Kampf dem Übergewicht - Klinikum Landshut · 10 Kampf dem Übergewicht 12 Hashimoto-Thyreoiditis...

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Zeitschrift für Interessierte, Patienten und Besucher Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH · Robert-Koch-Straße 1 · 84034 Landshut · www.klinikum-landshut.de Wird in Deutschland zu viel operiert? Fokus Kniegelenk Seite 4 Nr. 01 | März 2014 Hashimoto-Thyreoiditis … nicht heil-, aber behandelbar Seite 12 Bauarbeiter fällt mit Hirnblutung vom Gerüst Seite 15 Kampf dem Übergewicht Seite 10

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Zeitschrift für Interessierte, Patienten und Besucher

Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH · Robert-Koch-Straße 1 · 84034 Landshut · www.klinikum-landshut.de

Wird in Deutschland zu viel operiert? Fokus Kniegelenk Seite 4

Nr. 01 | März 2014

Hashimoto-Thyreoiditis … nicht heil-, aber behandelbar Seite 12

Bauarbeiter fällt mit Hirn blutung vom Gerüst Seite 15

Kampf dem

Übergewicht Seite 10

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Ein offenes Gesprächsangebot in der interdisziplinären onkologischen Tagesklinik im Klinikum Landshut In Zusammenarbeit mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum am Kinderkrankenhaus, der Medizinischen Klinik III und der Psychoonkologie im Klinikum unterstützt von dem Verein Lebensmut – Initiative Landshut

Familiensprechstunde im Klinikum Landshut

Die Familiensprechstunde ist ein Angebot für an Krebs erkrankte Eltern und ihre Angehörigen, einschließlich der Kinder vom Kleinkind bis zum Jugendlichen. Das Angebot umfasst Einzelgespräche mit den Eltern oder Angehörigen, Familiengespräche, sprachlicher und spielerischer Dialog mit Kindern und Gespräche mit Jugendlichen. Dabei geht es beispielsweise um:

• den Umgang mit den Auswirkungen der Erkrankung im Alltag der Familie• die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und einer offenen Kommunikation miteinander• Hilfen zur Bewältigung von Sorgen, Ängsten, Trauer und Krisensituationen• um Vermittlung weiterer Therapie und Hilfsangebote

Die Familiensprechstunde findet immer donnerstags im Klinikum Landshut statt. An ungeraden Kalenderwochen von 8:00 bis 10:00 Uhr. An geraden Kalenderwochen von 16:00 bis 18:00 Uhr.

Gisela Feder Dipl.Sozialpädagogin, Kinder- und Jugendlichentherapeutin, Palliativ Care

Bettina Krümmel Personzentrierte Kinderpsychotherapie, Musiktherapeutin, Trauerbegleiterin (i. A.)

Kontakt und Terminvergabe unter Telefon 0871/698-3292 und Email: [email protected]

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in der ersten Ausgabe der Klinikum Aktuell 2014 gehen wir der aktuellen Diskussion nach, ob in Deutschland zu schnell und zu viel operiert wird. Privatdozent Dr. Klaus Lerch berichtet über seine Er-fahrungen als Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie bzw. als langjährig erfahrener Operateur.

Eine lebensrettende Operation und Patientengeschichte ist die von Marek T. Ein polnischer Bauarbeiter, der auf einer Baustelle im Land-kreis Landshut aufgrund eines geplatzten Hirnaneurysmas bewusst-los zusammenbrach und dem unsere Neurochirurgen und das Team auf der Intensivstation das Leben retten konnten.

Um Leben und Tod oder zumindest um das Vermeiden bleibender Behinderungen geht es auch beim Thema Schlaganfall. Wir erklä-ren, warum Zeit ein so wichtiger Faktor ist und warum eine Behand-lung auf einer zertifizierten Schlaganfalleinheit, einer sogenannten Stroke Unit, für den Patienten optimal ist.

Bei unserem Blick hinter die Kulissen stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe Erika Gubisch vor, die den Großteil ihrer Arbeitszeit in der Mikrobiologie unseres Labors verbringt und nach Viren und Bakterien „fahndet“.

Außerdem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie hartnäckigen Winter-speck loswerden können, warum Sie auf Ihre Leber achten sollten und woran es haken könnte, wenn Ihre Hormone verrückt spielen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Ihr

Nicolas von Oppen

Geschäftsführer

Verehrte Leserinnen und Leser unserer Zeitschrift „Klinikum Aktuell“,

Inhalt

04 Wird in Deutschland zu viel operiert? Das Kniegelenk im Fokus

07 „Die Leber ist unser zentrales Organ“

09 Neuer Belegarzt für HNO

10 Kampf dem Übergewicht

12 Hashimoto-Thyreoiditis … nicht heil-, aber behandelbar

13 Zeit ist Hirn – Schlaganfallversorgung im Klinikum

15 Neurochirurgen retten 32-jährigen Familienvater

17 Mikrobiologie im Klinikum Landshut

19 10 Fragen an … Nicolas von Oppen, Geschäftsführer Klinikum Landshut

20 Dr. Peter Kaiser – neuer Leiter des Hygienemanagements

21 Förderkreis und Lebensmut

22 Landshut läuft

23 Mit Herzblut dabei – Infos aus dem Herzinfarktbüro

24 Krankenpflegeschule bei Berufsinfomesse

25 Platz 3 beim Vertrauen – Kranken-pflegeschüler verabschiedet

26 Neue Gesichter im Klinikum

27 Veranstaltungskalender

30 Kreuzworträtsel IMPRESSUM

Herausgeber:

Klinikum Landshut

gemeinnützige GmbH

Robert-Koch-Straße 1,

84034 Landshut

V.i.S.d.P.: Nicolas von Oppen, Geschäftsführer

Redaktion: Armin Fera, Barbara Jung, Andrea Miclut

Fotos: Armin Fera, Barbara Jung, fotolia

Auflage: 4000 Exemplare

3Nr. 01 | März 2014

Ein offenes Gesprächsangebot in der interdisziplinären onkologischen Tagesklinik im Klinikum Landshut In Zusammenarbeit mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum am Kinderkrankenhaus, der Medizinischen Klinik III und der Psychoonkologie im Klinikum unterstützt von dem Verein Lebensmut – Initiative Landshut

Familiensprechstunde im Klinikum Landshut

Die Familiensprechstunde ist ein Angebot für an Krebs erkrankte Eltern und ihre Angehörigen, einschließlich der Kinder vom Kleinkind bis zum Jugendlichen. Das Angebot umfasst Einzelgespräche mit den Eltern oder Angehörigen, Familiengespräche, sprachlicher und spielerischer Dialog mit Kindern und Gespräche mit Jugendlichen. Dabei geht es beispielsweise um:

• den Umgang mit den Auswirkungen der Erkrankung im Alltag der Familie• die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und einer offenen Kommunikation miteinander• Hilfen zur Bewältigung von Sorgen, Ängsten, Trauer und Krisensituationen• um Vermittlung weiterer Therapie und Hilfsangebote

Die Familiensprechstunde findet immer donnerstags im Klinikum Landshut statt. An ungeraden Kalenderwochen von 8:00 bis 10:00 Uhr. An geraden Kalenderwochen von 16:00 bis 18:00 Uhr.

Gisela Feder Dipl.Sozialpädagogin, Kinder- und Jugendlichentherapeutin, Palliativ Care

Bettina Krümmel Personzentrierte Kinderpsychotherapie, Musiktherapeutin, Trauerbegleiterin (i. A.)

Kontakt und Terminvergabe unter Telefon 0871/698-3292 und Email: [email protected]

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Wird in Deutschland zu viel operiert? Kniegelenk im Fokus

Die Zahl der Operationen hat in Deutschland zugelegt. Nirgends werden so viele Kunstgelenke implantiert wie hierzulande. Allein 2009 wurden laut den Zahlen der Barmer-Gesundheitskasse 165.000 Knieprothesen in Deutschland einge-

setzt. Seit 2007 ist eine Steigerung von 43 Prozent zu verzeichnen. Laut jüngsten Stu-dien hängt es jedoch nicht nur vom Krankheitsbild ab, ob operiert wird, sondern vom Wohnort. Der aktuelle Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass in Bayern erheblich häufiger Kniegelenke eingesetzt werden, als im Nordosten Deutsch-lands. Die Häufigkeit dieser Operationen unterscheidet sich jedoch sehr von Region zu Region. Der Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2011 zeigt, dass gerade die Stadt Lands-hut diesem Trend nicht folgt. Rund 91,16 Eingriffe haben pro 100.000 Einwohner in Sachen Kniegelenk stattgefunden. Patienten, die im Landkreis Landshut oder Dingol-fing-Landau wohnen, werden deutlich mehr operiert (siehe Abbildung Seite 6). Mün-chen hingegen zeigt sich konservativer. Hier werden pro 100.000 Einwohner nur 111,68 Eingriffe durchgeführt. Bezogen auf ganz Bayern wird den Münchnern signifi-kant seltener ein neues Kniegelenk eingesetzt. Kassen machen Krankenhäusern den Vorwurf, es würde auch ohne erkennbaren Nutzen operiert werden. Was sollten Betrof-fene wissen? Der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Privatdozent Dr. Klaus Lerch hat sich für ein Interview bereit erklärt.

Orthopäde Privat-Dozent Dr. Klaus Lerch im Interview

Oberarzt Dr. Markus Fischbeck bei einer Knie-Operation im Klinikum.

Nr. 01 | März 20144

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Wie stehen Sie zu der Aussage, dass in Deutschland zu viel operiert wird?

Die Diskussion gewinnt an Brisanz seit große Kran-kenversicherer ihre Studien dazu veröffentlicht haben – mit der Wertung, dass Krankenhäuser in Deutschland zu schnell und zu viel operieren. Nach der Meinung von betroffenen Chirurgen, Orthopäden bzw. von ope-rativ tätigen Ärzte wird nicht gefragt. Nach einem lan-gen Arbeitstag mit vielen sinnvollen Operationen sind am Abend Medienberichte oder Talkshows zu diesem Thema sehr deprimierend und auch ärgerlich. Die Be-troffenen kommen nicht zu Wort.

Die Entwicklung unserer Bevölkerung macht deutlich, dass es immer mehr ältere Menschen gibt; die Lebens-erwartung ist deutlich gestiegen. Gleichzeitig haben sich auch die Ansprüche an das Leben hinsichtlich Aktivität, Freizeitgestaltung oder Fitness verändert. Noch vor 20 Jahren galt ein 70-Jähriger als alt. Heute ist es ein „erst“ 70-Jähriger, der nicht mehr als alter Mensch gilt. Auch der Fortschritt der Medizin hat dazu beigetragen, dass die Lebenserwartung steigt. Wenn ein 82-jähriger Patient mit Kniegelenkproblemen zu mir kommt, der z. B. gerne Golf spielt oder Eisstock schießt, erwartet er Hilfe. Würden Sie es nicht auch für richtig halten, hier die Lebensqualität durch eine Ope-ration zu verbessern, die das leisten kann?

Ich bin nicht der Meinung, dass wir in Deutschland zu viel operieren. In jedem Berufsstand gibt es schwarze Schafe – es kommt auf den Einzelnen an. Nur weil die Zahlen so hoch sind, darf man nicht im Umkehrschluss feststellen, dass zuviel operiert wird. Es wird viel ope-riert, weil wir älter werden und einen höheren An-spruch an das Leben haben. Wir geben uns nicht mehr mit der Aussage „damit müssen Sie leben“ zufrieden. Patienten möchten die Möglichkeiten der modernen Medizin ausschöpfen. Es hängt vom einzelnen Opera-teur ab, dass nicht zu früh operiert wird.

Wann empfiehlt sich der Einsatz einer Knieprothese?

Ein Stufenschema halte ich für den richtigen Weg zum Erfolg. Man fängt mit konservativen Maßnahmen an, um maximale Linderung zu erzielen. Das bedeutet eben nicht, dass sofort operiert wird. So ein Stufen-modell kann wie folgt aussehen (siehe Grafik oben).

Wenn trotz konservativer Maßnahmen die Lebensqua-lität so eingeschränkt ist, dass der Patient täglich mit seinen Problemen konfrontiert wird, ist eine Opera-tion angezeigt. Weitere Kriterien sind nicht tolerable Schmerzen, starke Einschränkungen des Bewegungs-radius und Schwierigkeiten beim Verrichten von Din-gen des täglichen Lebens, also z. B. Kochen oder Ein-kaufen. Der Patient sollte dann wissen, was er von einer Knieprothese zu erwarten hat. Dazu gehört Schmerz-freiheit bzw. Schmerzarmut und ein Bewegungsradius von freier Streckung bis 120 Grad Beugefreiheit. Der Bewegungsumfang sollte durch eine Operation nicht schlechter werden. Im Gespräch mit unseren Patienten

Wird in Deutschland zu viel operiert? Kniegelenk im Fokus

klären wir, ob ihre Erwartungen realistisch sind: Erhofft sich der Patient Schmerzfreiheit, will er wieder Abfahrt-ski fahren? Nicht jeder Patient profitiert so von der OP, wie er und sein Arzt sich das erhoffen, nicht alle Aktivi-täten sind mit einem künstlichen Gelenk sinnvoll.

Was passiert, wenn zu früh operiert wird?

Wird eine solche Operation zu früh durchgeführt, wird der Patient mit dem Operationsergebnis nicht zufrie-den sein. Durch eine Operation erhofft sich ein Patient seinen Schmerz zu reduzieren und wieder Bewegungs-freiheit zu erlangen. Daher muss das Kniegelenk eines Patienten „schlecht genug“ sein. So lange muss man auf eine Operation warten und darf nicht operieren. Schließlich ist eine Gelenkprothese „nur“ eine gute Kopie von einem genialen Original.

Wird bei einer Operation von der hinteren Oberschenkel-rolle zu viel Kno-chen entfernt, nimmt die Beu-gefähigkeit ab, weil der Knochen zu früh anstößt (Impingement).

Konservative MassnahMen Ausschöpfung von physiotherapeutischen Maßnahmen

Ausschöpfung der medikamentösen Therapie

Einsatz von orthopädischen Hilfsmitteln (Schuhranderhöhung, Einlagenversorgung, Gelenkschienen)

Injektionstherapie (Spritzen in das Gelenk)

operationenGelenkspiegelung zur Dokumentation des Befundes und Auswahl des richtigen Vorgehens

Bein-Achsen- Korrekturen

Oberflächenersatz (Knieprothese) – Halb oder ganz

Achsgeführte Knieprothesen bei Verlust der stabilisierenden Bänder

1. 2. 3. 4.

5. 6. 7. 8.

Oberschenkelrolle

Stufenschema

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Statistik: Erst-implantationen eines Kniege-lenks

Was sollten Patienten wissen, wenn eine Operation ansteht und ein neues Kniegelenk implantiert werden muss?

Bei der Operation ist das Ergebnis von zwei Faktoren abhängig. Zum ei-nen von individuellen Risiken des Pa-tienten wie z. B. eine schicksalshafte Neigung zu einer ausgedehnten Vernarbung (Arthrofibrose), was zu einer Bewegungseinschränkung mit Schmerz führen kann. Das ist jedoch

unabhängig von der Qualität der Operati-on. Der zweite Faktor ist die Art und Wei-se, wie die Prothese eingesetzt wird. Das hat sehr viel mit der Erfahrung des Ope-rateurs zu tun. Die Kniegelenkoperation ist eine sehr komple-xe Operation, die der Operateur mit all sei-nen Problemen und Komplikationen sehr genau beherrschen muss. Mit der Pro-these sollte nur ge-nau das ersetzt wer-den, was vorher an kaputten Knorpeln entfernt wurde. Die Prothese darf weder zu groß noch zu klein sein. Es muss exakt die Anatomie wieder hergestellt werden. Der Patient kann z. B. umso besser das Knie beugen, je mehr Knochen an der

Rückseite der Oberschenkelrolle stehen bleibt (siehe Abbildung Seite 5). Im Klinikum führen wir eine dreidi-mensionale Planung der Knieprothese am Computer durch, um so individuell wie möglich die Prothese zu erstellen und einbauen zu können.

Die Operation macht 50 Prozent des Erfolgs aus. Die anderen 50 Prozent sind die richtige Indikation (Aus-wahl des OP-Verfahrens) zum richtigen Zeitpunkt und die korrekte Nachbehandlung.

Die Versorgung eines Patienten mit einer Gelenkpro-these bedeutet auch, dass sowohl Patient als auch Operateur längerfristig zusammenarbeiten. Eine Ope-ration ist nichts punktuelles. Es geht darum, den Pati-enten auch nach der Operation zu begleiten und zu betreuen.

Welche Rolle spielt der Zeitfaktor bei einer Operation?

Hier stellt sich die Frage, wo Erfahrung anfängt und wo Routine gefährlich wird. Wenn man zuviel Patienten behandeln muss und unter großem Zeitdruck steht, ist das nicht gut. Es darf während der Operation die Zeit, die für diese Operation zur Verfügung steht, über-haupt keine Rolle spielen. Es gibt Prothesen, die sind innerhalb einer Stunde implantiert, andere brauchen deutlich länger. Da eine Prothese mindestens 15 Jahre halten soll, muss ich mir auch die Zeit nehmen, diese perfekt einzubauen.

Lehnen Sie den Einsatz eines Kunstgelenkes auch ab?

Wenn der Einsatz eines Kunstgelenkes zu früh ist, d. h. wenn der Gelenkverschleiss noch nicht stark genug ist, lehne ich diese Operation ab. Oder wenn die Er-wartungen des Patienten an das Kunstgelenk so hoch sind, dass man sie als Operateur nicht erfüllen kann. Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn der Patient mit einer Knieprothese Laufsport betreiben möchte.

Halten Sie Mindestmengen bei Kniegelenks­operationen sinnvoll?

Ich bin kein Fan von Mindestmengen bezogen auf ein Krankenhaus. Der Gesetzgeber hat zuletzt 50 Kniegelenks-Ersatzoperationen pro Krankenhaus und Jahr gefordert. Verteilt man diese 50 Operationen auf 10 Operateure, so reduziert sich der Erfahrungsraum enorm. Deshalb halte ich nur dann Mindestmengen für sinnvoll, wenn sie auf den Operateur bezogen sind.

Wie kann ein Patient erkennen, wo er sich behandeln lassen kann?

Es ist nicht die Frage wo der Patient hingeht, sondern wer der Operateur ist. Es gibt eine bekannte Studie, die beschreibt, dass eine Operation immer so gut ist, wie der beste Mann am Tisch. Für mich persönlich ist eine Operation der größte Vertrauensbeweis, den ein Patient seinem Operateur entgegenbringt. Das muss ich mir auch als Operateur immer wieder klar machen. Vertrauen in den Operateur ist die wichtigste Voraus-setzung.

Quelle: Faktencheck Gesundheit 2013, Daten Wissenschaftliches Institut der

AOK, Berechnung und Darstellung DGOOC

Kreise wählen und vergleichen Eingriffe pro 100.000

Einwohner

A Kreis Landshut 146,04

B Stadt Landshut 91,16

C Kreis Dingolfing-Landau 174,51

Erstimplantationen eines Kniegelenks

Die Karte zeigt, wie vielen Einwohnern eines Kreises erstmals ein künstliches

Kniegelenk eingesetzt wurde, bezogen auf 100.000 Einwohner. Dies waren in

einigen Kreisen nur 73 von 100.000, anderswo 214. Betrachtet wird der Wohnort

der Patienten, nicht der Ort der Operation. Unterschiedliche Altersstrukturen in

den Kreisen wurden rechnerisch ausgeglichen. Angegeben ist für Kreise der

Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2011, um stabilere Werte zu erhalten, für Bund

und Länder Werte von 2011.

Kreise sortiert nach Eingriffen pro 100.000 Einwohner

Ausgewähltes Thema: Erstimplantationen eines Kniegelenks

AB

C

Legende: Eingriffe pro 100.000 Einwohner

73,10 110,10 123,70 136,10 152,30 214,30

0

50

100

150

200

250

129,50Bundesdurchschnitt

A

146,04

B

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Quelle: Faktencheck Gesundheit 2013, Daten Wissenschaftliches Institut der

AOK, Berechnung und Darstellung DGOOC

Kreise wählen und vergleichen Eingriffe pro 100.000

Einwohner

A Kreis Landshut 146,04

B Stadt Landshut 91,16

C Kreis Dingolfing-Landau 174,51

Erstimplantationen eines Kniegelenks

Die Karte zeigt, wie vielen Einwohnern eines Kreises erstmals ein künstliches

Kniegelenk eingesetzt wurde, bezogen auf 100.000 Einwohner. Dies waren in

einigen Kreisen nur 73 von 100.000, anderswo 214. Betrachtet wird der Wohnort

der Patienten, nicht der Ort der Operation. Unterschiedliche Altersstrukturen in

den Kreisen wurden rechnerisch ausgeglichen. Angegeben ist für Kreise der

Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2011, um stabilere Werte zu erhalten, für Bund

und Länder Werte von 2011.

Kreise sortiert nach Eingriffen pro 100.000 Einwohner

Ausgewähltes Thema: Erstimplantationen eines Kniegelenks

AB

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Legende: Eingriffe pro 100.000 Einwohner

73,10 110,10 123,70 136,10 152,30 214,30

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129,50Bundesdurchschnitt

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Quelle: Faktencheck Gesundheit 2013, Daten Wissenschaftliches Institut der

AOK, Berechnung und Darstellung DGOOC

Kreise wählen und vergleichen Eingriffe pro 100.000

Einwohner

A Kreis Landshut 146,04

B Stadt Landshut 91,16

C Kreis Dingolfing-Landau 174,51

Erstimplantationen eines Kniegelenks

Die Karte zeigt, wie vielen Einwohnern eines Kreises erstmals ein künstliches

Kniegelenk eingesetzt wurde, bezogen auf 100.000 Einwohner. Dies waren in

einigen Kreisen nur 73 von 100.000, anderswo 214. Betrachtet wird der Wohnort

der Patienten, nicht der Ort der Operation. Unterschiedliche Altersstrukturen in

den Kreisen wurden rechnerisch ausgeglichen. Angegeben ist für Kreise der

Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2011, um stabilere Werte zu erhalten, für Bund

und Länder Werte von 2011.

Kreise sortiert nach Eingriffen pro 100.000 Einwohner

Ausgewähltes Thema: Erstimplantationen eines Kniegelenks

AB

C

Legende: Eingriffe pro 100.000 Einwohner

73,10 110,10 123,70 136,10 152,30 214,30

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200

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129,50Bundesdurchschnitt

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146,04

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91,16

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174,51

KONTAKT Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus LerchTel. 0871 / 698-3706Fax 0871 / 698-3466Mail orthopaedie@

klinikum-landshut.de

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Warum ist die Leber einen eigenen Vortrag wert?

Die Leber ist das zentrale Organ, durch das das gesamte Blut aus dem Darm mit allen Nährstoffen und Giftstoffen hindurchfließt. Ent-sprechend werden auch alle zu-geführten Arzneimittel auf diesem Wege der Leber zugeführt, dort abgebaut und entgiftet.

Ab welchem Alter kann es zu Lebererkrankungen durch Medikamente kommen?

Die Wahrscheinlichkeit eines arz-neimittelbedingten Leberscha-dens nimmt mit der Zahl der Medikamente und dem Alter zu. In jungen Jahren ist es natürlich weniger wahrscheinlich, dass Me-dikamente über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen.

An welchen Symptomen erkennt man eine Leber­schädigung?

Eine Lebererkrankung verläuft schleichend und ohne große Be-schwerden. Diese können sich durch eine vermehrte Müdig-keit oder Gelenkbeschwerden äußern. Gelegentlich treten Hautausschlag, Gelbsucht oder Juckreiz auf.

Wie aussagekräftig sind denn dabei Leberwerte?

Leberwerte spiegeln nicht immer das wider, was

sich tatsächlich in der Leber abspielt. Es

ist zwar selten, doch kommt es vor, dass sich eine Le-

berentzündung nur histologisch, also durch eine

Biopsie, nach-weisen lässt. Grund-

sätzlich sind aber die Leberwerte am besten geeignet, eine medika-mentöse Schädigung der Leber zu erkennen.

Was ist mit der Leber, wenn man gleich mehrere Medika­mente einnehmen muss?

Die Kombination verschiedener Medikamente erhöht das Risiko, dass sich die einzelnen Substanzen beim Abbau in der Leber gegen-seitig behindern. Dies kann dazu führen, dass die Konzentration eines Medikamentes so stark an-steigt, dass es zu toxischen Wir-kungen kommt. Weiterhin können sich Medikamente beim Transport durch Zellmembranen behindern. Es kann also ein leberschädigender Effekt bei Einnahme vieler Medika-mente kommen, wobei es jedoch im Allgemeinen, abgesehen von wenigen Ausnahmen, zu keinen schweren Folgeschäden kommt.

Reicht es dann aus, lediglich das leberschädliche Medika­ment abzusetzen?

Ja, in 90 Prozent der Fälle bilden sich die Symptome nach dem Ab-setzen schnell wieder zurück.

Wird die Leber, beispielsweise nach einer Hepatitis, gegen­über Medikamenten empfind­licher?

Es gibt nur einige wenige Beispiele hierfür. Im Allgemeinen ist das Risi-ko für einen medikamentösen Le-berschaden für die Menschen mit und ohne Lebererkrankung gleich groß.

„Die Leber ist unser zentrales Organ“Prof. Dr. Axel Holstege über die Gefahr von Lebererkrankungen durch Medikamente

Prof. Dr. Axel Holstege hatte bei einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung im Klinikum das Thema „Leberschäden durch

Arzneimittel“ in den Mittelpunkt gestellt. Evi Ströhm hat mit Prof. Holstege im Anschluss an die Veranstaltung über dieses Thema gesprochen.

7Nr. 01 | März 2014

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In England bringen sich Menschen um, indem sie eine Überdosis Paracetamol schlucken. Die Wirkung auf die Leber ist ähnlich der einer Vergiftung mit einem Knol­lenblätterpilz. Sind denn Schmerzmittel dann generell nicht gut für die Leber?

Paracetamol ist in England ein häufig genutztes Mittel, um ei-nen Suizid zu begehen. Ursächlich ist hierfür die freie Verfügbarkeit außerhalb von Apotheken und in großer Menge. Paracetamol verursacht eine dosisabhängige Schädigung der Leber. In der rich-tigen Dosis eingenommen, ist es ein gutes Schmerzmittel. Alterna-tiven hierzu sind Diclofenac und Ibuprofen, die ebenfalls dosisun-abhängige Nebenwirkungen an der Leber verursachen können. Darüber hinaus können die soge-nannten NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) Darm und Nieren schädigen. Weiterhin können sie den Blutdruck erhöhen und koro-nare Herzerkrankungen mit ihren Folgen begünstigen.

KONTAKT Medizinische Klinik I Chefarzt Prof Dr. Axel HolstegeTel. 0871 / 698-3717Fax 0871 / 698-3476Mail [email protected]

Prof. Dr. Axel Holstege, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, beim Leber-Ultraschall.

Was halten Sie von Nah­rungsergänzungsmitteln und eine mögliche negative Wir­kung auf die Leber?

Wir brauchen hierzulande keine Nahrungsergänzungsmittel, weil wir durch eine ausgewogene, eu-ropäische Ernährung genügend Vitamine und Mineralstoffe zu uns nehmen. So kann unter Umständen zu viel Vitamin A die Leber schädi-gen. Vitamin E kann das Risiko für Ösophagus- und Prostata-Karzino-me erhöhen.

Wie reagiert denn die Le­ber auf die alternative, also chinesische und ayurvedische Kräutermedizin?

Die Frage ist, was in diesen Mi-schungen enthalten ist. Die ayur-vedische Medikation, die in Indien weit verbreitet ist, enthält auch po-tenziell toxische Substanzen, wie zum Beispiel Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Arsen. Die Art der Zusammensetzung dieser Medizin ist sehr variabel und häu-fig nicht nachvollziehbar. Zusätzlich wurden auch Arzneimittel wie Dicl-ofenac oder Kortison in diesen Zu-bereitungen nachgewiesen.

Warum kann die Pille bezie­hungsweise können Hormon­präparate einen Lebertumor verursachen?

Hormone regen die Zellen an, sich zu teilen. Dies trifft nicht nur auf

Östrogene zu, sondern auch auf Anabolika, die häufig zum Muskel-aufbau eingenommen werden.

Was ist mit den sogenannten Lipid­Senkern, die ja direkt auf die Leber einwirken?

Diese können die Leber unter Um-ständen schädigen, jedoch nicht mehr als andere Medikamente.

Wie ernst ist eine Fettleber zu nehmen?

Eine Fettleber führt auch zur Er-höhung der Leberwerte und kann in seltenen Fällen zu einer Leber-zirrhose führen. Es sollte geprüft werden, ob die Ursachen für eine Fettleber behandelt oder beseitigt werden können. Solche Ursachen sind ein erhöhter Blutfettspiegel, Übergewicht oder Diabetes mel-litus. Die Behandlung dieser Risi-kofaktoren zusammen mit einer Gewichtsabnahme um fünf bis zehn Prozent des Körpergewichtes können die Erkrankung vollständig rückgängig machen.

Das Interview führte Evi Ströhm, freie Mitarbeiterin der Landshuter Zeitung

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Perfekte Infrastruktur im Klinikum

„Bislang verliefen alle Operationen hervorragend. Das Team ist sehr gut, sehr nett, sehr kompetent. Sowohl auf der Station, als auch im OP“, so Dr. Enrique Rojas. Fürs Kli-nikum hatte er sich aus mehreren Gründen entschieden. Es gibt hier viel mehr Disziplinen. Als Schwer-punktversorger bietet das Klinikum den Chirurgen interessantere Fälle als ein Grundversorger. „Es ist hier einfach alles vorhanden. Es gibt spezielle HNO-Teams im OP und in der Pflege, die Instrumentenbe-stückung klappt hervorragend. An-fang März hat er bereits erstmalig in Landshut eine Kehlkopfopera-tion durchgeführt, um einen Tumor am Kehlkopf zu entfernen.

Kann auch interdisziplinär

Im Klinikum will Dr. Rojas eng mit den anderen Hauptabteilungen zusammenarbeiten. Er freut sich bereits auf die ersten Operationen mit den Neurochirurgen, den Ge-fäßchirurgen und den Thoraxchir-urgen. Es gibt viele Geschwulste, die sich nur gemeinsam behandeln lassen. Dr. Rojas kann sich auch vorstellen, im Rahmen des Trauma-zentrums am Klinikum bei Notfäl-len einzuspringen, um die Unfall-chirurgen zu unterstützen.

Über Oettingen nach Landshut

Dr. Enrique Rojas ist in Spanien geboren, kam aber bereits mit zwei Jahren nach Deutschland. Er ist in Oettingen aufgewachsen. In München und Mannheim/Heidel-berg hat er Medizin studiert. Dass er sich auf HNO spezialisiert, war ihm schnell bewusst. „Ich hatte immer ein Interesse am Kopf und die HNO bietet zum einen ein brei-tes Spektrum an operativer Tätig-keit, aber auch viel Abwechslung durch konservative Therapiefor-men wie bei Gehörsturz, Tinnitus oder Schwindel“, so Dr. Rojas. Dieses riesige Spektrum habe ihn früh begeistert. Seine erste beruf-liche Station war die Universitäts-klinik Aachen. Dort war er zuletzt als Oberarzt beschäftigt, bevor er sich niederließ und nach Landshut in die Gemeinschaftspraxis von Dr. Pätzold und Dr. Sturm wechselte.

Neben Dr. Enrique Rojas arbeiten bereits Prof. Dr. Karl Götte und Dr. Kurt Schlechtweg als Belegärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Klinikum Landshut.

Neuer Belegarzt für HNO Dr. Enrique Rojas erweitert das medizinische Leistungsspektrum

KONTAKT Gemeinschaftspraxis Dr. Pätzold – Dr. Sturm Belegarzt Dr. Enrique Rojas Tel. 0871 / 2 14 70Fax 0871 / 2 81 87Mail [email protected]

Seit Mitte Januar operiert Dr. Walter Enrique Rojas im Klinikum Landshut als Belegarzt für Hals-Nasen-Ohren-heilkunde (HNO). Er arbeitet in der Gemeinschaftspra-

xis von Dr. Pätzold und Dr. Sturm in Landshut. Im Klinikum führt er alle gängigen Operationen seines Fachgebietes durch. Wegen des onkologischen Schwerpunkts, den das Klinikum hat, kommen viele onkochirurgische Fälle hinzu. Dazu gehören Tumore im Rachen, am Kehlkopf, am Schädel, an den Ohren, der Nase oder in der Mundhöhle. Dr. Rojas wird auch plastische Operationen durchführen.

Wohin geht’s in den Urlaub? Ich fahr fast immer nach Spanien. Meist nach Andalusien, wo meine Eltern herkommen.

Was wollten Sie als Kind werden? Mein Berufswunsch war immer schon Arzt.

Mit wem möchten Sie gerne für einen Tag tauschen? Cristiano Ronaldo. Einmal im Estadio Santiago Bernabéu aufzulaufen, muss ein tolles Gefühl sein.

Was machen Sie am liebsten an Ihren freien Tagen? Sport jedweder Art. Vor allem Fitness und Squash.

Was ist ihr Lieblingsfilm? Die Rocky­Filme.

5 FRAGEN AN …

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Kampf dem ÜbergewichtNeues Abnehmprogramm im Klinikum

Mit dem Programm OPTIFAST-52 bietet das Klinikum Landshut jetzt einen Weg an, gesund und nachhaltig abzunehmen. Eine Langzeitstudie mit rund 8.300 Teilnehmern hat bestätigt, dass kein anderes nicht-chi-rurgisches Programm solche Erfolge hin-sichtlich Gewichtsreduktion und damit Ver-ringerung von einhergehenden Krankheiten wie Bluthochdruck, Fettleber oder Diabetes sowie Steigerung der Lebensqualität er-zielt. „Bei OPTIFAST-52 werden die Teilnehmer über einen Zeitraum von 52 Wochen um-

fassend von einem interdisziplinären Team betreut, so dass am Ende eine langfristig stabile Gewichtsabnahme steht“, erläutert Oberarzt Dr. Robert Matzberger, ärztlicher Leiter des Programms im Klinikum Lands-hut. Das Abnehmprogramm richtet sich an übergewichtige Menschen mit einem Body-Mass-Index von über 30.In den ersten Wochen wird das gewohnte Essen durch Trinknahrung, die 800 Kalorien pro Tag liefert, ersetzt. Das lässt die Kilos purzeln. „Diese große Gewichtsreduktion gleich am Anfang motiviert die Teilnehmer

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an starkem Übergewicht. Viele von ihnen haben schon diverse Radikalkuren und Gewaltdiäten hinter sich und kennen den berühmten Jojo-Effekt nur zu gut. Zum Erfolg führt jedoch nur eine langfristige

Stabilisierung des reduzierten Körpergewichts, um auch dauerhaft Risikoerkrankungen zu vermeiden.

Heute herrscht Zeit des Überflusses

Mittlerweile fehlen uns diese natürlichen Schwankun-gen. Wir leben in einer Zeit des ganzjährigen Über-flusses. Wir müssen uns also selbst darum kümmern, wieder auf ein normales Betriebsgewicht zu kommen. Am Anfang des Kampfes gegen die Pfunde muss die eigene Einsicht stehen, dass es nicht mehr so weiter-gehen kann, wie bisher. Dann muss der Wille folgen, etwas ändern zu wollen und ein realistisches Ziel ge-setzt werden, wie viel von dem saisonalen Überge-wicht abgebaut werden soll. Die Überwachung erfolgt am besten durch eine tägliche Gewichtskontrolle, im-mer morgens, nüchtern, nach dem Gang zur Toilette. So muss man, anders als beim abendlichen Wiegen, das schlechte Gewissen nicht mit in den Schlaf neh-men. Um eventuelle „Erinnerungsschwächen“ von vornherein auszuschließen, empfiehlt sich die tägliche Dokumentation der Ziffern auf der Waage.

Zwei Stellgrößen gegen Winterspeck

Das Körpergewicht wird stark von Kalorienverbrauch und Kalorienzufuhr geprägt. Damit hat jeder zwei

Stellgrößen, über die er sein Gewicht steuern kann. Dr. Robert Matzberger rät, vor dem Jahresabonne-ment für das glitzernde Fitnessstudio erst einmal im Alltag die Gewohnheiten umzustellen, um die Ener-giebilanz dauerhaft zu verbessern. Treppenhaus statt Lift, Fahrrad oder zu Fuß statt Auto oder Bus. Wenn doch das Auto genommen wird, dann einfach weiter weg parken und bei der Busfahrt ein oder zwei Hal-testellen eher aussteigen. „Mit diesen Maßnahmen könnte jeder ohne großen Mehraufwand bereits ei-nen Anteil der eigentlich zu empfehlenden 30 – 45 Minuten täglicher körperlicher Anstrengung bewerk-stelligen, die den Körper so belasten sollten, dass man sich dabei gerade noch unterhalten könnte“, so Dr. Matzberger.

Freizeitverhalten ändern

Wer es nicht schafft, seinen Alltag so umzubauen, muss sein Freizeitverhalten ändern und zusehen, dass er dort seinen Kreislauf täglich 30 – 45 Minuten in Schwung bringt. Wem hier die Ideen fehlen oder wer keine Gleichgesinnten findet, um sich zu motivieren, der kann nun professionelle Hilfe in Fitnesstempeln

Der Winterspeck ist ein Produkt der Evolution und lässt sich bei vielen Lebewesen beobachten. Durch die Möglichkeit saisonaler Gewichtsschwankungen soll der Körper in Zeiten des Überflus-ses für Zeiten des Mangels vorsorgen. Der Herbst trägt zu vermindertem Kalorienverbrauch bei.

Weniger Tageslicht, viel Nebel und niedrige Außentemperaturen verringern die Aktivität der Menschen. Gleichzeitig sind das Herbstende und der Winteranfang von kulturellen Festen geprägt, die zu einer erhöhten Kalorienaufnahme führen. Was dem kanadischen Bären der Lachszug an Kalorien zuführt, das bringen uns Kirchweih, St. Martin, Nikolaus, Weihnachten und Silvester mit Braten, Plätzchen und Glühwein. Unsere Vorfahren, genauso wie die Lebewesen in freier Natur, hatten dadurch ein gewisses Polster angelegt, also den Winterspeck, von dem sie in der kargen Zeit des Winters zehren konnten. Bis im Frühling alle wieder aus ihren Behausungen herauskrochen, hatten sie durch Entbehrungen ihre vorwinterliche Statur wieder erreicht und waren glücklich.

Weg mit dem Winterspeck – aber wie?Dr. Robert Matzberger gibt Tipps im Kampf gegen unerwünschte Pfunde

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und spornt zum Durchhalten an“, weiß Dr. Matzberger. Anschließend wird die Ernährung nach und nach wieder aufgebaut, allerdings unter neuen, kalorienarmen Vorzeichen. Zusätzlich stehen Herz-Kreislauf-Training, Nordic Walking bzw. Aus-dauertraining auf dem Programm. Bei den wöchentlichen Gruppen-treffen können sich die Teilnehmer austauschen. Laut einer Studie, die im Internati-onal Journal of Obesity veröffent-licht wurde, betrug nach einem Jahr der durchschnittliche Ge-wichtsverlust bei Frauen 19,6 und

bei Männern 26,0 Kilogramm. Bei allen Teilnehmern nahm der Bauchumfang im Durchschnitt um elf Zenti-meter ab. Das Fazit der Untersuchung: Das nicht-chir-urgische, ambulante Gewichtsmanagementprogramm OPTIFAST-52 ist eine hocheffektive Therapie bei Über-gewicht und den damit verbundenen Erkrankungen.Kontakt und Information unter Tel. 0152/09167441 (Sigrid Eichinger)

oder Sportvereinen in Anspruch nehmen. „Hier sei nochmals an den oben genannten eigenen Willen erinnert, ohne den sich an der Kalorienfront nichts be-wegen wird“, warnt Dr. Matzberger.

Ernährung umstellen

Die zweite Stellschraube ist eine Verminderung der Ka-lorienzufuhr. Wichtig ist hier die Kontinuität. „Rasches Schlankhungern ist nicht zielführend, da dadurch eine weitere von der Evolution mitgegebene Einrichtung aktiviert wird, nämlich die Fähigkeit zur Stoffwechse-lumstellung, die es dem Körper ermöglicht, die dann angebotenen Nahrungsmittel noch effektiver auszu-nutzen. Wenn man dann nach der Fastenphase zufrie-den zu seinen alten Ernährungsmustern zurückkehrt, holt man nicht nur seinen gewonnenen Vorsprung auf, sondern wird sein Ausgangsgewicht übertreffen. Dieser Jo-Jo-Effekt wird nur Frustration erzeugen“, erklärt Dr. Robert Matzberger.Viele täuschen sich auch bei der tatsächlichen Kalori-enzufuhr selbst. Die Hauptmahlzeiten werden sparta-nisch gestaltet, um in der Gemeinschaft seinen Ehr-geiz zu demonstrieren.Aber wie sieht es dazwischen aus? Ausreichendes Trinken ist beim Abnehmen essentiell. Limonaden, Fruchtsäfte oder Alkohol sind aber wahre Kalorien-bomben. Dagegen helfen nur extreme Verdünnung oder totaler Verzicht. Dazu kommen noch die unzäh-ligen Zwischenmahlzeiten. Das kleine „Frühstückchen morgens halb zehn in Deutschland“, der kraftspendende Riegel, der Kuchen zum Kaffee, Popcorn und Nachos im Kino, Flips, Chips und Nüsse beim geselligen Abend im Freundeskreis oder allein vor dem Fernsehgerät… „Diese Mahlzeiten sind keine Nahrungsmittel, sondern Ge-nussmittel und der Feind jedes Kalorien-konzeptes“, betont Dr. Matzberger.

Ernährungsprotokoll gegen Selbst­täuschung

Oft hilft beim Kampf gegen die Zwischenmahlzeiten nur eine Dokumentation der zugeführten Nahrungs- und Genussmittel, um sich bewusst zu machen, was man alles in sich aufnimmt. Wichtig ist dabei natürlich die Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. „Wir sind keine Pflanzen, denen die Sonne Energie zuführt und leben auch nicht in einem Mastbetrieb mit automatisierter Nahrungszufuhr. Wir entscheiden alle selbst, was wir an Nahrung zu uns nehmen und wieviel“, sagt Dr. Ro-bert Matzberger.Die hier angebotenen Strategien eignen sich prinzi-piell für alle Arten von Übergewicht und können von jedem Abnehmwilligen umgesetzt werden. „Sollten Sie allerdings unter Begleiterkrankungen wie Diabe-tes, Herzproblemen, onkologischen Erkrankungen oder unter massiver Fettleibigkeit leiden, dann sollte bei unbedingtem Willen zur Veränderung der Arzt des Vertrauens in den Plan miteinbezogen werden“, so Dr. Matzberger.Mit der nötigen Einsicht, dem Willen und dem Be-wusstsein, selbst für die Veränderung verantwortlich zu sein, steht mit den hier aufgeführten Tipps einer dauerhaften Gewichtsreduktion nichts mehr im Weg.

KONTAKT Medizinische Klinik I Oberarzt Dr. Robert MatzbergerTel. 0871 / 698-3717Fax 0871 / 698-3476Mail [email protected]

Ein Team bestehend aus Ärzten, Psychologen, Ernährungsberatern und Physiotherapeuten aus dem Klinikum Landshut begleiten durch das 52-wö-chige Abnehmprogramm.

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Auslöser unklar

Die Ursache für die Erkrankung liegt im Immunsystem, also dem körpereigenen Abwehrsystem. An-tikörper greifen das Gewebe der Schilddrüse an und schädigen es. Der Auslöser ist noch unbekannt. Es gibt aber viele Theorien. Sie reichen von schweren Viruserkran-kungen über Stress bis zu Umwelt-einwirkungen. Als relativ sichere Ursache gilt eine sehr hohe Jodzu-fuhr, die weit über das hinausgeht,

Hashimoto-Thyreoiditis… nicht heil-, aber behandelbar

KONTAKT Klinik für Nuklearmedizin Chefarzt Dr. Bernhard ScherTel. 0871 / 698-3340Fax 0871 / 698-3458Mail nuklearmedizin@

klinikum-landshut.de

Der Name verheißt nichts Gutes. Die meisten vermuten da-hinter etwas Asiatisches, eine gefährliche Erkrankung, etwas mit dem Otto Normalverbraucher nie in Kontakt kommen

möchte. Viele, die unter Schilddrüsenproblemen leiden, kennen die beiden Worte. Der japanische Arzt Hakaru Hashimoto hatte die Krankheit 1912 entdeckt und ihr seinen Namen gegeben. Hashimo-to-Thyreoiditis nennt sich die schwer zu entdeckende chronische Entzündung der Schilddrüse. Es ist die häufigste Autoimmunerkran-kung des Menschen. Außerdem ist Hashimoto die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Je nach Studie tragen bis zu 10 Prozent der Menschen die Veranlagung für diese chronische Schild-drüsenerkrankung in sich.

was gewöhnlich über die Nahrung aufgenommen wird. Auch die Gene spielen eine Rolle.Bricht Hashimoto-Thyreoiditis aus, kommt es nicht gleich zur Schild-drüsenunterfunktion. Zu Beginn können die Symptome einer Über-funktion dominieren. Die Betrof-fenen sind nervös, reizbar, zittrig, können Schlaf- oder Herzrhyth-musstörungen haben. Langfristig folgen die Symptome einer Schild-drüsenunterfunktion. Antriebslo-sigkeit, depressive Verstimmun-gen, Muskelschwäche, Haarausfall, Verdauungsstörungen oder ver-langsamter Herzschlag.

Schwierige Diagnose

Diese Vielzahl an Symptomen und die langfristige Veränderung der Symptome machen es den Me-dizinern schwer, Hashimoto ein-wandfrei zu diagnostizieren. Jeder Betroffene leidet unter ganz unter-schiedlichen Symptomen. Aussa-gekräftig für die Diagnose ist der Antikörperwert gegen Thyreoper-oxidase (TPO), ein Enzym, das bei der Entstehung der lebenswich-tigen Schilddrüsenhormone eine große Rolle spielt. Ein erhöhter Wert der TPO-Antikörper kann ein Zeichen für Hashimoto sein. Eine geringere Rolle spielen die Anti-körper gegen Thyreoglobulin (Tg). Tg ist ein Schilddrüsenprotein, mit welchem die Schilddrüsenhormo-ne gebildet werden.

Therapie mit Hormonersatz

Als Therapie für Hashimoto blei-ben je nach Fortschritt der Erkran-kung nur Medikamente. In der Regel verschreibt der Arzt Levo-thyroxin. Betroffene müssen das ganze Leben über jeden Morgen eine Tablette mit den Schilddrü-senhormonen zu sich nehmen. Besonders wichtig ist die Behand-lung der Schilddrüsenunterfunkti-on bei Schwangeren, da das Kind ansonsten bleibende Schäden vom Schilddrüsenhormonmangel der Mutter davontragen kann.Mit den Hormontabletten lassen sich die Symptome von Hashimo-to behandeln, also die mangelnde Produktion der Schilddrüsenhor-mone. Die Autoimmunkrankheit selbst ist aber nicht behandelbar. Bis heute gibt es noch keine The-rapie gegen die fehlgeleitete Pro-duktion von Antikörpern gegen das körpereigene Schilddrüsenge-webe.Manche Betroffene fühlen sich trotz ausgeglichenem Hormon-haushalt nicht gesund. Hier müs-sen die Ärzte individuell zusätzliche Therapiemöglichkeiten für die Be-schwerden finden. Beispielsweise können eine Ernährungsumstel-lung oder die tägliche Einnahme von Selen in manchen Fällen zum Wohlbefinden beitragen, den Schilddrüsenhormonmangel oder die Produktion der Antikörper aber nicht beseitigen.

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Zeit ist Hirn

„Beim Schlaganfall zählt jede Mi-nute“, so Prof. Dr. Josef Heckmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Klinikum Landshut und Leiter der ersten überregional zertifizier-ten Stroke Unit in Niederbayern. Der Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns. In über 80 % der Fälle wird die Störung durch ein Blut-gerinnsel verursacht, das die Hals-schlagader verstopft. Je länger das Gehirn unterversorgt ist, desto mehr Gehirnzellen sterben ab und desto größer ist der bleibende Schaden. Deswegen ist es wichtig, die Symptome schnell zu erkennen (siehe Infokasten). Je nach Schwe-regrad und dem Hirnareal, das

vom Sauerstoffmangel betroffen ist, können die Symptome variie-ren. Bei einem hängt der Mundwin-kel, dem anderen fällt plötzlich das Sprechen schwer. Weitere Sympto-me sind Sehstörungen, vom plötz-lichen Erblinden bis zum Sehen von Doppelbildern, oder halbseiti-ge Lähmungserscheinungen.

Bei ersten Anzeichen sofort die 112

Fallen Ihnen an sich selbst oder an anderen diese Symptome auf, zögern sie nicht, sofort einen Not-ruf abzusetzen. Besser den Arzt einmal zu oft rufen, als zu warten, bis es zu spät ist. Bei Verdacht auf Schlaganfall die Uhrzeit notieren, wann das erste Mal die Symptome auftraten. Damit die Thrombolyse, also die Auflösung des Blutgerinn-sels noch Erfolg hat, muss der Pa-tient spätestens drei Stunden nach dem Schlaganfall in eine Stroke Unit kommen. Je schneller eine fachkundige Thrombolyse durch-geführt wird, desto größer ist die Chance, die Folgeschäden eines Schlaganfalls zu reduzieren oder gar komplett zu vermeiden.

Zeit ist Hirn – Schlaganfall-versorgung im Klinikum Überregional zertifizierte Stroke Unit ermöglicht bessere Behandlung

Rund 270.000 Menschen erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall und es werden immer mehr. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste

Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Er ist außerdem die Hauptursache von Behinderungen im Erwachsenenalter. Etwa ein Drittel aller Schlaganfallpatienten leiden unter dauerhaften Behinderungen.

Zertifizierung als Stroke Unit erhöht Heilungserfolg

In einer nach den Kriterien der Deutschen Schlaganfall-Gesell-schaft und der Stiftung Deutsche-Schlaganfallhilfe zertifizierten Stro-ke Unit läuft die Versorgung nach einem klar definierten Schema ab.

Eine überregional zertifizierte Stro - ke Unit wie die im Klinikum Lands-hut muss mindestens sechs Stro-ke Unit-Betten vorhalten und 500 Schlaganfallpatienten im Jahr be-handeln, sowie über eine eigene Abteilung für Neurologie verfü-gen. Für eine überregionale Zerti-fizierung müssen zudem hohe An-forderungen an die diagnostische und therapeutische Ausstattung, sowie an das Personal erfüllt wer-den. Eine Zertifizierung garantiert dafür den Schlaganfallpatienten eine optimale Behandlung.

Zeitoptimierter Ablauf bei Schlaganfallpatienten

Geht bei der Rettungsleitstelle ein Notruf mit Verdacht auf Schlag-

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anfall ein, wird immer der Notarzt hinzuge-zogen. Dieser prüft, ob der Patient für eine Lyse-Behandlung, also für die Auflösung des Blutgerinnsels in Betracht kommt. Ist das der Fall, dann nimmt das Rettungsteam sofort Kontakt zur interdisziplinären Notaufnahme des Klinikums Landshut auf.

Während der Patient unterwegs ist, wird im Klinikum der neurologische Stroke Unit-Arzt verständigt. Er bekommt alle wichtigen Vor-informationen zum Patienten. Gleichzeitig wird die cranielle Computertomographie (CCT) für den Patienten reserviert, die La-borabnahme und der Behandlungsplatz auf der Stroke Unit vorbereitet. Kommt der Ret-tungswagen im Klinikum an, warten bereits der Stroke Unit-Arzt und die Pflegekräfte, um den Patienten zu übernehmen.

In der Notaufnahme werden von den Pflege-kräften die Werte des Patienten genommen. Der Stroke Unit-Arzt beginnt mit einer ersten Untersuchung und Anamnese nach Checklis-te. Dann erfolgen das CCT und die Entschei-dung über eine Thrombolyse-Behandlung. Ist eine medikamentöse Auflösung des Ge-rinnsels möglich, wird damit unmittelbar be-gonnen.

Bis zu drei Tage auf der Stroke Unit

Anschließend wird der Patient auf die Stroke Unit verbracht und dort überwacht. Insge-samt bleibt ein Patient bis zu drei Tage zur Akutbehandlung auf der Stroke Unit. Er er-hält weitere diagnostische Untersuchungen, Therapien, wird an Monitoren überwacht und beginnt mit der Frührehabilitation.

Dieses Konzept, das hinter einer zertifizier-ten Stroke Unit steht, hat einen signifikanten Nutzen für den Patienten. Es gibt nachweis-lich weniger bleibende Behinderungen und weniger Patienten, die versterben.

Vielfalt an Disziplinen sorgt für Flexibilität

Dazu trägt das Satellitensystem der Stroke Unit im Klinikum bei. So kann die Neurologie auf Hauptabteilungen für Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Kardiologie und Radiologie zurückgreifen. Mit Unterstützung der Kardio-logie und Radiologie wird die genaue Ursa-che des Schlaganfalls herausgearbeitet. Bei einem gehirnschwellenden Infarkt entlasten die Neurochirurgen die beengende Schä-delhöhle und saugen bei Gehirnblutungen das Blut ab. Sind hochgradige Engstellen der hirnzuführenden Gefäße die Ursache des Schlaganfalls, stellen die Gefäßchirurgen die optimale Durchblutung wieder her.Für den Schlaganfallpatienten bedeutet die Stroke Unit im Klinikum Landshut eine opti-male Behandlung und größtmögliche Flexi-bilität im Falle von Komplikationen.

INFO FAST-TEST von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe

FAST, englisch für „schnell“, steht dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

Der Test gehört mittlerweile auch in Deutschland zur Grundausbildung von Rettungspersonal. Die meisten Schlaganfälle lassen sich so inner-halb weniger Sekunden feststellen.

Face: Bitten Sie die Person zu lä-cheln. Ist das Gesicht einseitig ver-zogen? Das deutet auf eine Halbsei-tenlähmung hin.

Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, sinken oder drehen sich.

Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt ver-mutlich eine Sprachstörung vor.

Time: Wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Sympto-me.

KONTAKT Klinik für Neurologie Chefarzt Prof. Dr. Josef HeckmannTel. 0871 / 698-3719Fax 0871 / 698-3467Mail [email protected]

Grüner Tee senkt Herzinfarkt- und SchlaganfallrisikoEine japanische Langzeitstudie des nationalen japanischen Kreislaufzentrums in Osaka hat beobachtet, dass Menschen, die mindestens zwei Tassen grünen Tee pro Tag trinken, seltener einen Schlaganfall oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung erleiden als sporadische Teetrinker.Die japanischen Forscher haben über 82.000 Japaner im Alter zwischen 45 und 74 Jahren ausgewählt, die weder Krebs haben, noch an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Die Versuchspersonen haben in der Studie dreizehn Jahre lang regelmä-ßig ihren Teekonsum dokumentiert und sind einmal pro Jahr untersucht worden.Das Ergebnis dieser großen Langzeitstudie zeigte bei den regelmäßigen Tee-trinkern ein um bis zu 20 Prozent geringeres Risiko von Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Prof. Dr. Stephan Holmer, Chefarzt der Kardiologie im Klinikum Landshut, weist aber darauf hin, dass es sich bei der Studie nur um eine Beobachtungsstudie handelt. „Das Ergebnis ist sehr interessant und bestätigt frühere kleinere Untersuchungen. Ob jedoch die Inhaltsstoffe von Grünem Tee für das geringere Risiko wirklich verantwortlich sind, kann mit einer Beobach-tungsstudie nicht beantwortet werden. Generell könnten auch andere Faktoren das niedrigere Erkrankungsrisiko verursachen, wie beispielsweise eine gesündere Lebensweise“, so Prof. Holmer.

Schon gewusst?

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Kopfschmerzen bis zur Bewusstlosigkeit

An jenem Morgen hatte er gegen-über Kollegen über plötzliche, sehr starke Kopfschmerzen geklagt. Wenige Sekunden später wurde er bewusstlos und fiel vom Baugerüst. Dem Notarzt war klar, es muss eine neurologisch-neurochirurgische Ursache vorliegen, deshalb ging es sofort ins Klinikum Landshut, dem einzigen Haus im westlichen Nie-derbayern mit Hauptabteilungen für Neurologie und Neurochirur-gie. Die Erstdiagnose lautet Ver-dacht auf Schädel-Hirn-Trauma.

In 47 Minuten von der Not­aufnahme auf den OP­Tisch

Um 10:43 Uhr hatte die interdiszi-plinäre Notaufnahme Marek T. auf-genommen. Er durchlief die in den

Neurochirurgen retten 32-jährigen FamilienvaterBauarbeiter fällt mit geplatztem Hirnaneurysma vom Gerüst

Marek T. hat eine Frau und zwei Kinder. Für den Lebensunterhalt seiner Familie hat es ihn von einer Kleinstadt nordöstlich von Warschau bis nach Landshut verschlagen, genauer gesagt bis zu einer Baustelle im Landkreis Landshut.

Dort hatte er für eine Gleiwitzer Firma gearbeitet. Gutes Geld für harte Arbeit. Ein Handel, der lange Zeit gut ging, bis eines Morgens seine Welt auf den Kopf gestellt wurde.

Richtlinien eines überregionalen Traumazentrums vorgegebenen Schritte. Schockraum und danach die sogenannte Traumaspirale, eine Computertomographie (CT) des ganzen Körpers. Trotz des Sturzes vom Gerüst, hatte er kei-nerlei Knochenbrüche erlitten. Das CT-Bild zeigte aber eine sogenann-te Subarachnoidalblutung (SAB) im Gehirn. Blut dringt in den mit Hirn-wasser gefüllten Raum um das Zen-tralnervensystem ein.

Die Neurochirurgen veranlassten eine CT-Angiographie zur Gefäß-darstellung. Dabei entdeckten Sie ein geplatztes Aneurysma im Ge-hirn. Um 11:30 Uhr hatten Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, und des-sen leitender Oberarzt Dr. Michael Schütze den Patienten bereits auf dem Operationstisch.

Jeder Zehnte hat Aneurysma

„In Deutschland hat circa jeder Zehnte ein Aneurysma im Körper“, so Dr. Michael Schütze. „Die meis-ten wissen nichts davon und wer-den es auch ein Leben lang nicht bemerken.“ Jedes Aneurysma birgt aber prinzipiell das Risiko eines Ris-ses, „wobei man daran aber nicht unbedingt verblutet“, betont Dr. Schütze. Ein Aneurysma reißt, blu-tet und schließt sich dann wieder. Die häufigste Ursache für einen Riss ist hoher Blutdruck in Folge von körperlicher Anstrengung.

Dreieinhalb Stunden im OP

Die Blutung durch das gerissene Hirnaneurysma hat bei Marek T. zu einer Aufstauung des Hirnwassers, zu einer massiven Hirnschwellung und damit auch zur Bewusstlo-sigkeit geführt. Prof. Dr. Dieter Woischneck hatte im Rahmen der Operation zunächst einen hand-tellergroßen Teil des Schädelkno-chens entfernt. Dies war einerseits nötig, um Druck vom Gehirn zu nehmen, andererseits mussten der Chefarzt und sein Stellvertreter an das Aneurysma herankommen und abklemmen. Zwei Drittel der Patienten überleben diese Opera-tion nicht. Von dem überlebenden Drittel haben weitere zwei Drittel bleibende Schäden wie Lähmun-gen oder andere neurologische Störungen, die den Patienten zum Pflegefall machen können. Prof. Woischneck und Dr. Schütze hatten in rund zweieinhalb Stunden das Aneurysma erfolgreich abklemmen können. Insgesamt dauerte die Operation dreieinhalb Stunden. Neben der Versorgung des Aneu-rysmas hatten die Neurochirurgen noch eine externe Ableitung für das Hirnwasser als weitere akut

Das Team der Station 4b an Marek T's letzten Tag im Klinikum hat ihn lieb gewonnen. (v.l.n.r.) Gesundheits- und Krankenpflegerin Dorota Rak, stellv. Stationsleiterin Heidi Steinbauer, die neurochirurgischen Oberärzte Steffen Ulrich Pauli und Dr. Michael Schütze, die Physiotherapeutin Christine Gmeineder und Pflegeschüler Matthias Schameck.

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lebensrettende Maßnahme instal-liert.

Ohne gravierende Folgeschä­den

Trotz der hohen Komplexität und der statistisch schwierigen Progno-se verlief die Operation ohne Pro-bleme. Marek T. hat die Operation sehr gut überstanden. Er wird we-der Lähmungen, noch gravieren-de neurologische Störungen oder Sprachstörungen behalten.

Direkt nach der Operation erhielt der 32-Jährige eine vierwöchige In-tensivtherapie auf der Intensivstati-on. Er wurde künstlich beatmet. Das große Problem in dieser Phase war der sogenannte Vasospasmus, eine krampfartige Verengung der Blutgefäße im Gehirn. Die Gefäße reagierten auf die Abbauprodukte, die durch das Blut entstanden, das aus dem geplatzten Aneurysma ausgetreten ist. Dadurch drohte vier Wochen lang ein Hirninfarkt und Schlaganfall. Die Neurologen hatten T. aber unter Kontrolle und den Vasospasmus behandelt.

Patient spricht weder Deutsch noch Englisch

Als sich Marek T. langsam erholte und im Klinikum erstmals wieder zu sich kam, wurde allen Beteilig-ten klar, dass er kein Wort Deutsch versteht und sich auch nicht auf Englisch verständigen konnte. Hil-

fe kam in Form von Sylvia Cieplin-ski, eine speziell ausgebildete Ge-sundheits- und Krankenpflegerin auf der Intensivstation. Sie spricht polnisch, hatte T. über jeden medi-zinischen Behandlungsschritt infor-miert und sich unermüdlich durch Polen telefoniert. Sie hatte Kon-takt zu seinen Verwandten herge-stellt und sich bemüht, für T. eine Nachbehandlung in Polen zu or-ganisieren. Dessen Krankenkasse zahlt im Ausland nur für die Akut-versorgung. Auch ein deutscher Patient bekommt bei einem Unfall im Ausland zunächst nur die Akut-versorgung bezahlt und wird im Anschluss für den Transport in die Heimat vorbereitet, wo er weiter versorgt wird. Für diesen Transfer ist meist eine Zusatzversicherung nötig.

Arbeitgeber finanziert Rück­transport

Marek T. hatte weder das Geld für den Rücktransport, noch eine Zusatzversicherung. Er hatte statt-dessen einen Arbeitgeber, der die rund 2.000 Euro für den Rück-transport in die Heimat aufbrachte. Ein polnischer Rettungssanitäter und ein Arzt kamen ihn mit einem umgerüsteten PKW eines franzö-sischen Krankentransportdienst-leisters abholen. Bis dahin blieb er nach der Intensivtherapie noch auf der neurochirurgischen Normalsta-tion. Ein Psychosyndrom stand ei-nem unmittelbaren Rücktransport

zunächst noch im Weg. Auf Station 4b hatte T. in der Gesundheits- und Krankenpflegerin Dorota Rak einen neuen wichtigen, polnisch spre-chenden Kontakt gefunden. „Wür-de er in Deutschland leben und hier krankenversichert sein, würde er jetzt bereits eine Anschluss-heilbehandlung durchlaufen“, so Oberarzt Dr. Michael Schütze. Er hofft, dass er nun eine für ihn op-timale Versorgung im Heimatland erhält.

Das Stück im Schädelknochen fehlt T. noch. Aufgrund der starken Hirn-schwellung hatten es ihm die Neu-rochirurgen während der Operati-on nicht wieder einsetzen können. Er wird in einer Warschauer Klinik ein Implantat erhalten.

KONTAKT Klinik für Neurochirurgie Chefarzt Prof. Dr. Dieter WoischneckTel. 0871 / 698-3729Fax 0871 / 698-3759Mail neurochirurgie@

klinikum-landshut.de

Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, operiert am Gehirn.

Ein polnischer Arzt (li.) und ein Ret-tungssanitäter bringen Marek T. sicher zurück nach Polen.

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Bakterien, Viren, Pilze und alle anderen nur denk-baren Krankheitserreger

– womit die meisten Menschen nie in Kontakt kommen wollen, ist das Tagesgeschäft von Erika Gubisch. Seit September 1988 spürt sie im Blut, im Urin, im Stuhl und in den Abstrichen der Patienten Krankheitserreger auf, identifiziert sie, bestimmt Resistenzen und trägt so zur schnellen Genesung bei. Erika Gubisch liebt ihre Arbeit noch genauso wie am ersten Tag. „Es ist mein Traumberuf.“

Mikrobiologie hat nicht jedes Labor

Die gebürtige Landshuterin hat-te direkt nach Ende ihrer Ausbil-dung zur medizinisch-technischen Assistentin (MTA) im Labor des Klinikums angefangen. Bereits da-mals hatte sie den Großteil ihrer Arbeitszeit in der Mikrobiologie verbracht. Die Mikrobiologie ist neben der Blutgruppenserologie, der Hämatologie und der klini-schen Chemie einer der wichtigen Bausteine des Zentrallabors im Klinikum. Nur noch ganz wenige Krankenhäuser können auf eine ei-gene Mikrobiologie in dieser Grö-ße zurückgreifen.

MTA’s sind Allrounder

Trotz der Liebe zur Mikrobiologie muss Erika Gubisch alle Bereiche des Zentrallabors beherrschen. Schließlich ist das Labor sieben Tage die Woche und 24 Stunden je Tag für die Patienten und Ärzte im Einsatz. Derzeit gewährleisten 20 Mitarbeiter in einem vielfälti-gen Schichtdienst die permanente Verfügbarkeit des Labors. Es ge-hen bis zu 700 Aufträge pro Tag im Labor ein. Der Normaldienst läuft von 7:30 bis 16:00 Uhr. Hochbetrieb herrscht vor allem am Vormittag, wenn der Abnahmedienst von Sta-tion zu Station geht, Abstriche oder sonstige Proben nimmt und dann über die Kleingüterförderanlage ins Labor verschickt. Dort wird jede Probe von den MTA elektronisch erfasst. Damit der Normaldienst

pünktlich beginnen kann, gibt es noch einen 7 Uhr-Dienst. Der führt innerhalb einer halben Stunde bei allen Geräten die täglichen War-tungsarbeiten durch. Zusätzlich werden die Maschinen gereinigt, kalibriert und Kontrollmessungen durchgeführt. Die reibungslose Organisation ermöglicht eine Be-fundübermittlung nach rund zwei Stunden. Für Eilproben und Not-

fälle brauchen die Mitarbeiter ma-ximal eine Stunde.

Mikrobiologie zeitaufwändiger

In der Mikrobiologie dauern die Befunde deutlich länger. „Wir ar-beiten in diesem Bereich oft hoch-komplexe Aufträge ab. Keime brauchen ganz einfach ihre Zeit zum Wachsen“, so Erika Gubisch.

Mikrobiologie im Klinikum LandshutErika Gubisch arbeitet seit über 25 Jahren mit den Keimen anderer Leute

Erika Gubisch am sogenannten Autoanalyzer

Agarplatte mit Bakterienkultur

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In den meisten Fällen reifen die Substanzen innerhalb von 24 Stun-den auf ihren Agarplatten soweit heran, dass ein Erreger identifiziert und dessen Resistenzen bestimmt werden können. Agar, auch chine-sische oder japanische Gelatine genannt, dient als Nährboden in Petrischalen. Es gibt verschiedene Zusammensetzungen des Nährbo-dens, der nur bestimmte Keimar-ten wachsen lässt. Dadurch wird eine Identifikation möglich.

Urin wird am häufigsten untersucht

In der Mikrobiologie gehört der Urin der Patienten zu den am häu-figsten untersuchten Stoffen. Be-reits auf Station wird der Urin mit normalen Sticks getestet. Trocken-chemie sorgt für entsprechende Verfärbungen des Sticks. Bei Auf-fälligkeiten oder weitergehenden Untersuchungswünschen wird der Urin auf ein spezielles Testsystem aufgetragen. Urikult nennt sich das Testkit, in dem drei verschiedene Nährböden vorhanden sind und steril in einem kleinen Behälter ver-schlossen werden. Dieser wird an die Mikrobiologie verschickt und ausgelesen. Siedeln sich auf kei-ner der kleinen Agarplatten Bak-terien an, ist der Test negativ, was bei zwei Drittel der Tests der Fall ist. Bei positivem Ergebnis, folgt in der Mikrobiologie eine weitere Untersuchung. Erika Gubisch ver-streicht mit Hilfe einer sterilen Öse die Probe aus dem Urikult auf vier verschiedene Agarplatten. Nach 24 Stunden im Brutschrank ist auf den Platten eine Besiedelung durch Keime zu erkennen oder eben nicht.

MRSA­Screening sorgt für überdurchschnittlich gute Er­gebnisse im Klinikum

Zu den Aushängeschildern des Klinikums gehört das MRSA-Scree-ning. Die oft mit Krankenhäusern in Verbindung gebrachten multi-resistenten Bakterien tragen vie-le Menschen in sich und werden von außen in die Krankenhäuser gebracht. Im Klinikum werden alle Risikopatienten, also vor allem ältere Menschen, Patienten aus anderen Krankenhäusern und aus

Altenheimen, bei der Aufnahme auf MRSA getestet. Es wird je ein Abstrich aus der Nase und der Leiste genommen. Der Abstrich kommt in eine sogenannte MRSA-Screening-Bouillon. Bleibt die Flüssigkeit nach 24 Stunden rot, ist der Test negativ und der Pati-ent trägt keinen multiresistenten Erreger in sich. Wird die Flüssigkeit gelb, dann hat der Patient Keime in sich und muss weiter untersucht werden. Die Probe wird auf zwei Platten ausgestrichen, eine davon ist eine sogenannte Chromagar-platte, auf der nur multiresistente Erreger wachsen. Nach weiteren 24 Stunden im Brutschrank sieht Erika Gubisch, ob der Patient MRSA hat. Bei positivem Ergebnis wird der Patient isoliert, um keine anderen Patienten anstecken zu können. Die meisten der rund 4.000 jährli-chen MRSA-Screenings im Klini-kum sind negativ.

Blutkulturen am zeitaufwän­digsten

Das Anlegen von Blutkulturen ge-hört in der Mikrobiologie zu den zeitaufwändigsten Untersuchun-gen. Fünf Tage kann es dauern, bis Erika Gubisch einen Befund er-stellt. Hier stehen die Patienten der Intensivstation im Vordergrund, die häufig unter komplexen Krank-heitsbildern in Verbindung mit ei-ner Sepsis leiden.

Rund 70 Prozent der Befunde wer-den in der Mikrobiologie nach 48 Stunden erstellt. Neben den Blut-kulturen benötigt das Identifizieren anaerober Keime ebenfalls länger als 48 Stunden. Das liegt daran, dass Bakterien, die ohne Sauerstoff wachsen, rund drei Tage brauchen, um auf einer Agarplatte sichtbar zu werden. Erika Gubisch identifiziert Bakterien aber nicht nur anhand dessen, was sie mit dem Auge in den Petrischalen sieht. Auch an-hand des Geruchs lassen sich Bak-terien identifizieren. „Es gibt sogar Bakterien, die richtig gut riechen“, so Gubisch.

Mikrobiologie ermöglicht intensiveres Arbeiten

Erika Gubisch arbeitet am liebsten in der Mikrobiologie. Nirgendwo

Erika Gubisch prüft Agarplatten

sonst befassen sich die MTAs im Labor intensiver mit den Proben der Patienten. Dennoch findet dort nur ein kleiner Teil der Laborarbeit statt. Rund 28.000 oft hochkomple-xe Aufträge werden pro Jahr abge-arbeitet.

95 Prozent der Proben werden aber computergestützt an moder-nen, sogenannten Autoanalyzern abgearbeitet. Rund 1,4 Millionen Analysen führen diese Geräte Jahr für Jahr im Labor des Klinikums durch. Neben diesen Allgemeinen Laborleistungen spielt die Transfu-sionsmedizin noch eine große Rol-le für den Klinikbetrieb. Bevor ein Patient ein Blutprodukt erhält, wird jede Blutkonserve auf die Verträg-lichkeit geprüft. Insgesamt hat das Zentrallabor ständig rund 140 ver-schiedene Blutkonserven im Ange-bot, so dass für jeden Patienten ein verträgliches Produkt vorrätig ist. Im Jahr verbraucht das Klinikum rund 5.000 Blutkonserven.

KONTAKT Zentrallabor Ärztl. Leitung: Prof. Dr. Axel HolstegeTechn. Leitung: Elfriede WolfTel. 0871 / 698-3321Fax 0871 / 698-3461Mail [email protected]

Nr. 01 | März 201418

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10 Fragen an …… Nicolas von OppenGeschäftsführer Klinikum Landshut

B Warum sind Sie Krankenhausbetriebswirt geworden? Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre war ich bis auf eine Diplomarbeit

über Controlling im Krankenhaus relativ wenig auf das Krankenhaus spezialisiert. Als für mich klar war, dass ich im Gesundheitswesen bleiben würde, wollte ich es ge­nauer wissen. Über das Aufbaustudium zum Krankenhausbetriebswirt haben ich den Zugang zur Gesundheitsökonomie (der Volkswirtschaftslehre des Gesundheitswesen), dem Recht im Gesundheitswesen (beispielsweise dem Arzthaftungsrecht oder dem KV­Recht) und zum Krankenhausmanagement sehr geschätzt. Im Krankenhaus ist es zwangsläufig erforderlich, die Prozesse und Strukturen immer wieder neu zu ge­stalten; dies finde ich immer wieder spannend und eine erfüllenden Aufgabe.

C Was ist ihr persönliches Traumziel? Ich würde gerne mit einem Segelschiff durch die Karibik segeln.

D Was würden Sie sich von unserem Bundesgesundheitsminister Her-mann Gröhe wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?

Krankenhäuser brauchen eine faire Finanzierung. Unabwendbare Kosten wie z. B. Tarifsteigerungen müssen refinanziert werden.

E Welchen Eindruck haben Sie von Landshut gewonnen? Schon die Anfahrt nach Landshut und der Blick auf die Burg Trausnitz bei meinen

ersten Besuchen haben mich sehr beeindruckt. In Landshut gibt’s nicht nur viel zu entdecken, auch ist es einfach eine sehr schöne und auf meinen ersten Eindruck hin eine lebenswerte Stadt: das schöne alte Stadtbild, die vielen kleinen Gassen und Stra­ßen, Wochenmärkte und das Angebot mit viel Kultur finde ich sehr attraktiv.

F Was macht den Alltag liebenswert? Gute Freunde, Humor sowie interessante Begegnungen. Natürlich unsere vier Kinder,

die viel Dynamik und Energie ins Leben bringen.

G Was ist Ihre Lieblings-Internetseite? Seit einiger Zeit bin ich häufig bei www.medinfoweb.de, hier finde ich für unsere

Branche alle aktuellen und relevanten Veröffentlichungen.

H Was wollen Sie unbedingt noch lernen? Spanisch ist für mich als weitere Fremdsprache neben Englisch, Französisch und ein

paar Grundkenntnissen in Russisch ein weiteres Lernziel.

I Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? „The Big Short – Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte“, von Michael

Lewis: Das Buch erklärt auf eindrucksvolle und spannende Weise, wie es zur globalen Finanzkrise gekommen ist und welche zweifelhafte Rolle die Ratingagenturen dabei spielten.

J Welche Tradition pflegen Sie an Weihnachten? Mit vier Kindern ist klar, wer in dieser Zeit im Mittelpunkt steht. Wir gehen in den

Weihnachtsgottesdienst, zurück zu Hause essen wir Plätzchen und trinken Tee bis das Christkind die Weihnachtsglocke läuten läßt, dann wird mit einem Weihnachts­lied das bis dahin verschlossene Weihnachtszimmer betreten, es folgen ein paar Lie­der, gesungen und begleitet auf Klavier und Flöte. Wenn die Geschenke ausgepackt sind, essen wir gerne einen einfachen Fisch auf Gemüse oder machen ein gemütliches Raclette. Am ersten Weihnachtsfeiertag koche ich gerne für die ganze Familie, im ver­gangenen Jahr mit Schwiegereltern und meinem Schwager, es war sehr gemütlich….und wir hatten viele Zeit zum Erzählen….

K Schenken Sie uns eine Lebensweisheit Love it, leave it or change it! (Liebe es, (ver­)lass es oder verändere es!)

Seit Dezember 2013 ist Nicolas von Oppen Geschäftsführer im Klinikum Landshut. Der gebürtige Hamburger war zuletzt als Vorstand der Amper-Kliniken in Dachau tätig.

Das Klinikum Landshut bezeichnet er als einen „Rohdiamanten“ in der bayerischen Krankenhauslandschaft. Mit 19 Fachabtei-lungen gleicht es nahezu dem Leistungs-spektrum eines Maximalversorgers. Die Redaktion von „Klinikum Aktuell“ hat ihm 10 Fragen gestellt, die er gerne beantwor-tet hat.

19Nr. 01 | März 2014

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Seit Jahresbeginn gehört das Klinikum zu den wenigen Kran-kenhäusern in Deutschland, die über einen hauseigenen Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin verfügen. Nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Kran-kenhaushygiene sind es rund 10 Prozent der Krankenhäuser, die ei-nen solchen Spezialisten vor Ort im Einsatz haben. Die meisten arbei-ten mit einem externen Ansprech-partner zusammen. Dr. Peter Kaiser ist jetzt neuer Leiter der Abteilung für Hygiene im Klinikum Landshut. Diese Anforderung des Infektions-Schutz-Gesetz und der Bayerischen Krankenhaushygiene-Verordnung ist damit vollumfänglich umge-setzt. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kaiser gehören vorrangig das Antibiotika-Management, der Um-gang mit multiresistenten Erregern und die sogenannten nosokomia-len Infektionen. Bisher hat das Klini-kum in diesen Bereichen sehr gute Ergebnisse im deutschlandweiten Vergleich aufweisen können. „Und wir wollen auch weiterhin vorne mit dabei sein“, so Dr. Kaiser. Ge-meinsam mit seinem dreiköpfigem

Dr. Peter Kaiser ist neuer Leiter des Hygienemanagements

Dr. Peter Kaiser, Leiter des Hygie-nemanagements im Klinikum Landshut

Team geht es darum, Infektionen so gering wie möglich zu halten und die Weiterverbreitung zu ver-hindern. „Schon einfachste Maß-nahmen wie z. B. die Händedes-infektion zeigen größte Wirkung“, so der Hygiene-Experte. In den vergangenen Jahren nahm die Antibiotika-Resistenz erheblich zu. Durch den ansteigenden Einsatz in der Medizin oder auch in der Land-wirtschaft entstehen immer mehr Erreger, die sich gegenüber Anti-biotika unempfindlich zeigen. Die Aufgabe des Krankenhaushygieni-kers ist es dabei, die Resistenzsitu-ation im Klinikum zu erfassen und den Antibiotikaverbrauch zu unter-suchen. „Die Weiterentwicklung des Antibiotika-Managements ist daher eine der wichtigen Baustei-ne unserer Arbeit“, so Kaiser.

Dr. Peter Kaiser ist gebürtiger Lan-dauer (Pfalz) und in Landsberg am Lech aufgewachsen. Medizin studierte der 51-Jährige an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach ers-ten Erfahrungen als Mediziner, begann er 1996 als wissenschaft-

licher Mitarbeiter am Institut für Hygiene und Umweltmedizin der FAU Erlangen-Nürnberg. Weitere Stationen folgten an den Hygie-neinstituten der Universitäten in Heidelberg und Regensburg. Zwi-schenzeitlich war er vier Jahre lang Arzt am Kreisgesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises. Seit 2007 ist er selbstständig beratender Kranken-haushygieniker an Krankenhäusern in Nordostbayern.

Nr. 01 | März 201420

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Förderkreis und Lebensmut Eifrige Spendensammler fürs Klinikum

Der Förderkreis Klinikum Landshut e.V. und Lebens-mut Landshut e.V. sammeln Jahr für Jahr fleißig Spendengelder und investieren in das Klinikum.

Der Förderkreis gibt seine Spenden und Mitglieds-beiträge vor allem für patientennahe Anschaffungen aus. Ende vergangenen Jahres hatte der Verein bei-spielsweise das Stillzimmer der Geburtshilfe umfas-send renoviert und drei neue Stillsessel angeschafft. Demnächst wird er neue Schulungsgeräte für das Hy-gienemanagement spendieren. Patienten, die zu Os-tern oder während des Nikolaustages im Klinikum sein müssen, freuen sich über die traditionell vom Förder-kreis verteilten Schokonikoläuse und Osterhasen. Die Patientenbücherei und das ehrenamtliche Angebot der Grünen Damen und Herren sind ebenfalls Projekte des Förderkreises.

Der Verein Lebensmut engagiert sich hauptsächlich im Bereich der Onkologie. Damit wird beispielsweise die in diesem Jahr eingeführte Familiensprechstunde finanziert. Dabei handelt es sich um ein Gesprächsan-gebot an Familien mit krebskranken Elternteilen. Bei dem Angebot kooperieren die Medizinische Klinik III des Klinikums und das Sozialpädiatrische Zentrum des Kinderkrankenhauses St. Marien. Außerdem finanziert der Verein aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden eine Kunsttherapie, eine Atemtherapie und eine Ernäh-rungsberatung für an Krebs erkrankte Patienten.

Förderkreis Klinikum Landshut e.V. Hans-Christoph Ludwig Tel. 0871/43270 E-Mail: [email protected]: IBAN: DE53743500000004638581 BIC: BYLADEM1LAH

Lebensmut e.V. Sekretariat Medizinische Klinik III Tel. 0871/698-12292 E-Mail: [email protected]: IBAN: DE52700202700665872874 BIC: HYVEDEMMXXX Stichwort: Landshut

KONTAKTE

2.500 € für das neue Stillzimmer – v.l.n.r.: Förderkreismitglied Hans-Christoph Ludwig, Chefarzt der Frauenklinik Dr. Ingo Bauerfeind, För-derkreisvorsitzende Gaby Sultanow, damaliger Interimsgeschäftsführer Jens Mertens und Förderkreismitglied Heidrun Sergeois-Ludwig

Schokoladennikoläuse für die Mitarbeiter und Patienten – v.l.n.r.: Klinikum-Geschäftsführer Nicolas von Oppen, Oberbürgermeister Hans Rampf, Förderkreismitglied Hans-Christoph Ludwig, Gesundheits- und Krankenpflegerin Theresia Zug-schwert, Förderkreismitglieder Rita Hackl und Heidrun Sergeois-Ludwig sowie Förderkreisvorsitzende Gaby Sultanow

500 € von der Firma Aristotherm – v.l.n.r.: Aristotherm-Geschäftsführer Christian Kliche, Förderkreismitglied Heidrun Sergeois-Ludwig, Förder-kreisvorsitzende Gaby Sultanow und Förderkreismitglied Hans-Christoph Ludwig

800 € von der Firma K+H – v.l.n.r.: Förderkreismitglied Heidrun Sergeois-Ludwig, Geschäftsführer Andreas Hummel und Wolfgang Kleefisch von der Firma K+H, Förder-kreisvorsitzende Gaby Sultanow und Förderkreismitglied Hans-Christoph Ludwig

Vogelhäuschen-Spende für die onkologische Station – v.l.n.r.: Erwin Fleckenstein von der Firma „Holzzäu-ne Fleckenstein“, Chefärztin Barbara Kempf und Andrea Leuoth-Münzber-ger, vorne hockend Josef Himmelstoß

2.300 € spendet Familie Neulinger – v.l.n.r.: Anton Neulinger mit Therese Neulinger und Chefärztin Barbara Kempf

Abgebildet sind eine Auswahl im Klinikum erfolgter Spendenüber-gaben.

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Landshut läuft wieder für den guten Zweck

Am 27. April 2014 veranstaltet der Lions Club Lands-hut-Wittelsbach wieder den Benefizlauf „Landshut Läuft“. Mit zuletzt 740 Teilnehmern hat sich der

Lauf über 5km, 10km und der Halbmarathondistanz zu einem Pflichttermin in der niederbayerischen Laufsaison entwickelt. Die Teilnahmegebühren gehen ans Landshuter Netzwerk und an weitere soziale Projekte.

Das Klinikum Landshut hat im vergangenen Jahr mit rund 20 Teilnehmern erstmals ein Team mit eigenen Trikots

gestellt. Die Kardiologie, deren Chefarzt Prof. Dr. Stephan Holmer an der Organisation des Benefizlaufs beteiligt ist, hatte gleich drei Oberärzte ins Rennen geschickt. Dr. Markus Straub von der Klinik für Urologie war als einziger Chefarzt am Start.

Dieses Jahr wird das Klinikum Landshut die Startgebühren seiner teilnehmenden Mitarbeiter übernehmen und rechnet mit einer noch größeren Mannschaft.

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Ein Teil des Teams „Herzrasen am Klinikum“ vom Vorjahr.

Nr. 01 | März 201422

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Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen sind in Deutschland nach wie vor die Todes-

ursache Nummer Eins. Umso wichtiger ist es zu wissen, wo Patienten und Angehörige ge-zielte Beratung finden können. Günter Schmidt vom Herzin-farktbüro berät seit Oktober 2010 Patienten mit Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen im Klinikum. Im vergangenen Jahr hat er die Kampagne „Landshut gegen den Herzinfarkt“ gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung initiiert. 2014 soll sein letztes Jahr sein für das Klinikum; mit 73 Jahren will er Ende des Jahres sein Amt an einen neuen Leiter des Herzinfarktbüros übergeben. Im Interview berichtet er über seine Erfahrungen und beschreibt sein Engagement für das Klinikum:

Was motivierte Sie die Leitung des Herzinfarktbüros zu übernehmen?

Persönliche Berührungspunkte mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung veranlassten mich dazu, etwas an meinem Leben zu ändern. Un-kenntnis über die Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Freun-des- und Kollegenkreis waren mitbestimmend für den Wunsch nach verstärkter Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung. Außerhalb des Herzinfarktbüros engagiere ich mich seit 2007 eh-renamtlich bei der Deutschen Herzstiftung e.V., einer gemeinnüt-zigen Patientenorganisation mit über 80.000 Mitgliedern.

Wie sieht der Alltag im Herzinfarktbüro des Klinikums Landshut aus?

Eine der Hauptaufgaben des Herzinfarktbüros ist die Recher-che von Neuerungen zum Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Blut-hochdruck, Rauchen, ungesunde Ernährung, Stress, Bewegungs-mangel, Cholesterin und Diabetes werfen immer wieder neue Fragen auf. Auch die Vor- und Nachberei-tung von Informationsveranstal-tungen ist für mich von zentraler Bedeutung. Dies geschieht in Koopera tion mit der Deutschen Herzstiftung, dem Klinikum und Kooperationspartnern. Meine wohl wichtigste Aufgabe ist jedoch die gezielte und individuelle Beratung und Aufklärung von Patienten zum Thema Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen.

Welche Fragen werden am häufigsten gestellt?

Der Bluthochdruck spielt für Herz-Kreislauf-Patienten eine große Rol-le. Unkenntnis über Grenzwerte so-wie Messmethoden kann Patienten zum Verhängnis werden. Auch bei allgemeinen Fragen über Medika-mente kann das Herzinfarktbüro Abhilfe schaffen. Menge, Abhän-gigkeit und Nebenwirkungen sind hierbei von zentraler Bedeutung. Diese Fragen darf jedoch nur ein Arzt bzw. Kardiologe beantwor-ten. Auch über Untersuchungs-methoden – Herzkatheter oder CT-Bild – kläre ich Patienten auf. Von besonderem Interesse für be-reits Erkrankte ist einerseits die Information über potenzielle Fol-geerkrankungen, wie beispielswei-se Herzschwäche. Andererseits ist eine gute Beratung zu Reha-Mög-lichkeiten auch eines der wichtigs-ten Anliegen von Patienten.

Welche Bedeutung hat das Herzinfarktbüro für das Klinikum Landshut?

Dass das Herzinfarktbüro eine wich-tige Anlaufstelle für Herz-Kreislauf-Anliegen ist, spiegelt sich deutlich in den Besucherzahlen wider: seit der Eröffnung im Herbst 2010 habe ich ca. 300 Patienten dort beraten. Wichtigstes Ziel ist die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, denn die meisten Patienten kom-men erst nach einem Herzinfarkt. Aufklärung sowie Sensibilisierung der Bevölkerung gehört somit zur obersten Priorität dieser Tätigkeit. Mir geht es vor allem darum, Leu-ten den Weg zu zeigen.

Mit Herzblut dabeiGünter Schmidt berichtet aus dem Herzinfarktbüro

Prof. Dr. Stephan Holmer dankt Günter Schmidt für sein her-ausragendes Engagement für die Kampagne „Landshut gegen den Herzinfarkt“.

Leiter für das Herzinfarktbüro gesucht! Für das Klinikum Landshut suchen wir ab 1. Dezember 2014 einen Nachfolger für das Herzinfarktbüro. Interessenten melden sich bitte bei Chefarzt Prof. Dr. Stephan Holmer unter Telefon 0871/698-3723 oder [email protected]

INFO

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Krankenpflegeschule bei Berufsinfomesse

Die Krankenpflegeschule des Klinikums hat an der Berufsinfomesse des Arbeitskreises Schule Wirtschaft teilgenommen. Als einer

von rund 70 Ausstellern in den Räumen der Hoch-schule Landshut wurde der Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers präsentiert. Von den auf der Messe vorgestellten 250 Ausbildungsberufen gehört die Krankenpflege zu jenen mit den besten Berufsaussichten. Über 2.000 Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Landshut kamen in die Hochschule, um sich bei Ausbildern und Azubis

Pflegelehrer Thomas Brand stand auf der Messe für Fragen zur Verfügung.

KONTAKT Private Berufsfachschule für KrankenpflegeSchulleitung Marie-Luise EmslanderTel. 0871 / 698-3640Fax 0871 / 698-3649Mail krankenpflegeschule@

klinikum-landshut.de

über Berufe zu informieren, für deren Ausbildung sie sich interessieren. Die Ausbildung an der Berufsfachschule für Kran-kenpflege dauert drei Jahre. Die Kurse beginnen am 1. April und am 1. Oktober.

Nr. 01 | März 201424

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Schulleiterin Marie-Luise Ems-lander hatte in ihrer Rede eine Studie zitiert, die den Beruf der Krankenpflege beim Vertrauen auf Rang 3 sieht, knapp hinter Feuer-wehrleuten und Sanitätern. „Ver-trauen und Wertschätzung ist es, was Ihnen künftig auch entgegen gebracht wird“, so Emslander weiter. Oberbürgermeister Hans Rampf betonte, wie anspruchsvoll und hart der Beruf sein kann. Man brauche dafür sowohl Eignung als auch Neigung. Rampf, der selbst erst kürzlich als Patient im Klinikum

war, weiß wie belastbar und gedul-dig Krankenpfleger sein müssen. Er äußerte großen Respekt dafür, dass sie trotz Stress und Belas-tung immer freundlich bleiben. Er kritisierte aber die wachsende Anspruchshaltung einiger Patien-ten, die sich vermeintlich schlecht behandelt fühlen und „schnell zum Anwalt laufen“. Aufgrund dieser Entwicklung müsse immer mehr und immer genauer dokumentiert werden. Die steigende Dokumen-tationspflicht kritisierte auch der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Axel Holstege. Sie trage nicht zur Er-leichterung der Arbeit bei.

Den Absolventen versprach er ei-nen krisensicheren Arbeitsplatz. Krankenhäuser werde es immer geben. Außerdem übernimmt die Pflege immer mehr Aufgaben, die früher nur von Ärzten durchgeführt wurden. Mit Blick auf die Entwick-

lung in den USA, sieht Prof. Holste-ge künftig weitere früher typisch ärztliche Tätigkeiten in den Hän-den speziell ausgebildeter Pflege-kräfte. Dadurch werde der Beruf weiter aufgewertet.

Die Berufsaussichten in der Kran-kenpflege seien auch außerhalb der Krankenhäuser exzellent. „Es gibt derzeit 1,4 Millionen Demenz-kranke in Deutschland, zwei Drittel davon mit Morbus Alzheimer“, so Prof. Holstege. Bis 2030 sollen es 2,2 Millionen sein. Diese Menschen erfordern in Altenheimen, die im-mer mehr zu Pflegeheime werden, von den Krankenpflegern beson-deren Einsatz.

Günter Krauß-Knab, Leiter des Pflege- und Funktionsdienstes im Klinikum, betonte die vielen Chan-cen, die einem die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger bietet. „Verweilen sie nicht in ei-ner Fachrichtung, schauen sie sich möglichst viel an“, so Krauß-Knab. Über ein Studium können die Ab-solventen später auch Schlüsselpo-sitionen in Krankenhäusern und im Gesundheitswesen erreichen und dort die Rahmenbedingungen der Pflege aktiv mitgestalten.

Für den Alltag rät er den Absolven-ten auf ihre Körper zu hören. Eine stabile Gesundheit und eine ge-sunde Psyche seien elementar für diesen anspruchsvollen Beruf. Für die Weiterentwicklung empfiehlt er den Absolventen Kritik einzu-fordern, denn Kritik bringe einen voran.

Der 80. Jahrgang der Krankenpflege-schule mit Schulleiterin Marie-Luise Emslander (4.v.r.), Oberbürgermeister Hans Rampf (3.v.r.), Pflegedienstleiter Günter Krauß-Knab (re.) und dem Ärzt-lichen Direktor Prof. Dr. Axel Holstege (ganz hinten).

Platz 3 beim Vertrauen Krankenpflegeschüler verabschiedet

Die Berufsfachschule für Krankenpflege hat im Klinikum Landshut ihren 80. Jahrgang verabschiedet. 13 Frauen und drei Männer

haben gestern ihre dreijährige Ausbildung erfolg-reich abgeschlossen. Drei Absolventen konnte das Klinikum ein Angebot zur Übernahme machen. Die restlichen Schüler-/innen wechseln an heimatnahe Krankenhäuser, an Unikliniken oder ins Studium.

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Neue Gesichter …… in der Hygieneabteilung DR. PETER KAISER, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin

Beruflicher Werdegang:• Medizinstudium an der Friedrich-Alexander-Universität

Erlangen-Nürnberg• Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Hygiene und

Umweltmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg sowie der Universität Heidelberg

• Arzt im Amts- und Sozialärztlichen Dienst des Kreisgesund-heitsamtes des Rhein-Sieg-Kreis

• Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Regensburg

• selbstständige Tätigkeit als beratender Krankenhaushygieniker für Krankenhäuser in Nord/Ost-Bayern

Was wollten Sie als Kind werden? Seeräuber, Pilot, Skispringer, Astronaut.

Welche Hobbys haben Sie? Koch, Grafik-Designer.

Was mögen Sie gar nicht? Negative Formulierungen.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Klinik? Gute Arbeitsatmosphäre, offener Empfang, gute Qualität beim Mittagessen. Viele gute, bereits etablierte Hygiene-maßnahmen.

Was wünschen Sie sich für Ihre Abteilung? Zusammenführung der Büroräume. Akzeptanz im Haus, starke Nerven, wenig Infektionen, konstruktive vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung, den Chefärzten, der Pflegedienstleitung und den übrigen Abteilungen.

… in der Medizinischen Klinik II OBERARZT DR. NILS WOHLGEMUTH

Beruflicher Werdegang:• Studium LMU München• ab 2000 AIP Rotkreuzkrankenhaus München – Chirurgie• ab 2002 Assistenzarzt Klinikum Freising Innere Medizin/

Kardiologie• 2009 Facharzt für Innere Medizin• 2011 Zusatzbezeichnung spezielle internistische Intensivmedizin• ab 2012 Oberarzt Kardiologie/Intensivstation• seit 11/2013 Oberarzt Med. II, Klinikum Landshut

Was wollten Sie als Kind werden? Älter …

Welche Hobbys haben Sie? Handwerken, Basteln, Schrauben, Motorrad, Gitarre, Berg-steigen, Laufen, Volleyball, Kochen und viele andere….

Was mögen Sie gar nicht? Egozentriker.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Klinik? Sehr nette Kollegen, ruhiges Arbeitsklima, eingespielte Arbeitsabläufe.

Was wünschen Sie sich für Ihre Abteilung? Zufriedenheit auf Patienten- und Kollegenseite, anhaltenden Erfolg, Wachstum.

… in der Klinik für Nuklearmedizin LEITENDER OBERARZT DR. ALI NAMAZIAN

Beruflicher Werdegang:• Medizinstudium an der Shahid Beheshti Universität,

Teheran, Iran• 2000-2007: Sportmedizin, Allgemeinmedizin, Notfallmedizin• 2007: Assistenzarzt Nuklearmedizin in den Universitätskliniken

Bonn und Gießen• 2009: Assistenzarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover • seit 2013 Facharzt in der Nuklearmedizin • seit 1.März ltd. Oberarzt im Klinikum Landshut

Was wollten Sie als Kind werden? Arzt

Welche Hobbys haben Sie? Fitness, Sauna, Schwimmen, Tauchen und Gitarre.

Was mögen Sie gar nicht? Rassismus.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Klinik? Sehr positiv. Die Kollegen sind ausgesprochen freundlich.

Was wünschen Sie sich für Ihre Abteilung? Weitere Modernisierungen, damit kompliziertere Unter-suchungen besser möglich sind.

PERSONALIA

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„Sodbrennen und Reflux – Wenn Medikamente nicht mehr ausreichen“

Donnerstag, 20. März • 18.00 Uhr

Magensäure in der Speiseröhre sorgt bei Betroffenen für große Schmerzen im Oberbauch. Bitteres Aufstoßen kann aber auch auf Probleme im Zwölffingerdarm hinweisen.Viele Betroffene leiden dauerhaft unter Reflux und Sodbrennen und nicht nur nach dem Verzehr fettiger oder scharfer Speisen. Prof. Dr. Florian Löhe erläutert in seinem Vortrag, wie mit Hilfe minimal-invasiver Operationsmethoden dauer-haftes Sodbrennen und Reflux beseitigt werden können.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Prof. Dr. Florian Löhe, Chefarzt der Chir-urgischen Klinik I

Der rückenkranke Patient zwischen Beratung und Operation

Dienstag, 25. März • 18.00 Uhr Dienstag, 20. Mai • 18.00 Uhr Dienstag, 22. Juli • 18.00 Uhr

Nur in seltenen Fällen ist eine Operation bei Rückenschmerzen dringend erforder-lich. Welche Behandlungsverfahren bei Rückenschmerzen in Frage kommen und wann eine Operation angezeigt ist, erläu-tert aus neurochirurgischer Sicht Chefarzt Prof. Dr. Dieter Woischneck.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie

„Kopfschmerzen“

Donnerstag, 27. März • 17.30 Uhr

Kopfschmerzen sind häufig und auch normal, fast jeder kennt sie, sie treten z.B. bei einem grippalen Infekt auf. Da-neben können sie aber auch ein ernstes Symptom einer anderen Erkrankung oder eine eigenständige Erkrankung sein (z.B. Migräne oder häufige Spannungskopf-schmerzen).

In diesem Vortrag erfahren Sie mehr über die wichtigsten Kopfschmerz-Krankheits-bilder, wie man sie diagnostiziert (fest-stellt) und welche Behandlungen sinnvoll und wirksam sind. Der Schwerpunkt liegt bei den häufigsten Kopfschmerzformen, der Migräne und dem Spannungskopf-schmerz.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Dr. Edda Gehrlein-Zierer, Leiterin Tages-klinik für Schmerztherapie

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mail: [email protected] •www.neuhauser.la

27Nr. 01 | März 2014

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Ich bekomme ein künstliches Gelenk

Mittwoch, 2. April • 14.45 Uhr Mittwoch, 7. Mai • 14.45 Uhr Mittwoch, 4. Juni • 14.45 Uhr Mittwoch, 2. Juli • 14.45 Uhr

Dieses Patientenforum der Volkshoch-schule Landshut und des Klinikums soll Patienten und deren Angehörigen die Angst vor dem Einsetzen eines künstli-chen Gelenks nehmen. Ärzte und Kran-

kengymnasten informieren über Gelenk-verschleiß und Endoprothetik sowie über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten, Im-plantat-Typen und Operationstechniken. Die Entstehung und Symptome von Ar-throse werden ebenso erklärt wie mögli-che Komplikationen und der Umgang mit dem Gelenkersatz im Alltag. Betroffene und Angehörige können im Anschluss Fragen stellen.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

„Neurochirurgie und Hirn-metastasen: Möglichkeiten und Grenzen“

Dienstag, 6. Mai • 18.00 Uhr

Haben Metastasen erst einmal das Ge-hirn erreicht, setzen es viele Menschen gleich mit dem Ende des Lebens gleich. In vielen Fällen mag diese Einschätzung zutreffen, aber nicht in allen. Neurochir-urgen wie Prof. Dr. Dieter Woischneck se-hen immer wieder Patienten, denen das nahe Ende prognostiziert wurde, obwohl eine Operation helfen kann.Der Chefarzt wird in dem Vortrag rea-listische Chancen aufzeigen, aber auch helfen, unsinnige Therapieversuche zu vermeiden.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie

„Volkskrankheit Schlaganfall: Wie können wir den Schlaganfall verhindern?“

Donnerstag, 8. Mai • 17.30 Uhr

Von einem Schlaganfall sind in Deutsch-land jährlich 200.000 Patienten betroffen, Tendenz steigend. Bluthochdruck, Zu-ckerkrankheit, Rauchen, Vorhofflimmern, Übergewicht und Bewegungsmangel sind anerkannte Risikofaktoren. Durch einen vernünftigen Lebensstil sind diese Risikofaktoren gut beherrschbar. Prof. Dr. Josef Heckmann stellt das Krankheitsbild dar und Konzepte vor, wie der Schlagan-fall vermieden werden kann.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Prof. Dr. Josef Heckmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie

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oder neu angesetzte

veranstaltungen entnehmen

sie bitte unserer homepage

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Nr. 01 | März 201428

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Diagnose Prostatakrebs?Eine Diagnose, die zunächst alles verändert: Prostatakrebs ist nicht nur fürden betroffenen Mann, sondern auch für alle ihm nahestehenden Personeneine große körperliche und emotionale Herausforderung.

Heutzutage gibt es gute Heilungsmethoden. Wir unterstützenSie bei der Krankheitsbewältigung.

PROSTATAKREBSSelbsthilfegruppe Landshut e.V.

Oskar BlumProstatakrebs-Selbsthilfegruppe Landshut e.V.Telefon: 0871/286 67Telefax: 0871/286 [email protected]

Mitglied im Bundesverband ProstatakrebsMitglied im Bundesverband Prostatakrebs

„Krebsvorsorge“

Dienstag, 13. Mai • 18.00 Uhr

Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die häufigste Todesursache in Deutschland.

Neben den vielen Formen der Früherken-nung und den damit verbundenen erhöh-ten Heilungschancen spielen auch Ernäh-rung und Lebensweise eine Rolle für das Krebsrisiko. Nicht rauchen, regelmäßige Bewegung und viel Obst und Gemüse sind nicht zu unterschätzende Faktoren bei der Krebsvorsorge. Die Referentin beschreibt, was man selber präventiv tun kann, was Vorsorgeuntersuchungen leis-ten können und welche Vorsorgeuntersu-chungen zur Früherkennung sinnvoll sind.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Barbara Kempf, Chefärztin der Klinik für Onkologie

„Erkrankungen der Schilddrüse“

Donnerstag, 15. Mai • 17.30 Uhr

Jeder Dritte hat entweder eine Schild-drüsenvergrößerung oder Knoten in der Schilddrüse. Im Alter nimmt die Häu-figkeit zu, so dass jeder Zweite über 65 Jahren betroffen sein kann. Bösartige Schilddrüsenerkrankungen manifestieren sich oft früher zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.Aber welche Therapie ist für welche Er-krankung die richtige? Prinzipiell gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten: Medika-mentöse Therapie, Radiojodtherapie und Operation.Die Entscheidung ergibt sich nach Stel-lung der Diagnose durch eine einge-hende Diagnostik mit SD-Sonographie, SD-Szintigraphie, Laborwerten unter Ein-beziehung des Alters und der Lebenssitu-ation des Patienten.Oberärztin Dr. Anna Eder wird erklären, wann welche Therapie am besten ist, und im Anschluss für alle Fragen zur Verfü-gung stehen.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Dr. Anna Eder, Oberärztin der Chirurgi-schen Klinik I

„Weltwoche der Kontinenz“

Dienstag, 24. Juni • 18.00 Uhr

Rund sechs Millionen Männer und Frauen leiden in Deutschland unter der Harnin-kontinenz. Dr. Markus Straub, Chefarzt der Klinik für Urologie, und Dr. Ingo Bau-erfeind, Chefarzt der Frauenklinik, sind angesichts dieser Zahlen erstaunt, wie wenig Betroffene das Problem bei ihrem Arzt ansprechen. Es ist ein Tabuthema, obwohl es Abhilfe gibt. Dr. Straub und Dr. Bauerfeind werden in ihren Vorträgen die unterschiedlichen Arten der Harninkon-tinenz bei Männern und Frauen anspre-chen und die jeweils passenden Therapi-emöglichkeiten einfach und verständlich erläutern.Dr. Ludwig Woidy, leitender Oberarzt der Chirurgischen Klinik I, wird über eine wei-tere Schließmuskelschwäche sprechen, der Stuhlinkontinenz. Bis zu vier Millionen Betroffene gibt es in Deutschland. Die meisten davon müssen deshalb jeden Gang außer Haus gezielt planen, ver-suchen über Essensabstinenz zu einem entleerten Darm zu kommen und sichern sich häufig zusätzlich über Windelhosen ab. Aber auch bei diesem Leiden gibt es eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, die, individuell eingesetzt, Abhilfe schaf-fen können.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Dr. Ingo Bauerfeind, Chefarzt der Frauen-klinik, Dr. Markus Straub, Chefarzt der Urologie, und Dr. Ludwig Woidy, Ltd. Oberarzt der Chirurgischen Klinik I

„Gangstörungen bei alten Menschen“

Dienstag, 8. Juli • 18.00 Uhr

Gangstörungen sind ein Problem, das bei älteren Menschen immer mehr zunimmt. Die Lebensqualität reduziert sich für die Betroffenen spürbar. Sie können das Haus kaum noch verlassen, wodurch Ihnen auch das soziale Leben entgleitet. Älte-re Menschen mit Gangstörungen dürfen aber keinesfalls resignieren und sagen „So ist es halt im Alter“. Prof. Dr. Josef Heckmann, Chefarzt der Neurologie, und Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt der Neurochirurgie, stellen dar, was die Ur-sachen sein können und wie die Betrof-fenen wieder vom Rollator wegkommen und selbstständiger werden können.

Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0, Gebäude B

Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie Prof. Dr. Josef Heckmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie

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Gewinnen sie mit dem Klinikum Landshut und dem stadttheater Landshut 3 x 2 Karten für die Vorstellung „Was der Butler sah“ am 1. Juni 2014 im Stadttheater Landshut.

Ihr Lösungswort schicken Sie bitte bis zum 14. Mai 2014 via E-Mail an [email protected] oder via Post an: Klinikum Landshut, Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Robert-Koch-Straße 1, 84034 Landshut Bitte vergessen Sie nicht Ihren Vornamen, Nachnamen und die vollständige Adresse anzugeben.

Wir wünschen Ihnen viel Glück.

Am Gewinnspiel nehmen alle richtigen Lösungen teil, die bis zum Teilnahmeschluss am 14. Mai 2014 eingegangen sind. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Bar-ablösung der Preise ist nicht möglich. Der Gewinner ist verpflichtet, sich innerhalb von 10 Tagen nach Gewinnbenachrichtigung zu melden. Andernfalls verfällt der Gewinn und ein neuer Gewinner wird ermittelt. Der Gewinn wird anschließend auf dem Postweg versendet.

Datenverarbeitung Das Klinikum Landshut speichert Ihre Kontaktdaten, um sich mit Ihnen im Falle eines Gewinnes der verlosten Preise in Verbindung setzen zu können. Schutz der Privatsphäre Das Klinikum Landshut verpflichtet sich Ihre Pri-vatsphäre zu schützen. Wir versichern Ihnen, die Daten gemäß den Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes, des Telemediengesetzes sowie der Europäischen Datenschutzrichtlinie zu verwenden.

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Das Lösungswort lautet:

Nr. 01 | März 201430

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Volkshochschule Landshut e.V.Ländgasse 41 84028 Landshut

Information und AnmeldungTelefon 0871 92292-0

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