Gloria KellerEva und der Apfel

Gloria Keller

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Eva und der Apfel

Der Titel dieser Werkreihe von Gloria Keller lässt uns zuerst an die biblische Er-zählung vom Paradies denken, an Lust, Verführung, verbotene Früchte, an Schuld und Unschuld und schließlich an Verlust und Vertreibung. Die Geschichte spiegelt die ganze Bandbreite weiblicher Emotionen wieder, die dem Betrachter unausweichlich in Gloria Kellers intensiven Evabildern entgegenschlagen. Gibt es das Paradies noch für eine Frau? Wie sieht es aus? Kann sie zurückfinden, muss sie es sich zurückerobern?Zentrales Motiv der 15-teiligen Werkreihe ist die Frau in den verschiedenen Facet-ten ihres Frau- und Menschseins. Der Künstlerin geht es um die Frau auf der Suche nach echter weiblicher Identität, um den Versuch, sich aus Rollenmustern zu befrei-en, sowohl aus den alten als auch aus den neuen. Die Frage nach einer eigenständigen weiblichen Identität, die sich nicht an männlichen Maßstäben messen muss, steht im Mittelpunkt. Die Frauen in den Arbeiten von Gloria Keller weisen immer wieder Ähn-lichkeit mit ihr selbst auf. Das war so nicht geplant, „es ist einfach so geworden“ sagt die Künstlerin dazu. Aber es ist ein Hinweis darauf, dass das Thema auch mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. In allen Arbeiten dieser Reihe fallen die Frauen durch ihre intensiv roten Wangen auf, Zeichen von blühendem Leben und Gesundheit, Energie und Tatkraft. Frauen, die Leben schenken, bewegen und verändern. Ebenso auffallend sind die Äpfel, mit denen Eva unausweichlich verbunden ist, weil sie Teil ihres Lebensumfeldes sind. Die roten Äpfel symbolisieren Vitalität und Kraft einerseits, aber auch Ungewissheit und Anfälligkeit. Was ist mit dem Apfel, der Eva auf jedem Bild begleitet? Ist er gut? Oder gefährlich? Ist Eva gut? Oder gefährlich? Ist sie die Verführte oder die Verführerin? Die Bilder spannen den Betrachter auf die Folter und zwingen ihn, seine eigenen Antworten auf diese Fragen zu finden. Die Arbeiten von Gloria Keller sprechen immer wieder davon, dass das Zulassen von Neuem, sogar Angsterregendem neue Perspektiven eröffnet und Erfahrungen möglich macht, die am Ende befreiend sind. Beim Betrachten der Bilder fallen weitere Symbole auf, die auch in anderen Arbeiten der Künstlerin zu finden sind. Zum Beispiel der Stuhl: er steht dafür, seinen Platz einzunehmen, sitzen bzw. stehen zu bleiben, eventuell auch andere zu verdrängen und eine Machtposition einzunehmen. Alle Frauenbilder dieser Werkreihe sind starke Frauen, die ihren Platz einnehmen und im Spannungsfeld von Erwartungen, Anforderungen und Rollenbildern mutig ihren eigenen Weg suchen.

Fräu

lein Leutnant,

120

x 9

0 cm

hoch

hinaus, 120 x

90

cm

Weib

sbild, 120 x 9

0cm

Suff

ragette, 120 x

90c

m

Meistens sind nur schöne Weiber Männern nütze bei der Nacht; ihre Werke bei dem Tage sind nur Müßiggang und Pracht. Friedrich Freiherr von Logau

Trau

mtänzerin, 1

40 x

70c

m

Eine fortschrittliche Frau fortgeschrittenen Alters kann keine

Macht der Welt im Zaum halten.Dorothy Sayers

wer

bin ich 140x70

cm

Haus

frau 140x70cm

Ein mannbares Mädchen, dessen Naturbestimmung ist, Kinder zu gebären und Kinder zu säugen, wäre nicht schön ohne gehörige

Breite des Bekkens und ohne gehörige Fülle der Brüste.

Doch wäre auch ein Zuviel nicht schön, denn das würde über das

Zweckmäßige hinausgehen. Johann Wolfgang von Goethe

Maue

rblümchen 14

0x70

cm

Frau

enzimmer 120

x90c

m

Wer will haben gut Gemach,bleibe unter Dach und Fach.

Deutsches Sprichwort

Hausfrieden 100x100cm

Gebärmütter 60x60cm

Es steht und fällt ein Volk mit seinen Frauen.

Schiller

meine Freiheit, deine Freiheit 60x60cm

Eva lactans 60x60cm

Mutterschafft 60x60cm

Gloria Keller Biografisches

1955 in Barcelona geboren| 1974 Zeichenkurse an der Escola de Dibuix Llotja Barcelona | 1974-1977 Studium Architektur Universitat Barcelona | 1977-1981 Studium Grafik-Design Hochschule Pforzheim | seit 2008 frei-

schaffende künstlerische Arbeit | Mitgliedschaften Künstlergruppe vierhochvier | GEDOK Karlsruhe

Ausstellungen

2014 arTandem, Espace St. Martin, Haguenau, Elsass | offenes Atelier Verok Gnos, Obernai, Elsass | Male-

rei und Graphik aus dem Künstlerhaus Karlsruhe, Oper

Halle/Saale | 2013 Galeria Javier Román, Málaga |

Human-Rights-migrantes, Rovereto/Trento | vielsei-

tig,Kloster Horb | inundart, Girona | art‘pu:l, Pul-

heim/Köln | Wildwuchs, GEDOK Karlsruhe | Heimaterde-mi

tierra Forum Hohenwart | 2012 Librarty, BLB Karlsruhe | Annäherung, Galerie contact, Böblingen | Ruß und Asche,

Sonne und Wind, Kunsthaus Freudenstadt | unterwegs,

Kongresszentrum Freudenstadt | weart festival, Barce-

lona | Tragweite, Kap Hoorn Art, Bremen | 2011 Kunst auf Abwegen, Nagold | 10° concurso de cartelismo, Vigo|

Träume, Galerie im Kunstzentrum Tegel Süd, Berlin |

Asche, Kreide, Kohle, Ruß, Galerie Alpirsbach

Impressum

Gestaltung Gloria Keller

Fotos Jan Keller, Gloria Keller

Texte Lisa Marsh, Jürgen Keller

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Media-Seven Digitaldruck-WerkstattKleinrheinstr. 7, 72250 Freudenstadt

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