kao regulierarma 0114 - Gebr. Kemper GmbH · Güte ist bei uns die Norm · seit 1864 5...
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KEMPER Regulierarmaturen
die Lösung zur Legionellenproblematik
mit DVGW-Zulassung
Güte ist bei uns die Norm · seit 1864
Gebäudetechnik
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Regulierarmaturen
Damit Warmwasserinstallationen nicht verkeimen, sind Zirkulationssysteme (PWH-C) so zu betreiben, dass in zirku-lierenden Warmwassersystemen die Tem-peratur des Wassers um nicht mehr als 5 K gegenüber der Austrittstemperatur des Trinkwassererwärmers unterschritten wird. In der Fachwelt ist bekannt, dass in größeren Anlagen mit dem Bemessungs-verfahren für Zirkulationsleitungen gemäß DIN 1988-300 „Technische Regeln für Trinkwasser-Installation; Ermittlung der Rohrdurchmesser“ diese Temperaturgren-ze nicht zwangsläufig, ohne den Einsatz von Regulierarmaturen, eingehalten wird!
Der hydraulische Abgleich des Zirkula-tionssystems ist Voraussetzung für das Funktionieren des Warmwassersystems zur Einhaltung der Trinkwasserhygiene als auch der Komfortkriterien. Durch Zirku-lationssysteme muss sichergestellt wer-den, dass die Temperatur an keiner Stelle des Versorgungssystems dauerhaft gerin-ger als 55 °C wird. Ausgenommen sind Stockwerksleitungen mit einem Wasser-volumen < 3 Liter, wenn von Hygienikern oder Betreibern von Rohrleitungssystemen keine zusätzlichen, erhöhten Anforderun-gen zur sofortigen hohen Temperaturprä-senz gefordert sind. Die Bemessung von Trinkwassererwärmungs-, Verteilungs- und Zirkulationsanlagen hat daher nicht nur unter Berücksichtigung von funktionalen und wirtschaftlichen, sondern auch unter trinkwasserhygienischen Gesichtspunkten zu erfolgen.
Die Qualität des Trinkwassers ist nicht nurabhängig von einer einwandfreien An-
lieferung des Wassers durch das Ver-sorgungsunternehmen, sondern wird inerheblichem Maße von der Konstruk-tion, der Auswahl der Rohrwerkstoffe,der handwerklichen Ausführung und derBemessung der Leitungsanlage im Ge-bäude beeinflusst. Werden in einer An-lage trinkwasserhygienische Problemefestgestellt, so ist durch die Verant-wortlichen der Nachweis zu erbringen, dass Planung, Bemessung und Bau der gesamten Trinkwasser-Installation den zum Zeitpunkt der Ausführung gültigen Technischen Regeln entsprochen haben. Gemäß „Technischem Regelwerk“ sindfolgende rechnerische Nachweise für dieErhaltung der Trinkwassergüte in einerfachgerecht erstellten Rohrleitungsanlage der Trinkwasser-Installation notwendig:
KEMPER Regulierarmaturen für die Trinkwasserzirkulation
Bemessung der Leitungsanlage für kaltes und erwärmtes Trinkwasser (nach DIN 1988-300 in Deutschland)
Bemessung der Zirkulationsleitungen nach DIN 1988-300 unter Berücksichtigung des DVGW Arbeitsblattes W 551
Nachweis des Wasserinhaltes in nicht zirkulierenden Leitungsteilen
Von besonderer Bedeutung für die mikro-biologische Qualität von Trinkwasser inTrinkwasseranlagen ist das Vorhandensein und das Ausmaß der Bildung von Biofil-men. Biofilme bestehen aus Zellen von Bakterien, Pilzen oder auch Algen und einer extrazellulären Matrix (extrazelluläre Schleime), in die Eisen- oder Kalkablage-rungen eingebaut sein können. Biofilme besiedeln alle Grenzflächen, an denen mikrobielles Wachstum möglich ist, z. B. Wandungen von Rohren, Speichern und Apparaten. In der Natur sind sie weit ver-
breitet und wesentlicher Bestandteil der aquatischen Mikroflora. Mikroorganismen treten hier nicht als Reinkultur, sondern gemischt auf. Auch Krankheitserreger wie Legionellen oder Pseudomonaden können mit dem Biofilm assoziiert sein und sich im Schutz des Biofilms widrigen äußeren Lebensumständen entziehen. Begünstigt wird das Biofilmwachstum durch Stagna-tion von Wasser, geringen Fließgeschwin-digkeiten und dem Nährstoffgehalt des Wassers. Sanierungskonzepte, mit dem Ziel der Eliminierung oder Reduzierung
von Bakterien, müssen immer auf eine Reduzierung oder sogar Eliminierung der Biofilme abzielen. Nur so können nach-haltige Wirkungen erreicht werden. Das Vorkommen von Biofilmen im Gesamtsys-tem von Trinkwasseranlagen macht auch deutlich, dass punktuelle Maßnahmen (z. B. „Abschirmungskonzepte“) häufig nicht zum gewünschten Erfolg führen, da sie in der Regel nur die planktontischen Organismen erfassen.
Hygiene in wasserführenden Systemen
Güte ist bei uns die Norm · seit 1864 3
Regulierarmaturen
die Verwendung von Installationsmaterialien, von denen möglichst keine verwertbaren Nährstoffe abgegeben werden
die Vermeidung von Stagnation des Trinkwassers
die Vermeidung unnötiger Speicherung des Trinkwassers
die Vermeidung von Temperaturbereichen, bei denen Bakterienwachstum, insbesondere das von Krankheitserregern, gefördert wird
Trinkwasserführende Systeme sind deshalb so zu planen, auszuführen, zu betreiben und Instand zu halten, dass sie das Wachstum oderdie Bildung von Biofilmen bzw. Mikroorganismen nicht begünstigen. Dies erfordert in der Regel:
Zu den wichtigsten Mikroorganismen, diesich in Trinkwasseranlagen vermehrenkönnen und zu mikrobiellen Problemenbeitragen, gehören Legionellen, atypischeMykobakterien, Pseudomonaden und andere heterotrophe Bakterien. Warm-wasser sollte im gesamten Bereich der Trinkwasseranlage stets Temperaturen oberhalb von 55 °C und Kaltwasser (PWC) stets Temperaturen unterhalb von 25 °C, besser von 20 °C, haben.Ein Zusammenhang zwischen der Konta-mination von Warmwassersystemen und
dem Auftreten von Legionellosen wirdvon einer Vielzahl von Autoren berichtet und gilt heute als gesichert. Da die Über-tragung fast ausschließlich über einen direkten oder indirekten Kontakt mitLeitungswasser ausgelöst wird, kommthygienischen Präventivmaßnahmen zurReduktion von Legionellen in wasserfüh-renden Systemen eine herausragende Bedeutung zu. Mögliche kritische Punkte, bei denen wachstumsfördernde Tempera-turbereiche erreicht werden können, sind:
Berücksichtigt werden muss auch ein möglicher Wärmeübergang vom Warm- auf dasKaltwasser und dadurch das Vorkommen von Legionellen im erwärmten Kaltwasser.
Temperaturschichtung in Speichern
Ablagerungen im Speicher,Verteilerbalken
stagnierende Leitungsteile (Änderung der Nutzung, nicht unmittelbar an der Zirkulation abgetrennte Teile, Bauen auf Vorrat)
nicht ausreichend zirkulierendes Wasser
zu große Wärmeverluste imZirkulationssystem
Kontrollmaßnahmen
Der gesicherte Zusammenhang zwischendem Auftreten von Legionellosen und dem Vorkommen von Legionellen im techni-schen Umfeld des Menschen macht die Notwendigkeit von vorbeugenden Maß-nahmen deutlich. Infektionen lassen sich nur dadurch ver-hindern, dass in vom Menschen geschaf-fenen künstlichen Biotopen Bedingungenaufrecht erhalten werden, die eine Ver-mehrung von Legionellen unterbinden.Damit bleibt die Exposition des Men-
schen gegenüber diesen Keimen möglichst niedrig. Weltweit wurde gerade in den letzten Jahren eine Reihe von Vorschrif-ten / Guidelines / Richtlinien für den Be-trieb von Trinkwasser bzw. Klimaanlagen entwickelt. Die Einhaltung dieser Vor-schriften soll die Gefahr der Erkrankung durch Legionellen für die Allgemeinheit reduzieren.
Zusätzliche Maßnahmen müssen zum Schutz von Hochrisikopatienten im Kran-
kenhaus ergriffen werden, die durch alle Arten und Unterarten schon bei geringsten Keimzahlen gefährdet sind.
Entscheidend bei allen Maßnahmen ist immer, dass ein sauberes System vorliegt, in dem alle Abschnitte ausreichend zir-kulieren und Temperaturen oberhalb von 55 °C vorliegen. Berechnungen sollten nach dem neuesten Stand der Technik durchgeführt werden.
Legionnaires‘ Disease: Managing the Health Risk Associated with Cooling Towers and Warm Water Systems, Australien 2001
ASHRAE-Standard Minimizing the Risk of Legionellosis Associated with Building Water Systems, USA 2000
Modelbeheersplan Legionellepreventie in leidingwater, Niederlande 2000
GUIDELINE FOR PREVENTION AND CONTROL OF LEGIONELLA INFECTIONS, Japanese Code of Practice, Japan 2007
DVGW-Arbeitsblatt W 551, DVGW-Arbeitsblatt W 553, 1998, VDI-Richtlinie 6023, 2006/06
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Regulierarmaturen
In der Druckverlustberechnung muss injedem Zirkulationskreis der Anlage die ver-fügbare Druckdifferenz der Pumpe, unterBerücksichtigung von Mindestinnendurch-messern und Maximalgeschwindigkeiten, so weit wie möglich „verbraucht“ werden.
Die in der Druckverlustberechnung ver-bleibende Differenz �pD zwischen dem verfügbaren Pumpendruck �pP und den errechneten Anlagendruckverlusten mussin statischen oder thermostatisch gesteu-erten Zirkulations-Regulierventilen abge-drosselt werden.
Wird der „hydraulische Abgleich“ nicht vorgenommen, können sich die Volumen-ströme des Berechnungsfalles in der aus-geführten Anlage nicht einstellen.
Der Zirkulationsvolumenstrom muss dieWärmemenge transportieren können, die über die Oberfläche des Rohrleitungs-systems verloren geht. Das heißt, dasseine konkret vorgegebene Wassertempe-ratur nur dann eingehalten werden kann, wenn der beschriebene Gleichgewichtszu-stand an jeder Stelle des Zirkulationssys-tems sichergestellt ist. Der hydraulische Abgleich eines Zirkulationssystems ist daher die Grundvoraussetzung für eine sichere Funktion.
Tem
pera
tur a
m Z
irkul
atio
nsan
schl
uss
in °
C
30
TWE
St 12St 1 St 2 St 3 St 4 St 5 St 6 St 7 St 8 St 9 St 10 St 11
35
40
45
50
55
60
32,4 °C
45,0 °C
53,3 °C
58,0 °C
nach DVGW W 551 gefordert
DIN 1988-3 einreguliert
DIN 1988-3 ohne Einregulierung
0
50
100
150
200
250
300
DIN 1988 ohne Einregulierung
DIN 1988 einreguliert
Volu
men
stro
m in
der
Ste
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in l/
h
Ermittlung der erforderlichen Zirkulationsvolumenströme über den Wärmeverlust der Rohrleitungen
Festlegung einer Temperaturdifferenz zwischen TWE-Ausgang und Zirkulationsanschluss, die geringer ist als 5 K
Vorgabe von Fließgeschwindigkeiten für die Bemessung des ungünstigsten Zirkulationskreises und zur Ermittlung der Pumpendruckdifferenz
hydraulischer Abgleich günstigerer Zirkulationskreise, zunächst nur über die Rohrleitungsdurchmesser, unter Berücksichti-gung eines Mindestinnendurchmessers von DN 10 und einer maximal zulässigen Fließgeschwindigkeit von Vmax = 1,0 m/s (1)
Einregulierung über Zirkulations-Regulierventile nach DVGW W 554
Aufgrund der Anforderungen an den Betrieb von Zirkulationsanlagen wurden Bemessungsverfahren auf thermodynamischer Basis ent-wickelt. Diese Bemessungsregeln weisen folgende wesentliche Merkmale auf:
Anlagentechnische Anforderungen, Auslegung, Berechnung
Einregulierungsmaßnahmen in Trinkwasser-(warm)-Zirkulationssystemen
Geforderter Temperaturverlauf nach DVGW-Arbeitsblatt W 551 und zu erwartender Temperaturverlauf in einernach DIN 1988 bemessenen Anlage
KEMPER hat seine Ventilkonstruktionenentsprechend der neusten Anforderungenweiterentwickelt. Im ersten Schritt wurdenaufgrund von umfangreichen Beispiel-berechnungen für große und mittlere Trinkwasser-Installationen die Randbe-dingungen definiert, die ein Zirkulations-
regulierventil DN 15 vor dem Hintergrund der Anforderungen nach DIN 1988-300 und DVGW-Arbeitsblättern mindestens abdecken muss. Im zweiten Schritt wurden die aus der Praxis gewonnenen Erkennt-nisse als Anforderungen zur Entwicklung der Regulierventile herangezogen.
(1) = für Cu-Rohr gilt: Vmax = 0,5 m/s
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Regulierarmaturen
Regulierarmaturen mit DVGW-Zertifi katThermostatische Zirkulations-Regulierventile
Im Einklang mit der DIN 1988-300 und den DVGW-Arbeitsblättern W 551, W 553 wurde das KEMPER MULTI-THERM Zirkulations-Regulierventil,Figur 141, entwickelt.
Das Regulierventil ist DVGW-zertifiziert nach DVGW W 554(Geregelte Zirkulationsventile).
Werden für die Einregulierung eines Zirkulationssystems die entwickelten KEMPER MULTI-THERM Ventile eingesetzt, reduziert sich der Einregulierungs-aufwand an der Baustelle erheblich!
Wie bei den statischen Ventilen muss auch hier zunächst die Ventilgrößeanhand der Ventildaten, z.B. über den kv-Wert, aus der Rohrnetzberechnung ermittelt werden.
Die Bemessung des Ventils kann über Ventildiagramme oder automatischmit einem Computerprogramm erfolgen.
KEMPER MULTI-THERM automatisches / thermo-statisches Zirkulations-Regulierventil, Figur 141
DVGW-Zulassung nach W 554
KEMPER ETA-THERM automatischesFeinstregulierventil zur freien Installation,Figur 130 und als Unterputzventil, Figur 540
KEMPER MULTI-FIX-PLUS manuelles / statischesZirkulations-Regulierventil, Figur 150 2G
Zirkulations-Regulierventile im Stockwerk, KEMPER ETA-THERM Figur 130, 131, 540, 542, 546
Über die 3-Liter-Regel hinaus wird dort, wo aufgrund erhöhter hygienischer Anforderungen(Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime etc.) oder aus Komfortkriterien (Hotels, Gast-stätten, Eigenheime etc.) die Notwendigkeit besteht, direkt nach dem Öffnen an der Entnahmestelle heißes Wasser zu entnehmen, das Stockwerks-Regulierventil eingesetzt. Der Einbau ist im Bereich der Einzelabsperrung für den Nasszellenbereich als Unterputz-regulierventil oder als frei installiertes Regulierventil möglich.
Statische Zirkulations-RegulierventileKEMPER MULTI-FIX-PLUS, Figur 150 2G
Werden für die Einregulierung statische Zirkulations-Regulierventile verwendet, erfolgt zunächst eine Ventildimensionierung über den kv-Wert bzw. über die geforderten Ventil-daten (erforderlicher Zirkulationsvolumenstrom und erforderliche Druckdifferenz über dem Ventil für den jeweiligen Strang). Anhand dieser Daten kann dann der erforderliche Armatureneinstellwert aus einem Ventil-Drosseldiagramm ermittelt werden.
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KapitelRegulierarmaturen
KEMPER Regulierarmaturen
Bedrohung durch Legionellen wächst. TrinkwV verpfl ichtet zum Handeln.
Ist in Gebäuden eine Großanlage nach der Definition des DVGW Arbeitsblatts W 551 vorhanden und wird das Trinkwasser in Ge-bäuden im Rahmen einer öffentlichen oder gewerblichen Tätig-keit abgegeben, so muss nach § 14 Abs. 3 Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001 (Ausgabe 2012)) an mehreren repräsentativen Probennahmestellen das Trinkwasser auf den Parameter Legio-nellen untersucht werden. Diese Untersuchungspflicht gilt immer dann, wenn das Trinkwasser an Duschen oder anderen Einrich-tungen vernebelt wird.
Für den Parameter Legionellen wurde bei der Änderung der Trink-wasserverordnung zum 14. Dezember 2012 ein technischer Maß-nahmenwert eingeführt. Er beträgt für Legionellen 100 KBE / 100 ml Wasser. Ist dieser erreicht oder überschritten, deutet dies auf Mängel im System hin, und der Betreiber muss eine Gefährdungsanalyse durch-führen. Wer es versäumt, das Trinkwasser auf Legionellen zu untersuchen (§ 14 Abs. 3), das Gesundheitsamt zu unterrich-ten (§ 16 Abs. 1) oder Verbraucher bei Erreichen oder Über-schreiten des technischen Maßnahmenwertes zu informieren (§ 21 Abs. 1), begeht eine Ordnungswidrigkeit (§ 25 Nr. 4, 8a, 17).
Wachstum von Legionellen aus einer kontaminierten Wasserprobe auf einem spe-ziellen Anzuchtmedium (BCYE- -Agar)
Parameter Technischer Maßnahmenwert
Legionella species 100 / 100 ml
TrinkwV Anlage 3, Teil II, Technischer Maßnahmenwert
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Regulierarmaturen
Weitreichende, leidvolle Auswirkungen
Mangelhafte Installationen, stagnierendes Wasser bei Nichtentnahme oder unzu-reichend ausgelegte Trinkwasser-Zirku-lationssysteme (PWH-C), insbesondere bei großen, weitverzweigten Warmwas-sersystemen, verursachen in Deutsch-land Erkrankungen und Todesfälle durch Legionellen.
Jeder Planende und Ausführende muss sich daher vor der Realisierung von Trink-wasser-Installationen, z. B. in Kranken-häusern, Altenheimen, Hotels, Schulen, Verwaltungsgebäuden und größeren Woh-nungsbauobjekten, seiner Verantwortung bewusst sein.
Installationsmaterialien, von denen verwertbare Nährstoffe für Mikroorganismen abgegeben werden
Einrichtung von unnötig großen Warmwasserspeichervolumen
Warmwasser-Temperaturniveau, bei dem das Bakterienwachstum gefördert wird (bei TPWH < 55 °C)
Hydraulisch unabgeglichene Warmwasserzirkulationssysteme und tote Leitungen mit Stagnationserscheinungen
Gefahrenpotenziale
Jeder Einzelne hat die Gefahrenpotenzia-le spezifisch für sein Objekt zu beleuchten und ein Anlagenkonzept für Ausführung, Betrieb und Wartung zu entwickeln. Bei der Analyse verkeimter Anlagensysteme wiederholen sich ständig bereits bekannte
Typen von Gefahrenpotenzialen, die allein oder im Zusammenspiel das Aufkeimen in Trinkwasser-Installationen verursachen. Insbesondere die folgenden Gefahrenpoten-ziale sind zu vermeiden:
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Schema eines Warmwassersystems mit typischen Vermehrungsorten für Legionellen
! Vermehrungsorte für Legionellen
1 eisenhaltige Sedimente
2 Temperaturschichtung im Speicher
3 stagnierende, nicht ständig durch-
flossene Leitungsteile
4 Bauen ’auf Vorrat’
5 nicht optimierte Zirkulation mit der Folge
niedertemperierter Zonen
Regulierarmaturen
Vermehrungsorte
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Regulierarmaturen
Die Bemessung von Trinkwassererwärmungs- (TWE), -verteilungs-und Zirkulationsanlagen hat bei Neubau- und Sanierungs-maßnahmen nicht nur unter Berücksichtigung von funk-tionalen und wirtschaftlichen, sondern auch unter trinkwasser-hygienischen Gesichtspunkten zu erfolgen.
Zur Zeit werden aus dem “Technischen Regelwerk“ folgende rechnerische Nachweise für die Erhaltung der Trinkwassergüte in einer fachgerecht erstellten Trinkwasser-Installation für zwin-gend erforderlich gehalten:
Umsetzung nach DIN 1988-300 und des DVGW Arbeitsblattes W 551
Berücksichtigung der VDI/DVGW-Richtlinie 6023
Einhaltung der Trinkwasserhygiene imTrinkwasser-Warm-System (PWH)
Bemessung der Leitungsanlage für kaltes und erwärmtes Wasser nach DIN 1988-300
Bemessung der Zirkulationsleitungen nach DIN 1988-300
Nachweis des Wasserinhalts in nicht zirkulierenden Leitungsteilen
Zu berücksichtigende Gesetze, Normen, Richtlinien
1. Trinkwasserverordung TrinkwV 2001, Ausgabe 2012: Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch. § 3 Begriffsbestimmungen § 4 Allgemeine Anforderungen § 8 Stelle der Einhaltung § 9 Maßnahmen im Falle der Nichteinhaltung von Grenzwerten und Anforderungen § 13 Anzeigepflichten § 14 Untersuchungspflichten § 16 Besondere Anzeige- und Handlungspflichten § 17 Anforderungen an Anlagen für die Gewinnung, Aufbereitung oder Verteilung von Trinkwasser, (2) Werkstoffe und Materialien § 20 Anordnungen des Gesundheitsamtes § 24 Straftaten § 25 Ordnungswidrigkeiten
2. Deutsche Rechtsverordnung AVB WasserV allgemeine Versorgungsbedingungen für die Wasserversorgung § 12, § 15
3. Infektionsschutzgesetz vom 01.01.2001 § 7 Meldepflichtige Nachweise von Krankheits- erregern; 26. Legionella sp.
4. DIN EN 806, DIN 1988-200, DIN 1988-300 Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen
5. DVGW Arbeitsblatt W 551: Trinkwassererwärmungs- und Leitungsanlagen; Technische Maßnahmen zur Verminderung des Legionellen- wachstums, 2004
6. VDI/DVGW 6023 Hygienebewusste Planung, Ausführung und Instand- haltung von Trinkwasseranlagen, April 2013
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KapitelMULTI-THERM
KEMPER MULTI-THERM Zirkulations-Regulierventil
Legionellenbekämpfung mit dem Multitalent
Freuen Sie sich: Bei der Planung Ihres nächsten Zirkulations-systems dreht sich das erste Mal nicht alles um die verschiede-nen Ventile, Thermometer und Verbindungsstücke und die dafür notwendige Montagezeit. Statt dessen setzen Sie einfach das MULTI-THERM Ventil von KEMPER ein und sparen sich den Rest.
Der Hygieniker fordert keimfreies Warmwasser! Die Lösung:KEMPER MULTI-THERM Ventile zur thermischen Desinfektion.KEMPER bietet das bewährte und technisch permanent weiter-entwickelte Programm an Regulierarmaturen. Sichere Lösungen für die Trinkwasserverteilung und -zirkulation. Bewährt, wert-stabil, robuste Betriebsweise. Regulierarmaturen von KEMPER bieten dauerhaften Schutz vor Gefährdungspotenzialen, die auf-
grund des eingesetzten Materials, der Stagnation und niedriger Temperaturniveaus in Warmwassersystemen entstehen können.
1 thermostatische Reguliereinheit
2 Absperreinheit mit Aufnahme für Thermometer oder Messfühler
3 Entleerungseinheit beweglich und mit G 3/4 Schlauchanschluss
4 Messeinheit mit Thermometer oder Temperaturmessfühler
+ automatische thermische Desinfektion
thermostatisch gesteuerte Regulierung feinster Volumenströme
absperren und Temperatur überwachen in einem Oberteil
optimierte Entleerungsmöglichkeit mittels drehbarem Entleerungsventil
optional verfügbar mit elektronischem Temperaturmessfühler für Gebäudeleittechnik
hochwertig, in bewährter Rotguss-Qualität, beständig gegen aggressives Wasser
totraumfrei
DIN-/DVGW-Zulassung + KTW-Zulassung für mediumberührte Kunststoffteile
Nennweiten von DN 15 - DN 25
MULTI-THERM: 4+1 im Kompakt-System
Güte ist bei uns die Norm · seit 1864 11
MULTI-THERM
Den Volumenstrom thermisch gesteuert fein regulieren, absper-ren, entleeren und die Temperatur überwachen. Dabei arbeitet das MULTI-THERM Ventil von KEMPER nicht nur im Betriebstem-peraturbereich von 30 bis 50°C oder 50 bis 65°C, sondern unter-
stützt auch bei Temperaturen > 70°C automatisch die thermische Desinfektion. Entwickelt entsprechend nach der DIN 1988-300 und den DVGW-Arbeitsblättern W 551, W 553.
Mit DVGW-Zulassung nach W554*
* gilt nur für den Regelbereich 50 - 65 °C
Absperren, Messen Regulieren
Absperrventil mit abziehbarem Steckschlüssel, optional mit Ein-steckthermometer oder Temperaturmessfühler PT 1000 für Gebäudeleittechnik erhältlich. Gesteuert über das Temperatur-niveau kann das Ventil regulieren, thermisch desinfizieren und einen notwendigen Mindestvolumenstrom garantieren.
Die Betriebs-Sollwerttemperatur ist unmittelbar am Regulier-oberteil einstellbar. Regelbereich: 50 - 65 °C nach DVGW W 551. KEMPER MULTI-THERM Zirkulations-Regulierventile stellen in Abhängigkeit der Temperatur im TWZ-Strang automatisch den hydraulischen Abgleich der Zirkulationsstränge untereinander her und zwar dynamisch, temperaturabhängig!
KEMPER Dämmschale speziell für KEMPER MULTI-THERM, automatisches Zirkulations-Regulierventil Figur 471 11
Dämmschale
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MULTI-THERM
Zirkulations-Regulierventile müssen Warmwasser zirkulieren lassen. Bei Errei-chen einer Sollwerttemperatur (hier 58 °C) muss weiterhin Wasser fließen können, da sonst die Zirkulation unterbrochen wird und das Leitungssystem auskühlt. Insbe-sondere bei der thermischen Desinfekti-on muss das Wasser auf hohem Tempe-raturniveau ständig zirkulieren können, damit die Zirkulationspumpe nicht gegen geschlossene Ventile arbeiten muss. Das KEMPER MULTI-THERM erfüllt die gestell-ten technischen Anforderungen in Zirku-
lationssystemen (Abbildung 1). Bei einer Sollwert-Voreinstellung von 58 °C ist das Ventil bis zu einer Ventiltemperatur von 53 °C voll geöffnet. Zwischen 53 °C und dem voreingestellten Sollwert von 58 °C werden temperaturabhängig Druckver-luste aufgebaut. Mit Erreichen der Soll-werttemperatur wird die maximal mög-liche Drosselstellung aufgebaut, wobei ständig ein Minimalvolumenstrom im Zirkulationssystem zusammen fließt. Bei weiterer Erhöhung der Speichertempera-tur auf Temperaturen > 70 °C erhöht sich
die Ventiltemperatur, das Ventil fährt in Desinfektions-Durchflussstellung und ver-bleibt dort bei konstanter Drosselstellung. Die konstruktive Auslegung des Ventils in dieser Drosselstellung ermöglicht auch für größere Systeme die Einstellung des-infizierender Temperaturen im gesamten System.
MULTI-THERM – Ventilregelverhalten
Bei Überschreitung der voreingestelltenSollwerttemperatur durch die tatsächlichanstehende Wassertemperatur am Regu-lierventil wird ab 58 °C < T < 63 °C ein Minimalvolumenstrom bereitgestellt (kv min). Bei Erhöhung der Warmwasser-temperatur bei T > 63 °C, gibt das Ventil einen größeren Fließquerschnitt frei und realisiert einen größeren zirkulierenden Volumenstrom (Kompensation der höheren Wärmeverluste bei T > 70 °C gegenüber
der Umgebung). Damit wird die thermischeDesinfektion des Zirkulationssystems bei Kv TD = 0,2 m3/h schneller und effektiverrealisiert. Nach Durchführung der thermi-schen Desinfektion, entsprechend DVGW-Arbeitsblatt W 551, geht das Ventil bei Absenken der Warmwassertemperatur automatisch in die ursprüngliche Strang-regulierfunktion über (siehe Abbildung 2).Die Durchführung der thermischen Des-infektion lässt sich durch das Überwachen
der einzelnen Stränge mittels Anschluss des KEMPER Temperaturmessfühlers an die Gebäudeleittechnik (GLT) wesentlich erleichtern.
MULTI-THERM – Funktion bei Sollwerteinstellung, z. B. 58 °C
zwischen 53 °C und eingestelltemSollwert werden Drosselstellungentemperaturabhängig eingestellt
0,90
0,70
0,60
0,50
0,40
0,20
0,10
0,00
maximale Drosselstellungzwischen Sollwert und 63 °Cmit Restvolumenstrom
Ventil öffnet ab 63 °C bis zueiner konstanten Drosselstellungbei Desinfektionstemperatur 70 °C
0,0
Tem
pera
tur
in °
C
k v-W
ert
in m
3 /h
maximale Drosselstellungbei Sollwert
Ventil öffnet für denDesinfektionsvorgang
Speichertemperatur in °C
Desinfektionstemperatur
Ventiltemperatur in °C
kv-Wert in m3/h
1,00
0,30
0,80
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
Ventil drosselttemperaturabhängig
1,20
1,30
1,10 90,0
100,0
Regelverhalten im Betrieb (Abbildung 1) Regelkennlinien (Abbildung 2)
zwischen 53 °C und eingestelltemSollwert werden Drosselstellungentemperaturabhängig eingestellt
350,0
300,0
250,0
200,0
150,0
100,0
50,0
0,0
maximale Drosselstellungzwischen Sollwert und 63 °Cmit Restvolumenstrom
Ventil öffnet ab 63 °C bis zueiner konstanten Drosselstellungbei Desinfektionstemperatur 70 °C
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
Tem
pera
tur
in °
C
Volu
men
stro
m in
l/h
bzw
. Dru
ckdi
ffer
enz
in m
bar
Ventil drosselttemperaturabhängig
maximale Drosselstellungbei Sollwert
Ventil öffnet für denDesinfektionsvorgang
Speichertemperatur in °C
Desinfektionstemperatur
Ventiltemperatur in °C
Volumenstrom in l/h
Druckdifferenz in mbar
400,0 90,0
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MULTI-THERM
Klassische Steigstrangzirkulation mit MULTI-THERM Regulierventil
Das KEMPER MULTI-THERM Regulier-ventil ist ein automatisches Zirkulations-Regulierventil. Hiermit ist der hydraulische Abgleich entsprechend der berechneten Volumenströme nach DIN 1988-300 in einer „klassischen“ Zwei-Rohr-Zirkulation im Steigstrang sehr gut realisierbar. Gera-de in mittelgroßen und großen Objekten kann durch den Einsatz von automatischen Zirkulations-Regulierventilen der Aufwand für Einregulierungsmaßnahmen erheblich reduziert werden.Das KEMPER MULTI-THERM Zirkulations-Regulierventil zur Erfüllung von Hygiene- und Komfortansprüchen bei der Trinkwas-serverteilung und - zirkulation.
MULTI-THERMautomatisches Zirkulations-RegulierventilFigur 141 0G
VAV Vollstromabsperrventil als Unterputzventil Figur 585 00
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MULTI-THERM
Innovative Zirkulation mit Ring-InstallationMULTI-THERM Regulierventil und KHS-Venturi-Strömungsteiler -dynamisch-
Wird zur Versorgung der einzelnen Nasszel-len im Trinkwasser Warm in einem mittel-großen oder großen Objekt der KHS-Ven-turi-Strömungsteiler -dynamisch- einge-setzt, erfolgt die Ring-Installation in den Nasszellen ausschließlich über Verbrauchs-leitungen. Hierdurch wird die Temperatur-präsenz in den Nasszellen sichergestellt. Ein großer Vorteil dieser Installationsweise (horizontale Verteilung) ist, dass die Funk-tionsleitungen für die Zirkulation (PWH-C) im Bereich der Verteilleitung und der Nasszellen eingespart werden. Im Zirkula-tionssammler kommt das KEMPER MULTI-THERM Regulierventil zum Einsatz.Um die benötigten Zirkulations-Volumen-ströme im Zirkulationssammler regulieren zu können, wurde das KEMPER MULTI-THERM Regulierventil für diesen Einsatz-zweck komplett überarbeitet und die Kenn-linie angepasst (Hinweis: Regulierventile mit größeren Nennweiten werden einge-setzt).Im Verbrauchsfall fließt der größere Anteil des Volumenstroms direkt durch den Strömungsteiler im Durchgang. Ein zur Temperaturhaltung erforderlicher Teilvo-lumenstrom wird durch den KHS Venturi-Strömungsteiler -dynamisch- durch die Ring-Installation umgeleitet.Im Ring wird die Temperatur auf hohem Niveau gehalten. Findet kein Verbrauch statt, wird das Leitungssystem durch den Zirkulationsvolumenstrom durch-flossen und so die Temperaturhaltung in der gesamten Leitungsführung sicherge-stellt. Dieses innovative Zirkulationssystem erfüllt die Anforderung aus der DIN 1988-300 und dem DVGW Arbeitsblatt W 551.
Empfehlung zur Auslegung des PWH-Rin-ges am Strömungsteiler: Die an einen Strö-mungsteiler installierte Ringleitungslänge sollte 30 m nicht überschreiten.
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MULTI-THERM
Energetische und ökonomische Vor-teile durch optimierte Zirkulation
Vorteile auf einen Blick:
> Reduzierung der Zirkulationswärme- verluste um bis zu 15 %> kleinere Rohrdimensionen in der Nass- zelle möglich, da im Verbrauchsfall Ver- sorgung von zwei Seiten> Reduzierung des Installationsauf- wandes im Bereich der Zirkulation> bessere Temperaturpräsenz an der Entnahmestelle aufgrund geringerer Temperaturspreizung> weniger Platzbedarf im Installations- schacht
Entnahme amWaschtisch
MULTI-THERM automatisches Zirkulations-Regulierventil Figur 141 0G
KHS-Venturi-Strömungsteiler -dynamisch-Figur 650 02
MULTI-FIX-PLUS manuelles Zirkulations-Regulierventil Figur 150 2G
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MULTI-THERM
MULTI-THERM – Einsatz bei thermischer Desinfektion großer Zirkulationssysteme
In einer Referenzanlage mit z. B. 12 Zir-kulations-Steigsträngen stellen sich bei Einsatz thermostatischer Zirkulations-Regulierventile bei der thermischen Desinfektion die dargestellten Anlagen-verhältnisse ein (Abbildung 3). Die Desin-
fektionstemperatur > 70 °C wird in allen Strängen nacheinander erreicht. Bei Einsatz von Zirkulations-Regulierventilen DN 15 in den Strängen 1 - 10 stellen sich in den pumpennahen Strängen höhere Volumen-ströme ein. In den hydraulisch ungünsti-
gen pumpenfernen Strängen wird durch den Einsatz von KEMPER Regulier- und Absperrventilen ein höherer Volumen-strom zur Haltung des Temperaturniveaus erreicht.
TWE
70°C
75°CTh
TWZ 15 x 1,0 15 15 15 15 15 15 15 15 15 18 18
Th Th Th Th Th Th Th Th Th
Strang 1 bis Strang 10Thermostatisches RegulierventilDN 15 (50 - 65 °C)Figur 141 0G, 143 00
Die Hydraulisch ungünstigsten Stränge 11 / 12können einreguliert werden mit:
- Absperrventil, keine Reguliermöglichkeit (Figur 173)- Manuelles Regulierventil, mind. DN 20 (Figur 150 2G)- Thermostatisches Regulierventil,
mind. DN 20 (Figur 141 0G, 143 00)
ST 1 ST 2 ST 3 ST 4 ST 5 ST 6 ST 7 ST 8 ST 9 ST 10 ST 11 ST 12
140,0
120,0
100,0
80,0
60,0
40,0
20,0
0,0
Volu
men
stro
m in
l/h
bzw
.Te
mpe
ratu
r am
Zirk
ulat
ions
ansc
hlus
s in
°C
Volumenstrom imSteigestrang in l/h
Temperatur am Zirkulationsanschluss in °CDesinfektionstemperatur 70 °C
Flie
ßzei
t in
Min
uten
25,0
20,0
15,0
10,0
5,0
0,0
Fließdauer bis zum Ventil
(Abbildung 3)
Güte ist bei uns die Norm · seit 1864 17
MULTI-THERM
Zirkulationssysteme und Einregulierung,DVGW-Prüfgrundlage W 554,Thermische Desinfektion
Thermostatische Zirkulations-Regulierven-tile haben die Aufgabe, den Druck-verlust, vorzugsweise in den pumpennahenSteigsträngen, temperaturabhängig auf-zubauen. In einem verzweigten Zirkula-tionssystem stellen sich die berechnetenZirkulationsvolumenströme nur dann ein,wenn die Zirkulationsanlage hydraulischabgeglichen ist. Der „hydraulische Ab-gleich“ setzt voraus, dass bei der ange-strebten Volumenstromverteilung die Summe der rechnerischen Strömungsver-luste genauso groß ist, wie die von der Pumpe erzeugte Druckdifferenz �pP.
Da bei unterschiedlich langen Zirkulati-onskreisen das Gleichgewicht zwischen Pumpendruckdifferenz und Anlagendruck-verlust nicht nur über die Strömungs-widerstände in den Rohrleitungen und Rohreinbauten erreicht werden kann, müssen zusätzlich noch definierte Druck-differenzen �pD in Zirkulations-Regulier-ventilen aufgebaut werden. Praktische Erfahrungen in Anlagen zeigen, dass es in der Regel ausreicht, die Zirkulations-Regulierventile für die Steigstränge auf58 °C voreingestellt einzubauen. Für bestehende Trinkwasserversorgungs-anlagen mit abgesenkter Betriebswasser-temperatur (T < 50 °C) bietet KEMPER Zirkulations-Regulierventile, die auf eine Temperatur von 43 °C voreingestellt sind.Niedrig temperierte Trinkwasser-Installati-onen (T < 50 °C) sind aufgrund des erhöh-ten Verkeimungsrisikos zu vermeiden.Ist in einem TWW-System das Temperatur-niveau T< 50 °C nicht vermeidbar, so ist zur eigenen Sicherheit das TWW-System regelmäßig mikrobiologisch zu über-wachen (z. B. auf Legionella, DVGW W 551, April 2004).
DVGW-Prüfung nach W 554
Trinkwasser-Warm-Systeme (PWH) sind zur Einhaltung der Trinkwasserhygiene nach DIN 1988-300 und dem DVGW Arbeits-blatt W 551 zu planen und dimensionie-ren. Das Funktionieren des PWH-Systems nach DIN 1988-300 wird durch die hyd-raulischen Eigenschaften der eingesetzten Zirkulations-Regulierventile sichergestellt. Die hydraulischen Eigenschaften werden als Ventilkenndaten von den Herstellern veröffentlicht.
Ein Regulierventil, das den zugesicherten Minimalvolumenstrom bei voreingestell-ter Sollwerttemperatur nicht oder zu spät erreicht, kann ausschlaggebend für einen Mangel (z. B. niedrig temperierte Berei-che) im Betrieb des PWH-Systems sein und damit mikrobiologisches Wachstum fördern. Der DVGW hat zur Sicherstellung der Funktion von Trinkwasser-Zirkulati-onssystemen die Reguliereigenschaften der thermostatisch gesteuerten Regu-lierventile in der Prüfnorm W 554 defi-niert. Damit auch tatsächlich fließt, was für das jeweilige Zirkulationssystem gerechnet wurde, müssen sich Planer,ausführender Fachinstallateur und Betrei-ber auf die vom Hersteller genannten Drossel- und Durchflusskennwerte des Zirkulations-Regulierventils verlassen können. Nach W 554 werden die Eigen-schaften des Regulierventils auf Dichtig-keit, Festigkeit, Werkstoffe sowie ther-mische und hydraulische Anforderungen geprüft. Die gesamte Regelcharakteris-tik eines Regulierventils wird bei Vollöff-nung, bei Erreichen der Sollwerttempera-tur sowie der Desinfektionstempera-tur bei T > 70 °C überprüft. KEMPER
MULTI-THERM Zirkulations-Regulierven-tile 50 °C - 65 °C sind zertifiziert nach DVGW W 554 und liefern somit Planungs- und Betriebssicherheit für Trinkwasser-zirkulationssysteme nach DIN 1988-300 sowie dem DVGW Abeitsblatt W 551.
Thermische Desinfektion
Im Arbeitsblatt W 551 wird die Sanierung von Trinkwasser-Installationen behandelt. Die thermische Desinfektion wird als ver-fahrenstechnische Maßnahme beschrie-ben, die nur dann durchgeführt wird, wenn das Trinkwasser-Installation kon-taminiert ist. Eine Dauerdesinfektion mit Temperaturen > 70 °C oder eine Desin-fektionsschaltung über mehrere Stunden ist nicht zu empfehlen, da es sich hierbei ausschließlich um das Durchströmen und Desinfizieren der in die Zirkulation einge-bundenen Leitungsabschnitte handelt. Die Stichleitungen bis hin zur Entnahmestelle bleiben dabei niedrig temperiert, so dass keine effektive thermische Desinfektion stattfindet.
Damit eine wirtschaftlich sinnvolle Durch-führung der thermischen Desinfektion gewährleistet ist, wurde über die Regu-lierfunktionen des Ventils hinausgehend das MULTI-THERM Zirkulations-Regulier-ventil entwickelt. Das Ventil ist konstruk-tiv bedingt in der Lage, bei Erhöhung der Warmwassertemperatur auf Temperaturen > 70 °C automatisch den Regulierbereich zu verlassen und in Desinfektionsstellung zu fahren.
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ETA-THERM Stockwerks-Regulierventil
KEMPER ETA-THERM Stockwerks-Regulierventil
Hydraulischer Abgleich im Stockwerk
Mit DVGW-Zulassung nach W 554
KEMPER ETA-THERM das erste automati-sche Regulierventil für den hydraulischen Abgleich der Stockwerkszirkulation. Dort, wo aufgrund erhöhter Anforderungen der Hygieniker oder aus Komfortkriterien die Notwendigkeit besteht, direkt nach dem
Öffnen der Armatur, heißes Wasser zu ent-nehmen. Das Stockwerks-Regulierventil kann die zur Temperatureinhaltung im Nasszellenbereich hydraulisch erforder-lichen Kleinstvolumenströme einregu-lieren. Damit wird der hydraulische Ab-gleich auf der Stockwerksebene erreicht. Das KEMPER ETA-THERM Stockwerks-
Regulierventil ist in 2 Varianten erhältlich. Der Einbau ist im Bereich der Einzelabsper-rung der Nasszellen als Unterputzregulier-ventil oder als frei installiertes Regulier-ventil möglich.
hydraulischer Abgleich von Zirkulationskreisläufen im Stockwerksbereich
automatisches Feinstregulierventil mit minimalen Durchflusskennwerten kvmin = 0,05, kVmax = 0,4
Betriebstemperaturbereich: 58 °C ± 2K
mediumberührte Teile aus Rotguss
Multifunktions-Absperr- und -Regulier-Oberteil
’blinde’ Voreinstellung des Ventils bei Unterputzeinbau durch Rasterung möglich
erhältlich mit Behördenoberteil
integrierte Reinigungsfunktion
Vorteile auf einen Blick
Güte ist bei uns die Norm · seit 1864 19
ETA-THERM Stockwerks-Regulierventil
Frei installiert Unterputz
Einbausituation frei installiert Einbausituation Unterputz
Strangschema - Auszug aus einem Großobjekt
KEMPER ETA-THERM Stockwerks-Regulierventil. Zur Erfüllung von Hygiene- und Komfortansprüchen als Unterputzventil für den hydraulischen Abgleich von Einzelnasszellen z. B. in einem Hotel, Krankenhaus, Pflegeheim.
ETA-THERM Stockwerks-Regulierventil
PWH-CPWH
abgehängter Deckenbereich
ETA-THERM Stockwerks-Regulierventil
PWH-CPWH
abgehängter Deckenbereich
mit Außengewinde Figur 130 0G mit Muffenanschluss Figur 131 00 mit Muffenanschluss Figur 540 02 mit Pressanschluss mapress Figur 542 02
ETA-THERM Stockwerks-Regulierventil
Nasszelle Nasszelle
Nasszelle Nasszelle
TWE
TWKTWWTWZ
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MULTI-FIX-PLUS
KEMPER MULTI-FIX-PLUS Zirkulations-Regulierventil
Die manuelle, statische Alternative
Temperatur- und Drosselstellungsan-zeige auf einen Blick ablesbar!
Für den manuellen hydraulischen Abgleich im Zirkulationssystem werden mit dem MULTI-FIX-PLUS Zirkulations-Regulierven-til von KEMPER kleinste Volumenströme manuell eingestellt.Für Wartungsarbeiten kann das Ventil ge-schlossen werden, ohne dass sich die ge-wählte Drosselvoreinstellung ändert. KEMPER MULTI-FIX-PLUS manuelles / statisches Zirkulations-Regulierventil Figur 150 2G
mit optimierter Kennlinie/Regulierfunktion
mit Absperrung für Wartungsarbeiten
optional verfügbar mit Temperaturfühler oder Thermometer oder Probenahmeventil
mit selbstfettender und unter Druck austauschbarer EPDM-Lippendichtung als wartungsfreie Spindelabdichtung
komplett aus Rotguss, beständig gegen aggressives Wasser
totraumfrei
DIN-/DVGW- und Schallschutzzulassung
KTW-Zulassung für mediumberührte Kunststoffteile
Güte ist bei uns die Norm · seit 1864 21
Probenahmeventil
Kosten senken durch fachgerechte Probenahme
Betreiber, die Trinkwasser an die Öffent-lichkeit abgeben, sind verpflichtet, die ein-wandfreie Qualität nachzuweisen. Dafür sind Trinkwasseruntersuchungen durchzu-führen.In der Praxis finden sich jedoch an diesen Stellen in der Regel keine geeigneten Ent-nahmestellen, so dass die Probenahme unnötig Zeit kostet und nicht immer fach-gerecht erfolgen kann.
Probenahme - einfach, sicher, zuverlässig
KEMPER Probenahmeventil zur Bestim-mung von chemischen und mikrobiolo-gischen Parametern im Trink-, Bade- und Schwimmbeckenwasser.
KEMPER Probenahmeventil für Strang- und Verteilleitungen Figur 187 oder aus Edelstahl Figur 087
für alle Einsatzbereiche – auch Schwimmbäder, Lebensmittel- und pharmazeutische Industrie
für alle marktüblichen Entleerventilanschlüsse
problemlose Platzierbarkeit auch bei parallel laufenden Leitungen
dauerhaft dichte Absperrung
dauerhaft dichter Übergang zum Auslaufrohr
senkrechte Probenahme in allen Einbausituationen möglich
thermisch desinfizierbar/abflammbar
chemisch desinfizierbar
gesichert gegen unerlaubte Wasserentnahme (Wasserklau)*
optimale Befüllung des Probegefäßes
bedienungsfreundliches Auf-/Zu-Verhalten
* nur Ausführung in Rotguss
360°
360°
Mit Dreikant-
Schlüssel gegen
„Wasserklau“ NEU
KEMPER Probenahmeventil zur Probenahme am Eckventil für PWC/PWH Figur 188
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Endlich hat die oftmals zeitaufwändige und kostenintensiveEinregulierung von Anlagen und Rohrnetzsystemen ein Ende: Die perfekte Lösung heißt KEMPER CONTROL-PLUS.
Die Armatur zusammen mit dem mobilen Handmessgerät ver-schafft Ihnen Durchblick und entlarvt schonungslos vorhandene Störfaktoren. Volumenströme können eindeutig ermittelt und einreguliert sowie Betriebszustände dokumentiert werden. Das erhöht die Sicherheit im Betrieb von Bestands- und Neuanlagen.Durch das Einregulieren der notwendigen Volumenströme wird die Temperaturpräsenz an den Entnahmestellen enorm verbes-sert. Das Einregulieren des Zirkulationssystems mittels Einstellen der Volumenströme und das Überwachen der Temperaturen führt zur Ausnutzung des maximal möglichen Energieeinsparpotenzi-als. Eine effektive, zeitsparende Einregulierung von Anlagen wird durch die Kombination der Messarmatur mit KEMPER Regulier-ventilen Figur 150 erzielt. Mit dem optional erhältlichen Sensor-Messmodul lassen sich am zugänglichen Messort Messdaten des Sensors speichern und leicht auslesen.
CONTROL-PLUS
KEMPER CONTROL-PLUS Durchfl uss- und Temperaturmessarmatur
KEMPER CONTROL-PLUS - damit arbeiten Sie schnell und präzise
KEMPER CONTROL-PLUS:Durchfluss- und Temperaturmessarmatur Figur 138 4G mitHandmessgerät Figur 138 00 002,Sensor-Messmodul 138 00 011,MULTI-FIX-PLUS Figur 150 2G und Probenahmearmatur Figur 187
Güte ist bei uns die Norm · seit 1864 23
CONTROL-PLUS / MULTI-T-STÜCK
KEMPER MULTI-T-STÜCK multifunktional und universell einsetzbar
Zur Erfassung und Kontrolle von Betriebszuständen in der gesam-ten Trinkwasser-Installation ist das MULTI-T-STÜCK an jeder be-
liebigen Stelle einsetzbar. Geeignet zur Aufnahme von Mess- und Regeltechnik aus dem Hause KEMPER sowie anderer Hersteller.
KEMPER MULTI-T-STÜCK Figur 128 mit Entleerung
KEMPER MULTI-T-STÜCK Figur 129mit Probenahmeventil Figur 187
kurzes, robustes Sensorgehäuse aus Rotguss
exakte Volumenstrom- und Temperaturbestimmung
hohe Messgenauigkeit bei geringen Fließgeschwindigkeiten 0,2 - 2,5 m/s
einfache digitale Anzeige von Volumenstrom und Temperatur am Handmessgerät
für Rohrleitungen der Dimension DN 15 - DN 50
Speichern und Auslesen von Messdaten mit Sensor-Messmodul
geeignet für den Anschluss an eine Gebäudeleittechnik
CONTROL-PLUS - Vorteile auf einen Blick
KEMPER MULTI-T-STÜCKFigur 128 mit Pt 1000
KEMPER MULTI-T-STÜCKFigur 129 mit Thermometer
flexibel einsetzbar in der gesamten Trinkwasserinstallation zur Entleerung, Probenahme und Temperaturmessung
mit Pt 1000 zum Anschluss an die Gebäudeleittechnik, 4-Leiter
Abgang R 1/2“ mit integrierter Fühlertasche zur Aufnahme des KEMPER Zeigerthermometers (s. o.) oder
des Temperaturfühlers
Abgang R 1/4“ zur Aufnahme des KEMPER Probenahme- oder Entleerventils
universell ausrüstbar mit Mess- und Regeltechnik anderer Hersteller
durchflussoptimiert, da in den Varianten druckverlustarmes Gehäuse mit Volldurchgang / beidseitig flachdichtend
oder zusätzlich ausgangsseitig mit Überwurfmutter
druckverlustarmes Gehäuse mit Volldurchgang
hochwertig, in bewährter Rotguss-Qualität, beständig gegen aggressives Wasser
totraumfrei
Gebäudetechnik
KEM
P 20
04 0
2/14
Gebr. Kemper GmbH + Co. KGHarkortstraße 5D-57462 Olpe
Tel. +49 2761 891-0Fax +49 2761 [email protected]
w w w. k e m p e r - o l p e . d e Güte ist bei uns die Norm · seit 1864