Keilriemen | Riemenscheiben - Rotationsdichtungen...5 Dichtomatik Any seal. Any time. Dichtomatik...

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Rotationsdichtungen

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  • Rotationsdichtungen

  • DICHTOMATIK

    Rotations-dichtungen

    DIN EN ISO 9001:2008

    Albert-Schweitzer-Ring1 D-22045 HamburgPostfach 70 04 80 D-22004 HamburgTelefon +49/40/66 98 90Fax +49/40/66 98 91 [email protected]

  • Inhalt

    Dichtomatik 5

    Radial-Wellendichtringe 6

    Werkstoffe 7

    Dichtmechanismus 14

    Betriebsparameter 20

    Einbauraum 25

    Montage 32

    Sonderanwendungen 33

    Lagerung von Elastomer-erzeugnissen 35

    Übersicht Radial-Wellendichtringe 36

    Übersicht Axial-dichtringe 38

    Einzelbeschreibungen ab 40

    Abmessungen ab

    Zweigniederlassungen 313

    4

    69

  • 5

    Dichtomatik Any seal. Any time. Dichtomatik ist ein Spezialist für technische Dichtungen, ausschließlichDichtungen. Die Kunden schnell mit der gefragten Dichtung zu versorgen,stellt unsere Hauptaufgabe dar. Dasum fassende Sortiment – gegenwärtigsind mehr als 55.000 verschiedene Dichtungsartikel ab Lager lieferbar –wird dazu permanent ausgebaut.

    Kundenspezifische Dichtungsvariantenwerden laufend neu erarbeitet und ergänzen das Leistungsspektrum. Auf etwa 115.000 dieser, speziell für Kunden hergestellten Varianten könnenunsere Kundendienstmitarbeiter zurück-greifen und sie auf Wunsch beschaffen.Im Hauptlager in Hamburg stehen aufeiner Fläche von 6.000 qm gegen -wärtig 12 vollautomatisierte Hochregalezur Verfügung. Die Zweignieder lassun-g en halten zudem Lager vor, die aufden speziellen Bedarf der Märkte vorOrt zugeschnitten sind. Zwischen Auf-tragserteilung und Auslieferung liegennur wenige vollständig systemgestützteArbeits schritte. So gehen allein in Europa pro Arbeitstag bis zu 7.500 Positionen täglich in den Versand.

    Dichtomatik arbeitet ständig an Ver -besserungen, Abläufe werden opti miert,Dienstleistungen erweitert. Best möglicheUnterstützung der Kunden in Bezug aufSchnelligkeit, Flexibilität und anwen-dungstechnische Betreu ung sind garan-tiert und machen Dichtomatik zu einemgefragten Partner.

    www.dichtomatik.deDie Internetseite von Dichtomatik ge-währt virtuell einen Einblick ins Lager.Sowohl die Verfügbarkeit sämtlicherStandarddichtungen, als auch techni-sche Informationen zu den Dichtungs -artikeln, einschließlich der Werkstoffbe-schreibungen und Einbauhinweise sindüber www.dichtomatik.de abrufbar.Über ein individuelles Passwort lassensich Preise einsehen, und so kann rundum die Uhr angefragt und bestellt werden.

  • Radial-Wellendichtringe

    Radial-Wellendichtringe werden zurAbdichtung rotierender Maschinen -elemente gegen Medien von innen bzw. gegen Verun reinigungen vonaußen verwendet. Die Auswahl der richtigen Abdichtung ist von den herr-schenden Betriebsparametern abhängig,z.B. Betriebsmedium, Betriebstemperatur, Umfangsgeschwindigkeit der Welle,Druck sowie durch die Umgebungs -bedingungen auf der Atmosphärenseite.

    Der Radial-Wellendichtring besteht auseinem Elastomerteil, einem Versteifungs-ring und einer Feder.

    Die Außenfläche garantiert eine sicherestatische Abdichtung bzw. fixiert den Radial-Wellendichtring im Gehäuse. Dabei kann der Außenmantel gleichwohlaus einem elastomeren Werkstoff oderMetallwerkstoff bestehen. Der Verstei-fungsring gibt dem Radial-Welledichtringdie nötige Stabilität. Die Dichtlippe wirdüber eine Zugfeder zusätzlich vorge-spannt. Dadurch wird die radiale An-pressung der Dichtlippe an die Welle sichergestellt. Wahlweise kann eineSchutzlippe vorgesehen werden, die denSchmutz oder Staub von außen zurück-hält.

    BauformenMan unterscheidet zwischen drei Grund-typen. Die Bauform A hat einen Elastomer-Außenmantel, der eine sehrgute statische Abdichtung gewährleistet.Die Bauform B ist durch eine metal lischeAußenfläche gekennzeichnet, die einenfesten und exakten Sitz im Gehäuse be-wirkt. Die Bauform C sichert zusätzlichzur Bauform B mittels eines Versteifungs-rings eine erhöhte Steifigkeit, die bei erschwerten Montageverhältnissen undrauen Betriebsbedingungen besser ge-eignet ist.

    NormenDichtomatik Radial-Wellendichtringe entsprechen im Standard der DIN 3760.Gestaltungshinweise sowie Einbau-richtlinien für die Dichtpartner des Radial-Wellendichtrings finden Sie in unserem Katalog auf Seite 25.

    EinsatzbereicheRadial-Wellendicht ringe werden zur Abdichtung von rotierenden Maschinen-elementen, wie z.B. Wellen, Naben,Achsen in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt:

    – Antriebstechnik, z.B. Getriebebau, Elektromotoren, Verbrennungsmotoren

    – Pumpen

    – Land- bzw. Baumaschinenindustrie, wo sie starkem Schmutz ausgesetzt sind und große Wartungsintervalle bei einer langen Lebensdauer garantieren

    – Haushalts- und Industriewasch- maschinen („weiße Industrie”),wo Werkstoffe mit erhöhter Temperatur-und Wasserbeständigkeit, Wasch- laugenverträglichkeit gefordert werden

    – Windkraftindustrie, Schiffbau bei Walzwerken als besonders große Radial-Wellendichtringe

    AnforderungenDie Sicherstellung einer funktions- undprozesssicheren Dichtheit ist die Haupt-aufgabe eines Radial-Wellendichtrings.Hierbei sollen mechanische Nebenein-flüsse wie Reibung an der Welle gering gehalten werden, um Wärme -entwicklung an der unmittelbaren Dichtungsumgebung sowie Leistungs -verluste zu minimieren. Darüber hinauserlaubt die einfache konstruktive Aus-führung des Radial-Wellendichtrings demMonteur eine leichte Montage bzw. Demontage.

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  • Werkstoffe Für Radial-Wellendichtringe stehen jenach Bauform und Anwendungsbereichverschiedene Standard- und Sonderwerk-stoffe für die Dichtlippe (den Elastomer-teil), den Versteifungsring und die Zugfeder zur Verfügung.

    In erster Linie wird der Werkstoff derDichtlippe angegeben. Die Bezeichnungder Elastomerwerkstoffe erfolgt nach denKurzbezeichnungen der DIN ISO 1629und ASTM D 1418.

    Als Ausgangsstoff der Elastomerwerk -stoffe für Radial-Wellendichtringe dient Synthesekautschuk, der in der chemischen Industrie hergestellt wird. Unterschieden werden die Elastomeredurch das zugrunde liegende Basis -polymer. Die Kurzbezeichnungen nachDIN ISO 1629 und ASTM D 1418 sindin der folgenden Tabelle dargestellt.

    Der fertige Werkstoff entsteht durch Mischen des Basiselastomeres mit entsprechenden Füllstoffen, Weich -machern, Verarbeitungshilfsmitteln, Vulkanisationsmitteln, Beschleunigernund anderen Zusatzstoffen.

    Dieses Verfahren erlaubt es, die ge-wünschten Werkstoffeigenschaften einzu-stellen und dadurch Standardwerkstoffemit breitem Einsatzgebiet, wie auch Sondermischungen für ganz spezielleAnwendungen anzubieten.

    Seine Form erhält der Radial-Wellen-dichtring durch einen Vulkanisations -prozess, in dem der Versteifungsring mitdem Elastomerteil verbunden wird. Dieplastische Kautschukmischung geht dabei in den gummielastischen Zustandüber und der Radial-Wellendichtring erhält seine endgültigen mechanischenEigenschaften. Die Dichtkante wird durchanschließendes „Abstechen” oder bereitsim Formwerkzeug erzeugt. Im Anschlusserfolgt die Montage der Zug feder.

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    Kurzbezeichnungen der Dichtlippenwerkstoffe:

    chemische Bezeichnung KurzbezeichnungDIN ISO 1629 ASTM D 1418

    Acrylnitril-Butadien-Kautschuk NBR NBRHydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk HNBR HNBRFluor-Kautschuk FKM FKMEthylen-Propylen-Dien-Kautschuk EPDM EPDMSilicon-Kautschuk VMQ VMQAcrylat-Kautschuk ACM ACM

    DIN EN ISO 1043-1 ASTM D 1600Polytetrafluorethylen PTFE PTFE

  • Standardwerkstoffe Die breite Palette der Radial-Wellen-dichtringe ist in zwei Standard –Elastomerwerkstoffen und zwei PTFE-Werkstoffen ab Lager bzw. kurzfristig lieferbar:

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    Standard-Elastomerwerkstoffe für Radial-Wellendichtringe

    Basiselastomer DIN ISO 1629 Härte [Shore A] Farbe Temperatur [°C]

    Acrylnitril-Butadien-Kautschuk NBR 70 schwarz -40 bis +100

    kurzzeitig +120Fluor-Kautschuk FKM 80 braun -30 bis +200

    Standard-PTFE-Werkstoffe für Radial-Wellendichtringe Bauform WEPO und WCP21

    Basispolymer DIN EN ISO Füllstoffe Härte Temperatur Bauform1043-1 [Shore D] [°C]

    Polytetrafluorethylen PTFE Kohle/Graphit 62 -30* bis +205 WEPOPolytetrafluorethylen PTFE Glasfaser/MoS2 60 -90 bis +250 WCP21

    *Der Temperaturbereich ist durch den im WEPO eingesetzten FKM-O-Ring vorgegeben.

  • Werkstoff-Quickfinder

    FKM

    -30

    NBR

    NBR 12 (m/s)

    FKM 35 (m/s)

    Temperatur (°C)

    Umfangsgeschwindigkeit (m/s)

    Standardwerkstoff/Medienbeständigkeit

    Beispiel für Bestellschlüssel Produktgruppe Bauform Ausführung Werkstoff

    W A S NBR

    W A SY

    W B O FKM

    W C

    -40 +100

    +200

    NBRGute chemische Beständigkeit gegenviele Mineralöle und -fette.

    FKMMineralöle und -fette, synthetische Öleund Fette, Motoren-, Getriebe-, undATF-Öle, Kraftstoffe, aromatische und chlorierte Kohlenwasserstoffe,breite Chemikalien- und Lösungsmittel-beständigkeit.

    Bitte beachten Sie auch unsere Medienbeständigkeitstabelle auf Seite 24 dieses Katalogs.

    NBR 70Farbe: schwarzZugfeder: unlegierter Federstahl nachDIN EN 10270-1 Versteifungsring: unlegierter Stahl nachDIN EN 10139

    FKM 80Farbe: braunZugfeder: rost- und säurebeständigerStahl 1.4301 (AISI 304) Versteifungsring: unlegierter Stahl nach DIN EN 10139

    Aussenmantel gummiert

    Aussenmantel metallisch

    Aussenmantel metallisch + Versteifungsring

    Wellendichtring

    Schutzlippe

    Schutzlippe + Druck

    ohne Feder

  • NBR-Acrylnitril-Butadien-Kautschuk / Handelsname: z.B. Perbunan® (Bayer)NBR ist der für Radial-Wellendichtringemeist verwendete Werkstoff wegen sei-ner guten mechanischen Eigenschaftenund Beständigkeit gegen Schmieröle und-fette auf Mineralölbasis. Eine gute Be-ständigkeit gegen Kraftstoffe ist meist nurmit Sondermischungen gegeben.

    Seine Eigenschaften werden im Wesent-lichen durch den Acrylnitril-Gehalt (ACNzwischen 18% und 50%) bestimmt. Eingeringer ACN-Gehalt führt zu einer guten Tieftemperaturflexibiltät aber ein-geschränkter Beständigkeit gegen Öleund Kraftstoffe; bei steigendem ACN-Gehalt nimmt die Kälteflexibilität ab unddie Öl- und Kraftstoffbeständigkeit zu.

    Der Dichtomatik-NBR-Standardwerkstofffür Radial-Wellendichtringe weist einenmittleren ACN-Gehalt auf, um mit ausge-wogenen Eigenschaften einen breitenAnwendungsbereich abzudecken. Erzeigt gute mechanisch-technologischeWerte, z.B. hohen Abriebwiderstandund gute Beständigkeit gegenSchmieröle und -fette auf Mineralölbasis,Hydrauliköle H, H-L, H-LP, schwerent-flammbare Druckflüssigkeiten HFA, HFB, HFC, aliphatische Kohlenwasser-stoffe, Siliconöle und -fette, Wasser bisca. +80°C.

    Nicht beständig hingegen ist NBR in aromatischen und chlorierten Kohlen-wasserstoffen, Kraftstoffen mit hohemAromatengehalt, polaren Lösungsmitteln,Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis undschwerentflammbaren DruckflüssigkeitenHFD.

    Die Ozon-, Witterungs- und Alterungsbe-ständigkeit ist gering. In den überwie-genden Anwendungsfällen, z.B. wennder Werkstoff mit Öl benetzt ist, wirktsich das jedoch nicht nachteilig aus.

    FKM – Fluor-Kautschuk / Handelsname: z.B. Viton®

    (Du Pont-Dow Elastomers)FKM Werkstoffe zeichnen sich durch ihresehr hohe Temperatur- und Chemikalien-beständigkeit aus. Außerdem sind diesehr gute Alterungs- und Ozonbeständig-keit, die sehr geringe Gasdurchlässigkeit(gute Eignung für Vakuumeinsätze) unddas selbstverlöschende Brandverhaltenzu nennen.

    Der FKM-Standardwerkstoff für Radial-Wellendichtringe zeigt hervorragendeBeständigkeitseigenschaften in Mineral -ölen und Fetten, synthetischen Ölen undFetten, aliphatischen, aromatischen und

    chlorierten Kohlenwasserstoffen, Kraft-stoffen, schwerentflammbaren Druck-flüssigkeiten HFD und vielen organischenLösungsmitteln und Chemikalien.

    Nicht beständig ist FKM in Heißwasser,Wasserdampf, polaren Lösungsmitteln,Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis undniedermolekularen organischen Säuren.

    PTFE – PolytetrafluorethylenPTFE ist ein fluorierter Kunststoff. Er ver-fügt über eine fast universelle Chemikali-enbeständigkeit, einen breiten thermi-schen Anwendungsbereich (-90°C bis+250°C), einen äußerst geringen Reibungskoeffizienten, physiologischeUnbedenklichkeit und die sehr hoheOzon-, Witterungs- und Alterungsbestän-digkeit. Für Radial-Wellendichtringe werden in der Regel PTFE-Compoundsmit Füllstoffen wie z.B. Kohle/Graphitoder Glasfasern verwendet.

    Bei Radial-Wellendichtringen wird PTFEsowohl für Dichtlippen, Beschichtungenauf Dichtlippen und ganze Radial-Wellendichtringe eingesetzt, wenn besondere Anforderungen an Medien-beständigkeit, thermische Beständigkeit,Umfangsgeschwindigkeit, geringe Reibung oder an höheren Druck gestelltwerden. Dichtomatik bietet die BauformWEPO aus PTFE Kohle/Graphit ab Lageran. Ebenfalls kurzfristig lieferbar ist dieBauform WCP21 mit einer Dichtlippeaus PTFE Glasfaser/Molybdändisulfid(MoS2). Andere PTFE-Compounds sowieElastomer-Radial-Wellendichtringe mit PTFE beschichteter Dichtlippe stehen aufAnfrage zur Verfügung.

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  • Sonderwerkstoffe Zusätzlich zu den beschriebenen Standardwerkstoffen stehen diverse Sonderwerkstoffe für spezielle Einsatz-bedingungen zur Verfügung. Dazu gehören Werkstoffvarianten mit geringeren Reibungseigenschaften durchgleitintensivierende Füllstoffe wie Graphitoder Molybdändisulfid (MoS2) sowie optimierte Werkstoffe für bessere Medien- oder Temperaturbeständigkeit.

    HNBR – Hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk /Handelsname: z.B. Therban® (Bayer)HNBR wird durch Voll- oder Teilhydrie-rung des NBR gewonnen. Dadurch wer-den die Hitze-, Ozon- und Alterungsbe-ständigkeit wesentlich verbessert undsehr gute mechanische Eigenschaftenwie z.B. eine gute Verschleißfestigkeit erzielt. Die Medien-Beständigkeitseigen-schaften sind vergleichbar mit denen vonNBR.

    NBR High Nitrile – mit erhöhtemACN GehaltDieser Werkstoff zeichnet sich gegen -über Standard NBR durch eine bessereÖl- und Kraftstoffbeständigkeit aus.

    NBR HochtemperaturDieser Werkstoff hat gegenüber Standard NBR einen nach oben verschobenen Temperatureinsatzbereichund kann bei Dauertemperaturen bis+120°C eingesetzt werden.

    NBR TieftemperaturDieser Werkstoff hat durch seinen verringerten ACN-Anteil einen nach unten verschobenen Temperatureinsatz-bereich und kann bei Temperaturen zwischen -50°C und +90°C eingesetztwerden.

    NBR Graphit / NBR MoS2Durch den Zusatz gleitintensivierenderFüllstoffe wie Graphit oder Molybdän -disulfid erreichen diese Werkstoffe einreibungsoptimiertes Laufverhalten.

    VMQ – Silicon-Kautschuk / Handelsname: z.B. Silopren® (Bayer)Silicon Kautschuke zeichnen sich beson-ders durch ihren großen thermischen Anwendungsbereich und die exzellenteOzon-, Witterungs- und Alterungsbestän-digkeit aus. Die mechanischen Eigen-schaften von Silicon sind im Vergleich zuanderen Elastomeren eher gering. Im All-gemeinen sind Silicon-Werkstoffe physio-logisch unbedenklich, d.h. sie findenu.a. Anwendung in lebensmittelnahenund medizinischen Bereichen.

    Der Silicon-Standardwerkstoff ist einsetz-bar im Temperaturbereich von -50°C bis+200°C und ist beständig in aliphati-schen Motoren- und Getriebeölen, tieri-schen und pflanzlichen Ölen und Fetten.Nicht beständig ist Silicon gegen Kraft-stoffe, aromatische Mineralöle, Wasser-dampf, Siliconöle und -fette, Säuren undAlkalien.

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    Basiselastomer DIN ISO Härte Farbe Temperatur 1629 [Shore A] [°C]

    Hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk HNBR 70 schwarz -40 bis +150NBR High Nitrile NBR 70 schwarz -30 bis +100NBR Hochtemperatur NBR 70 schwarz -30 bis +120NBR Tieftemperatur NBR 70 schwarz -50 bis +90NBR Graphit NBR 70 schwarz -40 bis +100NBR MoS2 NBR 70 schwarz -40 bis +100Silicon-Kautschuk VMQ 70 rot -50 bis +200Acrylat-Kautschuk ACM 70 schwarz -25 bis +150Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk EPDM 70 schwarz -40 bis +130

    Weitere Werkstoffvarianten in anderen Härten und Farben sind herstellbar.

  • Werkstoffe für Zugfedern

    Werkstoffe für Versteifungsringe(Gehäuse)

    ACM – Acrylat-KautschukACM wird hauptsächlich im Kraftfahr-zeugbereich verwendet, da der Werk-stoff auch bei höheren Temperaturen gegen Motoren-, Getriebe- und ATF-Ölebeständig ist. Der Anwendungsbereichvon ACM liegt zwischen NBR und FKM.Er ist bei Temperaturen zwischen -25°Cund +150°C einsetzbar.

    EPDM – Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk / Handelsname: z.B. Nordel®

    (Du Pont-Dow Elastomers)EPDM ist gut beständig in Heißwasserund Wasserdampf, Waschmittel-, Natron- und Kalilaugen, Siliconölen und-fetten, vielen polaren Lösungsmitteln, vielen verdünnten Säuren und Chemi-kalien und hat einen großen thermischenAnwendungsbereich. Eine absolute Unverträglichkeit besteht für EPDM-Werk-stoffe mit jeglichen Mineralölprodukten(Schmierstoffe, Kraftstoffe).

    Standard-Zugfedern unlegierter Federstahl nach DIN EN 10270-1

    AusnahmenWA FKM, WAS FKM(FKM Standard-Radial-Wellendichtringe):rost- und säurebeständiger Stahl 1.4301(AISI 304)

    WEPO(Radial-Wellendichtring aus PTFE):rost- und säurebeständiger Stahl 1.4571

    Optional können auch andere Baufor-men mit den rost- und säurebeständigenFedern 1.4301 (AISI 304) oder 1.4571ausgerüstet werden.

    Standard Werkstoffunlegierter Stahl nach DIN EN 10139

    Sonder Werkstoffrost- und säurebeständiger Stahl 1.4301(AISI 304)

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  • Dichtmechanismus

    Statische Dichtheit ander Außenfläche

    Ausführungen derAußenfläche

    Die Außenfläche des Radial-Wellen-dichtrings hat in erster Linie die Aufgabe, die statische Dichtheit in derGehäusebohrung sicherzustellen, d.h.der Durchtritt des Mediums an der Sitz-stelle des Radial-Wellendichtrings in derGehäusebohrung muss bei allen mögli-chen Betriebsbedingungen verhindertwerden.

    Zusätzlich muss die Außenfläche des Radial-Wellendichtrings noch weitereAufgaben erfüllen:

    – Führung und fester Sitz des Radial-Wellendichtrings in der Bohrung.Ein sicherer Haftsitz ist dann gegeben,wenn die Reibkraft FR größer ist als alleaxialen Kräfte Fax , die auf den Radial-Wellendichtring einwirken, z.B. dieKraft, die aus der Druckdifferenz resultiert. Die Reibkraft ist das Produktaus dem Haftreibungskoeffizienten μ0

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    und der radialen Normalkraft FN.Die Normalkraft FN ist gleich der Radialkraft an der Außenfläche FA.Es sind unterschiedliche Presspassungs-zugaben zum Nenndurchmesser, abhängig von der Ausführung derAußenfläche, vorzusehen (siehe TabellePress passungszugaben Seite 16).

    – eine einfache und leichte Montage ermöglichen, dafür müssen Fasen undRundungen vorgesehen werden.

    – Ausgleich der sich ergebenden Spaltedurch unterschiedliche Wärme -ausdehnungskoeffizienten

    Die Auswahl der richtigen Radial-Wellen-dichtring-Außenfläche ist abhängig vonder speziellen Anwendung und den vorherrschenden Betriebsbedingungen.

    Radial-Wellendichtringe werden im Allgemeinen mit Elastomer-Außenmantelund metallischer Außenfläche angeboten. Auch Kombinationen aus beidem oder spezielle Sonder -ausführungen sind für Dichtomatik kein Problem. Im Folgenden werden die ver-schiedenen Außenflächenausführungenaufgeführt:

    Gummiummantelte Außenfläche: Bauform WA, WASRadial-Wellendichtringe der BauformWA haben einen glatten Außenmantelaus Elastomerwerkstoff, so dass einegute statische Dichtheit in der Gehäuse-bohrung auch in schwierigen Fällen gewährleistet ist. Die Bauform wird auchmit Schutzlippe (WAS) angeboten.– sehr gute statische Abdichtung– Einsatz bei geteilten Gehäusen, mitevtl. Kantenbruch und/oder Stoßversatz– Einsatz bei Leichtmetallgehäusen mit

    hoher Wärmedehnung (bei allenGehäusen, die einen größeren Aus -dehnungskoeffizienten als Stahl haben)– Einsatz bei dünnflüssigen oder gas-förmigen Medien-– Einsatz bei Druckanwendungen (im Rahmen der Einsatzgrenzen)– kann größere Oberflächenrauheitenabdichten-– es entsteht kein Passungsrost-– bei der Montage und Demontagewird die Gehäusebohrung nicht beschädigt

    Fax Fax

  • – sicherere statische Abdichtung, gerade bei Gehäusen mit erhöhterWärme dehnung, da die rillierte, gummiummantelte Außenfläche mit einer höheren Presspassungszugabeausgeführt wird– Vermeidung einer bleibenden Schräg-stellung des Radial-Wellendichtrings

    Metallische Außenfläche, Bauform WB, WBSBei den Radial-Wellendichtringen derBauform WB ist die metallische, glatteAußenfläche des Versteifungsrings geschliffen, gezogen oder gedreht.– es ist ein besonders exakter (zentrischer) und fester Sitz in der Bohrung gewährleistet– kostengünstiger, da weniger Elastomeranteil– die Außenfläche wird mit einer engeren Presspassungszugabe ausgeführt– gute Oberflächenqualität der Gehäusebohrung erforderlich– nicht in geteilten Gehäusen einsetzbar(auch mit Dichtlackbeschichtung nur be -dingt in geteilten Gehäusen einsetzbar)Bei großen Wärmedehnungen des

    Gehäuses, rauen Bohrungsoberflächen,Druckanwendungen oder dünnflüssi-gen, kriechenden Medien sollte einezusätzliche Dichtmasse auf die Außen-fläche aufgetragen werden (siehe „zu-sätzliche Dichtmittel” auf Seite 16).

    Um Korrosion vorzubeugen, wird die metallische Außenfläche nach der Endbearbeitung mit Korrosionsschutzöloder einer dünnen Wachsschicht beschichtet.

    Die Bauform wird auch mit Schutzlippe(WBS) angeboten.

    Metallische Außenfläche mit Versteifungsring: Bauform WC, WCSRadial-Wellendichtringe der BauformWC haben eine glatte metallischeAußenfläche wie Bauform WB und zusätzlich einen metallischen Versteifungsring. Sie wird bei besonders erschwertenMontage verhältnissen, rauhen Betriebs -bedingungen und größeren

    Abmessungen erfolgreich eingesetzt.Radial-Wellendichtringe der BauformWC haben eine höhere Steifigkeit als Radial-Wellendichtringe der BauformWB.

    Die Bauform WC ist, aufgrund des zusätzlichen Versteifungsrings, sehr unempfindlich gegen Montagefehler.Die Bauform wird auch mit Schutzlippe(WCS) angeboten.

    TeilgummiummantelteAußenfläche: Bauform WABDie sogenannte „Halbschulter- Bauform”ist eine Sonderausführung der Außen-fläche des Radial-Wellendichtrings, diebei Dichtomatik nicht standardmäßig bevorratet wird.

    Es werden die Vorteile der BauformenWA gummiummantelte Außenflächeund WB metallische Außenfläche, diesichere statische Dichtheit und Haftsitz-

    sicherheit und der exakte Sitz in derBohrung vereinigt. Durch den Einflussder metal lischen Außenfläche ist einegute Zentrierung während der Montage gewährleistet.

    Der gummiummantelte Teil der Außen-fläche ist rilliert ausgeführt, so dass diese Bauform auch bei Gehäusen miterhöhter Wärmedehnung und geteiltenGehäusen erfolgreich eingesetzt werden kann.

    Rillierte, gummiummantelteAußenfläche: Bauform WAKDer elastomere Außenmantel ist, zur Verringerung der Einpresskraft und zurVerbesserung der statischen Dichtheit, in Umfangsrichtung rilliert.– leichtere Montage, weil eine geringere Einpresskraft erforderlich ist

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  • Zusätzliche DichtmittelBauform WBM/WCMUm eine hohe statische Dichtheit in derGehäusebohrung zu erzielen, werdenRadial-Wellendichtringe mit metallischerAußenfläche oft mit Dichtlack oder Dicht-massen beschichtet. Auch zum Schutzvor Korrosion werden Wachse oderDichtlacke aufgetragen.

    Der Dichtlack soll die Bearbeitungs-spuren auf der Außenfläche des Radial-Wellendichtrings, die Rauheiten in derGehäusebohrung und größere Wärme-dehnungen ausgleichen. Er schützt auchvor Beschädigungen der Gehäuse -bohrung während der Montage oder Demontage.

    Die Stärke der Dichtlackbeschichtungbeträgt in der Regel ungefähr 30 μm.Bei der Beaufschlagung mit einem Medium tritt beim Dichtlack häufig eineVolumenquellung ein, die eine zusätz -liche statische Dichtwirkung erzeugt.

    Bei der Verwendung von Dichtlackenauf der Außenfläche sind etwas höhereEinpresskräfte erforderlich, da die Dichtlacke eine gewisse Klebwirkungaufweisen.

    Die Dichtlacke werden in verschiedenenFarben angeboten. Mögliche Farbensind blau, dunkelrot, orange, dunkel-grün und hellgrün.

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    UnrundheitDie zulässige Unrundheit (d2max - d2min) ergibt sich aus dreioder mehr Messungen, gleichmäßig amUmfang verteilt. Die angegebenen Wertedürfen nicht überschritten werden. Inner-halb der Toleranzen ist die Rundheit vonunter geordneter Bedeutung, weil sich der Radial-Wellendichtring beim Einbauder Aufnahmebohrung anpasst.

    PresspassungszugabeDie Radial-Wellendichtringe werden mitPresspassungszugaben am Außendurch-messer in Abhängigkeit von der Bauformhergestellt. Die Presspassungszugabensind auf die ISO-Toleranz H8 der Gehäusebohrung abgestimmt. Dadurchist ein fester Sitz, moderate Ein- und Auspresskräfte und eine hohe statischeDichtheit in der Gehäusebohrung ohneweitere Maßnahmen gewährleistet.

    Außendurchmesser Bauform Bauform Bauform d2 [mm] WA WAK WB, WC

    50 + 0,3 + 0,4 + 0,2+ 0,15 + 0,2 + 0,1

    > 50 - 80 + 0,35 + 0,45 + 0,23+ 0,20 + 0,25 + 0,13

    > 80 - 120 + 0,35 + 0,5 + 0,25+ 0,2 + 0,3 + 0,15

    > 120 - 180 + 0,45 + 0,65 + 0,28+ 0,25 + 0,4 + 0,18

    > 180 - 300 + 0,45 + 0,65 + 0,3+ 0,25 + 0,4 + 0,2

    > 300 - 500 + 0,55 + 0,75 + 0,35+ 0,33 + 0,45 + 0,23

    Außendurchmesser zulässige Unrundheitd2 [mm] [mm]

    50 0,25> 50 - 80 0,35> 80 - 120 0,5> 120 - 180 0,65> 180 - 300 0,8> 300 - 500 1

    Simulation der statischen Dichtheit in der Gehäusebohrung mit Hilfe der Finiten-Elemente-Methode

  • Die Dichtwirkung an der elastomerenDichtkante wird für zwei Funktionszu-stände erzielt:– für den Wellenstillstand– für die rotierende Welle

    Sie ist von folgenden Parametern abhängig:– Geometrie der Dichtlippe– den Eigenschaften des Elastomer-werkstoffs– Auslegung der Schraubenzugfeder– Ausführung der Wellenoberfläche– Schmierzustand– abzudichtenden Medien

    Dynamischer Dichtmechanismus

    Das Funktionsprinzip des Radial-Wellen-dichtrings beruht darauf, dass die elasto-mere Dichtkante auf der rotierenden Wellenoberfläche gleitet. Die Dichtkantewird in radialer Richtung an die Wellen -oberfläche angepresst, da der Innen-durchmesser der Dichtlippe im unge-spannten Zustand kleiner ist als der Wellendurchmesser. Diese Durchmesser-differenz wird Überdeckung (Vorspan-nung) genannt.

    Die entstehende Radialkraft auf die linienförmige Kontaktzone wird zusätzlichdurch eine metallische Schraubenzugfe-der unterstützt, um dem allmäh lichenNachlassen der Radialkraft infolge Alte-rung des Elastomerwerkstoffs (Spannungs-relaxation) entgegen zu wirken.

    Dichtwirkung bei WellenstillstandBei Wellenstillstand beruht die Dicht -wirkung auf der radialen Anpressung der Dichtlippe an die drallfrei geschliffene Wellenoberfläche, so dass die Verformung der elastomerenDichtkante die geringen Oberflächen -rauheiten der Welle ausgleicht. Es wirdeine Radialkraft auf die Welle ausgeübt.Die Anpressung der Dichtlippe wirddurch die Vorspannung erreicht unddurch die Schraubenzug feder unterstützt.Das Nachlassen der Elastomervorspan-nung während des Betriebs ist abhängigvon den Einsatz parametern.

    Die Radialkraft FR setzt sich somit zusammen, aus dem Elastomeranteil FEund dem Federanteil FF .

    Dichtwirkung bei rotierender WelleBei der Rotationsbewegung der Welle tritt ein hydrodynamischer Effekt auf, derdazu führt, dass die Dichtlippe auf dem,durch das abzudichtende Medium gebildeten Schmierfilm, aufschwimmt.Dies verhindert frühzeitigen Verschleißund thermische Zerstörung der Dichtlippe.

    Einerseits soll der den Verschleiß hemmende Schmierfilm innerhalb derKontaktzone erhalten werden und andererseits soll verhindert werden, dass das abzudichtende Medium auf der Atmosphärenseite austritt und zur Leckage führt.

    Bereits kurze Zeit nach dem Anfahren eines neuen Radial-Wellendichtrings bilden sich in der elastomeren Kontakt-zone Mikro-Vorzugsstrukturen in axialerRichtung aus. Diese werden infolge derRelativbewegung zwischen Dichtkanteund Welle verzerrt. Die Ausrichtung

    dieser verzerrten Vorzugsstrukturenhängt von der Anpressdruckverteilung in der Kontakt zone und von der Dreh-richtung der Welle ab.

    Sie erzeugen eine Förderwirkung(Schleppströmung) von der Atmosphären-seite zur Mediumseite der Kontaktzone,die einer Mikrogewindewellenpumpegleicht. Die erforderliche „Förderwir-kung” des Radial-Wellendichtrings, wirdnur dann erzielt, wenn die Anpressdruck-verteilung der axialen Laufspurbreiteasymmetrisch ist. Nur dann fördert die„Mikrogewindewellenpumpe” in die richtige Richtung.

    Die Asymmetrie der Anpressdruck-verteilung wird zum einen durch die unterschiedlichen Kontaktflächenwinkel( >ß) der Dichtlippe zur Wellenober-fläche erreicht, zum anderen durch dieVerschiebung der Schraubenzugfederzur Atmosphärenseite (Federwirkab-stand hf).

    Durch die Schrägstellung der Vorzugs-strukturen wird das Medium im Kontakt-bereich nicht nur in Umfangsrichtung,sondern auch in axialer Richtung gefördert. Zusätzlich wirkt bei benetzen-den Medien, wie z.B. Schmierölen, derEinfluss der Oberflächenspannungen inLeckagerichtung. Diese Medien werdeninfolge der Kapillarkräfte in denDichtspalt hineingezogen und bilden aufder Atmosphärenseite eine gekrümmteGrenzfläche, die als „Meniskus” bezeichnet wird. Bei einem „dichten” Radial-Wellendichtring besteht einGleichgewicht zwischen den Leckageverursachenden Kräften (Druckdifferenzund Kapillarkraft) auf der einen Seiteund dem Pumpeffekt der elastomerenVorzugsstrukturen auf der anderen Seite.

    17

  • Reibungszustände und SchmierungDas Zusammenarbeiten der Maschinen-elemente Welle, Radial-Wellendichtringund Schmierstoff ist als tribologisches System anzusehen, d.h. es treffen dreiKomponenten / Stoffe aufeinander. DerSchmierstoff ist in einer Reibstelle denfesten Komponenten gleichberechtigt under beeinflusst entscheidend die Funktions-sicherheit und Lebensdauer des Systems.

    Schon bei geringer Drehzahl dringt dasMedium aufgrund von Kapillarkräften indie Kontaktzone ein. Die Fluidförderung,durch die Kapillarkräfte in Leckage -richtung, ist für die Schmierung der thermisch stark belasteten Kontaktzoneunverzichtbar.

    Der wohl häufigste Zustand ist die Mischreibung zwischen Welle und Dicht-lippe, hierbei sind auch die Werkstoffeder beiden Kontaktflächen von großer Bedeutung.

    Bei größer werdenden Drehzahlen derWelle geht der Reibungszustand von derFestkörperreibung über in den Zustandder Mischreibung bis hin zur hydrodyna-mischen Flüssigkeitsreibung. Die erhöhteDrehzahl und der hydrodynamische Effekt führen dazu, dass die Dichtlippeauf dem durch das abzudichtenden Medium gebildeten Schmierfilm auf-schwimmt.

    Durch diesen hydrodynamischenSchmierfilm wird die elastomere Dicht-kante vor frühzeitigem Verschleiß undthermischer Zerstörung infolge des vor-handenen Reibungszustands bewahrt.Für eine lange Lebensdauer ist es wichtig, dass die Dichtkante ausreichendund durchgehend mit Schmiermediumversorgt wird. Reibung und Reibungs -verlust werden entscheidend durch die Radialkraft, den Radial-Wellendichtring-Werkstoff, den Schmierzustand der abzudichtenden Medien, die Umfangs-geschwindigkeit, die Temperatur, dieDruckbeaufschlagung und die Ober-flächenbeschaffenheit der Welle be-einflusst.

    Reibleistung:PREIB = FR · μ · d/2 · 2 · · n

    PREIB = Reibleistung [Watt]FR = Radialkraft [N]μ = Reibungskoeffizientd = Wellendurchmesser [mm]n = Drehzahl [1/min]

    Diese Berechnung kann nur als Abschätzung dienen, da der Reibungs-koeffizient für die jeweiligen Betriebs -bedingungen nicht ausreichend bestimmt werden kann.

    Um den Reibungsverlust gering zu halten, wird eine möglichst niedrige Radialkraft eingestellt. Jedoch muss dieRadialkraft ausreichend für die Dicht-funktion sein.

    Wird der erforderliche Schmierfilm unter der Dichtkante gestört, z.B. durch Verunreinigungen im Medium, Be-schädigungen auf der Lauffläche derWelle oder durch zu große Ober-flächenrauheiten auf der Welle, entstehtLeckage.

    Manche Maschinenelemente, wie z.B.Kegelrollenlager, Schrägkugellager undeinige Zahnradtypen, üben währenddes Betriebs eine Förderwirkung aus,die die Versorgung der Dichtstelle mitSchmierstoff beeinträchtigen kann. Deshalb sollten bereits im Stadium derKonstruk tion entsprechende Vor -kehrungen zur Förderung des Schmier-stoffes, wie z.B. Schmierkanäle undSchleuderscheiben, vorgesehen werden.

    18

    Reibungszustände in der Kontaktzone

  • TrockenlaufDie Welle darf auf keinen Fall unge-schmiert am Radial-Wellendichtring rotieren, da sonst ein frühzeitiger Verschleiß an der Dichtkante auftritt und eine zu hohe Temperatur an derDichtkante entsteht infolge nicht funktio-nierender Wärme abfuhr.

    Deswegen sollte die Dichtkante des Radial-Wellendichtrings bei der Montageleicht eingefettet werden. Denn das abzudichtende Medium hat neben derAufgabe der Schmierung die Funktion,eine kontinuierliche Wärmeabfuhr derauftretenden Reibungswärme zu gewähr-leisten.

    Für den Einsatz bei Trockenlauf sind spezielle Bauformen und Werkstoffe aus-zuwählen, z.B. Radial-Wellendichtringemit PTFE-Dichtlippe.

    FettschmierungBei reiner Fettschmierung ist die Wärme-abfuhr der Reibungswärme wesentlichgeringer als bei Ölschmierung. Sie solltenur bei langsam rotierenden Wellen angewendet werden mit einer Umfang-geschwindigkeit von maximal der Hälfteder zulässigen Werte für Ölschmierung.(siehe Drehzahltabelle Seite 22)

    Bei der Abdichtung langsam rotierenderWellen empfehlen wir den Raum zwischen Radial-Wellendichtring und Lager nahezu vollständig mit Fett zu füllen. Lässt sich kein geeignetesSchmierfett einsetzen, so besteht dieMöglichkeit einen Radial-Wellendichtringmit PTFE-Dichtlippe zu verwenden.

    Abdichtung gegen schlechtschmierende MedienBei der Abdichtung gegen schlechtschmierende Medien, wie z.B. Wasseroder Waschlauge muss zur ausreichen-den Schmierung der Dichtkante eine Fett-füllung zwischen Dicht- und Schutzlippe,max. 30% - 40% des Raumes, vorge-sehen werden. Noch wirksamer sindzwei hintereinander angeordnete Radial- Wellendichtringe (Tandemanord-nung) mit einer dazwischen liegendenFettfüllung, max. 30% - 40% desRaumes, mit Nachschmiermöglichkeit.

    Hydrodynamische Dichthilfen„Drall”Ist die normale Förderwirkung des Radial-Wellendichtrings nicht ausreichend, können sogenannte Drall-stege als zusätzliche, hydrodynamischeDichthilfen verwendet werden, um dieFunktionssicherheit des Radial-Wellen-dichtrings zu erhöhen. Drallstege sind erhabene Rückförderstege, die von derAtmosphärenseite her im schrägen Winkel zur Dichtkante verlaufen.

    In Abhängigkeit von der Drehrichtungder Welle werden Radial-Wellendicht -ringe mit Rechts- oder Linksdrall oderauch Wechseldrall eingesetzt. Die Drall-stege haben die Aufgabe, bei einerStörung der normalen Förderwirkung dasin Richtung Atmosphärenseite gelaufeneMedium nicht als Leckage abfließen zulassen, sondern in die Kontaktzone derDichtkante zurückzufördern. Dadurch haben Radial-Wellendichtringe mit hydrodynamischen Dichthilfen eine doppelte Sicherheit gegen Leckage.

    Die Wirkungsweise der Drallstege entspricht der einer einfachen Gewinde-wellendichtung. Der Förderwert eines Radial-Wellendichtrings mit Einfachdrallist wesentlich größer als der einer Standard-Bauform.

    Radial-Wellendichtringe mit hydro -dynamischen Dichthilfen haben eine verbesserte Funktionssicherheit, besonders bei schwierigen Betriebsbe-dingungen z.B. Rundlaufabweichungen,Mittigkeitsabweichung zwischen Welleund Bohrung und kleinen Beschädigun-gen auf der Wellenoberfläche.

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    W

    R

    L

    Verschiedene Ausführungen von hydrodynamischen Dichthilfen „Drall”

  • Betriebsparameter

    Druck

    Druckloser BetriebRadial-Wellendichtringe sind generell fürden drucklosen Betrieb ausgelegt, d.h.es herrscht keine Druck differenz zwischen den abzudichtenden Räumen.

    Die Drehzahltabelle Seite 22 zeigt diehöchstzulässigen Drehzahlen bei drucklosem Betrieb bezogen auf den Elastomerwerkstoff.

    Betrieb mit DruckbeaufschlagungDie Belastungskombination aus Druck pund Umfangsgeschwindigkeit v ist maß-gebend für die Auswahl des richtigenRadial-Wellendichtrings.

    Bei druckbeaufschlagten Radial-Wellen-dichtringen wird die Dichtlippe stark andie Welle angepresst, dadurch erhöhtsich die Radialkraft in Abhängigkeit vom Druck und der wirksamen Fläche(Selbstverstärkungseffekt) und somit dieDichtwirkung. Das Dicht vermögen desRadial-Wellendichtrings passt sich innerhalb gewisser Grenzen an die herrschende Druckdifferenz an.

    Durch diesen Vorgang steigt aber auchdie thermische Belastung und die Reib-leistung an der Dichtkante, was zu früh-zeitigem Verschleiß und Verhärtungführen kann. Bei zu hohen Drücken kanndie Dicht lippe zur Atmosphärenseite umklappen.

    Bei der Auswahl des Elastomerwerkstoffsist die höhere thermische Belastung derDichtkante unbedingt zu beachten (Über-temperatur). Für druckbeaufschlagte Radial-Wellendichtringe treffen deshalbdie Richtwerte aus der Drehzahltabelle Seite 22 für Umfangsgeschwindigkeitund Drehzahl nicht zu.

    Bei druckbeaufschlagbaren Radial-Wel-lendichtringen (WASY) verringert sichauch die Fähigkeit der Dichtlippe, sowohl die Rundlauftoleranz der Welle,als auch die Mittigkeitsabweichung zwischen Welle und Aufnahmebohrungauszugleichen.

    Druckbeaufschlagte Radial-Wellen-dichtringe müssen auf der druckabge-wandten Seite axial gegen das Heraus-pressen aus der Aufnahmebohrungdurch eine Gehäuseschulter, einen Distanzring oder einen Sicherungsringgesichert werden.

    20

    Druckbeaufschlagung bei Standardbauformen Standard-Radial-Wellendichtringe sindfür den Einsatz bei sehr geringenDrücken noch ausreichend ausgelegt. Sie dichten Räume mit geringen Druck -differenzen gegen Flüssigkeiten, Fetteund sogar Luft ab. Es können Druck -differenzen von max. 0,5 bar in Ab -hängigkeit von der Drehzahl abgedichtetwerden.

    In der folgenden Tabelle sind die Grenz-werte für den Druck in Abhängigkeit vonder Drehzahl und der Umfangsgeschwin-digkeit dargestellt.

    Höchstzulässige Drehzahlen derWelle bei Druckbeaufschlagungmax. Druckunterschied Höchstzulässige Drehzahlen max. Umfangsgeschwindigkeit[bar] [1/min] [m/s]

    0,5 bis 1000 2,80,35 bis 2000 3,150,2 bis 3000 5,6

  • Druckbelastbare Bauform WAY/WASYBei Druckdifferenzen größer als 0,5 bar,pulsierenden Drücken und Vakuum -einsätzen ist die Ausführung Y zu empfehlen.

    Diese Ausführung ist mit einer kurzen, verstärkten Dichtlippe und mit einem heruntergezogenen Metallkäfig (stabilisierte Membrane) ausgeführt. Dadurch vermindert sich die Zunahmeder Anpressung infolge des Drucks undsomit erhöht sich Reibleistung und gege-benenfalls frühzeitiger Verschleiß.

    Durch die verstärkte Ausführung derDichtlippe wird auch das Umklappen derDichtlippe Richtung Atmosphärenseitebei zu hohem Druck in gewissen Grenzen verhindert.

    Die Bauform WAY/WASY ist in Abhän-gigkeit von der Drehzahl bis max.10 bardruckbelastbar (siehe Tabelle).

    StützringeDruckdifferenzen von größer 0,5 barkönnen auch mit Standard-Radial- Wellendichtringen und einem zusätz -lichen Stützring aus Stahl abgedichtetwerden. Solche Kombinationen erlaubenDrücke, in Abhängigkeit von der Dreh-zahl, bis zu ca.10 bar.

    Es können nur Bauformen ohne Schutz -lippe verwendet werden, weil der Stütz-ring die Dichtlippe unter der Membraneabstützt. Deswegen muss der Stützringdem jeweiligen Dichtlippenprofil genauangepasst werden. Bei Dichtomatik kannfür jede Standardbauform (ohne Schutz-lippe) die entsprechende Stützringzeich-nung angefordert werden.

    Ein solches Dichtsystem bietet sich dortan, wo druckbelastbare Ausführung Y nicht zur Verfügung stehen.

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    Druckunterschied Drehzahlen max. Umfangsgeschwindigkeit[bar] [1/min] [m/s]

    bis zu 10 < 500 0,64,5 1.000 2,72,4 2.000 5,91,3 3.000 8,40,6 4.000 11,3

  • Zulässige Drehzahlen undUmfangs -geschwindigkeiten

    Die Umfangsgeschwindigkeit v der Welle wird nach folgender Formel ausder Drehzahl n und dem Wellendurch-messer d gebildet :

    Umfangsgeschwindigkeitv = (2 · · n) · d/2

    v = Umfangsgeschwindigkeit [m/s]n = Drehzahl [1/min]d = Wellendurchmesser [mm]

    Um funktionsgefährdende Übertempera-turen an der Dichtkante zu verhindern,die zur Verhärtung des Elastomers oderzur Ölkohlebildung führen können, mussdie Umfangsgeschwindigkeit begrenztwerden.

    In der unten stehenden Tabelle sind Richtwerte für die Werkstoffauswahl inAbhängigkeit von der höchstzulässigenUmfangsgeschwindigkeit dargestellt. Dieangegebenen Richtwerte sind Erfah-rungswerte gemäß der DIN 3760.

    Es sind keine hersteller spezifischen Eigenschaften der Radial-Wellendicht-ringe, wie z.B. Geometrie der Dichtlippeoder Radialkraft, berücksichtigt.

    Diese Richtwerte gelten nur bei druck -losem Betrieb, ausreichenden Schmier-verhältnissen mit Mineralöl und einer guten Wärmeabfuhr an der Dichtstelle.Bei Mangelschmierung oder reiner Fett-schmierung sind die Grenzwerte zu halbieren. Auch bei Druckbeaufschla-gung, schlechter Oberflächenqualität imLaufbereich und großer Rundlaufabwei-chung sind die Richtwerte zu reduzieren.

    Bei Wellen mit größerem Durchmessersind höhere Umfangsgeschwindigkeitenzulässig als bei Wellen mit kleineremDurchmesser, da der Querschnitt derWelle mit dem Quadrat des Durchmes-sers wächst. Daraus resultieren wesent-lich bessere Wärmeableitungsmöglich-keiten.

    22

  • Abzudichtende Medien

    Temperatur

    Die Auswahl des richtigen Radial-Wellen-dichtrings, insbesondere des richtigenWerkstoffs hängt, neben der Umfangs -geschwindigkeit der Welle, der Druck -belastung und der reibungsbedingtenTemperaturerhöhung, entscheidend vomabzudichtenden Medium und dessenTemperatur ab. Speziell die chemischeBeständigkeit des Radial-Wellendicht -rings gegen das eingesetzte Medium beeinflusst die Lebensdauer der Dichtungmaßgeblich.

    Ein chemischer Angriff des Mediumskann zur – Erweichung des Werkstoffes durchQuellung – oder Verhärtung und frühzeitigen Alterungserscheinungen, begünstigtdurch hohe Temperaturen, führen.

    Das Verhalten der einzelnen Werkstoff-gruppen gegen eine Vielzahl von Medien ist in der Dichtomatik Beständig-keitsliste aufgeführt. Beim Einsatz neuerMedien, bei Unklarheiten oder auchbeim gleichzeitigen Auftreten maximalerAnwendungsparameter (z.B. Temperatur,Druck, Umfangsgeschwindigkeit) empfehlen wir vorab einen Test durch -zuführen. Den besten Aufschluss über dieEignung einer Dichtung liefert ein Praxis-test unter Serienbedingungen. Hilfestel-lung können auch ein Labortest und dieRückfrage beim Mediumhersteller leisten.

    Für die Abdichtung aggressiver Medieneignen sich in vielen Anwendungsfällendie Bauformen WA/WAS im Werkstoff FKM besser als die Bauformen in NBR.Radial-Wellendichtringe aus FKM sindchemisch und thermisch höher belastbar.

    Zusätzlich sind die Bauform WA/WAS in FKM bereits im Standardmit Zugfedern aus dem rost- und säure-beständigen Stahl 1.4301 (SAE 304)ausgerüstet und der metallische Ver-steifungsring ist voll mit Elastomer um-mantelt.

    Für noch höhere Anforderungen in Bezug auf die Medienbeständigkeit stehtmit dem Typ WCP21 eine Bauform mit PTFE-Dicht lippe bzw. komplett aus PTFE zur Verfügung.

    Häufig eingesetzte Medien:Öle und Fette auf MineralölbasisHier besteht im Regelfall eine gute Beständigkeit mit NBR- und FKM- Standardwerkstoffen. Lediglich bei hochadditivierten Medien, für die keine Erfahrungswerte vorliegen, kann ein Testempfehlenswert sein.

    Synthetische Öle und FetteDer Aufbau synthetischer Schmierstoffeist im Wesentlichen durch das Grundölund eine Vielzahl von Additiven gekenn-zeichnet. Je nach Art des Grundöls undder Additive kann bei niedrig additivier-ten Schmierstoffen der NBR-Standard-werkstoff verwendet werden. Bei höheradditivierten Ölen, insbesondere beiTemperaturen oberhalb +80°C, ist FKMals Dichtungsmaterial besser geeignet.

    Begründet durch die Vielzahl und dieKombination von Additiven in syntheti-schen Schmierstoffen kann es aber zuBeständigkeitsproblemen kommen. Da-her empfehlen wir, die Werkstoffeignungvorab durch einen Test zu verifizieren.

    Durch die Rotation der Welle und derdadurch erzeugten Reibung an der Dicht-kante ist die tatsächliche Temperatur ander Dichtkante höher als im Ölbad.

    tD = tÖl + tÜ

    tD = Temperatur an der Dichtkante [°C]tÖl = Temperatur im Ölbad [°C]tÜ = Übertemperatur [°C]

    Diese Temperaturdifferenz zwischen Ölbad und Dichtkante wird Übertemperatur genannt.

    Die Höhe der Übertemperatur hängt vonfolgenden Parametern ab:

    – Umfangsgeschwindigkeit– Schmierungszustand / Ölpegel– Wärmeabfuhr– Druckbelastung– Oberflächenbeschaffenheit der Welle – Radial-Wellendichtring-Material

    23

    Bei steigenden Umfangsgeschwindig -keiten steigt auch die Übertemperatur ander Dichtkante. Die Übertemperatur kannin Abhängigkeit von der Umfangsge-schwindigkeit bis zu +40°C betragen.

    Wenn die maximal zulässigen Einsatz-temperaturen für die verschiedenen Elastomer-Werkstoffe überschritten werden, führt dies zu frühzeitiger Verhärtung des Elastomer-Werkstoffesund starkem Verschleiß.

    Die zulässigen Einsatztemperaturen unserer Elastomer-Werkstoffe entnehmenSie bitte den Tabellen im Kapitel Werk-stoffe. Die in den Tabellen angegebenenHochtemperaturen beziehen sich auf dieTemperatur an der Dichtkante.

  • 24

    Einsatzbereiche für Radial-Wellendichtring-Werkstoffe

    Werkstoff NBR FKM HNBR NBR NBR NBR VMQ ACM PTFEHigh Hoch- Tief-Nitrile temp. temp.

    Tieftemperatur [°C] -40 -30 -40 -30 -30 -50 -50 -25 -80Hochtemperatur [°C] (ohne Medieneinfluss) 100 200 150 100 120 90 200 150 200Abriebfestigkeit 2 1-2 1-2 2 2 2 3 3 3

    Abzudichtende Medien / zulässige Dauertemperaturen [°C]

    MineralöleMotorenöle 100 150 100 100 120 90 130 130 150Getriebeöle 80 150 80 80 100 70 130 120 150Hypoid-Getriebeöle 80 140 80 80 100 70 - 120 150ATF-Öle 100 150 100 100 110 80 � 130 150Druckflüssigkeiten nach DIN 51524 90 130 90 90 100 80 � 120 150Heizöle EL und L 90 150 80 90 90 � � � 150Fette 90 150 90 90 100 80 � 120 150

    Schwerentflammbare Druckflüssigkeiten VDMA 24317 / 24320HFA Öl in Wasser-Emulsionen 60 � 60 60 60 � � - �HFB Wasser in Öl-Emulsionen 60 � 60 60 60 � � - �HFC wässrige Polymerlösungen 60 - 60 60 60 � � - �HFD wasserfreie synthetische Flüssigkeiten - 150 - - - - � - 150

    Sonstige MedienWasser 80 80 90 80 80 � � - �Waschlaugen 80 80 90 80 80 � � - �

    Die angegebenen Werte für dieHochtemperaturen beziehen sich aufdie maximal unter der Dichtlippe entstehenden Temperaturen. Diese können je nach Einsatz bis zu+40°C oberhalb der Medientemperaturliegen.

    1 = sehr gut / 2 = gut / 3 = mäßig

    � = beständig, wird aber normalerweise nicht verwendet

    � = bedingt beständig- = nicht beständig

  • Einbauraum WelleDie Welle ist, neben dem Radial-Wellen-dichtring, ein wesentliches Maschinen-element im Rotations-Dichtsystem undmuss daher eine Reihe von technischenAnforderungen erfüllen, um eine guteDichtwirkung zu gewährleisten.

    Die korrekte Ausführung der Welle imLaufflächenbereich der Dichtkante desRadial-Wellendichtrings ist sehr wichtigfür die Lebensdauer und die Dicht-funktion des Rotations-Dichtsystems.

    ToleranzenFür den Wellendurchmesser d1 im Lauf-flächenbereich der Dichtkante des Radial-Wellendichtrings ist das ISO-Toleranzfeld h11 nach DIN ISO 286 vor-zusehen, um die für die Dichtlippe not-wendige Überdeckung zu erreichen. Fürdie Rundheit der Welle ist die Toleranzklasse IT 8 notwendig.

    Oberflächengüte der WelleDie Oberflächenrauheit, gemessen inLängsrichtung, soll in den folgenden Be-reichen liegen:Ra = 0,2 bis 0,8 μmRz = 1,0 bis 4,0 μmRmax 6,3 μm

    Zu glatte Wellenoberflächen (Ra < 0,2μm) in Verbindung mit hohen Umfangs-geschwindigkeiten führen zu Funktions-störungen. Die Schmiermittelzufuhr zurDichtkante wird gestört, der hydrodyna-mische Schmierfilm unter der Dichtkantereißt ab und thermische Schädigungenan der Dichtkante sind die Folge.Zu raue Wellenoberflächen führen zuschnellem frühzeitigen Verschleiß derDichtkante. Aus beiden Arten resultierteine starke Leckage.

    Treten an der rotierenden Welle zusätz-liche axiale Bewegungen auf, so sollteman folgende Rautiefen einhalten, um eine gute Dichtfunktion zu gewährleisten: Ra 0,2 μmRz 0,8 μm

    Oberflächenhärte der WelleDie Lebensdauer der Dichtstelle ist auchvon der Laufflächenhärte auf der Welleabhängig. Die Oberflächenhärte solltemindestens 45 HRC betragen.

    Bei Zutritt von verschmutzten Medienoder Schmutz von außen, sowie bei Umfangsgeschwindigkeiten 4 m/s sollte die Oberflächenhärte mindestens 55 HRC – 60 HRC betragen.

    Bei Oberflächenhärtungen ist eine Einhärttiefe von mindestens 0,3 mmerforderlich.

    Verchromte, kadmierte, nitrierte, undphosphatierte Wellenoberflächen sindSonderbehandlungsverfahren. Über IhreEignung muss von Fall zu Fall entschie-den werden. Nach dem Nitrieren ist dieGrauschicht zu glätten. Bei verchromtenWellenoberflächen ist durch nachträg-liches Einstichschleifen die Schmierfilm-ausbildung sicherzustellen.

    25

  • Bearbeitung der WellenoberflächeDie Welle ist im Laufflächenbereich derDichtkante drallfrei und kreisrund zu bearbeiten, damit an der Abdichtstellekeine Förder- bzw. Pumpwirkung und dadurch Leckage auftritt. Die korrekte Bearbeitung der Lauffläche ist sehr wichtig für die Dichtfunktion.

    Folgende Bearbeitungsverfahren werdeneingesetzt:

    EinstichschleifenAm Häufigsten wird das Einstichschleifeneingesetzt (Schleifen ohne axialen Vor-schub der Schleifscheibe), da hiermit eine völlig drallfreie Gegenlauffläche erzielt wird. Um ein hohes Maß an Sicherheit zu erlangen, muss die Aus -feuerungszeit 30 Sekunden betragen.Die Schleifscheibe wird mit einem Viel-kornabrichter abgezogen, damit nichtdoch ein Drall entsteht. Beim Schleifen istein ganzzahliges Übersetzungsverhältniszwischen Drehzahl der Welle (z.B. 501/min) und Drehzahl der Schleifscheibe(z.B. 1500 1/min) zu vermeiden.

    HartdrehenBeim Hartdrehen müssen spezielleProzess parameter wie z.B. Vorschub,Schnittgeschwindigkeit, Schnitttiefe,Schneidstoff eingehalten werden, um eine verwend bare Gegenlauffläche zuerzeugen. Grund für die Wahl dieses Bearbeitungsverfahrens ist seine hoheWirtschaftlichkeit. Weitere Vorteile sind:– Komplettbearbeitung in einer Aufspannung– kurze Rüstzeiten– weniger Produktionsschritte– keine Entsorgung von Schleifschlamm– exakt definierte Oberflächenstrukturder Welle

    Gedrehte Wellen weisen in eine Rich-tung eine nicht unerhebliche Förder -wirkung auf, d.h. aufgrund der Orientie-

    LaufflächenbereichDie zuvor genannten Werte für die Ober-flächengüte und die Oberflächenhärtesind innerhalb des in unten stehender Ta-belle spezifizierten Laufflächenbereichseinzuhalten. Der Laufflächenbereich ist in Abhängigkeit von der Dichtungsbreite bspezifiziert.

    rung der Bearbeitungsspuren (Drall) wirddas Öl, wie bei einem Mikroschrauben-gewinde, in eine Richtung gefördert. DieFörderrichtung ist abhängig von derDrehrichtung der Welle. Von entschei-dender Bedeutung bei der Auswahl desRadial-Wellendichtrings ist, dass dieWelle bei wechselnder Drehrichtungauch entgegen der Abdichtrichtung fördern kann. Deswegen sollte entwederHartdrehen für Wellen mit nur einerDrehrichtung (Förderrichtung der Wellein Richtung Ölraum) eingesetzt werdenoder es sollte ein Radial-Wellendichtringausgewählt werden, der in der Lage ist,den von der hartgedrehten Welle erzeug-ten Förderstrom in den Ölraum zurück zufördern.

    Das Reibmomentverhalten von Radial-Wellendichtringen auf hartgedrehten Wellen ist mit dem von geschliffenen Wellen vergleichbar.

    Dichtomatik fährt Testläufe mit Radial-Wellendichtring-Bauformen an einem renommierten wissenschaftlichenInstitut. Um die größtmögliche Funktions-sicherheit zu gewährleisten, sollte dieDichtungsauswahl unbedingt durch Testläufe verifiziert werden. Für weitere Informationen, wie z.B. Prozess -parameter oder Testläufe, steht die Entwicklungsabteilung von Dichtomatikzur Verfügung.

    Glattwalzen

    Tiefgezogene Bleche

    Weitere Verfahren sind Läppen, Honen,Schmirgeln, Reiben und Strahlen. DieseVerfahren können nur bedingt korrekteGegenlaufflächen für einen Radial- Wellendichtring erzeugen. Man sollte so gefertigte Gegenlaufflächen auf alle Fälle mit einer ausreichenden Anzahlvon Prüfläufen absichern. 26

    b L1 min. L2 min. L3 min. L4 min.7 3,5 6,1 1,5 7,68 3,5 6,8 1,5 8,3

    10 4,5 8,5 2 10,512 5 10 2 1215 6 12 3 1520 9 16,5 3 19,5

  • Drallfreiheit der WellenoberflächeDer Laufflächenbereich der Welle sollteunbedingt drallfrei gefertigt worden sein,damit an der Abdichtstelle keine Förder-bzw. Pumpwirkung eintritt und dadurchden Funktionsmechanismus des Radial-Wellendichtrings stört und Leckage be-wirkt. Drallfrei bedeutet, dass die Bear-beitungsspuren keine Orientierung auf-weisen, wie z.B. ein Mikroschrauben -gewinde mit Steigung.

    Werkstoffe der WelleAls Wellenwerkstoffe geeignet sind dieüblichen Vergütungsstähle, wenn dieWerte für die Oberflächenhärte einge-halten werden.

    Korrosionsbildung im Laufflächenbereichdes Radial-Wellendichtrings ist zu ver-meiden. Deswegen sind zur Abdichtungvon Wasser oder wässrigen MedienWellen aus härtbarem, hochlegiertem,nichtrostendem Stahl zu verwenden. Beiniedrigen Umfangsgeschwindigkeitenund untergeordneten Anwendungenkann man auch NE-Metalle verwenden.

    Auch Eisen-Gusswerkstoffe sind teilweiseals Wellenwerkstoff geeignet, wenn Lunkerfreiheit und eine Porengröße < 0,05 mm gewährleistet ist.

    Aufgebrachte Keramikschichten könnenin Sonderfällen als Wellenwerkstoff ver-wendet werden, wenn die Oberflächeversiegelt und eine Porengröße von < 0,05 mm gewährleistet ist. Außerdemmuss die geforderte Oberflächengüteeingehalten und eine gute Haftung aufdem Wellen-Grundwerkstoff gesichertsein.

    27

    Hartverchromte Wellen sind wegen der schlechten Schmierfilmausbildungund des ungleichmäßigen Verschleißes,nur bedingt geeignet. Die Schmierfilm-aus bildung kann durch nachträglichesEinstichschleifen verbessert werden.

    Auch Kunststoffwellen sind nur bedingtgeeignet. Da Kunststoffe eine sehr niedrige Wärmeleitzahl haben, ist derWärmeabtransport über die Welle gestört und es kommt zu einer großenTemperaturerhöhung an der Dichtkante.Ab bestimmten Drehzahlen kann es zurErweichung bzw. zum Schmelzen desKunststoffs kommen.

    Für alle Oberflächenwerkstoffe derWelle gilt: die geforderten Werte fürOberflächengüte und Härte müssen ein-gehalten werden.

    Kann die Welle aus wirtschaftlichen,konstruktiven oder fertigungstechni-schen Gründen nicht mit den geforder-ten Laufflächeneigenschaften ausgestat-tet werden, so können entsprechendeWellenschutzhülsen verwendet werden.Dichtomatik bietet Wellenschutzhülsenin allen Abmessungen und verschiede-nen Werkstoffen an und die Entwick-lungsabteilung legt diese auch konstruk-tiv aus.

    Wellen und Wellenschutzhülsen könnenmit der Faden-Methode auf Drallfreiheitgeprüft werden. Dabei müssen ver-schiedene Parameter wie z.B. Faden-umschlingungswinkel, Drehzahl undGewicht eingehalten werden, um einverlässliches Ergebnis zu erzielen. DerTestfaden gleitet auf der benetzten,drallfreien Lauffläche ohne axialeSpuränderung. Bei vorhandenem Drallbewegt sich der Testfaden in Abhängig-keit von der Drehrichtung axial nachlinks oder rechts.

    Drallmessgerät für Wellenoberflächen„Faden-Methode”

  • 28

    RundlaufabweichungEine Rundlaufabweichung (Schlag) oderdynamische Exzentrizität der Welle sollin kleinen Grenzen gehalten werden. Beihohen Drehzahlen besteht sonst die Gefahr, dass die Dichtlippe infolge ihrerTrägheit, der Welle nicht mehr folgenkann. Wird dadurch einseitig ein zugroßer Spalt zwischen Dichtkante undWelle erzeugt, so tritt das abzudichtendeMedium aus und es entsteht Leckage. Esist deshalb zweckmäßig, den Radial-Wellendichtring in unmittelbarer Nähedes Lagers anzuordnen und das Lager-spiel so klein wie möglich zu halten. Diezulässigen Werte für die Rundlaufabwei-chung in Abhängigkeit der Drehzahlsind links im Diagramm dargestellt.

    Für unsere druckbeaufschlagbare Ausführungen WAY/WASY gelten einge-schränkte Werte, da die Dichtlippe hierwesentlich steifer ausgeführt ist.

    Fase an der WelleUm die Dichtlippe beim Einbau nicht zubeschädigen und um das Abkippen derDichtlippe zu vermeiden, werden diebeiden folgenden konstruktiven Ausführungen der Wellenschulter vorgeschlagen:Einbaurichtung Z der WelleAbrunden der Wellenschulter mit r1 = 0,6 bis 1mm.

    Einbaurichtung Y der Welle Anschrägen der Wellenschulter,empfohlener Winkel 15° bis 25°.Der Anschrägungsdurchmesser d3 ist innebenstehender Tabelle aufgeführt.

    Beschädigungen der WelleAlle Arten von Beschädigungen wie z.B.Riefen, Kratzer, Stoßstellen, Lunker, Poren, Korrosion auf der Lauffläche derWelle sollten unbedingt vermieden werden. Sie führen zum frühzeitigen Ausfall und zur Leckage. 30 % dieserAusfälle haben ihre Ursache in falscherWellenbearbeitung oder -beschädigung.Deshalb sollte man die Wellen von derProduktion bis zur endgültigen Montagesorgfältig schützen. Es können Transport-vorrichtungen oder spezielle aufge -gossene oder aufgeschobene Schutz -hüllen aus Kunststoff verwendet werden.

    Montageschräged1 d3< 10 d1 -1,5

    10 < 20 d1 -220 < 30 d1 -2,530 < 40 d1 -340 < 50 d1 -3,550 < 70 d1 -470 < 95 d1 -4,595 < 130 d1 -5,5

    130 < 240 d1 -7240 < 500 d1 -11

    zulä

    ssig

    e Ru

    ndla

    ufto

    lera

    nz (m

    m)

    Drehzahl (min-1)

    0,45

    SI

    NB, AC und FP

    0,350,4

    0,30,250,20,150,10,05

    00 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000

    Zulässige Rundlauftoleranz der Welle

    Bauform WABauform WAS

  • 29

    Gehäusebohrung Die konstruktive Gestaltung der Gehäuse-bohrung ist wichtig, weil in ihr die statische Abdichtung (zweiter Leckage-weg) durch den Radial-Wellendichtring-Außenmantel erfolgt. Um einen festenund dichten Sitz in der Gehäusebohrungzu erreichen, sind die folgenden technischen Anforderungen unbedingteinzuhalten:

    ToleranzenFür den Bohrungsdurchmesser d2 ist dasISO-Toleranzfeld H8 nach DIN ISO 286vorzusehen, um im Zusammenspiel mitder Presssitzzugabe am Außenmantelder Radial-Wellendichtringe eine gutestatische Dichtwirkung zu erzielen.

    GehäusemaßeDie axialen Gehäusemaße und die dazu-gehörigen Eckenradien sind in der Tabelle in Abhängigkeit der Radial- Wellendichtring-Höhe b angegeben:

    b t1 min. t2 min. r27 5,95 7,38 6,8 8,3 0,5

    10 8,5 10,312 10,3 12,315 12,75 15,3 0,720 17 20,3

    Fase an der GehäusebohrungDie Gehäusebohrung sollte eine Fasevon 10° bis 20° haben und die Übergän-ge sollten gratfrei ausgeführt werden, umeine problemlose Montage des Radial-Wellendichtrings zu ermöglichen.

    Oberflächengüte der Gehäuse-bohrungUm eine gute statische Dichtheit und einen sicheren Haftsitz in der Gehäuse-bohrung zu erreichen, sollten die folgenden Rauheitswerte eingehaltenwerden:

    zulässige Werte für Bauformen mit gummiertem Außenmantel WARa = 1,6 bis 6,3 μmRz = 10 bis 20 μmRmax 25 μm

    zulässige Werte für Bauformen mit metallischem Außenmantel WB, WCRa = 0,8 bis 3,2 μmRz = 6,3 bis 16 μmRmax 16 μm

    Bei Radial-Wellendichtringen mit metalli-schem Außenmantel und/oder Einsatz inVerbindung mit dünnflüssigen Medienoder Gas ist eine sehr gute Oberflächen-qualität erforderlich, d.h. die Oberflächein der Gehäusebohrung sollte frei vonBeschädigungen und Bearbeitungsspurenaller Art, wie z.B. Kratzern, Riefen, Lunkern und Stoßstellen, sein.

  • Koaxialitätstoleranzen derGehäusebohrungDie zulässige Koaxialitätstoleranz Tm(Mittigkeitsabweichung) zwischen derGehäusebohrung und der Welle/Lager-stelle ist in nebenstehender Tabelle dar-gestellt. Die Koaxialität führt zu einerungleich mäßigen Verteilung der Anpressung am Umfang. Daraus folgt auf der einen Seite eine stärkere Bean-spruchung der Dichtkante, die zu vorzeitigem Verschleiß führt. Auf der anderen Seite entsteht eine zu geringeAnpressung der Dichtkante an die

    30

    Werkstoffe für GehäuseAls Werkstoffe für Gehäuse und Gehäusedeckel/-flansche, die den Radial-Wellendichtring aufnehmen sollen, werden folgende verwendet:

    – im Maschinenbau gängige Stähle und Vergütungsstähle– Eisen-Gusswerkstoffe z.B. GGG, GG,GS, GTS– NE-Metalle und NE-Metall- Legierungen z.B. G-AlMg– Kunststoffe z.B. Thermoplaste und Duroplaste

    Bei der Auswahl der Radial-Wellen-dichtring-Bauform und des Gehäuse-werkstoffs muss man auf jeden Fall denWärmeausdehnungskoeffizienten be-achten, der bei den oben aufgeführtenWerkstoffen sehr unterschiedlich ist.

    WärmeausdehnungWichtig für den statischen Abdichtvor-gang in der Gehäusebohrung (zweiterLeckageweg) ist das Wärmeausdeh-nungsverhalten (Wärmeausdehnungs -koeffizient �) der Werkstoffe von Radial-Wellendichtring und Gehäuse.Während des Betriebs können erhebliche Temperaturdifferenzen auftreten, die unterschiedliche lineareMaßänderungen der verschiedenenWerkstoffe nach sich ziehen. Die linearen Maßänderungen kann man mitdem allgemeingültigen Gesetz für die lineare Längenausdehnung berechnen:

    ΔL = �� · ΔT · L0 [mm]

    Die Unterschiede der Wärmeausdeh-nungskoeffizienten von Stahl, Eisen-Gusswerkstoffen, NE-Metallen, Kunst-stoffen (Thermoplasten) und Elastome-ren sind teilweise sehr groß und ergeben somit diverse Probleme. Bei Temperatur erhöhung zwischen NE-Metall- oder Kunststoffgehäuse undRadial-Wellendichtring mit metallischemAußenmantel verringert sich die Über-deckung/Vorspannung aufgrund derunterschiedlichen Wärmeausdehnungs-koeffizienten und die Dichtung kann herausgedrückt werden. Deshalb wirdbei NE-Metall- oder Kunststoffgehäusender Einsatz von Radial-Wellendicht -ringen mit gummiertem Außen mantel(z.B. Bauform WA) empfohlen. Diese haben konstruktiv eine größere Press -passungszugabe/Überdeckung undkönnen aufgrund des wesentlich höhe-ren Wärmeausdehnungskoeffizientender Ausdehnung des Gehäuses besser folgen. Radial-Wellendichtringe mit rillierter, gummiummantelter Außen-fläche (Bauform WAK) sind mit einernoch höheren Presspassungszugabeausgeführt und können deshalb nochgrößere Spalte abdecken. Gehäuseaus Stahl oder Eisen-Gusswerkstoff inKombination mit einem Radial-Wellen-dichtring mit gummiertem Außenmantelbieten die größten Vorteile aus thermi-scher Sicht.

    Welle, was zur Beeinträchtigung derDichtfunktion führen kann und somitLeckage bewirkt. Dabei ist zu beach-ten, dass kürzere Dichtlippen (druckbe-aufschlagbare Ausführung Y/SY) kleinere zulässige Werte erfordern.Durch spezielle Elastomere sowie flexiblere Aufhängungen der Dichtlippeund längere Dichtlippen lässt sich die Koaxialitätstoleranz vergrößern.Die Koaxialitätsabweichung sollte mög-lichst klein gehalten werden, um einegleichmäßige spezifische Radialkraft/Linienpressung zu erzielen.

    0,4

    0,3

    0,2

    0,1

    0

    020

    40 80 120 160 200 240 28060 100 140 180 220 260

    Welle – Ø (mm)T m z

    uläs

    sige

    Koa

    xial

    itätst

    oler

    anz

    (mm

    )

    Zulässige Koaxialitätstoleranzen derWelle zur Gehäusebohrung

    Darstellung Koaxialitätstoleranzen

  • Zulässige SchiefstellungDer eingebaute Radial-Wellendichtringmuss möglichst zentrisch und senkrechtzur Welle eingebaut sein. Die Recht-winkligkeitstoleranz nach DIN 3761sollte die Werte der nebenstehenden Tabelle nicht überschreiten. Größere Abweichungen (Schiefstellung) führen zuPumpwirkungen und beeinflussen damitdie Dichtwirkung negativ. Außerdem istbei rauen Oberflächen ein starker ein -seitiger Verschleiß an der Dichtlippe zuerwarten.

    SteifheitAufnahmegehäuse sind aus Gründen derWirtschaftlichkeit oft sehr dünnwandigausgeführt. Bei der Montage von Radial-Wellendichtringen in dünnwandigeGehäusebohrungen oder Aufnahme-gehäuse mit geringer Festigkeit, bestehtdie Gefahr, dass das Aufnahmegehäusestark aufgeweitet wird und dadurch Leckage auftreten kann. Die Aufweitungder Gehäusebohrung muss deshalbdurch die Auswahl der Radial-Wellen-dichtring-Bauform in den möglichenGrenzen gehalten werden, um den fürdie statische Dichtheit notwendigenHaftsitz zu gewährleisten.

    Es empfiehlt sich, Radial-Wellendicht-ringe mit gummiertem Außenmantel (z.B. WA) zu verwenden oder eine höhere Gehäusebohrungstoleranz zunehmen.

    Geteilte GehäuseBei geteilten Aufnahmegehäusen kannmit der Bauform WA (gummierter Außen-mantel) statische Dichtheit auch an denTrennfugen erreicht werden.

    Durch die gute elastische Verformbarkeitdes Elastomers und das Formfüllver-mögen wird mit der Bauform WA die geforderte statische Dichtheit erzielt. Sokönnen auch geteilte Aufnahmegehäusemit verschiedenen Trennebenen undeventuellem Versatz an der Trennfuge sicher abgedichtet werden.

    31

    Wellen- Rechtwinklichkeits-durchmesser /mm toleranz /mm

    bis 25 0,1über 25 bis 80 0,2über 80 0,3

    Darstellung der Schiefstellung

  • Montage Es ist wichtig auf eine korrekte Montagezu achten. Ungefähr 30% aller Ausfälleund Beschädigungen der Radial-Wellen-dichtringe sind auf die falsche Montageoder ungeeignete Montagehilfen zurück-zuführen. Die Montage von Radial- Wellendichtringen erfolgt gemäß DIN 3760.

    Vor der Montage sollten Einbauraum und Radial-Wellendichtring sorgfältiggereinigt werden. Anderenfalls könnenanhaftende Schmutzpartikel bereits kurznach Betriebsbeginn zur Leckage führen.Bitte beachten Sie auch unsere Einbau-richtlinien gemäß Katalog Seite 25.

    Vorzugsweise wird zum Einpressen desRadial-Wellendichtrings in die Gehäuse-bohrung eine hydraulische oder mecha-nische Einpressvorrichtung verwendet.Diese greift großflächig an der Aussen-seite des Radial-Wellendichtrings an, sodass die Presskraft möglichst dicht amAussendurchmesser wirkt. Beachten Siebitte, dass das Einpresswerkzeug eineZeit lang in Endstellung gehalten werden sollte. Somit wird eine Rückfederungbzw. eine Schrägstellung des Radial-Wellendichtrings auf ein Minimum reduziert.

    Muss ein Radial-Wellendichtring überscharfkantige Absätze geführt werden,z.B. Nuten, Gewinde oder Wellenenden,sind passende Montagehülsen vorzusehen. Die Hülse darf keine Beschädigungen wie Kratzer oder raueOberflächen haben.

    Als Garantie für einen festen Sitz istdafür zu sorgen, dass der Außenmantelvollständig in der Gehäusebohrung an-liegt. Ragt die Stirnfase des Radial-Wellendichtrings geringfügig über dieGehäusefase, reduziert sich der Haftan-teil, was das „wandern“ des Radial-Wellendichtrings in der Bohrung zur Folge haben kann. Wird der Zwischen-raum von Schutzlippe und Dichtlippe mitFett gefüllt, ist ein definierter Auftrag vorzusehen. Auftraghilfen, wie zum Bei-spiel Pinsel, können funktionsstörendeRückstände auf der Dichtung hinterlassen. Der Zwischenraum solltemax. 30% - 40% mit Fett gefüllt sein.

    32 Montagekonus WCP21

    WCP21Die Darstellung zeigt eine sichere Montage des WCP21. Für den Einbaudes WCP21 über eine angefaste Welleist ein Montagekonus vorzusehen, damitdie Dichtlippe geführt wird und nicht umklappt.

    Bei der Montage des WCP21 mit derAußenseite voran, ist eine Anfasungbzw. Rundung vorzusehen. Im Weiterengelten die allgemeinen Montagericht -linien für Radial-Wellendichtringe, sowie die Montageschräge (dk) gemäßnebenstehender Tabelle.

    Verschiedene Montagehilfen für Radial-Wellendichtringe ø d1 ø dk

    6 - 60 ø d1 - 3.565 - 135 ø d1 - 4.5

    140 - 170 ø d1 - 6

  • Sonderanwendungen Abdichtung gegen Unterdruckbzw. VakuumZur Abdichtung einer Welle gegen Unter-druck werden Radial-Wellendichtringeentsprechend des Druckgefälles mit derDichtlippe zur Atmosphärenseite einge-setzt. Bei Verwendung von Fett muss der äußere Radial-Wellendichtring ebenfallsmit der Dicht lippe zur Atmosphärenseiteeingesetzt werden. Zeichnungen a) und b)

    Um die Schmierung der Dichtlippe zu gewährleisten und die Dichtfunktion zuunterstützen, sollte mit einem Sperr -medium zwischen zwei Radial-Wellen-dichtringen gearbeitet werden. Kommtein flüssiges Sperrmedium zum Einsatz,werden die Radial-Wellendichtringe mitden Dichtlippen zueinander eingebaut.Durch das negative Druck gefälle wirddie innere Dichtung vom Sperrmediummit Druck beaufschlagt. Hier empfehlenwir den Einsatz unserer Bauform WAY/WASY. Zeichnung c)

    Trennung zweier MedienUm zwei Räume mit unterschiedlichenMedien voneinander zu trennen, werdenzwei Radial-Wellendichtringe „back toback”, d.h. mit entgegengesetztgerich teten Dichtlippen verwendet. Wirempfehlen, den Raum zwischen den Radial-Wellendichtringen mit einer Leckagebohrung zu versehen.Eine weitere Möglichkeit zur Trennungzweier Medien bei unteren bis mittlerenUmfangsgeschwindigkeiten ist der Einsatz unserer Bauform WAD, die bereits zwei entgegengesetzt gerichteteDichtlippen in einer Dichtung kombiniert.Der Raum zwischen den zwei Dicht -lippen sollte bei der Montage mit Fett gefüllt werden.

    33

  • 34

    Abdichtung bei starkem äußerenSchmutzanfallÄußere Schmutzeinwirkung führt zu vorzeitigem Verschleiß der Dichtung und der Wellenoberfläche. Je nach Artund Menge der auftretenden Verschmut-zungen sollte die Dichtlippe geschütztwerden.

    Die einfachste Lösung ist der Einsatz der Bauform WAS mit einer nach außen gerichteten Schutzlippe. Bei der Montage sollte der Raum zwischenDicht- und Schutzlippe bis max. 30% - 40% des Raumes mit Fett gefülltwerden.

    Bei stärkerem äußeren Schmutzanfallkann dem Radial-Wellendichtring zu-sätzlich eine VRM-Axialdichtung vorge-schaltet werden. Dieser VRM-Ring rotiertmit der Welle und schleudert Schmutz direkt ab. Zusätzlich dichtet der VRM-Ring mit seiner Elastomerlippe gegen eine axiale Gehäusefläche (evtl. direktgegen den Radial-Wellendichtring Bauform WB).

    Unter extremen Bedingungen, z.B. beiLandmaschinen und Baumaschinen,kommen Kassettendichtungen zum Einsatz. Diese Dichtungen sind in sichgekapselt und bilden im Inneren ein mit Fett gefülltes Labyrinth mit mehrerenSchutzlippen. Das Eindringen vonSchmutz wird auf diese Weise wirkungs -voll verhindert. Zusätzlich ist in den Kassettendichtungen eine bereits fertig bearbeitete Dichtungslauffläche integriert.

    Abdichtung bei verunreinigtenMedienVerunreinigte Medien oder Medien mitabrasiven Inhaltsstoffen verursachen im Dichtungsbereich einen intensiven Verschleiß. Insbesondere bei senkrechtstehenden Wellen wird die untere Dichtung stark durch absinkende Partikel belastet. Abhilfe bieten hier das Vorschalten einer zweiten Dichtungund/oder der Einsatz unserer Axial -dichtung VRM (evtl. direkt gegen denRadial-Wellendichtring Bauform WC).

  • 35

    Lagerung von Elastomer -erzeugnissen

    Im Allgemeinen sind Elastomere gut lagerfähig. Sie bleiben in ihren Eigen-schaften über Jahre hinaus nahezu unverändert, sofern gewisse Mindest-anforderungen an die Lagerungsbedin-gungen eingehalten werden. Diese sindbeschrieben in DIN 7716 und ISO 2230.

    Es ist darauf zu achten, dass die Dichtungen spannungsfrei, d.h. ohneZug, Druck oder sonstige Verformungen,gelagert werden.

    Die Dichtungen sollen vor starkem Luft-wechsel, besonders Zugluft, geschütztwerden. Geeignet ist die Aufbewahrungin der Verpackung z.B. Beutel aus Poly-ethylen oder in luftdichten Behältern.

    Der Lagerraum soll kühl, trocken, staubarm und mäßig gelüftet sein.

    Eine konstante Lagertemperatur ist optimal. Sie sollte nicht unter -10°C liegen und +20°C nicht überschreiten.

    Heizkörper in Lagerräumen sollten abge-schirmt und nur in einer Entfernung vonmindestens 1m zum Lagergut aufgestelltwerden.

    Die relative Luftfeuchtigkeit sollte 65%nicht überschreiten. Starker Lichteinfluss,insbesondere UV-Strahlung sowie direkteSonneneinstrahlung, sollten vermiedenwerden.

    Elektrische Einrichtungen, die Ozon erzeugen, sollten in Lagerräumen für Elastomere nicht aufgestellt werden.

  • 36

    Übersicht Bez. Temp. Geschw. Werkstoffe AbmessungenRadial- (°C) (m/s) metr. inchWellendichtringe

    Profil

    WA -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAS -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WA FKM -30 35 FKM 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+200 Zugfeder Stahl DIN EN 1.4301

    WAS FKM -30 35 FKM 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+200 Zugfeder Stahl DIN EN 1.4301

    WB -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WBS -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WC -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WCS -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAO -40 6 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100

    WAOK* -40 6 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100

    WBO -40 6 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100

    WAK* -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAG* -40 12 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAK FKM* -30 35 FKM 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+200 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAG FKM* -30 35 FKM 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+200 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAY -40 12 NBR 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    *rillierter Außenmantel

  • 37�

    Übersicht Bez. Temp. Geschw. Werkstoffe AbmessungenRadial- (°C) (m/s) metr. inchWellendichtringe

    Profil

    WASY -40 12 NBR 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAY FKM -30 35 FKM 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+170 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WASY FKM -30 35 FKM 80/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+170 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAX -40 10 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WAD -40 6 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139 � �+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WBD -40 6 NBR 70/Verst.-ring Stahl DIN EN 10139+100 Zugfeder Stahl DIN EN 10270-1

    WCP 21 -90 40 PTFE/Glasfaser/MOS2 � �+250 Stahl 1.4401

    WCL -40 +100 12/15 NBR 70/FKM 75/ � �-30 +200 DIN EN 10139

    WE5 -30 +100 20/25 NBR 80/FKM 80/Gewebe/ � �-20 +180 Zugfeder Stahl 1.4310

    WE6 -30 +100 20/25 NBR 80/FKM 80/Gewebe/ � �-20 +180 Zugfeder Stahl 1.4310

    WE7 -30 +100 20/25 NBR 80/FKM 80/Gewebe/ � �-20 +180 Zugfeder Stahl 1.4310

    WEPO -20 15 PTFE/Kohle/Graphit/ � �+205 Zugfeder Stahl 1.4571

  • Übersicht Bez. Temp. Geschw. Werkstoffe AbmessungenAxial- (°C) (m/s) metr. inchdichtringe

    Profil

    VRM 01 -40 +100 12 NBR 70/FKM 70/ �-30 +180 Stahl 1.0204

    VRM 02 -40 +100 12 NBR 70/FKM 70/ �-30 +180 Stahl 1.0204

    Übersicht Bez. Temp. Geschw. Werkstoffe AbmessungenV-Ringe (°C) (m/s) metr. inch

    VA -40 +100 8 NBR 60/FKM 60 �-20 +200 6,5 FKM 70

    VS -40 +100 8 NBR 60/FKM 60 �-20 +200 6,5

    VL -40 +100 8 NBR 60/FKM 60 �-20 +200 6,5

    VE -40 +100 8 NBR 60/FKM 60 �-20 +200 6,5

    Übersicht Bez. Temp. Geschw. Werkstoffe AbmessungenKassetten- (°C) (m/s) metr. inchdichtringe

    C NBR 70/FKM 80

    Übersicht Bez. Temp. Geschw. Werkstoffe AbmessungenVerschluss- (°C) (m/s) metr. inchkappen

    VER 01 -30 +100 NBR 70/FKM 70/ �-20 +200 Stahl 1.0204

    VER 02 -30 +100 NBR 70/FKM 70/ �-20 +200 Stahl 1.0204

    VER 03 -30 +100 NBR 70/FKM 70/ �-20 +200 Stahl 1.0204

    Übersicht Bez. Temp. Geschw. Werkstoffe AbmessungenWellenschutz- (°C) (m/s) metr. inchhülsen

    WSH R Stahl 1.4301 � �

    38

  • WA/WAS

    Radial-Wellendichtring in der Standardausführung nach DIN 3760mit einem elastomeren Außenmantel und einem metallischen Versteifungsringsowie einer federunterstützten Dichtlip-pe. Zusätzlich ist die Standardaus-führung mit einer Schutzlippe (WAS)zur Bodenseite erhältlich.

    BeschreibungBaugruppe WellendichtringBauform A = Aussenmantel

    gummiertAusführung S = SchutzlippeDichtwerkstoff NBR 70 3412

    NBR 70 7504Farbe schwarzVersteifungsring unlegierter

    Stahl nach DIN EN 10139

    Zugfeder unlegierter Federstahl nach DIN EN 10270-1

    EinsatzgebietAbdichtung von rotierenden Maschinenelementen, wie z.B. Wellen,Naben und Achsen.

    FunktionDer WA/WAS ist ein einseitigwirken-der Radial-Wellendichtring für rotieren-de oder schwenkbewegte Wellen mitoptionaler Schutzlippendichtwirkung(WAS) auf der mediumabgewandtenSeite gegen Schmutzanfall von außen.Der elastomere Außenmantel ermöglicht eine gute statische Abdich-tung, bietet einen guten Ausgleich derWärmeausdehnung z.B. in Leichtmetall-gehäusen, eine bessere Abdichtung beigrößeren Rauheiten und eine sichere

    Abdichtung bei geteilten Gehäusen. Eine gute statische Abdichtung beidünnflüssigen oder gasförmigen Medien ist gegeben.

    MedienGute chemische Beständigkeit gegenviele Mineralöle und -fette.Bitte beachten Sie auch unsere Medien-beständigkeitstabelle auf Seite 24dieses Katalogs.

    BetriebseinsatzgrenzenDruck (MPa/bar): ≤ 0,05/0,5 Temperatur (°C): -40 bis +100Umfangsgeschwindigkeit (m/s): ≤ 12Bitte beachten Sie auch unser Drehzahl-Diagramm auf Seite 22dieses Katalogs.

    MontageFür die Montage sollten geeignete Vorrichtungen verwendet werden. Es empfiehlt sich den Einbauraum so zu gestalten, dass der Radial-Wellen-dichtring im Gehäuse axial abgestütztwird. Bitte beachten Sie auch unsereallgemeinen Montagehinweise auf Seite 32 dieses Katalogs.

    BemerkungenWeitere Abmessungen und andere Bauformen, wie z.B. doppelte Staub-schutzlippe, Drall auf der Dichtlippe,andere Stahlgüte der Zugfeder oderdes Versteifungsrings können hergestelltwerden sowie alle möglichen Sonderbauformen. Bei Abmessungenaußerhalb des Standards sind ggf.Mindestabnahmemengen erforderlich.

    Any seal. Any time.Alle aktuellen Daten finden Sie unterwww.dichtomatik.de.

    40

  • 41�

    WA FKM/WAS FKM

    Radial-Wellendichtring in der Standardausführung nach DIN 3760mit vollkommen von Elastomer um-manteltem metallischen Versteifungsringsowie mit einer federunterstützten Dicht-lippe. Zusätzlich ist die Standardaus-führung mit einer Schutzlippe (WAS FKM) zur Bodenseite erhältlich.

    BeschreibungBaugruppe WellendichtringBauform A = Aussenmantel

    gummiertAusführung S = SchutzlippeDichtwerkstoff FKM 80 3403Farbe braunVersteifungsring unlegierter

    Stahl nach DIN EN 10139

    Zugfeder rost- und säure-beständiger Stahl 1.4301 (SAE 304)

    EinsatzgebieteAbdichtung von rotierenden Maschinenelementen, wie z.B. Wellen, Naben und Achsen.

    FunktionDer WA/WAS ist ein einseitig-wirkender Radial-Wellendichtring fürrotierende oder schwenkbewegte Wellen mit optionaler Schutzlippen-dichtwirkung (WAS FKM) auf der mediumabgewandten Seite gegenSchmutzanfall von außen. Der elasto-mere Außenmantel ermöglicht einegute statische Abdichtung, bietet einenguten Ausgleich der Wärmeausdeh-nung, z.B. in Leichtmetallgehäusen, eine bessere Abdichtung bei größerenRauheiten und eine sichere Abdichtungbei geteilten Gehäusen. Eine gute statische Abdichtung bei dünnflüssigenoder gasförmigen Medien ist gegeben.FKM ist bei Hochtemperaturanwendun-gen, hohen Umfangsgeschwindigkeitenund chemisch aggressiven Medien denNBR-Werkstoffen überlegen.

    Die Kombination aus FKM-Werkstoff,dem standardmäßig vollummanteltenVersteifungsring und der Feder ausnichtrostendem Stahl ermöglicht einenEinsatz in chemisch aggressivenMedien.

    MedienMineralöle und -fette,synthetische Öle und Fette,Motoren-, Getriebe-, und ATF-Öle,Kraftstoffe, aromatische und chlorierteKohlenwasserstoffe,breite Chemikalien- und Lösungsmittelbeständigkeit.Bitte beachten Sie auch unsere Medienbeständigkeitstabelle auf Seite 24 dieses Katalogs.

    BetriebseinsatzgrenzenDruck (MPa/bar): ≤ 0,05/0,5 Temperatur (°C): -30 bis +200Umfangsgeschwindigkeit (m/s): ≤ 35Bitte beachten Sie auch unser Drehzahl-Diagramm auf Seite 22 dieses Katalogs.

    MontageFür die Montage sollten geeignete Vorrichtungen verwendet werden. Esempfiehlt sich den Einbauraum so zugestalten, dass der Radial-Wellen-dichtring im Gehäuse eine axiale Abstützung erfährt. Bitte beachten Sieauch unsere allgemeinen Montage-hinweise auf Seite 32 dieses Katalogs.

    BemerkungenWeitere Abmessungen und andere Bauformen, wie z.B. doppelte Staub-schutzlippe, Drall auf der Dichtlippe,andere Stahlgüte der Zugfeder oderdes Versteifungsrings können herge-stellt werden sowie alle möglichen Sonderbauformen. Bei Abmessungenaußerhalb des Standards sind ggf.Mindestabnahmemengen erforderlich.

    Any seal. Any time.Alle aktuellen Daten finden Sie unterwww.dichtomatik.de.

  • WB/WBS

    Radial-Wellendichtring in der Standardausführung mit einer metallischen Außenfläche und einer federunterstützten Dichtlippe aus Elastomer. Zusätzlich ist die Standard-ausführung mit einer Schutzlippe(WBS) zur Bodenseite erhältlich.

    BeschreibungBaugruppe WellendichtringBauform B = Aussenmantel

    metallischAusführung S = SchutzlippeDichtwerkstoff NBR 70 3412

    NBR 70 7504NBR 70 4604

    Farbe schwarzVersteifungsring unlegierter

    Stahl nach DIN EN 10139

    Zugfeder unlegierter Federstahl nach DIN EN 10270-1

    EinsatzgebietAbdichten von rotierenden Maschinenelementen, wie z.B. Wellen, Naben und Achsen.

    FunktionDer WB/WBS ist ein einseitig- wirkender Radial-Wellendichtring fürrotierende oder schwenkbewegte Wellen mit optionaler Schutzlippen-dichtwirkung (WBS) auf der medium-abgewandten Seite gegen Schmutzan-fall von außen. Ein fester und exakterSitz wird durch den metallischenAußenmantel erreicht. Die BauformWB/WBS hat eine eingeschränkte Ab-dichtwirkung bei dünnflüssigen undgas förmigen Medien und in geteiltenGehäusen.Um eine hohe statische Dichtheit ander Außenfläche zu gewährleisten, ist

    eine bessere Oberflächenbearbeitungder Gehäusebohrung erforderlich odereine zusätzliche Dichtlackbeschichtungauf dem metallischen Außenmantel.

    MedienGute chemische Beständigkeit gegendiverse Mineralöle und -fette. Bitte beachten Sie auch unsere Medien-beständigkeitstabelle auf Seite 24 dieses Katalogs.

    BetriebseinsatzgrenzenDruck (MPa/bar): ≤ 0,05/0,5 Temperatur (°C): -40 bis +100Umfangsgeschwindigkeit (m/s): ≤ 12 Bitte beachten Sie auch unser Dreh-zahl-Diagramm auf Seite 22 dieses Katalogs.

    MontageFür die Montage sollten geeignete Vor-richtungen verwendet werden. Es empfiehlt sich den Einbauraum so zu gestalten, dass der Radial-Wellen-dichtring im Gehäuse axial abgestütztwird. Bitte beachten Sie auch unsereallgemeinen Montagehinweise auf Seite 32 dieses Katalogs.

    BemerkungenWeitere Abmessungen und andereBauformen, wie z.B. doppelte Staub-schutzlippe, Drall auf der Dichtlippe,andere Stahlgüte der Zugfeder oderdes Versteifungsrings können herge-stellt werden sowie alle möglichenSonderbauformen. WB/WBS sind miteiner zusätzlichen Dichtlackbeschich-tung lieferbar.Bei Abmessungen außerhalb desStandards sind ggf. Mindestabnahme-mengen erforderlich.

    Any seal. Any time.Alle aktuellen Daten finden Sie unterwww.dichtomatik.de.

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    WC/WCS

    Radial-Wellendichtring in der Standard-ausführung mit einer metallischenAußenfläche, einem Versteifungsringund einer federunterstützten Dichtlippeaus Elastomer. Die Standardausführungist zusätzlich mit einer Schutzlippe(WCS) zur Bodenseite erhältlich.

    BeschreibungBaugruppe WellendichtringBauform C = Aussenmantel

    metallisch undVersteifungsring

    Ausführung S = SchutzlippeDichtwerkstoff NBR 70 3412

    NBR 70 7504NBR 70 4604

    Farbe schwarzMetallgehäuse/Versteifungsring unlegierter

    Stahl nach DIN EN 10139

    Zugfeder unlegierter Federstahl nach DIN EN 10270-1

    EinsatzgebietSchwermaschinenbau, Land- und Forstmaschinen, Windkraftanlagen und Walzwerke.Wegen der erhöhten Steifigkeit eignetsich der WC/WCS hervorragend bei größeren Abmessungen sowie er-schwerten Montageverhältnissen undrauen Betriebsbedingungen.

    FunktionDer WC/WCS ist ein einseitigwirkender Radial-Wellendichtring für rotierende oder schwenkbewegte Wellen mit optionaler Schutzlippen-dichtwirkung (WCS) auf der medium -abgewandten Seite gegen Schmutzan-fall von außen. Der zusätzliche Verstei-fungsring gibt dem Radial-Wellen-dichtring eine höhere Steifigkeit und der metallische Außenmantel garan- tiert einen festen und exakten Sitz. DieBauform WC/WCS hat eine einge-

    schränkte Abdichtwirkung bei dünnflüs-sigen und gasförmigen Medien und ingeteilten Gehäusen.Um eine hohe statische Dichtheit an der Außenfläche zu gewährleisten, isteine bessere Oberflächenbearbeitungder Gehäusebohrung erforderlich odereine zusätzliche Dichtlackbeschichtungauf dem metallischen Außenmantel.

    MedienGute chemische Beständigkeit gegen diverse Mineralöle und -fette.Bitte beachten Sie auch unsere Medienbeständigkeitstabelle auf Seite 24 dieses Katalogs.

    BetriebseinsatzgrenzenDruck (MPa/bar): ≤ 0,05/0,5 Temperatur (°C): -40 bis +100Umfangsgeschwindigkeit (m/s): ≤ 12Bitte beachten Sie auch unser Drehzahl-Diagramm auf Seite 22 dieses Katalogs.

    MontageFür die Montage sollten geeignete Vorrichtungen verwendet werden. Esempfiehlt sich den Einbauraum so zu gestalten, dass der Radial-Wellen-dichtring im Gehäuse axial abgestütztwird. Bitte beachten Sie auch unsereallgemeinen Montagehinweise auf Seite 32 dieses Katalogs.

    BemerkungenWeitere Abmessungen und andere Bauformen, wie z.B. doppelte Staub-schutzlippe, Drall auf der Dichtlippe, andere Stahlgüte der Zugfeder oder des Versteifungsrings können herge-stellt werden sowie alle möglichen Sonderbauformen. WC/WCS sind mit einer zusätzlichen Dichtlackbe-schichtung lieferbar.Bei Abmessungen außerhalb des Standards sind ggf. Mindestabnahme-mengen erforderlich.

    Any seal. Any time.Alle aktuellen Daten finden Sie unterwww.dichtomatik.de.

  • WAO/WBO/WAOK

    Radial-Wellendichtring in den Standardausführungen mit einem rillierten, elastomeren Außenmantel um einen metallischen Versteifungsring,ohne Zugfeder an der Dichtlippe. DieAusführung WBO hat eine metallischeAußenfläche.

    BeschreibungBaugruppe WellendichtringBauform A = Aussenmantel

    gummiertB = Aussenmantelmetallisch

    Ausführung O = ohne FederOK = ohne Federund Aussenmantelrilliert

    Dichtwerkstoff NBR 70 3412Farbe schwarzDichtwerkstoff NBR 70 3413Farbe grünVersteifungsring unlegierter

    Stahl nach DIN EN 10139

    EinsatzgebieteUntergeordnete Abdichtungen z.B. als Staub-, Schmutz- oder Spritzschutz-abdichtung bei Elektromotoren, als Fettabdichtung.

    FunktionDer WAO/WBO/WAOK ist ein ein-seitigwirkender Radial-Wellendichtringfür rotierende oder schwenkbewegte Wellen. Durch das Dichtlippendesignohne Feder wird weniger Reibung er-zeugt. Dadurch ist die Dichtwirkung imVergleich zu Radial-Wellendichtringenmit Zugfeder reduziert. Der elastomereAußenmantel ermöglicht eine gute statische Abdichtung und bietet einen guten Ausgleich der Wärmeausdeh-nung z.B. in Leichtmetallgehäusen.Außerdem gewährleistet er eine bessere Abdichtung bei größeren Rauheiten, eine sichere Abdichtung bei geteilten Gehäusen, sowie eine gutestatische Abdichtung bei dünnflüssigenoder gasförmigen Medien.

    Ein fester und exakter Sitz wird durchden metallischen Außenmantel erreicht.Die Bauform WBO hat eine einge-schränkte Abdichtwirkung bei dünnflüs-sigen und gasförmigen Medien und ingeteilten Gehäusen.Um eine hohe statische Dichtheit an derAußenfläche zu gewährleisten, ist einebessere Oberflächenbearbeitung derGehäusebohrung erforderlich.

    MedienGute chemische Beständigkeit gegen diverse Mineralöle und -fette. Bitte beachte