Georg Graf hat zu den öffentlichen Hearings am 2.Oktober 09 folgende Bewerber eingeladen:

Priv.-Doz. Dr. Andreas Engert (München) „Insiderhandel durch Outsider“

Prof. Dr. Kai-Oliver Knops (Ham-burg) „Gläubiger- und Schuldner-schutz bei der Verbriefung von

Forderungen“ao.Univ.-Prof. Dr. Christian Rabl

(Wien) „Rücktritt von Wertpapier-kauf nach Kursverlust“

Univ.-Prof. Dr. Martin Schauer (Wien) „Freie Anwaltswahl in der Rechtsschutzversicherung – Der Fall Eschig/Uniqa vor dem EuGH“

Priv.-Doz. Dr. Alexander Schop-per (Wien) „Berichtigungs- und Ak-tualisierungspfl ichten im Recht der Finanzdienstleistungen und im Bür-gerlichen Recht“

Neben einem wissenschaftlichen Vortrag zu den oben angeführten frei gewählten Themen wurden die eingeladenen Bewerber gebeten,

einen didaktischen Vortrag zum Thema „Doppelveräußerung im ös-terreichischen Zivilrecht“ zu halten.

Nach intensiver Diskussion wur-de von der Kommission folgende Reihung beschlossen: 1. Stelle Univ.-Prof. Dr. Martin Schauer 2. Stelle ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Rabl 3. Stelle Priv.-Doz. Dr. Alex-ander Schopper vor Priv.-Doz. Dr. Andreas Engert

Der Rektor hat mit dem Erstge-reihten die Berufungsverhandlun-gen aufgenommen, mit der Beset-zung des offenen Lehrstuhls wird frühestens im Sommersemester 2010 zu rechnen sein.

Fachbereichsnews

Öffentliches Recht

Privatrecht

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JusKnacker

Bei vielen Prüfungen stellt sich für die Studierenden das Problem der Stoffabgrenzung, bei anderen Prüfungen gibt es „Insider-Tipps“, die man wissen sollte, bevor man zur Prüfung antritt. Um euch die Prüfungsvorbereitung ein wenig zu erleichtern, werden wir euch in den folgenden Ausgaben Tipps zu verschiedenen Fach- und Diplom-prüfungen geben. Hier also how to do…

Bettina Lechner

Fachprüfung Volkswirtschaftslehre (Bachelorstudium Recht und Wirtschaft)

Um zur Fachprüfung Volkswirtschaftslehre antreten zu können, muss man zuvor das dazuge-hörige Proseminar erfolgreich abschließen. Dann steht einem grundsätzlich nichts mehr im Weg. Für berufstätige Studierende und solche, die die Vorlesungen nicht besuchen können, stellt sich speziell bei dieser Fachprüfung aber oft die Frage der Stoffabgrenzung, da auf der Fachbereichs-homepage (leider) keine Prüfungsplattform zu fi nden ist und man die relevanten Stoffgebiete hauptsächlich in den Vorlesungen erfährt.

Die Fachprüfung Volkswirtschaftslehre setzt sich aus drei Teilgebieten zusammen:1. VO Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Für den Stoff der Vorlesung ist das Skript im Printcenter in der Kapitelgasse erhältlich. Folien zur Vorlesung sind in Blackboard abrufbar (Vorsicht: man muss jetzt im PLUSOnline angemeldet sein, um auf die Folien zugreifen zu können). Der Besuch der Vorlesung ist zusätzlich empfehlenswert.

2. VO MikroökonomieDas Skript zu dieser VO ist im Blackboard abrufbar. Hier gilt sonst das gleiche wie für die VO Einführung in die Volkswirtschaftslehre.

3. VO MakroökonomieDer Teil Makroökonomie ist wahrscheinlich der aufwendigste Teil. Hier ist zwar auch ein Skript zur VO im Blackboard verfügbar, allerdings ist dieses keineswegs ausreichend. Wir raten dringend davon ab, sich nur mit Hilfe dieses Skriptums auf die Prüfung vorzubereiten. Wichtig ist hier, sich zu allen Theorien und Fachausdrücken noch zusätzliches Wissen anzu-eignen. Dies auch insbesondere dann, wenn sie nur kurz und schlagwortartig erwähnt sind. Der Besuch der Vorlesung wird hier dringend empfohlen.

In der Bibliothek sind viele hilfreiche Bücher vorhanden, die man zur Vorbereitung verwenden kann. Empfehlenswert ist zum Beispiel „Einführung in die Volkswirtschaftslehre“ von Peter Bofi nger. Zur Vorbereitung empfi ehlt sich außerdem, alte Fachprüfungen durchzusehen, um abschätzen zu können, wie gut man den Stoff schon beherrscht.

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Diplomprüfung Rechtsgeschichte (erster Abschnitt, Diplomstudium Jus)

Die Diplomprüfung Rechtsgeschichte ist für viele die erste Prüfung in ihrem Studium. Auch hier gibt es passend zu den Vorlesungen Skripten, die im facultas shop erhältlich sind.

Die Vorlesungen • Geschichte des öffentlichen Rechts in der Neuzeit • Grundzüge der Privatrechtsgeschichte werden abwechselnd von Prof. Rinnerthaler und Prof. Aichhorn abgehalten – ihr Besuch ist sehr empfehlenswert, um nicht zu sagen notwendig. Man erfährt viel nützliches Hintergrund-wissen, das man in den Skripten nicht fi ndet.

Speziell für Prof. Rinnerthaler empfi ehlt sich, eine Einstiegsfrage vorzubereiten. Aber Vorsicht: hier sollte man über viel Hintergrundwissen verfügen, da bei der vorbereiteten Frage schon genauer nachgefragt wird.

Hat man alle diese Tipps beachtet, kann man davon ausgehen, dass man für die Prüfung gut vorbereitet ist. Um abschätzen zu können, wie gut ihr die Materie schon beherrscht, könnt ihr euch gerne Prüfungsfragen zu den verschiedenen Prüfungen in der Studienvertretung abholen, und uns dann nach der Prüfung eure Prüfungsfragen bringen. – eine Belohnung wartet. ;) Natürlich sind auch Tipps für die verschiedenen Prüfungen willkommen.

Buchbesprechung Strafrecht

Die Diplomprüfung „Strafrecht“ im 2. Abschnitt des Jus-Studiums ist für viele StudentInnen die ers-te „große“ Prüfung: Es muss ein sehr großer Stoffumfang gelernt und richtig angewandt werden. Welche Bücher bieten sich zur Be-wältigung dieser Aufgabe nun an?

LehrbücherEs ist zunächst davon abzura-

ten, den Stoff „nur“ mittels Skripten,

eigenen Mitschriften etc bewältigen zu wollen. Eine ernsthafte Aus-einandersetzung mit der Materie braucht die Bearbeitung von Lehr-büchern und manchmal sogar eine Vertiefung durch Kommentare.

Zum Besonderen Teil des Straf-rechts gibt es in vielen Verlagen Reihen (BT I, II, III): Exemplarisch sollen hier die Reihen des Manz-Verlages genannt sein:

Der Manz-Verlag teilt das The-

mengebiet auf drei Veröffentlichun-gen auf (Besonderer Teil I: Delikte gegen Personenwerte von Kienap-fel/Schroll, 2. Aufl age 2008; Beson-derer Teil II: Delikte gegen Vermö-genswerte von Kienapfel/Schmoller, 1. Aufl age 2003, Besonderer Teil III: Delikte gegen sonstige Individual- und Gemeinschaftswerte von Kien-apfel/Schmoller, 2. Aufl age 2009).

Die Bücher sind der Anordnung der Paragraphen im Gesetz folgend Fo

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JusKnacker

aufgebaut. Es werden im Stil eines Kommentars erschöpfende Literatur-hinweise gegeben und zu den „wich-tigen“ Paragraphen ausführliche Vorbemerkungen gemacht. Somit eignen sich die Bücher auch bestens

als Nachschlagewerk, allerdings muss man als Studierender selbst-ständig Schwerpunkte setzen kön-nen, um von den vielen Details nicht überfordert zu sein. Durch optische Hervorhebungen (Fett- und Kursiv-schrift) wird das Suchen bestimm-ter Stichworte im Text erleichtert. Trotzdem wirken manche Passagen aufgrund des geringen Zeilenabstan-des und der kleinen Schrift regel-recht „vollgestopft“. Dies muss wohl dem Anspruch nach Vollständigkeit geschuldet werden, der hier auch vollkommen erfüllt wird. Die Bücher dieser Schriftenreihe können den Studierenden, auch dank ausführli-chem Sachregister und Randziffern-system, noch lange nach der Dip-lomprüfung im Strafrecht begleiten.

FallsammlungenZum Üben und Anwenden des

erlernten Stoffes gibt es zahlreiche Casebooks und Fallsammlungen, in der „Höchstrichterlichen Rechtspre-chung zum materiellen Strafrecht“ von Hinterhofer und Lagodny (1. Auf-lage 2001, WUV-Universitätsverlag) ist beides vereint: Laut Vorwort der Autoren ist eine OGH-Entscheidung oft die Ausgangsbasis für einen Klau-surfall. Deshalb soll anhand dieser die Fallbearbeitung geübt werden.

Zunächst werden 50 Sachverhal-te (verkürzt und vereinfacht) wieder-gegeben. Danach wird in stichwort-

artiger Form ein Lösungsvorschlag gemacht. Diese Art der Darstellung hat einerseits den Nutzen, dass man als StudentIn sieht, wie man in der Klausursituation mit kurzen effekti-ven Notizen den Fall gliedert. Ande-rerseits ist auf diese Weise auf ei-nen Blick klar, wo die Problemfelder liegen und was man in der eigenen Lösung übersehen hat.

Im dritten Teil des Buches wer-den wichtige Details der Fälle wie-dergegeben, d.h. der Leitsatz der Entscheidung, der Originalsach-verhalt und Ausschnitte aus dem

Volltext der Urteilsbegründung. Die Fälle sind nach Themenschwer-punkten angeordnet.

Schließlich kann in einer Tabelle schnell nachgeschlagen werden, welcher Fall welches Problem behandelt, wie die Geschäftszahl der jeweiligen OGH-Entscheidung lautet und in welcher Zeitschrift sie veröffentlicht ist.

SonstigesFür das Bestehen der Übung

und der Diplomprüfung muss man nicht nur den Stoff des Besonderen Teils beherrschen, sondern auch den des Allgemeinen Teils! Das Wissen aus dem 1. Abschnitt darf also keinesfalls vergessen werden.

Zur gezielten Wiederholung und Vertiefung häufig diskutier-ter Probleme aus Allgemeinem und Besonderem Teil eignet sich beispielweise das facultas-Skript „Kontroversen des österreichi-schen Strafrechts“ von Günther Rebisant. Es wird kurz und über-sichtlich dargestellt, welche Auto-ren bestimmte Meinungen stützen und wo dies nachgeschlagen wer-den kann.

Hinweis: Zum Stoff der Diplom-prüfung „Strafrecht“ im 2. Abschnitt des Jus-Studiums gehört auch das Strafprozessrecht! Durch die Neu-erungen in der Strafprozessord-nung sind einige Bücher nicht mehr aktuell. Zum neuen Strafverfahren ist die zehnte Auflage von Stefan Seilers „Strafprozessrecht“ (Verlag facultas.wuv) zu empfehlen.

Stephanie Herrwerth

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Die Evers-Marcic-Stiftung der RW-Fakultät Salzburg

Die Evers-Marcic-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung der rechtswissenschaftlichen Fakul-tät, die zurückgeht auf Nachlässe früherer Professoren. Der Beirat und die Generalversammlung der Stiftung, die neben dem Vorstand Prof. Berka die Stiftungsorgane sind, setzen sich aus Lehrenden aller Fachbereiche zusammen.

Woher kommt der Name „Evers-Marcic-Stiftung“?

Das Stiftungsvermögen be-steht hauptsächlich aus den Verlassenschaften der zwei Na-mensgeber der Stiftung: Hans Ulrich Evers, der von 1971 bis zu seinem Tod 1987 u.a. als Profes-sor für Öffentliches Recht, Sena-tor und Dekan an der Universität wirkte, hat die Fakultät als Erbin eingesetzt.

Zuvor hatte schon der 1971 bei einem Flugzeugabsturz ver-unglückte Prof. Rene Marcic der Fakultät ein Haus vererbt. Prof. Marcic war ein sehr vielseitiger Mensch; so war er beispiels-

weise vor seiner Habilitation für Rechtsphilosophie und Allgemei-ner Staatslehre Chefredakteur der Salzburger Nachrichten, und sein wissenschaftliches Werk umfasst Beiträge zu rechtlichen, philoso-phischen und politikwissenschaft-lichen Themen.

Bis zu 1500 Euro Zuschuss Der Stiftungszweck ist die För-

derung von rechtswissenschaftli-chen Veröffentlichungen, wie Dis-sertationen, Habilitationsschriften, Festschriften etc.: Konkret be-deutet das beispielsweise einen Druckkostenzuschuss von bis zu 1500 Euro bei einer Dissertation.

Schriftenreihe „Recht Plus“Seit einigen Jahren gibt es au-

ßerdem die Möglichkeit, eine sehr gute Dissertation in der Reihe „Recht Plus“ des Verlags Lexis Nexis Orac zu veröffentlichen. Der Vorteil für StudentInnen besteht hier darin, dass diese Schriften vollständig durch Mittel der Stif-tung fi nanziert werden.

In dieser Schriftenreihe sind bisher knapp zehn Publikationen erschienen. Es ist geplant, drei bis vier Arbeiten pro Jahr auf diesem Wege zu unterstützen.

Exklusives Angebot für Salz-burger Studierende

In den Genuss der Förderung können nur Angehörige der hiesi-gen Fakultät kommen . Sie stellt damit eine fi nanzielle Unterstüt-zungsmöglichkeit dar, die an an-deren Universitäten nicht gege-ben ist.

Weitere Informationen, wie beispielsweise die genauen För-derungsrichtlinien können über die Internet-Seite der Stiftung (Link auf der Seite des Fakultäts-büros der Rechtswissenschaftli-chen Fakultät) oder bei Prof. Ber-ka (über das Dekanat) eingeholt werden.

Wir danken Herrn Prof. Berka für die freundliche Auskunft!

Andreas Bayer/ Stephanie Herrwerth

Gute Nachrichten für den wissenschaftlichen Nachwuchs unserer Fakultät: vielleicht kann Prof. Berka (im Bild) euch bei der Publikation eurer Arbeiten helfen! Wie das geht, das erfahrt ihr hier:

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Während das Triangel im Sommer zum Hot Spot für viele Festspielstars und –besucher wird, stürmen in den restlichen Monaten des Jahres die Studierenden das Lokal. Die Besonderheit hier ist, dass man mit Gutscheinen, die im Sekretariat der KHG an StudentInnen ausgegeben werden, eine Ermäßigung auf das Tagesmenü erhält. Für den Mittagstisch sind bestimmte Plätze extra für StudentInnen reser-viert und man bestellt das Essen nicht beim Servicepersonal, sondern zahlt zuerst am Tresen und holt sich das Essen danach selbst. Als kostenloses Getränk kann man sich Wasser selbst zapfen.

JusKnacker

Heißhunger!

Triangel

Zusammenfassung

TriangelWiener-Philharmonikergasse 7http://www.triangel-salzburg.at: Ab 11 Uhr geöffnet

Die Gerichte sind lecker und günstig, zwischen 12 und 13 Uhr ist sehr viel Betrieb!

Ambiente: urig-gemütliche Sitzbänke, viele autogrammversehene Fest-spielstar-Bilder an der Wand und ein moderner „Lichterkranz“ an der Decke

Schnelligkeit: man holt sich das Essen selbst

Service: wenn man mit dem Ablauf noch nicht vertraut ist: Personal fragen

Qualität des Essens: : meistens gut-bürgerliche Küche. Da man die Haupt-gerichte direkt aus der Küche holt, ist es noch ordentlich heiß

Quantität des Essens/der „Sattmach-Effekt“: sehr gut!

Preis: Das Mittagsmenü kostet mit KHG-Gutschein (Hauptgericht nach Wahl + Suppe) nur 3,80 Euro, ohne Gutschein 4,90 Euro

Nähe zur Fakultät: nur 1 Minute zu Fuß!

Angebot für Vegetarier: ja

In der nächsten Ausgabe: Posthof

Autorinnen: Manfred Krippel, Sonja Müller, Stephanie Herrwerth

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Sie sind an 3 Universitäten tätig (St. Gallen, Innsbruck und Salz-burg). Warum so viele und warum gerade diese Unis?

Lieber Herr Greischberger, das kam völlig ungeplant und ist – wie man so schön sagt – eine Ge-schichte, die das Leben schreibt, das Ergebnis von schicksalhaf-ten Zufällen und Begegnungen. Ich war Ende der 80er-Jahre nach ersten Erfahrungen in der Konzernrechtsabteilung und Konzernplanung in einer interna-tionalen Lawfi rm und habe mich dort in einem Bereich mit Unter-nehmenstransaktionen beschäf-tigt, als ich aus St. Gallen, wo ich zuvor einen Teil meines Stu-diums verbrachte, das Angebot bekam, an einem sehr interes-santen SpinOff mitzuwirken, der das Ziel hatte, neben der studen-tischen Ausbildung, Postgradua-te- und später MBA-Programme für Top-Manager anzubieten, was damals ein Novum war. Ich soll-te das Thema „Marktstrategien“

übernehmen und sah in diesem Pionierprojekt eine enorme He-rausforderung und Spannung, zumal meine „Studenten“ meist viel älter waren als ich und ich laufend gefordert war. Das hat mich sehr geprägt und ich habe in dieser Zeit einen großen Lern- und Reifeprozess vollzogen. Ich gab Wissen und bekam Feed-back, Diskussion und Ausein-andersetzung zurück. Bereits damals habe ich viel publiziert und irgendwann hatte sich meine Arbeit herumgesprochen, denn die Professoren Hinterhuber und Hammer aus Innsbruck sprachen mich an und luden mich 1993 ein, in einem ähnlichen Postgradua-te Projekt in Innsbruck – daraus entstand das heutige MCI – mit-zuwirken. Ich war damals hungrig nach Lernen, Mich-Beweisen und Erfahrung sammeln, am Beginn einer Karriere viel wichtiger als Geld verdienen übrigens, und bin auch dieser Einladung gefolgt. In diesem Mentorenumfeld habe ich lange Jahre gearbeitet und da-zwischen 1994 aus der St. Galler Tätigkeit heraus den SpinOff des Spin Offs in die Beratung initiiert, die heute meine Haupttätigkeit ausmacht. Sie können sich dann vielleicht schon denken, wie ich nach Salzburg kam. Als mein Mentor, Professor Hammer, 1996 den Ruf nach Salzburg bekam, fragte er mich 1997, ob ich auch in Salzburg aktiv ein Lehrthema übernehmen möchte. Zu Salz-burg hatte ich von Kindesbeinen

an durch Verwandte bereits eine Beziehung und konnte auch da nicht widerstehen. So hat sich in meinem berufl ichen Leben eine Synthese aus Wissenschaft und Praxis entwickelt.

Sind drei Unis zu viel, war Ihre Frage! Nein, wenn man sich a) auf ein Themengebiet konzen-triert, das man souverän be-herrscht und auch Grenzen setzt, b) die Logistik effi zient bewältig-bar ist, c) ein Team wie ich hin-ter sich hat, das mich unterstützt und mir diese Freiräume sichert und letztlich d) weil es mir nach bald 20 Jahren immer noch Freu-de macht! Der Dialog mit jungen Menschen bedeutet mir viel und ich bekomme für mein Geben auch viele Erlebnisse zurück und ich bin am Puls der Zeit mit dem Denken junger Menschen. Es wäre für mich schlimm in einem intellektuellen Elfenbeinturm zu sitzen. Ich liebe den Dialog von Praxis und Lehre/Wissenschaft und kann persönlich ausprobie-ren, was geht und was nicht. Heute Vorstandsvorsitzender und morgen Student – hoch span-nend. Auch sehe ich meine Posi-tion an der Uni eher als die des Grenzgängers zwischen Wissen-schaft und Praxis und stehe auch nicht in Konkurrenz sondern als Ergänzung zur klassischen Lehre. Meine Mission ist es, Wissen im Kontext praktischer Anwendung und Erfahrung zu vermitteln und Studenten zu ver-deutlichen, was mit dem, was sie

Interview mit Prof. Dr. Christoph Ph. Schließmann

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universitär lernen in einem Unter-nehmensalltag passiert und wo die Stärken und Schwächen von bestimmten Modellen und Instru-menten sind. Meines Erachtens muss ein Student der Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften verstehen, wie die Dinge zusam-menwirken und Systeme funktio-nieren, denn nur dann bekommt Wissen Sinn und Seele.

Sie veröffentlichen in naher Zukunft Ihr neues Buch in dem die Hauptthematik Komplexitäts-management ist. Warum gerade diese Thematik? Wie wichtig glau-ben Sie ist dieses Thema für die Studierenden und was können Sie ihnen diesbezüglich als Tipp/Rat fürs weitere Studium und die Be-rufswelt mitgeben?

Das Buch „ Interdependency. Unternehmensführung und Riskmanagement in komplexen Systemen“, das ich im Januar 2010 veröffentliche, ist das Er-gebnis vieler Jahre Forschung im Bereich systemischer Risiken und Komplexität. Spätestens seit der Krise weiss ich, wie wichtig dieses Thema für die Zukunft wird. Im Rahmen der 71. Jahres-tagung des Verbandes der Hoch-schullehrer für Betriebswirtschaft e.V., hat ein Expertenforum im Juni 2009 in beeindruckender Offenheit diskutiert und einge-räumt, dass die Wirtschaftskrise uns in überdeutlicher Weise – einem Warnschuss gleich – vor Augen hält, welche Auswüchse entstehen können, dadurch, dass wir Systeme, deren Inter-dependenzen und Komplexitäten

unterschätzt bzw. verkannt haben. Diese müssen wir nun erleben und ausbaden. Das Wissen um systemisches Ma-nagement und Komplexität hatte trotz aller Betonung von „Ganz-heitlichkeit“ bislang nie – vor allem in der praktischen Unter-nehmensführung – die zentrale Bedeutung, die ihm den jüngs-ten Erfahrungen nach zukom-men müsste. Vielleicht fehlte es am Bewusstsein, vielleicht war es vielen zu anspruchsvoll, komplex und unpragmatisch – egal, die Zeit ist Reif für ein deut-liches Plädoyer für einen selbst-verständlicheren Umgang mit Interdependenzen in komplexen Systemen.

Mein im Buch vorgestellter Interdependenzansatz ist ein engagiertes Plädoyer für die unabdingbare Notwendigkeit des professionelleren Erlernens des Umgangs mit einer immer interdependenteren und in zu-nehmendem Maße komplexer werdenden Welt. Wir brauchen dringend Menschen und Orga-nisationen, die etwas von Syste-men und systemischen Risiken verstehen und eine Sensibilität für Komplexität entwickeln kön-nen! Ansonsten wird es kaum ge-lingen, Finanzsystem und Wirt-schaft überall auf der Welt neu zu strukturieren. Sicher ist, dass wir komplexe Systeme niemals beherrschen können, aber bes-ser damit umgehen lernen – das können wir sehr wohl.

Unternehmen heute sind im Kern änderungsfeindlich, weil

sie auf Erhalt gebaut sind. Dass Wandel ein Datum sei, erklä-ren viele lauthals, wollen aber bei sich selbst nicht anfangen. Vielleicht braucht es eine neue Generation wirklich systemisch denkender Menschen, um geis-tig-kulturelle Mauern einzurei-ßen. Zur Veränderung gehört Mut, sich selbst in Frage zu stel-len oder Menschen, die dies als selbstverständlich gelernt haben. Arbeiten Sie daran und engagie-ren Sie sich für das Thema – das ist der beste Rat den ich geben kann. Ich lasse diese Erkenntnis-se auch in meine Seminare ein-fließen.

Der Bologna Prozess ist in Ös-terreichs Privatwirtschaft noch nicht wirklich angekommen. Wie sehen Sie die Thematik Bakk/Master System verbunden mit der mangelnden Akzeptanz in der Pri-vatwirtschaft und würden Sie trotz-dem das Recht & Wirtschaftsstudi-um empfehlen?

Ich war wie viele hier in Salz-burg vom Ansturm und Erfolg des Studienganges überrascht und dennoch habe ich es heim-lich gewünscht, dass dieses Stu-dium Zuspruch findet. Ich selbst habe Jura und BWL studiert und mich vor allem als Referendar wertvolle Monate meines Lebens mit Themen wie Prozessordnun-gen, Straf- oder Verwaltungs-recht beschäftigen müssen, ob-wohl ich 100% wusste, dass ich nie in dieser Richtung beruflich tätig werden wollte. In meiner Zeit als Wirtschaftsanwalt habe ich dagegen bei rein juristisch

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ausgebildeten Kollegen gemerkt, wie schwer die sich taten unter-nehmerische Zusammenhänge zu begreifen und dass die Juris-terei kein Selbstzweck ist, son-dern der Sicherstellung der Ziele und Strategien des Unterneh-mens dienen muss. Für einen Unternehmenssyndikus kann z.B. ein Master in Wirtschaft & Recht die ideale Ausbildung sein, denn er bekommt genau das Rüstzeug, das er braucht, um das Tagesgeschäft in einem Un-ternehmen zu bewältigen und als Anwalt darf er berufsrechtlich so-wieso nicht auftreten. Wie alles, braucht auch dieses Studium seine Zeit, um Akzeptanz zu fin-den, denn auf der anderen Seite stehen Personalentscheider, die noch sehr traditionell ausgebil-det sind und meist das Studium nicht einzuschätzen wissen. Es braucht Zeit, aber Qualität setzt sich durch, davon bin ich über-zeugt. Ich würde dieses Studium auch dem eigenen Kind – bei entsprechender Neigung – als Basis empfehlen und dazu einen MBA in den USA an einer guten Adresse.

Gerade Sie als Prof. der Wirt-schaftswissenschaften haben sich bestimmt den einen oder anderen Gedanken über die Finanzkrise gemacht. Ändert sich Ihre Branche durch diese Krise? Wie sehen Sie auch hier die Problematik der derzeiti-gen Börsenrally, bei der von vielen „Wirtschaftsweisen“ eine neue Blase im Finanzsystem prognostiziert wird?

Das ist pauschal schwer zu be-antworten, Herr Greischberger! Aber wenn ich hier etwas plakativ sein darf, habe ich durch persön-liche Beobachtung das Gefühl, dass viele nicht wirklich aus der Krise gelernt haben und erste Anzeichen von Verbesserung als Aufruf zum „Business as Usual“ missverstehen.

Eine der Hauptursachen sind fünf ineinander greifende Fakto-ren: die Gier unserer System-Kul-tur nach Ausreizung betriebswirt-schaftlich Machbarem, die fatale Unterschätzung der Wirkung kom-plexer Systeme, deren mangelhaf-tes Verstehen sowie der Irrglaube an die Beherrschbarkeit komple-xer Systeme als auch über die verlässliche Berechenbarkeit von deren Risiken.

Die Krise ist eine Herausfor-derung an uns alle zu lernen, in einer ganz anderen Qualität mit Komplexität und Interdependen-zen umzugehen. Die Krise ist in erster Linie eine Krise der uns ei-genen Denkweise und Erkennt-nisfähigkeit bzw. die Quittung dafür. Wir können Strukturen für das Weltorchester der Zukunft aber nur schaffen, wenn es ge-lingt, die Menschen darin zu ei-nem neuen Denken und Handeln zu führen.

Lassen Sie mich das, was ich meine an einem Bild aufzeigen: Was wissen Sie über Frösche Herr Greischberger? Nun, die Biologie offenbart oft Phänome-ne, die zur Beschreibung einer besonderen Situation hilfreich sind. Untersuchungen haben

gezeigt, dass ein Frosch, den man in einen Behälter setzt, in dem sich Wasser aus seinem ge-wohnten Habitat befindet, selbst dann keine Reaktionen auf Um-feldveränderungen zeigt, wenn das Wasser um ihn herum lang-sam bis zum Siedepunkt erhitzt wird. Er stirbt aufgebläht und glücklich. Wird er dagegen in be-reits kochendes Wasser gewor-fen, springt er sofort wieder he-raus – angebrüht vielleicht, aber lebendig!

Daraus leite ich eine span-nende Frage ab: Haben wir uns auf volks- und betriebswirt-schaftlicher Ebene in den Ver-gangenheit nicht wie Frösche im Habitat aufgeführt und so an unseren gewohnten Besitzstän-den festgehalten, dass wir nicht einmal gemerkt haben oder mer-ken wollten, als diese sich lang-sam erhitzten? Am Siedepunkt „Krise“ sind viele Unternehmen wirtschaftlich bereits verkocht und ich habe derzeit das Gefühl, dass zu viele selbst aus der Kri-se noch nicht gelernt haben und Konsequenzen ziehen. Vielmehr drängt sich mir das Bild des Luft-schutzkellers auf, in dem einige sitzen, ihre Besitzstände fest-haltend, warten bis der Staub sich gelegt hat, um dann wieder hochzukommen und „business as usual“ zu machen. Sie den-ken, die Zeit würde schon wieder alles in Ordnung bringen und al-les wird wieder „normal“.

Ja ich habe auch gelesen, dass die Banken schon wie-der dicke Boni zahlen… Fein, Fo

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Professor Dr. Christoph Ph. Schließmann

Der Gründer und CEO der internationalen Strategieberatung CPS Schließmann . St. Gallen Consultants . Rechtsanwälte mit Hauptsitz in Frankfurt am Main studierte Rechts- und Wirt-schaftswissenschaften in München, Erlangen-Nürnberg sowie St. Gallen und zuletzt Stanford (dort war er u.a. Schüler von Prof. Jerry Porras dem Co-Autor von Jim Collins in „Visionary Companies“ und „Built to Last“ und Prof. Robert Burgelman).

Christoph Schließmann ist seit 1991 Gründungsdozent für Strategie am St. Galler Manage-ment Programm und lehrt Strategische Unternehmensführung und Entrepreneurship seit 1993 in Innsbruck und seit 1997 in Salzburg.

Seine aktuellen Forschungsarbeiten zu „komplexitätsbedingten Systemrisiken“ führten zu ei-ner innovativen Methode zur Erkennung, Messung und Steuerung riskanter Systemkomplexi-tät und werden im Januar 2010 im neuen Buch „Interdependency. Unternehmensführung und Risikomanagement in komplexen Systemen“ mit vielen Praxisbeispielen publiziert.

Privat lebt er mit seiner Familie im mainfränkischen Weinland nahe Frankfurt. Lieblings-hobbies sind Skifahren, Berggehen, Segeln, Motorradtouren.

nachdem der Steuerzahler ihnen auf die Beine half. Aber meine ganz deutliche Antwort: Die ak-tuelle Börsenrally hat nichts mit der realen Situation in der Re-alwirtschaft zu tun und ist nicht repräsentativ für die Wirtschaft. Wachen wir auf und benehmen uns nicht wie Frösche! Normalität war gestern.

Kann man als Dozent die Stu-denten in die praktische Berufs-welt einführen oder ist hier der Handlungsspielraum der For-schenden und Lehrenden an der Universität relativ klein und es kommt bei den Studierenden auf die Eigeninitiative und das Eige-nengagement an?

Eindeutig ja und ich weiss nicht wie meine Studenten das sehen, aber das ist meine ganz persönliche Mission und ich versuche diese seit 1997 in Salzburg auch einzubrin-gen. Forschung dient einer Gesell-schaft und es ist mein Auftrag als Lehrender, meinen Studenten und Studentinnen mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen zu ver-deutlichen, wie die Welt funktioniert und die ist nicht schwarz-weiss, nicht Wissenschaft hier und Praxis dort sondern Sowohl-Als-Auch!

Konkret bedeutet dies z.B., die theoretische Wissensvermittlung mit konkreten Fallbeispielen zu verbinden und den Wissenstrans-fer interaktiv zu praktizieren. Da-

rum bemühen wir uns – und da spreche ich für alle Kollegen und Kolleginnen - ja auch gerade im Studium Recht & Wirtschaft. Die Proseminare BLF haben dieses Konzept bereits!

Letztlich – und da treffen Sie mit Ihrer Frage bereits ins Schwarze – kommt es aber auch auf jeden Studierenden an, was er daraus macht. Er hat vielfach die Wahl, soweit möglich, sich die Dozenten und Lehrangebote auszuwählen, die seinen Zielen und Lernwünschen am nächsten liegen. Auch die Uni ist ein Markt-platz und jeder Lehrende bietet sich und seine Expertise an…

Clemens Greischberger

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Univ. Prof. Dr. Kurt Schmoller, der Mann auf der weißen Vespa, hat bis zum 1. Oktober 2009 für 5 ½ Jahre die Entwicklung der Rechtswissenschaftlichen Fa-kultät Salzburg als Dekan we-sentlich mitgestaltet. Er war in dieser Tätigkeit unter anderem für die Studienvertretung häufi g erste Ansprechperson und hat uns bei vielen unserer Anliegen unterstützt. Durch diplomati-sches Fingerspitzengefühl und eigene Lösungsvorschläge hat Prof. Schmoller auch des Öfte-ren ganz wesentlich zur Lösung von Konfl ikten beigetragen.

Aber auch die wissenschaftliche Karriere von Prof. Schmoller ist mehr als sehenswert, unter ande-rem wurde ihm im Jahr 1987 der Wissenschaftspreis der Stadt Salz-burg verliehen und seit dem Jahr 2007 ist er korrespondierendes Mitglied der philosophisch-histori-schen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Worin bestanden Ihre wesentli-chen Aufgaben als Dekan?

Prof. Schmoller: Als Dekan war ich verantwortlich für das Prüfungswesen, die Lehre und habe den Vorsitz im Fakultätsrat geführt. Darüber hin-aus erfüllt man natür-lich auch eine gewisse repräsentative Aufgabe und muss vielfach koordinieren.

Als Dekan waren Sie häufi g auch mit Dingen beschäftigt, die nichts mit Forschung oder Lehre zu tun haben, hat sich das Dekansamt auf Ihre Professorentätigkeit ausgewirkt?

Prof. Schmoller: Auf die Lehre, die mir ein besonderes Anliegen ist, im Großen und Ganzen nicht. In der Forschung waren freilich in Zeiten, in denen als Dekan viel zu tun war, Abstriche hinzunehmen, aber ich habe mich bemüht, den-noch regelmäßig wissenschaftliche Beiträge zu veröffentlichen. Aller-dings wird man manchmal schon im Arbeitsvorgang unterbrochen, und dann dauert es etwas, bis man wieder „zurückfi ndet“.

Auf wie viele Ansprachen sind Sie im Laufe der Jahre gekommen und hat man da vielleicht auch als routinierter Prof. bei der ein oder anderen Ansprache noch hin und wieder etwas Lampen-fieber?

Prof. Schmoller: (überlegt kurz) Es ist schwer, da aus dem Stegreif eine Zahl zu nennen, … aber ich kann es Ihnen zei-gen (Prof. Schmoller holt einen beachtlich dicken Ordner mit di-versen Eröffnungsreden) … es

ist doch einiges zusammenge-kommen …

Lampenfi eber hatte ich eher selten, mit der Zeit gewinnt man aber trotzdem noch etwas mehr Routine dazu. Die Herausforde-rung bei solchen Ansprachen ist oft die, dass man die vielen ver-schiedenen Zielgruppen von Zu-hörern gleichermaßen anspricht, z.B. Eltern und Verwandte (bei Sponsionen), Studierende und Professoren, und dabei nieman-den unter- bzw. überfordert.

Worin würden Sie die größten Herausforderungen in der Tä-

tigkeit als Dekan sehen? Gibt es etwas, auf das Sie mit Stolz zurückblicken?

Prof. Schmoller: Eine be-sondere Herausforderung war

sicher die Einführung der zweiten Studienrichtung (Recht und Wirt-schaft), welche ja genau in meine Amtszeit gefallen ist. Das ist auch etwas, auf das meine KollegInnen und ich mit ein wenig Stolz zu-rückblicken, auch im Hinblick auf die Gesamtzahl der Studierenden an der Rechtswissenschaftlichen Fo

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Interview mit dem ehemaligen Dekan o.Univ.-Prof. Dr. Kurt Schmoller

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Fakultät Salzburg: im Jahr 2004 standen wir bei unter 1400, mitt-lerweile sind es fast 3700 Studie-rende. Rückblickend kann man sagen, dass sich das Studium „Recht und Wirtschaft“ mit gro-ßem Erfolg etabliert hat.

Ihnen ist am Beginn Ihrer wis-senschaftlichen Karriere etwas ganz bemerkenswertes gelun-gen…unter den Studierenden er-zählt man sich, Sie hätten mit „ma-gna cum laude“ promoviert. Geht das in Österreich und wenn ja, was muss man dafür leisten?

Prof. Schmoller: Magna cum lau-de gibt es in Österreich nicht, hier heißt es „sub auspiciis praesiden-tis“ (unter der Aufsichten des Prä-sidenten – hier nimmt der BP die

Promotion persönlich vor). Dabei muss man ab der Oberstufe alle Pfl ichtzeugnisse mit ausgezeich-netem Erfolg abschließen und im Studium ebenfalls alle Pfl ichtprü-fungen mit Sehr Gut bestehen…(scherzhaft): aber mittlerweile ist das ja schon verjährt.

Die weiße Vespa ist ja so etwas wie Ihr Markenzeichen an der Fakultät …?

Prof. Schmoller: (lacht) War mir eigentlich gar nicht so bewusst, ich wurde aber schon einmal von den Damen im Prüfungsreferat da-rauf angesprochen, dass es nicht so ganz alltäglich sei … für mich ist es aber vor allem einfach prak-tisch, allerdings ist das Baujahr mit 1982 nicht mehr das jüngste…

da wird man natürlich auch immer ein bisschen an das eigene Alter erinnert.

Ist die Vespa ein Dienstfahr-zeug oder privates Eigentum? Schließlich fahren Sie damit auch regelmäßig bis zur Uni vor? Als Dienstfahrzeug müsste die Vespa ja an Ihren Nachfolger Prof. Harrer übergehen?

Prof. Schmoller: (amüsiert) Nein, die Vespa ist mein privates Fahrzeug, man braucht nur eine Genehmigung für die Zufahrt und Einstellung, die Vespa geht also nicht an Prof. Harrer über, der hat übrigens eine eigene Vespa, parkt allerdings etwas abseits in seiner Kanzlei in der Getreidegasse.

Manfred Krippel

Seit 1. Oktober 2009 ist Univ. Prof. Dr. Friedrich Harrer neuer Dekan an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg.

Dekan Harrer zeichnet aber nicht nur seine mehr als beeindruckende Vita aus – mit 21 Jahren Promotion

zum Dr. iur. an unserer Universität, mit 31 Jahren eingetragener Rechts-anwalt, ordentlicher Professor mit 37 Jahren und nun, mit gerade einmal 51 Jahren, neuer Dekan der Rechtswis-senschaftlichen Fakultät. Er ist auch glücklich verheiratet und Vater von zwei Kindern (12, 18).

Doch welcher Mensch steht hinter den vielen Fakten? Um dieser Frage nachzugehen, haben wir den neuen Dekan zu einem Gespräch gebeten.

Herr Dekan Sie haben ja eine beeindruckende Karriere hinter sich und dabei sind Sie noch jung. Was treibt Sie an?

Dekan Harrer: Ehrlich gesagt war die wissenschaftliche Tätigkeit im universitären Rahmen immer das wichtigste Element in meiner Arbeit. Im Zuge dieser insbesondere das Verfassen von Beiträgen und na-türlich die Lehrtätigkeit. Ich habe im Laufe meiner Laufbahn einiges ken-nen gelernt: ein wenig richterliche Tätigkeit, hie und da die anwaltliche Tätigkeit, aber am meisten Freude hat mir immer die universitäre Tätig-keit gemacht.

Sie sind ja unter anderem Dekan, ordentlicher Professor an unserer Uni-versität und Partner in der Kanzlei mit

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Interview mit dem neuen Dekan o.Univ.-Prof. Dr. Friedrich Harrer

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Ihrer Frau. Zusätzlich sind Sie noch bei der Salzburger Rechtsanwaltskammer und der Evers-Marcic-Stiftung enga-giert und nicht zu vergessen Ehemann und Vater. Wie viele Stunden hat Ihr Arbeitstag?

Dekan Harrer: Lassen Sie mich das relativieren. Meine Frau leitet die Kanzlei hervorragend und übernimmt die ganze operative Tätigkeit. Für mich bleiben da höchstens ein paar ausge-wählte Fälle, die ich dann betreue. Ich halte es dezidiert für ausgeschlossen, dass jemand z.B. in Wien Anwalt spielt und bei uns Professor wird. Dagegen würde ich mich mit Händen und Fü-ßen wehren. Ansonsten versuche ich die Zeit, die mir mit meiner Familie bleibt, intensiv zu nutzen. Da wären unsere Abende, Wochenenden und natürlich die Urlaube. Wir waren vor kurzem z. B. in Kanada.

Grundsätzlich halte ich die der-zeitige Entwicklung am Arbeitsmarkt dahingehend für bedenklich, dass es immer schwieriger wird, Beruf und Fa-milie vernünftig unter einen Hut zu brin-gen. Trotzdem glaube ich, dass es sich rächt wenn man insbesondere auf die Kinder keine Rücksicht nimmt. Zum Beispiel hatte ich am Anfang meiner Karriere ein sehr interessantes Ange-bot für den Privatrechts-Lehrstuhl in In-golstadt, jedoch war Alexander schon da und meine Frau war bereits An-wältin, da kann man dann auch nicht einfach so sagen wir ziehen jetzt dann mal nach Ingolstadt.

Was würden Sie meinen Kommilito-nen/innen raten wie Beruf und Familie doch unter einen Hut zu bringen ist?

Dekan Harrer: (denkt kurz nach) Ehrlich gesagt habe ich auch kein Patentrezept. Noch einmal, ich halte diese Rücksichtslosigkeit am Arbeits-markt für sehr bedenklich, „das muss

sich alles ausgehen“, ein Kind braucht dich wenn es dich braucht und nicht wenn du Zeit hast!

Würden Sie sagen, dass diese Problematik im Staatsdienst leichter zu handhaben wäre?

Dekan Harrer: Natürlich, meine Frau hat beim 1. Kind 3 Tage unter-brochen und beim 2. Kind 4 Tage! Beim Staatsdienst da gehen´s halt in Karenz und passt.

Das heißt auch Selbständigkeit ist hier keine Lösung?

Dekan Harrer: Nein, überhaupt nicht. Das interessiert einfach keinen.

Nun aber zu etwas anderem. Die Liste Ihrer Veröffentlichungen beträgt sage und schreibe 12 Seiten. Aber ins Auge gesprungen ist mir besonders Ihre Letzte: „Ganzheitliches Denken und Naturmystik bei Goethe“. Was hat es damit auf sich?

Dekan Harrer: (schmunzelt) Hier muss ich ein wenig ausholen. Es gab zwei Dinge die mich vor der Juristerei interessierten. Dies waren zum einen Tiere und hier Speziell die Ethologie, also die Verhaltensforschung, und meine zweite Leidenschaft: die Litera-tur. Vor ca. 15 Jahren habe ich begon-nen, mich mit dem Thema Tierschutz zu beschäftigen. Hierbei geht es mir aber nicht im Speziellen um die juris-tischen Aspekte dabei, sondern wie es geistesgeschichtlich dazu kommen konnte, dass wir unsere Mitgeschöpfe so behandeln, wie wir sie behandeln, nämlich als Ware. Und da gibt’s nun einen Band der sich an sich mit Mystik befasst. Mein Thema dort war Goethe, weil das auch so ein Steckenpferd von mir ist. Bei Goethe ist das nun unglaub-lich interessant, nämlich die ökologi-schen Aspekte besonders im Faust II. Er war eigentlich ein Visionär, speziell auch was die industrielle Entwicklung

betraf. Dieses zu erklären habe ich in dieser Veröffentlichung versucht.

Was sind Ihre Ziele als neuer Dekan?

Dekan Harrer: Also zunächst will ich mal dem Kollegen Schmoller für die reibungslose Übergabe des Amtes danken. Ich übernehme die Fakultät in einem sehr guten Zustand. Es liegen mir aber besonders zwei Sachen am Herzen die ich in meiner Funktionspe-riode anpacken will. Zum einen wollen wir die Anzahl der Dissertationen er-höhen ohne jedoch an Qualität einzu-büssen.

Da denke ich insbesondere an das Projekt mit dem Steuerrechtsinstitut wo wir bestimmte Themen aus dem Unternehmens bzw. -Steuerrecht durch Dissertanten bearbeiten lassen wollen. Also ein etwas anderer Weg als bisher, wo die Studenten eher mit den Themenvorschlägen an uns her-angetreten sind, wollen wir zukünftig ausgesuchte Problemfelder, die wir vorher Vorgeben, durch die Studenten bearbeiten lassen.

Als zweites wollen wir eine Lehrkan-zel für Rechtsphilosophie an unserer Fakultät einrichten. Damit will ich einen Akzent hin zu mehr Forschung setzen. Damit Sie das richtig verstehen: mir ist klar, dass eine fundierte und qualitativ hochwertige Ausbildung das A und O jeder Rechtswissenschaftlichen Fa-kultät ist. Aber wenn Sie das historisch betrachten: eine Universität der es gut geht war nie eine reine Berufsschule! Also vor den großen Reformen des Wilhelm von Humboldt (red. Bruder von Alexander von Humboldt) Anfang des 19. Jh. waren die Universitäten ja Berufsschulen für Pfarrer und Beamte und das war der Tiefpunkt!

Vielen Dank für das Gespräch.Igor Murkovic

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Impressum

Österreichische HochschülerInnenschaft an der Universität Salzburg – Studierendenvertretung Juridicum

Churfürststraße 15020 Salzburg

Tel.: 0662/8044 -6014 oder -6015E-Mail: [email protected]

Zeitung der Studierendenvertretung Juridicum (Salzburg), Redaktion: Stephanie Herrwerth, Bettina Lechner, Sonja Müller, Clemens Greischberger

Termine Stammtisch/Tutorium

Glühwein-Adventsumtrunk

Rodelausfl ug

SJG-Vorträge

Prüfungstermine/Anmeldung

4.12. und 11.12. in der Fachbe-reichsbibliothek. Gesponsert von den Kanzleien Wolf-Theiss und Schönherr.

Der diesjährige Rodelausfl ug fi n-det voraussichtlich am Freitag, den 15.1.2010, statt. Bitte rechtzeitig anmelden!

10.12. („Grundbuch 2010“), 14.1. („Schutz vor Naturgefahren und Haftung“) jeweils um 18.30 Uhr im HS 207 (Toskanatrakt)

Moot-Court FinaleFreitag, 29. Jänner, ab 14 Uhr

25.1. – 29.1./4.1. – 8.1.22.2.–26.2./4.2.–10.2.

Termine und Ankündigungen neh-men wir gerne entgegen unter

E-Mail: [email protected] oder [email protected] Tel.: +43 662 8044 6015

Alle Angaben ohne Gewähr.