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Quelle: Haack Weltatlas (ISBN 978-3-623-49620-7) S. 133.2 © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart und Gotha 2013 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Haack Karte des Monats Januar 2013: Austrocknung des Aralsees

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Quelle: Haack Weltatlas (ISBN 978-3-623-49620-7) S. 133.2 © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart und Gotha 2013 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Haack Karte des Monats Januar 2013: Austrocknung des Aralsees

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Nordasien: Grenzen landwirtschaftlicher Nutzung

Haack Weltatlas Seite 133 Online-Link 49620x-2040

Haack Weltatlas Lehrer-Software Deutschland, Europa, Kontinente und Erde; ISBN 978-3-623-49037-3 1 © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009

Nordasien: Grenzen landwirtschaftlicher Nutzung Die Grenzen der landwirtschaftlichen Nutzung in Nordasien werden in diesem Themenblock aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachtet. In der Gesamtübersicht über Nordasien werden die Grenzen der landwirtschaftlichen Nut-zung in Hinblick auf die naturräumlichen Gegebenheiten beleuchtet und damit die potentielle Nutzbarkeit aufgezeigt. Der Kartenausschnitt „Austrocknung des Aralsees“ entgegen thematisiert die Grenzen der landwirtschaftlichen Nut-zung, die zu einem großen Teil durch den Menschen selbst verschoben worden sind.

133.2 Austrocknung des Aralsees

Die Karten zeigen die Veränderung des Aralsees zwi-schen 1960 und 2006. 1960 unterlag der Wasserspiegel des Aralsees noch keinen Schwankungen. Die Verduns-tungsrate und Zuflussrate durch Flüsse und Nieder-schläge war ausgeglichen. Erst seit 1960 hat sich der Wasserstand des Aralsees sukzessive verändert. Kartenaussagen und Zusammenhänge In beiden Karten ist der Zulauf Amu-Darja und Syr-Darja erkennbar. Hauptzufluss ist der Amu-Darja. 1960 war das Gebiet um den Aralsee noch intakt, dies ist in der Karte anhand von verschiedenen Faktoren erkennbar, die im Folgenden aufgeführt werden: Das Flussdelta des Amu-Darja war periodisch über-schwemmt, Schilfwald war vorhanden, außerdem gibt es eine noch intakte Fischerei und die dazugehörige Indust-rie. Salzausblühungen sind nur an wenigen Stellen vor-handen, die Sandwüste ist stabil durch die vorhandenen Saksaulsträucher. Der Aralsee hatte einen Salzgehalt von 10 g/l. Ab den 1960er-Jahren begann der Aralsee allmählich zu verlanden. Die Auswirkungen der Verlandung sind in der Karte von 2006 erkennbar und werden im Folgenden beschrieben: Durch die Abnahme des Wasserstandes hat sich auf dem ehemaligen Areal des Sees Staunässe mit Salzausblühungen gebildet. Das Flussdelta ist durch den fehlenden Zufluss trocken gefallen. Die Sandwüste öst-lich des Aralsees ist auf Grund von zerstörter Vegetation instabil geworden. Dadurch kommt es zur Wanderung von Sanden. Die Desertifikation im Gebiet des Aralsees hat eingesetzt. Das gesamte Bewässerungsland entlang der Flüsse Amu-Darja und Syr-Darja hat Schäden durch Versalzung erlitten. Im Südwesten des Aralseegebiets ist der Sarykamysch See entstanden, dies ist ein Drai-nage See, der seinen Zulauf aus den Entwässerungska-nälen des Bewässerungsbaulandes, als Auffangbecken für das Salzausschwemmungswasser, erhält. Damit der stark salzige Boden überhaupt bewirtschaftet werden kann, muss das Salz erst einmal zu Beginn der Anbau-phase ausgeschwemmt werden, genau dieses Draina-gewasser fließt in die Sarykamysch Senke, wo mittler-weile ein See entstanden ist Das durch die Verlandung wüst gefallene Gebiet wird Aralkum genannt. Die Ursachen für die Verlandung gehen teilweise aus der Karte hervor. Ein starker Aus-bau des Bewässerungsfeldbaus zur sowjetischen Zeit ist anhand der Karten erkennbar, vergleicht man das Ge-biet von 2006 mit dem von 1960 (grüne Signatur) ist ein Flächenzuwachs erkennbar. Durch den Ausbau des

Bewässerungsfeldbaus ist der Wasserverbrauch enorm angestiegen, weshalb der Zufluss durch die beiden Flüsse Amu-Darja und Syr-Darja stark gesunken ist (siehe Kästen in den Karten). Es wurde fast ausschließ-lich Baumwolle angebaut, dies ist nur indirekt aus der Karte, anhand der Baumwolle verarbeitenden Industrie abzulesen. Dadurch wurden die Böden stark ausgelaugt, dies erforderte wiederum einen hohen Einsatz von Dün-gemitteln. Gleichzeitig wuchsen auch die Zahl der Wild-kräuter und damit der Auftrag von Herbiziden, Pestiziden und Giftstoffen. Dies wiederum hatte eine Verschmut-zung des Bodens und der Gewässer zur Folge, welches nicht in der Karte aufgeführt wurde. Die Verlandung des Aralsees führte nicht nur zu einer ökologischen Krise, sondern auch zu einer sozialen, die in der Karte nicht dargestellt ist. Durch den hohen Ein-trag an toxischen Stoffen (Herbizide, Pestizide, etc.) in das Grundwasser, den Fluss und den Aralsee gelangten durch das Trinkwasser die toxischen Stoffe in die Körper der dortigen Bevölkerung. Die Krankheitsraten nahmen deutlich zu. Vor allem Infektionskrankheiten des Magen- und Darmtrakts sind häufig, aber auch Erkrankungen der Atmungsorgane, Krebsleiden, Missgeburten und die Kindersterblichkeit nahmen deutlich zu. Die Regierungen der Nachfolgestaaten der Sowjetunion Usbekistan, Turkmensistan und Kasachstan haben 1992 die Region zum Notstands- und Katastrophengebiet erklärt. Mittlerweile ist die gesamte Industrie am Aus-sterben und die Bevölkerung wandert ab (siehe Karte 134.1 ). Einsatz im Unterricht Ein zentrales Thema für den Unterricht ist die Auswir-kungen durch falsches wirtschaftliches Handeln des Menschen auf Natur, Bevölkerung und Wirtschaft. Die Themen wie „globale Problemfelder“, „nachhaltige Entwicklung“ und „wirtschaftliches Handeln und dessen Raumwirksamkeit“ können an dem bekannten Beispiel behandelt werden. Damit die Schülerinnen und Schüler die Zusammenhänge verstehen und beurteilen können ist es wichtig, dass Kenntnisse über die klimatischen Bedingungen in Wüsten, bzw. aride Bedingungen, das Problem der Bodenversalzung durch Verdunstung und die Desertifikation vorhanden sind. Da in dieser Karte geographische Zusammenhänge gefragt sind und ein vernetztes Denken, sollte den Schü-lerinnen und Schülern zu Beginn erst einmal klar werden in welcher klimatischen Zone der Aralsee liegt und wa-rum er dort überhaupt vorkommt. Mit Hilfe der Karte 218.1 können die Schülerinnen und Schüler das Klima der Aralseeregion herausfinden. Anhand der physischen

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Nordasien: Grenzen landwirtschaftlicher Nutzung

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Karte Nord- und Zentralasiens 130/131 ist es einfach festzustellen, dass der See in seiner Beckenlage durch zwei Fremdlingsflüsse gespeist wird. Danach können die Schülerinnen und Schüler in Part-nerarbeit zunächst das Gebiet des Aralsees von 2006 mit dem von 1960 vergleichen, damit die Veränderungen deutlich werden. Zum Einstieg in diese Thematik bietet sich ein Bildvergleich früher und heute, oder eine Satelli-tenaufnahme früher und heute Online-Link , an. Nach-dem die Schülerinnen und Schüler durch diesen Einstieg motiviert sind, können sie Aufgabe 5 bearbeiten. Des Weiteren können die Schülerinnen und Schüler die in den Karten sichtbaren Veränderungen in eigenen Wor-ten fassen. Diese Vorgehensweise eignet sich unter anderem dazu das Interpretieren von Karten und insbe-sondere das Nutzen der Legende zu vertiefen. An-schließend können anhand der Karte die Ursachen für die Verlandung erarbeitet werden. Hierfür kann von Seiten der Lehrkraft eine Information zum Baumwollan-bau und des damit verbundenen hohen Wasser-verbrauchs als zusätzliche Hilfe bereitgestellt werden. Des Weiteren können die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Lösungsstrategien entwickeln und diese der Klasse präsentieren. Im Anschluss an die Kartenarbeit könnte als Hausaufga-be eine Internetrecherche zum Aralsee stattfinden, um Informationen zu den sozialen Auswirkungen, die nicht aus der Karte hervorgehen, zu erhalten. Als Ausgangs-punkt für die Internetrecherche kann der Online-Link oder auch Wikipedia genutzt werden. Arbeitsaufträge zur Auswahl 1. Finde mit der Karte 218.1 heraus, welches Klima in der Region des Aralsees herrscht. 2. Finde mit Hilfe des Klimadiagramms von Aralsk und Tschimbai die klimatischen Bedingungen in dieser Regi-on heraus. Die Klimadiagramme sind unter dem Online-Link zu finden. 3. Begründe das Vorkommen des Aralsees in dieser Region. Nimm die Karten 218.1 und 130/131 zu Hilfe. 4. Vergleiche die Daten zum Aralsee von 1960 und 2006. 5. Vergleiche die Region des Aralsees von 1960 und 2006. Berücksichtige hierbei folgende Punkte: Vegetati-on, Landnutzung, Industrie und die Entwicklung des Sees. Erstelle hierzu eine Tabelle. 6. Erkläre die Entstehung von Schäden durch Versal-zung im Bewässerungsland. 7. Erläutere die Zusammenhänge die zur Verlandung des Aralsees geführt haben. 8. Erkläre warum 2006 die Industriestandorte am Aral-see als „sterbend“ bezeichnet werden. 9. Entwickeln Sie Lösungsvorschläge zum Aralsee-Syndrom. 10. Eine Lösungsstrategie zur Bekämpfung des Aralsee-Syndroms kam von Chamraev, einem Wissenschaftler von der Akademie der Republik in Usbekistan. Er wollte Wasser aus dem Indus in den Amu-Darja umleiten. Hierzu soll ein 560 km langer Kanal gebaut werden. Beurteile das Bauvorhaben.

Lösungsvorschläge 1. Der Aralsee liegt in den Halbwüsten- und Wüstenge-bieten der gemäßigten Zone [6]. In diesem Bereich herrscht ein winterkaltes Wüstenklima mit fast ganzjährig ariden Verhältnissen. Es gibt nur vier humide Monate (Dezember – März). 2. In der Region herrschen aride Bedingungen, da so-wohl in dem Klimadiagramm von Aralsk als auch von Tschimbai die Temperaturkurve fast das gesamte Jahr über, über der Niederschlagskurve liegt. Ausschließlich in den Wintermonaten (November und Februar) liegt die Niederschlagskurve über der Temperaturkurve. Insge-samt ist der jährliche Niederschlag sehr niedrig (Aralsk 102 mm, Tschimbai 89 mm). Die Temperaturamplitude ist sehr hoch, was auf ein kontinental geprägtes Klima hinwiest. Die winterliche Durchschnittstemperatur er-reicht Minusgrade und die sommerlichen Durchschnitts-temperaturen liegen über 20 °C. 3. Das Vorhandensein eines Sees trotz arider Bedin-gungen in dieser Region, ist nur dadurch zu erklären, dass sein Zufluss aus einer Region außerhalb dieses Gebietes gespeist wird. In der Karte 130/131 ist zu sehen, dass die beiden Zuflüsse des Aralsees Amu-Darja und Syr-Darja aus einem Gebirge im Südosten entspringen. Der Amu-Darja wird aus dem Gebiet des Hindukusch und des tadschikistanischen Gebirge ge-speist und der Syr-Darja aus dem Tadschikistanischen und Kirgisistanischen Gebirge. Nur im Winter erhält der Aralsee Wasser durch Niederschläge. 4. 1960 war der Aralsee mit einer Größe von 68,9 km2 deutlich größer als 46 Jahre späte. Einhergehend mit der Abnahme der Seegröße, sank auch das Wasservo-lumen. 1960 betrug dieses noch 1 083,0 km3, 2006 nur noch 105,36 km3. Durch den Verlust an Wasservolumen und Seegröße stieg die Salzkonzentration um das fünf-fache an. Der Zufluss lag 1960 noch bei 64,1 km3 Was-se. 5. Vergleich der Aralseeregion zwischen 1960 und 2006: Vegetation: Im Flussdelta des Amu-Darja wuchs 1960 noch ein Schilfwald („Tungai“), Im Osten des Aralsees erstreckte sich damals eine stabile Sandwüste mit Sak-saulsträuchern. In der Karte von 2006 ist die Vegetation zerstört, es kommt zur Destabilisierung der Sandwüste und einer Wanderung der Sande. Das noch 1960 perio-disch überschwemmt Flussdelta des Amu-Darja ist 2006 trocken gefallen. Landwirtschaft: Der Flächenanteil des Bewässerungs-lands hat entlang des Amu-Darja und des Syr-Darja zwischen 1960 bis 2006 zugenommen. Deutlich ist dies westlich von Chodscheil zu sehen. 1960 war das Be-wässerungsland noch in Takt, die Karte von 2006 zeigt, dass das Bewässerungsland Schäden durch Versalzung aufweist. Die Entwicklung des Aralsees zeigt eine beeindruckende Veränderung. Der Aralsee ist zwischen 1960 und 2006 extrem in seiner Größe geschrumpft. 1960 war der Aral-see noch ein zusammenhängender See. Durch den Rückzug des Wassers haben sich zwei Seen gebildet, der kleine Aralsee im Norden und der große Aralsee

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südlich davon. Die 1960 im Aralsee vorkommenden Inseln „Vosroschdenia, Barsa-Kel´mes und Kokaral-Insel“ sind 2006 an das Festland angebunden. Das Gebiet, welches ehemals von Wasser bedeckt war, ist gekennzeichnet durch Staunässe mit Salzausblühungen. Industrie: Die gesamte Fischindustrie und der Fischfang ist im Zuge des Verlandungsprozesses eingegangen. 1960 waren entlang des Amu-Darja in den Orten Chod-scheili, Nukus, Taschaus und Urgantsch viele Industrie-betriebe ansässig. 2006 sind es deutlich weniger. Die noch existierenden Industriestandorte werden in abseh-barer Zeit schließen. 6. Die Entstehung von Versalzungsschäden im Bewäs-serungsland hängt eng zusammen mit den klimatischen Bedingungen der Region und der agrarwirtschaftlichen Nutzung des Bodens. In der Region herrschen aride Bedingungen, weshalb eine Kultivierung nur durch Be-wässerung möglich ist. Es wir vorwiegend Baumwolle angebaut, die sehr viel Wasser benötig. Durch die Be-wässerung sickert Wasser in den Boden, welches durch das strahlungsintensive Klima wieder verdunstet. Dabei kommt es zum kapillaren Aufstieg des Wassers und damit werden Bodensalze an die Bodenoberfläche be-fördert. Diese treten an der Bodenoberfläche aus. 7. Der Aralsee liegt in einem ariden Gebiet, weshalb der jährliche Wasserverlust über die Verdunstung sehr hoch ist. Ursprünglich wurde diese durch die beiden Flüsse (Syr-Darja und Amu-Darja) ausgeglichen. Jedoch ist durch den intensiven Bewässerungsanbau die Wasser-menge der Zuflüsse stark zurückgegangen. Zwischen 1960 und 2006 nahm das Bewässerungsland an Fläche zu. Da die jährliche Verdunstungsrate über der Zufluss-rate lag, war damit eine Abnahme des Wasservolumens verbunden und damit eine einhergehende Verlandung des Aralsees. Dies kann durch Zahlen belegt werden. Im Jahr 1960 betrug der Zufluss noch 64,1 km3 und die Verdunstung lag bei 66,1 km3. Der Verlust über Ver-dunstung war nahezu ausgeglichen. Doch 2006 lag die jährliche Zuflussrate weit niedriger, die Verdunstungsra-te deutlich über der Zuflussrate. Die Abnahme des See-volumens geht weiter und damit auch die Verlandung. 8. Der Niedergang der Industrie ist eng verbunden mit der dortigen Bodenversalzung und den daraus resultie-renden negativen Folgen für den Primärsektor. Durch die zunehmende Bodenversalzung in den Anbaugebie-ten, geht der Ertrag zurück. Die Anbaufrüchte, vor allem Baumwolle wurde in der dortigen Industrie direkt verar-beitet. Zudem wurden in der Region Landmaschinen für den Primärsektor produziert. Durch die Abnahme der landwirtschaftlichen Produktion sinkt die Nachfrage an Landmaschinen und das verarbeitende Gewerbe erhält Einbußen. Im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Primärsektors stirbt allmählich die ansässige Indust-rie. 9. Bei der Lösung des Aralseeproblem geht es im We-sentlichen darum, die Bewässerung einzuschränken, damit die Hauptzuflüsse wieder mehr Wasser führen und das Seevolumen langsam wieder steigen kann. Außer-dem sollten Maßnahmen gegen die Bodenversalzung ergriffen werden, damit das Land auch in Zukunft bewirt-

schaftet werden kann. Zunächst sollte die flächenmäßi-ge Ausdehnung des Bewässerungslandes stark redu-ziert werden und nur an wenigen Stellen ein Anbau erlaubt sein. An diesen Stellen könnte der versalzte Boden abgetragen werden, um wieder höhere Erträge zu erzielen. Gleichzeitig sollte die Bewässerungsart geändert werden, indem diese den klimatischen Verhält-nissen angepasst wird. Vor allem sollte ein geeignetes Drainagesystem entwickelt werden, damit der Saryka-mysch See (im Südosten) nicht noch größer wird und der Wasserverlust gering gehalten wird. Mögliche Lösungsstrategien für eine Bewässerung mit geringerem Wasserverbrauch: – Anbau von Pflanzenarten, die einen geringeren Was-

serverbrauch aufweisen, d.h. angepasste. Pflanzen. – Bewässerung bei Nacht, Verdunstung ist geringer. – Tröpfchenbewässerung, d.h. eine gezielte Bewässe-

rung direkt an der Wurzel, dadurch ist der Wasser-verbrauch sehr gering und damit die Bodenversalzung durch kapillaren Aufstieg des Wassers eingeschränkt.

– Bewässerung von unten. Hier verlaufen die Bewässe-rungssysteme unterhalb der Wurzelballen, wodurch der kapillare Aufstieg reduziert wird.

– Bewässerungsfeld mit Sandauflage. Innerhalb der Sandfläche ist der kapillare Aufstieg des Wassers nicht möglich.

Eine Kombination der Lösungsvorschläge ist am effek-tivsten. Würden die Lösungsvorschläge umgesetzt wer-den, könnte sich die Region jedoch nur sehr langsam erholen. 10. Diese Lösungsstrategie ist aus verschiedenen Grün-den nicht sinnvoll: – Der Kostenaufwand für den Bau einer Wasserpipeline

wäre zu hoch, die Gelder können sinnvoller eingesetzt werden, wie zur Verbesserung des Bewässerungssys-tems.

– Das eigentliche Problem, würde nicht behoben wer-den.

– Die Folgen für das Ökosystem entlang des Indus sind nicht absehbar. Es wäre nicht aus zu schließen, dass die Problembehebung mit einer neu entstehenden ö-kologischen Katastrophe in der Indusregion einherge-hen würde.

– Die Wasserpipeline würde durch eine politisch instabi-le Region (Pakistan, Afghanistan) führen.

– Pipeline ist sehr lang und bedürfte einer intensiven Wartung.

– Das Wasser vom Indus würde zunächst in den Amu-Darja eingeleitet, ob dadurch der Zufluss für den Aral-see steigen würde ist nicht sichergestellt, da durch die Bewässerung entlang des Amu-Darja viel Wasser schon im Voraus verloren geht. Mit dem Projekt müss-te eine Aufklärung der dortigen Bevölkerung einher-gehen.

Literatur E. Giese: Die ökologische Krise der Aralseeregion: Ur-sachen, Folgen, Lösungsansätze. 1997, GR 49 H.5 R. Létolle und M. Mainguet: Der Aralsee. Eine ökologi-sche Katastrophe. 1996

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Burg, Schloss

Burgruine, Schlossruine

Kirche, Kloster

Kirchenruine, Klosterruine

Ruinenstätte

Höhle

Denkmal

sonstige Sehenswürdigkeit

Nationalpark

Sehenswürdigkeiten

Staatsgrenze

umstrittene Grenze, Waffenstillstandslinie

Grenze eines Bundesstaates,

Verwaltungsgrenze

Staat

Hauptstadt ist unterstrichen

abhängiges Gebiet mit Selbstverwaltung

Bundesstaat bzw. Verwaltungsgebiet

Hauptstadt ist gerissen unterstrichen

Lomé

Grenzen

Färöer

AlaskaJuneau

TOGO

über 5 000 000 Einwohner

1 000 000 - 5 000 000 Einwohner

500 000 - 1 000 000 Einwohner

100 000 - 500 000 Einwohner

unter 100 000 Einwohner

dicht bebaute Siedlungsfläche

Ortsteil

Oasensiedlung

Orte

2803

Landschaftsübersichten

Inlandeis, Gletscher

Tundra, Hochgebirgsvegetation

Waldtundra (Übergangszone von

baumloser Tundra zu Nadelwald)

nördlicher Nadelwald (Taiga)

Kalte Zone

Gemäßigte Zonedichter, hochstämmiger Wald

Heide

Steppe, trockenes Grasland

trockenes Nadelgehölz

Subtropische Zonesommertrockener Wald am Mittelmeer

sommerfeuchter Buschwald, Gestrüpp

sommertrockenes Gehölz, Hartlaubgehölz

trockener Buschwald

Halbwüste und Wüste

Tropische ZoneDornsavanne (Grasland und Dornstrauchgehölz)

Trockensavanne (Grasland und Trockenwald)

Feuchtsavanne (Grasland und Savannenwald)

tropischer Regenwald

feuchter Monsunwald

Mangrove

Kulturland

Meereständig vereistes Polarmeer

im Winter vereistes Meer

nur gelegentlich vereistes Meer

Vorkommen von Eisbergen

Schelfeis in der Antarktis

Eisdicke (in m)

kaltes Auftriebswasser

Meeresströmung, kälter als die Umgebung

Meeresströmung, wärmer als die Umgebung

schiffbarer Fluss über 600 t Tragfähigkeit

wichtiger schiffbarer Kanal

über 600 t Tragfähigkeit

Schifffahrtskanal

Staustufe, Schleuse

Stausee, Staudamm

Kanal zur Bewässerung oder Entwässerung

Wasserleitung

VerkehrswegeFährverbindung

Eisenbahn, Hauptstrecke

Eisenbahn, Nebenstrecke

Autobahn, Autobahn im Bau

Hauptverkehrsstraße

Pass, Tunnel

Flughafen

Seehöhe über dem Meeresspiegel (in m)

Meerestiefe, Seetiefe (in m)

periodischer See

Sumpf, Moor

periodisch überschwemmtes Land

Salzsee, Salzpfanne

874

320

Fluss

Wasserfall, Stromschnelle

periodisch Wasser führender Fluss

trockenes Flussbett (Wadi)

Küsten, Flüsse, SeenKorallenriff

Sandbank, Watt,

Küstendüne

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Inlandeis, Gletscher

Höhenschichten

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Physische Karten

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■ Übersichten

■ Physische Karten

■ Thematische Karten

■ Modell-Grafiken

1. Auflage 1 8 7 6 5

| 13 12 11 10

Alle Drucke dieser Auflage sind unverändert und können im Unterricht nebeneinander verwendet werden. Die letzte Zahl bezeichnet das Jahr des Druckes.Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Fotomechanische oder andere Wiedergabeverfahren nur mit Genehmigung des Verlages.© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2007. Alle Rechte vorbehalten. www.klett.de

Haack® ist eine eingetragene Marke der Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart.

Assistenz bei der Kartenredaktion: Andreas Hempel, Jena; Dagmar Hengelhaupt, Suhl; Wolfgang Schaar, Stuttgart; Katharina Schmidt, LeipzigBeratung zur Konzeption: Jens Fischer, Eisenach; Peter Köhler, Riechheim; Dr. Klaus Kremb, Winnweiler; Prof. Dr. Eberhard Kroß, Bochum; Dietmar Wagener, HofgeismarKartographische Mitarbeit: Ing.-Büro Müller und Richert GbR, Gotha

Hergestellt in der Klett-Perthes Kartographie:Leitung: Ulrich KnippertKonzeption: Stefan WagnerRedaktion und Bearbeitung: Dr. Ulrich Hengelhaupt; Peer Janson; Markus Koch; Herwig Lendl; Gabriele Löffel; Lars Pennig; Walter Scivos

Gestaltung: Stefanie Kaufhold, BerlinUmschlaggestaltung: Künkel und Lopka, HeidelbergDruck: Firmengruppe APPL, aprinta druck, WemdingBindung: Firmengruppe APPL, m. appl, Wemding

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Der Haack Weltatlas

ArbeitsheftTopographische Übungen Deutschland

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2. Topographie lernen

ArbeitsheftKartenlesen

Orientierungs­raster aufbau en und verdich ten können

zielgerichtet und aufgabenbezogen navigieren können

3. Themen erschließen ArbeitsheftMethodischLernen

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4. Wissen übertragen und anwenden

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1. Den Atlas kennen lernen

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