Kampfkunst Budo International 307 – März teil 1 2016

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Kampfkünste, Kampfsport, Kontaktsportarten, Selbstverteidigung Online Magazin. Die aktuelle deutsche Version Kostenlos lesen, kostenloser Download. 306 - März - Teil 1 -2016. Seit XXV Jahren

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

REF.: • DVD/TAOWS3REF.: • DVD/TAOWS3

Was passiert, wenn 2 Personen Chi-Sao praktizieren,was ist der Sinn ihrer Praxis und was sind ihre Ziele? Indieser 3er DVD, „Chi Sao von den Grundlagen bis zufortgeschrittenen Niveaus“, spricht Sifu SalvadorSánchez den vielleicht wichtigsten Aspekt des Wing

Chun Systems an, das Chi-Sao, die Seele desSystems, das es mit Charakteristikenversieht, die komplett verschieden zuanderen sind und demPraktizierenden zu großartigenFähigkeiten verhilft. DieseArbeit behandelt einige an undfür sich grundlegendePrinzipien, aber wenn wirsie vertiefen, werden sieeuch überraschen. Es istein klarer Wesenszug dert r a d i t i o n e l l e nchinesischen Kultur, dassdas, was am Anfangoffensichtlich erscheint,einer zweiten oder drittenLektüre bedarf, diesicherlich euren Fokus,Praxis und Verständnisändern wird. Wir werdenanalysieren, wie man Chi Saodurch unsere Arbeitsdrills

praktiziert und wie man dieseDrills anwendet, diese Fähigkeit, bei

einem Sparring, indem einige Konzepteverbunden werden, vielleicht nicht allzu

sehr mit dem traditionellen Kung Fu verbunden,wie die Biomechanik, Strukturen, Physikkenntnisse,etc..., mit dem Ziel bessere Ergebnisse in der Praxis zuerreichen.

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n der japanischen Kultur ist der 70. Geburtstag derwichtigste von allen. Die Japaner sehen diesenJahrestag als ebenso wichtig an, wie den Tag derGeburt dieses Menschen und somit wird dieserGeburtstag das ganze Jahr lang gefeiert. Für die Japaner werden im anthropologischen

Gedächtnis ihrer Kultur Zyklen von 10 Jahren als „karmischeZyklen“ angesehen. Die zehn ist die erste Zahl mit zweiZiffern und bedeutet irgendwie den Eintritt in eine andereDimension der Dinge. All das konkretisiert sich in einerbekannten geometrischen Figur, da alle 10 Jahre einkomplettes Segment eines gleichseitigen Dreiecksrepräsentieren. Wenn man die 30 erreicht, vervollständigt sichda erste der zwei Dreiecke. Ein zweites Dreieck, aber diesmalabwärts gerichtet, besteht aus den Segmenten, die dienächsten drei Jahrzehnte repräsentieren. Beide zusammen bilden eine Figur mit sechs Ecken, (den

David-Stern) so dass bei Erreichen der sechzig, alle Eckenfeststehen, die vereint einen Kreis bilden, das Symbol desSchicksals und der Perfektion. (Das Zeichen derUnendlichkeit bildet sich durch die Verbindung von zweiKreisen.) Das Schließen des Kreises ist somit diesermagische Moment, in dem die 60 Jahre erreicht werden, dasheißt, die Geburt in einer neuen Etappe; oder wie sie esdeuten, der Moment, in dem der Mensch endlich bereit undkomplett ist, um das zu tun, für das er in diesem Lebengekommen ist, ein Moment, in dem das Schicksal lauter ruft,als jegliche andere Kraft. Japan hat eine ausgezeichnete Lebenserwartung, die

höchste, dicht gefolgt von Spanien, unter den Ländern, diewir so nennen können (San Marino und Hong Kong sind nochweiter vorne, aber durch ihre Größe sind sie zunächst einmalStädte). Die Japaner erfreuen sich zweifellos guter Gesundheit

und Akt iv i tät im Alter. Es gibt v ie le Gründe, diezusammenspielen um diesen Zustand zu erreichen. Zuihren am meist behütetsten Geheimnissen gehört natürlicheine gesunde Ernährung die Algen mit einem hohenMineralgehalt, Fisch und Gemüsen enthält sowie Gewürzeund Zusätze, die aus Soja gemacht werden (Shoju, Miso,Tofu, etc.... ) , fermentiertes Gemüse, das gut für dieDarmflora ist und natürlich Übungen, einige mythischeBeispiele und Spezifizierungen für die Älteren, wie das„Densho butsu no kami“.Ihr vielleicht letztes und am meist geschätztes Geheimnis ist

das „Do o raku“ (übersetzt als „mit dem Tao spielen“), etwasdas wir im weiteren Sinne in unserer Kultur mit „Hobbies“vergleichen können, aber es handelt sich in Wirklichkeit umAktivitäten, die viel mehr sind als Hobbies und die sich inArbeiten und Praktiken verwandeln, bei denen das Alter keineBarriere sondern ein Anreiz, ein zusätzlicher Wert ist und woErfahrung mit „Meisterhaftigkeit“ gleichgesetzt werden kann.Diese Meisterhaftigkeit ist es, die den Respekt und dasInteresse der Jüngeren motiviert und hervorbringt indem sieangeregt werden, von den Älteren zu lernen. Dieses Treffen zwischen Generationen, das auf eine andere

Art und Weise nicht künstlich wieder hergestellt werden kann,ist entscheidend wenn es darum geht, dem Leben einen Sinnzu geben, denn ab einem bestimmten Alter werden einfacheDinge, wie sich wertgeschätzt und nützlich fühlen, zurWirbelsäule des Versuchs lebhaft weiterzumachen. Mit den

Jahren werden wir körperlich schwächer, abhängiger und dasgeneriert nicht nur Abwertung sondern auch Entmutigung.Die Alten fangen an für die anderen „unsichtbar“ zu werden.Außerdem sollte die Abwesenheit von primären Anreizendurch die eigene Willenskraft des Weiterlebens ersetztwerden. Vieles von dem was bis dahin automatisch passierensollte, auf körperlichem und hormonellem Niveau, was auf dieeigene Üppigkeit des Lebens zurückzuführen ist, sollteneinfach durch bewusste Einstellungen ersetzt werden, die als„Handbuch“ dienen.Der meisterhafte Kreis dieser Beziehung bleibt erhalten,

wenn die andere Seite dieses Treffen außerdem ausnutzt. DenJüngeren ermöglicht der Kontakt mit Älteren, ihrenÜberschuss zu mäßigen, ihre Einstellung anzupassen undnatürlich sich in der Zeit einzuordnen wenn sie, wie in einemSpiegel, sehen, wie sie (im besten Fall) selbst einmal seinwerden. Das was das Wunder dieses Generationentreffen und

dieses meisterhaften Kreises ausmacht, sind ein Reihe vonAktivitäten, Handwerk, Kunst und Techniken, die die Fähigkeithaben, bei den Ausführenden ein bestimmtesAufeinandertreffen zwischen Verstand, Geist und Körper zugenerieren. All die Aktivitäten, bei denen der natürliche Verfalldes Körpers nicht nur durch ein Wachsen des Geistes ersetztwird, sondern auch unendlich gesteigert werden kann, da esnicht von der Kraft, ein hinfälliges Attribut, abhängt, sondernvom Bewusstsein. Diese Aktivitäten sind von unterschiedlichster Natur und

reichen von der japanischen Malerei Sumi-e bis zu Künstenwie dem japanische Bogenschießen (Kyujutsu), Origami(japanische Papierfaltkunst), Keramik, „Ikebana“(Blumenkunst), Schwertschmieden, Handwerk traditionellerProdukte, Kampfkünste, etc.... Diese Verehrung der Älteren ist etwas, das wir im Westen

noch unbedingt lernen müssen, wo die Jugendnormalerweise mit den Rücken zu ihren Älteren lebt und wodie Regeln und Werte der Jungen genau den Platzeingenommen haben, den ein ganzes Leben anAnstrengungen wegschiebt. Stattdessen schieben wir dieÄlteren fort und verachten die Nützlichkeit ihrer Erfahrungindem wir externe Werte auszeichnen, wie der wirtschaftlicheRaub, Erfolg um jeden Preis und den Egoismus alsakzeptierte Flagge.Die Informationsgesellschaft und die elektronischen

Fortschritte haben nicht geholfen, sondern eine Barriere, eineperfekte Ausrede geschaffen um jegliche vorherige Erfahrungabzuwerten, als ob jetzt alles neu unter der Sonne wäre,obgleich in Wahrheit das Gegenteil der Fall ist. Im Lebensprechen wir immer von „den gleichen Hunden“, aber mitunterschiedlichen Halsbändern.Die Älteren, die Gefangene dieses Zustands sind,

„verkleiden“ sich als Junge bis es lächerlich wird und es Zeitwird ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und ihre Privilegienzu erhalten. Die Männer färben sich die Haare, um graueSträhnen zu verstecken, die Frauen geben Millionen fürCremes aus und beide gehen zur Schönheitschirurgie umeinen Prozess anzuhalten oder zurückzustellen, der nichtverhindert werden kann.Alt werden ist etwas, wie Groucho sagte, das passiert, wenn

man lange genug lebt. Es ist keine besondere Tugend, eswerden Inhalte hinzugefügt, aber es ist auch kein Nachteil.

„Wir wollen alle alt werdenund wir leugnen alle, dass wir das erreicht haben.“

Quevedo

„Der Alte kann nicht das Gleiche machen, was ein Junger macht;aber das was er macht, ist besser.“Cicerón

I

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Schlussendlich ist es der Horizont, der uns alle erwartet, wie ich gesagt hab...im besten Fall. Die Alternative zum Altwerden ist tot zu sein; aber genau das bedeutet,

dass das Alter eine Eroberung ist, ein Privileg und ein Wert in sich selbst,aber es ist noch besser, wenn es durch Erfahrung geschmückt wird undMeisterhaftigkeit in einer würdevollen Sache, die an diejenigenweitergegeben wird, die hier bleiben und nicht vergessen, dass dies jedenNachbarssohn demütig werden lässt... auch sie (die Jungen), haben einAblaufdatum. Niemand hat es so gut ausgedrückt wie der geniale Autorvon „Die Kupplerin“ D. Fernando de Rojas: „Niemand ist weder so alt, dasser nicht noch ein Jahr länger leben kann, noch so jung, dass er nicht heutesterben könnte.“Ein großartiges Leben zu haben bedeutet nicht nur lange zu leben. Das

Alter sollte etwas schmackhaftes, erstrebenswertes und würdevolles sein, esist die Arbeit eines ganzen Lebens. Eine Kultur, die die Werte der Jugendvoranstellt, ist allerdings nicht der richtige Rahmen, aber alle und jeder einzelnekönnen wir dieses Omelett umdrehen indem wir uns bewusst darüber sind, wasRealität und was Einbildung ist. Der Tod ist die einzige, unverrückbare Sicherheit in unserer Zukunft, aber es gibt

viele positive Wege unser Leben zu organisieren, auf denen die Tugenddahingehend vorherrschend ist, dass wir, wie Neruda, am Schluss und in jedenMoment bestätigen können „Ich bekenne mich dazu, gelebt zu haben“.Wenn man den Nektar der Erfahrung destilliert, gleicht nichts der Macht,

dem beherrschten Blick, dem sanften Lächeln eines Greises, einesMenschen der seine Tage genossen hat. Wenn es so ist, wie dieJapaner denken, dass die Siebziger die wirkliche Geburt diesesLebens sind, bleibt uns keine einzige Minute unsvorzubereiten und das Beste unseres Schicksals zuerfüllen. Möge nichts diese Vereinbarungzerstören, das Leben ist einvergänglicher Schatz und das Alterseine goldene Kirsche... wenn wirwissen es zu leben.

https://www.facebook.com/alfredo.tucci.5

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Russische Kampfkünste

System ist eine russischeKampftechnik, dieLeidenschaften erweckt.

Einige dafür und einige dagegen,sicher ist, dass die Leute darüberreden und sich für das Systeminteressieren und zu einemGroßteil redet man und weißdabei sehr wenig darüber, wasman sagt.

Es ist normal, dass wenn indem Kampfpanorama etwasNeues entsteht, bleibt es in demMysterium eingepackt und anfä-llig für den Opportunismus.

Um diesen Fall zu klären habeich schon vor einigen Jahren denMeister Weitzel kontaktiert um,aufgrund seines pädagogischenFokus und seiner exzellentenVerfügbarkeit, auf dieKollaboration für die Verbreitungdes Systems zu zählen.

Er spricht englisch, russischund deutsh perfekt und hat einenexzellenten Charakter, was ichfrüh an unserem Treffen ent-deckt habe.

Seine vibrante Erscheidung,rotblonder Wikinger, hebt sichnicht negativ von seiner wahrhaf-ten Persönlichkeit, Sympathie,seinem gutem Benehmen und sei-ner Umgänglichkeit ab.

Wir haben nicht nur eine wun-derbare Zeit zusammen gehabt,

„Mit seinen 41 Jahren,Vater von vielen Kreaturen,

hat Andreas schon sehr,sehr viel gemacht.

Er ist Führer und Gründerseiner eigenen Schule“Systema Academy

Weitzel”, in Augsburg, von dort er sich regelmäßig

auf den Weg macht, um seinen Stil zu lehren,nicht nur in Deutschland,

sondern auch im RestEuropas.“

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Russische Kampfkünste

„Man erkennt es daran, wiegut man sein Gleichgewicht

hält, wie entspannt undganzheitlich man sich bewegt,

wie gleichbleibend deremotionale Zustand ist.“

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Systema

sondern konnten auch eine große Arbeitmachen von der ich hoffe, dass sich viele vonihnen einen Nutzen machen können.

Der Meister Weitzel lehrt das System mitOrdnung und Kriterium. In seinen Händen istdieser Stil für seine Mengen und der der dasVideo sieht, wird viel von diesem lernen undsich von der Praxis von vielen Stereotypendistanzieren die bis heute noch in dieserMaterie zirkulieren.

Mit seinen 41 Jahren, Vater von vielenKreaturen, hat Andreas schon sehr, sehr vielgemacht. Er ist Führer und Gründer seinereigenen Schule “Systema Academy Weitzel”,in Augsburg, von dort er sich regelmäßig aufden Weg macht, um seinen Stil zu lehren,nicht nur in Deutschland, sondern auch imRest Europas. Beginnende Kontakte verkün-den das Interesse durch seine Dienste in vie-len Teilen der Welt und nach diesem Artikelund der Erscheinung seines neuen Videossind wir sicher, dass es so in vielen anderenLändern sein wird.

Zwei Schüler begleiteten ihn während sei-ner Aufnahme: Michael Hazenbeller(Cheflehrer des Systems in Rastatt,Deutschland) und Thomas GösslerSystemlehrer in der Akademie in Augsburg).Ein Russe und ein Deutscher, wunderbare,die sich an diesem Tag sehr angestrengthaben…Danke an ihre Arbeit.

Wahrscheinlich ist die erste Arbeit von vie-len, wird dieses Video kohärente, logischeund perfekt organisierte Regeln aufstellen,um die Basis der Funktionen von einem so lei-denschaftlichen, unbekannten Stil, ohneGeheimnisse und wie ich es seit sehr vielengemeinsamen Gefühlen gesagt habe. In demVideo erklärt Meister Weitzel mit Klareit dieSystematik, die Formeln und die Techniken,wie und warum man sie anwendet. Zweifellosist das etwas, auf das viele gewartet haben.Jetzt ist es hier. Genießen Sie es!

Alfredo Tucci

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Budo International: Woher kommtSystema, wo sind seine Ursprünge?Andreas Weitzel: Die

Kriegskunsttradition ist sehr alt inRussland. Die Menschen dort musstensich ständig Angreifern aus dem Osten,dem Norden, dem Westen und demSüden stellen und sie abwehren. Zurgleichen Zeit wurde ein reger Wissens-und Erfahrungsaustausch mitzahlreichen Nachbarsvölkern undVerbündeten betrieben. Das erworbeneKönnen wurde eingesetzt, erprobt,korrigiert. Im heutigen Systema habenwir das Produkt einer gigantischenArbeit, die sich über Generationenerstreckte.

B.I.: Welche Grundprinzipien vertrittSystema?A.W.: Im Systema betrachtet man

den Menschen als eine Einheit desKörpers, der Psyche und des Geistes,in der alles miteinander verbunden undvoneinander abhängig ist. Deswegensprechen wir von drei Grundsäulen, aufdenen Systema basiert – die Form, dieAtmung und der Zustand. Mit der Formmeinen wir die Art und Weise, wie manseinen Körper hält und bewegt. DieForm ist vier Grundprinzipienunterworfen. Zunächst ist das Prinzipder Gesammeltheit da. Es sagt aus,dass der Körper immer eine Lageanstreben soll, in der er gesammelt ist:Der Rücken ist gerade, der Kopf sitztaufrecht, Arme sind am Körper, Füßebleiben unter dem Becken, keinegroßen Schritte, der Schwerpunkt bleibt

direkt unter dem Rumpf usw. Alsnächstes kommt das Prinzip derGanzheitlichkeit. Der Körper soll sichals Ganzes bewegen. Um dieses Prinzipzu veranschaulichen, sprechen wirdavon, dass die Schulter mit denHüften, die Ellenbogen mit den Knien,die Hände mit den Füssen verbundensind. Das Prinzip der Entspanntheitverlangt, dass man alle Muskelnentspannt lässt, die man gerade nichtbraucht. Die Muskeln, die man geradefür eine Bewegung braucht, spannt mannur so viel, wie nötig an. An den Stellen,wo man eine sinnvoll dosierte undausgerichtete Spannung braucht, fülltsich der Körper voll bzw. gefüllt an.Deswegen spricht man im Systemavom Prinzip der Gefülltheit, wenn manlernt, die Muskelspannung richtigeinzusetzen. Mit dem Zustand als Grundsäule des

Systema meint man den psychischen,mentalen, emotionalen Zustand, den mankontrollieren soll. Emotionen sind einschlechter Ratgeber. Deswegen ist es füruns wichtig, dass unser Bewusstseinstets die Emotionen mit Hilfe des Willenskontrolliert und beherrscht. Um dies zulernen, entwickelte man im Systemaeinfache, aber äußerst effektiveTrainingsmethodiken.Die dritte Grundsäule des Systema ist

die Atmung. Sie ist die Brücke zwischenden anderen zwei. Denn so, wie manatmet, so denkt und bewegt man sich.Wenn die Atmung unterbrochen wird,entsteht die Panik, die den Körperlähmt. Wenn man Angst bekommt,

vergisst man zu atmen, und der Körperhört auf zu gehorchen. Wenn man sichunkontrolliert verspannt, hält man denAtem an und lässt Emotionenaufkommen… Aber die Atmung istzugleich der Schlüssel zu dem Körperund der Psyche des Menschen. InGefahrsituationen ist es nur schwer,Ratschlägen, wie „Entspann dich!“ oder„Hab keine Angst!“, zu folgen. Aberbeides wird möglich, wenn man seineAtmung unter Kontrolle bringt und siedazu einsetzt, die Kontrolle über diePsyche und den Körper zu erlangen.

B.I.: Wie kamen Sie zu Systemaund warum sind Sie dabei geblieben?A.W.: Ich betreibe Kampfkünste, seit

ich laufen und denken kann. Mein Vater,seinerzeit ein begnadeterNahkampfspezialist, brachte mirElemente von Judo, Karate und Boxenbei. Als ich acht Jahre alt war, schicktemeine Mutter mich zum griechisch-römischen Ringen. Später wechselteich zum Judo und Boxen, lernte Kungfuund Karate… Fast fünfzehn Jahreprobierte ich verschiedeneKampfkünste durch und war ständig aufder Suche nach etwas besserem,umfassenderem. Einmal, als ich etwavierzehn war, hörte ich, dass es auchrussische Kampfkünste geben soll. Dasmachte mich neugierig. Aber erst mitzweiundzwanzig fand ich Systema undwar gleich fasziniert davon. Ich stelltefest, dass ich alles im Systema habe,was ich von einer ganzheitl ichen,umfassenden Kampfkunst erwarte, und

Russische Kampfkünste

„Fast fünfzehn Jahre probierte ich verschiedeneKampfkünste durch und war ständig auf der Suche nachetwas besserem, umfassenderem. Einmal, als ich etwa

vierzehn war, hörte ich, dass es auch russischeKampfkünste geben soll. Das machte mich neugierig.

Aber erst mit zweiundzwanzig fand ich Systema und wargleich fasziniert davon..“

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Systema

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„Mit dem Zustand als Grundsäule desSystema meint man den psychischen,

mentalen, emotionalen Zustand, den man kontrollieren soll.“

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sogar mehr. Ob waffenlose Selbstverteidigung,Kampf gegen mehrere Gegner, Waffenkampf undEinsatz von improvisierten Waffen, Nothilfe undSchutz von Dritten, Kampf in der Bodenlage undauf engstem Raum… Es ist alles da. Und dazunoch ausgeklügelte Trainingsmethodiken zurSteigerung der Beweglichkeit, derPräzision, der Kraft und der Ausdauer,Förderung der eigenen Gesundheitdurch richtige Bewegung, konstanteAtmung und Massagen und vielesmehr. Da bleibt man gerne.

B.I.: Wodurch unterscheidet sichSystema Ihrer Meinung nach vonanderen Kampfkünsten?A.W.: Ich kann nicht von allenKampfkünsten reden, denn ich kennebestimmt nicht al le. Aber voneinigen Kampfkünstenunterscheidet sich Systemadadurch, dass es keinevorgefertigten Lösungen bietet.Wir gehen von der Annahmeaus, dass ein entspannter,kräftiger, beweglicher Körperin Kombination mit einerlockeren, stabilen Psycheimmer in der Lage sind,adäquat auf Konfl ikt- undGefahrsituationen zu reagieren.Also bringt man dem Menschenim Systema l ieber bei, sichprinzipiell richtig zu bewegenbzw. zu verhalten. Ich könnte dasan folgenden Beispielen erläutern:Anstatt einen oder anderenSchlag, Tritt, Wurf oder Hebelgriffzu lernen, lernt man imSystema, wie man prinzipiellschlägt, tritt, wirft oder hebelt.

B.I.: Wie unterscheidetsich Systema vonm o d e r n e nWettkampfsportarten wiez.B. MMA?

A.W.: Nun, in ersterLinie durch eine anderep s y c h i s c h eA u s g a n g s l a g e .Systema ist kein

Systema

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„Ich kann nicht von allenKampfkünsten reden, denn ich

kenne bestimmt nicht alle. Aber voneinigen Kampfkünsten

unterscheidet sich Systemadadurch, dass es keine

vorgefertigtenLösungen

bietet. “

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Wettkampfsport, und damit ist alles gesagt. Das psychologische Verhalten in einemWettkampf und das in einer Situation, wo es um Leben und Tod geht, sind sehrunterschiedlich. Daraus resultieren sich auch die Bewegungen. Verstehen Sie, es istschon ein Unterschied, ob man für einen Fehler mit einem Punkt bestraft wird oder seinLeben verliert. Im Systema beschäftigt man sich aber genau damit – wie man in Extrem-und Gefahrsituationen überlebt. Das Ziel im Wettkampfsport ist zu gewinnen, das Ziel imSystema – nicht zu verlieren. Das bedeutet: Wenn ich erreiche, dass eine gefährlicheSituation erst gar nicht entsteht, ein Kampf erst gar nicht stattfindet, habe ich mein Zielerreicht. Im Wettkampfsport wäre das kontraproduktiv.

B.I.: Wieso ist Systema Ihrer Meinung nach "straßentauglich"?A.W.: Weil es einfach ist. Systema ist einfach, aber nicht leicht. Einfach bedeutet für

mich, dass die Lösungen direkt, präzise und natürlich sind. Ein Straßenkampfentscheidet sich meistens in den ersten drei Sekunden. Um einen Angriff abzuwehren,reichen im Idealfall nur zwei Bewegungen – die Angriffslinie verlassen und präzisezuschlagen. Manchmal ist das Ausweichen sogar unmöglich. Dann muss ebeneine einzige Bewegung ausreichen, um die Chance für sich zu nutzen.Systema bietet seinen Anhängern genau solche Fertigkeiten.

B.I.: Kann man als Polizist oder Soldat vom Systematrainingprofitieren?A.W.: Zweifelsohne. Systema lehrt, kontrolliert zu agieren und

adäquat zu reagieren. Es bringt einem bei, seine Emotionenzu beherrschen und sich vom klaren Verstand leiten zulassen. Es lehrt, wie man sich präzise und ökonomischbewegt. Und ganz wichtig – wie man sich aufnatürliche Weise bewegt. Ohne Kampfstellungen,ohne festgelegte Bewegungsabläufe, ohnevorgefertigte Lösungen. Dafür wirdviel Wert auf solche

Russische Kampfkünste

„Systema lehrt,kontrolliert zu

agieren und adäquat zureagieren. Es bringt einem

bei, seine Emotionen zubeherrschen und sich vomklaren Verstand leiten zu

lassen.“

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Fertigkeiten, wie Spontanität, Improvisation,Anpassungsfähigkeit usw., gelegt. Und vergessen Siedie Vielseitigkeit des Systema nicht. Ich würde sagen:Ideal für Polizisten und Soldaten.

B.I.: Kann ich Systema auch lernen, wenn icheine körperliche Behinderung habe oder bereitsschwere Verletzungen durch einen Unfall hatte?A.W.: Selbstverständlich ja. Ein solcher Mensch

würde lernen, seine scheinbar begrenztenMöglichkeiten optimal, also scheinbar unbegrenzt zunutzen. Ich kenne viele Beispiele, wo es denTrainierenden mit Handicap mit entsprechendemEinsatz und Trainingsaufwand gelungen ist, sich aufdas gleiche Niveau hochzuarbeiten, wie ihre Kollegen.Wenn der Wille stark und der Fleiß groß sind, gibt eskeine prinzipiellen Unterschiede zwischen denTrainierenden.

B.I.: Ist Systema etwas für sehr junge und sehralte Leute?A.W.: Bei mir trainieren Kinder ab vier. Ihr

Trainingsprogramm beinhaltet in erster Linie

spielerische Übungen zur Förderung der Koordinationund die Beweglichkeit. Und sie raufen viel. Kindermögen raufen. Etwas später kommen immer mehrÜbungen für die Kraft und die Ausdauer, viel Akrobatikund Fallschule. Und noch mehr Ringkampf. Ob imStand oder in der Bodenlage, der Ringkampf gibt denKindern die richtige Basis für ihr späteres Training. Sielernen, sich weder vor der Nahdistanz, noch vor demmaximalen Widerstand des Gegners zu fürchten. Sielernen fallen, rollen, werfen und halten. Später, wennKinder älter werden, lernen sie schlagen und treten,und wie man sich gegen beliebige Angriffe verteidigt…Bei Erwachsenen gibt es keine Grenzen nach oben.Erst vor kurzem gab ich ein Seminar an meiner Schulein Augsburg, an dem zwei Herren teilnahmen, die übersiebzig Jahre alt waren.

B.I.: Wem würden Sie Systema empfehlen undwarum?A.W.: Jedem, der Wert darauf legt, sich natürlich

und gesund zu bewegen. Jedem, der nach einereffektiven Selbstverteidigung sucht. Jedem, der eineganzheitliche Kampfkunst trainieren möchte. Und

Russische Kampfkünste

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natürlich jedem, der seine Kampffertigkeiten beruflichbraucht.

B.I.: Es gibt im Systema keine Gurte. Wiebewertet man die Arbeit eines Schülers und seineeigene?A.W.: Alles wird im Vergleich erkennbar. Man sieht

und fühlt, wie gut dein Gegenüber ist, wenn man mitihm trainiert. Man erkennt es daran, wie gut man seinGleichgewicht hält, wie entspannt und ganzheitlichman sich bewegt, wie gleichbleibend der emotionaleZustand ist. Aber ich möchte an dieser Stelle betonen,dass jeder mit jedem im Systema trainiert. Im Trainingsind wir alle Schüler, die lediglich unterschiedlich langdabei sind. Denn im Systema kann man nurgemeinsam wachsen. Nur wenn du dafür sorgst, dassdein Trainingspartner möglichst gut wird, kann derseinerseits für deinen Fortschritt sorgen.

B.I.: Man sieht auf Videos meist sehr langsameBewegungen - wie realistisch kann man da trainieren?

A.W.: Wir trainieren langsam, damit der Körper unddie Psyche das Gelernte verinnerlichen. Es brauchtseine Zeit, hinderl iche oder sogar falscheBewegungsmuster, die man sich davor aneignete, infreie und spontane Bewegungen umzuwandeln.Voreiliges schnelles Üben würde diesen Vorgang nurstören. Das heißt aber nicht, dass wir ausschließlichlangsam trainieren. Der Trainingsweg sieht so aus:Langsam ohne Widerstand – langsam mit Widerstand –schnell ohne Widerstand – schnell mit Widerstand.Systema ist eine Kampfkunst. Das bedeutet, dass manlernt, auch mit Vollgas und Vollkontakt zu arbeiten.

B.I.: Systema ist ja berühmt für seine "heavyfists" - können Sie uns erklären was das besonderean diesen Schlägen ist?A.W.: Das Besondere an den Systema-Schlägen ist,

dass sie tatsächlich sehr schwer und wirkungsvoll sind,obwohl sie scheinbar mühelos ausgeführt werden. DasGeheimnis l iegt darin, die Schultermuskulaturentspannt zu halten. Das ist schwieriger, als es sich

Systema

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Systema

anhört. Die meisten Menschen schieben ihre Fäusten nämlich beim Schlagen undverspannen dabei die Schultermuskulatur. Das führt zu Kraftverlusten, die man durcheinen Gesamtkörpereinsatz ausgleicht. Genau dies versuchen wir zu vermeiden.

B.I.: Was bringen traditionelle Waffen wie Peitsche oder Säbel für dasTraining?

A.W.: Im Systema betrachten wir jeden Gegenstand, mit dem wirtrainieren, nicht nur als Waffe, sondern in erster Linie als einTrainingsgerät. Und jedes von diesen Trainingsgeräten ist dazuda, um eine oder mehrere Fertigkeiten zu erlernen. DerRingkampf stellt die körperliche Basis des Systema dar,der Faustkampf schult die Psyche, aber derWaffenkampf, insbesondere der Schwertkampf, ist dietechnische Basis des Systema. Wir haben folgende„Pflichtwaffen“: Messer, Stock, Kette, Peitsche undSchwert bzw. Säbel. Mit dem Messer lernt man,sich um einen Punkt zu bewegen. Mit dem Stock –wie man sich um eine Linie bewegt. Die Kette lehrteinem, sich an die Linie anzupassen. Die Peitschebringt einem das Anpassen an den Punkt bei. Undder Schwert bzw. der Säbel vereint alle dieseFertigkeiten in sich und stellt die Krönung desWaffenkampfes im Systema dar.

B.I.: Wie kann man Systema in seintägliches Leben einbauen?A.W.: Das Wichtigste, was Systema einemgibt, ist die Fähigkeit, mit Extremsituationenumzugehen und adäquat darauf zu reagieren.Egal, ob es ein Angriff auf der Straße oder eineschwere Krankheit ist, ein Autounfall oder einKonflikt mit einem Arbeitskollegen, ein Sturzvon der Treppe oder eine Verletzung beieinem Fußballspiel. Einige von meinenehemaligen Studenten bedankten sichJahre später, nachdem sie mich verlassenhatten, dafür, dass sie beinaheverletzungsfrei überlebten, als ein Autosie überfuhr. Einige behaupten, dassdas Systema-Training mit demSchwerpunkt auf der Kontrolle vonEmotionen und derSelbstbeherrschung der Grund fürihren beruflichen Erfolg sei. Undmanche vergessen dadurch ihrHandicap und bleiben aufAugenhöhe mit ihren Kollegen.Systema bietet hier beinahegrenzenlose Möglichkeiten.

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

REF.: • DVD/VIET6REF.: • DVD/VIET6

Das ganzheitliche Vovinam ist einfach zum wahrenVovinam des Gründers zurückzukehren. Das Ziel desGründers war klar und offen verkündet: „Effiziente Technikenernten, die Essenzen dieser Techniken anpassen und sie inVovinam-Techniken umwandeln“ und dieses Konzept ist

immer noch gültig und ist VERPFLICHTEND für alleVovinam Meister auf der ganzen Welt. Vovinam

ist also ein Forschungskonzept um einesuper effiziente Stilrichtung zu

erreichen. Allerdings vergessen 90%der Vovinam-Lehrer das und geben

sich einem viel zu überladenenProgramm hin, viel zu fixiert,

viel zu ästhetisch undmanchmal komplettineffizient für vieleTechniken. Dasganzheitliche Vovinam isteinfach wieder dieursprüngliche Essenz derKunst des MeistersNguyen Loc zu finden.Dafür haben wie diePrinzipien, die

Basistechniken und wirmüssen nur wieder die

effizienten Formen jederTechnik üben sowie das

grundsätzliche Prinzipanwenden. Auf dieser DVD, des

Meisters Patrick Levet, werden wirdie Grundlagen des ganzheitlichen

Vovinam lernen, die Gefahren und Angriffemit Messer, ganzheitliche Gegenangriffe und

die Verteidigung gegen Dam Thang (direkte Faust),Dam Moc (Haken), Dam Lao (Speer-Hieb) sowie diegrundlegenden Bein-Techniken.

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Chaos und Ordnung

In der Kampfkunst sind Ordnungen dieverschiedenen Stile mit ihren Beschränkungen undinnewohnenden Regeln. Kampfsport beruht aufOrdnung, genannt Regeln, welcher Art auch immer.Sie versuchen die Gefahr, den Übergriff, einerOrdnung zu unterwerfen, die dem Stil entspricht.Sie versuchen das Chaos des Kampfes und derAuseinandersetzung mit der vereinfachten Ordnungdes Stiles zu erfassen, was aber nicht geht. ImWTU WING TSUN erhöhen wir die Qualität desMenschen, so dass er mit immer höherenZuständen des Chaos jonglieren lernt, ohne es zuordnen. WTU Wing Tsun ist eine Möglichkeit derAusharmonisierung der eigenen Spaltung in dieverschiedenen Fragmente, oder wie wir sagen,Zentren.

Wing Tsun Universe (WTU)

Auszüge aus den Artikeln derWTU:

in unseren Artikeln widmen wiruns den Themen WTU Wing Tsun,Kampfkunst, Phi losophie,Psychologie, Gesundheit und dieharmonische Entfaltung dermenschlichen Potentiale.

„In der Kampfkunstsind Ordnungen dieverschiedenen Stile

mit ihrenBeschränkungen und

innewohnendenRegeln. Kampfsportberuht auf Ordnung,genannt Regeln,welcher Art auch

immer.“

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WT Universe

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Auszug aus einer Arbeit von Si-MoAbschluss Uni DZK Stage II

Durch die Lehren des Budo wurde mir dieasiatische Ausformung der Vermittlung der Weg-Lehre bekannt. Der Weg des Budo ist für mich dieCharakterschulung auf dem Weg in derKampfkunst. Es geht dabei um die innere Haltungdem Lehrer, der Lehre und den Mitschülerngegenüber. Es hat viel mit Respekt undAufmerksamkeit zu tun. Es ist der Weg zurSelbsterkenntnis und Vervollkommnung mittels derKampfkunst, welche man betreibt und durch denLehrer vermittelt bekommt.

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„Der Weg des Budo ist fürmich die Charakterschulung

auf dem Weg in derKampfkunst.“

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In der WTU haben wir ein europäischesÄquivalent dazu, nur nennen wir es nicht Budo,da es einer anderen Kultur entspringt. Wirarbeiten im Exoteric Circle an den drei Zentrenund somit an der Entfaltung der menschlichenPotentiale. Die Ausrichtung nach dem Lehrer undsomit die richtige Haltung zu ihm sind dieGrundvoraussetzung zur Arbeit am Weg. DennLernen hat mit der richtigen Annäherung undAusrichtung zu tun und nicht mit Informationenund Wissensvermittlung. Was im Budo das höchste Ziel ist, ist bei uns

der Ausgangspunkt, an dem die Arbeit beginnt.Denn erst wenn der fragmentierte Mensch, einganzer Mensch ist, dann beginnt die eigentlicheArbeit.

„Was im Budo dashöchste Ziel ist, ist beiuns der Ausgangspunkt,

an dem die Arbeitbeginnt. Denn erst wenn

der fragmentierteMensch, ein ganzerMensch ist, dann

beginnt die eigentlicheArbeit.“

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„Das heißt, dass keine Anpassungan die Zeit und die Umstände unddas menschliche Verständnis mehrpassiert wäre. Also das meinen wirmit unserem Motto „Back to the

Roots“ nicht!“

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“Back to the Roots”

Viele Menschen verstehen unter diesem Satz einen Blick in die Vergangenheit, auf denBeginn oder die überlieferten Ursprünge einer Sache. Sie beginnen dann sorgfältig Schritt fürSchritt zu analysieren, herumzureisen und versuchen auf diese Art eine Sache zu ergründen.Sie denken, den Werdegang in dieser Weise nachvollziehen zu können und sie denken, dass

ein solches Vorgehen zu einer Art Legitimation führt. Sie bemühen dann Leute, die diesesVorgehen bestätigen und bestätigen damit ihr eigenes Vorgehen und ihre Qualifikation. Der

Beweis, dass man in einer Linie mit dem überlieferten Original ist. Sie leiten dieGlaubwürdigkeit und die Richtigkeit einer Sache von der dokumentierten Überlieferungskette

ab. Je näher am angenommenen ursprünglichen Original, desto besser. So als wäre dasausgereifte Produkt am Anfang gestanden und ab dann sei am besten keine Veränderung mehr

eingetreten, oder zugelassen worden. Das heißt, dass keine Anpassung an die Zeit und dieUmstände und das menschliche Verständnis mehr passiert wäre. Also das meinen wir mit

unserem Motto „Back to the Roots“ nicht“!

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„In der WTU habenwir dazu eine andere

Sichtweise: DieWurzel einer Sacheist immer gleich weitvon unserem jetzigenAugenblick entfernt.Nicht weiter, wie beiMenschen vor 300Jahren oder 3000Jahren. Die Wurzelist unsere eigeneVerbindung mit denLeben und seinen

Prinzipien.“

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In diesem Denken werden dann oft die „Bildgeschichten“mythischer Kulturen als historische Tatsachen interpretiert.Ein Interpretieren dieser Bilder in die aktuelle Denkweise

wird quasi als Sakrileg betrachtet. Die Folge ist dieWeitergabe von toten Klischees und leeren Ritualen, dieunter Umständen in einer anderen Kultur unter anderenUmständen eine Funktion erfüllt haben, welche aber für

unsere Zeit unbrauchbar und unangemessen ist. Mit so einer Vorgehensweise wird man weder der altenZeit, noch der neuen Zeit gerecht. Denn wenn etwas

irgendwo in einer Kultur oder in einer Zeit begonnen hat,heißt das doch nichts anderes, dass sich jemand über dieÜberlieferung hinaus gewagt hat, dass jemand etwas derZeit angepasst hat. Sonst würde doch jede Veränderung

oder Entfaltung unmöglich sein! In der WTU haben wir dazu eine andere Sichtweise: DieWurzel einer Sache ist immer gleich weit von unserem

jetzigen Augenblick entfernt. Nicht weiter, wie beiMenschen vor 300 Jahren oder 3000 Jahren. Die Wurzel ist

unsere eigene Verbindung mit den Leben und seinenPrinzipien.

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Die drei WTU Bewegungsprinzipien und der Schule des Augenblicks:

„Erlaube Kontakt“„Begleite Bewegung“„Vermeide Distanz“

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Todos los DVD’s producidos por BudoInternational se realizan en soporte DVD-5, formatoMPEG-2 multiplexado (nunca VCD, DivX, osimilares), y la impresión de las carátulas sigue lasmás estrictas exigencias de calidad (tipo de papel eimpresión). Asimismo ninguno de nuestrosproductos es comercializado a través de portales desubastas online. Si este DVD no cumple estosrequisitos, y/o la carátula y la serigrafía nocoinciden con la que aquí mostramos, se trata deuna copia pirata.

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„Vielleicht eine der besten Theater-Aufführungen der Kampfkünste“

Ausgezeichnete Darstellung im La Rambleta Theater von „Die Shizen, das Volk von Tengu“, eine audiovisuelleDarstellung, im Rahmen des dualen Jahrs Spanien-Japan, eine großartige Initiative der japanischen Botschaft in Spanien,um den Beziehungsaufbau zwischen den beiden Ländern zu feiern. Die Darstellung, die für diese Gelegenheit erstelltwurde, war zudem Teil der offiziellen Absolventenfeier in der Kaze no Ryu Schule, mit 6 neuen Shidoshi, Joho wie man inShizengo sagt. Es wurde eine Dokumentarfilm über diese Darstellung produziert, mit seinem Making-off, Back-Stage,Interviews, etc. und es wird einen großen Teil der Vorführung beinhalten, damit alle, die sich für die Shizen Kulturinteressieren, aber nicht teilnehmen konnten, auf der ganzen Welt davon zehren können. Das Volk von Tengu stellte sichvor, der Öffentlichkeit eine Präsentation der Shizen-Tradition bereitzustellen, eingerahmt von der Geschichte und Kulturund die interessantesten Aspekte hervorzuheben, zum einen seine Kampfkunst-Tradition, das Bugei und seine spirituelleKultur, das E-Bunto.

Video Download

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Neu

„Die Magie, die Begeisterung, der Geschmack desAuthentischen.

Die Kraft einer Kultur und eines Volks.Inszeniert in seinen Bräuchen“

6 neue Shidoshi feiern ihren Abschluss gemäß der Shizen-Tradition, mit all ihren Zeremonien, mit den Ritualen und denalten Tänzen um das Lagerfeuer herum, der feierliche Schuss und die Gesellschaft ihrer Liebsten; mit Großzügigkeit undReichhaltigkeit feiern und ehren sie alle sichtbaren und unsichtbaren Welten, die alten Bräuche des mächtigen Volks vonTengu in einer magischen und unvergesslichen Nacht... Wer sagte, dass es keine authentischen Dinge mehr gibt?

Abschlussfeier der neuen Joho (Shidoshi) der Kawa-Linie, Kaze no Ryu Ogawa Ha Schule, die von Shidoshi JordanAugusto Oliveira geleitet wird.

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Vinh Xuan - Das Weng Chun von Fung Siu Ching aus Vietnam

Eine besondere Forschungsreise gönnte ich mir kürzlich zumeinem dreißigjährigen Weng Chun- Lehrjubiläum, welchespassenderweise mit einem weiteren Jahrestag zusammenfällt.Vor achtzig Jahren, im Jahr 1936, erhielt einer meiner Weng

Chun- Vorfahren namens Yuen Chai Wan aus Foshan, ein Schülervon Fung Siu Ching, durch die Nanhai und Shunde „Expatriates“Association eine Einladung nach Hanoi, um dort Weng Chun zuunterrichten.

Text: Andreas Hoffmann, Christoph Fuß, Fotos: Andreas Hoffmann, Budo International

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Andere Stimmen meinen allerdings, dass er dazugezwungen war, China zu verlassen, weil er in einemDuell einen Mitstreiter getötet hatte. Jedenfalls ließ ersich unter dem Namen Nguyen Te Cong, „DieWiedergeburt des Bodhidharma“, in Hanoi nieder undunterrichtete das „Ewiger Frühling“- Weng Chun.Geläufig ist es dort heute unter dem sprachlichangepassten Begriff „Vinh Xuan“, für den jedochdieselben chinesischen Schriftzeichen verwendetwerden wie beim Weng Chun. Zu den wichtigstenMeisterschülern von Yuen Chai Wan zählen in Hanoiunter anderem Ngo Si Quy, Cam Thuc Cuong, Vu BaQuy, Tran Van Phung und Tran Thun Tien, sowieeinige weitere in Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt). Heuteallerdings sind es bereits die Schüler der zweiten

Weng Chun

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Generation nach Yuen Chai Wan, welche das Weng Chun in Vietnam ausüben und weitergeben.Zu einigen dieser Enkelschüler nahm ich Kontakt auf, denn ich wollte einen Repräsentanten

dieser Kunst besuchen, um das Vinh Xuan/Weng Chun Vietnams zu erforschen und dieGemeinsamkeiten und Unterschiede mit dem Weng Chun Chinas zu erkennen. Doch letztlich wollteich tiefer in diese Kunst eindringen, um sie von innen heraus zu verstehen, und deswegenentschloss ich mich schließlich, auch selber in Hanoi in die Lehre zu gehen. Nach längeremRecherchieren entschied ich mich für Sifu Nguyen Nam Vinh, der einer der bedeutendstenLinienhalter von Ngo Si Quy in Vietnam ist.Als er mich in meinem Hotel in Hanoi abholte, wusste ich, dass er genau der Richtige für mein

Anliegen ist. Sifu Nguyen Nam Vinh ist ein ruhiger, eher bescheiden wirkender Meister, der sich aber

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während des Unterrichts als ein wahrer Virtuose des Weng Chunerwies. Er war sehr offen und zeigte mir das Weng Chun/ VinhXuan von innen heraus. Jeden Tag konnte ich eine komplette Formlernen, außerdem deren Anwendungen, Chi Sao, Kampfstrategien,Qi Gong sowie auch die Philosophie, die noch sehr stark denBezug zum Shaolin Chan (Zen) erkennen ließ. Vor meinem erstenUnterricht durfte ich vor dem Schulaltar unseren Ahnen Respekt

Weng Chun

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erweisen, und überhaupt fühlte ich mich sofort wiezu Hause. Gleich am nächsten Tag fand das jährlichstattfindende große Vinh Xuan-/ Weng Chun-Treffen der Ngo-Familie am Grab von GroßmeisterNgo Si Quy statt. Es war mir eine besondere Ehre,dass ich eingeladen wurde – und es war für michein Wink des Karma/Schicksals, dass ich gerade indieser besonderen Zeit in Hanoi anwesend war.Sifu Nguyen Nam Vinh führte mich durch diesedenkwürdige Zeremonie und die Feierlichkeiten,

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und ich meinte in dieser besonderen Atmosphäreregelrecht das Wirken von Großmeister Ngo Si Quyzu verspüren, ein Gefühl sehr ähnlich dem, das ichbei dem letzten Weng Chun- Großmeister in HongKong wahrgenommen hatte, bei Großmeister WaiYan.

Im Unterricht konzentrierte ich mich zunächstauf die Formen, namentlich die Thủ đầu quyền,Khí công quyền, sowie die „108-Form“ Hệthống. In der ersten Form, der Thủ đầu quyền,werden die Grundübungen des Weng Chun ineinem natürl ichen, beckenbreiten Standvermittelt. Der Schwerpunkt liegt auf derentspannten, natürlichen Ausführung derArmtechniken. Man lernt dabei identischeBewegungsmuster, wie sie sich auch in denchinesischen Weng Chun- Formen WengChun Sap Yat Kuen und Weng Chun SaamPai Fat f inden, aber auch in derchinesischen Wing Chun Siu Nim Tau. Dasist historisch leicht zu verstehen, da Yuen

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Chai Wan im 19. Jahrhundert durch Fok Bo Chun auch in das Wing Chun eingewiesen worden war.Mit der zweiten Form, Khí công quyền oder Qi Gong-Form, lernte ich mehr über die Entwicklungdes Chi, des Atmens, der Weng Chun- typischen „Pumpbewegung“ sowie des dreidimensionalenKreiselns. In den Partnerübungen steht immer das entspannte, präsente, wache und spontaneAgieren und das Neutralisieren jeder Art von Angriffen im Vordergrund, und es wird sehr viel Wertauf das Chi Sao (Quai Tay) gelegt, die Übung der "fühlenden/klebenden Hände“. Dabei wird dasChi Sao zuerst ohne Schrittarbeit erlernt, danach kommt die Schrittarbeit in alle Richtungen hinzu.Eine Besonderheit stellt eine spezielle Übungsreihe im Chi Sao dar, bei welcher durch Stoßen undZiehen die Ganzkörperkraft entwickelt wird, was auch im chinesischen Weng Chun nachGroßmeister Wai Yan und nach Großmeister Pang Nam sehr betont wird. Weiterhin gibt es die 108-Fom (Hệ thống), die zum Einen in die Luft, mit und ohne Schrittarbeit geübt, aber auch an der

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Holzpuppe sowie zusammen mit einemPartner ausgeführt wird. Interessant finde ichhierbei, dass jede Bewegung auch in unsererchinesischen Weng Chun- Holzpuppenformzu finden ist. Als ich schließlich die Vinh Xuan-

Tierformen sah, fiel es mir wie Schuppen vonden Augen, denn die Fung Siu Ching ChongKuen- Form und die Siong Kung ChongKuen- Form beinhalten beinahe identischeÜbungsabfolgen wie die vietnamesischenVinh Xuan- Tierformen. Fung Siu Ching warbesonders bekannt für die Chong Kuen-Formen, und die Tierformen bilden nebender 108er-Form das Herz dieses Systems –damit war mir völlig klar, dass es sich beidiesem Vinh Xuan tatsächlich um das WengChun meines Vorfahren Fung Siu Chinghandelt ist, und wir eine Familie sind. Die Herzlichkeit, die ich von Sifu Nguyen

Nam Vinh und seinen Schülern erfuhr,überwältigte mich und macht mich sehr frohund dankbar. Auch die anderen Meister, die

Weng Chun

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ich besuchte, wie zum Beispiel MeisterNguyen Ngoc Noi und Meister Doan ThuyAnh sowie auch all ihre Schüler waren mirgegenüber außergewöhnlich freundlichund aufgeschlossen. Für diese großemenschliche Wärme, die mich sehrberührt hat, möchte ich mich an dieserStelle ganz herzlich bedanken!

Nachfolgend alle Formen des VinhXuan/ Weng Chun: - Thủ đầu quyền - Basisform- Khí công quyền – Qi Gong- Form- Ngũ hình sơ bộ - Kombinationsform

der 5 Tiere- Long hình quyền - Drachenform- Xà hình quyền - Schlangenform- Hổ hình quyền - Tigerform- Báo hình quyền - Leopardform- Hạc hình quyền - Kranichform- Hệ thống ( mộc nhân) - 108-Form

(Holzpuppenform) - Langstock- Doppelmesser

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

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urz vor Weihnachten im gleichen Jahr, nachdem ich ausSao Paulo zurückgekehrt war und zuvor zusammen mitmeinem Bruder Demetrio in Valencia ein Jiu-Jitsu Seminargegeben hatte, lernte ich den Herausgeber Alfredo Tucci,von der Fachzeitschrift BUDO INTERNATIONAL, in Madridkennen. Dank der neuen Zusammenarbeit mit BUDO

INTERNATIONAL und Alfredo Tucci, der unser Wunsch das Brazilian Jiu-Jitsu bekannt zu machen und unser professionelles Engagement teilte,war für uns Vacirca Brothers ein Geschenk von weit oben, denn schonbald würden wir unsere Jiu-Jitsu Seminare um die ganze Welt abhalten

Text: Franco Vacirca, Sandra NagelFotos: Alfredo Tucci & Franco Vacirca

VACIRCA BROTHERS JIU-JITSU

Die Vacirca Story ¦ Teil 3

Im Oktober 1997 war es nun soweit, dass ichdank der finanziellen Unterstützung von meinemFreund Marco, Grossmeister Pedro Hemetério (oderProfessor Pedro, wie ihn seine Schüler liebevollnannten) besuchen konnte. Professor Pedro war dererste Rotgurt-Träger von Grossmeister Hélio Gracieund hatte zuvor jahrelang für Carlos und Hélio in Riode Janeiro unterrichtet. Anfangs war Hemetério mirgegenüber, wie auch jedem anderen Fremden, sehrdistanziert und skeptisch. Vor mir hatten ihn schonandere Amerikaner und Europäer aufgesucht, abernur um ein paar Fotos mit ihm machen zu können,erzählte er mir immer wieder. Da ich aber mich sehrintensiv um sein Wissen bemühte, nahm er mich alssein letzter Privatschüler auf. Im Laufe des zweitenAusbildungsjahres öffnete sich Professor Pedro ganzmir gegenüber und ging im Training sehr in dieDetails ein. Da ich auch einige Stunden nach demUnterricht mit ihm Privat verbrachte, fiel mir auf,dass er mit seinen einheimischen Schülern ausseiner Akademie kaum Freundschaften pflegte. Einstsagte er zu mir, weil er zu oft enttäuscht wurde.Unter Professor Pedros persönlicher Anleitungerlernte ich das komplette und authentische GracieJiu-Jitsu Klassenprogramm, und zwar so wie er eseinst von seinen Lehrern Carlos und Hélio gelernthatte und es jahrelang an der Gracie Akademie inRio de Janeiro unterrichtet hatte.

Brazilian Jiu Jitsu

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können. In den Filmaufnahmestudios inMadrid produzierten wir insgesamt sechsLehrvideos (DVDs) zum Thema Brazilian Jiu-Jitsu, sowie eines über das Cross-Fighting,eine Kombination aus BJJ und MuayThaiBoxen in Kooperation mit Grossmeister Marcode Cesaris aus Rom, Italien. Tucci nannteunsere neue Lehrvideo-Serie VACIRCA JIU-JITSU und so wurde praktisch über Nacht eine„neue“ Brasilianische Jiu-Jitsu-Marke inEuropa geboren. Die Vacirca Jiu-Jitsu Wellebrachte uns kurz darauf nach London, meinerMeinung nach, die wichtigste Stadt in Europafür Kampfkünste aller Welt, und gleichanschliessend auch nach Kreta, Madrid,Mailand, Varese, Rom, Athen, Moskau, St.Petersburg, Wien, und in verschiedenenStädten in Deutschland und natürlich in derSchweiz.Bei Grossmeister Pedro Hemetério lernte

ich während verschiedene Jahre privat beiihm, aber eines Tages, als Professor Pedrodurch eine unheilbare Krankheit immerschwächer wurde, schien für ihn der Momentgekommen zu sein, mit mir über meineZukunft zu sprechen. Er wollte ganz sichergehen, dass ich noch vor seinem Tod dieGelegenheit bekommen würde, durch ihn unddem Verband im Staat Rio de Janeiro, dem ernicht nur angeschlossen war, sondern in den60er Jahren einer der Mitbegründer war,offiziell graduiert zu werden. So stellte ersicher, dass ich den Kontakt zu MeisterReyson Gracie, Rotgurt-Träger und Sohn vonCarlos Gracie (Senior) hätte, damit MeisterReyson mich mit seinem Bruder, MeisterRobson Gracie (dem Präsidenten desVerbandes) prüfen und graduieren würde.Zwischen Meister Reyson und mir entstandschon nach dem ersten Treffen einewunderschöne Freundschaft. Während seinemzweiten Besuch in Zürich, im Mai 2009, überreichte mirGrossmeister Reyson Gracie die offizielle Urkunde mitdem Titel „Professor de Jiu-Jitsu“ 5. Grad Schwarzgurt,das von dessen Präsidenten Grossmeister RobsonGracie unterzeichnet wurde.Nach dem Tod von Meister Hemetério, fühlte ich mich

ein bisschen verlassen und emotionell konnte ich michkeinem anderen Lehrmeister mehr anschliessen. In SaoPaulo hatte ich während einer guten Zeit, neben einemwahren Meister des Jiu-Jitsu verbringen können, der mirauch das Ganze aus einer anderen Sicht gezeigt hatte.Als ich nun zuhause in Zürich war, befand ich michöfters in Situationen, wo ich nicht wirklich wusste, obich weiterhin trainieren und unterrichten wollte. Durchden Verlust von Professor Pedro hatte ich eine grosseWunde, welche ich mit aller Kraft versuchte wieder zuschliessen. In Sao Paulo wusste jeder, dass ProfessorPedro DER Verteidiger des Gracie Jiu-Jitsu war. Er seineeigene und unabhängige Gracie Jiu-Jitsu Akademie inden 50er Jahren gegründet, nachdem er gegen HéliosBruder George in einem Jiu-Jitsu-Kampf besiegt hatte.Er war nicht der erste Jiu-Jitsu-Lehrer in Sao Paulo,

und dies wusste er ganz gut, denn hier lebten schon

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fast 50 Jahre vor ihm einige japanischeJiu-Jitsu Meister, die ebenfalls ihreeigenen Schulen gegründet hatten; inRio de Janeiro wurde beispielsweise dieerste Jiu-Jitsu-Schule erst um 1925durch den Sada Miake Meisterschüler,Agenor Moreira Sampaio eröffnet.Hemetério arbeitete aber hart undmachte sich schon sehr bald einen sehrguten Namen, auch ausserhalb derGracie Familie. Durch ihn, lernte icheinige Nicht-Gracies Jiu-Jitsu Meisterkennen. Das zeigte mir, wie weltoffenProfessor Pedro gewesen war. MeinerMeinung nach verfügte er über sehr

grosses Wissen in vielenKampfdisziplinen, blieb aber dem HélioGracie Jiu-Jitsu Programm treu undunterrichtete dieses bis zu seinem Tod.Professor Pedro hatte mir von seinen

damaligen Jiu-Jitsu-Kollegen viel erzähltgehabt und so nahm ich mir die Zeit inganz Brasilien herum zu reisen und sieso gut es ging aufzusuchen. Da docheinige Zeit vergangen war, musste ichteilweise ganz in den Süden, in denNorden oder ins Landesinneren reisen,um diese letzten wahren Meister desBrasilianischen Jiu-Jitsu aufzusuchen.Viele waren auch verstorben oder waren

schon so alt, dass sie nur noch denKimono für Fotos anzogen. Aber diesesHerumreisen und Nachformen half mirtei lweise meine offene Wunde zuschliessen. Diese Reise schenkte mirauch die einzigartige Möglichkeit zurückin die Vergangenheit zu gehen. Ich warauf den Fersen des grossen MitsuyoMaeda gelangt und ohne es zu wissen,lernte ich die Geschichte des Jiu-Jitsu inBrasil ien nochmals besser kennen.Jedes Mal wo ich nach Zürichzurückkehrte, verstand ich wiegrossartig dieses System ist und wievielnoch zu lernen gibt, egal ob ich nun bei

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Brazilian Jiu Jitsu

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einem Gracie, Fadda, Cordeiro, oder wie auch sie immerhiessen, trainierte.Ein sehr enger Kern meiner Schüler in Zürich wurde quasi

Teils meines „Experiment“ geworden. In meinem Labor, derVacirca-Academy, erlebten sie hautnah dieses „Selbst-Studium“ und halfen mir ohne es grossartig zu wissen, dasneue Vacirca Brothers Unterrichts-Programm zu entwickeln.Es gab Zeiten wo wir sehr viel im Stand trainierten, so fast alswürden wir eine Judo- oder Sambo-Schule sein, und dannkam wiederum die Zeit, wo wir gezielt aus- oder von derGuard- oder Mount Position übten. Dies entstand eben genaudurch diese zahlreichen Forschungsreisen, welche mich zuden verschiedensten Interpretationen des Brazilian Jiu-Jitsubrachte.Während dieser Zeit verbrachte ich auch eine Weile in Cuba,

wo tatsächlich auch verschiedene Grossmeister aus Japanund Russland sich über mehrere Jahre aufgehalten hatten. Ichkonnte in viele Schulen trainieren, unter anderem auch bei denPolizeikräften in Havanna.Mit der Zeit wurde mir klar, dass die korrekte Bezeichnung

für unser System „Jiu-Jitsu“ ist. In zahlreichen Zeitschriftenund Internetforen wurde behauptet, dass wir eigentlich Judotrainieren würden und dass der „Brasilianische Stil“ gar nicht

existieren würde; oft ist die Rede auch von „BrasilianischemJudo“. Es stimmt, dass in Brasilien erst in den letzten Jahren,verschiedene Schulen und Organisationen, ein eigenesUnterrichts-Programm, zusammengestellt haben und dassselbst innerhalb der gleichen Organisation jede Schulenochmals ein eigenes Programm führt. Letztendlich machtdies, meiner Meinung nach, das Brasilianische System ebensospeziell anders. Es ermöglich jedem Menschen für sich dasrichtige zu finden. Ich bin heute auch der Meinung, dass wirdie Gründung und Entwicklung des Brasilianischen Jiu-Jitsunicht nur einer oder zwei Familien verdanken können.Tatsächlich fängt es doch schon damit an, dass diejapanischen Meister in den 1900 diese grossen Reisen in Kaufnahmen um in neuen Ländern ihr wertvolles und einzigartigesWissen verbreiten wollten. Ihren Schülern verdanken wir, dasssie diese Lehren weitergaben und neue Schulen gründetenund sich darum kümmerten, dass es daraus wiederumzahlreiche neue Generationen entstanden. So kann man heuteauch von einem Brazilian Jiu-Jitsu sprechen, welches weltweitvertreten ist.

Franco Vacircawww.vacircajiujitsu.ch

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GRAPPLING

Der Fokus des JEET KUNE DO auf die Kampfstudien

Die Ankunft in Italien, in meiner Schule, von Sifu Larry Hartsell,Erik Paulson, John Machado und vielen mehr, war der perfekteBeginn um diese kurze Analyse über den speziellen Fokusvorzubereiten, den das JKD hat um das Studium der viertenDistanz anzugehen, des Kampfes, sowohl im Stehen, als auch aufdem Boden.

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urz nach den ersten Ausgaben des UFC, haben ein paar JKD-Organisationen beschlossen, das brasilianische JU JITSU, die einzigetechnische Quelle, die die vierte Distanz respektiert, zu übernehmen.

Nun, bei allem Respekt gegenüber dem brasilianischen JU JITSU, dasich selbst betreibe und das sich als eines der effektivstenWettkampfsysteme der Welt herausgestellt hat, verstehe ich nicht, wieeine so radikale Entscheidung in einem solchen Kontext wie dem JKD

getroffen werden kann, in dem eigentlich Einstellungen vorherrschend sein sollten, diesich niemals nur auf ein einziges System beschränken, sondern offen gegenüber neuenoder anderen Ideen sein sollten.

Statt jedoch zu diskutieren und nichts zu verbessern (erschaffen), möchte ich liebermeine vorhergehenden Aussagen rechtfertigen, mit der Absicht, dass jeder diesbewerten, kritisieren und sich mit etwas konkreterem auseinandersetzen kann, als einpaar prinzipielle Darlegungen.

Alle Kampfsysteme, sei es westliche (griechisch-römische Kämpfe, Freikampf,türkischer Kampf, Pancrazio), östliche (Ju-Jitsu, Judo, Dumog, Chinna, Shuai Jao) odergemischte (Sambo, ShootWrestling) unterscheiden sich zunächst, mehr als durch ihreunterschiedlichen Techniken, durch die Wichtigkeit die, innerhalb des Systems, den zweifundamentalen Elementen entsprechend zugeordnet wird, der Sensibilität und derkörperlichen Stärke.

Beim Ju-Jitsu beispielsweise hat die Tast-Sensibilität eine große Bedeutung bis zudem Punkt, dass es dem Praktizierenden dieser Disziplin möglich ist, gegen einenGegner (eine Person) zu kämpfen, der sehr viel schwerer als er ist.

Beim Freikampf und beim türkischen Kampf hingegen, zusammen mit einer gutenDosis Sensibilität, ist das vorherrschende Element die Kraft und wer in diesem BereichErfahrung hat, der kennt die zerstörerischen Konsequenzen der körperlichen Kraft dieserAthleten.

Deshalb spiegeln die eigentlichen Techniken nichts weiter wieder, als dieverschiedenen Wichtigkeiten, die die beiden vorher genannten Elemente in jedemSystem annehmen: Ein Praktizierender des Ju Jitsu, zum Beispiel, wird versuchen die

Die wachsende Aufmerksamkeit, die sich neuerdings aufdie Kampftechniken richtet (vor al lem auf denBodenkampf) ist vor allem eine Antwort auf Bewegungen,wie das bereits berühmte ULTIMATE FIGHTINGCHAMPIONSHIP der MMA und anderer, besserklassifizierbarer, Disziplinen im Rahmen des Sports, vondenen sich das SHOOT WRESTLING, das in Japan sehrpopulär ist, das Sanshou, das SHUAI JAO und die Kunstdes CHINNA (in China) hervorheben.

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Stützpunkte seines Gegners zu untergraben, so dass jeglicheBewegung von diesem kontraproduktiv wird, während eingriechisch-römischer Kämpfer Techniken in seinem Arsenalhat, die sich auf das Durchsetzen seiner Kraft auf den Gegnerstützt (ein Klassiker ist der Sturz dieser Stilrichtung).

Aber auf welche Art und Weise reiht sich das JKD in diesegroße Vielfalt an Systemen, Prinzipien, Techniken, etc. ein?Zuerst einmal, ohne einzelne Entscheidungen zu treffen.

Die Kampfentfernung ist nicht besonders und wenn man sielernt, kann man und sollte man auch nicht, den Fokus auf dieBevorzugung eines Systems über ein anderes legen, wie esauch in den anderen drei nicht gemacht wird.

Die Überlegenheit, oder besser, die Zweckmäßigkeit einerTechnik oder Methode kann nicht in einem absoluten Sinnbewertet werden sondern nur in Relation mit der Art desGegners und der spezifischen Situation, in der man sichbefindet.

Diejenigen, die behaupten Praktizierende des JKD zu sein

und die die anscheinende Überlegenheit einesWettkampfsystems über andere feiern, indem sie es damitrechtfertigen, dass dieses eine Kampf-Dimension beibehaltenhat, die die anderen verloren haben und sich in Sportartenverwandelt haben, die möchte ich daran erinnern, dass selbstSigung LEE Prinzipien, Techniken und Strategien deswestl ichen Kampfes und selbst des Esgrima in diebestehenden Elemente des ersten JUN FAN GUNG FUeinführte.

Natürlich bietet eine Disziplin, die mit dem einzigen Zieltrainiert wird richtig zu kämpfen, den JKD-Praktizierendenmehr Ideen als Disziplinen, die schon als Sportart anerkanntsind, aber ich sage es nochmal, deshalb braucht man sichkeine Scheuklappen aufzusetzen.

Nur weil man ein Kampfsystem beherrscht, bedeutet dasnicht, dass man gegen Praktizierende andererWettkampfrichtungen kämpfen kann. Ich möchte auch daranerinnern, dass in aktuellen Begegnungen des Freikampfes viele

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Spezialisten in diesemGebiet oft von Persönlichkeiten besiegtwerden, die vom Sportkampf und aus dem Judo kommen,vorne mit dabei Dan Severn.

Der Fokus auf das GRAPPLING, der von meiner Schule, derJUN FAN JKD AKADEMIE (Ehren-Repräsentant in Italien derJUN FAN JKD GRAPPLING ASSOCIATION von Sifu LarryHartsell) übernommen wurde, gliedert sich in verschiedenePhasen.

Die erste ist das Erlernen der einfachen Technik, die manstehend oder auf dem Boden ausführen kann und die manviele Male wiederholen sollte, um Automatismen zu erschaffenund somit die Technik auf instinktive Art und Weisedurchzuführen, ohne nachzudenken und dadurch das zuentwickeln, was Sifu Larry Hartsell „Muscle Memory“ nennt(muskuläres Gedächtnis).

In der zweiten Phase lernt man die Distanzen, oder bessergesagt, wie man die Distanzen schließt. Dafür bevorzugt SifuLarry Hartsell die Grifftechniken der Hand, da die erforderlicheSensibilität für eine gute Erfassung sowie die Griffe undSchläge des Trappings ideale Kontaktpunkte bieten, um die

Angriffstechniken auszuführen. Ein zweiter Schritt, nachdem man gute

Einstiegsfähigkeiten entwickelt hat, besteht darin,sich eine Reihe von Hebeln anzueignen und dieentsprechenden Variablen, die in verschiedenenPositionen funktionieren.

Kämpfe können in vielen verschiedenen Positionenstattfinden, weshalb es wichtig ist, mit den Hebeln im

Stehen, kniend und sogar auf dem Boden liegend zuexperimentieren. Indem wir unsere Abfolgen und unsere Reihe an Hebeln

entwickeln, lernt ihr die Prinzipien, die es euch ermöglichen dieGrenzen der verschiedenen Gelenke zu überwinden.

Um diesen Prozess zu erklären, sagte Sifu Hartsell immer:„Ich habe diesen Hebel in sechs verschiedenen Stilrichtungengesehen und immer ist es der gleiche Hebel.“

Die vierte Phase ist der Wettkampf in Isolation, der isolierteKampf, der seine Wurzeln im Training von Sifu Hartsell mitBruce Lee hat: „Bruce wollte, dass einer von uns vielSchutzausrüstung anzog und mit einer geringen Anzahl anTechniken angriff; derjenige der sich verteidigte hatteseinerseits eine limitierte Anzahl an Angriffen, die er verwendenkonnte und als die Distanz zwischen den beiden schloss, fingdas Grappling an, bei dem der Verteidiger ein paarUnterwerfungstechniken hatte, die er durchführen konnte“.

Diese Übung dient dazu, ein gutes Gespür für dieMöglichkeit und die Stärke der Geschwindigkeit zu entwickeln,die notwendig ist, um die erlernten Techniken in dennachfolgenden Schritten effizient anzuwenden; schließlichkommt die Etappe, in der man sich mit der Matte vertrautmacht, etwas das man nur auf eine Art und Weise entwickelnkann: Im Wettkampf.

Der Wettkampf ist dafür da, die Variablen einer Technik zuanalysieren, wenn man unter Druck ist und man sie schnell

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ausführen muss; diese Phase kann man nichtvermeiden und die Stunden im Kampf könnender fruchtbarste (rentabelste) Teil eurerTrainings sein.

Manchen denken, dass das Training aufdiesem Niveau nicht notwendig ist und sieglauben, dass zwei oder drei Technikenpro Position ausreichend sind; DieMethode von Sifu Hartsell basiert auchauf der Idee, dass wenn man zweiTechniken kennt, wird man in 30Sekunden besiegt, kennt man fünft, hältman zwei Minuten aus, wenn man 20kennt sind 10 Minuten nötig, dich zubesiegen und in dieser Zeit findest duvielleicht die Möglichkeit, die du zumgewinnen brauchst.

Dieser multidisziplinäre Fokus ist dieWurzel der Methode von Sifu Hartsell,er selbst rät den Schülern, anderenLehrern des Grappling, Judo,Machado Ju-Jitsu, Shoot Wrestlingsowie Sambo zu folgen und somitbefinden sich nach und nach alle aufder Liste der Kampfkünste, die manlernt.

Alles in allem sollte jeder Schülerin der Lag sein, seinen eigenen Wegzu finden und später die Kontrolleüber sein Training zu haben.

Schlussendlich hoffe ich, dassdiese kurze technischeBeschreibung in der Lage war,euch eine neue Perspektive

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zu geben, von der aus ihr die Distanz lernt, die mit der Zeitimmer wichtiger wird und ich erinnere euch daran, dass 10Minuten Training besser sind, als viele Stunden Theorie, alsolasst uns trainieren gehen!!!

Interview mit Larry Hartsell,von Alessandro Colonnese

Das folgende Interview wurde von Alessandro Colonnawährend seiner letzten Reise nach Kalifornien im Haus von SifuLarry Hartsell durchgeführt, der bereits 50 Jahre Kampfkünsteauf dem Buckel hat, seine Geschichte als direkter Schüler derersten Generation von Bruce Lee, seine vielen Erfahrungen inder Armee und bei der Polizei der USA. Er gilt als einer dergrößten Experten des Jeet Kune Do auf der weltweiten Bühnebis zu dem Punkt, dass er von den eigenen Schülern zu einemder besten Kämpfer ernannt wurde.

„Nach 40 Tagen anstrengenden Trainings im Haus von Larry,machte ich eine Pause, um mit dem alten Fels persönliche zusprechen. Hier ist das Ergebnis.“

A Colonna – „ Larry, da du für die Jun Fan/JKD GrapplingAssociation verantwortlich bist, die sich hauptsächlich mitder Distanz im Wettkampf befasst, kannst du uns sagen,warum es ein so spezifisches Kriterium ist?“Hartsell – I. „Die Gründung eines solchen Vereins wurde mir

von Bruce Lee vorgeschlagen. Er sagte mir, da meinetechnischen Eigenschaften sehr nah am Kampf seien, wäre esgut, meinen eigenen Verein zu gründen, der sich mit denspezifischen Techniken des Grapplings beschäftigt. Alsogründete ich die Jun Fan/JKD Grappling Association. Dasgeschah 1991. Das Ziel dieses Vereins ist es, die Studien undAspekte des Jeet Kune Do, die mir von Bruce Lee beigebrachtwurden, in der Welt zu verbreiten. Die Praxis basiert auf denvier Distanzen des Wettkampfes, die von Bruce Lee währenddes Trainings ausprobiert wurden. Die Entfernung der Tritte, dieder Schläge, der Griffe und die des Kampfs, die ich besondersbevorzuge. Nach seinem Tod hinterl ieß Bruce uns 33Kampftechniken, die er von Gene Le Belle, Hayward Nishiokaund von der chinesischen Kunst Chinnà lernte und in die erstenKonzepte des Jeet Kune Do einführte. Du kannst in jedemVerein sein, der dir gefällt und gleichzeitig Mitglied in meinemsein. Ich unterrichte nur Leute, die hart trainieren wollen; jetztsind wir eine große Familie, wir kennen uns alle, unser Ziel istes, gemeinsam zu wachsen und die Prinzipien des Jeet KuneDo so zu verbreiten, wie Bruce Lee es gewünscht hätte. Ich willmich vergewissern, dass falls mir etwas passieren sollte, dieLeute sagen können: „Ich habe von Larry Hartsell gelernt,einem direkten Schüler von Bruce Lee“.

II. Meine Lehrer erhalten in der Tat ein Zertifikat, eineMitgliedkarte des Vereins und ein Dokument ähnlich wie einPass. Wenn du unter meiner Führung unterrichten möchtest,brauchst du sechs Jahre Training und den Nachweis durcheine Prüfung, dass du alle Wettkampfdistanzen beherrschst.

Mein Hauptziel ist es, Seminare für alle meineRepräsentanten zu geben, die in ca. 20 Staatenverteilt sind. Alessandro Colonnese ist meinexklusiver Repräsentant in Italien, momentan einerder besten, seine Organisation, die Jun Fan Kunde

Do Akademie organisiert meine Seminare, verbreitetmeinen Fokus auf das Jeet Kune Do und beschäftigt

sich mit persönlichen Fragestellen meiner Organisationin Italien.“

A Colonnese – „Du hast das florierende Wachstum despseudo JKD erwähnt, das momentan geschieht. Dieamerikanischen Zeitschriften sind voll von Personen, dieangeben das originale JKD zu unterrichten. Was denkst dudarüber?“ Hartsell – I. „Nun, ich glaube es gibt viele, die auf den Wagen

des Erfolgs aufsteigen wollen und aus einem merkwürdigenGrund gibt es keine Definition des Begriffs Jeet Kunde Do. Esgibt Leute, die vor vielen Jahren JDK machten und die jetztnicht mehr üben und deshalb zurückgeblieben sind.

II. Man spricht vom originalen JKD, im Gegensatz zu denJKD-Konzepten. Aber wir unterrichten weiterhin dieEntwicklung des Wettkampfes. Das Leben geht weiter, es istein Prozess und ein Freund von mir pflegt zu sagen; „Warumsoll man ein Auto von 1968 fahren, wenn man auch ein neueshaben kann?“. Alles wächst. Kürzlich haben wir das ShootWrestling in unserer Jeet Kune Do Familie in Los Angeleseingeführt. Es ist eine Folge. Es gibt kein Ende im Prozess desLernens. Die die sagen „Das ist alles was wir brauchen“täuschen sich.“

A Colonnese – „Also bist du nicht mit deneneinverstanden, die in den ersten Tagen mit Bruce Leetrainiert haben, sie sagen, dass das was sie machen ineiner gewissen Art und Weise rein ist, ist es nicht so?“Hartsell – I. „So ist es, Bruce experimentierte kontinuierlich.

Er erarbeitete die Konzepte des Jeet Kune Do zwischen 1967und 1970, in der Zeit in der er mit James Lee in Oakland lebte.Er fing allerdings richtig damit an den Kampf zu erfahren, als erin Los Angeles war. Er änderte sich ständig. Ich denke,irgendwann beschloss er sogar, den Begriff JKD aufzugeben!

II. Über die, die sagen, dass sie das originale JKD machen,möchte ich gerne ein paar Sätze von Bruce Lee zitieren. Ersagte: „JKD ist nur ein Name, es ist ein Schiff, das manverlässt, wenn man es nicht mehr braucht.“ Mit anderenWorten, es ist ein Konzept, in dem man sich nicht aufhaltensollte; man sollte viel mehr darüber hinaus gehen um deneigenen Weg zu finden. Ich orientiere mich an derWettkampfdistanz. Andere bevorzugen das Muay Thai und dielange Distanz, wie die Tritt-Distanz. Jedem das seine, denn esgibt keine zwei Personen, die genau gleich sind.

III. Bruce konzentrierte sich mehr auf die Individualität derPerson, als auf die Massenproduktion von dies oder jenem.Darum, kann man überhaupt von einem „originalen“ JKDsprechen? Ich glaube nicht...“

A Colonnese – „In der Tat ist die Idee eines kodifiziertenSystems mit einem Anfang und einem Ende einWiederspruch zu den verbreiteten Ideen von Bruce Lee.“Hartsell – I. „Genau so ist es. Er befand sich in stetiger

Veränderung. Natürlich war das, was er am Anfang lehrteausgesprochen effektiv, das zweifle ich nicht an, aber er warbis zu seinem Tod in einem ständigen Änderungsprozess.“

A Colonnese – „Ich habe einige sagen hören, dass BruceLee weder die Kampfkünste aus Südostasien praktiziertenoch den Bodenkampf, trotzdem enthalten selbst dierohsten Versionen seiner Kunst, wie in seinen Filmen,Elemente des Kali und des Kampfes.“

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Hartsell – I . „Einmal schrieb ein Journalist in einerFachzeitschrift der Kampfkünste (Black Belt Magazine), dassBruce nie Silat gelernt hatte. In Bezug dazu, fügte er hinzu„Warum sollte ich in den Kindergarten gehen, wenn ich schonin der Universität war?“ Das erschien mit alles ziemlichbescheuert, da ich selbst Notizen von Bruce Lee über Silatgesehen hatte.“

A Colonnese – „Bruce lernte Silat und Kali, sie wusstennicht mehr was sie schreiben sollten. In der Tat sollte manSilat und Kali nicht vergessen, auch wenn Bruce Lee esnicht gelernt haben sollte.“Hartsell – I. „Silat ist eine schöne Kunst. Ich selbst lernte es

mit Pendekar Paul de Thouars. Eine Sache, die ich machenmöchte, ist die Harmonie zwischen den Kampfkünsten zufördern. Wir können alle voneinander lernen, darum ist es nichtgerecht so die Leute geringzuschätzen.“

A Colonnese – „Nach so vielen Seminaren in der ganzenWelt, was glaubst du kann ein Schüler einer anderenStilrichtung aus einem Seminar mitnehmen?“Hartsell – I. „Das hängt von der Person ab. Manche nehmen

die Message im Flug auf. In den USA lernten viele Leute, dieden Amateur-Freikampf praktizierten, den Bodenkampf sehrschnell. Ein Ex-Boxer wird schnell die Handtechniken lernen.Alles in al lem handelt es sich immer umunterschiedliche Dinge, die bei unterschiedlichenPersonen gut oder schlecht laufen können. Ichselbst trainiere mit Yori Nakamura im ShootWrestl ing. Ich kann die Techniken gut genugaufnehmen, um sie in seine Seminare einzubauen.“

A Colonnese – „Also lernst du auch immernoch! Gibt es immer noch Leute, die in einemgelben Overall zu dir kommen und dich darumbitten ihnen beizubringen, den Nunchaku zuverwenden?“Hartsell – I. „Einmal hat mich jemand gebeten,

ihm Chi beizubringen, weil er sagte, dass Bruce Leeein spezielles Chi hatte“ Ich glaube, Bruce Leeerlebte große Adrenalinausschüttungen. Er konnte esnach Belieben steuern. Ich glaube es ist etwas, daswir alle haben, wie die Frau, die ein Auto hochhob,um ihr Kind zu retten. Stress verursacht immenschlichen Körper seltsame chemischeVeränderungen, die erstaunliche Ergebnisse liefern.“

A Colonnese – „Mir scheint, als gibt es zweiDenkschulen von Bruce Lee. Die eine für Leutewie dich, die seinen Methoden der Annäherungan das Training folgen und diejenigen, die eineobsessive Hingabe für Bruce Lee haben, als obes sich um eine Ikone handle. Hast du nie einendieser letzteren kennengelernt?“Hartsell – I. „Natürlich, du solltest die Briefe

sehen, die Linda Lee bekommt. Verrückte Dinge.Leute, die behaupten, von dem Geist Bruce Leesbesessen zu sein. In den Seminaren ist es mirmanchmal passiert, dass ich Leute mit dembesessenen Verhalten eines Neurotikers getroffenhabe; ich behandle sie wie die anderen auch, weil indiesen Fällen muss man das so machen, auch wennich sie nie aus den Augen lasse.“

A Colonnese – „Wie viel trainierst du momentanim Verhältnis zu deinen Arbeitsverpflichtungen?“Hartsell – I. „Das kommt auf den Monat an. Ich

trainiere immer mit Gewichten und ich versuche Zeit

zu finden, um mit Dan Inosanto und Yuri Nakamura zutrainieren. Kurz gesagt, ich halte mich in Form!“

A Colonnese – „Ich habe gemerkt, dass sich dieZeitschriften in den USA immer den selben Personenwidmen. Wenn man deine Herkunft beachtet, hast du niegenug das Interesse der Kommunikationsmedien geweckt,wie du es verdient hättest, warum?“Hartsell – I. „Nun, viele dieser Zeitungen sind nur darauf

ausgerichtet Kontraste zu produzieren, sie versuchen immerdamit zu spielen „wer würde in dieser Situation gewinnen“. Ichhatte genug Publicity. Ich habe ein paar Artikel für das MartialArts Magazine geschrieben, eine Zeitschrift, die ich wirklichschätze, weil sie sich nur mit den Trainingsmethodenbeschäftigt. Allerdings ist diese ganze Geschichte von wegen„was ist das beste System“ nichts weiter als Müll und ichbevorzuge, mich davon fern zu halten, weil ich nichts beweisenmuss. Ich war im Ring, ich habe auf der Straße gekämpft, ichweiß schon, was ich kann und ich muss es niemandembeweisen.“

A Colonnese – „Vielen Dank, dass du uns ein bisschendeiner Zeit geschenkt hast, Larry.“ Hartsell – I. „Ich danke dir, es war mir eine Freude.“

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WTKFWorld Traditional Kung Fu

Federation

Das traditionelle Kung Fu zu trainieren bedeutet, in eine uralteKultur einzutauchen und somit auf eine Reise zu gehen, auf derman die Philosophie, die Medizin, die Kunst und den Kampfstudiert.

Die Studien- und Forschungsbereiche sind unzählig und diepraktischen Darlegungen sind es ebenfalls.

Bis heute vereint die WTKF eine Vielzahl an Schulen undMeistern, die die verschiedenen Stilrichtungen praktizieren undunterrichten.

Die Schönheit dieser Einheit liegt darin die vielen Art undWeisen des Erlebens der Kampfkunst-Erfahrung zu teilen undsomit durch den Austausch und den Dialog zwischen denverschiedenen Traditionen und Methoden zu profitieren.

In der Vergangenheit trafen sich die Großmeister umgemeinsam zu wachsen, zu trainieren und die Ergebnisse ihrerForschung zu zeigen.

Ein Tugendkreis des Austauschs und der gegenseitigenUnterstützung erlaubt den Meistern, die bei dieser Kollaborationmitmachen, in der Praxis und bei der Verbreitung destraditionellen Kung Fu hervorzustechen. Die WTKF versuchtdiesen Geist der Harmonie und Kooperation wieder herzustellenund somit eine neue Ära des traditionellen Kung Fu in Gang zusetzen.

Um dies zu erreichen, ist es notwendig, die Kräfte zuVEREINEN um zu veranlassen, dass die echte Kampfkunst-Kulturaus einem Panorama entspringt, das immer mehr zerfällt und dasein verändertes Bild der Kung Fu Natur erschaffen hat.

Alessandro Colonnese

Willst du Teil der großenTraditionellen Kung Fu

Familie sein)

Bewerbe dich für dieMitgliedschaft in unserem

Team.

Mach mit bei der harten Arbeit.

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1 – Verteidigung gegen Tritte mit Griffen2 – Das Bein greifen und den Gegner auf den Boden bringen3 – Das Bein greifen um den Fall zu beenden4 – Nach dem Sturz Gelenkhebel am Knie5 – Gelenkhebel am Knie und am Knöchel

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

REF.: • DVD/LARRY4REF.: • DVD/LARRY4

Budo international.comORDERS:

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Okinawa

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Karate

Minoru Higa – mit Makiwara brechen und Leben aufbauen

Higa Minoru Sensei wird als einer der besten Meister des Karate angesehen, inOkinawo genauso wie im Ausland. Judan Hanshi, Chef des Kyudokan, Direktor desOkinawa Karate Do Rengoki und Präsident des berühmten großen Gürtels vonNaha, dies sind nur ein paar seiner Titel. Er ist ein sanfter Typ, aber wild mitgroßer Reichweite. Mit reichlich Energie führt er alle Techniken mit seinenSchülern durch, die meisten von ihm sind nur halb so alt wie er.

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CB:: Higa sensei, es ist für mich eine Ehre undein Privileg mit ihnen zu sprechen, vielen Dank.CB: sie sind der Anführer der internationalen

Gruppe des Kyudokan Shorin Ryu, sowie einaktiver Botschafter aller Richtungen derKampfkünste und vieler kultureller Aktivitäten.HM: mit seiner spezifischen Stimme: wir können

noch populärer werden und die wahre Bedeutungdes Okinawa Karate Do auf der ganzen Weltverbreiten.

Unterstützung bekommt er vonPatrick Roult-sensei, der sich inFrankreich niedergelassen hat. Einmultilingualer Meister, ein wahrerBotschafter des Okinawa Karate, dersich in Hombu-Kyudokan auf einInterview einl ieß, im DistriktTsuboya. Die Außentemperaturenwaren bei ungefähr 33 Grad, aberwas mich am meisten beeindruckte,war die Hitze des Higa-seinsei undseine unglaubliche Weisheit.

Okinawa

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Karate

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CB: Sensei wie alt waren sie als sie anfingen Karate zupraktizieren?HM: Ich war 18 Jahre alt. Das kommt einem spät vor, aber

seit ich 12 bin, habe ich intensiv Judo betrieben. Mein ersterJudo Meister war Yogen Tamashiro, danach war ich Schülervon Meister Yokomoto Seikichi.

CB: Sensei, als sie auf den Kontinetnzurückgekommen sind, haben sie mit Karateangefangen. Können sie etwas zu dieser Pperiodesagen?HM: Also, Karate war über Generationen die Leidenschaft

meiner Familie. Meine zwei Onkel Yuchoku Higa Higa undJintetsu waren Lehrmeister die sich sehr im Karateengagierten. Einer meiner ersten Aufenthalte als ichzurückkam, war im Haus meines Onkels Yuchoku, dort sagteman mir nur:“ Jetzt ist der Moment um mit dem Karateanzufangen“, deswegen schrieb ich mich bei ihm ein. Dassich schon Judo kannte, gab mir ein gutes Verständnis und eswar ein guter Ausgleich für das Tanden, ich wollte diesePrinzipien anwenden.

CB: was ist ihnen von den ersten Tagen im Dojo inErinnerung geblieben?MH: Generell das Mukashi-keiko (ein Training aus alten

Tagen), welches man draußen durchführt. Die Mehrheit derDojos waren in Wirklichkeit Gärten neben denFamilienhäusern. Es war schwierig ein Haus von einem Dojozu unterscheiden, mit Ausnahme der vielen Makiwaras, diesich um den Innenhof reihten. Es war ein sehr wichtigesWerkzeug. Heutzutage praktiziert die Mehrheit Karate, umsich in einen besseren Menschen zu verwandeln, um eingutes Herz und den Verstand zu entwickeln. Damalsversuchte man einen festen Schlag zu haben. Alleskonzentrierte sich auf die Selbstverteidigung. In dieser Zeit,war das Wort welches man am meisten dafür verwendeteum das Gegenteil von Karate zu beschreiben, war Mamoru,Schutz. Das Bugei, oder die reinste Form des Karate war,was mich interessierte, bis ich einen holistischen Fokusmeines Senpais in Richtung der Kunst sah. Dies verändertemeinen Fokus im Budo, oder die Herz-Verstand Methode derspirituellen Praxis.

CB: Glauben sie die Karate hilft einem professionellemKämpfer sich in einen besseren Menschen zuverwandeln oder glauben sie man muss dafür ein tiefenWunsch nach persönlicher Weiterentwicklung haben?HM: Es handelt sich nicht um einen sofortigen Wandel. Es

ist nicht satori, oder ein Lichtblitz. Es ist graduell und kommtvom Beobachten der Älteren. Wenn diese bescheiden sind,ist es wahrscheinlich, dass die Jüngeren sich auch inbescheidene Menschen verwandeln. Wenn sie gütig sind,loyal und arbeitsam, dann treten diese Muster zu Vorschein.ES ist das Konzept des Michi, der Weg oder die

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Karate

„Die Mehrheit der Dojos waren inWirklichkeit Gärten neben den

Familienhäusern. Es war schwierig einHaus von einem Dojo zu unterscheiden,mit Ausnahme der vielen Makiwaras,

die sich um den Innenhof reihten.“

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Schnellstraße. Lehrer und Schülersollten gemeinsam reisen, solangewie es nötig ist. Dies kann man alsmugen Kyudo zusammenfassen, derWeg des Lernens ist nie zu Ende.

CB: Sensei - das Konzept desShin-Tai wird Schülern oft inOkinawa näher gebracht. Welchesist ihre persönliche Wahrnehmungdieses Projektes?HM: Shin ist Kokoro, oder das

Herz, es handelt sich um den Geist.Gi ist waza, Technik oder Fähigkeit.Tai oder karada ist der Körper, oderder Kern. Die Evolution wird anders

herum durchgeführt. Als erstes mussman einen starken Körperentwickeln, mit Sportübungen undKonditionierung. Nur dann ist manfertig, um die Technik des kata zulernen. Diese Fähigkeiten finden imstarken Kern statt. Die zwei erstenSchritte sind nach dem Meister undam meisten auf das Individuumangepasst. Die Ausbildung desHerzens und Geistes ist neu, es istetwas was der Schüler mehr für sichentwickelt, aufbauend auf seinenphysischen Fähigkeiten. DieseSchritte dienen als Katalysator fürdas Reifen im Budo.

CB: Da wir gerade über die Reifeim Budo reden, kann es sein, dassuns das Konzept des Shu-Ha Rierleuchtet? Wie sehen sie das?MH: Shu bedeutet beschützen,

retten aber auch gehorchen. In dieserEtappe muss man nur trainieren, esgeht darum das Fundament zuerlernen und sich selbst besserkennenzulernen.Ha bedeuten brechen, zerstören,

aufteilen, aber auch frustrieren. Indieser Etappe folgt man der Lehre,außerdem entwickelt man seineneigenen Standpunkt, der sich auf derAusbildungsmaterie aufbaut. Man

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kann damit beginnen zu lehren und eine Strategieder Lehre zu entwickeln, die auf den eigenen Stilzurückgeht. Ri bedeutet auflösen, zerteilen, undseparieren. In der Theorie ist es so, wenn mangenug trainiert, kann man eigene Konzepte undIdeen entwickeln, aber ich glaube das ist sehrselten. Nur etwas zu ändern, um des ÄndernsWillen ist unnötig.

CB: ich glaube, dass die Mehrheit derprofessionellen Kämpfer mit denunterschiedlichen Graden des Renshi Kyoshiund Hanshi vertraut sind, aber es gibt einenneuen Titel, Meijin, den man für wirklichbegabte Personen benutzt. Können sie uns dieBedeutung und die Verwendung dieses Titelserklären?HM: Die Titel des Renshi Kyosho Hanshi haben

eine standardisierte Bedeutung (Lektüre desCharakters Kanji) außerdem, jeder Stil oder jedeGruppe hat einen Standard und unterschiedlicheErwartungen. Der Titel Meijin bedeutet: einwahres Individuum, Ein Meister der nicht nur demWeg folgt, sondern auch seine Reisen erleuchtet.Eine Person die Licht verbreitet, oder ein Verbreiterder Inspiration.

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Okinawa

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CB: Sensei- die letzte Frage: gibt es einMaximum oder ein Prinzip welches sie gerneunseren Lesern mitteilen möchten?HM: Ich glaube vielleicht das Ichi-go, Ichi-e, oder

eine Versammlung, eine Möglichkeit. Wenn dujemanden kennenlernst oder etwas erlebst, sollteman die Erfahrung ernst nehmen. Manchmal könnendie kleinsten Momente die tiefste Wirkung haben.Wenn man jünger ist, schaut man zu den wichtigenPersonen hoch um sich inspirieren zu lassen, oderetwas zu lernen. Wenn man älter wird, biete einemjede Person, jede Interaktion eine Möglichkeit.

HM: Abschließend würde ich gerne sagen, dassdas ganze Karate und der Kampfsport imAllgemeinen ein Wunder sind. Ich kritisiere nie andereKampfsportarten, einen anderen Stil, ein anderesSystem oder besonders einen Lernenden. Der Fakt,dass jemand etwas nicht versteht, bedeutet nicht,dass es nicht auch wichtig und wertvoll ist. Anstattein schnelles Urteil zu sprechen, sollten wirOptimismus verbreiten und gemeinsam daranarbeiten die menschlichen Leben zu verbessern. P.s:Higa Sensei repräsentiert die Übereinstimmung desAlten und des Neuen. Mit seinem herzlichenFührungsstil und seinem Intellekt, führt er das Karate-do und sichert uns die Zukunft. Ich bin ihm für seineZeit sehr dankbar, genauso wie Patrick Rault sensei,der mir bei diesem Interview zur Seite stand und auchMarion Manzo sensei für ihre Hilfe beim Editieren.

Karate

„Ich kritisiere nie andereKampfsportarten, einen anderen Stil,

ein anderes System oderbesonders einen Lernenden.

Der Fakt, dass jemand etwasnicht versteht, bedeutetnicht, dass es nicht auchwichtig und wertvoll ist.“

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

REF.: • DVD/YANTI-1REF.: • DVD/YANTI-1

Der Meister des Shaolin, Shi Yanti, ist Mönch in der34. Generation des Shaolintempels von Songshanund direkter Jünger des ehrenwürdigen Abad ShiYoung Xin. In dieser ersten Arbeit für Budo

International, zeigt uns Luohan Shibashou eine derältesten und repräsentativen Grundformen

der leeren Hand des Shaolintempels. Laut des Buchs „Shaolin Quan Pu“,entwickelten die kriegerischen

Shaolin Mönche in der SuiDynastie eine Reihe von

einfachen Bewegungen, inAbstimmung mit den „18Statuen von Luohan“,woher der Name LuohanShi Ba Shou (18 Händevon Luohan) kommt. DieStilrichtung dieses Taoluist in ihrenk o n t i n u i e r l i c h e nBewegungen speziell undes ergänzen sich deutlich

reale und irrealeBewegungskombinationen,

Verteidigung undGegenangriff sowie ein große

Vielfalt an verstecktenBewegungen. Die grundlegenden

Handtechniken in diesem Taolusind mit der Handfläche und das

Erlernen bedarf sehr guter Beweglichkeitund Koordination sowie der Beherrschung der

Xubu, Dingbu, Gongbu und Mabu Kombinationen undihrer Charakteristiken.

Budo international.comORDERS:

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„Was die Wüste schön macht ist, dass sie in einem Teileinen Brunnen mit Wasser versteckt“

Antoine de Saint-Exupery

„Was wir wissen, ist ein Tropfen Wasser; was wir ignorieren ist ein Ozean“

Isaac Newton

„Fließen wie das Wasser, gleiten lassen wie ein Wolke“ (Yun Shui). Soging der Spruch den mein Kampfkunst Meister José Luis PaniaguaTevar, der uns dieses Jahr verließ, für seine Schule ausgesucht hatte.Was für eine schwierige Empfehlung! Wir verzetteln uns ständig mit

Kleinigkeiten und Störungen in den Ästen, wir sehen den Wald nicht.Fließen heißt nicht unachtsam zu sein; da Wasser ist es nicht. Es lässtkeinen Schlupfwinkel unentdeckt, überall kommt es hin. Die Asturier sagen,dass das Wasser „eine feine Nase hat“. Ohne Eile, sich an die Umständeanpassend, ist das Wasser die Metapher für Beharrlichkeit und extremeAnpassungsfähigkeit. Das Paradigma des Formenwechsels, ohne dabei dieEssenz zu verändern.Das Wasser treibt das Leben voran, ohne es trocknet die Erde aus

und wird zur Einöde, ein Feuer ohne Kontrolle, es überschwemmtdie Luft und alles, verwandelt es in Sandstürme, es kann dieFruchtbarkeit der Wolken nicht tragen und auch nicht dieKraft der Veränderung. Bis das Metall in den Schmiedengedreht ist!Das Wasser ist die Wiege des ganzen Lebens, die

wesentliche Stütze der leblosen und lebendigenWesen, all dieser „Wassertaschen“ die heiß odernoch heißer sind, das kommt auf ihrenEntwicklungsgrad an, angepasst an einenWechsel den wir begleiten, von dem wir Teilsind, aber nicht schuldig sind, so wie sie unsglauben machen wollen. Die „ Sünde“, ist diejüdisch-christliche Schuld des Umweltschutzes. Das Wasser stärkt uns, säubert uns, segnet

uns. Eingetaucht in die Flüsse des Moments,schwimmen und kämpfen wir und erleidenSchiffbruch. Ich habe nichts, was ich beibringen kann,

weil ich nichts weiß, aber wer meine Versehören möchte, dem lasse ich hierernsthafte Reflexionen, Sinn, jeden Tagmehr Sinn und weniger Gedanken, denndas Gehirn ist ein täuschendes Ding, dassieht was es sehen will und von dem ichgelernt habe zu vermuten.

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Kung Fu

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In den schier unendlich vielen Bereichen, in denen esMenschen zu außergewöhnlichen Leistungen gebrachthaben, gibt es im Gegenzug oft nur wenige, welche zuLebzeiten auch zu Legenden werden. Ich habe nichtnur das Glück, Schüler einer solch lebenden Legendezu sein, sondern habe auch die Ehre, in seineFußstapfen zu treten. Und dieses Jahr war er sogarhier bei uns in der Schweiz. Die Rede ist natürlich vonGroßmeister Dr. Chiu Chi Ling, Träger des 10.Meistergrades und Stiloberhaupt unserer Kung Fu-Familie.

Eine Kung Fu Legende in der Schweiz!

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gal wo mein Lehrer unter dieMenschen geht, lieben ihn die Leute.Neben seinem technischen Könnenund seiner Erfahrung bewunderte ichschon immer seine Fähigkeit, Leutezu begeistern und Freude zu

verbreiten. Vor allem seiner jahrzehntelangenErfahrung im originalen Shaolin Hung Gar

Kung Fu wird es zu verdanken sein,dass, egal wo er auftaucht, seine

Präsenz den Raum erfüllt. Vielehaben mich schon gefragt,wie ich es geschafft hatte,Sti lnachfolger einersolchen Ikone zuwerden. Oft wird auchdie Frage gestellt, was

Kung Fu

E

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ganz allgemein mein Geheimnis für meinen Erfolg in der Kampfkunst Weltsei. Mein Geheimnis ist eigentlich ganz einfach und beinhaltet lediglichzwei Regeln:

1. Sifu hat Recht.

2. Sollte Dein Sifu einmal im Unrecht sein, so beachte Regel Nr. 1.

Okay, auch wenn diese Regeln sicher einen wahren Kern haben,legen wir den Spass beiseite: Ich wurde von meinem Sifu dazuausgebildet, nach bestem Wissen und Gewissen, immer das Richtigezu tun, auch wenn es mal nicht angenehm ist. Ich wurde dazuausgebildet, mein Ego aus wichtigen Angelegenheiten rauszuhaltenund unsere Kunst so vielen Menschen wie möglich zugänglich zumachen. Einmal vom technischen Fortschritt durch jahrzehntelangesTrainieren abgesehen, haben die genannten Punkte, effizient undkonstant umgesetzt, sicher einen grossen Teil dazu beigetragen,warum schlussendlich ich zum Stilnachfolger und Top-Schüler wurde.Ein gutes und vor allem aktuelles Beispiel, wie ein Top-Schüler seinen

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Meister auch nach Jahren des Folgens und Lernens behandelt, möchte ich in diesemArtikel aufzeigen:Als mein Sifu Ende Januar am Flughafen Zürich gelandet war, holte ich ihnnatürlich ab und nach einer herzlichen Begrüssung fuhren wir zusammen direkt zu meinerSchule in Zürich. Es war nicht lange her, seit wir uns das letzte Mal sahen, da ich meinenSifu bereits zu seiner ersten Geburtstagsfeier in Belgien getroffen hatte, wo auch vielemeiner Kung Fu Brüder wie Hagen Bluck (DE), Klaas Padberg (NLD), Giancarlo Matarazzo(IT) dabei waren. In der Schule Zürich angekommen zeigte ich meinem Sifu densorgfältig vorbereiteten Plan für die kommenden Tage. Natürlich wollten wir seinekurze Zeit hier in der Schweiz so gut wie möglich nutzen und auf dieseWeise organisierten wir nicht nur mehrere Seminare für Anfänger,Mittelstufe und Fortgeschrittene, sondern auch TCM (traditionellechinesische Medizin) - Termine zum Behandeln von Patientensowie natürlich Privatlektionen für mich selbst. Durch eine

Kung Fu

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fundierte und professionelle Ausbildung nicht nur im technischen, sondern auch im zwischenmenschlichen undkulturellen Sinn, wussten meine Instruktoren und Schüler genau, was zu tun ist, und unterstützten mich bei meinem Ziel,einen möglichst perfekten Aufenthalt für meinen Sifu zu organisieren.Am Tag nach Sifus Ankunft (natürlich übernachteteer bei mir in einem speziell für ihn reservierten Gästezimmer) begann bereits meine erste Privatlektion. Nach all denJahren schaffte es mein Sifu natürlich immer noch, mich wie einen Anfänger aussehen zu lassen. Doch genau darum giltja auch meine Leidenschaft diesem Stil, dieser Kung Fu Familie und vor allem diesem Menschen. Auch betonte er:„Weisst Du Martin, nicht viele sind wie Du und hören nicht auf, von ihrem Meister zu lernen. Man hört auf, gut zu sein,sobald man aufhört, besser zu werden. Du hast es verstanden. Es ist wichtig, dass es auch andere verstehen.”Nach demMittagessen in der Nähe unseres Hauptquartiers in Wil SG fuhren wir wieder in die Schule ZH, wo meine SchülerLeinwände und Malmaterial vorbereitet hatten. Mein Sifu fing daraufhin an, auf eine etwas andere Art, sein Können zuzeigen und begann damit wundervolle Kaligrafie-Tafeln für meine zahlreichen Filialen zu malen. Nach einem raschenAbendessen folgte auch schon das nächste Highlight: Das Mittelstufe-Seminar. Viele Teilnehmer zwischen der Mitte(Grüngurt) und dem Ende (Schwarzgurt) der Grundschule lauschten und beobachteten aufmerksam die Bewegungenihres Sigungs, um sie dann mit Partnern selbst auszuführen. Die Stunden vergingen wie im Flug und mit vollen Köpfenfreuten sich alle darauf, ihren Sigung bereits am folgenden Tag noch einmal zu sehen, an welchem das MEGA-Seminar

stattfand. Vorher hatte ich mit Sifu aber noch andere Termine: Unter anderemwollte ich natürlich noch mehr von ihm lernen und genoss weitere

Privatlektionen unter ihm. Dazu kamen natürlich das Besuchen weiterermeiner Schulen und ein Abstecher nach Valencia, wo wir für dasKampfkunst International Magazin (International Budo Magazine)diverse Fotoshootings und Filmaufnahmen machten sowie Interviewsgaben. Schlaf gab es – wie so oft wenn mein Sifu da ist – wenig,umso mehr freuten wir uns aber auf das MEGA-Seminar.Am morgenfrüh fuhr ich meinen Sifu wieder nach Zürich, wo bereits alles für diegeplanten Autogrammstunden vorbereitet wurde. Ich musste dieLeute regelrecht stoppen, damit sie nicht alle auf einmal an den Tischmit Chiu Chi Ling herantreten. Die geplanten zwei Stunden reichtenbei Weitem nicht. Wichtig war mir aber, dass trotzdem jeder Schüler

die Chance bekam, seinen Sigung kennen zu lernen und ein Autogrammvon ihm zu erhalten. Und dies war uns – denke ich – auch gelungen. Nach

dem Mittagessen fuhren wir in eine nahegelegene Turnhalle, wo bereitsüber 100 Teilnehmer auf uns gewartet hatten. Es war einfach großartig zusehen, wie so viele meiner Schüler aufmerksam den Bewegungen meinesMeisters folgten und über Stunden hinweg lernten und ausprobierten. Zwei

meiner Schüler wurden von meinem Sifu und mir speziell unter die Lupe

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Kung Fu

„Ich habe noch einigeszu üben und bin

außerordentlich stolz,Schüler und

Stilnachfolger einerKung Fu Legende

zu sein.”

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genommen, da diese die besondere Ehrehatten in Anwesenheit von Chiu Chi Ling, dieSchwarzgurt-Prüfung zu absolvieren. Und dasauch erfolgreich. Selbstverständlich durftenviele Fotosessions zwischendurch nichtfehlen, bei denen viel gelacht wurde und tolleBilder geschossen wurden. Um es mit denWorten eines Schülers zu sagen: „Ein vollerErfolg!”. Am Abend desselben Tages fand dienachgeholte Geburtstagsfeier meines Sifusstatt, wo alle Teilnehmer aus der Turnhallesich in einem Restaurant versammelten.Leckeres Essen, viele gute Gespräche undeine tolle Stimmung wurden genossen. Undnatürl ich zollten wir meinem Sifu auchRespekt, indem wir nicht nur eine wunderbareGeburtstagstorte, sondern auch eine grosseLai Si-Zeremonie organisierten. “Lai Si” heisstein kleines rotes Couvert, in das manGlücksgeld für den Meister an seinemGeburtstag oder einer ähnlichen Zeremoniesteckt, um es ihm dann persönlich zuüberbringen. Wichtig: Aus kultureller Sichtsind besonders Zahlen mit 8, wie zum Beispiel88.- oder 888.- angebracht, da die Zahl 8 für„Glück“ steht. Eine weitere Option ist auch54.-, da 5 für „Nicht” und 4 für „Sterben”steht, was zusammen “Unsterblich”bedeutet.Trotz wiederholter Fotosessions undder tollen Stimmung sah ich meinem Sifu an,dass sogar er – lange nachdem andere bereits

„eingeknickt” waren – langsam müde wurde.Und so kam der Moment, wo wir unsverabschiedeten und zufrieden über die vielenglücklichen Gesichter meiner Schüler zu mirnach Hause fuhren. Der Sonntag wurde dannetwas ruhiger angegangen. Aber auch dawollten wir natürlich nichts ungenutzt lassen.Und so lud ich meine Instruktoren zu einemspeziellen Nachmittagsseminar mit meinemSifu ein und liess sie durch ihn, einen nochtieferen Einblick in unsere Kunst erhaschen.Hier ins Detail zu gehen, würde den Rahmendieses Artikels wohl sprengen. Aber es istdennoch wichtig zu erwähnen, dass wirdanach natürlich noch ein schönes

Abschiedsessen in einem tollen Restaurantin Wil SG organisierten, wo alle anwesendwaren, um meinem Sifu, Chiu Chi Ling, fürseine Zeit hier bei uns zu danken. Währendder Planung und in den Tagen kurz vor seinerAnkunft war ich natürlich nervös, da ich denAufenthalt für meinen Sifu wie gesagtmöglichst perfekt gestalten wollte. Nun, da esvorbei ist und er bereits wieder auf dem Wegin die Vereinigten Staaten ist, ziehe ichlangsam aber sicher ein Fazit. Und mirkommen dabei vor allem zwei Dinge in denSinn: Ich habe noch einiges zu üben und binaußerordentl ich stolz, Schüler undStilnachfolger einer Kung Fu Legende zu sein.

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Interview mit Janice Lyn durchgeführt von Sifu Vincent Lyn Fotos: Mark Ruddick & Gia Photography

Janice Lyn: Eine Frau, die sowohl intelligent als auch attraktiv und obendreinnoch Weltmeisterin im Muay Thai ist. Eine Zutat, die einen dazu einlädt auch Vor kurzem traf ich meine Cousine, nachdem sie gerade einen weiteren

Gegner in Thailand fertig gemacht hatte bei ihrem Aufstieg zum Ruhm alsWeltmeisterin im Muay Thai.

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Frauen in den Kampfkünsten

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Vincent: Fangen wir am Anfang an. Du bist nicht vonhier, stimmt’s? Wo wurdest du geboren? In China oder inden USA?

Janice: An keinem dieser Orte. Ich wurde in Toronto,Kanada geboren. Meine Ausbildung ist aus Jamaica undChina. Meine Mutter wurde in Hong Kong und mein Vater inJamaica geboren.

Vincent: Hast du von Anfang an eine Vorliebe für dieKampfkünste gezeigt?

Janice: Ich habe mich immer schon von denKampfkünsten angezogen gefühlt, aber ich hatte nie dieMöglichkeit mich in eine „Kunst“ besondershineinzustürzen, bis jetzt, denn meine Eltern waren sehr

streng und legten sehr viel Wert auf meine Schulbildungwährend ich groß wurde. Mein Kindheitstraum war es, einerdieser Ninjas aus den alten Kung Fu Filmen zu sein, diehinter ihren Masken sehr gut kämpften und als sie ihreIdentität preisgaben, war der besiegte, männliche Gegnerüberrascht, dass er von einer weiblichen Ninja geschlagenwurde.

Vincent: Wie alt bist du?Janice: 25 Jahre.

Vincent: Kannst du unseren Lesern eine Vorgeschichteberichten, was dich inspiriert hat Kampfkunstunterrichtzu nehmen?

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Janice: Es gibt etwas bei den Kampfkünsten, dasmich beruhigt und mich wie zu Hause fühlen lässt.Am Anfang verstand ich das nicht, aber jetzt ergibtes Sinn für mich. Ich schaute immer a l te Fotosme ines Großva te rs an , au f denen e r m i t e ine rZigarette im Mund Kung Fu in seinem Hof in Jamaicaübte. Mir gefallen die Kampfkünste, weil sie mir einGefühl von Stärke vermit te ln. Ich mag es, michkörperlich stark zu fühlen und außerdem bin ich auchin den Beriech der mentalen und spirituellen Stärkevorgedrungen.

Vincent: Was hat dich von Kanada nach Thailandgebracht?

Janice: Thailand ist das Mekka des Muay Thai. MeinTraum ist es, die beste Boxerin der Welt zu werden.Welche bessere Möglichkeit gibt es, die besten Gegner zufinden, wenn nicht an dem Ort, an dem alles anfing, wodie Wettkämpfer leben und Muay Thai atmen und schongegeneinander antreten, seit sie ganz jung sind?

Vincent: Soweit ich weiß, studierst du ganzheitlicheErnährung.

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Janice: 2007 machte ich meinen Abschluss an derMcMaster Universität in Biologie. Mein Mentor, Dr. Rollo,weckte mein Interesse für Antioxidantien und ihreAuswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Der Begriff„Gesundheitsphase“, der die Phase im Leben einesOrganismus bezeichnet, in der er frei von Krankheiten ist,wurde zum Echo in unserem Labor. Unser Labor hat eineMischung von Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffenentwickelt, die dabei hilft die Körpersysteme zu erhalten, diebeim Altern eingreifen. Ich wusste nicht, dass meine Studienüber das Altern mit meiner neuen Leidenschaft dem Muay ThaiSport und der ganzheitlichen Ernährung zusammenhängen.

Vincent: Um auf deine Wettkampffähigkeitenzurückzukommen. Was war bis jetzt deine größteHerausforderung?

Janice: Zu lernen, mich zu entspannen. Die meistenmeiner Trainer haben bemerkt, dass ich zu angespannt binund das kann das Herz, den Kombinationsfluss und seineSynchronisierung beeinflussen. In der Lage zu sein, ständig in Nordamerika zu kämpfen

war auch schwierig. Der ständige Wettbewerb erlaubt es,die erlernten Techniken anzuwenden. Ich glaube das ist vorallem wichtig, wenn man ein leidenschaftlicher Boxer ist, dadu wirklich deine Fähigkeiten auf die Probe stellst und dichweiterentwickelst.

Vincent: Nach hunderten von Stunden des Schweißesund der Blutstränen ist endlich der große Taggekommen. Was ist dir durch den Kopf gegangen?

Janice: Ich versuche an etwas Bedeutendes zu denken,für das ich kämpfe. Es war eine interessante Reise für mich

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und ich fange erst an damit, vielleicht auf derHälfte des Wegs im Laufe meiner Karriere. DasMuay Thai wurde für den Krieg gemacht, alsVerteidigungswaffe für das thailändische Volk,um seine Feinde zu erobern. Wenn die Menschenin den Krieg gehen kämpfen sie für ihr Land, fürihre Familien, für die Befreiung und Freiheit.Wenn ich kämpfe, scheint es mir, dass ich esbesser mache, wenn ich mich daran erinnere,dass ich für etwas kämpfe. Razor Ruddock hatmir diesen Samen in den Kopf gepflanzt. Ersagte mir bevor ich meine erste Meisterschaft inIowa gewänne, müsse ich in den Ring treten undso tun, als sei es deren Verteidigung. An jenemWochenende nahm ich den Titel mit nach Hause.Einige Jahre später, übernahm ich dieseMentalität in meinem ersten professionellenKampf. Ich kämpfte gegen Mike Tyson, derEpitome der Großartigkeit und ich gewann durchtechnisches Knock-out. Es war eine tolle Kampf-Erfahrung in meinem Namen, für mich und fürmeine Familien-Linie.

Vincent: Wie fühlst du dich beim Gewinnenund wenn du die Menge deinen Namen rufenhörst?

Janice: Ich fühle mich unglaublich, wenn ichweiß, dass ich gute Arbeit geleistet habe undmeinen Verein und meine Trainer repräsentierthabe. Das ist der wichtigste Teil, zu wissen, dassdas ganze Training und die harte Arbeit die Mühewert waren und dass ich Menschen habe, die soviel Zeit für mich geopfert haben, das machtmich stolz. Ich fühle mich wirklich glücklich undgesegnet. Für mich ist es immer noch sehrschwer zu begreifen, dass so viele Menschendaran interessiert sind, mich kämpfen zu sehenund dort sind, um mich zu unterstützen. Das istwirklich seltsam für mich.

Vincent: Was ist dein aktuelles Register alsAmateurin und jetzt auch als Profi-Kämpferin?

Janice:Amateurin 18-8-0, 7 technische KOsProfi: 5-1, 2 technische KOs 2012 Meisterin TBA 2012 IKF Silber klassische

Weltmeisterschaft Medaillenträgerin 2013 IKF

Interview

„Ich fühle mich wirklichglücklich und gesegnet.Für mich ist es immernoch sehr schwer zu

begreifen, dass so vieleMenschen daran

interessiert sind, michkämpfen zu sehen

und dort sind, um michzu unterstützen. Das ist wirklich

seltsam für mich.“

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Meisterin der klassischenWeltmeisterschaft 2014Meisterin WKA 2014,B r o n z e m e d a i l l e n -Gewinnerin derWeltmeisterschaft IFMA2015 Bezirks-Meisterin desWKF und 2015Weltmeisterin im WPMF.

Vincent: Also offensichtlichweißt du, dass du ein großesGewicht in deinem Nachnamen Lynträgst.

Janice: Ja, das ist sehr interessant. Ich binwirklich gesegnet, in so eine Blutslinie hineingeboren worden zu sein und trotzdemmuss ich noch viel lernen in Bezug auf die Geschichte meiner Familie.

Vincent: Wann wurde dir bewusst, dass die Lyn-Linie eine bekannte Familien-Stilrichtung der chinesischen Ling Gar Kampfkünste innehat, die schon mehr als700 Jahre existiert?

Janice: Durch dich und dein Buch. Das Vermächtnis Ling Gar: Kung Fu in der echtenWelt.

Vincent: Was denkst du darüber?Janice: Es bedeutet mir sehr viel, eine Familiengeschichte zu haben, die so reich an

Kampfkünstlern ist. Vincent: Möchtest auch die Kung-Fu Stilrichtung der Familie lernen?Janice: Ja! Bitte bring sie mir bei! Ich habe keinen Scherz gemacht, als ich meinte, ich

fühlte mich, als seiest du Luke Skywalker und ich sei dein Jedi.

Vincent: Wer war die größte Inspiration in deinem Leben?

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Frauen in den Kampfkünsten

Janice: meine Großmutter kümmerte sich um mich, seit ich ein Baby war. Sie ist die liebevollstePerson, die ich kenne, obwohl sie ein sehr schwieriges Leben hatte. Sie hatte eine großeVerantwortung in jungem Alter, denn sie musste auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen, da sie dieÄlteste war. Außerdem ist sie eine Überlebende des Zweiten Weltkriegs während der japanischenInvasion und musste viele schreckliche Erfahrungen machen. Man muss eine starke Person sein,um so beständig wie sie ihre Moral und ihre Werte zu vertreten. Sie ist die Person, die mir beibringt,mit ganzem Herzen zu lieben. Sie ist die stärkste Frau in meinem Leben.Zweitens, wäre ich heute nicht an diesem Punkt meines Lebens ohne meinen Kru Darwin Miranda

und seine Frau Danica. Mir gefällt der Trainingsraum, den sie gebaut haben, Krudar Muay Thai, daer einen starken Kampfgeist, Trainer und Personen beherbergt, denen wirklich etwas am Muay Thaiund der Weiterentwicklung der Sportart liegt. Kru und seine Frau stecken ihr ganzes Herzblut in dieWettkämpfer und Schüler, die begierig sind, die Kunst zu lernen. Die Schüler kommen umauthentisches Muay Thai zu lernen, aber gehen mit viel mehr, dem Wissen, das zu lieben, was mantut, andere und sich selbst zu respektieren, wie man Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinntund wie man große Träume hat und diese auch realisiert. Ich bin ewig dankbar für die Zeit, die Liebeund die Aufopferung, die sie mir gegeben haben und ich hoffe, dass sie sich stolz fühlen und ihreLehren an die zukünftigen Generationen von Krudar-Schülern weitergeben.

Vincent: Wenn wir Richtung Zukunft schauen – was gibt es zukünftig von Janice Lyn?Janice: Ich beabsichtige meine Leidenschaft für das Muay Thai mit der für die Ernährung zu

kombinieren. Es existieren Wissenslücken und eine schlechte Bildung über die Ernährung. Ichmöchte gerne einErnährungsprogramm für unsereAthleten und unsere Mitgliedererstellen. Auf einer höheren Stufe,hoffe ich, auch Athleten außerhalbunseres Vereins helfen zu können undeines Tages, hoffe ich, werde ichErnährungsspezialist für unsereNationalmannschaft sein. Außerhalb des Muay Thai möchte

ich gerne mein Ernährungswissennutzen, um Menschen inunterentwickelten Ländern zu helfen.Das Institut für Ganzheitl icheErnährung hat ein Lernprogramm inAfrika. Wenn sie mich nehmen, würdeich ganzheitliche Ernährung lehren,um Frauengruppen zu stärken. DieMöglichkeiten sind unendlich und ichbin sehr dankbar, dass ich dieMöglichkeit habe, meine 3Leidenschaften in meinem Lebenkombinieren zu können: Muay Thai,ganzheitliche Ernährung und anderenzu helfen. Ich bin sehr aufgeregt.

Vincent: Ich möchte meinerCousine Janice danken, dass sie soaufrichtig war und ich bin mirsicher, dass du jetzt noch mehrAnhänger auf der ganzen Welt hast.Ich wünsche dir den größten Erfolgbei all deinen Vorhaben. Bleib sostark, heiter und intelligent.

Weißt du, du bist eine Lyn!

Sifu Vincent LynSchwarzgurt 10mo Dan und

Wissenschaftler der ChinesischenMedizinErbe der Ling Gar Kung Fu

Stilrichtung seiner Familie.Aufgenommen in der

Weltruhmeshalle der Kampfkünste undwurde ausgezeichnet mit den Preisen„Legendenfaust“ und „KinolegendenHong Kong“

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

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