Karin Waldl: Funkelnder Sternenstaub

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Funkelnder Sternenstaub ISBN: 978-3-96074-001-8 Taschenbuch, 238 Seiten Herzsprung-Verlag, Lindau (Bodensee) Keywords: Christ, Glauben, Liebe, wahre Liebe, Christ, Glauben, Liebe, Glaubensroman, christlicher Roman, Leidenschaft, Fantasy, christliche Liebe

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Impressum:

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© 2016 – Herzsprung-VerlagOberer Schrannenplatz 2, D- 88131 Lindau

[email protected] Rechte vorbehalten.

Erstauflage 2016

Die Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, Inc.™.

Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Brunnen Verlags.

Lektorat: Melanie WittmannHerstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM / www.literaturredaktion.de

Titelbild: Alexandra Bouillon

Druck: Winterwork – BorsdorfGedruckt in Deutschland

ISBN: 978-3-96074-001-8 – Taschenbuch

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Karin Waldl

Funkelnder Sternenstaub

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Kapitel 1 7Kapitel 2 19Kapitel 3 32Kapitel 4 42Kapitel 5 57Kapitel 6 69Kapitel 7 82Kapitel 8 93Kapitel 9 103Kapitel 10 115Kapitel 11 125Kapitel 12 135Kapitel 13 143Kapitel 14 150Kapitel 15 161Kapitel 16 170Kapitel 17 184Kapitel 18 193Kapitel 19 204Kapitel 20 215Kapitel 21 226

Inhaltsverzeichnis

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Mavie Brunner träumt sich in eine erdachte Welt aus Sternenlicht und Sternenstaub. Dort verliebt sie sich fern der Wirklichkeit in einen Zentauren. Schrittweise verliert sie sich in ihrer Fantasiewelt, die sie gefangen nimmt und wie ein unliebsamer Schatten ihr Herz umwebt. Ein Junge aus ihrer Klasse kämpfte verbissen um Mavies Zuneigung, die sie nicht imstande ist zu erwidern. Mavie fühlt sich unverstanden, sucht Trost in den Briefen ihrer Mutter. Darin ist das Leben ihres ver-storbenen und geliebten Vaters beschrieben. Langsam begreift sie, dass der unausweichliche Abschied von ihrer Traumwelt für immer bevor-steht. Wird sie den niederschmetternden Schmerz ertragen? Zu allem Über-fluss wird sie auch noch entführt. Wer möchte Mavie von der Bild-fläche verschwinden lassen? Kann sie sich befreien? Kann Mavie mit der Sternenwelt abschließen und in die Realität zurückkehren? Erfährt sie die Erfüllung ihres Traumes nach tiefgreifender Liebe?

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Für meine geliebten Kinder Anna Sophie, Eva Maria und David Johannes, die drei besten Geschenke,

die ich von Gott je erhielt.

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Psalm 34, 19-20

Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat.

Zwar bleiben auch dem, der Gott nahesteht, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ihn der Herr.

Prolog

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Sternenstaub funkelte in dem blassen Licht der Sonne, die wie ein neapelgelber Kreis am gletscherblauen Himmel stand. Der feine Staub machte sich hier alles zu eigen. Er klebte glitzernd an meinen Fingern, denn unmittelbar im letzten Augenblick strich ich mit der Hand über eine glatte, geschmeidige Oberfläche. Sie war aus glän-zendem, weich fließendem Sternenmarmor gemacht so wie alles, was in meinem Horizont lag. Die weißlichen, fast durchscheinen-den Gebäude erinnerten mich entfernt an die Bauwerke der Anti-ke mit ihren hohen Säulen, die fast den Himmel berührten. Doch sie wirkten nicht alt und zerfallen, wie man es von den Bildern in den Geschichtsbüchern kannte, sondern neu und unverbraucht. Die Art der Verzierungen unterschied sich ebenfalls. Derart merk-würdige waren mir noch nie untergekommen. Wie Quellen, Bäche und Flüsse aus Milch überströmten sie die Mauern der Häuser. Fast lebendig wirkten die Bauten durch den fließenden Effekt, der durch diesen Schmuck erzielt wurde. Und alles bis in die kleinste Mauerritze hinein war mit Sternenstaub überzogen, soweit meine Augen reichten.

Auch wenn ich noch nie hier gewesen war, fühlte ich mich hei-misch. Es interessierte mich nicht, wie ich hierhergekommen war, aber ich war neugierig darauf, meine neue Umgebung zu entdecken und zu erfassen. Es war eindeutig eine Stadt, die sich da vor mir er-streckte, aber es gab genug Pflanzen, die das Stadtbild auflockerten. Man gewann sogar den Eindruck, alles fügte sich harmonisch in die Natur ein. Blüten und Blätter der Gewächse waren anmutig, gleich-mäßig und rein. So ganz anders, als ich es von der Erde kannte. Sie bildeten mit den Gebäuden eine freundliche, abgerundete Ein-heit, die nur jemand verstehen konnte, der die Schönheit schätzte, die einen in klarer Nacht beim Anblick der Sterne überkam. Hier musste die Natur nicht weichen, um Häusern Platz zu machen. Sie

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war fester Bestandteil des Lebensraumes, der sich in sie einfügte und nicht umgekehrt. Ein möglicher Kreislauf, den wir Menschen so nicht kannten, schloss sich hier auf verständliche Art und Weise.

Doch außer den Pflanzen konnte ich nichts Lebendiges ent-decken, was eigenartig, fast ungewöhnlich war. Ich lauschte, ob ich nicht irgendein einzelnes Geräusch hören konnte. Aber es war au-ßergewöhnlich still hier. Diese Ruhe war angenehm, strahlte einen Hauch von Frieden aus. Aber irgendwie erwartete man hier nichts anderes. Lärm wäre absolut fehl am Platz. Die Idylle dieser beru-higenden Atmosphäre würde dadurch bedauerlicherweise durch-brochen werden.

Stundenlang konnte ich mir die Einzelheiten dieser Stadt ein-prägen. Es gab so viel zu entdecken, dass man sich schwer sattsehen konnte. Doch die Zeit dafür wäre niemals ausreichend.

Der Sternenstaub rann mir wie Sand durch die Finger. Ich wuss-te, dass ich nicht ewig hierbleiben konnte. Mein Aufenthalt in die-ser unwirklich anmutenden Welt war begrenzt. Über kurz oder lang musste ich dorthin zurück, wo ich hergekommen war. Wie war mir zwar ein Rätsel, aber es würde sich bestimmt lösen, wenn es so weit war.

Doch noch war ich hier und lauschte dem leisen Lüftchen, das aufgekommen war. Es zog leicht säuselnd durch die Straßen, bis es lauter wurde und sich schließlich zu einem unangenehmen Pfeifen steigerte. Ich wollte mir gerade die Ohren zuhalten, um den ein-zigen Ton, den ich seit meiner Ankunft vernommen hatte, weg-zuschalten. Doch ich hielt inne. Denn ein kaum wahrnehmbares Wimmern mischte sich dazu. Wie der Wind war es am Anfang fast gar nicht zu hören, steigerte sich aber bald um das Mehrfache. Mei-ne Neugierde war geweckt.

Ich steuerte, meinem Bauchgefühl folgend, los. Wer konnte in dieser nahezu perfekten Welt nur traurig sein? Ich ging weiter in die Richtung, wo ich die Quelle des herzzerreißenden Klagens ver-mutete. Und ich schlug instinktiv den richtigen Weg ein, denn das Weinen wurde lauter und lauter. Auch ich wurde mit jedem Schritt schneller, begann regelrecht zu rennen. Ich bog um die nächste Ecke und dann sah ich ihn, den Verursacher des Schluchzens. Ich war außer Atem und musste erst einmal stehen bleiben und Luft

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holen. Meine Lungen weiteten sich mit der Frischluft, die ich gierig einsog. Schwer keuchend legte ich die letzten paar Meter zurück, um mein Ziel zu erreichen.

Ein kleiner Junge saß auf dem Boden. Er war eindeutig kein Mensch, so viel war klar. Er war sehr klein und der Körper ent-sprach dem eines Kindes von etwa vier Jahren. Nur sein Gesicht wirkte weiser, eher den Zügen eines Erwachsenen entsprechend, ohne die kindliche Niedlichkeit einzubüßen. Doch sein wichtigstes Merkmal war denkbar unmenschlich. Er leuchtete vom Kopf bis zur Ferse. Das Licht, das von ihm ausging, war dem blaugrünen Po-larlicht, das man manchmal über Norwegen erblicken konnte, sehr ähnlich. Irgendetwas in meinem Kopf sagte mir, dass ein Engel vor mir saß. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie ein Engel aussah.

Ich ging vorsichtig auf den Kleinen zu. Er bemerkte meine Anwesenheit und sah mich mit seinen großen anthrazitfarbenen Augen an, in denen Verzweiflung stand. Sein Blick berührte mich zutiefst. Ich wollte ihm helfen, sein Leid zu lindern.

Spontan fragte ich ihn: „Brauchst du meine Hilfe?“Er nickte, ehe ein weiterer Schwall Tränen über seine Wangen

floss.Ich wollte ihn beruhigen, bückte mich zu ihm und legte ihm den

Arm auf die Schulter. Sein Körper fühlte sich genauso unwirklich an, wie er aussah. Seine Beschaffenheit war schwer zu beschreiben, irgendwie war er weich wie Butter und doch hart wie Stahl, einer-seits sanft wie ein Schaffell und doch fest wie ein Felsen. Ich glaubte nicht, dass es auf unserer Welt ein vergleichbares Lebewesen gab. Das Gefühl war für mich einzigartig.

„Wie heißt du?“Schniefend antwortete er mir: „Aster. Und du?“Auch seine Stimme hallte nach, als würde er gegen ein Bergmas-

siv sprechen. Doch weit und breit war kein Gebirge zu entdecken.„Ich bin Mavie“, stellte ich mich höflich vor.Voller Erstaunen, so als nehme er mich jetzt erst richtig wahr,

sagte er: „Du bist nicht von hier.“„Nein, da hast du allerdings recht.“„Macht nichts.“„Danke, das ist nett von dir.“ Amüsiert musste ich grinsen.

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Aster verzog keine Miene. „Kannst du mir wirklich helfen?“„Ich versuche es. Wenn du mir erklärst, was zu tun ist.“Der Junge deutete mit seiner kleinen Hand hinter sich. Ich

blickte auf. Dort erstreckte sich eine Art Zaun, den ich bis jetzt für eine einfache Hecke gehalten hatte. Es waren dichte Pflanzen, die gebogen waren, sodass sie eine lebende Abgrenzung bildeten. Die Gewächse waren so geformt, dass keiner hinein- oder herauskonnte, aus welchem Blickwinkel man es auch immer sehen wollte. Mir war nicht klar, was er mir zeigen wollte, denn hier gab es kein Durch-dringen, für niemanden.

„Was ist da?“, fragte ich.„Meine Aufgabe war, die drei Zentauren anzubinden, aber sie

sind sehr eigensinnig. Wenn sie mir die Erlaubnis nicht geben, habe ich keine Chance. Du musst ihr Vertrauen gewinnen.“ Er starrte mich flehend an. Dann fügte er ein leises „Bitte!“ hinzu.

In meinen Gedanken ratterte es. Hatte er wirklich Zentauren gesagt? Was war das noch einmal? Es wollte mir nicht auf Anhieb einfallen.

„Aster, was ist ein Zentaur?“„Oh, ich ging davon aus, du wüsstest es. Ein Zentaur ist ein

Mischwesen zwischen Pferd und Mensch.“Da fiel es mir wieder ein. In der Schule hatten wir von diesen Fa-

beltieren gehört, als von der griechischen Mythologie die Rede war. Mir wurde klar, dass ich zu vorschnell meine Hilfe zugesagt hatte.

„Und warum sollten sie mir gehorchen, wenn sie es bei dir nicht taten?“

„Weiß nicht. Vielleicht weil du größer bist? Weil du ein Mensch bist? Schließlich haben sie etwas Menschliches an sich.“

Irgendwie waren seine Worte wenig ermutigend, aber ich war fest entschlossen, dem Kleinen aus der Patsche zu helfen. Ich musste mich seinetwegen der Gefahr stellen und Herrin über meine Angst werden. Es war schwer zu sagen, was mich erwartete. Vielleicht war ihre Pferdenatur nicht so stark ausgeprägt. An diesen Strohhalm der Hoffnung versuchte ich mich zu klammern.

Doch ein Problem blieb noch. Wie sollte ich dieses Dickicht von Zaun durchdringen? Aster war geduldig mit mir, so stellte ich ihm diese entscheidende Frage. „Wie komme ich hinein?“

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„Indem du einfach hindurchgehst. Komm, ich zeige es dir.“Er stand auf und hob seine Hand. Sanft griff er nach einer der

Pflanzen. Da, wo seine Finger das Gewächs berührten, öffnete es sich einen schmalen Spalt, durch den ich mich gerade so zwängen konnte. Kurz zögerte ich. Dann holte ich tief Luft und zählte ge-danklich bis drei. Ich setzte meinen Fuß in die Öffnung und drück-te mich seitlich hindurch.

Aster schrie mir nach: „Binde sie an den Holzbalken mit den drei Ketten. Viel Glück! Du wirst es brauchen.“

Ich traute meinen Augen nicht. Eine riesige Koppel erstreckte sich vor mir. Obwohl ich kein Tier war, erschien mir dieses eigen-artige Gras, gespickt mit den Kräutern und Blumen dieser Welt, als durchaus saftig. Es roch nach tausend angenehmen Düften gleich-zeitig, aber alles vermischte sich zu einer Note, die nicht zu viel für meine Nasenflügel war. Der Geruch war vergleichbar mit einer Kü-che, die sich durch ihre dezente Geschmacksgebung auszeichnete, aber Wert auf eine natürliche aromatische Vielfalt legte.

Drei Zentauren liefen verstreut auf dem satten Grün umher. Ihr muskulöser Oberkörper und der Kopf glichen dem eines Menschen, auch wenn ihr Kopfhaar der Mähne eines gut gepflegten Rosses ähnlich war. Aber ihr Unterkörper war der eines Pferdes, stark gebaut, mit einem glänzenden, gesunden Fell und einem dichten Schweif. Auch diese Wesen waren vom Huf bis zum Scheitel mit Sternenstaub überzogen. Er unterstrich ihre Grazie.

Ihr Galopp entfesselte die Eleganz und Kraft der Wesen und flöß-te mir gehörig Respekt ein. Ihre Hufe berührten kaum den Boden. Es war, als würden sie einige Zentimeter über der Erde schweben. Trotzdem lag Gewalt in ihren Läufen. Wenn sie wollten, konnten sie bestimmt großen Schaden anrichten.

Auf was hatte ich mich bloß eingelassen? Kurz überlegte ich da-vonzulaufen, als mir augenblicklich der kleine Aster in den Sinn kam mit seinen herzerweichenden, traurigen Augen. Jetzt war es zu spät, ich musste mich diesen Wesen stellen.

Während ich so hin und her überlegte, war mir die Aufmerk-samkeit der Zentauren, die sie in der Zwischenzeit auf mich ge-richtet hatten, fast entgangen. Sie waren stehen geblieben, reckten ihre Köpfe in meine Richtung und ihre Augen ruhten erwartungs-

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voll auf mir. Ihr angespannter Blick verriet eine Mischung aus Stolz und Neugierde. Eine Weile warteten sie. Als ich nicht reagierte, weil mich die Angst festnagelte, machte einer von ihnen den ersten Zug. Langsam bewegte er sich auf mich zu. Sein Fell war schokoladen-braun, sein Haar und sein Schweif ähnelten in der Färbung einem Stück Nussholz. Er kam nicht geradewegs auf mich zu, sondern umrundete mich. Ich versuchte mich nicht zu bewegen, um ihn nicht zu verschrecken. Pferde waren Fluchttiere und ich wusste nicht, inwieweit Zentauren diesen Instinkt besaßen.

Ich nahm allen Mut zusammen, um ruhig zu bleiben. Doch nachdem er mehrere Kreise gezogen hatte und endgültig vor mir stehen geblieben war in seiner vollen Größe, rutschte mir das Herz in die Hose. Meine Hände begannen, vor Aufregung zu schwitzen und leicht zu zittern. Ich wischte sie mir an meiner Kleidung tro-cken, nur um etwas zu tun. Nervös tippelte ich von einem Fuß auf den anderen.

„Du bist gekommen, um uns anzubinden“, klang es majestätisch aus dem Munde des Wesens. Es sah von oben auf mich herab, was mich in keiner Weise ruhiger machte.

„Ja, ich bitte euch höflich um Erlaubnis“, piepste ich übertrieben schüchtern.

Ich senkte meinen Blick zu Boden, traute mich nicht, in sein Gesicht zu blicken. Was würde nun folgen? Ich hatte keine Ahnung. Ich wagte nicht, über die verschiedenen Möglichkeiten nachzuden-ken, es hätte mich nur verrückt gemacht. So blieb ich in meiner selbst gewählten Kauerstellung und wartete einfach ab, welche Ant-wort nun auf mich zukam.

„Du bist demütig, das gefällt mir. Weißt du, warum du uns an dem Balken anketten sollst?“

Auf diese Frage war ich nicht gefasst. Ehrlich gesagt hatte ich mir nicht überlegt, was der Zweck meiner merkwürdigen Mission war. „Nein, ich wollte nur helfen“, antwortete ich aufrichtig.

„Du bist ein gutes Menschenkind. Hilfsbereit, aber nicht unnötig neugierig. Du darfst mich zu meinem Platz geleiten.“ Der Zentaur verbeugte sich vor mir und bewegte sich ruhigen Schrittes vorwärts.

Ungläubig, wie leicht er es mir machte, ging ich mit ihm zu dem Balken, der in den Boden gerammt war. Er war aus weißem Holz

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und wand sich wie der überdimensionale Stamm eines knorrigen Olivenbaumes in die Höhe. Am oberen Ende fächerte er sich in vier Blätter auf, die von einer Kugel aus Sternenmarmor gekrönt waren. In der Mitte des Stammes waren drei Bohrungen, durch jede führte eine metallene Kette, die grünlich schimmerte.

Ich legte dem Zentauren eine der drei Ketten um den Leib und befestigte sie mit dem Karabiner, der am Ende hing. Anschließend überprüfte ich seine Festigkeit. Der erste Teil meiner Aufgabe war somit erledigt und das Wesen ließ alles mit sich geschehen, ohne sich zu wehren, was mich immer noch wunderte.

„Ich muss dich warnen“, erhob der Zentaur seine Stimme.Gespannt lauschte ich. Was würde jetzt kommen? Ich trat einen

Schritt zur Seite, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können.Er fuhr fort: „Der Zentaur mit dem kohleschwarzen Fell und den

rabenschwarzen Haaren ist unser Anführer. Nimm dich vor seinem Temperament in Acht und lass dich nicht unnötig reizen. Er wird dich auf die Probe stellen.“

„Danke“, flüsterte ich.„Du schaffst das“, machte er mir Mut.Als ich mich umdrehte, sah ich ihn bereits auf mich zukommen.

Er war noch kräftiger gebaut als die anderen beiden. Die Rol-le des Tonangebers schien ihm auf den Leib geschneidert zu sein. Ich versuchte mich erneut demütig zu verhalten. Vielleicht würde dies auch bei ihm Wirkung zeigen. Aber sicher war ich mir nicht. Diesmal würde es etwas schwieriger werden. Wieder überfiel mich Panik, als er mir so nahe war.

Unwirsch zischte er mich an: „Was bildest du dir ein? Es ist unter unserer Würde, angekettet zu sein.“

„Ich bitte vielmals um Verzeihung“, antwortete ich und versuch-te, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.

Ich hatte keine Ahnung, warum ich sie anbinden musste, wie sollte ich da ein geeignetes Argument finden? Er würde den Grund bestimmt kennen. Vielleicht konnte ich an seine Ehre appellieren?

„Du weißt, dass ich dich einfach töten könnte, wenn ich wollte. Ein Tritt mit meinen Hufen genügt. Du würdest umknicken wie ein Streichholz im Wind. Sag mir einen guten Grund, warum ich es nicht tun sollte.“ Zorn schwang in seiner gewaltigen Stimme mit.

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„Ich bin nur hier, um meinen Auftrag auszuführen. Ich möchte niemandem Leid zufügen. Es wäre mir eine große Ehre, ein so edles Wesen zu seiner Bestimmung zu geleiten. Welche das auch immer sein mag, aber es ist bestimmt eine stolze. Ihr seid so anmutig.“

Skeptisch schaute er mich an, musterte mich regelrecht von oben bis unten. „Du weißt gar nicht, warum du das tust?“, fragte er schließlich.

„Nein“, antwortete ich abermals ehrlich.Der Anführer lachte laut auf. „Dann darfst du mich anbinden.

Aster ist klüger, als ich dachte. Er weiß, dass ich dich töten müss-te, wenn er dir dieses Geheimnis verrät. Ansonsten müssten wir alle an deiner statt sterben und das könnte ich unmöglich zulassen. In diesem Fall muss ich meine Spezies über dein unbedeutendes Menschenleben stellen. Ihr seid so viele, da würde einer mehr oder weniger nicht auffallen.“

Ich versuchte, seine spitze Bemerkung über den Wert meines Lebens zu ignorieren. Erleichtert handelte ich wie bei dem ersten Zentauren, führte den Anführer zu dem Stamm und legte ihm be-hutsam die Kette um. Ein großer Stein fiel mir vom Herzen.

„Geh und kümmere dich um den dritten Zentaur im Bunde, er wird es dir leicht machen. Er ist noch sehr jung.“

Fast verwundert hörte ich die netten Worte des Anführers. Sie bestärkten mich. Selbstsicher steuerte ich auf den letzten zu. Was konnte mir schon passieren? Er war der kleinste und würde es sicher seinem obersten Herdenmitglied gleichtun. Das Weitere würde rei-bungslos verlaufen.

Anders als die anderen blieb der junge Zentaur stehen und rührte sich nicht vom Fleck. Sein Fell sah aus wie goldener Bernstein, seine Haare wie süßer, cremiger Milchkaffee. Durch den Sternenstaub glitzerte er in allen Farben. Das Licht brach sich wie ein Regenbo-gen in den kleinen Kristallen.

Noch immer rührte er sich nicht, er schien etwas schüchtern zu sein. Sein Haupt war gesenkt und zur Seite gedreht, sodass ich seine Augen nicht erkennen konnte.

Ich tastete mich weiter nach vorne. Als ich mich ihm auf ein paar Meter genähert hatte, traf ein Lichtstrahl der Sonne sein Gesicht. Geblendet hob er den Kopf, wandte sich mir zu und sah mir in die

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Augen. Als mich sein schimmernder Blick traf, schien sich das ge-samte Sternenlicht dieser unwirklichen Welt in meinem Herzen zu versammeln. Seine Schönheit traf mich wie ein Blitz. Meine Brust schien durch das überwältigende Gefühl, das mich erfüllte, fast zu zerspringen. Es war, als würde mir regelrecht die Luft abgeschnürt, ich begann zu keuchen. Ich konnte nicht aufhören, ihn anzustar-ren. Sein gleichmäßig geformtes Gesicht mit den karamellfarbenen Augen übertraf alles an Schönheit, was mir in meinem bisherigen Leben begegnet war.

Erst jetzt fiel mir auf, dass er es mir gleichtat. Er hielt mit mir Blickkontakt, sah unausweichlich direkt in meine Augen. Ich glaubte sogar, mein Spiegelbild in seiner Iris erkennen zu können. Unsere Blicke schienen von einem unsichtbaren Seil gehalten zu werden, keiner konnte oder wollte wegsehen. Wir waren nicht im-stande, den Kontakt zu lösen, so sehr waren wir voneinander gefes-selt. Alles, was um uns herum passierte, war plötzlich nicht mehr von Bedeutung.

„Was ist los? Kommt ihr?“, schrie der schwarze Zentaur.Langsam setzte der Jüngling sich in Bewegung, ohne mich aus

den Augen zu lassen. Gemeinsam gingen wir, die Gesichter noch immer einander zugewandt, zu seinen Gefährten. Ich besann mich, warum ich hier war, und legte ihm die Kette um. Dazu musste ich das erste Mal meinen Blick für ein paar Sekunden abwenden. Es gab mir einen Stich ins Herz, schmerzhaft krümmte es sich zusammen. Der Zentaur bemerkte mein Leid und strich mir besorgt über den Kopf. Die unerwartete Berührung war elektrisierend, ein zärtlicher Schauer durchlief meinen ganzen Körper. Die Anziehungskraft, die uns verband, war wiederhergestellt, wenn auch nur für einen kurzen Moment.

„Hast du den Verstand verloren?“, brüllte der Anführer. „Willst du uns alle ins Verderben stürzen? Verdammt, sie ist ein Mensch. Ich hätte sie töten sollen, als ich noch konnte.“

Erschrocken von der entfesselten Kraft in diesen Worten, tau-melte ich zurück. Der Anführer versuchte sich loszureißen. Die Ge-walt in seinen Bewegungen, als er sich Angst einflößend aufbäumte, ließen mich meine stümperhafte Flucht rücklings fortsetzen. Ein Stein, den ich übersah, wurde mir dabei zum Verhängnis. Ich stürz-

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te und flog wie in Zeitlupe Richtung Boden. Ich erwartete, unsanft auf den Rücken zu donnern. Aber anstatt aufzuschlagen, fiel ich immer weiter, der Boden unter mir war verschwunden. Die ge-samte Sternenwelt drehte sich und verschwand spiralenförmig aus meinem Horizont.

Ich presste die Augen zusammen und schrie aus vollem Halse: „Nein, ich will zurück!“

Da ich nun der Gefahrenzone entronnen war, war es mir egal, dass der Anführer mir mit dem Tod gedroht hatte. Ich wollte zu ihm, zu meinem Zentauren mit den karamellfarbenen, sanften Au-gen. Ich wollte in ihren Tiefen versinken, als gäbe es kein Morgen.

Doch es war mir nicht vergönnt. Ich öffnete meine Lider und brauchte ein paar Sekunden, ehe ich wusste, wo ich mich befand. Ich lag überhitzt und schweißgebadet in meinem Bett.

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„Alles in Ordnung?“ Meine Mutter streckte ihren Kopf durch meine Zimmertür. Ihre Haare waren zerwühlt und standen in alle Richtungen vom Kopf ab.

„Ich habe schlecht geträumt“, kam es wie aus der Pistole geschos-sen. Ich biss mir auf die Lippen. Meine Antwort war offensichtlich zu schnell, denn ihre besorgte Miene veränderte sich kein bisschen.

Verschlafen schlurfte sie näher und setzte sich zu mir ans Bett. Ihre Hand legte sie mütterlich sanft auf meine Schulter. Sie sah mich an, als wollte sie meine Seele eingehend erforschen. Ich hielt diesem eindringlichen Blick nicht stand und setzte mich auf, um ihm kurzfristig zu entgehen.

„Kann ich dir etwas bringen? Ein Glas Wasser oder Milch?“, frag-te sie fast überfreundlich.

„Milch? Mama, ich bin keine drei Jahre alt.“„Ein Nein, danke hätte mir auch genügt als Antwort. Ich wollte

nur helfen“, gab sie genervt zurück.Das war schon eher der Ton, der zu ihr passte. Sie war nett, aber

das Zuckersüße von eben legte sie sehr selten in ihre Stimme. Ich durfte jetzt nichts Falsches sagen, sonst konnte sie vor lauter Beden-ken um mein Wohl nicht wieder einschlafen.

So drückte ich ihr einen besänftigenden Kuss auf die Wange. „Entschuldigung, Mama, mir geht es gut. Geh wieder ins Bett.“

„Bist du dir sicher?“„Ja, ich möchte noch etwas schlafen.“„Na gut, dann reden wir morgen darüber.“ Sie stand auf und

deckte mich zu, wie sie es früher getan hatte. Ich fühlte mich bevormundet, auch wenn sie es wahrscheinlich

nur gut meinte. Trotzdem wollte ich nicht wie ein Baby behandelt werden. „Es gibt nichts zu reden. Ich habe schlecht geträumt und basta“, antwortete ich trotzig.

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„Na gut“, seufzte sie und ging aus meinem Zimmer.Als ich sicher war, dass sie in ihrem Schlafzimmer verschwunden

war, horchte ich in mich hinein. Ich starrte dabei auf meine weiße Zimmerdecke, die in der Dunkelheit grau schien. Nein, gar nichts war gut. Schon wieder hatte ich meine Mutter angelogen. Ich sollte endlich damit aufhören, schließlich war ich wirklich kein Kleinkind mehr, sondern fast erwachsen. Aber sie machte sich ständig unnö-tig Sorgen. Es machte mich wahnsinnig. Sie konnte mich sowieso nicht vor allem bewahren. Ich verstand bis heute nicht, warum sie es trotzdem versuchte und es nicht einfach ließ. Schließlich würde ich nicht ewig hier wohnen bleiben und dann konnte sie sich sowie-so nicht mehr in meine Angelegenheiten einmischen.

Aber das war es eigentlich nicht, ich trug tatsächlich fortlaufend dazu bei, dass sie so geworden war. Ich hatte ihr bereits als Kind mehr als genug Kummer bereitet. Ich wollte sie nicht zusätzlich beunruhigen. Schließlich war sie meine Mutter und wollte immer nur das Beste für mich.

Ich wischte diese Gedanken beiseite und versuchte zu verstehen, was ich vor wenigen Minuten geträumt hatte. Unvermittelt rannen mir Tränen über das Gesicht, die Erinnerung erschütterte mich bis in meine innersten Grundfesten. Mein Herz war von erdrückender Traurigkeit erfüllt, als ich die Ereignisse in meinem Kopf Revue passieren ließ. Alles in mir, jede Faser meines Körpers sehnte sich zurück in diesen atemberaubenden Traum, zurück in die Sterne-welt. Ich wollte ihn stundenlang ansehen, meinen Zentauren. Wie ein Kunstliebhaber, der ein Bild betrachtete, um es in allen Facetten zu erleben und besser zu verstehen.

Stattdessen war ich hier und konnte nicht zurück. Der Schmerz, den ich im Traum gefühlt hatte, als ich meinen Blick von ihm löste, war zurückgekehrt und erdrückend gegenwärtig. Eine unausweich-liche Wahrheit wurde mir schlagartig und unverrückbar bewusst. Nichts würde nach dieser Nacht so sein wie bisher. Gedanken der Verzweiflung kreisten in meinem Kopf wie ein fortlaufendes Karus-sell, ehe ich vor Erschöpfung in einen traumlosen Schlaf sank.

„Mavie, aufstehen! Du kommst sonst zu spät zur Schule“, tönte es mürrisch durch das Haus.

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„Ja Mama, ich stehe gleich auf. Fünf Minuten noch“, gab ich in ähnlich grantiger Stimmung zurück.

Ich drehte mich noch einmal zur Seite, zog mir die Decke über den Kopf und schloss die Augen. Gefühlte drei Sekunden später stand meine Mutter neben mir. Sie zog mir die Bettdecke weg und stemmte streng die Ellbogen in die Hüfte.

„Jetzt ist es wirklich Zeit. Mit deinen siebzehn Jahren könntest du ruhig etwas mehr Verantwortung übernehmen. Ich bin nicht dafür zuständig, dich jeden Tag aus dem Bett zu schmeißen.“

Ich zog mir wieder einmal ihren Unmut zu, eigentlich sollte ich es mittlerweile besser wissen.

„Ja“, antwortete ich reumütig, damit sie mich in Ruhe ließ. Schwerfällig kroch ich aus meinem Bett. Meine Gliedmaßen fühl-ten sich wie Blei an.

„In zehn Minuten gibt es Frühstück.“ Zufrieden verzog sich mei-ne Mama in die Küche.

Ich quälte mich in Richtung Badezimmer. Dort hantierte ich mit der Zahnseide, putzte mir die Zähne und versuchte, mein zer-zaustes Haar zu bürsten und in eine angemessene Form zu bringen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen band ich es einfach zu einem Zopf. Nicht ohne mir zuvor den Haargummi schmerzhaft gegen die Finger zu schnalzen. Ich rieb mir die brennende Hand. Dann fuhr ich mit meinen Verschönerungsversuchen fort. Noch etwas Lipgloss und wasserfeste Wimperntusche aufgetragen, schon war ich zufriedener. Schließlich ging ich nur in die Schule, wo in der Früh sowieso keiner die Augen aufbekam. Wahrscheinlich würde es meinen Mitschülern nicht einmal auffallen, wenn jemand im Pyjama erschien. Diese verschlafene Bande machte unsere Lehrer oft rasend. Erst nach der großen Pause, um zehn Uhr, konnte man so richtig etwas mit unserer Klasse anfangen.

Ich machte mich auf den Weg zurück in mein Zimmer und steuerte auf den Kleiderschrank zu. Nachdem ich Jeans und einen violetten Pullover angezogen hatte, betrachtete ich mich kritisch im Spiegel. Ich drehte mich einmal nach links und gleich darauf nach rechts. Meine Haare sprangen mir abermals ins Auge, sie sahen an diesem Morgen wirklich unmöglich aus. Ursprünglich waren sie aschblond. Meine Freundin Lisa hatte sie mir vor geraumer Zeit

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aufgehellt. Nun war der Ansatz unschön herausgewachsen. Meine leichte Naturwelle machte mich oft wahnsinnig, weil die Haare nie so fielen, wie ich das wollte. Sie reichten mir fast bis zum Ellbogen, was einen leidigen Nachteil mit sich brachte: Ich hatte bis jetzt noch keinen Weg gefunden, die immer wiederkehrenden Verfilzungen zu verhindern. Da half meistens nur noch waschen und jede Menge Pflegebalsam, um die Vogelnester auf meinem Kopf zu beseitigen. Doch sie kehrten stets hartnäckig zurück.

Ansonsten war ich eher der Durchschnittstyp. Mein Körper war aufgrund meiner Volleyballleidenschaft gut trainiert. Dadurch war ich nicht ganz so schlank wie viele andere Mädchen in meiner Klas-se. Die Muskeln ließen mich etwas breiter wirken. Mein Gesicht war ganz in Ordnung. Manchmal wünschte ich mir größere Augen, aber die blaugrüne Färbung meiner Iris war durchaus schön. Meine Nase war gerade, schmal und zierlich, aber meine Lippen konnten mehr Fülle vertragen. Deshalb betonte ich sie nie mit kräftigen Far-ben, sondern legte nur zarte Rosatöne auf. Aber wer war schon per-fekt? Zumindest versuchte ich mir das immer wieder einzureden. Meistens gelang es mir auch.

„Mavie! Wenn du weiterhin so trödelst, verpasst du den Bus“, vernahm ich die genervte Mutterstimme in meinen Ohren.

„Komme schon!“, flötete ich gespielt freundlich, um das Mutter-tier nicht weiter zu verärgern.

Ich rannte die Treppe nach unten und schwang mich in die Kü-che. Ich gab meiner Mama einen Kuss auf die Wange, wie ich es in der Nacht bereits getan hatte. Das zeigte meistens Wirkung, denn ihrer Liebe konnte ich mir immer sicher sein. Man musste nur of-fenkundig daran appellieren.

„Womit habe ich das verdient?“„Darf ich meine Lieblingsmutter nicht küssen?“„Spuck es aus. Was willst du?“Heute bekam sie aber auch alles mit. Sie kannte mich einfach zu

gut.„Könnte ich einen kleinen Zuschuss zum Taschengeld haben?

Wir wollen nach dem Training Pizza essen gehen. Wir müssen den Sieg vom Wochenende feiern. Wir haben den Linzern den Volley-ball gehörig vor die Füße geknallt.“