Katholisch in Südost

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Münster Katholisch in Südost Vier Gemeinden stellen sich vor St. Agatha · St. Bernhard · St. Ida · St. Nikolaus

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Vier Gemeinden stellen sich vor. Gemeinsamer Pfarrbrief 2011 vor der Fusion zur Kirchengemeinde St. Nikolaus Münster.

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Münster

Katholisch in Südost Vier Gemeinden stellen sich vor

St.Agatha · St. Bernhard · St. Ida · St. Nikolaus

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Inhalt

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Vorwort

Seelsorgeteam

Kirchenporträt 9 St. Agatha 10 St. Nikolaus11 St. Ida 12 St. Bernhard

Kirchenpatrone13 St. Ida14 St. Agatha15 St. Bernhard16 St. Nikolaus

Gelebte Nächstenliebe17 Caritas-Leben 19 Die Kleiderkammer Südost20 Der Kreuzbund

Glauben erleben21 Die liturgische Landschaft22 Liturgie für Kinder23 Mit Bibel und Rucksack24 „Touch and go“ – Jugendliturgie

Ökumene vor Ort26 Interview mit Pfarrerin Wemhöner und Pfarrer Hawerkamp

Kinder und Familie 29 Familienseelsorge 30 Das Familienzentrum 31 Wolbecks Villa Kunterbunt 32 Kindertageseinrichtung 33 Familienkreise

Jugend34 . . . da ist mehr drin 35 Wir Messdiener36 Wenn Kirche zur Schule geht 38 Kinder- und Jugendtreff

Senioren39 Seniorenangebote 40 Aktivkreis ab 60 41 Haus der Begegnung 42 Kardinal-von-Galen-Stift43 Das Achatius-Haus

Verbände44 PfadfinderSt.Ida44 60JahrePfadfinderinSt.Nikolaus45 kfd-Stadtfrauen Münster 46 kfd-Theatergruppe47 60 Jahre Kolping in St. Nikolaus 47 KAB St. Ida 48 Achatius-Bruderschaft

Kultur in Südost49 Kirchenmusik 49 Chöre 50 Katholische öffentliche Büchereien 51 Literaturschoppen 52 Katholisches Bildungsforum 52 Kunstreisen sind gefragt

Eine Welt53 Gelebte Weltkirche 55 Segnen, Singen, Sammeln

Impressum

HerausgeberPfarreiengemeinschaft Münster SüdostKoordinierungskreis ÖffentlichkeitsarbeitHerrenstraße 15, 48167 Münster

RedaktionFriedhelm HoppeKlaus NelißenKarin PlasSebastian Reimann (verantwortlich)Heike TytkoKarin Wiggelinghoff

Auflage12.000 Exemplare

Layout Friedhelm HoppeKarin Wiggelinghoff

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Katholisch und trotzdem okay

Benachteiligte in unserer unmittelbaren Nachbarschaft und in Einrichtungen, die sich professionell um die Anliegen Schwächerer kümmern.„Katholisch in Südost“, diesen Glau-ben kann ich erleben: ein feierliches Hochamt mit Weihrauch und Orgel, ein fröhlicher Familiengottesdienst am Sonntag, die Begegnung bei Brot und Wein am Gründonnerstag. All das sind Punkte, bei denen ich spüre: ich bin gerne katholisch.„Katholisch in Südost“ ist zudem geleb-te Ökumene: gemeinsame Schulgottes-dienste und ein Partnerschaftsvertrag sind nur zwei Beispiele für Ökumene vor Ort.Kinder, Familien, Jugend und Senio-ren sind aktiv in unseren Gemeinden, leben und gestalten unseren Glauben. Organisiert in Gruppen und Verbänden setzen sie sich für unsere Gesellschaft im Stadtteil und darüber hinaus ein.Orgeln, Chöre und Konzerte, Kunst-ausstellungen und Kunstreisen, vier Büchereien und ein buntes Bildungs-programm: „Katholisch in Südost“ ist Kultur in Südost.Und noch etwas, was mich immer wie-der fasziniert: katholisch endet nicht an Gemeinde- oder Ländergrenzen. Weltjugendtage, Papst und Rom, Fairer Handel, Afrika, Asien und Lateinameri-ka: Eine Welt ist bei uns Programm.So bunt und lebendig ist „Katholisch in Südost“.

Auch bei weiteren Negativschlagzeilen sind das für mich genug positive Asso-ziationen zum Titel „Katholisch in Süd-ost“, um aus dieser Perspektive sagen zu können: Ich bin gerne katholisch.

Sebastian Reimann

AmPfingstfest2012werdendieGemeinden St. Agatha, St. Bern-hard, St. Ida und St. Nikolaus zur neuen Pfarrei St. Nikolaus, Münster zusammengeführt. In vielen Gesprächen und Diskus-sionen beraten die Steuerungs-gruppe, das Seelsorgeteam, die Gremien und Ausschüsse der Gemeinden, wie dieser Schritt gelingen kann. Alle vier Gemein-den haben ein sehr lebendiges Gemeindeleben und oft wissen wir nicht, welche Gruppen und Traditionen es an den einzelnen Kirchtürmen gibt. Diese Sonder-ausgabe will dazu beitragen, mehr aus den Nachbargemein-den zu erfahren. Exemplarisch werden Gruppen aus einzelnen Bereichen des Gemeindelebens vorgestellt und die jeweiligen Ansprechpartner in den Ge-meinden benannt.

Am Pfingstfest 2012 werden dieGemeinden St. Agatha, St. Bern-hard, St. Ida und St. Nikolaus zur neuen Pfarrei St. Nikolaus, Münster zusammengeführt. In vielen Gesprächen und Diskus-sionen beraten die Steuerungs-gruppe, das Seelsorgeteam, die Gremien und Ausschüsse der Gemeinden, wie dieser Schritt gelingen kann. Alle vier Gemein-den haben ein sehr lebendiges Gemeindeleben und oft wissen wir nicht, welche Gruppen und Traditionen es an den einzelnen Kirchtürmen gibt. Diese Sonder-ausgabe will dazu beitragen, mehr aus den Nachbargemein-den zu erfahren. Exemplarisch werden Gruppen aus einzelnen Bereichen des Gemeindelebens vorgestellt und die jeweiligen Ansprechpartner in den Ge-meinden benannt.

Info: Katholisch in Südost

Liebe Leserinnen und Leser,

Katholisch – das ist momentan kein populärer Begriff. Ich denke, Ihnen fal-len zahlreiche negative Assoziationen ein, wenn Sie das Wort „katholisch“ hören. Wenn nicht: ein Blick in die Zeitungen und Nachrichten der letzten Monate genügt.Und trotzdem haben wir in der Redak-tion den Titel „Katholisch in Südost“ für diesen Sonderpfarrbrief gewählt. Wir haben lange überlegt, wie wir diese erste gemeinsame Pfarrbriefausgabe nennen und noch länger diskutiert, ob wir wirklich „katholisch“ sei n wollen. Ein Blick auf die Titelseite zeigt: wir sind es.Aber vielleicht ist das ja ein ganz typischer Prozess: zunächst schauen wir, was uns alles Negatives einfällt . . .Versuchen wir „Katholisch in Südost“ noch einmal aus einer anderen Pers-pektive zu betrachten: Zunächst sind da die vier Kirchen St. Agatha, St. Bernhard, St. Ida und St. Nikolaus mit ihrer zum Teil sehr langen Geschichte und ihrer stadtbildprägen-den Architektur. Würde ohne diese Ge-bäude nicht etwas fehlen? Zu jeder Kir-che gehört eine Heilige / ein Heiliger. Zahlreiche Legenden und Geschichten ranken sich um diese Figuren und so manch ein Brauch ist überliefert.Doch damit nicht genug, „Katholisch in Südost“ bedeutet auch gelebte Nächs-tenliebe, karitatives Engagement für

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Pfarrer

Jörg HagemannGeburtstag: 9. April 1969

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Pfarrer Hagemann, hinter jedem Christ steht bekanntlich eine Glaubensge-schichte. Was mögen Sie uns über Ihre Herkunft und Ihren Weg zum Priester-amt erzählen?

Meine Glaubensgeschichte lässt sich eigentlich in zwei Teile unterteilen.

Einem eher klassischen ersten Teil im münsterländischen Neuenkirchen. Dieser Abschnitt meiner Biographie ist gekennzeichnet von meiner ehrenamt-lichen Mitarbeit in der Pfarrgemeinde und der Begleitung durch mein Eltern-haus und durch den damaligen Pfarrer Josef Grube.

Nach der Ausbildung zum Kranken-pflegerundmeinerÜberlegung,Pries-ter werden zu wollen, verlagerte sich

in einem zweiten Teil meine Glaubens-biographie aus dem katholischen Dorf Neuenkirchen weg. Ich habe das Abitur nachgeholt und in Münster und Tübin-gen Theologie studiert. Innerhalb dieser Jahre gab es viele, ganz unterschied-liche spirituelle Aufbrüche in meinem Leben. Meine ganz persönlichen Fra-gen nach meiner Berufung und da auch nach meiner Lebensform, fanden Ant-worten in der Exerzitienspiritualität des Gründers des Jesuitenordens, des Hei-ligen Ignatius von Loyola (1491-1556). Dieser Mann, der auf der Schwelle zur Moderne lebte, hat es sich – gerade auch durch seine eigene Glaubensge-schichte – zur Aufgabe gemacht, einen individuellen Weg mit Christus zu er-möglichen, um der eigenen Berufung auf die Spur zu kommen. Den Hl. Igna-tius habe ich durch die Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) kennenge-lernt. Der GCL selbst bin ich seit vielen Jahren verbunden und seit einiger Zeit übernehme ich in ihr auch als kirchli-cher Assistent Verantwortung.

Und wenn ich nun noch versuchen würde, meiner aktuellen Glaubensge-schichteeineÜberschriftzugeben,istdiese in der ignatianischen Spiritualität derGCL zu finden.Neben demAus-tausch in einer festen Gruppe geht es dieser geistlichen Gemeinschaft darum, durch Exerzitien und geistliche Tages-rückblicke, durch die Feier der Eucha-ristie und das Lesen der Bibel im besten

Sinne „alltäglich“ Jesus Christus nahe zu kommen. Diese Nähe brauchte es immer wieder, um meiner Berufung als Christ und Priester treu zu bleiben!

Gibt es ein Zitat aus der Bibel, oder ei-nen theologischen Leitspruch, der für Ihren Glaubensweg eine besondere Rolle spielt?

Auch wenn die ignatianische Spiritua-lität immer mit Entscheidungen zu tun hat, muss ich hier doch zwei Zitate vor-stellen:

Zuerst meinen Primizspruch: „Gott ist der, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken kön-nen“ (nach Eph 3,20). Diesen Spruch hat mir Josef Grube als Pfarrer meiner Heimatgemeinde zum Abschied aus Neuenkirchen in ein kleines griechi-sches Neues Testament geschrieben. Er hat mich durch meine ganze weitere Ausbildung und Bildung hin bis zum heutigen Tag als Mahnung und Chan-ce begleitet. Gott bietet einer Jeden und einem Jeden von uns verschiedene Möglichkeiten, die Welt und die Kirche mitzugestalten!

Und nun der zweite Spruch, der wieder von Ignatius von Loyola stammt: „Die meisten Menschen ahnen nicht, was Gott aus ihnen machen könnte, wenn sie sich ihm nur zur Verfügung stellen würden.“ Dieses Zitat baut fast auf mein erstes Zitat auf, es verschärft das

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4 Seelsorgeteam Seelsorgeteam 5

dort Gesagte nochmals um die Dimen-sion, dass wir uns Gott ganz überlassen sollen und so wirken können.

In welchen Bereichen Ihrer seelsorge-rischen Aufgaben steckt bei Ihnen besonders viel Herzblut?

Überall soll es darum gehen, einenWeg von uns Menschen mit Jesus Christus zu gestalten. Diese Dimensi-onfindet sichganz stark inkritischenund außergewöhnlichen Phasen des menschlichen Lebens. Daher sind mir neben den katechetischen Impulsen bei Kindern, Jugendlichen und Erwach-senen gerade die pastoralen Felder nahe, wo es um existenzielle Verände-rungen im menschlichen Leben geht, d. h. neben dem Bereich der Sterbe- und Trauerbegleitung auch die Begleitung von Hochzeitspaaren auf ein gemein-sames Ja vor Gott hin. Nicht vergessen möchte ich den Bereich der Exerziti-enspiritualität, hier besonders die Ein-zelbegleitung und Exerzitienangebote, sowohl als Exerzitien im Alltag als auch Kursexerzitien.

Als Seelsorger in Recklinghausen, in Coesfeld und in St. Benedikt Münster waren Sie jeweils in fusionierten Pfar-reien tätig. Worin liegen die Chancen einer fusionierten Pfarrei? Und worauf muss man achten, damit eine Gemein-dezusammenführung gelingt?

Ich möchte bei all dem zukünftigen Tun immer einen Weg mit Jesus Chris-

St. AgathaAngelmodder Weg 99Tel. 02506 7318Fax 02506 [email protected]

St. BernhardHöftestraße 26Tel. 0251 619888Fax 0251 [email protected]

St. IdaVörnste Esch 22Tel. 0251 61071Fax 0251 [email protected]

St. NikolausHerrenstraße 15Tel. 02506 810110Fax 02506 [email protected]

St. AgathaAngelmodder Weg 99Tel. 02506 7318Fax 02506 [email protected]

St. BernhardHöftestraße 26Tel. 0251 619888Fax 0251 [email protected]

St. IdaVörnste Esch 22Tel. 0251 61071Fax 0251 [email protected]

St. NikolausHerrenstraße 15Tel. 02506 810110Fax 02506 [email protected]

Kontakttus von den Menschen aus gehen. Eine Fusion hat nur dann Sinn, wenn sie aus dieser Richtung gedacht, gestal-tet und auch gebetet wird. In unserer Kirche geht es darum, dass Menschen sich versammeln und in Gemeinschaft Gottesdienst feiern. Hierbei meine ich nicht ausschließlich die Feier unse-res Glaubens in der Liturgie, sondern auch in der Caritas, der Verkündigung und der Bildung von Gemeinschaft. Ich glaube, dass wir uns in Zukunft immer mehr zusammentun müssen, um diese Form des „Gottes-Dienstes“ mit vielen Menschen attraktiv feiern zu können. Wenn wir uns immer weiter vereinzeln würden, sähe ich die große Gefahr, dass wir als Kirche immer „uninteressanter“ für fernere Menschen werden.

Daher sehe ich in den neuen fusionier-ten und größeren Pfarrgemeinden eine Chance, vielleicht sogar im Moment die Chance für unsere Zukunft. Dies gelingt aber nur, wenn wir möglichst viele, möglichst alle Menschen mit auf diesen zukunftsträchtigen und geistli-chen Weg nehmen. Daher ist für mich eine Fusion kein ausschließlicher Ver-waltungsakt, sondern ein betendes Ge-schehen einer sich immer weiter ent-wickelnden Kirche vor Ort, im Bistum und in der Welt.

Tel. 02506 [email protected]

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6 Seelsorgeteam Seelsorgeteam 7

Hinter jedem Christ steht bekanntlich eine Glaubensgeschichte. Was mögen Sie uns über Ihre Herkunft erzählen?

In einem christlich geprägten Eltern-haus aufgewachsen, habe ich mich als junge Erwachsene ein wenig von der

Kirche entfernt und durch meine Kin-der wieder hineingefunden. Nach und nach habe ich viele Aufgaben in meiner Heimatgemeinde übernommen und ir-gendwann entstand der Wunsch, mich zur Pastoralreferentin ausbilden zu las-sen. Es war ein langer Weg dorthin.

Auf diesem Weg bin ich immer wieder Menschen begegnet, die mir Mut ge-macht haben, die mich weitergebracht haben – manchmal allein durch ihr Da-Sein.

Gibt es Zitate oder Geschichten aus der Bibel, die für Ihren Glaubensweg eine besondere Rolle spielen?

Es gibt einige Zitate oder Geschichten, die eine wichtige „Rolle spielen“ auf meinem Weg zum tiefen Glauben an IHN. Das wichtigste auf meinem Weg ist wohl dieses:

„Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören…“ (Jer 20, 7a)

Es war/ist mein Stab und mein Stock, an dem ich mich halten kann, wenn der Weg eng und steinig wird. Dazu gehört untrennbar: „Nada te turbe“ (Nichts störe dich. Nichts erschrecke dich. Alles vergeht. Gott verändert sich nicht. Die Geduld, alles, sie erreicht es. Wer Gott hat, nichts fehlt dem. Allein Gott genügt. – Teresa v. Avila)Durch dieses „Lied“ wird mir immer wieder deutlich, dass und wie sehr ich (der Mensch) vertrauen darf!In welchen Bereichen Ihrer seelsorge-rischen Aufgaben steckt bei Ihnen be-sonders viel Herzblut?Mein Herz geht auf in allem, was mit der Katechese zu tun hat. Und darin ganz besonders all das, was sich um das Sakrament der Taufe dreht: ob nun Erwachsenenkatechumenat oder Eltern-katechese im Rahmen der Kindertaufe…Ein weiteres, mir sehr wichtiges und da-mit auch mit „Herzblut“ verbundenes Feld ist das der Einzelgespräche/-be-gleitung. Den Menschen nahe sein…

Tel. 0251 [email protected]

Pastoralreferentin

Helga Maria KemperGeburtstag: 7. Februar 1958

Klaus Wirth, PfarrerTel. 0251 [email protected]

Dr. Jochen Reidegeld, Pfarrer Tel. 0251 [email protected]

Theo Vogelpoth, Vicarius CooperatorTel. 02506 [email protected]

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Herausforderung und zeigt sich z. B. in meinem Engagement in der Eine-Welt-Arbeit. Zugleich hat dieses Zitat aber auch eine zutiefst spirituelle Bedeu-tung, da ein Leben in Fülle ohne Gott nicht möglich ist.In welchen Bereichen Ihrer seelsorgeri-

6 Seelsorgeteam Seelsorgeteam 7

Pastoralreferent

Sebastian ReimannGeburtstag: 24. August 1980

schen Aufgaben steckt bei Ihnen beson-ders viel Herzblut?Die Themen „Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung“ sind meine Leiden-schaft in der Gemeindearbeit. Hier sehe ich eine große Herausforderung für uns als Christen und ein starkes Potential für dieGemeinde.Spannendfindeiches,Neues zu entwickeln und gemeinsam mit der Gemeinde zu überlegen, wie wir Kirche in der heutigen Zeit in Süd-ost sein können.

Tel. 0251 6285776 [email protected]

Cornelius Chukwu, KaplanTel. 0251 [email protected]

Hilarius Mbao Nawej, KaplanTel. 0251 [email protected]

Johannes Gröger, DiakonTel. 02506 [email protected]

Hinter jedem Christ steht bekanntlich eine Glaubensgeschichte. Was mögen Sie uns über Ihre Herkunft erzählen?

Meine Glaubensgeschichte hat viel mit Dialog und Austausch zu tun. In mei-ner Heimatgemeinde in Recklinghau-sen bin ich in der Jugend- und Eine-Welt-Arbeit aktiv gewesen. Beson-ders fasziniert ha-ben mich die ora-et-labora-Wochen und die Assisi-Fahrten. Hier konnte ich mich im Austausch mit anderen mit meinem Glauben auseinandersetzen.Gibt es ein Zitat aus der Bibel, das für Ihren Glaubensweg eine besondere Rolle spielt?Der Ausspruch Jesu „Ich bin gekom-men, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10) erinnert mich immer wieder daran, wofür ich mich als Christ einsetzen will. Ein Le-ben in Fülle ist mehr, als nur die Erfül-lung menschlicher Grundbedürfnisse. Dieses immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, ist für mich eine spannende

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Hinter jedem Christ steht bekanntlich eine Glaubensgeschichte. Was mögen Sie uns über Ihre Herkunft erzählen?

Ich bin in einem kleinen Dorf an der Mosel auf einem kleinen Bauern- und Winzerhof aufgewachsen. Die fast 1700 Jahre Glaubensgeschichte meiner Hei-

matregion mit ihren vielen Geschichten und Legenden haben mich immer fas-ziniert, besonders der Aspekt, dass der Glaube trotz menschlicher Fehler und Schwächen und vieler gesellschaftli-cher Umbrüche immer wieder weiter gegeben wurde und aufgeblüht ist.

Gibt es ein Zitat aus der Bibel, das für Ihren Glaubensweg eine besondere Rolle spielt?

„Wer sein Leben retten will, wird es ver-lieren; wer aber sein Leben um meinet-willen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.“ (MK 8,35) In der momentanen Situation, in der wir uns viele Sorgen machen, wie wir Ge-meinde und Kirche am Leben erhalten können, beschäftigt mich dieser Satz Jesu, der in allen Evangelien vorkommt in besonderem Maße – als Herausfor-derung und als Zusage.

In welchen Bereichen Ihrer seelsorge-rischen Aufgaben steckt bei Ihnen be-sonders viel Herzblut?

Immer da, wo ich mit Menschen in ei-nen Austausch über persönliche Lebens- und Glaubenserfahrungen komme und wir uns so gegenseitig bereichern zum Beispiel bei Bibel- und Rucksack-Wanderungen, bei den Jugendkartagen oder der Gesprächsgruppe „7 Wochen anders“ in der Fastenzeit.

Tel. 02506 [email protected]

Pastoralreferent

Richard Schu-SchätterGeburtstag: 9. April 1973

8 Seelsorgeteam Kirchenporträt 9

Markus Damwerth, DiakonatsbewerberTel. 02506 [email protected]

Alfons Dinkelborg, Pfarrer em.Tel. 0251 615595

Hubert Cluse, Diakon em.Tel. 0251 619350

Gerd Suppanz, Diakon em.Tel. 0251 6097592

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St. Agatha Angelmoddeeine der ältesten Kirchen Münstersvon Dr. Johannes Hasenkamp

geschichte genannt. Auf dem Friedhof, wo bis 1935 alle Angelmodder begra-ben wurden, zieht ein großes Kreuz den Blick an: das Grabmal der Fürstin Ama-lia von Gallitzin, geborene Schmettau. Durch das pädagogisch fortschrittliche Schulwerk des Ministers und General-vikars Franz von Fürstenberg (1729 bis 1810) angezogen, kaufte sie 1779 in Münster als Stadtwohnung den Asche-berger Hof und in Angelmodde das „Haus Angelmodde“ an der Werse. Sie bildete um sich die „Familia sacra“, den Kreis von Münster. Die Ortschaft hält ihr rühriges Wirken als „Mutter der Armen und Bedrängten“ in Ehren. Sie zog viele bedeutende Persönlichkei-ten nach Münster und Angelmodde, darunter Bernhard Heinrich Overberg, Johann Georg Hamann und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg.

Die kleine Kirche oberhalb der Wer-se, in die alsbald die Angel mündet, ist nicht nur eine der ältesten Kirchen Münsters, sie ist auch in der Kunstge-schichte das Paradebeispiel für eine „Dorfkirche“ im Münsterland. Seit 800 Jahren steht sie an der Stelle, wo die Archäologie die Reste einer wahr-scheinlich bescheidenen Holzkirche aus der Zeit um 1000 (und womöglich noch früher) festgestellt hat. Spät erst kann der Anreisende den gedrungenen, das Hauptschiff nur um wenige Meter überragenden Turm erkennen, dessen ungewöhnlich dicke Mauern den Ge-danken nahe legen, dass er einst auch Wehrturm und Fluchtburg war. Nur eine enge Treppe führt in das Oberge-schoss und zur Orgelbühne. Von dort erklingt die älteste Orgel Münsters, 1842 von Johann Kersting erbaut. Un-ter Orgelfreunden ist sie bekannt we-gen ihrer alten, originalen Register. Der Ursprung der Kirche ist nicht bekannt. Eine Figur im Inneren verweist darauf, dass sie der Hl. Agatha, der Beschüt-zerin in Feuergefahr geweiht wurde. Dieromanische,einschiffige,schlichteKirche, aus verputzten Bruchsteinen er-baut, bietet noch heute den ursprüng-lichen Raumeindruck, hervorgerufen durch die deutliche Stufung von der halbrunden kleinen Apsis über Chor und Langhaus bis zum Turm. Nach einer Legende hat der Heilige Suitbert, ein angelsächsischer Mönch, die Kirche als erste christliche Grün-

dung im Münsterland geschaffen. In den Obödienzien des münsterschen Domes wird 1176 eine „curia in Angel-mude“ erwähnt. Der Kirchbau wird um 1200 angesetzt, ein Pfarrer wird erst um 1286 in einer Urkunde genannt. St. Agatha blieb lange eine kleine Pfarre. Im Jahre 1818 zählte sie erst 200 See-len.Wie alle Orte rund um Münster hat der Ort nicht nur Pest und Brand er-lebt, sondern auch manche Kriege wie zur Zeit der Täuferunruhen. Erst in der Neuzeit wurde er sogar in der Literatur-

8 Seelsorgeteam Kirchenporträt 9

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beigetragen haben, dass die bischöf-liche Gründung von 1245, eines der ältesten Patrozinien der Diözese, als Schutzpatron den Heiligen Bischof von Myra erhielt.Er ist der Patron der Handelsreisenden, der Schiffer, Weinhändler, Fassbinder

und Bäcker und einer der beliebtesten Heiligen nicht nur Deutschlands. An die-sen so kinderfreundlichen Bischof erinnert in Wolbeck der Brauch, jährlich am 6. Dezember, „Vögelkes“ zu verteilen, ein Hefegebäck. Die älteste Glocke im Turm ist darum auch eine Niko-laus-Glocke aus dem Jahre 1487.Auf der einen Seite des Tales lag das Schloss, die bischöf-liche Landesburg, im Sie-benjährigen Krieg von den Franzosen so zerschossen, dass sich ein Wiederaufbau nicht lohnte, auf der ande-ren Seite liegt die beschei-dene, zwischen den Häu-sern fast verschwindende Kirche. Der erste Kirchbau an dieser Stelle war sicher-lich ein Holzgebäude. Die jetzige Kirche ist eine früh-gotische Hallenkirche, im 13. Jahrhundert nach dem Vorbild der münsterschen Minoritenkirche (Apostelkir-

che) erbaut. Sie wurde an den unteren romanischen Teil des kräftigen Turms angebaut, der im 17. Jahrhundert einen barocken Aufbau mit einer geschwun-genen Haube erhielt. Seit 1924 ist der untere Teil des Turmes in den Kirchen-raum einbezogen. Er erhielt ein Ton-nengewölbe.Die typisch westfälische Hallenkirche strahlt Ebenmaß, Weite und Ruhe aus. Einzigartig ist der sofort Aufmerksam-keit erweckende Blick zum Hauptaltar. Das Epitaph für den Reichsgrafen Gos-win von Merveldt umgibt wie schüt-zend mit seinen Säulen und barock geschwungenen Halbkreisbögen heute den Tabernakel. Der Entwurf wird Jo-hann Conrad Schlaun zugesprochen. Außen hinter dem Chor liegt die im 18. Jahrhundert errichtete Merveldt-Kapelle mit der Familiengruft der Gra-fen. Diese „Alte Sakristei“ dient heute Gottesdiensten in kleinen Gruppen. Die Kirche ist reich an Kunstwerken. In den Chorwänden befinden sichprachtvolle Holzreliefs, Epitaphien der Merveldts. Dirk von Merveldt trägt die Wiedertäuferkette zur Erinnerung an die Belagerung Münsters von Wolbeck aus. Das große Kreuz über dem Chor ist mehrfach mit der Geschichte Wol-becks verbunden. Mehrmals ist der gütige Bischof von Myra dargestellt. Mit viel Liebe wird jährlich die große Wandelkrippe von Beginn der Advents-zeit an mit wöchentlich neuen Bildern aufgebaut.

Das dreifache päpstliche Kreuz auf der Spitze des Turmes der Pfarrkirche St. Nikolaus in Münster-Wolbeck weist da-rauf hin, dass die Kirche einst zum Ar-chidiakonat der bischöflichen Kanzleigehörte. Der Flecken Wolbeck, 1185 erstmals als Walbecke erwähnt und seit 1310 Wigbold, also mit besonderen Rechten ausgestattet, liegt an der Tal-niederung von Angel und Piepenbach an einem alten, von der Salzstraße in Münster ausgehenden Handelsweg undwarvonÜberschwemmungenge-fährdet. Diese Umstände mögen dazu

St. Nikolaus Wolbeckpäpstliches Kreuz und Wiedertäufer-Kettevon Dr. Johannes Hasenkamp

10 Kirchenporträt Kirchenporträt 11

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Umgebung entwarf Architekt Lorenz Fehige ein schlichtes, damals recht mo-dernes Gotteshaus. Klinker und Sicht-beton umgeben einen hellen asymme-trischen Raum ohne Stützen mit einem Seitenschiff an der Nordseite. Der Turm entstand etwas später: zur Weihe gab es nur Glockengeläut von einer Schall-platte! Inzwischen hängen drei neu ge-gossene Glocken im Turm. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Altarraum neu gestaltet. Seit 1960 wird Ökumene gelebt: es besteht eine lebendige Nachbarschaft zur evangeli-schen Friedensgemeinde, seit Februar1992 ist St.Ida partnerschaftlich mit derpolnischen Pfarrgemeinde St. Maria Ge-burt in Dubrowica bei Lublin verbun-den. Im Jahre 2009 konnte die Gemein-de ihr 50-jähriges Bestehen feiern.

wurde das Kirchlein, eine Notkirche mit 150 Plätzen, erbaut und geweiht. Bischof Dr. Michael Keller erhob 1949 die Gemeinde um das „Waldkapelle“ oder „kleine Kirche“ genannte Gottes-haus zur Pfarre. Die im Krieg schwer beschädigte Kirche war längst zu klein geworden.Für die inzwischen 2.300 Seelen zäh-lende Gemeinde entstand im Jah-re 1959 die heutige Kirche. Von der „Waldkirche“ blieb keine Spur. Für die ländliche, noch immer waldreiche

St. Ida Gremmendorfdas Weihegeläut kam von der Schallplattevon Dr. Johannes Hasenkamp

10 Kirchenporträt Kirchenporträt 11

Hinter dem Grün, aus dem der hierzu-lande seltene, schlanke und durchsich-tige Campanile ragt, liegt die Pfarrkir-che St. Ida. Dem westlichen Eingang vorgelagert ist ein weiter Platz, den halbkreisförmig wie schützend Gebäu-de der Pfarre umgeben mit Pfarrsaal und Gruppenräumen. Die Kirche ist der Heiligen Ida von Herzfeld geweiht (gestorben 4. 9. 820). Sie ist die älteste Heilige des Bistums Münster. Wegen ihrer selbstlosen Nächstenliebe erhielt sie den Titel „Mutter der Armen“. Seit 1977 lässt die jährliche Wallfahrt nach Herzfeld die Beziehung zu ihr tiefer werden.St. Ida zählt zu den jüngeren Pfarrkir-chen Münsters und ist doch älter als es scheint. Sie ist nämlich bereits die zweite Kirche auf diesem Platz, an dem noch ländliche Welt zu Hause ist. Ein Knubbel von Häusern entstand vor 200 Jahren rund um den Bauernhof Gremme und wurde zu „Gremmentorpe“. Die Eisenbahn, der „Pängelanton“, brachte Leben in die ländliche Bauernschaft. Eine Arbeitskolonie „Klein Wolbeck“ entstand und daneben wuchsen an-spruchsvollere Wohnhäuser. Die Sied-lung verlangte alsbald nach einer eige-nen Kirche und Pfarrei. Pfarrer Eltrop von Herz Jesu, von dessen Gemeinde die neue Pfarre abgetrennt wurde, be-trieb energisch den Bau einer Kirche. Graf Droste Vischering schenkte ein 10.000 Quadratmeter großes Grund-stück am Vörnste Esch. Im Jahre 1930

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St. Bernhard an der Höftestraße in Angelmodde-West besitzt einen Cam-panile, einen steilen kantigen Turm aus hellem Beton. Direkt an der Straße ste-hend kann er kaum übersehen werden. Wie St. Ida entstand auch die St.- Bern-hard-Pfarre in einem weithin unbebau-ten ländlichen Wald- und Heidegebiet. Dort wuchs nach dem Zweiten Welt-krieg schnell eine Gemeinde heran. Der Mangel in der Nachkriegszeit ver-zögerte jedoch einen Kirchenbau. Die Entscheidungfielam20.August1953,dem 800. Todestag des Zisterzienser-abtes und Kirchenlehrers Bernhard von Clairvaux (geboren um 1090). Aus dem Neubaugebiet kam großzügige Hil-

fe durch Gebet, Handleistungen und Geld, doch erst nach fast zwei Jahren Bauzeit konnte der damalige Weihbi-schof Heinrich Tenhumberg 1959 Kir-che und Altar konsekrieren. Aus dem von St. Agatha aus gegründeten Rek-torat St. Bernhard wurde 1966 eine selbstständige Pfarre in dem Gebiet zwischen Albersloher Weg und Werse, Paul-Engelhard-Weg und Emmerbach. VonAnfang an hieß die Auflage Ein-fachheit und Sparsamkeit. Die nüchter-ne Saalkirche in den Ausmaßen 35 mal 14 Meter bietet Platz für 300 Besucher und verwirrt ein wenig durch eine Be-sonderheit: der Altar steht im Norden der Kirche! An Bau und Ausstattung

wirkten vor allem heimische Künstler zusammen: der Architekt Bernhard Tö-nies, Angelmodde und der Bildhauer Heinz-Gerd Bücker, Vellern (Taufstein und Altar). An die Stelle seines großen Kruzifixes,dasjetztinderWerktagska-pelle hängt, kam ein im Kunsthandel erworbener gotischer Corpus Christi.Zur Eigenart der St.-Bernhard-Kirche gehört, dass ihr von Sparsamkeit und Einfachheit bestimmter Bau zu zahlrei-chen Veränderungen und vor allem zu vielen künstlerischen Bereicherungen führte. Das sollte die „münsterländisch geprägte schlichte (Tenne) und zugleich von Kriegserfahrung geläuterte, demü-tige (Stall von Bethlehem) Architektur“ ermöglichen. Der „Zweckbau“ regte zu manchen Aktivitäten der Gemeinde und künstle-rischen Ideen an. So besitzt die Kirche einen Kreuzweg von Tisa von der Schu-lenburg. Ein Schüler von Vinzenz Pie-per, der heute hoch angesehene Glas-künstler Professor Johannes Schreiter entwarf mehrmals eindrucksvolle Fens-ter für den bisher nur einfach verglasten Raum. Gegenwart und Vergangenheit wurden verbunden nicht nur in dem gotischen Corpus Christi, sondern auch mit den Glocken im Turm. Eine, 1711 gegossen, hing bis 1944 in Polsnitz, Kreis Waldenburg, die 1491 gegos-sene Marienglocke stammt aus Lang-neundorf (ebenfalls Schlesien). Die kleinste und jüngste der Glocken wurde 1925 in der Glockengießerei Petit und Edelbrock in Gescher gegossen und von einer Familie geschenkt. Die Ge-meinde St. Bernhard kann inzwischen auf mehr als 50 Jahre zurückblicken. Weit über das eigene Gemeindegebiet hinaus unterstützt St. Bernhard soziale Einrichtungen in Peru und Bolivien.

St. Bernhard Angelmoddesparsamer Kirchbau mit reichlich Kirchenkunstvon Dr. Johannes Hasenkamp

12 Kirchenporträt Kirchenpatrone 13

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Die Heilige Ida ist in Herzfeld bei-gesetzt worden. Seit vielen Jahren unternimmt die St.-Ida-Gemeinde im Sommer eine Wallfahrt mit dem

Fahrrad bzw. Bus zur Grabes-stätte ihrer Namenspatronin, um so an diese bedeutende Frau zu erinnern.

Die Heilige Ida ist in Herzfeld bei-gesetzt worden. Seit vielen Jahren unternimmt die St.-Ida-Gemeinde im Sommer eine Wallfahrt mit dem

Fahrrad bzw. Bus zur Grabes-stätte ihrer Namenspatronin, um so an diese bedeutende Frau zu erinnern.

Info: Ida-Wallfahrt

Der Legende nach war die Heilige Ida eine Verwand-te von Karl dem Großen. Sie stiftete nach einem Traum um 790 die Kirche von Herzfeld in Westfalen. Sie war mit dem Sachsenherzog Egbert verheiratet und als er starb, zog sie sich in eine Klause zurück, die sie an der Kirche über seinem Grab errichten ließ. Mit großer Hingabe wirkte sie als Wohltäterin in ihrer Gegend und wurde vom Volk „Mutter der Armen“ genannt. Eine spätmittelalterliche Le-gende berichtet, wie sie einem Hirsch Zuflucht gab, der von Jägern verfolgt

wurde. Ida war die erste Heilige in Westfalen. Bischof Dodo von Münster erhob 980 ihre Gebei-

Seit vielen Jahren kennen wir sie, sprechen ihre Namen aus und wissen, dass Kirchen und Einrichtungen nach ihnen be-nannt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach fällt es uns leichter, etwas über die Orte Angelmodde, Gremmendorf oder Wolbeck zu er-zählen – welche Traditionen dort gelebt werden und welche

„Unsere Heiligen“die unseren Alltag und unseren Sonntag mitprägen

12 Kirchenporträt Kirchenpatrone 13

Ida von Herzfeld († 825)Gedenktag: 4. September Name bedeutet: die Seherin (althochdt.)Attribute: Kirchenmodell, Hirsch Patronin der Schwangeren(Quelle: www.heiligenlexikon.de)

ne, damals fand der erste Umzug mit ihren Reliquien statt; bis heute wird die „Identracht” alljährlich in der Wo-che ab dem 4. September begangen und dabei der „Ida-Segen” erteilt. Idas Grablege in der zur Kapelle umgewid-meten Klause in Herzfeld wurde eine bedeutende Wallfahrtsstätte, in einem kostbaren Schrein, der 1976 restauriert wurde, ruhen ihre Gebeine. Schwange-ren hilft der geweihte „Ida-Gürtel”.

besonderen Festlichkeiten es dort gibt – als über die Heiligen selbst zu berichten. Was wissen wir über die Heilige Agatha, den Heiligen Bernhard, die Heilige Ida oder den Heiligen Nikolaus? Was prägte ihr Leben, von dem sich Menschen über Jahrhunderte inspirieren ließen und dies auch heute noch tun?

Page 14: Katholisch in Südost

gehört das Backen der „Agathabröt-chen“, gebacken in Form kleiner Brüs-te, die am 5. Februar oder an dessen Vorabend gesegnet werden. Sie sollen vor Fieber und Krankheiten der Brust schützen und gegen Heimweh helfen, das ja oft „wie Feuer brennt”; man gab diese Brote Frauen gleich nach der Ge-burt eines Kindes, um denMilchflusszu sichern. Aus Catania stammt die Leckerei „minni di virgini” „Jungfrau-enbrüste”, eine übergroße Praline mit einem Knübbelchen obenauf.

Gedenktag: 5. Februar Name bedeutet: die Gute (griech.)Attribute: Fackel oder Kerze, auf einer Platte ihre Brüste tragend Patronin von Catania und Malta; der Ammen, Weber, Bergarbeiter, Hochofenarbeiter, Goldschmiede, Glockengießer, Glaser und Hungerlei-denden; bei Kinderlosigkeit; gegen Krankheiten der Brüste, Fieber, Unwetter, Erdbeben und Unglück.Bauernregel: „St. Agatha, die Gottes-braut, / macht, dass Schnee und Eis gern taut.” (Quelle: www.heiligenlexikon.de)

Agatha von Catania(† 825)

Der Legende nach war die Heilige Agatha eine wohlhabende wie anmutige Jungfrau aus Sizilien von adliger Herkunft. Sie wuchs in einer Zeit auf, als das Christentum noch nicht Staatsreligion war und oft noch Verfolgungen ausgesetzt war. Weil sie Christin war, widersetzte sie sich der Braut-werbung des Statthalters Quintianus. Dieser nutzte den kaiserlichen Erlass zur Chris-tenverfolgung, ließ sie verhaften und ins Bordell der Aphrodisia bringen. Er wollte ihren Willen brechen, indem er sie zur Unzucht verführen wollte. Da sich Aga-tha aber widersetzte, griff der Statthal-ter zu grausamen Foltermethoden: Mit den Händen an einen Balken gebunden, wurden Agatha die Brüste mit einer Zange zerrissen, mit einer Fackel gebrandmarkt und dann abgeschnitten. Am Tag darauf starb Agatha. Die Legende besagt, dass bei ihrer Beerdigung ein von hellem Licht strahlender Jüngling erschien und eine Marmortafel in den Sarkophag legte mit der Aufschrift: „Ein heiliger und freiwilliger Geist, belohnt von Gott, Rettung für das Land”. Agathas Grab in Catania wurden zahlreiche Wundertaten zuge-sprochen, besonders die wiederholte Abwehr von Unglücken durch die Lavaströme des nahe gelegenen Vulkans Ätna. Schnell wurde Agatha auch über Sizilien hinaus verehrt. Bereits um 500 wurde ihr eine Kirche in Rom errichtet. Die Bewoh-ner von Catania verehren Agatha als ihre Schutzheilige; ab 3. Februar wird das gro-ße dreitägige Straßenfest „Santuzza” gefei-ert, mit mehreren Hunderttausenden Gläubi-gen. Zu den zahlreichen Agatha-Traditionen

14 Kirchenpatrone Kirchenpatrone 15

Page 15: Katholisch in Südost

Der Heilige Bernhard entstammt ei-ner adligen Familie im Burgund. Nach dem Tod seiner Mutter trat er 1113 ge-meinsam mit vier seiner Brüder und mit 30 jungen Männern, die zum Teil die höchsten Bildungsgrade hatten, in das Reformkloster von Cîteaux ein. Bernhard und seine Gefährten beleb-ten schnell das Klosterleben der Zister-zienserabtei, die unter seiner Führung zum einflussreichsten Kloster ihrerZeit wurde. 1115 wurde Bernhard zum Priester geweiht, 1118 Leiter des Zis-terzienserordens. Dank seiner außerge-wöhnlichen Persönlichkeit begeisterte er so viele junge Männer fürs Kloster-leben, dass zu seinen Lebzeiten 343 neue Klöster gegründet wurden, die alle ihm persönlich unterstellt waren. 1135 wurde Himmerod als das erste Zisterzienserkloster auf deutschem Bo-den von Bernhard gegründet. Bernhard reformierte die alte Mönchsregel des Benedikt von Nursia. Er betonte beson-ders den Wert der körperlichen Arbeit. Seine Klostergründungen dienten im-

14 Kirchenpatrone Kirchenpatrone 15

Abt in Clairvaux, Kirchenlehrer Gedenktag: 20. August Name bedeutet: der Bärenstarke (alt-hochdt.)Attribute: mit Totenschädel und Hund, mit Maria, Regelbuch, Bienenkorb Patron der Imker, Wachszieher und Bar-keeper; der Bienen; gegen Besessenheit, Kinderkrankheiten; bei Gewitter und Unwetter; in der TodesstundeBauernregel: Wie der St. Bernhard ist, / man auch den September misst.(Quelle: www.heiligenlexikon.de)

Bernhard von Clairvaux(1090 – 1153)

mer auch der Urbarmachung und Kultivierung des Landes. In seiner regen Brieftätigkeit wandte er sich gegen jeglichen Pomp im Kirchbau. Figürliche Ausgestaltung in den Kirchen und Kreuzgängen waren ihm zuwider, da sie nach seiner Meinung vom Gebet ablenkten. Auch wenn er dem Papsttum stets treu war, scheute er vor Kritik an den Päpsten nicht zurück. Er geißelte ihre weltliche MachtundihrehöfischenInszenierungen.

Sosehr auch Bernhard Mystiker war, und das wird in seinen Schriften deutlich, sosehr war er auch politisch gewandt und vertrat gerade mit Blick auf die damaligen Kreuzzüge radikale An-sichten. Seine große Gabe zu predigen stellte er Papst Eugen III. in den Dienst zur Anwerbung für Kreuzritter. So entfachte Bernhard einen wah-ren Begeisterungsrausch für die Rückeroberung Jerusalems. Sein ritterliches Ideal des Sterbens für Gott formulierte Bernhard wie folgt: „Ein Ritter Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn er tötet, nützt er Christus.” Diese aus heutiger Sicht fanatischen Worte entfachten nicht nur im Nahen Osten blutige Gefechte, sondern feuerten die Pogro-me an den jüdischen Gemeinden in Europa an. Der Misserfolg des Kreuzzugs traf Bernhard schwer. 1153 starb Bernhard in Clairvaux und wurde in Cluny be-graben. 1174 wurde er von Papst Alexander III. heilig gesprochen, 1830 erfolgte die Ernennung zum Kir-chenlehrer durch Papst Pius VIII.

Bernhard wird oft mit dem Bienenkorb darge-stellt, was seine überzeugende Beredsamkeit symbolisiert. Noch heute kennt man seine Hymnen, darunter die ergänzenden Worte zum „Salve Regina“ und das von Paul Gerhardt deutsch bearbeitete Lied „O Haupt voll Blut und Wunden”.

Page 16: Katholisch in Südost

Nikolaus von Myra gilt als einer der beliebtesten Heiligen – sowohl in der katholischen Westkirche, als auch in der orthodoxen Ostkirche. Dabei liegt vieles um sein Leben im Reich der Le-genden. Danach wurde Nikolaus mit 19 Jahren von seinem Onkel, dem da-maligen Bischof von Myra (dem heuti-gen Demre in der Türkei) zum Priester geweiht. Schnell wurde er Abt eines Klosters und als seine Eltern an der Pest starben, erbte Nikolaus ihr Vermögen. Er verteilte es an Arme.

Nach dem Tod seines Onkels pilgerte Nikolaus ins Heilige Land und nach der Rückkehr wählte

ihn die Gemeinde zum neuen Bischof. Die Legende zeichnet ihn als tempe-ramentvollen Streiter für den Glauben und zugleich als Mann der fähig war, diplomatisch zu vermitteln und Gnade vor Recht ergehen zu lassen. So stritt er gegen den heidnischen Kult der Göt-tin Diana – ihr Tempel in Myra war der prunkvollste. Nicht ohne Grund ist Ni-kolaus‘ Gedenktag am 6. Dezember in der Mythologie Dianas Geburtstag.

Während der bald schon einsetzenden Christenverfolgung durch die Römer

Gedenktag: 6. Dezember Name bedeutet: der Sieger über das / aus dem Volk (griech.)Attribute: Bischof, drei Goldkugeln, drei Brote, drei Äpfel, Pökelfass mit drei Knaben, Schiffe, Steuerrad, AnkerPatron (u.a.) von Russland, von Ams-terdam, und New York; der Kinder, der Schüler, Mädchen, Jungfrauen, der Ministranten, Feuerwehr, der Pilger und Reisenden, Seeleute, Schiffer, der Kauf-leute, Bankiers, Pfandleiher; der Richter, Rechtsanwälte und Notare, der Apothe-ker, Bauern, Bäcker, Müller, Korn- und Samenhändler, Metzger, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Wirte, Weinhändler, Fassbinder.Bauernregel: „Regnet es an Nikolaus / wird der Winter streng, ein Graus.” (Quelle: www.heiligenlexikon.de)

Nikolaus von Myra(280 – 351)

wurde er um 310 gefangen genom-men und gefoltert. Dann wandte sich das Blatt für die Christen durch Kaiser Konstantin, der die Weichen stellte, dass das Christentum zur Staatsreligion Roms wurde.

So nahm 325 Nikolaus am 1. Konzil von Nicäa teil. Überliefert ist, wie erkämpferisch gegen die falsche Lehre des Arianismus vorging; die Legende erzählt, dass er deren Verfechter Arius während des Konzils geohrfeigt habe.

Bekannter als sein theologisches Werk sind jedoch die Legenden über seine Wohltätigkeiten. Sie erzählen zum Bei-

spiel von einem Geldgeschenk, das er heimlich durchs

Fenster und durch den Kamin

in die darin aufgehängten

Socken warf um zu verhin-

dern, dass der Vater seine Töchter zur Prostitution hergeben musste.

Drei zu Unrecht zum Tod Verurteil-te soll er gerettet haben, indem er im Traum dem Kaiser erschien und um ihre Befreiung bat; in einer anderen Legen-de, die in der St.-Nikolaus-Kirche auch dargestellt ist, rettete er drei Jungen: Sie fielen auf der Suche nach Arbeitdem Metzger in die Hände, der sie in ein Pökelfass steckte und zu Wurst ver-arbeiten wollte. Sie waren schon zer-teilt, als der Bischof davon erfuhr und

sie wieder zum Leben erweckte. Vom 15. Jahrhundert an verbreitete sich die Legende von den Getreidehändlern: Nikolaus erbat bei einer Hungersnot in Myra von jedem der für den Kaiser in Rom bestimmten Schiffe nur 100 Scheffel und versicherte, dass durch sein Gebet nichts bei der Ablieferung fehlen werde, was sich bewahrheitete; Nikolaus aber konnte seine Gemeinde auf Jahre hinaus ernähren und sogar Saatgut austeilen. Auch soll Nikolaus einmal ein Schiff mit Pilgern aus Seenot gerettet haben.

Der Kult um Nikolaus entwickelte sich etwa 200 Jahre nach seinem Tod. Kai-ser Justinian weihte ihm Mitte des 6. Jahrhunderts eine Kirche in Konstanti-nopel, die Verehrung verbreitete sich auch in Griechenland und kam dann in

16 Kirchenpatrone Gelebte Nächstenliebe 17

Page 17: Katholisch in Südost

dieslawischenLänder.Überdiebyzan-tinische Tradition wurde Nikolaus ei-ner der am meisten verehrten Heiligen Russlands, er folgt im Osten in der Ver-ehrung unmittelbar nach Maria. Sein zerbrochener, leerer Sarkophag wird noch heute in der wiederhergestellten Unterkirche von Demre verehrt.

In Rom begann die Nikolaus-Verehrung im 8. Jahrhundert und verbreitete sich dann in Süd- und Mitteleuropa. Schon Friesen-Missionar Liudger baute der ÜberlieferungnachdieerstedeutscheNikolauskapelle im münsterländischen Billerbeck. Im April 1087 wurden Ni-kolaus‘ Gebeine von Abenteurern aus Bari, die auf drei Schiffen anreisten, aus

Als ehemals Hauptberufliche des Ca-ritsverbandes sind mir noch die oft konkurrierenden Verhaltensweisen und Diskussionen in Erinnerung. Es hat-te manchmal den Anschein, als solle die caritative Arbeit entsprechend der Organisationsform verschiedene Be-wertungen erhalten. Glücklicherwei-se gelang es dann doch, die Anliegen der gemeindlichen Caritas und die des Wohlfahrtsverbandes in Einklang zu bringen. Der Caritasverband ist nun mal ein sehr großes Unternehmen der Katholischen Kirche mit zahlreichen

Gelebte Nächstenliebevon Hildegard Schweitzer

Aufgabenstellungen, die zunehmend komplizierter zu gestalten sind. Viele seiner Beschäftigten sind jedoch auch Mitglieder der Gemeinden und erfüllen dort zusammen mit anderen Ehren-amtlichen einen caritativen Dienst. Vor vielen Jahren hieß das Jahresthema des Deutschen Caritasverbandes: „Schöne Worte sind zu wenig“. Es kann ein Vor-trag, eine Predigt, der richtige Satz zur richtigen Zeit wohltuend und erbauend sein, dennoch bleibt ohne Caritas – die tätige Nächstenliebe – die Kirche un-vollständig. Prof. Alfons Deissler aus

Freiburg betonte in einem Vortrag sehr eindrücklich: Der Weg zu Gott geht immer über die ausgestreckten Arme!

Die Werke der Barmherzigkeit werden in der Gemeinde den Möglichkeiten entsprechend geübt. Gruppen mit oft schon langjährig Tätigen organisieren und leisten ihre Dienste an und bei den Menschen. Neben den vielen organisa-torischen Aufgaben für den gelingen-den Ablauf von Veranstaltungen und Angeboten sind da die treuen Helfer, die in der Bücherei ihren Dienst tun oder diejenigen, die die Begleitung der Kinder unterstützen.

Der Dienst in der Kleiderkammer ist nicht immer leicht. „Nackte bekleiden“ – ist zwar nicht wörtlich zu nehmen, doch viele Arme benötigen diese Hil-fe, ihre Kleidung zu ergänzen und zu ersetzen, – dort dann verschmutzte

16 Kirchenpatrone Gelebte Nächstenliebe 17

dem Marmorgrab unter dem Fußboden der Kirche in Myra entwendet und in ihre Heimatstadt entführt. Dort errich-tete man auf den Trümmern des byzan-tinischen Gouverneurspalastes die mo-numentale Basilika S. Nicola, die Papst Urban II. 1098 weihte.

Die Verehrung des Heiligen Nikolaus auf deutschem Boden wurde im 10. Jahrhundert besonders durch Kaiserin Theophanu, der griechischen Ehefrau des Kaisers Otto II., gefördert. Schon damals entstand der Brauch, dass Ni-kolaus die Kinder beschenkt. Grund-lage hierfür war der Brauch des „Bi-schofsspieles” in Klosterschulen, wo ein Schüler für einen Tag – zuerst am

Tag der „Unschuldigen Kindlein”, dann am Nikolaustag – als „Bischof” fungie-ren durfte.

Auch in Wolbeck gibt es seit einigen Jahren die Tradition des „Kinder-Niko-laus“, der am Nikolaustag auf einem Esel durch den Ort reitet.

Der Reformator Martin Luther lehnte die Nikolaus-Verehrung ab. So konse-quent, wie Luther den Nikolausbrauch am 6. Dezember bekämpfte, versuchte er, das Beschenken durch das Christ-kind am 25. Dezember zu beleben, seitdem wurde die Bescherung in vie-len – auch in katholischen – Ländern auf Weihnachten verlegt.

Page 18: Katholisch in Südost

Wäsche und Lumpen vorzufinden, istnicht nur für die Mitarbeiter ärgerlich und arbeitsaufwändig, solches Handeln demonstriert auch Gleichgültigkeit und Entwürdigung. Besondere Hilfen sind gefragt, wenn Gemeindemitglieder in ihren körper-lichen Fähigkeiten zunehmend einge-schränkt sind und nicht mehr mobil sind. Schnell gerät der unbewegliche Mensch in die Einsamkeit, er fühlt sich ausgegrenzt. Die Kranken zu besuchen ist seit langer Zeit eine Aufgabe der Ge-meinde. Neben diesem urchristlichen Dienst stellt die Begleitung Kranker ei-nen wesentlichen Beitrag im Gesund-heitswesen dar. Der Besuch bei einem erkrankten Menschen erfordert die Fä-higkeit, sich zurücknehmen zu können,

zu spüren, ob nur das „Dasein“ gefragt ist, aktiv zuzuhören, wenn der Kranke sich mitteilen will. Es kann durchaus sein, dass keine Antwort gewünscht ist oder auch nicht möglich ist.Besondere Anforderung stellt der Um-gang mit Aggression dar, manchmal er-folgt auch eine schroffe Ablehnung des Besuchers, diese Verhaltensweisen sind nicht unbedingt davon abhängig, ob sich der Besuchsdienst und der Kranke aus der Gemeinde kennen. Die Persön-lichkeiten, Lebens- und Krankheitsum-stände sind vielfältig und erfordern von den Mitgliedern des Besuchdienstes, sich stets neu ganz bewusst auf den Menschen einzulassen. Es ist eine gro-ße und oft schöne Aufgabe, denn dieser Dienst ist nicht einseitig auf das Geben

KrankenhausbesuchsdienstSt. BernhardBüro St. Bernhard Tel. 0251 619888

Stadtteilinitiative „Von Mensch zu Mensch“Armin BerninghausPetra Eggemann-OmolajaMarianne SchmidtTel. 0172 2002046

Sozialkreis St. AgathaJochen BrückTel. 02506 7365

CaritasbüroIm Pfarrheim St. Nikolaus, Herrenstraße 17Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat von 15.30 – 17.00 Uhr

KrankenhausbesuchsdienstSt. NikolausBüro St. NikolausTel. 02506 810110

Ökumenisches Netz kleiner HilfenAnnegret RichterTel. 02506 1315

Soziale Beratungsstelledes CaritasverbandesBonnenkamp 73Margret Bollrath, Tel. 0251 625837montags: 14.00 – 16.30 Uhrfreitags: 10.00 – 12.00 UhrThomas BorgsTel. 0251 8999734montags: 10.00 – 12.00 UhrAlfred DickhoffTel. 0251 8998660mittwochs: 14.00 – 16.30 Uhr

beschränkt, – der Besucher erfährt Ver-trauen, Freude darüber, endlich jemand zum Reden zu haben, manchmal ist es auch nur der Stoßseufzer der Erleich-terung oder auch das „Miteinander- lachen-können“. Bei manchen Besu-chen, insbesondere, wenn die Aussicht auf Genesung nicht gegeben ist und der Kranke jüngeren Alters ist, wird ne-ben dem Mitgefühl Hochachtung und Wertschätzung ausgelöst angesichts der Würde und Reife, mit der der Be-troffene dieser Situation begegnet.Die konkrete, praktische Auseinander-setzung mit Krankheit, Sterben und Trauer gibt den Menschen, die sich darauf einlassen viele Chancen, Leben zu lernen, gesundes Leben schätzen zu lernen.

18 Gelebte Nächstenliebe Gelebte Nächstenliebe 19

Caritasausschuss St. IdaFrau Maria Reuter, Tel. 0251 615298

Krankenhausbesuchsdienst St. IdaBüro St. Ida, Tel. 0251 61071

Kleiderkammer SüdostAm Hohen Ufer 111aTel. 0251 1355560Kleiderannahme: montags von 15.00 Uhr bis 17.30 UhrKleiderausgabe: mittwochs 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr

Freundeskreis Haus GremmendorfFrau Marianne CherounyTel. 0251 61384

Pfarrcaritas St. BernhardBüro St. Bernhard Tel. 0251 619888

KrankenhausbesuchsdienstSt. BernhardBüro St. Bernhard Tel. 0251 619888

Stadtteilinitiative „Von Mensch zu Mensch“Armin BerninghausPetra Eggemann-OmolajaMarianne SchmidtTel. 0172 2002046

Sozialkreis St. AgathaJochen BrückTel. 02506 7365

CaritasbüroIm Pfarrheim St. Nikolaus, Herrenstraße 17Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat von 15.30 – 17.00 Uhr

KrankenhausbesuchsdienstSt. NikolausBüro St. NikolausTel. 02506 810110

Ökumenisches Netz kleiner HilfenAnnegret RichterTel. 02506 1315

Soziale Beratungsstelledes CaritasverbandesBonnenkamp 73Margret Bollrath, Tel. 0251 625837montags: 14.00 – 16.30 Uhrfreitags: 10.00 – 12.00 UhrThomas BorgsTel. 0251 8999734montags: 10.00 – 12.00 UhrAlfred DickhoffTel. 0251 8998660mittwochs: 14.00 – 16.30 Uhr

Caritasausschuss St. IdaFrau Maria Reuter, Tel. 0251 615298

Krankenhausbesuchsdienst St. IdaBüro St. Ida, Tel. 0251 61071

Kleiderkammer SüdostAm Hohen Ufer 111aTel. 0251 1355560Kleiderannahme: montags von 15.00 Uhr bis 17.30 UhrKleiderausgabe: mittwochs 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr

Freundeskreis Haus GremmendorfFrau Marianne CherounyTel. 0251 61384

Pfarrcaritas St. BernhardBüro St. Bernhard Tel. 0251 619888

Info: Caritas

Page 19: Katholisch in Südost

daran? Was gibt Ihnen den Anreiz, wei-ter zu machen?

Ich bin von Anfang an (seit Januar 2000) im Team. Der Anreiz für mich ist, die vielen Stammkunden und auch neuen Kunden zu ihrer Zufriedenheit bedienen zu können. Einmal monatlich werden aussortierte Textilien für Kinder und Erwachsene durch den Malteser Hilfsdienst an Hilfsbedürftige nach Kaliningrad (Königsberg) transportiert. Das ist eine besondere Herzensangele-genheit von mir.

Wie viele Ehrenamtliche engagieren sich zurzeit regelmäßig? Müssen Sie – wie auch in anderen Bereichen des ge-sellschaftlichen und kirchlichen Lebens – einen Rücklauf an Ehrenamtlichen feststellen?

Wir haben im Moment ein Team von etwa 20 Ehrenamtlichen. Zwei Ehren-amtliche sind in der letzten Zeit ausge-schieden.

Im Bereich Gremmendorf/Angelmod-de scheint es auf den ersten Blick kein hohes Maß an sozial Bedürftigen zu

Die Kleiderkammer SüdostAm Hohen Ufer 111a wird seit Jahren Caritas gelebt!

von Karin Plas

geben. Können Sie das im Zusammen-hang mit Ihrer Tätigkeit in der Kleider-kammer bestätigen?

Die Mehrzahl unserer Kunden sind bedürftig. Grundsätzlich kann jede/je-der die Kleiderkammer besuchen. Der Hauptkundenstamm wohnt auf dem Gebiet der sechs angeschlossenen Kir-chengemeinden.

Mit welchen Schwierigkeiten werden Sie bei Ihrer Tätigkeit konfrontiert?

Leider werden immer noch „herrenlo-se“ Kleidersäcke bei jedem Wetter vor der Tür abgelegt.

Was erhoffen Sie sich für die Zukunft, wenn Sie an die Kleiderkammer den-ken?

Das Team freut sich über das Interesse der Kirchengemeinden, die hoffentlich auch noch weitere Ehrenamtliche mo-bilisieren können.

18 Gelebte Nächstenliebe Gelebte Nächstenliebe 19

Seit etwa 11 Jahren befindet sich dieKleiderkammer an ihrem jetzigen Standort Am Hohen Ufer 111a. Ehren-amtliche aus den vier katholischen und zwei evangelischen Gemeinden in Münster-Südost sorgen für einen rei-bungslosen Ablauf.

Montags in der Zeit von 15.00 bis 17.30 Uhr können gut erhaltene Kleidung für Erwachsene und Kinder, Bettwäsche und Schuhe abgegeben werden. Mitt-wochs in der Zeit von 15.00 bis 17.30 Uhr findet die Kleiderausgabe gegeneinen geringen Kostenbeitrag statt. Der Erlös der Kleiderkammer Südost kommt den sechs beteiligten Kirchen-gemeinden zu und kann nach eigener Entscheidung für soziale Zwecke ver-wandt werden.

Frau Echterhölter (Mitarbeiterin in der Kleiderkammer) beantwortet einige Fragen:

Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich in der Kleiderkammer tätig? Die Tätig-keit ist sicherlich nicht immer leicht und angenehm. Was ist für Sie das Positive

Page 20: Katholisch in Südost

Im Mai 1986 wurde das neue Pfarrheim St. Ida eingeweiht. Die erste Gruppe, die dieses Haus am Tag nach der Eröff-nung bezogen hat, war der Kreuzbund, eine bis dahin in St. Ida noch nicht be-stehende Gruppe für Menschen, die alkoholkrank sind und die sich nach einer Kur gegenseitig stützen und hel-fen. Dieser Gruppe bin ich von Anfang an mit hoher Achtung begegnet. Diese Achtung wuchs noch, als wenig später Kaplan Fritz Stöcker zu uns kam, der selbst alkoholkrank war und beispiel-haft mit dieser Krankheit umging.

Seit meinem Weggang von St. Ida bin ich vom Bischof beauftragt, mich um Priester in unserer Diözese zu küm-mern, die ein Alkoholproblem haben. Meine Augen wurden noch einmal neu geschärft. Gerade die Selbsthilfegrup-pen haben eine besondere Bedeutung für Menschen, die alkoholkrank sind. Diese Krankheit ist nicht wirklich zu heilen, Menschen, die an ihr leiden,

müssen lernen, mit ihr zu leben. Und da ist der Kreuzbund, wie auch andere Selbsthilfegruppen, unverzichtbar.

In den Gemeinden geben diese Grup-pen ein hervorragendes Beispiel, sie arbeiten sehr selbstständig und geben vielen Menschen Halt und Orientie-

rung. Zahlen, die aus der Erfahrung er-wachsen sind, mögen das belegen: 80 Prozent der behandelten Suchtkranken, die über längere Zeit in einer Selbsthil-fegruppe mitmachen, bleiben abstinent und sozial gefestigt. Von den Patienten,

Der gemeinsame Weg aus der SuchtWie der Kreuzbund in St. Ida Selbsthilfe bei Alkoholabhängigkeit bietetvon Pfarrer em. Ewald Spieker

Das macht St. Agatha für mich aus . . .

In der Kirche gibt es viele Kinderbücher, es werden schöne Lieder gesungen, ichfindedieMusikinderMesseschön.

die sich keiner Gruppe anschließen, werden 80 Prozent rückfällig.

Da ca. 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung in unserem Land ein Alkoholproblem haben, ist dieses Thema kein Randpro-blem. Alle Gemeinden sind dringend eingeladen, diesen Menschen beson-

dere Beachtung zu schenken. In allen Pfarrzentren sollten solchen Gruppen Tür und Tor offen stehen.

Alkoholismus – und das muss immer wieder gesagt werden – ist in der Re-gel keine Frage nach moralischem oder sittlichem Verhalten. Die Alkoholkrank-heit stellt sich in der Regel schleichend ein. Dabei ist nicht die Menge Alkohol, die jemand trinkt, entscheidend dafür, ob er oder sie alkoholabhängig wird. Dafür sind andere Faktoren ausschlag-gebend. Ohne eine stützende Gruppe wird es allerdings auf Dauer kein erfüll-tes Leben mit dieser Krankheit geben.

20 Gelebte Nächstenliebe Glauben erleben 21

AA-Gruppe Ort: Pfarrzentrum St. Bernhard / Raum IIIAnsprechpartner: Renate: Tel. 02501 96 40 446Termin: 1. Montag im Monat offener Treff um 19.30 Uhr

Kreuzbund Ort: Haus der Begegnung / St. IdaAnsprechpartner: Willi Harbrock, Tel. 0251 617629Termin: jeden Dienstag um 19.45 Uhr

Info: AA-Gruppe • Kreuzbund

Page 21: Katholisch in Südost

Zuerst wirft das Feuer von draußen sei-nenflackerndenScheinindendunklenKirchraum, später dann dröhnt der Ge-sang durch die Kirchenmauern: Es ist Osternacht. Jedes Jahr ist diese Nacht, in der die Osterkerze den Raum erhellt, in der das Gloria mit allem, was läuten kann, geschmettert wird, in der Aufer-stehung gefeiert wird, eine der reichs-ten Liturgien, die in den vier katholi-schen Kirchen in Münsters Südosten gefeiert wird: reich an Symbolen, reich an Abwechslung, reich an Gesängen, reich an Länge. Die Osternacht ist, wenn man so will, „Primetime“ für je-den Christen.Liturgie – das bedeutet, wörtlich aus dem Griechischen übersetzt, „öffent-licher Dienst“. Was nach Amtsstube klingt, ist jedoch viel mehr: ein Fest der Zeichen, Lieder und Gebete – Got-tesdienst. In den zum Teil uralten Zei-chenhandlungen geschieht etwas, das wir Christen „heilig“ nennen: Wir fei-ern die Gegenwart Gottes – in der Ge-meinschaft, in den Worten der Heiligen Schrift, in der Wandlung von Brot und Wein. Und das schon seit mehreren Generationen: In der St.-Agatha-Kirche feiern Christen seit mehr als 800 Jahren Gottesdienst – immer auch in gewan-delter Form. Und so wandlungsfähig das Gesicht der Gottesdienste über die Zeiten ist, so vielfältig ist die liturgische Landschaft in den vier Kirchen in Müns-ters Südosten heute. Dabei schaffen Kirchraum und Gottesdienstgemeinde

immer neu eine je eigene wie unnach-ahmliche Mischung.So lädt täglich das Glockengeläut der Kirchen zu Gottesdiensten nach St. Agatha, St. Bernhard, St. Ida und St. Ni-kolaus. Und nicht nur dort – auch an Orten wie dem Achatiushaus in Wol-beck oder dem Kardinal-von-Galen-Stift in Angelmodde wird regelmäßig die Messe gefeiert. Dabei haben viele Gottesdienste einen besonderen Cha-rakter: Es gibt Familienmessen, Mini- und Krabbelgottesdienste, Messen mit Chorgesängen, Konzertmessen, zum Teil mit hochkarätigen Gast-Musikern, Jugendmessen und Frauenmessen.Aber der Reichtum der Liturgien be-schränkt sich nicht nur auf die Messen. Es gibt zahlreiche For-men des Gottesdiens-tes, die an den vier Kirchorten gepflegtwerden. Das fängt mit den jährlich wieder-kommenden Maian-dachten an, geht über die Prozessionen, an denen der Gottesdienst förmlich mit den Füßen auf der Straße gehalten wird, bis zu den ge-prägten Gebetszeiten. So werden in St. Aga-tha die Komplet, das Nachtgebet der Kirche und in St. Ida die Lau-des und die Vesper, das

Glauben erlebenMehr als nur „öffentlicher Dienst“

von Klaus Nelißen

20 Gelebte Nächstenliebe Glauben erleben 21

Früh- und Abendgebet der Kirche, ge-betet. Auch gibt es ökumenische Got-tesdienste – so z. B. das Taizé-Gebet in der Friedenskirche und auch regelmä-ßige Rosenkranzgebete.Zu den Hochfesten laden die Kirchen mit besonderen Liturgien ein. Da wird auch mal der Platz knapp. An einem Fest wie Weihnachten gibt es gleich mehrere Gottesdienste: anregende Feiern für die ganz Kleinen und stim-mungsvolle Andachten für Erwachsene. Und besonders in den geprägten Zeiten wieAdventoder inderFastenzeitfin-den an allen Orten Gottesdienste statt, die dem Charakter dieser Zeiten ange-messen sind. Die liturgische Landschaft in Münsters Südosten ist reich und viel-fältig und will dabei immer einladend sein: und in diesem Sinne sind diese Li-turgien dann doch auch immer wieder bewusst „öffentlicher Dienst“!

Page 22: Katholisch in Südost

Die aktuellen Gottesdienstzeiten findenSieinderwöchentlichenAusgabe von „Kirche und Leben“, in den jeweiligen Publikanden in den Kirchen und unter www.st-nikolaus-muenster.de

Info: Gottesdienstzeiten

Vor gut einem Jahr trafen sich drei Müt-ter und ein Vater um den vor Jahren ein-geschlafenen Kleinkindergottesdienst wieder mit neuem Leben zu füllen. Jetzt, ein Jahr später, sind wir froh, dass sich diese Form der Liturgie wieder zu einer lebendigen Glaubensvermittlung entwickelt hat, die auf große Resonanz stößt. Der Kleinkindergottesdienst richtet sich dabei an Kinder zwischen 0 und 6 Jahren mit ihren Eltern. Wir haben damals schon versucht, einen gemeindeübergreifenden Rahmen zu spannen.SofindendieseGottesdiens-te am ersten Sonntag im Monat immer abwechselnd in den Gemeinden St. Agatha und St. Bernhard statt.Wir singen und beten mit den Kindern, sind aber auch schon im Gottesdienst

Liturgie für Kindervon Thomas Hermes

in einer Karnevalspolonaise durch die Räume marschiert, dem Wachsen und Blühen auf den Grund gegangen oder haben uns mit unseren Füßen und deren Gespür beschäftigt. Nach dem Gottesdienst gibt es für alle Kinder und Eltern Kaffee und Apfelschorle im Pfarrheim oder bei gutem Wetter auch davor.Wir freuen uns immer über weitere Vä-

22 Glauben erleben Glauben erleben 23

ter und Mütter aus den Gemeinden zur Vergrößerung unseres noch sehr klei-nen Vorbereitungsteams. Da der Ablauf sich wiederholt, ist die Vorbereitung an einem Abend zu schaffen. Der Spaß kommt dabei nie zu kurz. Bei Interes-se kommt doch einfach zum nächsten Gottesdienst und sprecht uns an.

Das macht St. Agatha für mich aus . . .

kleine, lebendige Gemeinde...offen für alle und für alles

Page 23: Katholisch in Südost

22 Glauben erleben Glauben erleben 23

Wir sind „Wiederholungstäter“, wie bei dem Einen oder Anderen ist es uns zum festen Bestandteil eines Jahres ge-worden, ein Wochenende oder eine ganze Woche mit Bibel und Rucksack zu wandern. Begonnen hat es bei uns mit der Suche nach christlicher Gemeinschaft, nach Austausch mit Gleichgesinnten und nach Antworten auf Fragen wie z. B.: „Was glaube ich eigentlich?“.

Das Angebot von St. Nikolaus, dies al-les mit unserer Wanderleidenschaft zu verbinden, kam für uns genau richtig. Seit 2003 wandern wir mit. Die Gruppe besteht aus max. 30 Teil-nehmern, übernachtet wird in Jugend-herbergen. Wir wandern 20 bis 25 km am Tag und gehen abends in nahe gelegene Restaurants zum Essen. Ein hauptamtlicher Seelsorger begleitet die Gruppe inhaltlich und stellt die Wan-

derung unter ein Thema. Ehrenamtliche übernehmen die weitere Organisation. Für manche ist es zum festen Ritual ge-worden, aber es tauchen auch immer wieder neue Gesichter auf. Jeder ist willkommen. Die Menschen, die zu-sammen kommen, haben ein gemein-sames Anliegen. Sie sind auf der Suche nach christlicher Weggemeinschaft und nach Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. Wir starten morgens mit einem Impuls. Das kann ein Gebet oder ein Psalm sein, der einen Bezug zum Leitthema hat. Wir haben auch schon Locke-rungsübungen gemacht und sind mit herzlichem Lachen in den Tag gestartet. Gut gelaunt, mit einem Lied auf den

Mit Bibel und RucksackIch will, dass Einer mit mir geht

von Beate Schmedding

Fronleichnamsprozession – eine Möglichkeit im Glauben an Gott unterwegs zu sein

Für mich und unsere Familie ist St.Bernhard in 40 Jahren ein Zuhause geworden.

Das macht St. Bernhard für mich aus . . .

Page 24: Katholisch in Südost

Herr Reimann, was bedeutet es für Sie, mit jungen Menschen ihren Glauben zu feiern?

Für mich bedeutet das zunächst einmal eine Unterbrechung des Alltags, eine Auszeit, inder ichRuhefindenkann.Vielleicht auch ein Moment, in dem ich Antworten bekomme, manchmal gehe ich aber auch mit mehr Fragen zum Leben nach Hause, als ich vor-

her hatte. Jugendliturgie bedeutet aber auch Spaß und vielleicht auch mal Ac-tion. Wenn ich durch einen Seilgarten in der Kirche klettere und meine eige-nen Grenzen erfahre hilft mir das, um mir bewusst zu machen, was mich im Leben und im Glauben trägt. Solche Aktionen, wie sie zum Beispiel oft in derEffata-Kirchestattfinden,sindmehrals nur ein Event. Sie eröffnen einen neuen Blick auf mein Leben und auf

„Touch and go“Pastoralreferent Sebastian Reimann über Liturgie mit jungen Menschen

Lippen oder dem Impuls im Kopf gehen wir die ersten Schritte und sind schnell weit weg von den Dingen, die wir hin-ter uns lassen möchten. Wir kommen in Bewegung, körperlich und geistig. Es werden immer wieder Pausen ge-macht, nicht nur zum Vespern. Die eine oder andere auch, um gemeinsam zu singen oder ausgesuchte Textstellen der Bibel zu lesen. Wir beschäftigen uns mit der Bedeutung für das Heute und für uns. Es tut gut, ins Gespräch zu kommen. Wenn wir dann aber einmal am Tag eine Etappe schweigend gehen, ist das immer wieder ein Höhepunkt des Miteinanders. Dann können wir uns ganz einlassen auf den, der mit uns geht und uns kompromisslos seine Lie-be schenkt. „So spricht Gott sein ,JA‘, so stirbt unser ,Nein‘“. Wenn wir abends dann in der Jugend-herberge ankommen, herrscht nach Zimmerverteilung, Betten beziehen und Duschen turbulente Fröhlichkeit. Interessanterweise auffälliger auf den „Frauenzimmern“. Aus den „Männer-zimmern“ hört man eher ein leises Schnarchen, bis wir uns alle zum Essen wiedersehen.Witze und kleine Anekdoten oder der eine oder andere „Muntermacher“ tragen dann dazu bei, dass auch die Abende kurzweilig sind und wir man-ches Mal vor Lachen kaum in den Schlaffinden.Diese Kombination von körperlicher Anstrengung, geistigem Anspruch, geistlichen Impulsen und fröhlichem Beisammensein, hat mir immer wieder Mut für meinen Glauben gegeben. Ich freue mich schon jetzt darauf, beim nächsten „Wandern mit Bibel und Rucksack“ ein Stück mit Dir/Ihnen zu gehen.

Im Interview berichtet Sebastian Reimann, der bis zum Sommer 2008 auf der Jugendburg Gemen tätig war, über seine Erfahrung mit Jugendlichen Gottesdienst zu feiern und was dieses für unsere Gemeinden bedeuten kann.

24 Glauben erleben Glauben erleben 25

Info: Glauben erleben

Gemeinsame SchriftlesungAlle vierzehn Tage am Freitag um 20.00 Uhr im Pfarrheim St. NikolausUrsula VetterTel. 02506 2345

Arbeitskreis [glauben leben]Sigrid KantnerTel. 02506 7542

Meditativer MorgenimpulsJeden 3. Dienstag im Monat um 9.00 Uhr im Haus der Begegnung / St. IdaMechthild LattekampTel. 0251 9619671

Bibelkreis St. AgathaHelmi StapperTel. 02506 7338

Philosophischer Gesprächskreis St. IdaJeden Montag um 19.30 Uhr im Pfarrheim Adelheid HonerlageTel. 0251 615144

Bibelkreise St. NikolausBibel teilen – Glauben teilen – Leben teilenJeden ersten Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr im Pfarrheim St. NikolausDr. Johannes HasenkampTel. 02506 7447

Page 25: Katholisch in Südost

das, was mich im Innersten berührt. Dieses in der Begegnung mit anderen jungen Menschen zu vermitteln, ist aus meiner Sicht eine spannende und lohnende Herausforderung für die Ge-meindearbeit.

Sie nennen gerade die „Jugendkirche Effata“. Ist es bei diesem Angebot in der Stadt überhaupt nötig, in der Ge-meinde eigene Jugendangebote anzu-bieten?

Natürlich bietet die Jugendkirche An-gebote, die wir so nicht nachmachen können, da uns dafür die Ressourcen fehlen.Die Jugendkirche ist Profi aufihrem Gebiet und eine sinnvolle Er-gänzung unserer Ange-bote in der Gemeinde. Jedoch denke ich, ist es weiterhin wichtig, jun-gen Menschen auch hier vor Ort etwas zu bieten. Dabei können wir eini-ges von der Jugendkirche lernen. „Effata!“ das heißt „öffne dich!“ Jugend und Kirche, das bedeutet auch immer wieder Offenheit für neue Ideen, für un-konventionelle Wege und für Veränderungen.

Diese Offenheit fängt für mich bei den Fragen und Themen der Jugendlichen an. In vielen Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern auf der Jugendburg Gemen habe ich gemerkt, dass viele auf der Suche nach Ant-worten auf Lebensfragen, nach einem Sinn im Leben sind. Leider erfahren sie jedoch oft, dass die Kirche nicht ihre Sprache spricht, nicht ihre Prob-leme kennt. Würden Sie zu einem Arzt

gehen, der Ihnen erklärt, wie Ihr Herz funktioniert, obwohl Sie ihm eigent-lich von Ihren Knieproblemen erzählt haben? Leider ist das oft die Erfahrung junger Menschen in unseren Gottes-diensten.

Was braucht es dann aus Ihrer Sicht, um junge Menschen im Gottesdienst zu begeistern?

Mir fällt es leichter zu sagen, was es nicht braucht. Jedenfalls kommen wir mit leeren Floskeln, überladenen For-meln und einer lebensfremden Theolo-gie nicht weiter. Was bedeutet es in der Messe, wenn der Priester sagt „lasset uns beten!“? Das ist keine Regiean-

weisung zum Aufstehen. Jugendliche sind sehr sensibel für Sprache, Ästhe-tik und Authentizität. Wenn wir selber nicht mehr unseren Glauben, sondern nur noch unsere Tradition feiern, dann merken sie dieses schnell. Aus meiner Erfahrung ist es notwendig, dass Inhalt und Ausdrucksform zueinander passen,

24 Glauben erleben Glauben erleben 25

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sodass deutlich wird, dass das, was wir im Gottesdienst tun, uns im Innersten berührt. Manchmal reicht dafür ein Lied, ein Gedanke, ein persönliches Gebet.

Ein Lied, ein Gedanke, ein Gebet – ist das nicht ein bisschen wenig für einen Gottesdienst?

Bei einem Gottesdienst sollten wir nicht immer gleich an die Sonntags-messe denken. Manchmal sind es kur-ze Momente, die wirken, die mir Kraft geben und bei denen ich Gott begeg-nen kann. Ein Morgenimpuls in der Fastenzeit, eine kurze Besinnung in der Firmvorbereitung, ein Text, der mich

nachdenklich macht auf dem Kurswochenende, manchmal nur 10 Minu-ten, einfach „kurz und gut,“ einfach „touch and go“.

Ein Lied kann eine Men-ge auslösen. Und damit sind wir schon an einem heiklen Punkt angelangt. Orgel und Gesang am frühen Morgen sind si-cherlich eine Herausfor-derung, auch für mich. Aufmeinem iPod findetso was nur selten Platz und auch im Radio habe ich andere Sender-Vorlie-ben. Das hat auch Kon-

sequenzen für die Liturgie. Viele Lieder aus der Pop-Musik bringen Glaubens- und Lebensfragen zum Ausdruck. „Ge-boren um zu leben“ von Unheilig an Allerheiligen? Aus meiner Sicht macht das Sinn, das spricht mich an und lässt mich neu auf mein Leben, auf meine Beziehung zu Gott schauen.

Page 26: Katholisch in Südost

Ein lebendiges ökumenisches Miteinander prägt das Kirchenleben in Münsters Südosten. Katholische und evangelische Christen treffen sich in gemeinsamen Arbeitskreisen, feiern gemeinsam Feste und arbeiten zusammen an den Heraus-forderungen für die Kirchen im Stadtteil. Im Interview berichten die beiden evan-gelischen Pfarrer in Münster-Südost, Pfarrerin Helga Wemhöner aus Wolbeck und Pfarrer Hartmut Hawerkamp aus Gremmendorf, über den Stand der Ökumene, über den Beginn der ökumenischen Beziehungen und über die Herausforderun-gen für die Zukunft.

Pfarrerin Wemhöner, können Sie sich noch an Ihre erste ökumenische Begeg-nung in Wolbeck erinnern?

Helga Wemhöner: Bei meiner Ein-führung in die Pfarrstelle in Wolbeck überbrachten der damalige Pfarrer Siegfried Kleymann und die damalige

Gemeinsam das christliche Leben stärkenPfarrerin Wemhöner und Pfarrer Hawerkamp über die Ökumene in Münsters Südosten im Gespräch mit Klaus Nelißen

26 Ökumene vor Ort Ökumene vor Ort 27

mich gerne an seinen bewegenden Se-gensspruch. Das war schon eindrück-lich: Er betonte die Ökumene und das soziale Engagement für die, die am Randstehen.DaszeigteProfilundwarein schöner Türöffner.

Pfarrer Hawerkamp, wie ist die Öku-mene vor Ort in Gremmendorf und An-gelmodde aufgestellt?

Hawerkamp: Es gibt hier tragende Strukturen, wie den ökumenischen Ar-beitskreis und zugleich zählen die per-sönlichen Beziehungen. Diese zählen zwar nicht allein, aber wenn man auf die Intensivpunkte der ökumenischen Zusammenarbeit schaut, dann hat das immer mit guten Beziehungen zwi-schen Personen zu tun.

Wie arbeitet dieser Ökumene-Kreis?

Hawerkamp: Neben den Hauptamtli-chen arbeiten im Arbeitskreis Gesandte der evangelischen Gemeinde und der drei katholischen Gemeinden. Darüber hinaus sind immer wieder auch Inter-essierte dabei – das ist über Jahrzehnte gewachsen. Wir sind eigentlich immer rund 20 Leute, wenn wir uns viermal im Jahr zusammenfinden. Eine Be-sonderheit ist die ökumenische Klau-surtagung. Einmal pro Jahr treffen wir uns zu einer thematischen Reflexion,früherauchoftmitÜbernachtung.Icherinnere mich gut an die Tagungen zum Thema Eucharistie/Abendmahl oder zur Taufe. Dabei spielt die theoretische Orientierung eine ebenso große Rolle wie der persönliche Erfahrungsaus-tausch. Es geht auch um den Austausch von Haupt- und Ehrenamtlichen. Schön sind immer die liturgischen Elemente – die Agapefeier gehört fest zu den Klau-surtagungen.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ulrike Pölling einen Gruß der katholischen Schwestergemeinde. Mit viel Phantasie und Humor waren das Geschenk und die Grußworte unter dem Leitmotiv des Olivenbaums zusammengestellt:

Ein Olivenbäumchen, Olivenöl, Oli-ven-Körperbutter und Olivenseife fügten sich zu einem Sinnbild des herzlichen Willkom-mens zusammen.

Pfarrer Hawerkamp, Sie sind seit 2001 Pfar-rer der evangelischen Fr iedensgemeinde. Wie war Ihre erste Be-gegnung vor Ort?

Hartmut Hawerkamp: Die erste Begegnung war gleich intensiv und fand sofort bei meiner Einführung statt. Pfar-rer Klaus Wirth war dabei und ich erinnere

Page 27: Katholisch in Südost

Hawerkamp: Diese Erfahrungen habe ich natürlich nicht selber gemacht, son-dern davon ist mir viel erzählt worden: Nach dem Zweiten Weltkrieg muss es nicht selbstverständ-lich gewesen sein, mit Katholiken in Kontakt zu kommen. Wir sind hier eben im katholischen Müns-terland und damals gab es eine klare Unterscheidung zwi-schen den Konfessi-onen. Das lag wohl auch daran, dass die Gründungsmitglieder dieser Gemein-de zu über 90 Prozent Flüchtlinge aus dem Osten waren. Die Fremdheitsge-fühle der Zugezogenen spielten sicher-lich eine Rolle bei den anfangs eher distanzierten Konstellationen.

Und wie war es in Wolbeck?

Wemhöner: Auch in Wolbeck entstand eine evangelische Gemeinde erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Vorher waren die beiden preußischen Beamten – der Förster und der Polizist – sowie eine Magd im Hause Schwegmann evange-lisch, alle anderen waren katholisch.

Als die Flüchtlinge kamen, die größ-tenteils evangelisch waren, entstand die evangelische Gemeinde auch im Sinne einer Gemeinschaft derer, die eine ähnliche Geschichte hatten und die ihre Erlebnisse von Flucht und Ver-treibung sowie ihre Bemühungen um einen Neuanfang miteinander teilen konnten.Dass sie schon bald ihre Gottesdienste im „Schloss“ feiern durften, verdanken wir der letztlich schon ökumenisch zu nennenden Weite des damaligen Gra-fen von Merveldt, der als katholischer Hausherr des Drostenhofes die evange-

Was gibt es noch für ökumenische Aktivitäten?

Hawerkamp: Mindestens alle zwei Mo-nate treffen wir uns mit allen Haupt-amtlichen aus St. Bernhard, St. Agatha, St. Ida zum ökumenischen Arbeitsfrüh-stück. Aber die Ökumene-Bewegung ging hier in MS-Südost vor allem von den Ehrenamtlichen aus! Der AK Öku-mene war für das Wachsen der Ökume-ne entscheidend und wurde vor über 20 Jahren vor allem von Menschen ge-tragen, die in konfessionell gemischten Ehen lebten. Diese haben die Haupt-amtlichen zum Aufeinanderzugehen überzeugen können und sie tragen die-se Dynamik zum Teil bis heute!

Pfarrerin Wemhöner, in Wolbeck haben die beiden Gemeinden vor drei Jahren eine ökumenische Partnerschaftserklä-rung unterzeichnet. Wie kam es dazu und was besagt sie?

Wemhöner: Die Ökumenische Part-nerschaftserklärung verstehen wir als Selbstvergewisserung und Selbstver-pflichtung der beidenKirchengemein-den. Ein Vertrag ist für beide Seiten bin-dend. Er trägt auch bei Veränderungen von Strukturen und beim Wechsel von haupt- oder ehrenamtlichen Kräften.

Wie waren die Reaktionen des Bistums und des Kirchenkreises auf diese Erklä-rung?

Wemhöner: Das Bistum Münster und der Evangelische Kirchenkreis Münster haben den Abschluss der Ökumeni-schen Partnerschaftsvereinbarung be-grüßt. Wesentlich aber ist die Erarbei-tung und Umsetzung hier vor Ort.

Was wissen Sie, wie es früher war zwi-schen Evangelischen und Katholiken in Gremmendorf und Angelmodde?

St. Ida mit den vielen lebendigen Gruppen ist für mich eine Lebens- und Glaubensgemeinschaft.

Das macht St. Ida für mich aus . . .

26 Ökumene vor Ort Ökumene vor Ort 27

Page 28: Katholisch in Südost

lische Gemeinde in seinem Haus Got-tesdienste feiern ließ.

Von der großen Ökumene heißt es oft, es knirsche im Gebälk. Wie muss Öku-mene vor Ort stattfinden, damit sie sich in diese Negativstimmungen nicht rein-ziehen lässt?

Hawerkamp: Ich stamme aus Bielefeld und dort fand ich die Ökumene nicht interessant. Was ich dort erfuhr, möch-te ich „Pflicht-Ökumene“ nennen.Diese ist eher formell und das nicht-ausgesprochene Thema ist „Wir stö-ren uns nicht“. Aber hier in Südosten erfahre ich das anders. Hier kommen Menschen zusammen, die aneinander aufrichtig interessiert sind. Daraus ent-

springt ein enormer Mehrwert. Zum Beispiel die ökumenische Bibelwoche. Wir hatten hier 120 bis 150 Kinder und so viele Ehrenamtliche dabei – das hätte keine Gemeinde allein stemmen können. Was für eine Bereicherung! Ich erinnere mich auch an den ökume-nischen Kirchentag, den wir 2007 hier vor Ort machten, mit über 100 Veran-staltungen, in allen vier Gemeinden. Das ist eine ganz eigene Qualität von Ökumene: Sie lebt von den Begegnun-gen in der Unterschiedlichkeit. Diese kann zwar auch stören, aber sie berei-chert enorm. Das ist Beziehungsarbeit.

Wemhöner: Ja, das sehe ich ähnlich. Ökumene ist etwas, was man nicht nur mit dem Kopf gestalten und erfassen

kann. Es braucht das Erleben. In Wol-beck fängt das bei den Kleinen ganz selbstverständlich an: Sie feiern ihren Mini-Gottesdienst mal in der „großen“ und mal in der „kleinen“ Kirche und fühlen sich in beiden zu Hause.Bei den „Großen“ gibt es Menschen, die mal in der einen, mal in der anderen Kirche Gottesdienst feiern. Und neben weiteren sehr alltäglichen Begegnun-gen gibt es Ereignisse, die sehr selbst-verständlich ökumenisch gewürdigt werden, u. a. das jährliche Gedenken des Schicksals der Jüdinnen und Juden am 9. November, Schützenfeste und der Ziegenbocksmontag, wozu jeweils sehr selbstverständlich auch die Pfar-rerin als Repräsentantin der evangeli-

schen Gemeinde eingeladen wird, aber auch die Ak-tionen des „Öku-menischen Eine-Wel t -K re i se s“ , der wöchentliche Wolbecker Mit-

tagsTreff im Achatius-Haus, das Café am Sonntag im evangelischen Ge-meindehaus, oder die ökumenische Auferstehungsfeier auf dem Friedhof am Ostermorgen. Sie sehen – da tut sich viel in Wolbeck.

Pfingsten 2012 ist das Datum, an dem die vier katholischen Gemeinden im Südosten Münsters zur neuen Pfarrei „St. Nikolaus Münster“ zusammenge-

die vielen Aktivitäten mit anderen Familien.

Das macht St. Bernhard für mich aus . . .

28 Ökumene vor Ort Kinder und Familie 29

führt werden. Was sind Ihre Hoffnun-gen und Befürchtungen?Wemhöner: Ich hoffe, dass es gelingt, in der Region das Motto „global den-ken – lokal handeln“ auch für das öku-menische Miteinander zu beherzigen, auf dass es das Bewusstsein der größe-ren Einheit ebenso gibt wie das unkomplizierte, nachbarschaftliche Zusam-menleben direkt vor Ort – eben da, wo es gemeinsame Geschichte und Ge-schichten und den geteilten Alltag gibt. Ökumene lebt eben vom direkten Kon-takt und der konkreten Begegnung.

Hawerkamp: Meine Sorgen betreffen die Beziehungen unter den Hauptamt-lichen. Die spielen neben den intakten Strukturen eben eine besondere Rolle. Für den Mehrwert ist der Umgang un-tereinander sehr wichtig. Und Gott sei Dank spielen hier vor Ort subtile dog-matische Setzungen wie „Wer ist hier wirklich Kirche?“ keine Rolle. Öku-mene geschieht hier auf Augenhöhe. Daher sorge ich mich schon, ob dies auch künftig Bestand hat. Das liegt nicht nur an den Priestern, sondern auch an den Laien-Hauptamtlichen, die unsere Ökumene bereichern. Aber zugleich hege ich auch Hoffnungen: Nämlich, dass mit der Fusion die Re-gion Münster-Südost noch mehr in den Blick kommt. Wir leben hier gemein-sam in einer Region und gemeinsam das christliche Leben zu stärken, ist meine große Hoffnung.

Das macht St. Nikolaus für mich aus . . .

. . . wir stammen aus Münster-Innenstadt und wurden damals gleich in die Gemeinde aufgenommen. Es ist schön, wenn man so willkommen geheißen wird. Jetzt gehören wir dazu – seit über 32 Jahren.

Page 29: Katholisch in Südost

Blut ist ja bekanntlich dicker als Was-ser. Deshalb spielt die Familie in fast al-len Kulturen und Religionen und Zeit-altern eine wichtige Rolle. Das ist in unserer Zeit nicht anders. Die Familie ist der Ort, wo Menschen Geborgen-heit, Nähe und Unterstützung erfahren können. Aber auch Streit und Wut und Trauer. Die Kirche hat immer wieder betont, dass die Fami-lie die „Keimzelle des Glaubens“ ist. Hier wird Glaube weitergegeben (unthematisch, durch die Erfahrung von Lie-be und Vertrauen oder auch thematisch, durch gemeinsames Beten oder Ringen um Glaubens-überzeugungen). Eine Gemeinde, die Familien aus dem Blick verlöre, könnte ihrem Auftrag vermutlich nicht gerecht werden. Aber wer gehört eigent-lich zur Familie? In den Köpfen ist beim Stich-wort Familie zunächst das Ideal von Eltern mit ihren Kindern präsent. Die Wirklichkeit ist viel differenzierter: Alleiner-ziehende, Patchworkfa-milien und auch Men-schen ohne Kinder haben

ihre eigene Familiengeschichte, die sie prägt und bewegt. Familie ist nicht nur in der Kindheit oder beim Erziehen von Kindern ein wichtiges Thema. Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, wenn ElternaltwerdenundeventuellPflegebrauchen, wenn Familienangehörige

Famlienseelsorge in der Gemeindevon Pastoralreferent Richard Schu-Schätter

sterben - die Familienbande begleiten einen Menschen sein Leben lang. An vielen Lebensstationen können Menschen bei den verschiedenen An-geboten in der Gemeinde einen Ort finden,andem ihreganz individuelleFamiliensituation in den Blick gerät. Sakramentenkatechese und besondere liturgische Angebote zählen genauso dazu wie Einrichtungen (vom Kinder-garten bis zum Altenheim) und auch karitative Hilfsangebote und gemein-schaftsbildende Angebote und Grup-pen blenden das Thema Familie nicht aus. Wenn Sie im Folgenden einige exem-plarische Beispiele aus unseren Ge-meinden lesen, bei denen Familien be-sonders im Blick sind, so ist dies keine vollzählige Zusammenstellung. Auch in den anderen Themenbereichen die-ses Heftes können Sie entdecken, wo und wie Familien-Seelsorge in unseren Gemeinden geschieht.

28 Ökumene vor Ort Kinder und Familie 29

Ein Highlight in der Familien-pastoral ist die Feier der Erst-kommunion. Eingeladen sind in der Regel alle Kinder der dritten Jahrgangsstufe unserer Gemein-den. In Katechesestunden, ver-schiedenen Aktionsnachmittagen und durch die Mitfeier von Got-tesdiensten erleben die Kinder christliche Gemeinschaft und wer-den auf die Begegnung mit Jesus, dem Brot des Lebens, vorbereitet.Pastoralreferent Richard Schu-Schätter, Tel. 02506 8101112

Info: Erstkommunion

Page 30: Katholisch in Südost

In der Trägerschaft der Pfarrgemeinde St. Bernhard wurde unser Kindergarten 1972 eingeweiht. Immer wieder wur-den die Gruppenstrukturen, aber auch die Räumlichkeiten den veränderten Bedürfnissen angepasst. Heute sind wir eine integrative Kindertagesstätte, in der Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut und gefördert werden. Ein weiterer Ausbau unserer Einrich-tung zur Aufnahme von jüngeren Kin-dern ist geplant.Seit August 2008 sind wir ein zertifi-ziertes Familienzentrum. Neben der originären Kita-Arbeit, die durch unser

Team gewährleistet ist, werden durch externe Fachkräfte sowohl für die Kin-der als auch für die Eltern Unterstüt-zung, Beratung und Bildung in unserem

Das Familienzentrum St. Bernhard von Marion Aupers

30 Kinder und Familie Kinder und Familie 31

Haus angeboten. Unser pädagogisches Team besteht aus 12 Fachkräften und einer Praktikantin. Viele externe Kräfte unterstützen die Kinder und ihre Fami-lien (nicht nur aus unserer Einrichtung) einmal wöchentlich z. B. durch Sprach-förderung nach Delfin 4, Logopädieund Motopädie für die Kinder, einen Sprach- und Alphabetisierungskurs so-wie durch ein Sportangebot für Frauen, eine Babyspielgruppe (Sure Start) und eine Hebammensprechstunde. Durch diese Angebote werden Familien unter-stützende Hilfen gegeben.Seit Oktober 2008 arbeiten wir mit ei-nem Qualitätsmanagementsystem. Im Frühjahr 2011 bekamen wir durch die Bundesinitiative „Frühe Chancen“ die Möglichkeit, eine „Schwerpunkt-einrichtung Sprache & Integration“ zu werden, wodurch Kindern im frühen Lebensalter eine bessere Zukunft er-möglicht werden soll.

Familienzentrum St. BernhardClemens-August-Platz 8aTel. 0251 [email protected]

Es ist toll, in St. Bernhard für Gemeindemit-glieder und „Externe“ einen gemeinsamen Platz zu haben, um zu spielen, zu singen, zu basteln und natürlich auch zu klönen.

Das macht St. Bernhard für mich aus . . .

Page 31: Katholisch in Südost

30 Kinder und Familie Kinder und Familie 31

Die Kirchengemeinde St. Nikolaus er-öffnete 1995 in den Räumen der ehe-maligen Gartenbauschule Wolbeck• eineraltenVillamitgroßemGarten• die Tageseinrichtung für Kinder St.Nikolaus.In der zweigruppigen Einrichtung wer-den 50 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren betreut. Folgende wöchentliche Betreuungs-stundenkontingente bieten wir an: •35StundenalsBlocköffnungszeit

(inkl. Mittagessen)•35Stundenaufgeteiltaufvor-und

nachmittags•45StundenGanztagsbetreuungIm Rahmen des Kinderbildungsgeset-zes NRW arbeiten wir nach dem „Situ-ativen Ansatz“. Themen und Ereignisse, die für die Kinder von Bedeutung sind, werden aufgegriffen und in Form von Projekten vertieft. Als große Bereiche-rungempfindenwirdienachbarschaft-liche Nähe unserer Einrichtung zum Pflege-undSeniorenheimHausAcha-tius. Kinder und ältere Menschen besu-chen einander und bekommen Einblick in das Lebensgefühl der jeweils ande-ren Generation.Die Tageseinrichtung für Kinder St. Ni-kolaus versteht sich als lebendiger Teil der Kirchengemeinde. Kindgemäß ver-mitteln wir christliche Glaubensinhalte. Es ist uns wichtig, dass die Kinder den christlichen Glauben im menschlichen Miteinander erleben – sei es beim Fei-ern mit den Bewohnern des Senioren-

heims „Achatius-Haus“ von nebenan, oder beim Nikolausumzug durch die Gemeinde.Das vertrauensvolle Miteinander von Eltern, Trägervertretern, den Menschen

und Institutionen der Gemeinde sowie den pädagogischen Mitarbeiterinnen ist uns ein Grundanliegen ganz im Sin-ne des afrikanischen Sprichwortes: „Es braucht ein Dorf um ein Kind großzu-ziehen.“

Tageseinrichtung für Kinder St. NikolausMünsterstraße 24Tel. 02506 [email protected]

Wolbecks Villa KunterbuntIn der Alten Gartenbauschule ist der Kindergarten St. Nikolaus beheimatet

von Mechthild Lödding

Das macht St. Agatha für mich aus . . .

Gemeinsamer Gottesdienst in einer überschaubaren Gemeinde.

Page 32: Katholisch in Südost

Unsere Tageseinrichtung wird zurzeit von 98 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren besucht. Die Kinder wer-den in vier Gruppen von einem Team aus 13 Kollegen (Erzieherinnen und einer Heilpädagogin) betreut. Unse-re Einrichtung arbeitet integrativ, das heißt, Kinder mit und ohne Behinde-rung spielen und lernen hier gemein-sam.Die Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder geschieht in gemeinsamer Verantwortung mit den Eltern und ist familienergänzend.Einige der vielen Erfahrungen, die die Kinder bei uns machen können, kann unser Kindergarten-ABC kurz darstel-len.

Die Kindertageseinrichtung von St. Idavon Simone Jarling

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Es erfasst unsere Ziele:

K - Kindern einen Ort zum Forschen, Spielen und Lernen bieten I - Individualität fördern N - Neue Räume schaffen, um die Welt kindgerecht zu entdecken D - Die Gemeinschaft erlebenE - ExperimentierenundsozurSelbstständigkeitfinden R - Ruhephasen geben, um Erlebtes zu verarbeiten G - Gemeinsam etwas unternehmen A - Andere akzeptieren und respektieren; auf Andere Rücksicht nehmen; aufmerksam sein, damit es allen in unserer Gemeinschaft gut geht R - Religion erfahren, verstehen und weitergeben T - Turnen und toben E - Eigene Erfahrungen sammeln und daran wachsen N - Neugierde der Kinder nutzen

Kindertageseinrichtung St. IdaNachtigallenweg 19

48167 MünsterTel. 0251 615412

[email protected]

Page 33: Katholisch in Südost

32 Kinder und Familie Kinder und Familie 33

Seit vielen Jahren gibt es Familienkreise in Gremmendorf. Familienkreise tref-fen sich und gestalten gemeinsam ihre Freizeit. Mal sind es „lockere“ Treffen, dann Gesprächsabende zu Themen, die uns bewegen, ein anderes Mal starten wir Ausflüge und Unternehmungen,mal mit und mal ohne Kinder. Viele verschiedene Aktivitäten, so vielfältig und bunt wie wir Menschen eben sind. Aus diesen Bekanntschaften haben sich im Laufe der Zeit enge Freundschaften entwickelt. Einmal im Jahr werden alle eingeladen, die einen neuen Familien-kreis bilden möchten. Momentan blicken wir auf 15 Famili-enkreise in unterschiedlicher Größe.Fünf- bis sechsmal im Jahr schickt je-der Kreis einen „Sprecher“ zum Sach-ausschuss „Ehe, Familie und andere Lebensformen“. Die Familienkreisspre-cher treffen sich im Pfarrheim und planen gemeinsame Aktivitäten. „Ge-meinsam statt einsam“ – das ist hier das Motto!

Familienkreise St. Ida von Heike Tytko

Familienausschuss St. BernhardDietmar BrandhermTel. 0251 624285

Die kleinen StrolchePfarrheim St. BernhardMartha GreveTel. 0251 619423Mo, Do, Fr von 8.45 – 11.45 Uhr

Eltern-Kind-GruppenPfarrheim St. BernhardKarina KipkeTel. 0251 615677

Familienkreis St. IdaHeike TytkoTel. 0251 61071

Info: Kinder und Familie

Das macht St. Nikolaus für mich aus . . .

. . . die coolen Leute hier.

Page 34: Katholisch in Südost

. . . als man auf den ersten Blick sehen kann. Vieles, was im Kinder- und Ju-gendbereich der Gemeinden stattfin-det, bleibt unsichtbar, unscheinbar: die regelmäßigen Gruppenstunden am Nachmittag, die unzähligen Vorberei-tungstreffen für die nächste Ferienfrei-zeit, das Reflexionstreffen nach derFirmvorbereitung, der Jugendgottes-dienst am Sonntagabend oder die Grup-penleiterschulung am Wochenende auf der Jugendburg Gemen. Und das alles trotz Schulstress und dadurch immer knapper werdender Freizeit. Viele Ju-gendliche und junge Erwachsene enga-gieren sich in unseren Gemeinden und tragen so dazu bei, dass Kinder einen OrtderBegegnungfindenkönnen.Sie

lernen so, soziale Verantwor-tung zu übernehmen, Projekte zu managen, Gruppen zu lei-ten und Werte zu vermitteln.Regelmäßig treffen sich die Gruppenleiter aus unseren Gemeinden, um sich über die Kinder- und Jugendarbeit auszutauschen und neue Ak-tionen, Ferienfreizeiten und Ausflüge für die Kinder vor-zubereiten. Etwa 140 Jugend-liche engagieren sich in un-seren vier Gemeinden für die unterschiedlichen Aufgaben. Viele Jugendliche, die in un-seren Gemeinden Gruppen und Lager betreuen, haben eine Gruppenleiterausbildung

und einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. In den Gruppenstunden basteln und spielen sie mit den Kindern, lesen Ge-schichten vor und backen z. B. in der Weihnachtszeit Plätzchen. Mit den Messdienergruppen üben sie zudem

da ist mehr drin . . .von Pastoralreferent Sebastian Reimann

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Ungewohnte Freiräume, neue Begegnungen, unbekannte Verantwortung – sozi-ales Lernen in der Gruppe ist nirgendwo so intensiv möglich, wie in der Ferien-freizeit. Entscheidend dabei ist vor allem der Einsatz der ehrenamtlichen Betreu-er. Sie schaffen jenen Raum, in dem sich die Kinder und Jugendlichen kreativ und eigenständig entwickeln können. Das Ziel der Ferienfreizeit rückt dabei in den Hintergrund: Ob Insel, Schützenhalle oder Zeltlager – dieses „Ferienlager-feeling“ kann an jedem Ort aufkommen. Unsere Gemeinden bieten jedes Jahr unterschiedliche Fahrten für Kinder und Jugendliche an und auch für die Kinder, die nicht wegfahren, gibt es ein reichhaltiges Ferien-Freizeit-Spaß-Programm.

Ferienlagerfeeling

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in den Kirchen und erklären den Kin-dern den Ablauf der Messe.Doch da ist noch mehr: Jugendarbeit im kirchlichen Kontext hat für uns Christen einen Mehrwert: Sie ist getragen von der Überzeugung, dass Gott in unse-rem Handeln, in unserer Gemeinschaft gegenwärtig ist. Besonders deutlich wird dies in den spirituellen Angebo-ten, die für die Jugendlichen in unserer Gemeindenstattfinden.InderAdvent-und Fastenzeit werden „Atempausen“ für Jugendliche angeboten. Auch Spät-schichten am Aschermittwoch, die „Li-turgische Nacht“ am Gründonnerstag, oder ein Glaubenstag für die Leiterrunde laden dazu ein, über das eigene Leben, den eigenen Glauben und die persön-liche Gottesbeziehung nachzudenken und darüber mit anderen Jugendlichen in den Austausch zu treten. Diese li-turgischen und religiösen Elemente der Jugendarbeit tragen dazu bei, einen neuen Blick auf die Welt zu ermög-lichen und im Glauben zu wachsen.

Page 35: Katholisch in Südost

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Ein Highlight aller Messdiener war schon immer die Dankeschön-Fahrt in den Herbstferien. Die ersten Fahrten führten mit dem Gemeindebulli nach Kroge in ein kleines Selbstversorger-Haus auf einem Bauernhof. Die Mess-diener-Gemeinschaft wurde immer größer, sodass heute als „Erholungs-stätte“ verschiedene Schützenhallen im Sauerland ausgewählt werden. In folgenden Schützenhallen verbrachten wir eine schöne Zeit: Ostwig, Westen-

feld, Hellefeld, Herleshausen, Bestwig und Belecke. Von den ca. 160 aktiven Messdienern fuhr 2010 eine unglaub-liche Zahl von 102 begeisterten Mess-dienern nach Belecke und genoss dort sehr spannende und erlebnisreiche Tage. 2011 fahren wir in die Schützen-halle von Ramsbeck. Außerdem veranstalten die Messdiener nach Möglichkeit einen Messdienertag für alle Messdiener vor den Sommerfe-rien.BeliebtesAusflugszielistder„Ket-teler Hof“ mit seinen vielfältigen Ange-boten und Vergnügungsmöglichkeiten für Messdiener aller Altersgruppen. Die Messdiener übernehmen nicht nur den Dienst am Altar, sondern treffen sich wöchentlich in ihren Gruppen, um mit-einander etwas zu unternehmen. Aber auch unterschiedlichste Gemeindever-anstaltungen wie z.B. das Pfarrfest, das Herbstfest, die 72-Stunden-Aktion und viele andere Aktivitäten, werden von den Messdienern unterstützt. So sind wir aktiv dabei, St. Ida lebendig zu er-halten und mitzugestalten.

Wir Messdienervon Jürgen Hoheisel

Messdiener St. BernhardAndrea BuschkampTel. 0251 132634

Messdiener / Jugend St. AgathaRuth Lewe, Tel. 0251 624839Laurin AnuthTel. 02506 3318

Info: Messdiener

Messdiener St. IdaJürgen HoheiselTel. 0251 615095

Messdiener St. NikolausMaria RitterTel. 02506 810110

Die Gemeinschaft der Messdiener ist stetig gewachsen. In den 70ern war es noch eine kleine, überschaubare Run-de. Die Hauptaufgabe war das Messe-dienen, und dies wurde in den Grup-penstundengeübt.Überdie Jahrehatsich dies deutlich verändert. Heute ist das Dienen zwar nach wie vor wichtig, aber die Gruppenstunden haben sich außerdem zu einem wichtigen Teil der lebendigen Jugendarbeit in St. Ida ent-wickelt. So entstand eine immer größe-re Gemeinschaft, zu der seit 1988 auch Messdienerinnen gehören. Viele Mess-diener werden Gruppenleiter, denen es immer wieder gelingt, mit viel Einsatz eine Gruppe von Messdienern zu lei-ten, sodass diese mit viel Spaß, Freude und Engagement den Funken weiterge-ben. Viele Gruppen treffen sich auch heute nach ihrer aktiven Messdiener-zeit immer noch, um gemeinsam etwas zu unternehmen.

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Jedes Jahr bereiten sich etwa 130 Jugendliche auf das Sakrament der Fir-mung vor. Begleitet werden sie dabei von jungen Erwachsenen, die den Jugendlichen als Katechetinnen und Katecheten die Frohe Botschaft näher bringen, von ihrem Glauben erzählen und mit den Jugendlichen über „Gott und die Welt“ ins Gespräch kommen.Pastoralreferent Sebastian Reimann, Tel. 0251 619888

Info: Firmvorbereitung

36 Jugend Jugend 37

An keinem Ort außerhalb ihres Eltern-hauses verbringen Kinder und Jugend-liche so viel Zeit wie in der Schule. Das war schon vor 10 Jahren so, als die Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft Münster-Südost beschlossen, gemein-sam den Lebensraum Schule in den Blick zu nehmen und enger mit dem Schulzentrum zu kooperieren. Selbst-verständlich gab es auch vorher eine gute Zusammenarbeit. Mit der Einrich-tung einer halben Stelle für Schulseel-sorge durch das Bistum Münster wur-de diese Kooperation damals auf neue Füße gestellt. Möglich war es nun, Tage religiöser Orientierung inhaltlich durch den Schulseelsorger (die Schulseelsor-gerin) und einem Team von Studieren-den aus Münster zu begleiten, für alle 9. Klassen des Schulzentrums einen sogenannten Oasentag im Pfarrheim St. Nikolaus anzubieten, oder die 5. Klassen der Real- und der Hauptschule zu Kennenlerntagen einzuladen. Wich-tig war und ist auch der kontinuierliche Kontakt zu den Schulleitungen, den LehrerInnen und den Fachkonferen-

zen Religion. Nachdem Anfang 2006 das Bistum die Stelle des pastoralen Mitarbeiters für die Schulseelsorge in Wolbeck nicht mehr neu besetzte, be-kam ich als neuer Pastoralreferent der Gemeinde St. Nikolaus den Auftrag, die Schulseelsorge fortzuführen. Dabei wurde mir schnell bewusst, dass viel mehr Schulseelsorge möglich, sinnvoll und notwendig wäre, als es die perso-nellen und zeitlichen Ressourcen zu-lassen. Viel zu wenig Zeit bleibt zum Beispiel, um SchülerInnen in Krisensi-tuationen zu begleiten oder Lerngrup-pen beim Einüben eines guten Mitein-anders zu unterstützen. Anfang Mai dieses Jahres fand auf der Jugendburg Gemen die Fachtagung Jugendpastoral statt. 120 SeelsorgerIn-nen und PädagogInnen im kirchlichen Dienst setzten sich mit Kooperations-möglichkeiten zwischen kirchlicher Jugendarbeit und Schule auseinander. Der Stein der Weisen wurde dabei nicht gefunden, aber ein wohltuend kri-tischer und konstruktiver Blick auf die beiden Systeme Kirche und Schule half

Wenn Kirche zur Schule gehtvon Pastoralreferent Richard Schu-Schätter

und hilft Möglich-keiten und Grenzen der Kooperation zu entdecken. Beide Systeme sind in den letzten Jah-ren mit umwälzen-den Veränderungen konfrontiert, die so manches Mal zu ei-ner großen Verun-sicherung führen. Die Einführung von offenen und gebun-den Ganztagsschu-len, die Ausweitung des Unterrichts auf den Nachmittags-bereich, zentrale Abschlussprüfungen, G8 und weitere Veränderungsprozesse führen dazu, dass der Druck auf Schü-lerInnen aber auch auf das Lehrperso-nal und die Eltern stetig ansteigt. Ein Nebeneffekt dieser Prozesse ist, dass SchülerInnen die Angebote von kirchlicher Jugendarbeit am Nachmittag immer seltener wahrnehmen können. Das betrifft die klassischen Gruppenan-gebote genauso wie die Sakramenten-katechese und die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Umfragen ergeben, dass heutige Jugendliche sehr wohl gewillt sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, ihnen aber oftmals die Zeit fehlt. Dazu kommt, dass die Zahl derer, die nichts mehr von Kirche erwarten, immer grö-ßer wird. Sichtbar wird dies für uns als

Page 37: Katholisch in Südost

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Pfarrgemeinden bei den zunehmenden Schwierigkeiten, jugendliche LeiterIn-nenzufinden.Dabei können Kinder und Jugendliche in der kirchlichen Jugendarbeit wichti-ge Erfahrung machen: In Projekten und Gruppen werden sie ermutigt, eigene Stärken zu entdecken und sie lernen sich verantwortungsvoll für andere ein-zusetzen. Durch das Zusammensein mit anderen Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen machen sie wert-volle Gemeinschaftserfahrungen und können das christliche Gottes- und Menschenbild als mögliche Basis für ihr eigenes Leben und als Kraftquelle in Zeiten der Krise und der Not entde-cken. Und auch das ist wichtig: Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume,

in denen sie keinem Bewertungsdruck ausgesetzt sind; nur so können sie sich frei entfalten. Schule kann von diesen Möglichkeiten profitieren, denn inden steigenden Anforderungen an die Schule wird den Verantwortlichen be-wusst, dass sie auf kompetente Koope-rationspartner angewiesen sind. Als Gemeinde dürfen wir nicht dem Irrglauben erliegen, unsere Kinder- und Jugendarbeit einfach von den Pfarrheimen in die Schule verlagern zu können. Eine gute Kooperation ist darauf angewiesen, dass beide Partner sich ihre Ziele und Grenzen für eine Kooperation bewusst machen und sie klar benennen. Kooperationsziele können nur dann umgesetzt werden, wenn beide Partner dies auch wol-len. Junge Menschen zu engagierten Gemeindemitgliedern zu machen, ist aber nicht Auftrag und Ziel einer staat-lichen Schule. Schule ist also nicht der Ort, an dem wir junge Menschen für unsere Ziele und Zwecke rekrutieren und sie wird es auch nie sein. Aber Schule ist ein Ort, an dem wir junge Menschen begleiten und dabei unter-stützen können, zu selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Men-schen heranzuwachsen. Wenn wir das auf der Grundlage unseres christlichen Menschenbildes tun, dann können SchülerInnen eine Ahnung davon be-kommen, dass sie von Gott gewollt und geliebt sind, noch bevor sie irgendetwas geleistet haben.Mit der bevorste-henden Zusammen-legung unserer Ge-meinden stellt sich die Frage, wie wir künftig lebendige Kir-

che in Münster-Südost sein wollen. Die Rahmenbedingungen verändern sich rasant und ausgesprochen stark. Das führt auch bei uns zu Unsicherheiten und zu Fragen, was wir uns als Ge-meinde vor Ort noch leisten müssen, können und wollen. Immer wieder höre ich in diesem Zusammenhang, dass Schulseelsorge dabei eine wichti-ge Rolle spielen soll und muss. Gleich-zeitig sind wir damit konfrontiert, dass das Seelsorgepersonal knapper wird. Der Stellenplan für das Jahr 2020, der Anfang des Jahres vom Bistum erstellt wurde, sieht vor, dass es künftig keine bischöflichen(Sonder-)Beauftragungenfür die Schulseelsorge an staatlichen Schulen geben wird. Mag diese Ent-scheidung vielleicht auch aus der Not des fehlenden Personals geboren sein, die Grundüberlegung, dass Schulseel-sorge Aufgabe des Seelsorgeteams und der Gemeinde vor Ort sein sollte, hal-te ich für richtig (für die Grundschulen war das nie anders). In Münster Südost schauen wir auf viele Jahre gelunge-ner Kooperation zwischen Kirche und Schule zurück. Mit Blick auf die Ver-änderungen der vergangenen und der kommenden Jahre dürfen wir uns nicht darauf ausruhen. Vielmehr ist es sinn-voll und notwendig die sich ändernden Rahmenbedingungen in den Blick zu nehmen, Altbewährtes zu überprüfen und Neues zu wagen.

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Das macht St. Ida für mich aus . . .

Glauben in einem starken Zusammenhalt erleben zu dürfen.

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Kinder- und Jugendtreff St. Idavon Berthold Sanders

Offener Mädchentreff. . . jeden Montag sind alle Mädchen ab 12 Jahren herzlich zum Mädchentreff eingeladen. Das Programm wird von den Mädchen des Treffs jeden Monat neu festgelegt.

Kurse. . .zweimal im Jahr gibt es im Offenen Kinder- und Jugendtreff ein Programm-heft mit verschiedenen Kursangeboten für Kinder und Jugendliche, wie z. B. eine Holzwerkstatt, einen Jonglierkurs, einen Kochkurs, einen PC-Kurs.

Offener Treff. . .Billard spielen, kickern, Musik hö-ren, Freunde treffen, auch Rat und Unterstützung holen, neue Leute ken-

nenlernen, Gesellschaftsspiele spielen, einfach mal mit jemandem reden, eine Cola trinken, quatschen, einfach nur abhängen, nur mal gucken, was da so los ist, Wii und Playstation spielen, ei-gene Ideen umsetzen.

HausaufgabenhilfeWenn es in der Schule mal nicht rund läuft, bieten euch erfahrene Senioren Hilfe bei den Hausaufgaben an.

…und in den FerienIn den Oster-, Sommer- und Herbstferi-en bieten wir eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder an. Immer unter einem anderen Motto könnt ihr ein buntes Programm bei uns erleben, ob Spiele, Kreatives, Werken, Sportliches oder Kulinarisches – für jeden ist etwas dabei.Darüber hinaus gibt es in den Sommer-ferien auch noch das Kinderferienpro-gramm, das gerade den Kindern, die nicht verreisen, fun und action in den Ferien verschafft.

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Kinder- und JugendtreffDer Offene Kinder- und Jugendtreff St. Ida ist ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 20 Jah-ren. Für die Kinder- und Jugendarbeit stehen in St. Ida verschiedene Räume, z. B. ein Billardraum, ein Thekenraum, eine Holzwerkstatt und drei Gruppen-räume zur Verfügung. Außerdem kön-nen bei Bedarf auch die Küche und der Pfarrsaal genutzt werden. Rund um denKinder-undJugendtreffSt.Idafin-den sich viele Möglichkeiten für Spiel und Sport. Viele ehrenamtliche Mitar-beiterInnen, einige Honorarkräfte und ein Sozialpädagoge sorgen dafür, dass es im Offenen Kinder- und Jugendtreff St. Ida nie langweilig wird und stehen allen Kindern und Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite.

Offener Kindertreff. . .hier könnt Ihr jeden Freitag von 16.30 bis 18.00 Uhr mit anderen Kin-dern zwischen 6 und 10 Jahren spie-len, basteln, toben, kreativ sein, Spaß haben und vieles mehr.

Offener Teenietreff. . .die Chance für Kids zwischen 10 und 14 Jahren, dienstags von 16.00 bis 18.00 Uhr Billard zu spielen, spontane Aktionen zu starten, zu backen, kreativ zu sein, zu kickern, im Internet zu sur-fen und, und, und.

Kinder- und Jugendtreff St. IdaBerthold Sanders, Tel. 0251 [email protected]

Öffnungszeiten:montags: 17.00 – 19.00 Uhr Mädchentreffdienstags:15.00 – 17.00 Uhr Teenietreff15.00 – 19.00 Uhr Offener Treffdonnerstags:15.00 –19.00 Uhr Offener Trefffreitags:16.30 – 18.00 Uhr Kindertreff15.00 – 20.00 Uhr Offener Treff

Café MaulbeerbaumChristina PukeTel. 02506 85460donnerstags:19.00 – 22.00 UhrPfarrheim St. Nikolaus

Sachausschuss Jugend St. BernhardJannik SchulteTel. 0251 615854

Info: Jugend

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38 Jugend Senioren 39

Seniorenangebot in Südost

Der Entschluss, als 80-jährige von Dort-mund nach Münster umzuziehen, ist mir nicht leicht gefallen, zumal mich meine Freunde in Dortmund warnten: „Außer deinen Kindern kennst du dort niemanden, alles Vertraute lässt du zu-rück?“Aber der Wunsch, meinen Kindern auch räumlich näher zu sein, war stär-ker als alle Bedenken. Und so wohne ich seit zwei Jahren im Obergeschoss des Achatius-Hauses in Wolbeck.Mit allen Sinnen nehme ich jeden Mor-gen das weite Panorama wahr, wenn ich in meinem Wintergarten beim Frühstück sitze: 70 Prozent Himmel, 30 Prozent grüne Baumgipfel, die sich zum Winter hin in knorriges Geäst verwandeln und im Hintergrund die rot gedeckte St.-Nikolaus-Kirche von Wolbeck – das einzige Gebäude, das

ich zwischen Frühjahr und Herbst klar erkenne. Und immer, wenn ich hin-über sehe, halte ich kurz inne und es geschieht etwas in mir. Es ist wie ein AnflugvonWesentlichkeit.Wenn das Wetter es zulässt, gehen wir Bewohner gerne auf dem Angelpfad spazieren. Der kleine Fluss Angel, der immer still dahin fließt und nie auf-schäumend rebelliert, begrenzt nach Süden hin unseren Wohnbereich. Ich liebe es auch, hin und wieder mit

Bunt, lebendig und vielfältig zeigen sich die Seniorenange-bote und -einrichtungen in Münster Südost. An jedem Kirch-turm gibt es Gruppen, die von Kaffeetrinken über Radtouren und Ausflüge bis hin zu tatkräftiger Unterstützung bei vielen

meinem kleinen Wagen einfach nur durch die Landschaft zu fahren. Die für mich ganz ungewohnte Weite des Münsterlandes weitet auch mein Herz und nicht selten halte ich kurz an, um diese Augenblicke aufzunehmen und nicht einfach nur vorbeirauschen zu lassen. Dankbar nehme ich im Haus auch an den Aktivitäten teil, die in der Regel wöchentlich angeboten werden. Geis-tigfithältunseinGedächtnistraining.Für körperliche Beweglichkeit sorgt eine wöchentliche Sitzgymnastik, an der wir gemeinsam mit Behinderten aus demPflegebereichteilnehmen.Ichbinimmer wieder erstaunt, wie beweglich und fröhlich Menschen sind, die sich nur im Rollstuhl fortbewegen können.Schließlich tragen regelmäßig stattfin-dende Gottesdienste beider Konfessio-

Mein neues Leben im Achatius-HausIngrid Guntenhöner berichtet von ihrem Leben in Wolbecks Seniorenstift

Aufgaben in den Gemeinden Ansprechpartner sind. Auf den folgenden Seiten finden Sie nach einem Einblick in das Leben im Seniorenstift, die Vorstellung unserer Senioreneinrichtun-gen und eine Übersicht über die Gruppen in den Gemeinden.

die Gemeinschaft, die generationenübergreifend ist und die gelungene Symbiose von Tradition und Aufbrüchen.

Das macht St. Nikolaus für mich aus . . .

Page 40: Katholisch in Südost

nen dazu bei, uns intensiver zu begeg-nen.Schier Unglaubliches geschieht diens-tags und donnerstags beim „Mittags-treff“.Schon an der Tür werden wir von den ausschließlich ehrenamtlich tätigen Frauen freundlich begrüßt, um dann an dem liebevoll dekorierten und gedeck-ten Tisch Platz zu nehmen. Zu diesem Mittagstreff sind nicht nur die Bewoh-ner eingeladen, sondern auch alle in-teressierten Senioren aus Wolbeck und Umgebung.Wir im Haus Achatius befinden unsim Spätherbst des Lebens; Wir müssen nichts mehr leisten. Dennoch gilt auch hier: Wir dürfen wählen. Es gibt auch im Alter noch geistige und kulturelle Interessen, denen wir jederzeit nachge-hen dürfen. Das Angebot ist groß. Beide Kirchengemeinden und die Volkshoch-schule bieten ein großes Spektrum. Wir dürfen aber auch einfach nur da sein und leben. Ist das nicht wunderschön? „Ich werde vor dem Haus meiner Seele sitzen und die Erinnerungen gehen aus und ein…“, schrieb einmal Jörg Zink, als er über das Alter sprach.Dieses Erinnern ist sicher immer von etwas Wehmut durchweht, aber auch von Dankbarkeit: „Bis hierher hat mich Gott gebracht…“ heißt es in einem Kir-chenlied und ich ergänze: Er wird mei-ne Schritte auch weiter lenken.Wir Bewohner stehen alle da, wo das Ende sichtbar wird. Voller Vertrauen dürfen wir unser weiteres Leben in die Hände des unbegreiflich großenGot-tes,desunbegreiflichliebendenGotteslegen, von dessen realer Gegenwart ich tief überzeugt bin.

Als sich vor 10 Jahren im Dezember 2001 eine kleine Gruppe unserer Ge-meinde überlegte, wie sich die „Alters-stufe um 60“ ihre freie Zeit außerhalb des Berufes oder auch schon in der Pensions- oder Rentenzeit vorstellte, wurde dieser Kreis gegründet. Für ei-nen Seniorenkreis meinten wir damals noch nicht alt genug zu sein, und wir wollten ja auch noch aktiv bleiben. So entstand schnell der „Aktivkreis um 60“, heute „…ab 60“, der mittlerweile ein festes Glied in unserer Gemeinde geworden ist. Natürlich sind wir älter geworden, möchten aber noch lange zusammen in dieser freundschaftlichen Gemeinschaft Erlebnisse teilen: auf dem SportplatzNordic-Walkingpflegen,anvielen kulturellen Veranstaltungen – z.B. Museumsbesuche, Ausstellungen,

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„Aktivkreis ab 60“ in St. Agathavon Jochen Brück

Konzerte – und anderen interessanten Zielfahrten teilnehmen.Wichtig ist für uns, dass wir den Kontakt zuunsererGemeindepflegenundun-sere Zugehörigkeit hier zum Ausdruck bringen. So treffen wir uns nach den sonntäglichen Gottesdiensten in klei-ner oder auch großer Runde. Der Kreis ist nach wie vor für jeden offen und wir freuen uns, wenn er so auch grö-ßer werden kann. Kleiner wird er von selbst. Auch Mitglieder unserer Nach-gemeinden sind herzlich eingeladen.Die Ziele derAusflügemit dem Rad,öffentlichen Verkehrsmitteln oder in privaten PKWs sind vielseitig und jeder kann auf seine Kosten kommen. Mög-lichst bei jeder Wetterlage unterneh-men wir an zwei Fixtagen im Monat Radtouren in die nähere Umgebung

um und nach Müns-ter. Die Ziele blei-ben meistens eine Überraschung. Inden vergangenen 10 Jahren besichtigten wir zahlreiche Se-henswürdigkeiten in Westfalen und in den nahe gelegenen Niederlanden.Der „Aktivkreis ab 60“ ist zuversicht-lich, dass er auch in den nächsten Jahren seine Beständigkeit nicht verliert.

Page 41: Katholisch in Südost

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Das Haus der Begegnung St. Ida (HdB) wurde im Mai 2002 als Seniorenbe-gegnungszentrum für Münster Südost eingeweiht. Es schließt sich räumlich an das Pfarrheim an und besteht aus einem Tagesraum mit Einbauküche, Büro, Sitzungs- und Gruppenraum, Medienraum sowie Ruhezimmer mit Ruhesesseln. Mit Behindertentoilette, automatischen Eingangstüren und ei-nem großzügigen Flur erfüllt das HdB alle Anforderungen an eine senioren-gerechte Einrichtung. Das Angebot ist vielseitig, genauso wie die Interessen und Bedürfnisse von Se-nioren:Zunächst ist das HdB eine Anlaufstel-le für alle Fragen des Älterwerdens und Altseins; eine sozialpädagogische Fachkraft steht dafür zur Verfügung. Besonders Demenzkranke und deren Angehörige sollen unterstützt werden, z.B. mit einem niedrig-schwelligen Be-treuungsangebot (Gruppe D).Kulturelle Angebote wie Vorträge, Ge-dächtnistraining und PC-Kurse, Spie-lenachmittage und Ausflüge stehenebenso auf dem Programm wie Tanz,

Haus der Begegnung in St. Idavon Ruth Kaspar

Bewegung und Musik. Bibelgespräch, meditativer Morgenimpuls und philo-sophisch-theologischer Gesprächskreis runden diesen Bereich ab. Nicht fehlen dürfen geselliges Kaffee-

trinken, Mittagstisch und ein Sonntags-frühstück. Auch Generationsübergrei-fendes wie Hausaufgabenhilfe durch Senioren oder das Patengroßeltern-Pro-jekt sind wichtige Elemente der Senio-renarbeit.Alle Angebote werden hauptsächlich von ehrenamtlich tätigen Damen und Herren durchgeführt, die getreu dem Motto des HdB „aktiv bis ins Alter“ bleiben wollen.

Haus der BegegnungBüro Tel. 0251 1365829Gruppe „D“ für Menschen mit Demenz im HdB

Seniorengemeinschaft St. IdaHermann PreckelTel. 0251 614633Hildegard VenhermTel. 0251 624219

Aktive Senioren St. BernhardJohannes BraunTel. 0251 616194Manfred Fiener, Tel. 0251 619468dienstags 14.30 – 16.30 Uhr im KvG-Stift

Seniorengemeinschaft St. BernhardHiltrud GramatkeTel. 0251 627903214-tägig dienstags: Seniorengottes-dienst, anschl. Treffen

Seniorenkreis St. AgathaBüro St. AgathaTel. 02506 7318

Aktivkreis ab 60 St. AgathaJochen BrückTel. 02506 7365

Aktiv im Alter St. NikolausAlfons GerwingTel. 02506 7448

Info: Senioren

Das macht St. Nikolaus für mich aus . . .

. . . es ist immer wieder interessant hier. In unserer Gemeinde steckt so viel Abwechslung drin – das ist enorm anregend!

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KlangtherapieSeit Januar 2010 haben wir eine Klang-therapeutin für unsere Bewohner ge-winnen können, die das Angebot der sozialen Betreuung erweitert.Die Klangtherapeutin bietet ihre Leis-tung der Klangtherapie durch Klang-schalen und Gong den Bewohnern als Einzelbegleitung an.Die Klangmassage wird überwiegend bei Menschen angeboten, die aufgrund ihrer fortschreitenden Demenz eine geringe Kommunikationsmöglichkeit, oder eine eingeschränkte eigene Kör-perwahrnehmung haben.

 

Im Südosten Münsters, im Stadtteil An-gelmodde liegt das Kardinal-von-Ga-len-Stift.Direktnebenanbefindet sichdas Familienzentrum St. Bernhard und das Einkaufszentrum ist nur ein Kat-zensprung entfernt. So ist es für unsere Bewohner leicht eine Kleinigkeit ein-zukaufen, oder Freunde und Bekannte beim Einkaufen zu treffen.Die Architektur des Hauses orientiert sich an den Bedürfnissen älterer Men-schen. Bedingt durch die Reduzierung der Doppelzimmer, die zu Einzelzim-mer verändert wurden, hat sich die Platzzahl von 72 auf 66 Heimplätze reduziert, so dass den Bewohnern nun 54 Einzel- und 6 Doppelzimmer zur Verfügung stehen.

Kardinal-von-Galen-Stiftvon Maria-Theresia Könemann

BegleithundetherapieSeit Februar 2011 bieten wir für unsere Bewohner zudem eine therapeutische Begleitung mit einem Therapiehund an.Nanook ist ein ausgeglichener und ent-spannter Australian-Shepherd-Rüde, der nach einer zweijährigen Ausbildung als Therapiehund gut in der Begleitung von unsicheren, zurückhaltenden und weniger „standfesten“ Personen ist. Er hat Erfahrungen in der Begleitung von Menschen mit Handicaps und ist vertraut mit Hilfsmitteln. Er hat ein großes Repertoire an Wahr-nehmungs- und Bewegungsangeboten.Die Besitzerin von Nanook ist Erzie-herin und Diplom-Sozialpädagogin und hat umfassende Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern, Menschen mit geis-tiger Behinderung und der Begleitung älterer Menschen.

Kardinal-von-Galen-StiftClemens-August-Platz 8aTel. 0251 96263altenwohnheim.kardinal-von-galen-stift@caritas-ms.dealtenwohnheim.kardinal-von-galen-altenwohnheim.kardinal-von-galen-altenwohnheim.kardinal-von-galen-altenwohnheim.kardinal-von-galen-

42 Senioren Senioren 43

Page 43: Katholisch in Südost

42 Senioren Senioren 43

Seit nunmehr zehn Jahren liegt das Achatius-Haus in menschlicher und geographischer Sicht mitten in Wol-beck. Folgende Angebote werden in der Einrichtung vorgehalten:48PlätzeinderSeniorenpflege,davondrei eingestreute Kurzzeitpflegeplätze,18Plätze inder JungenPflege,davonein eingestreuter Kurzzeitpflegeplatz,12 Plätze in derTagespflege, 23 Ser-vicewohnungen.

Die Alexianer sind seit 2003 leitend für die Einrichtung verantwortlich. Seit 800 Jahren kümmert sich der katholi-

sche Krankenpflegeorden um kranke,alte und pflegebedürftige Menschen.Dieser christliche Geist prägt die Ange-bote im Achatius-Haus.

DieEinrichtungprofitiertvondergutenEinbindung in das Gemeinwesen des Ortes. Das zeigt sich insbesondere in dem großen ehrenamtlichen Engage-ment der Wolbecker für die Einrichtung. Die beiden Wolbecker Kirchengemein-den bieten regelmäßige Gottesdienste in der Einrichtung an und zeigen so unseren Bewohnern und Mietern, dass sie weiterhin ein lebendiger Teil der

Eine Heimat für Senioren in WolbeckDas Achatius-Haus ist geprägt vom christlichen Geist

von Bernhard Sandbothe

Gemeinden sind. Der Förderkreis un-terstützt seit vielen Jahren ideell und finanziellwertvolleProjekteinderEin-richtung. Ganz selbstverständlich en-gagieren sich viele Wolbecker Vereine und Gruppierungen in der Einrichtung und lassen so die Bewohner und Mie-ter weiter am öffentlichen Leben teilha-ben. Seit zwei Jahren bieten Ehrenamt-liche auf Initiative des Ökumenischen Arbeitskreises für Senioren zweimal die Woche einen Mittagstisch für Wol-becker an, der sehr gut angenommen wird.

Achatius-HausMünsterstraße 24 bTel. 02506 30460www.achatius-haus.de

Page 44: Katholisch in Südost

WoranmaneinenPfadfindererkennt?In erster Linie an seinem Halstuch! Ei-nes davon bin ich, ich leuchte strah-lend orange. Ich muss sagen, mir ge-fällt es in Gremmendorf gut. Einmal wöchentlich werde ich ausgeführt, zum Pfarrheim St. Ida. Dort treffe ich die Anderen. Wir Orangenen gehören zudenWölflingen,diesindmitsiebenbis zehn Jahren manchmal noch recht unvernünftig, aber dafür kriegen wir in den Gruppenstunden auch die meiste Bewegung! Mmmmh, frische Luft mag ich gerne. Ein kleiner Tipp: Während der Gruppenstunden sollte man schon darauf achten, was die Leiter sagen.

Diese kann man an den grauen Halstü-chern erkennen und älter sind sie auch, so um die 20 Jahre. Die anderen aus demStamm,die Jungpfadfinder,Pfad-finderundRover,diedieblauen,grü-nen und roten Halstücher tragen, sieht man etwas seltener. Über das ganze Jahr hinweg findenStammesaktionen statt, wo wir uns tref-fen – beim Honduras-Spendenbrunch, zur Hochstufung, Stammesversamm-lung, Weihnachtsfeier… Manchmal wird dafür auch die Jurte, das traditi-onelleschwarzePfadfinderzelt,aufge-baut und der Stamm sitzt zusammen am Lagerfeuer und singt. Oh, das er-

1950 gegründet und hat zurzeit rund 100 Mitglie-der (Mädchen und Jun-gen) in allen Altersstufen. Die Gruppen treffen sich im kath. Pfarrheim St. Ni-kolaus.Weitere Informationen rund um den Stamm Don BoscofindenSieimInter-net unter: www.dpsg-wolbeck.de

innert mich an das Sommerlager! Zwei Wochen Wald, See und Lagerfeuer mit den Anderen. Schön! Auch, wenn ich mich danach immer schon auf die Waschmaschine zuhause freue. . .Mitunter trifft sich sogar der ganze Be-zirk Münster, zum Beispiel zum Pfad-findertaginderStadt,zurFriedenslicht-aktion im Dom im Dezember oder zum Bezirkslager. Dort waren 2010 über 400 Münsteraner Pfadfinder. So vieleHalstücher zu sehen, macht mich im-mer glücklich – aber auch über neue Gesichter im Stamm in Gremmendorf freue ich mich sehr.Gut Pfad!

DPSG St. IdaJana SchneiderTel. 02 51 [email protected]

„Gut Pfad“ an der AngelSeit 60 Jahren gibt es Pfadfinder in St. Nikolaus

von Heinz Schwienheer

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Pfadfinder St. Idavon Jana Schneider

Die Deutsche Pfadfinderschaft SanktGeorg (DPSG) ist der katholische Pfadfinderverband inderBundesrepu-blik Deutschland. Als ein Zusammen-schluss von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist sie offen für alle Men-schen, die sich mit ihren Zielen iden-tifizieren können. In vier Altersstufenbilden die Mitglieder Gruppen, die in der Regel aus mehreren Kleingruppen bestehen.Der Stamm Don Bosco Wolbeck wurde

DPSG Don Bosco Wolbeck Heinz SchwienheerTel. 02506 1448

Page 45: Katholisch in Südost

Das macht St. Ida für mich aus . . .

St. Ida ist für mich ein zweites Zuhause geworden.

Ende des 19. Jahrhunderts gründeten sich Frauen- und Müttervereine, aus denen in den 60er Jahren die kfd her-vorging und schnell der größte Frauen-verband Deutschlands wurde, was sie auch bis heute geblieben ist. In Müns-ter schlossen sich 2007 die pfarrlichen kfd’s zu den Stadtfrauen zusammen. Die Struktur änderte sich vom Dach-verband zum Mitgliederverein.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands – kfd – ist eine Gemein-schaft von Frauen, die einander helfen, ermutigen und begleiten, ihre eigene Persönlichkeit zu entfalten und in Part-

nerschaft zu allen Menschen zu leben.Die kfd vor Ort organisiert Aktivitäten, die die Gemeinschaft fördern (Radtou-ren, Tagesfahrten, Karnevalsveranstal-tungen, Besinnungstage, Infoveran-staltungen zu verschiedenen Themen), gestaltet Feste mit (z.B. Pfarrfeste, Som-merfeste) und bereitet Gottesdienste vor, so auch den Weltgebetstag in Zu-sammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde.

Das Motto „kfd – Leidenschaftlich glau-ben und leben“ verdeutlicht sich auch in den neuen Leitbildsätzen, die zei-gen, wohin wir gehen:

kfd-Stadtfrauen Münster

• kfd– einestarkePartnerininKirche und Gesellschaft• kfd– einFrauenortinderKirche, offen für Suchende und Fragende• kfd– wirstärkendieFraueninihrer Einzigartigkeit und in ihren jeweiligen Lebenssituationen• kfd– wirförderndasMiteinander der Generationen

Ansprechpartnerinnen vor Ort sind

St. AgathaElke AnuthTel. 02506 3318

St. IdaBarbara ElvertTel. 0251 614426

St. BernhardMarita PrietzelTel. 0251 615448

St. NikolausElisabeth BrodrechtTel. 02506 7904

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Das macht St. Bernhard für mich aus . . .

Das harmonische Miteinander zwischen Jung und Alt. Man bemüht sich, für einander da zu sein.

Page 46: Katholisch in Südost

Die Bretter, die die Welt bedeuten, sind hier nicht weit von geweihtem Boden: Die Bühne der kfd-Theatergruppe St. Bernhardbefindet sich imAltenPfarr-heim, Mauer an Mauer zum Kirchen-raum. Hier proben zehn Frauen von Juni bei November jeden Dienstagabend an ihrem Theaterstück, das sie jährlich auf die Bühne bringen. Mit riesigem Erfolg: über 500 Leute sehen Jahr für Jahr die Aufführungen im Alten Pfarrheim. Wäh-rend der Proben ist der Bühnenraum normalerweise eingedeckt mit Spielge-räten der Krabbelgruppen, die tagsüber hier für die Kleinsten der Gemeinde da sind. Mit einer Krabbelgruppe habe es auch angefangen, berichtet Eva Ham-mer, die zu den Gründungsmitgliedern gehört. Vor über 20 Jahren traten die damals jungen Mütter der Krabbel-gruppe allesamt in die Frauengemein-schaft St. Bernhard ein. Schnell kam die Anfrage, beim kfd-Karneval etwas mitzuwirken. „Bald schon haben wir den ganzen Karneval geschmissen“, er-zählt Frau Hammer. Dann sei die Idee gekommen, auch mal ein ganzes Stück auf die Bühne zu bringen, erzählt Ul-rike Gauczinski. Seit 1999 bringen die Frauen nun jedes Jahr am zweiten und dritten Novemberwochenende ein Theaterstück auf die Bühne. Zumeist spielen sie Heiteres, Komödien, Volks-stücke. Gleich nach jeder Aufführung geht die neue Stücke-Suche los. Dies wird dann im Mai vorgestellt – wobei die Rollen-

Meisterboxerinnen auf der LebensbühneBei der kfd-Theatergruppe St. Bernhard spielt Gemeinschaft die Hauptrolle von Klaus Nelißen

46 Verbände Verbände 47

wahl kein Wunschkonzert ist, sondern von den Stückesucherinnen bestimmt wird. „Auch wenn man anfangs manch-mal denkt, ‚das geht ja gar nicht’ passen die Rollen am Ende immer wie ange-gossen“, sagt Anne Holtkötter. Natürlich müssen die Damen auch immer wie-der Männerrollen übernehmen – kein Problem. „Nur ich darf keinen Mann spielen“, sagt Gabi Söllner und lacht: „Irgendwie komme ich immer zu weiblich rüber.“ Petra Wulfers mag den all-jährlichen Rollenwechsel: „Es macht so einen Spaß, hier auf der Bühne mal je-mand anders zu sein.“Ab Juni wird geprobt – erst in geselliger Runde, ab Herbst wird es dann stressiger. „Da werfen wir auch manchmal kurz vor knapp noch etwas um“, weiß Edeltraud Hermes zu berichten. Bühnenbild, Kostüme – alles machen die Frauen selber. Und auch bei der Regie packen alle mit an. „Wir haben keine Regisseurin – das glaubt uns kei-ner, aber das funktioniert wunderbar!“, sagt Elisabeth Bentlage-Schelp. Und auch wenn kurz vor der Premiere oft die Nerven blank liegen – „bei der Pre-miere ist all der Aufwand vergessen“, sagt Ulrike Gauczinski. „Für mich sind die Proben wie ein Urlaub aus dem All-tag“,pflichtetKristineLilje-Pikebei.

In all den Jahren haben die Damen so manchen Erfolg erspielt. „Beim ‚Meis-terboxer’ hat Eva den Millowitsch klar in den Schatten gespielt“, sagt Anne Holtkötter. Aber dieses Stück von 2004 ist nicht nur wegen des Erfolgs im Ge-dächtnis. Tragisch waren die Begleit-umstände: Ein Monat vor der Premiere starbdiedamaligeSouffleuseElkebeieinem Autounfall. „Wir waren erschüt-

tert und fragten uns, ob wir überhaupt spielen sollten“, sagt Edeltrud Hermes. „Aber Elke hätte uns was erzählt, wenn wir nicht gespielt hätten“, sagt Eva Hammer. „Wir haben für Elke gespielt.“ Die Frauen der kfd-Theatergruppe St. Bernhard: bei all der Heiterkeit, die sie durch ihr Spiel bringen – sie wissen, dass die besondere Gemeinschaft ihrer Gruppe, auch in Krisenzeiten, seit Jah-ren die wahre Hauptrolle spielt.

Page 47: Katholisch in Südost

Die Katholische Arbeitnehmer Bewe-gung gehört zur Weltbewegung Christ-licher Arbeitnehmer (WBCA). Die Mit-glieder informieren sich und mischen sich ein, damit Familie und Beruf, Ar-beit und Einkommen, Leben und Politik zusammenpassen und dem Menschen

46 Verbände Verbände 47

KAB St. Idavon Bernhard Emmerich

Das macht St. Agatha für mich aus . . .

Gemeinschaft erleben

55 Mitglieder gibt es in der Wolbecker Kolpingsfamilie. Regelmäßig kommen sie zusammen. Einige sind schon seit 50, manche schon seit 60 Jahren Mit-glied dieses traditionsreichen Sozial-verbandes der Kirche. Die Kolpingsfamilie Wolbeck ist mit acht weiteren Kolpingsfamilien im Stadtverband Münster eingebunden. Der Höhepunkt in jedem Jahr ist der Kolpinggedenktag im Dezember. In der Messe wird in besonderer Weise an den Gesellenvater Adolph Kolping gedacht. Beim anschließenden Beisammensein werden neue Mitglieder aufgenommen und lang gediente Mitglieder geehrt.Ein Mitglied beschreibt seine Begeis-terung für Kolping wie folgt: „Als Mit-glied dieses segensreich weltweit han-delnden Kolpingwerks bin ich dankbar

für die Ideen und Leitsätze dieses gro-ßen Sozialreformers, dem seligen Pater Adolph Kolping:‚Werdet tüchtige Fachleute. Werdet mündige Christen. Werdet gewissen-hafte Ehepartner. Werdet verantwor-tungsbewusste Staatsbürger.’ Wer ver-sucht, sich diesen Idealen anzunähern, kann mit guter Lebenseinstellung ein erfülltes Dasein führen.“Immer wieder findenVeranstaltungenin geselliger Runde statt. In der Regel organisiert sie in jedem Jahr eine Tages-

Treu Kolping in WolbeckSeit 60 Jahren wirkt die Kolpingsfamilievon Hildegard Schmiech

fahrt und nimmt an einer, vom Kolping-Reisedienst angebotenen, mehrtägigen Reise teil. Die Kolpingsfamilie Wol-beck wirkt darüber hinaus auch wohl-tätig. Seit über 15 Jahren sammelt sie an vielen Stellen im Ort Briefmarken. Mit dem Weiterverkauf ermöglichen sie jungen Menschen der „Einen Welt“ Zugänge zur Bildung. Einmal im Jahr führt die Kolpingsfamilie eine Altklei-dersammlung durch – mit großem Er-folg. Ebenso sammeln die Mitglieder jährlich im November und Dezember Spielzeug für bedürftige Kinder. Diese werden dann bei einer Nikolausfeier verschenkt.

Kolping St. NikolausHildegard SchmiechTel. 02506 3200

dienen. Wir wollen eine aktive Lebens- und Glaubensgemeinschaft sein. Höhepunkte unseres für alle offenen Programms sind: Betriebsbesuche, ak-tuelle sozialpolitische Diskussionen, Studien- und Pättkesfahrten, Karten-spielabende (Erlös für das Berufsbil-

dungswerk der KAB) oder die jährliche Weltnotwerk-Kaffeestube. Die Bildungshäuser der KAB in Haltern und Günne am Möhnesee bieten Se-minare und Erholungswochen für Jung und Alt an. Für ihre Mitglieder gibt es einen Arbeits- und Sozialrechtsschutz. Die KAB St. Ida wurde 1948 gegründet und um-fasst momentan 140 Mit-glieder.

KAB St. IdaBernhard EmmerichTel. 0251 615125

Page 48: Katholisch in Südost

„Ist doch ein Schützenverein, oder?von Roland Vorholt

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Damals hat noch keiner an ein Schüt-zenfest gedacht. Anlass für die Män-ner der ersten Stunde war die traurige Tatsache, dass den Opfern der Pest aus Angst vor einer Ansteckung nicht ge-holfen wurde. Die Wolbecker gaben aus ihrer christlichen Überzeugungheraus in St. Nikolaus einander das Versprechen, sich gegenseitig zu hel-fen, die Kranken zu versorgen und die Toten in geweihter Erde zu bestatten. Zum Gedenken an dieses Versprechen undumdieseÜberzeugungüberGe-nerationen zu bewahren, gründeten sie zwei katholische Bruderschaften. Einzi-ger Unterschied der beiden Wolbecker Bruderschaften ist die Zielgruppe: Die Achatius-Bruderschaft nimmt nur Ver-heiratete auf, die Nikolaibruderschaft steht für Ledige offen.

Die Zusicherung der gegenseitigen Hilfe dominiert auch heute noch das Leben der Bruderschaften, die sich längst im ökumenischen Sinne für alle Christen geöffnet haben. Dabei wird auch der Einsatz für das Gemeinwohl großgeschrieben. Ob Organisieren ei-nes Hilfstransports oder Reinigen eines

großenParkplatzes:Traditionverpflich-tet auch heute noch.

Und wie war das mit dem Schützen-fest? Die Bruderschaften unterstützten 1535 den Bischof von Münster erfolg-reich im Kampf gegen die Täufer. Zur Erinnerung an diesen freudigen Sieg beschlossen die Bruderschaften jährlich ein Schützenfest durchzuführen. Und eines kommt dabei sicherlich nicht zu kurz: Die Förderung der Gemeinschaft und des Zusammenhalts um der alt hergebrachten Verpflichtung bewusstund mit Freude zu entsprechen.

Die Wolbecker Bruderschaften sind mehr als Schützenvereine. Sie demons-trieren über die Jahrhunderte hinweg, wie wertvoll christliche Einstellungen und Haltungen für ein funktionieren-des Gemeinwesen sind.

Achatius-BruderschaftWilhelm RuntenbergTel. 02506 7228

NikolaibruderschaftBruderschaftshandyTel. 01578 6160618

Das macht St. Agatha für mich aus . . .

klein, übersichtlich, man kennt viele Leute, es wird viel für Familien gemacht.

In den Wolbecker Kirchenfenstern ist er verewigt: Der Heilige Achatius – Schutzpatron einer der beiden Bruder-schaften, die seit über 500 Jahren die Wolbecker Ortsgemeinschaft prägen. Sichtbar werden die Traditionen der

Bruderschaften im Ort beim Schützen-fest, wenn die Straßen bunt beflaggtsind und an der Vogelrute im Tiergarten der Schützenkönig gekürt wird. Zwar feiern die Bruderschaften Schützenfest, aber sie sind eben doch keine Schüt-zenvereine. Die bis heute gepflegtenTraditionen gehen auf die Zeit der Pest zurück.

Page 49: Katholisch in Südost

Kinderchor St. BernhardProben: dienstags 16.45 – 17.30 UhrArne TiggesTel. 0251 619888

Kinderchor St. IdaProben: mittwochs 17.30 – 18.30 UhrJanine BensmannTel. 0251 615697

Jugendchor JuBaChoProben: samstags 12.00 – 13.30 UhrThorsten SchwarteTel. 02506 303653

Jugendchor LagickaProben: mittwochs 19.30 – 21.00 UhrThorsten SchwarteTel. 02506 303653

Info: Kinder- und Jugendchöre

Choralschola St. NikolausProben: samstags 14tg. 9.00 – 10.00 UhrThorsten SchwarteTel. 02506 303653

Kirchenchor St. BernhardProben: montags 20.00 – 22.00 UhrMarkus ReidegeldTel. 02509 9161

Kirchenchor St. IdaProben: montags 17.45 – 19.15 UhrThorsten SchwarteTel. 02506 303653

Kirchenchor St. NikolausProben: montags 20.00 – 22.00 UhrThorsten SchwarteTel. 02506 303653

Info: Chöre in Südost

St. AgathaDie Gemeinde St. Agatha besitzt eine historische Kleinorgel von 1842. Der münsteraner Orgelbauer Johan Kers-

ting erbaute dieses Instrument. Es weist 8 Register verteilt auf ein Manual und Pedal auf. Die Spiel- und Registertrak-tur ist mechanisch.

St. BernhardFriedrich Fleiter aus Münster erbaute 1980 die Orgel der St.-Bernhard-Kir-che. 18 Register weist das Instrument auf, verteilt auf zwei Manuale und Pe-dal. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur ist elektrisch. Die Orgel besitzt zudem 6 Setzerkombi-nationen. 2008 wurde das Instrument durch Eberhard Hilse (vorm. Orgelbau Fleiter) gereinigt und überholt.

St. IdaDie St.-Ida-Gemeinde besitzt eine Or-gel der Gebrüder Stockmann aus Werl. Auch dieses Instrument wurde 1980 er-baut. Die 18 Register verteilen sich auf zwei Manuale und Pedal. Die Spiel- und Registertraktur ist mechanisch. Die Orgel wurde erst vor kurzem (2010) durch die Firma Stockmann ausgerei-nigt und gründlich überholt.

St. NikolausDie St.-Nikolaus-Gemeinde besitzt eine Orgel von Paul Ott aus Göttingen. Diese wurde 1976 erbaut unter Ver-wendung einiger historischer Register der Vorgängerorgel von Friedrich Flei-ter (1894). 29 Register verteilen sich auf zwei Manuale und Pedal. Die Spiel-traktur ist mechanisch, die Registertrak-tur ist elektrisch und wird über einen Setzer (4000f) gesteuert. Der Westfäli-sche Orgelbauer S. Sauer (Höxter) hat das Instrument 2006 renoviert. Neben einer kompletten Ausreinigung und der Neuintonation der Orgel wurden auch zwei Register getauscht. 2010 konnten noch einmal zwei Register durch Or-gelbau Klimke (Holzwickede) ersetzt werden.

Kirchenmusik in Südostvon Thorsten Schwarte

Unsere Gemeinden weisen ein reiches Spektrum an kirchenmusikalischen Mög-lichkeiten auf. Zahlreiche Chöre laden zum Mitsingen und zur Gestaltung der Liturgie ein. In den Gemeinden sind unterschiedlichste Instrumente vorhanden, von der historischen Kleinorgel bis zur „konzertanten“ Orgel. Vielfältige Konzerte und kirchenmusikalische Andachten bereichern das Gemeindeleben. Nachfolgend werden die musikalischen Einrichtungen der einzelnen Gemeinden beschrieben. Eine Übersicht gibt die verschiedenen Probenzeiten unserer Chöre wieder.

48 Verbände Kultur in Südost 49

Page 50: Katholisch in Südost

Katholische öffentliche Bücherei (KöB) – mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-fentliche Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft sind die KöBs ein Glied in der Kette des gesamten öffentlichen Bibliothekswesens und für jedermann zugänglich, aber verbunden mit einem ganz individuellen eigenen Programm.Die vier KöBs St. Agatha, St. Bernhard, St. Ida und St. Nikolaus werden aus-schließlich ehrenamtlich geführt und haben im Laufe der vielen Jahre, die sie schon bestehen, einen hohen Stel-lenwert in ihren Kirchengemeinden er-reicht. Dort sind sie zu offenen Orten der In-formation, Begegnung, Kommunikati-on, Diskussion, Unterhaltung und so-

50 Kultur in Südost Kultur in Südost 51

Gut aufgestelltdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostvon Inge Lewejohann

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ganz individuellen eigenen Programm.zugänglich, aber verbunden mit einem Bibliothekswesens und für jedermann Bibliothekswesens und für jedermann Bibliothekswesens und für jedermann zugänglich, aber verbunden mit einem

in der Kette des gesamten öffentlichen in der Kette des gesamten öffentlichen in der Kette des gesamten öffentlichen Bibliothekswesens und für jedermann Bibliothekswesens und für jedermann

Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied in der Kette des gesamten öffentlichen in der Kette des gesamten öffentlichen in der Kette des gesamten öffentlichen in der Kette des gesamten öffentlichen

fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied

ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied Trägerschaft sind die KöBs ein Glied

reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher fentliche Bibliotheken in kirchlicher

verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öf-

– mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-– mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-– mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem verbunden, das die „lebendige Büche-reiarbeit“ in den Gemeinden zu ihrem

– mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-– mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-– mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-– mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-– mit diesem Namen ist ein Programm verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-verbunden, das die „lebendige Büche-

Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) – mit diesem Namen ist ein Programm Katholische öffentliche Bücherei (KöB) – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm – mit diesem Namen ist ein Programm

die Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südost

Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB) Katholische öffentliche Bücherei (KöB)

die Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohann

die Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohann

Gut aufgestelltdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohannvon Inge Lewejohann

Gut aufgestelltGut aufgestelltdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südost

Gut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südostdie Katholischen öffentlichen Büchereien in Münster-Südost

Gut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestelltGut aufgestellt

mit allumfassend zu Orten der Bildung und Kultur geworden.Das alles ist nur möglich, weil sich die vielen MitarbeiterInnen mit ihren un-terschiedlichen Begabungen, Visionen und ihrem unglaublichen Engagement einer Fülle von Anforderungen, die für die ehrenamtliche Büchereiarbeit not-wendig ist, stellen. Die Anzahl der Mit-arbeiterInnen variiert in den einzelnen Büchereien. Sie liegt zwischen 19 und 27 Personen im Alter von 12 bis über 70 Jahren, wobei gerade die Kinder mit einer Begeisterung bei der Sache sind, die ansteckend ist und bei den Büche-reinutzern besonders positiv auffällt. Die Aufgaben der katholischen öffent-lichen Büchereien sind vielfältig. Wie bei allen anderen öffentlichen Bib-liotheken hat die Bildung eine große Bedeutung. Aktuelle Medienbestände

in den Sparten Kinder- und Jugendbuch, Belletristik, Sachbuch und Zeitschrif-ten sowie im Nichtbuch-bereich, wie Spiele, Hör-bücher und Spielfilme aufDVD, sind zunächst der Grund dafür, dass so viele Menschen diese Bücherei-en nutzen. Obwohl Vermittlung von Bildung in Bibliotheken sich heute nicht mehr nur auf das Lesen beschränkt, nimmt das Buch in den KöBs den weitaus größten

Raum ein. Hier gilt es im Besonderen, schon die Jüngsten für das Buch zu in-teressieren und sie für das Lesen zu be-geistern. Junge Vielleser bleiben meist Leseratten, die wissen, wie viel Neues es mit jedem Buch zu entdecken gibt und wie viele neue Erkenntnisse ein Buch bietet.So ergibt sich neben der Bildungsver-mittlung ganz automatisch auch eine weitere kulturelle Aufgabe der Pfarr-büchereien. Es sind in großer Anzahl junge Familien mit ihren Kindern, die das attraktive Angebot nutzen, sodass die Bücherei zu einem Ort der Begeg-nung, Kommunikation und Unterhal-tung wird. Die besondere Atmosphäre, einmal aufgrund der überschaubaren Größe der Büchereien, dann der Lage in einer Gemeinde, in der man sich kennt oder schnell kennenlernt, trägt dazu bei, dass sich die Leser in den KöBs ausge-sprochen wohlfühlen. Man trifft sich dort ganz ungezwungen, aber nicht nur zur Ausleihe; genauso wichtig sind den Besuchern die Gespräche und der Austausch von Erfahrungen in oft glei-chen Lebenslagen. Mit diesem Angebot erreichen die Pfarrbüchereien neben den Mitgliedern der Gemeinde auch Menschen, die sonst keine Anbindung an die Kirche mehr haben.Darüber hinaus haben die Pfarrbü-chereien viele Möglichkeiten, ihren Gemeinden mit Veranstaltungen wie Buchausstellungen, Vorleseaktionen, Spielenachmittagen, Lesenächten so-wie der Zusammenarbeit mit Kinder-garten und Schule einen Dienst von großem pastoralen Wert zu leisten. Damit unterstützen sie aber auch in hohem Maße ihre eigene Wirkung als Treffpunkt „Bücherei“.

Page 51: Katholisch in Südost

50 Kultur in Südost Kultur in Südost 51

SeitMärz2000findetinregelmäßigenAbständen etwa 4-mal im Jahr unter der Leitung von Frau Dr. Petra Heinker der Literaturschoppen statt. Bei diesem Treffen widmen sich die interessierten Leser aktuellen Büchern aus unter-schiedlichen Sparten wie Belletristik, Autobiographien oder Sachbüchern. In gemütlicher Atmosphäre wird bei einem Schoppen Wein über das meist nach den Vorschlägen aus den Reihen

KöB St. Agatha, Angelmodder Weg 99, neben der Kirche ca. 5.700 Medien einschl. Spiele, Kassetten, Hörbücher, DVDsÖffnungszeiten: Sonntag 10.00 – 11.30 Uhr Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr Donnerstag 17.00 – 18.00 Uhr

KöB St. Bernhard, Höftestraße 24, direkt hinter der Kirche ca. 6.200 Medien einschl. Spiele, Musik-CDs, DVDs, VideosÖffnungszeiten: Sonntag 10.30 – 12.30 Uhr Mittwoch 17.00 – 18.00 Uhr Samstag 16.30 – 18.00 Uhr

KöB St. Ida, Vörnste Esch 22 – im Souterrain des Pfarhausesca. 7.100 Medien, einschl. Spiele, Hörbücher, DVDsÖffnungszeiten: Sonntag 10.00 – 12.30 Uhr Mittwoch 16.00 – 18.00 Uhr Freitag 16.30 – 18.00 Uhr

KöB St. Nikolaus, Herrenstraße 17, im Pfarrheimca. 10.100 Medien, einschl. Spiele, Kassetten, Musik-CDs, Hörbücher, DVDsÖffnungszeiten: Montag 15.30 – 17.30 Uhr Dienstag 09.30 – 11.30 Uhr Mittwoch 15.30 – 17.30 Uhr Freitag 15.30 – 17.30 Uhr

Info: KöBs in Münster-Südost

der Teilnehmer ausgesuchte Buch ge-plaudert. Dabei geht es nicht in erster Linie um Literaturkritik, wissenschaftliche Text-analysen oder spitzfindige Interpre-tationen, sondern vielmehr um das Austauschen von persönlichen Leseein-drücken.Die mittlerweile knapp 45 besproche-nen Bücher stießen dabei auf unter-schiedliche Leserinteressen: waren es beim ersten Literaturschoppen gerade einmal sechs Teilnehmerinnen, so gab es bei den beiden Gastmoderationen von Pfarrer Klaus Wirth im Gemeinde-saal jedesmal ein volles Haus und auch einige angesagte Medien sprengten die Kapazität der St.-Bernhard-Bücherei.

Lesenswertvon Dr. Petra Heinker

So haben sich z. B. aus der Bücherei-arbeit heraus in den vier Gemeinden Lesekreise gegründet, die Interessierte zum regelmäßigen Austausch über Li-teratur zusammenbringen. Eine Aktion zur frühen Leseförderung, die der Bor-romäusverein für die Katholischen öf-fentlichen Büchereien entwickelt hat, macht Kindergartenkinder mit Büchern und der Bücherei vertraut; auch hier beteiligen sich unsere Pfarrbüchereien. Diese Vielfalt an Aufgaben einer Pfarr-bücherei zeigt, dass Büchereiarbeit äu-ßerst komplex ist und dass für junge, wie ältere Mitarbeiter mit ihren jewei-ligen Talenten die unterschiedlichsten Einsätze möglich sind. Die Gründe, in einer Pfarrbücherei mitzuarbeiten, rei-chen von der eigenen Begeisterung für Literatur, über die sinnvolle Gestaltung einer aktuellen Lebensphase bis hin zur Möglichkeit, überhaupt einen nütz-lichen Dienst in der Gemeinde zu leis-ten. Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter im Büchereiteam „ihren“ Ort finden,an dem sie Geborgenheit, Anerken-nung und Freude erfahren. Abschließend bleibt anzumerken, dass im Rahmen der Zusammenführung der Pfarrgemeinden Zukunftspläne für die vier Pfarrbüchereien sehr behut-sam und sorgfältig entworfen werden sollten. Jede einzelne Pfarrbücherei bedeutet ein niederschwelliges Ange-bot für die Menschen und gehört als Grundausstattung eigenständig und wohnortnah in jede Gemeinde. Nur so kann lebendige Büchereiarbeit in einer lebendigen Gemeinde stattfinden. Indiesem Sinne sind die KöBs St. Agatha, St. Bernhard, St. Ida und St. Nikolaus in Münster-Südost wirklich gut aufge-stellt.

Page 52: Katholisch in Südost

Kirche und Kunst? Viele meinen, dass christliche Kunst eine Ausgrenzung zur künstlerischen Arbeit unserer Zeit vornimmt. Gut ist es, nach neuen Zu-gängen zu suchen. Ausgezeichnete Erfahrungen machen wir in unserer St.-Bernhard-Gemeinde seit vielen Jahren mit dem monatlichen Angebot einer Kunstfahrt, die uns in der Regel eine große Ausstellung von Bildern und Plastiken, aber auch von Kultur und Geschichte nahe bringt. Durch die gemeinsame Fahrt entsteht ein gutes Klima der Aufgeschlossen-heit für Neues. Dankbar sind wir, wenn uns durch Kunsthistoriker bedeutende Künstler mit ihren Werken erschlossen

werden. Oft verbinden wir unsere Mu-seumsfahrten mit dem Besuch wich-tiger Zeugnisse von Architektur, aber auch von Religion und Geschichte. So lernten wir in Duisburg die altehr-würdige Prämonstratenser-Abtei durch ein Mitglied des Konventes neu schätzen und wurden auf die alten historischen Beziehungen zum Kloster Cappenberg aufmerksam ge-macht. Anschlie-ßend besuchten wir in Marxloh die große DITIB-Mo-schee und wur-den als Gäste freundlich aufge-

Katholisches Bildungsforumvon Ludwiga Thoss

Das katholische Bildungsforum (früher katholisches Bildungswerk) hat in St. Bernhard eine fast vierzigjährige Tradi-tion und mittlerweile ein breites Spek-trum an Angeboten. So kommen im Schnitt jede Woche etwa 80 Personen zu den Veranstaltungen des Bildungs-forums.Das Angebot orientiert sich an Nachfra-gen aus der Gemeinde oder den Nach-bargemeinden. Dementsprechend wird das Programm einmal jährlich gestaltet.

Zurzeit liegen Bastel- und Kreativkur-se nicht im Trend, dafür sind die eher sportlichen Kurse wie Rückengymnas-tik, Meditativer Tanz, Bauchtanz und Seniorengymnastik umso beliebter.Ein Dauerbrenner sind die Englischkur-se. Das lässt sich leicht erklären, denn erstens erspart man sich die Fahrt in die Stadt und zweitens gibt es verschiede-ne Einstiegsmöglichkeiten je nach Vor-kenntnissen. Die sechs Studienfahrten nach England, Irland, Schottland und Wales haben die Englischkurse attrak-tiver gemacht. Bei den anderen Spra-chen wie z. B. Italienisch, Französisch oder Spanisch fehlen Teilnehmer, die über eine längere Zeit hinaus teilneh-men. Immer beliebter werden zudem Präsentationen und Reiseberichte.

Kunstreisen sind gefragtvon Pfarrer Klaus Wirth

nommen. In Essen waren es nicht nur die Villa Hügel und das neue Folk-wang-Museum, sondern auch die alte Synagoge mit ihren besonderen Einbli-cken in jüdisches Leben.Für alle Kunstbegeisterten ist die Grup-pe der Mitfahrenden wichtig für den Austausch und die Begegnung. Man fühlt sich sicher und weiß, dass der Bus immer ganz nahe an die Besichti-gungsorte fährt und abends alle gut am Kirchplatz wieder ankommen. Selbst-verständlich werden diese Fahrten für alle angeboten, die sich für Kunst inte-ressieren.

St. Ida ist eine generationsübergreifende Gemeinschaft für mich.

Das macht St. Ida für mich aus . . .

52 Kultur in Südost Eine Welt 53

Page 53: Katholisch in Südost

52 Kultur in Südost Eine Welt 53

der haben bereits die Partnerprojekte besucht, Freundschaften sind entstan-den und viele Aktionen zur Unterstüt-zung der Projekte wurden durchgeführt. In solidarischer Verbundenheit mit den Menschen in den Partnerprojekten ver-suchen wir durch Aktionen in unserer Gemeinde, uns für eine gerechtere Weltgemeinschaft einzusetzen.Als Grundlage für diese kirchliche Ent-wicklungs- und Missionsarbeit gibt es eine Vielzahl biblischer Textstellen. Der in der Eine-Welt-Arbeit wohl am häufigsten verwendete Impuls aus Jo-

Kirche ist ein „global player“ und das Engagement der Eine-Welt-Gruppen macht deutlich, dass unser Christsein nicht an der Gemeindegrenze endet. Wir fühlen uns verbunden mit den Menschen dieser „Einen Welt“, ins-besondere mit den Bedürftigen und Schwächeren.Seit vielen Jahren engagieren sich Eine-Welt-Gruppen in unseren Gemeinden für benachteiligte Menschen in Brasili-en, Honduras, Indien, Namibia, Nepal, Nigeria, Paraguay, Peru, Polen, Südafri-ka und Togo. Einige Gemeindemitglie-

Gelebte Weltkirchevon Pastoralreferent Sebastian Reimann

Regelmäßig verkauft der Eine-Welt-Kreis St. Ida Produkte aus Fairem Handel. Auch im Weltladen im „Treff am Turm“ in Wolbeck sind viele Produkte mit dem Fairtrade-Siegel zu erwerben. Ziel ist es dabei, den Fairen Handel bekannter zu machen und so den vielen Produzenten in den Entwicklungsländern einen ge-rechten Preis zu zahlen.

So funktioniert der Faire Handel:Rohstoffe wie Kaffee, Kakao, Zucker oder Orangensaft werden an den Börsen gehandelt. Dort setzt sich der Preis aus Angebot und Nachfrage sowie Spekula-tionen zusammen. Die Produzenten ha-benaufdiesesSystemkeinenEinfluss.Bei dem Fairen Handel gelten Mindest-preise. Sie decken sowohl die Produk-tions- als auch die alltäglichen Lebens-haltungskosten. Über dieVerwendung

zusätzlicher Aufschläge für Gemein-schaftsprojekte (Lagerhaus, Schule, Brunnen, Krankenstation etc.) stimmen die Produzenten demokratisch ab.

www.fairtrade-deutschland.de

Info: TRANSFAIR − Fairer Handel

Achten Sie beim Einkauf auf dieses Siegel

hannes 10,10 „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“, macht deutlich, worum es gehen soll. Ein Leben in Fülle, das ist mehr als nur die Erfüllung der mensch-lichen Grundbedürfnisse, wie sie zum Beispiel in den Menschenrechten fest-geschrieben sind. Ein Dach über dem Kopf, ausreichend zu essen, Zugang zu Trinkwasser, Kleidung und das Recht auf körperliche Unversehrtheit sind wesentliche Bedingungen, die jeder Mensch zum Leben braucht. Leider ist es bis heute nicht gelungen, dass die gesamte Weltbevölkerung Lebensbe-dingungenvorfindet,diedieseGrund-bedürfnisse befriedigen.Die vielen Projekte der Eine-Welt-Gruppen tragen dazu bei, dass Men-schen überall auf der Welt besser leben können. Doch nicht nur die direkte Unterstützung mit Spenden hilft den Menschen in den Ländern des Südens. Auch die Bildungsarbeit der Gruppen und die Unterstützung des Fairen Han-dels tragen dazu bei, dass die Welt je-den Tag gerechter wird.Der in der Fair-Handels-Bewegung häufig propagierte Ausspruch „Ge-rechtigkeit statt Almosen“ macht dieses deutlich. Der Faire Handel verfolgt das Ziel, die Menschen in den Ländern des Südens zu befähigen, selbst ihr Leben zu gestalten. Dies befreit aus der Ab-hängigkeit von Spenden und ermutigt zu einem selbstverantworteten Leben. Die vielen Kleinbauern und Kleinpro-

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Page 54: Katholisch in Südost

duzenten sind nicht mehr abhängige Spendenempfänger sondern Handels-partner auf Augenhöhe.Die Kommission „Gerechtigkeit, Frie-den, Bewahrung der Schöpfung und Mission“ des Diözesanforums formu-lierte den Anspruch „Die Kirche von Münster muss verstärkt Anwältin der Armen der Welt werden. Sie soll die ungerechten Auswirkungen des Welt-wirtschaftssystems anklagen und ggf. entsprechend öffentlich Kritik üben.“ Die Unterstützung des Fairen Handels ist politisches und karitatives Handeln zugleich, da sie der Motivation ent-springt, den Armen und Unterdrückten durch Überwindung „der Strukturender Sünde“ zu helfen. Unser Christsein ist global und endet nicht an der Ge-meindegrenze – auch nicht beim Ein-kauf.

Das macht St. Bernhard für mich aus . . .

Die Offenheit, auch neue Gemeindemit-glieder herzlich willkommen zu heißen.

Gott hat uns seine Schöpfung anver-traut.Diesverpflichtetuns, siezube-wahren und für nachfolgende Genera-tionen zu erhalten. Die zunehmende Veränderung des Klimas, die Erderwär-mung und der damit verbundene An-stieg der Meere, mahnen uns als Chris-ten, dieser Verantwortung gerecht zu werden und zu handeln.Machen Sie mit beim BürgerPakt für Klimaschutz, denn Klimaschutz kann Alltag werden.Mehr Infos im Netz unter: www.muenster-klima.de

Klimaschutz

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Segnen, Singen, SammelnInfo: Eine-Welt-Gruppen

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Brasilienkreis St. AgathaMonika PohlTel. 02506 2625

Eine-Welt-Kreis St. IdaJürgen HoheiselTel. 0251 615095

Verein zur Förderung von Selbsthilfe-gruppen in Lateinamerika e.V.„Förderverein Lateinamerika“Werner BuchwaldTel. 0251 61144

Förderverein St. Raphael e.V.Thomas ReikertTel. 0251 617075

Strickkreis St. BernhardAgnes NiehoffTel.0251 615692

Hope & Future e.V.Gregor LamersTel. 0251 67498161

Ökumenischer Eine-Welt-Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V.Ingrid SieverdingTel. 02506 2494

Wolbecker WeltladenIm „Treff am Turm“, Herrenstraße 16Öffnungszeiten:Dienstags 10.00 – 11.30 UhrFreitags 10.00 – 11.30 UhrSonntags 9.15 – 9.45 Uhr 11.45 – 12.15 Uhr

Partnerschaftskreis „Dabrowica“Ursula WolfTel. 0251 614915

Segnen, Singen, SammelnSegnen, Singen, SammelnSegnen, Singen, SammelnSegnen, Singen, Sammeln

tigung mit dem Beispielland und den Aktionsmaterialien bereiten sie sich und die Kinder auf die Aktion vor. Die Kinder lernen so die Lebenssituation von Gleichaltrigen in den Entwick-lungsländern kennen und erfahren auf diese Weise, dass der Einsatz für eine

gerechte Welt Spaß machen kann. 2011 war Kambodscha das Beispiel-land. Die Erlöse aus der Aktion sind jedoch nicht nur für Projekte im jewei-ligen Beispielland bestimmt, sondern fließen in Hilfsprogramme für Kinderrund um den Globus.

Festlich gekleidet und mit einem Stern vorneweg sind jedes Jahr rund um den 6. Januar bundesweit über 500.000 Sternsinger unterwegs. Auch in unse-ren Gemeinden bringen sie als „Hei-lige Drei Könige“ mit dem Kreidezei-chen „C+M+B“ den Segen „Christus mansionem bene-dicat – Christus seg-ne dieses Haus“ zu den Menschen und sammeln für Not leidende Kinder in aller Welt.Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größ-ten Solidaritätsakti-on von Kindern für Kinder entwickelt. Über690MillionenEuro wurden seither gesammelt, über 56.300 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt.In unseren Gemeinden engagieren sich zahlreiche Kinder als Sternsinger: Messdiener, Erstkommunionkinder und Kinder aus den Kinderchören machen mit. Neben den Kindern, die als Kas-par, Melchior und Balthasar Anfang Januar von Haus zu Haus ziehen, sind auch Jugendliche und Erwachsene bei der Begleitung der Kinder und in der Vorbereitung aktiv. Durch die Beschäf-

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www.st-nikolaus-muenster.de