Kampagne versus Dialog. NGOs, Web2.0 und die Weiterentwicklung kommunikativer Strategien

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Dieser Vortrag wurde auf dem Tag der Informatik 2009 gehalten.

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  • 1. Ingmar Hagemann Universitt Duisburg-Essen | campact.de - Kampagne versus Dialog? NGOs, Web 2.0 und die Weiterentwicklung kommunikativer Strategien

2. Einfhrung

  • Status quo im Bereich Zivilgesellschaft und Online-Kommunikation
    • 1. Etablierung von (zivilgesellschaftlichen) Online-Kampagnen als strategischesKommunikationsinstrument
    • 2. zunehmende Verbreitung von frei verfgbaren informationstechnischen Instrumenten (Kommunikationsplattformen, Petitionstools, etc.)
    • 3. Soziales Internet als neue Kultur der breiteren Interaktion und Partizipation der NutzerInnen
  • Wie reagieren etablierte Online-Kampagnen (1) auf die Herausforderung durch (2) frei verfgbare Technik und (3) eine vernderte Nutzungskultur?

3. These

  • ODER: Welche Anpassung ist durch das soziale Internet fr NGO-Online-Kampagnen notwendig und sinnvoll?
  • These
  • Partizipation und Interaktion als Charakteristika des sozialen Internets sind nicht das primre Ziel einer Kampagne und gehren demgem auch nicht zumgenuinen Versprechen einer Kampagne(Wirksamkeit und Bndelung politischer Meinungsuerung).

4. Gliederung

  • 1. Leistungen von Online-Kampagnen
  • 2. Mgliche Ergnzungen durch Web 2.0
  • 3.Ausblick und These

5. 1. Leistungen von Online-Kampagnen 6. Kampagne

  • Kampagne = Kommunikationsstrategie mit dem Zweck
    • der Mobilisierung von UntersttzerInnen
    • der Genese von Aufmerksamkeit
    • der Entfaltung politischer Wirkung
  • Eine erfolgreiche Online-Kampagne leistet die professionelle bertragung von individueller Untersttzung bzw. Meinungsuerung in faktische politische Wirkung.
  • Bei Nichteinlsung des Versprechens:
    • mittelfristiger Einbruch der Mobilisierungskraft der Organisation

7. Leistungsdimensionen einer Kampagne

  • Phasen und Leistungsdimensionen einer Kampagne
    • Mobilisierung [Verffentlichung und Verbreitung eines politischen Protestframes]
    • Bndelung [ Angebot der politischen Meinungsuerung]
    • Prsentation
    • [Weiterleitung und ffentliche Prsentation der gebndelten Untersttzung]

8. Leistungsdimensionen einer Kampagne 9. Aufmerksamkeit

  • Aufmerksamkeit ist essentielle Voraussetzung fr Erfolg
  • Fr Online-Kampagnen interessant
  • 1. der massenmedialen ffentlichkeit (On- und Offline)
  • 2. Teilffentlichkeit der semiprofessionellen Online-Medien (Blogs, Nachrichtenportale)
  • 3. Teilffentlichkeit der Anwendungen des sozialen Internets (Blogs, soziale Netzwerke etc.)

10.

  • Zusammenfassung:
  • Allgemeine ffentlichkeit weiterhin zentrales Kriterium fr politischen Erfolg
  • Teilffentlichkeit der sozialen Online-Anwendungen sind nicht Substitut fr Online-Kampagnen, sondern interessante Ergnzung
  • Eine gnzliche neue Form der Kampagnenkommunikation ist daher nicht mglich, da die Aufmerksamkeit in der massenmedialen . Essentiell ist. Wie kann also eine Ergnzung mglich sein, ohne den Originalmodus zu stren

11.

    • 2. Mgliche Ergnzungen durch Web 2.0

12. 2.2 Ergnzungen durch Web 2.0

  • Drei Web 2.0-Ergnzungsformen, gestaffelt nach demGrad der Interaktion und Partizipationzwischen NutzerInnen und Organisation
  • Kampagneals soziales Objektfrundinsozialen Anwendungen
  • Kommentierung und Bewertung
  • Partizipation und Mitarbeit

13. 2.2 Ergnzungen durch Web 2.0

  • 1. Kampagneals soziales Objektfrundinsozialen Anwendungen
  • a) Auf Kampagnen-Website:
  • Mglichkeiten derEintragung, Verarbeitung und Weitergabeder Kampagne durch NutzerInnen(Social Bookmarking, Weiterempfehlungen in soziale Netzwerke)
  • Vorteil : Kostengnstig, stark verbindlicher Charakter der Weiterempfehlung, Genese von Sichtbarkeit

14. 2.2 Ergnzungen durch Web 2.0

  • 1. Kampagneals soziales Objektfrundinsozialen Anwendungen
  • b) Prsenz in Web 2.0-Diensten(Twitter, Blip.tv, Youtube, Facebook (hier via Causes, Gruppe, Organisation), Flickr)
  • Vorteil : Sichtbarkeit, weitere Mobilisierungsimpulse, Nutzen der Dienste fr die Aufwertung der eigenen Website (Aktualitt, Dokumentation der Offline-Aktionen via Twitter, Blog und Video)
  • Wirkliche Verbesserungen erst, wenn Datenaustauch mit sozialen Netzwerken mglich (z. B. Newsletterabo in Facebook)
  • Problem : neue Kommunikationskosten, Anpassung der Kommunikationskultur

15. 2.2 Ergnzungen durch Web 2.0

  • 2. Kommentierung und Bewertung
  • Denkbar und sinnvoll in ausgewhlten Bereichen der Kampagnen-Website(Blog, Politikerantworten)
  • Vorteil : Authentizitt, Bindung der NutzerInnen
  • Problem : Aufwand der Pflege, Kritik, Relativierung und ablenkende Inhalte auf eigener Seite

16. 2.2 Ergnzungen durch Web 2.0

  • 3.Partizipation und Mitarbeit
  • Bei Organisationen bzw. Kampagnen mit zentraler Hierarchie, hohem Professionalisierungsgrad und Erfolgsdruck nur bedingt mglich
  • Rume der ergnzenden Mitarbeit sind zu identifizieren: z. B. Entwurf und Umsetzung von Slogans, Plakaten, Testimonials etc., Untersttzung von lokalen Offline-Aktionen.
  • Vorteil :Authentizitt , Expertise, Kreativitt, Legitimitt, Bindung
  • Problem : Koordinationsaufwand, mgliche Inkonsistenz des Kampagnendesigns

17. 2.2 Ergnzungen durch Web 2.0

  • Vorteile:
    • Bindung der NutzerInnen
    • Sichtbarkeit
    • Mglicher Image-Gewinn
  • Probleme:
    • Kommunikationskosten
    • Mgliche Inkonsistenz des Kampagnendesigns
    • Gefahr der berproportionalen Bercksichtigung der heavy-User

18. 2.Ergnzungen durch Web 2.0 19.

  • Was wichtig:
  • Offene Kultur der Kampagnenkommunikation, die die Notwendigkeiten der Kampagne vermittelt und Verstndnis fr enge und klar definierte Rume der Interaktion und Partizipation schafft.

20. 3. Ausblick und These 3. Ausblick und These 21. 3. Ausblick und These

  • Partizipation und Interaktion als Charakteristika des sozialen Internets sind nicht das primre Ziel einer Kampagne und gehren demgem auch nicht zumgenuinen Versprechen einer Kampagne(Wirksamkeit und Bndelung politischer Meinungsuerung).
  • Elemente des sozialen Internets werden daher mittelfristig Teil derKommunikationsstrategie jeder Kampagne zhlen zum Erfolg einer Kampagne werden sie jedoch erst dann beitragen knnen, wennzuvor andere essentielle Leistungen einer Kampagne realisiertworden sind.