KB-Zeitung Projektpartnerschaft

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klima bündnis NEWS UND INFORMATIONEN ZU DEN PROJEKTEN AM RIO NEGRO 3b/2010 Verlagspostamt 1060 WIEN – P.B.B. – GZ02Z031986M 20 Jahre Klimabündnis 17 Jahre Partnerschaft Klimabündnis Österreich – FOIRN Gebietserweiterung am Mittleren und Unteren Rio Negro Soziale und ökologische Charakterisierung des Gebiets am Mittleren und Unteren Rio Negro Indigenes Wissen

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Klimabündnis 20 Jahre Partnerschaft

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klimabündnisn e w s u n d i n f o r m a t i o n e n z u d e n p r o j e k t e n a m r i o n e g r o 3b/2010

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● 20 Jahre Klimabündnis ● 17 Jahre Partnerschaft Klimabündnis Österreich – FOIRN

● Gebietserweiterung am Mittleren und Unteren Rio Negro

● Soziale und ökologische Charakterisierung des Gebiets am Mittleren und Unteren Rio Negro

● Indigenes Wissen

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2 klimaintro

Liebe LeserInnen,

Amazonien steht in-folge der weltwei-

ten Verknappung von Rohstoffen und Agrar-flächen wieder verstärkt im Visier vieler natio-naler und internationa-ler Interessensgruppen, die vor allem Boden-schätze suchen und die agroindustrielle Produk-

tion auf der Basis von Soja, Fleisch, Öl-palmen u.a.m. ausbauen wollen.Riesige Infrastrukturprojekte wie der Bau zahlreicher Wasserkraftwerke, die Fertigstellung der Straßenverbindung zum Pazifik (2011) und der Ausbau der Häfen sollen die Entwicklung der Herz-region Südamerikas vorantreiben. Das lässt befürchten, dass der Regenwald trotz gegenteiliger Beteuerungen von Regierungen und Unternehmen wei-terhin der Wachstumsideologie zum Opfer fällt.Dagegen kämpfen indigene Völker und ihre Verbündeten für den Erhalt der Regenwälder, die nicht nur für ihr Überleben, sondern auch für den Er-halt der Biodiversität und als Stabili-tätsfaktor für das Weltklima wichtig sind. Seit seiner Gründung setzt sich das Klimabündnis aktiv für den Schutz des Regenwaldes ein und unterstützt die indigenen PartnerInnen seit vielen Jahren bei ihrem Kampf. Mehr dazu in den folgenden Beiträgen.

Johann Kandler

Klimabündnis Österreich

Die Direktoren der FOIRN v.l.n.r.: Luiz Brazão (Baré), Maximiliano Correa (Tukano), Abrahão de Oliveira (Baré), Erivaldo Almeida (Piratapuia), Irineu Laureano (Baniwa).

20 Jahre Klimabündnis

D ie indigenen Völker Amazoniens kämpfen seit langem um die An-

erkennung ihrer Rechte, insbesondere auf jene Gebiete, in denen sie seit Men-schengedenken leben und arbeiten. Be-sonders erfolgreich dabei war die FOIRN (Föderation der indigenen Organisati-onen des Rio Negro), die seit 1993 von Klimabündnis-Gemeinden und Bun-desländern sowie der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit politisch und finanziell unterstützt wird. Sie er-reichte 1998 die Anerkennung eines Ge-bietes, das etwa der Größe Österreichs und Sloweniens zusammen entspricht, und sich am Oberen Rio Negro, einige hundert Kilometer nordwestlich von Manaus, an der Grenze zu Kolumbien, befindet.Ausschlaggebend dafür war auch die Zusammenarbeit mit HORIZONT3000 aus Österreich und der brasilianischen Organisation ISA (Instituto Socioam-biental), welche die FOIRN bei der Umsetzung eines sozial und kulturell angepassten Regionalentwicklungs-programms unterstützen. Anfangs konzentrierte sich die Arbeit auf das Gebiet des Munizips (Gemein-de) São Gabriel da Cachoeira am Oberen Rio Negro, doch seit einigen Jahren ha-

ben sich auch indigene Basisorganisa-tionen vom Mittleren und Unteren Rio Negro der FOIRN angeschlossen.In dieser Region gibt es zunehmend Pro-bleme durch die Einwanderung nicht-indigener Familien und das Vordringen von Fischerei- und Tourismusunterneh-men. Das erhöht die Konkurrenz um die Nutzung der knappen Ressourcen und verursacht soziale, kulturelle und wirt-schaftliche Interessenskonflikte. Daher fordert die FOIRN – mit Unterstützung ihrer Partnerorganisationen – von der Regierung die Einrichtung indigener Territorien und Schutzzonen, um so der Zerstörung dieses wertvollen Lebens-raumes mit seiner hohen kulturellen und biologischen Vielfalt vorzubeugen. Konkret geht es um die Einzugsgebiete nördlich und südlich des Mittleren und Unteren Rio Negro. Die direkt Begünsti-gten sind etwa 41.500 Menschen aus 23 ethnischen Gruppen, die in der Region in 250 Siedlungen leben. Diese Gruppen werden durch ihre regionale Koordinie-rungsstelle und durch 14 Basisvereine repräsentiert. Mit den Klimabündnisbeiträgen der Gemeinden und Bundesländer, sowie aus Mitteln der Österreichischen Ent-wicklungszusammenarbeit wird dieses

Neue Schutzzonen am Rio Negro als Überlebens-chance für Indigene

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3klimabündnis

D ie österreichischen Bündnispart-nerInnen werden sich an den hi-

storischen Moment im April 1998 erin-nern, als die endgültige Anerkennung der Indigenen Siedlungsgebiete am Oberen Rio Negro proklamiert wurde. Zumindest wird dieser für immer in den Köpfen der österreichischen Dele-gation verankert sein, die seinerzeit die immense Freude und die Feierlichkeiten in der Maloca der FOIRN begleiten und teilen konnte. Diese Errungenschaft ist vor allem ein Ergebnis des langen Kampfes der Indi-genen Bewegung, angeführt von der FOIRN, die mit begleitender juristischer und technischer Beratung des ISA und mithilfe der internationalen Kooperati-on, insbesondere der österreichischen, die rechtliche Absicherung der traditi-onell bewohnten Gebiete in fünf an-einander grenzenden Territorien (mit insgesamt 10,6 Mio. Hektar) erlangte. Der Moment war auch Ausgangspunkt für die Erneuerung von Energien, die in der Folge zu bedeutenden Resultaten in der Region geführt haben: Entwicklung und Implementierung eines Modells der Indigenen Bildung; Durchführung von kommunalen Projekten zur Nutzung von Fisch- und Waldressourcen; Mitwirkung im Bereich der öffentlichen Politik (Indi-gener Gesundheitsdistrikt, Bürgerforum, Schutz und Kontrolle der Indigenen-Ter-ritorien, Generalplan für das Munizipium São Gabriel da Cachoeira; Implementie-rung eines Netzwerks von „Kultur-Stütz-punkten“; Koordinierung der öffentlichen

Einleitende Worte

Sektorpolitiken im Rahmen eines Investi-tionsprogramms der Bundesregierung u.a.m.); Entwicklung von sozial und wirt-schaftlich nachhaltigen Modellen der Ver-marktung von Produkten mit kulturellem und ökologischem Mehrwert; Durchfüh-rung von partizipativen Forschungsar-beiten; Veröffentlichung von Büchern indigener AutorInnen und Aufzeichnung des immateriellen kulturellen Erbes – um nur die wichtigsten zu nennen.Die Ausdehnung der politischen Arbeit von FOIRN auf die Zuflussgebiete am Mittleren und Unteren Rio Negro, die durch eine enorme soziokulturelle Kom-plexität indigener und nicht-indigener Bevölkerungsgruppen und die anerkannt hohe Wichtigkeit eines umfassenden Schutzes der Umwelt gekennzeichnet sind, hat nun ein Niveau erreicht, das auch Perspektiven für eine „Zukunft“ in dieser Region aufzeigt. Ausschlagge-bend waren nicht zuletzt auch die Erhe-bungsarbeiten des ISA, das Nutzen ihrer politischen Vernetzungs- und Verhand-lungspotenziale und die Hartnäckigkeit von HORIZONT3000, unterstützt durch die österreichische Partnerschaft, die „Pionierarbeiten“ auf weitere Teile des Flussbeckens zu verlagern.Die nachfolgenden Informationen und Da-ten stützen sich weitgehend auf Veröffent-lichungen des ISA, aber auch auf eigene Beobachtungen und Schlussfolgerungen, die sich aus der intensiven Begleitung der Arbeitsprozesse am Rio Negro ergeben.

Brunhilde haas de saneaux

HORIZONT3000

„ Für uns indigene Völker bedeutet Recht auf Land Garantie für‘s Überleben, Raum für die Reproduktion unserer Lebensformen und für die Konstruktion kollektiver Zukunftsprojekte ...“

Vorhaben der FOIRN im aktuellen 3-Jah-resprojekt unterstützt. Seitens der Regierung wurde von der FUNAI – Fundação Nacional do Indio – der technisch-administrative Prozess zur Datenerhebung und Identifizierung des Gebietes eingeleitet. Die FOIRN und das ISA begleiten die Arbeiten kritisch und führen mit der einheimi-schen Bevölkerung Erhebungen durch, um die traditionellen Nutzungsformen zu dokumentieren und kartographisch festzuhalten. Eigene sozioökonomische und öko-logische Studien dienen als Basis für einen Dialogprozess innerhalb aller beteiligten Interessensgruppen und AkteurInnen. Damit sollen die Wider-stände seitens lokaler PolitikerInnen, Geschäftsleute und UnternehmerInnen, die versuchen, die Einrichtung der Schutzzonen zu verhindern, überwun-den werden. Weiters werden in der Region Rio Preto ein Modell zur nachhaltigen wirtschaft-lichen Nutzung der Ressourcen umge-setzt und alternative Entwicklungs-wege aufgezeigt.

Das wichtigste Produkt der Region ist die Palmfaser Piassaba, die bisher meist mit großen Nachteilen für die Einheimi-schen über HändlerInnen vermarktet wird. Zukünftig soll ein faires Handels-system aufgebaut werden, ähnlich wie das Kunsthandwerksprojekt am Oberen Rio Negro.

Johann Kandler

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Indigene Völker und andere traditi-onelle BewohnerInnen des Regen-

waldes haben zu ihrer natürlichen Um-gebung eine enge und vielschichtige Beziehung, die für viele Menschen in den modernen Konsumgesellschaften auf Grund ihrer weitgehenden Entfrem-dung von der Natur nicht auf Anhieb verständlich ist. In der indigenen Kos-movision ist der Mensch ein Teil der Na-tur, der mit allen anderen materiellen wie auch immateriellen Teilen in Bezie-hung steht. Das führt zu einer ganzheit-lichen und systemischen Denkweise, in der die Prinzipien des Kreislaufs und des Gleichgewichts zwischen den Teilen die Beziehungen regeln. In dieser Logik gibt es auch keine Besitzrechte an der

„Der Regenwald ist unsere Mutter!“Der Erhalt des Regenwaldes in Verbindung mit der Inschutzstellung der traditionellen Siedlungsgebiete ist die Voraussetzung für das Überleben indigener Völker.

Natur, die als Gemeinschaftsgut gese-hen wird, sondern nur Nutzungsrechte, die jeden Einzelnen zu einem verant-wortungsvollen Umgang verpflichten, damit niemand unnötigen Schaden erleidet.Aufgrund dieser Logik gibt es keinen privaten Besitz von Grund und Boden, Gewässern, Bodenschätzen usw., und deswegen fordern die indigenen Völker von der Regierung die Inschutzstellung ihrer traditionell genutzten Gebiete für die gemeinsame Nutzung um das kul-turelle Überleben zu gewährleisten. Die Größe der Gebiete ist von der Bewirt-schaftungsweise und der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen abhängig. Einer-seits erfordern die nährstoffarmen Bö-den Amazoniens einen Wanderfeldbau, andererseits werden zum Sammeln von Kräutern, Früchten und Materialien für die Herstellung von Gebrauchsartikeln zum Bau von Häusern, wie auch für die Jagd große Flächen benötigt.

Die Kultur und Lebensweise der Ama-zonasbewohnerInnen wurde durch die jahrtausendelange Erfahrung des Zusammenlebens mit einem der kom-plexesten Ökosysteme der Erde ge-prägt. Es ist kaum bekannt, dass sich der Regenwald Amazoniens in einem äußerst labilen Zustand befindet, denn seine Existenz beruht auf zwei Kreisläu-fen – dem der Nährstoffe und dem des Wassers. Der Nährstoffkreislauf ist ein Para-debeispiel für die Nutzung knapper Ressourcen, denn die Böden enthalten wenig bis fast keine Nährstoffe (z.B. in

,

„Die Fahrt mit dem Klimabündnis an den Rio Negro mit der kom-petenten und liebens-

werten Reiseleitung durch Johann Kandler wird für mich immer unvergesslich bleiben und hat mein Bild von der Bedeutung der in-digenen Bevölkerung und ihrer Umwelt für den Fortbestand unserer Erde nachhaltig ge-prägt. Am meisten beeindruckt hat mich der Umgang der Erwachsenen mit den Kindern. Nie hat es ein lautes Wort oder einen bösen Blick gegeben; die Kleinen sind ganz selbst-verständlich in das Leben der Dorfgemein-schaft integriert. Zu erleben, wie dieser Strom den Lebensbereich der Menschen durchzieht, ihnen dabei als Verkehrsweg, natürliche Res-source und Spielplatz dient, war ergreifend. Neben all der Bereicherung durch Menschen und Natur hat diese Reise zu einem Quan-tensprung in meinem persönlichen Leben geführt. Ich weiß jetzt, wie bequem eine Hän-gematte ist! Die damals gekaufte war und ist mein persönlicher Lieblingsplatz in vielen Weltgegenden.“

Peter Filzwieser ist Redakteur und Ombudsmann bei der Kleinen Zeitung.

Peter Filzwieser Teilnehmer an der Delegationsreise 2001

„Der Besuch am Rio Negro war eines der faszinierendsten Erleb-nisse meines Lebens.

Dinge, für die man sich Zeit seines Lebens eingesetzt hat, wirklich zu sehen, gibt einen unglaublichen Motivationsschub! Für mich als wasserorientierten Menschen war es toll, das Leben und Fahren am Fluss zu erleben. Selbst die gerösteten Flugameisen haben er-staunlich gut geschmeckt. Aber bei so einer Reise bekommt man auch die negativen Fol-gen mit, die Wucht der Zerstörung durch un-sere Zivilisation und den Kampf der Indigenen um Kleinigkeiten wie Funkgeräte oder einen funktionierenden Motor.“

Johann Padutsch ist Stadtrat in Salzburg und Abtei-lungsleiter der Raumplanung und Baubehörde

Johann Padutsch Teilnehmer an der Delegationsreise 1998

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den Einzugsgebieten der Schwarzwas-serflüsse, zu denen auch der Rio Negro zählt, und die daher als „Hungerflüsse“ bekannt sind). Trotzdem – oder viel-leicht deswegen – entstand eines der artenreichsten Ökosysteme, in dem die in den Pflanzen und Tieren vorhan-denen Nährstoffe durch sehr komplexe Mechanismen fast hundertprozentig im Kreislauf gehalten werden. Die Zer-störung des Regenwaldes bewirkt de-ren unwiederbringlichen Verlust und daher ist eine Wiederherstellung der ursprünglichen Vielfalt unmöglich.Weiters bedarf der Regenwald einer ge-wissen Mindestmenge von Niederschlä-gen mit regelmäßiger Verteilung. Drei Viertel(!) des Regens entstehen in der Region selbst durch Verdunstung und Transpiration. Studien haben gezeigt, dass sich dieser Wasserkreislauf vom Atlantik bis zu den Anden siebenmal wiederholt. Großflächige Rodungen ver-ringern die Niederschläge und stören damit die ausreichende Wasserversor-gung des Gesamtsystems. Infolge des Klimawandels treten seit einigen Jah-ren verstärkt Verschiebungen der Re-genzeiten und längere Trockenperioden

auf. Das schadet dem Ökosystem und bewirkt unter anderem Verzögerungen bei der Aussaat und spätere Ernten, was zu Nahrungsengpässen führt und an-dere Aktivitäten wie das Sammeln von Früchten oder das Fischen erschwert. Das naturbedingt geringe Fischvorkom-men im Rio Negro wird durch niedrige Wasserstände noch verschärft. Nach-dem die Flüsse auch die wichtigsten Verkehrswege darstellen leiden die Mobilität und die Versorgung.

Die Anpassung an diese schwierigen Rahmenbedingungen erfolgte nach dem Prinzip der Kooperation mit der Natur und nicht nach der Logik der Beherrschung und Unterwerfung, wie es andere Wirtschaftssysteme prakti-zieren, mit all den bekannten fatalen Folgen. Die Einrichtung weiterer Schutz-gebiete am Rio Negro bedeutet daher nicht nur eine „Besitzsicherheit“ für die einheimische Bevölkerung, sondern den Erhalt eines Lebensraumes mit seinen einzigartigen ökologischen und kultu-rellen Besonderheiten, zum Wohl der gesamten Erde.

Johann Kandler

„Bei dieser Reise konn-te ich sehen, dass dank der Partnerschaft schon gute Projekte gelungen

sind. So wurden zum Beispiel einige Anla-gen für Funkgeräte bereits mit Photovoltaik betrieben. Besonders in Erinnerung ist mir die Frage von Higino Tenório von der FOIRN geblieben. Er meinte „Wir Indigene schützen den Wald, der für das weltweite Klima große Bedeutung hat und viel CO2 bindet – und was macht ihr?“ Daraufhin habe ich den Ent-schluss gefasst, für jeden von mir installierten Quadratmeter Solarfläche einen Euro für die BündnispartnerInnen zu reservieren. Damit unterstütze ich aktiv die Indigenen, die wie ich selbst als Kärntner Slowene zu einer Min-derheit zählen. Mein Wunsch ist, in 20 Jahren nochmals an den Rio Negro zu fahren, um zu sehen, was sich alles verändert hat“

Marcus Gregoric ist Geschäftsführer der Fa. Solarmark Sanitär und Heizungstechnik.

Marcus Gregoric Teilnehmer an der Delegationsreise 2001

„Obwohl ich als außenpoli-tischer Redakteur des KURIER in vielen Ländern dieser Welt unterwegs war und bin, so

war die Reise an den Oberlauf des Rio Negro 1998 doch etwas ganz Besonderes. Die Einzig-artigkeit der Natur und die Ursprünglichkeit der mit ihr dort lebenden Menschen war fas-zinierend - und ist mir bis heute äußerst prä-sent. Ein großes Stück Land wurde den Indianern damals feierlich übergeben und somit Rechts-sicherheit geschaffen. Doch Ruhekissen kann dies sowohl für die engagierten Menschen diesseits wie jenseits des Atlantiks nicht sein: Die Rechte der Indigenen müssen stets aufs Neue verteidigt werden. Denn sie sind meist die Ersten, die so genannten wirtschaftlichen Zwängen zum Opfer fallen.“

Walter Friedl ist stellvertretender Leiter der Außenpo-litikredaktion beim KURIER.

Walter FriedlTeilnehmer an der Delegationsreise 1998

„Wir, die Bewohner des Regenwaldes, appellieren an alle, die den Klimawandel verursachen, ihre Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren und auf erneuerbare Energiequellen umzustellen!“

Irineu Laureano FOIRN-Direktor

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6 klimabündnis

Gebietserweiterung am Mittleren und Unteren Rio Negro

Die Region am Mittleren/Unteren Rio Negro, mit ihren Munizipien

Santa Isabel und Barcelos, wird auf-grund ihrer sozio-ökologischen Vielfalt und der Integrität ihrer natürlichen Landschaften als eine Region betrach-tet, der in Hinsicht auf ihren Schutz hohe Priorität zugemessen wird. In den letzten zehn Jahren hat dieser Umstand zu einigen Initiativen geführt, die die Förderung, Gründung und Neudefiniti-on von Schutzzonen bewirken sollen. An der Identifizierung der Indigenen-Terri-torien sind VertreterInnen der Gemein-den, der Regierung des Bundesstaates Amazonas, einiger NGOs, des Umwelt-ministeriums – die Region wurde in den „Ökologischen Korridor Zentralamazo-niens“ aufgenommen – und der India-nerbehörde FUNAI beteiligt.

Das Flussbecken des Rio Negro wird heute als eine der am besten konser-vierten Regionen in Amazonien ein-geschätzt. Dies ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, die mit einer Besiedlungsgeschichte mit geringen ökologischen Auswirkungen zusam-menhängen. Ein weiterer Faktor sind die sozial- und umweltrelevanten Charakteristika der Zone und – in letzter Zeit – die Schaffung von Indi-genen-Territorien (TIs) und sogenann-ten Konservierungseinheiten (UCs).

In den Neunzigerjahren erreichte die Indigenen-Bewegung die Demarkie-rung einiger zusammenhängender Territorien am Oberen Rio Negro. Am unteren Teil des Flussbeckens wurden gleichzeitig Zonen für integralen Schutz und nachhaltige Nutzung eingerichtet.

Was bedeutetTerritorialordnung (OT)?Damit wird ein Prozess der Flächen-widmung für Nutzung und Besied-lung in einer Region beschrieben. Dabei sollen soziale Ansprüche und Ursprungsrechte der traditionellen Bevölkerung sowie der Schutz der Umwelt und eine nachhaltige Bewirt-schaftung im Vordergrund stehen. Derzeit diskutiert die brasilianische Regierung die Richtlinien für eine Na-tionale Politik zur Territorialordnung. Wünschenswert ist ein breiter Dialog, der den betroffenen BewohnerInnen ein großes Mitspracherecht zusichert.

Was ist ein Indigenes-Territorium (TI)?Der Artikel 231 der brasilianischen Verfas-sung anerkennt als TI Landstriche, die von Indigenen dauerhaft besiedelt sind und genutzt werden. Weiters sind TIs Gebiete, die für das Wohlergehen der indigenen BewohnerInnen von großer Bedeutung sind und ein kulturelles Leben in Tradition ermöglichen. Außerdem sind die Gebiete unverzichtbar für die Bewahrung von na-türlichen Ressourcen. Die brasilianische Bundesregierung erkennt ein TI im Zuge

Glossar

Erläuterungen eines komplexen Prozesses und bisherige Ergebnisse ...

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Fortsetzung Seite 8

„Wenn ich auf meiner Son-nenterrasse in der Hänge-matte liege, die wir in Man-aus für unseren Besuch bei

unseren BündnispartnerInnen gekauft haben, wan-dern meine Gedanken oft zu den Indianerdörfern am Oberen Rio Negro.Ich erinnere mich an lachende Kinder, die vergnügt in den Flüssen badeten, an die Gastfreundschaft der Menschen, die in kleinen Dorfgemeinschaften sehr karg, aber im Einklang mit der Natur lebten. Sie teil-ten mit uns geräucherten Fisch, Bananen und „Caxirí“, ein Bier, das aus Maniok gebraut wird. Und Sie haben uns eines voraus: Sie wissen, dass nur ein Leben im Einklang mit der Natur Zukunft hat und das Glück nicht mit materiellen Dingen zusammenhängt. Die Partnerschaft mit den Indianervölkern am Rio Negro bietet uns vor allem die Chance, zu erkennen, dass nachhaltige Entwicklung und der sorgsame Umgang mit der Mitwelt eine Überlebensfrage ist.“

Franziska Simmer ist Mitarbeiterin von die umweltbera-tung in Niederösterreich und dort als Fachberaterin für den Klimaschutz tätig.

Franziska SimmerTeilnehmerin an der Delegationsreise 2001

„Der Schutz des Regenwal-des und die Unterstützung der IndianerInnen in Ama-zonien waren für mich

lange Zeit graue Theorie. Im Jahr 1998 habe ich die Tucano-IndianerInnen, unsere Klimabünd-nispartnerInnen in Amazonien, besucht. Sie haben sich am Ende der Welt angesiedelt - im hintersten Winkel des brasilianischen Amazo-nas-Dschungels. Dort, wo es keine Straßen mehr gibt und das Dickicht der „grünen Hölle“ fast un-durchdringlich erscheint. Und dort habe ich Kli-mabündnisprojekte „live“ gesehen, deren Sinn, Zweckhaftigkeit und Erfolg miterlebt. Seither weiß ich: Die Klimabündnisarbeit in Niederöster-reich hat ganz konkrete Auswirkungen auf das Leben der IndianerInnen und auf die „Klimama-schine“ Amazonien.Es zahlt sich aus, aktiv für die Ziele des Klima-bündnisses zu arbeiten!“

Gottfried Krasa ist Leiter der Abteilung Umweltrecht der Niederösterreichischen Landesregierung.

Gottfried KrasaTeilnehmer an der Delegationsreise 1998

Währenddessen fehlten am Mittleren Rio Negro weiterhin die Vorsorgemaß-nahmen mit Bezug auf den kollektiven Gebietsanspruch der Indigenen und auf die Schaffung ökologischer Schutz-einheiten, wobei sich zugleich die öko-nomischen Aktivitäten des Fischfangs (Zier- und Speisefische) intensivierten und neue Formen, wie etwa die Sport-fischerei und der Bau von Hotels für den Ökotourismus auftauchten.1999 wurden eine Reihe von For-schungsarbeiten über die biologische

eines Identifizierungsprozesses an, für den die Indianerbehörde FUNAI die Verantwortung trägt. Dieses Organ hängt vom Justizministerium ab. Ein TI sichert der Bevölkerung dauerhafte Verfügung und exklusive Nutzung der dort vorhandenen natürlichen Res-sourcen zu. Die brasilianische Verfas-sung sieht auch das „Ursprungsrecht“ der Indigenen vor, ein Recht der Her-kunft für diejenigen, die dieses Land schon bewohnt haben, bevor andere Völker es erreichten. Und deshalb sagt das Gesetz, dass ein TI souverän ist. Ab dem Augenblick, in dem das TI anerkannt wird, erlöschen alle ande-ren territorialen Regelungen, seien es Schutzzonen oder Eigentumstitel.

Vielfalt in Amazonien mit Projekten des Umweltministeriums zusammen-geführt und nach Regionen organisiert (Seminar „Consulta Macapá“). Bei dieser Gelegenheit wurden die Prioritäten für Aktionen und Studien zur Bewahrung der Umwelt und zum Schutz der sozi-alen Rechte in verschiedenen Regionen Amazoniens bewertet. Das Seminar klassifizierte die Region von Santa Isa-bel und Barcelos als „höchst prioritär“, und empfahl die Durchführung von Studien und Projekten der Gebiets-kontrolle, die Ausarbeitung von Plä-nen zur nachhaltigen Bewirtschaftung und von Umweltdiensten, ebenso wie die Schaffung von geschützten Zonen (APs) bzw. Konservierungseinheiten und Indigenen-Territorien.

Diese Empfehlungen scheinen in den letzten Jahren zur Orientierung der Regierungs- und Nichtregierungs-Institutionen beigetragen zu haben, sodass diese ihre Aufmerksamkeit auf die Region lenkten. Unter diesen sind besonders hervor zu heben: Der indiani-sche Dachverband FOIRN, das Instituto Socioambiental (ISA), die Stiftung Vitór-ia Amazonica (FVA), der WWF Brasilien, das Sekretariat für nachhaltige Entwick-lung am Amazonas (SDS –AM), und die Indianerbehörde FUNAI.

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Zwecks Förderung des Dialogs und der Sensibilisierung (vor allem öffentlicher Stellen) sowie der technischen und po-litischen Zusammenarbeit in Bezug auf die territoriale Ordnung, werden auf Initiative der FOIRN und des ISA seit 2008 Seminare zwischen den Bewohne-rInnen mit staatlichen und nichtstaat-lichen, für die Problematik relevanten Organisationen, abgehalten. Gemeinsam sind sind sie darum be-müht, ein Mosaik an geschützten Are-alen in den Munizipien von Santa Isa-bel und Barcelos zu erwirken. All das geschieht unter Einbeziehung sozialer und umweltpolitisch relevanter As-pekte, allen voran den Gebietsansprü-chen der indigenen Völker.

Es gibt derzeit drei parallele Regierungs-initiativen in der Region, die sich alle auf eine territoriale Ordnung richten: ● die Indentifizierung von Indigenen-

Territorien,● das Aufzeigen prioritärer Areale für

die Umweltbewahrung● und die Förderung einer nachhal-

tigen Entwicklung.Im Fall des Mittleren Rio Negro konver-gieren die Empfehlungen dieser öffent-lichen Organe in Richtung Schaffung eines Mosaiks von Schutzzonen (APs), d.h. der Einrichtung von Konservie-rungseinheiten und Arealen mit spe-zieller Bestimmung. Doch haben die von diesen Initiativen präsentierten Mosaike unterschiedliche Grenzen und überschneiden sich teilweise mit Territorien, die von den Indigenen als Siedlungs- und Nutzungsgebiete be-ansprucht werden.

Brunhilde haas de saneaux

Fortsetzung von Seite 7

Was ist eine Konservierungs-Einheit (UC)?Ein UC ist eine aufgrund ihrer ökolo-gischen Relevanz und zum Schutz der Kollektivrechte ihrer BewohnerInnen speziell gewidmete Region. Es gibt zwei große Kategorien von UCs: (1) mit nachhaltiger Bewirtschaftung und (2) mit integralem Schutz. Der größte Unterschied zwischen diesen Kategorien ist die Tatsache, dass nur in den UCs mit nachhaltiger Bewirt-schaftung eine dauerhafte Besied-lung erlaubt ist. Für beide Kategorien gibt es Unter-gruppen, wie z.B. die RESEX (Reservate für Extraktionswirtschaft), die zu den UCs mit nachhaltiger Bewirtschaf-tung gehören, oder die Parks und ökologischen Stationen, die zu den UCs mit integralem Schutz gehören.

Die UCs können auf Bundes-, Staats- oder Munizipalebene geschaffen werden und werden mehrheitlich durch die öffent-lichen Umweltabteilungen verwaltet. Im Falle der Bundes-UCs ist es das ICMBio (Institut Chico Mendes) des Umweltmini-steriums, welches den Prozess der Grün-dung begleitet und für Verwaltung und Ausbildung der Managementräte verant-wortlich ist. Dabei ist eine Beteiligung der Zivilgesellschaft vorgesehen.

Was ist ein ökologischer Korridor?Ziel eines ökologischen Korridors ist es, verschiedene existierende Konservie-rungs-Einheiten (UCs) zusammenzufas-sen. Erreicht wird dies durch Besiedlung und Verbesserung der Umweltbedin-gungen zwischen bestehenden UCs.

Glossar

„Unsere Klimabündnis-Reise zum Rio Negro im April 1998 ist bis heute meine bislang ein-

drucksvollste und abenteuerlichste Dienstrei-se geblieben. Mitten im Urwald Amazoniens in einem Indio-Dorf übernachten, inklusive Verkostung von gerösteten Ameisen und „Ca-xirí“, des von den Frauen gebrauten Maniok-Bieres – das erlebt man nicht alle Tage. Be-eindruckt war ich aber auch vom „Spirit“ der gemeinsamen Treffen mit jenen Indigenen, die – unterstützt vom Klimabündnis – für die Erhaltung ihres Lebensraumes kämpfen.“

Andreas Linhart ist Chefredakteur des Gesundheits-Magazins News LEBEN.

Andreas LinhartTeilnehmer an der Delegationsreise 1998

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● Die Region (mit einer Gesamtfläche von über elf Mio Hektar) ist traditi-onell, seit mindestens zweitausend Jahren, durch eine Anzahl verschie-dener indigener Völker bewohnt. Der-zeit leben dort über 40.000 Personen (aus 23 ethnischen Gruppen), auf ca. 750 Ansiedlungen verteilt.

● Die indigenen Völker der Region ha-ben hochspezialisierte Anpassungs-formen an ihre Umwelt entwickelt – auf Grund der sauren, wenig frucht-baren Böden und der fischarmen Flüs-se zählt die Region am Mittleren und Unteren Rio Negro zu den ärmsten Amazoniens.

● Die Region wird durch den Lauf des Alto und Médio Rio Negro entwäs-sert, der sein Wasser aus unzähligen Flüssen und kleinen Fließgewässern erhält und als das größte Schwarz-wasser-Flussbecken der Welt gilt.

● Schwarzwasser-Flussbecken sind durch eine enorme Vielfalt an Mikro-Ökosystemen gekennzeichnet, die in Zusammenhang mit der allgemeinen Nährstoffarmut stehen.

Soziale und ökologische Charakterisierungdes Gebiets am Mittleren und Unteren Rio Negro

● Das Gebiet umschließt diverse Vege-tationstypen und besitzt hohe biolo-gische Relevanz.

● Es handelt sich um eine der Regionen, in der die Biodiversität noch am be-sten erhalten ist, wenngleich wissen-schaftlich noch wenig erforscht.

● Die Primärwälder sind praktisch in-takt. Die Auswertung von Satelliten-aufnahmen ergibt eine Abholzung von lediglich 0,5 % für Felder und Dorfan-siedelungen.

Die Völker vom Rio Negro haben sich 1987 angesichts massiver militärischer und wirtschaftlicher Interessen in der Föderation der indigenen Organisati-onen vom Rio Negro (FOIRN) zusam-mengeschlossen, um so ihre Interessen auf nationaler/internationaler Ebene zu verteidigen und die Verwirklichung eines umfassenden regionalen Ent-wicklungsprogramms voranzutreiben.

„Die Reise in der Part-nerregion war eines meiner bedeutendsten Erlebnisse in meinem

Leben. Ich berichte noch heute viel darüber, schöpfe auch nach fast 10 Jahren zeitlichem Abstand noch aus den Erlebnissen: Indem ich gesehen habe, dass indigene Völker am Oberen Rio Negro mit der Natur und auch im Umgang miteinander harmonieren. Indem Errungenschaften der entwicklelten Welt nur genutzt werden, soweit diese die nachhaltige Lebensweise stärken. In dem ich Bilder mit Kindern und Erwachsenen voller Glück und Freude noch heute in mir trage.“

Andreas Drack ist Mitarbeiter der Oö. Akademie für Umwelt und Natur. Drack ist außerdem Gemeinderat, Mitglied im Beirat von Klimabündnis Österreich und u.a. gemeinsamer Ländervertreter zum Arbeitsbereich Klimaschutz, Ko-Vorsitzender des Kyoto-Forums und Klimaschutzbeauftragter des Landes OÖ.

Andreas DrackTeilnehmer an der Delegationsreise 2001

„Die Reise 2001 zu den indi-genen Gruppen am oberen Rio Negro gehört zu den spannendsten meiner jour-

nalistischen Karriere, auch weil ich hautnah erleben konnte, wie sehr Klima, Natur und die Menschen, die darin leben – sowohl hier bei uns als auch im Amazonas-Wald in Brasi-lien – miteinander verbunden und verzahnt sind. Nicht alles ist perfekt, aber es scheint klar: Will man den Wald schützen, dann muss man das zusammen mit den Leuten tun, die dort leben, die nicht schrankenlose kommer-zielle Ausbeutung, sondern angepasste Nut-zung betreiben, für die Boden und natürliche Ressourcen Gemeinschaftsgut und nicht nur „Ware“ sind. Und die Unterstützung aus Österreich lässt die Menschen am Rio Negro spüren, dass ihre Kultur und Lebensform auch anderswo Anerkennung finden, auch in Zu-kunft einen „Wert“ haben.“

Helmut Opletal ist langjähriger Mitarbeiter des ORF-Radio (Ö1), dzt. Gastprofessor an der Universität Wien.

Helmut OpletalTeilnehmer an der Delegationsreise 2001

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klimabündnis

Bisher demarkiertes Gebiet unserer ParterInnen am Alto Rio Negro

Geplante Demarkierung am Mittleren und Unteren Rio Negro

Größenvergleichmit Österreich und Slowenien

Indigene Gebietebereits offiziell anerkannte, im Anerkennungsprozess befindliche, bewohnte und traditionell genutzte, oder im Ansuchen um Anerkennung befindliche indigene Gebiete (TIs)

Naturschutzgebiete

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Hintergründe zum Projekt Gebietserweiterung am Mittleren und Unteren Rio NegroName des Projekts: Neu-Ordnung und Management der Indigenen-Territorien im Flussbecken Rio Negro

Ziele: ● Demarkierung von weiteren Indigenen-Territorien in den Munizipien von Santa Isabel und

Barcelos – was fast einer Verdoppelung des bisherigen Gebiets entsprechen würde● Förderung der (Selbst-)Verwaltung und territorialen Ordnung im Flussbecken des Rio Ne-

gro durch lokale AkteurInnen und Organisationen

Durchführung: ● Unterstützung und Begleitung in den Demarkierungsprozessen● Erfassen der Interessen und Konflikte hinsichtlich Landschafts-/Ressourcennutzung und

Absicherung der Nutzungsrechte● Entwicklung eines Managementplans zur nachhaltigen Nutzung und Vermarktung der

natürlichen Ressourcen im Mikroflussbecken des Rio Preto● Förderung und Kontinuität einer nachhaltigen Bewirtschaftung auch am Mittleren und

Unteren Rio Negro

Zielgruppen: Direkt begünstigt sind 41.500 Personen aus 23 ethnischen Gruppen. Diese werden durch

die FOIRN vertreten.

Laufzeit: 2008-2011

Geplante Demarkierung am Mittleren und Unteren Rio Negro

Identifizierung des Territoriums einschließlich einer anthropologischen Untersuchung durch eine technische Gruppe, die von der Indianerbehörde FUNAI bestellt wird. Gemäß der brasilianischen

Gesetzgebung muss diese Arbeit von Indigenen Vereinen bzw. Führungskräften begleitet werden.

Der Präsident der Indianerbehörde (FUNAI) analysiert und bewilligt den Bericht der technischen Grup-pe, unter Berücksichtigung folgender Inhalte:

● Geschichte, Beschreibung der traditionellen Beschäftigungen, Sitten und Gebräuche der Bevölkerung● Technische Informationen zu Umwelt und der Vermessung● Definition der Grenzen und Erhebung der Besitzverhältnisse.

Die Einspruchsfrist wird eröffnet: 90 Tage für die Befragung von Personen, die sich durch den Antrag auf Demarkierung geschädigt fühlen. Wenn es keinen Einspruch gibt, oder dieser keine

ausreichende Begründung hat, wird die Arbeit durch das Justizministerium bewilligt, und die Gren-zen des TI werden in einer öffentlichen Bekanntmachung vorgestellt.

Der technische Prozess der physischen Demarkierung obliegt der FUNAI: Aufstellen von Tafeln, Öffnung von Schneisen, die mit Demarkationspunkten und -hinweisen durchsetzt wird.

Homologation, d.h. endgültige Anerkennung durch den Präsidenten der Republik mittels eines eigenen Dekrets und Registrierung im Grundbuch und Sekretariat für Bundeseigentum.

Etappen für den Demarkierungs-Prozess Indigener Territorien

Die vollständige Karte mit allen Details und Erklärungen auf Englisch kann unter: www.raisg.socioambiental.org unter der Rubrik „mapa“ herunter geladen werden

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Indigenen-Bewegung und Prozess der Demarkierung am Mittleren/Unteren Rio Negro

Seit 1998 kämpft die Indigenen-Be-wegung am Mittleren/Unteren Rio

Negro mit Unterstützung der FOIRN um die Anerkennung ihrer Territorien, die sie in traditioneller Form bewoh-nen und bewirtschaften. Implizit hat die Bundesregierung die Existenz von Indigenen-Gemeinden in den Muni-zipien Santa Isabel und Barcelos aner-kannt, indem sie den DSEI-RN (spezi-eller Gesundheitsdistrikt für Indigene am Rio Negro) auf Grundlage einer von der FOIRN und den Basisvereinen ASIBA und ACIMRN durchgeführten anthropo-logischen Erhebung, auf die Region des Mittleren Rio Negro ausgedehnt hat.Zu Beginn des Jahres 2007 bildete die FUNAI zwei Technische Gruppen (GT) für die Identifizierung von Indigenen-Territorien in dieser Region. Aufgrund der mangelhaften technischen und theoretischen Ergebnisse der eingesetz-ten Techniker-Arbeitsgruppen konnte das offizielle Identifizierungsverfahren bislang nicht abgeschlossen werden. So fehlten z.B. kartographierte geogra-phische Grenzen der vorgeschlagenen Territorien, auch die Darstellung der Lebens- und Nutzungsweisen der indi-genen Völker war inkonsistent.

Schon während der Abhaltung des 1. Seminars für territoriale Ordnung in Barcelos wurde deutlich, dass die Ver-zögerung des Identifizierungsprozesses bei den BewohnerInnen der Gemeinden Ängste und Unsicherheiten auslöst.

Das Warten auf die Demarkierung dauert nun schon elf Jahre: Acht Jahre der Forderungen seitens der lokalen Indigenen-Bewegung und noch ein-mal drei weitere Jahre Arbeit der tech-nischen Gruppen für die Identifizierung. Und nun wird die Sorge um den Schutz ihres Lebensraumes durch das verstär-kte Eindringen von Fischerei- und Tou-rismusunternehmen und der daraus folgenden Verringerung der verfüg-baren Ressourcen immer größer. Es gibt weniger Fische, weniger Jagdwild und mehr Arbeit, wie es die Teilnehmenden ausdrückten. Betroffene schildern ein erhöhtes Aufkommen an „Gefrier-Schiffen“ (Schiffe mit Kühlgeräten für kommerzielle Zwecke des Fischfangs), eine Zunahme von Touristen-Schiffen und -Veranstaltern der Sportfischerei, illegale Holzextraktion (in dieser Region eine Neuheit) und die kontinuierliche Ausbeutung von Kies.

Für die Indigenen Völker hängt die Kontinuität und Aktualisierung ihrer Lebensweise von der Garantie ihrer Siedlungs- und Nutzrechte ab. Viele der Alternativen des Umweltschutzes und der territorialen Ordnung sichern weder die Indigenen-Rechte noch respektieren sie die Geschichte ihrer Vorfahren. In den Gemeinden und Munizipalsitzen der Region leben Indigenen-Gruppen und FlussbewohnerInnen ohne definierte geographische Grenzen zusammen.Die wiederkehrenden Verzögerungen und Unterbrechungen der offiziellen Identifizierungsverfahren haben zu einer Intensivierung der Konflikte ge-führt, die sich auf den Zugang zu den natürlichen Ressourcen beziehen, ins-besondere zu den Gewässern.

In dem Maße, in dem sich die Indigenen-Bewegung besser organisiert, um eine gewisse Kontrolle über die Nutzung ih-rer traditionellen Siedlungsgebiete aus-zuüben, positionieren sich die Gegner (HändlerInnen, Unternehmen zur Aus-beutung natürlicher Ressourcen, Fische-rei-Tourismus, aber auch Teile der öffent-lichen Munizipal-Verwaltung) immer

„Das, was die Leute wollen und was sie dringend benötigen, ist ein Dokument, irgendetwas, das ihnen hilft, die ausbeuterischen Aktivitäten zu kontrollieren.

So wie die Lage jetzt ist, können wir nicht länger bleiben.“

Olanildo aus der Gemeinde Acuacú, am Rio Padauiri

„Wenn es keine Anerkennung und Demarkierung unserer Territorien gibt, wird unsere Geschichte nur noch in den Büchern stehen, und allein dort. Aber unsere Kinder und Enkel werden nicht die Fische von den Zeichnungen oder den Worten essen können.“

Clarindo Chagas, Tariano

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„Wir haben zu wenig zum Überle-ben, denn es gibt immer weni-ger Fische, weniger Jagdwild, weniger von allem. Ich bin eine Tochter von hier, von diesem Fluss, und meine Sorge ist: Ich habe meine Kinder im Überfluss aufgezogen, aber für meine En-kel ist es schon schwierig.“

Dona Jarda aus Ponta da Terra am Rio Quiuni

deutlicher und engagierter gegen die Demarkierung der Indigenen-Territorien und andere Formen der Widmung, wie etwa Naturschutzzonen. Vor allem we-gen des Nichtvorhandenseins von Regu-lierungen für kommerzielle Aktivitäten in Gebieten mit traditionell indigener Bewirtschaftung wurden provisorische Verhaltensregeln und Nutzungsab-kommen zwischen BewohnerInnen der Indigenen-Gemeinden und lokalen Un-ternehmen ausgearbeitet.

Die Hoffnung aber liegt in der Wieder-aufnahme und Beschleunigung der Identifizierungsarbeiten durch FUNAI, diesmal mit effektiver Beteiligung der betroffenen Gemeinden, so wie es im Gesetz vorgeschrieben ist, sowie in der Weiterentwicklung von Methoden der Vernetzung, die Anerkennung der territorialen Rechte und Initiativen zur Konservierung integrieren. Die Zusam-menführung der Vorschläge könnte zu einem Mosaik von Schutzzonen führen, in einer innovativen Art und Weise und sozial- wie umweltgerecht, und so Feh-ler vermeiden, die in anderen Regionen Amazoniens begangen wurden.

Brunhilde haas de saneaux

Ein weiteres Vorhaben der FOIRN, das in den Jahren 2010-2011 mit österrei-

chischer Unterstützung umgesetzt wird, ist die Erfassung und Systematisierung von Indigenem Wissen und die Förderung des interkulturellen Dialogs in der Region Rio Negro. In den vergangenen 15 Jahren wurde ein indigenes Bildungswesen aufgebaut, das sich durch die Anpassung an die speziellen soziokulturellen und ökologischen Rah-menbedingungen auszeichnet und mitt-lerweile weit über die Region hinaus als Vorbild gilt. Im Zuge dieses oft mühsamen Prozesses wurde sehr viel Wissen in ver-schiedensten Bereichen (wie z.B. Indigene Geschichte, Kultur und Medizin, die regio-nale Pflanzen- und Tierwelt, Pädagogik, Or-ganisation, Rechte, Wirtschaft) erarbeitet, dass nun mittels moderner Technologien gesammelt, systematisiert und allen Betei-ligten sowie Interessierten besser zugäng-lich gemacht werden soll. Zukünftig kann damit das Entstehen ei-ner „Indigenen Universität“ unterstützt

werden, die mithelfen soll, die erreichten Erfolge und Verbesserungen abzusichern und langfristig eine zukunftsfähige, sozial gerechte und kulturell angepasste Entwick-lung zu gewährleisten. Nicht zuletzt ist das im Sinne des Klimabündnisses, Klima und Regenwald zu schützen.

Projekt Indigenes Wissen

Ziele: ● Förderung des indigenen Wissens und

des interkulturellen Dialogs, als einer der Grundlagen für die soziale und öko-logische Nachhaltigkeit

● Stärkung der Dialog-Kanäle der FOIRN zu den verschiedenen Indigenen-Initia-tiven der Region und mit anderen Regie-rungs- und Nichtregierungs-Akteuren

Durchführung: ● Systematisierung, Zusammenführung

des vorhandenen Wissens ● Erstellung einer Internet-Plattform mit

Darstellung der Kenntnisse und Pro-dukte, einschließlich technischer und wissenschaftlicher Daten

● Verbreitung des gesammelten Wissens● Ausarbeitung eines Vorschlags für eine

höhere Indigenen-Bildung am Rio Negro

Hintergründe zum Projekt Indigenes Wissen

Zielgruppen: Netzwerke der indigenen Forschungs-mitarbeiterInnen, politisch-pädagogische BeraterInnen, ProfessorInnen, Mitarbeite-rInnen der Kulturzentren, Arbeitsteams der Abteilungen für Bildung und Kommunika-tion und die KoordinatorInnen der Kultur-stützpunkte der FOIRN.

Laufzeit: April 2010-Dezember 2011

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1993 Beginn der Klimabündnis-Partnerschaft Österreich - Amazonien • Erster Besuch einer Delegation der Partnerorganisation FOIRN in Österreich • Manifest-Unterzeichnungen in österreichischen Klimabündnis-Städten und Gemeinden

1994 Mit österreichischer Hilfe werden erste Gemeinschaftsboote angeschafft • Installation eines solarbetriebenen Sprechfunknetzes • Vorstellung von Wayuri (der Zeitschrift der FOIRN) im Klimabündnis-Rundbrief und Klima-bündnis in Wayuri

1995 Einweihung des neuen Vereinshauses der FOIRN in São Gabriel • FOIRN wird als Verhandlungspartner von der brasilianischen Regierung ernst genom-men • Kulturhaus (Maloca) in São Gabriel wird eröffnet • Zweiter Besuch einer FOIRN-Delegation in Österreich

1996 Die Área Indígena Alto Rio Negro wird von der brasilianischen Regierung als Siedlungsgebiet der Indigenen anerkannt • Erstes Symposium der Völker des Rio Negro in Manaus • Besuch eines Vertreters der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium am Rio Negro

1997 Beginn der Landvermessungsarbeiten durch FOIRN und ISA • Traditionelles Kunsthandwerk aus dem Rio Negro wird erstmalig in São Paulo ausgestellt • Konzept für ein differenziertes indigenes Bildungswesen • Neuerlicher Besuch einer Delegation vom Rio Negro

1998 Abschluss der Landdemarkierung - ca. 110.000 km2 - und endgültige Aner-kennung der traditionellen indigenen Siedlungsgebiete • Erste Reise einer österreichischen Klimabündnis-Delegation zu unseren Bündnis-Partnern am Oberen Rio Negro

1999 Öffentliche Anerkennung des Rio Negro-Projekts durch den österrei-chischen Außenminister • TV-Ausstrahlung des Filmes „Cachoeiras - eine Reise zu den Amazonasindianern am Rio Negro“ • Eröffnung der ersten Fischzuchtstation im Nebenflussgebiet Alto Tiquié

2000 Einleitung des Anerkennungsverfahrens der restlichen Indigenengebiete am Oberlauf des Rio Negro • Ausweitung des Aktionsfeldes der FOIRN auf die Dorfgemeinschaften des Unteren Rio Negro • Offizielle Anerkennung der indigenen Lehrpläne in den Pilotschulen des Tuyuka- und Baniwa-Volkes • Erste Forschungskonferenz in São Gabriel – Beginn eines Dialogs zwischen „westlicher Wissenschaft“ und indigenem Wissen

2001 Die FOIRN gewinnt an Handlungsspielraum durch neue Kooperationsab-kommen mit brasilianischen Bundesbehörden • Zweite Reise einer österrei-chischen Klimabündnis-Delegation an den Oberen Rio Negro • Einleitung einer österreich-indigenen Schulpartnerschaft (VS Bruck/Leitha - Escola Po-ani) • Einkommensschaffung für indianische Kunsthandwerksproduzenten durch das Projekt „Arte Baniwa“

17 Jahre Partnerschaft FOIRN

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2002 Eröffnung der zweiten Fischzuchtstation in Iauareté/Uaupés • Die india-nischen Frauen am Rio Negro mobilisieren sich und schaffen eine Abteilung für Frauenanliegen innerhalb der FOIRN • Gründung einer grenzüberschrei-tenden Agenda („CANOA“) zur Kooperation und Allianz für den Nordwesten Amazoniens • Teilnahme eines FOIRN-Vertreters am europäischen Klima-bündnistreffen in Graz

2003 Einleitung der sozio-ökonomischen Datenerhebung im Einzugsgebiet von São Gabriel • „10 Jahre Klimabündnis-Partnerschaft zwischen Österreich und Rio Negro“ – Bilanz und Perspektiven für gemeinsames Handeln • Vierter Besuch einer Delegation vom Rio Negro • FOIRN erhält den Prêmio Direitos Humanos 2003, einen brasilianischen Preis für Verdienste um die Menschenrechte • Gemeinsam mit dem ISA erhält die FOIRN auch den Preis „Chico Mendes“ des brasilianischen Umweltministeriums für die erfolg-reichen Projekte Fischzucht und Kunsthandwerk

2004 Delegationsbesuch Peru und Solarpartnerschaft • KB Konferenz in Brüssel mit COICA • 10 Jahres-Bericht von Petra Navara

2005 Neu gewähltes Führungsteam der FOIRN • Eröffnung des Kunsthandwerkla-dens Wariró • Dürrekatastrophe in den Monaten Juni bis Oktober in Ama-zonien • Erste AbsolventInnen der Tuyukaschule erhalten ihre Zeugnisse • Besuch des österreichischen Botschafters Werner Brandstetter am Rio Negro

2006 Fünfter Besuch einer Delegation vom Rio Negro • Erstellung eines regi-onalen Bildungskonzepts unter Berücksichtigung des Regionalplans für nachhaltige indigene Entwicklung • Ratifizierung der UN-Deklaration zu den Rechten indigener Völker durch die Generalversammlung der UN

2007 Ausruf des Notstands aufgrund von Niedrigwasser am Rio Negro • Die FOIRN feiert ihr 20-jähriges Bestehen und damit u.a.: 19 Jahre indigenen Rechte in der brasilianischen Verfassung, 9 Jahre indigenes Gebiet am Oberen Rio Negro, 7 Jahre Festlegung der schriftlichen Baniwasprache und Gründung der ersten Schule, Projekte zur wirtschaftlichen Verbesserung, Wiederbelebung der eigenen Kultur u.v.m.

2008 Erneuter Besuch einer Delegation vom Rio Negro – erstmals mit Stationen in der Slowakei und Tschechien • Pedro Garcia wird erster indigener Bürgermei-ster in São Gabriel da Cachoeira und André Baniwa sein Stellvertreter, beide waren zuvor in der FOIRN aktiv • Neu gewähltes Führungsteam der FOIRN

2009 Siebter Besuch einer Delegation vom Rio Negro – u.a. auch im ungarischen Parlament • Installation einer 0,78 kWp Photovoltaikanlage in São Jorge durch Beiträge von österreichischen Klimabündnis Mitgliedern

2010 Installation von zwei 0,78 kWp Photovoltaikanlagen in zwei Dörfern am Curicuriari-Fluss durch Beiträge österreichischer Klimabündnis-Mitglieder.

und Klimabündnis Österreich

Johann Kandler arbeitete von 1972 bis 1992 in Brasilien (davon 10 Jahre im Amazonasgebiet), wo er gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung für den Erhalt des Regenwalds und die Rechte der Einheimischen kämpfte. Außerdem hat er die Comissão Pastoral da Terra - CPT (Landpa-storale) mitbegründet und war ihr langjähriger Leiter in den Bundesstaaten Acre und Minas Gerais. Seit 1993 zeichnet Johann Kandler die Öffentlichkeitsarbeit zur Klimabündnis Part-nerschaft mit der FOIRN in Österreich aus. Dank seines Engagements formt diese Part-nerschaft einen festen Bestandteil der Klima-bündnis Arbeit. Die FOIRN zählt heute, unter anderem Dank der Unterstützung durch die Klimabündnismitglieder und die österreichische Entwicklungszusammenarbeit, zu einer der be-deutendsten indigenen Vertretungen im Ama-zonasgebiet. Kontakt: [email protected]

Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich, Hütteldorfer Str. 63-65, 1150 Wien • Redaktion: Brigitte Drabeck, Brunhilde Haas de Sa-neaux, Johann Kandler • Fotos: Aloisio Cabalzar, Laise Diniz (ISA), Andreas Drack, Brunhilde Haas de Saneaux, Johann Kandler, Archiv Klimabündnis, Horizont3000, FOIRN, ISA• Graphik&Layout: Andreas Strasser • Druck: Kärntner Dru-ckerei. Auf DesiStar, Recyclingpapier aus 100% Altpapier mit Druckfarben auf Basis nachwachsender Rohstoffe • © für die Beiträge: Horizont3000/Klimabündnis Österreich, Wien 2010.

Diese Veröffentlichung wurde mit Unterstützung der Euro-päischen Union hergestellt. Für den Inhalt dieser Veröffentli-chung ist allein Klimabündnis Österreich verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.“

Brunhilde Haas de Saneaux. Sprachstudium in Paris, London und Santo Domingo. Seit über 20 Jahren im entwicklungspolitischen Umfeld tätig (DED-Dominikanische Republik; IIZ/Hori-zont3000-Wien). Seit Beginn der Klimabünd-nis-Kooperation mit Amazonien zuständig für Planung, Koordination und Abwicklung der Pro-jektzusammenarbeit und Vernetzungstätigkeit auf europäisch-amazonischer Ebene. Kontakt: [email protected]

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17 Jahre PartnerschaftÖsterreich – Rio Negro

20 Jahre Klimabündnis