Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramäischen, mit einer kritischen Erörterung der aramäischen...

download Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramäischen, mit einer kritischen Erörterung der aramäischen Wörter im neuen Testament. 1884.

of 200

Transcript of Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramäischen, mit einer kritischen Erörterung der aramäischen...

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    1/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    2/200

    Digitized by the Internet Archivein 2011 with funding from

    Univers ity of Toronto

    http://www.archive.org/details/grammatikdesbibOOkaut

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    3/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    4/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    5/200

    GRAMMATIKDES

    BIBLISCH -ARAMISCHENMIT EINER KRITISCHEN ERRTERUNG

    DER ARAMISCHEN WRTER IM NEUEN TESTAMENT

    VON

    E. KAUTZSCH,ORD. PEOFESSOR DER THEOIiOGIE IN TBINGEN^.

    rLEIPZIG,VERLAG VON F. C. W. VOGEL.1884.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    6/200

    Das Uebersetzungsrecht ist vorbehalten.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    7/200

    VORWORT.JJas Bedrfaiss nach einem brauchbaren Hlfsmittel bei Vorlesungen

    ber die bibhsch- aramischen Texte ist von dem Unterzeichneten, wiesicher auch von anderen Fachgenossen, seit Jahren empfunden worden.Doch schien mit Recht jeder Versuch auf Abhlfe so lange verfrht, alsman auf die landlufigen, schauderhaft verwahrlosten Ausgaben des Daniel-und Ezratextes angewiesen war. Diu'ch die in textkritischer Hinsichthchst verdiensthche Ausgabe der ,.Libri Danielis Ezrae et Nehemiae" vonS. Baev (cum praefatione Franc. Delitzsch et glossis Babylonicis Frider.Delitzsch, Lips. 1882) ist nun eine G-rundlage fr die grammatische Bearbei-tung des Biblisch-Aramischen geschaffen worden, welche den Unterzeich-neten zur endhchen Ausfhrung seines lange gehegten Planes ermuthigte.Dabei schien der geringe Umfang der Texte eine solche Lsung der Auf-gabe zu fordern, welche auf eine erschpfende Vorfhrung des grammati-schen Materials ausging. Demgemss sind in der vorliegenden Grrammatikalle wirklich vorkommenden Formen mindestens mit einem Beleg (dieVerbalformen sogar fast durchweg mit vollstndigen Belegen) aufgezhlt.Nach dem G-rundsatze, nur den Thatbestand vorzufhren, ist von voll-stndigen Paradigmen abgesehen und statt derselben (wie z. B. S. 73) eineZusammenstellung von wirkhch vorkommenden Formen gegeben. In denwenigen Fllen, wo fr den Einbhck in den Bau der Sprache ausfhr-lichere Uebersichten unerlsslich schienen (S. 48 f., 90, 120), ist wenigstensdeutlich zwischen belegbaren und nicht belegbaren Formen unterschieden.

    Von der in der Einleitung gegebenen Uebersicht ber die Literaturdes Westaramischen berhaupt und die Aramaica im N. Test, insbesonderehoffen wir, dass sie Vielen eine willkommene Zugabe sein werde. Bezg-lich der Syntax rechnen wir wenigstens bei denen auf eine wohlwollendeBeurtheilung,. welche die nicht geringen Schwierigkeiten eines derartigen

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    8/200

    ly Yorwort.Versuchs aus eigener Erfahrung kennen. Durch die ausfhrlichen Sach-und Stellenregister hoffen wir ermglicht zu haben, dass die grammatischenund syntaktischen Schwierigkeiten von dem Lernenden zum grssten Theileselbstndig berwunden werden knnen, so dass die in der Eegel knappbemessene Zeit in den Vorlesungen ber den aramischen Daniel undEzra auch fr andere Dinge Raum behlt.

    Meinem verehrten Freund und Oollegen Prof. . Socin sei fr manig-fache Beihlfe durch Eath und That auch an dieser Stelle der wrmsteDank gesagt.

    Tbingen, den 9. Juni 1884.E. Kautzsch.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    9/200

    INHALT.Einleitung.

    Seite 1. Yerhltniss des Biblisch-Aramischen zu den brigen semitischenDialekten 1 2. Allmhlige Verbreitung des westaramischen Dialekts 1 3. Gleichzeitiger Gebrauch des Aramischen und Hebrischen .... 3 4. Verdrngung des Hebrischen als Verkehrssprache durch dasAramische 4 5. Die Ueberreste des westaramischen Dialekts. 1. Die aram. Stckedes A. Test. 2. Die Eeste im N. T. und bei Josephus. 3. DieTargumim. 4. Reste in Mischua und Talmud. 5. SamaritanischesTargum. 6. Aegj-ptisch-Aramisches. 7. Palmj-renische Denk-

    mler. 8. Nabatische Inschriften. 9. Christlich-palstiaischerDialekt. 10. Dialekt von Malia 5

    6. eber die richtige Benennung des im A. Test, vorliegenden aram.Dialekts . 17 7. Allgemeines ber die Biblisch-Aramischen Texte 21 8. Textkritische eberheferung und grammatische Bearbeitung des

    Biblisch-Aram 22Erster Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.

    9. Die Schrift 24 10. Die Mglichkeiten eines Lautwechsels im Biblisch-Aram. verglichenmit dem Hebr. und Arabischen 26 11. Vernderungen im Consouautenbestand der Wrter 28 12. Die Verdoppelung der Consonanten 30 13. Eigenthmlichkeiten der Gutturale und des Ees 31 14. Vernderungen der schwachen Buchstaben n, *., " 33 15. Vernderungen der Vocale 34 16. Von der Sylbenbdung und dem Einfluss derselben auf die Quantittder Vocale 36 17. Vom Ton und von der Pausa 38Zweiter Haupttheil. Formenlehre oder Lehre vonden Kedetheilen.

    Erstes Capitel. Vom Pronomen. 18. Vom Personalpronomen. Pronomen separatum 41 19. Pronomina personalia suffixa 42 20. Pronomina demonstrativa 43

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    10/200

    YI Inhalt.Seite

    21. Pronomen relativum 43 22. Pronomen interrogativum und indefinitum 44

    Zweites Capitel. Vom Verb um. 23. Allgemeine Uebersicht. Abgeleitete Stmme. Classen der schwachenVerba 45 24. Paradigma des starken Verbum 47

    A. Das starke Verbum. 1. Ohne Einfluss von Gutturalen und Ees. 25. Das Perfectum Qal 50 26. Das Imperfectum Qal 51 27. Der Imperativ Qal 52 28. Der Infinitiv Qal 53 29. Die Participia Qal. Conjugation des P^'il 53 30. Hithpe'el 54 31. Pa'il 55 32. Hithpa al 56 33. Haphel 57 34. Hoph'al 59 35. Saph'el und Histaph'al 59 36. Po'al. 'Ethp'al 59 37. Das starke Verbum mit Pronominalsuffixen 60

    2. Starke Bildungen unter dem Einfluss von Gutturalen und Res. 38. Verba primae gutturalis 62 39. Verba mediae gutturalis und Ees 64 40. Verba tertiae gutturalis und Res 65

    B. Das schwache Verbum. 41. Verba s* 65 42. Verba ]'t) 67 43. Verba "z und ^'s . . 68 44. Abnorme Bildungen von Verbis Vy {^hr> und p^o) 70 45. Verba n'y und ^'y 71 46. Verba >"y 74 47. Verba a'h {r-,

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    11/200

    Inhalt. YIISeite

    III. Xomina mit Zusatzconsonanten. 60. Nomina mit Praeformativen 110 61. Nomina mit Aftormativen 113 62. Quadrilitera und Composita .- 116 63. Nomina von eigenthmliclier Bildung 117 64. Fremdwrter 118

    lY. NumeraUa. 65. Cardinalia 119 66. Ordinalia und sonstige Zalilbegriffe 122

    Viertes Capitel. Die Partikeln. 67. Adverbia 123 68. Prpositionen 126 69. Conjunctionen 129 70. Interjectionen 131

    Dritter Haupttheil. Syntax.Erstes Caj)itel. Die einzelnen Eedet heile.

    I. Sj-ntax des Verbum (Tempora und Modi). 71. Das Perfect ^ 132 72. Die Foi-m P

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    12/200

    Yin Inhalt.Seite

    98. Uebereinstimmimg der Satzglieder, insbes. des Subjects und Prdicats,hinsichtlich des Genus und Numerus 163II. Besondere Arten von Stzen.

    99. Uebersicht 166 100. 1. Isolirte Stze. Unabhngige Fragestze 166 101. Verneinungsstze 167 102. 2. Mit anderen verbundene Stze. Durch Waw angereihte Stze 167I 103. Kelativstze 168 104. Subject- und Objectstze 170 105. Causal-, Conditional- , Concessiv-, Comparativ-, Temporal- undFinalstze 170 106. Periodenbau. Aposiopese 172Nachtrge und Berichtigungen 173

    Sachregister 176Stellenregister 180

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    13/200

    EINLEITUNG.1.

    Verhltiiiss des Biblisch-Aramisclien zu den brigen semitischenDialekten.

    Der in einigen Abschnitten des Alten Testaments (Daniel2, 4& 7, 28. Ezra 4, 86, 18. 7, 1226. Jer. 10, 11, sowie inzwei Worten Gen. 31, 47) vorliegende aramische Dialekt ist einGlied der westaramischen Dialektgruppe, welche zusammenmit der nahe verwandten ostaramischen Gruppe den arami-schen Zweig des semitischen, genauer des nordsemitischen Sprach-stammes bildet.

    Vergl. ber die Yerzweigung des semitischen Spraclistammes berhaupt:E. Re7ian, histoire generale des langues semitiques. 4. Ausg. Paris 1864;Gesenius-Kautzsch, hebr. G-rammatik 1,2 und die Literatur daselbst No. 6 a. E.;B. Stade, Lehrbuch der hebr. Gramm., Lpz. 1879, 211 (mit eingehenderBercksichtigung der neueren Literatur); E. Knig, histor.-krit. Lehrgebuded. hebr. Sprache, Lpz. 1881, 3. Ueber das Aramische insbesondere: Tli. NUcleke, Aram" in Schenkers Bibellexikon I, 229 fif., sowie im Ausland'', Jahrg.1867, S. 778 ff. (,,Namen und Wohnsitze der Aramer") und in Ztschr. derdeutschen-morgenlnd. Gesellschaft, Bd. XXY (1871), S. 113 ff. (Die Namen deraram. Nation u. Sprache"); Schrader, ^^Aram"'' in Riehm''s Hdwrterb. des Bibl.Alterthums, S. 79 ff. ; Volck, Aram" in Herzog- Plilfs Protestant. Kealencj'-klo-pdie, 2. Aufl., I, 601 ff. (mit ausfhrlichen Literaturnachweisen) ; H. Strack^Einleitung ins A. Test., in Zckkr's Handb. der theolog. Wissenschaften I,191 f. (nachzutragen ist dort noch: David, grammaire de la langue arameenne[in syr. Sprache], Paris 1880 ; R. Duval, traite de grammaire syriaque. Paris 1881).

    Obige Definition folgt der Eintheilung der semitischen Dialekte, welcheden arabisch-thiopischen Zweig als das Sdsemitische den drei anderenHauptzweigen (dem kanaanitischen, aramischen und assyrisch-babylonischen)als dem Nordsemitischen gegenberstellt.

    2.Allmliliclie Verbreitung des westaramisclien Dialekts.

    Als die Heimath der westaram. Dialekte drfte das Gebietzwischen dem oberen Euphrat und dem Mittelmeer (abgesehen

    Kautzsch, aramische Grammatik. 1

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    14/200

    2 Einleitung.natrlich von dem phnizischen Kstenstrich) bis in die Gegen-den sdlich und sdwestlich von Damaskus, d. h. bis unmittel-bar an die Grenzen des Reiches Israel, zu betrachten sein (vergl.1 Sam. 10, 6 ber den Kampf Davids mit den Aramern vonBeth Rechob, die nach Rieht. 18, 28 in nchster Nhe vonDan wohnten). Aber schon frhzeitig begann das Aramischeweiter nach Sden vorzudringen und die kanaanitischen Dialekte(inclus. des Hebrischen) zu verdrngen, bis es schliesslich etwa um die Mitte des 2. Jahrh. vor Chr. zur allgemeinen Lan-dessprache in Syrien, Palstina und den stlich angrenzendenLndern geworden war.

    Vereinzelte Berhrungen mit dem Aramischen (die indess keineswegs alleauf direkter Entlehnung beruhen mssen) lassen sich bereits in denjenigenBchern des A. Test, constatiren, welche in den vorexilischen Jahrhundertenauf dem Boden des Zehnstmmereichs entstanden sind, sicher z. B. im Hohen-lied und in gewissen Theilen des Richterbuchs. Ein direkter Einfluss des Ara-mischen wurde ohne Zweifel angebahnt durch die 2 Kn. 15, 29 und 17, 6berichteten Deportationen der Israeliten (734 und 722 v. Chr.). Denn nach2 Kn. 17, 24 (vergl. auch Ezra 4, 2. 10) wurde darnach das stark entvlkerteLand durch Colonisten besetzt, welche zum Theil auch aus aramischem Sprach-gebiete (z. B. Hamath) gekommen waren.Wenn sich die hebr. Schriftsprache in Juda, soweit wir noch ber dieselbeurtheilen knnen, bis Ende des 7. Jahrh. fast ganz von aramischen Einflssenfrei erhielt, so zeigt doch 2 Kn. 18, 26 (vergl. Jes. 36, 11), wie gegen Endedes 8. Jahrh. der betreffende Vorgang fllt ins Jahr 701 das Aramischewenigstens von den Vornehmen in Juda verstanden wurde und somit schondamals die Bedeutung einer internationalen Verkehrs- oder doch Diplomaten-sprache in Vorderasien gehabt hat. Eine Besttigung dieser Thatsache ist auchin den aramischen Legenden zu erblicken, welche sich auf Thontfelchen(neben assyrischem Text), sowie auf Scherben und Gewichtstcken aus denRuinen der assyrischen und babylonischen Palaste (nachmals auch auf alt-persischen Mnzen) erhalten haben; vergl. darber Schrader, ZDMG. 1872,S. 167, und die Literatur daselbst ; ferner Levp, Gesch. der jd. Mnzen, Lpz.1862, S. 147 ff.; de Voge, m^langes d'archeologie Orientale, Paris 1868, p. 193 ff. iEine direkte Beeinflussung der hebr. Schriftsprache durch das Aramische

    1 Allerdings wird man aus diesen assyrisch-aramischen Bilinguen nicht mitf. Gutschmid (Neue Beitrge zur Gesch. des alten Orients, Lpz. 1876, S. 18 f.)folgern drfen, dass damals die Geschftswelt in Niniveh aramisch redete und dieim officiellen Gebrauch gebliebene [assyrische] Sprache nicht mehr verstand (wie sichnach V. Gutschmid auch aus 2 Kn. 18, 26 ergeben soll, dass ein Dialekt desAramischen schon im 8. Jahrhundert im Euphrat- und Tigrisgebiet Volkssprachegewesen sei). Vergl. dagegen Hclurader, Keilinschriften und Geschichtsforschung(Giessen 1878), S. 62 ff. Am allerwenigsten aber darf man aus obigen Thatsachenschliessen, dass das in den letzten Jahrhunderten vor Chr. in Palstina eingebrgertearam. Idiom nur aus Babylonien habe importirt sein knnen; vergl. darber u. 6, 2.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    15/200

    3. Grleichzeitiger Grebrauch des Aramischen und des Hebrischen. 3drfte zuerst! laei Jeremia (vergl. Zimmer, Aramaismi Jeremiani I, Halle 1880),noch sicherer und zwar bereits auch in grammatischer Hinsicht bei Ezechielzu behaupten sein, whrend sich die Schriftsteller aus der letzten Zeit desExils (Jes. Cap. 13 f. 34. 35. 4066) und kurz nach demselben (Haggai, Sacharja,ja selbst noch Maleachi und die in das Buch Nehemia verarbeiteten MemoirenNehemia's) durch ein verhltnissmssig reines Hebrisch auszeichnen. In denexihschen und nachexihschen Partien des Pentateuch und des Buches Josua,die man frher als die Grundschrift oder den lteren Elohisten (jetzt alsPriestercodex oder Q) zu bezeichnen pflegte, zeigt sich der Einfluss des Ara-mischen mehr auf dem lexikalischen, als dem grammatischen Gebiet (vergl.darber bes. Riehm in den theolog. Studien u. Kritiken 1872, S. 283 ff., undV. Ryssel, de Elohistae Pentateuchici sermone, Lips. 1878, beide unter Fest-haltung der vorexilischen Abfassung des Priestercodex, obschon bes. Ri/sseldurch seine sorgfltigen und grndlichen Untersuchungen sehr vieles Beweis-material fr die gegentheilige Ansicht beigebracht hat); gegen Ryssel wendetsich GiesebrecJit (..Zur Hexateuchkritik", in der Ztschr. f. die alttest. "Wissensch.1881, S. 177 ff.), dessen Eesultate wiederum in einigen Punkten modificirt wur-den durch Driver^ on some aUeged linguistic affinities of the Elohist^'' (imJournal of Philologe', Oct. 1882, p. 201 ff.). Noch weit strker ist die aramischeFrbung verschiedener nachexilischer Bcher, insbesondere der Chronik, des"Buches Esther und vor allem des Qoheleth, sowie gewisser Psalmen (vergl.ber Qoheleth die Commentare von Franz Delitzsch, Lpz. 1875, S. 197 ff., undC. H. WrigJit, the book of Koheleth, London 1883, p. 488 ff.; ber Buch IIYder Psalmen vergl. Giesebrecht, ber die Abfassungszeit der Psalmen^*" in Ztschr.f. die alttest. Wissenschaft 1881, S. 276 ff.).

    3.Gleichzeitiger Gebrauch des Aramischen und des Hebrischen.Dass das Aramische auch unter der persischen Oberherr-

    schaft fr den diplomatischen Verkehr mit Vorderasien verwendetwurde, ist die Voraussetzung der Urkunden Ezra4,8 22. 5,6 17.6, 6 12. 7, 11 26. Wenn aber der Verfasser des jetzigen Ezra-buches (gegen Ende des 4. Jahrb. vor Chr.) nach der Mittheilungder aramischen Urkunde 4, 8 ff. auch seine eigene Erzhlungaramisch fortsetzt und der Verfasser des Danielbuches (um 167V. Chr.) nach dem Gesprch zwischen Nebukadnezar und den Chal-dern (2, 4 11) noch bis zum Schluss des 7. Capitels in arami-scher Sprache fortfhrt, so zeigen diese Beispiele zur Genge,dass in jener Zeit sowohl den Schriftstellern, wie den Lesern beideDialekte gleich gelufig sein mussten.

    1 Wir sehen hierbei geflissentUch ab von dem sprachlich ganz eigenartigen BucheHiob; neben zweifellosen Aramaismen (wie dem hufigen "p?^ und Q"^-:^ statt deshebr. C*^*^") finden sich dort nicht minder hufige Berhrungen mit dem Wortschatzdes Arabischen,

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    16/200

    4 Einleitung.Obige Schlussfolgerur>g Avrde auch dann in Kraft bleiben, wenn man mit

    Strack (Einleitung ins A. T., S. 165) wenigstens seit Alexander d. G. ein ara-misches Buch von Danielgeschichten vorauszusetzen htte, welches dann zurZeit des Antiochus Epiphanes mit dem ad hoc neugeschriebenen Buch derVisionen zusammengearbeitet worden sei. Aehnliches statuirt v. Orelli, diealttest. Weissagung von der Vollendung des Gottesreiches (Wien 1882), S. 515 f.Dagegen soll sich nach Merx (Cur in libro Danielis juxta Hebraeam Aramaeaadhibita sit dialectus?" Hai. 1865) die Zweisprachigkeit daraus erklren, dassder aram. Text fr das Volk, der hebrische fr die Gelehrten bestimmt gewesensei. Dann msste aber derselbe Grund auch fr Ezra statuirt werden und diesist im Hinblick auf die hebrischen Capitel dieses Buches unmglich. Beidieser Gelegenheit gedenken wir noch des ingenisen Einfalls, den der sogen.Graecus Venetus (ed. 0. Gebharclt, Lpz. 1875) in seiner Danielbersetzung ver-wirklicht hat, indem er die hebr. Stcke in attischem, die aramischen in dori-schem Dialekte wiedergiebt.

    4.Verdrngung des Hebrischen als Verkehrssprache durch das

    Aramische.Die thatschliche Verdrngung des Hebrischen als Umgangs-

    sprache durch das Aramische drfte erst vom Ende des drittenvorchristlichen Jahrhunderts zu datiren sein; vorher war durchdie Herrschaft der Ptolemer und der ersten Seleuciden eher einEinfluss zu Gunsten des Griechischen als des Aramischen aus-gebt worden. Eine Zeit lang mag, wie noch heute auf den Grenzenverschiedener Sprachgebiete, auch im Verkehr Zweisprachigkeitgeherrscht haben, bis sich endlich das Hebrische nur als Spracheder Schule und zuletzt etvfii seit dem letzten vorchristlichenJahrhundert nur noch als Cultussprache behauptete. Dass esaber als solche auch im ersten Jahrhundert nach Christus wenig-stens in Palstina selbst von dem Volke noch verstanden wordenist, lehren Stellen, wie Luk. 4, 17 ff.

    Dass sich die Bekanntschaft mit dem Aramischen in der nachexilischenColonie Jerusalem gleichsam von selbst einstellen musste, lehrt ein Bhck aufdie Configuration des Gebietes dieser Colonie. Die Nachbarschaft einer ara-misch redenden Bevlkerung erstreckte sich im Norden bis ziemlich nahe andie Thore Jerusalems; an einigen Orten waren die neuen jdischen Ansiedleroffenbar ganz von aramisch redenden Nachbarn umgeben. Dazu kam, dassdie Juden fr die meisten Bedrfnisse auf auswrtige Hndler angewiesenwaren, mit welchen schwerlich anders, als in der allgemeinen Landessprachedes brigen Palstina verkehrt wurde; vergl. Neh. 13, 16. 20, nach welchenStellen damals in Jerusalem selbst Tyrier ansssig waren, andere Hndler vonauswrts nach der Stadt zu kommen pflegten. Dass in einem Landstrich durch-gngige Vertrautheit aller Bewohner mit zwei (sogar ganz verschiedenen)

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    17/200

    4. Verdrngung des Hebr. als Verkehrssprache durch das Aram. 5Sprachen mglicli sei, lsst sich noch heute in gewissen G-egenden der Schweiz,Belgiens (so besonders in Brssel) und anderwrts beobachten.

    Dass sich aber das Yerstndniss des Hebrischen auch nach dem endgltigenSiege des Aramischen als Umgangssprache noch lange Zeit erhielt, dafr sorgteeinerseits der Eifer der Gelehrten, anderseits die Bedeutung des Hebrischenals der heihgen Sprache fr das gesammte Volk. Fr ersteren spricht die That-sache, dass in das nachbiblische Hebrisch mancherlei zweifellos althebrischesSprachgut hinbergerettet Avorden ist, fr den ausschliesslichen Gebrauch desHebrischen bei der Vorlesung des Gesetzes und des Alten Testamentes ber-haupt spricht die einstimmige jdische Tradition, dass bei der gottesdienst-hchen Verwendung der hl. Schrift sehr lange Zeit hchstens nur die mndlicheVerdolmetschung derselben ins Aramische gestattet war. Aus letztererwrde sich erklren, dass die Hrer allmhlich auch mit der aramischen Ge-stalt gewisser Theile des gttlichen "Wortes vertraut wurden, wie dies aus Matth.27, 46 und Mark. 15, 34 hervorzugehen scheint (vergl. hierzu auch Reuss,Gesch. der hl. Schriften des A. T., S. 723); aber die Beweiskraft von Stellen,wie Luk. 4,17 ff., wo sich auch nicht die geringste Andeutung einer zur Vor-lesung hinzukommenden Verdolmetschung findet, wird dadurch nicht aufge-hoben. 1 Allerdings scheint in der Mischna die Praxis einer durchgngigen Ver-

    1 Vergl. die sehr beachtenswerthe Ausfhrung ber diese Frage von Franz Delitzschin The Hebrew New Testament of the British and Foreign Bible Society" (Leipzig1883), deren theilweise Mittheung (in Uebersetzung) auch nach anderen Seiten interes-siren drfte. Es heisst da S. 30 f.: Einer meiner Freunde lsst nicht ab mit derBitte, ich mchte das N. T. in das aramische Idiom bersetzen, welches in denTagen Christi und seiner Apostel in Palstina gesprochen ward, d. h. in die Sprachedes Talmud und der Palstinensischen Targume. Aber dieser "Wunsch beruht aufeiner Illusion. Das Hebrische blieb auch nach dem Exil die Sprache der jdischenLiteratur. Der Ecclesiasticus des Jesus Sirach war, wie sich aus den Fragmentenim Talmud ergiebt, hebrisch geschrieben. Das Original des 1. Buchs der Makkaberund des sogen. Psalters Salomo's war hebrisch. Die Inschiiften auf Mnzen undGrabsteinen, die Uturgischen Gebete waren hebrisch; die Gesetze wurden, wie ausihi'er Codification in der Mischna erhellt, hebrisch abgefasst. Auch das Buch, inwelchem Matthus, wie Papias sagt, die Herrenreden gesammelt hat, war i^pathioiaXsxTO) geschrieben. Es ist wahr, dass in dieser Zeit ^paiGxi und yaXoaioxi[? vergl. darber unten 6, 1, Anm.] nicht genau unterschieden wurden; trotzdemist es ganz unwahrscheinlich, dass Matthus aramisch schrieb. Denn der palstinen-sisch-aramische Dialekt, der im Talmud "^yi heisst, . . . war die Sprache des tag-hellen Lebens, die Vulgrsprache, in welcher das Volk und die Gebildeten zu ver-kehren und Streitfragen zu verhandeln pflegten; aber rj ^pat; SiaXexxo?, in welcherPaulus Act. 26, 14 von dem erhhten Heiland angeredet wird [vergl. u. S. 20] undin welcher er sich selbst Act. 21, 40. 22, 2 an das Volk Jerusalems wendet [vergl.u. S. 19], war die heihge Sprache, die Sprache des Tempelcultus, des synagogalenund huslichen Gebets, aller Segensformeln, sowie der Gesetzesberlieferung. Nichtminder sind auch die Parabeln, die Thierfabeln, die Leichenklagen in den Talmudenund Midraschim grsstentheils hebrisch. Die heilige Sprache fhrt fort, die Spracheder hheren Redeweise zu sein; selbst die Volkssprchwrter waren nur zum Thearamisch. "Wenn Josephus in der Vorrede zu seinem Werke ber den jdischen

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    18/200

    6 Einleitung.dolmetschung des Gelesenen vorausgesetzt zu werden, wenn Megla 4, 4bestimmt wird, dass der Toravorleser dem Meturgeman nicht mehr als einenYers vorlesen drfe, whrend bei der Prophetenvorlesung drei gestattet seien(vergl. auch 4, 6 ber Vorlesung und Dolmetschung des Gesetzes durch Minder-jhrige, und 4, 10 ber die Stcke, welche zwar vorgelesen, aber nicht ber-setzt werden drfen). Aber eine andere Frage ist es, ob diese Praxis bereitszur Zeit Jesu bestanden hat. Eine sichere Entscheidung Hesse sich nur dannfllen, wenn wir ber das Wesen der hier gemeinten ^^Verse" (D'^p^Q) und dieZeit ihrer Einfhrung genauer unterrichtet wren. Ebensowenig kann aus dervom Talmud behaupteten Existenz eines schriftlichen Hiobtargums um dieMitte des I.Jahrhunderts und noch lterer Targume zu Esther und den Psalmenmit Zunz (gottesdienstliche Vortrge der Juden, S. 61 f.) gefolgert werden,dass damals auch das Toratargum bereits aufgezeichnet war. Vergl. hierzuBleek-Wellh. Einleitung ins A. Test., S. 606 und das Citat daselbst aus demjerusal. Talmud, in welchem das Vorlesen der Verdolmetschung aus einemBuch als unzulssig bezeichnet wird. Ueber die (seltenen) Gebete in aram.Sprache, wie z. B. das sog. Qaddis, ursprnglich Schlussgebet nach haggadi-schen Vortrgen im Trauerhause", vergl. Delitzsch, Gesch. der jd. Poesie,S. 136, Note.

    5.Die Ueberreste des westaramisclien Dialekts.

    Ob jemals eine heidnische Profanliteratur in westaramiscber(oder berhaupt in aramischer) Sprache existirt habe/ muss da-hingestellt bleiben. Die noch erhaltenen Ueberreste des Westara-mischen gehren in der Hauptsache dem Bereich der jdischen(resp. samaritanischen) religisen Schriftstellerei an. Und zwargehren hierher:

    1. Die aramischen Stcke des alten Testaments (vergl. o. 1und u. 7).

    Ob irgend eines der sogen. Apokryphen des Alten Testaments ursprnglichin westaramischer Sprache verfasst war, lsst sich zum mindesten nicht be-weisen. Wenn Hieronymus (s. die Belegstellen in E. Schret'^s Art. Apokryphendes A. Test." in Herzog's protest. Real-Encykl. I^ S. 491 f.) die Bcher Tobitund Judith chaldaico sermone (d. h. eben westaramisch) abgefasst nennt und

    Krieg sagt, dass seine Erzhlung ursprnglich fr seine Landsleute im inneren Asienin der gemeinsamen Muttersprache abgefasst war, so meint er damit sicherlich dasHebrische, nicht das Aramische, Kenntniss des Hebrischen war damals, wie jetzt,unter den Gebildeten der Nation allgemein verbreitet. Das Aramische dagegen wurdenur von einem kleinen Theil der Diaspora verstanden. . . . Somit wre es ein un-ntzes Beginnen, das N. T. in das palstinensische Sursi zu bersetzen, der semitischeEinschlag des neutestamentlichen Hellenismus ist hebrisch, nicht aramisch. UnserHerr und seine Apostel dachten und sprachen [?] grossentheils hebrisch."

    1 Renan (Histoire generale, p. 259) hlt eine solche mindestens fr wahrscheinlich.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    19/200

    5. Die TJeberreste des westaramischen Dialekts. 7sie aus diesem Idiom ins Lateinisclie bersetzt hat, so ist damit keineswegs aus-geschlossen (hei Judith sogar fast zweifellos, vergl. Schrer a. a. 0. S. 505),dass das wirkliche Original heider Texte vielmehr hebrisch, der aramischeText somit selbst erst bersetzt war (die neueren Verhandlungen ber dieseStreitfrage, veranlasst durch d. Neuhauers Herausgabe eines aramischenTextes des Tobiasbuches aus einer Bodlejanischen Handschrift, Oxford 1878,s. in meinem Bericht ber die alttestamentlichen Studien von 1878 im Wissen-schaftHchen Jahresbericht der deutschen Morgenland. Gesellsch." [Lpz. 1881],S. 23; fr ein neuhebrisches Original des Tobitbuches erklrt sich auch Graetzin seinen Aufstzen ber das Buch Tobias" u. s. w. in Monatsschr. fr Gesch.u. Wissensch. des Judenth." 1879, p. 145 ff.). Ebenso knnen die arami-schen Sirachsprche, welche theils als Citate in den Talmuden, theils in eigenerZusammenstellung (als sogen, kleiner Sirach" oder Alphabet des Ben Sira"in Verbindung mit einem Alphabet hebrischer Sirachsprche) auf uns gekom-men sind, nichts gegen ein hebrisches Original des griechischen Sirachbuchesbeweisen. Vielmehr sind diese Sprche theils ebersetzungen der hebrischenVorlage, theils eigene Zuthaten eines spteren Compilators; vergl. Delitzsch,zur Gesch. der jd. Poesie (Lpz. 1836, S. 20 f.), L. Dukes, Eabbmische Blumen-lese (Lpz. 1844), S. 31 f. und bes. S. 67 ff. (woselbst auch Nheres ber dieLiteratur zu diesen Sprchen); nach dem Text des Paul Fagius (Isny 1542)werden hier von Dukes auch 23 aramische Sirachsprche (neben 42 hebri-schen) mitgetheilt.

    2. Vereinzelte Wrter und Stzchen im Neuen Testament undin den Schriften des Josephus.

    Die im Neuen Testament gelegentlich mitgetheilten Proben der damaligenVerkehrssprache in Palstina wrden allein schon gengen, um die Fabeleienber das von Jesus und den Aposteln gesprochene Idiom zu widerlegen. Vergl.hierber ReisJce, de lingua vernacula Jesu Christi, Jen. 1670, und besondersde Rossi, dissertazioni della lingua propria di Cristo e degli Ebrei nazionalidella Palestina da tempi de Maccabei in disamina del sentimento di un recentescrittore Itahano, Parma 1772. 4. Mit letzterem ist gemeint der NeapohtanerDomin. Diodati und sein Buch de Christo Graece loquente (Neap. 1767). Ferner : JB. F. Pfannkuche Ueber die palstinische Landessprache in dem Zeit-alter Christi und der Apostel, ein Versuch, zum Theil nach de Rossi entworfen"in Eichhorns Allgem. Bibliothek der bibl. Litter. Bd. VIH (1798) 3, S. 365 ff. H. E. G. Paulus, verosimilia de Judaeis Palaestinensibus, Jesu etiam atqueapostolis, non aramaica dialecto sola, sed graeca quoque aramaisante locutis.Jena 1803. Winer, Gramm, des neutest. Sprachidioms 3 (Hebr.-aramischesColorit der neutestam. Diction ; mit vielen Verweisen auf die ltere Literatur). Franz Delitzsch, Ueber die palstinische Volkssprache, welche Jesus und seineJnger geredet haben" im Jahrg. 1874, No, 27 des Daheim" (auch in der Zeit-schrift ,,Saat auf Hoffnung'' 1874, S. 195 ff.); derselbe, Traces of the verna-cular tongue in the gospels'^ im Hebrew Student" (Chicago), Nov. 1882, p. 81 f.;Dec. p. 104 f.; Sept. 1883, p. 1 f. Ueber die Matth. 26, 73. Marc. 14, 70 (Act.2, 7) angedeutete schlechte Aussprache der Galiler, die sich namentlich in dervlligen Ignorirung der Gutturalen usserte, vergl. die talmud. Belege beiWetstein, Nov. Test., zu Matth. 26, 73; Menschen, Nov. Test, ex Talmude etc.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    20/200

    8 Einleitung.illustratum (Lii3s.l736) p. 119. Insbesondere wurde der Vorwurf auch in Betreffder galilischen Aussprache des Hebrischen erhoben.Nachstehend geben wir ein alphabetisches Verzeichniss 1 der im N. Test,vorhegenden Proben des palstinischen Aramisch unter Beifgung der wich-tigsten Zeugen, und zwar des Codex Sinaiticus (S), Alexandrinus (A), Vatica-nus (B), Ephraemi Syri (C), Cantabrig. (D); WH bedeutet die Lesarten, welchein der kritischen Ausgabe des N. T. von Westcott und Hort (London 1881) auf-genommen sind, Tisch, die Lesarten der editio octava critica major Tischendorf's.

    a) Einzelne Appellativa und nomina propria.'Aa {Tisch., dagegen WH daj dasselbe Schwanken bezglich der Accentua-

    tion des auslautenden a des sogen. Status emphaticus findet sich auchanderwrts vergl. u. yaaOa, ^oXycOc, fxafxoiva obschon eigentlichnur der Circumflex berechtigt ist 2 = i

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    21/200

    g 5. Die Ueberreste des westaramischen Dialekts. 9B7.pa,3ac, BapoXofiaTo;, Bapirjcjou?, Bapiwva, BapvaSa;, Bapaa,3ac, Bap-

    TifiaToi, smmtlich nomina propria zusammengesetzt mit 12 S'on.BsersouX (so WH. Matth. 10, 25. 12, 24. Marc. 3, 22. Luc. 11, 15. 18 f. mit

    S B Avlarend ACD [Marc. 3, 22 auch S] das von Tisch, aufgenommeneBcsXllsouX bieten; die Unterdrckung des X in der vulgren Aussprachewre indess kaum auffallend) = b^int brs (nicht b^*2, wie auch Grimm hat).Nun ist b^3t allerdings nicht = neuhebr. bn.T Mist, sondern nur in der Be-deutung Wohnung zu belegen. Trotzdem aber ist die Deutung des BssXCals Herr der Wohnung oder des Reichs" (so z. B. Meyer zu Matth. 10, 25,der eine Besttigung dieser mssigen Benennung in dem vorangehendenoly.orjzirjj-r^t, findet) zu verwerfen. Vielmehr ist zehl sicher eine Um-lautung von zehh (vergl. n^nt h^'2 2 Kn. 1, 2 al.), wenn schon bei dieserUmlautung nicht blos die Ecksicht auf die Bequemlichkeit der Aussprache(so Baudissin, Art. Beelzebub" in Herzogs PRE2), sondern auch der Ge-danke an b2T Mist, biat das Dngen (aber auch das Darbringen vonGtzenopfern !) mitge\virkt haben mag.

    r^sja (richtiger wre nach dem zu aa bemerkten d) = &

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    22/200

    10 Einleitung.uloi povT^? ausgedrckt werden sollte. Oder soll man mit Delitzsch (SaataufHoffnung 1874, S. 208) irgend einen besonderen Provincialismus annehmen?

    7aa&d {Tisch.] WH ya^a^a, vergl. o. zu aa) Job. 19, 13 = i^nsi^ (stat.emph. zu J^3^ Anhhe, welches fem. zu sa). Ueber die Transcription desS^w durch a vergl. o. a/sXoajxa^.

    YoXYoda (so Tisch.; WH '(ohiob) mit SABD Matth. 27, 33; zu der Elisiondes l vergl. o. unter esXC^ouX ; nach Levi/, neuhebr. und chald. Wrter-buch wre sonst die Aussprache itlnb^^a als stat. emphat. von l!

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    23/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    24/200

    12 Einleitung.AD xoufxi). taXi&a ist jedoch wiederum nicht (vergl. oben bei raia)= N^'^bip (so Grimm), welches vielmehr syrisch wre, noch weniger =S

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    25/200

    5. Die Ueberreste des westaramisclieii Dialekts. 13schweige dem einer einheitlichen und einigermassen plausiblenVocalisation, sind wir noch heute weit entfernt.

    Vergl. ber die Targume berhaupt die Einleitungen ins A. Test., besondersBleek-Wellhausen, p. 287 ff. und Strack in Zckler's Handbuch der theol.Wissenschaften I, 172 ff. (mit reichhaltigen und sorgfltigen Literaturnach-weisen); ferner Volck, Art. Thargumim" in Herzoges PREi 1862 Bd. XV;Th. Nldeke, die alttestar. Literatur (Lpz. 1868), S. 255ff. ; Schrer, neutestam.Zeitgeschichte (Lpz. 1874), S. 475 ff. , gleichfalls mit reichhaltigen Literatur-angaben; Weber, Sj'stem der altsj'nagogalen palstinischen Theologie (Lpz.1880), p. XIXIX. Eine Uebersicht ber die Targumausgaben bietet auchPetermann, porta chaldaica, ed. II (Berl. 1872), p. 82 ff. BeachtenswertheBemerkungen ber die Vocalisation der Targume" giebt Merx in den Ab-handlungen des Berliner Orientalistencongresses I, 142 ff.

    4. Einzelne Aussprche der Mischna, die Gemaren des sogen.Jerusalemischen Talmud und vereinzelte Spuren im Babylonischenralmud und den Midraschim.

    Zur Orientirung ber Mischna und Talmude im Allgemeinen verweisen wirhier nur auf die treffliche Uebersicht in Schiirer's Neutestam. Zeitgeschichte,S. 37ff. Im babylonischen Talmud nhert sich besonders der Tractat AWarm,in gewissen Eigenthmhchkeiten auch der Tractat Nazir, dem westaramischenIdiom; vergl. Luzzatto, Gramm, der bibl.-chald. Sprache und des Idioms desThalmud Babli (deutsch von Krger, Bresl. 1873), S. 54. Aus der Midrasch-literatur gehrt hierher die bereits in der Mischna citirte Megillath Taanithoder das Fastenbuch: vergl. Schrer a. a. 0. S. 54; Strack, Art. Midrasch"in Herzogs PEE2 Bd. IX, 759 ; Braun, Entstehung und Werth der Meg. Taanit"in der Monatsschr. f. Gesch. und Wissensch. des Judenth. 1876, S. 375 ff.,410 ff., 445 ff.

    5. Das samaritanische Targum zum Pentateuch. Dasselbe istsvohl in den ersten Jahrhunderten nach Christo verfasst, doch magdch die Schlussredaction, soweit berhaupt von einer solchen dieRede sein kann, bis ins 5. oder 6. Jahrh. verzgert haben. Ausser-iem haben sich von dem samaritanischen Aramisch nur sprlicheReste in Liturgien und Liedern erhalten.

    Diese aram. Ueber Setzung des Pentateuch ist nicht zu verwechseln mitder samaritanischen Eecension des hebrischen Pentateuch. Zur Literaturber den samarit. Targum und den sprachlichen Charakter desselben vergl.Kautzsch, Art. Samaritaner" in Herzog's PEE2, Bd. XIII (1884), bes. S. 349 ff. Auch an dieser Stelle mge nachdrcklich daran erinnert sein, dass jedeBeurtheilung des samarit.-aram. Dialekts, welche sich auf die bisherigen Aus-gaben des Targums sttzt, nothwendig in die schwersten Irrthmer verfallenmuss. Dies gut leider auch von dem kostspieligen Pentateuchus Samaritanusvon E. Petermann (Fase. L Genesis, Berol. 1872; IL Exodus 1882; III. Leviticus1883, letzterer edirt von 0. Vllers), nachdem Kohn (Zur Sprache, Litteraturund Dogmatik der Samaritaner", S. 103 ff. und 206 ff.) berzeugend dargethan,dass die bliche Annahme eigenthmlicher (sogen, kuthischer") Wurzeln und

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    26/200

    14 Einleitung.Wrter im samaritanisclien Aramisch lediglich auf der ganz unglaublichenCorruption der Targumhandschriften beruht; von dem ursprnglichen Targumbesitzen wir nach Kolm vielleicht nur noch wenige Fragmente (einen verhlt-nissmssig reineren Text bieten nur die von Kohn a. a. 0. S. 215 ff. edirtenPetersburger Fragmente, sowie die Fragments of a Samaritan Targum, welcheNidt London 1874 aus einem Codex der Biblioth. Bodlejana und einem solchender Cambridger Stadtbibliothek herausgab, endlich die von Kohn a. a. 0. S. Iff.aus einem Codex Franz Delitzschs edirte Pessach-Haggadah"). Das ursprng-liche Samaritanisch ist vielleicht abgesehen von einer etwas strkeren Bei-mischung von Hebraismen, sowie von griechischen und lateinischen Wrtern mit dem uns anderweit bekannten palstinensischen Aramisch so gut, wieidentisch.

    6. Die aramischen Schriftreste auf Stein und Papyrus, welche wenigstens ihrer berwiegenden Mehrzahl nach von Judenin Aegypten herrhren.

    Vergl. Gesenius, scripturae linguaeque Phoeniciae monumenta I, 226 flf.ni, tab. 4 (Alphabeth) und tab. 2933. Ueber den Schriftcharakter vergl.Euting auf der grossen Schrifttafel zu CJnvolson's Corpus inscriptionum Hebrai-carum (Petersb. 1882) Col. 1016, nach Inschriften von 482 ca. 100 a. Chr. Die wichtigsten Monumente dieser Art sind neuerdings publicirt von derPalaeographical Society, Orient, ser, und zwar: Part. II, Tafel XXV und XXVI,Papyrus CVI des brit. Museum (aus der frher dem Herzog von Blacas zuge-hrigen Collection) mit einer Beschreibung von Wright und NldeJce und derLiteratur bis 1877. Nach den Genannten stammt dieses Document aus derletzten Ptolemer- oder der frheren Rmerzeit, entweder von einem heidnischenAramer oder (was wahrscheinlicher) von einem gyptischen Juden als eineArt Haggada zu Exod. I. Das Aramische ist stark versetzt mit phnizischund hebrisch. Ferner Part. V, Tafel LXIII, die 1877 in Sakkara gefundene,jetzt im kniglichen Museum zu Berlin befindliche Stele, welche eine Libationvor Osiris darstellt und eine bilingue (gyptisch-aramische) Inschrift trgt,datirt aus dem 4. Jahr des Xerxes (482 v. Chr.); vergl. Lepsius, ber einegyptisch-aram. Stele, Ztschr. fr gypt. Sprache und Alterthumskunde XV(1877), p. 127 ff. ; Lauth, gypt.-aram. Inschriften, Sitzungsber. der MnchnerAkad. 1878. I, philos.-histor. Cl. II, p. 97ff. und 148; Praetorius, ZDMGXXXV,442 ff. Tafel LXIV : der berhmte Stein mit vierzeiliger Inschrift, welcher jetztim Museum zu Carpentras in Sdfrankreich aufbewahrt wird und ber der In-schrift die Mumie eines Weibes, ber dieser eine Anbetung vor Osiris darstellt.Nach Lepsius u. a. stammt der Stein aus der Ptolemerzeit; nach Clermont-Ganneau (s. u.) gehren diese gyptisch-aram. Denkmler in die Zeit derpersischen Herrschaft ber Aegypten, d. i. 527405 oder 340332, in welcherZeit das Aramische die officielle Sprache in Aegypten gewesen sei. Die aufdem Steine genannte Taba sei die Tochter eines persischen Beamten und ge-bornen Aramers, der eine Aegypterin geheirathet hatte. [Allerdings harrendann Hebraismen, wie 'ijijs; und ^T^p noch der Erklrung]. Die Discussion berden Stein wurde neuerdings wieder lebhaft, seit Schlottmann (ZDMG XXXII,187 ff. und 767 f.; XXXIII, 252 ff.) Metrum und Eeim auf derselben zu findengeglaubt hatte; vergl. Halevy ibid. XXXII, 206 f.; de Lagarde, Nachrichten der

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    27/200

    5. Die Ueberreste des westaramischen Dialekts. 15Gott. gel. Ges. 1878, p. 357 ff. (aach Symmicta II, 56ff. und 79f.). Von ander-weitigen Documenten erwhnen wir noch die Inschrift auf einer Yase desSerapeum's, jetzt im Louvre (vergl. Levy ZDMG XI, 65 ff.; Merx ibid. XXII,693 ff. Praetorms ZDMG XXXV, 442; Clermont- Ganneau, Rev. Grit. 1883,Xo. 21, p. 415 ff,); zu den gyptisch-aram. Inschriften berhaupt vergl. Clermont-Ganneau, origine perse des monuments arameens d'Egypte, Rev. archeolog.Bd. 36, p. 93 ff. und 37, p. 21 ff. (auch separat Paris 1880).

    Nichtjdisclieii Ursprungs sind:7. Die in den Ruinen von Tadmor (Palmyra) gefundenen grossen-

    theils bilinguen (aram.- griechischen) Palmyrenischen In-schriften.

    Facsimiles dieser Inschriften gab zuerst JS. TToo^^, the ruins of Palmyra(London 1753; s. die ltere Literatur bei de Wette-Schrader, Einl. ins A. Test.,p. 79); in neuerer Zeit: Levt/ ZDMG XV, 615 ff. und XVIII, 65 ff., woselbst 19aus den Jahren 396578 der seleucidischen Aera (85267 n. Chr.) datirte In-schriften mitgetheilt sind; Nachtrag dazu ibid. Bd. XIX, 314 und XXIII, 282 ff.;ferner in des Grafen de Yogiie Syrie centrale (Paris 1868 ff.), sowie im Extrait 5des Journal asiat. 1883; vor allem aber von Euting im Corpus inscriptionumSemiticarum II, Taf. 1728 (Inschriften von 9 a. Chr. bis 270 p. Chr.). BlauZDMG XXVin, 73 ff. (ber ein palmjT. Relief mit Inschrift) ; Mordtmann, NeueBeitrge zur Kunde Palmyras in den Sitzungsber. der philol. und histor. Classeder Mnchener Akad. 1875, Bd. 11, Suppl.-Heft III, 188; Ed. Sachau, palmyr.Inschriften, ZDMG XXXV, 728 ff., Bemerkungen dazu von Nldeke XXXVI,664 ff. Anderes s. bei Euting im Jahresber. der DMG 1878, p. 63 und inBaetJigen's Bericht fr 1880, ibid. p. 154. Ueber den sprachUchen Charakterdieser Inschriften xergl.Merx ZDMG XXII, 674ff. und bes. Nldeke ibid. XXIV,85 ff.; Sachau ibid. XXXVII, 562 (ohne Notiznahme von Nldeke's Vorarbeit).Ihrem Inhalte nach sind es theils heidnische Weiheinschriften, theils Inschriftenzu Ehren verdienter Persnhchkeiten, theils Grabschriften.

    8. Die zahlreichen Inschriften und Mnzen der Nabater aufder Sinaihalbinsel, in Iduma, dem Hauran und anderwrts, ausdem letzten Jahrhundert vor und dem ersten Jahrh. nach Christus.

    Verfhrt durch die zahlreichen arabischen Namen, welche in diesen In-schriften vorkommen, hat man die letzteren lange Zeit selbst fr arabischegehalten. So bes. Tuch ZDMG II, 395 ff.; IH, 129 ff. und so noch Bttcher,Ausfhrl. Lehrb. der Hebr. Sprache I, S. 6, avo diese Inschriften fr nordwest-arabisch erklrt wurden (richtig gestellt von Mhlau im Nachtrag S, 644, wo-selbst auch die ltere Literatur). Ein richtigeres Urtheil ber diese Frage be-grndeten Levy, ZDMG XIV, 363 ff.; XVn, 82 ff.; XVIU, 630; XXII, 261 ff.;XXIII, 435 ff. und 652 ff.; XXV, 429 ff. und 508; XXVII, 133; ferner Blau ibid.XVI, 331 ff., Meier ibid. XVII, 575 ff., ganz besonders auch Nldeke ibid. XVII,703 ff. und XIX, 637 ff., sowie de Vogiie in der Revue archeol. 1864, p. 284 ff.(Inschriften aus dem Hauran); ders. in den Melanges d'archeol. Orient,, p. 149 ff.und Appendice p. 21 ff. (Mnzen nabat. Knige von 95 a.104 p. Chr.; vergl.ber zwei solche aus Petra auch de Saulcy in den Mel. de Numism. 1878, 193 ff.)

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    28/200

    16 Einleitung.und in Syrie centrale (1868), p. 89 ff., endlich Euting im Corpus inscriptionumsemiticarum II (Paris 1883), tab. 2935; und auf Tafel LXV von Part. V derOrient. Ser. der Palaeograph. Society.

    9. Umfnglichere Beste des westaram. Dialekts und zwar gleich-falls nichtjdischen Ursprungs liegen endlich vor in einer Ueber-setzung der Bibel, welche sich in einer 1030 n. Chr. vollendetenEvangelienhandschrift des Vatican, sowie (in Verbindung mit an-deren Fragmenten religisen Inhalts) in Londoner und PetersburgerHandschriften erhalten hat.

    Der Text der vaticanischen Handschrift, welche ca. 2|g der Evangelien um-fasst, wurde edirt von F. Miniscalchi Erizzo, 2 tomi, Verona 1861 und 64.Yergl. ber den christlich -palstinischen" Dialekt dieser Version Nldeke^ZDMG XXII, 443 ff.; nach ihm ist die Uebersetzung zwischen dem 3. 6. Jahrh.n. Chr. und zwar wahrscheinlich auf dem Boden von Juda entstanden (die inden Beischriften des vatican. Codex erwhnten Localitten sucht Blau ibid.XXIII, 266 ff. in der alten Decapolis nachzuweisen). Anderweitige Fragmentedieser Version (meist Palimpseste) befinden sich zu London und Petersburg;letztere wurden von Tischendorf auf seiner zweiten und dritten Eeise (59 und70 Bltter) gesammelt. Alle diese Fragmente (ausser dem vaticanischen Codex)nebst Fragmenten von Heiligenbiographien, Hymnen etc. edirte Land alsfragmenta syropalaestina" in Tom. IV seiner Anecdota, syriaca (Lugd, Bat.1875) und zwar Fragmente aus den Psalmen (welche, wie schon die Bezifferunglehrt, aus den LXX bersetzt sind), au den Londoner und Petersburger Evan-geliarien (von denen das Londoner nach Land einen lteren melkitischen Rituszeigt, als der rmische Codex, whrend in dem Petersburger Lectionar einlterer ganz eigenartiger und ein jngerer Codex zu unterscheiden sei), endlichLondoner Fragmente aus Deuter., Jesaja, Proverbia, nebst Petersburger Frag-menten aus den Evangelien, Deuter., Jesaja und Hiob. Der rmische Codex istnach Land jnger, als fast alle brigen Fragmente (die Londoner setzt Wrightim 8.13. Jahrh. au). Dass zur Zeit seiner Entstehung, also Anfang des11. Jahrh., das Aramische nicht mehr Verkehrssprache in den betreffendenICreisen war, lehren die arabischen Ueberschriften. Die Schrift ist nach Landeine Abart der Edessenischen Majuskel -Bcherschrift, wobei zugleich diegriechischen Majuskeln durch den groben und winkeligen Charakter derSchriftzge nachgeahmt seien.

    10. Lebende Ueberbleibsel dieses einst so weit verbreitetenDialekts finden sich heute nur noch in Malula und zwei benach-barten Drfern am Ostabhang des Antilibanon, freilich in argerVerkmmerung und, da die gesammte Bevlkerung gleichzeitigauch arabisch S2oricht, dem Aussterben nahe.

    Das bezgliche Factum wurde lngst von Broivn und Volney constatirt(vergl. Renan, histoire generale p. 268). Nhere Mittheilungen ber den Dialektselbst machte zuerst der Missionar Jules Ferrette im Journal of the RoyalAsiatic Society XX, 431 ff.; dieselben errterte Nldeke (ber den noch lebendensyrischen Dialekt im Antilibanon") ZDMG XXI, S. 183 ff.; vergl. die Bemerkungen

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    29/200

    6. lieber die richtige Benennung des imA.T. vorlieg. aram. Dialekts. 17dazu von Merx ibid. XXII, 271fif. Eine weitere Liste von Wrtern desMa'lula-Dialekts verfifentlichte sodann Cl. Huart, welclier Ma'lula im Herbst1877 besucht hatte, im Journal asiatique, Ser. VII, Bd. XU, 478 ff. (Oct.Dec.1878; vergl. auch die notice von JB. Duval ibid. XIII, 465 ff. und L'universIsraete" 1879, No. 16). Genaue und umfassende Aufschlsse sind jedochnoch zu erwarten von Socin und Prym, welche sich im Sptsommer 1869mehrere Wochen in Ma^lula aufhielten und aus dem Mund einer Christin^griechischer Confession eine Eeihe von Erzhlungen in sorgfltiger Transcrip-tion nebst arabischer Uebersetzung aufzeichneten. Von dem Zustand diesesAramisch mag folgende Probe, die ich Prof. Socin verdanke, einen Begriffgeben: vt had ishme froz Mo ile Jjona, d. i. etwa (J

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    30/200

    18 Einleitung.nicht minder ergiebt sich aus 5, No. 7 10, dass sich aus demBereich der westaramischen Dialektgruppe auch nichtjdischeDenkmler erhalten haben. Eher zutreffend ist die Bezeichnungdes Westaramischen als des Palstinisch-Aramischen\sofern die noch erhaltenen Reste dieser Mundart zum grsstenTheil (ausgenommen die palmyrenischen, die gyptischen und fastalle nabatischen Inschriften) auf dem Boden von Palstina ent-standen sind. In die Reihe dieser (sd)westaramischen oderpalstinisch-aramischen Mundarten gehrt nun auch der im Danielund Ezra vorliegende Dialekt, den wir am passendsten als denBiblisch-Aramischen" bezeichnen.

    Daniel 2, 4'' wird berichtet, dass die von Nebukadnezar vorgefordertenKasdim oder Chalder ihn auf aramisch (IT'^a'ils;) angeredet htten, und in derThat wird dann ihr Gesprch mit dem Knig V. 4'jfif. in aramischer Sprachemitgetheilt. Darnach war es offenbar die Meinung des Verfassers des BuchesDaniel (resp. der Capitel 17), dass dieser aramische Dialekt die Umgangs-sprache am Hofe Nebukadnezar's und seiner Nachfolger gewesen sei, statt desostsemitischen Dialekts, dessen babylonische Form uns in zahlreichen Keil-inschriften u. a. auch Nebukadnezar's selbst vorliegt. Dieses wirklicheChaldisch", welches Jer. 5, 15 als eine fr die Juden unverstndliche Spracheerwhnt wird (vergl. das hnliche Urtheil Jesaja's 28, 11 und 33, 19 ber dasAssyrische), denkt sich der Verfasser des Danielbuches wohl als die Geheim-oder doch Gelehrtensprache der Magier, da er 1, 4 die jdischen Knaben in derLiteratur und Sprache der Chalder" unterweisen lsst; d''^i3 steht hiersicher in keinem andern Sinn, als sonst berall im Daniel (ausser 5, 30 in derVerbindung "3 "qb^ und 9, 1 '3 Wib^). Dass aber der Dan. 2, 4 (auch Ezra 4, 7)richtig als t^'^a'^iS^ bezeichnete Dialekt seit Hieronymus (zu Dan. 2, 4) der chal-dische" genannt wurde, beruht eben auf dem Missverstndniss des WortesB'''n\3.2 Der Verfasser des Daniel braucht das Wort als Amtsname von denMitgliedern der babylonischen Priestergilde, wie schon Herodot oi XaXSaioi alsBezeichnung der Belspriester kennt und der Name nachmals fr die Magier,Astrologen, Wahrsager etc. des Ostens allgemein blich wurde. Hieronymusaber und die ihm nachfolgenden verwechselten damit den Gebrauch von D"''ni3als Volksname, und da nun Dan. 2, 4 die Kasdim" aramisch reden, so galten

    1 Diese Terminologie sclilgt bereits vor Pfarmkuche in Eichhorns Allg. Bibl.Vin, 3, p. 469.2 Hierbei ist allerdings fraglich, ob dieses Missverstndniss dem Hieronymus selbst

    oder bereits seinen jdischen Lehrmeistern zur Last fllt. Fr letzteres knntesprechen, dass in der Masora zum Targum des Onkelos (vergl. Berliner's Ausgabederselben S. XVUIf.) wiederholt das targumische Aramisch (im Gegensatz zumbiblischen) als ""ttlSI i

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    31/200

    {). Ueber die richtige Benennung des im A.T. vorlieg. aram. Dialekts. 19chaldiscli" und aramiscli" fr identisch. Und so ist es trotz aller Proteste^bei den chaldischen" Grammatiken und den hebrischen und chaldischenHandwrterbchern ber das A. Test." geblieben bis auf den heutigen Tag.

    2. Mit der richtigen Terminologie fllt auch die (noch bis inie neueste Zeit vorgetragene) Fabel, dass die Juden im babyloni-chen Exil ihr Hebrisch vergessen und statt desselben eben dasChaldische" als Umgangssprache mit nach Palstina gebrachttten (vergl. z. B. Zu?iz, die gottesdienstl. Vortrge der Juden,5erl. 1832, S. 7 ff. : Herzfeld, Gesch. des Volkes Israel III, 44 f.:Vttcher, ausfhrliches Lehrb. der hebr. Sprache I^ 18). Aber ab-gesehen davon, dass es nach Neh. 13, 24 um 430 v. Chr. in Jeru-alem das Normale war, n^n^n*' zu reden"-, und dass sich das sehrangsame Unterliegen des Hebrischen gegenber dem Arami-chen durch triftige Grnde erweisen lsst (vergl. o. S.4ff.), knn-en die Juden aus Babel nicht eine Mundart mitbringen, die dort;ar nicht gesprochen wurde.

    3. Ueber die im Alterthum gebrauchten Bezeichnungen dersrestaramischen Mundart ist noch folgendes nachzuholen. ImSvenen Testament wird diese Mundart als Ippa'iaTi lieljr'isc'h be-eichnet (so sicher Job. 5, 2. 19, 13. 17, vielleicht auch 19, 20 und)ei dem rthselhaften apixayswv Offenb. 16, 16), obschon dasselbeYort anderwrts (so sicher Offenb. 9, 11, vielleicht auch Job. 19, 20md Offenb. 16, 16 ; sicher brigens auch bereits im Prolog des Jesusnrach) zur Bezeichnung der althebrischen Sprache verwendet^ird. Fraglich ist die Bedeutung des Ausdrucks \ |3pat; iaXs-:to(; (wie schon die |3paic 'i^tov*/] 4 Makk. 12, 7 und 16, 15) Apostel-jesch. 21, 40 und 22, 2, sowie 26, 14. In den beiden ersten Stellenipricht fr die althebrische Sprache das 22, 2 berichtete tiefestillschweigen des Volkes, welches weniger natrlich zu erklrenst, wenn der Apostel in der allen Zuhrern ringsum am meistengelufigen Landessprache redete; dagegen konnte er seine phari-ische Bildung und seinen einstigen Eifer fr das Gesetz (vergl.

    1 Vergl. schon Schlzer in Eichliorn's Kepertorium YIII (1781!), S. 118 f.; dieichtige Unterscheidung des Syrischen als des Ostaramischen von dem bibl. Ara-nisch und der Sprache der Targume als dem "Westaramischen lehi'te ausdrcklicheieder Geiger ZDMG XVIII, 654 und Nldeke, ibid. XXI, 183 ff. und ganz beson-lers XXY, 113 ff. (die Namen der aram. Nation und Sprache).

    2 Ganz verfehlt ist die Berufung des Talmud auf Neh. 8, 8 als angebHcheneleg, dass es damals einer Yerdolmetschung" der Tora fr das Volk bedurft habe;

    S'^Sri kann dort so -wenig, wie Ezr. 4, 18 ..verdolmetscht", sondern nur deutlich,listinet" (Vulg. manifeste) bedeuten. 2*

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    32/200

    20 Einleitung.V. 3) nicht besser documentiren, als wenn er sich der heiligenSprache bediente. Auch Apostelgesch. 26, 14 entspricht es derWichtigkeit und Feierlichkeit des dort Berichteten mehr, dass manan das Althebrische und nicht an die aramische Landessprachedenke.^ Wie das N. T., so braucht auch Josephus hehrisch (yXcoTTOiT)V 'ESpaiwv) ebensowohl vom Althebrischen, wie von der ara-mischen Landessprache seiner Zeit.

    4. Weiterhin setzten sich in nachchristlicher Zeit fr das Ge-sammtgebiet des Aramischen die bei den Griechen schon lngstfast ausschliesslich blichen Bezeichnungen Syrer und syrisch fest,wie denn bereits von den LXX Jn'^'iiis berall durch aupiaxL wieder-gegeben worden war. Nach Nldeke (ZDMG XXV, 116) wurdedieser Name auch von den christlichen Aramern und zwar des-halb adoptirt, weil bei den Juden Aramer" identisch gewordenwar mit Heide", und in derselben Bedeutung sogar in die syrischeUebersetzung des Neuen Testaments (z. B. Apostelg. 16, 1 und19, 10fr''EU7]v; Gal. 2, 14 n^i^'a^i^ fr lOvixo)?) bergegangen war.Ebenso nannten auch die palstinischen Juden alles Aramische''p^lD , whrend sich bei den babylonischen Juden wenigstensfr die Sprache die Bezeichnung ^12"^)^ plb erhielt; s. die Belegebei ISldeke a. a. 0. S. 116 f., sowie ebendas. S. 117 ff. den Nach-weis, dass als die ursprngliche Bezeichnung der Nationalitt dieForm ^armje anzusehen sei: als sich aber mit dieser Form der Be-griff Heiden" verband, unterschied man davon knstlich ^armjeals Volksname" eine Unterscheidung, die sich auch aus denjdischen Quellen belegen lsst (vergl. Levy, neuhebr. u. chald.W.B. unter '^^'n^ und ^i^^^j). Die aramischen Stcke des A. Test.(incl. Jer. 10, 11 und der 2 Worte Gen. 31, 47) heissen in derMischna und im Talmud kurzweg D^^Pi (s. die Belege bei Nldekea. a. 0. S. 128), weil in der Sprache geschrieben, in welcher sonstdie Verdolmetschung (targum) der Schrift stattfindet, im Gegen-satz zu b^^ip^D, der in der heiligen Sprache verfassten Schrift.^

    1 So auch Delitzsch, the Hebrew N. Test., p. 30 (vergl. o. S. 5); in Saat aufHoffnung" 1874, S. 210 hatte Del. noch geurthet: mit einem Zuruf in dieser[palst.-aram.] Sprache Schal, Schal, lem redft jafhi brachte der Erhhte denSaulus vor Damask zur Besinnung."

    2 Wenn im Midrasch Beresith rabba zu Gen. 31, 47 dem Samuel bar Nachmander Ausspruch zugeschrieben wird, man solle die persische" Sprache nicht geringschtzen, da ihr Gott in der Tora (eben Gen. 31, 47), den Propheten (Jer. 10, 11)und den Kethubhim (Dan. 2, 4 ff. Ezr. 4, 8 ff.) Ehre angethan habe, so kann hier^D-iS )Vdb nur ein alter Textfehler sein fr '^-l(1) \

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    33/200

    7. Allgemeines ber die Biblisch-aramisclien Texte. 21)ie lange Zeit bliche (freilich recht unglckliche) Bezeichnung[er Landessprache Palstinas zur Zeit Jesu als der syrochaldi-chen" drfte gleichfalls Siui Hieronymus zurckzufhren sein; vergl.fieron. adv. Pelag. III, 1 : das Evangelium der Hebrer sei chal-iaico syroque sermone, sed hebraeis literis scriptum".

    Allgemeines ber die biblisch-aramisclien Texte.Von den in 1 aufgezhlten Ueberresten des westaramischen

    dioms im Alten Testament knnten die beiden Gen. 31, 47 ber-leferten Worte bis etwa ins 9. Jahrh. v. Chr. zurckreichen, falls.er betreffende Vers bereits einer der alten Pentateuchquellen an-ehrte. Aber selbst wenn dieser Vers als Zuthat des letzten (nach-xilischen) Redactors des Pentateuchs erwiesen werden knnte .nd in der That tritt eine redactionelle Thtigkeit in der Art derlusammenschweissung der Quellen V. 45 ff. sehr stark hervor

    htten wir in ihm doch wohl die lteste Probe der biblisch-ramischen Mundart, da ber den Charakter von Jer. 10, 11 alsiner irgendwann in den Prophetentext eingedrungenen Glosse keiniweifel sein kann und auch die Redaction des jetzigen Ezratextesicht vor dem letzten Viertel des 4. Jahrh. v. Chr. anzusetzen ist.

    1. "Wenn Gen. 31, 47 aus einer der alten Pentateuchquellen (J oder E)stammen sollte, so knnte doch aus der Form der heiden fraglichen Wortenicht bewiesen werden, dass in denselben als Worten Labans des Aramer's"(vergl. Y. 20 und 24) aus Haran in Mesopotamien eine Probe des ostarami-schen Dialekts gegeben werden soll. Denn die masorethische Schreibungxri^nn'^i mit Qames in erster Sylbe drfte auch im Westaramischen (wie imSyrischen) die correcte Yocalisation sein ; aus dem anlautenden b (statt D in denTargumen und im Sj^rischen, vergl. daiber 9, Anm. 2) lsst sich nichts ent-nehmen; brigens entspricht dasselbe in diesem Stamm regelrecht arabischemshi. Das Substant. "" lsst sich ebensowohl aus dem Syrischen wie aus denTargumen belegen.

    2. Dass Jer. 10, 11 trotz den LXX, welche diesen Vers bereits vorgefundenzu haben scheinen, eine irrthmlich in den Text versetzte Glosse ist, ergiebtsich direct aus der strenden Unterbrechung des ursprnglichen Zusammen-hangs zwischen Y. 10 und 12; indirect aber daraus, dass ein vernnftiger Grundfr die pltzliche Insertion dieses einen aramischen Yerses nicht erfindlichist. Denn dass den Juden mit diesem Yers vom Propheten eine Anweisunggegeben Averden solle, wie sie den Chaldern, zu denen sie ja nur chaldisch"htten reden knnen, antworten mssten, ist ein zu lppisches Argument, alsdass es ernsthafte Widerlegung verdiente. Auffllig ist, dass sich in dieserGlosse neben dem gewhnlichen i"X die Erde zugleich die Foraa Xjr"^ findet,

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    34/200

    22 Einleitung.welche vielmehr dem Ostaramischen angehrt zu haben scheint und vielleichteben in Babylonien irgendwann in den Vers eingedrungen ist.i Die brigenFormen, wie "^'i (ostaram. fast nur "n), 'J^laXFi (syr. '^aitln, im Babli auch '^"^ri),dnh (vergl. Ezra 5, 3 al.) entsprechen dem westaramischen Idiom. Das amSchlsse beigefgte specifisch hebrische Si^N; knnte, wenn berhaupt zurGlosse gehrig, nur von einem hebrischen Abschreiber beigefgt sein.

    Die aramischen Abschnitte in Daniel und Ezra unterscheiden sich mehrdurch einige lexikalische, als durch grammatische Eigenthmlichkeiten. Jeden-falls berechtigen die wenigen Differenzen, die wir je an ihrem Ort erwhnenwerden, nicht zu dem Urtheil, dass im Buche Daniel die Decomposition desAramischen schon viel weiter vorgeschritten sei (Kenan, hist. generale, p.219).

    8.Textkritische Ueberlieferung und grammatische Bearbeitung des

    Bibliscli-Aramischen.Die von Juden und Samaritanern herrhrenden aramischen

    Texte religisen Inhalts sind naturgemss smmtlich von Haus ausmehr oder minder stark durch das Hebrische beeinflusst^ und indiesem Sinne ist die o. S. 17 erwhnte Unterscheidung des jdi-schen und des (stark vom Griechischen beeinflussten) christlichenAramisch berechtigt. So trgt auch das biblische Aramischstarke Spuren der Beeinflussung durch das Hebrische. Nur drf-ten diese Hebraismen zu einem guten Theil auf Rechnung spterer,theils unkundiger, theils absichtlich conformirender Abschreiberzu setzen sein. Nicht minder aber ist der Text alsdann in dengedruckten Ausgaben weiter corrumpirt worden, bis das Heer an-geblicher Varianten entstand, welche z. B. die Rahn'sche Stereotyp-ausgabe mitzutheilen fr nthig findet. Der eingerissenen Ver-wirrung ist erst in jngster Zeit gesteuert worden durch denvorzglichen Text, welchen S. Baer in seiner Ausgabe des Daniel,Ezra, Nehemia (Lpz., Tauchnitz, 1882) auf Grund der besten hand-

    1 Gegen den naheliegenden Verdacht eines alten Schreibfehlers ist ^tp'^^< zwarnicht dadurch geschtzt, dass es von den Juden (natrlich nach Jer. 10, 11) unterden 4, 7 oder 10 Namen der Erde aufgezhlt wird, wohl aber durch sein zweifel-loses Vorkommen auf Gewichtstcken, die aus den assyrischen Konigspalsten insBritische Museum gebracht worden sind (vergl. Levy^ Gesch. der jd. Mnzen, Lpz.1862, 8. 149). Ueber &

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    35/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    36/200

    ERSTER HAPTTHEILSCHRIFT- UND LAUTLEHRE.

    9.Die Schrift.

    Wie das ganze brige Alte Testament sind uns auch die ara-mischen Bestandtheile desselben lediglich in sogenannter Quadrat-schrift berliefert mitsammt der Vocalisation und Accentuation,welche in nachtalmudischer Zeit von den sogen. Masorethen demConsonantentext des Alten Testaments beigefgt wurde. Somitkann hinsichtlich der Gestalt, Namen und Aussprache der Conso-nanten, Vocale und anderweitigen Lesezeichen einfach auf die be-zglichen Abschnitte der hebrischen Grammatiken (hinsichtlichder Accentuation auf die der prosaischen Bcher) verwiesenwerden.

    Anm. 1. lieber die Gestalt der Consonanten vergl. Gesen. hebr. Gr., 5.Zu der dort (23. Aufl. S. 20, N. 1) gegebenen Literatur sind noch nachzutragen:die Schrifttafelu von Euting zu Curtiss' Uebersetzung von BickelVs hebr.Gramm. (Outlines of Hebrew Grammar, Lpz. 1877), sowie zu Part YII derOrient. Series der Palaeograph. Society (London 1882) und die grsste vonallen existirenden zu Chivolson^s Corpus inscript. Hebr. (Petersb. 1882);ferner: Schlottmann, Art. Schrift und Schriftzeichen" in Biehm's Hdwrterb.des bibl. Alterthum's, S. 1416 0".

    - Anm. 2. In dem berlieferten Consonantentext des Biblisch-Aramischenist wiederholt auch TU vertreten, nmlich im Anlaut von ^^'il2 viel sein und &

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    37/200

    9. Die Schrift. 25Anm. 3. "Wie im Hebrischen (vergl. Gesen. Gramm. 6, 3) wird auch im

    Aramischen eine doppelte Aussprache der sogenannten B^gadk^phath alstenues und als aspiratae unterschieden. Wie weit die masorethischen Grund-stze in diesem Punkte mit der bei Lebzeiten des hebrischen und biblisch-aramischen Idioms geltenden Aussprache bereinstimmen, muss um so mehrdahingestellt bleiben, als die Transcription hebrischer und aramischer Wrterins Griechische vielfach auf eine andere Praxis hindeutet. Jedenfalls hat dieMasora beide Idiome ganz nach denselben Grundstzen behandelt. In Betreffder Setzung oder Nichtsetzung des Dages le?ie gelten daher fr das Biblisch-Aramische dieselben Regeln, welche Gesen. 21 fr das Hebrische dargelegtsind. So steht a. B. Dan. 2, 10 das zweite "bs trotz vorhergehendem Vocal mitDages, Aveil es durch einen acceutus disjunctivus von 'i'n getrennt ist (nachGesen. 21, 1, &) ; ebenso Dan. 2, 14 : b23 i^^^anb, dagegen 2, 18 nach Verbindungs-accent b^n. Ezr. 5, 17 steht b^aa, trotzdem dass ein Yocal in enger Ver-bindung vorhergeht, nach Gesen. 21, 1, Anm. 2 (stete Dagessirung der Laut-gruppen 22, BS, 33 etc.; in dieselbe Kategorie gehrt auch n^ShS Dan. 5, 11nach Vocal mitMer^kh; andrer Art [nicht 22!] ist ^!^^'^22 Ezr. 4, 23). UeberFlle, wie irn).

    c) Metheg und Gaja nach den Gesen. 16, 2 dargelegten Gesetzen; z. B.pnbx W*i mit orthophonischem Ga'ja Dan. 5, 14 (dagegen nicht V. 11, weildort nil P^stq nach sich hat). Als eine Abnormitt ist nur die Setzung desMetheg in Fllen, wie i

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    38/200

    26 1. Haiipttheil. Schrift- und Lautlehre.

    10.Die Mglichkeiten eines Lautwechsels im Biblisch-Aramisclien

    verglichen mit dem Hebrischen und Arabischen.1. Von den auf Homoorganitt oder Homogenitt beruhendenMglichkeiten eines Lautwechsels (vergl. Gesen. Gramm. 6, 4,Anm. 1) kommt im Aramischen gegenber dem Hebrischen und

    Arabischen vor allem die sehr hufige Ersetzung^ des hebrischenund arabischen Sibilanten durch die entsprechende Muta, also desr durch 1, des w durch n, des 1 durch t:, in Betracht.Anm. Die im biblischen Aramisch vorkommenden Beispiele dieses Laut-

    wechsels sind:a) n fr t im Anlaut: nn^ opfern (vergl. auch 'j'^ti^^ und tOna^i^s) ; 'i'n, fem.

    ii'n, vergl. hebr. nt, TttT; Sii^ Gold; ')^"i3'n Widder (hebr. ^3T); V'l'p'n und "J^a^Denhivrdigheit, vergl. hebr. "J^lSt; S'^n'n und ^"p^ (das Ezr. 4, 23 von Baeraufgenommene S^'^^^i ist trotz der handschriftlichen Bezeugung zu verwerfen)Arm, hebr. :^11t. Ferner im Inlaut: 'j'i'ii^ darauf (vergl. hebr. Ti< und "^tPs. 124, 3 ff.); TiSi zerstreuen-, :2j3 lgnerisch^ l'i'in Brust (s. u.). In allen diesenFllen entspricht dem hebr. t und aram. 1 arabisches > ausser bei p'^^, fallsdieses wirklich mit hebr. 'nvn scheiden, arab. ^ ir* (vergl. Gesen. Mhlau- Volcku. iitn, welchem jedoch im Syr. wie im Westaram. gleichfalls &:2, wie ^J^^neben ^j,ju^); ?]pT erhhen (im Arab. nicht erhalten), SJ'nt Same. 1*'5)t Meinentspricht hebrischem ^"^^t (Hi. 36, 2) und ^SJtri, woneben allerdings gewhn-lich ^''SJS (auch im klass. Arabisch nur mit emphat. Anlaut, vergl. oben zu p^T),Dagegen stellt sich westaram. pl:i (vergl. ?lpl: Dan. 4, 24) zu hebr. p'i:i, arab.^vXo, whrend das Syrische unter Consimilirung des Anlauts und des weichenInlauts pit schreibt. Im Inlaut entspricht t hebrischem t (resp. arab. J) inbt^{ gehen, "nt^ schneiden, &

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    39/200

    10. Die Mglichkeiten eines Lautwechsels im Biblisch-Arara. etc. 27drei. Im Arabischen entspricht in allen diesen Fllen der Laut ^, ausser bei"'r,''fi< = IZJ;^ (sofern demselben arab. ^j^\ [in ,J^^^] entspricht) und bei mJ,arab.

    Dagegen entspricht hebrischem d aramisches l da, wo im Arabischen berscheint; vergl. h^'Ci, T.'l' u. s. w., ausgenommen IS'^SU: Flamme (vergl. v3*-ij).

    c) 'j fr ^, im Anlaut: "n^ia i^e^s, bbp beschatten, "iS:: Nagel; im Auslaut133?" rathen, '^"'^ Sommer. In allen diesen Fllen entspricht dem aram. -5 arab. li;dagegen correspondirt hebrisches (und aram.) X mit arab. Ja.

    2. Von den sonstigen Mglichkeiten eines interdialektischenLautwechsels kommt am hufigsten der Wechsel von hebr. s mitaram. y, ausserdem vereinzelte Flle aus dem Bereich der brigenLautgruppen in Betracht.

    a) Wechsel! von hebr. ^ mit aram. 2?, im Anlaut: 2)bs; (hebr. 5)^^, 7'esp. ^hk)Bippe; ^?a5J (hebr. "n^S) Wolle; ^l' (hebr. ^^) Feind. Allerdings findet sichdieses "^' auch im Hebrischen, und zwar nicht nur in dem stark aramai-sirenden Psalm 139 (Y. 20), sondern auch 1 Sam. 28, 16, beruht jedoch anletzterer Stelle nach Ausweis der Versionen auf einer Textcorruption. End-hch gehrt hierher wohl auch "i"^^ Dan. 4, 10. 14. 20, sofern es hebr. 'T'^tBote (LXX Dan. ^^(';z.Ko^, ebenso der Graecus Ven.) entspricht. Im Auslautzeigt sich derselbe Wechsel in "X Holz (hebr. y^J, S^X Erde, und wohl auchin "5*1 'zerschmettern (hebr. 7:^'^). Im Arabischen entspricht hier berall^; auch '^S Feind wird darnach nicht mit jU glhen, sondern mit "^

    (nLo?) schaden zu combiniren sein. So bliebe als Ausnahme nur l'^^S (findethier ein Zusammenhang mit der auch vom Muhit el-muhit aufgefhrten Be-deutung der 4. Form Z^\ = eilen statt?) und "J^s?, welches man mit Lo^ zucombiniren pflegt.

    b) Innerhalb der Gutturalen: ~N Holz, hebr. "j^^*; die Erweichung des 5> zu &

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    40/200

    28 1. Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.massigen Umsetzung eines anlautenden "^ in i im Syrischen. Umgekehrtwechselt ^ mit N in der Nota accus, n^ = hebr. n&{ (vergl. hierzu die 11, 1, 6errterten Flle von Aufweichung in der Flexion des Biblisch-Aramischen).

    11.Vernderungen im Consonantenbestand der Wrter.Wie im Hebrischen (vergl. Gesen. Gramm. 19) knnen Ver-nderungen im Consonantenbestande eines Wortes eintreten durchVertauschung {i7icl. Erweichung oder Verdichtung), Assimilation,Wegwerfung und Hinzufgung, Versetzung.

    1. Als Vertauschung von Consonanten kommt, abgesehen von dem0. 10 behandelten interdialektischen Lautwechsel, in Betracht:o) Der Uebergang des n der Vorsylbe nh oder njSt, mit welcher die reflexivenund passiven Conjugationen gebildet werden, in ^ oder 13 behufs der An-passung an ein den Verbalstamm anlautendes und mit n versetztes (s. u.Anm. 4) t oder S; vergl. "(iitni^a^tn Dan. 2, 9 Q^re, als Eithpaal von pt, und

    5>2I3^'; Dan. 4, 12 al. von rskb) Die Aufweichung von i zu < (vergl. 10, 2, g) in den hinten vermehrten

    Formen der Nomina (adjectiva, gentilicia, ordinalia) mit der Bildungssylbe'' ; vergl. "jWbS Dan. 3, 8 von ^'niS; 'J^iin^ 3, 12 KHhibh ; anderwrtswird die Aufweichung nur vom Q^re gefordert, vergl. z. B. '^t^'nto Dan. 2, 5,n5^b 3, 26 als Q^re's zu 5

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    41/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    42/200

    30 1. Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.4. Die Hinzufgung von Consonanten erscheint:

    a) als Torfgung des sogen. X p7'0stheticum bei den Nomina ^y^i^ Arm (Ezr.4, 23; Baer: 5>^1&

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    43/200

    12. Die Verdoppelung der Consonanten. 31machen, oder einen scliwaclien Consonanten {Jod) vor der Auf-lsung in einen Vocal zu schtzen, oder endlich sie beruht aufeuphonischen {i^esp. rhythmischen) Grnden.

    1. Zum Charakter der Form gehrt die Schrfmig des Consonanten undsomit die Setzung des Dages forte in einigen der sogen, gesteigerten Verbal-stmme (Pa'il Hithpa'al), sowie in gewissen Nominalbildungen (I3'i2"d etc.); femerin den meisten Formen der Yerba "'35 und den von solchen Stmmen abge-leiteten Nominibus, endlich in den 11, 2 behandelten Fllen von Assimilation.Ueber die Aufhebung der Verdoppelung in Gutturalen s. 13; ber die Com-pensirung derselben durch Insertion eines Nun s. o. 11, 4, h, .

    2. Eine knstliche Schrfung der Consonanten findet in folgendenFllen statt:a) zur Hervorhebung eines vorhergehenden kurzen Vocals: vergl. "j^'b Zunge

    (arab. Usn, hebr. 'idb); jt^^^J^iH Zauberer (von Dbin); nspn Eimveihung :"r22i5< (Dan. 5, 6 nach den besten Zeugen; nicht 'as'";^, wie in der 9. Aufl.von Gesen. HW) sei?ie Kniee; n^bs htheilung. In dieselbe Kategorie ge-hrt auch die Schrfung des Nun vor Suffix in den Imperfectformen wieiSiS'i'iiin (Dan. 2, 9) u. s. w., nur dass hier die Schrfung ursprnglich durchein nach ausgefallenes i bewirkt ist.

    h) in gewissen Formen der Verba 3J'3? und T", um so den zweiconsonantigenStamm wenigstens scheinbar zum dreiconsonantigen zu erheben; vergl. ^Ip'^tn3. Plur. Perf. Haph'el von ppl (ber hnhche Bildungen im Hebrischen vergl.Gesen. Gramm. 67, 5, Anm.) und smmtliche Hithp'^'el- formen der VerbaV3?: Bbri'i, tbni2, "jitfi";! u. s. w.

    c) zur Hervorhebung des Consonantencharakters eines Jod in Fllen, wie &

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    44/200

    32 1. Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.erhalten knnen. Wie im Hebrischen, wird die Aufhebung derVerdoppelung entweder durch die Dehnung des vorhergehendenVocals { zu f7, i zu e) compensirt, oder (so stets bei n, bisweilenauch bei i?) es tritt die sogen, virtuelle Verdoppelung ein mit Bei-behaltung des vorhergehenden kurzen Vokals, nur dass Pathachvor n und :^ zu S^gol wird (vergl. Gesen. Gr. 22, 1, Anm.). BeiRes findet stets die vllige Aufhebung der Verdoppelung statt.

    Beispiele sind a) von il: bhsnp Dan. 5, 9; h) von 5>: y^^iTS 2, 40; dagegenmit virt. Verdoppelung 'iJ^^n 2, 24; brri(?) 5, 13 al.; mit S^gofvor ^: nb^n 5, 7;c) von h: )tyo 4, 24; "J^nhinp Ezr. 6, 1 und nnn Ezr. 6, 5 (ganz abnorm dagegennn5< Ezr. 5, 15); mit S'^gl vor h: "ins Dan. 2, 41 und T^^nx Ezr. 7, 18; c?) von^: T^na Dan. 2, 19, 5?Hn 2, 40, n'l^ 2,' 41, "r^^nn^ 3, 27, 603 4, 9; l'^^ln^T? 5, 6,l

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    45/200

    14. YernderuDgen der schwachen Buchstaben i^, 1, ^. 33wirken, indem es a) den zu S^w verflchtigten Vocal restituirt,b) den restituirten Vocal dem im Chateph enthaltenen Vocal con-formirt. Kommt ein Chateph in Folge der Flexion vor ein S'rv zustehen, so verwandelt es sich in den entsprechenden festen Vocal,z. B. tinnnn Ezr. 4, 15 (von n^inn = hchrahh)}

    Beispiele: n:cx, "C'^yy^, nns?, nSSH; ^^N, !1-152N (doch vergl. auch "hz)^), iiri;im Sylbenschluss "Sbn^ u. s. w. (s. o. No. 2) ; mit Einwirkung des Chateph aufden Yocal der Prfixe: 'i^^,, ^f.zi'dxrz u. s. w.

    14.Vernderungen der schwachen Buchstaben i

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    46/200

    34 1. Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.I'i'n^n; "[^t^m Dan. 3, 19 EUhibh; vergl. auch im Qal ^^T\m Dan.5, '3/4.

    Beispiele n) von Auflsung: inSWii Dan. 4, 33 (als Hoph'al von einem urspr.Yerbum V2) ; 'i'^'^'^S 2, 34 (fr Mj^dajin) ; in gewissem Sinne gehrt hierher auchder Uebergang des 1 copulativum in il vor S'^w mobile und den Labialen, ganzwie im Hebrischen; vergl. iinn?!! Dan. 2, 6; "pD'^rin^ 2, 5; 5

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    47/200

    15. Yernderungen der Yocale. 35"l"3r)) da- diesem Plural der Sing. ''32> elend zu Grunde liegt, und ebensowenign>d Augenblick (vergl. arab. ^Laj, syr. sa). Ueber die Beispiele von Vocal-dehnung in der Pausa s. u. 17. Als eine Art von Dehnung des Vocals oderdoch als Steigerung seiner Quantitt kann auch die Umlautung von und i zuS^ffol in folgenden Fllen betrachtet werden: 1) im Tone; so in den hebrisch-artigen Segolatformen von der Grundform qotl, wie I^X, t]^p, )'^p_, Db^J; vergl.auch "^th Ezr. 7, 25, wofr ^l'Q zu erwarten wre. 2) ausserhalb der Ton-sylbe: als Umlautung a) eines Pathach: dH'i"^ Ezr. 5, 8; nicht minder gehrenhierher die oben 13, 1 besprochenen Flle, T^H^, '^T}^, ^H^O' ^^ eines Chireq^vergl. ^ZTQ (nach der Form V^'p'q) Ezr. 4, 22 ; 5

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    48/200

    36 1. Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.z. B. )lBb Zunge, arabisch Ihn). Ganz abnorm und nur aus einerVerkennung der Form zu erklren ist dagegen die Verflchtigungeines kurzen Vocals in geschrfter Sylbe; vergl. riHN; Ezr. 5, 15(aus 'ajichet).

    An die Stelle des kurzen Vocals tritt unter Nichtgutturalen(in Betreff der Gutturale vergl. 13, 4) in der Regel S^wa mobileSimplex^ doch fordert die masorethische Ueberlieferung bisweilenauch unter Nichtgutturalen Chateph aus den Gesen. 10, 2, Anm.dargelegten Grnden; vergl. 'i'iB^ Dan. 4, 9. 11 (Hervorhebung desS^wa mobile unter geschrftem Consonanten); T\bb^)2 7, 11 undX^"ai25/' 3, 4 (Chateph unter dem ersten von zwei aufeinanderfolgen-den identischen Consonanten) ; ^^pl 6, 23 (unter Zischlaut nachWaw copulativum ; vergl. auch riEp^n 4, 33) ; endlich unter p und^: *i"|p Ezr. 4, 18. 23; D^jj vor] )^^^_^m Dan. 2, 43; unter demEinfluss eines nachfolgenden p: njr'n 7, 7. 19, vergl. 7, 23; ohneAnalogie im Hebrischen ist ^^b^ 2, 19 und '^ba 2, 30.

    e) die Verwandlung eines S^rva mohile in festen Vocal trittabgesehen von dem 13, 4, b besprochenen Fall (Verwandlungeines Chateph vor einem anderen S^rva in den entsprechenden festenVocal) nur zweimal bei Chateph S^gol unter 5C ein; in i^TSjf ange^zndet Dan. 3, 22 fr ^5T^|:, und aus rhythmischen Grnden inf^D^"VT^ Ezr. 5, 15 ; fr bT5 wre bTi^ oder (nach Analogie von *i^fi5)bx^ zu erwarten. Zu beachten ist brigens, dass in beiden Fllen(ganz wie in hehr. ^iTi< fr ^it^t Grtel, wohl auch in ITiC Ysop)dem i^ ein T folgt. Ganz unerhrt ist dagegen trotz der gutenBezeugung j^n"]:! Dan. 4, 27 fr 'Dia ich habe sie gebaut; eine solcheAlterirung der Verbalform ist auch durch den Hinweis auf denGegenton (daher sich in einigen Codices sogar 'd^. findet; vergl.Baer'% textkritische Note) in keiner Weise zu rechtfertigen.

    16.Von der Sylbenbilduiig und dem Einflnss derselben anf die Quantitt

    der Vocale.Indem wir in Betreff der Sylbenbildung im Allgemeinen (nter-

    sclieidung offener und geschlossener Sylben, Vorschlag eines Con-sonanten mit SVa mobile simplex oder compositum, Schliessungder Sylbe durch zwei Consonanten u. s. w.) auf die hebr. Gram-matik {Gesen. 24 28) verweisen, begngen wir uns hier, dieAbweichungen des Biblisch-Aramischen von der im Hebrischengeltenden Theorie der Sylbenbildung hervorzuheben:

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    49/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    50/200

    38 1. Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.des urspr. a (vergl. syrisches nhir) mit virtueller Verdoppelung des n begreifenDieselbe Analogie des Syrischen kann auch fr Tj'^'nS^ geltend gemacht werden;allerdings steht dann die Form, da an eine virtuelle Verdoppelung des 1 schwer-lich zu denken ist, in der masorethischen Ueb erlieferung (zumal als F^'iliorm)einzig da.

    17.Vom Ton und von der Pansa.

    1. Wie im Hebrischen fllt der Ton nach der masorethischenUeberlieferung in der Eegel auf die Ultima; seltener (so z. B. inder 3. Plur. aller Perfecta) auf die Paenultima. Zur Bezeichnungdes Gegentons dient Metheg nach den fr das Hebrische gelten-den Regeln (vergl. jedoch o. 9, Anm. 4, c). Eine Zurckwerfungdes Tones auf die drittletzte Sylbe findet nur scheinbar statt inFllen, wie "^b nSD^n Dan. 4, 33. Die Zurckwerfung des Tons aufdie Paenultima kann entweder durch den Charakter der betreffen-den Form oder durch zufllige rhythmische Grnde veranlasstsein. Ersteres ist der Fall bei dem Status absol. Pluralis allerParticipia Qal der Verba ^'b (|^33, l^fil, X'^ti u. s. w.), letzteresin einigen Beispielen des sogen. 7isg ^chr (vergl. Gesen. 29, 3, h)zur Vermeidung des Zusammenstossens der Tonsylben von zweiengverbundenen Wrtern: T\b SiDsb Dan. 2, 46; ^S-i^l^bb 4, 9. 18;KlS ^V^ 4, 25 (ber das Dages f. conjunct. vergl. o. 12, 2, d)\l^^^^'^i^, 32; ^b nSD^n 4, 33; pnb nn^n*] 7, 12. Vor der Gegen-tonsylbe ist die Zurckwerfung eingetreten in 'j'^pB ^V_ Ezr. 7, 25durch Metheg des Gegentons ist die Zurckwerfung bezeichnet innnyt-bTS^ Ezr. 5, 15 (vergl. dazu 15, e).Wie weit die masorethische Ueberlieferung die bei Lebzeiten der Sprache

    geltende Betonung wiedergiebt, kann im Hinblick auf die Praxis des Dialektsvon Ma'lula (vergl. die Probe 5, 10), sowie aus anderen Grnden vielfachzweifelhaft erscheinen. So ist die Betonung einer offenen Endsylbe nach ge-schlossener Paenultima (z. B. malkii, malkojju) oder nach offener Paenultima mitlangem Vocal (z. B. jaqqira) unnatrlich und die in Ttaa^a u. s. w. vorliegendeTradition scheint nach dem 5, 2 in der Note zu aa Bemerkten der Masorazu widersprechen. Andererseits stehen diesen Bedenken doch auch gewichtigeGegengrnde gegenber. Auch die griechische Tradition besttigt so aufflligeBetonungen, wie heth chesda, mamond, tahhitha u. s. w. (s. 5, 2) und ander-wrts kennt die Masora auch die Enttonung der Endsylben (z. B. "^iDtt Dan.5, 13), scheint also doch eine wirkliche Tradition vorgefunden und nicht blosnach vorgefassten Theorien accentuirt zu haben. Am meisten aber spricht frdie Eichtigkeit der masorethischen Betonung in Fllen, wie malkd (s. o.), nachdem gewichtigen Urtheil Nldekes der Umstand, dass auch das Syrische diesesauslautende a in der Aussprache festgehalten hat, whrend es alle auslautenden

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    51/200

    17. Vom Ton und von der Pausa. 39unbetonten Yocale (und zwar vor allem a) fortfallen lsst. Demgemsswre die im Neusyrisclien bliche Betonung der Paenultima durchaus sekundrund nicht als Instanz gegen die masorethische Betonung des biblischen Ara-misch zu verwerthen.

    2. Der im Hebrischen so weit reichende Einfluss der Pausa(vergl. Gesen. Gr. 29, 4) beschrnkt sich im biblischen Aramisch,abgesehen von einigen Fllen pausaler Dehnung des Pathach, aufdie Vorliebe fr pausales Chireq an Stelle von Sere. Doch istdieses Chireq schwerlich als eine pausale Dehnung (von e zu i\vergl. ber diese Stufenfolge der Quantitt Gesen, 9, 12) zu be-trachten, da andernfalls die fast ausnahmslose Defectivschreibungunbegreiflich wre. Uebrigens ist die Berechtigung der masorethi-schen Praxis bezglich dieses Chireq nicht zu beweisen. EineZurckwerfung des Tons wird durch die Pausa nur in einem Falle(ji^^S Ezr. 5, 7 und bei Zaqeph qaton Dan. 2, 40) bewirkt.

    Anm. 1. Pausales Qames findet sich mit Silluq in D'^Q Dan. 5, 28. Ezr. 4, 24.6, 14; ^-cr^p Ezr. 4, 18; b^H Ezr. 4, 23; mit Athnach in ^"cnp Dan. 2, 6; ^^n' ' IT T 't: ' ' . rr ' ' at t 't: ' ' at3, 4; K*^^^ Ezr. 4, 10. Nach Gesen. W. B. unter l"!? soll auch n^.'ii Dan. 7,15eine Pausalform fr "2 "72 sein. Doch ist nach dem Zeugniss der Masora {s.Baerzu d. St.) vielmehr np/ij zu lesen und dieses kann (falls nicht einfach W'i? ge-meint war) nur als ein Nomen nach Analogie von iT;''^5< (Dan. 7, 4) gefassfwerden; brigens vergl. 54, 3, a, am Ende. Dagegen scheint die Masoraeine Pausalform zu beabsichtigen in ^riD Dan. 2, 4 (vergl. auch Y. 24 und5, 12), whrend sonst (vergl. z. B. in^Jn^"^ Dan. 3, 29) diese Formen der YerbaH'h ausnahmslos Sere in der Endsylbe haben. Obiges S^gol drfte indess nurauf einer knstlichen Theorie der Masora beruhen.

    Anm. 2. Es finden sich Beispiele mit pausalem Chireq a) von der 3. Sing.m. Perf. Qal mit Athnach: Dan. 2, 46. 4, 8. 17. 6, 21. 7, 9; b) vom Partie, act.Qal mit Silluq: 4, 10. 6, 3. 7, 9; c) vom Impeif. Qal mit Athnach: 7, 26;d) von der 3. Sing. m. Perf. Pa'il mit Athnach: 6, 22; e) vom Imperf. Haph'elmit Silluq: 7, 24. Ezr. 4, 13; f) vom Partie, act. Haph. Dan. 5, 19; g) vomImperf.. Hithp^'el^ mit Silluq: Ezr. 6, 4. 12. 7, 21; mit Athnach: Dan. 2, 44.h) vom Imperf. Saph'il mit Silluq: Dan. 3, 17; vergl. hierzu noch die ZahlruJ Dan. 3, 1 (neben T' Ezr. 6, 15 ausser der Pausa).

    Abgesehen von den Fllen unter ff, h (wo aber Sp^'^ berhaupt das einzigeBeispiel ist) und i findet sieh in denselben Formen Chireq auch ausserhalb derPausa. Allerdings kann in einigen dieser Flle Pausalaussprache bei kleinerenTrennungsaecenten beabsichtigt sein; vergl. Dan. 3, 17. 4, 34. 6, 24. 28. 7, 10;doch stehen diesen auch Beispiele mit Verbindungsaccenten gegenber (vergl.Dan. 2, 40. 44. 3, 28. 6, 21. 28).

    Fr den Charakter dieses Chireq als eines langen Vocals kann nicht ange-fhrt werden, dass es sich einmal (n'^^S? Dan. 6, 4 mit Zaqeph qaton) plenegeschrieben findet; ebensowenig, dass diese Plenescription der Pausalsylbe inden Handschriften des Onkelos-Targums das gewhnliche ist (vergl. darberA. Berliner, die Massorah zum Targum Onkelos, Lpz. 1877, p. XV und 100 flF.);

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    52/200

    40 1. Haupttheil. Schrift- und Lautlehre.denn die Einsetzung des Jod sollte ohne Zweifel, wie in zahlreichen anderenFllen der Targumorthographie, nur einen Fingerzeig fr das Lesen des un-vocalisirten Textes geben, ohne dass dabei auf die wirkliche Quantitt Rck-sicht genommen ist. Umgekehrt kann aber auch nicht fr das pausale Chireqals langen Yocal geltend gemacht werden, dass sich von der Form P^'U (mitzweifellos langem t) einige Male die scriptio defectiva findet (vergl. Dan. 3, 21.5, 20. 27. 7, 14. 22. Ezr. 4, 24. 5, 16); denn diesen sieben Formen stehen ber50 Beispiele mit plene geschriebenem t gegenber.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    53/200

    ZWEITER HAPTTHEILFORMENLEHRE

    ODERLEHRE VON DEN REDETHEILEN.ERSTES CAPITEL.

    Vom Pronomen. 18.

    Vom Personalpronomen. Pronomen separatum.Indem wir bezglich der Lehre von den Wortstmmen und

    ^^urzeln, sowie des grammatischen Formenbaues im Allgemeinenluf die zum allergrssten Theile auch fr das Biblisch-Aramischegltigen Bemerkungen in Gesefi. hebr. Gramm. 30 und 31 ver-iv^eisen, erffnen wir die Lehre vom Pronomen mit einer Ueber-jicht ber die selbstndig (nominativisch) stehenden Pronomina3ersonalia, die sogen. Pronomina separata.Sing. 1. comm. (im Bibl.-Aram. jedoch nur als masc. zu belegen)rm ich (Dan. 2, 8. 23. 3, 25. 4, 4. 6. 15. 27. 34. 5, 16.

    7,^15. 28. Ezr. 6, 12).2. m. K'thibh nnsx (d. i. r\XpsC) du, wofr jedoch die Masoraberall \mQ'reT\i\^ fordert (Dan. 2, 29. 38. 4,19. 5,13al.).2. /. nicht zu belegen.3. m. K^n er Dan. 2, 21 al.3. /. K^n sie Dan. 2, 9 al.

    Plur. 1. comm. (im Bibl.-Aram. immer masc.) i^2n3i|; wir Dan. 3,16. 17. Ezr. 5, 11, einmal n;n:i^ Ezr. 4, 16.

    2. m. l^p:i< /Ar Dan. 2, 8.2. /. nicht zu belegen.

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    54/200

    42 2. Haupttheil. Formenlehre. 1. Cap. Vom Pronomen,3. m. als Nominativ nur i^n sie Ezr. 5, 11 (als Verstrkung!

    zu ^rt^) und ^^3X Ezr. 5, 4; hufiger steht itjn als,Accusativ = eos Ezr. 4, 10. 23. 5, 5. 12. 14 (bis). 15. 17."Im Daniel steht dafr berall (u. zwar gleichfalls alsAccus.) die vollstndige Form p'^n 2, 34. 35. 3, 22.Als Accus, findet sich endlich auch l^sij: Dan. 6, 25.

    3./. y^i'^ eae Dan. 7, 17 Q'^re ; das KHhxbh hat das masc.I^SNI (s. 0.).

    Anm. 1. Bing. n3i5< (so nach der Forderung der Masora vergl. 'Batr zuDan. 2, 8 berall zu schreiben, nicht MJI!*, wonach Gesen. W. B. unter 5

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    55/200

  • 8/7/2019 Kautzsch. Grammatik des Biblisch-Aramischen, mit einer kritischen Errterung der aramischen Wrter im neuen T

    56/200

    44 2. Haupttlieil. Formenlehre. 1. Cap. Vom Pronomen.hufiger jedocli dient ^'n ohne ein solches Complement als eigent-liches Pronomen relativum im Nominativ oder Accusativ Singularisoder Pluralis (auch fr eum, qui Ezr. 7, 25, oder accusativischesid quod Dan. 2, 23).

    22.Pronomen interrogativum und indefinitum.

    1. Pronomina interrogativa sind: yi2 quis? (so nach der Masora vergl. Baer zu Dan. 3, 6 berall im biblischen Aramisch,nicht ))2, wie meist edirt wird) ; nia quid? (nur Dan. 4, 32).Anm. a. Die masorethischeUeberlieferung der Punktation -jr! unterhegt aller-

    dings im Hinblick auf syrisches und arabisches man, sowie syrisches und targu-misches !l2a = t2 sind: Ezr. 5, 3. 9 (oi-jp); verstrkt durchK^in Dan. 3, 15. Wenn Ezr. 5, 4 "j^ sogar vor einem schlichen Plural zu stehenscheint (welches sind die Namen der Mnner . . . ?"), so ist doch zu bemerken,dass die Frage von vornherein eigentlich den Personen gilt.

    2. Dieselben Formen )' und n (Ezr. 6,