Kein Abschluss ohne Anschluss; Beitrag zur...

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Kein Abschluss ohne Anschluss Beitrag zur Kreisentwicklung 01 | 2018 Wie Jugendliche mit Unterstützung von Eltern, Schulen und weiteren Partnern ihren eigenen Weg in den Beruf finden können OBERBERGISCHER KREIS DER LANDRAT „Wie geht es für mich nach der Schule weiter?“ „Welche Entscheidungshilfen kann mein Kind nutzen?“ „Wie unterstützen wir die Berufswahlfindung optimal?“ Wolfgang Krug, Leiter der Gesamt- schule Marienheide „Zur Umsetzung des KAoA-Prozesses wurde einer der Verantwortlichen dauerhaft dem Lehrerteam der Klassen 8 zugeordnet und hat dort einen Unterrichtsschwerpunkt. So kann er alle Schüler/innen sowohl im Unterricht als auch in der Beratung intensiv kennenlernen und ihre Talente erfassen.“ „Ich möchte später gerne Abitur machen. Momentan nutze ich die Möglichkeiten der Berufsorientierung, um verschiedene Berufsfelder auszuprobieren. Das soll mir helfen, mich zu entscheiden, ob ich studie- ren oder eine Ausbildung machen möchte.“ Sarah Nowak, 9. Klasse „Die vielen Ausbildungsmöglichkeiten stel- len die Jugendlichen und auch uns Eltern vor eine große Herausforderung. Berufsfel- derkundungstage, Praktika oder ein Besuch im Berufsinformationszentrum gewähren einen guten Einblick und können Entschei- dungshilfe sein.“ Markus Gnida, Vater eines Kindes der 8. Klasse

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Kein Abschluss ohne Anschluss

Beitrag zur Kreisentwicklung

01 | 2018 Wie Jugendliche mit Unterstützung von Eltern, Schulen und weiteren Partnern ihren eigenen Weg in den Beruf finden können

OBERBERGISCHER KREISDER LANDRAT

„Wie geht es für mich nach der Schule weiter?“

„Welche Entscheidungshilfen kann mein Kind nutzen?“

„Wie unterstützen wir dieBerufswahlfindung optimal?“

Wolfgang Krug,Leiter der Gesamt-schule Marienheide

„Zur Umsetzung des KAoA-Prozesses wurde einer der Verantwortlichen dauerhaft dem Lehrerteam der Klassen 8 zugeordnet und hat dort einen Unterrichtsschwerpunkt. So kann er alle Schüler/innen sowohl im Unterricht als auch in der Beratung intensiv kennenlernen und ihre Talente erfassen.“

„Ich möchte später gerne Abitur machen. Momentan nutze ich die Möglichkeiten der Berufsorientierung, um verschiedene Berufsfelder auszuprobieren. Das soll mir helfen, mich zu entscheiden, ob ich studie-ren oder eine Ausbildung machen möchte.“

Sarah Nowak,9. Klasse

„Die vielen Ausbildungsmöglichkeiten stel-len die Jugendlichen und auch uns Eltern vor eine große Herausforderung. Berufsfel-derkundungstage, Praktika oder ein Besuch im Berufsinformationszentrum gewähren einen guten Einblick und können Entschei-dungshilfe sein.“

Markus Gnida,Vater eines Kindes der 8. Klasse

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Chance für Jugendliche und Unternehmen

Liebe Leserinnen und Leser,

mit der Berufswahl setzen wir einen Fuß in die Tür zur Arbeitswelt. Es gibt viele verschiedene Wege in den Beruf und viele Chancen, sich im Beruf weiterzuentwickeln. Auf dem Weg zu dieser ersten Ent-scheidung benötigen Jugendliche die Begleitung und die Unterstützung von Eltern und Schulen. Wenn Schülerinnen und Schüler sich frühzeitig mit ihren Interessen und Stärken sowie den vielen verschiede-nen Berufsbildern auseinandersetzen, fällt ihnen die Entscheidung leichter.

Wir informieren Sie über die Elemente der Berufsorientierung in den Schulen ab der 8. Klasse. Erste Einblicke in den Berufsalltag gewinnen die Schülerinnen und Schüler bei Berufsfelderkundungen. Dabei lernen sich Jugendliche und regionale Unternehmen frühzeitig kennen und können für sich werben.

Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, dass sie, unterstützt von Eltern, Schule und Wegbeglei-tern, ihren persönlichen, individuellen Weg in einen erfüllenden Beruf finden.

Ihr

Beitrag zur Kreisentwicklung 01 | 2018

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Impressum

Herausgeber:

Oberbergischer Kreis

Der Landrat

Moltkestraße 42

51643 Gummersbach

Verantwortlich für den Inhalt:

Uwe Stranz, Bau- und Planungsdezernent

Kontakt:

Silke Hund

Telefon 02261 88-6833

Telefax 02261 88-972-6833

E-Mail [email protected]

Titelfoto: © OBK

Druck:

Druckhaus Gummersbach PP GmbH,

Stauweiher 4, 51645 Gummersbach

KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss

Die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ unterstützt die Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen beim Übergang von der Schule in den Beruf oder ins Studium. Ziel ist, den Jugendlichen nach der Schule eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studi-um zu eröffnen und Warteschleifen zu vermeiden. Jugendliche und ihre Eltern werden dabei auf dem Weg in die Berufswelt nachhaltig unterstützt. Alle öffentlichen Schulen im Oberbergischen Kreis sind Teil des Systems KAoA mit seinen vier Handlungsfeldern:

1. Berufs- und Studienorientierung Die Schülerinnen und Schüler sollen eigene Fähigkeiten und Interessen wahrnehmen und ausbauen, unterstützt von Eltern und anderen Wegbegleitern mit dem Ziel, eine gute Berufs- und Studienorientierung zu erhalten.

2. Übergangssystem Schule – Ausbildung/Studium Warteschleifen oder Abbrüche auf dem Weg ins Berufsleben sollen vermieden werden durch frühzeitige und systematisierte Orientierung.

3. Attraktivität des dualen Systems (Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule) Die vielseitigen Möglichkeiten für junge Menschen in und nach einer dualen Berufsausbil-dung sollen beworben werden, auch um Nachwuchs für regionale Unternehmen zu sichern.

4. Kommunale Koordinierung Das oberbergische Bündnis aus Kommunaler Koordinierungsstelle und Ausbildungsinitia-tive Oberberg (AiO, siehe Seite 7) ist das Bindeglied zwischen lokalen Unternehmen und Schulen.

Jochen Hagt, Landrat desOberbergischen Kreises

www.obk.de/kaoa

Kontakt Kommunale Koordinierungsstelle Übergang Schule – Beruf/StudiumClaudia Fuchs, Telefon 02261 88-6821, E-Mail [email protected]

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Die duale Berufsausbildung, die praktische und theoretische Ausbildung kombiniert, ist weltweit hoch angesehen. Sie bietet Jugendlichen schon während der Ausbildung viel-fältige Einblicke in den Berufsalltag sowie gute Perspektiven und Fortbildungsmöglich-keiten. Daneben gibt es auch Berufe, die an einer Berufsfachschule mit einem Abschluss enden.

Wer nach der 10. Klasse die Schullaufbahn fortsetzen möchte, kann – mit entspre-chender Qualifikation – in eine gymnasiale Oberstufe wechseln oder an den oberber-gischen Berufskollegs die Fachhochschulreife auf verschiedenen Wegen erwerben.Deshalb sollten sich Eltern bereits am Ende der Grundschulzeit über die Durchlässigkeitdes Schulsystems sowie die Chancen einer dualen Ausbildung informieren.

Eltern – wichtige und frühzeitige Begleiter bei der Berufswahl

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Viele Wege – und jeder Weg führt weiter

„Ich möchte später handwerklich arbeiten, wie bei meinem Papa in der Werkstatt“Eltern prägen bereits früh den Berufswunsch ihrer Kinder durch Erzählungen und ge-meinsame Tätigkeiten. Auch Erlebnisse im familiären Umfeld, im Freundeskreis oder Eindrücke aus den Medien können Berufswünsche formen.

Auf dem Weg in den Berufseinstieg brauchen Schülerinnen und Schüler kontinuierliche Unterstützung. Eltern können die Berufsorientierung begleiten, indem sie mit ihrem Kind aktiv über berufliche Zukunftsvisionen ins Gespräch kommen und die Interessen und Fähigkeiten ihrer Kinder dabei in den Mittelpunkt rücken.Die Jugendlichen und ihre Eltern finden Beratung in der Schule, bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, sowie weiteren auf Seite 7 genannten Stellen. Weitere Tipps für Eltern zur Begleitung bei der Berufswahl finden Sie auf:

www.obk.de/dualeausbildung

www.obk.de/kaoa_eltern

KFZ-Werkstatt – Kosmetikstudio

Wenn die Berufswahl aktuell wird, stehen Schü-lerinnen und Schüler vor der Wahl von rund 330 Ausbildungsberufen und annähernd 10 000 grundständigen Studiengängen.

Was in Kindertagen fest steht ändert sich im Laufe der Jahre. Beispiel Lisa Globke:

„Ich arbeite mit Papa in unserer Bastelwerkstatt.“(im Kindergarten)

„Motorräder reparieren, Autoreifen wechseln – technisch-handwerklich arbeiten, das will ich später als Beruf ausüben.“(6. Klasse)

„Zerspanungsmechanikerin ist ein cooler Beruf.“(9. Klasse, nach einem Praktikum in einem Edel-stahlunternehmen)

„Ich möchte später Handwerkerin werden“ (im Grundschulalter)

„Ich habe hier eine gute Mischung von dem, was ich mir für ein Berufsleben wünsche: Ich kann mit den Händen arbeiten, Kunden beraten und kann mich eines Tages selbstständig machen.“

„KFZ-Mechatronikerin ist genau das Richtige für mich!“(Berufskolleg)

„Der elektronische Anteil der Ausbildung ist nicht mein Ding. Das habe ich mir anders vorgestellt. In meinem Urlaub mache ich ein Praktikum in einem Kosmetikinstitut .“(Ausbildung in einer Autowerkstatt)

„Nach der Zwischenprüfung im KFZ-Bereich habe ich dann eine schulische Ausbildung zur Kosmeti-kerin begonnen, die ich auch abgeschlossen habe. Jetzt bin ich beruflich angekommen.“(Ausbildung als Kosmetikerin)

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Die Berufsfelderkundung ist nach der Potenzialanalyse ein weiteres Standardelement von KAoA und findet im zweiten Halbjahr des 8. Schuljahres statt. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus der Potenzialanalyse wählen die Jugendlichen an drei unterschied-lichen Tagen drei unterschiedliche Berufsfelderkundungen. Während des „Schnupper-tages“ lernen Schülerinnen und Schüler aktiv berufliche Tätigkeiten kennen, die für das Berufsfeld charakteristisch sind. Kleine Arbeitsproben, Gespräche mit Auszubildenden und jungen Berufsanfängern runden die Eindrücke ab.

Für die Jugendlichen ist es eine Chance, erste Kontakte zu Betrieben und potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Unternehmen nutzen den Schnuppertag, um ihr Angebot an Schul- und Studienabgänger darzustellen und für den Fachkräftenachwuchs zu werben. Die Berufsfelderkundungen im Oberbergischen Kreis, die über die unten genannte Da-tenbank gebucht werden können, finden statt am: 31. Januar 2019, 10. April 2019, 4. Juli 2019

Beitrag zur Kreisentwicklung 01 | 2018

Die Potenzialanalyse: „Wo liegen meine Talente und Fähigkeiten?“

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Erste Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt: Berufsfelderkundung

Stimmen aus Oberberg

„Bei unserem Berufsfeld zeigt sich der Wandel der Technik ganz extrem. Waren früher Schalter und Steckdosen typisch für den Beruf des Elektrikers, so umfasst unser Portfolio mittler-weile das intelligente Haus (Smart Home), die Elektromobilität, die dazugehörige Infrastruktur sowie die neuen elektronischen Zähler. Man kann also festhalten, der Weg vom „Strippen-zieher“ zum – unter anderem – Energiemanager ist vollzogen.“

Björn Rose, Elektro Jünger GmbHGummersbach

Alexander Klein,Staatlich geprüfter Techniker Fachrich-tung Maschinenbau

www.obk.de/potenzialanalyse

www.berufsfelderkundung-obk.de

Die Potenzialanalyse ermittelt Stärken und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Regionale Bildungsträger führen sie im ersten Halbjahr des 8. Schuljahres durch.

„Baut gemeinsam ein Fahrzeug, was fliegen, fahren und schwimmen kann, ihr müsst das Material verwenden, was Euch hier zur Verfügung gestellt wird.“ So könnte eine Aufga-be während der Potenzialanalyse lauten. Wie sie die Aufgabe im Detail lösen, entschei-den die Jugendlichen selbst.

In einem späteren Einzelgespräch mit Schülerinnen und Schülern und deren Eltern ge-ben die Bildungsträger eine Rückmeldung zu den beobachtbaren Stärken, wie Teamfä-higkeit, Kreativität und Motorik. Ebenso werden Fremd- und Selbsteinschätzung noch-mal gegenüber gestellt. Die Erkenntnisse aus der Potenzialanalyse werden schriftlich dokumentiert, zum Beispiel im Berufswahlpass.

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Thomas GunkelSchulaufsicht Oberbergischer Kreis

„Alle Akteure in den Bildungssystemen stehen in einer Verantwortungsgemeinschaft, unsere Jugendlichen für eine moderne Ausbildung fit zu machen. Damit der Übergang von der Schule in eine (duale) Ausbildung oder ein Studium gelingt, müssen sie alle durch engagierte Unternehmen in unserer Region gemeinsam mit Eltern, Schulen und Initiativen des Kreises, vernetzt und koordinierend begleitet werden.“

„Nach der Ausbildung zum Zerspanungsme-chaniker habe ich noch den Techniker Fach-richtung Maschinenbau angeschlossen, um weiterzukommen. Meine tägliche Arbeit spielt sich zwischen CAD-Konstruktion am PC und Organisation der Produktion im Betrieb ab und macht mir mit ständig neuen Herausforde-rungen in einem klasse Team viel Spaß.“

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Stimmen aus Oberberg

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Aaron Eschbach,10. Klasse

Praktikum im Betrieb: eine weitere Chance, um Berufe kennenzulernen

Anschlussvereinbarung

Für die Schülerinnen und Schüler ist eine erfolgreiche Berufsorientierung in hohem Maße an eine gute Praktikumserfahrung gekoppelt. Über ein Betriebspraktikum lernen die Jugendlichen die Berufs- und Arbeitswelt unmittelbar kennen.

Mit den Erfahrungen aus den Berufsfelderkundungen der 8. Klasse suchen die Schüle-rinnen und Schüler im 9. oder 10. Schuljahr ein schulisches Betriebspraktikum, um die Einblicke in einen konkreten Beruf zu vertiefen.

Eltern sollten ihr Kind unterstützen aber auch ermutigen, selbst telefonische oder per-sönliche Gespräche mit den Unternehmen zu führen. Dies trainiert für spätere Bewer-bungsgespräche und zeigt Engagement, das potenzielle Arbeitgeber schätzen.

Neben dem schulischen Praktikum können die Schülerinnen und Schüler auch ein zu-sätzliches freiwilliges Praktikum in den Schulferien machen.

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Die Schülerinnen und Schüler schließen mit ihrer Schule eine Anschlussvereinbarung ab, um auf dieser Basis eine realistische Anschlussperspektive zu entwickeln. Ziel ist, Brüche im Übergang von der Schule in Ausbildung oder Studium zu vermeiden und die Beratungsangebote besser auf die Bedarfe der Jugendlichen abzustimmen. Die Jugend-lichen werden dabei von ihren Lehrkräften, ihren Eltern, der Berufsberatung und ggf. weiteren Partnern (Jugendhilfe, Hochschule) unterstützt.

In der Sekundarstufe I halten die Schülerinnen und Schüler in der Vereinbarung fest, welchen Weg sie für ihren Berufswunsch gehen möchten und welche weiteren Schrit-te sie unternehmen werden: Bewerben um einen Ausbildungsplatz, Fortsetzen der Schullaufbahn, Einholen von weiteren Beratungsangeboten oder Absolvieren eines Praktikums. In der Sekundarstufe II ziehen die Schülerinnen und Schüler ein zweites Mal Bilanz und planen erneut die weiteren Schritte in der Anschlussvereinbarung.

www.obk.de/anschlussvereinbarung

Christian Fiegler, Ausbildungsleiter Aurich Textilien, Radevormwald

„Durch die Potenzialanalyse und die drei Tagespraktika in der 8.Klasse habe ich eine ungefähre Vorstellung von meinen Stärken und meiner späteren Berufswahl. Daher werde ich das mehrwöchige Praktikum in der 10. Klasse dazu nutzen, um meine Berufswahl zu konkre-tisieren“.

„Die zunehmende Digitalisierung stellt neue Anforderungen an die Auszubildendenqualifika-tion und Kompetenzen für die Arbeit von mor-gen. Für Maschinen- und Anlageführer/innen im Bereich Textil gilt: Das Bedienen und Ein-richten der Web-/Wirkmaschinen wird immer gutes Handwerk bleiben. Der Web-/Wirk-prozess als solches verläuft aber schon längst digital.“

„Für mich war es genau die richtige Entschei-dung, das duale Studium beim Oberbergischen Kreis zu beginnen. Mich reizt es, die theore-tischen Inhalte des Studiums unmittelbar in der Praxis anwenden zu können und so über mich hinauszuwachsen. Die anspruchsvollen Praxisphasen in unterschiedlichen Bereichen ermöglichen mir später zahlreiche Einsatzfelder in der Verwaltung.“

Laura Hock,duales Studium zum Bachelor of Arts (B.A.) (Studiengang Kommunaler Verwaltungsdienst – Verwaltungsbetriebswirt-schaftslehre)

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Beitrag zur Kreisentwicklung 01 | 2018

Stimmen aus Oberberg

Ob Lehre (duale Ausbildung), vollzeitschulische Ausbildung, Nach- oder Weiterqualifi-zierung: Die drei Berufskollegs des Oberbergischen Kreises mit Standorten in Wipper-fürth, Wermelskirchen, Gummersbach, Dieringhausen und Waldbröl bieten vielfältige berufliche Perspektiven – und das direkt vor Ort und gut erreichbar.

Sie sind Berufsschule für die Ausbildung in regionalen Industrie- und Handwerksbetrie-ben, Banken und Arztpraxen in insgesamt über 50 dualen Berufsbildern. Dabei kann in vielen Ausbildungsberufen neben dem Abschluss im erlernten Beruf auf Wunsch zeitgleich auch die Fachhochschulreife erlangt werden. Daneben bieten die Berufskol-legs attraktive, vollzeitschulische Ausbildungen an. Auch hierbei ist ein höherer Schul-abschluss parallel zur Ausbildung in vielen Fällen möglich. Im Falle der Erzieher/innen sogar die Allgemeine Hochschulreife.

Es gibt Angebote zur Ausbildungsvorbereitung und zur schulischen Weiterqualifizie-rung – vom nachgeholten Hauptschulabschluss bis hin zur Allgemeinen Hochschulreife am Wirtschaftsgymnasium. Die Berufskollegs des Oberbergischen Kreises bieten zielgerichtete, individuell richtige Anschlüsse nach Ende der Regelschulzeit an.

Informationen und Erklärfilme zu dem System der Berufskollegs finden Sie hier:

Berufskollegs des Oberbergischen Kreises – berufliche Bildung vor Ort

www.obk.de/berufskollegs

Ausbildungsmessen

Eine tolle Möglichkeit, sich über Berufe zu informieren, bieten verschiedene Ausbil-dungsmessen im Oberbergischen Kreis. Hier präsentieren sich Unternehmen, Institutio-nen, Behörden, Berufskollegs und Fachhochschulen mit ihren Ausbildungsberufen und Studiengängen. Aussteller nutzen hier ihre Chance, potenzielle Auszubildende bzw. Du-alstudierenden kennen zu lernen.

Speziell an zukünftige (Fach-)Abiturienten und (Fach-)Abiturientinnen gerichtet, bietet die Messe OBKarriere die Chance, eine Idee für den weiteren Werdegang zu entwik-keln. Workshops und Vorträge vertiefen die Einblicke. Die nächste OBKarriere findet am 09.03.2019 in der Halle 32 in Gummersbach statt.

www.obk.de/ausbildungsmesse

Stimmen aus Oberberg

Dagmar Dick, Kaufmännisches Berufskolleg Oberberg

„Welcher Beruf passt zu mir? Was will ich werden? Kooperationen mit den Schulen erleichtern die frühzeitige Beratung der Neunt- und Zehntklässler. Das vielseitige Angebot unserer Berufskollegs bietet Ausbildung und Vorbereitung auf ein Studium in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Verwaltung, Gesundheit, Sozialwesen, Ernährung, Versorgung, Hauswirt-schaft, Informatik, Technik und Agrarwirtschaft. Gerne helfen wir dabei, nach der Regelschulzeit den passenden Weg ins Berufsleben zu finden.“

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Anais Rahn,Besucherin der Ausbil-dungsmesse OBKarriere

„Ich fand die Messe OBKarriere sehr interes-sant und fand es sehr gut, dass eine Studien- und Berufsmesse im Umkreis stattfand.Meine Erwartungen, einen Einblick in die unter-schiedlichen Ausbildungs- und Studienmöglich-keiten zu erhalten, wurden erfüllt. Die Messe OBKarriere gab mir eine Richtung für meinen späteren Beruf.“

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www.obk.de/studium

Mit der Fachhochschulreife oder der Allgemeinen Hochschulreife kann man an (Fach-)Hochschulen studieren. Eine Alternative zu den reinen Studiengängen bietet das duale Studium mit einer betrieblichen Berufsausbildung in einem Unternehmen und dem Stu-dium an einer (Fach-)Hochschule. Inzwischen gibt es sogar Angebote für einen trialen Studiengang im Bereich des Handwerks. Neben Gesellenbrief und Meisterbrief wird der Bachelorabschluss Handwerksmanagement® erworben. Es gibt auch Möglichkeiten ohne Abitur zu studieren, zum Beispiel mit Meisterbrief oder Berufserfahrung mit fachlicher Nähe zum Studienfach.

Im Bereich Studienorientierung bieten die Universitäten und Fachhochschulen neben der persönlichen Beratung verschiedene Neigungs- und Interessentests an. Im Zuge von KAoA haben die Hochschulen ihr Angebot erweitert und bieten vermehrt Vorträge sowohl in Schulen als auch in den Hochschulen an.

Studium – duales Studium

Ausbildungsinitiative Oberberg (AiO)

Um die Qualität der Angebote im Übergang Schule – Beruf/Studium zu verbessern, haben sich im Herbst 2005 nachstehende Akteure zur Ausbildungsinitiative Oberberg zusammenge-schlossen:

Mitglieder der Ausbildungsinitiative sind:

• Arbeitgeberverband Oberberg e. V.• Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach• Jobcenter Oberberg• Deutscher Gewerkschaftsbund Bonn/Rhein-

Sieg/Oberberg• Industrie- und Handelskammer zu Köln,

Geschäftsstelle Oberberg• Kreishandwerkerschaft Bergisches Land• Oberbergischer Kreis• Staatliches Schulamt für den Oberbergischen

Kreis

www.obk.de/aio

BAföG – für Schule und Studium, Meister

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) ermöglicht Vollzeitschülerinnen und -schülern sowie Studierenden eine finanzielle Unterstützung ihrer beruflichen Ausbildung, da sie im Unterschied zu Lehrlingen keine Ausbil-dungsvergütung erhalten. Für die Förderung von Schülerinnen und Schülern ist der Oberbergi-sche Kreis zuständig. Studierende wenden sich an das jeweilige Studierendenwerk. Anträge auf das sogenannte Meister-BAföG bearbeitet die Bezirksregierung Köln.

www.obk.de/bafoeg

Beratung für Jugendliche und Eltern

Berufsberatung der Agentur für Arbeit – ein Service nicht nur für JugendlicheDie Expertinnen und Experten der Berufsberatung helfen und unterstützen Ausbil-dungssuchende bei allen Fragen zur Berufs- oder Studienwahl. Sie erarbeiten zusam-men mit den Jugendlichen individuell passende Optionen – egal, ob duale Ausbildung, duales Studium oder ein Studium an einer (Fach-)Hochschule – und machen auf Chancen und auf eventuelle Risiken aufmerksam. Ebenso informieren sie über mögliche Förderleistungen oder weitergehende Möglichkeiten der Unterstützung.Ziel der Berufsberatung ist es unter anderem, Jugendliche oder junge Erwachsene (auch Nicht-Schüler!), umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren.

Ein Termin für ein Beratungsgesprächkann vereinbart werden unter:• Telefonisch: kostenlose Hotline 0800 4 5555 00 • Kontaktformular: www.arbeitsagentur.de >>Kontakt >> Terminvereinbarung >>

Ihre Terminanfragen an die Berufsberatung

Weitere Beratung und InformationenAuch hier finden Eltern und Jugendliche Informationen zu Schulabschlüssen, (duale) Ausbildung, vollzeitschulische Ausbildung und Studium: • Mitglieder der Ausbildungsinitiative Oberberg (AiO)• Handwerkskammer zu Köln• Kommunales Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises• Weiterführende Schulen der Sekundarstufe I und II• Berufskollegs des Oberbergischen Kreises• Schulen mit dem Angebot vollzeitschulischer Berufsausbildungen• Fachhochschulen/Hochschulen• Zentrale Studienberatung• Ausbildungsmessen• Ausbildungsbetriebe

Informationen und Links zu „Beratung für Jugendliche und Eltern“ finden Sie auf der Internetseite:

www.obk.de/berufsberatung

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Beitrag zur Kreisentwicklung 01 | 2018

OBERBERGISCHER KREISDER LANDRAT

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds

Zum Download

www.obk.de/bzk

Beitrag zur Kreisentwicklung

Dr. Gero Karthaus, Sprecher derBürgermeister im Oberber-gischen Kreis

„Die Zusammenarbeit der Schu-len mit den heimischen Unter-nehmen, Ausbildungsmessen, Praktika und Schnuppertage: Die Möglichkeiten mehr über einen Beruf, den Weg dorthin und oberbergische Unternehmen zu erfahren, sind vielfältig. Oberberg bietet Karrierechancen, unsere Städte und Gemeinden bieten Zukunft!“

Für die Kommunen

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Digitalisierung der Arbeitswelt

Die Digitalisierung verändert Arbeit und AusbildungDie zunehmend vernetzte, sich immer mehr selbst regelnde Automatisierung verändert die Arbeit in den Unternehmen. Damit verändern sich auch die Anforderungen an die Fachkräfte aller Qualifikationsniveaus. Wir müssen heute die Kompetenzen für morgen und übermorgen vermitteln, damit die Menschen und Betriebe fit sind für die Industrie 4.0 und alle anderen Ausprägungen der Digitalisierung. Eine große Aufgabe für Unternehmen, Schulen/Hochschu-len, Kammern, Ausbilder und Prüfer, Berufsschulen und nicht zuletzt die Eltern. Die Methoden-kompetenz wird immer wichtiger – und Neugier sowie die Lust auf Veränderungen. Spannende Zeiten ...Michael Sallmann, Industrie- und Handelskammer zu Köln, Geschäftsstelle Oberberg

Der Weg in die Digitalisierung führt nur über Fachkräfte des HandwerksSeitdem der Begriff Digitalisierung seinen Einzug in den Sprachgebrauch gehalten hat, ist er vom Handwerk nicht mehr zu trennen. Es sind schließlich die Fachkräfte des Handwerks, die die Technologien zu den Menschen bringen, indem sie Kunden hinsichtlich moderner Heizungs-anlagen beraten, diese einbauen oder Smart Homes einrichten. Es sind auch die Handwerker, die mit der Entwicklung Schritt halten und die neuen Technologien in ihren Alltag integrieren müssen. Aber: Auch wenn sich die Berufsbilder des Handwerks ändern und anpassen werden, keine Digitalisierung wird sie je ersetzen können, denn kreative Problemlöser wird die Welt immer brauchen. Regine Bültmann-Jäger, Kreishandwerkerschaft Bergisches Land

Digitalisierung erfordert MedienkompetenzDie zunehmende Digitalisierung verändert die Kommunikation, den Konsum, die Mobilität, die Arbeitswelt und die soziale Teilhabe in unserer Gesellschaft. Dieser Wandel ist mit neuen Chancen, aber auch Risiken verbunden. In der schulischen und beruflichen Bildung sollen die Schülerinnen und Schülern sowie die Auszubildenden bestmöglich auf die neuen beruflichen und gesellschaftlichen Anforderungen vorbereitet werden. Zu den Kernfeldern im Umgang mit der Digitalisierung gehören die Qualifizierung der Lehrkräfte, eine zeitgemäße Sachausstattung und die Vermittlung einer umfassenden Medienkompetenz mit Themenfeldern wie Mediennut-zung, Programmierung und Datenschutz.Detlev Schuster, Berufskolleg Dieringhausen