Keine Angst vorm Trauma - LVR...2018/10/25 · Keine Angst vorm Trauma Sexualisierte Gewalt und...
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Keine Angst vorm TraumaSexualisierte Gewalt und Flucht als Thema der Jugendhilfe
Marion Steffens, Andrea Stolte
Was Sie erwartet
• Sharing: Erfahrungen mitteilen
• Gewalt und Gesundheit im Leben Heranwachsender
• Flucht und Gewalt: komplexe Verbindungen
• Teen Dating Violence
• Traumainformierte Jugendhilfe
• Gesunde Beziehung als Präventionsziel
Marion Steffens, Andrea Stolte
Was ist: Sexualisierte Gewalt?• Vergewaltigung
• Sexueller Missbrauch in Kindheit und Jugend
• Zwang zur Prostitution
• Zwangsheirat
• Zwang zum Ansehen pornographischer Filme, Bilder oder Texte
• ungewollte Berührungen, angrapschen
• Nötigung, sexuelle Handlungen auszuüben oder zu erdulden
• Exhibitionismus, provozierende Masturbation
• Verbale Übergriffe sexuellen Inhalts
• SextingMarion Steffens, Andrea Stolte
Jugend – ein riskantes Alter
• Jugendliche sind in den Kriminalstatistiken als Täter und als Opfer sexualisierter Gewalt überproportional vertreten.
• Opfer sexualisierter Gewalt sind weit überwiegend Mädchen
• Täter sind weit überwiegend Jungen
• In den sozialen Medien nähern sich geschlechtsbezogene Gewaltprävalenzen an – es bleiben aber Unterschiede in der Ausprägung
Marion Steffens, Andrea Stolte
sexualisierte Gewalt im Geschlechterverhältnis
.
Marion Steffens, Andrea Stolte
Studie Alter Mädchen Jungen
BZgA 2010 (D):
14- bis 17jährige
13% 3%
Barter 2010 (GB)
13- bis 17jährige
35% 16%
Scheinberger-Olwig / Krahé2002 (D)
17- bis 20jährige
60% 25%
Optimus-Studie Schweiz, 2012 / 9. Klasse
Mädchen Jungen
Sexuelle Übergriffe mit Körperkontakt erlebt
20% 8%
Sexuelle Übergriffe ohne Körperkontakt erlebt
40% 20%
Sexuelle Übergriffe verübt
1% 7%
Marion Steffens, Andrea Stolte
Bei 42% der Betroffenen wurde die Tat im Kontext eines Dates/einer Beziehung verübt.
Faktoren für erhöhte Vulnerabilität• Sexueller Missbrauch im Kindesalter erlebt
• Partnergewalt gegen die Mutter miterlebt
• Vernachlässigung
• Risikobehaftetes Umfeld (Flucht, Zwangslage, Heimaufenthalt)
• Informationsdefizit, mangelnde sexuelle Aufklärung
• Gewaltbejahende Einstellung von Peers
• Psychische Erkrankung
• kognitive Beeinträchtigung
• Behinderung
Marion Steffens, Andrea Stolte
Individuelle Risikofaktoren für Gewaltanwendung• Geringe Sozialkompetenzen
• Unfähigkeit Wut und Konflikte zu managen
• Die Einstellung, Gewalt in Beziehungen sei akzeptabel
• Traditionelle Rollenvorstellungen
• Gewalt miterleben im Elternhaus – insbesondere Partnergewalt gegen die Mutter
• Alkoholkonsum, Drogenkonsum
• Verhaltensprobleme in anderen Bereichen
• Freunde, die Partnergewalt anwenden
• Gewalt im Umfeld miterleben (Community)
Marion Steffens, Andrea Stolte
Ausübung und Wahrnehmung sexualisierter Gewalt ist abhängig von• Geschlecht, Alter
• biographischen Ereignissen, Gewaltbelastungen
• Behinderung oder gesundheitliche Einschränkung/psychische Erkrankung
• persönlichen Einstellungen, Erziehung
• Bildung
• ökonomischer Situation von Täter und Opfer
• sozialer Lage (Wohn-/Lebensumfeld, Beschäftigung, Isolation)
• Verhalten der Peers
• gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Rechtsstaatlichkeit, Krieg, Sanktion)
Marion Steffens, Andrea Stolte
Gesellschaft
Alter
Geschlecht
Gewalt macht krank• PTBS
• Depression
• Angststörungen/Panikattacken
• Somatoforme Störungen
• Schmerzsyndrome
• Früh/-,Fehlgeburten
• Suizid(-versuche)
Es gibt keinen Bereich von Gesundheitsproblemen für den eine Vorgeschichte von Gewalt ausgeschlossen werden kann.
Marion Steffens, Andrea Stolte
Bewältigungsstrategien aus der Genderperspektive
• Aggressivität
• Isolation, Rückzug
• Sexuelle Überaktivität
• Substanz/-Alkoholkonsum
• Schnelles Erwachsenwerden
• Anpassungsverhalten
• Spannungsabbau (Ritzen, riskantes Verhalten)
• Änderung des Ernährungsverhaltens (Binge Eating, viel oder wenig essen)
• Gewalttätigkeit
Marion Steffens, Andrea Stolte
PTBS Rate im Verhältnis zu Gewaltform und Geschlecht Kessler et al. 1995*; Breslau et al. 1998#
Traumata Trauma Prävalenz % PTBS Prävalenz %
Männer Frauen Männer Frauen
Vergewaltigung* 0,7 9,2 65,0 45,9
Sexueller Missbrauch* 2,8 12,3 12,2 26,5
Körperliche Gewalt* 11,1 6,9 1,8 21,3
Krieg/Folter* 6,4 0,0 38,8 ---
Gewaltandrohung mit Waffen* 19,0 6,8 1,9 32,6
Unfall* 25,0 13,8 6,3 8,8
Zeugen von Unfällen/Gewalt# 40,1 18,6 9,1 2,8
Tod einer Bezugsperson# 61,1 59,0 2,6 16,2
Irgendein Trauma- Ereignis* 60,7 51,2 8,1 20,4
Marion Steffens, Andrea Stolte
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Marion Steffens, Andrea Stolte
Flucht und GewaltKomplexe Verbindungen
Marion Steffens, Andrea Stolte
Gewalt vor, während und nach der Flucht
• Vor der Flucht:
• Während der Flucht:
• Nach der Flucht:
Marion Steffens, Andrea Stolte
Gewalt vor, während und nach der Flucht
• Vor der Flucht: z.B. in der Herkunftsfamilie, durch kriegerische Handlungen, Verfolgung. Beschneidung der Klitoris, Zwangsheirat, Vergewaltigung
• Während der Flucht: z.B. Ausbeutung, Schläge, Hunger, Durst, Verrohung. Vergewaltigung, Sorge um das ungeborene Kind
• Nach der Flucht: rassistische Übergriffe, Polizeigewalt, Streit und Gewalt in der Unterkunft, Zwangsverheiratung, Vergewaltigung
• …
Marion Steffens, Andrea Stolte
Einblicke: Was haben minderjährige Geflüchtete erlebt?
Traumatische Ereignisse Anteil der Minderjährigen
Körperliche Gewalt gesehen 43%
Kriegerische Auseinandersetzungen 37,5%
Leichen gesehen 25%
Selbst Gewalt erlebt 15,4%
Sexuellen Missbrauch 4,8%
Marion Steffens, Andrea Stolte
Daten aus 13 Gemeinschaftsunterkünften in BaWü 2016
Auf der Flucht: Noch ein Unterschied, der einen Unterschied macht
Belastung sexualisierter Gewalt unbegleiteter Minderjähriger: 20,3%
Mädchen: 39,3%
Jungen: 20,1%
Marion Steffens, Andrea Stolte
Gewaltform erlebt begleitet unbegleitet
Körperliche Gewalt 23,2% 61,3%
Sex. Missbrauch 8,3% 20,3%
Wie fühlt sich das an?• Gefühl, sich verstecken zu müssen, nur geduldet zu sein
• Existentielle Angst, den sicheren Ort zu verlieren
• Der Körper ist in Hochspannung, jederzeit fluchtbereit
• Niemandem vertrauen – schon gar nicht der Polizei, den Behörden, Beratungsstellen oder sonstigen HelferInnen
• Leben in der Fremde, Sprache, Kultur, Gepflogenheiten, Regeln nicht kennen/verstehen
• Eigene Community kann auch Bedrohung beinhalten
• Umgebung ist ebenfalls traumatisiert (Spaltung, Intrigen, Affektdurchbrüche, Verzweiflung)
Marion Steffens, Andrea Stolte
Was bedeutet Traumatisierung?Trauma (med. Wunde)
• Wird ausgelöst durch psychische oder physische existentielle Bedrohung, Todesangst, Unentrinnbarkeit
• Mögliche Folge: Posttraumatische Belastungsstörung
• PTBS entsteht und wird aufrechterhalten, wenn• Die Person nicht entfliehen kann
• Die Person ohnmächtig ist, nicht gegen das Geschehen kämpfen kann
• Äußere Sicherheit fehlt
Marion Steffens, Andrea Stolte
Wie fühlt sich das an?• Überflutung mit Bildern und Verlust der automatischen, zeitlichen
Zuordnung (als ob es jetzt geschähe)
• Schlaflosigkeit, Albträume
• Der Körper wird durch die exzessive Ausschüttung von Stresshormonen und Botenstoffen in hohe Erregung bis hin zur völligen Starre versetzt
• Angst, Panik, erhöhte Wachsamkeit/Schreckhaftigkeit
• Emotionale Taubheit (keine Angst, keine Freude, keine Liebe, keine Trauer)
• Schmerzen
• Verwirrung, Vergesslichkeit, extreme Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
Marion Steffens, Andrea Stolte
Was ist eine posttraumatische Belastungsstörung?
Marion Steffens, Andrea Stolte
Erste Hilfe bei akuter Traumareaktion
• Stabilisieren, stabilisieren, stabilisieren und rein ins hier und jetzt!!!!
• Aufstehen, bewegen
• Sich selbst abklopfen
• Fenster auf, frische Luft
• Wasser trinken
• Saure Drops
• IgelballMarion Steffens, Andrea Stolte
Re Framing – den Sinn destruktiven Verhaltens erkennen• Aggressives und egoistisches Verhalten können auf der Flucht
förderlich sein
• Gewaltandrohung zur Durchsetzung eigener Interessen ist das Wesen kriegerischer Auseinandersetzung und gehörte zum Alltag
• Anerkennung im Alltag ist wesentlicher Motor für Anpassungsleistungen
• Anerkennung im Alltag geschieht im Jugendalter vornehmlich durch Peers
• Identitätsfragen sind existentielle Fragen in der Adoleszenz
• Eigene Übertragungen reflektieren
Marion Steffens, Andrea Stolte
Neue Studie bringt es an den Tag:
Marion Steffens, Andrea Stolte
Tatsächlich?????
Marion Steffens, Andrea Stolte
• Bild entfernt
Perspektivwechsel
Marion Steffens, Andrea Stolte
Die Ernährungszeitschrift für die Frau?
Marion Steffens, Andrea Stolte
• Bild entfernt
Frauen chatten, Männer…
Marion Steffens, Andrea Stolte
• Bild entfernt
PAUSEbis 13.30
Marion Steffens, Andrea Stolte
Gewalt in jugendlichen PaarbeziehungenIntegration? ..oder gemeinsame Entwicklung
Marion Steffens, Andrea Stolte
Jugendliche Paarbeziehungen
• Kürzere Dauer als spätere Beziehungen im Erwachsenenalter
• Die Gruppe & Peers beeinflussen die Beziehungen stark
• Sexuelle Attraktivität und Anerkennung besitzen hohen Stellenwert
• Teen Dating Violence als Gewalt in jugendlichen Beziehungen
• Gewalt als spontanes Konfliktverhalten
• Gewalt als systematisches Gewalt- und Kontrollverhalten
Marion Steffens, Andrea Stolte
Bindungsbeziehungen lösen heftige Emotionen aus
• Angst: Verlassenheitsangst, Todesangst
• Liebe: Liebesbedürfnis, Liebesfähigkeit, Einzigartigkeit
• Trauer: bei Trennung oder Verlust
• Schuld: wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, bei Täter/Opfer Verhältnis
• Scham: bei Verrat einer Bindungsbeziehung
• Schmerz: wenn man nicht geliebt wird
• Wut: wenn man nicht beachtet oder verletzt und verraten wirdMarion Steffens, Andrea Stolte
So allein…?
Trauma und Beziehungen
• Traumata bewirken Spaltungen und Abspaltungen. Sie stören die Betroffenen in der Beziehung zu sich selbst – diese wird konflikthaft.
• Beziehungen zu anderen können die Störungen in der Beziehung zu sich selbst nicht aufheben.
• Toxische Rollenbilder nicht durch Übertragungen stärken sondern Alternativen entwickeln lassen.
• Ressourcenorientierung
Marion Steffens, Andrea Stolte
Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen
Die am häufigsten angegebene emotionale Auswirkung der erlebten Gewalt
bei Mädchen: Angst und Bestürzung
Bei Jungen: Lachen und GenervtheitMarion Steffens, Andrea Stolte
Gewaltform erlebt Mädchen Jungen
Körperliche Gewalt 29% 12%
Schwere Aggression 12% 3%
Emotionale Gewalt 75% 50%
Sexuelle Gewalt 35% 16%
Kontrollverhalten 42% 39%
Zusammenhang TDV und gesundheitsgefährdendes Verhalten• Höheres Risiko zu rauchen, Drogenkonsum, ungesundes
Ernährungsverhalten (Diätpillen, Bulimie)
• Sehr frühe sexuelle Erfahrungen (<11) ist stark mit TDV assoziiert
• TDV Opfer höheres Risiko für Multiperson sex inclusive Gang rape
• Verzicht auf Kondome, Gefahr STI
• Suizid und suizidale Gedanken
• IPV
• Ungewollte Schwangerschaft
• Höheres Unfallrisiko auch für Mädchen, da sie bei riskantem Verhalten der Jungen „mitgenommen“ werden (bekifft Auto fahren, rasen)
Marion Steffens, Andrea Stolte
Einfluss von Peers
• Paarbeziehungen oftmals über und durch Freunde
• Status innerhalb der Gruppe auch über Paarbeziehung bedingt
• Einfluss von PEERs auch indirekt
• Je höher die Anzahl delinquenter Freunde, desto wahrscheinlicher werden die Betroffenen auch zu Gewalttätern (36% : 2% ohne delinquente Freunde)
• Präventionsprogramm gegen Bullying sind auch Prävention vor späterer sexualisierter Gewalt in Paarbeziehungen
Marion Steffens, Andrea Stolte
Und was denken die Peers???Es ist ok,..
•
Marion Steffens, Andrea Stolte
…die SMS des/der Anderen zu lesen, ohne zu fragen
42,3 % der Jugendlichen
… immer wissen zu wollen, wo der Freund/die Freundin ist
28,9 % 32,2 %
… dem Freund/der Freundin zu verbieten, mit anderen auszugehen
13,6 % 8,2 %
… den Freund/die Freundin sexuell unter Druck zu setzen
17,6 % 2,5 %
Eine Person ist mehr oder weniger selbst schuld daran, wenn sie in ihrer Beziehung verletzt oder bedroht wird
37,3 % 26,4 %
Herzklopfen – Heartbeats: Beziehungen ohne Gewalt (www.empowering-youth.de) 2010
Es ist o.k.:
•
Marion Steffens, Andrea Stolte
…die SMS des/der Anderen zu lesen, ohne zu fragen
42,3 % der Jugendlichen
… immer wissen zu wollen, wo der Freund/die Freundin ist
28,9 % der Jungen 32,2 % der Mädchen
… dem Freund/der Freundin zu verbieten, mit anderen auszugehen
13,6 % der Jungen 8,2 % der Mädchen
… den Freund/die Freundin sexuell unter Druck zu setzen
17,6 % der Jungen 2,5 % der Mädchen
Eine Person ist mehr oder weniger selbst schuld daran, wenn sie in ihrer Beziehung verletzt oder bedroht wird
37,3 % der Jungen 26,4 % der Mädchen
Herzklopfen – Heartbeats: Beziehungen ohne Gewalt (www.empowering-youth.de) 2010
Wohin wenden sich betroffene Jugendliche?• Betroffene Jugendliche wenden sich zu 60% an andere
Freundinnen und Freunde
• Eltern und Geschwister
• Vertrauenspersonen in der Schule & im Freizeitbereich
• Web-Foren, Web-Sites
• Gynäkolog_innen
• Weitere professionelle Einrichtungen werden selten genannt
• Blättner et al. 2014, TRU 2008, Averdijk 2012Marion Steffens, Andrea Stolte
Chancen der VeränderungPrävention setzt Intervention voraus
Marion Steffens, Andrea Stolte
Gewalt erkennen!
• Entschuldigungen für das Verhalten des Partners finden und sich für sein Verhalten entschuldigen
• Kontakt zu eigenen Freunden und Familie immer weiter einschränken
• In Gesellschaft anderer erfolgen Beschimpfungen und/ oder Erniedrigungen durch den Partner
• Extreme Eifersucht des Partners, wenn er nicht im Mittelpunkt steht
• Kontrollverhalten: ständige Rückversicherung über den Aufenthalt und die Aktivitäten des/der PartnerIn, prüfen, mit wem er/sie gerade zusammen ist
• Körperliche Verletzungen mit unglaubwürdigen Erklärungen
Marion Steffens, Andrea Stolte
Neue Strategien entwickeln
Marion Steffens, Andrea Stolte
.
Es gibt viele Wege in die Prävention von geschlechtsbezogener Gewalt im Jugendalter
• TDV sollte adressiert werden durch frühzeitiges Erkennen, Prävention und Intervention im Gesundheitsbereich
• Internationale Studien empfehlen die Integration von Information zu gesunden Beziehungen in Gesundheits- und Sexualpädagogik
• Schulung und Unterstützung der Eltern zur Förderung einer liebevollen Eltern- Kind Beziehung
• Effektive Intervention gegen häusliche Gewalt als Kindeswohlgefährdung
Marion Steffens, Andrea Stolte
Prävention sexualisierter Gewalt(WHO)
Gesellschaft
SozialesUmfeld
Partnerschaft Familie
Individuum
Marion Steffens, Andrea Stolte
Präventionsziele für Jugendliche
Mädchen und Jungen erleben keine sexualisierte
Gewalt
Mädchen und Jungen verüben keine sexualisierte
Gewalt
Gewaltinformiertes Umfeld in Institutionen und
Einrichtungen schaffen
Konsequente ZeugInnen (Bystander)
Opfer: schützen
Täter: in Verantwortung nehmen
Sexualisierte Gewalt
erkennen/Unterstützung
anbieten
Marion Steffens, Andrea Stolte
Fokus auf: Gesunde Beziehungen
• Partnerschaften
• Peer to Peer
• Familiäre Beziehungen
• Arbeitsbeziehungen
• Vertrauensvolle Erwachsene
• Faire Teams
Die Stärkung von Bindungsbeziehungen und von Beziehungskompetenzen senkt das Gewaltrisiko und verbessert die Gesundheit
Marion Steffens, Andrea Stolte
Absichts-bildung
Absichts-losigkeit
Hand-lung
Marion Steffens, Andrea Stolte
Absichts-bildung
Absichts-losigkeit
Hand-lung
Marion Steffens, Andrea Stolte
Absichts-bildung
Absichts-losigkeit
Hand-lung
Marion Steffens, Andrea Stolte
Regionale Interventionsmöglichkeiten
• Erfolgreiche schulbasierte Interventionen
• Genderverhalten/ -einstellungen, Bereitschaft zur klaren und
transparenten Intervention bei Erkennen von Bullying und
interpersoneller Gewalt
• Gestaltung gewaltfreier Zonen (Schule, Vereine)
• Kommunikation, Erkennen von gesundheitsförderlichem Verhalten
• Höhere Erfolgsraten bei Langzeitprogrammen als durch
Einzelprojekte
Präventionsprogramme gegen Bullying können auch Präventionsprogramme vor späterer sexualisierter Gewalt in
Paarbeziehungen werdenLundgreen, Amin 2015; Cotbush et al. 2016
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Kommunale Interventionsmöglichkeiten
• Erfolgreiche Programme auf kommunaler Ebene:
• Fokussieren den Ansatz auf Gendergleichheit und Reduktion von Gewalt
• Reflektieren die unterschiedlichen Diskriminierungsebenen
• Richten sich an unterschiedliche Subgruppen: Jungen, Mädchen, verheiratet,
unverheiratet, junge Familien, Quartiere
• Beziehen die Zielgruppe ein (leadership) und setzen an Ressourcen an
• Beinhalten: Schulungsprogramme, Unterstützung durch Kommune (sichere
Plätze)
Nach Lundgreen, Amin 2015
Marion Steffens, Andrea Stolte
Perspektiven für erfolgreiche Interventionen
• Informationen zum Thema an Jugendliche und Eltern auch über Jugendforen und spezifische Web-Seiten
• Vernetzung von professionellen Akteuren und interprofessionelle sowie sektorenübergreifende Zusammenarbeit
• Kooperationen von medizinischer Versorgung, Suchthilfe, Schule und Kinder-/Jugendschutz unter Einbeziehung sozialer Hilfen
• Prävention vor Opferschaft ist zugleich auch Prävention vor Täterschaft und Täterprävention kann immer auch als Prävention vor Opferschaft angesehen werden
Marion Steffens, Andrea Stolte
Wirksam werden: Astrid Lindgrens große Provokation: Stopp Gewalt gegen Kinder!
Marion Steffens, Andrea Stolte
„Die Quote derjenigen, die viel elterliche Liebe erfahren haben, hat sich (seitdem) mit nun 62 Prozent fast verdoppelt. Auf der anderen Seite ist das massive Prügeln um drei Viertel gesunken…“
Astrid Lindgren mit den beiden Hauptdarstellenden aus Michael aus Lönneberga(Foto: picturealliance / dpa)
Christian Pfeiffer, Kriminologe(Foto: oh) aus:Süddeutsche Zeitung22.10.2018
Mal nachschauen
Marion Steffens, Andrea Stolte
Sie sind nicht allein!!!http://ausnahmslos.org/
Marion Steffens, Andrea Stolte
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Marion Steffens, Andrea Stolte
Kontaktdaten
• Marion Steffens & Andrea Stolte
c/o GESINE INTERVENTION
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58332 Schwelm