Kasseler Hochschulzeitung„um die Qualitt der Lehre als zen-trales Kriterium fr Spitzenhoch-schulen...

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Kasseler Hochschulzeitung publik Nummer 6 10. Juli 2007 30. Jahrgang PVSt, DPAG H 2630 Entgelt bezahlt www.uni-kassel.de/presse/publik/ I mmer der Nase nach Im dritten Feldlabyrinth ist nicht nur der Orientierungssinn gefragt. Im Franken- hausener Irrgarten werden die Besucher diesmal mit Duftinseln ȱberrascht. Seite 2 E ine Zeit des Umbruchs Nach fast 19 Jahren an der Universitȩt Kassel geht Kanzler Dr. Hans Gȩdeke in den Ruhestand. publik fragte nach seinen wichtigsten Erfahrungen. Seite 3 F iligraner Beton Mit neuester Technologie aus der Universitȩt Kassel wurde eine Brȱcke ȱber die Fulda geschlagen. Der Fach- bereich Bauingenieurwesen wurde dafȱr ins „Land der Ideen“ gelobt. Seite 4 A ustausch-Sekreta ¨ rin Nicole Magura konnte vier Wochen mit ihren Kooperationspartnern in USA direkt zusammenarbeiten. Mitgebracht hat sie vier neue Master-Studenten. Seite 5 Exzellenz in der Lehre Gleich zwei hohe Auszeichnungen gehen im hessischen Wettbewerb nach Kassel Gleich zweifach gehȰrt die Univer- sitȩt Kassel zu den Ausgezeichne- ten im hessischen Wettbewerb „Exzellenz in der Lehre“, die am 22. Juni vom Minister fȱr Wissen- schaft und Kunst, Udo Corts, in Wiesbaden geehrt werden. Den mit 60 000 Euro dotierten zweiten Preis erhalten Prof. Dr. Friederike Hein- zel und Diplom-Pȩdagogin Susanne Pietsch fȱr ihr „Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen“, einen der vier Anerken- nungspreise mit je 20 000 Euro er- hȩlt Prof. Dr. Christoph Scherrer fȱr den Masterstudiengang Global Political Economy. „Wenn von nur zehn Auszeichnungen zwei nach Kassel gehen, macht uns das sehr stolz“, sagte der Vizeprȩsident der Kasseler Universitȩt, Prof. Alexan- der Roßnagel. In seinem Glȱck- wunsch an die Preistrȩger hob er die herausragende Bedeutung ex- zellenter Lehre an den Universitȩ- ten hervor. Das Projekt K am Fachbereich Erziehungswissenschaft/Human- wissenschaften verlangt den Stu- dierenden ein besonderes Engage- ment ab: Ein Jahr lang mȱssen sie Woche fȱr Woche drei Stunden fȱr ein Grundschulkind da sein, es be- gleiten, verstehen und fȰrdern, ge- meinsame Unternehmungen pla- nen, an Supervision und zugehȰri- gem Seminar teilnehmen. Die sozial und emotional bedȱrftigen Kinder werden vom Kasseler Familienbe- ratungszentrum an Projektleiterin Susanne Pietsch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut fȱr Erzie- hungswissenschaft, vermittelt und erhalten im Projekt K oft erstmals in ihrem Leben die Chance, sich in einer stabilen Beziehung neu und anders zu entwickeln. Dabei sei zu beobachten, so Pietsch, dass in die- sem Projekt mit seinen intensiven Betreuungsphasen das Verstehen kindlicher Lern- und Lebenssitua- tionen gefȰrdert wird. Von den Studierenden werde der Lernzu- wachs als sehr hoch eingeschȩtzt. „Wir erleben hier, wie Kinder ge- stȩrkt werden und gleichzeitig fȱr Studierende Handlungssituationen entstehen, die Kompetenzentwick- lung ermȰglichen“, ergȩnzt Friede- rike Heinzel, die als Professorin fȱr Grundschulpȩdagogik fȱr das Pro- jekt verantwortlich zeichnet. Hein- zel ist an der Universitȩt Kassel zu- dem eine gefragte Expertin fȱr hochschuldidaktische Fragen und Initiatorin vielfȩltiger Aktivitȩten fȱr Exzellenz in der Lehre, was bei der Preisverleihung ausdrȱcklich gewȱrdigt wurde. Prof. Dr. Christoph Scherrer wurde geehrt fȱr sein Engagement im Aufbau des Masterstudiengangs Global Political Economy. Dieser ist der erste englischsprachige Stu- diengang in den Gesellschaftswis- senschaften in Hessen; sein Curri- culum wurde zusammen mit Part- nern in den USA und England ent- wickelt. Das Studium gibt den Stu- dierenden die MȰglichkeit, ein kri- tisches Verstȩndnis der zahlreichen Ansȩtze und Themen sowie des breiten Spektrums an Akteuren und Prozessen in der Globalen Politi- schen Șkonomie zu entwickeln. „Wir wollen sie zudem befȩhigen, diese Erkenntnisse in der Praxis an- zuwenden“, sagt Scherrer. Damit der Bezug zur Welt nicht rein theo- retisch ausfȩllt, lȩdt der Studiengang ungefȩhr die Hȩlfte der Studieren- den regional ausgewogen aus aller Welt ein: Bisher kamen sie aus ȱber 30 Lȩndern von Australien ȱber Vietnam, Kenia, Brasilien bis Kana- da. So lernen sie die „Globalisie- rung“ als lebenspraktische Erfah- rung kennen und kȰnnen daher ein ganz eigenes Interesse am Begreifen der „Weltgesellschaft“ aufbringen. Der Preis „Exzellenz in der Leh- re“ wurde vom Hessischen Mini- sterium fȱr Wissenschaft und Kunst erstmals in diesem Jahr ausgelobt, „um die Qualitȩt der Lehre als zen- trales Kriterium fȱr Spitzenhoch- schulen zu etablieren und als stra- tegisches Ziel des Qualitȩtsmana- gements zu profilieren“, wie Wis- senschaftsminister Corts sagte. Da- fȱr stellte das Ministerium Preis- gelder von 250000 Euro zur Ver- fȱgung, die durch die gemeinnȱtzi- ge Hertie-Stiftung um 125 000 Euro erweitert wurden. Die Universitȩt Kassel unter- zieht ihre Studiengȩnge seit 2003 einer systematischen Qualitȩtskon- trolle. Periodische Befragungen von Studierenden sind die Grund- lage fȱr die regelmȩßigen Auswer- tungsgesprȩche des Prȩsidiums mit den Fachbereichen und Ausgangs- punkt fȱr kontinuierliche Quali- tȩtsverbesserungen. p K Kommentar Boykott total? Vier Versprechen hat die Universitȩt Kassel gegeben. Vier Versprechen, die bekrȩftigen, dass sie die Stu- dienbeitrȩge, die sie erheben muss, ausschließlich zur Verbesserung der Studienbedingungen verwenden und den Studierenden direkt wieder zugute kommen lassen will. Gute Leistungen sollen mit Gebȱhrenerlass ho- noriert und Jobs sollen fȱr Tutorien eingerichtet wer- den. Das alles soll stȩndig transparent gemacht werden. „Ohne uns‘‘, sagt der AStA und geht einen anderen Weg. Mit einer Demonstration hat er noch einmal auf seine Boykottkampagne aufmerksam gemacht und seine Unterstȱtzung der landesweiten Unterschriften- sammlung gegen das Studienbeitragsgesetz ist zu ei- nem unȱbersehbar politischen Erfolg geworden: Die Zahl der erforderlichen Unterschriften wurde weit ȱbertroffen, so dass die Verfassungsklage nun auch auf diesem Weg vorgebracht werden kann. Danach hat die Landesregierung auch schon einmal vorsichtshalber die Erhebung der Studienbeitrȩge fȱr vorlȩufig erklȩrt, was zur automatischen Rȱckzahlung fȱhrt, wenn die gesetzliche Grundlage entfallen sollte. Fȱr die Universitȩtsleitung ȩndert das alles nichts an der Verpflichtung, die erwarteten Mittel, im Sinne der Studierenden zu verplanen und diese Planung transpa- rent zu machen. Sie will daran auch die Vertreter der Studentenschaft beteiligen – das sieht nicht nur das Gesetz so vor, sondern entspricht auch dem Selbstver- stȩndnis des Prȩsidiums. Allerdings dehnt der AStA seine Boykottpolitik in der Hoffnung auf das Scheitern des Gesetzes auch auf seine Mitwirkung aus. Im Zwiespalt zwischen Boykott und Beteiligung geht er ein nicht unbetrȩchtliches politisches Risiko ein. Falls das Gesetz doch Bestand hat, stȩnde er vor den Stu- dierenden als derjenige da, der es versȩumt hat, Ein- fluss auf die Verwendung ihrer Beitrȩge zu nehmen. Gut fȱr alle, so auch fȱr den AStA, dass es in dieser Si- tuation die vier Versprechen der Universitȩt gibt. Das auf „Sichtbaren Beitrag‘‘ erhȩlt so ganz besondere Be- deutung. Jens BrȰmer Blumen fu ¨ r den Vize Prof. Dr.-Ing. Uwe KȰhler wurde am 20. Juni zum Nachfolger des aus Altersgrȱnden ausscheidenden Vizeprȩsidenten Prof. Dr. Ekkehart Frieling gewȩhlt. Damit folgte der Erweiterte Senat als Wahlgremium der Universitȩt Kassel der Empfeh- lung des Prȩsidenten, Rolf-Dieter Postlep, der KȰhler zur Wahl vor- geschlagen hatte. KȰhler (62) leitet das Institut fȱr Verkehrswesen am Fachbereich Bauingenieurwesen der Uni Kassel. KȰhler hatte sich in der Hochschu- le bereits u. a. als Dekan, Studien- dekan, Senatsmitglied sowie als Sprecher der Liste Unabhȩngige Hochschullehrer engagiert. Er wird im Rahmen des kollegial gefȱhrten Prȩsidiums wie sein Vorgȩnger den Schwerpunkt seiner Tȩtigkeit auf den Themenbereich Forschung und Entwicklung, mit besonderer Zu- stȩndigkeit fȱr Ingenieur- und Na- turwissenschaften sowie den Tech- nologietransfer legen. Eines seiner Ziele ist, die Zahl der Studierenden in den Ingenieurwissenschaften zu steigern. Amtsantritt wird am 1. Oktober sein. p/Foto: Fischer Studienbeitra ¨ ge Das Land sorgt vor Das hessische Wissenschafts- ministerium hat den Hochschulen am 26. Juni mitgeteilt, dass die Erhebung der Studienbeitrȩge an- gesichts der anstehenden Ver- fassungsklagen als vorlȩufig anzu- sehen seien. Geleistete Beitrȩge sollen den Studierenden zurȱcker- stattet werden, wenn sie als nicht verfassungskonform erklȩrt werden sollten. Gleichzeitig wird den Hochschulen zugesagt, dass bei ausbleibenden Einnahmen ihre Aufwendungen im Zusammenhang mit den Studienbeitrȩgen aus dem Landeshaushalt erstattet werden. p Beispielhafte Initiativen Friederike Heinzels herausragende Impulse fu ¨ r die Lehre Das „Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen“ folgt der Er- kenntnis, dass es fȱr angehende Pȩdagoginnen und Pȩdagogen, ins- besondere fȱr zukȱnftige Lehrerin- nen und Lehrer, wichtig ist, sich ei- nerseits bereits in der universitȩren Lehrerausbildung in konkreten pȩdagogischen Handlungsbezȱgen zu erproben und andererseits „Kinder von heute“ nicht nur in der Schule, sondern auch in ihren Le- benswelten kennen zu lernen. Es baut auf einem von Heinzels Amtsvorgȩngerin Prof. Dr. Ariane Garlichs initiierten Projekts zur Schȱlerhilfe auf. „Kompetenz fu ¨ r die Lehre“ Friederike Heinzels Engagement fȱr Exzellenz in der Lehre be- schrȩnkt sich keineswegs auf die Leitung des Projekts K. Gewȱrdigt wurde mit dem Preis darȱber hin- aus die Initiierung und Durchfȱh- rung einer Vielzahl von Projekten, die als „innovative und herausra- gende Leistungen in Lehre, Prȱ- fung, Beratung und Betreuung“ ge- wertet wurden. So war sie ent- scheidend an der Entwicklung und Implementierung des modularisier- ten erziehungs- und gesellschafts- wissenschaftlichen Kernstudiums in der Lehramtsausbildung der Universitȩt Kassel beteiligt. 2004 hat sie die Leitung des „Referat Kernstudium“ im Zentrum fȱr Lehrerbildung der Universitȩt Kas- sel ȱbernommen und ist damit ver- antwortlich fȱr die Koordination und Umsetzung der Modularisie- rung des gesamten Lehrangebots im Kernstudium. Gemeinsam mit dem Vizeprȩsidenten fȱr Lehre, Prof. Dr. Roßnagel, initiierte Heinzel an der Universitȩt Kassel die Zertifi- katsfortbildung „Know how und Kompetenz fȱr die Hochschulleh- re“. Die Fortbildung umfasst 120 Stunden und ist in drei Module ge- gliedert. Es handelt sich um das bisher erfolgreichste Weiterbil- dungsprogramm der Universitȩt Kassel, das in Zukunft noch weiter ausgebaut und in seinem Umfang erhȰht werden soll. Der „Koordi- nierungsausschuss Hochschuldi- daktik“, der das Programm verant- wortet, wird von Heinzel geleitet. p Innovatives Studienangebot Auszeichnung „Global Political Economy“ Preistrȩger in der Kategorie „bei- spielgebende Projekte“ ist Prof. Dr. Christoph Scherrer, Leiter des Fachgebiets Globalisierung & Poli- tik am Fachbereich Gesellschafts- wissenschaften der Uni Kassel. Er wird geehrt fȱr sein Engagement im Aufbau des Masterstudiengangs Global Political Economy (MA GPE). Dies ist der erste englisch- sprachige Studiengang in den Ge- sellschaftswissenschaften in Hes- sen, dessen inhaltliches Profil in Deutschland einzigartig ist. Das Curriculum wurde zusammen mit Partnern in den USA und England entwickelt. Von diesem Masterstu- diengang gingen maßgebliche Im- pulse fȱr die Einfȱhrung der Ba- chelor und Masterstudiengȩnge und fȱr die Internationalisierung am Fachbereich aus. Der MA GPE will seine Studie- renden befȩhigen, ihre Erkenntnisse in der Praxis anzuwenden. Zugleich erȰffnet er durch zahlreiche Hoch- schulpartnerschaften und durch Praktika seinen deutschen Studie- renden die MȰglichkeit, Erfahrun- gen im Ausland zu sammeln. Der Studiengang ist zudem fȱr den akademischen Nachwuchs in- teressant. Er erlaubt ihm, Erfah- rungen der Lehre in der zentralen Wissenschaftssprache zu sammeln und interkulturelle Kompetenz im Umgang mit internationalen Stu- dierenden aus fast allen Regionen der Welt zu erwerben. Die Evalua- tion der Lehre ergab ȱberdurch- schnittliche Noten fȱr die am Stu- diengang beteiligten Lehrenden. Die Lehre erfolgt problem- und politikorientiert. Die beiden Kern- kurse „Internationale Șkonomie“ und „Theorien der Internationalen Politischen Șkonomie“ legen das theoretische Fundament, alle ande- ren Kurse sind problemorientiert. Der Methodenkurs stȩrkt die Fȩ- higkeit zur empirischen, lȰsungsbe- zogenen Arbeit. Viele der Master- arbeiten bearbeiten fȱr die Politik relevante Themen. Durch das forschungsorientierte Profil des Studienganges wird den AbsolventInnen die MȰglichkeit er- Ȱffnet, eine Promotion anzuschlie- ßen. Fȱnf Graduierte wurden bisher als Promovierende aufgenommen. p Gratulation fȱr Frie- derike Heinzel (Mitte) und Susanne Pietsch von Wissenschafts- minister Corts. Fotos: HMWK „Kritisches Verstȩnd- nis entwickeln“: Christoph Scherrer (re.) und Udo Corts. DFG Erstmals eine Frau An der Spitze der Deutschen For- schungsgemeinschaft (DFG) mit ihren knapp 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht ab Septem- ber die derzeitige Staatssekretȩrin Dorothee Dzwonnek als neue Ge- neralsekretȩrin. Gemeinsam mit dem Prȩsidenten bildet sie den Vor- stand der DFG. dfg

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  • Kasseler Hochschulzeitung

    publikNummer 610. Juli 200730. JahrgangPVSt, DPAGH 2630Entgelt bezahltwww.uni-kassel.de/presse/publik/ Immer der Nase nach

    Im dritten Feldlabyrinth ist nicht nur derOrientierungssinn gefragt. Im Franken-hausener Irrgarten werden die Besucherdiesmal mit Duftinseln �berrascht.

    Seite 2

    Eine Zeit des Umbruchs

    Nach fast 19 Jahren an der Universit�tKassel geht Kanzler Dr. Hans G�deke inden Ruhestand. publik fragte nach seinenwichtigsten Erfahrungen.

    Seite 3

    Filigraner Beton

    Mit neuester Technologie aus derUniversit�t Kassel wurde eine Br�cke�ber die Fulda geschlagen. Der Fach-bereich Bauingenieurwesen wurde daf�rins „Land der Ideen“ gelobt. Seite 4

    Austausch-Sekretärin

    Nicole Magura konnte vier Wochen mitihren Kooperationspartnern in USAdirekt zusammenarbeiten. Mitgebrachthat sie vier neue Master-Studenten.

    Seite 5

    Exzellenz in der LehreGleich zwei hohe Auszeichnungen gehen im hessischen Wettbewerb nach Kassel

    Gleich zweifach geh�rt die Univer-sit�t Kassel zu den Ausgezeichne-ten im hessischen Wettbewerb

    „Exzellenz in der Lehre“, die am22. Juni vom Minister f�r Wissen-schaft und Kunst, Udo Corts, inWiesbaden geehrt werden. Den mit60 000 Euro dotierten zweiten Preiserhalten Prof. Dr. Friederike Hein-

    zel und Diplom-P�dagoginSusanne Pietsch f�r ihr „Projekt K– Kinder begleiten und verstehenlernen“, einen der vier Anerken-

    nungspreise mit je 20 000 Euro er-h�lt Prof. Dr. Christoph Scherrerf�r den Masterstudiengang GlobalPolitical Economy. „Wenn von nurzehn Auszeichnungen zwei nachKassel gehen, macht uns das sehrstolz“, sagte der Vizepr�sident derKasseler Universit�t, Prof. Alexan-der Roßnagel. In seinem Gl�ck-wunsch an die Preistr�ger hob erdie herausragende Bedeutung ex-zellenter Lehre an den Universit�-ten hervor.

    Das Projekt K am FachbereichErziehungswissenschaft/Human-wissenschaften verlangt den Stu-dierenden ein besonderes Engage-ment ab: Ein Jahr lang m�ssen sieWoche f�r Woche drei Stunden f�rein Grundschulkind da sein, es be-gleiten, verstehen und f�rdern, ge-meinsame Unternehmungen pla-nen, an Supervision und zugeh�ri-gem Seminar teilnehmen. Die sozialund emotional bed�rftigen Kinderwerden vom Kasseler Familienbe-ratungszentrum an ProjektleiterinSusanne Pietsch, wissenschaftlicheMitarbeiterin am Institut f�r Erzie-hungswissenschaft, vermittelt underhalten im Projekt K oft erstmalsin ihrem Leben die Chance, sich ineiner stabilen Beziehung neu undanders zu entwickeln. Dabei sei zubeobachten, so Pietsch, dass in die-sem Projekt mit seinen intensivenBetreuungsphasen das Verstehenkindlicher Lern- und Lebenssitua-tionen gef�rdert wird. Von denStudierenden werde der Lernzu-wachs als sehr hoch eingesch�tzt.„Wir erleben hier, wie Kinder ge-st�rkt werden und gleichzeitig f�rStudierende Handlungssituationenentstehen, die Kompetenzentwick-lung erm�glichen“, erg�nzt Friede-rike Heinzel, die als Professorin f�rGrundschulp�dagogik f�r das Pro-jekt verantwortlich zeichnet. Hein-zel ist an der Universit�t Kassel zu-dem eine gefragte Expertin f�rhochschuldidaktische Fragen undInitiatorin vielf�ltiger Aktivit�tenf�r Exzellenz in der Lehre, was beider Preisverleihung ausdr�cklichgew�rdigt wurde.

    Prof. Dr. Christoph Scherrerwurde geehrt f�r sein Engagementim Aufbau des MasterstudiengangsGlobal Political Economy. Dieserist der erste englischsprachige Stu-diengang in den Gesellschaftswis-senschaften in Hessen; sein Curri-culum wurde zusammen mit Part-nern in den USA und England ent-wickelt. Das Studium gibt den Stu-dierenden die M�glichkeit, ein kri-tisches Verst�ndnis der zahlreichenAns�tze und Themen sowie desbreiten Spektrums an Akteuren undProzessen in der Globalen Politi-schen �konomie zu entwickeln.„Wir wollen sie zudem bef�higen,diese Erkenntnisse in der Praxis an-zuwenden“, sagt Scherrer. Damitder Bezug zur Welt nicht rein theo-retisch ausf�llt, l�dt der Studiengangungef�hr die H�lfte der Studieren-den regional ausgewogen aus allerWelt ein: Bisher kamen sie aus �ber30 L�ndern von Australien �berVietnam, Kenia, Brasilien bis Kana-da. So lernen sie die „Globalisie-rung“ als lebenspraktische Erfah-rung kennen und k�nnen daher einganz eigenes Interesse am Begreifender „Weltgesellschaft“ aufbringen.

    Der Preis „Exzellenz in der Leh-re“ wurde vom Hessischen Mini-sterium f�r Wissenschaft und Kunsterstmals in diesem Jahr ausgelobt,„um die Qualit�t der Lehre als zen-trales Kriterium f�r Spitzenhoch-schulen zu etablieren und als stra-tegisches Ziel des Qualit�tsmana-gements zu profilieren“, wie Wis-senschaftsminister Corts sagte. Da-f�r stellte das Ministerium Preis-gelder von 250 000 Euro zur Ver-f�gung, die durch die gemeinn�tzi-ge Hertie-Stiftung um 125 000 Euroerweitert wurden.

    Die Universit�t Kassel unter-zieht ihre Studieng�nge seit 2003einer systematischen Qualit�tskon-trolle. Periodische Befragungenvon Studierenden sind die Grund-lage f�r die regelm�ßigen Auswer-tungsgespr�che des Pr�sidiums mitden Fachbereichen und Ausgangs-punkt f�r kontinuierliche Quali-t�tsverbesserungen. p

    KKommentar

    Boykott total?Vier Versprechen hat die Universit�t Kassel gegeben.Vier Versprechen, die bekr�ftigen, dass sie die Stu-dienbeitr�ge, die sie erheben muss, ausschließlich zurVerbesserung der Studienbedingungen verwenden undden Studierenden direkt wieder zugute kommen lassenwill. Gute Leistungen sollen mit Geb�hrenerlass ho-noriert und Jobs sollen f�r Tutorien eingerichtet wer-den. Das alles soll st�ndig transparent gemacht werden.

    „Ohne uns‘‘, sagt der AStA und geht einen anderenWeg. Mit einer Demonstration hat er noch einmal aufseine Boykottkampagne aufmerksam gemacht undseine Unterst�tzung der landesweiten Unterschriften-sammlung gegen das Studienbeitragsgesetz ist zu ei-nem un�bersehbar politischen Erfolg geworden: DieZahl der erforderlichen Unterschriften wurde weit�bertroffen, so dass die Verfassungsklage nun auch aufdiesem Weg vorgebracht werden kann. Danach hat dieLandesregierung auch schon einmal vorsichtshalberdie Erhebung der Studienbeitr�ge f�r vorl�ufig erkl�rt,was zur automatischen R�ckzahlung f�hrt, wenn diegesetzliche Grundlage entfallen sollte.

    F�r die Universit�tsleitung �ndert das alles nichts ander Verpflichtung, die erwarteten Mittel, im Sinne derStudierenden zu verplanen und diese Planung transpa-rent zu machen. Sie will daran auch die Vertreter derStudentenschaft beteiligen – das sieht nicht nur dasGesetz so vor, sondern entspricht auch dem Selbstver-st�ndnis des Pr�sidiums. Allerdings dehnt der AStAseine Boykottpolitik in der Hoffnung auf das Scheiterndes Gesetzes auch auf seine Mitwirkung aus. ImZwiespalt zwischen Boykott und Beteiligung geht erein nicht unbetr�chtliches politisches Risiko ein. Fallsdas Gesetz doch Bestand hat, st�nde er vor den Stu-dierenden als derjenige da, der es vers�umt hat, Ein-fluss auf die Verwendung ihrer Beitr�ge zu nehmen.Gut f�r alle, so auch f�r den AStA, dass es in dieser Si-tuation die vier Versprechen der Universit�t gibt. Dasauf „Sichtbaren Beitrag‘‘ erh�lt so ganz besondere Be-deutung. Jens Br�mer

    Blumen für den Vize

    Prof. Dr.-Ing. Uwe K�hler wurdeam 20. Juni zum Nachfolger des ausAltersgr�nden ausscheidendenVizepr�sidenten Prof. Dr. EkkehartFrieling gew�hlt. Damit folgte derErweiterte Senat als Wahlgremiumder Universit�t Kassel der Empfeh-lung des Pr�sidenten, Rolf-DieterPostlep, der K�hler zur Wahl vor-geschlagen hatte.

    K�hler (62) leitet das Institut f�rVerkehrswesen am FachbereichBauingenieurwesen der Uni Kassel.K�hler hatte sich in der Hochschu-le bereits u. a. als Dekan, Studien-

    dekan, Senatsmitglied sowie alsSprecher der Liste Unabh�ngigeHochschullehrer engagiert. Er wirdim Rahmen des kollegial gef�hrtenPr�sidiums wie sein Vorg�nger denSchwerpunkt seiner T�tigkeit aufden Themenbereich Forschung undEntwicklung, mit besonderer Zu-st�ndigkeit f�r Ingenieur- und Na-turwissenschaften sowie den Tech-nologietransfer legen. Eines seinerZiele ist, die Zahl der Studierendenin den Ingenieurwissenschaften zusteigern. Amtsantritt wird am 1.Oktober sein. p/Foto: Fischer

    Studienbeiträge

    Das Landsorgt vorDas hessische Wissenschafts-ministerium hat den Hochschulenam 26. Juni mitgeteilt, dass dieErhebung der Studienbeitr�ge an-gesichts der anstehenden Ver-fassungsklagen als vorl�ufig anzu-sehen seien. Geleistete Beitr�gesollen den Studierenden zur�cker-stattet werden, wenn sie als nichtverfassungskonform erkl�rt werdensollten. Gleichzeitig wird denHochschulen zugesagt, dass beiausbleibenden Einnahmen ihreAufwendungen im Zusammenhangmit den Studienbeitr�gen aus demLandeshaushalt erstattet werden.

    p

    Beispielhafte InitiativenFriederike Heinzels herausragende Impulse für die LehreDas „Projekt K – Kinder begleitenund verstehen lernen“ folgt der Er-kenntnis, dass es f�r angehendeP�dagoginnen und P�dagogen, ins-besondere f�r zuk�nftige Lehrerin-nen und Lehrer, wichtig ist, sich ei-nerseits bereits in der universit�renLehrerausbildung in konkretenp�dagogischen Handlungsbez�genzu erproben und andererseits„Kinder von heute“ nicht nur in derSchule, sondern auch in ihren Le-benswelten kennen zu lernen. Esbaut auf einem von HeinzelsAmtsvorg�ngerin Prof. Dr. ArianeGarlichs initiierten Projekts zurSch�lerhilfe auf.

    „Kompetenz für die Lehre“

    Friederike Heinzels Engagementf�r Exzellenz in der Lehre be-schr�nkt sich keineswegs auf dieLeitung des Projekts K. Gew�rdigtwurde mit dem Preis dar�ber hin-aus die Initiierung und Durchf�h-rung einer Vielzahl von Projekten,die als „innovative und herausra-gende Leistungen in Lehre, Pr�-fung, Beratung und Betreuung“ ge-wertet wurden. So war sie ent-

    scheidend an der Entwicklung undImplementierung des modularisier-ten erziehungs- und gesellschafts-wissenschaftlichen Kernstudiumsin der Lehramtsausbildung derUniversit�t Kassel beteiligt. 2004hat sie die Leitung des „ReferatKernstudium“ im Zentrum f�rLehrerbildung der Universit�t Kas-sel �bernommen und ist damit ver-antwortlich f�r die Koordinationund Umsetzung der Modularisie-rung des gesamten Lehrangebots imKernstudium. Gemeinsam mit demVizepr�sidenten f�r Lehre, Prof.Dr. Roßnagel, initiierte Heinzel ander Universit�t Kassel die Zertifi-katsfortbildung „Know how undKompetenz f�r die Hochschulleh-re“. Die Fortbildung umfasst 120Stunden und ist in drei Module ge-gliedert. Es handelt sich um dasbisher erfolgreichste Weiterbil-dungsprogramm der Universit�tKassel, das in Zukunft noch weiterausgebaut und in seinem Umfangerh�ht werden soll. Der „Koordi-nierungsausschuss Hochschuldi-daktik“, der das Programm verant-wortet, wird von Heinzel geleitet. p

    Innovatives StudienangebotAuszeichnung „Global Political Economy“Preistr�ger in der Kategorie „bei-spielgebende Projekte“ ist Prof. Dr.Christoph Scherrer, Leiter desFachgebiets Globalisierung & Poli-tik am Fachbereich Gesellschafts-wissenschaften der Uni Kassel. Erwird geehrt f�r sein Engagement imAufbau des MasterstudiengangsGlobal Political Economy (MAGPE). Dies ist der erste englisch-sprachige Studiengang in den Ge-sellschaftswissenschaften in Hes-sen, dessen inhaltliches Profil inDeutschland einzigartig ist. DasCurriculum wurde zusammen mitPartnern in den USA und Englandentwickelt. Von diesem Masterstu-diengang gingen maßgebliche Im-pulse f�r die Einf�hrung der Ba-chelor und Masterstudieng�nge undf�r die Internationalisierung amFachbereich aus.

    Der MA GPE will seine Studie-renden bef�higen, ihre Erkenntnissein der Praxis anzuwenden. Zugleicher�ffnet er durch zahlreiche Hoch-schulpartnerschaften und durchPraktika seinen deutschen Studie-renden die M�glichkeit, Erfahrun-gen im Ausland zu sammeln.

    Der Studiengang ist zudem f�rden akademischen Nachwuchs in-teressant. Er erlaubt ihm, Erfah-rungen der Lehre in der zentralenWissenschaftssprache zu sammelnund interkulturelle Kompetenz imUmgang mit internationalen Stu-dierenden aus fast allen Regionender Welt zu erwerben. Die Evalua-tion der Lehre ergab �berdurch-schnittliche Noten f�r die am Stu-diengang beteiligten Lehrenden.

    Die Lehre erfolgt problem- undpolitikorientiert. Die beiden Kern-kurse „Internationale �konomie“und „Theorien der InternationalenPolitischen �konomie“ legen dastheoretische Fundament, alle ande-ren Kurse sind problemorientiert.Der Methodenkurs st�rkt die F�-higkeit zur empirischen, l�sungsbe-zogenen Arbeit. Viele der Master-arbeiten bearbeiten f�r die Politikrelevante Themen.

    Durch das forschungsorientierteProfil des Studienganges wird denAbsolventInnen die M�glichkeit er-�ffnet, eine Promotion anzuschlie-ßen. F�nf Graduierte wurden bisherals Promovierende aufgenommen. p

    Gratulation f�r Frie-derike Heinzel (Mitte)und Susanne Pietschvon Wissenschafts-minister Corts.

    Fotos: HMWK

    „Kritisches Verst�nd-nis entwickeln“:

    Christoph Scherrer(re.) und Udo Corts.

    DFG

    Erstmals eine FrauAn der Spitze der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) mitihren knapp 800 Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern steht ab Septem-ber die derzeitige Staatssekret�rinDorothee Dzwonnek als neue Ge-neralsekret�rin. Gemeinsam mitdem Pr�sidenten bildet sie den Vor-stand der DFG. dfg

  • Termine 10. 7. 2007 Seite 2p

    Impressum

    Verlag und Heraus-geber: Universit�tKassel, Abteilung f�rKommunikation undInternationales, Re-daktion: Jens Br�mer,(verantwortlich),Ruth Bippig,M�nchebergstr. 19,34109 Kassel, Tel.(0561) 804-2216, -2255,telefax -7216.e-mail:[email protected]:Christiane Rentzing,Nina Eisenlohr, StefanSchulte, HarryZwergel.Erscheinungsweise:neunmal j�hrlich (mo-natlich w�hrend derVorlesungszeit). Be-zugspreis 9 E j�hrlich.Namentlich gezeich-nete Beitr�ge stimmennicht unbedingt mitder Auffassung derRedaktion �berein. BeiNachdruck Beleg-exemplar erw�nscht.Druck:Druck- u. VerlagshausThiele & SchwarzGmbH,Kassel-WaldauAnzeigen: Thiele &Schwarz, HelmutWiegand, Tel. (0561)894499, Fax 895897

    Juli

    10.Maschinenbau Praxis und Wissenschaft im Projektmanagement – Projektmanagement in der Mobilitäts- und

    Automobilwirtschaft. Projektmanagement als Organisationsmodell bei nationalen und interna-

    tionalen Schienenfahrzeugaufträgen. Vortragsreihe. Steffen Riepe (Standortleiter, Bombardier

    Kassel). IHK, Kassel, Kurfürstenstr. 9. 17:30 bis 20:30 Uhr. Information: Jocelyne Cuenin, Tel.

    (0561) 804-4681

    Bauingenieurwesen Kolloquium Abfalltechnik 2007. Weiterentwicklung der Abfallsammlung. Vortrag. Dipl.-Ing. Ger-

    hard Halm, Dipl.-Ing. Stefan Stremme (Die Stadtreiniger Kassel), Dipl.-Ing. Ramona Schröer

    (Uni Kassel). Kassel, Mönchebergstraße 7, Raum: 1211. 16:00 bis 18:00 Uhr. Information: Mo-

    hammad Aleysa, M.Sc., Tel. (0561) 804-3984

    Wirtschaftswissen-

    schaften

    Recht und Ökonomie. Vertrauen, Vertrauenswürdigkeit und Vergeltung: Eine spieltheoretische

    Analyse normgebundenen Verhaltens. Kolloquium. PD Dr. Markus Pasche (Uni Jena). Kassel,

    Nora-Platiel-Str. 5, Raum: 3107. 11:45 bis 13:00 Uhr. Information: Prof. Dr. Georg von Wangen-

    heim, Tel. (0561) 804-1946

    Kunsthochschule Das Traumhaus. Workshop für Kinder und Jugendliche. Kassel, Menzelstr. 13/15 Eingang B At-

    rium, Raum: 204. 15:00 bis 18:30 Uhr. Information: Prof. Jakob Gebert, Tel. (0561) 804-5349

    11.Medienpädagogik Medienforschung und Medienkultur. Media and culture in the classroom. Ringvorlesung in

    deutscher und englischer Sprache. Robert Ferguson (Institute of Education, Universität Lon-

    don). Kassel, Kulturbahnhof/Offener Kanal. 18:00 bis 20:00 Uhr. Information: Judith Seipold M.A,

    Tel. (0561) 804-3975

    Wirtschaftswissen-

    schaften

    Sozialrecht in Rechtsprechung und Wissenschaft. Rechtsfindung und Rechtsgestaltung in der

    gesetzlichen Krankenversicherung. Vorlesungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Bundesso-

    zialgericht. Matthias von Wulffen (Präsident des Bundessozialgerichts). Kassel, Mönche-

    bergstr. 5, Gießhaus. 18:00 Uhr. Information: Prof. Dr. Andreas Hänlein, Tel. (0561) 804-3148/3137

    Sprach- und Literatur-

    wissenschaften

    Bilder BeSchreiben. Kolloquium. Kassel, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde: Mönche-

    bergstr. 10, Raum: 9. 09:00 bis 18:00 Uhr. Information: Anke Hertling MA, Tel. (0561) 804-2834

    Kunsthochschule Bühnen- und Kostümbild für ein Theaterstück ohne Worte. Workshop für Kinder und Jugendli-

    che. Prof. Jakob Gebert. Kassel, Menzelstr.13-15/Eingang B Atrium, Raum: 204. 15:00 bis 18:30

    Uhr. Information: Prof. Jakob Gebert, Tel. (0561) 804-5349

    asl FUSION – Positionen zu Architektur, Stadt und Landschaft. Lernende Stadtregion – Prozesse –

    Bilder – Netzwerke. Vortragsreihe. Ursula Stein (Antrittsvorlesung). Kassel, Henschelstr. 2,

    K10-Forum. 19:00 Uhr. Information: Prof. Dr. Manuel Cuadra, Tel. (0561) 804-3398

    Philosophie Gesetz, Lust und Vernunft in Platons Philebos. Vortrag. Prof. Dr. Franciso L. Lisi (Universität

    Madrid). Kassel, Nora-Platiel-Str. 1, Raum: 1311. 19:00 Uhr. Information: Tina Seitz-Kircher , Tel.

    (0561) 804-3546

    13.IAG Grundschul-

    pädagogik

    HolzschnittARTige Kinderwelten. Wie Kinder ihren Fragen Kontur und Farbe geben. Workshop.

    Kassel/Grundschulwerkstatt der Universität, Henschelstr. 6. 14:00 Uhr. Information: Prof. Dr.

    Herbert Hagstedt, Tel. (0561) 804-3601

    16.Maschinenbau Seminar für Werkstofftechnik. Neue Materialien auf Cellulosebasis. Vortrag. Dr. habil. H.P. Fink

    (Institut für Angewandte Polymerforschung, Fraunhofer Institut). Kassel, Mönchebergstraße 3,

    Raum: 2120. 16:15 bis 17:15 Uhr. Information: Enis Cherif, Tel. (0561) 804-3701

    Frauenbüro Sternental 2007. Kinder-Stadt. Kassel/Werksgelände Daimler Chrysler, Mercedesplatz 1. 8:00

    bis 16:00 Uhr. Information: Frauenbüro der Universität, Tel. (0561) 804-2268/-3469

    17.Präsidium Sprechstunde für Studierende. Kassel, Mönchebergstr. 19/3. Stock. 14:00 bis 16:00 Uhr. Infor-

    mation: Heidi Eickmann, Tel. (0561) 804-2233

    22.Kunsthochschule Open Space – Internationales Kunststudenten Sommercamp 2007. Kunsthochschule Kassel,

    Menzelstr. 13 – 15. Information: Prof. Bjørn Melhus, Tel. (0561) 804-5470

    26.Kunsthochschule Grenzgänge durch die Stadt. Labor für immaterielle Topografie – heimlich-unheimlich. Stadt-

    führungen, Experimente. Kassel, Treffpunkt: oberste Etage des Parkhauses „Galeria Kaufhof“ –

    Innenstadt, 5 e. 17:00 Uhr. Information: Hanna Krüger, Tel. 01729017853

    28.Kunsthochschule Labor für immaterielle Topografie – heimlich-unheimlich. Grenzgänge durch die Stadt. Stadt-

    führungen, Experimente. Kassel, Treffpunkt: oberste Etage des Parkhauses „Galeria Kaufhof“ –

    Innenstadt, 5 e. 17:00 Uhr. Information: Hanna Krüger, Tel. 01729017853

    30.Agrarwissenschaften Feldlabyrinth mit Kunst: Duftwelt eines Olfaktoriums. Grebenstein, Hess. Staatsdomäne Fran-

    kenhausen. Information: Prof. Dr. Oliver Hensel, Tel. (05542) 981225

    August

    9.Kunsthochschule Labor für immaterielle Topografie – heimlich-unheimlich. Grenzgänge durch die Stadt. Stadt-

    führungen, Experimente. Kassel, Treffpunkt: oberste Etage des Parkhauses „Galeria Kaufhof“ –

    Innenstadt, 5 e. 17:00 Uhr. Information: Hanna Krüger, Tel. 0172-9017853

    11.Kunsthochschule Labor für immaterielle Topografie – heimlich-unheimlich. Grenzgänge durch die Stadt. Stadt-

    führungen, Experimente. Kassel, Treffpunkt: oberste Etage des Parkhauses „Galeria Kaufhof“ –

    Innenstadt, 5 e. 17:00 Uhr. Information: Hanna Krüger, Tel. 01729017853

    September

    8.Erziehungswissen-

    schaft/Humanwissen-

    schaften

    Soundcheck im Eulensaal. Kreutzersonate. Konzertreihe. Hermann Beil (Merlin Ensemble

    Wien). Kassel, Murhardsche Bibliothek/Br.-Grimm-Platz 4 a, Eulensaal. 20:00 Uhr. Information:

    Prof. Reinhard Karger, Tel. (0561) 804-4292

    12.Maschinenbau Die Kunst des Alterns. Wissenschaftliche Konferenz. Kassel, E.ON Mitte AG/Monteverdistr. 2.

    Information: Prof. Dr. Ekkehart Frieling/Dr. Jürgen Pfitzmann, Tel. (0561) 804-4393

    30.Erziehungswissen-

    schaft/Humanwissen-

    schaften

    Soundcheck im Eulensaal. Hanns Eisler und Rainer Bredemeyer. Trio Usignolo mit einem Essay

    von Verena Joos. Konzertreihe. Kassel, Murhardsche Bibliothek/Br.-Grimm-Platz 4 a, Eulen-

    saal. 11:00 Uhr. Information: Prof. Reinhard Karger, Tel. (0561) 804-4292

    Diese Übersicht enthält eine Auswahl von Veranstaltungen der Universität Kassel. Die voll-

    ständige Liste aller Termine unter www.uni-kassel.de/presse/veranstaltungen

    Der publik KULTURKALENDERAUSSTELLUNGENMuseum Fridericianum, Karlsaue,Neue Galerie, Schloss Wilhelms-h�he. documenta 12. Internatio-nale Kunstausstellung.T�glich 10-20 Uhr. Erm�ßigterEintritt f�r Studenten. Bis 23. Sep-tember

    Kasseler KunstvereinBis 30. September „KasselerKunstvereinsheim“. ObereKarlstr. 14. 42 K�nstler aus sechsL�ndern. Performances, Vortr�ge,interaktive Aktionen, Filme, Kon-zerte.www.kasselerkunstvereinsheim.de

    Museum f�r SepulkralkulturWeinbergstr. 25–27, KasselMadeleine Dietz: Side by Side.Installationen mit Friedhofserde.4. August bis 9. September.Di–So 10–17 Uhr, Mi 10–20 Uhr.Tel. (05 61) 9 18 930.www.sepulkralmuseum.de

    Staatliche MuseenSchloss Wilhelmsh�he„Vom Adel der Malerei. Hollandum 1700“. Bis 30. September

    Astronomisch-Physikalisches

    Kabinett Orangerie„Zum Ruhme Gottes. Naturwis-senschaften und Religion in derfr�hen Neuzeit“.Bis 18. NovemberDi-So 10-17 Uhr.Tel. (05 61) 31 68 00.www.museum-kassel.de.

    TAGUNGEvangelische Akademie Hofgeis-mar: „Mit Tieren leben – Tiere er-leben. Soziale Dimensionen derMensch-Tier-Beziehung“.1.–2. September. Co-Leitung Prof.Dr. Detlef W. F�lschAnmeldung: Tel. (0 56 71) 8810www.akademie-hofgeismar.de

    UNSER TIPP„Vom Adel der Malerei“ heißt eineAusstellung im Schloss Wilhelms-h�he, die Werke von Rembrandt,Rubens, Hals, Anton van Dyckund Jacob Jordaens aus dem Besitzdes hessischen Landgrafen Wil-helm VIII. vorstellt. In einem Ka-binett mit Landschaftsgem�ldensind auch Werke eines documenta-K�nstlers, Malerei von Yan Lei, zusehen. Mit der documenta-Karteist der Eintritt in die Ausstellungfrei. Claudia v. Dehn

    Duftinseln im Maisla-byrinth: In der Fran-kenhausener Installa-tion ist ab 30. Julinicht nur der Orien-tierungssinn gefragt.Foto: FB11

    Tagung

    Nano-BioethikEine Veranstaltungsreihe zum The-ma Nano-Bioethik organisiert dieEvangelische Akademie Hofgeis-mar in Zusammenarbeit mit demHessischen Wirtschaftsministeri-um. Die Tagung am 18. und 19.Oktober im Gießhaus der Univer-sit�t Kassel widmet sich dem The-ma „Nanobiotechnologien – An-thropologische und philosophischeImplikationen“. Sie findet statt inZusammenarbeit mit dem Institutf�r Philosophie der Universit�tKassel und dem Center for Inter-disciplinary Nanostructure Scienceand Technology (CINSaT). Ziel derFachtagung ist es, �ber die Fragender Technikfolgenabsch�tzung hin-aus die philosophischen und an-thropologischen Implikationendieser Technologien zu erhellen.

    Bereits am 24. September geht esim Fachgespr�ch des Arbeitskreises„Bioethik“ in der EvangelischenAkademie um das Thema „Nat�r-lich Nano. Zum Naturverst�ndnisin der Nanotechnologie“. pwww.akademie-hofgeismar.de

    Immer der Nase nachDas dritte Feldlabyrinth spricht den Geruchssinn an

    Auch in diesem Jahr l�dt das Feld-labyrinth in Frankenhausen wiederzur Tuchf�hlung mit der �kologi-schen Landwirtschaft ein. Thema-tisch hat es der beliebte Irrgarten inder nunmehr dritten Auflage dies-mal auf den menschlichen Ge-ruchssinn abgesehen. Und so fin-den sich auf dem vier Hektar gro-ßen Feld der hessischen Staatsdo-m�ne nicht nur meterhohe Mais-pflanzen, sondern auch zahlreicheDuftgew�chse und diverse Ge-ruchsinstallationen. „Nasiversum“nennen die Studierenden der �ko-logischen Agrarwissenschaften dasdiesj�hrige Projekt. Die Besuchersollen sich beim Durchqueren desPflanzenlabyrinths auch von ihremGeruchssinn leiten lassen. „DieKlanginstallationen aus der Koope-ration mit dem Fachbereich Musikim letzten Jahr kamen sehr gut an“,berichtet Birte Hauschild von derzust�ndigen studentischen Projekt-gruppe. „In diesem Jahr haben wirdaher das ganze am SchwerpunktDuft ausgerichtet“.

    Inmitten des Feldes befinden sichkleine Duftinseln mit heimischen

    Gew�rzpflanzen wie Petersilie,Dill und Fenchel, die zu Schnup-perpausen einladen. Viele verschie-dene Kr�utersorten und stark duf-tende Blumen sollen den Spazier-gang auf dem Feld zum Geruchser-lebnis machen. Da ist beispielswei-se eine Cola-Pflanze zu „errie-chen“, benannt nach dem gleichna-migen Getr�nk. Oder man genießtden Geruch der verschiedenen�therischen �le, welche aus einermechanischen „Duftorgel“ str�-men. Fest steht, dass die Macherauch diesmal wieder eine MengeArbeit in das Projekt unter Leitungvon Prof. Dr. Oliver Hensel ge-steckt haben. Der Mais im Außen-bereich wurde bereits Ende Aprilges�t, die �brigen Pflanzen kamendann in m�hevoller Kleinarbeitnach und nach dazu.

    Freilichtausstellung

    Ziel des Projektes ist die Sensibili-sierung f�r den �kologischenLandbau. „Dazu geh�rt ein ganz ei-genes Bewusstsein. Der Anbau er-folgt vollkommen pestizidfrei“, er-kl�rt Michael Hasse aus dem Mas-

    terstudiengang �kologische Agrar-wissenschaften. An die positive Re-sonanz der Besucher, aber auch derFachwelt zu Projektbeginn vor dreiJahren kann er sich noch gut erin-nern. Urspr�nglich als einmaligesEreignis geplant ist daraus mittler-weile eine zweimonatige, j�hrlicheFreilichtausstellung mit 8000 Besu-chern im letzten Jahr geworden.

    Die offizielle Er�ffnungsfeier f�rdas diesj�hrige Freilandlabyrinthfindet am Samstag, den 28. Juli um11 Uhr statt. Ab dann ist das „Na-siversum“ immer freitags, samstagsund sonntags von 10–18 Uhr ge�ff-net, bevor es am 30. September miteinem Abschlussfest schließt.Anmeldungen f�r Schulklassen undandere Gruppen sind unter der E-Mail-Adresse [email protected]�glich. Per Bahn ist das Arealvom Bahnhof M�nchehof in 45 minFußweg, bzw. 20 min Fahrrad zuerreichen. Mit dem Auto auf der B3Kassel–Hofgeismar zwischen denAbfahrten Espenau und Burguf-feln. Robert Pohl

    www.uni-kassel.de/agrar/agt

    Kunst und ihre VermittlungKommunikative Uni-Kassel-Projekte zur documenta 12An die 500 Videoclips mit State-ments zu Fragen aktueller Kunstund eine virtuelle documenta-Da-tenbank im Blogformat, außerdemKunstsprachanalyse mit permanentdiscussion und ein kreatives Gedan-kenexperiment zur selbst erschaffe-nen documenta – vier Projekte derUniversit�t und der Kunsthoch-schule Kassel arbeiten derzeit �berdocumenta-Kunst und deren Kom-munikation.

    www.documenta-dock.net ver-mittelt nter dem Motto „questionsabout art – explore, ask, inspire“Sch�lern und interessierten Laienden theoretischen ,�berbau‘ derdocumenta 12 und von zeitgen�ssi-scher Kunst allgemein.

    Die virtuelle Datenbank Docu-menta12blog.de ist ein Fundus an

    Informationen �ber die documenta12 mit Pressemeldungen und audio-visuellen Dokumenten. Und nat�r-lich: Es wird gebloggt.

    Der Kommunikation �ber Kunstwidmet sich das sprachwissen-schaftliche Projekt „Kunst – Spra-che – �ffentlichkeit. Kommunika-tionsraum documenta 12“. SechsTage lang unterhalten sich Expertenund Besucher der Ausstellung im„Gespr�chsraum Kunstsprache“�ber die Sprache des Kunstbetriebs.Zus�tzlich finden vier Foren statt:www.spracheundkunst.de.

    Ein kreatives Gedankenexperi-ment startet der Blog www.basis-box.de/personal-documenta inGang gebracht: Was w�re, wennman selbst der n�chste documenta-Chef w�re? km

    Handschriftentresor

    ErweiterteÖffnungszeitenSie ist weltber�hmt, die Geschichtedes Zweikampfs von Hildebrandund seinem Sohn Hadubrand: DasHildebrandlied, das �lteste gr�ßereSt�ck deutscher Dichtung, befindetsich in der Universit�tsbibliothekKassel.

    Anl�sslich der documenta wer-den erweiterte �ffnungszeiten undweitere F�hrungen durch denHandschriftentresors in der Uni-versit�tsbibliothek, Landesbiblio-thek und Murhardschen Bibliothekder Stadt Kassel am Br�der-Grimm-Platz 4a angeboten. Biszum 22. September ist von Montagbis Freitag, 14 bis 18 Uhr, Samstagvon 10 bis 18 Uhr der Besuch desHandschriftentresors m�glich.F�hrungen werden angeboten vonMontag bis Freitag, jeweils um 15Uhr, Samstag um 11 Uhr. p

  • Seite 3 10. 7. 2007 Hintergrundp„Eine Zeit, in der sich viel bewegen ließ“Kanzler Dr. Gädeke geht in den Ruhestand – und blickt mit Befriedigung auf die Entwicklung der Uni Kassel

    Am 30. September tritt Dr. HansG�deke in den Ruhestand. Beina-he 19 Jahre war der Jurist dannKanzler der Universit�t Kasselund damit das „stabile Element“im F�hrungsgremium einerHochschule, die in dieser Zeit be-merkenswerte Entwicklungen zuverzeichnen hat. publik sprachmit ihm �ber die sich wandelndeRolle eines Hochschulkanzlers.

    publik: Herr Dr. G�deke, wenn Sieauf Ihre T�tigkeit an der Universi-t�t Kassel zur�ck blicken, w�rdenSie sagen, dass sich die Anforderun-gen an das Amt des Kanzlers ge-wandelt haben?G�deke: Das ist mit Sicherheit so.Meine Amtszeit f�llt in die Phase,die mit dem Schlagworten „Dere-gulierung“ und „St�rkung der Au-tonomie der Hochschulen“ um-schrieben wird. Hierdurch sollteden Hochschulen mehr Eigenst�n-digkeit und Verantwortung �ber-tragen werden und dieses Verspre-chen ist erf�llt worden. Noch An-fang der 90er Jahre mussten wir, umnur ein Beispiel zu nennen, jedeErnennung eines Beamten und jedeH�hergruppierung ab BAT III demMinisterium vorlegen. Heute sind

    der Universit�t weitgehende Zu-st�ndigkeiten im Personalbereich�bertragen und wir haben einenProgrammhaushalt. Damit sind dieFreiheitsr�ume der Universit�t undder Hochschulleitung gestiegen,aber auch einhergehend damit dieVerantwortung.– Beschreibt das Beispiel aus den

    90er Jahren nicht eine Sondersitua-tion der damals aus dem Rahmenfallenden Kasseler Reformhoch-schule, die eng am G�ngelband desMinisteriums gehalten wurde?Nicht nur. Das war ein allgemeinerProzess. Die Kanzler der deutschenHochschulen hatten entsprechendeForderungen schon seit l�ngerembundesweit erhoben. 1995 habenwir dann in Kassel modellhaft einJahr nach der TU Darmstadt denGlobalhaushalt bekommen.– Mit dem Globalhaushalt war eszum Beispiel m�glich, nicht ausge-sch�pfte Personalmittel als Sach-mittel auszugeben . . .Ja, das war eine der positiven Neu-erungen, die mit dem Globalhaus-halt verbunden war. Mit dieser undweiteren Ausnahmen von der Ka-meralistik er�ffneten sich der Uni-versit�t zus�tzliche finanzielleSpielr�ume. Die Anpachtung derDom�ne Frankenhausen war nurauf diesem Weg zu bewerkstelligen.– Kanzler gelten in den Hochschu-len traditionell als „verl�ngerterArm des Ministeriums“. Hatten Siemit diesem Vorurteil zu k�mpfen?Ich habe mich nie so verstanden,wenngleich ich mich selbstver-st�ndlich immer um ein gutes Ver-

    h�ltnis zum Mini-sterium bem�hthabe. Im Vorder-grund stand f�rmich, meinenSachverstand undmein Engagementeinzubringen undmich f�r die Be-lange der Univer-sit�t einzusetzen.Nein, diese Vorbe-halte habe ich niegesp�rt. Wichtigerf�r die Stellung desKanzlers warendie �nderungen inder Binnenstruk-tur der Universi-t�t. Hieß es biszum Jahr 1998noch: „Der Kanz-ler besorgt die Ge-sch�fte der laufen-den Verwaltung

    nach den Weisungen des Pr�siden-ten“, so wurde er mit den Gesetzenvon 1998 und 2000 Leiter derHochschulverwaltung und zumgleichberechtigten Mitglied desPr�sidiums. Damit war ich unmit-telbar in die Gesamtverantwortungf�r die Universit�t eingebundenund an den Entscheidungen direkt

    beteiligt. Diese betrafen nach demWegfall der St�ndigen Aussch�ssedas gesamte operative Gesch�ft derUniversit�t. Allerdings hatten wirin Kassel bereits vor 2000 eine„kollektive Hochschulleitung“praktiziert. Damit hatten wir dieneue Pr�sidiumsstruktur bereitsvorweg genommen, was sich auf dieZusammenarbeit und die Entschei-dungen im Sinne der Hochschulesehr positiv ausgewirkt hat.– Die Anforderungen und Erwar-tungen an das Personal d�rften sichaber auch unterhalb der Pr�sidial-ebene deutlich ver�ndert haben.In der Tat. Als ich anfing, war einesder wichtigsten Arbeitsmittel derVerwaltung noch die IBM-Kugel-kopfmaschine... Insgesamt wirdvon den Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern der Verwaltung sehr vielmehr Eigenverantwortlichkeit ver-langt, so dass ein neuer Typ vonSachbearbeiterin und Sachbearbei-ter entstand. Mit der �bertragungvon mehr Zust�ndigkeiten auf dieUniversit�t war eine Wandlung vom„Berichtschreiber“ (zur Entschei-dung durch das Ministerium d.Red.) zum „Entscheider“ verbun-den. Dieser Wandel w�re nichtm�glich gewesen, wenn unser Per-sonal nicht so hoch motiviert undengagiert w�re, wie es tats�chlichist.– Ihr Berufsweg hat Sie aus Stu-dium und Referendariat direkt inverschiedene Positionen der Hoch-schulverwaltung gef�hrt. Ist das f�reinen ambitionierten Juristen nichteine eher ungew�hnliche Karriere?F�r mich war dieser Weg durchausgeradlinig. Denn in die Verwaltungwollte ich ohnehin, und mit demAngebot, als Abteilungsleiter in derVerwaltung der Heidelberger Uni-versit�t zu arbeiten, er�ffnete sichf�r mich – das war schon vor mei-nem 2. Staatsexamen – ein h�chstattraktives Arbeitsfeld. F�r dieUniversit�ten war dies eine Zeit desUmbruchs, in der sich viel bewegenließ.– Welche Bewegungen haben Siedann an der Kasseler Universit�t inGang gesetzt, was war Ihr gr�ßterErfolg?Die Frage geht in die falsche Rich-tung, weil Erfolg immer nur vonvielen bewirkt werden kann. Icherinnere mich aber an Tage, an de-nen wir eine Flasche Sekt aufge-macht haben. Das war zum Bei-spiel, als uns die Zusage f�r dieInstitutsneubauten an der Hein-rich-Plett-Straße erreichte. Die

    wurden damals allein durch dasLand finanziert, ohne die Mittel desHochschulbauf�rderungsgesetzes.�berhaupt schaue ich mit Befriedi-gung auf die Baufortschritte inmeiner Zeit. Damit haben wir – unddas war schließlich erst in den 90erJahren – die baulichen Vorrausset-zungen geschaffen, auf die andereUniversit�ten seit langem selbstver-st�ndlich zur�ckgreifen k�nnen.– Was w�rden Sie grunds�tzlich an-ders machen, wenn Sie diese Stellenoch einmal antreten w�rden?Ich denke, dass die Universit�t indieser Zeit eine gute Entwicklunggenommen hat. Danach habe ichnicht so viel falsch gemacht(schmunzelt). Im Ernst: Die wich-tigen Entscheidungen w�rde ichgenauso wieder treffen, wie ich siein den zur�ckliegenden Jahren ge-troffen habe.– Ab dem 30. September m�ssen Siesich nun aber mit anderen „Proble-men“ befassen. Welche werden dassein?Das wird alles das sein, was bei dem�ber 19 Jahre hinweg viel zu engenTerminkalender zu kurz gekom-men ist: intensiveren Kontakt zuden Kindern halten, meine Frau aufReisen begleiten, Freundschaftenpflegen, das heißt, endlich einmalselbst �ber den Tag bestimmen.– Sie waren ja ein sehr regelm�ßigerMensag�nger. Wird ihr Platz dort

    ab Oktober leer bleiben?Mit Sicherheit nicht! EssentielleErrungenschaften und gute Erfah-rungen sollte man beibehalten, auchwenn sie einer vergangenen Epocheangeh�ren.

    Interview: Jens Br�mer

    DezentralisierungDie gute alte ZVS wird eine Servicestelle mit Beratungsaufgaben

    Mehr als 30 Jahre verteilte dieDortmunder Zentralstelle f�r dieVergabe von Studienpl�tzen denMangel quer durch die Republik.Jetzt bekommt die Beh�rde, dieMillionen von Sch�lern undStudenten eher unter ihrer Abk�r-zung ZVS kennen, eine neue Auf-gabe: Als Stiftung des �ffentlichenRechts soll sie k�nftig wie eine„Servicestelle“ Studienbewerberund Hochschulen zu den verschie-denen Studienangeboten und denimmer komplizierter werdenden

    Zulassungsregeln beraten.Mit dem langsamen Auslaufen

    der bisherigen Massenverteilungdurch den ZVS-Computer, der Se-mester f�r Semester die Bewerbun-gen der Abiturienten in den be-gehrten Numerus-clausus-F�chernMedizin, Psychologie oder Biolo-gie nach Noten und Wartezeitensichtete, ist der Mangel an Studien-pl�tzen allerdings nicht behoben.Vor gut drei Jahren verst�ndigtensich Bund und L�nder auf ein neuesZulassungsrecht. Es sieht vor, dass

    sich die Hochschulen in den NC-F�chern 60 Prozent ihrer Studien-anf�nger selbst aussuchen k�nnen.

    Hinzu kommt, dass sich dieL�nder mit der F�deralismusre-form ein Abweichungsrecht vonden bisher bundeseinheitlichenZulassungsregeln erstritten haben.Baden-W�rttemberg will denHochschulen die Auswahl in NC-F�chern sogar k�nftig komplett�berlassen.

    Doch mit dem neuen Zulas-sungssystem kamen auch neue Pro-bleme. Viele Abiturienten habenbereits zum Wintersemester 2006/2007 selbst die Folgen zu sp�renbekommen: von Hochschule zuHochschule unterschiedliche Ver-fahren, kaum noch �berschaubareb�rokratische H�rden und Geb�h-renforderungen f�r Auswahlge-spr�che und Tests. Im Schnitt sind50 Euro Geb�hr nur f�r die Teil-nahme am neuen Auswahlsystemf�llig. Wer sich an f�nf Hochschu-len bewarb, war erst mal um 250Euro �rmer.

    Doch schlimmer wiegt aus Sichtmancher Kultusminister dieBlockade der begehrten Mangel-pl�tze durch Mehrfachbewerbun-gen und -einschreibungen. Weilviele Bewerber einmal zugesagtePl�tze nicht rechtzeitig absagtenoder die Hochschulen den Zulas-sungsbescheid oft nur langsambearbeiten, sind umst�ndlicheNachr�ckverfahren auch nochw�hrend des Semesters f�llig.Oder der Platz im NC-Fach bleibteinfach frei. dpa

    „. . .nur diese Sehnsucht“Eine Serie über ausländische Studierende in Kassel

    An der Uni Kassel studieren derzeit2151 Studentinnen und Studenten

    aus 124 L�ndern – bis 2010 verfolgtdie Universit�t weitere ehrgeizigeZiele (s. Seite 7). Aber wie ist das, inKassel zu studieren – meistensmehrere Tausend Kilometer von zuHause entfernt, in einer ganz neu-en, nicht selten fremden Umge-bung? Was bewegt einen dazu insAusland zu gehen? In den kom-menden Ausgaben stellt publikdiese Fragen internationalen Stu-dierenden an der Uni Kassel. Ro-shanak Saberi erz�hlte uns �ber ihreEindr�cke.

    „Am meisten sp�re ich, ich binim Ausland, wenn ich Rosha bei je-manden lassen muss. Pl�tzlichmerke ich, dass die Freunde, beidenen ich spontan anklopfen unddie Kleine jederzeit lassen k�nnte,weit, weit weg sind“ erz�hlt Ros-

    hanak Saberi, die an der Uni Kasselgerade in der Abschlussphase ihresMasterstudiums am FachgebietDeutsch als Fremdsprache (DaF)ist. Ihre Tochter ist f�nf. Ihr MannPejman Behin studiert �hnlich wiesie DaF. Sie sind vor zwei Jahrenaus dem Iran nach Kassel gekom-men, um zu studieren, um ihreSprache zu bessern und um hiervielleicht ein neues Leben anzufan-gen. Obwohl sie im Iran beide guteJobs und ein abgesichertes Lebenhatten, suchten die beidenDeutschlehrer nach einer neuenHerausforderung.

    „Ich liebe die Uni hier, den Cam-pus. . .“, sagt Roshanak nostalgisch.„Und die Dozenten selbstverst�nd-lich. Ich habe mich noch nie so will-kommen gef�hlt wie hier, und dasvon Anfang an. Ich sehe viel mehrAkzeptanz und Herzlichkeit ummich herum als im Iran.“ Auch dasStudieren mit Kind sei kein Pro-blem. Besonders die Dozenten ha-ben die 34-J�hrige begeistert, sielobt die Offenheit und die Hilfsbe-reitschaft. „Mit jedem Problemkann ich jederzeit an irgendwelcheT�ren im DaF-Fachgebiet klopfen –die Hilfe kommt garantiert. Daf�rm�chte ich mich an dieser Stelle beiallen Lektoren unseres Fachgebietsund besonders bei Herrn Koenigganz herzlich bedanken“. Sie be-zeichnet sich selbst als einenGl�ckspilz. „Nur die Sehnsuchtnach der Familie, die riesige Entfer-nung, die zwischen mir und meinenEltern liegt, die ist schwer zu ertra-gen. . .“ A. Czajkowska

    Roshnak, Rosha undPejman Belin (vonlinks): Die Familie Sa-beri lebt und studiertin Kassel.

    Dr. Hans Gädeke:

    Beruflicher Werdegang17.7.62 AbiturWS 62/63–WS 66/67 Jurastudium Universität Heidelberg,

    FU Berlin9.6.67 1. juristische Staatsprüfung10.67–6.71 Referendariat25.6.71 2. juristische Staatsprüfung16.3.72 Promotion5.71–8.73 Universität Heidelberg: Leiter der

    Abteilung für Angelegenheiten desStudiums und der Lehre: Zunächstwissenschaftlicher Angestellter, ab19.1.72 Regierungsassessor

    9.73–11.88 Fachhochschule Wiesbaden: Ver-waltungsdirektor, seit 24.7.78 Kanz-ler der Fachhochschule Wiesbaden

    1975–1978 Nebenamtlich: Verwaltungsbeauf-tragter für die hessenweiten Modell-versuche „Kooperationssystem Stu-dienberatung“ und „Aufbau einesNetzes von Fernstudienzentren“

    seit 17.11.88 Kanzler der Universität (Gesamt-hochschule) Kassel

    „Ich denke, dass dieUniversit�t in dieser

    Zeit ein gute Entwick-lung genommen hat.“

    KanzlerDr. Hans G�deke

    stellte sich den Fragenvon publik.

    Fotos: Machill

  • Technik- und Naturwissenschaften 10. 7. 2007 Seite 4p

    EhrendoktorwürdenHeinz Fehr und Angelika Ploeger ausgezeichnet

    Am 25. Mai wurde die Ehrendok-torw�rde der Staatlichen Georgi-schen AgrarwissenschaftlichenUniversit�t an den Ehrenb�rger derUniversit�t Kassel, Heinz Fehr, so-wie an Prof. Dr. Angelika Ploegervom Fachbereich �kologischeAgrarwissenschaften verliehen.

    Heinz Fehr wurde f�r sein viel-seitiges Engagement als M�zen undSponsor f�r die Einrichtung derProfessur �kologische Agrarwis-senschaften und Naturschutz ander Universit�t in Tiflis geehrt. Ins-besondere wurde hervorgehoben,dass mit seiner finanziellen Hilfedie Errichtung eines Labors f�rBoden- und Pflanzenanalysen so-wie Lebensmittel erst erm�glichtwurde. Dieses Labor hat Vorbild-charakter f�r ganz Georgien und istbeispielhaft f�r die Realisierungeines Projektes im Bereich Privat-

    Public-Part-nership.

    Prof. Dr.AngelikaPloeger wur-de die Ehren-doktorw�rdeals erste Frauverliehen. Diese Ehrung erfolgte ImHinblick auf ihre wissenschaftli-chen Leistungen und ihrer seit lan-gen Jahren erfolgten Unterst�tzungder staatlichen Agraruniversit�t inTiflis zum Aufbau eines neuenLehrstuhls f�r �kologische Land-wirtschaft und Naturschutz. So istmit diesem Lehrstuhl auch ein neu-er Masterstudiengang in Tiflis ge-plant, der auf Grund angepassterStrukturen (Modulstruktur, ECTS)ein Austausch Studierender undWissenschaftler beider Hochschu-len erm�glicht. p

    Auf filigranem Beton über die FuldaGärtnerplatzbrücke ist Forschungsergebnis und bleibt Forschungsgegenstand

    Der Fachbereich Bauingenieurwe-sen der Universit�t Kassel geh�rtzu den „365 Orten im Land derIdeen“ 2007. Pokal und Urkundeals „Ausgew�hlter Ort 2007 imLand der Ideen“ erhielten Prof.Dr.-Ing. Michael Schmidt, Fachge-biet Werkstoffe des Bauwesens undProf. Dr.-Ing. Ekkehard Fehling,Fachgebiet Massivbau, beide Uni-versit�t Kassel, am 29. Juni. Sie sinddie Entwickler der G�rtnerplatz-br�cke in Kassel, der derzeit inno-vativsten Br�cke der Welt. Sie wur-de nicht nur mit einem in Kasselentwickelten ultra-hochfestem Be-ton hergestellt, sondern die Beton-bauleute wurden zudem weltweiterstmals miteinander verklebt.

    Am 11. Juli wird die G�rtner-platzbr�cke �ber die Fulda in Kas-sel mit einem „Br�ckenfest“ einge-weiht. Doch die G�rtnerplatz-br�cke ist nicht nur ein Ergebnisvon Forschung, sie wird auch wei-terhin Forschungsgegenstand sein.Das weltweit erstmals angewandteKlebeverfahren von ultra-hochfes-ten Betonbauteilen – einer Ent-wicklung aus der Universit�t Kassel– wird interessante Ergebnisse f�rdie Materialforschung liefern. In

    K�rze werden die �ber 80 Mess-einrichtungen angebaut und in Be-trieb genommen, die den Forschernder Universit�t ebenso wie natio-nalen und internationalen For-schergruppen �ber Jahre hin wich-tige Daten �ber das praktische Ver-halten des neuen Werkstoffs „unterVerkehr“ liefern werden. Jede nochso kleine Bewegung oder Ver�nde-rung wird automatisch und onlinesofort an die Universit�t �bermit-telt. Die Br�cke dient so auch zu-k�nftig nicht nur Fußg�ngern undRadfahrern, sondern ist auch wei-terhin ein wichtiger Teil der uni-versit�ren Forschung.

    Neuartiges Klebeverfahrenstatt Dübel und Bolzen

    Die G�rtnerplatzbr�cke ist die er-ste gr�ßere Br�cke in Deutschland,bei der ein an der Universit�t Kasselentwickelter ultra-hochfester Be-ton verwendet wird. Der Beton iststahl�hnlich fest und wesentlichdauerhafter als normaler Beton. Diefiligrane, rund 140 Meter lange undf�nf Meter breite Br�ckenkon-struktion �berspannt die Fulda inKassel. Die Betonplatten sind le-diglich 8,5 cm dick – rund ein Vier-

    tel einer �blichen Baukonstruktion.Wurden solche Teilst�cke bislangaufw�ndig mit D�beln und Bolzenverbunden, werden die 72 superfe-sten Betonplatten bei der G�rtner-platzbr�cke nun mit einem Spe-zialharz auf die tragende Kon-struktion aufgeklebt. Diese neueVerbindungsart wurde von derStadt Kassel in Abstimmung mitden Experten des Landesamtes f�rStraßen und Verkehr in Wiesbadenbauaufsichtlich genehmigt, nach-dem umfangreiche Vorversuche ge-zeigt hatten, dass der neue Betonf�r diese Verbindungsart besondersgeeignet ist.

    „Technische Innovationen be-deuten aber auch, dass noch nichtalle Verfahren, Materialien undAbl�ufe standardisiert sind“, so diean der Entwicklung beteiligtenProfessoren Schmidt und Fehling.Die Kasseler Professoren werbendaher auch bei den Kasseler B�rge-rinnen und B�rgern um Verst�nd-nis f�r die verz�gerte Fertigstellungder geliebten Fulda�berquerung f�rFußg�nger und Radfahrer. „Daf�rwird Kassel aber eine Weltattrakti-on mehr haben“, so die KasselerWissenschaftler. p

    Umwelt und NachhaltigkeitDrei neue Masterstudiengänge am Graduiertenzentrum für Umweltforschung

    Drei neu akkreditierte Masterstu-dieng�nge erweitern ab Winterse-mester 2007/2008 das Angebot desGraduiertenzentrums f�r Umwelt-forschung und -lehre der Universi-t�t Kassel. Unter dem Motto:„Bauen ver�ndert die Umwelt –ver�ndern Sie das Bauen“ bietet derFachbereich Architektur, Stadtpla-nung, Landschaftsplanung derUniversit�t Kassel zwei konsekuti-ve Masterschwerpunkte an: ,Um-weltbewusstes Planen und Bauen’sowie ,Umweltplanung und Land-schaftsmanagement’. „Lehre undForschung im Bereich Umwelt undNachhaltigkeit haben an der Uni-versit�t Kassel eine lange Tradition.Mit unseren Masterprogrammenfolgen wir dieser Tradition“, soProf. Dr. Ulf Hahne, Prodekan desFachbereichs Architektur, Stadt-planung und Landschaftsplanung.„Wir bieten unseren Studierendeneinen exzellenten Abschluss, mitdem sie sich sowohl in der For-schung als auch auf dem freienMarkt zukunftsorientiert etablieren

    k�nnen“. Ebenfalls neu akkreditiertist der Masterschwerpunkt ,�kolo-gisches Wirtschaften’ aus demFachbereich Wirtschaftswissen-schaften der Universit�t Kassel. Mitden Schwerpunkten �kologische�konomik und nachhaltige Unter-nehmensf�hrung bedient dieserAbschluss die aktuellen Bed�rf-nisse von Wirtschaftsunternehmen:Umwelt als Garant f�r Erfolg amMarkt.

    Die Einschreibefrist f�r alleMasterstudieng�nge ist der 15. Juli2007. Zugangsvoraussetzungen undBewerbungsunterlagen f�r die Stu-dieng�nge erhalten Sie �ber dieFachbereiche Architektur, Stadt-planung und Landschaftsplanung(www.uni-kassel.de/fb6), An-sprechpartner: Prof. Wigbert Riehlsowie den Fachbereich Wirtschaft-wissenschaften (www.ivwl.uni-kas-sel.de/beckenbach/oekwirt.html),Ansprechpartner: Prof. Dr. FrankBeckenbach.

    Das Graduiertenzentrum f�rUmweltforschung und -lehre ist

    eine interdisziplin�re Einrichtungder Universit�t Kassel. Sechs unter-schiedliche Fachbereiche bietenderzeit insgesamt zw�lf Master-programme und vier Einrichtungenzur Doktorandenausbildung mitfolgenden Themenschwerpunktenan: Landwirtschaft und Ern�hrung,Wirtschaft und Umwelt, Energieund Stoffstromsysteme, Nachhalti-ges Planen und Bauen.

    Das Zentrum vernetzt und f�r-dert die Graduiertenausbildung imBereich Umwelt. Durch die Nut-zung von Synergieeffekten wird dieQualit�t insbesondere der Lehreerheblich verbessert. Es bietet einenflexiblen organisatorischen Rah-men �hnlich einer „Graduate scho-ol“ nach amerikanischem Vorbildund schafft einen transparentenZugang durch die gemeinsame Ge-staltung der �ffentlichkeitsarbeit.

    Sprecher des Zentrums ist Prof.Dr. Joseph M. Alcamo (CESR-Center for Environmental SystemsResearch).

    p

    Lockstrom für die ForelleKasseler Wasserbauingenieure entwickeln besseren Fischaufstieg mit weniger Wasser

    �konomie und �kologie zu verei-nen ist im Nahbereich von Wasser-kraftturbinen und den dort ben�ti-gen Fischaufstiegen nicht ganzleicht. Ein klassischer Fischpassbraucht circa 300 Liter Wasser proSekunde. Das bedeutet f�r dieKraftwerksbetreiber viel verlorengehende Energie. Und nicht immernehmen die Fische den ihnen ange-botenen Fischaufstieg auch an. Soetwa am Draukraftwerk bei Villach.Zwar wandern die Forellen undHuchen munter den vorhandenFischpass hinunter, flussaufw�rtsm�gen die Wassertiere ihn aber garnicht gerne annehmen: es zieht siedorthin, wo ein ordentlicher Was-serstrom ist- also in Richtung Tur-bine. Die m�gliche L�sung k�nnte

    heißen, einen zus�tzliche Fischpassan der Turbine zu bauen. Das m�-gen aber wegen des hohen zus�tzli-chen Wasserverlustes und erhebli-chen Baukosten die Turbinenbe-treiber nicht.

    Spezialprofil sorgt fürVerwirbelung

    Die L�sung des Problems kommtnun von Kassel nach �sterreich:Dr.-Ing. Reinhard Hassinger, Leiterf�r der Versuchsanstalt und Pr�f-stelle f�r Umwelttechnik und Was-serbau im Fachbereich Bauinge-nieurwesen der Universit�t Kasselhat einen sogenannten Lockstrom-verst�rker entwickelt. Der Trick beider Sache: In den schon vorhande-nen, aufw�rts aber geschm�hten

    Fischpass, wird eine zus�tzlicheLeitung mit einem Spezialprofil ge-legt, das das abfließende Wasserverwirbelt und dadurch den Was-serdurchfluss um das 10 bis 20-fa-che verst�rkt. Und obwohl nur 100Liter zus�tzliches Wasser ben�tigtwerden, setzt der zus�tzlich Was-serstrahl den Wasserdurchfluss soin Bewegung, dass es die munterenForellen fortan in die richtige Rich-tung lockt: Dem Lockstrom fol-gend nutzen sie die Fischtreppe nunauch zum Aufstieg. Soweit dieTheorie zu einer Entwicklung, dieHassinger als Erfindung beim Pa-tentamt angemeldet hat. An derDrau wird unter seiner Beratungbereits gebaut, im Herbst soll dieAnlagenerweiterung stehen. au

    Neue Studiengänge mit altem HutBA/MA-Abschlüsse für Architekten und Planer

    Ihre Akkreditierung haben jetzt dieKasseler Studieng�nge Architektur,Stadt- und Regionalplanung sowieLandschaftsarchitektur und Land-schaftsplanung erhalten. Danachbietet die Universit�t Kassel dieseab Wintersemester 2007/08 mit deneuropaweit einheitlichen Abschl�s-sen Bachelor und Master an und er-setzt damit die bisherigen Studien-g�nge Architektur, Stadtplanungund Landschaftsplanung mit denAbschl�ssen Diplom I und DiplomII.

    „Wir haben unsere bew�hrtenStudieng�nge im Feinprofil nocheinmal gesch�rft und zum Beispieldie Kasseler Schwerpunkte imUmweltbereich noch deutlicher ge-macht“, sagte der Studiendekan desFachbereichs Architektur, Stadt-planung, Landschaftsplanung, Pro-fessor Wigbert Riehl, der erfreutwar, dass mit der Akkreditierungder „Studiengang T�V“ so schnellerfolgreich war. Die Grundstrukturdes Bachelor/Mastermodells sei f�rden Fachbereich dagegen „ein alterHut“. Bereits seit den 70er Jahrenwurden hier die Studieng�nge mit

    den Abschl�ssen Diplom I undDiplom II nach dem „KasselerModell“ in konsekutiver Form an-geboten, wie die Bachelor/Master-struktur dies heute fordert. Auchdie enge Verzahnung der in einemFachbereich integrierten Studien-richtungen Architektur, Stadtpla-nung und Landschaftsplanung, dasProjektstudium und das Praxismo-dell seien bew�hrte Elemente, die indie akkreditierten Studieng�ngeeingegangen sind.

    Studieninteressenten f�r den Ba-chelor bewerben sich direkt an derUniversit�t Kassel unter . Zulassungsvorausset-zung ist die Allgemeine oder dieFachhochschulreife. Ein Vorprakti-kum wird empfohlen. Das Master-studium mit speziellen Zulassungs-bedingungen und Terminen bietetacht Vertiefungsrichtungen von„St�dtebau/UrbanDesign“ �ber“Umweltbewusstes Planen undBauen“ bis zu „Umweltplanungund Landschaftsmanagement“.Information unter: . jb

    Mit dem Schildkipper auf den BauAbsolvent der Uni Kassel erfindet neuartiges Baugerät

    Ein innovatives Bauger�t, das dieArbeiten an beengten Stellen er-heblich erleichtert, hat jetzt derDiplomingenieur Andreas Kurz,Absolvent der Uni Kassel, erfundenund patentieren lassen. Dabei han-delt es sich um den sogenannten„Schildkipper“, eine Art kleinen,fahrbaren Container, der speziellf�r den Einsatz an beengten Bau-stellen gedacht ist.

    Der Schildkipper hat ein Zula-dungsverm�gen von zweieinhalbTonnen und ist multifunktionaleinsetzbar: Zum einen kann manauf ihm einen Minibagger trans-portieren, was anderen Transport-fahrzeugen meist nicht m�glich ist.Zum anderen kann man in ihm dieaus einer Baustelle ausgehobeneErde zwischenlagern, bevor man siein einen großen Container umf�llt;alternativ kann man die ausgeho-bene Erde auch direkt mit demSchildkipper abtransportieren,wenn kein großer Container vor-handen ist.

    Andreas Kurz wurde 1971 gebo-ren, hat in Kassel Maschinenbaustudiert und ist jetzt als Diplomin-genieur im Fuhr- und Abbruchbe-trieb seines Vaters in seinem Hei-matort Nentershausen t�tig. Er ist

    verheiratet und erwartet demn�chstZuwachs.

    Auf die Idee zum Schildkipperkam er, weil ihm die bisher existie-renden Ger�te f�r enge Baustellen,auf denen er selbst gearbeitet hat,zu teuer und unflexibel waren.

    Die Kenntnisse, die er sich w�h-rend des Studiums angeeignet hatte,haben ihm laut eigener Aussage beider Realisierung des Schildkipperssehr geholfen; dies galt speziell f�reinen funktionierenden Prototypdes Ger�tes, den er selbst „zusam-menbasteln“ musste. Neben demSchildkipper hat Kurz auch „nochandere sowohl bereits patentierteals auch nicht patentierte Erfin-dungen in der Schublade“, wie erselbst sagt.

    Patentiert wurde der Schildkip-per erst nach seinem Studium, undhergestellt wird er von der Anh�n-gerbau-Gotha GmbH.

    Das Bauger�t war schon dasThema einer Studienarbeit desKasseler Studenten Eugen Schapo-walow; und auch im Fernsehen wares bereits zu sehen, als der Mittel-deutsche Rundfunk (MDR) es inseiner Sendung „Einfach genial“vorgestellt hat.

    Sascha Hallaschka

    Der Erfinder und seinProdukt: Uni KasselAbsolvent AndreasKurz hat das Patentauf ein vielseitig ein-setzbares Bauger�t.

    Foto: privat

    Ehrendoktoren: Prof.Dr. Angelika Ploegerund Heinz Fehr.

    Fotos: privat

    Im Land der Ideen an-gekommen ist die vonProf. Ekkehard Fehl-

    ing und Prof. MichaelSchmidt (2. und 3. v.li)

    entwickelte G�rtner-platzbr�ck. Gratulan-

    ten waren J�rgenGrosch vom Sponsor

    Deutsche Bank (li) undUni Kassel Pr�sidentRolf-Dieter Postlep.

    Foto: Fischer

  • Seite 5 10. 7. 2007 Sozial- und GeisteswissenschaftenpErbgut der Stadtdocumenta urbana Labor mit Zukunftsentwürfen

    Die Innenstadt verdichten, denFußg�ngern ihre Zone nehmen oderdas Erbgut der Stadt sichtbar ma-chen: Das documenta urbana-La-bor der Universit�t Kassel hat vom22. bis 28. Juni neun internationaleTeams zu einem interdisziplin�renWorkshop mit dem Thema „DieZukunft der Regionen: Kassel“ ein-geladen. Vor Ort in Kassel erarbei-ten Architekten, Stadt- und Land-schaftsplaner, Designer, K�nstlerund Soziologen Planungs-, Gestal-tungs- und Handlungsperspektivenund sondieren die M�glichkeiteneiner zuk�nftigen architektoni-schen, st�dtebaulichen und land-schaftlichen Entwicklung der Re-gion Nordhessen.

    Mehrere Teams setzten dabei auf

    die St�rkung der „Mitte“ und expe-rimentieren mit M�glichkeiten, dieKasseler Innenstadt attraktiver zumachen. Das Team WolfgangSchulze (Uni Kassel) etwa siehtKassel als Archipel und m�chte die„Insel Innenstadt“ weiter verdich-ten. Martin Schmitz (Berlin) wie-derum provoziert mit dem Vor-schlag, dass die Stadt Kassel, die1953 republikweit die erste Fuß-g�ngerzone hatte, auch die ersteStadt sein sollte, die die Fußg�nger-zone wieder abschafft. Unter demTitel „Linking Identity“ entwickeltdas Team Marta Calzolaretti (UniRom) eine Strategie zur Vernetzungvon – teilweise bisher wenig beach-teten – Potenzialen der Stadt. DasTeam SPLITTERWERK & Ange-lika Fitz (Wien/Graz/Delft) stellteinen direkten Bezug zum Konzeptder documenta 12 her und holtWeltarchitektur nach Kassel, Titel:„Der Migration der Form (Buergel/Noack) in der Weltkunst folgt dieMigration der Oberfl�che in derWeltarchitektur“.

    Das documenta urbana Labor2007 ist Teil einer Reihe von Veran-staltungen, die der Vorbereitungeiner documenta urbana dienen, dielangfristig in Kassel etabliert wer-den soll. Ziel ist es, parallel zurKunstausstellung documenta eineinternationale Ausstellungs- undAktionsplattform in Kassel einzu-richten, die sich mit den Fragen desSt�dtebaues und der Architekturbesch�ftigt. p

    Die Macht der SpracheProf. Claudia Finkbeiner ist Präsidentin der Association for Language Awareness

    Haben Sie schon einmal einenSchwarzfahrer getroffen? – Undwar er von dunkler Hautfarbe?Wohl nicht unbedingt. F�r ClaudiaFinkbeiner ist diese Vieldeutigkeitnur ein Beispiel, wie sprachlich un-pr�zise Wendungen nicht nurMissverst�ndnisse, sondern auchpolitisch unkorrekte Zuordnungenproduzieren k�nnen. Die KasselerProfessorin f�r Fremdsprachen-lehr- und -lernforschung hat sol-chen Begriffen den Kampf angesagtund damit steht sie nicht allein. Die„Association for Language Aware-ness“ f�hrt diesen Kampf weltweitund l�sst sich dabei von Finkbeinerleiten. Sie wurde 2006 in Le Mansf�r zwei Jahre zur Pr�sidentin die-ser Vereinigung gew�hlt. Die Ge-sellschaft, kurz ALA genannt, wur-de vor 14 Jahren in Großbritanniengegr�ndet und hat weltweit etwa150 Mitglieder, vor allem aus demBildungsbereich.

    Das Eintreten f�r Sprachbe-wusstheit ist auch immer eine Aus-einandersetzung mit der Kultur desSprachraums und damit eine politi-sche Angelegenheit. So wurde inder ALA sehr negativ bemerkt, dassin einem hessischen Kindergartendie Muttersprache von Migranten-kindern verboten sein soll. „DieErstsprache muss kompetent aus-gebaut sein“, sagt Finkbeiner. DieExpertin f�r Fremdsprachenver-mittlung begr�ndet dies nicht nurdidaktisch mit der Erkenntnis, dassFremdsprachenlernen eine kompe-tente Beherrschung der Mutter-sprache voraus setzt. Sie weiß auchsehr genau um die „Power of Lan-guage“. Sprache ist immer auch einHerrschaftsinstrument, mit demPr�gungen und Wertsetzungen ver-mittelt werden. Und Finkbeiner ist�berzeugt: „Wenn die Sprache ver-

    kommt, verkommt auchder Umgang mit-einander unddamit dieDemokratie.“Sprachem�sse immerreflektiertwerden,besondersin der Poli-tik.

    Deshalbhaben essich dieALA-Mit-glieder zurAufgabegemacht, sehrgenau hinzu-schauen, wasgesagt und ge-schrieben wird.Das geschieht inden Ver�ffentlichungen derALA, wennetwa die

    Reden von Bush, Schr�der undChirac zum Irak-Krieg einer kriti-schen Analyse unterzogen werden.Das geschieht aber auch t�glich inden Seminaren der Professorin, ausdenen das Schwarzfahrerbeispielund die tats�chlich hervorgerufeneIrritation eine dunkelh�utigen Stu-dierende stammen.

    Das Amt der ALA-Pr�sidentinbringt f�r Claudia Finkbeiner Auf-gaben quer durch die Welt mit sich.Plenarvortr�ge in Schweden liegengerade hinter ihr. In Spanien stehen

    Vortr�ge an. Da-mit werden F�den ge-

    zogen, die unteranderem f�r denwissenschaftlichen

    Nachwuchs inKassel von gr�ß-ter Bedeutung

    sind: Interna-tionale Projek-te sowie derAustausch vonStudierendenund Nach-wuchswissen-schaftlerinnenund -wissen-schaftlern wer-den so starkgef�rdert. Ne-ben der Nach-wuchsarbeitm�chte die

    Pr�sidentin

    in ihrem verbleibenden Amtsjahrdie Anliegen der Gesellschaft nochst�rker in die �ffentlichkeit brin-gen, die nationalen Zentren st�rkenund die neuen Medien ausbauen,um die direkte Kommunikation zuverbessern. Ein ganz wichtigesVorhaben ben�tigt dagegen nochetwas mehr Zeit: 2010 oder 2012m�chte sie den alle zwei Jahrestattfindenden Kongress der ALAmit seinen jeweils mehr als 500Teilnehmern gerne nach Kasselholen. jb

    Mangel an BerufschullehrernAb Oktober wieder grundständiges Studium BerufspädagogikAn der Universit�t Kassel werdenab dem kommenden Wintersemes-ter wieder berufsp�dagogischeStudieng�nge mit den Fachrich-tungen Metalltechnik und Elektro-technik in grundst�ndiger Formangeboten. Damit kann das Zieldes Lehramts an beruflichen Schu-len wieder ohne Umwege erreichtwerden. Die Studieng�nge sind mitden Abschl�ssen Bachelor undMaster konzipiert. Sie umfassendas Studium der beruflichen Fach-richtung Metalltechnik oder Elek-trotechnik, ein zweites allgemein-bildendes Unterrichtsfach und daserziehungs- und gesellschaftswis-senschaftliche Kernstudium. DasStudium ist nicht zulassungsbe-schr�nkt, die Einschreibung kannzwischen 1. August und 1. Septem-ber an der Universit�t Kassel er-

    folgen. Erforderlich ist der Nach-weis von Berufspraxis entweder inForm einer einschl�gigen Berufs-ausbildung oder eines Praktikumsvon insgesamt 48 Wochen, wovonmindestens 13 Wochen vor Beginndes Studiums nachgewiesen wer-den m�ssen.

    Seit dem Jahr 2000 war ein Stu-dium der Berufsp�dagogik an derUniversit�t Kassel nur als so ge-nannte Sondermaßnahme f�r Inge-nieure m�glich. Der gegenw�rtigeund sich k�nftig voraussichtlichversch�rfende Mangel an Berufs-schullehrern in diesen Bereichenhat zur erneuten �ffnung desgrundst�ndigen Studienangebotsgef�hrt. Die Einstellungschancenf�r Absolventinnen und Absol-venten werden aufgrund dieser Si-tuation als sehr gut beurteilt.

    Das Bachelor-Studium dauertsechs Semester, das auf den Bache-lor-Abschluss aufbauende Master-Studium vier Semester. Der Bache-lor-/Master-Studiengang Berufs-p�dagogik f�hrt die Studierendenzun�chst zum ersten AbschlussBachelor of Education.

    Die Bachelor-Absolventinnenund Absolventen k�nnen anschlie-ßend in die berufliche Praxis in Be-rufsfelder der außerschulischen Be-rufsbildung eintreten oder im Ma-ster-Studium einen Abschluss f�rdas berufliche Lehramt der Fach-richtungen Elektrotechnik oderMetalltechnik erwerben. Das Ma-ster-Studium f�hrt zum AbschlussMaster of Education. Wer sich f�rdas Referendariat zum beruflichenLehramt bewerben will, muss einenMaster-Abschluss erwerben. jb

    Wandel der Wissenschaftler-RolleNeuerscheinung in der INCHER-Reihe Werkstattberichte

    Weltweit erleben die Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler anHochschulen rasche und tiefgrei-fende Ver�nderungen ihrer institu-tionellen, gesellschaftlichen undwissenschaftlichen Umwelt. Seitden neunziger Jahren zeichnet sichein Wandel vor allem in drei Rich-tungen ab: Globalisierung pr�gt dieHochschulumwelt; mit dem zu-nehmenden Trend zur Wissensge-sellschaft w�chst die N�tzlichkeits-erwartung an die Hochschulen undManagement spielt an den Hoch-schulen eine zunehmend gr�ßereRolle. All diese Ver�nderungen las-sen die Wissenschaftler als Lehren-de und Forschende an den Hoch-schulen nicht unber�hrt.

    Dieser Befund war im September2006 Anlass f�r einen internationa-len Workshop zum Thema „TheChanging Academic Profession“ inKassel, an dem rund 60 Forscherin-

    nen und Forscher aus aller Welt teil-nahmen. Die Beitr�ge zu dieserKonferenz sind in dem Band „KeyChallenges to the Academic Profes-sion“ (Reihe Werkstattberichte desINCHER-Kassel) dokumentiert.

    In dem von Ulrich Teichler unddem im Januar verstorbenen briti-schen Hochschulforscher MauriceKogan herausgegebenen Band pr�-sentieren Autorinnen und Autorenaus zehn L�ndern in 13 Beitr�genihre Analysen zu den dr�ngendstenHerausforderungen an die wissen-schaftliche „Zunft“. p

    Maurice Kogan und Ulrich Teichler(Hg.): Key Challenges to the Aca-demic Profession. Paris und Kassel:INCHER-Kassel und UNESCO-Forum on Higher Education, Re-search and Knowledge 2007(Werkstattberichte Nr. 65). ISNBN978-3-934377-59-2; 220 Seiten

    Austausch-Sekretärin: Von Kassel nach NewarkNicole Magura besorgte für vier Wochen einen Schreibtisch in New Jersey

    Austauschprogramme bieten nichtnur f�r Studierende und Lehrendedie einmalige Gelegenheit, interna-tionales Flair zu schnuppern. Wieein Pilotprojekt im FachbereichGesellschaftswissenschaften zeigte,

    besteht diese M�glichkeit auch f�rVerwaltungsangestellte. NicoleMagura, Sekret�rin in den Fachge-bieten ,Globalisierung & Politik‘und ,Internationale Beziehungen‘,nahm an einem vierw�chigen Aus-tausch mit der Rutgers Universit�tin New Jersey, USA, teil und trugso zu einer deutlich verbesserten

    Zusammenarbeit mit dem Verwal-tungs- und Lehrpersonal sowie denStudierenden des Partnerinstitutsf�r Global Affairs bei.

    Nicole Magura ist die ersteSekret�rin der Uni Kassel, die aneinem solchen Programm teilge-nommen hat. In ihrer Rolle als Ko-ordinatorin des akademischen Aus-tausches zwischen Rutgers undKassel sieht sie es als sehr wichtigan, engere Kontakte zu kn�pfen.„Schon seit 2002 habe ich aufGrund der Partnerschaft und dergemeinsamen Projekte viel mit demdortigen Personal zu tun. Ichdachte mir, dass sich die Kommu-nikation sehr viel einfacher gestal-ten w�rde, wenn ich einmal selbstnach Rutgers kommen k�nnte“, er-kl�rt sie. Außerdem w�rde ihr derAufenthalt in den USA die Gele-genheit geben, ihre Englischkennt-nisse zu verbessern, die sie im Hin-blick auf die wachsende Zahl inter-nationaler Studierender im Fachbe-reich gut gebrauchen kann.

    Da diese Art von Austausch nochnie zuvor stattgefunden hatte,mussten Nicole Magura und ihreVorgesetzten zun�chst nach M�g-lichkeiten der finanziellen Realisie-rung suchen. „Es gab kein Pro-gramm f�r den internationalenAustausch von B�ropersonal“, er-

    innert sich Nicole. Damit sie �ber-haupt in die USA einreisen konnte,um dort zu arbeiten, bot ihr dieRutgers Universit�t zun�chst einePraktikumsstelle an. In Kassel er-kl�rte sich schließlich das Akade-mische Auslandsamt bereit, ihreReise finanziell zu unterst�tzen.Zudem war es entscheidend, dassder Austausch vom Personalb�roals Weiterbildungsprogramm abge-segnet wurde.

    W�hrend ihres Aufenthaltskonnte sich die Sekret�rin aus Kas-sel mit Leuten austauschen, mit de-nen sie sonst nur per Email kom-munizierte. Eine ihrer Aufgabenwar es, f�r Studierende eine Infor-mationsveranstaltung �ber Kasselzu organisieren – �ffentlichkeits-arbeit, die dringend notwendig ist.„Ich stellte fest, dass die meistenStudentinnen und Studenten inRutgers nicht besonders interessiertdaran sind, f�r ein oder zwei Seme-ster nach Europa zu kommen. EinPraktikum in New York oder Wa-shington wird da oft vorgezogen.“Dennoch, das Bem�hen um diePartnerschaft hat Fr�chte getragen.Dieses Semester kommen vier Stu-dierende aus Rutgers nach Kassel,um an den Kursen des Masterstu-dienganges Global Political Econo-my teilzunehmen.G. Orgis, L. Graf

    Recht und ÖkonomieErste Absolventinnen im Studiengang Wirtschaftsrecht

    Kristina Werner und DoreenKirchhainer heißen die ersten bei-den Absolventinnen des Studien-gangs Wirtschaftsrecht an der Uni-versit�t Kassel. Kristina Werner hatdas Masterstudium innerhalb von

    vier Seme-stern zu-s�tzlichzum Di-plom II imFach �ko-nomie ab-geschlos-sen. Siewird nunin einerSteuerbera-terkanzleimitarbei-ten, in der

    sie auch schon w�hrend des Studi-ums engagiert war. Doreen Kirch-hainer hat als erste Studierende desBachelorstudienganges erfolgreichalle Pr�fungen abgelegt; von denensie einen Teil bereits absolvierthatte, als sie noch Wirtschaftswis-senschaften studierte, bevor derStudienbetrieb im StudiengangWirtschaftsrecht zum Winterseme-ster 2004/2005 aufgenommen wur-de. So konnte sie ihr Bachelorstu-dium nach nur f�nf Semestern be-enden. Sie setzt ihr Studium desWirtschaftsrechts jetzt im Master-studiengang fort.

    Der Bachelorstudiengang Wirt-schaftsrecht geh�rt seit Beginn desStudienbetriebes zu den belieb-testen Studieng�ngen der Universi-t�t Kassel. Jedes Jahr bewerben sich�ber 600 Studenten um die 50 Stu-

    dienpl�tze. Der Ansturm konzen-triert sich naturgem�ß auf die erste,die Studienstufe bis zum Bachelor-Abschluss. Aus ihm sind die Studie-renden noch nicht bis in die Mas-terphase hoch gewachsen, so dasshier f�r Studierende mit einschl�gi-ger Vorbildung gute Chancen f�reinen Studienplatz bestehen. F�r dieAttraktivit�t des Studiengangs gibtes drei starke Gr�nde: Kassel ist ei-ner von nur vier Orten, an denen dasFach Wirtschaftsrecht auf universi-t�rem Niveau in Deutschland ange-boten wird; an keiner anderenHochschule in Deutschland findetman eine derart enge Verzahnungder wirtschaftlichen und der recht-lichen Lehrveranstaltungen; dabeihat die �konomische Analyse desRechts, die beide F�cher integriert,mit insgesamt acht Semesterwo-chenstunden (SWS) im Bachelorund vier SWS im Master einen au-ßerordentlich hohen Anteil; die be-sonderen Schwerpunkte im (�ffent-lichen und privaten) Umweltrecht,im Sozial- und Arbeitsrecht sowieim Recht des elektronischenRechtsverkehrs finden sich aus-schließlich in Kassel und �ben einehohe Anziehungskraft aus.

    Der konsekutive Bachelor-Mas-ter-Studiengang Wirtschaftsrechtwird organisiert vom Institut f�rWirtschaftsrecht, welches Teil desFachbereichs Wirtschaftswissen-schaften ist. Gerade diese engeInstitutionelle Einbindung tr�gtzum besonderen Erfolg des Stu-dienganges bei, denn die Interdis-ziplinarit�t ist damit bereits vor-programmiert. p

    „Die Migrtion derForm“: SPLITTER-WERK & Angelika

    Fitz platzieren Weltar-chitektur in Kassel.

    Foto: Autoren

    Prof. Dr. Georg vonWangenheim, �ber-

    reicht den beiden ers-ten Absolventinnen

    Kristina Werner (Ma-ster) (re) und DoreenKirchhainer (Bache-

    lor) (li) die Urkunden.

    K�mpft f�r bewusstenUmgang mit der Spra-che: Prof. Dr. ClaudiaFinkbeiner.

    Foto: privat

    Nicole Magura hat ihrenArbeitsplatz im FB Ge-sellschaftswissenschaftenf�r einen Monat mit ei-nem an der RutgersUniversit�t in USA ge-tauscht. Foto: privat

  • Campus spezial 10. 7. 2007 Seite 6pOnline gegen StudiengebührenRund 1500 Studenten „boykottieren“ im studiVZDie virtuelle Gruppe „Boykott ge-gen Studiengeb�hren in Kassel“ imStudiverzeichnis besteht seit dem10. Mai. Ziel der Gruppe ist es, dieeinzelnen Studenten zu ermutigenam Studiengeb�hrenboykott inHessen teilzunehmen, indem sieausf�hrliche Informationen rundum die „Campusmaut“ bereit stelltund Unklarheiten beseitigt.

    Jeder Student kann sich hier in-dividuell zu Wort melden. Auchder AStA-Vorsitz nutzt diese N�hezu den Studenten und ist h�ufigThemeninitiator. So werden hoch-schulpolitische Entscheidungenund Zahlen zur Verfassungsklagever�ffentlicht, Juristisches bespro-chen, Demonstrationen und an-schließende Feten im K19 ange-k�ndigt. Die Themen gehen vomallgemeinen Ablauf des Boykottsbis hin zu Fragen �ber das univer-sit�re Lastschriftenverfahren und

    die Aussichten auf eine Geb�hren-befreiung. Unter den (bei Redakti-onsschluss) 1628 Mitgliedernscheint die m�gliche Zwangsexma-trikulation das zentrale Themasein, da diese Problematik immerwieder angesprochen wird.

    Das Ziel der GruppeninitiatorinDoreen Riebold ist es, 3500 Mit-glieder zu versammeln. So vieleBoykottierer braucht es laut AStA,damit der Boykott gelingt. AberGruppenmitglied ist nicht gleichBoykottierer. Doch auch wenn sichnicht alle beteiligen werden, sehendie Initiatoren in der studiVZ-Boykottgruppe schon jetzt einenErfolg: Durch ihre Netzwerkfunk-tion trage sie erheblich zur Be-kanntmachung der Aktion bei undverbreite etwa das visuelle Mar-kenzeichen des Boykotts, denFoto-Stempel. Eva Ottowww.studivz.net

    Campusfreizeit: Boule auf dem HoPla

    K�rperbeherrschung, Koordinationund ein gutes Augenmaß. Geworfenwird mit 650 Gramm schweren Me-tallkugeln, zwei Mannschaften ausein bis vier Spielern treten gegenein-ander an. Beim hierzulande nichtsehr bekannten Boule-Spiel z�hlt dieTreffergenauigkeit. „Zum ersten Malangeboten haben wir das beim Cam-pusfest“, erz�hlt Egon Paschke vomstudentischen Caf� Desasta in derArnold-Bode-Straße 6. „Die Stim-mung dabei war so gut, dass wir dasjetzt immer anbieten.“ Jeden Don-nerstag ab 17 Uhr treffen sich hiernun die Kugelsport-Begeistertenund werfen neue Rekorde in den

    Sand. Dank Laternenbeleuchtungmitunter bis sp�t in die Nacht. Ge-spielt wird nach den Regeln der be-kanntesten Boule-Variante, demfranz�sischen P�tanque, die in die-sem Jahr ihren hundertsten Ge-burtstag feiert. In Frankreich ist die-ser Freizeitsport so beliebt, dass es ineinigen St�dten sogar Erlasse der�rtlichen Polizei gibt, nicht auf Ver-bindungs- und Hauptstraßen zuspielen. Die italienische Variante desPr�zisionssports heißt Boccia undwurde in Deutschland besondersdurch den ehemaligen Bundeskanz-ler Konrad Adenauer popul�r.

    Robert Pohl

    Die Bloßstellung des KunstbetriebsSTUK begeistert mit dem Theaterspektakel „Kuns-Stücke 12“

    Mit einer grellen Parodie auf denKunstbetrieb erfreute das Studen-tentheater der Universit�t KasselSTUK seine Zuschauer im Jahr derdocumenta 12. „Kunst-St�cke 12‘‘ist eine groß angelegte Collage, diedas Reden und Schreiben �berKunst in seinen oft skurrilen, garanarchischen Ausw�chsen kritischund lustvoll aufspießt und sich ineiner „babylonischen“ Sprach- und

    Kunstverwirrung entl�dt. Da tum-meln sich Kunsthistoriker, K�nst-ler und Galeristen und diskutierendie Frage, wo Kunst heute steheund schrecken vor keinem Kli-schee zur�ck, um die Strukturen,die Eitelkeiten und den ausufern-den Egozentrismus des Kunstbe-triebes zu entlarven.

    Dabei werden ausschließlichOriginalzitate von K�nstlern, Au-

    toren und Medien verwendet, diedurch das Spiel und die �ppigeAusstattung wirkungsvoll kon-trastiert und oft genug ad absur-dum gef�hrt werden. Das Ensem-ble zeigt sich dieser Aufgabe inlust- und kraftvollem Spiel blen-dend gewachsen. Es ist die docu-menta-Leitfrage nach dem, was das„bloße Leben‘‘ ausmache, die dembunten Trubel dann einen ern�ch-ternden Schluss- und Kontrapunktsetzt, wenn in einem intensivenMonolog (Julia Schirmer) eine Ver-gewaltigung als Lustmord geschil-dert wird. Im harten Gegensatz zurschnellen Leichtlebigkeit derKunstszene erscheint das bloßeLeben pl�tzlich grausam absto-ßend.

    In bew�hrter STUK-Manier isthier unter der Leitung von VolkerH�nel und Ulrike Birgmeier ein,„buntes Theaterspektakel‘‘ (so diezutreffende Selbsteinsch�tzung derRegisseure) entstanden, in dem esdem Zuschauer immer wieder Spaßmacht, die in das St�ck integriertenBez�ge zur documenta 12 zu ent-decken. Allerdings wird die Auf-nahmef�higkeit des Publikums miteiner Spieldauer von mehr zweiStunden dabei arg strapaziert. Einedeutliche K�rzung h�tte vermut-lich weder dem Lust- noch demErkenntnisgewinn Abbruch getan.

    A. K�pper/jb

    Wohin mit der „Campusmaut“?publik fragt nach den Vorstellungen und Wünschen der StudierendenDas Pr�sidium hat der Universit�tKassel seine Planungen f�r dieVerwendung der Studiengeb�hrenin Kassel vorgestellt. Es gab vierVersprechen ab, wie die zehn bis elfMillionen Euro genutzt werdensollen (publik berichtete). Abernicht nur das Pr�sidium der UniKassel hat genaue Vorstellungen inBezug auf die Verteilung dieserMittel. Auch die Studierendenwissen, was mit den rund zehnMillionen Euro aus den Studienge-b�hren passieren sollte.

    So etwa Paul Reszke (24), Magi-sterstudent der Germanistik, Phi-losophie und Psychologie: SeinerMeinung nach sollte man mehrneue Lehrauftr�ge erteilen um denLehrk�rper in bestimmten Fach-bereichen zu st�rken und mehrPr�fungsberechtigte zu gewinnen.„So kommen die Studierende nichtin die Situation, ein Semester langwarten zu m�ssen bis sie �ber-

    haupt zu einem Pr�fer durchdrin-gen.“ Die Situation in manchenFachbereichen zeigt deutlich, dassnicht nur die vermehrte Zahl anTutorien der Weg ist, die Lehre zust�rken.

    An das erste Versprechen seitensder Universit�t kn�pft sich derWunsch von Inken Wassmuth an,Lehramtsstudentin mit F�chernFranz�sisch, Deutsch und Sport.„Mehr Literatur f�r unsere Biblio-thek. Es ist h�ufig der Fall, dassman in Genuss von neueren Posi-tionen gar nicht kommt“, klagt sie.„Auch die Pr�senzbest�nde derBibliothek k�nnten aufgestocktwerden.“ Außerdem fordert die26-j�hrige Studentin mehr Lern-und Aufenthaltsr�umen f�r dieStudierenden, in denen man z. B. ineiner Referatsgruppe Stoff bespre-chen kann, ohne andere zu st�ren,wie das oft der Fall in der Biblio-thek sei. Dieser Wunsch bezieht

    sich auch auf das ,Gute-Bedingun-gen-Versprechen‘. Dazu passt auchdie Forderung nach besser ausge-statteten Computerarbeitspl�tzen,die alle �ber unkomplizierteDruck- und Scannm�glichkeitenverf�gen.

    Ebenfalls zu der Verteilung derMittel hat der 24-j�hrige Reszkeeinen Vorschlag. Man solle dasGleichgewicht zwischen der F�r-derung von Lehre und Forschungbehalten. Ein Schritt in diese Rich-tung k�nnte eine freiere Verteilungvon Mitteln in den Fachbereichenselbst sein. Je nach Bedarf k�nneman entweder verst�rkt die For-schung oder die Lehre unterst�t-zen.

    Die Wunschliste k�nnte nochweiter fortgef�hrt werden. Wird�rfen gespannt sein, welche derVersprechen seitens der Universi-t�t Kassel in Erf�llung gehen.

    Aleksandra Czajkowska

    Xella Wettbewerb

    Schlafkapselnund WassernäheArchitektur-Studenten der Universi-t�t Kassel haben im Mai in W�rz-burg beim Regionalentscheid S�ddes 4. Xella Studentenwettbewerbserste Pl�tze erreicht. Aufgabe wardie Entwicklung einer Wohn- undFeriensiedlung f�r ein konkretesGrundst�ck an der Havel im Nor-den Berlins. Die Wettbewerbsaufga-be ließ den Studenten großen Spiel-raum, ihre kreati-ven Ideen in ei-genst�ndigenKonzepten umzu-setzen. Den erstenPreis erhielt dasStudentinnenteamInsa Onken undAnje Renziehau-sen von der UniKassel. Mit mini-malistischen Vorschl�gen f�r dastempor�re Wohnen, Schlafkapselnf�r Kurzentschlossene, Assoziatio-nen zum einfachen Bootsbau undM�glichkeiten zum Selbstbau ge-lingt dem Team ein gesellschaftlich-sozialer wie �kologischer Br�cken-schlag zum sanften Tourismus. DasTeam wurde von Dr.-Ing. RolandKrippner und Dipl. Ing. MarcKirschbaum betreut. Eine sehr star-ke Beziehung zum Wasser zeichnetden zweiten Preis von Sascha Red-mer, ebenfalls Uni Kassel aus. DieProfessoren Brigitte H�ntsch undGeorg Augustin betreuten SaschaRedmer. Die Preistr�ger haben sichzur Teilnahme am Bundeswettbe-werb qualifiziert, der im Herbst die-sen Jahres stattfindet. p

    Der documenta12 aufder Spur: Kunstst�ckevom StudententheaterSTUK.

    Foto: STUK

    Nur nicht übersäuernStudierende über ihre Vorbereitung zum Kassel Marathon am 9. Juni

    Ganz wichtig beim Lauftraining istdie Regelm�ßigkeit, nur so kannman sich eine verl�ssliche Konditi-on aufbauen. Aber auch die gesun-de Ern�hrung ist im Prinzip ele-mentar. Begonnen habe ich damitvor einem dreiviertel Jahr, mit demIntensivtraining vor einem halbenJahr. Vor dem Laufsport habe ichsechs Jahre intensiv Basketball ge-spielt. Meine Zielzeit f�r den Halb-marathon hier in Kassel lag bei01:52:57 h. Die ersten zehn Kilo-meter bin ich zu langsam angegan-gen, dann verlief es optimal. Aufden letzten zwei Kilometern bin ichdann leider etwas eingebrochen. ImZiel zieht man dann nochmal volldurch, schon allein durch die Be-geisterung der Zuschauer. MeineZeit h�tte besser sein k�nnen. Den-noch hat es einen riesen Spaß ge-macht. Ein Lob auch an die Mara-thonveranstalter: Alles war bestensorganisiert. �berall Getr�nke undan manchen Stellen auch Sprinkler-anlagen, die f�r die n�tige Abk�h-lung gesorgt haben.Daniel Peter (29), Wirtschaftsp�d-agogik- u. Sportstudent aus Baunatal

    Ich bin den Kassel Marathon imStaffelteam gelaufen, d.h. jeder vonuns 10,5 Kilometer. Das Gesamter-gebnis lag bei 04:19:17 h. F�r michund die Gruppe war es Marathon-Deb�t, leider war es viel zu warm,sonst w�re das Ergebnis besser aus-gefallen. Die Idee einen Staffelma-rathon zu laufen hat sich aus meinerLauftreffgruppe heraus entwickelt.Gute Unterst�tzung erhielten wirdabei durch die �bungsleitung vomUnisport. Mit den intensiven Vor-bereitungen haben wir im April be-gonnen, dreimal w�chentlich eineStunde lang. Ich pers�nlich laufeseit dem vierzehnten Lebensjahr.Das tolle beim Marathon ist die At-mosph�re, dieses gemeinsame Ge-f�hl etwas zu erreichen. Da vergisstman all seine Bef�rchtungen und�ngste und gibt einfach sein Bestes.Die Organisation in Kassel war pri-ma. An den Wegpunkten �berallausreichend Getr�nke und Men-schen die mit fiebern und einen per-manent anfeuern. Die Uni hatteauch einen eigenen Stand.Doreen Rodmachers (25), Wirt-schaftsstudentin aus Kassel

    Beim Lauftreff des Hochschulsportsmache ich seit zweieinhalb Jahrenmit. Viermal die Woche treffen wiruns zum Laufen. Montag und Mitt-woch stehen die kurzen und Don-nerstag und Samstag die langen�bungsstrecken auf dem Programm.Am Wochenende k�nnen das dannschon mal 30 Kilometer sein. F�reine vern�nftige Marathonvorberei-tung ist das essentiell. Sonst brichtman auf der Strecke schnell ein. DerK�rper muss lernen, die Laufenergiedann aus den Fettreserven zu bezie-hen. Wichtig ist die Bestimmung dereigenen anaeroben Schwelle, ein Be-griff aus der Sportmedizin. Darunterversteht man die h�chstm�glicheBelastungsintensit�t, welche nochohne zunehmende �bers�uerungaufrechterhalten werden kann. Dasgeht nur durch st�ndige Kontrolledurch den Trainer. Den Pulsmesserhabe ich auch immer dabei. DerKassel Marathon war mein Deb�t,die vollen 42 km bin ich in 03:20:53 hgelaufen.

    Christian Bumiller (36), Physikstu-dent aus Kassel

    Ich bin eigentlich Leistungs-schwimmer. Dann habe ich michauch f�r das Marathonlaufen inter-essiert und daf�r sehr hart trainiert.Zehn bis zw�lf mal die Woche.Durch die verl�ssliche Konditionkonnte ich so erfolgreich bei denMarathonl�ufen in Berlin, Stock-holm, Knoxville und Frankfurtmitlaufen. Aktuell trainiere ich vierbis sechs Mal mit insgesamt 50 bis60 km in der Woche. Zum KasselMarathon habe ich f�r den Hoch-schulsport das Coachen zweierL�ufer �bernommen. Dazu geh�rtdie Ausarbeitung eines individuel-len Trainingsprogramms. Gelaufenwurde vier Mal die Woche aufStrecken im Kasseler Profil. Nacheinem gewissen Grundstock habeich dann durch Tests die Abl�ufeimmer wieder verfeinert und indi-viduell ausgearbeitete Ern�hrungs-pl�ne erstellt, je nach K�rperbauund Umsatz. Acht Wochen vor demStart gilt totaler Alkoholverzichtund der Schlafrhythmus wird kon-tinuierlich angepasst.T. Siekmann (32), Dipl.-Sportlehreru. Trainer im Kasseler Hochschul-

    Preistr�ger (v.l.): InsaOnken und AntjeRenziehausen (1.Preis), Sascha Redmer(2. Preis), Betreuer Dr.Roland Krippner.Foto:

    Texte und Fotos vonRobert Pohl.

  • Seite 7 10. 7. 2007 Wer? Wo? Was?pGesellschaftswissen-schaften

    fb 5Prof. Dr. Hartmut Ullrich, Fachgebiet

    Europawissenschaften, hat am 15.

    Juni die Podiumsdiskussion mit dem für Kul-

    tur, Jugend und Ausbildung zuständigen Mit-

    glied der Europäischen Kommission, Jan Fi-

    gel, moderiert.

    asl-ArchitekturStadtplanung,Landschaftsplanung

    fb 6Prof. Dr. Uwe Altrock hielt am 24.

    März einen Vortrag zum Thema

    „Planungskultur im Kontext der Urban-Gover-

    nance-Forschung“ im Rahmen des u. a. vom

    ILS Nordrhein-Westfalen und der Universität

    Dortmund durchgeführten internationalen

    Expertenworkshops zum Thema „Planungs-

    kulturen – eine Herausforderung für die

    empirische Planungsforschung?“.

    Am 8. Juni hielt er einen Vortrag zum Thema

    „Urban Governance in Zeiten der Schrump-

    fung“ auf der Tagung „Aktuelle Fragen der

    Stadtforschung zu Beginn des 21. Jahrhun-

    derts“ des Arbeitskreises Lokale Politikfor-

    schung (LoPoFo) der Deutschen Vereinigung

    für Politische Wissenschaft (DVPW) im

    Darmstadt. Am 15. Juni moderierte er einen

    Workshop zum Thema „Bestandsentwick-

    lung: Planen, Steuern, Entwickeln neu den-

    ken?“ auf der Tagung „Bestände entwickeln –

    Perspektiven für das Wohnen in der Stadt“ in

    Aachen.

    Vom 4. bis 5. Juni nahm Prof. Dr. Ulf Hahne

    als Gastkommentator an der 2. Dresdener

    Sommerschule „Demographischer Wandel“

    der vier Leibniz-Institute für Raumforschung

    teil.

    Prof. Dipl.-Ing. Alexander Eichenlaub über-

    gab am 3. Juli die Untersuchungsergebnisse

    der Projektgruppe Naumburg. In der Studie

    „Naumburg – zukunftsfähig“ werden neben

    einer Stärken-Schwächen-Analyse Entwick-

    lungsmöglichkeiten für die Stadt aufgezeigt.

    Eine Delegation kubanischer Studierender

    unter Leitung von Prof. Dr. Rita Argüelles

    weilte 3 Wochen in Kassel. Ihnen wurde in

    Seminaren, Projekt und Exkursionen von

    Prof. Dipl.-Ing. Alexander Eichenlaub, Prof.

    Dipl.-Ing. Manuel Cuadra und Dipl.-Ing.

    Heike Vollmann gemeinsam mit einer deut-

    schen Projektgruppe ein Einblick mit tätiger

    Auseinandersetzung an einer deutschen Uni-

    versität geboten. Die Veranstaltung findet im

    Rahmen eines vom DAAD geförderten Aus-

    tauschs statt, der seit 1989 die Universität

    Kassel mit der Universität von Santa Clara

    verbindet.

    Prof. Dipl.-Ing. Alexander Eichenlaub und

    Dipl.-Ing. Thomas Pristl wirkten an dem jetzt

    fertig gestellten Bericht der Enquête- Kom-

    mission des Hessischen Landtags „Demogra-

    fischer Wandel – Herausforderung an die

    Landespolitik“ als Sachverständige mit Vor-

    trägen und Beratungen mit. Die Vorstellung

    der Ergebnisse erfolgte in der Landtagssit-

    zung am 5. Juli in Wiesbaden.

    Am 28. und 29. Juni fand auf dem Weinberg-

    gelände in Kassel die Sichtbarmachung der

    darunter verborgenen Bunkerstruktur statt.

    Die Aktion ist Teil der Diplomarbeit über

    Geschichte und Umgang mit dem Weinberg

    und seinen Bunkern von Julie Kleinke,

    betreut von Prof. Dipl.-Ing. Heike Klußmann

    und Prof. Dipl.-Ing. Alexander Eichenlaub.

    Auf der internationalen Fachmesse BAUSAN

    hielten in der Veranstaltungsreihe „Inno-

    vatives Bauen“ Prof. Dipl.-Ing. Alexander

    Eichenlaub, Dr. C. Kempkes, Dipl.-Ing. C.

    Sager und Dr. D. Schmidt Vorträge zum The-

    menbereich „Gebäude Update – forschen,

    planen, bauen für die Zukunft“.

    Prof. Dr. Iris Reuther referierte am 3./4. Mai

    gemeinsam mit dem Dekan der Architekturfa-

    kultät der Technischen Universität Gliwice,

    Prof. Dr. habil K. Gasidlo, über die Stadtent-

    wicklung in Polen und das Kooperationspro-

    jekt der Universität Kassel und der Universität

    Gliwice im Rahmen des internationalen wis-

    senschaftlichen Kolloquiums 2007 der DASL

    (Deutsche Akademie für Stadt- und Landes-

    planung) in Leipzig. Am 5. Juni war sie in das

    Städtebaukolloquium der Universität Stuttgart

    eingeladen und hielt dort einen Vortrag zum

    Thema „Stadtumbau konzeptionell – Les ar-

    ten, Prinzipien, Projekte – Erfahrungen aus

    der IBA Stadtumbau 2010“. Am 22. Juni wurde

    im Deutschen Architekturmuseum DAM in

    Frankfurt /Main in Anwesenheit des Bundes-

    ministers für Verkehr, Bau und Stadtentwick-

    lung, Wolfgang Tiefensee, die Ausstellung

    „Bauen in den Neuen Bundesländern“ eröff-

    net. Sie hat für die Ausstellung und den Kata-

    log unter dem Titel „Balanceakt Doppelstadt“

    den Beitrag über den Stadtumbauprozess in

    Halle/Saale konzipiert.

    Am 5. Juni informiert