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GEMÜSEBAU IN SALZBURG SALATE IN WIES EFFIZIENTE SPRITZTECHNIK 2010 17. JAHRGANG DAS FACHMAGAZIN FÜR GEMÜSEBAU IN ÖSTERREICH 5 P. B. B. ERSCHEINUNGSORT: WIEN VERLAGSPOSTAMT: 4070 EFERDING 02Z032729 M WWW.BGVOE.AT Kartoffelzeit 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:52 Uhr Seite 1

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GEMÜSEBAU IN SALZBURG

SALATE IN WIES

EFFIZIENTE SPRITZTECHNIK

2010 17. JAHRGANG DAS FACHMAGAZIN FÜR GEMÜSEBAU IN ÖSTERREICH5

P. B. B. ERSCHEINUNGSORT: WIENVERLAGSPOSTAMT: 4070 EFERDING 02Z032729 M

WWW.BGVOE.AT

Kartoffelzeit

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2 GEMÜSEBAUPRAXIS

DAS MUSS GESAGT WERDENINHALT

Standard und Außenseiter

Massenträger gegen Extravaganz –der Austrosaatzwiebeltag bewies,dass Zwiebel nicht gleich Zwiebel ist

Walser Gemüse

Gemüsebau in Salzburg ist vor allemauf den fruchtbaren, durchlässigenBoden in Wals konzentriert

Vitaminstoß oder geschmacklos?

Die Vielfalt an Salaten und Blattge-müsen stand am Salattag in Wies imMittelpunkt

Marokko – Fachreise des BGV

Vom 28. Februar bis 7. März könnenSie mit dem BGV ins faszinierendeMarokko reisen

Irlands weiße Kartoffeln

Kartoffel-Genbank, weiße Sortenund beeindruckender Anbau, Irlandist ein ganz spezielles Kartoffelland

Rückstände verringern

Neue Spritztechniken machen esmöglich, die Rückstandsrisiken zusenken

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Foto:van

Sorgen

ZUM TITELBILDFür die zweireihige Kartoffelernte auf nassen irischenBöden ist dieser Gigant auf der einen Seite mit Rau-penbändern, auf der anderen Seite mit Riesenrädernausgestattet

Ein Tag für unser Lieblingsgemüse –Der Tag der Paradeiser

Am 8. 8. 2010 fand heuer zumzweiten Mal der Tag der Para-deiser in Österreich statt.Geboren von der AMA, wirdnun jährlich das Lieblingsge-müse der Österreicher gefeiert.

Dieses Jahr feierten wir in derSteiermark, wo dieses beliebteSommergemüse von Graz bisin die südöstlichen Regionenauf traditionelle Weise kulti-viert wird. Als drittgrößtesAnbaugebiet Österreichs erfüllt mich dasmit Stolz. Etwa 5.000 bis 6.000 Tonnendieser g’schmackigen Sommerfrucht rollenpro Jahr aus der Steiermark auf die Konsu-menten zu. Etwa 90 Prozent unserer Para-deiser wachsen noch in der Erde, vorwie-gend im Folientunnel, im kleineren Aus-maß im Glashaus. So wie auch in anderenGemüse- und Zierpflanzenkulturen setzenwir in den letzten Jahren vermehrt Nütz-linge in der Paradeiserproduktion ein, vorallem die Erzwespe gegen die Weiße Fliege.Seit 2005 bietet die Landwirtschaftskam-mer Steiermark Nützlingsberatung an. Dieregelmäßige Betreuung unserer engagiertenNützlingsberaterinnen wird sehr positivangenommen.Vorwiegend runde Paradeiser werden hierproduziert, aufgrund steigender Nachfrageverstärkt auch aromatische Rispenparadei-ser oder die praktischen Cherry- undCocktailparadeiser. So sind sie bei unse-ren Direktvermarktern zunehmend inunterschiedlichen Formen (oval, birnenför-mig, …) und Farben (grün, gelb, orange)erhältlich.Ich finde den Tag der Paradeiser eine guteIdee. Es ist gut, die Möglichkeit zu haben,das Produkt, die Produktion und die Viel-falt dem Konsumenten zu vermitteln. Eshat mich gefreut, gemeinsam mit den Ver-treterInnen der AMA dieses schmackhafteGemüse zu präsentieren. Das angenehmegemeinsame Gestalten führte aus meinerSicht zu einem fruchtenden Ergebnis. Einebundesweite Zusammenarbeit nach demBeispiel „Tag der Paradeiser“ wäre in vie-len Bereichen wünschenswert. Nur so kön-nen wir kosteneffizient eine gute Wahrneh-mung bei den Konsumenten erreichen.

Nach wie vor bin ich über-zeugt, dass ein gemeinsamerMarktauftritt unter „Gemü-se aus Österreich – natürlichmit AMA-Gütesiegel“ unsnational und vor alleminternational sehr viel brin-gen würde. An dieser Stelleein herzliches Danke an dieAMA Marketing, im Beson-deren an Frau Mag. Silber-bauer und ihr Team, dieengagiert und professionell

mit uns dieses Projekt realisierten.Wir feierten diesen Tag mit LandwirtIn-nen, Vermarktern und VertreterInnen derAMA, der Landwirtschaftskammer, Presseund der Politik: Im Thermenland der Süd-oststeiermark besuchten wir den BetriebUrlmüller, der für die Sortenvielfalt seinerParadeiser bekannt ist. Die Presse hatte dieMöglichkeit, bei einer Betriebsbesichtigungdie Welt der Paradeiser näher kennen zulernen. Die bunte Sortenvielfalt beein-druckte, sie wurde aber nicht alleine beiden Sorten sichtbar. Geschmackvoll vorbe-reitet gab es am Betrieb Schmankerln ausder innovativen Produktpalette der Url-müllers. Süß, pikant – nichts fehlte. Inspi-riert von den Möglichkeiten des Paradies-apfels ging es weiter in das Rogner BadBlumau. Die von Hundertwasser gestalteteTherme bot uns ein angenehmes Ambientefür einen informativen Abend rund um dievielen Facetten der Paradeiser. Die Diskus-sion mit Experten, die Sortenpräsentationdes Betriebes Urlmüller, Verkostung,Gewinnspiel, Köstlichkeiten rund um denParadiesapfel ergänzten sich perfekt. DasKüchenteam des Rogner Bad Blumaubewies einmal mehr, dass man aus Para-deisern mehr als nur Salat zubereitenkann.

Der Tag bewies es: Ob für den Gaumen,die Produktion, das Angebot oder die Viel-falt; dieses Gemüse – so einfach, rot undrund – bedarf doch beachtlicher Bewunde-rung.

LKR Friedrich RauerObmann Landesverband Steirischer

Gemüsebauern

Foto:JürgenChristandl

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3GEMÜSEBAUPRAXIS

VERBAND

Anlässlich der Agraria 2010 in Wels/OÖtagten die Vertreter der Bundesländer inder Messestadt. Wichtige aktuelle Fragenund Themen, unter anderem die Auslän-derbeschäftigung in der Landwirtschaft,das Thema Nachhaltigkeit, die GAP-Reform nach 2013 und noch vieles mehrwurden von den Funktionären und denGemüsebaureferenten beraten undbeschlossen. Präsident

Vorstand desBundesGemüsebau-VerbandesÖsterreichs tagtein Wels

Paradeiser-Hochsaison

Foto:B

GV

Foto:AMA

Der Obmann der steirischen Gemüsebauern, Fritz Rauer, der Präs. der LKÖ, Gerhard Wlodkowski und Ing. Ste-fan Hamedinger, Geschäftsführer des BGV, präsentieren paradeisische Hochsommerfrüchte

Mitten im Hochsommer, am 8. August,wurde auch heuer wieder in Zusammen-arbeit mit der AMA in der Steiermarkder Tag der Paradeiser gefeiert.

Der Paradeiser ist definitiv ein geliebtesKind des Hochsommers. Zwischen Maiund August werden mit Abstand die mei-sten Paradeiser verkauft. Der Pro-Kopf-Jahres-Verbrauch lag 2008/2009 bei rund25 kg. Die Wiener gaben im Jahr 2009mit € 15,20 pro Kopf am meisten fürParadeiser aus, die Vorarlberger mit

€ 10,50 am wenigsten, in der Mitte dieSteirer mit € 11,40 pro Kopf.Im Burgenland, Wien und Steiermark istes am „paradeisischsten“. Rund 41.500Tonnen wurden 2009 in Österreich auf172 Hektar geerntet. Einen großen Anteildaran hat das sonnige Burgenland miteiner Fläche von 58 ha, auf denen rund13.850 Tonnen geerntet werden. AufPlatz zwei folgt Wien mit 45 ha(fast 15.000 Tonnen) und dann die Stei-ermark mit 37 ha Paradeiseranbaufläche(ca. 5.000 Tonnen).

„Gerade heuer im Internationalen Jahrder Biodiversität wollen wir dem Para-deiser in ganz besonderer Weise huldi-gen. Es gibt wohl kaum ein Gemüse aufder Welt, das die Natur in vielfältigerenFormen und Farben erschaffen hat wiediesen paradiesischen Kraftspeicher. DerParadeiser ist in jeder Hinsicht ein echterWunderknabe, was auch die Vielfalt inder Zubereitung betrifft. Kein Wunderalso, dass er so gut wie Everybody’s Dar-ling ist“, erläutert Mag. Karin Silberbauer,AMA-Managerin für Obst&Gemüse.„Ein Freudentag für die steirischen Para-deiser-Produzenten“, freut sich der Präsi-dent der österreichischen und steirischenLandwirtschaftskammer, Gerhard Wlod-kowski. „Ich bin stolz auf diese Produ-zenten. Sie kultivieren dieses beliebteSommergemüse in Folientunnels undernten von Juli bis Oktober im Schnitt5.000 Tonnen. Neben den sonnengereif-ten losen, runden Paradeisern bevorzu-gen die Steirerinnen und Steirer zuneh-mend die aromatischen Rispenparadei-ser. Besonders beliebt sind auch dieCherry- und Cocktailparadeiser aus derSteiermark.“

Der Vizepräsident der Steirischen LK,Johann Resch, ergänzt: „Immer mehrsteirische Produzenten verzichtenweitgehend oder zur Gänze auf chemi-schen Pflanzenschutz – sie setzen aufNützlinge als natürliche Gegenspieler derSchädlinge.“ Die steirische LK forcierediesen Weg auch in der Beratung derBetriebe. AMA/MvS-M

Rohringer und GF Ing. Hamedingerluden anschließend noch zum Besuchder Genusswelten ein, wo man sich auchüber den Werbe- und Informationsauf-tritt der OÖ Gemüsebauernvertretunginformieren konnte.

Ein gemeinsames Foto beim Gemüse-Blickfang, welcher von der OÖ ObfrauKR Gabriele Wild-Obermayr arrangiertwurde, durfte da natürlich nichtfehlen.

BGV

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4 GEMÜSEBAUPRAXIS

ZWIEBEL

Im Sortenversuch von Austrosaat wett-eiferten die Zwiebeln um Frühzeitigkeit,Schossfestigkeit, Trockenresistenz, guteSchaleneigenschaften und nicht zuletzt,hohe Erträge. Bis zu 80 Tonnen wohlge-formter runder Zwiebeln liefern dieseSorten zu verschiedenen Erntezeitpunk-ten unter Umständen. Dagegen haben dieAußenseiter von vornherein das Nach-sehen, haben dafür aber anderes zu bie-ten: Extravaganz. Um der Übermacht derkugeligen gelben oder braunschaligenZwiebeln etwas entgegenzusetzen, mussman schon Besonderes zu bieten haben:Schärfe, Röte, Schlankheit.

Röte

Wiro, die Rote von Austrosaat mit sehrstarkem Wurzelsystem, zeigte sich denBedingungen im Laaer Becken gut ange-passt:, ertragreich mit vielen wohlge-formten, großen Zwiebeln, eindrucksvollrot und zur Ernte Beginn Septemberbereits mit guter roter Innenfärbung. DasRot von Red Tide F1, als echte Rijnsbur-ger sehr schossresistent und lange lager-fähig, leuchtet außen intensiv bis ins Vio-lett, innen wird sie während der Lage-rung schöne rote Ringe zeichnen. RedTide F1 gehört eher in Bewässerungsge-biete, denn mit regelmäßigen Wasserga-ben bringt sie hohe Erträge. Etwas abwei-chend gefärbt im Rotsegment, nämlichhellrot bis rosa, ist Rosita F1, die sehrgroße Zwiebeln bildet (Foto Mitte), dienicht langfristig lagerbar sind.

Schärfe und Schlankheit

In Schlankheit unübertroffen: die Schin-kenzwiebeln (Foto Mitte rechts). DerName lässt eigentlich große Kalibererwarten, aber von vollendeter Schlank-heit sind sie, sodass sich ganz einfachviele einheitliche Zwiebelringe von ihnenschneiden lassen. Außerdem machensie Eindruck mit (tränentreibender)Schärfe.

Massenträger

Ob Hybrid- oder alte Landsorten, selbst-verständlich entwickelt sich an einemZwiebeltag in Unterstinkenbrunn eineDiskussion über dieses Thema. Josef

Pamperl senior, der „Versuchsausführer“,erklärt, warum sie mit der Saatgutpro-duktion aufgehört haben: „Viel Arbeitsteckt darin, aber die Erträge und dieZwiebelgrößen der lokalen Sorten sindsehr wechselhaft. Es gibt im Ort nocheinige Zwiebelanbauer im Verein Bauern-saat, die selbst Saatgut produzieren undsomit alte Sorten erhalten. Und erfreuli-cherweise hat die Arche Noah wichtigeErhaltungsarbeit übernommen. So kön-nen wir uns auf ertragssichere Hybrid-sorten konzentrieren, die ohne Bewässe-rung zufrieden stellen.“ Josef juniorergänzt: „Unser spezielles Produkt sindgeschälte Zwiebeln. Für die Schälmaschi-ne sind einheitliche Größen optimal.Möglichst gleichmäßiger Feldaufgang inunserem Trockengebiet ist beispielsweiseeine unserer Anforderungen, denn Kali-ber über 10, die bei lückigem Bestandentstehen, kann die Schälmaschine kaumverarbeiten. Für uns ist Carlos F1 derzeiteine wirtschaftliche Sorte. Bis zum Zwie-belhals hat sie eine gute Füllung, optimalzum Schälen, und im Vorjahr war sie beiuns sehr gut lagerfähig. Mitten im Som-mer haben wir die letzten erst ausgela-gert, von guter Qualität.“

Andere setzen eher auf die frühere SpiritF1, andere wieder auf die Amerikaner xSpanier-Kreuzung Crocket F1 oderwegen ihrer guten Schaleneigenschaftenauf die großfallende, bronze leuchtendeMedeo F1 oder auf die mehltauresistenteYankee F1. Die Neue Moondance F1

wird sich als Schälzwiebel beweisen, daKaliber bis 10 ihre Spezialität sind. AmZwiebeltag konnte das alles begutachtet,bewertet und miteinander diskutiert wer-den.

Monika van Sorgen-Merholz

Standard und AußenseiterSherman, Talon, Calibra, Gunnisonim Vergleich mit den anderen Hybri-den Mustang, Spirit, Rawhide oderCrockett, auf unglaublich schwarzenBöden in Unterstinkenbrunn zeigtensie mit mehr als 20 Zwiebelsortenihre Eigenschaften im Trockenge-biet, das dieses Jahr gar nicht sotrocken war.

Bild oben: Nahezu 30 Zwiebelsorten stellten sich am Zwiebeltag in Unterstinkenbrunn der kritischenBeurteilung – Bild rechts: Familie Pamperl nahm die Mühe des Sortenversuchs gerne auf sich Fo

tos:vanSorgen

Standard und Außenseiter, Massenträger gegenExtravaganz, Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel

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6 GEMÜSEBAUPRAXIS

SALZBURG

Das Walser Gemüseland ist heute daswichtigste Gemüseanbaugebiet im Bun-desland Salzburg. Genau genommenhandelt es sich hier um das Land im Süd-westen von Salzburg, zwischen demUntersberg und der Mozartstadt.Die Gegend ist für den Gemüseanbaubesonders gut geeignet, weil die Böden inder Regel leicht und durchlässig sind.Südföhn, genügend Sonne und zumeistauch ausreichend Regen oder zumindestdas ausreichend vorhandene Grundwas-ser für Brunnen sind weitere Garantenfür erstklassige Qualität. Hinzu kommtdie seit Jahrhunderten weitergegebeneErfahrung im Gemüseanbau, denn in derRegion kann man auf eine mehr als400-jährige Geschichte zurückblicken.

Von früher fast 80 Betrieben gibt es heuteimmerhin noch mehr als 40, welche aufeiner Fläche von 250 ha – also sehr klein-bäuerliche Strukturen – an die hundertverschiedene Gemüsearten und -sortenkultivieren. Wesentlicher Garant für fri-sches, voll aromatisches Gemüse ist deroptimale Erntezeitpunkt, die kurze Zeitzwischen Ernte und Genuss, die erst

durch die minimalsten Transportwegeermöglicht wird. Die Vielfalt an Gemüse-sorten aus dem Walser Gemüselandreicht von Blattsalaten bis hin zu Frucht-gemüsen wie Tomaten, Paprika, Gurkenund Zucchini. Walser Qualitätserdäpfel,alle Arten von Kohlgemüse und ganzbesonders das Walser Kraut, eine speziel-le Sorte von besonders feiner Strukturund edlem Geschmack. Das grüne Sorti-ment wird durch das Angebot von mehrals 50 verschiedenen Küchenkräutern

Gemüsebau sichert das Einkommen – Trotz weniger Hektar Fläche – WalserGemüsebauern können mit Kundennähe und Qualität bestehen.

aromatisch abgerundet. 90% der Betriebebewirtschaften ihre Flächen konventio-nell.

Direktvermarktung

Abgesetzt wird das Qualitätsgemüse ausWals zu mehr als 50% im Wege derDirektvermarktung. 95% der Betriebenützen diese Vertriebsschiene. Die Lagedes Walser Gemüselandes in der Nähedes Ballungsraumes der Stadt Salzburg istnatürlich für diesen Vermarktungswegbestens geeignet, da ein großer Kunden-kreis erreicht werden kann. Neben denjahrhundertealten Traditionen des Ab-Hof-Verkaufs werden vor allem auch dieklassischen Salzburger Märkten, wieGrünmarkt und Schranne besucht. Auch

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Seeds & Services

Walser GemüseEine überwältigende Gemüseauswahl und hervorragende Qualität: bei Familie Haiml am Salzburger Schrannenmarkt

Fotos:Trausnitz

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7GEMÜSEBAUPRAXIS

SALZBURG

die heimische, gehobene Gastronomie,die sich in letzter Zeit wieder verstärktum regionale, frische Produkte bemüht,ist hauptsächlich in und um die StadtSalzburg angesiedelt. Der gute Ruf desWalser Gemüses geht jedoch auch überdie Landesgrenzen hinaus ins benach-barte Bayern.

Kundennähe

Gemüse gehört innerhalb des stagnieren-den Lebensmittelabsatzmarktes zweifelloszu den Gewinnern. Das hängt vor allemmit dem zunehmenden Gesundheitsbe-wusstsein der Konsumenten zusammen.Gewohnheitsmäßige Essmuster werdenzunehmend durch bewusste Ernährungs-

weisen ersetzt, die auch einen erhöhtenVerbrauch an Gemüse bedingen. Damitsteht der Bauer vor der Herausforderung,den Konsumenten an sein Produkt näherheranzuführen, zum richtigen Preis besteQualität zur Verfügung zu stellen.Der Ab-Hof-Verkauf ist hier eine großeChance, und diese wird von den WalserBetrieben hervorragend wahrgenommen.Viele attraktive, saubere Hofläden wurdenin den letzten Jahren adaptiert. Wichtigist hier vor allem, dass angeboten wird,was auf den eigenen Feldern und in deneigenen Glas- und Folienhäusern wächst,und nicht im großen Stil zugekauft wird.Dies bedingt natürlich auch jede MengeÜberzeugungsarbeit, wenn im Winter dieRegale spärlicher gefüllt sind.

Knackige, erntefrische Produkte der GenussRegionWalser Gemüse: Bundkarotten ...... und Radieschen

BiofestBio Austria Niederösterreich und Wieneröffnete das neue Büro mit einem Fest imPark.In eine der vier alten Direktorenvillen derGlanzstoff, der Campus Villa an der Mat-thias-Corvinus-Straße in St. Pölten, istneues Leben eingezogen. Modernisiert undchic ist sie nun Studentenwohnheim undbeherbergt im Souterrain das neue Bürovon Bio Austria NÖ/Wien. In der Parkanla-ge der Villa wurde am 17. Septembergefeiert, es gab einen Bio-Bauernmarkt,Bio-Kulinarik mit Speis und Trank, selbstBio-Eis, Weinverkostung, Schaupressen vonSpeiseölen, Tiere zum Bestaunen, Kinder-programm, Infostände über Bioanbau oderErneuerbare Energie, das Programm botAktivitäten und Abwechslung.Jubilare wurden geehrt, denn es warschließlich das 30-jährige Bestehen zufeiern. Ende der 1970er Jahre begann sichdie Biobewegung zu organisieren,seit 30 Jahren gibt es einen Bio-Verbandin Niederösterreich, begonnen als „Erntefür das Leben“ mit 17 Biobetrieben. Dank

dynamischer Entwicklung kann Bio AustriaNÖ und Wien heute 3150 Mitgliedsbetrie-be zählen. Gut eine Drittel der in Öster-reich biologisch bewirtschafteten Flächeliegt in diesen beiden Bundesländern.

Die neue Büroadresse: Bio Austria NÖ/W,Matthias-Corvinus-Straße 8/UG,3100 St. Pölten, Tel. 02742-90 8 33

MvS-M

Vergrößerung der Sortimente

Die Vermarktung, wie sie in Wals prakti-ziert wird, hat die Zusammenarbeit unterden Bauern gestärkt, da untereinanderzugekauft wird, um die Sortimente brei-ter gestalten zu können. Zum Beispiel hatsich ein Betrieb ein zweites Standbeinmit Erdbeeren geschaffen und betreibthier auch einen Ab-Feld-Verkauf. Einweiterer Betrieb hat sich auf den Abbauvon Topf-Küchenkräutern spezialisiertund versorgt hier, neben mehr als 100Geschäften einer Handelskette, zugleichseine Kollegen.

Zwischen den Großbetrieben im Gemü-sebau – die längst den Ton angeben,zumindest wenn es um die Masse geht –ist jede Menge Platz für flexible Familien-betriebe. Die Bauern der GenussRegionWalser Gemüse geben ein gutes Bespieldafür ab, dass kleinbäuerlich struktu-rierte Landwirtschaft durchaus Zukunfthat.

Internet: www.salzburgergaertner.atPauline Trausnitz

LK Salzburg

Biofest in St. Pölten: das neue Büro und 30 JahreBioverband wurden gefeiert

Foto:van

Sorgen

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8 GEMÜSEBAUPRAXIS

SALATE

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Kultursalate

Die gängigen Kultursalate werden in zweiGruppen unterteilt. Zum einen gibt es diegroße Verwandtschaft der Lattichsalate(Lactuca sativa), die beim Anschnitt einemilchige Flüssigkeit absondern und nurwenig Bitterstoffe enthalten. Zum ande-ren gibt es die Gruppe der Zichoriensalate(Cichorium intybus, C. endivia), derenUrmutter, die Gemeine Wegwarte (Cicho-rium intybus), allerorts am Wegesrandgefunden werden kann. Zichorien zeich-nen sich durch einen höheren Gehalt anBitterstoffen (z.B. Intybin), Vitaminenund Mineralstoffen aus.

Innerhalb der erwähnten Gruppen gibtes verschiedene Salattypen, wobei in bei-den sowohl kopfende als auch offeneWuchsformen zu finden sind. Zu denLattichsalaten zählen• Batavia (auch offene Typen),• Eissalat,• Kopfsalat,

Salat-VielfaltVitaminstoß oder geschmacklos?Unter diesem Motto stand der Nachmittag des 25. Juni 2010 in der Versuchs-station für Spezialkulturen in Wies. Die interessierten Teilnehmer erwartetenFachvorträge zu den Themen Kultursalate, Spezialitäten und auftretendeKrankheiten und Schädlinge, ein Rundgang durch die Schauflächen und einSalat-Buffet der anderen Art.

kann geschält bzw. die jungen Blätterauch roh verzehrt werden und weistneben einem hohen Gehalt an Bitterstof-fen auch reichlich Fruchtsäuren, Vitami-ne und Mineralien auf. Spargelsalat stelltkeine großen Ansprüche an den Boden,er sollte nur möglichst locker und gutdurchlüftet sein, wobei der Nährstoffbe-darf dem anderer Salate entspricht. BeiDirektsaat oder Vorkultur (Pflanzabstandvon 25 x 25 cm) beträgt die Kulturdauerzwischen 10 und 14 Wochen. Die Erntesollte vor der Blüte erfolgen, da derSpross sonst bitter schmeckt.

Spezialitäten

Viele Vertreter der „nicht alltäglichen“Salate sind weit verbreitet und oftmals alsAckerbeikraut bekannt. Ihr kulinarischerWert bleibt jedoch durch den Ärger dermangelnden Bekämpfungsmöglichkeitenauf der Strecke. Beispiele hierfür sind• der Gute Heinrich (Chenopodiumbonus-henricus),

• unterschiedliche Varietäten der Gar-ten-Melde (Atriplex hortensis),

• der Amarant (Amaranthus tricolor,A. blitum),

• der Löwenzahn (Taraxacum officinale)und

• Schild- und Gemüseampfer (Rumexscutatus, R. patientia).

Ebenfalls als „Unkraut“ verdammt wirdPortulak (Portulaca oleracea var. sativa).Portulak zeichnet sich durch seinenhohen Gehalt an Carotin und Vitamin C,aber auch ansprechende Mengen anEisen, Kalzium, Magnesium, Kalium undOmega-3-Hepta-Linolsäure, die für densäuerlichen Geschmack verantwortlichist, aus. Allgemein kann der Geschmackals angenehm und etwas salzig mit nussi-gem Beigeschmack beschrieben wer-den… alles in allem als erfrischend. DieVerwendungsmöglichkeiten sind vielfäl-tig: die Blütenknospen dienen als Kapern-ersatz, junge Blätter als Rohkost, für

Salatvielfalt in Grün und Rot: Mag. Claudia Mack (2. von r.) gibt Erläuterungen am formenreichen Schaufeld

Der Pflücksalat Venezianer aus der Lattich-Gruppe

(Fotos:M

ack)

• Romana- oder Kochsalat(alle kopfend), sowie

• die Pflücksalate Lollo bionda, Lollorossa und Eichblattsalate in Rot undGrün, die eine mehr oder wenigerkompakte Blattrosette bilden. Bei die-sen beiden Typen können auch immerwieder einzelne Blätter geerntet werden.

Zu den Zichoriensalaten zählen• Endivie,• Treibzichorie oder Chicorée, sowie• die kopfenden Typen Radicchio und

Zuckerhut.

Diese Salate weisen eine längere Entwick-lungsdauer auf. Vor allem Endivie undZuckerhut sind für die Lagerung geeignet.Eine Besonderheit bei den Lattichsalatenstellt der Spargelsalat dar. Rasch nachder Ausbildung einer dichten Rosettebeginnt dieser Salat zu „stängeln“. DerStängel des in Ostasien entstandenenSalates erreicht einen Durchmesser vonbis zu 5 cm und wird wie Spargel zube-reitet. Das leicht verdauliche Gemüse

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9GEMÜSEBAUPRAXIS

RUBRIKSALATE

Bei den so genannten Babyleaf-Salatenhandelt es sich um Typen, die mehrmalsmit einer Blattlänge von etwa 8 cmgeschnitten und direkt verwendet werdenkönnen. Eine Durchmischung des ausge-wählten Saatguts bringt Farbe in dieSalatschüssel, wobei unterschiedlicheTypen auch teilweise verschieden langeKulturzeiten aufweisen.

Für all jene, die’s gern mal etwas schärferhaben, bieten sich Vertreter der Asia-Salate und dabei vor allem die Senfsortenan, die wiederum in unterschiedlichenFormen, wie z.B. ganzrandig bisgeschlitztblättrig, und Farben von hell-grün bis hin zu dunkelrot angebotenwerden. Zu den Asia-Salaten, die auch als„Japanese Greens“ bekannt sind, zählenhauptsächlich Sorten der Brassicaceae(Kreuzblütler), wie z.B. Mizuna, Mibuna,Mini Pak Choi (alle Brassica rapa subsp.rapa), Senfspinat-Sorten, Blattsenf-Sor-ten und die Japanische Petersilie (Crypto-taenia japonica). Es handelt sich umfrost-tolerante Typen, die einmalig odermehrmals geschnitten werden können.Auch in diesem Fall muss bei derMischung unterschiedlicher Arten auf dievariierende Entwicklungszeit geachtetwerden.

Krankheiten und Schädlinge

Zu den häufigsten pilzlichen Krankheits-erregern zählen der Falsche Mehltau(Bremia lactucae), die Schwarzfäule(Rhizoctonia solani), der Becherpilz(Sclerotinia sp.) und der Grauschimmel(Botrytis cinerea), während Blattläuse,Raupen und Drahtwürmer als die amhäufigsten auftretenden Schädlinge gel-ten. Neben Pflanzenschutzmitteln bestehtauch die Möglichkeit einer Bekämpfungder Schädlinge mithilfe von natürlichenGegenspielern – den Nützlingen. GegenBlattläuse werden beispielsweise in vielenKulturen erfolgreich Marienkäfer, Flor-fliegenlarven, Gallmückenlarven undSchlupfwespen eingesetzt.Die Salat-Kultur kann aber auch vonViren und Bakterien bzw. nichtparasitäreSchäden beeinflusst werden. Zu dennichtparasitären Schädigungen zähltunter anderem die Glasigkeit, die durcheinen zu hohen Wassergehalt in den Zel-len vom Blattrand ausgehend glasige Flä-chen auf den Blättern verursacht. Her-vorgerufen wird sie durch einen Wetter-

umschwung von sonnig auf trüb. Derumgekehrte Wetterumschwung, also vontrüb auf sonnig, führt oftmals zu Wasser-und Kalzium-Mangel, der oftmals denberüchtigten Innenbrand zur Folge hat.

Schauparzellen

Auf den Schauflächen wurde neben denbereits erwähnten 10 Typen von Kultur-salaten auch ein formen- und farbenrei-ches Sortiment an Babyleaf- und Schnitt-salaten und ein Sortiment an Asia-Sala-ten, die zum Teil auch in Mischungenangeboten werden, gezeigt. Zusätzlichwurden die kleinwüchsigen und leicht zuverarbeitenden Salanova-Sorten präsen-tiert, ebenso wie die insgesamt 13 Salat-Spezialitäten.

Salate oder Saucen, ältere Blätter könnengedünstet wie Spinat verzehrt werden.Die Wirkung des Portulaks gilt als anti-kanzerogen, anti-bakteriell und anti-viral. Der Tee der Blätter wird gegen Bla-sen- und Nierenleiden eingesetzt, wirktappetitanregend, blutreinigend, lindertSodbrennen, regelt die Verdauung undsoll auch gegen Skorbut wirksam sein.Als Wermutstropfen werden in der Lite-ratur potenzmindernde Eigenschaftenangegeben. In Kultur bevorzugt Portulakwärmere, sonnige Standorte mit leich-tem, sandigem, humosem, gut nährstoff-versorgtem Boden, der nicht austrocknensollte. Die Kultur ist einjährig. Der ersteSchnitt kann bereits nach 3 – 4 Wochenerfolgen, insgesamt sind 3 Schnitt mög-lich. Während der Blüte ist Portulaknicht genießbar. Die Lagerung kann fürdrei bis fünf Tage bei hoher Luftfeuchtig-keit im Kühlschrank erfolgen, die Blätterkönnen aber auch in Salz, Essig und Was-ser eingelegt oder eingefroren werden.

Weitere am Gelände kultivierte Vertreter,die sich gut als Salat oder Salatbeigabeeignen, sind• Rucola (Eruca sativa),• Winter-Kresse (Barbarea vulgaris),• Blatt-Mangold (Beta vulgaris var. vul-garis),

• Speisechrysantheme (Chrysanthemumcoronarium),

• Gemüse-Malve (Malva verticillata var.crispa),

• Eiskraut (Mesembryanthemum crystal-linum) und

• Malabar-Spinat (Basella alba).

Gemüse muss selbstverständlich verkostet werden,das „andere Salatbuffet“ bot Überraschungen

Spargelsalat: Der Stängel des in Ostasien entstan-denen Salates erreicht einen Durchmesser von biszu 5 cm und wird wie Spargel zubereitet

Warmes und kaltes Salat-Buffet

Nach dem Fachprogramm und der Prä-sentation der Schauparzellen wurde vonder FS Schloss Burgstall ein Buffet mitKöstlichkeiten, vor allem aus dem Sorti-ment der Spezialsalate, vorbereitet. Nacheiner Gemüse-Malve-Suppe und einerMangold-Quiche standen verschiedeneSalate, wie z.B. Spargelsalat mit Schafkäseoder ein pikanter Bananen-Erdbeer-Salatmit Zugabe unterschiedlicher Kopfsalate,bzw. mit Garten-Melde und Winterkresseverfeinertes Brot und eine vielfältigeRohkost-Platte, zu der verschiedene Dipsgereicht wurden, zur Auswahl.

Mag. Claudia MackVersuchsstation für Spezialkulturen

Wies (Stmk)

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Marokko, das Land zwischen Atlantik und Sahara, ist eines der faszinie-rendsten Reiseziele dieser Welt: fruchtbare Flusstäler, die Gebirgszüge desAtlas, die befestigten Königsstädte sowie die liebenswürdigen Menschenladen ein, dieses Land zu entdecken. Auf den vielen Märkten und Basaren

kommen wir hautnah in den Kontakt mit den Menschen dieses Landes und bekommen somit einen unverfälschtenEinblick in das Leben der Marokkaner. Orient pur – wie im Märchen aus 1001 Nacht.

1. Tag: Casablanca - RabatTreffpunkt am Flughafen München und Abflugüber Paris nach Casablanca. Empfang durch dieReiseleitung und Weiterfahrt nach Rabat.Abendessen und Nächtigung.

2. Tag: Rabat - Kenitra - MeknesBesichtigung von Rabat, der Hauptstadt Marokkosund Residenz des Königs. Rabat übt mit ihrer hoch-gelegenen, malerischen Kasbah und ihren bedeu-tenden Sehenswürdigkeiten auf jeden Fremdeneine besondere Faszination aus. Sie besichtigen denKönigspalast (von außen), den unvollendetenHassan-Turm - das Wahrzeichen der Stadt und dasprunkvolle Mausoleum aus strahlend weißemMarmor der verstorbenen Könige Mohammed Vund Hassan II. Weiterfahrt nach Kenitra,Besichtigung einer Plantage für Tomaten,Auberginen, Gurken, Paprika, Stangen- undBuschbohnen. Abendessen und Nächtigung inMeknes.

3. Tag: MeknesBesichtigung von Meknes. Gigantische Mauernumgeben die durch den mächtigen Sultan MoulayIsmail geprägte Stadt. Sie besichtigen unter ande-rem das monumentalste Tor Marokkos - das BabMansour sowie die Grabmoschee Moulay Ismails.Sie sehen auch die an Landwirtschaft reicheUmgebung: Wein, Oliven und viele Arten vonGemüse werden hier angebaut. Sie besuchen eineOlivenplantage sowie ein Weinanbaugebiet undeine Weinkellerei. Weiterfahrt nach Fes.Abendessen und Nächtigung.

4. Tag: FesHeute steht die Besichtigung der ältesten undbedeutendsten der vier Königsstädte Marokkos aufdem Programm. Fes ist reich an Zeugnissen anda-lusisch-maurischer Kunst. Tauchen Sie ein in dieverwirrende Vielfalt von Gassen, Souks (auch fürGemüse und Obst) sowie Moscheen in der Medina(UNESCO Weltkulturerbe). Ein Rundgang führtSie durch die Viertel der Schreiner, Färber, Gerber,

Schneider, Ziselierer oder vorbei am stetigenHämmern der Kupferschmiede. Bei derBesichtigung sehen Sie auch die Zaouia(Mausoleum) von Moulay Idriss, die KairouanMoschee, eine der ältesten der arabischen Welt,Medersa Attarine, Koranschule und das blaue Tor.Abendessen und Nächtigung.

5. Tag: Fes - MarrakechSie verlassen Fes nach dem Frühstück in RichtungSüden. Bei Imouzzer Besuch einer Obstplantage. Inder Gegend werden Äpfel, Kirschen, Pflaumen,Birnen, Aprikosen und Mandeln kultiviert.Weiterfahrt durch Zedernwälder des MittlerenAtlasin das Landwirtschaftszentrum Kasbah Tadla / BeniMellal, wo Baumwolle, Kartoffel, Mais,Sonnenblumen, Zuckerrüben, Zuckerrohr undZitrusfrüchte angebaut werden. Hier erhalten Sieeine ausführliche Erörterung und Erklärung desBewässerungssystems der Tadla-Ebene.Weiterfahrt nach Marrakech. Abendessen undNächtigung.

MAROKKO

Landwirtschaftliche Fachreise mit demBundesGemüsebauVerband Österreichsnach

Termin: 28. Februar - 7. März 2011Reisebegleitung: Ing. Stefan Hamedinger

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6. Tag: MarrakechMarrakech, die Oasenstadt vor der großartigenKulisse des Hohen Atlas gelegen. Nirgendwo imLand empfangen dieAugen afrikanische, orientali-sche Eindrücke besser als hier. Rund 100.000Palmen in Hainen rings um die Stadtmauer vonMarrakech, prägen das Bild. Sie sehen unter ande-rem die Koutoubia-Moschee, ein Meisterwerkmaurischer Architektur, die Menara, die Saadier-Gräber, den Bahia-Palast, Bab Agnaou, das ältesteTor der Stadtmauer, die Souks sowie den PlaceDjemaa-el-Fna, wo sich zu jeder Tageszeit einunsagbares Treiben von Händlern,Volksunterhaltern, Märchenerzählern, Gauklern,Musikanten, Kartenlegern undSchlangenbeschwörern abspielt. Abendessen undNächtigung.

7. Tag: Marrakech - El Jadida - CasablancaFahrt vonMarrakech in die Lagunenstadt Oualidia.Hier werden Austern in Muschelbänken gezüchtet

und Sie haben dieMöglichkeit dieseDelikatesse zuverkosten. Weiterfahrt entlang der fruchtbarenKüste, wo eine Vielzahl von Gemüse (Tomaten,Paprika, Auberginen, Zucchini, Gurken,Speisekürbis und Sonnenblumen) kultiviert und aufden lokalenMärkten der nahegelegenenGroßstädteCasablanca und Rabat feil angeboten wird. In ElJadida Besichtigung der ‚Cite Portugaise’, die vonallen Seiten von einer meterdicken Wehrmauerumgeben ist und wo die meisten Häuser im typi-schen portugiesischen Städtebaustil errichtet wur-den.Die hiesigenGebäude unterscheiden sich deut-

lich von den hermetisch zur Straße hin abgeschlos-senen Häuser der muslimischen Medina.Weiterfahrt nach Casablanca. Abendessen undNächtigung.

8. Tag: Casablanca FlughafenTransfer zum Flughafen von Casablanca undRückflug über Paris nach München.

L e i s t u n g e n• Flug München - Paris - Casablanca -

Paris - München• Hotelarrangement der Mittelklasse (4 und 5*

Hotels der marokkanischen Landeskategorie)• Halbpension (inkl. 1Abendessen mit

Bauchtanz)

• Busrundreise undAusflugsprogramm lt.Beschreibung

• sämtliche Eintrittsgebühren• deutschsprechende Reiseleitung• Trinkgeldpauschale für Reiseleiter,

Busfahrer und Hotelpersonal

Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass inMarokko sowohl Hotels als auch Dienstleistungen nichtmit europäischem Standart zu vergleichen sind!Frühstück: Obwohl wir jeweils die beste Hotelkategorieausgewählt haben sind die Frühstücksbuffets im spe-ziellen südlich des Atlas sehr einfach (kontinental)! –ohne Wurst, Käse und Eier.

vorauss. Reisepreis: € 999,-Flughafentaxenund Gebühren dzt.: € 167,-(vorbehaltlich Treibstoffpreisänderungen)Pauschalpreis: €€ 1.166,-

EZ-Aufpreis: € 160,-

Wir empfehlen denAbschluss einerMondialReise- und Ferienversicherung inkl. Storno-schutz zum Preis von € 43,- pro Person.Diese Reiseversicherung beinhaltet: Ersatzder Stornokosten, Kranken- undReisegepäckversicherung, Nottransport,extra Rückreisekosten usw.

Reisepass erforderlich, der noch mindestens 6Monate gültig ist! Nicht österreichische Staatsbürgersowie Inhaber von Dienst- bzw. Diplomatenpässensind für die Besorgung der jeweils erforderlichenEinreiseformalitäten selber verantwortlich! Jede(r)Reiseteilnehmer/in ist persönlichverantwortlich, dassderName bei Buchung ordnungsgemäß lt. Reisepassangegeben wurde.

Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen. Bei Nichterreichen behal-ten wir uns die Zusammenlegung mit einer anderen Gruppe vor.Stand der Tarife undWechselkurse: 20.09.2010. Die angeführtenTaxen und Gebühren entsprechen dem Stand der Drucklegung.Da diese sowie auch Treibstoffzuschläge laufenden Änderungenunterliegen, werden diese im Rahmen derRestzahlungsvorschreibung zum aktuellen Stand verrechnet!Programm- und Preisänderungen vorbehalten. Es gelten dieAllgemeinen Reisebedingungen (ARB 92) in ihrer letztgültigenFassung. MOSER REISEN ist gemäß der Reisebüro-Sicherungsverordnung durch eine Bankgarantie der VKB Linzmit der Nummer 10612000 abgesichert. Eintragungsnummer imVeranstalterverzeichnis 1998/0397. Wir weisen darauf hin, dasswir keineKreditkarten akzeptieren. Programmstand: 20.09.2010.

A - 4010 LinzGraben 18Tel. + 43 732 2240 - 21Fax + 43 732 2240 - [email protected]

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Verbindliche Anmeldung: Marokko Te rmin : 28 .02 . -07 .03 . 2011

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Name lt. Reisepass:

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Tel.: E-Mail:

Versicherung: ja nein

Einzelzimmer Doppelzimmer

Name lt. Reisepass:

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Versicherung: ja nein

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Begleitung

Anmeldung einsenden an:

BundesgemüsebauverbandÖsterreichsz. H. Sonja NiederwimmerLinzerstrasse 44070 EferdingTel: 050/6902-3532Fax: 050/[email protected]

Datum/Unterschrift:

Geburtsdatum:

Geburtsdatum:

Buchbar bis:5. November 2010

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KARTOFFELN

12 GEMÜSEBAUPRAXIS

IrlandsweißeKartoffeln

Makelloser Kartoffelacker; man erkennt den zweireihigen Anbau

Kartoffeln zählen in Irland zu den gartenbaulichen Produkten. Speisekartoffelnwerden von 540 Produzenten auf 12.900 ha angebaut. Sie erzielten im Vorjahreinen Wert von 74 Mio. €. Der Selbstversorgungsgrad von Kartoffeln liegt bei88%, wobei weißfleischige bis hellgelbe irische Sorten das Sortenspektrumbeherrschen. Der Verbrauch an Speisekartoffeln (ohne Verarbeitung) liegt bei300.000 Tonnen pro Jahr. Phytophthora stellt die Herausforderung dar, alle sie-ben bis zehn Tage muss gespritzt werden, um die verschiedenen Phytophthora-Stämme unter Kontrolle zu halten. Weitere wichtige Kartoffelkrankheiten im iri-schen Anbau sind Erwinia und Virosen. Kartoffelkäfer kommen nicht vor.

Gesundungsgebiet Donegal

In den 1960er und 1970er Jahren fand inIrland ein bedeutender Anbau von Saat-kartoffeln statt. Durch den EU-Beitritthat der (Saat-)Kartoffelanbau zu Gunstender (Milch-)Viehwirtschaft abgenom-

winzige Kopfstecklinge auf neues Nähr-medium verpflanzt. „Manche Sorten hierhaben seit 1992 das Freiland noch niegesehen.“ Diese wichtige Erhaltung kann

Gewissenhafte Bodenbearbeitung, exakte Kultur-maßnahmen: Peter Keogh, einer der größten Kartof-felanbieter im Raum Dublin, achtet sehr auf Detailsim Anbau

Fotos:vanSorgen

Irische Kartoffel, weißfleischig und mehlig: Oben dieHauptsorte, die rotschalige ‘Rooster’, darunter imQuerschnitt ‘Kerr’s Pink’

men. Noch gilt allerdings das CountyDonegal im Nordwesten der Insel alsGesundungsgebiet, da hier auf seinenhohen Lagen Blattläuse als Virusüberträ-ger sehr inaktiv sind. Auf 1.700 ha findetAnbau von Saatkartoffeln, inklusiveMini-Tubes (erste Vermehrungsgenera-tion) statt.

Zur Irlandreise des BGV im Juni diesesJahres zählte auch der Besuch der „TopsFarm“ in Raphoe, im Nordosten vonIrland, einer Erdäpfelstation des Ministe-riums für Landwirtschaft und Ernäh-rung. Gerry Doherty, Leiter der Station,erläutert die vielfältigen Aufgaben derStation, von der Zertifizierung von Saat-kartoffeln über die virusfreie Vermeh-rung von Ausgangssaatgut bis zur Sor-tenerhaltung in einer Genbank. 400 iri-sche Kartoffelsorten werden dort erhal-ten, seit 1992 schon gelingt es, ständigsterile Nachfolger auf Nährmedium zuvermehren. Nach vier bis fünf MonatenWachstum in Glasfläschchen werden

u.a. Basismaterial für neue Züchtungenbieten und ist Ausgangspunkt für dievirusfreie Vermehrung der Saatkartof-feln. Im Gewächshaus stehen äußerstwüchsige, virusfreie Kartoffelpflanzen,die in weniger als vier Wochen schonbeträchtlichen Umfang erreicht haben.Nach 90 Tagen können die kleinen Ver-mehrungsknollen („Mini-Tubes“) geern-tet werden.

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KARTOFFELN

13GEMÜSEBAUPRAXIS

Weißfleischig und mehlig

Die Iren lieben weißfleischige, mehligeKartoffeln, das Sortenspektrum istdadurch so Irland-spezifisch, dass eskaum Importe gibt. Lediglich Frühkar-toffeln werden (meist aus Italien) impor-tiert. Im Anbau sind derzeit 10–15 Spei-sesorten. Stärkekartoffeln werden inIrland nicht angebaut.

Die irische Hauptsorte ist die rotschalige‘Rooster’ mit hellgelbem Fruchtfleischund einem Trockenmassegehalt von20–22%. Ca ein Drittel der Fläche belegt‘Kerr’s Pink’, eine weißfleischige Sorte aus1920. Auch die dritte Sorte, die früheste‘British Queen’, ist bereits alt, sie entstandschon 1890. Eine späte, sehr mehligeSorte ist ‘Golden Wonder’ mit ca. 24 %Trockenmasse.

Peter Keogh & Sons, Kartoffel-anbau

Anbau und Handel mit Speisekartoffelnist das Fach von Peter Keogh & Sons inOldtown, in der Nähe von Dublin. Sieverhandeln 18.000 Tonnen Speisekartof-feln pro Jahr. 6.000 Tonnen produzierensie auf eigenem Land, 6.000 Tonnen aufPachtland, weitere 6.000 Tonnen über-nehmen sie als Händler.1970 übernahm Peter den Familienbe-trieb, der schon zweihundert Jahre alteWurzeln hat. Peter startete mit 20 ha, jetztbesitzt die Keogh & Sons Limited 120 ha.Weitere 120 ha werden gepachtet oderunter Kontrakt vergeben. GemischterGemüsebau mit Absatz auf Märkten inDublin war der Ausgangspunkt, zuneh-

400 (irische) Kartoffelsorten werden in der Gen-bank in Raphoe auf Nährmedium erhalten

Der gigantische Kartoffelroder nimmt zwei Reihengleichzeitig auf

mende Spezialisierung ließ Kartoffeln denSchwerpunkt des Unternehmens werden.Durch konsequenten Landtausch mitGetreidebauern werden ihre Erdäpfeljedes Jahr auf frischem Land angebaut,weniger Krankheiten und optimale Scha-lenqualität sind das Resultat. Wegen derspeziellen Erntemaschine bauen sie dieKartoffeln in einem zweireihigen Systeman. Sehr gewissenhafte Bodenvorberei-tung ist wesentlich. Peter erläutert diemaschinelle Entsteinung (Separierung),die die zahlreichen Steine in der Fahrgas-se neben den beiden Kartoffelrückenablegt. 18 cm tief werden die Saatkartof-

jeweils 4% machen Golden Wonder undRecord aus. Für die frühe Ernte im Juni/Juli werden British Queen und Premierangebaut. Die Haupternte beginnt Sep-tember/Oktober und geht bis in den Jän-ner. Wegen der nassen Bedingungen zudieser Jahreszeit ist die gigantische Ernte-maschine einseitig mit Raupenbändernausgerüstet. Riesige Reifen auf der anderenSeite dienen der besseren Wendigkeit. Sieerntet zwei Reihen gleichzeitig. Der Ertragist normalerweise 40–45 Tonnen/ha.Da der allergrößte Teil der Kartoffelngewaschen und in Haushaltspackungenvermarktet wird, muss nicht nur der inne-ren Qualität, sondern auch dem Äußerenviel Aufmerksamkeit geschenkt werden.Früher wurde noch im Schüttlager, heutenur noch in Kisten gelagert, um Silber-schorf, Blaufleckigkeit und andere Lager-folgen zu vermeiden. Gelagert wird bei3 °C im 4.500 m³ großen Lager. Waschenund sortieren sind heutzutage für Klein-verpackungen nahezu selbstverständlich,der nicht unerhebliche Ausschuss kann alsTierfutter verwendet werden.

Familienmitglieder sind für die verschie-denen Managementaufgabe des Unter-nehmens verantwortlich, das sich zu demgrößten Kartoffelanbieter des Dubliner

Spuds, irische Umgangssprache für Kartoffeln, sindvon Natur aus frei von Fett und arm an Salz, stehtauf der Verpackung, inklusiv einer Nährwertangabe

feln gepflanzt, meist alle 30 cm in derReihe, die frühen Sorten etwas dichter,alles GPS-gesteuert. Am 20. April wurdeheuer gepflanzt, das Saatgut ist im Glas-haus vorgetrieben worden!

„In dieser Gegend, nahe der Küste, gibt essehr unterschiedliche Böden. SchwererBoden erfordert für optimale Qualität einanderes Management als leichte Böden,das muss sehr exakt eingehalten werden.Betreffs Wasserhaushalt reagieren Kartof-feln sehr empfindlich, sie mögen keinenassen Füße.“ Peter gibt sein fachmänni-sches Wissen gerne an uns weiter. „Aufrecht schweren Böden ist die Gefahr vonStaunässe groß, hier sollte man nichtbewässern. Auf leichten Böden kann eineBewässerung unter Umständen ange-bracht sein, allerdings platzen sie schnellbei plötzlichem Wasserangebot nach einerTrockenperiode. Durch die Jahre lerntman, den richtigen Zeitpunkt zu finden.“Hauptsorte ist bei ihnen die rotschaligeRooster, Kerr’s Pink auf 8% der Fläche,

Großmarktes und Handelspartner großerSupermarktketten entwickelt hat, 25–30Mitarbeiter unterstützen dabei. DasUnternehmen ist neben Bord Bia (die iri-sche AMA) auch HACCP-zertifiziert; zurQualitätskennzeichnung tragen die Pro-dukte das Bord Bia-Logo – echt irischund weißfleischig.

Monika van Sorgen-Merholz

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14 GEMÜSEBAUPRAXIS

PFLANZENSCHUTZ

Die Rahmenbedingungen haben sich imGemüsebau in den letzten Jahren erheb-lich verändert. Dies gilt besonders fürden Pflanzenschutz. Umweltaspekte füh-ren zu hohen Anforderungen an dieAbdriftminderung. Änderungen derBetriebsgrößen, der Zwang zu mehrWirtschaftlichkeit und immer gezielterenPflanzenschutzmaßnahmen erfordernhöhere Leistungsfähigkeit und Schlag-kraft. Alles unter einen Hut zu bringen,verlangt auch der Düsentechnik einigesab. Es gibt aber Möglichkeiten: Neuent-wickelte Düsen reduzieren die Abdriftund lagern die Mittel auch bei höherenFahrgeschwindigkeiten optimal an.

Auch die Rückstandsrisiken können mitneuer Pflanzenschutztechnik verringertwerden. Durch die verfeinerten Rück-standsmessmethoden werden unteranderem hohe Anforderungen an dieGeräte-Innenreinigung gestellt. Hier hilftdas neuentwickelte kontinuierlich arbei-tende Innenreinigungsverfahren weiter.

Düsentechnik

Die Vielfalt der Düsen am Markt istselbst für den Fachmann schwer zu über-blicken. Herkömmliche Flachstrahldüsen,sog. „Universaldüsen“, erfüllen die Anfor-derungen an die Abdriftminderung fürdie meisten Pflanzenschutzmittel nichtmehr und sollten daher schnellstensgegen abdriftmindernde Düsen getauschtwerden.Moderne Injektordüsen haben ihre Leis-tungsfähigkeit bei Wirkung und Verlust-minderung bewiesen und sind heute einMuss für jede Spritze. Die derzeit in derackerbaulichen Praxis am meisten ver-

breiteten Injektordüsen sind die soge-nannten „kurzen“ Injektorflachstrahldü-sen wie z.B. agrotop AirMix, Lechler IDKoder TeeJet AIXR. Die TurboDrop vonagrotop ermöglicht ein Auswechseln derMundstücke durch ein Bajonettsystem,sodass verschiedene Strahlformen, z.B.Flachstrahl oder Doppelflachstrahlgewählt werden können.

Wie wähle ich meine Düse aus?

Ein wichtiges Kriterium bei der Düsen-wahl ist die Abdriftminderungsklasse.Immer mehr Mittel werden bei der Zulas-sung mit Auflagen zu hoher Abdriftmin-derung (75% oder 90%) belegt, die derAnwender in einem 20m breiten Streifenzu Saumstrukturen, Gewässern undNachbarkulturen (Pflanzenschutzmittel-rückstände!) einhalten muss.Deshalb ist zu beachten:– Am besten eine Düse wählen, die der

jeweils benötigten Abdriftminderungs-klasse entspricht.

– Gestängehöhe 50 cm einhalten, bereits10 cm mehr verdoppeln die Abdrift.

Zur Auswahl der richtigen Düse bietendie Internetseiten der Hersteller wiewww.agrotop.com, www.lechler-agri.com,oder www.teejet.com wertvolle Entschei-dungshilfen, wie beispielsweise Düsen-rechner an.

Und wo ist der Fortschritt?

Durch den Einfluss der Fahrgeschwindig-keit werden alle Tropfenflugbahnen inFahrtrichtung abgelenkt, dadurch ver-mindert sich die Eindringtiefe und dieRückseiten der Pflanzen werden schlech-ter benetzt. Der Vorteil der Doppelflach-strahldüsen geht deshalb mit zunehmen-der Fahrgeschwindigkeit wieder verloren.Die neuen Doppelflachstrahl-Injektordü-sen AirMix DF, Albuz AVI Twin oderLechler IDKT sind indessen ein wichtigerFortschritt. Zwei jeweils um 30° nachvorne bzw. nach hinten gerichtete Flach-strahlfächer je Düse (siehe Bild oben)vermeiden im unteren Fahrgeschwindig-keitsbereich Spritzschatten und bringenbesonders an senkrechten Pflanzenteilenbessere Benetzung. Auch Wassereinspa-rungen sind möglich. In einem mehrjäh-rigen Vergleichsversuch mit Fungizidenbei der Bayerischen Landesanstalt fürLandwirtschaft wurde bei Getreide eindurchschnittlicher Mehrertrag von4 dt/ha erzielt.

Schnelle Tropfen fliegen flacher

Genau hier setzt die neueste Entwicklungvon agrotop, die TurboDrop HiSpeed,mit ihren asymmetrischen Strahlrichtun-

Die neuen Doppelflachstrahl-Injektordüsen: Zwei jeweils um 30° nach vorne bzw. nach hinten gerichteteFlachstrahlfächer je Düse vermeiden im unteren Fahrgeschwindigkeitsbereich Spritzschatten und bringenbesonders an senkrechten Pflanzenteilen bessere Benetzung. Auch Wassereinsparungen sind möglich.

(Abbildungen: Schenk)

Die TurboDrop HiSpeed mit ihren asymmetrischenStrahlrichtungen: Der eine Fächer ist 10° steil nachvorne, der andere 50° flach nach hinten gerichtetund sichert auch bei höheren Fahrgeschwindigkei-ten die Rückseitenbenetzung

RückständeverringernOptimierte Düsentechnik und konti-nuierliche Geräte-Innenreinigungmachen Pflanzenschutz im Gemüse-bau erfolgreich und verringern dieRückstandsrisiken.

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15GEMÜSEBAUPRAXIS

PFLANZENSCHUTZ

gen an (siehe Bild Seite 14 unten). Dereine Fächer ist 10° steil nach vorne, derandere 50° flach nach hinten gerichtetund sichert auch bei höheren Fahrge-schwindigkeiten die Rückseitenbenet-zung, wie zahlreiche Versuche zeigen.Umfangreiche Exakt- und Praxisversucheder ÖAIP, der LfL Bayern und andererInstitute in 2008 und 2009 haben dieVorteile dieser neuen Technik dargelegt.Inzwischen sind alle gängigen GrößenJKI anerkannt und mit 75 bzw. 90%abdriftmindernd eingetragen. Damit bie-ten sich interessante Möglichkeiten, dieWirkung, Schlagkraft und Flächenleis-tung zu verbessern.

Gerätereinigung

Die Gerätereinigung muss auf der Ein-satzfläche und nicht am Hof erfolgen,damit keine Pflanzenschutzmittelreste insGrundwasser versickern und Trinkwasserverunreinigen (punktuelle PSM- Einträgewerden auch in Österreich zunehmendzu einem Problem) oder über Kanal undKläranlage wieder in Oberflächengewäs-ser gelangen und dort Schaden anrichten.

Herkömmliches Verfahren

Beim herkömmlichen Verfahren wird dietechnische Restmenge 1 zu10 mit Frisch-

wasser verdünnt und auf ein Spritzfens-ter ausgebracht. Dazu muss abgestiegenund umgeschaltet werden. Dabei konta-miniert man sich und alles dauert sehrlange. Dann erfolgt die eigentliche Fass-Innenreinigung, bei welcher Frischwasservom Frischwasserbehälter über die Sprit-zenpumpe zur Innenreinigungsdüsegelangt und dadurch ständig wieder kon-taminiert wird. Und genau das geschiehtbeim kontinuierlichen Verfahren nicht.

Kontinuierliches Verfahren

Beim kontinuierlichen Verfahren (sieheGrafik links), wird eine zusätzliche,hydraulisch angetriebene Pumpe unterdem Frischwasserbehälter eingebaut undmittels Saugleitung angeschlossen. DieDruckleitung führt dann zu speziellenInnenreinigungsdüsen, welche auf denüblichen Flüssigkeitsausstoß der Spritz-düsen abgestimmt sein müssen. Nach-dem der Behälter leergespritzt ist, wirddie Zusatzpumpe vom Schlepper auszugeschaltet und auf einer Restflächeweitergespritzt, bis aus den Düsen nichtsmehr kommt. Diese Zusatzpumpebeschickt die Innenreinigungsdüsen mitreinem Wasser, welches die Restmengeständig verdünnt. Die Gerätepumpebringt diese Menge sofort aus, sodass derBehälter von oben nach unten kontinu-ierlich in wenigen Minuten einschließlichSpritzpumpe, Leitungen, Armaturen undGestänge gereinigt ist.

Fazit

Die ansonsten zeitaufwendige herkömm-liche Geräte-Innenreinigung wird durchdas kontinuierliche Verfahren wesentlichvereinfacht. Dafür müssen zwischen 1000und 1500 € investiert werden. Versuchezeigten, dass die Mittelrückstände imgereinigten Fass um 90% geringer warenals bei herkömmlicher Reinigung (sieheGrafik links). Und auf das kommt es an!Diese neue Innenreinigungstechnik derFa. agrotop wurde beim Salat-Feldtag am10. Juni 2010 in Graz-Thondorf vorge-stellt und stieß auf reges Interesse. Tech-nische Details und Einbauempfehlungenfinden sie im Internet unterwww.agrotop.com

DI Andreas SchenkInstitut für Pflanzenschutz

Freising-WeihenstephanGrafik 2: Versuchsergebnisse zur kontinuierlichen Geräte-Innenreinigung

Grafik 1: Kontinuierliches Reinigungsverfahren

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16 GEMÜSEBAUPRAXIS

PFLANZENSCHUTZ

Schadorganismus

Der Pilz wächst in einem Temperaturbe-reich zwischen –3 bis 25 °C mit einemOptimum bei 18 °C. Er sporuliert anWurzeln, kommt aber auch an Blätternund Blattstielen vor. Der pH-Wert fürdas Wachstum, die Sporulation und dieKeimung der Konidien des Pilzes reichtvon 3,4 bis 7,1. Dies erklärt auch das

häufige Auftreten dieses Pilzes auf saurenBöden, vor allem in den skandinavischenLändern.

Die myzelartigen Konidienträger sindunverzweigt oder manchmal sympodialverzweigt und hyalin. Die Konidien sindzunächst eiförmig, wachsen dann in dieLänge und bilden schließlich 1 bis 5 Sep-ten aus. Sie sind zylindrisch, gerade, oftan den Enden gerundet, 25–45 x 5–6,5 µgroß mit granulatförmigem Inhalt. JedeZelle der Konidie keimt mit einem Keim-schlauch aus.

Symptome

Auf kalt gelagerten Karotten bilden sichzunächst dunkelbraune bis schwarze,feuchte, meist rundliche Flecken von 0,5bis 1,5 cm im Durchmesser. Diese Fle-cken reichen bis etwa 2 mm tief in dasKarottengewebe hinein. Stärker befalleneKarotten können bis zu 25 solcher Fle-cken aufweisen. Im fortgeschrittenenKrankheitsstadium wird an den Karottenein dichtes weißes Myzel gebildet, ähn-lich dem des Becherpilzes (Sclerotiniasclerotiorum). Die Karotten sind zu die-sem Zeitpunkt bereits weichfaul.

Wirtspflanzen

Der Pilz ist auf Karotte spezialisiert. Ein-zig auf Daucus muricatus gelang einekünstliche Inokulation.

Verbreitung

Bisher wurde über ein größeres Befalls-ausmaß an gelagerten Karotten aus Nor-wegen, Schweden, den Niederlanden undKanada berichtet. Eine Übertragung durchdas Saatgut ist noch nicht restlos geklärt.

Gegenmaßnahmen

Schonungsvoller Erntevorgang (trockeneund damit harte Böden verursachen beider Ernte Verletzungen an den Karotten,die Eintrittspforten für den Pilz darstel-len). Ausgereifte, ungewaschene undunverletzte Karotten lagern. Felder, vondenen man sich die Infektionen auf dasLager geschleppt hat, mindestens 3 Jahrevom Anbau mit Karotten und sicher-heitshalber anderen doldenblütigenGewächsen ausschließen. Auf den pH-Wert der Böden achten (gegebenenfallsauf 7,1 bis 7,2 anheben).

Univ.-Doz. Dr. Gerhard BedlanÖsterreichische Agentur für Gesundheit

und ErnährungssicherheitInstitut für Pflanzengesundheit

Spargelfeldstr. 191, 1220 Wien • www.ages.at

Die Schwarzfleckenkrankheitder KarottenDie Schwarzfleckenkrankheit derKarotten wird durch den bodenbürti-gen Pilz Rhexocercosporidium caro-tae (= Pseudocercosporidium caro-tae, Acrothecium carotae) währendder Lagerung verursacht. Ausfälle angelagerten Karotten bis zu 50% sol-len keine Seltenheit sein. Oftmalswird der Befall durch Rhexocercospo-ridium carotae aufgrund des im fort-geschrittenen Befallsstadium vomPilz gebildeten dichten weißenMyzels mit einem Befall durch Scle-rotinia sclerotiorum verwechselt. Einstärkerer Befall kann immer wiederan Partien gelagerter Karotten nach-gewiesen werden.

Bereits weichfaule Karotten mit Myzel von Rhexocercosporidium carotae überzogen

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17GEMÜSEBAUPRAXIS

AKTUELLES

Düngerpreise steigen

Die Kunstdünger sind in den letztenWochen deutlich teurer geworden,berichten deutsche und niederländischeMedien. Laut Düngerproduzenten wirddie Preissteigerung durch die gestiegenenÖl- und Getreidepreise verursacht. InEuropa stehe die Herbstdüngung beiWintergetreide und Raps bevor, außer-dem nehme die Nachfrage nach Kunst-dünger zu, da die Nachfrage nach Nah-rungsmitteln und Biobrennstoffen welt-weit ansteigt.AIZ.info und Agrarzeitung.de berichten,dass vor allem Stickstoffdünger wesent-lich teurer geworden sind. EuropäischeProduzenten hätten die Notierungen fürKalkammonsalpeter (KAS) für Septem-ber um durchschnittlich EUR 35,– bis40,– pro t gegenüber August angehoben.Für KAS müssen Landwirte aktuell EUR240,– bis 245,– pro t bezahlen. AIZberichtet weiterhin, dass Landwirte wieauch Agrarhändler Stickstoffdünger ein-lagern. Allerdings würde es für die Kun-den immer schwieriger, die gewünschtenMengen von den Herstellern zu bekom-men. Düngerproduzenten wehren sichgegen Aussagen, sie hielten Ware zurück.Sie verweisen auf die „leergeputztenLager“, die im Gegensatz zum Vorjahr imJuli auf allen Handelsstufen angetroffenwurden.Auch weltweit floriert derzeit das Dün-gergeschäft. Laut niederländischenMarktbeobachtern werden die Preisejedoch nicht ein so hohes Niveau wie vorzwei Jahren erreichen. MvS-M

Der Import von Frischgemüse in die EU war laut Eurostat in 2009 um 14,5 Prozent höherals im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Antreiber waren vor allem Tomaten und Paprika,deren Import sich beinahe verdoppelte. Der Import übertraf den Export um 300.000 Ton-nen, im Jahr 2004 betrug der Importüberschuss nur 140.000 Tonnen.

Die Gesamteinfuhr von Frischgemüse in die EU betrug im Vorjahr 1,8 Millionen Tonnen.Den Hauptanteil daran trugen Tomaten mit mehr als 520.000 Tonnen, im Wert von 396Millionen Euro. Damit stieg die Tomateneinfuhr in fünf Jahren deutlich von ca. 290.000Tonnen bzw. 195 Millionen Euro in 2004. Nummer 2 des Importgemüses sind Zwiebeln,am dritten Platz stehen Paprika, deren Import in die EU ebenfalls stark zunahm. Betrachtetman die wertmäßige Reihenfolge der Importgemüse, dann stehen Bohnen (Frischgemüse)mit 283.000 Millionen Euro an Platz zwei, hinter den Tomaten.

Der wichtigste Gemüselieferant in die EU ist Marokko. Ein Drittel des importierten Frischge-müses kam aus diesem Land! Aus der Türkei kam 15 Prozent der Menge, aus Israel 5,1Prozent, aus Ägypten 5,1 Prozent. Der Import aus Israel stieg 2009 mit 33 Prozent, ausMarokko um 6 %.

Der Export von Frischgemüse aus der EU wird von Zwiebeln angeführt (679.973 Tonnen).Tomaten werden nicht nur importiert, sondern auch exportiert (166.332 Tonnen), an dritterund vierter Stelle folgen Paprika und Karotten. Zielländer des EU-Gemüses sind Russland(28,7%), Schweiz (10,6%), Senegal (8,7%), Norwegen (6,2%), Elfenbeinküste (4,7%).

Quelle: Agrarisch Dagblad/www.vilt.be (8.9.2010)MvS-M

Marokko größter Gemüseimporteur in EU

Gartenbau hautnah erlebenTag der offenen Tür in Langenlois

Ein Beruf mit vielen Seiten: GärtnerIn,FloristIn, LandschaftsgärtnerInBerufsinfo über Aus- und Weiterbildungim GartenbauBesichtigung der Lehrgärtnerei Haindorf:Produktion von Zierpflanzen, Obst,Gemüse, Gehölze

Führungen durch Schule, Internat undLehrwerkstätten,Schaugärten-Garten für die Jugend,Steingarten, SchwimmteichAusstellung der Prüfungsarbeiten Flo-rist.Meister.Werke im Festsaal

Samstag, 9. Okt. 2010, 9–18 UhrSchule und Internat Am Rosenhügel 15,3550 LangenloisLehrgärtnerei Haindorf Krumböck-Alleewww.gartenbauschule.at

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18 GEMÜSEBAUPRAXIS

AKTUELLES

LehrpfadbiologischerPflanzenschutzAm 8. September 2010 eröffnete Umwelt-stadträtin Maga Ulli Sima für die biohelpden „ersten Lehrpfad für biologischenPflanzenschutz“. Die biohelp GmbH inWien-Simmering ist Österreichs Kompe-tenzzentrum für biologischen Pflanzen-schutz und den Einsatz von Nützlingen.LGV-Frischgemüse, Österreichs größter Pro-duzent von heimischem Gemüse, ist seitder Gründung der biohelp vor über 20 Jah-ren Partner und hat wesentlich zur Entste-hung des neuen Lehrpfads beigetragen.

Die Kooperation von biohelp und LGV-Frischgemüse beruht auf der gemeinsa-men Überzeugung vom biologischen Pflan-zenschutz. „Wir führten die ersten Versuchemit Nützlingen gegen Pflanzenschädlingevor über 22 Jahren in LGV-Gärtnerbetrie-ben durch“, so Dr. Michael Gross,Geschäftsführer der biohelp. Heute sindjährlich mehrere Millionen Nützlinge in denBetrieben gegen Schädlinge im Einsatz.

Der neue Biopfad soll Laien wie Profiland-wirten die Methoden des biologischenPflanzenschutzes in 20 Stationen näherbringen. Der Lehrpfad dient künftig alsAusbildungsstätte für Landwirte, Studen-ten, Schulen und Kindergärten, steht eben-so allen Pflanzenliebhabern offen.

Gewächshaus zum Angreifen

Die LGV-Frischgemüse übernahm spezielldie Betreuung und Kosten für die Station„Glashaus“ des Biopfads. „Es ist uns einbesonderes Anliegen, aufzuzeigen, dassGewächshaus nicht gleich Gewächshausist. Ein sinnvoller Einsatz bringt der NaturVorteile: Die Kraft jedes Sonnenstrahls wirdeingefangen, kein Wassertröpfchen gehtverloren. Die Pflanzen sind vor Schädlingengeschützt, Nützlinge können hier besserarbeiten als in der freien Natur“, wecktMag. Gerald König, Vorstand der LGV-Frischgemüse Neugierde für einen Besuch.

Der neue „biopfad – erster Lehrpfadfür biologischen Pflanzenschutz“ (Kaplei-gasse 16, 1110 Wien) ist ab sofort Mon-tags bis Freitags von 09:00 bis 16:00 Uhrgeöffnet.

Foto: biohelp GmbH

Bio-Gemüsebautage

Die „4. BIO AUSTRIA-Gemüsetage“ fin-den am 15. und 16. November 2010 imBildungshaus St. Hippolyt in St. Pöltenstatt.

Das Programm unter dem Motto „Wirschauen aufs Ganze“ umfasst folgendeThemen:– Bio-Gemüsebau im Spannungsfeld

zwischen Nachhaltigkeit und Wirt-schaftlichkeit

– Boden als Grundlage des Bio-Gemüse-baus

– Unkrautregulierung bei Karotte undZwiebel

– Bewässerungssysteme und –steuerungim Freiland und Gewächshaus

– Qualität in der Karotten- und Zwiebel-produktionskette

– Aufleitsysteme bei Sommerkulturen– Folienhaus- und Tunnelsysteme– Gemüselagerung– Grundlagen der Mitarbeiterführung.

Nähere Informationen und Anmeldehin-weise unter www.bio-austria.at. Anmel-dung bis 5. November bei BIO AUSTRIA,Ellbognerstraße 60, 4020 Linz: E-mail:[email protected], Tel: 0732654 884, Fax: 0732 654 884-140.

Neuer Markt für Oregano?

Laut Forschungsergebnissen der ameri-kanischen PennState University kannOregano zur Verminderung des Klima-wandels beitragen. Kühe, die mit Orega-no-Öl angereichertes Viehfutter erhalten,stoßen nämlich bei ihrer Verdauung biszu 40 Prozent weniger Methan aus, so dieamerikanischen Forscher. Außerdem seidie Milchleistung der Kühe durch diesenZusatz von Oregano erhöht.Im Durchschnitt stößt eine Kuh zwischen540 und 600 Liter Methan pro Tag aus.Methan ist ein viel stärkeres Treibhausgasals CO2, Viehhaltung und Fleischkonsumwerden darum immer öfter im Hinblickauf den Klimawandel kritisiert.Oregano (Origanum vulgare vulgare),Wilder Majoran, ist bekannt aus dermediterranen Küche, untrennbar ver-knüpft mit Pizza und Pasta, unerlässlicheZutat in italienischen Tomatensoßen.Die amerikanischen Forscher prüften

sowohl in Labortests wie in Versuchenmit Tierfütterungen Hunderte Pflanzenund Öle. Oregano konnte immer wiederdie Methanproduktion eindeutig senken,und zwar ohne weitere negative Effekte.Die Milchleitung der Kühe nahm sogarzu. Die Wissenschafter erklären dasdamit, dass die Methanproduktion imGrunde genommen für das Tier einenEnergieverlust darstellt, da der Energie-gehalt der Pflanzen nicht voll ausgenutztwird. Wenn dieser Energieverlust gesenktwird, können die Kühe die Energie fürStoffwechsel und andere Prozessegebrauchen, zum Beispiel für die Milch-produktion. Weitere Untersuchungenmüssen noch zeigen, welche Bestandteiledes Oregano für die Methan-Abnahmeverantwortlich sind.

Quelle: Agrarisch Dagblad, 15.9.2010MvS-M

Lieferanten gesucht

Schulobstprogramm jetzt auch fürKindergärtenDie EU-Kommission hat ab dem Schul-jahr 2009/10 ein Schulobstprogramminitiiert, das vorläufig auf 3 Jahre befris-tet und mit jährlich € 90 Mio. dotiert ist.Auf Österreich entfällt entsprechend demAnteil der Zielgruppe ein Betrag von € 1Mio. Das Schulobstprogramm wird imSchuljahr 2010/2011 zusätzlich zu denVolksschulen auch auf Kindergärten,Hauptschulen und AHS ausgeweitet. Auf-grund dieser Erweiterung wird einePilotaktion im Schuljahr 2010/2011 anausgewählten Kindergärten durchge-führt. Im Rahmen dieser Pilotaktionerhalten die Kindergartenkinder 15 TageObst/Gemüse à 120 g, 3–5 x wöchentlich(Projektdauer 3 bis 5 Wochen) kostenlos

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19GEMÜSEBAUPRAXIS

RUBRIKRUBRIKAKTUELLES

5.–6. 10. 201039. Jahrestag der GKL, Kunststoff-einsatz in der LandwirtschaftLehr- und Versuchsanstalt Hannover-Ahlem, www.gkl-online.de

12.–15. 10. 2010HortiFair, Messe Amsterdamwww.hortifair.com

27.–28. 10. 2010Int. Tagung Land.Technikdes VDI, Brunschweig (D), www.vdi.de

11.–12. 11. 2010AMI – Europäisches Obst- undGemüseforumNovotel BerlinThema: Strategien gegen die Abwärts-spirale, www.marktundpreis.de

10.–14. 11. 2010Eima International, Landtechnik-messe Bologna (I)www.eima.it

15.–16. 11. 2010Bio Austria GemüsebautageBildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten,www.bio-austria.at

23. 11. 2010Generalversammlung des Verbandesder Obst- und GemüseproduzentenOÖ in Eferding, Fa. Efkowww.gemueselust.at

6. 12. 2010Gemüsebautagu. Jahresversammlungdes Landesverbandes Steirischer Gemüse-bauern, FS Grottenhof-Hardt, 13 Uhr

3 IMPRESSUM GEMÜSEBAUPRAXIS

Gemüsebau-Infos für ÖsterreichHerausgeber: Bundes-Gemüsebauverband und Landesverbändeder Gemüseanbauer Österreichs per Adresse Bundes-Gemüse-bauverband, Linzer Straße 4, A-4070 Eferding. Verlag: EferdingerGemüseLust, Linzer Straße 4, A-4070 Eferding. Redaktion:DI Monika van Sorgen, Gewerbestraße 10A, 2201 Hagenbrunn,E-Mail: [email protected]. Anzeigenverkauf: Eferdin-ger GemüseLust, Linzer Straße 4, A-4070 Eferding, Tel. 050/6902-3532, Fax -93530, E-Mail: [email protected] + Layout: AV+Astoria Druckzentrum GmbH, Faradaygasse 6,A-1030 Wien. Erscheinungsweise: sechsmal jährlich. Der Jahres-bezugspreis beträgt € 17,00/inkl. gesetzlicher MwSt. und Porto,Einzelheft € 3,00. Auslandsabopreis € 26,00/inkl. Porto undMwSt. Die Abbestellung eines Abonnements muss schriftlich bis1. November beim Verlag einlangen. Es gilt die Anzeigenpreis-liste Nr. 13. Bankverbindung: Raika Eferding, BLZ 34180,Kto. Nr.: 800-01.923.754Mediadaten unter www.bgvoe.atBeiträge, Meldungen und Nachrichten sind nach bestem Wissen,aber ohne Gewähr. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabeund Einspeisung in elektronische Medien, auch auszugsweise,nur mit Genehmigung des Verlages.

TERMINE

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zur Verfügung gestellt. Die Kindergärtenstehen bereits fest. Für dieses Projektwerden Lieferanten gesucht, die dieseKindergärten mit ihren Produkten (fri-sches Obst/Gemüse) beliefern. Ende Sep-tember werden den Kindergärten die beider AMA zugelassenen Lieferantenbekannt gegeben.Aber auch für das „normale“ Schulobst-Programm (50 %-ige Direktförderung)kann man sich noch jederzeit anmelden.Interessenten werden ersucht, sich sorasch wie möglich bei der AgrarmarktAustria zu melden: [email protected] wäre es von Vorteil, wenn man sichvorab mit Schulen oder Kindergärten,bzw. Gemeinden in Verbindung setzt, obeine Beteiligung am Programmerwünscht ist.Weitere Informationen zum Schulobst-programm erhalten Sie auf der Home-page www.ama.at BGV

Innovationspreis 2010

Der Obmann der Genussregion GrazerKrauthäuptel, Markus Hillebrand, belegtbeim Innovationspreis der Jungbauern inder Kategorie Ernährung den 1.Platz.Auf der Agraria Wels verlieh die Österrei-chische Jungbauernschaft heuer zumzweiten Mal einen Preis für nachhaltige

Betriebsideen in den Kategorien Ernäh-rung, Lebensraum, so wie ErneuerbareEnergie. Die innovativen Projekte„GenussBauernhof“, „Alkoholfreier Veltli-ner“ und „Energie aus Kompost“ wurdenpreisgekrönt.Markus Hillebrand holte sich in derKategorie Ernährung mit seinem„1. Österreichischen GenussBauernhofÖsterreichs“ den unumstrittenen Final-sieg. Gemüse und Ackerfrüchte, die auf30 ha angebaut werden, vermarktet derSteirer gemeinsam mit seiner Familiedirekt im eigenen Hofladen in der steiri-schen GenussRegion Grazer Krauthäup-

tel. Hillebrand’s Konzept verspricht denKunden ein voll auf Regionalität undheimische Herkunft konzentriertes Ein-kaufserlebnis, wo bei Verkostungen alleSinne auf ihre Rechnung kommen, so dieJury. Die Jungbauernschaft hatte ganzspeziell darauf geachtet, dass die Finalis-ten jeweils die passendste Idee zum Jah-resthema liefern: „Was essen wir? Wieleben wir? Womit heizen wir?“

MvS-M

LAND.TECHNIK

Am 27. und 28. Oktober 2010 findetunter fachlicher Trägerschaft des VDI-Fachbereichs Max-Eyth-GesellschaftAgrartechnik die 68. Int. TagungLAND.TECHNIK in Braunschweig statt.Die Fachthemen der diesjährigen Tagungsind unter anderem aktuelle Entwicklun-gen und Untersuchungen zu Fahrwerken,Antrieben und Emissionen bei Traktoren,automatische Fahrzeugführung, Elektro-nik und Datenmanagement zur Überwa-chung, Optimierung und Dokumentati-on. Ein weiterer Fokus liegt auf der Ern-tetechnik. Der Einsatz von Sensoren undAnwendungen in der Automation sowietechnische Lösungen für den Pflanzen-schutz und bei der Düngung werden dis-kutiert.

Die Region Braunschweig mit ihrer aus-gesprochen dichten und vielfältigen Wis-senschaftskonzentration, mit zahlreichennationalen Einrichtungen sowie mehre-ren Universitäten bietet hier optimaleBedingungen. Plenarvorträge von Profes-sor Dr. Georg F. Backhaus, Präsident desJulius Kühn-Instituts (JKI), und Profes-sor Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident desJohann Heinrich von Thünen-Instituts(vTI) gehören zum Programm. Der Fest-vortrag von Frau Professor Dr. Beate Jes-sel, Präsidentin des Bundesamts fürNaturschutz (BfN), zum Thema Biodi-versität und Landwirtschaft sowie derPlenarvortag von Herrn Klemens Kalver-kamp, Geschäftsführer der GrimmeLandmaschinenfabrik, sind weitere High-Lights.

Tagungsstätte: Stadthalle BraunschweigIm Internet kann das Programm als PDFheruntergeladen werden. Dort ist auchdie elektronische Anmeldung zur Tagungmöglich: www.vdi.de

Ein Sieger:Markus Hillebrand,Obmann derGenussRegionGrazer KrauthäuptelFoto: van Sorgen

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Das AMA-Biozeichen, das Zeichen für Bio-Qualität. www.bioinfo.at

HO

CH

2.A

T

Ich bin bio. Ich lebe bio. Wo dasAMA-Biozeichen drauf ist, ist biodrin. Da kann ich mir sicher sein.Ich liebe das pure Leben.

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