Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? · Die Dilemma-Geschichten „Meine...

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48 Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? 3 Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? Inhaltsbezogene Kompetenzen des Bildungsplans 2016 Die SuS können anhand verschiedener Medien (z. B. Filme, Bilder, Lieder) menschliche Grunderfahrungen (z. B. Glück, Gelingen, Versagen, Vertrauen, Angst, Trauer, Freude, Dank) skizzieren (G)/darstellen und in Beziehung zum eigenen Leben setzen (M)/darstellen und sich mit ihnen auseinandersetzen (E) [3.1.1(1)], Beispiele für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in ihrem Lebensumfeld beschreiben (G)/untersu- chen (M)/Hintergründe dafür entfalten (E) [3.1.2(1)]. Grundlegende Wissensbestände Freundschaft als tragende Form sozialer Beziehung Ein Freund/eine Freundin als Spiegel des eigenen Selbst Entscheidungskriterien in Dilemma-Situationen Frage der Wahrhaftigkeit Die Verleugnung des Petrus (Lk 22,54–62) Maria Magdalena als Zeugin der Kreuzigung Jesu (Mk 15,40) Religionsdidaktischer Lernweg Freundschaften tragen entscheidend dazu bei, ei- ne eigene Mädchen- bzw. Jungen-Identität zu ent- wickeln. Nach Geschlechtern differenzierte Unter- richtssequenzen können diese Identitätsfindung unterstützen. Die Seiten des Freundschaftskapi- tels richten sich daher ausdrücklich an Mädchen bzw. Jungen und ermöglichen eine Arbeit in ge- schlechtergetrennten Gruppen. Die besondere Ausrichtung der Seiten auf Mädchen bzw. Jungen ist durch Symbole (zwei Mädchen- bzw. Jungen- köpfe) gekennzeichnet. Die programmatischen Fragen der Auftaktdoppel- seite strukturieren den Lernweg des Kapitels. Seite 30–31 Die Geschichten „Anders als erwartet“ und „Für- einander einstehen“ schildern Situationen des Schullebens, in denen Freundschaften angebahnt werden. Beide Geschichten erzählen davon, dass nicht der erste Eindruck über eine Freundschaft entscheidet, sondern die Erfahrungen, die Men- schen miteinander machen. Seite 32–33 Die Suche nach der eigenen Identität bestimmt auch die Entscheidungen hinsichtlich der Men- schen, mit denen man sich umgeben möchte. Das Mädchen- bzw. Jungenbild der Freunde verändert auch die eigene Identität. Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste- fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus, die Begründungszusammenhän- ge und Folgen von Entscheidungen zu reflektie- ren. Mit dem Versprechen gegenüber Gott gewin- nen die Entscheidungen eine religiöse Dimension. Seite 34–35 Die Geschichte des Petrus erzählt, dass es nicht immer gelingt, seinen eigenen Ansprüchen an ei- ne echte Freundschaft gerecht zu werden. Ande- rerseits kann Freundschaft auch Kräfte freisetzen, über sich hinaus zu wachsen – wie Marias Ge- schichte zeigt. Da beide Geschichten unterschiedliche Perspekti- ven darstellen, ist es sinnvoll, die Beobachtungen der Mädchen und Jungen miteinander zu teilen. Tipps zur Lernerfolgskontrolle Die Unterrichtseinheit „Freundschaft“ unterstützt in besonderem Maße einen Zuge- winn an Erfahrungswissen, das sich schwer in Tests und Klassenarbeiten überprüfen lässt. Hier ist das prozessbezogene Lerntagebuch die angemessene Form der Leistungs- messung. Lerntagebuch reli plus 1 21 L1 Meine Erwartungen Von dem neuen Kapitel/Thema in reli plus 1erwarte ich: Bei der Überschrift fällt mir ein: Zu dem ersten Bild des Kapitels fällt mir ein: Das weiß ich schon über das Thema: Folgende Fragen habe ich zu dem Kapitel/Thema: Das nehme ich mir für dieses Kapitel/Thema vor: Lerntagebuch

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Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?3Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?

Inhaltsbezogene Kompetenzen des Bildungsplans 2016

Die SuS können• anhand verschiedener Medien (z. B. Filme, Bilder, Lieder) menschliche Grunderfahrungen (z. B.

Glück, Gelingen, Versagen, Vertrauen, Angst, Trauer, Freude, Dank) skizzieren (G)/darstellen und in Beziehung zum eigenen Leben setzen (M)/darstellen und sich mit ihnen auseinandersetzen (E) [3.1.1(1)],

• Beispiele für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in ihrem Lebensumfeld beschreiben (G)/untersu-chen (M)/Hintergründe dafür entfalten (E) [3.1.2(1)].

Grundlegende Wissensbestände

• Freundschaft als tragende Form sozialer Beziehung • Ein Freund/eine Freundin als Spiegel des eigenen Selbst • Entscheidungskriterien in Dilemma-Situationen• Frage der Wahrhaftigkeit • Die Verleugnung des Petrus (Lk 22,54–62)• Maria Magdalena als Zeugin der Kreuzigung Jesu (Mk 15,40)

Religionsdidaktischer Lernweg

Freundschaften tragen entscheidend dazu bei, ei-ne eigene Mädchen- bzw. Jungen-Identität zu ent-wickeln. Nach Geschlechtern differenzierte Unter-richtssequenzen können diese Identitätsfindung unterstützen. Die Seiten des Freundschaftskapi-tels richten sich daher ausdrücklich an Mädchen bzw. Jungen und ermöglichen eine Arbeit in ge-schlechtergetrennten Gruppen. Die besondere Ausrichtung der Seiten auf Mädchen bzw. Jungen ist durch Symbole (zwei Mädchen- bzw. Jungen-köpfe) gekennzeichnet.

Die programmatischen Fragen der Auftaktdoppel-seite strukturieren den Lernweg des Kapitels.

Seite 30–31Die Geschichten „Anders als erwartet“ und „Für-einander einstehen“ schildern Situationen des Schullebens, in denen Freundschaften angebahnt werden. Beide Geschichten erzählen davon, dass nicht der erste Eindruck über eine Freundschaft entscheidet, sondern die Erfahrungen, die Men-schen miteinander machen.

Seite 32–33Die Suche nach der eigenen Identität bestimmt auch die Entscheidungen hinsichtlich der Men-schen, mit denen man sich umgeben möchte. Das Mädchen- bzw. Jungenbild der Freunde verändert auch die eigene Identität. Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste-fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus, die Begründungszusammenhän-ge und Folgen von Entscheidungen zu reflektie-ren. Mit dem Versprechen gegenüber Gott gewin-nen die Entscheidungen eine religiöse Dimension.

Seite 34–35Die Geschichte des Petrus erzählt, dass es nicht immer gelingt, seinen eigenen Ansprüchen an ei-ne echte Freundschaft gerecht zu werden. Ande-rerseits kann Freundschaft auch Kräfte freisetzen, über sich hinaus zu wachsen – wie Marias Ge-schichte zeigt.Da beide Geschichten unterschiedliche Perspekti-ven darstellen, ist es sinnvoll, die Beobachtungen der Mädchen und Jungen miteinander zu teilen.

Tipps zur Lernerfolgskontrolle

Die Unterrichtseinheit „Freundschaft“ unterstützt in besonderem Maße einen Zuge-winn an Erfahrungswissen, das sich schwer in Tests und Klassenarbeiten überprüfen lässt. Hier ist das prozessbezogene Lerntagebuch die angemessene Form der Leistungs-messung.

Lerntagebuch reli plus 1

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L1 Meine Erwartungen

Von dem neuen Kapitel/Thema in reli plus 1 erwarte ich:

Bei der Überschrift fällt mir ein:

Zu dem ersten Bild des Kapitels fällt mir ein:

Das weiß ich schon über das Thema:

Folgende Fragen habe ich zu dem Kapitel/Thema:

Das nehme ich mir für dieses Kapitel/Thema vor:

Lerntagebuch

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Tipps zur Lernerfolgskontrolle

Die Unterrichtseinheit „Freundschaft“ unterstützt in besonderem Maße einen Zuge-winn an Erfahrungswissen, das sich schwer in Tests und Klassenarbeiten überprüfen lässt. Hier ist das prozessbezogene Lerntagebuch die angemessene Form der Leistungs-messung.

Kapitelauftaktdoppelseite 28–29

Anforderungssituation

Die geöffnete Tür auf dem Foto symbolisiert den Beginn eines neuen Abenteuers, das die Freund-schaft von Harry, Ron und Hermine herausfordert und die eigene Identität infrage stellt.

Die Frage nach der eigenen Identität steht für SuS des 5./6. Schuljahrs in einem engen Zusammen-hang mit Erfahrungen erfüllter oder unerfüllter Freundschaftsbeziehungen.

Die Harry-Potter-Geschichten stellen die inneren Konflikte im Kontext der Freundschaft in den Mit-telpunkt. Im Kampf gegen eine in Zauberkraft und Stärke überlegene Mehrheit überzeugen sie durch eine starke Freundschaftsbeziehung, die sich in der Sorge um den anderen zeigt und in gemein-samen Aktionen äußert. Harry, Ron und Hermine treiben typische Teena-ger-Fragen um:Harry: Wieso tun Hermine und Ron das alles für mich? Darf ich meinen Freunden meine Albträu-me zumuten? Können sie wirklich verstehen, was

in mir vorgeht? Wie weit geht ihre Freundschaft eigentlich?Hermine: Warum sieht Ron eigentlich nicht, wie sehr ich ihn mag? Warum spricht Harry nicht aus, was er denkt? Wieso sehen sie eigentlich nicht, dass ich auch wie ein Mädchen fühle?Ron: Was liegt Harry und Hermine eigentlich an mir? Was kann ich denn Besonderes? Wird es auch mal ein normales Leben geben?

Diagnostik des Vorwissens

Es werden drei Mädchen- und drei Jungengruppen in der Klasse gebildet. Jede Gruppe bekommt ein A3-Blatt, auf dem eins der folgenden Stichworte vorbereitet ist:• Wie ich einen Freund/eine Freundin finde• Woran ich einen echten Freund/eine echte Freundin erkenne• Was ich für meinen Freund/meine Freundin tun würde

Die SuS notieren nun ihre Assoziationen auf dem vor ihnen liegenden Blatt.Ein/e S wird als Zeitwächter bestimmt und ruft nach drei bis fünf Minuten (Zeit dem Tempo der Klasse anpassen) laut „Wechsel“. Auf dieses Signal hin wechseln die Gruppen zum nächsten Blatt.Auf diesem Blatt können sie die Worte der ersten Gruppe markieren oder durch Kommentare und wei-tere Assoziationen ergänzen. Durchstreichen ist verboten! Es ist sinnvoll, die Blätter während der gesamten Unterrichtseinheit im Klassenraum sichtbar zu haben.

Lernarrangements

Die SuS betrachten das Bild auf S. 28–29 und teilen einander mit, welche Gedanken Ron, Harry und Her-mine beim Öffnen der Tür durch den Kopf gehen könnten.

Anschließend wird das für die Diagnostik des Vorwissens vorgeschlagene Arrangement auf Harry, Ron und Hermine übertragen. Auf den vorbereiteten A3-Blättern steht dann:• Wie Harry, Ron und Hermine Freunde geworden sind• Woran sich bei Harry, Ron und Hermine echte Freundschaft zeigt• Wann die Freundschaft von Harry, Ron und Hermine auf die Probe gestellt wird

Verweis auf SB: S. 28–29

3 Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?

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Wie finde ich Freunde?

Woran erkenne ich echte Freunde?

Was hält eine Freundschaft aus?

Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?

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Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?3Kompetenzen

Die SuS können• den Beginn einer Freundschaftsgeschichte

erzählen.• beschreiben, dass nicht nur der erste Eindruck

über eine Freundschaft entscheidet.• einen Freundschaftsspruch vortragen und

kommentieren.

Religionsdidaktische Hinweise

Die Arbeit in getrennten Jungen- und Mädchen-gruppen kann nun mithilfe der Mädchen- und Jun-genseiten des Schülerbuchs fortgeführt werden. Dennoch sollte den SuS die Option offen gelassen werden, die Geschichte, mit der sie arbeiten möch-ten, selbst zu wählen. Am Beginn der Unterrichts-einheit ist es daher sinnvoll, Zeit für ein orientie-rendes Lesen beider Geschichten einzuräumen.

Häufig entscheidet der erste Eindruck über den Beginn einer Freundschaft. Eigenschaften und ge-meinsame Interessen geben in der Regel den Aus-schlag, mit einer Person freundschaftliche Bezie-hungen aufzubauen.

Die Geschichten „Anders als erwartet“ und „Für-einander einstehen“ ermöglichen einen Blick hin-ter die Kulissen des ersten Eindrucks und eröff-nen neue Perspektiven auf die Anbahnung von Freundschaften.

In beiden Geschichten springen die Akteure über ihren Schatten und gehen auf Personen zu, an de-nen sie bisher nicht interessiert waren. „Anders

als erwartet“ schildert eine Situation aus dem Ge-schichtsunterricht: Die SuS werden beauftragt, in Partnerarbeit Aufgaben zu lösen. Friedrich soll mit Kevin zusammenarbeiten, von dem er nicht viel hält. Zunächst sträubt er sich dagegen. Als sie schließlich beginnen, sich aufeinander einzulas-sen und am Ende ein tolles Ergebnis steht, verän-dert sich auch ihre Beziehung zueinander.

„Füreinander einstehen“ erzählt von der Leistungs-kontrolle im Weitsprung während des Sportunter-richts. Sandra darf den Sportlehrer unterstützen und die Weite der Sprünge messen. Noch bevor Ti-na abgesprungen ist, steht Sandras vernichtendes Urteil schon fest. Mit einem Mal nimmt Sandra wahr, wie gedemütigt sich Tina fühlt. Sie springt über ihren Schatten und schenkt Tina das Gefühl, aufrecht gehen zu können.

Die Freundschaftssprüche unterstützen die Aussa-ge der Geschichten, dass nicht der erste Eindruck über die Entstehung von Freundschaften ent-scheidet, sondern die gemeinsamen Erfahrungen ausschlaggebend sind.

Weiterführende Tipps

Es bietet sich an, die Verfilmung „Harry Potter und der Stein der Weisen“ im Unterricht gemeinsam an-zusehen und an Filmsequenzen das Besondere der Freundschaft von Harry, Ron und Hermine heraus-zuarbeiten. Damit wird auch den SuS ermöglicht, mitzureden, die bisher weder den Filmen noch den Büchern begegnet sind.

Konkrete Beobachtungsaufgaben können auch die Harry-Potter-Fans motivieren, den schon oft ange-sehenen Film noch einmal unter neuen Gesichtspunkten anzuschauen. Analytische Hinweise zum Film finden sich unter KV 2.

• Columbus, Chris (Regie): Harry Potter und der Stein des Weisen. 2001, FSK 6, 146 min.

Seite 30–31: Freunde finden

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3 Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?

Bearbeite entweder die Geschichte „ Anders als erwartet“ oder die Geschichte „Für

einander einstehen“ anhand folgender Aufgaben:

1. Beschreibe, wie sich das Verhält-nis der beiden Jungen beziehungsweise Mädchen verändert.

Freunde finden

Anders als erwartet

In Geschichte ist heute Partnerarbeit dran. Per Los wird entschieden, wer zusammen-arbeiten soll. Friedrich muss sich zu Kevin setzen. Er hatte sich so darauf gefreut, eine entspannte Stunde mit seinem Freund Mal-te zu verbringen. Kevin dreht sich demons-trativ weg. In diesem Moment erscheint Frau Meißner und legt den beiden die Auf-gabenkarte auf den Tisch. „Ich hab keinen Plan“, sagt Friedrich und schiebt die Karte zu Kevin rüber. „Hätte ich von dir auch nicht anders erwartet“, reagiert Kevin. Friedrich ist entnervt: „Okay, Kevin, dann sag doch mal deine tollen Ideen.“ Kevin überlegt

eine Weile: „Naja, ich hab da ein neues Programm runtergeladen. Da kann man Bild, Text und Musik in so ’ne Maske

einfügen und am Ende hat man eine Art Werbespot.“ Friedrich sieht sofort ganz bestimmte Bil-der vor Augen: „Wir können doch fragen, ob wir draußen Fotos machen können.“

Friedrich legt sich voll ins Zeug. Zwei Wo-chen später läuft im Geschichtsraum Kevins und Friedrichs Film. Auch Lautsprecher ha-ben sie organisiert. Alles funktioniert. Die Klasse klatscht. Kevin denkt: Schade, dass

ich nicht öfter was mit Friedrich mache.

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http://www.planet-maedchen.de/

Datei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen Extras Hilfe

http://www.plane… +

http://www.planet-maedchen.de/

Besonders wenn du nicht mehr da bist merke ich, wie du mir fehlst.Händchen, 29. Oktober

Nur wahre Freundinnen sagen dir, dass deine Klamotten nicht zusammenpassen. Fashionqueen, 5. Dezember

Mit deiner Freundin kannst du über alles reden, sogar über Gott.Zuhörerin, 21. Februar

Eine wahre Freundin ist die, die die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorsingt, wenn du sie vergessen hast.

poetin, 1. April

Wahre Freundschaft ist etwas, das man nicht kaufen kann. Darum schenke ich dir meine! suprise, 8. Juni

2. Überlegt gemeinsam, wie die beiden Freunde bzw. Freundinnen werden können.

3. Wähle einen Spruch aus, den du als SMS an deinen Freund bzw. deine Freundin schicken würdest. Schreibe einen kurzen Kommentar dazu.

Füreinander einstehen

Im Sport kommt jetzt eine Leichtathletik- Leistungskontrolle nach der anderen. Letzte Woche war 100-Meter-Lauf. Heu-te ist Weitsprung dran. Tina versucht ei-nen Sprung und sitzt schon kurz hinter dem Brett im Sand. Sandra kann sich ein Lachen nicht verkneifen. „Den Wert brau-chen wir nicht aufzuschreiben. Ist sowie-so ’ne Sechs“ ruft sie ihrem Sportlehrer zu. Herr Kabel schaut Sandra an: „Du sollst messen und keine Zensuren verteilen.“ Da kommt Tina mit ihrem zweiten Ver-such. Schwer atmend kommt sie ange-

rannt. Ihr Gesicht ist rot angelaufen: vor Anstrengung, aber auch, weil es ihr pein-lich ist, dass sie keine Model-Figur hat.

Wieder landet sie im Sand, kurz nachdem sie abgesprungen ist. Sandra kommt mit dem Maßband. Sie sieht, dass Herr Kabel gerade nicht hinschaut. Sie hat die Werte für die einzelnen Noten im Kopf. Ohne zu messen ruft sie Herrn Kabel eine Entfer-nung zu, die für eine Vier reicht. Als Tina vom Sand aufsteht und an Sandra vorüber-geht, hält Sandra ihr die Hand hin und Tina schlägt ein.

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Weiterführende Tipps

Es bietet sich an, die Verfilmung „Harry Potter und der Stein der Weisen“ im Unterricht gemeinsam an-zusehen und an Filmsequenzen das Besondere der Freundschaft von Harry, Ron und Hermine heraus-zuarbeiten. Damit wird auch den SuS ermöglicht, mitzureden, die bisher weder den Filmen noch den Büchern begegnet sind.

Konkrete Beobachtungsaufgaben können auch die Harry-Potter-Fans motivieren, den schon oft ange-sehenen Film noch einmal unter neuen Gesichtspunkten anzuschauen. Analytische Hinweise zum Film finden sich unter KV 2.

• Columbus, Chris (Regie): Harry Potter und der Stein des Weisen. 2001, FSK 6, 146 min.

Lernarrangements

Dramaturgie Plus

Die SuS machen sich mit dem Aufbau der Schü-lerbuchseiten im Freundschaftskapitel vertraut: Es wird jeweils eine Geschichte aus der Mäd-chen- bzw. Jungenperspektive erzählt. Die Per-spektive ist durch Symbole gekennzeichnet.

Die SuS beginnen mit einem orientierenden Le-sen (Überfliegen) beider Geschichten und ent-scheiden sich dann für die Geschichte, in die sie tiefer eintauchen möchten.

Plus Aktion Die SuS können auch nacheinander mit beiden Geschichten arbeiten (siehe Plus-Seite, S. 36). L sollte jedoch darauf achten, dass dies nicht zu-lasten einer tiefgründigen Auseinandersetzung geht.

Aufgabe 1:Nun lesen die SuS die Geschichte und beschrei-ben, wie sich das Verhältnis der Handelnden zu-einander verändert. Hierbei ist es sinnvoll, einzelne Schritte der sich verändernden Beziehung im Lerntagebuch schriftlich festzuhalten:

1. das Verhältnis der Handelnden zu Beginn der Geschichte,

2. die Schlüsselstelle für die neue Wahrneh-mung des anderen und

3. schließlich die Beziehung der beiden am Schluss der Geschichte, die eine Freund-schaftsbeziehung ermöglicht.

Plus Gestaltung Die SuS visualisieren die Handlungsabläufe der Geschichte mithilfe des Gefühlsbarometers. Dazu übertragen sie das Koordinatensystem nach der Anleitung auf S. 170 in ihr Lerntage-buch. Zur Erleichterung der Arbeit mit dem Text kann auch das Arbeitsblatt (KV 1) genutzt wer-den.

Aufgabe 2:In einem nächsten Schritt finden sich jeweils zwei SuS zusammen, um eine Fortsetzung der Geschichte zu schreiben, die von einer sich ent-wickelnden Freundschaft der beiden Handeln-den erzählt.

Plus GestaltungDie Fortsetzung der Geschichte kann auch als Bil-dergeschichte oder Fotostory dargestellt und in das Lerntagebuch aufgenommen werden.

Aufgabe 3:Nun treten die SuS aus der Geschichte heraus und wählen sich einen Freundschaftsspruch aus, den sie als SMS an ihren Freund bzw. ihre Freun-din schicken würden. Hierbei können sie aus dem Angebot der Sprüche beider Seiten auswählen. Sie begründen ihre Wahl mit einem Kommentar.

Plus Aktion L entscheidet über eine Aufhebung des schu-lischen Handy-Verbots, sodass die SuS ihre SMS tatsächlich abschicken können.

Eine Analyse des Films „Harry Potter und der Stein der Weisen“ ermöglicht eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Entstehung einer intensiven Freundschaft.

Plus Aktion Die filmanalytischen Beobachtungshinweise für L ermöglichen eine gezielte Wahrnehmung der Filmsequenzen und ihre Deutung als grundle-gende Aussagen über Freundschaft.

Verweis auf SB: S. 36

Verweis auf SB:Gefühlsbarometer S. 170

Verweis:KV 1

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2017 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Seite aus: 978-3-12-007034-4 | reli plus 1 | Lehrerband mit CD-ROM Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Kopiervorlage 1

Autorin: Ruth Ziemer

Seite 30–31: Freunde finden

Andersalserwartet

1. In Geschichte ist heute Partnerarbeit dran. Per Los wird entschieden, wer zusammenarbeiten soll. Friedrich muss sich zu Kevin setzen. Er hatte sich so darauf gefreut, eine entspannte Stunde mit seinem Freund Malte zu verbringen.

2. Kevin dreht sich demonstrativ weg. In diesem Moment erscheint Frau Meißner und legt den bei-den die Aufgabenkarte auf den Tisch. „Ich hab keinen Plan“, sagt Friedrich und schiebt die Karte zu Kevin rüber. „Hätt ich von dir auch nicht anders erwartet“, reagiert Kevin.

3. Friedrich ist entnervt: „Okay, Kevin, dann sag doch mal deine tollen Ideen.“ Kevin überlegt eine Wei-le: „Naja, ich hab da ein neues Programm runtergeladen. Da kann man Bild, Text und Musik in so ’ne Maske einfügen und am Ende hat man eine Art Werbespot.“

4. Friedrich sieht sofort ganz bestimmte Bilder vor Augen: „Wir können doch fragen, ob wir draußen Fotos machen können.“

5. Friedrich legt sich voll ins Zeug.

6. Zwei Wochen später läuft im Geschichtsraum Kevins und Friedrichs Film. Auch Lautsprecher haben sie organisiert. Alles funktioniert.

7. Die Klasse klatscht. Kevin denkt: Schade, dass ich nicht öfter was mit Friedrich mache.

1. Lies den Text und fasse die einzelnen Abschnitte mit einem Gefühl zusammen.

2. Trage die Gefühle in ein Gefühlsbarometer ein.

Füreinandereinstehen

1. Im Sport kommt jetzt eine Leichtathletik-Leistungskontrolle nach der anderen. Letzte Woche war 100-Meter-Lauf. Heute ist Weitsprung dran. Tina versucht einen Sprung und sitzt schon kurz hinter dem Brett im Sand.

2. Sandra kann sich ein Lachen nicht verkneifen. „Den Wert brauchen wir nicht aufzuschreiben. Ist so-wieso ’ne Sechs!“, ruft sie ihrem Sportlehrer zu.

3. Herr Kabel schaut Sandra an: „Du sollst messen und keine Zensuren verteilen.“

4. Da kommt Tina mit ihrem zweiten Versuch. Schwer atmend kommt sie angerannt. Ihr Gesicht ist rot angelaufen: vor Anstrengung, aber auch, weil es ihr peinlich ist, dass sie keine Model-Figur hat.

5. Wieder landet sie im Sand, kurz nachdem sie abgesprungen ist.

6. Sandra kommt mit dem Maßband. Sie sieht, dass Herr Kabel gerade nicht hinschaut. Sie hat die Werte für die einzelnen Noten im Kopf. Ohne zu messen ruft sie Herrn Kabel eine Entfernung zu, die für eine Vier reicht.

7. Als Tina vom Sand aufsteht und an Sandra vorübergeht, hält Sandra ihr die Hand hin und Tina schlägt ein.

1. Lies den Text und fasse die einzelnen Abschnitte mit einem Gefühl zusammen.

2. Trage die Gefühle in ein Gefühlsbarometer ein.

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Verweis:KV 2 (Teil 1/3)KV 2 (Teil 2/3)KV 2 (Teil 3/3)

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Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?3Kompetenzen

Die SuS können• den Konflikt einer Dilemmasituation dar-

stellen.• unterschiedliche Möglichkeiten aufzeigen,

sich in einer Dilemmasituation zu entschei-den.

• die Entscheidungsmöglichkeiten hinsichtlich ihrer Konsequenzen beurteilen.

Religionsdidaktische Hinweise

Die Arbeit in getrennten Jungen- und Mädchen-gruppen kann mithilfe der S. 32–33 fortgeführt werden. Auch hier besteht wieder die Option, sich nach einer Phase des orientierenden Lesens für ei-ne der beiden Geschichten zu entscheiden.

Dilemmageschichten ermöglichen religiöses und moralisches Lernen anhand von Konfliktsituati-onen. Sie greifen gezielt Erfahrungen aus der Le-benswelt der SuS auf und ermöglichen handlungs-orientierte Zugänge.

Die besondere Art von Konflikten in Dilemmage-schichten fordert in besonderer Weise zu koopera-tivem Lernen heraus. Mehrere Entscheidungsmög-lichkeiten stehen gleichwertig nebeneinander. In der Findung plausibler Begründungszusammen-hänge kommt man in der Gruppe weiter als allein.

Die Ausweglosigkeit einer Dilemmasituation ver-langt kreatives Denken. Wenn Religion als ein Mo-dus der Weltbegegnung verstanden wird, dann gehört die religiöse Dimension in den Prozess der Entscheidungsfindung hinein.

In der Geschichte „Meine Freundin Stefanie“ trifft ein, worum Christin Gott gebeten hat: Ihre Freun-

din Stefanie kommt in ihre neue Klasse und ist nicht umgezogen, wie vor den Ferien geplant.

Eigentlich ist es ein Grund zur Freude, doch Christin hat Gott versprochen, jeden Sonntag zum Gottes-dienst zu gehen, wenn ihr dieser Wunsch erfüllt wird. Und nun ist Steffi in den Pausen auch noch meist mit anderen Mädchen zusammen …

Das Bild konfrontiert die SuS mit Christins Blick am sonntäglichen Frühstückstisch, aus dem man ihren Konflikt lesen kann.

„Zu den Black Devils gehören“ erzählt ebenfalls von einem verzweifelten Gebet und Versprechen gegenüber Gott. Marvin wird von der Security er-wischt als er einen iPod aus dem Laden mitgehen lassen will. Damit ist der Initiationsritus zur Auf-nahme in die Black Devils gescheitert. Marvin bit-tet Gott, ihn aus dieser Situation zu befreien und verspricht, dafür die Black Devils sausen zu lassen. Marvin gelingt die Flucht, er kann sogar noch den iPod greifen … auf der anderen Straßenseite ste-hen die Devils.

Das Bild auf S. 33 zeigt Marvin zu einem späteren Zeitpunkt an einem Ort, der ihm ermöglicht, in Ru-he über seine Entscheidungen nachzudenken.

Weiterführende Tipps

• Baldus, Verena: 50 Dilemmageschichten für Kinder. Zum Diskutieren, Schreiben, Weiterspielen. Verlag an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr 2009. Die Unterrichtshilfe bietet eine Fülle an Dilemmageschichten mit konkreten didaktischen Vorschlä-gen für eine Umsetzung im Unterricht. Die Geschichten erzählen von Konflikten in den Bereichen „Schule“, „Freunde“ und „Familie“. Die handlungsorientierten Aufträge der Arbeitsmappe dienen insbesondere der Förderung von Konfliktlösungskompetenzen.

Seite 32–33: Sich entscheiden

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3 Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?

Sich entscheiden

Meine Freundin Stefanie

Christin ist glücklich, sie hat die 4. Klasse hinter sich und das Zeugnis war gar nicht mal so schlecht. Ab September wird sie auf die neue Schule gehen. Blöd ist nur, dass ih-re Freundin Stefanie wahrscheinlich nicht mitkommt. Ihr Vater hat sich auf einen Job beworben und die Familie wird vermutlich in den Sommerferien umziehen. Dabei hat sie sich mit Steffi in der Grundschule im-mer so gut verstanden. Wer weiß, ob sie in der neuen Schule Freunde finden wird. Da hat Christin eine Idee. Man könnte es ja mit einem Gebet versuchen.

In ihrem Zimmer faltet sie die Hände: Lieber Gott, mach, dass Stefanie hierbleibt und wir zusammen in die 5. Klasse gehen können. Und mach auch noch, dass ihr Vater hier in der Nähe einen Job findet. Ich verspreche dir, wenn das klappt, wer-de ich jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen, auch wenn das Aufstehen am Sonn-tag schwerfällt. Amen!Am ersten Schultag kommt Christin in die neue Klasse. Steffi ist auch da, wie schön. Doch schon am zweiten Tag merkt sie, dass Steffi mehr mit den anderen Mädchen zu-sammen ist und sie in den Pausen oft allein bleibt. Und dann ist Sonntag …

Bearbeite entweder die Geschichte „Meine Freundin Stefanie“ oder die Geschichte „Zu den Black Devils gehören“ anhand folgender Aufgaben:

1. Beschreibe Christins bzw. Marvins Konflikt.

Verweis: Gott lässt mit sich reden: Klagen und Danken lernen Kapitel 6, S. 60–61

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2. Arbeitet Entscheidungs-möglichkeiten für Christin bzw. Marvin he-raus.

3. Spielt eure Lösung des Konflikts.

Methode: Dilemma-geschichte S. 168Rollenspiel S. 175

Zu den Black Devils gehören

In Marvins Viertel gibt es eine coole Gang, die „Black Devils“. Wer es da rein schafft, hat es wirklich drauf. Allerdings muss man vorher eine Mutprobe bestehen.Marvin hat mit den Devils ausgemacht, dass er im TechnoMarkt einen iPod mitge-hen lassen soll. Das ist keine leichte Aufga-be, aber nicht unlösbar.Marvin schlendert durch die Gänge, checkt die Kameras, hält nach dem Sicherheitsper-sonal Ausschau. Dann schlägt er zu. Jetzt nur noch durch den Sicherheitsbereich des Ausgangs, draußen warten schon die Devils.Da legt sich eine schwere Hand auf sei-nen Unterarm: „Zeig mal, was du da un-

ter der Jacke hast.“ Die Security hat ihn ge schnappt. Jetzt sitzt Marvin im Büro der Sicherheits-firma. Der Security-Mann bereitet die An-zeige vor und versucht Marvins Eltern am Telefon zu erreichen. Marvin betet: Gott, ich weiß, dass das nicht in Ordnung war, aber wenn ich heil hier rauskomme, lasse ich die Black Devils sausen. Das verspreche ich, Amen!Da steht der Security-Mann auf und geht ins Nebenzimmer. Die Tür seines Büros ist unbeobachtet. Marvin greift den iPod vom Schreibtisch und ist raus aus dem Büro. Auf der anderen Straßenseite stehen die Devils …

Reli-Lexikon:Konflikt

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Page 6: Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? · Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste-fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus,

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Weiterführende Tipps

• Baldus, Verena: 50 Dilemmageschichten für Kinder. Zum Diskutieren, Schreiben, Weiterspielen. Verlag an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr 2009. Die Unterrichtshilfe bietet eine Fülle an Dilemmageschichten mit konkreten didaktischen Vorschlä-gen für eine Umsetzung im Unterricht. Die Geschichten erzählen von Konflikten in den Bereichen „Schule“, „Freunde“ und „Familie“. Die handlungsorientierten Aufträge der Arbeitsmappe dienen insbesondere der Förderung von Konfliktlösungskompetenzen.

Lernarrangements

Dramaturgie Plus

Es besteht wieder die Möglichkeit, in getrennten Mädchen- und Jungengruppen zu arbeiten. Die Mädchen- und Jungensymbole geben einen Hin-weis auf die Perspektive, aus der die Geschichte erzählt ist. Die SuS beginnen wie auf der letzten Seite mit einem orientierenden Lesen (Überflie-gen) beider Geschichten und entscheiden sich dann, mit welcher Geschichte sie arbeiten möch-ten.

Plus Aktion Die SuS können auch nacheinander mit beiden Geschichten arbeiten (siehe Plus-Seite, S. 36). L sollte jedoch darauf achten, dass dies nicht zu-lasten einer tiefgründigen Auseinandersetzung geht.

Aufgabe 1:Die SuS erarbeiten sich in Kleingruppen die Handlungs- und Begründungsstrukturen des Konflikts in ihrer Geschichte. Es ist wichtig, die Geschichte in ihren Einzel-heiten zu verstehen, um anschließend überlegte Konfliktlösungsstrategien entwickeln zu können.

Plus Gestaltung Die Arbeitsblätter ermöglichen eine schrittweise Erarbeitung der Texte mithilfe leitender Impulse.

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2017 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Seite aus: 978-3-12-007034-4 | reli plus 1 | Lehrerband mit CD-ROM Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.Autorin: Ruth Ziemer

Kopiervorlage 3

Seite 32–33: Sich entscheiden

MeineFreundinStefanie

Christin ist glücklich, sie hat die 4. Klasse hin-ter sich und das Zeugnis war gar nicht mal so schlecht. Ab September wird sie auf die neue Schule gehen. Blöd ist nur, dass ihre Freun-din Stefanie wahrscheinlich nicht mitkommt. Ihr Vater hat sich auf einen Job beworben und die Familie wird vermutlich in den Sommer-ferien umziehen. Dabei hat sie sich mit Steffi in der Grundschule immer so gut verstanden. Wer weiß, ob sie in der neuen Schule Freunde finden wird. Da hat Christin eine Idee. Man könnte es ja mit einem Gebet versuchen.

In ihrem Zimmer faltet sie die Hände: „Lieber Gott, mach, dass Stefanie hierbleibt und wir zusammen in die 5. Klasse gehen kön-nen. Und mach auch noch, dass ihr Vater hier in der Nähe einen Job findet.

Ich verspreche dir, wenn das klappt, werde ich jeden Sonntag in den Gottesdienst ge-hen, auch wenn das Aufstehen am Sonntag schwerfällt. Amen!“

Am ersten Schultag kommt Christin in die neue Klasse. Steffi ist auch da, wie schön. Doch schon am zweiten Tag merkt sie, dass Steffi mehr mit den anderen Mädchen zusam-men ist und sie in den Pausen oft allein bleibt. Und dann ist Sonntag …

Christinwünschtsich:

Christinbetet:

ChristinsWunschwirdwahr,abernichtsorichtig:

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2017 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Seite aus: 978-3-12-007034-4 | reli plus 1 | Lehrerband mit CD-ROM Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.Autorin: Ruth Ziemer

Kopiervorlage 4

Seite 32–33: Sich entscheiden

ZudenBlackDevilsgehören

In Marvins Viertel gibt es eine coole Gang, die „Black Devils“. Wer es da rein schafft, hat es wirklich drauf. Allerdings muss man vorher ei-ne Mutprobe bestehen.

Marvin hat mit den Devils ausgemacht, dass er im TechnoMarkt einen iPod mitgehen las-sen soll. Das ist keine leichte Aufgabe, aber nicht unlösbar.

Marvin schlendert durch die Gänge, checkt die Kameras, hält nach dem Sicherheitsper-sonal Ausschau. Dann schlägt er zu. Jetzt nur noch durch den Sicherheitsbereich des Aus-gangs, draußen warten schon die Devils.

Da legt sich eine schwere Hand auf seinen Un-terarm: „Zeig mal, was du da unter der Jacke hast.“ Die Security hat ihn geschnappt.

Jetzt sitzt Marvin im Büro der Sicherheitsfir-ma. Der Security-Mann bereitet die Anzeige vor und versucht, Marvins Eltern am Telefon zu erreichen. Marvin betet: „Gott, ich weiß, dass das nicht in Ordnung war, aber wenn ich heil hier rauskomme, lasse ich die Black Devils sausen. Das verspreche ich. Amen!“

Da steht der Security-Mann auf und geht ins Nebenzimmer. Die Tür seines Büros ist unbeob-achtet. Marvin greift den iPod vom Schreib-tisch und ist raus aus dem Büro. Auf der ande-ren Straßenseite stehen die Devils …

Marvinbetet:

Marvinmöchte:

Dafürmusseretwastun:

EsgibtSchwierigkeiten:

MarvinsWunschwirdwahr.DennochhatereinProblem:

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KV 3 KV 4

Aufgabe 2:Die SuS diskutieren in ihrer Gruppe darüber, wie Christin bzw. Marvin sich entscheiden soll.

Dazu ist es nötig, die unterschiedlichen Entschei-dungsmöglichkeiten zu notieren und hinsichtlich ihrer Konsequenzen zu untersuchen.

Anschließend beurteilen die SuS die unterschied-lichen Entscheidungsmöglichkeiten.

Plus Kommunikation Die Arbeitsblätter erlauben eine Visualisierung der unterschiedlichen Entscheidungsmöglich-keiten in den Dilemmasituationen. Die durch Pfeile mit den Sprechblasen verbundenen Feld er ermöglichen, die Konsequenzen der Entschei-dungen mit aufs Papier zu bringen.

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Autorin: Ruth ZiemerIllustrator: Steffen Jähde, Sundhagen

Kopiervorlage 5

Christinmusssichentscheiden…

2.

1.

3.

Seite 32–33: Sich entscheiden

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Autorin: Ruth ZiemerIllustrator: Steffen Jähde, Sundhagen

Kopiervorlage 6

Seite 32–33: Sich entscheiden

Marvinmusssichentscheiden…

2.

1.

3.

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KV 5 KV 6

Aufgabe 3:Die SuS entscheiden sich für eine Ausgangsmög-lichkeit des Konflikts und begründen ihre Ent-scheidung.

Plus Aktion Die SuS setzen ihre Lösung des Konflikts in einem Rollenspiel um.

Die Illustration auf S. 33 ermöglicht den SuS, Marvins getroffene Entscheidung noch einmal im Rückblick zu überdenken.

Plus KommunikationDie SuS wenden die erarbeiteten Kriterien an-hand einer selbst erlebten Dilemmasituation an (siehe Plus-Seite, S. 36).

Verweis auf SB: S. 36

Verweis:KV 3KV 4

Verweis:KV 5KV 6

Verweis auf SB: S. 33 S. 36

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Page 7: Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? · Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste-fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus,

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Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?3Kompetenzen

Die SuS können• beschreiben, was es für die Freunde Jesu be-

deutete, in schwierigen Situationen zu ihm zu halten.

• aus Bildelementen eines Kunstwerks ihr eige-nes Kunstwerk gestalten.

Religionsdidaktische Hinweise

Die Arbeit in getrennten Jungen- und Mädchen-gruppen kann mithilfe der S. 34–35 fortgeführt werden.

„… und weinte bitterlich“ und „… und spürte die Hand“ erzählen neutestamentliche Texte neu als Freundschaftsgeschichten, in denen es darauf an-kommt, zueinanderzuhalten.

Die Petrusgeschichte „… und weinte bitterlich“ bietet in besonderer Weise Identifikationsmöglich-keiten, weil sie Petrus aus der menschlichen Per-spektive des Scheiterns zeigt. Sie ist im neutesta-mentlichen Kontext als eine Nachfolgegeschichte konzipiert. Ihre Interpretation als Freundschafts-geschichte entspricht nicht der ursprünglichen In-tention, ermöglicht den SuS aber eine Verknüp-fung mit eigenen Freundschaftserfahrungen.

Die Geschichte fällt kein leichtfertiges Urteil über Petrus als einen ängstlichen jungen Mann, der schnell in Tränen ausbricht. Zu Beginn der Ge-schichte wird die Absicht des Petrus deutlich, im Gegensatz zu den anderen Jüngern zu seinem Freund zu halten. Diesem eigenen Anspruch wird Petrus nicht gerecht. Das Eingestehen der eige-nen Schwäche kann auch die SuS ermutigen, zu ihren Schwächen zu stehen.Während die Nacherzählung der Petrusgeschich-te der lukanischen Erzählstruktur folgt, ist die Er-zählung „… und spürte die Hand“ eine frei erfun-

dene Geschichte, die Motive aus Mk, Lk und Joh aufnimmt. Die Formulierung „Zwischen den Zeilen ‚gelesen’ …“ erweist den Text als Deutungsver-such.

Im Kontext der markinischen Passionsdarstellung (Mk 15,40) bildet die Erwähnung Marias aus Mag-dala die Brücke zu ihrer Anwesenheit während der Grablegung (Mk 15,47) und als Zeugin der Aufer-stehung (Mk 16,1). In Mk 15,40 beobachtet Maria aus Magdala zusammen mit weiteren Frauen die Kreuzigung Jesu aus der Ferne.

Die Erzählung im Schülerbuch lässt Maria ganz nah an Jesus heran und folgt hiermit eher der jo-hanneischen Tradition. Johannes erwähnt, anders als die Synoptiker, auch ausdrücklich die Anwe-senheit der Mutter Jesu „nahe bei dem Kreuz“ (Joh 19,25). Die johanneische Kreuzigungsdarstellung ermöglicht eine besondere Empathie durch Jesu tröstende Worte an den Jünger Johannes und sei-ne Mutter. Der Hinweis der Schülerbuch-Erzählung auf das Leben Maria Magdalenas („Ihm war es egal ge-wesen, womit sie ihr Geld verdiente“) geht auf die lukanische Erzählung (Lk 7,37–50) zurück, in der ei-ne Prostituierte Jesu Füße salbt. Johannes bringt die Salbung Jesu mit dem Namen Marias in Verbin-dung. Bei Lukas taucht Maria von Magdala außer-halb des Passions- und Auferstehungszyklus noch im Zusammenhang eines Exorzismus (Lk 8,2) auf.

Weiterführende Tipps

• Ditter, Christian (Regie): Vorstadtkrokodile. Deutschland 2009, FSK 6, 98 min. Hannes lebt allein mit seiner Mutter. Er will unbedingt in der Straßengang „Vorstadtkrokodile“ mit-machen. Eine Mutprobe bringt ihn in Lebensgefahr. Er wird von Kai gerettet, der selbst im Roll-stuhl sitzt. Der Beginn einer Freundschaft und eines Abenteuers. Die DVD enthält didaktische Materialien für den Unterricht.

Seite 34–35: Zueinanderhalten

34

3 Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen?

Maria ging wie im Traum auf das Kreuz zu.

Sie hatte noch nie bei einer Hinrichtung zu­

geschaut. Sie konnte die Schaulustigen nicht

verstehen, die sich Kreuzigungen wie The­

aterstücke anschauen. Die Worte, mit de­

nen die Leute Jesus verspotteten, ließ sie gar

nicht an sich heran. Maria wollte nur noch

bei Jesus sein, ihrem besten Freund. Jesus

hatte ihr Leben verändert. Ihm war es egal

gewesen, womit sie ihr Geld verdiente. Er

hatte nicht nach ihrer Familie gefragt und

nicht nach den Gründen, warum sie so lebte.

Bei ihm konnte sie so sein, wie sie war.

Deshalb musste sie auch jetzt in dieser

schrecklichen Stunde bei ihm sein. Sie woll­

te schreien, aber sie konnte nicht, war wie

erstarrt. Hoffentlich musste er nicht mehr so

lange leiden. Maria wollte Jesus Mut zuspre­

chen, aber sie hatte keine Kraft dazu. Sie sah

in seine Augen, hörte seine Worte, fühlte das

Zittern seines Körpers.

Als Jesus starb, verlor sie jede Orientierung.

Da nahm jemand ihre Hand: Maria, die Mut­

ter Jesu. Und sie entdeckte die anderen Frau­

en in der Menge, die Jesus kannten und von

ihm Abschied nehmen wollten.„zwischen den Zeilen gelesen“ in Mk 15,40f.

1. Begründe, warum es Petrus

nicht gelingt, zu seinem besten Freund zu halten. 2. Schreibe den Satz heraus, an dem deutlich wird, dass es Petrus leidtut.

Ergänze weitere Möglichkeiten, dieses Gefühl zu zeigen.3. Arbeite heraus, warum Maria

Jesus bis zu seinem Tod beistehen möchte.

Zueinanderhalten

Alle anderen Jünger waren davon gelaufen,

als Jesus verhaftet wurde: alle, bis auf Petrus.

Mit Abstand war Petrus dem Gefangenen­

transport gefolgt. Er wollte wissen, was mit

Jesus passieren würde, er wollte zu ihm hal­

ten, auch wenn er ihm nicht helfen konnte.

Petrus wollte Jesus zeigen: Ich bin da!

Die Nacht war kühl und die Soldaten zünde­

ten im Innenhof des Hauses ein Feuer an. Pe­

trus dachte: „Wenn ich die Soldaten belau­

sche, dann erfahre ich vielleicht etwas über

Jesus“. Petrus hüllte sich in sein Gewand

und setzte sich mit ans Feuer.

Da sprach ihn eine Frau an: „Du gehörst

doch zu den Freunden des Jesus von Naza­

reth!“ Petrus erschrickt: „Wer soll das sein?

Du verwechselst mich“.

Dann zeigte ein Mann mit dem Finger auf

ihn: „Ich habe dich mit Jesus in der Stadt

gesehen!“ „Ist nicht wahr“, stritt Petrus ab.

Und nach einer Weile sagte ein anderer:

„Also wenn ihr mich fragt, der spricht wie

einer aus Nazar

eth, der gehört bestimmt zu

Jesus.“ Da sagte Petrus: „Mensch, hör doch

auf, ich weiß gar nicht, von wem ihr redet!“

In diesem Moment brach der Morgen an

und der Hahn krähte.

Da fielen ihm die Worte seines Freundes von

gestern wieder ein: Wenn morgen der Hahn

kräht, wirst du drei Mal geleugnet haben, zu

mir zu gehören.

Und Petrus ging weg und weinte bitterlich.frei nach Lukas 22,54–62

Reli-Lexikon:JüngerKreuzigung Petrus

… und weinte bitterlich

… und spürte die Hand

Verweis: Auf der Grenze.Geschichte vom Leben Kapitel 9, S. 100–102

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35

Paul Klee: Ancient Harmony, Ausschnitt, 1925.

4. a) Zeichne die Umrisse der Farb tafel von Paul Klee ab und übernimm anschließend die Farben des Originals.

b) Trage in jedes Farbkästchen ein Verb aus der Geschichte von Petrus oder Maria ein. c) Schneide die Farbkästchen aus und gestalte mit ihnen ein neues Bild zum Thema „Zueinanderhalten“.

DO01_3-12-007031_rp5_6_SB_BW_BUCH.indb 35 18.01.2017 09:10:12

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Page 8: Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? · Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste-fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus,

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Weiterführende Tipps

• Ditter, Christian (Regie): Vorstadtkrokodile. Deutschland 2009, FSK 6, 98 min. Hannes lebt allein mit seiner Mutter. Er will unbedingt in der Straßengang „Vorstadtkrokodile“ mit-machen. Eine Mutprobe bringt ihn in Lebensgefahr. Er wird von Kai gerettet, der selbst im Roll-stuhl sitzt. Der Beginn einer Freundschaft und eines Abenteuers. Die DVD enthält didaktische Materialien für den Unterricht.

Lernarrangements

Dramaturgie Plus

Wieder besteht die Möglichkeit, nach einer Pha-se des orientierenden Lesens wahlweise mit einer der beiden Geschichten intensiver zu ar-beiten.

Da Maria und Petrus sich Jesus gegenüber sehr unterschiedlich verhalten, bietet es sich jedoch auch an, die Perspektiven beider Geschichten nacheinander wahrzunehmen.

Aufgaben 1 und 2:Die SuS lesen die Geschichte „… und weinte bit-terlich“ mit verteilten Rollen und vollziehen den Gesprächsgang mit eigenen Worten nach.

Plus Aktion Die SuS erarbeiten sich „… und weinte bitterlich“ mithilfe farbiger Markierungen auf dem Arbeits-blatt.

Aufgabe 3:L stellt eine Atmosphäre her, die konzentriertes Zuhören erlaubt, und liest anschließend Marias Geschichte vor „… und spürte ihre Hand“.

Im Unterrichtsgespräch erarbeiten sich die SuS die Erzählung.

Plus Aktion Die SuS erschließen sich „… und spürte ihre Hand“ mithilfe ihrer Farblegende auf dem Ar-beitsblatt.

Nun wählen sich die SuS einen Satz der Geschich-te aus, den sie für besonders bemerkenswert hal-ten. Diesen Satz gestalten sie nach der Methode der Kreativen Textgestaltung (S. 172).

Plus Aktion Die SuS einigen sich in Kleingruppen auf den Schlüsselvers der Geschichte. Zu diesem Vers entwickeln sie eine Szene, die anschließend ge-spielt wird. Eine genaue Anleitung der Methode „Texttheater“ findet sich auf S. 180.

Aufgabe 4:Die SuS zeichnen die Umrisse der Farbtafel von Paul Klee auf S. 35 ab, übernehmen die Farben, tragen in jedes Kästchen ein Verb aus einer der beiden Geschichten ein, schneiden die Kästchen aus und gestalten mit ihnen ein neues Bild. Da die Kästchen der Schülerbuchabbildungen sehr klein sind, empfiehlt es sich, KV 9 zu nutzen.

Plus GestaltungZum Abschluss der Unterrichtseinheit gestalten die SuS eine Freundschaftsszene in einem Büh-nenbild. Eine Anleitung findet sich im Schüler-buch, S. 37.

Verweis:KV 7

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2017 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Seite aus: 978-3-12-007034-4 | reli plus 1 | Lehrerband mit CD-ROM Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.Autorin: Ruth Ziemer

Kopiervorlage 7

Seite 34–35: Zueinanderhalten

…undweintebitterlich

Alle anderen Jünger waren davongelau-

fen, als Jesus verhaftet wurde: alle, bis

auf Petrus. Mit Abstand war Petrus dem

Gefangenentransport gefolgt. Er wollte

wissen, was mit Jesus passieren würde,

er wollte zu ihm halten, auch wenn er

ihm nicht helfen konnte. Petrus wollte

Jesus zeigen: Ich bin da!

Die Nacht war kühl und die Soldaten

zündeten im Innenhof des Hauses ein

Feuer an. Petrus dachte: „Wenn ich die

Soldaten belausche, dann erfahre ich

vielleicht etwas über Jesus“. Petrus hüll-

te sich in sein Gewand und setzte sich

mit ans Feuer. Da sprach ihn eine Frau

an: „Du gehörst doch zu den Freun-

den des Jesus von Nazareth!“ Petrus er-

schrickt: „Wer soll das sein? Du verwech-

selst mich.“

Dann zeigte ein Mann mit dem Finger

auf ihn: „Ich habe dich mit Jesus in der

Stadt gesehen!“ „Ist nicht wahr“, stritt

Petrus ab. Und nach einer Weile sagte

ein anderer: „Also wenn ihr mich fragt,

der spricht wie einer aus Nazareth, der

gehört bestimmt zu Jesus.“ Da sagte Pe-

trus: „Mensch, hör doch auf, ich weiß

gar nicht, von wem ihr redet!“ In diesem

Moment brach der Morgen an und der

Hahn krähte. Da fielen ihm die Worte

seines Freundes von gestern wieder ein:

Wenn morgen der Hahn kräht, wirst du

drei Mal geleugnet haben, zu mir zu ge-

hören. Und Petrus ging weg und weinte

bitterlich.

frei nach Lukas 22,54–62

1. Erstelle eine Legende der handelnden Personen. Ordne jeder Person eine Farbe zu.

farbigausmalen Person

Petrus

eine Frau

ein Mann

ein anderer

2. Unterstreiche die wörtliche Rede entsprechend den Farben deiner Legende.

3. Schreibe auf, welche Gedanken Petrus zum Weinen bringen.

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Verweis:KV 8

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Seite 34–35: Zueinanderhalten

…undspürtedieHand

Maria ging wie im Traum auf das Kreuz

zu. Maria hatte noch nie bei einer Hin-

richtung zugeschaut. Sie konnte die

Schaulustigen nicht verstehen, die sich

Kreuzigungen wie Theaterstücke an-

schauten. Die Worte, mit denen die Leu-

te Jesus verspotteten, ließ sie gar nicht

an sich heran. Maria wollte nur noch

bei Jesus sein, ihrem besten Freund. Je-

sus hatte ihr Leben verändert. Ihm war

es egal gewesen, womit sie ihr Geld ver-

diente. Er hatte nicht nach ihrer Fami-

lie gefragt und nicht nach den Gründen,

warum sie so lebte. Bei ihm konnte sie

so sein wie sie war.

Deshalb musste sie auch jetzt in dieser

schrecklichen Stunde bei ihm sein. Sie

wollte schreien, aber sie konnte nicht,

war wie erstarrt. Hoffentlich muss er

nicht mehr so lange leiden. Maria rief:

„Ich bin bei dir! Du bist nicht allein!“ Sie

sah in seine Augen, hörte seine Worte,

fühlte das Zittern seines Körpers. Als Je-

sus starb, spürte Maria die Hand seiner

Mutter in ihrer.

frei nach Markus 15,40

1. Markiere die Felder der ersten Spalte in unterschiedlichen Farben.

farbigausmalen Textstellen

was Maria nicht verstehen kann

was Maria nicht hören möchte

warum sie gern mit Jesus zusammen war

was Maria hofft

was Maria fühlt

2. Unterstreiche die Textpassagen entsprechend den Farben deiner Legende.

3. Schreibe auf, warum Maria Jesus bis zu seinem Tod beistehen möchte.

Kopiervorlage 8

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Verweis auf SB: S. 35 S. 37

Kreative Text-gestaltung S. 172

Texttheater S. 180

Verweis:KV 9

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Autorin: Ruth ZiemerBildquelle: Bridgeman Art Library Ltd., Paul Klee, Ancient Harmony, 1925, Berlin

Kopiervorlage 9

Seite 34–35: Zueinanderhalten

Zeichenvorlage mit den Umrissen eines Ausschnitts aus Paul Klees „Ancient Harmonie“, 1925

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Page 9: Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? · Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste-fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus,

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Kopiervorlage 3

Seite 32–33: Sich entscheiden

Meine Freundin Stefanie

Christin ist glücklich, sie hat die 4. Klasse hin-ter sich und das Zeugnis war gar nicht mal so schlecht. Ab September wird sie auf die neue Schule gehen. Blöd ist nur, dass ihre Freun-din Stefanie wahrscheinlich nicht mitkommt. Ihr Vater hat sich auf einen Job beworben und die Familie wird vermutlich in den Sommer-ferien umziehen. Dabei hat sie sich mit Steffi in der Grundschule immer so gut verstanden. Wer weiß, ob sie in der neuen Schule Freunde finden wird. Da hat Christin eine Idee. Man könnte es ja mit einem Gebet versuchen.

In ihrem Zimmer faltet sie die Hände: „Lieber Gott, mach, dass Stefanie hierbleibt und wir zusammen in die 5. Klasse gehen kön-nen. Und mach auch noch, dass ihr Vater hier in der Nähe einen Job findet.

Ich verspreche dir, wenn das klappt, werde ich jeden Sonntag in den Gottesdienst ge-hen, auch wenn das Aufstehen am Sonntag schwerfällt. Amen!“

Am ersten Schultag kommt Christin in die neue Klasse. Steffi ist auch da, wie schön. Doch schon am zweiten Tag merkt sie, dass Steffi mehr mit den anderen Mädchen zusam-men ist und sie in den Pausen oft allein bleibt. Und dann ist Sonntag …

Christin wünscht sich:

Christin betet:

Christins Wunsch wird wahr, aber nicht so richtig: Marvin betet:

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Page 10: Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? · Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste-fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus,

Christin wünscht sich:

Christin betet:

Christins Wunsch wird wahr, aber nicht so richtig:

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Kopiervorlage 4

Seite 32–33: Sich entscheiden

Zu den Black Devils gehören

In Marvins Viertel gibt es eine coole Gang, die „Black Devils“. Wer es da rein schafft, hat es wirklich drauf. Allerdings muss man vorher ei-ne Mutprobe bestehen.

Marvin hat mit den Devils ausgemacht, dass er im TechnoMarkt einen iPod mitgehen las-sen soll. Das ist keine leichte Aufgabe, aber nicht unlösbar.

Marvin schlendert durch die Gänge, checkt die Kameras, hält nach dem Sicherheitsper-sonal Ausschau. Dann schlägt er zu. Jetzt nur noch durch den Sicherheitsbereich des Aus-gangs, draußen warten schon die Devils.

Da legt sich eine schwere Hand auf seinen Un-terarm: „Zeig mal, was du da unter der Jacke hast.“ Die Security hat ihn geschnappt.

Jetzt sitzt Marvin im Büro der Sicherheitsfir-ma. Der Security-Mann bereitet die Anzeige vor und versucht, Marvins Eltern am Telefon zu erreichen. Marvin betet: „Gott, ich weiß, dass das nicht in Ordnung war, aber wenn ich heil hier rauskomme, lasse ich die Black Devils sausen. Das verspreche ich. Amen!“

Da steht der Security-Mann auf und geht ins Nebenzimmer. Die Tür seines Büros ist unbeob-achtet. Marvin greift den iPod vom Schreib-tisch und ist raus aus dem Büro. Auf der ande-ren Straßenseite stehen die Devils …

Marvin betet:

Marvin möchte:

Dafür muss er etwas tun:

Es gibt Schwierigkeiten:

Marvins Wunsch wird wahr. Dennoch hat er ein Problem:

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Page 11: Kapitel 3: Freundschaft – auf wen kann ich mich verlassen? · Die Dilemma-Geschichten „Meine Freundin Ste-fanie“ und „Zu den Black Devils gehören“ fordern die SuS heraus,

Textquellennachweis16� 3. Tagung der 11. Synode der EKD, Hannover, 07. bis 10. November 2010, Kundgebung: „Niemand darf verloren gehen!“ Evangelisches Plädoyer für mehr Bildungsgerechtigkeit, unter: http://www.ekd.de/synode2010/beschluesse/74177.html

BildquellennachweisUmschlag.1 Fotolia.com (Joachim Wendler), New York; Umschlag.2 Fotolia.com (Helix2012), New York; Umschlag.3 shutterstock.com (Mark Schwettmann), New York, 34� Thinkstock (Photodisc / Ryan McVay), München;�35� Klett-Archiv (Uwe Böhm), Stuttgart;�45� Artothek (Imagno), Weilheim;�47� Fotolia.com (style-o-mat), New York;�69.1� Fotolia.com (dedMazay), New York;�69.2� Fotolia.com (Anatoly Maslennikov), New York;�69.4� Fotolia.com (Anatoly Maslennikov), New York;�69.3� Fotolia.com (dedMazay), New York;�98� Alexandra Maxeiner: Alles Familie! Vom Kind der neuen Freundin vom Bruder von Papas früherer Frau und anderen Verwandten, Illustrationen von Anke Kuhl © Klett Kinderbuch Verlag Leipzig, 2010, ISBN 978-3-941411-29-6;�114� Teylers Museum , Haarlem;�115� Fotolia.com (Olli Wang), New York;�122� Tomi Ungerer: Kein Kuss für Mutter, Eine Geschichte über zu viel oder zu wenig Liebe © Diogenes Verlag AG, Zürich, ISBN 978-3-257-06489-6;�128.1� akg-images (Erich Lessing), Berlin;�128.2� akg-images (De Agostini Picture Library), Berlin;�162.2� Getty Images (Flickr), München;�162.1� Fotolia.com (farbkombinat), New York;�162.3� Fotolia.com (farbkombinat), New York

Sollte�es�in�einem�Einzelfall�nicht�gelungen�sein,�den�korrekten�Rechteinhaber�ausfindig�zu�machen,�so�werden�berechtigte�Ansprüche�selbstverständlich�im�Rahmen�der�üblichen�Regelungen�abgegolten.

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