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KASSIBER 1|18
02
03 EDITORIAL
04 VORGESTELLT
Peter Bruhn, Senior Digital Advisor der Takkt AG
08 REGIONALGRUPPEN
Dresden, Passau, Ruhrgebiet-Ost
11 STIFTUNG
Meldungen und Personalia
17 VERANSTALTUNGEN
Tagung der Regionalgruppensprecher
KAS-Talentakademie
Jahrestreffen des Nahost-Netzwerks
Altstipendiaten-Stipendiaten-Treffen in Kalifornien
Ausblick: ASeV-Jahrestagung in Trier
26 SEITENBLICKE
Bernhard Vogel Bildungspreis
HiSoFo unterstützt Caroline Anna Boye
Projekt »pics4peace«
Buchvorstellung: Aachen Unlimited
Buchvorstellung: An der Schwelle zur Ewigkeit
33 IMPRESSUM
INHALT
KASSIBER 1|18
03
LIEBE ALTSTIPENDIATINNEN
UND ALTSTIPENDIATEN,
das Jahr 2018 startete mit einem außerge-
wöhnlichen Highlight für die Regionalspre-
cher. Gemeinsam mit Vorstand und Beirat des
Clubs der Altstipendiaten der Hanns-Seidel-
Stiftung (CdAS e.V.) tagten die Altstipendia-
ten des ASeV in Kloster Banz. Kloster Banz
ist ein ehemaliges Benediktinerkloster in Bad
Staffelstein im wunderschönen Frankenland.
Das Tagungsthema »Alumni-Arbeit politischer
Stiftungen – aktuelle Aspekte gemeinsamer
Herausforderungen« vereinte rund 70 Altsti-
pendiaten zum politischen Diskurs und Aus-
tausch.
Auch diese KASSIBER-Ausgabe spiegelt die
regen Akti-vitäten der Regionalgruppen von
Nord bis Süd wider: Während sich die Regio-
nalgruppe Dresden im Rahmen eines Ausstel-
lungsbesuchs mit dem Thema Führung und
Karriere beschäftigte, begaben sich die Altsti-
pendiaten aus Passau auf die Spuren barocker
Wissenschaft und besichtigten Niederbayerns
Editor ial
Wunderkammer. All diese Veranstaltungen
wären allerdings nicht möglich ohne die finan-
zielle Unterstützung des Vereins der Altsti-
pendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
(ASeV). Wieso und warum es sich lohnt, im
ASeV-Mitglied zu werden, lesen Sie auf
www.altstipendiaten.de.
Der Bernhard Vogel Bildungspreis »Chancen
schaffen – Chancen nutzen« geht in diesem
Frühjahr in die nächste Runde. Die Ausschrei-
bung hat den Schwerpunkt »Projekte zur
politischen Teilhabe« und richtet sich an Ini-
tiativen und Projekte, die Kinder und Jugend-
liche aus einem bildungsfernen Milieu fördern.
Näheres zur Ausschreibung lesen Sie auf
S. 26 f. und auf www.altstipendiaten.de.
Zum Schmökern möchten wir Ihnen zwei
Buchvorstellungen ans Herz legen: Es geht
um das Leben junger Menschen, um ihre
Lieben, Begegnungen, Sehnsüchte und
Lebensentwürfe, sie wollen leben, sich aus-
probieren und ein bisschen anders, ein biss-
chen verrückt sein. Man darf gespannt sein.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
Herzliche Grüße,
Wiltrud Viehof f
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04 Vorgestellt
»DANK DER KAS WEISS ICH,
WIE MAN ÜBERZEUGENDE PERSÖNLICHKEITEN AUSWÄHLT«
INTERVIEW MIT PETER BRUHN, SENIOR DIGITAL ADVISOR DER TAKKT AG
Peter Bruhn ist Senior Digital Advisor
und Director Digital Transformation
bei der Takkt AG, die sich in Euro-
pa und Nordamerika als der führende
B2B-Spezialversandhändler für Ge-
schäf tsausstat tung sieht. 2017 beleg-
te das Unternehmen den ersten Platz
beim »Digital Champions Award« in
der Kategorie »Digitale Prozesse und
Organisation«. Dabei überzeugte die
Takkt AG durch ihren ganzheit l ichen
Ansatz der digitalen Transformation,
wobei Digitalis ierung entlang der ge-
samten Wer tschöpfungsket te betrach-
tet wird. Der Award wurde von der
Wir tschaf tsWoche und der Deutschen
Telekom 2016 ins Leben gerufen und
2017 zum zweiten Mal vergeben. Der
KASSIBER stellt den preisgekrönten
AS vor.
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05 Vorgestellt »DANK DER KAS WEISS ICH, WIE MAN ÜBERZEUGENDE PERSÖNLICHKEITEN AUSWÄHLT«
Ihr habt den »Digital Champions
Award« von Telekom und Wir tschaf ts-
Woche bekommen. Wie hat sich das
auf dich, deine Arbeit und die Firma
ausgewirkt?
PETER BRUHN: Die Auszeichnung sehen wir
nicht nur als Anerkennung unserer Strategie
der digitalen Transformation, sondern vor
allem als Verpflichtung, unsere Vision 2020 in
die Tat umzusetzen und den eingeschlagenen
Weg zügig weiterzugehen.
Was machst du konkret bei der Takkt
AG?
PETER BRUHN: Ich verantworte die digitale
Transformation der Takkt AG, einem Portfo-
lio von Versandhändlern für Büro- und Ge-
schäftsausstattung. Ich bin quasi der Dirigent
von sechs Chief Digital Officers, die in den
jeweiligen Tochtergesellschaften in Europa
und den USA den digitalen Wandel gestalten.
Unser Ziel ist es, den E-Commerce-Umsatz
■ Geboren 1972 in Wiesbaden■ Studium Wirtschaftsinformatik und
Computer Science an der TU Darmstadt
und der University of Illinois Urbana-
Champaign (USA) ■ Berater bei McKinsey & Company■ Verantwortete Innovationsthemen bei
der T-Online International AG und der
Deutschen Telekom AG■ Seit Mitte 2016 Senior Digital Advisor
und Director Digital Transformation bei
der Takkt AG■ Ehemals Stipendiatensprecher in
Darmstadt und Regionalsprecher der
Altstipendiatengruppe Frankfurt, wo
er 2011 die Jahrestagung organisierte■ Baute zusammen mit AS Dr. Arne Frick
KASconnect auf
PETER BRUHNbis 2020 zu verdoppeln und ein herausragen-
des Kundenerlebnis mittels Digitalisierung zu
schaffen. Diesen Weg gestalte ich in enger
Zusammenarbeit mit unserem CEO, bei dem
die Digitalisierung ebenfalls ganz oben auf der
Agenda steht.
Wie ist bei euch das Arbeitsklima?
PETER BRUHN: Mich hat der sehr freundli-
che und wertschätzende Umgang miteinander
sowie die Offenheit der Mitarbeiter für die di-
gitale Transformation sehr positiv überrascht.
Im Rahmen der digitalen Transformation wol-
len wir unsere Organisation nachhaltig verän-
dern. Daher arbeiten wir derzeit sehr intensiv
an einem neuen Führungsstil, der uns schnel-
ler und flexibler macht und den Mitarbeitern
mehr Möglichkeiten und Verantwortung bie-
tet. Wir nutzen neue Methoden wie Scrum
und Design Thinking und bauen die Büros an
vielen Standorten um, um die Kommunikation
und Zusammenarbeit zu fördern.
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06 Vorgestellt »DANK DER KAS WEISS ICH, WIE MAN ÜBERZEUGENDE PERSÖNLICHKEITEN AUSWÄHLT«
Die Takkt AG gibt es schon lange.
Warum habt ihr alle Abläufe radikal
umgekrempelt?
PETER BRUHN: Wir ändern nicht alles radikal,
sondern investieren gezielt 50 Millionen Euro
in Mitarbeiter und Technologien, um die Chan-
cen der Digitalisierung zu nutzen und unser
organisches Umsatzwachstum mittelfristig zu
erhöhen. Denn in Zeiten des raschen techno-
logischen Wandels verändern sich Kunden-
verhalten und Arbeitswelt rasant. Während es
früher von Vorteil war, einen tausend Seiten
dicken Katalog europaweit hocheffizient zu
produzieren und zu verteilen, ist heute die
kundenindividuelle Ansprache über Online-
Kanäle wettbewerbsentscheidend. Hierbei
ermöglicht eine intelligente Datenanalyse die
Information und qualifizierte Beratung der
Kunden entsprechend persönlicher Präferen-
zen und Bedürfnisse.
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07 Vorgestellt »DANK DER KAS WEISS ICH, WIE MAN ÜBERZEUGENDE PERSÖNLICHKEITEN AUSWÄHLT«
In der IT-Welt ist Stil lstand schlecht.
Was sind deine aktuellen Projekte?
PETER BRUHN: Die Bandbreite ist sehr groß.
Wir haben das Prinzip des Trainee-Programms
zu einem sehr spannenden Corporate Digital
Entrepreneur-Programm weiterentwickelt, um
zukünftige »Digital Leader« selbst bestmöglich
auszubilden. Kürzlich war ich mit den sechs
Teilnehmern des aktuellen Programms eine
Woche im Silicon Valley. Jetzt bereite ich die
nächste Runde und die Auswahl neuer Talente
vor – dank der KAS weiß ich, wie man über-
zeugende Persönlichkeiten auswählt. Takkt
beteiligt sich darüber hinaus auch an Start-
ups. Hier helfe ich nicht nur bei der Auswahl
und Bewertung, sondern fördere auch den
Erfahrungsaustausch zwischen Start-ups
und Takkt. Genauso fruchtbar wie der Dialog
zwischen Altstipendiaten und Stipendiaten
ist auch der Austausch zwischen jungen und
etablierten Unternehmen. Gleiches gilt für
den Erfahrungsaustausch zwischen unseren
Portfolio-Unternehmen in Europa und den USA
– ebenfalls ein wichtiger Teil meiner Arbeit.
Was machst du in deiner Freizeit?
PETER BRUHN: Meine vierjährige Tochter
freut sich stets auf mich und tanzt auch ein-
mal gerne mit mir durch die Wohnung, denn
Standard- und Lateintanz zählen zu meinen
Hobbys, genauso wie die Stenografie. Zu
Weltmeisterschaften im Schnellschreiben war
ich bereits in vielen europäischen Städten und
in Peking. Zur Altstipendiaten-Jahrestagung
komme ich nach wie vor sehr gerne – meine
Tochter ist seit ihrer Geburt mit dabei. Weiter-
hin begeistert mich alles, was mit Technologie
oder Finanzen zu tun hat.
TEXT: RENÉ SCHELLBACH FOTOS: TAKKT AG
Die Takkt AG (eigene Schreibweise:
TAKKT) sieht sich in Europa und Nordame-
rika als der führende B2B-Spezialversand-
händler für Geschäftsausstattung. Das
Sortiment umfasst über 500.000 Produkte
aus den Bereichen Betriebs- und Lager-
einrichtung, Büromöbel, Transportverpa-
ckungen, Displayartikel, Ausrüstungsge-
genstände für den Einzelhandel sowie den
Gastronomie- und Hotelmarkt.
Die Takkt-Gruppe beschäftigt über 2.000
Mitarbeiter, hat weltweit knapp drei Millio-
nen Kunden und einen Jahresumsatz von
über einer Milliarde Euro.
Weitere Informationen gibt es auf
www.Takkt.de/digital
TAKKT AG
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es wurde vielseitig diskutiert. Dabei wurde so-
wohl das Thema »Führung ist sexy« als auch
»Karrierehindernis Kind« und »Männer sind
besser als Frauen« im Rahmen der altersmä-
ßig und interessensmäßig sehr gemischten
Gruppe der KAS-Altstipendiaten emotional
beladen diskutiert. Deutlich wurde, dass es
unterschiedliche und sehr spannende Ansätze
für die zukünftige Aufstellung der Nachwuchs-
förderung und Eliteförderung gibt − auch für
die Unternehmen, in denen die Altstipendiaten
tätig sind.
Wir danken Freifrau von Crailsheim für diesen
spannenden und gelungenen Abend mit vielen
neuen Denkansätzen und Einblicken sowie
allen Teilnehmern für die konstruktive Dis-
kussion.
TEXT: INES FEHRMANN FOTOS: CORNELIA PROBST
8 Regionalgruppe Dresden
DRESDNER ALTSTIPENDIATEN BESUCHEN AUSSTELLUNG ZU DEN THEMEN KARRIERE UND FÜHRUNG
FÜHRUNG IST SEXY
Am 18. Januar traf sich die Gruppe der
KAS-Altstipendiaten Dresden zu einem
Themenabend »Vielfalt in Führung« bei
der Ostsächsischen Sparkasse Dres-
den. Die Gruppe erhielt eine exklusi-
ve Führung durch die Ausstellung von
Sparkassen-Vorstand Petra Freifrau
von Crailsheim. Sie er läuter te sehr
anschaulich, wie es in Zeiten von Fach-
kräf temangel und Nachwuchssorgen
zu diesem speziellen über vier Jahre
gereif ten Projekt bei der Sparkasse
kam.
Inhaltlich beschäftigte sich die Ausstellung
mit dem Thema Familie und Beruf, Führung
und Karriere, Förderung und Frauen in Füh-
rungspositionen. Die unterschiedlichen Fakten
wurden durch Mitarbeiterbefragungen zusam-
mengetragen und ausgewertet. In vier The-
menblöcken nahm Freifrau von Crailsheim die
Ergebnisse für uns gezielt unter die Lupe und
9 Regionalgruppe Passau
höherer Bildung gelangen. Lange Reihen weiß
eingeschlagener Bücher stehen im barocken
Lesesaal und zeugen von Fürsten, für die
Bücher auch Macht und Prestige bedeuteten.
Stücke aus dem fernen Osten zeugen von der
Reiselust der Jesuiten, die unter anderem
in China missionierten und so chinesisches
Porzellan nach Niederbayern brachten.
Highlight des Besuches war ohne Frage die
Wunderkammer: Sie diente der Ausstellung
kurioser Objekte, die von Gästen dann mit
Schauern und Bewunderung betrachtet wer-
den konnten. Frei von Vitrine oder Beschrif-
tung liegen schöne Kristalle neben gruseligen
Schädeln, ausgestopften Tieren und bunten
Vogelfedern. Dr. Wennerhold hat diese Wun-
derkammer mit großem persönlichem Einsatz
wiederhergestellt, ihr Herzstück ist das alte
ausgestopfte Krokodil, das in der Bibliothek
gefunden wurde. Wie es nach Passau gekom-
men ist? Das bleibt ein Geheimnis.
PASSAUER STIPENDIATEN UND ALTSTIPENDIATEN AUF DEN SPUREN BAROCKER WISSENSCHAFT
NIEDERBAYERNS WUNDERKAMMER
Im Herzen Passaus steht völl ig unent-
deckt von den Touristenschwärmen die
ehemalige Bibliothek im alten Jesui-
tenkolleg. Wunderschöne barocke Le-
sesäle und Zeugnisse alter Wissbegier-
de ruhen hier ungestör t. Wohl behütet
werden sie von Dr. Markus Wennerhold,
Leiter der Staatlichen Bibliothek Pas-
sau. Dr. Wennerhold hat den Passauer
Stipendiaten und Altstipendiaten in
die Räumlichkeiten mitgenommen, um
ihnen einen Eindruck vom jahrhunder-
tealten Wissen zu vermit teln.
Die Führung im Januar begann im alten Jesu-
itenviertel Passaus vor der Staatlichen Biblio-
thek. Dort ging es um die wissenschaftlichen
Anfänge Passaus. Als Spitze im Kampf gegen
die Reformation prägten die Jesuiten die
Region nachhaltig. Insbesondere bemerkens-
wert ist ihr Beitrag zur Wissenschaft, waren
sie doch unumgänglich, wollte man damals zu
Die Passauer Stipendiaten und Altstipendiaten
danken Prof. Dr. Staudt für die Organisation
und Dr. Wennerhold für die Führung, die ge-
spickt war von interessanten Details und wit-
zigen Anekdoten.
TEXT: ALICE JACOBI FOTO: STAATLICHE BIBLIOTHEK PASSAU
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10 Regionalgruppe Ruhrgebiet-Ost
Lammerts Rolle als Bundestagspräsident und
die damit verbundene Verantwortung zur
Ordnung im Parlament, gerade in Zeiten von
AfD und Donald Trump. Diesbezüglich konn-
te Lammert jedoch beruhigen: Etwas Poltern
gehöre in der Politik einfach dazu. Eine Ver-
rohung der Sitten konnte er während seiner
Amtszeit jedenfalls nicht feststellen.
Eine weitere Frage zielte auf die zukünftige
Ausrichtung der KAS unter ihm als neuen Vor-
sitzenden ab. Lammert erinnerte daran, dass
er schon viele Jahr stellvertretender Vorsit-
zender seines Vorgängers AS Dr. Hans-Gert
Pöttering war und deswegen die KAS bereits
viele Jahre in deren Entwicklung begleitet hat.
Nichtsdestotrotz erbat er sich in seiner neuen
Rolle noch etwas Zeit, um mit verschiedenen
Vertretern der unterschiedlichen Ressorts der
KAS zu sprechen, ehe er sich auf eine zukünf-
NEU GEWÄHLTER KAS-VORSITZENDER ZU GAST IM RUHRGEBIET
ALTSTIPENDIATEN IM GESPRÄCH
MIT PROF. DR. NORBERT LAMMERT
Mitte Januar traf sich eine größere
Gruppe von Altstipendiaten und Sti-
pendiaten aus dem Ruhrgebiet in der
Technischen Hochschule Georg Agricola
in Bochum zu einem persönlichen Ge-
spräch mit Prof. Dr. Norber t Lammert,
Bundestagspräsident a.D. und Vorsit-
zender der Konrad-Adenauer-Stif tung.
Nach einer kurzen Eröffnungsrede durch
Prof. Dr. Norbert Lammert zur allgemeinen
Lage der Politik in Deutschland und der CDU
hatten die anwesenden Altstipendiaten die
Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. Diese
beantwortete der KAS-Vorsitzende gewissen-
haft und direkt. Von großem Interesse war
natürlich die Lage nach der Bundestagswahl
und ihrer Bedeutung für die CDU.
Ein Altstipendiat interessierte sich auch für
tige Ausrichtung und die Schwerpunkte seiner
Amtszeit festlegen wolle.
Ein herzlicher Dank geht an Prof. Dr. Lammert
für seinen Besuch sowie seine Offenheit bei
der Beantwortung der Fragen.
TEXT: PETER GÖHRE & LARS LUBISCH FOTO: PETER GÖHRE
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Stif tung
MELDUNGEN UND PERSONALIA
KAS-LEITMOTIV 2018 BIS 2020
»Deutschland. Das nächste Kapitel« − so
lautet das Leitmotiv für die Arbeit der KAS
in den Jahren 2018 bis 2020, das erstmals
mehrjährig angelegt ist. Damit beteiligt sich
die Stiftung an der Diskussion um die Gestal-
tung unserer Zukunft. Im Mittelpunkt steht
dabei die Frage, was uns gesellschaftlich und
politisch im Innersten zusammenhält und an-
treibt. Es geht um die Vitalität unserer Demo-
kratie ebenso wie um die Kernthemen Bildung
und Arbeit, die unsere ökonomische Zukunfts-
fähigkeit maßgeblich beeinflussen werden −
unter sich verändernden digitalen Rahmenbe-
dingungen. Im Fokus wird auch Deutschlands
Rolle in Europa und in der Welt stehen: Wie
blickt das Ausland auf uns? Und wie befassen
sich unsere internationalen Partner mit zent-
ralen Zukunftsfragen, auf die Antworten noch
zu finden sind?
KAS-STIPENDIATEN ENTDECKEN
GEORGIEN
»Wo genau fahrt ihr hin?« war wohl eine der
ersten Fragen, die sich viele der Stipendia-
ten schon vor der Abreise nach Tiflis anhören
mussten. Georgien, dieses Land »irgendwo
zwischen der Türkei und Russland«, könnten
wohl nur die wenigsten Deutschen auf einer
Landkarte korrekt einzeichnen. Und noch we-
niger Menschen wissen, welche Entwicklungs-
sprünge das Land gemacht hat. Um diesem
Unwissen zu begegnen, veranstalteten sechs
Organisatoren aus verschiedenen Stipendi-
aten-Hochschulgruppen der KAS-Begabten-
förderung ein Initiativ-Seminar in Tiflis mit
dem Titel: »Georgien: Brückenstaat zwischen
Orient und Okzident«. Mit einem vielfältigen
Programm, in das das KAS-Büro in Tiflis ein-
gebunden war, lernten die Stipendiaten Land
und Leute, das politische System des Landes,
die Lage der deutschen Minderheit und die
Anziehungskraft, die die Europäischen Union
ausübt, kennen. So hat für die Seminarteil-
nehmer das Land Gestalt angenommen –
als ein Brückenstaat zwischen Orient und
Okzident, aber auch zwischen grauer Ver-
gangenheit und vielversprechender Zukunft
inmitten von strategisch wichtigen Partnern.
POLITIK UND INDIVIDUUM
Diesem immer wieder aktuellen und doch
gerade in Zeiten von Smartphone, Facebook,
Google, Instagram & Co zugespitzt und prob-
lematisch erscheinenden Verhältnis geht »Die
Politische Meinung« in ihrer neuen Ausgabe
nach (http://www.kas.de/wf/de/34.6/).
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Stif tung MELDUNGEN UND PERSONALIA
MATHIAS ÉNARD IST LITERATUR-
PREISTRÄGER DER KAS 2018
Mathias Énard erhält in diesem Jahr den mit
15.000 Euro dotierten Literaturpreis der Kon-
rad-Adenauer-Stiftung. Die Jury begründete
ihre Entscheidung damit, dass er »ein virtu-
oser und vielsprachiger Vordenker der orien-
talischen Renaissance (ist)«. Überzeugt da-
von, dass Europas Kompass nach Osten zeigt,
erzählt er Geschichten von der Faszination der
Europäer für die Kultur der arabischen Welt.
Seine Romane (zuletzt »Erzähl ihnen von
Schlachten, Königen und Elefanten«, 2011,
»Straße der Diebe«, 2013, und »Kompass«,
2016) öffnen die imaginäre »Schatztruhe« der
orientalischen Kultur für Europa und die Welt.
Damit stiften sie ein Narrativ von »Miteinander
und Kontinuität«, das prägend ist für unser
Verständnis von Freiheit und Demokratie.
Mathias Énard setzt sich für die deutsch-fran-
zösische Freundschaft und für die wechselsei-
tige Inspiration zwischen Orient und Okzident
ein. Geboren in Frankreich, in Spanien woh-
nend, kundig in mehreren europäischen Spra-
chen, schreibt er an einem Werk des Friedens,
das, auch im Gedenken an das Ende des
»Grande guerre« vor 100 Jahren, für Europa
und darüber hinaus von wegweisender Be-
deutung ist. Mathias Énards Romane seien ein
kosmopolitisches Werk des Friedens und der
Freiheit, sagte der Vorsitzende der Konrad-
Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert,
Präsident des Deutschen Bundestages a.D., in
Berlin. Die Verleihung des Preises findet am
6. Mai 2018 im Weimarer Musikgymnasium
Schloss Belvedere statt.
DIGITALE DESINFORMATION
Desinformationskampagnen wie zur US-Wahl
im Jahr 2016 oder zur Wahl in Frankreich 2017
gab es während der vergangenen Bundes-
tagswahl offensichtlich nicht. Dennoch mach-
ten absichtlich lancierte Falschmeldungen
während des Wahlkampfes einige Schlagzei-
len. So wird es die große Herausforderung im
digitalen Miteinander, das Wechselverhältnis
von Mediennutzern und Meinungsmachern
besser zu erklären und zu analysieren, wie
digitale Desinformationen schneller erkannt
werden können. Genau dazu möchte die KAS
mit ihrer in der Reihe »Grundlagen« erschie-
nenen Broschüre »Digitale Desinformation«
einen Beitrag leisten sowie einen Überblick
zum Thema Desinformation geben, in dem
wichtige Begriffe, Akteure und ein Ausblick in
die Zukunft vorgestellt werden (http://www.
kas.de/wf/de/33.50974/).
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Stif tung MELDUNGEN UND PERSONALIA
AUSSTELLUNG DER KAS-KÜNSTLER-
FÖRDERUNG
Unter dem Titel »Spuren im Raum« findet
bis Ende April eine Ausstellung von Stipendi-
aten der KAS-Künstlerförderung in der Bon-
ner Bundeskunsthalle statt. Stef Heidhues,
Veronika Kellndorfer, Cyrill Lachauer, Alexej
Meschtschanow und Hans-Christian Schink
machen sich auf die Reise, schaffen im Spiel
aus Nähe und Distanz mit Fotografie, Text,
Skulptur und Installationen ambivalente Erfah-
rungsräume, in denen Vertrautes fremd und
Fremdes vertraut wird. Die eigene Verortung
ist nicht fest, nur kurzfristig taucht dabei auf,
was Wahrheit meinen könnte. Die Ambivalenz
wird damit zum Kriterium der künstlerischen
Arbeit und zur Voraussetzung von Erkenntnis-
gewinn (http://www.kas.de/wf/de/17.76436/).
WANDEL VON PARTEIEN IM FOKUS
Unter der Leitung von AS Dr. habil. Karsten
Grabow, Koordinator Politikanalysen und Par-
teienforschung in der KAS-Hauptabteilung
Politik und Beratung, hat sich die Arbeitsgrup-
pe Parteienforschung in der Stiftung konstitu-
iert. Vor dem Hintergrund der Wichtigkeit von
Parteien und ihrer Arbeit für das demokrati-
sche Gemeinwesen geht die Expertengruppe
den vielfältigen Gründen, Erscheinungsformen
und Folgen von Wandlungsprozessen von Par-
teien und Parteiensystemen in Deutschland
und Europa nach und stellt die Ergebnisse der
Öffentlichkeit zur Verfügung.
EUROPA VOR ORT
In dieser Veröffentlichung der Kommunal-
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in
der Reihe »Handreichungen zur politischen
Bildung« erörtert Prof. Dr. Volker Kronenberg
von der Universität Bonn, wie Kommunen von
der europäischen Einigung und einer gemein-
samen europäischen Förderpolitik profitieren
können. Die Darstellung juristischer Bestim-
mungen der Kohäsionspolitik und die theoreti-
schen Befunde der Studie werden anhand von
Fallbeispielen veranschaulicht. Dabei kommen
sowohl ländliche Regionen als auch urbane
Ballungsräume in den Blick (http://www.kas.
de/wf/de/33.45229/).
DR. DETLEV W. BELLING ERHÄLT
VERDIENSTORDEN
AS Dr. iur. Dr. h. c. (SZTE) Detlev W. Belling,
Professor für Bürgerliches Recht und Arbeits-
recht, ist im Rahmen des Deutsch-Ungari-
schen Symposiums am 31. Januar 2018 das
Mittelkreuz des Ungarischen Verdienstordens
(a Magyar Érdemrend Lovagkeresztje) (http://
www.uni-potsdam.de/u/ls_burarso/files/
Urkunde%20Verdienstorden.pdf) verliehen
worden.
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Stif tung MELDUNGEN UND PERSONALIA
EHRENDOKTORWÜRDE FÜR
DR. THOMAS POTEMPA
Für sein langjähriges Engagement und seinen
herausragenden Einsatz für Forschung und
Lehre wurde AS Dr. Thomas Potempa, Fakul-
tät Fahrzeugtechnik der Ostfalia Hochschule,
am 14. Dezember 2017 mit der Ehrendoktor-
würde der Staatlichen Technischen Universi-
tät (TU) Kaliningrad ausgezeichnet. Potem-
pa, der als Chemiker am Campus Wolfsburg
lehrt, setzt sich seit vielen Jahren an der
russischen Hochschule in besonderem Maße
für die Bereiche Umweltmanagement und
Umwelttechnik ein. Der Fokus liegt dabei auf
der russischen Bildung in Fischerei. Mit dem
Ehrendoktortitel würdigt die TU Kaliningrad
neben Potempas wissenschaftlichen Leistun-
gen auch sein überdurchschnittliches Enga-
gement für studentische Projekte und seinen
Verdienst für eine erfolgreiche internationale
Zusammenarbeit.
DR. ISABEL SCHELLINGER ALS
WICHTIGE PERSÖNLICHKEIT UNTER
30 AUSGEZEICHNET
AS Dr. Isabel Schellinger hat es in das eu-
ropaweite Forbes-Ranking der wichtigsten
Persönlichkeiten unter 30 Jahren geschafft.
Grund war ihre Entwicklung von Behand-
lungsinstrumenten für Gefäßkrankheiten
zusammen mit der Firma Angiolutions (https://
www.gruenderszene.de/galerie/30-under-
30-2018?pid=16137). Mit dieser Idee hatte sie
2016 an dem Workshop für Gründerinnen und
Gründer der KAS-Begabtenförderung teilge-
nommen. Schellinger arbeitet momentan am
Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttin-
gen.
IN STILLEM GEDENKEN
Am 17. Dezember 2017 ist AS Prof. Dr.
Guillermo Escobar-Herrán, Botschafter
Kolumbiens beim Heiligen Stuhl, im Alter
von 73 Jahren verstorben, Anfang Novem-
ber 2017 AS Dr. Hans Tonch im Alter von
67 Jahren. Unsere Gedanken sind bei ihren
Familien und allen Angehörigen.
TEXTZUSAMMENSTELLUNG & REDAKTION: DR. WOLFGANG-MICHAEL BÖTTCHER
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Stif tung MELDUNGEN UND PERSONALIA
»ZUVÖRDERST DIE FREIHEIT«:
EHRHARDT MAYR IST VERSTORBEN
Die KAS und viele ehemalige Stipendiaten
trauern um Dr. Ehrhardt Mayr, der am 15. März
2018 mit 82 Jahren verstorben ist. Die Haupt-
abteilung Begabtenförderung und Kultur ver-
liert mit ihm einen engagierten und treuen
Kollegen und – wie die von uns, die ihn noch
in dieser Funktion gekannt haben, wissen –
verständnisvollen, behutsam führenden und
unprätentiösen Vorgesetzten, der die Arbeit
der Begabtenförderung maßgeblich geprägt
hat. Auch vom Kreis der Altstipendiaten und
Vertrauensdozenten wurde ihm große Wert-
schätzung entgegengebracht.
Die berufliche Laufbahn des Germanisten
und Historikers begann 1964 in der Bun-
desgeschäftsstelle der CDU. 1966 wurde er
Dozent – später stellvertretender Leiter – in
der Politischen Akademie Eichholz der Kon-
rad-Adenauer-Stiftung. Nach sechs Jahren
als Leiter der Abteilung Personal in der CDU-
Bundesgeschäftsstelle kehrte er 1980 in die
Konrad-Adenauer-Stiftung zurück. Bis 1992
war er Leiter des Instituts für Begabtenför-
derung, seit Januar 1993 Leiter der neuen
Hauptabteilung Kultur, deren Aufbau – etwa
der Gründung des heute noch als EHF 2010
agierenden Else-Heiliger-Fonds – er sich fein-
fühlig und passioniert widmete. Im Dezember
2000 wurde er im Rahmen eines Festakts in
Schloss Eichholz verabschiedet. Den anwe-
senden Gästen gab er folgende Worte mit auf
den Weg: »Was die KAS groß gemacht hat, ist
in ihrer Satzung mit der Vokabel ›Förderung‹
angezeigt: Demokratieförderung, wozu auch
Beratung gehört, Begabtenförderung, Künst-
lerförderung, Förderung von Menschen über-
haupt, denen bestimmte Werte, zuvörderst
die Freiheit, wichtig sind und die lernen wollen,
damit umzugehen.«
Bis vor fünf Jahren blieb Dr. Ehrhardt Mayr der
Begabtenförderung als Prüfer bei den Aus-
wahltagungen der Studien-, vor allem aber
der Promotionsförderung verbunden. Den
aufgrund seiner Demenz in den letzten Jah-
ren rapide fortschreitenden körperlichen und
geistigen Verfall trug er mit großer Tapferkeit
und gelegentlich immer noch mit Spuren des
ihm eigenen stillen Humors.
TEXT & FOTO: DR. DANIELA TANDECKI
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Stif tung MELDUNGEN UND PERSONALIA
DEUTSCH-UKRAINISCHE
JOURNALISTENAKADEMIE IN DER
OSTUKRAINE
Mutige Frauen, engagierte Fußballfans, kre-
ative Künstler und zurückgekehrte Solda-
ten: Ihre Geschichten finden sich im ge-
rade erschienenen KAS-Magazin »50 Grad
− Geschichten aus der Ostukraine«. Das
Printmagazin ist das Ergebnis der ersten
deutsch-ukrainischen Journalistenakademie.
Veranstaltet wurde die Journalistenakademie
Ende 2017 vom KAS-Auslandsbüro Ukraine
(Charkiw). Der Abschied vom Kommunismus,
der Umgang mit Binnenflüchtlingen und der
ukrainische Alltag trotz Konflikt sind einige der
vielen Themen, die acht deutsche und acht
ukrainische Nachwuchsjournalisten gemein-
sam recherchiert haben. Die Organisation
der Journalistenakademie lag beim Team des
KAS-Büros Charkiw unter Leitung von AS Tim
B. Peters. Geleitet wurde das Seminar von AS
Anorte Linsmayer. Einen kleinen Eindruck vom
Seminar gibt es online hier: http://jonamag.
de/projekte/ukraine/
Das zweisprachige Magazin können Sie bei
Interesse kostenfrei bei Jessica Matthes per
Mail bestellen: [email protected]
TEXT: ANORTE LINSMAYER FOTO: RICO DROCHNER
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17 Veranstaltungen
KAS-ALTSTIPENDIATEN VERNETZEN SICH MIT ALTSTIPENDIATEN DER HANNS-SEIDEL-STIFTUNG
REGIONALGRUPPENSPRECHER ZU GAST IM KLOSTER BANZ
In diesem Jahr ging es für alle Regi-
onalgruppensprecher des ASeV nach
Bayern: Dor t fand vom 26. bis 28. Ja-
nuar 2018 im wunderschönen Kloster
Banz in Bad Staf felstein das diesjäh-
r ige Jahrestref fen stat t − zum ersten
Mal zusammen mit den Regionalspre-
chern des Clubs der Altstipendiaten
(CdAS) der Hanns-Seidel-Stif tung
(HSS), die auch die Gastgeber dieser
rundum gelungenen Veranstaltung
waren.
Am Freitagabend begrüßten die beiden Ver-
einsvorsitzenden Dr. Andreas Burtscheidt
(CdAS) und Ottheinrich von Weitershausen
(ASeV) rund 70 Teilnehmer im wunderschö-
nen Kaisersaal. Die Tagung stand unter dem
Thema »Alumni-Arbeit politischer Stiftungen
– aktuelle Aspekte gemeinsamer Herausfor-
derungen«. Die beiden Leiter der Begabten-
förderungen, Dr. Susanna Schmidt und Prof.
18
KASSIBER 1|18
Veranstaltungen REGIONALGRUPPENSPRECHER ZU GAST IM KLOSTER BANZ
Hans-Peter Niedermeier, betonten in ihren
Grußworten auch die mehr denn je aktuelle
Bedeutung der Förderung junger Menschen
unter einem christlichen Wertebild.
Im Anschluss daran referierte Markus Blume,
MdL in Bayern, stellvertretender Generalse-
kretär der CSU und Mitglied im CdAS, über
das Thema »Die Union und ihre Herausforde-
rung durch den Populismus – eine bürgerlich-
konservative Antwort.« Der Referent schaffte
es dabei, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen,
und die nachfolgende Diskussion zeigte, wel-
che große Bedeutung dieses Thema für jeden
einzelnen AS hat. Über das Vortragsthema
hinaus gab Markus Blume außerdem einen
Blick hinter die Kulissen der zu dieser Zeit
noch laufenden Sondierungsgespräche mit der
SPD in Berlin. Diese waren auch der Grund,
dass der für Sonntagmorgen geplante Vortrag
von Mike Mohring, MdL Thüringen, Landes-
und Fraktionsvorsitzender der CDU Thüringen,
kurzfristig ausfallen musste, da er in Berlin an
den Gesprächen zum Thema Wirtschaft teil-
nehmen musste. Der Freitagabend klang mit
einem »Get together«-Empfang im Fürsten-
zimmer bei vertiefenden Gesprächen aus.
Der Samstagmorgen begann mit einer Vor-
stellung der beiden Alumni-Vereine durch Dr.
Andreas Burtscheidt (CdAS) und Ottheinrich
von Weitershausen (ASeV). Im Anschluss
stellten Dr. Susanna Schmidt und Prof. Hans-
Peter Niedermeier die jeweiligen aktuell
durchgeführten Verbleibstudien der KAS und
HSS vor. Der Schwerpunkt lag dabei auf not-
wendigen Schlussfolgerungen für die Alum-
ni-Arbeit. Nach einer Kaffeepause fand ein
intensiver Gedankenaustausch der Regional-
sprecher beider Vereine statt. Parallel trafen
sich die beiden Vorstandsgremien ebenfalls,
um voneinander zu lernen und über gemein-
same Ideen zur Zusammenarbeit nachzuden-
ken. Auf das Mittagessen folgte ein kurzer
19
KASSIBER 1|18
Veranstaltungen REGIONALGRUPPENSPRECHER ZU GAST IM KLOSTER BANZ
informativer Vortrag über das Kloster. Der
Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der
bestehenden Vereinsplattformen KASconnect
und cdas.intern und deren notwendigen Wei-
terentwicklungen. Maximilian Martin für den
ASeV und Heiko Richter für den CdAS führten
in das Thema ein und Timmy Niehoff (CdAS)
hielt ein Impulsreferat zu Social Media.
Im Anschluss stellte Dr. Wolfgang Frosch die
Idee und Umsetzung der thematischen Netz-
werke des ASeV vor und präsentierte zusam-
men mit Dr. Eva Graef-Harter das Mentoring-
Programm zwischen KAS-Stipendiaten und
Altstipendiaten. Dieses hat sich zu einem der
wichtigsten und intensivsten Kontaktpunkte
entwickelt. Parallel wurde aber auch auf das
Mentoring von AS für AS unter der Führung
von Dr. Barbara Schmidt-Prestin-Petzke
verwiesen. Im Anschluss an das Abendessen
begrüßten Ottheinreich von Weitershausen
und Dr. Jürgen Bubeck 40 Regionalsprecher
des ASeV zu ihrer eigenen Versammlung.
Vertreten waren insgesamt 22 der derzeit
55 nationalen und europaweiten Regional-
gruppen. Über die Inhalte des Meetings wird
separat im nächsten Info-Rundschreiben
an die Regionalsprecher berichtet. Hervorzu-
heben ist, dass der Vorstand beschlossen
hat, nach noch festzulegenden Kriterien, die
Jahrespauschale für Regionalgruppen von
300 Euro auf maximal 450 Euro pro Jahr zu
erhöhen.
Am Sonntagmorgen begrüßte die Vorsitzende
der HSS, Frau Prof. Ursula Männle, ihres Zei-
chens KAS-Altstipendiatin und Mitglied des
ASeV, alle Teilnehmer sehr herzlich. In Vertre-
tung des verhinderten Mike Mohring reflek-
tierte Frau Prof. Männle über die politische
Arbeit der Stiftungen im Allgemeinen und
gab einen Einblick in die innere Struktur und
Arbeit der HSS. Im September 2019 soll die
nächste gemeinsame Tagung der Regional-
sprecher von ASev und CdAS in Cadenabbia
stattfinden. Unter lautem Beifall aller Teilneh-
mer endete ein sehr erfolgreiches gemeinsa-
mes Wochenende im wunderschönen Kloster
Banz.
TEXT: DR. JÜRGEN BUBECK FOTOS: PD DR. KARIN IKAS & MARTIN RENGER
KASSIBER 1|18
20 Veranstaltungen
WORKSHOPS, THEMENABEND, SPIELRUNDE UND TANZKURSE AUF BURG BLANKENHEIM
AUF DEN SPUREN VERBORGENER TALENTE
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 ist
die »KAS-Talentakademie« bei vielen
Stipendiaten und Altstipendiaten fest
etablier t in der Jahresplanung. Auch
dieses Jahr verbrachten 50 Stipendia-
ten und Altstipendiaten den Jahres-
wechsel in mit telalter lichem Flair auf
der Jugendherberge Burg Blankenheim
in der Eifel.
Die Teilnehmer bereiteten dafür individuel-
le Workshops vor, um den Kon-Stipendiaten
die eigenen Fähigkeiten und Talente näher
zu bringen – in entspannter Atmosphäre und
immer offen für Fragen auf Augenhöhe. Von
Fakten zur Kernenergie, zum Klimawandel,
einer Anleitung zur Erstellung von Business-
Plänen bis hin zu einem Erste-Hilfe-Kurs war
so einiges dabei.
Das inhaltliche Programm an den fünf Work-
shop-Tagen orientierte sich in diesem Jahr
KASSIBER 1|18
21 Veranstaltungen AUF DEN SPUREN VERBORGENER TALENTE
und des ASeV | Altstipendiaten der KAS e.V.
nicht möglich gewesen wäre, geht ein beson-
derer Dank an sie.
Für die nächste Talentakademie hat sich be-
reits ein Organisationsteam gefunden.
TEXT & FOTOS: JULIA RUHS
am Thema »Einer von 80 Millionen – Verant-
wortung im 21. Jahrhundert«. Jeden Morgen
gab es dazu inhaltlichen Input, genauso wie
einen Themenabend, der sich auf aktuelle
gesellschaftliche Probleme fokussierte. Auch
die Zeit außerhalb der Workshops schweißte
die Talentakademiker zusammen: Bei Spie-
lerunden, Tanzkursen, gemeinsamem Singen
und Gesprächen bis tief in die Morgenstunden
hinein lernte man sich kennen. Ein Highlight
war wie immer die große Silvesterparty. An
diesem Abend verwandelten sich die Teilneh-
mer in Kino-, Kindheits- und Alltagshelden
– unter anderem wetteiferten Superman und
Superwoman, Pippi Langstrumpf und Karla
Kolumna um das gelungenste Kostüm. Im
Anschluss daran stand eine Fackelwanderung
durch Blankenheim auf dem Programm.
Am letzten Abend der Talentakademie fand
der traditionelle Ball statt, auf dem Standard,
Knoten und Rock’n’Roll getanzt wurde.
Da die Talentakademie ohne die finanzielle
Förderung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
KASSIBER 1|18
22 Veranstaltungen
NAHOST-NETZWERK TAUSCHT SICH ÜBER DIE LAGE IM NAHEN OSTEN AUS
GENFER FRIEDENSGESPRÄCHE, DIE LAGE IM JEMEN UND
DIE SITUATION DER FLÜCHTLINGE IM LIBANON UND JEMEN
– schon einige Pläne und freut sich über jede
Anregung und neue Gesichter! Bei Interesse
am Netzwerk meldet Euch unter nahost-netz-
TEXT: GERIT PROBST, DANIEL POLTE & BILAL BAG FOTO: PRIVAT
Wie nunmehr schon fast tradit ionell,
traf sich das Nahost-Netzwerk gegen
Ende des Jahres zu seinem alljähr li-
chen Vernetzungstref fen mit spannen-
den Impulsreferaten und Diskussionen.
Für den Auftakt des Treffens hatte das Koor-
dinatoren-Team, bestehend aus Gerit Probst,
Daniel Polte und Bilal Bag, ein libanesisches
Restaurant ausgesucht. Dort hielt AS Thomas
Birringer, Leiter des KAS-Teams Naher Osten
und Nordafrika, bei arabischen Köstlichkeiten
und gemütlichem Beisammensein einen Vor-
trag über die KAS-Aktivitäten im Nahen Osten
und informierte über die jüngsten Entwicklun-
gen dort.
Am Samstag ging es dann fachlich intensiver
weiter. Die Gruppe hörte Impulsreferate zu
den Themen »Gescheiterte Staatlichkeit in der
MENA-Region« (AS Dr. Andreas Jacobs) und
zur Lage im Jemen. Dr. Edmund Ratka ver-
stand es sehr unterhaltsam, die komplizierte
Gemengelage im Jemen verständlich darzu-
stellen. Am Nachmittag stand ein ausführli-
cher und brandaktueller Vortrag von Yasemin
Pamuk, Attaché beim Auswärtigen Amt und
Mitarbeiterin der »Stiftung Wissenschaft und
Politik«, zum Stand der Genfer Friedensge-
spräche auf dem Programm. Anschließend
sahen die Teilnehmer eine Diashow zur Lage
der Flüchtlinge in Libanon und in Jordanien
von Matthias Birsens und begrüßten Dr. Eve-
lyn Bokler, die über die Herrschaftslegitimati-
on des »Islamischen Staats« referierte.
Alles in allem war es wieder ein hochinter-
essantes Treffen mit bereichernden Begeg-
nungen. Auch für 2018 hat das Nahost-Netz-
werk – mit erweitertem Koordinatoren-Team
23
KASSIBER 1|18
Veranstaltungen
STIPENDIATEN UND ALTSTIPENDIATEN TREFFEN SICH ZUM LOKALDERBY IN STANFORD
US-COLLEGE-SPORT VERBINDET
Stanford Axt, eine Trophäe, die der Gewinner
des Big Games für ein Jahr mit nach Hause
nimmt. Schlussendlich entschied Stanford das
Spiel mit 17 zu 14 für sich und konnte die Axt
für ein weiteres Jahr behalten.
TEXT: LENARD RÜDE FOTO: MICHAEL HAAS
KAS-Stipendiaten und Altstipendiaten
der Football Rivalen Stanford Univer-
sity und UC Berkeley haben sich an-
lässlich des 120. Big Game in Stanford
getrof fen.
Big Game: So wird das jährliche Spiel zwi-
schen der Stanford University und der Univer-
sity of California genannt. Im Gegensatz zu
Deutschland ist College-Sport in den USA fast
genauso wichtig wie normaler Profisport. Vor
dem mit Spannung erwarteten Spiel besich-
tigten die Stipendiaten und Altstipendiaten
zunächst den Campus der Stanford Univer-
sity. KAS-Altstipendiat und Stanford-Alumnus
Andreas Zöllner hat die Gruppe dafür auf
eine Reise von Gründung der Universität bis
zum heutigen Erfolg mitgenommen. Es gab
neben sportlichen Diskussionen auch einen
vielschichtigen Meinungsaustausch über den
Einfluss der beiden Elite-Universitäten auf
den Erfolg des Silicon Valley.
In amerikanischer Tradition wurde vor dem
Spiel dann gemeinsam »Tailgate« gefeiert,
ein soziales Event, bei dem man sich auf
dem Stadionparkplatz mit Freunden trifft
und in amerikanischer Tradition auf seinem
Pickup-Truck grillt. Im Anschluss konnten
die Zuschauer ein spannendes Spiel im fast
ausverkauften Stadion erleben. Beide Seiten
schenkten sich nichts, denn es ging um die
KASSIBER 1|18
24 Veranstaltungen
ALTSTIPENDIATEN LADEN ZUR TRADITIONELLEN JAHRESTAGUNG NACH TRIER EIN
AUF DEN SPUREN DER RÖMER UND DES MARXISMUS
Der Donnerstag steht ganz im Zeichen der
Altstipendiaten. Eine entspannte Anreise bis
13 Uhr lockt die Vorfreude auf die Mitglieder-
versammlung und eine Bootsfahrt auf der
Mosel am Abend mit einem moseltypischen
Buffet. Dort erwartet uns eine »Dinner Speech«
mit Christian Baldauf, dem stellvertretenden
Vorsitzenden der rheinland-pfälzischen CDU.
Der »Tag der Regionen« steht am Freitag
auf dem Programm. Man hat die Qual der
Wahl: von einer Stadtführung »Trier intensiv«,
über die Besichtigung der Bitburger Brauerei,
eine Exkursion nach Bernkastel oder hinüber
nach Luxemburg, wo man sich zwischen einer
Führung in der europäischen Satellitengesell-
schaft SES S.A. und einer Stadtbesichtigung
entscheiden kann. Der Abend wird gekrönt
durch ein Gespräch mit dem KAS-Vorsitzen-
den und Bundestagspräsidenten a.D., Prof.
Dr. Norbert Lammert. Im Anschluss wird es
einen Festabend und Empfang beim Ober-
Tr ier heißt Sie herzlich willkommen! Vom 10. bis 13. Mai f indet in der alt-
ehrwürdigen Stadt an der Mosel die Jahrestagung der Altstipendiaten stat t.
Unter dem Motto »Trier GLOBAL – Römer, Kirche und Marxismus« hat das
Organisationsteam rund um Dr. Harald Bar tos ein umfangreiches und span-
nendes Programm ausgearbeitet.
25
KASSIBER 1|18
Veranstaltungen AUF DEN SPUREN DER RÖMER UND DES MARXISMUS
bürgermeister der Stadt Trier, Wolfram Leibe,
geben.
Natürlich darf auch bei dieser Jahrestagung
das »Studium Generale« nicht fehlen. Alle
Altstipendiaten sind herzlich eingeladen, ein
Thema ihrer Wahl aufzubereiten und vorzu-
stellen. Am Samstagnachmittag findet ein
Fachsymposium unter Leitung von AS Dr.
Michael Schulz, Didaktik der Gesellschafts-
wissenschaften an der Universität Trier, zum
Thema »Europa der Regionen – Chance oder
Risiken? Das Beispiel der Großregion« statt.
Prof. Dr. Thomas Meyer, Politikwissenschaftler
der TU Dortmund, greift in seinem Vortrag
»Gebrauch und Missbrauch von Marx« das
Thema der Jahrestagung auf.
Der musikalische Höhepunkt der Tagung
schließt daran an: Das Konzert von Chor und
Orchester der KAS-Begabtenförderung mit
Stipendiaten und Altstipendiaten. Danach
geht es zum gemütlichen Teil des Abends
über, einem Abendessen mit begleitenden
Getränken für jeden Geschmack: einer Wein-
verkostung des Weinguts Jürgen Römer und
einem Bierausschank der Bitburger Brauerei.
Wohl bekomm’s!
Die Tagung endet am Sonntag mit dem Be-
such des ökumenischen Gottesdienstes, der
vom Chor »Adenauers Volkskabinett« musika-
lisch begleitet wird.
Detaillierte Informationen zur Tagung sowie
Anmeldemöglichkeiten und Hotelbuchungen
über www.altstipendiaten.de/jt2018. Dort
ist das Programmheft als e-Paper und zum
Download erhältlich.
TEXT: DR. WILTRUD VIEHOFF FOTOS: SINAN NARIN, C. ARNOLDI & ANNETTE DORN-BALTES
KASSIBER 1|18
Seitenblicke26
BERNHARD VOGEL BILDUNGSPREIS MIT NEUER KONZEPTION
Mit dem Bernhard Vogel Bildungspreis
wollen wir Altstipendiaten beispielhaf te
und nachahmenswer te Bildungs-Init iati-
ven für Jugendliche auszeichnen. Damit
entsprechen wir unserer gesellschaf t-
lichen Verantwor tung als geförder te
Elite und unterstreichen unser Leitmo-
tiv »Zurückgeben und Weitergeben«.
Der Preis ist seit 2012 dreimal vergeben
worden. Auf der Basis dieser Erfahrungen
haben wir eine Zwischenbilanz gezogen und
Anpassungen vorgenommen. Die wichtigsten
Neuerungen sind eine Verkürzung des Verga-
berhythmus von zwei Jahren auf ein Jahr, die
Vorgabe eines Themas für die Bewerbungen
sowie die Konzentration auf einen Preisträger.
Diese Elemente dienen dazu, die Aufmerksam-
keit und den Wiedererkennungswert des Prei-
ses unter den Bildungseinrichtungen und beim
Publikum zu steigern. Aus gleichem Grund
soll künftig die Preisverleihung auch stets am
PROJEKTE ZUR »POLITISCHEN BETEILIGUNG« IM FOKUS
27
KASSIBER 1|18
Seitenblicke BERNHARD VOGEL BILDUNGSPREIS
Projekte, die Schülern und Schülerinnen den
Zugang und Verständnis für politisches En-
gagement vor Ort nahebringen, ein wichtiger
Beitrag gegen eine Spaltung der Gesellschaft.
Deshalb geht an jeden AS die eindringliche
Bitte, nach potenziellen Bewerbern Ausschau
zu halten und diese auf eine Bewerbung an-
zusprechen. Weitere Informationen finden Sie
unter www.altstipendiaten.de/bernhard-vogel-
bildungspreis/
TEXT: OTTHEINRICH VON WEITERSHAUSEN FOTO: KAS/BRINCKMANN
gleichen Ort stattfinden. Hierfür haben wir
Mainz ins Auge gefasst. Dort soll die nächste
Verleihung des Bernhard Vogel Bildungsprei-
ses Ende Januar, bzw. Anfang Februar 2019
erfolgen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Das diesjährige Motto, unter dem die bildungs-
politischen Initiativen der Bewerber eingeord-
net werden können, ist die »politische Beteili-
gung«. Unsere Demokratie braucht zum einen
junge Menschen, die sich für politische The-
men interessieren oder sich in Projekte vor Ort
einbringen. Zum anderen sind pädagogische
Mit dem diesjährigen Themenschwer-
punkt »Projekte zur politischen Teilhabe«
haben wir ein wichtiges, aber auch ein
anspruchsvolles Thema gewählt. Wir sind
sicher, dass es in unserem Land zahlreiche
wertvolle Projekte gibt, die hierzu einen
preiswürdigen Beitrag leisten. Es ist je-
doch nicht so einfach, diese Projekte auf
unseren Preis aufmerksam zu machen.
Wir sind deshalb auf die Unterstützung
aller AS angewiesen, wenn wir möglichst
viele Kandidaten zur Bewerbung bewegen
wollen. Dazu möchten wir ein motiviertes
Team von »Scouts« zusammenstellen, das
Kommunikationsstrategien entwickelt, und
dabei ganz besonders das große Netzwerk
der AS und die damit verbundenen priva-
ten, politischen und beruflichen Kontakte
aber auch generell soziale Medien (Face-
book, Twitter...) einbezieht.
Interessenten melden sich gern bei
BERNHARD VOGEL BILDUNGSPREIS
SUCHT MITSTREITER
KASSIBER 1|18
MIT AMERIKANISCHEN TRADITIONEN UND DEM GLAUBEN
AN GOTT ZU NEUEM LEBENSMUT
Seitenblicke28
Im Dezember 2013 ist der Altstipen-
diat und Landwir t Mar tin Boye bei ei-
nem Arbeitsunfall tödlich verunglückt.
Als engagierter Altstipendiat hat er unter
anderem die Altstipendiaten-Tagung in Mag-
deburg im Jahr 2014 mitorganisiert. Der
ASeV-Vorstand hat später entschieden, seiner
ältesten Tochter, Caroline Anna Boye, den
Weg zu einem Auslandsaufenthalt zu ebnen
und unterstützte sie neben den Kontakten zu
institutionellen Förderern auch mit einem Zu-
schuss aus dem Hilfs- und Sozialfonds in Höhe
von etwa 5.000 Euro.
Für Caroline Anna Boye ging damit ein Traum
in Erfüllung. Im Schuljahr 2016/17 lebte sie in
einer Gastfamilie in Kentucky und besuchte
eine christliche Privatschule in Somerset. Dort
schätze sie vor allem das familiäre Miteinan-
der zwischen Schülern und Lehrern und lernte
auf Gott zu vertrauen, wie sie sagt. Neben der
Schule spielte sie Cross-Country und Softball
und wirkte an einem Musical mit. Highlights
boten vor allem die Schulausflüge und die Lite-
raturklasse, bei der alt-englische Literatur auf
dem Stundenplan stand. Durch ihre Gastfami-
lie hat Caroline Anna Boye viele amerikanische
Traditionen kennen gelernt und neue Kontakte
geschlossen. Während ihres Auslandsjahrs war
sie außerdem in 24 Staaten unterwegs und
verbrachte ihren 16. Geburtstag an den Niaga-
rafällen. In den Frühlingsferien kam ihre deut-
sche Familie zu Besuch. Zusammen besuchten
sie die ehemalige Gastfamilie von Altstipendiat
Martin Boye in Missouri. Für Caroline Anna
Boye war dies ein unvergessliches Erlebnis.
TEXT: CAROLINE ANNA BOYE & LARISSA ROHR FOTO: ESTHER WHITE
HILFS- UND SOZIALFONDS UNTERSTÜTZT CAROLINE ANNA BOYE BEIM AUSLANDSAUFENTHALT IN KENTUCKY
KASSIBER 1|18
MIT KUNST GEGEN POLITIKVERDROSSENHEIT
JUNGER MENSCHEN
Seitenblicke29
Laut repräsentativer Umfragen fühlt
sich die Mehrheit der jungen Menschen
von der Polit ik nicht verstanden.
60 Prozent der unter 30-Jährigen ge-
hen nicht zur Wahl. Radikale, popu-
list ische und extreme Gruppierungen
haben Zulauf. 2017 gab es im Schnit t
vier antisemitische Straf taten pro
Tag. Dieser besorgniserregenden Ent-
wicklung will das Demokratie-Projekt
pics4peace entgegenwirken und junge
Menschen unkonventionell für polit i-
sche Teilhabe und Verantwor tung in
der Demokratie begeistern.
Das Projekt pics4peace besteht aus drei ver-
schiedenen Komponenten. Bei einem Auftakt-
workshop hat der Berliner Künstler Winfried
Muthesius zehn Studierenden seine genre-
übergreifende Technik pittura oscura gelehrt,
ALTSTIPENDIATIN STARTET KREATIVES DEMOKRATIE-PROJEKT FÜR JUNGE ERWACHSENE
30
KASSIBER 1|18
Seitenblicke PROJEKTE ZUR POLITISCHEN BETEILIGUNG IM FOKUS
Die dritte Komponente − pics4peace online −
richtet sich an alle zwischen 16 und 26 Jahren:
Der eine malt gut, die andere ist eine talen-
tierte Fotografin oder Graffiti-Artistin, wieder
ein anderer slamt, macht Videoclips, Texte
oder Songs. Alle jungen Menschen können
ab September 2018 ihre Sorgen und Problem-
lösungen in ihrer Ausdrucksform auf www.
pics4peace.de posten. In den Folgejahren
wird das Projekt in weiteren Regionen fortge-
setzt. So soll eine politisch denkende Commu-
nity junger Menschen entstehen, die sich dau-
erhaft für demokratische Werte stark macht.
Wer Lust hat, sich ehrenamtlich am Projekt
zu beteiligen, ist dazu eingeladen, sich bei
AS Dr. Pia Beckmann zu melden
TEXT: DR. PIA BECKMANN FOTOS: DR. PIA BECKMANN & THOMAS OBERMEIER
um Vergangenheit, Herausforderungen der
Gegenwart und Perspektiven für die Zukunft
in einem Werk zu verdichten. Die jungen
Künstler zeigen ihre pics4peace zusammen
mit Muthesius’ Schädelbildern im Frühjahr
2018 im Museum für Franken in Würzburg.
Neben dem Kunstprojekt laden von April bis
Dezember 2018 außerdem zahlreiche Ver-
anstaltungen in der Region Würzburg junge
Menschen ein, mit Entscheidern aus Politik
und Gesellschaft über ihre Zukunftsvorstel-
lungen ins Gespräch zu kommen. Partner
sind das PEN-Zentrum Deutschland mit nam-
haften Autoren, die Koenig & Bauer AG, Uni-
versitäten, Schulen oder der Stadtjugend-
ring. Den Auftakt machen Bayerns Justiz-
minister AS Prof. Dr. Winfried Bausback und
der Würzburger Oberbürgermeister Christian
Schuchardt. Sie wollen wissen, was die Gene-
ration Zukunft umtreibt.
KULTBUCH DES STUDENTENLEBENS
IM ÄUSSERSTEN WESTEN DEUTSCHLANDS
Seitenblicke31
Aus Indien kommt Big B, aus Spanien Sara.
Kris ist aus Asien. Deutsch sind der Erzähler
und die Fotografin Franzi, dazu Simon Ser-
monowitsch, der Hyperkluge mit russischem
Background. Alles Treiben verdichtet sich im
Uni-Viertel, wo auch Obdachlose wie Volker
oder eine Rumänien-Jungprostituierte namens
Ruxandra sich rumtreiben und durchbeißen.
Im Zentrumskern steht die Uni, ein Melting
Pot von Biografien und Abwegen, dazu Cla-
shes von Kulturen und sozialen Schichten.
Der Autor Tobias Julian Stein beleuchtet in
seinem Buch »Aachen Unlimited« neun junge,
erwachsene Menschen. Er beobachtet präzise,
beschreibt Liebschaften, Begegnungen, Sehn-
süchte und Utopien, gibt Dialoge wieder und
zeigt auf mehr als 300 Seiten, was Aachen
ausmacht. Ein passendes Buch für Aachen-
Fans und für alle, die sich für Multikulturalität
und das heutige Studentenleben interessieren.
AS Tobias Julian Stein lebt am Dreiländereck
nahe der niederländischen Grenze und hat im
Fachbereich Politische Ökonomie im Rahmen
eines KAS-Promotionsstipendiums zum The-
ma Flüssigerdgas-Technologien promoviert.
TEXT: LARISSA ROHR FOTO: KUUUK VERLAG
DAS BUCH IST ALS TASCHENBUCH
ODER E-BOOK ERHÄLTLICH:
Stein, Tobias Julian (2017): Aachen
Unlimited. Königswinter: KUUUK VERLAG
ISBN 978-3-96290-000-7
KASSIBER 1|18
Aachen − diese als kaiser lich-göt tlich verehr te oder auch als Maschinenbau-
wüste wenig geliebte Stadt taucht die Studenten in einen ganz besonderen
Rhythmus. Straßen wie die Pontstraße werden zum Herzschlag des aufbrau-
senden und abklingenden Lebens.
LIEBESERKLÄRUNG AN DIE NORDDEUTSCHE HEIMAT
Seitenblicke32
Junge Menschen wollen leben, l ieben,
sich ausprobieren und ein bisschen
verrückt sein. Das galt zu allen Zei-
ten, selbst in denjenigen Per ioden, in
denen die Umstände alles andere als
günstig für die Jugend standen.
Der Roman »An der Schwelle zur Ewigkeit«
erzählt die Geschichte der norddeutschen
Dorfkinder Janne und Jehann, die viele Wi-
derstände überwinden müssen, um in eine
gemeinsame Zukunft zu starten. Zu den
Umständen gehört auch der Erste Weltkrieg,
der am Horizont unheilvoll heraufzieht. Diese
Erzählung ist in einer bildhaften, mitreißenden,
manchmal sehr düsteren Sprache gehalten,
die jederzeit ein Unglück vermuten oder sogar
geschehen lässt. Die Geschichte ist bewusst
in einer ländlichen Gegend verortet worden,
um Menschen fernab des politischen und zeit-
geschichtlichen Geschehens zu entdecken.
Der KAS-Altstipendiat und Diplom-Kaufmann
Carsten Dethlefs, der selbst auf einem Bau-
ernhof aufgewachsen ist, sieht sein Buch vor
allem als »eine Liebeserklärung an meine
norddeutsche Heimat, und ganz speziell Dith-
marschen«. Er hat zum Thema Gerechtigkeit
in der Bundesrepublik Deutschland promoviert
und war Promotionsstipendiat der Konrad-
Adenauer-Stiftung e.V. Von 2015 bis 2017 war
er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der KAS.
Zudem betreibt er das Online-Portal zur Auf-
klärung über die Leistungsfähigkeit behinder-
ter Menschen.
TEXT: LARISSA ROHR FOTO: PIXABAY DAS BUCH IST ALS TASCHENBUCH
ERHÄLTLICH:
Dethlefs, Carsten (2017): An der Schwelle
zur Ewigkeit. Hamburg: tredition GmbH
ISBN: 978-3-7439-2728-5
KASSIBER 1|18
33
KASSIBER 1|18
KASSIBER ist ein kostenloser Informationsdienst des Vorstands
des ASeV | Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stif tung e. V.
www.kasconnect.de
V.i.S.d.P.: Ottheinrich von Weitershausen, Vorsitzender ASeV | Altstipendiaten
der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
c/o Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Geschäftsstelle, Paul-Lincke-Ufer 8b, 10999 Berlin
Telefon: 030 61651831
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Dr. Wiltrud Viehoff, Larissa Rohr, [email protected]
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Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe
des KASSIBER ist am 28.5.2018.