Katrin Bönisch 09.06.2011 Einfluss innerhalb und zwischen Gruppen Thomas Kessler
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Transcript of Katrin Bönisch 09.06.2011 Einfluss innerhalb und zwischen Gruppen Thomas Kessler
KAT R I N B Ö N I S C H0 9 . 0 6 . 2 0 1 1
E I N F LU SS I N N E R H A L B U N D Z W I S C H E N G R U P P E N
T H O M A S K E SS L E R
The Link Between Leadership and Followership:
How Affirming Social Idenitity Translates Version Into Action
Eigenschaftsansatz Intelligenz, Sachkenntnis, Aktivität, Selbstsicherheit,
Motivation, charismatische, transformationale Führung
Verhaltensansatz Führungsstile
Situationsansatz Kontingenztheorie, Fiedler (Passung aus Persönlichkeit und
Situation)
Welche Kritikpunkte findet ihr bei diesen Ansätzen?
Soziale Identität & Selbst-Kategorisierung
Soziale Identität (Tajfel & Turner, 1972) Teil des Selbst-Konzeptes, das mit der Mitgliedschaft in
sozialen Gruppen verbunden ist
Selbst-Kategorisierung Natürliches Bedürfnis sich in einer bestimmten sozialen
Kategorie zu definieren bestimmte soziale Identität wird salient
Vergleichender und normativer Fit
Self-Categorization Theory macht 4 Vorhersagen zum Einfluss von Salienz sozialer Identität
1. In-Group-Mitglieder: Mitglieder sehen sich als relativ auswechsel-bare Repräsentanten einer sozialen Kategorie mit geteilten Zielen, Werten, Normen
2. Gemeinsame Perspektive Übereinstimmung bei Belangen der Gruppe Aktive Suche nach Übereinstimmung durch
gegenseitige Einflussnahme3. schafft Motivation nach Gruppennormen zu handeln4. Kollektive Ziele: Zusammenarbeit zum Wohle der
Gruppe, auch entgegen persönlicher Ziele
Soziale Identität & Selbst-Kategorisierung
Mitglieder einer Gruppen lassen sich von dem Leader am ehesten begeistern, die…
Willen zeigen, ihr Mitglieder zu unterstützeno welche die Abgrenzung von „uns“ zu „denen“ verkörpern
(Comparative Fit)o deren Handlungen ausdrücken „Wir sind besser als die“
(normativer Fit)
deren Entscheidungen eine bestimmte soziale Identität stärken, die von den Mitgliedern geteilt wird
Soziale Identität & Selbst-Kategorisierung
Coverstory
Die Probanden bekamen eine Geschichte, mit folgendem Inhalt vorgelegt…..
Chris ist Leiter des Studentenrates Rat habe sich kürzlich in der Regierungspolitik engagiert Studentenrat sollte für seine Leistungen mit einem Preis
ausgezeichnet werden Chris musste weitere 6 Mitglieder des Rates nominieren, die
mit ausgezeichnet werden sollen
Experiment 1: Bedingungen
Chris hat für diesen Preis folgende Mitglieder nominiert… (a) 4 Mitglieder, die für die Regierung sind
(Regierungsbefür-worter), und 2 Mitglieder, die gegen die Regierung sind (Regierungsgegner)
(b) 3 Regierungsbefürworter + 3 Regierungsgegner (c) 2 Regierungsbefürworter + 4 Regierungsgegner
Zur Kontrolle von Reaktanzeffekten… Eigengruppe befürworte die Regierungspolitik (Entscheidung für
schärfere Waffenkontrollen) Eigengruppe ist gegen Regierungspolitik (Entscheidung für
Beschneidung der Universitätsfinanzen)
Experiment 1: Methode
Insgesamt 90 Psychologie-Studenten (15 VPs pro Bedingung)
6 Bedingungen in 2x3 Design:
Beispiel: Waffenkontrolle (definiert In-Group) x Wahl von 4 Regierungsbefürworter
Identitätsbestätigende Entscheidung durch Chris = Chris unterstützt die Meinung seiner Eigengruppe
Universitätseinschnitte (definiert In-Group) x Wahl von 4 Regierungsbefürwortern Identitätsverneinende Entscheidung
= Chris unterstützt die Fremdgruppe
2 x
3
Universitätseinschnitt Identitätsbestätigend
Waffenkontrolle unparteiisch
Identitätsverneinend
Experiment 1: Methode
VPs bekamen Fragebögen mit 3 Fragen: „Wie fair empfindest du Chris‘ Entscheidung?“ Fairness
„Wie vernünftig empfindest du Chris‘ Entscheidung?“ Vernünftigkeit
„Wie stark würdest du Chris‘ Entscheidung unterstützen?“ Unterstützung
…7-stufige Skalen „überhaupt nicht fair“ [1]……“sehr fair“ [7]
Hypothese
Fairness: Wahrnehmung von hoher Fairness bei unparteiischer
Entscheidung Wahrnehmung von höherer Fairness bei
identitätsbestätigender Entscheidung als bei identitätsverneinender Entscheidung
Vernünftigkeit & Unterstützung VPs finden identitätsbestätigende Entscheidung genauso
vernünftig wie unparteiische Entscheidung und würden beide gleich stark unterstützen
Experiment 1: Ergebnisse
Experiment 1: Ergebnisse
Höchste Fairness-Wahrnehmung bei unparteiischer Entscheidung, niedrigste Fairness-Wahrnehmung bei identitätsverneinender Entscheidung
Höchste Wahrnehmung von Vernünftigkeit bei unparteiischer und identitätsbestätigender Entscheidung
Stärkste Unterstützung bei identitätsbestätigender Entscheidung, geringste bei identitätsverneinender
Experiment 2: Storyboard
Replikation des 1. Experimentes Ausweitung auf zukünftige Pläne von Chris…
Video von einem Interview mit Chris Reaktionen von anderen Studenten zu seiner
Nominierungsentscheidung + seine eigenen Gedanken und Gefühle dazu
Chris berichtet von zukünftigen Plänen: Aufstellen von Plakatwänden auf dem Campus
Fragebogen + Bewertung der Plakat-Wand-Idee
Experiment 2: Methode
Fragebogen und Fragen wie Experiment 1 Zusätzliche Fragen
„Wie fair empfindest du die Idee Plakatwände aufzustellen?“ „Wie vernünftig empfindest du die Idee Plakatwände
aufzustellen?“ „Wie stark würdest du es unterstützen, Plakatwände
aufzustellen?“
+ Möglichkeit, Argumente bezüglich des Wertes und der Nützlichkeit des Aufstellens, aufzuschreiben
Experiment 2: Hypothese
Replikation der Ergebnisse aus Experiment 1 + Übertragung der Effekte auf Plakatwand-Idee
Stärkte Unterstützung bei identitätsbestätigender Entscheidung
Durch identitätsbestätigende Entscheidung sind VPs gewillt sich intellektuell anzustrengen und Argumente aufzuschreiben, um zukünftige Pläne zu unterstützen
Experiment 2: Ergebnisse
Replikation der Ergebnisse aus Experiment 1 Unparteiische Nominierung : höhere Wahrnehmung von Fairness
und Vernünftigkeit Identitätsbestätigende Nominierung: höhere Unterstützung
Wenn idenititätsbestätigende oder neutrale Entscheidung: höhere Unterstützung
VPs am ehesten bereit, Argumente aufzuschreiben in identitätsbestätigender Bedingung (+ die meisten Argumente)
Zusammenfassung der Ergebnisse
Unparteiische Entscheidungen eines Leaders werden als fair wahrgenommen
…trotzdem erhalten sie mehr Unterstützung, wenn sie im Sinne ihrer Gruppe handeln sind damit gute Repräsentanten ihrer Eigengruppe verstärken damit die Abgrenzung zur Fremdgruppe
Haben sich Leader in der Vergangenheit in dieser Weise verhalten, wird ihnen auch für die Zukunft mehr Unterstützung zugesichert
Diskussion
Kritikpunkte an der Studie?
Interaktionseffekte Video von Chris Argumente als „Unterstützung“? …
Vielen Dank fürs Durchhalten!
Haslam, S. A. & Platow, M. J. (2001). The link between leadership and
followership: How affirming social identity translates vision into action.
Personality and Social Psychology Bulletin, 27, 1469-1479.