Keine Zeit Fuer Karma
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Paxton Robey
No time for Karma
Keine Zeit für Karma
– Der Ausstieg aus dem Rad des Schmerzes und Kampfes -
Aus dem englischen ins deutsche von Julia Kaiser, Berlin 2011
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SHAREWARE - Lizenz
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Doch der Autor erteilt allen Interessierten die
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damit Kunden Kopien bei Ihnen bestellen können . Danke für das Teilen dieser Arbeit mit
anderen!
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Autors 4
1. Einleitung 7
2. Earth School – Die irdische Schule 15
3. Kosmische Gesetzmäßigkeiten 32
4. Die Hauptrichtlinie und andere kosmische Konzepte 49
5. Der Erlösungsplan 65
6. Folge deinem Glück! 78
7. Karma: Und täglich grüßt das Murmeltier. 96
8. Heilung 108
9. Beziehungen 127
10. Ausblick 143
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Vorwort des Autors
Einige Monate zuvor hörte ich Ram Dass in Oklahoma City. Er sprach von seinem verschie-
denen Freund Emmanuel, der von Pat Rodegast gechannelt wird. Ein Zuhörer aus dem Publi-
kum fragte, wie er denn wüsste, dass die von Emmanuel empfangenen Informationen glaub-
würdig seien. Ram Das entgegnete: „Weil er mir zustimmt. Wie sonst sollte man das wissen?“
Wenn wir versuchen, unsere spirituelle oder philosophische Lebensbasis zu klären, ist die
innere Führung der einzige Maßstab, den wir haben, um die Gültigkeit der verschiedenen Bot-
schaften, welche wir in diesen Tagen hören, einzuschätzen. Historische und rechtliche Präze-
denzfälle, die auf intellektueller Analyse und Pragmatismus basieren, ganz gleich, für wie wert-
voll sie die Älteren unter uns halten, sind in Angelegenheiten des Herzens irrelevant.
Innere Führung befreit uns davon, von den Glaubenssätzen anderer abhängig zu sein. Innere
Führung erlaubt uns, unsere Abhängigkeit von der akzeptierten Norm loszulassen. Innere
Führung ist das, was uns als Individuen ermächtigt.
Kein Segment der Gesellschaft ist bis jetzt bereit, so frei und ermächtigt zu werden, um anzu-
fangen, die Eigenschaften des Christus auszubilden. Es gibt keine Unterstützergruppen, um
uns zur Erleuchtung zu bringen. Man muss eine neue Quelle von Beispielen, Wertmaßstäben
und Glaubenssätzen entdecken, wenn man „in der Welt, aber nicht von ihr sein will“. Also, diese
neue Quelle ist jetzt, und sie ist jedem spirituell Suchenden stets zugänglich gewesen. Der
Guru führt uns zu diesem Ort, wenn er uns zum Meditieren bringt, zum Stillsein und zum
Wissen, „dass ich Gott bin“.
Verblüffenderweise gibt es heute auf unserem Planeten Zehntausende Individuen, die bereit
sind, die Lehren der Autoritätspersonen, von denen sie erzogen wurden, freiwillig loszulassen.
Sie sind bereit, die spirituellen Methoden und Wahrheiten anzunehmen, welche ihnen erlauben,
in ihrem Leben und auf dem Planeten Wunder zu vollbringen. Sie sind bereit, höheres Gewahr-
sein in ihr tägliches Leben zu integrieren.
Höheres Gewahrsein ist non-verbal. Deswegen sind die hierin enthaltenden Geschichten
Verzerrungen. Sie sind zergliedert, begrenzt, gestutzt und stark umschrieben – verglichen mit
den Einsichten, aus denen sie geboren wurden. Wenn dieses Buch irgendeinen Wert hat, dann
den, dich zu interessieren, dich dazu zu verleiten, über deine Gegenwart auf Erden nachzu-
denken. Vielleicht sogar bis zu dem Punkt, deine eigenen Geschichten zu verbalisieren. Halte
deine Geschichten niemals für die Wahrheit. Wenn du sie jedoch zusammenfasst und mit
deinen Zeitgenossen teilst, wird der Konsens, den wir letztlich alle erreichen, von erstaunlicher
Freiheit, von Frieden und Freude gekennzeichnet sein – von Erleuchtung. Unterschätze nicht
die Kraft deiner eigenen Worte!
Es gibt einen solchen Unterschied zwischen dem Hören eines gesprochenen Wortes und dem
Lesen eines geschriebenen. Ich habe es fast immer vorgezogen, einem Sprecher zuzuhören,
als die geschriebenen Worte zu lesen. Ich bin einer von denen, die denken, der Film sei besser
als das Buch. Die Betonung und Energie des Sprechers stellt für mich einen großen Teil des
Inhalts der Botschaft dar. Ich weiß, es gibt andere, für die die Lebhaftigkeit und Energie des
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Sprechers ablenkend sind und die Botschaft überlagern. Jenen Leuten erlaubt das
geschriebene Wort, ihre eigene Betonung zu erschaffen, welche die Botschaft für sie speziell
personalisiert.
Das Sprechen ist meine Art, Konzepte zu klären. Also tendiere ich dazu, mir während des
Erzählens meiner Geschichte viele Freiheiten zu nehmen, die mir erlauben, jene intuitiv
empfangenen Ideen zu verstehen. Ich versuche immer, esoterische Lehren zu vereinfachen,
manchmal bis zur Absurdität. Ich glaube, dass die ultimative Wahrheit in der Realität die
einfachste Sache ist. Wenn wir Halbwahrheiten haben und versuchen, diese mit unserem
begrenzten Intellekt zu analysieren, wird Spiritualität sehr komplex. Also erfinde ich
Geschichten darüber, wie dieses Schulsystem namens Erde funktioniert.
Dieses Buch beinhaltet eine freie Umschreibung der Lehren der Meister. Es hat auch die Bibel
und den Kurs in Wundern als Grundlage. Ich glaube, dass ich die Wahrheit nicht aussprechen
könnte, wenn ich sie wüsste. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: „Der, der weiß, spricht nicht.
Und der, der spricht, weiß nicht.“ Ich versuche, das im Kopf zu behalten, während ich schreibe.
Also bitte, betrachte meine Geschichten mit Freundlichkeit und Großzügigkeit – und nicht
irgendetwas zu wörtlich. Das ist meine Wahrheit, nicht deine. Du wirst deine eigenen Ge-
schichten „erfinden“ müssen, Geschichten, die in deine Wahrheit passen.
Danksagungen
Durch das Hören von Vorträgen, des Besuchen von Workshops, das Lesen von Büchern und
Hören von Kassetten bin ich in die Lage versetzt worden, ein Vokabular zusammenzustückeln,
das das Ausdrücken spiritueller Konzepte ermöglicht – zumindest in einer Weise, die unbe-
grenzten Ideen gegenüber ein bisschen Faszination erzeugt. Einige der Menschen, die mir
geholfen haben und mir die Worte zum Ausdrücken „meiner“ Mythen gegeben haben, sind:
Richard Bach, Eric Biutterworth, Ken Carey, Ram Dass, Wayne Dyer, Foster McClellan, Harry
McKnight, Raymond Moody, Sig Paulson, Harold Sherman, Patricia Sun, Jose Silva, Gary
Simmons und Bill Williams.
Als ich vor ein paar Jahren zu fühlen begann, dass ein Buch geschrieben werden sollte, rebel-
lierte ich. Ich sagte, ich schreibe keine Bücher. Ich liebe es, zu reden. Wenn ich über eine Idee
oder ein Projekt Klarheit brauche, rede ich darüber. Und während ich spreche, kommt die
Klarheit. Das Reden ist oft meine Meditation gewesen, meine Art, mich auf die unsichtbaren
Welten einzustimmen. Und – ich bin ein wahrer Gläubiger geworden. Wie Donald Shimoda
sagte: „Auf dem Weg zu unserem Glück sollen wir die Lernprozesse finden, die wir für diese Lebenszeit
ausgewählt haben.“ Mein Glück ist das Reden.
Ich sagte dem Universum, dass ich, wenn ein Buch geschrieben werden sollte, gerne Hilfe
hätte. So war es nicht überraschend, dass kurz nachdem ich in Dallas einen Workshop gege-
ben hatte, Lone (sprich: Luna) bereit war und mich fragte, ob sie mir beim Schreiben eines
Buches assistieren könne, ein Buch, das helfen könne, die Menschen mit diesen Ideen vertraut
zu machen. Danke Universum! Die Zusammenarbeit mit Lone war magisch. Sie folgte bei
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jedem Schritt auf dem Weg ihrer inneren Führung und machte den Job so unglaublich leicht
und synchronistisch. Dank dir, Lone!
Lone und ich möchten Larry Dossey und Sandra Ingerman für ihre Assistenz bei diesem
Projekt danken. Sie zeigten uns die Besonderheiten des Verlegerspiels aus Autorensicht. Ohne
sie wäre unser Weg viel freudloser gewesen. Und danke an Cynthia Stibolt, die nicht nur
unglaubliche Kunst in diese Dimension bringt, sondern auch in der Lage ist, andere in einer
verblüffenden Art und Weise zu unterstützen und zu inspirieren.
Meine Geschwister, Ric und Beth, fütterten mich, als der Kühlschrank leer war und unter-
stützten mich in jeder Weise mit vollkommenem Nicht-Urteilen. Die spirituelle Lehrerin, die
mich „gegen Kaution freibekam“, als ich am Rande totaler Selbstvernichtung stand, war Carol
Parish-Harrah. Ann Smith, die weltgrößte Networkerin, ist stets da und immer eingestimmt.
Unsere Nachbarn, die uns in der Schwitzhütte dazu gebracht haben, uns mit dem „Großen
Geist“ zu unterhalten, sind Jake und Cathy Walker. Besondere Wertschätzung für Mona Hale,
die alles sieht, alles hört, alles weiß und sehr wenig spricht. Danke an Pam Cox. Es gibt buch-
stäblich Dutzende andere, die für ihre bedingungslose Unterstützung – spirituell oder in ande-
rer Weise – meinen Dank verdienen.
Und natürlich, meine Ehefrau Anne ist meine größte Unterstützung. Wir finden, dass diese
Worte aus Ein Kurs in Wundern unsere Beziehung zu einer wahren Freude machen: „Würdest du
lieber recht haben – oder glücklich sein?“
Paxton Robey
Carson, New Mexico
Januar 1993 und Januar 1998
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1. Einleitung
Willkommen auf dem Planeten Erde!
Heute, irgendwo am Beginn es 21. Jahrhunderts, während wir uns darauf vorbereiten, den
Scheitelpunkt vom Fische- zum Wassermannzeitalter zu überqueren, sehen wir, dass sich der
menschliche Geist massenhaft geöffnet hat – für die Suche nach Frieden, Harmonie, Spiritua-
lität und die grenzenlosen Möglichkeiten, alles, was wir einst als Mystizismus oder Science
Fiction ansahen, in unsere intime, persönliche Realität zu verwandeln.
Wie kommt es, dass wir jetzt in einer Welt leben, in der die geheimen Lehren der Zeitalter, die
Geheimnisse von Meisterschaft, Aufstieg und Wundern in Büchern ausgesprochen werden, die
an der Spitze der Bestsellerlisten stehen? Wie kommt es, dass Menschen jetzt die Gelegenheit
haben, sich mit den ewigen Geheimnissen der Erleuchtung und des bewussten Mitschöpferisch-
Seins in diesem Universum vertraut zu machen und diese meistern können? Wenn ein Wasser-
mannzeitalter heraufdämmert, geschieht etwas mit den Bewohnern dieses Planeten. Und was
geschieht, geschieht nicht zufälig oder aus Versehen; es geschieht nicht ohne Grund. Im
Wassermannzeitalter wird jeder in die verborgenen Geheimnisse der Propheten, Yogis und
Meister eingeweiht sein. Einige werden diese Informationen früher als andere bekommen, und
sie werden die Erde zu ihrer Heilung, Reinigung und Erneuerung führen wollen.
Jeder von uns, der an diesen Themen interessiert ist, kam mit einem Zweck auf den Planeten,
als Abgesandter des kosmischen „Rettet die Erde“-Kommitees, wenn du so willst. Jedem von
uns wird offenbart, was entsprechend unserem sehr individuellen Stundenplan unsere Aufgabe
hier ist und wie tief und weitreichend diese Mission ist (unser Spiel, unsere freudvolle Aktivi-
tät). Vielleicht erhalten wir unsere Einsichten in kleinen Portionen, oder auch auf der Stelle,
etwa bei einer Nahtoderfahrung oder einem anderen, hochgradig einschlagenden und lebens-
veränderndem Erlebnis. Ganz gleich, was unser individueller Beitrag zur Heilung des Planeten
auch ist: es gibt einige fundamentale Konzepte darüber, was die Realität ist und wie sie
funktioniert, die verstanden werden müssen, wenn wir auf Wasser laufen und andere angeb-
liche Naturgesetze transzendieren wollen. Dies ist das Thema dieses Buches.
Als du an diesem wundervollen, verwirrenden, manchmal stimulierenden, manchmal er-
schreckenden Ort ankamst, wusstest du, dass du dabei warst, zu vergessen, wer du warst.
Doch während du wieder daran erinnert wirst, wer du bist und was du hier tust, wird deine
Erinnerung schnell und mühelos zurückkehren. Sorge dich nicht! Du bist normal – wenigstens
im kosmischen Sinn. Und du bist befähigt, all deine Gaben an die Menschheit, von denen du
geträumt hast, zur Welt zu bringen. Deine Absicht ist tapfer und deine Träume von Heilung
und Selbstermächtigung für deinen Planeten werden erfüllt werden. Trotz der Tatsache, dass
du oft ernste Zweifel hast. Bei demjenigen, der dich geschickt hat, gab es nie fehlerhafte
Informationsübertragungen – und das wird bei dir auch nicht der Fall sein. Also entspann dich
und genieße die Veränderungsreise. :-)
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Wir werden mit einigen Hintergrundinformationen beginnen. Erst in den letzten Jahren ist
unsere Gesellschaft metaphysischen Blickwinkeln gegenüber tolerant geworden. (Meta –
darüber hinaus, physisch – körperlich; d.h. ein anderer Blickwinkel auf das Leben habend, als
die normale physikalische Weltperspektive). Im frühen zwanzigsten Jahrhundert war viel von
dem, was wir bei Ophrah oder auf PBS sehen, tabu. Wissen über Dinge wie außerkörperliche
Reisen, Nahtoderfahrungen, Astralebenen, unsere Aura und die Hierarchie konnten dazu
führen, dass man seinen Job verlor oder von gewissen Teilen der Gesellschaft geächtet wurde.
Oder schlimmer. (Erinnerst du dich an die Hexenprozesse von Salem? [Neu-England, 1692])
Dennoch ist es vielleicht interessant, auch zur Kenntnis zu nehmen, dass es durch die gesamte
Geschichte hindurch viele geheime Gesellschaften gegeben hat, die jedem ernsthaft Suchen-
den die uralten Geheimnisse der „Mysterienschulen“ offenbart haben – einschließlich solcher
Menschen wie Nostradamus und Meister Eckhart.
Jede Person kommt hier an, mit ihrem besonderen Sinn für ihren kosmischen Zweck (dass,
was du am meisten zu tun liebst) und durch eine einzigartige Serie von Ereignissen und Erfah-
rungen. Du hattest genauso viele Erfahrungen wie ich. Und du tendierst (wie ich) wahr-
scheinlich dazu, einige von ihnen außer acht zu lassen und zu rationalisieren. Doch in der
Rückschau ist es offenbar jede winzige Einsicht, und unser Erwachen war kritisch getimed und
positioniert, um uns in die von uns gewählte Richtung zu bewegen.
In dieser Einleitung möchte ich einige meiner eigenen, speziellen Momente teilen, aus ver-
schiedenen Gründen. Zum einen: während jeder von uns eine einzigartige Reihe von Offenba-
rungen hat, subtile wie auch aufdringliche, gibt es im Erwachensprozess als Ganzem einen
Faden der Gemeinsamkeit. Diese Gemeinsamkeit erlaubt es uns, uns mit der Absicht, Eins zu
werden, zu identifizieren. Und das ist normal, nicht unwirklich. Das gegenseitige Hören unserer
Geschichten erhöht letztlich unseren Sinn für Geborgenheit und unsere Fähigkeit, bedingungs-
los zu sein in unserer Akzeptanz der Wege des anderen.
Ein weiterer Grund für das Teilen der persönlichem Aspekte meiner Geschichte ist es, dem
Leser die Basis für eine intuitive Verbindung und intuitive Überprüfung der in diesem Buch
enthaltenen Geschichten zu geben. Da dich diese Geschichten so wie mich an die „Geheim-
nisse“ des Universums erinnern, gehen sie offensichtlich über das hinaus, was wissenschaftlich
nachweisbar ist über das bekannte Universum. Deshalb bedarf es einer intuitiven Wahrhaftig-
keit. Die Wissenschaft sagt, es gäbe keinen festen Beweis für die Existenz von UFOs. Und
Millionen Menschen sagen, sie hätten Begegnungen mit UFOs gehabt, visuell oder in anderer
Weise. Die Physik sagt, Wasser ist flüssig. Jesus demonstrierte, dass es fest sein kann. Also,
falls ich es erwähnen darf: ein paar meiner Wahrnehmungen sagten mir, dass ich (und wahr-
scheinlich alle von uns) nicht nur hier bin, um Holz zu hacken und Wasser zu holen.
Ich bin nicht sicher, wie alt ich war (vielleicht zehn oder elf), als ich eine unverkennbar be-
ruhigende Botschaft vom „Geist“ empfing, der mir etwas erklärte, was ein paar Stunden zuvor
in der Kirche geschah. Wenn ich auf meine religiöse Erziehung zurückblicke, fühle ich mich
sehr glücklich. Die Kirche, welche meine nächsten Angehörigen und auch entfernteren Ver-
wandten besuchten, war keine schuldmotivierte Kirche, die den Teufel besonders in den
Mittelpunkt stellte. Die Predigten handelten gewöhnlich von moralischen Themen und davon,
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gute Taten zu vollbringen. Ziemlich harmlos also, mit einigen andauernden Schuldkomplexen,
die es zu überwinden galt. Wie dem auch sei, an diesem Sonntag sprach ein Geistlicher, der zu
Besuch war. Er war lauter als jeder Priester, den ich zuvor gehört hatte; und er wies auf eine
große Sache hin. Er sprach von Dingen, mit denen ich absolut nicht vertraut war. Vom
Höllenfeuer, von Schwefel und ewiger Qual, auferlegt von einem wütenden Gott. Auf unserem
Weg von der Kirche nach Hause versuchte meine Mutter zu erklären oder zu rationalisieren,
was wir soeben alle gehört hatten. Dies war der erste Hinweis, dass Gott mein Feind sein
könnte. Also strengte ich alle meine Gehirnzellen an, um die Möglichkeiten und Handlungs-
alternativen zu analysieren, die mir in meinem Leben zugänglich waren.
Als die Familie wieder zu Hause war, entschied ich, allein im Hof zu bleiben, um über diese
neuen und erschreckenden Andeutungen nachzudenken. Ich erinnere mich genau, wo ich war,
als die Stimme in meinem Kopf sprach. Ich stand zwischen dem alten Steinofen und dem
Maschendrahtzaun, etwa zwanzig Yards vom Küchenfenster entfernt. „Das betrifft dich nicht. Es
gibt nichts, was du tun könntest, um Gott wütend auf dich zu machen. Du wirst immer in Ordnung sein.“ Die
Stimme war freundlich, ganz und gar nicht wie die des Priesters. Sie war nicht eindringlich,
sondern einfach nur sachlich. Doch die Stimme wusste, dass Gott auf meiner Seite war – und
so wusste ich es auch. Als ich auf die Küchentür zuging, wusste ich, dass ich, solange ich leben
würde, Gott oder das, was nach dem Tod kam, niemals fürchten würde. So machtvoll dieser
Moment auch war und so bedeutungsvoll für meine Lebensaufgabe – zu dieser Zeit war er
kaum der Rede wert. Erst viele Jahre später, als ich entdeckte, dass der Zweck meines Lebens
nicht der war, in der Wirtschaftswelt „erfolgreich“ zu sein, dämmerte mir die Bedeutsamkeit
dieses Moments (und verschiedener anderer).
1968, das Jahr in dem mein erstes Kind geboren wurde, begannen mich übersinnliche Phäno-
mene zu faszinieren. Nicht aus spirituellen Gründen, sondern einfach, weil es interessant war.
Die Welten des Hellsehens, der außerkörperlichen Reisen, der Telepathie, Wahrsagerei, Rück-
führungen, Heilungen, Teleportation usw. waren fortwährend unter meinem prüfenden Blick.
Ich las, beobachtete und arbeitete mit jeder paranormalen Person, die ich finden konnte. Ich
war glücklich, Zeit mit übersinnlich Arbeitenden verbringen zu können und hatte über die Jahre
hinweg lange Unterhaltungen mit Parapsychologen.
Mit der Heiterkeit, die entsteht, wenn man mit Menschen zusammen ist, die regelmäßig die
akzeptablen, normalen Begrenzungen menschlicher Kommunikation und menschlicher Fähig-
eiten aufhoben, ging eine große Frustration einher. Sie waren diejenigen mit den Erfahrungen
aus erster Hand, nicht ich. Obwohl die Geschichten, die sie erzählten und die Heilungen, die ich
beobachtete und die Gesichtsausdrücke, wenn sie „Kontakt“ hatten, Ehrfurcht einflößend
waren, waren sie dennoch nur Erfahrungen aus zweiter Hand. Der Unterschied zwischen den
Priestern und den Propheten ist, dass nur einer von ihnen die tatsächliche Erfahrung und das
tatsächliche Wissen hat. Ich wollte der Prophet sein, nicht der Nachrichtenmann.
1973 machte ich den Sylva Mind Control-Kurs mit. Vierzig Stunden Klassenraumunterricht im
übersinnlichen Arbeiten. Ich entdeckte, dass ich mich nicht nur binnen einer Übungswoche
daran erinnern konnte, wie man übersinnlich und hellsichtig funktioniert – jeder von uns
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konnte es. Ein Sylva-Ausbilder sagte: „Wenn du dich selbst am Ende des Kurses nicht als lebendiger,
sprechender Übersinnlicher betrachtest, bekommst du ohne Frage dein Geld zurück.“ Ich absolvierte
diesen Kurs sieben mal und habe nie gehört, dass jemand sein Geld zurück wollte. Und ich
habe danach nie infrage gestellt, dass ich übersinnlich funktioniere.
Ich begann, mich regelmäßig mit meinen „Führern“ aus anderen Dimensionen der Realität zu
treffen. Sie erzählten mir Dinge über das System Erde und seine parallelen Realitäten. Sie
zeigten mir „Filme“ von Ereignissen, die die Erde und andere Systeme betreffen. Sie zeigten
mir andere Zeiten, die Vergangenheit und die Zukunft. Sie zeigten mir die Zeit, in der es keine
Zeit mehr gibt. Sie zeigten mir die „Zeit der gleichzeitigen Zeit“. Sie zeigten mir Universen, die
binnen eines Augenblicks durch einen Gedanken erschaffen wurden. Sie zeigten mir die erste
Ursache. Sie zeigten mir die bewirkende, kreative Kraft. Sie zeigten mir, dass es keine ob-
jektive Realität gibt. Sie zeigten mir, dass die Liebe, die hinter jeder Schöpfung steht, unfähig
ist zu erlauben, dass eine Schädigung auftreten kann. Sie zeigten mir, dass die persönlichen
Offenbarungen der Wahrheit, die jeder Prophet und jeder Meister durch die Geschichte hin-
durch hatte, real und gültig waren. Sie zeigten mir, dass die einzigen Offenbarungen, die
unsere Knete wert sind, diejenigen sind, die ein jeder von uns persönlich in seinem Inneren
hat. Und noch viel, viel mehr.
Ich sah, wofür das Wassermannzeitalter gut ist. Ich sah die Wiederherstellung des Garten
Eden auf Erden, wenn ein jeder von uns seiner Freude folgt. Ich sah, das es keine Frage ist, ob
die Kräfte von gut und böse triumphieren werden oder nicht. Ich sah, dass alle Ausdrücke der
Dualität, gut und böse eingeschlossen, Illusionen sind, welche die Lehrer der irdischen Schule
benutzen, uns auszubilden, geradewegs zu unserem rechtmäßigen Status als Individuationen
Gottes.
Doch obwohl ich weit mehr gesehen habe, als ich begreifen kann und weitaus mehr Liebe und
Akzeptanz gefühlt habe, als ich aufnehmen konnte, war immer noch etwas falsch. Ich war
immer noch ein Nachrichtensprecher. Mit geschlossenen Augen sollte ich „das große Bild“
sehen und fühlen und kennen. Doch ich war immer noch mit diesem Körper verbunden (was
kein Fehler war, wie sie mir fortwährend versicherten).
Ich konnte Antworten auf unbeantwortbare Fragen erhalten. Ich konnte die Perfektion in der
scheinbaren Ungerechtigkeit im Leben auf der Erde sehen, wenn meine Augen geschlossen
waren. Doch wenn ich zurück in der „realen“ Welt war, beim Verdienen meines Lebensunter-
halts und beim Umgang mit meinen Beziehungen, verblasste das große Bild sehr schnell. Das
Nichtvorhandensein von weltlichen Bedürfnissen, Auseinandersetzungen und Ungerechtigkeiten
hat so eine Art, unseren Fokus von der luftigen kosmischen Mission hier auf der Erde sehr
schnell zu einer selbstzentrierten, entmachteten Perspektive zu bewegen.
Dann, so ziemlich ohne Vorwarnung, geschah etwas Erschreckendes. Mein Leben begann, zu
funktionieren! Es began, unfehlbar zu funktionieren!
Ich war bei einer großen Airline angestellt. Ich war ein Ingenieur und der „Flottenleiter“ für die
Boing 707-Flotte. (Könnte mein Alter verraten, oder?) Die Leistungsfähigkeit der Flotte gehörte
zu meinen Verantwortlichkeiten. Jede Flugverzögerung oder Stornierung, die durch Wartungs-
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und Ingenieursprobleme verursacht wurde, gehörte in meinen Verantwortungsbereich. Das ist
ein sehr wettbewerbsorientierter, stressiger Job. Jetzt wurde dieser Job ohne erkennbaren
Grund zu einem stressfreien Job. Fünf Monate lang arbeitete ich eigentlich nicht. Alles
kümmerte sich um sich selbst und ich kümmerte mich um nichts. Für diese fünf Monate lange
Periode war die Flotte der 707 nicht nur eine der leistungsstärksten der Airline, sondern unter
allen amerikanischen Airlines. Ich kam ins Büro, trank Kaffee, quatschte viel und hatte jeden
Tag meinen Spaß. Der gesamte Druck war abgestellt. Die Dinge waren nicht nur auf Arbeit
großartig, sie waren es in allen Aspekten meines Lebens. Fünf Monate lang herrschte Harmonie
zu Hause, mein Auto lief bestens, meine Gesundheit war großartig, es gab Frieden, Artigkeit
und ich sah den Himmel, wo auch immer ich mich hinwendete.
Zusätzlich dazu, dass mein Leben ziemlich gut verlief, (danke!), ging es auch anderen besser,
wenn sie Zeit mir mir verbrachten. Menschen mit Erkältungen sprachen oft ein paar Minuten
mit mir, über irgendetwas, und verließen mich ohne Erkältung. Meine Sekretärin bemerkte
diese Phänomene und begann, Menschen zu mir zu bringen, um ein wenig zu plaudern. Ich bin
nicht hinter ihre Motive gekommen, bis sie es eines Tages erklärte. Die Frau, die sie ein paar
Wochen zuvor auf meinen Stuhl gesetzt hat, war jetzt geheilt. Kein Anzeichen für Krebs mehr,
sagte der Arzt.
Eine Frau, die ich aus einer spirituellen Studiengruppe kannte, kommentierte meinen neu
gefundenen Zustand des Friedens. Sie sagte: „Du bist immer so friedlich, du musst andauernd
meditieren“. Ohne nachzudenken, entgegnete ich: „Nein, ich meditiere überhaupt nicht, ich bin
Meditation.“ Das war, was ich fühlte. Ich hatte es geschafft. Meine spirituelle Suche war be-
endet. Ich hatte gefunden, wonach jeder suchte. Ich war der lebendige Beweis, dass ein Zu-
stand der Erleuchtung erreicht werden kann, während man in einem Körper ist. Ich hatte
nichts mehr zu lernen, ich war komplett. Fertig. Fini. Doch der Ballon zerplatzte ...
Träume waren für mich schon immer sehr nützlich und bedeutsam. Jetzt hatte ich ein Pracht-
exemplar von einem Traum. Er war lebhaft und in verzwickten Details. Kurz gesagt, mir wurde
mitgeteilt, dass der seit fünf Monaten andauernde Zustand in meinem Leben nicht von mir
erschaffen wurde. Er wurde von ihnen für mich geschaffen. Mir wurde gesagt, dass ich im
Laufe dieses Lebens genug Verständnis erlangen könne, um diese Art zu leben selbst zu mani-
festieren, ohne ihre Hilfe. Man gab mir eher etwas, worauf ich aus sein kann. Sie würden
Ferien machen, sagte man mir. Es würde an mir liegen, zu lernen, mein Leben in den Griff zu
kriegen – bis zu dem Ausmaß, wo ich anderen Menschen, die in dem unnatürlichen Seins-
zustand der irdischen Schule leben (also in Wut, Zweifel, Schuld und Hilflosigkeit), den „natür-
lichen universellen Seinszustand“ demonstrieren kann (also ohne Druck, in Frieden, Glückselig-
keit, Harmonie und Freude). Ich hätte nicht nur gute Aussichten, diesen Zustand erwachten
Lebens zu erreichen, während ich noch auf dem Planeten bin, ich könnte auch sachkundig
genug darin werden, um auch bei einigen anderen Leuten den erwachten Zustand zu fördern.
Tatsächlich seien, so informierte man mich, zehntausende anderer kosmischer Abgesandter auf
dem Planeten, welche denselben „der ganze Druck ist abgestellt“-Zustand innerhalb der
nächsten zehn Jahre erlangen werden. Wir lehren den Planeten, den Druck abzustellen, indem
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wir lernen, bei uns selbst den Druck abzustellen. Wir lehren den Planeten, in Frieden zu sein,
indem wir lernen, was innerer Friede bedeutet. Wir heilen den Planeten, indem wir uns selbst
heilen. Für Frieden kann man nicht kämpfen, sagen sie. Das ist ein Oxymoron [Widerspruch in
sich].
Also, einmal vom Himmel in die Hölle, in der kurzen Zeitspanne eines Traumes. Alles stürzte
auf mich ein. Alles ging den Bach runter. Doch welch eine Lehrstunde! Jede Kontrollmöglich-
keit, die ich jemals hatte, wurde mir offenbart. Jeder Widerstand. Jede Anhaftung. Jedesmal,
wenn ich meine Kraft einer anderen Person gab, um mich selbst glücklich oder unglücklich zu
machen, demonstrierten sie die Kraft, die ich ihnen gab. Jede Blockade, die ich dabei hatte,
Liebe, Frieden und Glücklichsein zu akzeptieren, wurde mir mitten ins Gesicht gesagt.
Ein Meister zu werden ist eine selbstgeführte Reise. Der Aufstieg ist eine Reise auf den Stufen,
die jeder von uns gebaut hat. Es gibt kein stellvertretendes Sühneopfer. Da ist nur die Ent-
scheidung, unsere Stellung im Königreich wieder zu uns zurückzunehmen. Es muss die Bereit-
schaft da sein, zum natürlichen Seinszustand des Universums zurückzukehren und dieses
unnatürliche Spiel der Trennung, des Kampfes, der Kunst, anderen voraus zu sein und unsere
Positionen zu verteidigen, aufzugeben.
Die Meister wussten immer, dass sie es nicht für uns tun können. Sie konnten nur Beispiele
sein, denen wir folgen können. Jetzt bist du dran. Wir sind hier, um unser Leben zum funktio-
nieren zu bringen, für uns selbst und, da wir telepathisch mit allem Leben auf der Erde verbun-
den sind, für all jene, die aus ihrem eigenen freien Willen heraus unser als Beispiel betrachten.
Unsere Aufgabe ist es, uns an jeden kosmischen Gedanken zu erinnern, der sich im Hinter-
zimmer unseres unterbewussten Geistes versteckt hält. Unser Job ist es, glücklich zu werden.
Durch welche Autorität ...?
Nachdem ich vor kurzem einen Workshop gegeben hatte, fragte mich eine Frau: „Was ist Gott?“
Es war schon sehr spät geworden und die Leute waren dabei, nach Hause zu gehen. Also sagte
ich: „Das weiß ich nicht wirklich.“
Später dachte ich über die Versammlung von Suchenden nach und fühlte, der Frau einen
schlechten Dienst erwiesen zu haben. Während es stimmt, dass ein komplettes Verständnis
von Gott oder dem dreidimensionalen Universum (ganz zu Schweigen von der vier- und
fünfdiensionalen Realität) jenseits meines Vorstellungsvermögens ist, hätte es eine Antwort
gegeben, die an diesem Punkt ihrer Reise hilfreicher für sie gewesen wäre.
Religiöse oder philosophische Führer haben uns oft gesagt, was Gott ist. Vielleicht ist es an
diesem Punkt in der Zeit wichtiger für uns zu wissen, was Gott nicht ist. Für viele von uns ist
es schwierig, uns auf Gott als „den Vater“ zu beziehen, wenn wir selbst keinen besonders lie-
bevollen und uns unterstützenden Vater hatten. Es kann schwierig sein, sich auf einen Gott zu
beziehen, der uns, basierend auf unseren Taten und Gedanken, verurteilt. Sogar wenn Gott ein
vergebender Gott ist, sind wir nicht davon überzeugt, seine Vergebung zu verdienen.
Die Bibel sagt, Gott erschuf den Menschen nach seinem eigenen Bilde. Viele Menschen drehen
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das herum und glauben, Gott wurde nach dem Bild des Menschen gemacht, oder wenigstens
hat er ähnliche Eigenschaften, wie die Menschen, die wir kennen.
Gott ist nicht verloren. Gott kämpft nicht. Gott hat kein Ego, das sich aufregt, wenn die Dinge
nicht so laufen, wie er will. Gott wird nicht böse auf den Menschen. Gott wird nicht ungeduldig.
Gott ist weder männlich noch weiblich, nicht mal androgyn. Gott ist Prinzip, unbeeinflusst von
Persönlichkeiten und Egos. Gott ist das Prinzip beständiger Liebe, Kreativität und Mitgefühl;
Gott ist die Quelle von all dem, was ist. Weil Gott Prinzip ist, kann er/ sie nicht beleidigt sein
und die unbegrenzte Freude für alles, was er/sie erschaffen hat (einschließlich uns), kann nicht
geleugnet werden.
Der Versuch, Gott zu beschreiben bedeutet, sich auf Konzepte zu verlassen, auf Klischees, die
wir nicht vollständig begreifen. Uns wurde beigebracht, dass wir mit genug Bildung und
Forschung in der Lage sind, alles zu erklären. Das trifft nicht zu, wenn von Gott die Rede ist.
Doch die Klischees sind wahr genug, Gott ist Liebe, Gott ist alles, und Gott ist omnipotent,
allwissend und allgegenwärtig. Doch erst das Verständnis dieser Phrasen gibt uns den Frieden,
„der jedes Begreifen übersteigt“, ein Verständnis, welches bis jetzt noch nicht sehr viele Menschen
erreicht haben. Eine Sache, die Gott ist, ist bedingungslose Liebe. Bedingungslos mag ein Wort
jenseits unseres Verständnisses sein. Es gibt nichts, was ein menschliches Wesen tun könnte,
um aus Gottes Umarmung geworfen zu werden. Keine Schuld, die wir jemals hatten, war
gerechtfertigt. Keine Depression, die wir jemals hatten, basierte auf der wahren (kosmischen)
Wahrnehmung unserer Situation. Während wir dazu kommen, diese Bemerkungen zu verste-
hen, erkennen wir, dass wir uns selbst und unseren Planeten geheilt und unsere Familie befreit
haben. Cool, nicht wahr?
Du und ich sind durchs Leben gegangen mit dem nicht ganz so rationalen, zugrundeliegendem
Wissen, dass wir fortfahren sollten zu glauben, im Vorantreiben luftiger Ziele, die eigentlich
unmöglich zu erreichen sind, läge ein gewisser Wert. Diese Ziele betreffen Frieden auf Erden,
einen sauberen, grünen Planeten und die Manifestation unserer eigenen, weltlichen Art spiritu-
ellen Wissens. Einige von uns könnten sich sogar vorgestellt haben, dass wir wie Luke Sky-
walker oder Prinzessin Lea eine Art extraterristrische Mission auf der Erde haben, als Mitglied
eines „planetaren Übergangsteams“.
Du erkennst natürlich, dass in keiner Nische der verzeichneten Geschichte und in keiner
planetaren Logik etwas gefunden werden kann, was irgendeine dieser Ziele und Phantasien,
(wie die Fähigkeit zu haben, in diesem Leben Erfüllung zu finden), jemals unterstützen würde.
Es gibt keinen historischen Präzendenzfall, in dem die Menschheit als ein Stamm in Frieden
lebte. Es gibt nichts, was die Möglichkeit unterstützt, die stetig steigende Gleichgültigkeit
gegenüber dem menschlichen Leben, dem pflanzlichen Leben, gegenüber Gaia umzukehren. Es
gibt keine wissenschaftliche Dokumentation, welche die Vorstellung unterstützt, dass irgendein
menschliches Wesen mehr als menschlich sein konnte und Herrschaft über, statt Unterwerfung
unter diese dreidimensionale Realitätsebene demonstrierte. Doch trotz dieser „Beweise“ des
Gegenteils, habe ich gesehen. Und ich werde eine Zukunftsvision mit dir teilen, die bestätigt,
dass unsere subtilen inneren Sehnsüchte nicht ohne Basis sind. Tatsächlich sind diese unter-
drückten, altruistischen Neigungen und schwer zu verwirklichenden Visionen der Erhabenheit
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gerade dabei, zu explodieren – in eine Bewegung, die kraftvoller ist als jede politische, militäri-
sche oder industrielle Revoluton der Geschichte.
Wir treten ins Wassermannzeitalter ein. Ein Zeitalter, welches nach dem astrologischen
Kalender nur alle 26.000 Jahre vorbeikommt. Wir haben keine aufgezeichnete Geschichte von
vor 26.000 Jahren. Doch wir haben eine Art Geschichte. Wir haben die Mythologie und Legen-
den, mündlich überlieferte Traditionen, welche beginnende Zeiten erwähnen. Diese Legenden
sprechen von der Flut und dem Sinken von Atlantis. Sie sprechen auch vom Garten Eden und
von Zeiten, zu denen die Götter und Götttinnen die Erde durchstreiften, eine Zeit, bevor der
Mensch die Bedeutung von gut und böse kannte.
In diesem Buch möchte ich mit dir teilen, woher ich weiß, dass dein Grund, auf der Erde zu
sein, viel größer ist, als alles, was du dir selbst wirklich zu glauben erlaubt oder fantasiert hast.
Ich möchte mit dir teilen, wie und woher ich weiß, dass innerhalb der nächsten vierzig Jahre
unser Heimatplanet völlig frei von Verschutzung sein wird. In deutlich weniger als vierzig
Jahren werden Häuser ohne Schlösser an den Türen konstruiert werden. An einigen Orten
werden die Menschen kein Bedürfnis verspüren, sich selbst gegen ihre Zeitgenossen zu ver-
barrikadieren. Menschen werden tatsächlich dazu übergehen, völlig Fremden genauso zu ver-
trauen wie ihren intimsten Freunden. In Wirklichkeit erschaffen wir hier so eine Art „eine
Familie pro Planet“-Zuhause.
Der Prozess hat bereits begonnen. Er ist langsam, doch voll im Gange.
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2. Earth School - Die irdische Schule
Bevor wir diese magischen Momente unserer ersten Begegnung mit dem Übernatürlichen
erlebten, oder jene erschreckenden Momente, in denen wir uns jeder Spur der Kontrolle über
unser Leben beraubt sahen – hatten wir eine andere Lebenseinstellung als heute. Der „nor-
male“ Lebenszustand (den wir alle durch unsere Erziehung erben) besteht in dem Versuch, uns
über Wasser zu halten. Gelegentlich schwimmen wir auf einem Floß in der Sommersonne, doch
viel eher betrachten wir das Wasser als Hölle und rufen erschöpft nach dem Trainer, damit er
das Spiel abpfeift.
Der typische Bewohner dieses Planeten beobachtet eine Vielzahl von Ereignissen, die alle
scheinbar zusammenhanglos, unkoordiniert und zufällig sind. Weil der nächste Moment, der
nächste Tag, unvorhersehbar ist, muss man immer auf der Hut sein. Und egal wie gut
ausgebildet eine Person ist, das Leben stellt uns regelmäßig dumme Fallen in den Weg, die uns
zwingen, uns neu zu gruppieren, uns zurückzuziehen und erneut zu überprüfen oder aufzuge-
ben. Unser Pfad ist so prekär, dass die Klugen unter uns den Sicherheitsgurt anlegen und
Versicherungen abschließen.
Die Leute auf diesem Planeten haben nur selten Zeit und Muße, Dingen nachzugehen, die nicht
davon handeln, wie man vorankommt, überlebt und die Welt um sich herum manipuliert.
Unsere geschätzten Institutionen, Unternehmen und Universitäten haben keine Tagesordnung
bezüglich irgendwelcher, unzweckmäßiger Dinge wie Ewigkeit oder Wunder. Früher oder später
jedoch – offenbar ohne Zusammenhang zu unserem „normalen“ Leben – wird das Universum
beginnen, unseren myopischen [kurzsichtigen] Blick auf das Leben zu durchbrechen und uns
eine andere Weltsicht offenbaren.
Erst nach Jahrtausenden auf diesem Planeten fangen wir an, eine Verbindung zwischen Ursa-
che und Wirkung zu sehen. Wir gewinnen ein Bewusstsein dafür, dass die sichtbare Realität
nicht die einzige Realität ist. Wir beginnen zu verstehen, dass es Fragen gibt, die der Verstand
einfach nicht beantworten kann – zumindest nicht beim jetzigen Stand unserer Entwicklung.
Die Intuition spielt bei unseren Entscheidungen eine immer größere Rolle. Dies wird jedem
Suchenden offenbart, nachdem verstanden wurde, dass die Erde eine Schule ist.
Ähnlich wie bei jeder anderen Schule, gibt es Lehrer und Schüler, einen Schulrat, einen Haus-
meister, einen pharmazeutisch-technischen Assistenten; jene, die die dritte Klasse endlos
wiederholen, bis ein barmherziger Lehrer sie aus purem Mitleid bestehen lässt; und jene, die
Klassen überspringen. Es gibt auch Schulabschlüsse und Abschlussfeiern, bei denen wir stolz
unsere Universitätstracht tragen und feiernd in ein weiteres Reich der kosmischen Realität
einmarschieren.
Nachdem wir den kritischen Punkt des Erwachens überschritten haben – an welchem wir nie-
mals wieder mit dem, was das irdische Leben uns anzubieten hat, vollkommen zufrieden sein
werden – werden wir in jedem folgenden Leben mehr und mehr in der Lage sein, das Gesamt-
bild zu erkennen. Bis wir eines Tages die Nützlichkeit, die Fairness und die erstaunliche Zweck-
mäßigkeit dieser irdischen Schule sehen und vollständig annehmen können. Die wahren
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Meister erreichen ein Verständnisniveau, welches mitfühlend erkennt, dass es andere Sinne
zum Sehen gibt und andere Interpretationen – obwohl all jene, die sich auf die Informationen
der fünf physischen Sinne verlassen, sicher sind, das Leben sei erfüllt von Leid,
Ungerechtigkeit, Schmerz und Kampf.
Viele Jahre zuvor, während ich durch eine der vielen Phasen meines Lebens ging (dies war die
Buddha-Phase), las ich mehrere Bücher über Buddhas Leben. In einem stand eine Geschichte,
die mir wirklich was zum „Draufrumkauen“ gab. Buddha hatte einen jungen Schüler, der jeden
Tag andächtig kam, um Zeit mit dem Meister zu verbringen. Eines Tages brach zwischen dem
Dorf des Jungen und dem Nachbardorf ein Krieg aus. Der Junge wurde eingezogen, um seinen
Heimatort zu verteidigen. Die Schlacht tobte. Tote Tiere und sogar tote oder verwundete
Freunde lagen herum. Der Junge war entsetzt und starr vor Angst. In seiner Verzweiflung rief
er aus: „Buddha, rette mich!“ Buddha hörte die Klage in seinem Herzen, erschien am Rand des
Schlachtfeldes und lief in all seinem Glanz über das Kampfgebiet. Sein Antlitz strahlte die
gewohnte Ruhe und Schönheit aus. Mit einem Lächeln auf seinem Gesicht und ruhend in
seinem Wesen, erreichte er seinen Freund und hielt ihn, bis dessen Selbstbeherrschung
zurückkehrte.
Im Kontext meines Verständnisses der Realitäten des Lebens hatte ich keine andere Wahl, als
Buddha für ein unsensibles und mitleidloses Monster zu halten. Mein Verständnis sagte, dass
die Gefechte real waren, dass Leid zugefügt wurde, Leben verloren waren und Schmerz erfah-
ren wurde. Wenn Buddha wenigstens soviel Einsicht hatte wie ich, dann hätte er sich sicherlich
aufgeregt. Er hätte seinen Einfluss als lokale Autorität mit Sicherheit genutzt, um den Krieg zu
beenden, um die Menschen zu überzeugen, dass sie gegen den Willen Gottes handelten. Aber
er tat es nicht. Tatsächlich leistete er dem Bösen nie in irgendeiner Form Widerstand. Und
auch Jesus sagte „Widersetze dich dem Bösen nicht“. Wie du dir denken kannst: es war nicht
Buddha, der viel zu lernen hatte, ich war es. Ich war bereit gezeigt zu bekommen, was auf
diesem Planten wirklich los war und nicht was von statten zu gehen schien.
Warum Leben? Erkenne das Gesamtbild!
Das Leben außerhalb dieser Schule läuft seit je her fortwährend ab. Die fünfzehn Milliarden
Jahre, die wir seit dem Urknall erfahren haben und die fünfzehn Milliarden Jahre, die noch vor
uns liegen, bevor das Universum in sich selbst kollabiert, sind nichts weiter als ein Sandkorn –
vergleichen mit dem wirklich großen Bild. Wir sind so daran gewöhnt, uns auf die fünf materi-
ellen Sinne zu verlassen, um zu bestimmen, was wirklich ist, dass wir vergessen haben, dass
der Planet Erde ein Klassenzimmer ist. Es ist nur ein Klassenraum in einem Universum, wel-
ches Millionen Klassenräume enthält. Die Wahrheit ist, die Erde ist nur ein kleiner Teil unseres
sichtbaren Universums, ganz zu schweigen von der Realität der unsichtbaren Universen.
Wenn wir außerhalb des Bereichs von Zeit und Raum existieren, sind wir alle gleich, vollständig
verwirklichte, individualisierte Aspekte Gottes. Und wir alle besitzen ein uns innewohnendes,
vollkommenes Verständnis von Gott und all seinen Schöpfungen. Doch während wir auf der
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Erde sind, scheinen wir - wenigstens zeitweise - unser Eins-Sein mit Gott zu vergessen. Ist es
nicht interessant zu bemerken, dass wir dennoch, oft auf subtile Weise, die tief sitzende
Überzeugung verspüren, alles Wissen läge bereits irgendwo in uns verborgen? Wie oft
beziehen wir uns auf unser „höheres Selbst“ oder den „Geist“, der die Antworten hat, die wir
brauchen? Und wo gehen wir hin, um diesen Geist zu finden? Wir gehen nach innen, in die
Stille. Dies beweist uns, dass wir tatsächlich glauben, alle Antworten zu besitzen.
In der Zwischenzeit jedoch, in unserem Zustand bewusster Amnesie, versuchen wir, das
Universum und unseren Platz darin zu begreifen. Wir nutzen alle zur Verfügung stehenden Mit-
tel, um unsere Beziehungen, unseren Mangel an Wohlstand und die Krise, die sich auf unserem
Planeten entfaltet, in den Griff zu bekommen. Um uns zu helfen, ein philosophisches und
metaphysisches Modell aufzubauen, welches einiges Licht auf das wirft, was wir Realität
nennen, muss ich erläuternde Gleichnisse benutzen. In einem, dass für mich sehr hilfreich ist,
sehe ich spirituelles Wachstum als Grundschulerfahrung. Die englische Sprache ist keine
spirituelle Sprache, sie wurde geschaffen, um wirtschaftlichen Handel zu fördern. Deswegen
enthält sie keine Worte, welche die Art von Dingen beschreiben, die wir hier zu erörtern wün-
schen. Wenn wir keine exakten Worte haben, müssen wir Metaphern verwenden, die jeder auf
die Weise interpretieren kann, die ihm bedeutungsvoll erscheint. Also, laß uns die Schul-
Analogie konsequent betrachten.
Die irdische Schule oder Lernen auf der Überholspur
Wenn wir aufhören, auf das zu schauen, was die Erde uns zu lehren hat, entdecken wir, dass
es sich eigentlich um eine Grundschule handelt. Menschen versuchen hier vornehmlich zu
lernen, wie sie sich mit sich selbst gut fühlen und einander lieben. Wer weiß, wieviele Klassen
wir absolvieren, bevor wir das Bild einer geeinten Erdenfamilie aufrechterhalten können. In
Begriffen der linearen Zeit sind wir nicht ganz sicher, wie lange es dauert, die irdische Schule
abzuschließen, weil noch nicht mal fünfzig Prozent aller ins System eingetretenen Seelen
promoviert haben. Aber im Durchschnitt können wir schätzen, dass es einhundert Millionen
Jahre Evolution benötigt, um den Abschluss zu machen. Einige von uns haben stolz erklärt, sie
seien alte Seelen. Doch, wenn wir dieses System als Schule betrachten, bedeutet das einfach
nur, dass wir langsam lernen.
Wir können nicht wirklich begreifen, dass dieses System gerecht ist und perfekt funktioniert,
bis wir zu der Erkenntnis kommen, dass der Planet ein Schulgebäude mit einem großen Lehr-
plan ist. Diese Schule hat speziell ausgebildete Lehrer und folgt einem gut durchdachten Ab-
lauf. Jede Person auf der Erde befindet sich in einer Klasse, die mit ihrem persönlichen Niveau
spirituellen Erkennens korrespondiert. Und genau wie in den öffentlichen Schulen dieser Welt,
ist jede Stunde des Schultages für die Lernerfahrung des Schülers geplant und strukturiert.
Tatsächlich gibt es, so unglaubwürdig es auch erscheinen mag, kein Ereignis im persönlichen
Leben (Schultag) eines Menschen, das willkürlich oder zufällig wäre. Die Zeit ist bestimmt für
das Studium und die Prüfungen, für Ferien und Erholung. Es gibt sogar eine Zeit in unserem
Leben, um von einer Klasse in eine andere zu wechseln, denn dies ist ein System, in welchem
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sich jeder entwickelt.
Jede Wesenheit, die jemals in diese irdische Schule eingetreten ist, tat dies nur aus einem
einzigen Grund: Zweckmäßigkeit. Diese Schule bietet einen sehr rasanten Pfad zum Erwachen
– gewöhnlich durch den Prozess des Schmerzes und Kampfes. Menschen lernen mehr in einem
achtzig Jahre währenden Leben auf der Erde als sie es binnen zehntausend Jahren in einer der
sanfteren, angenehmeren Schulen des Universums könnten. Sanftheit kann für ungeduldige
Lernende ein Hindernis sein. Was sagen die meisten Leute, wenn alles in ihrem Leben läuft und
sie sich wunderbar fühlen? „Ich schaffe es von jetzt an. Gott, alles unter Kontrolle.“ Auf der anderen
Seite, wann bitten sie das Universum um Hilfe? Wann sagen sie: „Ich denke, ich muss herausfin-
den, wie dieses System funktioniert. Ich brauche ein Buch über Wohlstand und eines über das Heilen. Ich
will verstehen. Ich will ein Meister sein!“? Wir stellen solche Forderungen nur dann, wenn wir
leiden. Siehst du, wie nützlich Schmerz sein kann? Einige Schüler wollen die schwierigen Kurse
immer noch vermeiden und verbringen tausende von Leben in derselben Klasse. Sie sagen
ihren Berufsberatern: „Okay, ich nehme den leichten Kurs, der andere scheint ein bisschen zu schwer zu
sein. Ich will etwas Leichteres mit einem Lehrer, der mir keine Algebratests aufgibt. Und ich will keine
Abschlussprüfungen.“ Menschen erbitten solche Stundenpläne ziemlich häufig.
Wir haben auch jene ungeduldigen Wesenheiten unter uns, die an den Toren der Schule stehen
und sagen: „Es tut mir leid. Dies ist ein netter Stundenplan, den ihr für mich ausgearbeitet habt. Doch er
sieht genauso aus wie der, den ich das letzte Mal erhielt und das Mal davor. Es sieht fast aus, als ob ihr den
kopiert habt. Habt ihr? Verzeihung, aber ich habe keine Zeit, weitere zehntausend Leben zu durchlaufen. Ich
möchte gezwungen sein, mich auf den Geist zu fokussieren und mich nicht wieder in Geldangelegenheiten
oder in dem Haus in dem ich lebe oder im Verurteilen meiner Mitmenschen zu verfangen. Ich habe das so
viele Leben lang gemacht, dass ich zum Experten darin geworden bin. Ich werde jedes Mal Präsident des
Country Clubs. Ich weiß bereits, dass ich das tun kann. Kann ich bitte, nur dieses eine Mal, wenn es für euch
okay ist, Krebs haben? Könnte ich ein Kind haben, das Leukämie hat? Ich möchte gezwungen sein zu sagen
‚Warum Gott? Warum?’ Ich will es nicht weiter in die Länge ziehen. Gibt es irgendeinen Weg, dass ich den
ganzen Lehrplan in drei Lebenszeiten abschließe? Ich würde Aids nehmen, ich würde Krebs nehmen, ich
würde Krieg nehmen – ich nehme alles, was ihr mir geben wollt, aber bitte gebt es mir. Ich werde euch sogar
jeden Cent bezahlen, den ich habe. Meine Freunde haben ihren Abschluss gemacht und sind ewiglich
glücklich. Sie fahren Achterbahn drüben im Nirvana-System und ich kann sie sehen, aber nicht zu ihnen
gelangen. Bitte, gebt mir nur ein bisschen Schmerz, so dass ich aufwachen werde. Und würdet ihr mir noch
einen Gefallen tun? Wenn ich hier herunter komme, würdet ihr mich bitte auf meine Knie werfen und mich in
die Ecke stellen, wenn ich vergesse, dass Universum um Hilfe zu bitten und auch jedes Mal, wenn sich meine
Vision trübt? Das würde ich sehr zu schätzen wissen. Wenn dieses Leben vorüber ist, möchte ich sicher sein,
so viele Fortschritte gemacht zu haben wie in all meinen fünftausend anderen Inkarnationen zusammen. Ich
bin so müde von diesem Spiel.“
Jeder der in dieser Schule eingeschrieben ist, hat zuvor einen Vertrag mit der Erde
geschlossen. Die Tatsache, dass wir vergessen, welche Lektionen das Im-Körper-Sein mit sich
bringt, ist irrelevant. Wir alle wählen unsere Lehrer, unsere Zeitrahmen und unsere Einflüsse.
Die Ereignisse, welche wir als Antrieb wählen, sind nicht tragisch. Drama ist ein sorgfältig
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artikulierter Bestandteil der zweckmäßigen Erhöhung der Seelen von einem Niveau zum ande-
ren. Es ist nur zulässig im Leben eines Menschen, wenn dieser es aufgrund seiner Ungeduld,
voranzukommen, ausdrücklich fordert. Drama ist weder Zufall noch Fehler. Es bedeutet nicht,
dass das Universum unfreundlich ist oder dass es keinen Gott gibt. Es ist einfach ein Lehr-
mittel. Und zufälligerweise in den niedrigeren Klassen der irdischen Schule das nützlichste. In
den oberen Klassen ist es nicht erforderlich.
Verstehe, dass Drama für einen vollständig erwachten Geist eine Abnormalität im Universum
ist und eine Unregelmäßigkeit in der Schwingung der normalen Christus-Energie darstellt. Leu-
kämie, Vergewaltigung, Krebs, Mord, Umweltverschmutzung, Kindesmissbrauch und Krieg sind
keine natürlichen Seinszustände in diesem Universum. Und obwohl sie sehr nützlich sein kön-
nen, wird es eine Zeit geben, in welcher genug einfach genug ist. Diese Zeit ist das Wasser-
mannzeitalter. Es ist das einzige der zwölf Zeitalter, im dem erfolgreiches und zweckmäßiges
Wachstum in einer schmerzfreien, kampflosen Umwelt erfolgen kann.
Die größte Show auf der Erde
Als „normale“ Menschen glauben wir, die dreidimensionale Raum-Zeit sei alles, was existiert;
oder zumindest ist es das, worauf wir uns zu 99 Prozent unserer Zeit beziehen. Damit diese
Schule effektiv ist, muss man glauben, dass alles real ist. Wir würden auf dem Planeten Erde
nichts lernen, wenn wir wüssten, dass es sich um eine Illusion handelt. Wir würden dem Unter-
richt keine Aufmerksamkeit schenken und keine Hausaufgaben machen. Deshalb werden wir
nicht herausfinden, dass es sich um ein audio-visuelles Training handelt, bis wir das Ende der
zwölften Klasse erreichen. Dann kann uns das Gesamtbild offenbart werden. Dann entdecken
wir, dass das Schulsystem nützlich, aber nicht real war. Wir alle sind Meister der Illusion, und
um unseren Abschluss zu machen, müssen wir dieses Konzept erfassen.
Glücklicherweise bietet uns unsere Gesellschaft eine praktische Analogie, die uns hilft zu ver-
stehen, worin der Unterschied zwischen Illusion und Realität besteht. Wir haben eine unglaub-
liche Technologie, die Kinosäale mit riesigen Leinwänden, quadrophonischem Sound und
mehreren, gleichzeitig laufenden Projektoren geschaffen hat. Nun laß uns unsere „Theater-
Mentalität“ betrachten, die ein jeder von uns hat und mit der wir alle sehr vertraut sind.
Wir gehen ins Kino und sehen Filme wie Rambo oder Alarmstufe Rot. Wir betrachten all das
Blut und die Gedärme, die auf der Leinwand herausquillen. Wir hören die Schreie mit unseren
eigenen Ohren. Wir fordern den perfekten Terror. Wenn Leute im Publikum quasseln, reagieren
wir extrem verärgert, weil sie die Stimmung stören. Was passiert, wenn der Projektor nicht
einwandfrei arbeitet, wenn es nicht dunkel genug ist, wenn der Sound nicht stimmt? Wenn
alles um uns herum nicht so geschaffen wurde, um eine totale physiologische Reaktion auf
diesen Terror zu erzeugen, inklusive pochendem Herzen und schwitzenden Händen? Was ge-
schieht, wenn wir nicht komplett in die Simulation eintauchen? Wir wollen unser Geld zurück!
Ein Individuum, das Frieden erfahren will, würde solch einen Film nicht ansehen. Doch wir sind
in erster Linie keine Friedensstifter. Wir sind Abenteurer, die am meisten an Stimulation inte-
ressiert sind. Deswegen erschufen wir die Erde und das Sonnensystem. Wir sind nur zu
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geneigt, ins Kino zu gehen und sechs Dollar zu bezahlen, um erschreckt zu werden. Dann
drehen wir uns um und haben die Dreistigkeit zu behaupten, die Dramen in unserem Leben
nicht selbst gewählt zu haben. Du kannst darauf wetten, wir wählten sie. Wir wählen nicht nur
eine Inkarnation, die identisch mit der ist, die auf der Leinwand spielt, wir bezahlen Schulgeld,
um in diese Schule zu gelangen. Und wenn jemand uns zeigen will, dass es sich um eine
Illusion handelt, reagieren wir beleidigt.
Was passiert, wenn wir im Kino sind und die Aufregung ihren Höhepunkt erreicht – die Panzer
kommen über den Hügel, die guten Jungs liegen in den Schützengräben und gerade als der
Kampf beginnt, steht jemand aus dem Publikum auf und sagt: „Keine Sorge, es ist alles bloß Illu-
sion.“ Sagen wir „Oh ja, das stimmt“ oder schreien wir „Setz dich hin und halt die Klappe! Jemand soll
den Platzanweiser rufen und den Typ rausbringen lassen! Ich will nicht wissen, dass es eine Illusion ist, weil
ich Spaß haben will.“? Was tun wir, wenn derselbe Kerl auf uns zukommt, nachdem wir unser
Auto demoliert haben und uns daran erinnert, dass alles Illusion ist? Das Leben ist genau wie
der Film.
Wenn unsere Technologie die Fähigkeit besitzt, uns zwei volle Stunden glaubhaft zu machen,
dass das, was wir erfahren, wirklich ist, was kann die universelle Technologie dann erst tun?
Ist dir klar, dass Gott eine bessere Tricktechnik hat als Hollywood? Ist dieser Planet nur ein
dreidimensionales Hologramm mit Dolby Surround-Sound, das sich an der Innenseite unserer
Augenlider abspielt oder ist es real? Wird der Abspann bald über die Leinwand rollen? Werden
die Lichter im Saal angehen? Und wenn sie es tun: wie viele von uns haben jemals Blut auf der
Leinwand gefunden? Wie viele Male starben die Schauspieler in den Filmen, die wir sahen? Du
weißt, dass sie nicht verletzt wurden, weil du davon in der Zeitung gelesen hättest: „25 Schau-
spieler im Gehege getötet.“ Sie sind nicht tot. Sie spielen nächste Woche die Hauptrolle in
einem anderen Film. Wir wurden alle tausende Male getötet und offen gesagt, es ist uns egal.
In einem langfristigen, kosmischen Sinn kümmern wir uns nicht um Tragödien, weil Gott in
Wahrheit Liebe ist und Liebe keine Tragödien duldet. Während der Film lief, waren wir in der
Lage, genug Ärger und Groll aufzubringen, um zur Leinwand zu gehen und die bösen Jungs zu
töten. Dieses Schulsystem funktioniert in exakt der Weise, wie Hollywood funktioniert. Die
Erde ist eine sehr gut geplante, technisch korrekte Illusion. Sie wurde so perfekt konstruiert,
dass wir denken, der Film beginne am Anfang und ende am Ende. Wir denken, Zeit ist linear
und realisieren nicht, dass der gesamte Film in einzelnen Sequenzen aufgenommen wurde.
Wenn wir die Bearbeitung erkennen könnten, würden wir kein Geld verschwenden, um ein
Ticket zu kaufen.
Nun, wenn die Leute gewillt sind, fünf oder zehn Dollar zu zahlen, um Filme wie Rambo zu
sehen, was denkst du müssen sie dann erst für ein Leben voller Dramatik bezahlen? Es wird
jedenfalls ziemlich teuer. Dennoch sind sie bereit zu zahlen, weil die „Erstsemester-Berater“
ihnen von dieser Schule berichten und von den Abschlüssen, die sie hier erwerben können und
die mehr Freiheit und größeres Verständnisvermögen mit sich bringen. Die Menschen entschie-
den sich für die irdische Schule, weil sie im Drama einen mächtigen Motivator für spirituelles
Wachstum erkannten.
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Ist Gott zu gut, um wahr zu sein?
Zunächst ist es für spirituell Suchende schwer zu begreifen, dass Gott keine Fehler zulässt.
Gott ist Liebe und Liebe ist unvereinbar mit Irrtum oder Unrecht. Ich werde mehr darüber in
den folgenden Kapiteln sagen, doch fürs erste versuche, deine Überzeugungen und Urteile
über all die Fehltritte, die auf diesem Planeten begangen werden, in deinen mentalen Wand-
schrank zu sperren. Wenn du nach der Lektüre dieses Buches immer noch glauben willst, dass
Gott Fehler auf der Erde zulässt, kannst du zum Inhalt des Schranks zurückgehen. Alle deine
Glaubenssätze werden noch intakt sein. Kein Schaden wurde angerichtet.
Ram Dass erinnert sich, dass sein Guru über hungernde Menschen sprach und mit Tränen in
den Augen fragte: „Kannst du nicht sehen, wie perfekt das alles ist?“ Es ist perfekt und – es stinkt.
In jedem Fall geht hier mehr vor sich, als wir mit unserem gegenwärtigen Verstand begreifen
können. Laß uns das weiter verfolgen. Lassen wir einmal unsere alten Vorstellungen von einem
ohnmächtigen Gott, der Fehltritte nicht verhindern kann, beiseite. Laß uns ein stärkenderes,
liebevolleres Konzept in Erwägung ziehen. Jede Klasse in dieser Schule ist unbedingt notwen-
dig und es gibt gewisse Dinge, die die Schüler in diesen Klassen tun; Dinge, die sehr ange-
bracht sind.
Die arabischen Nationen müssen ihre momentanen Lebensweisen fortwährend bekämpfen,
genauso wie die Aboriginals und die Wall Street Banker ihr Ding machen müssen, weil sie eben
in ihren Klassen solche Aufgaben bekommen.
Wenn du als Lehrer einer vierten Klasse hilfreich sein willst, musst du verstehen, wie die vierte
Klasse funktioniert. Der Lehrplan der vierten Klasse auf der Erde beinhaltet viele Lektionen, die
sich darauf beziehen, sich von Gott und vom Rest der Menschheit getrennt zu fühlen. In der
vierten Klasse spielen wir uns selbst gegen andere Individuen oder Gruppen aus, in dem Ver-
such zu beweisen, dass wir recht haben und die anderen die Ignoranten sind. Wenn nötig
blasen wir sie sogar weg, individuell oder national. Daran ist nichts Falsches – es ist einfach die
vierte Klasse.
Natürlich hast du längst beschlossen, dass du kein Viertklässler mehr sein willst. Vielleicht hast
du sogar beschlossen, nicht einmal mehr Lehrer für Viertklässler zu sein. Wenn ein Individuum
innerlich den Drang verspürt, damit aufzuhören, Menschen retten zu wollen, die den Wert des
spirituellen Weges nicht erfassen können, entsteht ein interner Konflikt. Wir glauben oft, es sei
unsere Pflicht, unsere Familie und Freunde zu retten oder das Böse in unserer Welt auszu-
merzen, obwohl wir uns bei dem Versuch zermürben. Tröste dich. Es gibt einen besseren Weg
– den Weg, den die Meister lehrten. Das ist ein Weg, um deiner Familie, deinen Freunden und
dem Planeten Erlösung zu bringen. Und – er ist stressfrei. Er ist besser als stressfrei. Er ist
lustig, spannend, erhebend, befähigend und anregend.
Wir wählen unsere Lehrer – Autoritätspersonen oder Meister
Innerhalb dieses Schulsystems gibt es zwei verschiedene Arten von Lehrern. Jene, die übers
Wasser gingen, die Toten erweckten, ihr Leben in Frieden und Sicherheit verbrachten – und
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jene, die alles nach den Regeln der Welt taten. Die zweite Gruppe versucht stets, recht zu
haben. Diese Menschen sterben an stressbedingten Krankheiten und hinterlassen Schuld und
Frustration als Erbe. Die Lehrer der ersten Gruppe sind als Meister bekannt. Hierzu zählen
Leute wie Jesus, Buddha, Krishna und hunderte von weniger bekannten, erwachten Wesen. Die
Meister leben ihr Leben in einem geistbasierten Kontext und lassen den Einfluss des Egos bei-
seite. Die zweite Gruppe tendiert dazu, sich bei ihren Entscheidungen auf ihren Intellekt und
ihre gute Beurteilungsgabe zu verlassen, anstatt sich auf den universellen Geist zu beziehen.
Ich nenne die zweite Gruppe Autoritätspersonen. Du bist mit ihnen vertraut – sie zogen dich
auf, sie unterrichteten und trainierten dich, sie formten dich und drückten dir ihr „korrektes“
Glaubenssystem auf. Menschliche Wesen haben die Angewohnheit, alles aus ihrer Definition
der Realität auszuschließen, was nicht innerhalb ihres Wahrnehmungsfeldes liegt. Das tägliche
Leben vereinnahmt unsere Aufmerksamkeit so sehr, das wir – nach einigen Jahren des verant-
wortungsvollen Erwachsenseins – die Fähigkeit verlieren, etwas wahrzunehmen, das nicht so
offensichtlich ist.
Als Kleinkinder waren wir noch nicht über die Torheit grenzenloser Realitäten unterrichtet
worden. Jungen Köpfen sind alle Dinge möglich. Begrenzung, Schwere, Einschränkung, Verant-
wortung, Schuld, was man tun und nicht tun sollte, all die kalten, harten Realitäten des Lebens
sind erlernte Wesenszüge. Diese unangenehmen Überzeugungen werden jeder Person auf der
Erde von wohlmeinenden Autoritätsfiguren eingetrichtert.
Autoritätspersonen vertreten den Standpunkt des reifen verantwortungsbewussten Erwach-
senen, der in dieser Welt ausgebildet wurde. Das bedeutet, dass die Dinge, welche für sie
wirklich und wahr sind, Dinge sind, die man mit den fünf Sinnen beobachten kann.
Intelligente Menschen auf diesem Planeten sind beobachtend. Sie nehmen Informationen durch
ihre Augen, Ohren usw. auf und speichern diese in ihren mentalen Datenbanken. Die Informa-
tion kann auf direkter Erfahrung beruhen oder stellvertretend aus Büchern usw. gewonnen
werden. Wenn dann Handlung erforderlich wird, sortieren die Autoritätspersonen die gespei-
cherten Daten, bis die vorteilhafteste Vorgehensweise bestimmt werden kann. Daher sind alle
Lösungen de facto Wiederholungen der Vergangenheit.
Durch die wiederholte Anwendung des Prozesses, werden einige Individuen ziemlich gut darin,
Autoritätspersonen zu sein. Und langsam, sehr langsam scheint die Erde Fortschritte zu ma-
chen. Wir haben den Krieg noch nicht beendet und die Unmenschlichkeit des Menschen noch
nicht überwunden, doch es scheint, dass von Zeit zu Zeit einige Verbesserungen Fuß fassen
können.
Die Autoritätspersonen in unserem Leben haben entweder in der „harten Schule des Lebens“
gelernt oder in der Schule der Intellektuellen. Sie lehren uns die Fakten des Lebens. Sie lehren
uns, wie schwer es ist, im Leben voran zu kommen. Sie lehren uns, nach der alten Nummer
Eins Ausschau zu halten und uns je nach Situation entweder defensiv oder aggressiv zu ver-
halten. Wir wurden belehrt über Arbeitsmoral und über die Unterschiede und Ungerechtigkei-
ten im ökonomischen, politischen und sozialen System, welche sich außerhalb unseres Kon-
trollbereichs befinden. Wir haben gelernt, vorwärts zu kommen und Problemlöser und kritische
Denker zu sein. Wir lernten auch etwas über die Mängel, die dem jeweils anderen Geschlecht
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innewohnen sollen.
Wenn man davon ausgeht, dass das, was die fünf Sinne wahrnehmen, Realität ist, dann ist
diese intelligente Herangehensweise an das Leben rational. Doch wenn diese Annahme korrekt
ist, kann es keinen omnipotenten, liebenden Gott geben. Die Existenz eines allmächtigen Got-
tes auf der einen Seite und Krieg, Leukämie, Kindesmissbrauch und Hunger auf der anderen
Seite schließen sich gegenseitig aus.
Wenn wir versuchen zu entscheiden, ob wir den Autoritätspersonen dieser Welt oder den
Meistern folgen sollen, können wir einen Teil der schlechten Presse zur Kenntnis nehmen, die
die Autoritätsfiguren in den Medien erhalten. (Ich spreche jetzt nicht nur von den Abgeord-
neten.) Autoritätspersonen sind seit je her bekannt als starrsinnige Persönlichkeiten, für ihr
„Typ A“-Verhalten, für Herzattacken und andere stressbedingte Krankheiten. Sie waren seit
jeher bekannt dafür, von Gebäuden zu springen, wenn die Wirtschaft oder andere Situationen
„außerhalb ihrer Kontrolle“ nicht ihren Erwartungen entsprachen.
Warum haben wir ihnen geglaubt? Warum hat jede Person, die diese Worte liest, den oben
genannten, begrenzenden Überzeugungen zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben Glauben
geschenkt? Warum sind die Lehren der Meister schon immer das Gegenteil von denen der
Autoritäten gewesen, von welchen wir erzogen wurden? Im Gegensatz zu unseren Erziehern
und Ausbildern sagen uns die Meister, wir sollen werden wie kleine Kinder, keinen Gedanken
an das Morgen verschwenden und so vertrauensvoll sein wie die Lilien auf dem Felde. Die
Meister empfahlen nicht, das Land zu verteidigen, oder unsere Jobs, oder unsere Art zu leben.
Ein Kurs in Wundern empfiehlt, weder anzugreifen noch zu verteidigen, und niemals unsere
Position einer anderen Person gegenüber zu rechtfertigen. Das Buch sagt: anstatt einen Zu-
stand der Wachsamkeit bei unseren Interaktionen mit anderen Menschen oder Nationen auf-
recht zu erhalten, sollen wir in jedem Augenblick im Zustand inneren Friedens bleiben.
Die Perspektive der Meister basiert nicht auf der vermutlich objektiven Realität der fünf Sinne.
Die Meister machen irrationale Bemerkungen wie „Nichts was ich sehe bedeutet etwas“ und „Ich
sehe nur die Vergangenheit.“ Wahrhaft verwirrend für die Autoritäten sind Bemerkungen wie „In
meiner Wehrlosigkeit liegt meine Sicherheit“ und „Widersetze dich nicht dem Bösen.“ Die Meister sagen,
wenn wir unsere Energie nicht den Erscheinungen des Bösen und Ungerechten auf der Erde
widmen, werden wir schließlich zu denselben Schlussfolgerungen und Zielvorgaben gelangen
wie die weiter fortgeschrittenen Autoritäten: uns selbst und die Erde heilen, Frieden auf Erden
und das Wiedererschaffen eines grünen, ökologisch perfekten Garten Eden.
Wie dem auch sei, die Meister zeigen, dass es keine Möglichkeit gibt, mittels Widerstand (also
Verbesserung) erfolgreich Frieden zu schaffen. Sie zeigen, dass es absolut zwecklos ist, irgend-
etwas außerhalb von uns selbst heilen zu wollen, bevor wir uns selbst geheilt haben. Denn es
gibt nichts außerhalb von uns, sagen sie. Jede Bemerkung, die ein Meister macht, ist für die
rational denkenden Autoritäten völlig unverständlich.
Unsere intellektuellen Fähigkeiten, zu analysieren und zu rationalisieren und unseren Planeten
dadurch zu verbessern, dass wir Korrekturen vornehmen (an den Missverhältnissen in den
verschiedenen sozioökonomischen Systemen), haben in unserem westlichen Bildungssystem
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den höchsten Stellenwert. Ein Kurs in Wundern sagt dazu: jede Analyse kommt vom Ego und
jede Korrektur obliegt dem Heiligen Geist, nicht der Menschheit.
Sollten wir um unsere Lieben und unseren Planeten besorgt sein oder sollten wir stets in inne-
rer Ruhe sein? Was ist hilfreicher? Sollten wir das Unrecht ausbessern oder es dem Heiligen
Geist überlassen? Aktivisten oder Pazifisten? Oder haben jene recht, die sagen, Gott arbeite
durch uns und wenn wir versuchten, das Böse auf der Welt zu verbessern, machten wir einen
Job, der eigentlich seiner ist? Wer hat recht, die Autoritäten oder die Meister? Die Antwort wird
dich überraschen. Beide. (Tatsächlich gibt es nicht Richtiges oder Falsches, doch dazu kommen
wir später.) Der Unterschied ist eine Frage der Perspektive.
Dieses Buch erforscht die Gültigkeit der Worte der Meister und betrachtet die Möglichkeit, dass
nur der Weg der Meister uns und unserem Planeten die Heilung bringen kann, nach der wir uns
schon so lange sehnen. Der Pfad der Autoritäten ist sehr brauchbar, wenn es um das
Wachstum der Seele geht, doch er ist, schrecklich langsam. Dieser Pfad wird Karma genannt.
Der von den Meistern gelehrte Pfad beinhaltet Selbstermächtigung, Erleuchtung, Spaß und das
beste von allem – er ist zweckmäßig. Wenn du müde bist von Beziehungen und physikalischen
und finanziellen Begrenzungen, die keine Freude machen, dann bist du vielleicht bereit zu
erklären, dass du für Karma keine Zeit hast. Um den karmischen Weg zu verwerfen und direkt
zu Freude, Spaß, Spannung und innerem Frieden zu kommen, müssen wir dem Rat des Königs
Salomo folgen: „mit all deinem Gewinn, erwirb Einsicht.“
Die Struktur der irdischen Schule
Laß uns verstehen, warum auf der Erde Leben existiert. Erkenne das Gesamtbild des nie
endenden Lebens und du wirst ausreichend Kenntnisse haben, den Himmel auf Erden zu
erschaffen. Stell dir vor, all der Druck fiele von uns ab, kein Kampf mehr, keine No-win-Situa-
tionen. Dir gehört alles, wonach du jemals verlangtest, wenn du Verständnis darüber gewinnst,
wie das System funktioniert und wenn du dich entscheidest, den Lehren der Autoritäten nicht
länger zu glauben – wenn du wählst, „in der Welt, aber nicht von ihr zu sein.“ Wir alle können
Meister werden. Auf der Skala der planetaren Evolution sind neunzig Prozent der inkarnierten
Individuen auf der Erde in den unteren Klassen und tappen spirituell gesehen im Dunkeln. Sie
haben nicht die leiseste Ahnung von Ursache und Wirkung oder dem Prozess der Erschaffung
ihrer eigenen Realität. Sie glauben, Opfer von allem zu sein.
Wenn die Erfahrung die Menschen gelehrt hat, spitzzüngig zu sein, können sie ihre Fähigkeit
erkennen, ihre Situation ein kleines bisschen zu manipulieren, doch in keinem Fall würden sie
glauben, Kontrolle über „unvorhersehbare“ Umstände zu haben. Und sicherlich haben sie sich
nie der Vorstellung hingegeben, dass sie ihre Situationen zu Lernzwecken selbst erschaffen.
Sie verstehen noch nicht, dass sie mit jedem anderen menschlichen Wesen auf dem Planeten
verbunden sind. Deswegen glauben sie auch nicht, dass es ein Fehler ist, rumzurennen und
Leute abzuknallen. Menschen zu erschießen für einen guten Zweck (etwa aus Patriotismus
oder zur Selbstverteidigung) stört ihr Verhältnis zum Universum nicht im geringsten. Wenn
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jede Wesenheit als getrennt wahrgenommen wird, ist es nur natürlich, auf sich selbst zu ach-
ten und andere wie auch das System als ungerecht zu verurteilen.
Für die verbleibende Zeit erlaube mir, alles unterhalb der zehnten Klasse der irdischen Schule
als „Seifenopern-Bewusstsein“, welches heute das durchschnittliche Gewahrseinsniveau auf
diesem Planeten ist, in einen Topf zu werfen. Ein Großteil der mit Evolution zugebrachten Zeit
wird auf diesem Niveau verbracht. Dies ist bei weitem der längste Teil der Reise nach Hause.
Während der Diskussion mögen verschiedene Ebenen des Systems trennend erscheinen, doch
das impliziert nicht, dass eine Klasse der anderen überlegen ist. Und sicherlich wissen wir es
besser und geraten nicht in Ego-Trips darüber, auf welcher Stufe der Leiter wir stehen. Wie
alle Schullehrer wissen, einige der Neulinge, die unbedingt mit dem Kopf durch die Wand wol-
len, enden mit mehr Doktortiteln als der Lehrer je haben wird. Also, in verschiedenen Klassen
zu sein ist ein sehr vorübergehender Zustand.
Die zehnte Klasse
Um das Gleichnis beizubehalten, lass uns eine Gruppe von Individuen auf der Erde betrachten,
die weit über dem durchschnittlichen Bewusstsein stehen. Doch sie sind, wohlgemerkt, noch
nicht „erleuchtet“. Diese Leute sind durch alle unteren Klassen gegangen, um in die zehnte zu
kommen. Der Schwerpunkt der zehnten Klasse ist das Gehirn. Jetzt sind sie wirklich intellek-
tuell. Acht oder zehn Millionen Jahre in dieser Schule machen einen intelligent. Wenigstens
bekommen wir etwas zum Vorzeigen, nach all der Zeit und den ganzen Erfahrungen. Wir nen-
nen diese Menschen Genies. Es gibt viele von ihnen auf diesem Planeten, sie arbeiten als
Ökonomen, Pädagogen, Generäle, Politiker und einige mögen uns an unsere Eltern erinnern.
Sie sind alle sehr rechthaberisch und schwer zu unterrichten, da sie bereits so viel wissen. Eine
Lektion, die sie akzeptieren sollen, muss ihren vorgefertigten Mustern logischer Erklärung
entsprechen.
Die meisten öffentlich bekannten Autoritätsfiguren sind Zehnklässler. Weil sie alle Genies sind,
können sie dir eine zufriedenstellende und rationale Erklärung geben, warum es angebracht
ist, fünfhunderttausend Soldaten in Saudi-Arabien zu haben. Sie haben es kapiert und haben
alle Antworten, doch sie sind auch diejenigen, die aus Fenstern springen, wenn der Aktien-
markt zusammenbricht. Sie sind gute Menschen und die meisten von ihnen verbrachten Millio-
nen Jahre damit, intelligent, aber nicht notwendigerweise glücklich zu werden. Kennst du je-
manden, der wirklich intellektuell und glücklich ist? Sie sind viel zu beschäftigt mit Debattieren
und Streiten, als ob sie ein Konzept hätten, was die Wirklichkeit tatsächlich ist! Wenn sie eine
andere intelligente Person nicht von ihrem Standpunkt überzeugen können, fühlen sie eine Art
Minderwertigkeit. Sie glauben, dass die fünf Sinne wirklich sind. All ihre Informationen erhalten
sie durch diese Sinne. Sie verstauen alles in ihren Datenbanken, die sie dann nach Antworten
durchforsten. Also, einer von ihnen kann dir mit großer Bestimmtheit erklären, warum du ein
Republikaner sein solltest. Ein anderer weiß, warum du Demokrat sein musst. Und beide haben
recht, entsprechend der Informationen in ihren Datenbanken. Doch keiner von beiden hat das
Millionstel eines Prozents der Daten, die auf dem Planeten Erde insgesamt verfügbar sind.
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Kann jemand jemals eine korrekte Entscheidung treffen, wenn er nur begrenzte Informationen
hat, mit denen er arbeiten kann?
Intellektuelle genießen es, mit ihrem Intellekt zu spielen. Es ist ein gewisser Nervenkitzel, so
als wenn du eine neue Fertigkeit gemeistert hast oder ein neues Spielzeug bekommst. Das
verspricht Spaß. Jedoch gibt es keine Sicherheit, dass der Intellekt inneren Frieden schaffen
kann. Der Verstand ist stets auf der Rennstrecke und Intellektuelle finden es sehr schwierig,
das ganze Wochenende mit der Angel am See zu sitzen. Wenn sie eine Idee haben, springen
sie auf und erklären: „Ich habe einen Kreativitätsschub! Ich muss sofort ins Büro zurück und daran
arbeiten!“ Ihr gesamtes Leben wird vom Intellekt aufgezehrt. Die Schwierigkeit damit besteht
darin, dass das Universum kontinuierlich in einem Zustand der Unruhe und des Wandels ist. Es
ist nicht mehr, was es noch eine Zehntelsekunde zuvor war. Das bedeutet: wollten sie alles
lernen, was es in dieser Sekunde zu wissen gibt, wäre all das im nächsten Moment überholt.
Sie müssten auf ewig ihre Informationen updaten. Während das für einige Leben durchaus
unterhaltsam sein kann, dauert der Prozess, Erleuchtung durch den Intellekt zu erreichen, nur
geringfügig länger als die Ewigkeit.
Die meisten Intellektuellen sind nicht wirklich daran interessiert, inneren Frieden zu erhalten.
Sie sind nicht auf Erleuchtung aus, ihre Ziele sind weltliches Wissen und mentale Stimulation.
Viele erhalten ihren Selbstwert durch das Wissen, zur intellektuellen Elite des Planeten zu
gehören.
Auch darf niemals vergessen werden, dass jedes Individuum in dieser Schule, unabhängig vom
Grad seines Verständnisses, zur Freiheit eines jeden anderen beiträgt. Wie wir staunen, wenn
einer mit großartigem Intellekt im Labor ein Heilmittel für eine lähmende Krankheit entdeckt.
Wie dankbar wir sind, wenn ein Ingenieur ein Gerät erfindet, das unser Leben leichter macht.
Wie bewegt und inspiriert wir sind, wenn irgendein Individuum, ganz gleich wo es auf der Evo-
lutionsleiter stehen mag, eine Begrenzung überwindet. Während wir lernen, teilen wir. Wäh-
rend wir teilen, wachsen wir. Während wir wachsen, lassen wir uns und die Menschheit frei.
Laß mich hier anmerken, dass es kein Mensch in dieser Schule vermeiden kann, ein Genie zu
werden. (Das ändert sich mit dem Fachgebiet.) Doch alle Personen, die ernsthaft den Weg des
Erwachens eingeschlagen haben, haben ihre Studien in den „klügeren“ Klassen mehrere Leben
zuvor abgeschlossen. Mach dir nichts vor, du als „Lichtarbeiter“ bist intelligent. Intelligenz ist
erforderlich. Wenn du dich selbst im Strudel des Intellektualismus ausgezehrt fühlst, pausiere
und reflektiere. Denken ist stimulierend, doch es bringt weder Frieden noch Freude und auch
kein Gefühl für das Transzendieren menschlicher Erfahrung. Intellektualismus konzentriert sich
normalerweise auf das planetare Dilemma und ignoriert das Gebot, „seinen Blick einzig und
allein auf Gott zu richten“. An diesem Punkt deines Dienstes für die Menschheit würde das eine
unangenehme Verzögerung beim Erreichen inneren Friedens und der Manifestation deiner hei-
lenden Fähigkeiten erschaffen.
Es ist angemessen zu behaupten, dass Zehnklässler – in Begriffen der linearen Zeit – bereits
Neunzehntel ihres Weges absolviert haben, doch nur die Hälfte der Ziele erreicht haben, die sie
in der Welt der Dualität erreichen wollten. Sie entwickelten ihre linke Hirnhälfte und nutzen,
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um in ihrem Leben zu funktionieren, genau genommen nur die Hälfte ihrer Kapazität. Sie sind
fest davon überzeugt, dass der Intellekt König ist und sie eventuell gelehrt genug werden,
wahres Verständnis unter einem Mikroskop oder in einem Sitzungssaal zu finden.
Menschen, die in der zehnten Klasse arbeiten, bemerken eventuell, dass sich ihre Prioritäten
verändern. Irgendwann bemerken sie, dass die anderen Menschen nicht einfach tun, was man
ihnen sagt. Obwohl sie „wissen“, was richtig und falsch ist, paddeln sie immer stromaufwärts,
um den Rest der Welt dazu zu bringen, die Dinge auf ihre Weise zu tun. Nach erschöpfenden
Leben mit dem Versuch, die Menschen zu verbessern, entscheiden sie schließlich, dass es nicht
vollbracht werden kann. Und mit dem Aufgeben des Kampfes erlauben sie dem Universum
unwissentlich, sie in die nächste Klasse zu versetzen.
Die elfte Klasse
Die nächste Klasse, die sie besuchen, heißt Mitgefühl. Sie kehren zu dieser Realitätsebene
zurück, um sich selbst in direkter Opposition zu den Intellektuellen und Politikern zu finden, die
rationale Entscheidungen treffen. Das ist die Art, wie Karma funktioniert. Wir kommen oft in
entgegengesetzter Weise zurück, wie wir vorher waren – kosmische Schuld, schätze ich. Jetzt
werden sie an der anderen Hälfte ihres Seins arbeiten, um das zu erschaffen, was wir
Ausgleich nennen. Also, Elfklässler entwickeln ihre intuitive Seite und richten ihr gesamtes Le-
ben auf das aus, was sich richtig anfühlt. Sie sind sensible Individuen, die oft ausweichen, um
anderen zu helfen. Das sorgt manchmal dafür, dass sie sich großer Kritik aussetzen, von der
logischen Seite der Welt.
Elfklässler sind diejenigen, die „dumme“ Dinge tun. Sie lehnen es zum Beispiel vehement ab,
in den Krieg zu ziehen. Sie waren die Blumenkinder der Sechziger, lebten in Schulbussen und
glaubten, mit dem Tragen von Blumen und dem Malen von Regenbögen an Häuserwände
Gutes zu tun. Es war eine komplett unlogische Generation, welche die starrsinnigen Intellek-
tuellen erschreckte, die sagten: „Wenn sie doch nur ein wenig Verantwortung besäßen und sich einen
Job suchten.“ Die Jobsuche hat für Elfklässler keine besonders hohe Priorität. Doch ihre Väter
waren gewöhnlich Zehnklässler und sprachen mit großer Frustration, wenn sie sagten: „Wenn
du es nur wie ich machen würdest – nach Harvard gehst und dir einen Job in einem großen Unternehmen
suchst.“ Sie hätten geantwortet: „Dad, ich habe keine Zeit fürs College, ich muss runter zum Fluss, wo
die Leute Müll einsammeln!“
Elfklässler sind demzufolge die mit den großen Ursachen. Sie wollen dem Krieg auf dem
Planeten ein Ende machen, Dinge wie die Umweltverschmutzung in Ordnung bringen, Pro-
bleme wie die Obdachlosigkeit lösen, ein ganzheitliches Heilmittel für Krebs finden und die
Hungernden in Afrika füttern. Dies ist eine radikal andere Perspektive als die der intellektuellen
Gemeinde, die sagt: „Lass sie zur Schule gehen und herausfinden, wie man seinen Lebensunterhalt
verdient.“ Das ist in der Tat sehr logisch, doch nicht sonderlich mitfühlend.
Elfklässler haben gerade von der linken zur rechten Hirnhälfte gewechselt und werden irratio-
nale Dinge tun. Sie sagen „Ich rette den Salamander“. Das ist nicht rational. „Ich rette den
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Regenwald“, was auch nicht rationaler ist. Sie arbeiten mit dem, was sie für Menschen empfin-
den. Es ist ein irrationaler Seinszustand, der gewöhnlich mehrere Leben lang andauert. Elf-
klässler tragen mehr dazu bei, ein planetares Familienbewusstsein zu schaffen als dies je von
einer anderen Gruppe auf der Erde getan wurde. Elfklässler machen große Schritte beim
Schaffen des Bewusstseins, dass internationale Kooperation und planetare Hilfsbereitschaft
nötig sind. Doch in diesem Prozess zehren sie aus. Ihre Beziehungen sind angespannt. Immer
beschäftigt, haben sie zu wenig Zeit für Meditation und inneren Frieden.
Sieh dir all die Umweltaktivisten an, die wir auf unserem Planeten haben und all jene, die ver-
suchen, etwas zu retten. Die Mehrheit der New Age-Gemeinde wird dir sagen, sie seien der In-
begriff der Erleuchtung. Sie werden darauf bestehen, dass sie ihre Arbeit lieben, dass sie wirk-
lich glücklich sind, und das es nicht ihre Schuld ist, dass das Geld knapp ist und der Körper
schmerzt. Sie lieben es, mit Kristallen zu spielen, machen ihre Heilungen und sitzen zu Füßen
von Swami Soundso. Doch sie sind so verwirrt über die Tragödie, die sich vor ihnen entfaltet,
dass sie keinen Frieden finden und nur wenig Freude haben. Sie leben in großer Angst, dass
die Erde zu Tode verschmutzt wird und die Regenwälder verschwinden. Sie fürchten, dass es
bald keine Delphine mehr geben wird und dass sich die Temperatur erhöht und die Gletscher
zum Schmelzen bringt.
Da jeder von uns aufwuchs und sich bewusst wurde, dass es im Leben mehr gibt, als wir mit
bloßem Auge sehen, wurden wir zu jenen Wesenheiten hingezogen, die mitfühlend waren,
denn diese verkörperten das höchste Bewusstsein, das wir auf diesem Planeten finden können.
Wir sagten: „Ich muss einer von ihnen sein. Ich muss ihrer Gruppe angehören. Ich muss Atomkraft-Gegner
sein.“ Und wahre Elfklässler sind das Sahnehäubchen der irdischen Kultur. Du und ich haben
gelegentlich unsere Zehnte-Klasse-Aktivitäten ausgelebt, also eine Wiederholung des Lernstof-
fes, und wir sind wirklich gut in unserem Verhalten als Elfklässler. Doch es gibt noch mehr zu
lernen, bevor die Meisterbriefe ausgehändigt werden. Was sagten die Meister? Wenn wir das
Königreich des Himmels betreten wollen, dürfen wir dem Bösen keinen Widerstand leisten.
Weißt Du, gegen wie viele Dinge wir sein dürfen und trotzdem erleuchtet bleiben? Dieselbe
Anzahl, gegen die unser favorisierter Meisterlehrer war – Null. Sie alle waren für die Liebe und
das Licht. Sie waren weder aufgebracht noch ängstlich wie unsere Elfklässler.
Mitgefühl zu entwickeln ist keineswegs das Ende des Prozesses. Mitfühlend zu sein ist nicht
dasselbe wie wach zu sein! Die Wahrheit ist, dass die Erde eine Schule ist und als solche per-
fekt funktioniert. Es muss nichts verbessert werden. Wenn sich eine Person in einem irdischen
Körper wiederfindet, egal wie mitfühlend und intelligent, ist sie noch nicht erleuchtet. Diese
Person ist in einer Klasse. Und diese Klasse ist kein Fehler. Sie ist perfekt für diese Person zu
dieser Zeit. Alle Klassen führen letztlich zum Abschluss, und das ist es, was wir wollen, das ist
Erleuchtung. Kosmisches Gesetz besagt, dass du, wenn du heilen willst, selbst geheilt sein
musst. Wenn du Frieden bringen willst, musst du friedvoll sein. Wenn du Freude schenken
willst, musst du freudig sein. Du kannst nicht etwas geben, das du nicht besitzt. Elfklässler
können sich nicht erlauben, glücklich zu sein, solange es Menschen gibt, die einander ver-
letzen.
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Es gibt viele Individuen, die hier seit Millionen von Jahren arbeiten, um durch elf von zwölf
Klassen zu gehen. Jene, die das Schulhaus Erde als primären Pfad des Wachstums nutzen,
überspringen die Klassen gewöhnlich nicht. Deswegen geht jede Wesenheit, die du siehst, im
Querschnitt der Menschheit von einer Klasse zur anderen. Und für die Elfklässler, die gelernt
haben, dass weder der Intellekt noch blindes Mitgefühl sie nach Hause bringen werden, haben
wir noch eine weitere Klasse.
Die zwölfte Klasse
Wenn ein Schüler die zwölfte Klasse erreicht, hat er fast den gesamten Erwachensprozess hin-
ter sich. Er ist ein Genie, weil er den intellektuellen Pfad gegangen ist. Obwohl es Spaß macht,
die eigene Intelligenz zu entdecken, weiß er jetzt, dass diese ihn nicht in den Himmel bringt.
Der Schüler entwickelte seine intuitive Seite und wurde ausgeglichen. Das geschah, damit er
sich gut fühlt. Er könnte gedacht haben, dass es leichter wird, jetzt, wo er das Gleichgewicht
erlangt hat. Doch nun fragt er sich, warum es immer noch so viel Müll in seinem Leben gibt
und warum er immer noch so viele Fehler auf dem Planeten sieht. Jetzt ist er bereit für den
nächsten Schritt. Dieser besteht darin, für sich selbst zu erkennen, was einen Absolventen
ausmacht.
Man kann feststellen, wann Elfklässler bereit für den Übergang sind. Nämlich dann, wenn sie
willens sind, aufzugeben. „Ich habe mein Leben lang gearbeitet, um den Krieg zu beenden. Trotzdem
existiert er immer noch. Ich kündige.“ Loslassen ist der einzige Weg, in diesem System jemals
irgendwo hinzukommen. Im Prozess des Aufgebens werden sie zu Zwölfklässlern. Auf unserem
patriarchaischen, maskulin orientierten Planeten ist das Aufgeben gleichbedeutend mit Fehl-
schlag und Versagen. Das macht es so schwierig, loszulassen und uns von einer Kraft und
Weisheit führen zu lassen, die größer ist als wir selbst.
Zwölfklässler finden sich auf der Erde wieder und fragen sich, was sie hier eigentlich machen
sollen. Sie sind das „Übergangsteam“, dass hier ist, um den Veränderungsprozess der Erde zu
unterstützen. Es gibt eine Gruppe von Leuten, die erklärt, Teil des Teams zu sein, doch in
Wirklichkeit nur ihre Art zu leben intellektualisiert und rationalisiert. Oder sie hängen so sehr
an ihren Ursachen, dass sie einfach nicht objektiv sein können. Die wahren Mitglieder des
Übergangsteams haben meist keine Ahnung, dass sie dazu gehören. Sie wollen einfach nur
nach Hause. Und indem sie ihren Weg nach Hause finden, führen sie auch den Planeten Erde
heim.
Erinnerst du dich an die Phase in deiner Selbstentwicklung, als du dich endlich selbst annahmst
und erklärtest, vollkommen frei zu sein? Du hattest eine gehörige Menge an Energie für deine
Selbstermächtigungsaufgaben. Diese Energie bewies dir, dass du diese Sachen noch nicht ge-
meistert hast. Wenn wir wissen, dass wir okay sind, sind wir einfach in Frieden mit uns selbst.
Wenn wir den Übergangsprozess fördern wollen, müssen wir in einem Zustand der Objektivität
sein. Wenn wir tatsächlich mitten in einer „Wachstumserfahrung“ stecken, haben wir vielleicht
eine Theorie des Friedens in unserem Kopf. Doch wir sitzen immer noch in einem Käfig, an
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dem jemand rütteln kann. Absolventen können keine Käfige haben.
Zwölfklässler verbringen ihr Leben mit Integration. Sie reichen zurück zum Beginn ihrer Inkar-
nationserfahrungen und integrieren die wertvollen und nützlichen Aspekte dieser Erfahrungen
in bewusster Form. Es ist nicht erforderlich, sich an alle Details aus den Leben als Priester oder
Mönch oder Märtyrer zu erinnern. Auch wenn vieles geschah, sind die Einzelheiten gewöhnlich
irrelevant. Es geht um das Bewusstsein, dass erreicht wurde und die Gefühle, die sie absor-
bierten, die sich nun in der zwölften Klasse als nützliche Werkzeuge zeigen.
Diese Leben der Integration tendieren dazu, sehr verwirrend zu sein. Sie sind ein Mischmasch
von Erfahrungen. Manchmal fallen wir ins intellektuelle Bewusstsein zurück. Manchmal auch ins
„Seifenopern-Bewusstsein“. Wir fallen oft zurück und wiederholen kurz all die Schritte, die wir
auf unserem Weg zuvor gemacht haben. Gewohnheiten, die wir seit Millionen von Jahren ha-
ben, sind schwer zu durchbrechen. Wir haben einige Momente der Brillanz, in denen wir darauf
bestehen, alle Antworten zu haben und jedem in der zehnten Klasse helfen zu können. Der
Zwölfklässler wird also gelegentlich heimgehen, um eine Seifenoper im Fernsehen zu schauen.
Der Unterschied besteht darin, dass er nicht daran festhält. Daher die biblische Bemerkung
„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Wenn unser Intellekt oder die Seifenoper unser
Gott sind (unser Denken dominieren), befinden wir uns in einer der wunderbaren Sackgassen
des Lebens.
Wenn Schüler die zwölfte Klasse erreicht haben, haben sie genug Gewahrsein erlangt, um sich
selbst aufzufangen, wenn sie zurück fallen. Sie beginnen, bewusst zu leben. Sie glauben immer
weniger an die Willkürlichkeit ihrer Erfahrungen. Sie erkennen zunehmend den Sinn und Zweck
ihres Lebens. Jetzt erinnern sie sich, dass eine Affirmation mehr Probleme lösen kann, als alle
Lösungen der Zehn- und Elfklässler zusammen genommen. Jetzt geben sie die karmischen
Lektionen auf und beginnen, einfach zu sein. Sie erkennen den Intellekt als gut an, weil die In-
tuition sie nicht über eine verkehrsreiche Straße bringen kann. Ohne den Intellekt könnten wir
nicht leben. Doch Zwölfklässler sehen ganz klar, dass der Intellekt keine wie auch immer gear-
tete Kreativität besitzt. Im Gegensatz zur Intuition kann der Verstand nicht ins Unbekannte
vordringen und Antworten aus dem Hut zaubern, die zuvor nicht existierten. So kommen sie
schließlich zu der Erkenntnis, dass die Antworten weder im Intellekt noch in blindem Mitgefühl
liegen. Wenn du so bist wie ich, hast du wahrscheinlich mit großer Frustration erklärt, dass es
überhaupt keine Antworten gibt. Und das Universum stand auf, applaudierte und sagte: „Lasst
uns sehen, ob wir diesen Menschen für die nächsten paar Jahre verwirrt halten können. Dann werden wir
ihn aus seinem Kopf und somit aus diesem ganzen Schlamassel herausbekommen.“
Irdisches Wissen bringt’s nicht
Wenn eine Person glaubt, etwas zu wissen, befindet sie sich in einem Zustand der Verzögerung
und das Universum hat keine Wahl, es muss auf diese Person warten. Eine Bemerkung wie die-
se provoziert uns, weil wir von den Autoritätspersonen gelehrt wurden, dass unser Selbstwert
von der Menge an Wissen herrührt, welches wir besitzen. Schließlich entdecken wir, dass es
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nicht die gelernte Wissensmenge ist, die uns Zufriedenheit verschafft, sondern das Wissen, mit
dem wir uns verbinden. Erdlinge haben das Lernen immer als lineare, intellektuelle Aufgabe
betrachtet. Doch etwas linear zu tun ist extrem langsam, verglichen mit einer flächendeckend
intuitiven Herangehensweise. Verstandesbetonte Individuen haben niemals verstanden und
auch niemals untersucht, woher Einstein und Mozart ihr Material hatten.
Wissen und Lernen sind für den spirituellen Schüler keinesfalls negative Begriffe. Es geht ledig-
lich darum, unsere Wissenserwerbtechniken zu verändern: von einer Technik, die stumpfsinni-
ge Plackerei und Langsamkeit beinhaltet zu einer Methode, die zweckmäßig und stressfrei ist.
Die Meister haben stets erklärt, dass der Weg zum totalen Verständnis darin besteht, in die-
sem Moment zu wissen, dass wir überhaupt kein Wissen besitzen, verglichen mit der Menge,
die wir erwerben könnten, wenn wir aufhören würden zu erklären, dass wir bereits etwas
wissen.
Die erste Sache, die ein Guru, der sein „Geld“ wert ist, einem neuen Schüler sagt, ist: „Setz
dich und halt die Klappe. Beruhige deinen Geist. Sei still und wisse, dass ich Gott bin.“ (Das „ich bin“
bezieht sich auf den Meditierenden, nicht auf einen alten Mann im Himmel.) Eine Bemerkung
von Ein Kurs in Wundern kommt mir in den Sinn: Ein geheilter Geist plant nicht. Er realisiert
die Pläne, die er erhält, indem er einer Weisheit lauscht, die nicht seine eigene ist. Er wartet,
bis er unterrichtet wird.
Es gibt nur eine Handvoll Wesen auf der Erde, die fähig sind zu verstehen, dass alles, was wir
auf dieser Realitätsebene sehen und hören, lesen und fühlen in Harmonie sein könnte mit
einem wohlwollenden und freundlichen Universum. Um dies zu begreifen, müssen wir die kos-
mischen Schöpfungsgesetze verstehen.
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3. Kosmische Gesetzmäßigkeiten
Die Erde funktioniert innerhalb eines Rahmens kosmischer Gesetze. Während wir uns darauf
vorbereiten, den Abschluss an der irdischen Schule zu machen, beginnen wir die kosmischen
Gesetze zu begreifen, die dieses Universum regieren. Einige Leben zuvor hatten wir noch keine
Ahnung, dass diese Gesetze überhaupt existieren. Doch jetzt, wo wir uns mit ihnen vertraut
machen, können wir sie natürlich anwenden, um die Realität zu erschaffen, nach der wir
verlangen.
Kosmisches Gesetz beinhaltet keine persönlichen Neigungen. Das Universum kümmert sich
nicht darum, wer die kreativen Prinzipien zu seinem Vorteil nutzt oder wer sie destruktiv ein-
setzt. Die nukleare Kraft kann für die Energieproduktion nutzbar gemacht werden oder die Zer-
störung der Menschheit bewirken. Das Prinzip der Atomspaltung an sich ist unparteiisch. Es ist
die Intention und das Verständnisniveau derjenigen, welche die Kraft des Atoms benutzen, die
den Unterschied machen. Doch die Kraft eines Geistes, der Verständnis besitzt, ist viel größer
als die Kraft des Atoms. Diese Kraft kann Tote auferstehen und uns übers Wasser laufen las-
sen. Sie existiert in einem Universum, in welchem jede Form von Druck abgestellt ist.
Ich spreche von kosmischen Gesetzen als Prinzipien. Nicht, dass diese frei von Liebe und Mit-
gefühl wären, doch basieren wahres Mitgefühl und wahre Liebe, wie wir später noch sehen
werden, selbst auf diesen Prinzipien. Das Universum und seine Regeln müssen als unpersönli-
che Prinzipien erkannt werden, wenn wir selbstermächtigte Wesen werden und es vermeiden
wollen, in eine gegenseitig abhängige Beziehung mit Gott zu treten. Wenn Gott eher Prinzip als
Persönlichkeit ist, ist es zwecklos, ihn um Gefallen zu bitten.
Persönlichkeiten erweisen uns Gefälligkeiten oder halten sie zurück, je nach ihren persönlichen
Wertmaßstäben. Ein Prinzip kann das nicht tun. Wenn wir den Archetyp des kreativen Prinzips
um Hilfe bitten, kann dieser uns keine Gabe oder Heilung gewähren. Doch er kann uns uns
selbst offenbaren und überlässt uns die Entscheidung, wie wir diese kreative Kraft, die stets
allen Wesen zur Verfügung steht, nutzen wollen. Erinnere dich an das Gesetz der Schwerkraft.
Wenn du aus dem Fenster springst, wirst du unten ankommen. Auf deinem Weg nach unten
könntest du dich an die Schwerkraft erinnern, doch die Erde wird sich so oder so nicht darum
kümmern. Gravitation ist unpersönlich. Sie wird also nicht sagen „Das ist eine ziemlich gute
Person, lassen wir sie mal sanft landen.“
Die ursächliche Ebene
Wir wollen uns daran erinnern, dass die Regeln hier sehr einfach sind. Als diese Erde als Schule
konzipiert wurde, wurde festgelegt, dass die Realität von der Kausalebene her kontrolliert wird.
Jene, die esoterische Lehren studiert haben, wissen auch um die anderen Existenzebenen: die
physikalische, die mentale, die emotionale und astrale Ebene. Die Kausalebene „sitzt“ quasi
gleich über der Mental- und Emotionalebene.
Aufgrund dieser Ausrichtung oder Anordnung erhälst du Manifestationen in der physischen
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Dimension, wenn du Gedanken mit Emotionen verbindest. Das ist exakt der Prozeß, den Dale
Carnegie und andere Verkaufs- und Motivationstrainer seit Jahren lehren. Jeder, der es aus-
probiert hat, weiß, dass es funktioniert. Wenn du eine Vision von dem, was du wünschst, in
deinem Geist hältst und etwas emotionale Energie dahinterstellst, wird sich das Gewünschte in
deiner Realität manifestieren.
Wenn wir diesen Schöpfungsprozess vom spirituellen Blickwinkel her untersuchen, haben wir
die Essenz der Lehren der uralten Mysterienschulen. Du weißt jetzt so viel wie jeder Sucher
oder jede okkulte Organisation jemals wusste. Gedanken, im Bewusstsein gehalten, manife-
stieren sich! So funktioniert dieses System. Obwohl wir alle von diesen Regeln gehört haben,
neigen wir dazu, zu vergessen, sie bewusst anzuwenden.
Widersetze dich dem Bösen nicht
Wir könnten glauben, die Meister würden nicht verstehen, wie komplex unser Leben ist. Doch
basierend auf den Berichten ihrer Lebensweise, ist es durchaus möglich, dass ihre Methoden
die einzigen sind, die jedes Problem auf dieser Erde beheben könnten. Es ist wichtig festzu-
stellen, was die Meister sagten und was sie nicht sagten. Sie sagten nicht, dass wir einen
Collegeabschluss machen müssen, wenn wir erleuchtet werden wollen. Sie empfahlen nicht,
eine Armee aufzustellen, um alles, was uns bedroht, zu bezwingen. Sie sagten nicht, wir sollen
Anhänger um uns scharen, die unsere Sache unterstützen. Sie sagten „Betet für einander.“ Wir
bestehen darauf, das sei zu simpel. „Sie verstehen meinen Ehemann nicht. Gebet allein wird nicht
reichen. Ich brauche einen Vorschlaghammer.“
Was sagte Jesus? Er empfahl uns, auch die andere Wange hinzuhalten. „Ja, aber wenn ich auch
die andere Wange hinhalte, wir der gesamte Planet ausgelöscht.“ / „Es gibt Zeiten, in denen man einfach
seinen Mann stehen muss, nicht wahr? Wie John Wayne eben.“ Doch in Wahrheit ist das nicht der
Weg. Jesus sagte, wir sollen uns dem Bösen nicht widersetzen. Viele von uns verbringen ihr
Leben damit, sich gegen Unrecht zur Wehr zu setzen, denn wir sind gute Menschen, die gelernt
haben, mitfühlend zu sein.
Nehmen wir mal für einen Moment an, dass es wahr ist, dass die Gedanken in unserem Kopf
und die Emotionen in unserem Körper Realität erschaffen. Was wird dann erschaffen, wenn wir
gegen Krieg sind? Ich habe mehrere Freunde, die Atomkraftgegner sind. Einer von ihnen ist so
gut in seiner Anti-Atomkraft-Kampagne, dass er Bilder von Kindern mit Strahlungsverbren-
nungen und sich ablösender Haut sammelt. Die Bilder sind so eindringlich, dass niemand sie
ansehen kann, ohne alle Voraussetzungen für die Manifestation zu erfüllen. Was er hilft zu
erschaffen, ist ein weiteres strahlenkrankes Kind. Wenn jemand glaubt, gegen Mord zu sein,
weil er das für das schrecklichste aller Verbrechen hält, hält er ein mentales Bild in seinem
Kopf, das seine emotionale Empörung bekräftigt. Du kannst sehen, was geschaffen wird – ein
Mord mehr auf diesem Planeten, weil dies das Schöpfungsgesetz ist. Kurz gesagt, wir er-
schaffen das, wogegen wir sind. Genauso wie das Gesetz der Anziehung ist auch das Gesetz
des Erschaffens unparteiisch.
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Wie man den Garten Eden erschafft
Das Universum unterscheidet nicht zwischen Verlangen und Angst in unseren Köpfen. Das
müssen wir verstehen, wenn wir anderen den Weg zeigen wollen. Wenn wir einen Garten Eden
wünschen oder möchten, dass alle Menschen frei sind, wie erhalten wir die Kraft, diese Dinge
zu erschaffen?
Zehnklässler vertrauen auf ihren Intellekt, und versuchen durch Debattieren zu erschaffen. Sie
erschaffen eine Menge Aufregung und einige, recht ordentliche Kriege. Elfklässler sind gegen
alles Schädigende. In einer Hinsicht ist diese Gruppe von Individuen der mächtigste Schöpfer
von Leid auf diesem Planeten. Die Zwölfklässler sind die erste Gruppe, die wirklich in die Tat-
sache eintaucht, dass Gedanken sich manifestieren. Auf diesem Niveau beginnen die Men-
schen, alles aus der Christus-Perspektive zu sehen und deswegen gibt es eine Veränderung in
ihrem Mitgefühl und Verständnis. Hier beginnen die Leute zu erkennen, dass sie keine Opfer
sind und alles erschaffen, wiedererschaffen oder heilen können.
Wenn wir uns eine grüne Erde wünschen, sollten wir dann anti-braun sein? Nicht die Spur. Der
durchschnittliche Geist kann den Unterschied hier nicht erkennen. Doch all jene, die beginnen,
das spirituelle Eins und Eins zusammenzählen, können die Ursache-Wirkungs-Beziehung
sehen. Es ist leicht den Unterschied zu sehen zwischen denen, die effektiv den Garten Eden
erschaffen und denen, die sich ihren Ursachen widmen, ohne viele Fortschritte für die
Menschheit zu machen. Es wird ungeheuer viel Macht frei, wenn sich die Umweltaktivisten
verändern und anstatt gegen Verschmutzung dafür sind, alles zu reinigen. Der Verstand ist ein
machtvollerer Schöpfer physikalischer Realität als jede kreative Sache, die es auf der
physischen Ebene gibt. Die Macht zu erschaffen, die wir haben, ist phänomenal. Es hat un-
glaubliche Weiterentwicklungen im Verständnis der Gesetze dieser Ebene gegeben,
einschließlich der Autoaufkleber, die jetzt sagen „Visualisiere Frieden.“ Wenn wir uns vom
„gegen das Negative“-Sein zum „für das Positive“-Sein bewegen können, werden wir zu einem
wahren Retter des Planeten. Kleinlich, sagst du? Das ist der Knackpunkt beim Verständnis von
Ursache und Wirkung! Krieg beenden zu wollen, erschafft die Hölle. Frieden zu visualisieren,
erschafft den Himmel.
Bewusstsein schafft Realität
Konzentriere dich immer direkt auf das, was du erschaffen willst. Du bist ein Fünfmilliardstel
der kreativen Kraft auf dem Planeten und was immer die fünf Milliarden im Kopf behalten, wird
sich im Außen zeigen. Warum fallen Diktaturen? Warum sammeln Menschen Glasflaschen in
einem Müllsack und Aluminiumdosen in einem anderen? Warum fiel die Berliner Mauer? Treten
solche Ereignisse auf, weil die Intellektuellen jeden dort „hinein-debattieren“? Mit Sicherheit
nicht.
Meditation hat mehr zur Heilung dieser Erde beigetragen als all die Intellektuellen und jene,
die mit blindem Mitgefühl funktionieren, zusammengenommen. Meditation wohnt auf der
kausalen Ebene. Ist es nicht interessant, dass alle Gurus ihren Schülern beibringen, wie man
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den Körper entspannt? „Lasst uns tief atmen und ein bisschen Yoga machen, um die physikalische Ebene
aus dem Weg zu bekommen.“ Sie sagten nicht „Lasst uns aufgeregt werden und es anpacken.“ Sie sagen
„Entspann dich und sei still. Lass dein Auge einzig und allein auf Gott gerichtet sein.“ Behalte im Kopf,
wie du dir die Erde wünschst. Visualisiere was du willst und nicht, wogegen du bist.
Kosmisches Gesetz ist unparteiisch und kümmert sich nicht darum, was du visualisierst. Es
wird niemals sagen „Also, das war ein schlechter Gedanke, ich glaube nicht, dass ich ihn manifestieren
werde.“
Wenn wir mehrere Millionen Menschen zur Teilnahme an einer „Welt-Heilungsmeditation“ am
31. Dezember gewinnen können ... – das ist der Grund, warum die Berliner Mauer bröckelt.
Niemand fand einen anderen Grund, warum die sie fiel. Peter Jennings sagte uns in den 6-Uhr-
Nachrichten nie, warum die Mauer gefallen ist. Es war sicherlich nicht unsere Regierung oder
irgendeine Armee oder ökonomische Sanktion. Die Mauer fiel einzig und allein aufgrund einer
Veränderung des Bewusstseins.
Wussten die Millionen Meditierenden, was sie taten? Erkannten sie die Schöpfer-Kraft des Ver-
standes? Wohl kaum. Sie hatten keine Ahnung von den Synergie-Effekten ihrer verbundenen
Gedanken. Doch es fühlte sich gut an. Sie versammelten sich und beteten. Sie stellten sicher,
dass Frieden auf Erden regieren wird und dass es anhaltende Harmonie gibt. Für den Rest des
Jahres können sie daran gehen, falsche Dinge zu verbessern. Das ist bedeutungslos, denn für
einen Tag zogen sie alle in dieselbe Richtung und dies veränderte die Energie der Erde, die
langsam Richtung Frieden voranschreitet.
Wieviele Individuen benötigt es, um einen Wechsel zu bewirken? Wieviele Stunden des Tages
musst du mit Visualisieren zubringen, um Weltfrieden und saubere Luft zu erschaffen? Die
Meister sagen, wenn wir Glauben haben so groß wie ein Senfkorn – reicht ein Prozent der Zeit
aus. Die beiläufigen Gedanken der Weltbevölkerung richten wenig Schaden an. Wenn wir fünf
Milliarden Individuen haben, die mit wahllos zusammengewürfelten Gedanken beschäftigt sind
– die eine Hälfte denkt dies, die andere das – die eine Hälfte sagt, macht es auf unsere Weise
und jeder wird gerettet sein, die andere Hälfte sagt nein, macht es so wie wir – in welche
Richtung ziehen sie dann? Alle gehen in verschiedene Richtungen und nichts bewegt sich. Doch
wenn du diesen fünf Milliarden eine Handvoll Wesen hinzufügst, die gewillt sind, in Harmonie
zu arbeiten und einen gerichteten Gedanken im Kopf behalten, der in dieselbe Richtung zieht,
wird – bevor du dich versiehst - die gesamte Menschenmenge über den Fluss gezogen. Das ist
kosmisches Gesetz. Wir müssen stets nach der Ursache allen Wandels innerhalb der Ebene des
Bewusstseins suchen. Wir würden es vorziehen, als Ursache des Wandels etwas Konkretes und
Dramatisches erkennen zu können, dass eine gute Schlagzeile abgegeben würde und jedem
zeigt, was er tun soll, um den Planeten zu retten. Es wird auf diese Weise nicht funktionieren,
weil unser Glaubenssystem unsere Realität erschafft.
Verhalten ist nicht kreativ
Eines der Dinge, die wir verstehen müssen, ist, dass Verhalten irrelevant ist. Die größte
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Programmierung seit unserer Geburt dreht sich um das Verhalten. Schuld existiert, weil uns
Autoritätsfiguren gesagt haben, unser Verhalten würde anderen Schaden zufügen.
Wenn wir etwas falsch machten, hauten sie uns auf die Finger. Als wir alt genug waren,
Sprache zu verstehen, war „nein“ das erste Wort, das wir lernten. „Tue dies nicht, tue das nicht –
nein, nein, nein.“ Kein Meister hat jemals gesagt, dass unser Verhalten irgendeinen Unterschied
machen würde. Sie erkannten, das Tun nicht die kreative Kraft auf diesem Planeten ist. Auch
wenn wir wissen, dass Bewusstsein unsere Realität erschafft, verzweifeln wir gelegentlich, weil
wir nicht sehen können, wie sich Gedanken nach außen richten, wie sie die Veränderungen be-
wirken, die wir ersehnen. Aus dieser Frustration heraus fallen wir ins Tun zurück. Diese Art zu
erschaffen ist immer fehlgeschlagen, wenn es darum ging, permanentes Glück zu manifestie-
ren und wird immer fehlschlagen.
Wir wurden trainiert, dass nur die fünf Sinne uns ein wahres Bild der Realität geben können.
Daher ist es leicht für uns, ein Gebäude bei der Errichtung zu sehen und zu glauben, dass die
„Schöpfung“ unterwegs ist. Wenn das stimmte, hätte Jesus das Wasser erst als fest „konstru-
ieren“ müssen, bevor er darauf lief. Bewusstsein ist die Realität auf dieser Ebene. Tun ist das
natürliche, daraus folgende Ergebnis. Es wurde nie ein Gebäude gebaut, dass nicht zuerst ein
Gedanke im Kopf des Architekten war. Jesus baute nie eine Brücke und Sai Baba stoppte
niemals einen Krieg, doch sie erschufen Änderungen auf dem Planeten. Wir wollen stets zu der
Weise des Erschaffens zurückkehren, die die großen spirituellen Lehrer vorgelebt haben.
Tun ist nicht schlecht oder irrelevant, in diesem Punkt möchte ich nicht missverstanden wer-
den. Handlung ist auf diesem Planeten notwendig. Das Tun liegt in unserer Natur. Es ist Teil
unserer Erkundungen, unserer Verspieltheit, unseres Lebenstanzes. Doch Handlung ist nicht
Ursache. Wir benötigen Weisheit, um Ursachen von Wirkungen unterscheiden zu können. Wir
müssen wissen, wie wir unser Universum durch Bewusstsein erschaffen können, um durch
unser Tun tanzen zu können.
Vertrauen – Das am meisten gefürchtete Wort in der Metaphysischen Bewegung
Diejenigen unter uns, die den Prozess der Affirmationen und die Verleugnungen, welche einige
motivierende Gruppen anbieten, studiert haben, verstehen, dass unser Glaubenssystem das
Einzige ist, das jemals einer Umgestaltung bedarf, denn Glaubenssysteme erschaffen Realität.
Wenn wir Fehler in der Welt sehen, ist es unser Glaubenssystem, das ausgebessert werden
muss und nicht der Fehler. Ich liebe es, Emmet Fox zu lesen, weil er sehr klar über diesen
Prozess spricht. Er behauptete sogar in einer seiner Arbeiten, dass unser Glaubenssystem so
kraftvoll ist, dass du eine Zehn-Dollar-Note auf den Broadway Ecke 54. legen kannst und diese
nach zwei Wochen immer noch dort vorfindest, wenn du wahrhaftig glaubst, dass es deine ist.
Ich beschloss, diese Lektion für mich selbst zu lernen. Eine Sache, die mich schon
immer ärgerte, war die für das Schützen von Eigentum erforderliche Energie und das ganze
Konzept von Schlössern und Schlüsseln. Ich entschied, die Theorie von Emmet Fox auszu-
probieren. Ich erklärte, dass ich mein Auto nicht mehr abschließen würde, weil es meins sei
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und es daher niemand nehmen könne. Nun ja, in relativ kurzer Zeit wurde mein Auto gestoh-
len. Das Universum war also dabei, mir beim Lernen dieser Lektion behilflich zu sein. Da ich
bereits die Entscheidung getroffen hatte, bewusst zu leben, war ich weder wütend noch
bestürzt als ich entdeckte, dass mein Auto fehlte. Stattdessen setzte ich mich ruhig hin und
versuchte herauszufinden, was schief gegangen war, indem ich mich fragte, was ich gedacht
und somit erschaffen hatte. Ich bemerkte schnell, dass ich ein wenig zu egoistisch geworden
war in meiner Erklärung, es nicht nötig zu haben, mein Eigentum abzuschließen. Ich muss
sechs verschiedenen Leuten gesagt haben, dass mein Eigentum von Gott beschützt wird.
Denen musste ich nun begegnen. Ich musste das Telefon von Einem der sechs borgen, um die
Polizei anzurufen. Nach wenigen Stunden der Selbstbefragung rief die Polizei an, um mir zu
sagen, dass mein Auto wiedergefunden wurde. Ich erhielt es zurück.
Ein paar Abende später kam ich kurz vor Mitternacht von der Arbeit nach Hause. Gerade als
ich in meine Einfahrt einbog, hatte ich einen platten Reifen. Ich war so müde, dass ich ent-
schied, mit dem Reifenwechseln bis zum Morgen zu warten. Doch als ich am nächsten Tag auf-
stand, entdeckte ich, dass mein Auto wieder verschwunden war. Als ich am Abend vorher nach
Hause kam, war auch die Tanknadel im roten Bereich. Deswegen ging den Autodieben ein paar
Blöcke weiter der Sprit aus. Dort fand die Polizei mein Auto. Doch um es zu stehlen, mussten
die Diebe für mich den Reifen wechseln! Insgesamt wurde das Auto dreimal gestohlen, doch
jedes mal erhielt ich es zurück, in demselben oder einem besseren Zustand als zuvor.
Spirituelle Ehrlichkeit
Während wir unser Gewahrsein steigern, entwickeln wir eine Art spiritueller Ehrlichkeit. Wir
werden willig anzuerkennen, dass wir einige Blockaden in unserem Gewahrsein erschaffen
haben, die verhindert haben, dass wir erreichen, was wir uns wünschen.
Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen spiritueller Ehrlichkeit, welche sagt, ich habe
versehentlich Dinge geschaffen, die ich nicht will, und der weltlichen Form von Ehrlichkeit. Die
Autoritätspersonen glauben an Fehler. Ihre Version der Ehrlichkeit ist: „Wach auf, du hast es
vermasselt.“ Sie versuchen, Schuld zu verhängen, als Bestrafung für Fehler. Der wahre spiritu-
elle Sucher ist gewillt, das Gesamtbild zu sehen. Er ist gewillt zu glauben, dass er niemals
einen Fehler gemacht hat, dass alle vergangenen Glaubensätze und Erfahrungen das Funda-
ment sind, auf dem er sein kosmisches Bewusstsein errichtet.
Wir müssen durch einen Lernprozess gehen, um zu entdecken, wie wir Freude für uns erschaf-
fen können, anstatt irgendeinen Guru zu haben, der sie uns „aushändigt“. Spirituelle Ehrlich-
keit bedeutet, einfach anzuerkennen, dass dies ein Prozess ist. Es ist Wachstum. Wachstum
beinhaltet, alles, was nicht länger funktioniert zu entfernen und durch etwas, das funktioniert,
zu ersetzen. Keine Schuld – wir säubern nur das Haus. Ann Landers krönte ihre Leser mit
dieser Perle: „Gutes Urteilsvermögen kommt von Erfahrung. Erfahrung kommt von schlechtem Urteils-
vermögen.“ Offensichtlich ist nichts im Leben ein Fehler. Es ist alles da, um uns Weisheit zu
lehren.
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Gebete
Das Gebet ist ein wesentlicher Teil jedes Erwachensprozesses. Um zu unserem natürlichen
Zustand der Göttlichkeit zurückzukehren, müssen wir so tätig sein, als wären wir bereits in
diesem Zustand. Telepathische Kommunikation und eine unverwüstliche Verbindung mit dem
Unendlichen sind charakteristisch für diesen Seinszustand. Deswegen lehrte jeder Meister
seine Schüler, diese Besonderheiten zu nutzen. Wenn jemand mit dem universellen Geist in
telepathische Verbindung tritt, bestätigt er damit, dass er an die Einheit glaubt.
„Bittet und ihr werdet erhalten“, sagte Jesus. Dies ist wahr. Doch für das Universum ist es nicht
möglich, Gefälligkeiten auszuteilen, weil wir selbst unsere Realitäten und alles darin Enthaltene
kreieren. Gebete werden immer beantwortet, jedoch in einer Art und Weise, die unser gegen-
wärtiges Glaubenssystem nicht verletzt – auch wenn es sich um Glaubenssätze der Begren-
zung und des Mangels handelt.
Wenn wir sagen, „Oh Gott, ich bin pleite, schicke mir bitte Geld!“, werden wahrscheinlich mehr
Rechnungen und Schulden auftauchen. Das Universum sagt: „Wir sind nicht dafür verantwortlich,
dass du kein Geld hast. Wir können dir nichts geben, weil wir dir nie etwas vorenthalten haben. Doch weil
du fragst und sich Gedanken, die du in deinem Verstand hälst, manifestieren, zeigen wir dir genau, welche
Gedanken deine Armut erschufen.“
Lass Gedanken los, die erschaffen, was du nicht willst
Jeder Mensch ist ein unendlich machtvoller Schöpfer. Die Person, die pleite ist, ist diejenige,
die den offensichtlichen Mangel erschaffen hat. Also erhält sie einen Stapel unerwarteter
Rechnungen. Warum tauchen die Rechnungen gerade dann auf, wenn wir das Universum um
Reichtum und Überfluss bitten? Es sind unsere mentalen und emotionalen Reaktion in Bezug
auf diese Rechnungen, die in erster Linie die Armut erschaffen. Das Universum sagt einfach:
„Sieh hin! Diese Rechnungen sind kein Zufall – sie sind die Antwort auf deine Gebete.“ Wenn wir zum
Briefkasten gehen und Rechnungen finden, müssen wir unsere Reaktion darauf sehr sorgfältig
beobachten. Wir waren es gewohnt, anderen Leuten oder der Wirtschaft die Schuld für unsere
Misere zu geben. Aber jetzt wollen wir einhundert Prozent Verantwortung für unser Leben
übernehmen. Wir verstehen, dass wir unsere eigene Realität erschaffen. Anstatt zu beteuern,
„Gott, es gibt nie genug Geld“, wäre es sehr weise zu bekräftigen: „Danke Gott, für meinen
Wohlstand! Ich bin im Fluss und alles ist Liebe.“ Wenn wir Rechnungen als Gelegenheiten erkennen,
negative Energie loszulassen und wenn wir dankbar sind für das Verständnis, das sie uns
bringen, dann werden wir ein altes Muster aufgebrochen haben. Ein Kurs in Wundern sagt
„alles geschieht in deinem ureigenen Interesse“.
Für die meisten Menschen braucht es etwas Zeit, diese alten Muster aufzubrechen. Es können
Monate voller Rechnungen nötig sein, um dahin zu gelangen, dass wir zum Briefkasten gehen
und sagen können: „Oh, vielen Dank! Das ist großartig!“ Wir werden vielleicht sogar damit anfan-
gen müssen, es zu faken, so zu tun als ob, doch nach einer kurzen Zeitspanne wird es Wirk-
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lichkeit werden. Emerson sagte, „Um zu werden, handle als ob.“ Während wir uns weigern,
negative Energie über den Geldmangel festzuhalten, beginnen Veränderungen aufzutauchen.
Langsam werden wir uns der Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Gedanken und Manife-
station bewusst. Dann, eines Tages, eigentlich eher zufällig, wird Wohlstand in unser Leben
fließen. Wir erhalten eine Gehaltserhöhung, oder gewinnen beim Wetten oder Tante Matilda
stirbt und hinterlässt uns ein kleines Vermögen. Unsere Reaktion könnte sein: „Naja, nicht Gott
hat meine Gebete beantwortet, sondern Tante Matilda. Dieser ganze Kram funktioniert doch sowieso nicht
richtig.“ Wir sollten mitbekommen, wen wir für unseren Wohltäter halten. Manchmal vergessen
wir, dass es Gott ist.
Glaubenssätze erschaffen gute und schlechte Beziehungen
Wenn wir emotional an etwas anhaften, ziehen wir es in unser Leben. Das gilt sowohl für
Rechnungen als auch für Beziehungen. Wenn wir sagen „Ich hatte noch nie eine Beziehung, die
funktioniert – Gott schicke mir bitte eine gute“ – weißt du, was auftauchen wird? Der Stereotyp des
Irrtums, den wir immer wählen, wird sich zeigen. Wir können diese Person betrachten und ent-
scheiden, erneut zu wählen. Hier kommt die untreue Nummer 51, die genauso unzuverlässig
wie Nummer 50 und Nummer 49 und Nummer 48 ist. Das Universum bittet uns zu erkennen,
wen wir jedes Mal wählen. Wir können unsere Prioritäten ändern und sagen: „Es tut mir leid,
aber ich habe kein Interesse daran, dich zu wählen. Ich entschied mich, mit jemandem wie dir eine
Beziehung zu haben – letzten Donnerstag, letzten Monat, letztes Jahr und im vorherigen Leben. Ich werde
jemanden wie dich nicht noch mal auswählen. Ich verdiene jemanden, der mich hören kann, der mit mir
zusammenarbeitet und in mein Leben passt.“ Therapie, oder besser, Selbstbeobachtung kann uns
vielleicht offenbaren, dass wir ein Muster in der Partnerwahl haben, das uns dazu bringt,
Partner zu suchen, die wie unsere Eltern sind. Der Wert dieser Erkenntnis liegt nicht darin, uns
als Opfer unserer Erziehung zu betrachten, sondern zu sehen, dass wir die Wahl haben, anders
zu entscheiden. Wenn wir um Hilfe beten, zeigt uns das Universum, wo wir Fehler gemacht ha-
ben bei unserer Wahl. Dann beginnen wir, bewusst zu wählen und die richtige Person wird wie
durch ein Wunder erscheinen.
Nichts, worum wir jemals gebeten haben, manifestiert sich in unserem Leben. Was auftaucht
ist etwas, das uns die Möglichkeit gibt, zu verstehen, wie wir persönlich die Dinge erschaffen
haben, die wir nicht wollten. Wir können unsere Prioritäten verändern, um zu erschaffen, was
wir begehren. Jeder Augenblick in jedem Leben ist ein wahrhaft göttlicher Augenblick, weil er
uns die Gelegenheit gibt, ein Muster zu löschen, welches Dinge produziert hat, die wir nicht ge-
nießen. Beginne, nach einer Beziehung zwischen Ursache und Wirkung zu suchen – in allem!
Das Führen eines Tagebuchs kann aufzeigen, worum wir gebeten haben und was da-
nach geschah. Wir sollten alles für 24 Stunden wachsam verfolgen, nachdem wir dem Univer-
sum unser Anliegen gesendet haben. Wir können es uns nicht länger leisten, das Leben als zu-
fällig und willkürlich zu betrachten. Wenn wir jeder Konversation, die wir mit Gott führen,
sofort Folge leisten, wird eine Serie von Zeichen in unserem Leben erscheinen. Die meisten
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dieser Zeichen werden gewöhnlichen Ereignissen gleichen. Es ist also leicht, sie als unbedeu-
tend abzutun. Doch es handelt sich um unsere normalen, gewohnheitsmäßigen Denkmuster,
welche unsere tägliche Realität erschaffen haben. Deswegen sind es diese Muster, die uns das
Universum bewusst machen muss, wenn wir dabei sind, die Antwort auf unsere eigenen
Gebete zu erschaffen. Wir müssen wählen zu sehen, dass jede Zufälligkeit im Leben eine Nach-
richt direkt vom Universum ist.
Sprich zu Gott als ein ihm Gleichgestellter
Wenn wir uns befangen und unwürdig fühlen während wir mit dem Universum kommunizieren,
wird die Antwort des Universums eine sein, die eine unwürdige Person akzeptieren kann. Ein
bisschen Selbstbewusstsein ist angebracht, wenn wir mit Gott sprechen. Erinnere dich, Gott ist
kein Ego, das beleidigt werden könnte. Gott ist Prinzip. Gott ist standhaftes, kosmisches
Gesetz. Wenn du dich entschließt, für etwas zu beten, sage Gott, in welchem Zeitraum das
Gebet beantwortet werden soll. Sage ihm oder ihr, dass du binnen drei Tagen wissen willst,
warum du dieses oder jenes nicht in deinem Leben hast. Dann betrachte die nächsten drei
Tage sehr sorgfältig. Wenn dein Onkel im Krankenhaus im Koma liegt und du dich mit der
Unsicherheit seines Dilemmas sehr unbehaglich fühlst, bitte um ein Zeichen. „Wird es meinem
Onkel wieder besser gehen oder wird er uns verlassen? Du hast 24 Stunden, mich das wissen zu lassen.“
Wenn du das Zeichen dann nicht gehört hast, gib dem Universum nicht die Schuld! Kosmisches
Gesetz besagt, wenn du fragst, wird ein Zeichen da sein. Verlange Feedback vom Universum
und höre auf, noch einen Moment länger im Dunkeln zu tappen. Es ist das Geburtsrecht eines
jeden Kindes des Universums, jeden Tag und den ganzen Tag lang eine kommunikative
Beziehung mit Gott zu haben. Sei gewillt zu sagen, dass Synchronizität, Zufall und seltsame
Dinge in deinem Leben geschehen sollen. Verkünde dem Universum, „Ich will nicht einen einzigen
Tag durchleben, an dem mir nichts Sonderbares passiert, das mir sagt, dass es keine Zufälle gibt.“
In meinen eigenen Gebeten füge ich hinzu, dass ich ohne Schmerz und Kampf lernen will. Eini-
ge meinen, das wäre Mogelei, doch ich meine das nicht. Lernprozesse ohne Kampf funktio-
nieren, weil wir unsere Lebensregeln aufstellen.
Unseren kreativen Prozess beobachten
Was waren unsere Gedanken in den letzten 24 Stunden? Ist es ein Wunder, dass unser Leben
so ist, wie es ist? Wir müssen die Entscheidung treffen, unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren,
und zwar weg von unseren Problemen, unserem Dilemma, unseren Dramen und davon, was
jemand uns angetan hat und wie schlecht alles ist. Stattdessen müssen wir uns neu konzen-
trieren - auf das, was wir zu erfahren wünschen. Im Verstand gehaltene Gedanken manifestie-
ren sich. Einfacher kann es nicht werden.
Wir zögern zu glauben, dass wir unser Leben exakt so erschaffen können, wie wir es haben
wollen, weil wir fürchten, die falsche Sache zu erschaffen. Das ist logisch. Tausende Male
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haben wir Unannehmlichkeiten und Kampf geschaffen. Wir sind gebrandmarkt. In der Vergan-
genheit, als wir versuchten, unser Leben in den Griff zu bekommen, besaßen wir kein Wissen
darüber, wie die „Earth School“ funktioniert und auch keines über die kosmischen Gesetze,
welche die Schöpfung regieren. Gewöhnlich versuchten wir, Leute oder Situationen im Außen
zu verändern. Jetzt wissen wir, dass diese Herangehensweise früher oder später Unbehagen
bereitet. Während wir lernen, dass die einzige Möglichkeit, das Äußere zu verändern darin be-
steht, uns darüber bewusst zu werden, was in unseren Hirnen und Herzen vor sich geht, expe-
rimentieren wir mit den Kräften der Schöpfung. Wir wissen, dass absolut keine Situation un-
veränderlich ist. Nichts in diesem Universum ist in Stein gemeißelt. „Ändere deine Meinung und
du veränderst die Welt“ ist kosmisches Gesetz. Dieses System ist perfekt. Es wird regiert durch
Liebe, und uns ist eine unendliche Zahl an Verbesserungen erlaubt. Die Quelle der Wunder ist
ein veränderter Geist. Bernie Siegel weist darauf hin, dass es keine Seuche gibt – sei es AIDS
oder die bösartigste Form von Krebs – von der sich Menschen nicht schon erholt haben.
Techniken der Schöpfung
Wie entdecken wir, was unser Leben beinhalten soll? Dies ist nicht unbedingt ein leichtes
Unterfangen. Die meisten von uns sind sich ganz sicher, genau zu wissen, was sie wollen – bis
wir herausfinden, dass wir lediglich ein altes Muster wiederholen, das beim letzten Mal auch
nicht funktioniert hat. Wie viele Leute haben eine bestimmte Person in ihrem Leben gehabt,
nur um fast augenblicklich den langen und anstrengenden Prozess zu beginnen, diese wieder
loszuwerden?
Ich empfehle jedem, sich auf die „yellow pad exercise“ einzulassen. Nimm ein normal großes
gelbes Blatt Papier und einen schwarzen Stift. Achte darauf, dass es ein dicker Stift ist. Wir
wollen keine Befangenheit in unsere Schöpfung einfließen lassen. Schreibe alles auf, was du
liebst, genießt, magst, begehrst, bewunderst oder für das du in anderer Weise warme und po-
sitive Gefühle hast. Lasse nichts aus in dieser Liste. Wenn du nicht wenigstens fünfundzwanzig
Seiten gefüllt hast, hast du es nicht wirklich versucht. Es ist nicht leicht, eine wahrhaftige und
vollständige Liste zu erstellen, die Integrität besitzt. Durch die Gesellschaft sind wir alle so
sehr darauf programmiert worden, nicht allzu viel zu wollen. Es gibt die Tendenz, die weniger
„gültigen“ Begriffe irgendwo zwischen dem Gedanken und dem Papier auszusortieren. Erinnere
dich – Ausmerzungen sind nicht erlaubt! Eine weitere Schwierigkeit beim Erstellen einer
ehrlichen Liste ist die Tendenz, Dinge mit einzubeziehen, die da sein „sollten“. Dieses „du
solltest/du solltest nicht“ ist der Beitrag deiner Eltern zur deiner mentalen Datenbank, nicht
dein eigener! Erinnere dich – kein „du solltest“.
Werte jeden Begriff aus, während er seinen Weg auf dein Blatt findet. Ist dies mein Verlangen?
Wenn ich alles haben könnte, was ich will, würde das auf meiner Liste sein? Du machst die
Regeln. Du entscheidest. Über Dinge, die dein persönliches Umfeld betreffen, wo du leben
willst, was du tun willst, wie du deine Zeit verbringen willst, wie du behandelt werden möchtest
usw. Erinnerst du dich an den Popsong vor einigen Jahren, der von Tom T. Hall gesungen
wurde: „I love“? Hier ist ein kleiner Ausschnitt aus meiner Liste. Ich liebe Fenster, aus denen
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ich rausschauen kann, Gras zwischen meinen Zehen, Bier in einem eiskalten Becher, und
Schmetterlinge. Ich liebe es, mit Leuten über weit hergeholte Dinge zu sprechen und allein
durch die Wüste zu fahren. Ich höre gerne Gespräche über die „Neue Physik“ und liebe ein
unkompliziertes Leben, Frauen und mexikanisches Essen. Ich liebe die Freiheit, die Geld
repräsentiert, Meditation, Stille und meine Ehefrau. Ich liebe es, Flugzeuge zu fliegen, und ich
liebe Blumen, Respekt anderen gegenüber, unbegrenzte Visionen und das Leben an sich. Ich
liebe Harmonie, Lachen, elegante Dinner-Abende und zuzusehen, wie der Planet heilt. Ich liebe
es, in die Augen eines anderen zu sehen, wenn „der Groschen gefallen ist“. Ich liebe Umar-
mungen, das Leben langsam angehen zu lassen und Berge. Ich liebe Seelenfrieden, das Gefühl
von Samt, jemand anderen zu lieben, Computer – und dich.
Deine Liste hat zwei Funktionen. Die erste ist, dir zu helfen, in deinem Leben Entscheidungen
zu treffen. Betrachte deine Liste sorgfältig und du wirst viel über dich lernen. Enthält dein
augenblicklicher Job viele oder nur ein paar Dinge aus deiner Liste? Bestärkt deine momentane
Beziehung die Begriffe auf deiner Liste? Welchen Job oder welche Art von Beziehung könnest
du dir für dich vorstellen, die die Mehrheit der Begriffe aus deiner Liste enthalten würden?
Die zweite Funktion deines gelben Blattes ist es dabei zu helfen, das kosmische Gesetz in dei-
nem Interesse zu aktivieren. Das, was du in deinem Verstand hältst, wird hervorgebracht.
Klebe deine Liste auf den Badezimmer-Spiegel oder an die Kühlschranktür (oder kopiere sie
und lasse sie an mehreren Orten liegen)! Je öfter du dich selbst daran erinnerst, was du liebst,
desto schneller wird dies die einzige Erfahrung in deinem Leben werden! Manchmal, wenn
Leute entdecken, dass die positive Anwendung von Gedanken tatsächlich funktioniert, glauben
sie, nun alles Gute erschaffen zu müssen. „Verdammt, ich muss heute eine gute Leber erschaffen.“
Also sitzen sie da und senden Licht zu ihrer Leber. Das wird natürlich funktionieren, doch
morgen wird es der Magen sein und danach kommt der Bauchspeicheldrüsen-Tag. Es ist men-
tal erschöpfend, den Körper in Form zu bringen, wenn man sich immer nur auf ein Organ
konzentriert. Und dann ist da noch der Bereich Wohlstand. „Oje, ich muss genug Geld verdienen für
das Haus und das Auto und das Essen und darf nicht vergessen, meine Aufzeichnungen zu machen und zu
visualisieren, wie mir Geld zufließt.“ Das wäre völlig erschöpfend!
Warum nicht einfach realisieren, dass das Universum auf deiner Seite ist! Der Vater weiß,
welche Dinge du benötigst, noch bevor du darum bittest. Es ist Sein Vergnügen, dir das König-
reich zu geben. Es ist nicht deine Aufgabe, es zu verdienen oder es allein zu erschaffen. Mache
es einfach so, wie Jesus vorschlug: „Lass dein Auge einzig und allein auf Gott gerichtet sein“
und das Universum wird den Rest erledigen. In dieser Aussage bedeutet das Wort „Gott“ gut
und bezieht sich auf deine „I Love“-Liste.
An einem gewissen Punkt könntest du eine bestimmte Sache, Situation oder Heilung erschaf-
fen wollen, nur um dir selbst zu beweisen, dass Bewusstsein Realität schafft. Für die meisten
Menschen ist dies ein grundlegender Schritt. An einem Punkt oder einem anderen werden sie
das neue Auto manifestieren wollen, indem sie es visualisieren und fühlen, dass es ihres ist.
Wenn es dann erscheint, haben sie den absoluten Beweis, dass das Schöpfungsgesetz funk-
tioniert. Aber willst du das mit jedem Teelöffel, jedem Schokoriegel und jedem Möbelstück,
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nach dem du verlangst, tun? Da wäre so viel Zeug zu erschaffen und es würde dich langweilen.
Es macht mehr Spaß, einfach in Bewegung und in den Fluss des Lebens zu kommen.
Das Auflösen persönlicher Blockaden
Selbstverwirklichung ist ein großes Geschäft in diesen Tagen. Viele Leute in unserer Welt sind
sich der Tatsache bewusst, dass sie ein gewisses Maß an Kontrolle über ihr Selbstbild und
ihren Lebensstandard haben. Das ist großartig. Ein paar Jahrhunderte zuvor, bevor sich die
Wassermannenergie auswirkte, waren solche Probanden fast nicht existent. Die Entfaltung des
Gruppenbewusstseins scheint sich zu beschleunigen, während wir uns in das Wassermann-
zeitalter bewegen.
Jene Personen, die „Muster-Macher“ für den Fortschritt im Bewusstsein, den die menschliche
Rasse macht, müssen vor der planetarischen Gruppe in Führung liegen. Diese Gruppe versucht
die Idee zu begreifen, dass sie etwas Kontrolle über ihr Leben hat. Sie wurde so trainiert, dass
der Wirtschaft, den Politikern, den Arbeitsplätzen, den Familienmitgliedern und der Umwelt die
Kontrolle über ihr Leben zukommt. Um jenen bei der Erkenntnis behilflich zu sein, dass ihre
Blockaden innerlich sind, lehrt die populäre Psychologie, wie man Blockaden lokalisieren und
verarbeiten kann. Das ist für Zehn- und Elfklässler, die am meisten Entwickelten in dieser
Gruppe, sehr effektiv. Zwölfklässler und Klassen-Überspringer dagegen wollen sich auf ihrem
Weg nicht durch Blockaden hindurcharbeiten. Das Aufarbeiten von Blockaden weist große Ähn-
lichkeit auf mit dem Bezahlen karmischer Schulden, ein effizienter, aber schmerzhaft
langsamer Weg, um Erleuchtung zu erlangen. Das Arbeiten mit Blockaden war keine Technik,
die je von einem Meister befürwortet wurde. Ein Kurs in Wundern sagt, jede Analyse kommt
vom Ego. Das bedeutet, es ist ein Versuch des Korrigierens, gemacht von jenem Teil in uns,
der sich selbst als von Gott getrennt betrachtet. Ein getrenntes Denken kann die Einheit nicht
finden. Wenn wir einmal zugegeben haben, dass eine Blockade existiert, können wir all wun-
derbaren östlichen Lehren des Loslassens und der Hingabe anwenden. Das sagt dem Univer-
sum, dass wir Hilfe bei der Klärung akzeptieren. Lass uns nicht versuchen, uns „auszubessern“.
Das ist der alte Weg und er wird erheblichen Schmerz erschaffen und viel Zeit brauchen.
Unsere einzige Verantwortung besteht darin, unsere Probleme so spezifisch wie möglich zu
identifizieren. „Ich habe Angst vor dem Gerichtsvollzieher. Ich bin nicht sicher, warum oder woher die
Angst kommt, aber ich fürchte mich.“ Dann wende dich dem Universum zu, bitte um eine Antwort
und beobachte. Halte Ausschau nach der Antwort des Universums. Uns verantwortlich zu
fühlen, unsere eigenen Antworten zu finden, verursacht Verzögerungen und Unbehagen. Das
Universum ist freundlich. Wir sind nicht allein oder getrennt vom spirituellen Geist. Es ist nicht
unser Job, unsere Probleme zu lösen. Ein Kurs in Wundern sagt, jede Korrektur obliegt dem
Heiligen Geist. Das bedeutet nicht nur, dass die Verantwortung zur Beseitigung von Onkel
Harrys Alkoholproblem dem Heiligen Geist zukommt. Es bedeutet, dass auch die Korrektur
unserer Blockaden und Phobien die Aufgabe des Geistes ist. Unser Job ist es, aufmerksam zu
sein, nach Zeichen Ausschau zu halten und Gottes Stimme zu hören.
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Ich weiß, dass diejenigen von euch, die beratend tätig sind, zu sich selbst sagen, das ist sehr
naiv und allzu simpel. Und in einem gewissen Sinne ist das richtig. Nachdem sich ein Individu-
um eine Angst oder Blockade eingestanden hat, ist nicht notwendigerweise alles rosig. Die
Blockade muss immer noch „abgearbeitet“ werden. Wie dem auch sei, es gibt einen leichten
und einen schweren Weg, auf dem die Behandlung erfolgen kann.
Wenn wir glauben, eine Blockade zu überwinden, indem wir uns auf den Intellekt und unsere
irdische Bildung verlassen, sind wir mit Sicherheit auf einem Ego-Trip. Die effizientesten Be-
rater arbeiten sehr intuitiv, nicht nur nach dem Buch. Wir haben keinen Schimmer, woher eine
Blockade kommt oder was die Angst erschafft (ausgenommen im absoluten Sinn, in dem wir
wissen, dass jede Angst vom Glauben an die Trennung von Gott kommt). Wir können in
unserem Leben nach Autoritätspersonen suchen, die „stark“ waren, oder nach Missbrauch, der
„ungerecht“ war; doch die Repräsentanten des Falschen oder des Missbrauchs sind eher Sym-
bole vergangener Lebensdramen, die uns in unserem normalen Gewahrseinszustand alle unzu-
gänglich sind (um nicht zu erwähnen, dass die Dramen Illusionen sind).
Offensichtlich sagen wir jemandem der leidet nicht, dass alles Illusion ist. Unsere Herange-
hensweise als eine psychologisch orientierte Generation ist es gewesen, uns die Überzeugung
zu gestatten, wir besäßen „wahre Erkenntnis“. Und deswegen waren wir autorisiert oder sogar
berechtigt, einander zu heilen, zu reparieren. Die Wahrheit im absoluten Sinne ist, dass nichts
kaputt ist und es nötig hat, repariert zu werden. Was benötigt wird ist Akzeptanz. Wir müssen
uns gegenseitig und uns selbst als Kinder Gottes, als Christus akzeptieren. Zum Beispiel gibt
es viele Bücher und sogar eine ganze Reihe TV-Geschichten, die von Personen handeln, die
mysteriöse Schmerzen oder Krankheiten haben. Wenn diese Menschen hypnotisch in andere
Lebenssituationen zurückgeführt werden, wo die Quelle ihres Schmerzes entdeckt wurde, ver-
schwand das Problem. Der Hypnotiseur verurteilte den Patienten nicht, noch machte er Vor-
schläge, wie mit dem Problem medizinisch oder in anderer Weise umzugehen sei. Er hörte
einfach nur zu. Die Heilung trat ein. Wenn wir einen Weg finden, die Angst offenzulegen, ganz
gleich, wie viele Leben sie uns begleitete, verschwindet sie. Angst ist keine greifbare Realität in
Gottes Universum. Angst ist falscher Glaube. Wir leugnen nicht, dass es für die darin ver-
wickelte Person real ist, doch erinne dich: unsere eigene Angst erschien uns wirklich, als wir
dachten, Schwarzenegger würde in dem Film sterben.
Die Wahrheit ist, wir wissen nichts. Es gibt keine objektive Realität. Diese Aussagen sind nur
schwer zu schlucken für all jene, die ihren Selbstwert durch das Wiedererkennen ihres Intel-
lekts erworben haben. Doch der Intellekt liefert uns Pfiffigkeit, nicht Weisheit. Weisheit wird in
uns zur Erweckung gebracht, wenn wir die Wahrheit in den Lehren der Meister anerkennen.
Um in das Königreich einzutreten müssen wir werden wie kleine Kinder. Widersetzte dich dem
Bösen nicht. „Im Königreich meines Vaters gibt es viele Paläste, von denen ihr nichts wisst.“ Lass uns
kontinuierlich darum bitten, die Wahrheit gezeigt zu bekommen anstatt unsere Positionen zu
rechtfertigen oder unser „Wissen“ zu verteidigen.
Wenn ein Individuum eine Angst oder Blockade ehrlich zugibt und diese dann dem Universum
übergibt, beginnt derselbe Prozess, der stattfindet, wenn die Person um Wohlstand betet. Das
Universum besitzt das Wissen darüber, woher die Blockade kam. Das Universum kennt den
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sinnvollsten Weg, den Fehler im Glaubenssystem, der die Blockade in erster Linie geschaffen
hat, zu beseitigen. Wenn wir unseren Intellekt und Rationalisierungen aus dem Weg nehmen,
wird das Universum viele Werkzeuge zu seiner Verfügung haben, um uns zu erleuchten, um
uns in einen Zustand des inneren Friedens zurückzubringen. Eher zufällig kann jemand, viel-
leicht sogar ein Fremder, etwas sagen, das ein bedeutendes Verstehen in uns auslöst. Zufälle
und Fügungen sind machtvolle Werkzeuge, die vom Universum benutzt werden. Sie sind viel
zweckdienlicher als menschliche Methoden. Zufälle und Fügungen sind nur ein anderer Name
für den Heiligen Geist.
Was sollte ich erschaffen?
Die Zeitverzögerung zwischen dem Formen eines Gedankens und der Manifestation von dem,
was der Gedanke repräsentierte, ist jetzt, während wir allmählich die Wassermann-Energie er-
reichen, dramatisch reduziert. Es ist noch immer lang genug, doch wir müssen sorgfältig nach
der Verbindung zwischen Ursache und Wirkung suchen. Einige Leute rennen die Hälfte des
Tages herum und denken gelb, gelb, gelb; in der zweiten Tageshälfte denken sie blau, blau,
blau, ich will blau. Wenn das Leben ihnen grün bringt, sagen sie: „Darum habe ich nicht gebeten!
Ich habe nie in meinem Leben im grün gebeten!“ Doch wenn sie zurückgehen und eine kleine Rück-
schau halten, werden sie sich erinnern, dass sie um blau und gelb gebeten haben. Wir müssen
verstehen, wie die Dinge auf dieser Realitätsebene zusammenpassen.
Vielleicht wären wir ziemlich weise, wenn wir jene Energie, welche die Zukunft sehen kann,
und auch unseren eigenen Vertrag mit der Erde, bevollmächtigen würden. Es ist clever, diese
Energie für uns erschaffen zu lassen. Doch sie kann nicht in unser Leben treten, bis wir darum
bitten. „Bitte und du wirst erhalten“ ist eine Aussage des kosmischen Gesetzes. Es ist in der Bibel
geschrieben worden, in einer fast beiläufigen Bemerkung. Tatsache ist, so funktioniert das Uni-
versum. Ein jeder von uns ist omnipotent und deswegen können wir nicht eine einzige Sache
erhalten, um die wir nicht gebeten haben.
Manchmal befinden wir uns in einer Zwickmühle, weil wir nicht wissen, worum wir bitten sol-
len. Wie können wir das wissen, wenn wir keine Kenntnis davon haben, in welchem Zustand
die Welt morgen sein wird. Wir können nichts Besseres tun als gegen Mauern zu laufen, wenn
wir blind gegenüber dem sind, was wir morgen brauchen. An einem Punkt in unserer Ent-
wicklung wird die Menschheit gelehrt, alles dem universellen Geist zu übertragen: „Dein Wille
geschehe.“ Der Zweck dieser Bemerkung ist es, uns aus dem Ego herauszubekommen.
Das Funktionieren aus dem Ego ist nie das, was wir wollen, wenn wir versuchen, Blockaden
loszulassen. Das Ego ist der Aspekt unseres Bewusstseins, der glaubt, von Gott getrennt zu
sein. Es wird uns immer irreführen. Es geht nicht darum, falsch oder richtig zu liegen, bzw. gut
oder schlecht zu sein. Es geht darum, dass das Ego einfach mit unvollständigen Informationen
arbeitet. Das Ego kann nur die Informationen der fünf Sinne verarbeiten und versucht, basie-
rend auf dem vorliegenden Wissen, eine Entscheidung zu treffen. Es bezieht sich auf das, was
in Zeitungen und Büchern veröffentlicht wird und auf unsere vergangenen Erfahrungen – das
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macht insgesamt weniger als ein Zehntel von einem Prozent der Information aus, die existiert.
Es ist ein wirklich sehr dummer Weg, eine Entscheidung zu treffen; zu glauben, wir wären
getrennt und müssten daher Informationen sammeln, nach denen wir dann handeln können.
Ein Werkzeug, um Leute zu unterrichten, eine Stufe höher zu steigen und nicht nur nach dem
sensorischen Input zu entscheiden, war die Aussage „Dein Wille geschehe“. Das erkannte an,
dass es eine universelle Energie oder Intelligenz gibt, die Zugang zu einer größeren Datenbank
hat als unser Ego. Jeder Meister, der auf die Erde gekommen ist, empfahl uns, unsere Macht in
den Dienst einer größeren Vision als unserer eigenen zu stellen, bis wir den Zustand erreicht
haben, bei dem wir selbst diese Vision haben und bewusst Kontrolle über unser Leben über-
nehmen können. Wir handeln nicht allein. Wir sind Teil eines Teams, das mit allen ungese-
henen Königreichen und Gefilden arbeitet, die im Universum existieren. Dieses Team wird
manchmal Heiliger Geist genannt, oder der gesamte Geist.
Wieviele Male haben wir demonstriert, dass wir die Antwort auf unsere Fragen nicht wissen
mussten? Wir mussten lediglich sagen „Geist, ich möchte dieses. Ich bin bereit für eine Veränderung.“
Wenn diese dann in unser Leben trat, wussten wir, dass wir mit dem kosmischen Gesetz arbei-
teten, anstatt unser Ego zu manipulieren. Wir werden oft nicht wissen, was genau wir in einem
spezifischen Sinn ersehnen, doch wir wissen sehr wohl, dass wir Frieden, Glücklichsein, Wohl-
stand und Aufregung wünschen. Bitte um diese Dinge im allgemeinen Sinn und überlasse Gott
die Details!
Mit dem Heiligen Geist kommunizieren
Kommunikation mittels Channeling, also mit den seelischen Sinnen, ist möglich und sogar nor-
mal. Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist und du das Verlangen hast, mit ihm zu spre-
chen, setz dich hin, entspanne dich und benutze deine inneren Sinne, um eine bedeutsame
Kommunikation aufzubauen. Eine persönliche Bestätigung des Lebens nach dem Tod ist eine
sehr wertvolle Erfahrung. Doch lass mich hier ein Wort der Warnung loswerden. Es gibt einen
Unterschied zwischen der Kommunikation mit dem Heiligen Geist und dem Sprechen mit
Geistern. Manchmal, wenn Leute Techniken entdecken, die es ihnen erlauben, mit den unsicht-
baren Gefilden zu kommunizieren, verbal oder in Schriftform, glauben sie nur zu gerne, dass
sie in Kontakt mit Gott, dem großen „G“ sind. Bitte erinnere dich, nicht jeder Tote ist weise.
Wer im Körper ein Trottel war, ist nach dem Tod garantiert immer noch ein Trottel. Unseren
Grad des Verständnisses, der Spiritualität oder der Weisheit ändern wir nicht, indem wir zur
anderen Seite überwechseln.
Geistpersonen, die auf diesem Planeten rumhängen, sind exakt diejenigen, die sie als Inkar-
nierte waren, mit der Ausnahme, dass sie nun aus der vierdimensionalen Realität heraus funk-
tionieren und daher einen gewissen Teil der Vergangenheit und Zukunft sehen können. Wenn
wir verbale Kommunikation mit Geistern suchen, und verbale Kommunikation ist sicherlich
nicht erforderlich, stimmen wir uns auf jemanden ein, der aus der Realität der fünften,
sechsten oder siebenten Dimension heraus funktioniert, wo das Ego weniger konkret ist und
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die Wahrnehmung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im selben Augenblick der natür-
liche Seinszustand ist. Diese Leute auf den höheren Ebenen sind nicht „göttlich“ – Zeit ist hier
nur einfach nicht linear, das ändert sich mit dem Territorium.
Oft werden wir hinters Licht geführt, weil Worte in unsere Köpfe kommen oder durch unsere
Stifte oder Hexenbretter, die uns über das Morgen berichten und wir denken: „Oh, das muss Gott
sein.“ Es ist nicht Gott, es ist jemand, der nicht mehr in einem Körper lebt. Wenn du stirbst,
wirst du das auch tun können. Die weise Person wird es erfühlen und telepathisch mit der un-
sichtbaren Energie kommunizieren, um zu sehen, ob es sich dabei um jemanden handelt, dem
sie gerne zuhören möchte oder nicht. Wenn uns jemand in menschlicher Gestalt einen Rat
geben will, können wir ihn sehr schnell einschätzen. Wir können fünf Minuten mit jemandem
sprechen und wissen, ob wir sagen wollen: „Verschwinde von hier!“ oder „Was? Erzähl mir mehr!“
Es ist genau derselbe Prozess, wenn wir mit Wesenheiten von der anderen Seite des Schleiers
kommunizieren. Wenn sie ziemlich weise erscheinen und in unserer Denkweise reden, können
wir ihnen Aufmerksamkeit schenken und einige Hinweise erhalten.
Den Heiligen Geist zu bevollmächtigen bedeutet nicht, dass wir unseren freien Willen zugun-
sten von Stimmen und Worten aufgeben. Der Heilige Geist spricht durch Gefühle, Zeichen und
Zufälligkeiten. Der Heilige Geist fühlt sich immer friedvoll an, so als würde der Druck genom-
men werden. Jede Kommunikation, die wir erhalten, die eine gewisse Komplexität gleich wel-
cher Art aufweist, kommt von einem Ego. Vielleicht handelt es sich um ein sehr gutes Ego,
doch es ist immer noch ein Ego. Jede Nachricht vom Geist, die eine Liste von Dingen enthält,
die getan werden müssen, ist eine Nachricht von einem Ego, vielleicht von einem alten Gefähr-
ten; doch es ist keine Nachricht von „Gott“. Gott hat keine Listen. Gott ist Sein, nicht Tun. Jede
Nachricht, die wir vom Geist bekommen, die sagt, dass wir uns beeilen müssen oder dass die
Zeit abläuft, ist von einem Ego. Gott arbeitet außerhalb der Ebene von Zeit und Raum. Gott
reorganisiert Zeit und Raum nach seinem Willen. Es ist niemals zu spät für ein gutes Wunder.
Eile ist nicht friedvoll. Gottes Stimme ist stets ruhig.
Nachdem wir Vertrauen zu unseren Helfern auf der anderen Seite aufgebaut haben, hören wir
uns selbst Dinge sagen wie: „Ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist, doch die richtige Person, das
richtige Auto, der richtige Job und das richtige Ereignis tauchten exakt zur richtigen Zeit auf.“ Uns wurde
das Recht eingeräumt, in vollkommener Glückseligkeit herumzulaufen, ohne die nebulöseste
Vorstellung davon, warum das Leben funktioniert. Unsere Aufgabe ist es, nicht im Weg zu
stehen und die Details der Energie zu überlassen, die die höhere Vision hat.
Jedes Mal, wenn wir die Kontrolle über die Details übernehmen, erschaffen wir ein höllisches
Durcheinander. Es gibt eine unendliche Zahl an Lösungen für jede Misere. Wir können weiter-
hin an die beste Lösung appellieren ohne zu betrachten, wie sie sich manifestieren wird, woher
sie kommen wird und ob sie überhaupt möglich ist. Es verblüfft mich immer, wenn Leute
meinen, dass sie in bestimmter Weise um Hilfe bitten müssen. Einige glauben, sie müssten an
einem besonderen Ort sein – mit Kerzen, einem Kreuz und anderen Utensilien. Sie vergessen,
dass das Universum zu einhundert Prozent nonverbal kommuniziert und nur unsere Absicht
lesen kann. Es kann unsere Worte nicht hören und unsere Taten nicht sehen – es liest einfach
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unsere Gedanken.
Wenn du nun bereit bist, um Hilfe zu bitten und Anleitung aus den unsichtbaren Bereichen
erhalten willst, werde ich das machtvollste Gebet im Universum mit dir teilen. Ich habe das mit
Matthäus, Markus, Lukas und Johannes geklärt und ihre Erlaubnis eingeholt, nicht nur dieses
Gebet zu teilen, sondern auch darzulegen, dass seine Macht weit über das Vaterunser
hinausgeht. Dies ist das effizienteste Gebet, das je im Universum zu hören war und eines, das
von keiner Energie im Kosmos geleugnet werden kann. Es ist das eine, das alle Königreiche
immer zu deiner Hilfe versammelt, ohne Ausnahme. Bist du bereit für dieses Gebet? Es lautet:
„Hilfe!!!“
Wenn du die simplen Regeln verstehst, die diese Realitätsebene kontrollieren, wirst du
unendlich kraftvoll. Dann kannst du die Realität deinen eigenen Bedingungen entsprechend
erschaffen. Wir alle müssen lernen, das zu tun, weil wir als Gruppe einen Vertrag mit der Erde
geschlossen haben. Unser Vertrag besagt, dass es innerhalb der nächsten fünfzig Jahre zehn
Millionen selbstverwirklichte Wesen auf der Erde geben wird, so dass die verbundene
telepathische Energie dieser zehn Millionen diese Existenzebene und jeden Verstand so
durchdringt, dass jeder, der entscheidet, für das Wassermannzeitalter zu bleiben, seinen
Abschluss machen wird, bevor die Umwälzung ins nächste Zeitalter stattfindet. Wir wollen
keine Nachzügler! Wenn du wählst, selbstermächtigt zu werden und dich entscheidest, in
dieser Lebenszeit den Christus in deinem Inneren zu sehen, wirst du damit sichergestellt ha-
ben, dass hunderte von Millionen Individuen, die sich hier auf der Erde ihrer Ausbildung
widmen, ebenfalls ihren Abschluss machen können. Das bedeutet, das viel Arbeit vor uns liegt.
Glücklicherweise besitzen wir die Kraft aller Universen, um zu erschaffen, was wir beab-
sichtigen.
Auch haben wir enormen Beistand zur Verfügung in den unsichtbaren Welten. Stell dir den
Garten Eden immer blühend und als in Kürze erscheinend vor, widersetze dich niemals wieder
dem Bösen. Erinnere dich, wir erschaffen das, wogegen wir sind. Liebe, liebe, liebe – und alles
wird herrlich sein.
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4. Die Hauptrichtlinie und andere kosmische Konzepte
Die Transformation und das Erwachen des Planeten, das wir beobachten, wenn wir Diktaturen
fallen sehen, wenn Erdentage immer anziehender werden und wenn Menschen offen über
Beziehungen diskutieren, ist keine zufällige Sache. Es geschieht nicht einzig und allein, weil der
Kalender sagt, dass die Zeit für die Wasserman-Ära gekommen ist. Es geschieht, weil Wesen
wie du selbst einen Körper angenommen haben und in den telepathischen Energiepool, der den
Planeten umgibt, eintauchen. Lass mich das erklären.
Kosmischer Isolationismus
Dies ist ein geschlossenes Schulsystem. Soweit es das Gruppenbewusstsein anbelangt, ist es
vom Rest unserer Galaxie isoliert. So wie jede Privatschule ihre eigenen Bildungsziele und ich-
ren eigenen Stab an Direktoren hat und darauf abzielt, einen bestimmten Studenten-Typ zu
rekrutieren, verhält es sich auch mit der irdischen Schule. In den Schulen, mit denen wir ver-
traut sind, kann die allgemeine Öffentlichkeit das Schulgremium wählen. Doch ist es ihr nicht
erlaubt, die Funktionen der Lehrer, des Direktors oder der Gremiums-Mitglieder an sich zu
reißen. Wenn eine Person wünscht, die Schüler selbst zu unterrichten, muss sie sich für die
Stelle des Lehrers bewerben und einen Lebenslauf einreichen. Genauso geht es in „Earth
School“ zu.
Um dem Planeten zu assistieren, muss die Person die Hauptrichtlinie respektieren. Vielleicht
erinnerst du dich an die primäre Direktive in Star Trek. Diese besagt, dass – entsprechend des
kosmischen Gesetzes – keine Zivilisation oder Gruppe von Wesen von außerhalb eines Systems
kommen und in diesem System Veränderungen einführen darf, unabhängig davon, wie
erleuchtet die Wesen auch sein mögen. Es ist einfach nicht möglich, Bewusstsein in einem
geschlossenen System umzuwandeln, ohne sich dem System anzuschließen und sich daran zu
beteiligen.
Die Hauptrichtlinie verhindert, dass Außenstehende in einen Prozess eingreifen, mit dem sie
nicht vertraut sind. Es erzwingt Beteiligung, wenn jemand helfen möchte. Warum sonst würde
sich ein Meister entscheiden, auf dieser Realitätsebene zu inkarnieren? Wenn ein Buddha oder
ein Sai Baba irgendwo auf einem kosmischen Thron sitzen und den Menschen Freude und
Wohlwollen diktieren könnten, würden sie das mit Sicherheit tun. Der Grund, warum es ihnen
nicht gestattet ist, ist der, dass sie den freien Willen derjenigen Individuen missachten würden,
deren kollektives Bewusstsein dieses System in erster Linie erschaffen hat. Also streifen sie
sich Körper über und lassen sich für einen gelegentlichen Besuch auf die Erde absinken. Als
Mitwirkende in der irdischen Energie können sie helfen, die Realität im Namen ihrer Familie
umzugestalten.
Die Meister verstehen, dass alle Seelen eine Seele sind, und alle Herzen ein Herz, dass wir alle
denselben „telepathischen Energiepool“ bewohnen. Eine inkarnierte Person, Meister oder nicht,
die mentalen und emotionalen Frieden besitzt, befruchtet das Gruppenbewusstsein mit
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Frieden. Wenn wir als inkarnierte Wesen also lernen, friedvoll, liebend und freudig zu sein,
machen wir dies abrufbar für jede andere inkarnierte Seele auf diesem Planeten. Das ist alles,
was jeder Meister jemals in der Lage war zu tun – sein Bewusstsein verfügbar zu machen. Und
nebenbei zauberten sie ein wenig. Sie liefen auf Wasser und erweckten die Toten. Das ist eine
gute Show, um die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen, die sagen: „Ich will lernen, wie
ich das auch machen kann.“
Wenn ein Wandel auf der Erde nicht von außerhalb des Systems kommen kann, wer wird dann
den Planeten heilen? Wandel muss von menschlichen Wesen initiiert werden, die gegenwärtig
auf der Erde leben. Doch Veränderung kann nicht von Menschen kommen, die jeden Tag alten
Mustern folgen. Menschen, die im Rahmen der von der Gesellschaft akzeptierten Begrenzun-
gen leben, können weder Frieden noch Freude noch Unbegrenztheit in die dritte Dimension
bringen. Sie wissen nicht, dass diese Dinge überhaupt existieren! Sie wissen nicht, dass es un-
sichtbare Wesen und parallele Universen gibt. Ein Meister zu werden bedeutet, gewillt zu sein,
die Programmierung der Welt zugunsten eines größeren Verständnisses aufzugeben. Die einzi-
gen Individuen, die die Realität in Richtung innerem und äußerem Frieden verschieben können,
sind jene mit Bewusstsein. Deswegen nehmen erleuchtete Personen Körper an. Deswegen ka-
men Mozart, Michelangelo und Einstein her. Und deswegen bist du hier.
Earth School Drop-Ins
Nicht jeder benutzt die Earth School als primären Entwicklungsweg. Einige Menschen kommen
nur zu diesem Planeten, wenn er sich in einer kritischen Entwicklungsphase befindet und Hilfe
braucht. Diese Leute qualifizieren sich nicht wirklich als Zwölfklässler. Als Drop-ins schneien sie
eher mal kurz herein. Wenn die Dinge richtig verzwickt werden, sagt diese Gruppe „Oh, sie
hängen schon wieder fest. Lasst uns auf den Planeten herabsteigen. Wir werden noch ein weiteres Mal
inkarnieren, um den telepathischen Pool mit unserer Energie zu durchziehen.“ Eine erhebliche Menge an
Seelen kam diesem Aufruf in den letzten Jahren nach. Und viele von uns beziehen sich keines-
wegs auf vergangene Leben auf der Erde, weil wir noch nicht oft genug hier waren, um gelernt
zu haben, wie man über eine Straße geht und zur selben Zeit Kaugummi kaut. Einige haben
absolut kein Konzept davon, wie man „erfolgreich“ ist und Teil der „inneren Gruppe“ wird.
Wir vergessen, dass die hochgradig erfolgreichen Individuen in der Welt diejenigen sind, die
die Erde die ganze Zeit auswählen. Diejenigen, deren Karma sie dazu bringt, immer und immer
wieder zur Erde zurückzukehren, sind die Individuen, die herausgefunden haben, wie man hier
zurecht kommt. Sie kennen alle weltlichen Regeln. Das ist die innere Gruppe, die am meisten
beneideten Individuen auf dem Planeten. Obwohl sie sehr versiert darin sind, irdisch zu sein,
sind sie noch nicht bereit für den Himmel. Jene allerdings, die als spirituelle Lehrer inkarniert
sind (Zwölfklässler und Drop-ins), sind bereit, fortzuschreiten und Hand in Hand zu laufen mit
jedem aufgestiegenden Meister, der jemals den Erdboden berührte.
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Schwierigkeiten negieren nicht unseren Wert
Inkarniert zu sein kann als schwierig und verwirrend empfunden werden. Es bedeutet nicht,
dass wir nicht das Licht sind. Wir haben oft die Tendenz, uns selbst herabzusetzen, in dem wir
fragen: „Was ich? Ich kann nicht mal mein Leben zum funktionieren bringen! Wie kann ich richtungs-
weisend für den Planeten sein?“ Diese Tendenz ist Teil der Unterdrückung und Verwirrung, die das
Gruppenbewusstsein seit langer Zeit beherrschen. Wir sind bereit, mit der Herabsetzung
aufzuhören.
Wir kamen hier her mit einer Mission. Vor der Inkarnation gab es eine Strahlung um uns
herum. Unsere Chakren waren im Gleichgewicht und geöffnet. Wir dachten, dass der Zweck
eines offenen Herzzentrums das Ausströmen von Liebe war. Wir sagten: „Wir werden da runter
gehen und sie mit Liebe, Mitgefühl, Frieden und Wohlwollen überschwemmen. Wenn wir abreisen, wird der
Planet transformiert sein.“ Dann, unmittelbar nach dem Eintritt in den physischen Körper, wurden
wir bombardiert von Wut, Angst, Schuld, Zweifeln und Sorgen – von all dem, was den telepa-
thischen Pool des Planeten in ein Konglomerat aus zähem, gräulich-grünem, ekligem Müll
verwandelte. Es ist eine Kloake hier unten und wenn wir eintreten, mit unseren weit geöffneten
Chakren, strömt all der Müll geradewegs in uns hinein. Noch in Unkenntnis über die Funk-
tionsweise des Systems betrachteten viele von uns einen Teil oder das gesamte eklige Zeug
als ihr eigenes. Wir sagen: „Ich bin nicht spirituell genug, um im Gleichgewicht zu bleiben. Ich spüre
immer noch Schuld, also muss ich eine schlechte Person sein.“ Der Müll gehört nicht zu uns, wir haben
ihn nicht erschaffen – wir haben einfach nur vergessen, die Türe (unsere Chakren) zu
schließen, als wir hier ankamen. Wenn du in einen Swimmingpool springst, wirst du nass.
Wenn du in einen telepathischen Pool eintauchst, verbindest du dich mit dem Durchschnitts-
bewusstsein.
Wenn hoch entwickelte Wesen auf die Erde kommen, stürzen sie fast immer ab und
verbrennen sich. Wenn sie drei, vier oder fünf Jahre alt sind, finden sie heraus, dass dieser Ort
zu sehr wehtut. Also beginnen sie, sich zu entziehen und abzuschalten. Sie fragen: „Warum zur
Hölle habt ihr mir keine Bedienungsanleitung für diesen Körper gegeben, als ihr mich her schicktet? Warum
habt ihr mir nicht gesagt, dass es so sein würde? Ich weiß mit diesem Kram nichts anzufangen.“
Gut, wir haben uns auch entschieden, ein wenig zu lernen, während wir hier sind. Die Erde ist
die nützlichste Schule im Universum. Sogar Jesus besuchte eine extra Klasse oder zwei, bevor
er zum Lehr-Modus wechselte. Bei der Belegung dieser Extra-Kurse wäre es nicht fair, die Be-
dienungsanleitung im Voraus zu haben. Wenn wir sie hätten, wüssten wir, dass alles eine
Illusion ist, denn auf Seite eins sagt die Anleitung „Erinnere dich immer, dass nichts, was du siehst,
real ist.“
Jeder, der auf die Erde gekommen ist, hat die Seite eins vergessen, als er abstürzte und sich
verbrannte. Doch diese Periode in unseren Leben ist jetzt vorbei. Es ist Zeit für uns abzurufen,
wie wir unsere Realität kontrollieren.
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Das Durchschnittsbewusstsein
Die Zwölkfklässler und Drop-ins sind jetzt bereit, diese Klärgrube des Bewusstseins zu
säubern. Wenn du dich sorgst, dass du nicht genug Gutes tust, indem du einfach nur hier bist,
würde ich vorschlagen, dass du das durchschnittliche Gruppenbewusstsein nochmal betrach-
test. Du brauchst nur deinen Fernseher einzuschalten. Einschaltquoten diktieren, dass die
Programme auf den durchschnittlichsten Gedanken abgestimmt werden. Das Fernsehen ist ein
perfektes Barometer des Durchschnittsbewusstseins. Es gibt Seifenopern, Dramen, Mordfälle
und die Abendnachrichten. Lass mich dir versichern: schon allein durch dein Existieren mit
dem Verständnis, das du jetzt hast, bist du ein Retter für diese Erde. Du machst genug Son-
nenuntergangsbetrachtungen und Motivationsarbeit, um deine Nützlichkeit sicherzustellen.
Dein Gehirn ist ein Transmitter, der Energie und Gedankenmuster in einer Frequenz anbietet,
die die Masse der Menschheit aufnehmen kann. Jeder erhabene Gedanke, den wir haben, trägt
zur Anhebung der Schwingung des Planeten bei. Mit dieser Versicherung unserer Nützlichkeit
können wir uns darauf konzentrieren, ein bescheidenes Behaglichkeitsniveau zu erreichen, in
welchem wir unsere Arbeit tun können.
Unser Komfort hat nichts mit der Größe unseres Hauses zu tun. In dieser Inkarnation ist er
direkt proportional zu unserer Fähigkeit, den Grad unseres Gewahrseins, verglichen mit dem
durchschnittlichen Gruppenbewusstsein, klar zu erkennen. Das scheint eine trennende Denk-
weise zu sein, doch wir müssen akzeptieren, dass wir für die jüngeren Schüler in dieser Schule
als Lehrer fungieren.
Wenn wir die verschiedenen Klassen genau betrachten könnten, würden wir sehen, dass es
eine verzweifelte Masse von Menschen gibt, die uns anflehen, uns selbst treu zu bleiben und
unsere intuitive Weisheit zu teilen. Es gibt auch jene, die sich von spirituellen Konzepten be-
droht fühlen. Sie können versuchen, unsere Realitätssicht herabzusetzen, indem sie uns vor-
werfen, wir seien naiv. Wenn eine solche Kritik kommt, haben wir stets die Wahl, ihr zu glau-
ben oder es nicht zu tun. Die Kritiker sprechen aus ihrer eigenen Angst und Unsicherheit
heraus. Wir wissen, dass ihre Worte von ihrer Unsicherheit herrühren, denn wenn sie wach
wären und dächten, jemand wäre im Irrtum, würden sie diese Person eher mit Licht
durchfluten.
Erleuchtete Wesen attackieren nicht und verteidigen nicht. Die Tatsache, dass Menschen auf
jede Situation reagieren, in dem sie Angst ausdrücken, zeigt deutlich, dass sie hier sind, um
Schüler zu sein. Sie können sich noch nicht an die Erfahrung bedingungsloser Liebe erinnern.
Dann gibt es noch die Mehrheit der Menschheit, die nicht direkt unsere Schüler sind.
Obwohl die Meister für jeden Menschen hierher kamen, und auch ein jeder von uns kam, um
allen anderen zu helfen - einschließlich denen, die immer noch an Mangel, Tragödie und Kampf
glauben, kamen sie nicht notwendigerweise, um von Angesicht zu Angesicht mit ihnen zu spre-
chen. Es gibt einen Abwärtseffekt, mit dem jede Form des Lehrens verbunden ist. Wenn du
Menschen unterrichtest, werden diese wiederum ebenso unterrichten. Die Botschaft wird letzt-
endlich von jedem auf dem Planten inkarnierten Individuum gefühlt. Wir können nicht direkt
mit ihnen sprechen, weil sie auf ihrem augenblicklichen Verständnisniveau die Einfachheit einer
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spirituellen Wahrheit nicht begreifen können. Manchmal haben wir den Eindruck, Jesus wäre
gefühlskalt gewesen, denn als die Frau zu ihm kam und sagte „Herr, gib mir von deiner Lehre“
antwortete er: „Moment mal, gnädige Frau, ich kam nicht für Sie her. Sie sind erst in der siebten Klasse.
Ich kam für die Kinder Israels, die am meisten Erleuchteten unter den Suchern, die Ehrfurcht vor dem
kosmischen Gesetz haben.“ Gut, es handelt sich um eine freie Umschreibung, doch es stellt einen
wichtigen Punkt heraus. Kein Meister kam auf die Erde, um eine Religion oder Massenbewe-
gung zu gründen oder zu evangelisieren. Auch wir müssen wählen, mit wem wir kommunizie-
ren können und wer nicht die erforderlichen Bezugspunkte hat, um Worte zu hören, die frei
von Angst sind.
Die Wichtigkeit von Unterstützer-Gruppen
Viele Menschen auf dem Planeten schreien heute nach Lehrern. Lehrer haben heutzutage viele
Gelegenheiten, ihr Wissen und Verständnis mit Suchenden zu teilen, so wie es Jesus tat. Doch
wir haben es viel leichter als er, weil mehr Menschen auf dem Planeten erwacht sind. Wir kön-
nen uns selbst mit einer großen Gruppe umgeben, die uns unterstützt. Jeder Meister, der je
zur Erde kam, hat eine Gruppe um sich herum versammelt. Sie waren sich darüber bewusst,
was die Dichte dieses telepathischen Pools mit inkarnierten Wesen machen kann, wenn sie
weit geöffnet eintreffen. Allein könnte niemand die Erde betreten, übers Wasser laufen und die
Toten wecken. Das kann ohne ein hohes Maß an Unterstützung einfach nicht getan werden.
Bevor Jesus inkarnierte, hatte er eine kleine Diskussion mit der Hierarchie. Sie sagten ihm
„Hey Jesus, Du musst runter gehen. Es ist die Fische-Ära und jedes Mal, wenn dieses Zeitalter beginnt,
willigt ein Absolvent der irdischen Schule freiwillig ein, zu inkarnieren und die spirituellen Lehren neu zu
formulieren. Auf diese Weise können alle Schüler der zehnten, elften und zwölften Klasse lernen, was es
bedeutet, seinen Abschluss zu machen, während das Wassermannzeitalter hereinbricht.“ Jesus stimmte
letztendlich zu, in Bethlehem geboren zu werden, aus zwei Gründen. Erstens musste er auf die
Erde, um sein Meistertraining fortzuführen und zweitens brauchte ihn die Menschheit, um ein
geistiges Bild davon zu haben, was aus dem Planeten werden könnte.
Unterstützung zu finden war nicht einfach für ihn. Sie mussten tief schürfen, um zwölf Leute zu
finden, die einen heiligen Raum um ihn herum aufbauen konnten, so dass er seine Arbeit ver-
richten konnte. Letztendlich trafen sie eine Vereinbarung und Jesus sagte „Okay, ich gehe runter,
wenn ihr für mich eine Mikro-Umwelt aus rosarotem, verschwommenen Licht kreiert, in die ich hinein-
kriechen kann, wenn die Dichte beginnt, mich zu zermürben.“ Zwölf Jünger und zwei- oder dreihundert
Mitglieder der Essener-Gemeinschaft willigten ein, seine Unterstützer zu sein und einen heili-
gen Raum um ihn herum zu erschaffen.
Wir müssen so nah wie möglich beim Licht bleiben, denn wenn wir ins Gruppenbewusstsein
eingetaucht sind, ist es für jeden von uns vollkommen möglich, in jedem gegebenen Moment
genauso tyrannisch und im Irrtum zu sein, wie jedes Wesen auf der Erde. Wir sind verletzbar,
wenn wir offen hereinkommen. Sogar Jesus, der überschattet war von Christus-Energie – was
bedeutet, so beschützt zu sein, wie man nur sein kann – konnte nur ein paar Tage hinter-
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einander in einer Menschenmenge verbringen. Immer und immer wieder berichtet die Bibel,
dass er sich zurückzog und auf einen Berg ging, um seine Batterien wieder aufzuladen. Wenn
jemand mit seiner Entwicklung nicht in der Lage war, in diesen telepathischen Pool eingetaucht
zu bleiben, ohne sich zurückzuziehen, dann werden wir mit Sicherheit dasselbe tun müssen.
„Wo zwei oder mehr in meinem Namen versammelt sind, werden sich gute Schwingungen finden.“ Ich
glaube, das ist auch eine Umschreibung, doch der Punkt ist, dass alle Lichtarbeiter sich in
Gruppen versammeln und zusammen spielen müssen, sich gegenseitig unterstützen und in den
Aura-Feldern der anderen leben sollen.
Ausbessern oder nicht ausbessern – das ist hier die Frage
Einige von uns sind verwirrt über ihre Rolle als Wegweiser auf der Erde. Wir stecken manchmal
im Verantwortungsbewusstsein fest, so dass wir meinen, jeden auf diesem Planeten retten
müssen. Wir meinen, bei ihnen sein zu müssen, ihren Zustand verbessern zu müssen und
hören uns ihre Dramen an. Wenn wir unsere Familie und Freunde wahrhaft lieben, besonders
unsere Kinder und Eltern, werden wir nicht versuchen, sie zu verbessern, auch nicht, wenn es
zu ihrem eigenen Besten wäre. Die Notwendigkeit, die uns nahestehenden Menschen zu
verbessern, ist ein Egotrip der schmerzhaftesten Sorte. Zu glauben, wir könnten
irgendjemanden verbessern, ist ein Fehler in der Wahrnehmung. Wenn es einem Wesen
möglich wäre, ein anderes zu reparieren, würde uns Gott oder einer seiner Repräsentanten
sicherlich sofort reparieren. Auf diese Weise kann das nicht geschehen.
Wir fühlen die Notwendigkeit, das Verhalten von anderen kontrollieren zu müssen, nicht etwa,
weil ihr Verhalten sie verletzt, sondern weil ihr Verhalten uns Unbehagen bereitet. Wir fühlen
die Notwendigkeit, das Verhalten anderer zu kontrollieren, weil wir den Sinn und Zweck der
Earth School nicht verstehen. Wir können weder verstehen noch glauben, dass die Umge-
staltung des Bewusstsein anderer Menschen dem Universum obliegt, nicht uns. Wir glauben
nicht, dass Gott so mächtig und so liebend sein könnte, dass alles – einschließlich unserer
Familie – okay sein könnte, wie es ist.
Der Versuch, das Verhalten von Individuen oder Gruppen zu modifizieren, hat auf diesem
Planeten noch nie funktioniert, aus einem einfachen Grund: das Gesetz des Kosmos besagt,
dass Bewusstsein Realität in der dreidimensionalen Raum-Zeit erschafft. Man kann keinen
Frieden in der Familie schaffen, ohne ein Bewusstsein des Friedens zu haben. Das ist nicht das
Bewusstsein, dass die meisten von uns in diesem Moment erfahren, in dem sie versuchen, die
unfriedvolle Art ihrer Familie zu korrigieren. Das Aufzeigen eines Fehlers hat noch nie einen
Fehler repariert. Es gibt keine Fehler, nur Ausnahmen. Kein Meister riet einem Schüler, das
Verhalten einer anderen Person zu korrigieren. Die Meister lehrten uns, für einander zu beten,
und das Gebet ist ein „Sport ohne Körperkontakt“. Ein Kurs in Wundern sagt, jede Korrektur
obliegt dem Heiligen Geist. Es sagt auch, wenn wir einen Fehler wahrnehmen, ist es unsere
Wahrnehmung, die repariert werden muss, nicht die Situation, die wir wahrnehmen. Wenn wir
also glauben, jemand sei im Irrtum, senden wir ihm Licht. Hoffentlich haben wir gelernt,
niemals wieder jemanden zu korrigieren oder eine andere Person zu bedauern.
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Gleichnisse
Ein Messias zu sein, kann ein elender Job sein. Wenn Meister oder Meisterschüler in die Welt
gehen, um zu lehren und zu heilen, finden sie gewöhnlich heraus, dass die Leute mit Proble-
men nicht daran interessiert sind, ihre Glaubenssysteme, die die Probleme in erster Linie ver-
ursacht haben, umzumodeln. Sie wollen ein Wunder in ihrem Leben oder, dass jemand anders
sie repariert.
Es gab nie mehr als eine Hand voll Menschen auf der Erde, die bereit waren, das kosmisches
Gesetz von den Meistern zu lernen. Die Meister wussten, dass es keinen Weg gab, ihr
Verständnis des Universums zu teilen. Sie konnten nicht einfach die Wahrheit sagen, also er-
fanden sie Geschichten. Im Bereich der Religion nennen wir diese Geschichten Gleichnisse
oder Parabeln. Die Tatsache, dass es sich um ein Gleichnis handelt, bedeutet, dass es nicht
buchstäblich, also im wahrsten Sinne des Wortes wahr ist.
Ist es nicht interessant, wie sehr wir in unserem Leben von Ehrlichkeit besessen sind? Jesus
sorgte sich nie darum, die Wahrheit zu sagen. Wie viele Male sagte er „... und das Königreich
Gottes ist wie ...“ Er wusste, dass es überhaupt nicht so war, doch er versuchte, etwas Nützliches
zu sagen. Er konnte nicht zur Erde kommen und sagen: „Hört her Leute, sieben Dimensionen über
dieser Ebene in der alternierenden Realität Z des Universums 927J findet ein phänomenologisches Ereignis
statt.“ Es ist mit keiner Sprache, die je auf diesem Planeten existierte, möglich, spirituelle Kon-
zepte zu erklären. Wir haben nicht die Bezugspunkte, um die unendliche Zahl von Realitäten
zu begreifen, die in der dreidimensionalen Raum-Zeit untergebracht sind. Wir können nur et-
was sagen, das nützlich ist.
Wie können wir die multiplen Ebenen der Existenz überhaupt erfassen? Lass uns mit der Vor-
stellung einer zweidimensionalen Realität beginnen, die nebenbei bemerkt tatsächlich existiert.
Stell dir vor, die Leute dort gehen zur Schule. Sie begreifen Länge und Breite, doch sie haben
kein Konzept der Tiefe. Ihre gesamte Existenz findet auf einer Ebene statt, die dünner als eine
Zwiebelhaut ist. Jetzt stell dir vor, wie du aus unserer Dimension (die sie möglicherweise
Himmel nennen) in ihre Realitätsebene herunterbeamst. Du, als der „Retter“, erklärst ihnen,
dass es eine dritte Dimension gibt, von denen die Leute eine kleine Teilmenge sind. Wie
machst du das? Du kannst Linien zeichnen, die Kästen bilden, und Rechtecke und Dreiecke und
Kreise; doch diese Leute haben keine Bezugspunkte, um die Tiefe und das Volumen eines Wür-
fels wahrzunehmen. Sie können sich dieses dreidimensionale Konzept einfach nicht ausmalen.
Vielleicht können sie eine Ahnung des Würfels bekommen, wenn du ein Quadrat zeichnest und
ihre Realitätsebene ein bisschen anheben würdest; und dann ein weiteres Quadrat zeichnen
würdest, und noch eins, und dann noch eins ... Wenn sich diese Wesen dann vorstellen könn-
ten, dass alles gleichzeitig stattfindet und alle gezeichneten Quadrate im selben Augenblick
existierten, hättest du das Konzept eines Würfels erfolgreich vermittelt.
Jetzt stell dir vor, ein vierdimensionales Wesen kommt zur Erde und erklärt uns seine Reali-
tätsebene. Es würde uns bitten, uns ins Gedächtnis zu rufen, als wir heute morgen zu Hause
waren und ein wenig später, als wir im Büro waren, und danach aßen wir zu Mittag und dann
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gingen wir ins Kino; nachdem wir wieder zu Hause waren, liebten wir uns und gingen dann
schlafen. Wie du dem zweidimensionalen Wesen gesagt hast, würde uns das dreidimensionale
Geschöpf sagen: „Male dir aus, dass Zeit simultan ist und du alle diese Dinge im selben Augenblick getan
hast. So wirst du einen Einblick in die vierte Dimension haben.“
Für menschliche Wesen ist es fast unbegreiflich, eine weitere Dimension in ihrer Realität zu
haben. Deswegen tendieren wir dazu, vierdimensionale Wesen als gottähnlich zu betrachten,
denn diese können das sehen, wofür wir keine Bezugspunkte haben. Das macht genauso viel
Sinn für dich wie für das zweidimensionale Wesen, dass dich einen Gott nennt, weil du den
Würfel sehen kannst – das ändert sich einfach mit der Perspektive.
In der dritten Dimension nehmen wir Zeit als gerade Linie wahr. Zeit ist linear für uns und es
scheint, dass Seite 33 auf Seite 32 folgt, und morgen auf heute. In der vierten Dimension je-
doch erscheint die Zeit als Kreis und vierdimensionale Wesen haben die Möglichkeit, diesen
Kreis in beide Richtungen zu beschreiten. Sie sind frei, an jedem beliebigen Punkt ein- oder
auszusteigen und sind daher nicht darauf begrenzt, nächste Woche oder im nächsten Jahr zu
inkarnieren. Sie könnten jetzt im Jahr 1812 inkarnieren oder sie könnten in diesem Augenblick
zum Anbeginn der Zeit zurückkehren, einfach deshalb, weil ihr Zeitkonzept nicht linear ist.
Wenn wir ein fünfdimensionales Wesen befragen könnten, würde es uns sagen, dass Zeit eher
wie ein Punkt aussieht, nicht wie ein Kreis, und dass alles simultan geschieht. Doch in Wahr-
heit, aus der Perspektive Gottes, gibt es weder Zeit noch Raum. Das sind Konzepte, die für die
irdische Schule entworfen wurden. Alle Meister haben mit diesen Konzepten gespielt, um uns
dabei behilflich zu sein, die Grenzen unseres Verstandes zu sprengen. Die Meister erzählten
schon immer gute Geschichten über Zeit und Nicht-Zeit und andere Dimensionen. Die esoteri-
schen Bücher, die wir so mögen oder sogar verehren, sind Geschichten, die sich jemand aus-
dachte, um uns auf der Leiter einen Schritt höher zu bringen. Obwohl diese Bücher sehr nütz-
lich sein können, sind sie nur vage auf die Wahrheit bezogen.
Eine der absurdesten Geschichten, die in der New Age-Gemeinschaft jemals erzählt wurde, ist
das Märchen der Reinkarnation. Es ist eine komplette Erfindung. Wir glauben, wirklich etwas
verstanden zu haben, wenn wir das Konzept der Reinkarnation begreifen. „Oh ja, ich hab’s! Wir
werden geboren und wir sterben und werden wieder geboren.“ All das bedingt eine starr fortlaufende
Zeit. Doch im Moment des Todes sind wir außerhalb des Reiches der linearen Zeit. Was
geschieht dann mit unserem Reinkarnationskonzept? An welchem Punkt betreten wir den Kreis
wieder, um ein weiteres Leben zu beginnen? Was wäre, wenn wir aus Versehen wieder an
demselben Punkt wie beim letzten Mal beginnen würden und es fortan zwei Formen derselben
Seele zur selben Zeit geben würde? Es scheint, als würde vieles von dem gerade geschehen.
Was wäre, wenn jemand all seine zukünftigen Leben lebt, bevor er die vergangenen lebt? Alles
ist möglich, wenn man außerhalb des Reiches der linearen Zeit ist.
Wir haben keine Möglichkeit, überhaupt einen genauen Blick auf das zu werfen, was mit Rein-
karnation gemeint ist; doch das Konzept der Kontinuität des Lebens ist grundlegend, also
müssen wir eine Geschichte des Lebens basteln, die keinen Anfang und kein Ende hat. Das ist
nützlich, es funktioniert. Wir haben ein Hilfsmittel, um uns auf die Ewigkeit zu beziehen, inner-
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halb eines Bezugssystems, das in der linearen Zeit verwurzelt ist. Das ist sehr hilfreich. Wir
wissen überhaupt nichts, doch wir gehen von einer nützlichen Geschichte zur nächsten und
halten uns an Konzepten fest, bis wir etwas bekommen, was besser ist; dann machen wir
enorme Fortschritte.
Die Bibel als Metapher
So wie ich es sehe, durchlief Jesus in seinem Leben drei Phasen um die Kontinuität des Lebens
zu beweisen. Die erste war eine Lehr-Phase, wo er sich sagte: „Ich werde ihnen sagen, wie es
wirklich ist.“ Wir alle wünschen, es auf diese Weise tun zu können, doch das funktionierte schon
für Jesus nicht mehr, und für uns auch nicht. Mit Evangelisieren wurde noch keine einzige
Person gewonnen, denn das Erwachen ist eine innere Erfahrung, nicht etwas, von dem man
uns überzeugen könnte. Also gab Jesus das Predigen auf. Seine zweite Phase war: „Okay, wenn
sie nicht glauben, was ich sage, zeige ich es ihnen. Ich wecke Tote auf und jedes Mal, wenn ich ein bisschen
zaubere, werde ich sagen: ‚Was ich tat, könnt ihr auch tun, und noch viel größere Dinge.’ Das sollte sie
kriegen. Es muss so sein. Wenn ich umherlaufe und mein Leben als Beispiel lebe, dann wird jeder, dem ich
die Macht der Liebe vorführe, ebenso heilig werden.“ Auch das funktionierte nicht. Dann kam Jesus
zur letzten Phase und sagte: „Gut, wenn sie immer noch nicht glauben, dass Leben ewig ist, werde ich
ihnen eine körperliche Demonstration geben. Bringt mir bitte ein Kreuz und ein paar Nägel!“ Wenn es
kein Kreuz und keine Nägel gibt, kann es keine Auferstehung geben. Wenn es keine Aufer-
stehung gibt, gibt es keinen Beweis für die Kontinuität des Lebens. In Wahrheit hatte dieser
Weg auch nur begrenzten Erfolg, denn die einzigen, die die Ewigkeit des Lebens akzeptierten,
waren diejenigen, die ohnehin schon glaubten.
Die Bibel ist eine verblüffende Geschichte, denn sie enthält viele Ebenen. Das gilt für die
meisten Bücher mit spirituellen Instruktionen. Ein Kapitel spricht zu Siebtklässlern, und das
nächste wendet sich an Elfklässler. Die Worte bedeuten für verschiedene Leute komplett unter-
schiedliche Dinge. Wenn wir sie lesen, wollen wir sicher sein zu wissen, wer eigentlich ange-
sprochen wird. Fast das gesamte Alte Testament besteht aus Geschichten, die am Lagerfeuer
erzählt wurden. Diese Geschichten wurden von einer Generation an die nächste weitergege-
ben, bis sie schließlich aufgeschrieben wurden. Wenn wir anfangen, in den Gleichnissen nach
tatsächlichen Wahrheiten zu suchen, ist das ein vergebliches Unterfangen. Wenn wir jedoch
auf der anderen Seite gewillt sind, nach der der Geschichte zugrunde liegenden Absicht zu su-
chen, ist die Bedeutung immer noch da. Leuten, die Schwierigkeiten haben, religiöse Instruk-
tionen mit dem in Einklang zu bringen, was sie unter Spiritualität verstehen, möchte ich versi-
chern, dass es mehr als einen Weg gibt, die Worte der Bibel zu interpretieren. Ich empfehle
nachdrücklich, dass sie Emmet Foxs Buch Die Bergpredigt und die Zehn Gebote lesen.
Wir müssen im Gedächtnis behalten, dass die Funktion der Meister die war, den telepathischen
Pool mit ihrem Bewusstsein zu befruchten. Sie verstanden die Hauptrichtlinie, also kamen sie
in physische Körper auf die Erde, um ein wenig ihrer Weisheit zu teilen. Wenn irgend jemand
hören wollte, was sie zu sagen hatten, waren sie froh darüber und erzählten ihre Geschichten
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immer und immer wieder, mit unendlicher Geduld, bis jemand etwas für sich herausziehen
konnte. Doch es gab keinen Evangelisten unter ihnen. Sie begründeten keine Religionen und
erbauten keine Kirchen – sie erzählten einfach Geschichten für all jene, die frei sein wollten. Es
gab nie eine Kirche auf diesem Planeten, die sich nicht zu etwas Dogmatischem und Schuld-
Motiviertem entwickelte. Während einige der New Age-Kirchen ihren Mitgliedern mehr Freiheit
zugestehen, ihrer inneren Führung zu folgen und den Glauben bestärken, dass Gott sie dazu
bringen wird, ihren inneren Lehrer zu finden, sind die Kirchen immer noch Gegenstand der
Verzerrungen, die die menschliche Natur hineinbringt.
Mein Rat ist immer, zu den Original-Geschichten derjenigen zurückzukehren, die die Spirituali-
tät eingeführt haben, denn dies sind die einzigen Quellen, die nicht verunstaltet wurden. Dort
liegt die Kraft. Die originalen Lehren enthalten so manchen, nützlichen Inhalt. Sie waren nicht
rachsüchtig. Sie waren nicht mal autoritär! Die Fillmores, die die Unity Church gründeten,
schrieben ein metaphysisches Bibellexikon, um uns zu helfen, ein Buch zu verstehen, dass fast
vollkommen außerhalb unseres Verständnisvermögens liegt. Sie schlugen alternative Interpre-
tationen vor. Wenn wir den Herrn anrufen, sagen sie, rufen wir eigentlich nach der Offenba-
rung des Gesetzes, des kosmischen Gesetzes.
Darüber hinaus hat die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Sünde nichts damit zu tun, dass
Gott wütend war. Es war ein Begriff aus dem Bogenschießen, der bedeutete, das Ziel zu ver-
fehlen. „Oh gut, ich muss es nochmal versuchen.“ Sündigen bedeutete, dass wir auf einen Ort
zusteuern, an den wir nicht wollten. Gleichermaßen bedeutete Reue, dass eine Person sich
umdrehen und in die andere Richtung gehen sollte. Das heißt, was diese Person im gegen-
wärtigen Moment getan hatte, war offensichtlich nicht das, was sie glücklich macht, deswegen
würde sie eine andere Route auswählen. Diese Worte hatten nie mehr Aussagekraft. Sie hatten
sicherlich nicht mit Himmel oder Hölle oder beleidigten Gottheiten zu tun. Gott kümmert sich
nicht um das, was wir tun. Wahrscheinlich waren es unsere Eltern, die das taten, also bereuen
wir wahrscheinlich ihretwegen. Das Universum kann uns nur als perfekt ansehen. Es hat nie
Strafen über uns verhängt, weil es vollkommen unparteiisch ist. Es ist überhaupt nicht in der
Lage, zu urteilen. Das Universum weiß, dass wir nie einen Fehler gemacht haben.
Eine der ersten Nachrichten, die ich erhielt, als ich meine psychische Arbeit begann, war
folgende: solange mir der Gedanke, meinen Kurs in Wundern und die Bibel in den Ofen zu
schmeißen, Unbehagen bereitete, würde ich nie deren Inhalt verstehen. Wenn wir irgendetwas
zu etwas Heiligem gemacht haben oder es auf ein Podest gestellt haben, haben wir damit
erklärt, dass es uns nicht gleichgestellt ist. Es gibt keinen aufgestiegenen Meister oder Avatar
oder Erzengel, der auf unserem Podest sein möchte. Sie würden viel lieber mit uns Bier trinken
oder Pizza essen und die Möglichkeit willkommen heißen, wahrhaft mit uns zu kommunizieren.
Wir müssen unser eigenes Selbstwertgefühl betrachten und bestimmen, ob wir gewillt sind zu
erklären, einem Sai Baba oder Krishnamurti gleichgestellt zu sein. Erinnere dich, sie haben sich
niemals als von uns verschieden betrachtet. Sie müssen ihr Spiel in einer Arena spielen,
während unser Spiel in einer anderen abläuft. Doch dies hat nichts mit einer hierarchischen
Struktur zu tun.
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Die Zehn Gebote
Wenn Schüler glauben, vom Unendlichen abgetrennte Wesen zu sein, wenn all ihre Götter auf
Podesten ruhen und wenn die Schüler kein Verständnis darüber haben, dass alle Geister,
Herzen und Seelen eins sind, dann ist es angebracht, ihnen eine Reihe von Regeln zu geben,
denen sie folgen können. Christen und Juden betrachten die Zehn Gebote oft als das ultimative
Regelwerk, doch nur, weil sie das kosmische Gesetz noch nicht begriffen haben. Wer war
dieser Kerl namens Moses, der die Zehn Gebote brachte? War er ein ignoranter Neun- oder
Zehnklässler, der das System manipulieren wollte oder war er eine Wesenheit, die eine interne
Verbindung mit dem Absoluten hatte? Ich glaube nicht, dass er zu der Art von Männern
gehörte, der man sagen musste, nicht rumzulaufen und mit den Ehefrauen anderer Männer zu
schlafen oder Menschen umzubringen. Möglicherweise wusste er, wie man ein paar Individuen
auslöscht, aus einigen seiner Inkarnationen, doch er würde das routinemäßig nicht länger tun.
Was waren also die Regeln, die er erhielt?
Moses erhielt Wahrheiten entsprechend seinem Verständnisniveau. Das Universum offenbart
uns die Wahrheit immer in einem Kontext, der unserem Verständnisvermögen angemessen ist.
Das macht es für eine Person so schwierig, die Einsichten einer anderen Person buchstäblich
anzuwenden.
Moses ging auf die Spitze des Berges, was in der Bibel immer bedeutet, dass er meditierte.
Dann hörte er: „Moses, Moses mein Freund, Moses mein Ebenbürtiger! Ich werde es dir so sagen, wie es
wirklich ist. Du kannst nicht töten. Das Töten ist in diesem Universum nicht möglich, weil Leben ewig ist und
niemand jemals stirbt. Du kannst nicht stehlen. Du hast alles erschaffen und bist alles. Diebstahl ist eine
Illusion auf der irdischen Ebene, die besagt, dass du und deine Reichtümer nicht eins sind. Wie kannst du
das stehlen, was du bist? Es ist unmöglich, zu stehlen. Du kannst nicht Ehebruch begehen. Ehebruch ist der
Versuch, Liebe von dem zu erhalten, das von dir getrennt ist. Nichts ist getrennt von dir und Liebe existiert
außerhalb deiner selbst nicht.“ Moses hörte, das es kein richtig und falsch gibt; deswegen gibt es
auch kein unangemessenes Verhalten. Gott ist Liebe und Liebe urteilt nicht. Die Zehn Gebote
waren zehn Aussagen des kosmischen Gesetzes, die darauf abzielten, den Menschen zu befrei-
en und uns von unserer Schuld zu erlösen, nicht uns zum Sklaven der Schuld zu machen. Gott
sagte, dass wir nie einen Fehler gemacht haben und dazu auch gar nicht fähig sind.
Als Moses zu seinen Schülern ging und sagte: „Hört her, Jungs, ich habe gerade dieses großartige
Zeug über die Art und Weise, wie die Realität wirklich ist, bekommen“, konnten sie die Wahrheit in
seinen Worten nicht hören. Er sprach zu Menschen, die nicht begreifen konnten, dass das
Universum freundlich ist, das Gott Liebe ist und jeder frei von Schuld. Diese Schüler waren
diejenigen, die die Worte als ein Regelwerk an die nächste Generation weitergaben. Wenn wir
mit Zweit-, Dritt- oder Viertklässlern sprechen, die das karmische Gesetz noch nicht verstehen,
möchten wir ihnen vielleicht sagen: „Wenn du die angenehmste und genussvollste Lebenszeit haben
möchtest, während du hier bist, renn nicht herum und erschieße Menschen. Auf lange Sicht gesehen wirst du
wahrscheinlich glücklicher sein.“ Natürlich werden wir ihnen nicht sagen, dass es eine Sünde ist,
jemanden zu erschießen oder dass Gott sich aufregen wird, wenn sie jemanden töten, weil wir
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nicht versuchen, Schuld zu verhängen und Gott nicht über ihr Verhalten urteilt. Wir sind dieje-
nigen, die uns selbst und andere verurteilen.
Über eine lange Zeitperiode hinweg werden die wahren spirituellen Lehren von der Kirche
missinterpretiert, die die Kontrolle über ihre Gemeinde behalten will und ihre Säckel voll halten
möchte. Organisationen entwickeln sich ausnahmslos zu dem Punkt, an dem sie kein spiritu-
elles Verständnis mehr anbieten. Die Lehren, jetzt vermenschlicht, sagen uns, dass die Macht
und die Weisheit des Universums außerhalb von uns liegen, nicht in uns. Dann müssen wir das
Dogma verschrotten und von vorn beginnen.
Eine erweiterte Perspektive
Zu Beginn des Wassermannzeitalters gibt es keine Inkarnation eines Buddhas oder Krishnas,
der das kosmische Gesetz für uns interpretiert. In den astrologischen Epochen, in denen es ein
paar Wesen auf der Erde gab, die die Lehren der Meister verstehen konnten, waren ein oder
zwei aufgestiegene Wesen ausreichend, um all die Suchenden zu unterrichten. Es gab nie eine
Zeit, in der die Erde verbannt war. Zu allen Zeiten hatten wir wenigstens einen Avatar. So
unwahrscheinlich es auch für ein Individuum der Klassen eins bis zwölf sein mag, direkt zum
Licht zu gehen, sie hatten immer jemanden, auf den sie sich einschwingen konnten, wenn sie
wählten, ihm nach Hause zu folgen. Im Wassermannzeitalter muss jede auf dem Planeten ver-
körperte Wesenheit ein avatar-ähnliches Wesen greifbar haben, das den Schüler zum Licht
führen kann, nicht in Indien, aber im nächsten Raum.
Für ein paar Individuen ist es Zeit, voranzuschreiten und sich vom Folgen der weltlichen Pro-
grammierung zum Funktionieren in Reinheit zu bewegen. Entferne bitte alle religiösen Bedeu-
tungen aus diesem Wort. Reinheit ist das Verständnis der Einfachheit und Perfektion des
Systems. Du kamst zur Erde, zum Teil deines persönlichen Wachstums wegen; doch auch weil
die Hauptdirektive dir verbietet, deine Lieben, deine Klassenkameraden zu unterstützen, ohne
eine physische Form anzunehmen. Jetzt musst du leben, als wärest du von jeder Begrenzung
befreit.
Ich liebe eine Geschichte, die Yogananda, erzählte. Er war ein Guru, der in den Westen kam,
um ein spiritueller Botschafter zu sein und Akzeptanz für die östlichen Lehren zu schaffen. Er
folgte dabei einer Vielzahl von Einladungen, an verschieden Orten zu sprechen. Eines Abends
besuchte er mit einigen seiner Studenten eine Diplomaten-Cocktailparty, um die Möglichkeit zu
haben, sich unter bestimmte Regierungsmitglieder zu mischen. Yogananda lehrte seine Schüler
viel über Reinheit, die auf ihrem Verständnisniveau Abstinenz und Zurückhaltung beim Essen
und Trinken von allem bedeutete, dass traditionell als unrein betrachtet wurde. Hier ist er also,
auf einer Cocktailparty mit einem Martini in der Hand, sich an den Appetithäppchen gütlich
tuend und eine wunderbare Zeit verbringend. Seine schockierten Schüler konfrontierten ihn
schließlich damit und sagten: „Du Heuchler! Du sagst uns, dass wir in Reinheit funktionieren müssen.
Wir können keinen Alkohol, kein Fast Food, keinen Sex haben und nicht machen, was Spaß macht, und du
bist hier und ...“ Yogananda ging einfach zum Kamin rüber, hielt seine Hand in die Flammen und
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sagte: „Wenn ihr tun könnt, was ich tun kann, dann könnt ihr tun, was ich tue.“
Das Ziel eines spirituellen Lebens ist es immer, frei zu werden. Wir entfernen fortwährend Be-
grenzungen, indem wir uns auf das Höchste fokussieren, was wir verstehen können. Alles, was
unsere Gedankenprozesse dominiert, sei es unser Job, Baseball, unser Ehepartner, oder
psychische Phänomene, verzögert unsere Freude, wenn wir unsere Gedanken und Erfahrungen
nicht ständig auf unser spirituelles Wachstum beziehen. Jeder Mensch kann lernen, die Gesetze
der physischen Dimension überflüssig zu machen, in dem er aus einer höheren Realitätsebene
heraus funktioniert.
Es gibt bestimmte Arten, die Welt zu sehen, die uns helfen können, die Unbegrenztheit des
Universums zu erkennen und daher die potentielle Unbegrenztheit des Selbst zu entdecken.
Wir wollen nach dem wirklich großen Bild Ausschau halten und anerkennen, dass wir Teil von
etwas sind, das viel größer als die dreidimensionale Raum/Zeit-Wirklichkeit ist und auch Teil
von allem anderen sind, das wir je mit unseren Augen gesehen und unseren Ohren gehört
haben. Wir wollen alles, mit dem wir in Kontakt kommen, als Werkzeug für unser Wachstum
nutzen.
Jedes Mal, wenn wir glauben, etwas zu wissen, haben wir unseren Pfad verlassen. Wir können
die Sterne betrachten und uns fragen, was es mit jenen Zivilisationen auf sich hat und warum
das Universum sie gerade dort platziert hat. Das wird uns an einen bescheidenen Ort des wah-
ren Lernens und Verstehens zurückbringen.
Stell dir vor, wie der Earth School-Direktor von Klassenraum zu Klassenraum geht, um sich zu
versichern, dass alles gut läuft. Er könnte für einen Moment innehalten und der Lektion in je-
der Klasse zuhören, überprüfen, welche Bücher benutzt werden und rausgehen und nachse-
hen, ob die Kinder in geordneter und konstruktiver Weise miteinander spielen. Der Direktor
mischt sich nie in die Lehre der individuellen Lektionen ein, denn das würde mehr Zeit benöti-
gen, als er zur Verfügung hat. Also heuert er viele Lehrer an. Er stellt eine Schulkranken-
schwester ein, einen Turnlehrer und einen Psychologen. Ihr, die Lichtbringer auf der Erde, seid
dem Direktor sehr ähnlich. Ihr werdet viele Dinge im wirtschaftlichen, politischen, militärischen
und humanitären Bereich sehen, doch es wäre erdrückend, in jeden Aspekt involviert zu sein.
Eure Funktion ist es lediglich, das große Bild zu sehen, die Erde als wohlwollende Schule zu
betrachten und mit eurer Familie in den unsichtbaren Welten zusammenzuarbeiten, indem ihr
Energie lenkt. Das ist die wahrhaftig einzig effektive Art und Weise, die Evolution des Planeten
zu beschleunigen. Bewusstsein ist das Einzige, das Realität erschafft. Wir haben weder die Zeit
noch die Energie, Veränderungen auf uneffektiven Wegen voranzubringen. Die Wege der
Meister sind die brauchbarsten. Glaubt es oder nicht.
Der Weg des Dienens
Über uns gibt es viele, viele Realitätsebenen. Es gibt eine vierte, fünfte, sechste, siebente, 25.
und 100. Dimension der Realität. Sie dauern an seitdem wir denken können. Wir haben Gott
noch nicht gefunden. Doch es gibt die Cherubim und Seraphim wirklich, auch den Sonnen-
logos, den Vater, Sohn und Heiligen Geist, von denen in den Lehren der Mysterienschulen
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gesprochen wird. Sie alle sind Leute, die das Beste tun, das sie können, um durch die Schule
zu kommen. Und es gibt eine Gemeinschaft von Weltraum-Brüdern – eine Föderation von fünf-
zig oder sechzig Zivilisationen, die in unserer Galaxie herumrennen und viel Spaß haben. Viele
von ihnen sind jetzt hier, weil sie das Verlangen haben, andere Gruppen in unserem Universum
zu unterstützen. Wie auch immer, die Hauptdirektive schränkt ihren Kontakt mit uns ein.
Es gibt Milliarden von Wesen, die in den unsichtbaren Reichen dieser Erde herumhängen und
darauf warten, zu Diensten sein zu können. Der Weg zur Erleuchtung auf jeder Ebene der
Realität ist das Dienen. In einem sehr realen Sinn gibt es da draußen keinen Gott, der die
Dinge reparieren könnte. Da gibt es sicherlich keinen alten Mann auf einem Thron, mit einem
langen Bart, der sagt: „Knall diesen hier ab und hilf dem da drüben.“ Einen solchen Gott hat es nie
gegeben. Es gibt nur Schichten um Schichten von Menschen, die ihren Dienst tun. Teile der
himmlischen Königreiche entscheiden sich ganz von selbst, der Menschheit auf ihrem Weg
nach Hause zu Diensten zu stehen. Ein Weg, uns zu helfen, besteht darin, Schutzengel zu
werden. Wenn ihnen nicht gestattet wird zu helfen, weil wir nicht gewillt sind, darum zu bitten,
sind sie gezwungen, woanders hinzugehen. Es gibt diese Hauptrichtlinie, wie du weißt, also
können sie uns nicht aus der Patsche helfen, bis wir sie danach fragen. Jedes Mal wenn wir sie
anrufen, uns beizustehen, beschleunigt sich ihr Wachstum. Sie betteln darum, bemerkt zu
werden. Sie sitzen da oben und sagen: „Bitte, gib mir etwas zu tun! Wenn Du das nicht tust, werde ich
hier noch eine weitere Million Jahre festsitzen. Ich will auch wachsen, weil ich hier raus will! Dies ist der
von mir gewählte Pfad des Dienens, um Himmels willen! Bitte frage mich, dir an jedem einzelnen Tag aus
der Klemme zu helfen, so dass ich die Erlaubnis habe, in dein Leben zu kommen und Synchronizitäten und
Wunder zu erschaffen!“
Nutze die Gelegenheit, indem du darüber nachdenkst, auf wie vielen Wegen du andere Reiche
in deinem Interesse aktivieren kannst. „Ich will, dass mir der Engel des Königreichs der Nahrung sagt,
wie viel Salz ich in meine Mahlzeiten tun soll.“ Je mehr wir ihnen zu tun geben, desto schneller
werden sie wachsen. Wir haben uns so gefürchtet, ihre Hilfe zu erbitten. Wir sagen „Uh, Gott,
ich ähm… will … dich nicht stören, doch wenn du ein Minütchen hättest, ähm … könnte ich dann ...“ und in
der Zwischenzeit sagen all die Engel „Warum verschwenden wir hier oben unsere Zeit, wenn niemand
dort unten um unsere Hilfe bittet!“
Es ist alles keine große Sache
Wenn wir anfangen, alle Ereignisse des Lebens als Metaphern wahrzunehmen, als Gleichnisse,
die die Wahrheit widerspiegeln, zielt das darauf ab, das Drama aus allem zu nehmen. Während
wir der Wahrheit näher kommen, werden die großen Sachen weniger. Einige von uns waren
Mitglieder der Hierarchie, bevor wir geboren wurden. Als wir dann auf die Erde kamen und
über die Existenz einer solchen Hierarchie belehrt wurden, bauten wir ein riesiges Podest, auf
das wir sie stellen konnten. Wenn „wie oben, so unten“ wahr ist, weißt du dann, was Hierar-
chie bedeutet? Kommissionen, Ausschüsse, Gremien! Der spirituelle Geist mag sie nicht mehr
als du es tust. Wenn die Zeit kommt, Teil der Hierarchie zu sein und der Sektionsleiter nach
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Freiwilligen sucht, winden sie sich und sagen: „Das ist seine Aufgabe! Dieses Mal ist es seine
Aufgabe, der Erzengel so und so zu sein, ich war es beim letzten Mal!“ Die Hierarchie ist alltäglich und
gewöhnlich. Wenn wir das verstehen, können wir anfangen, Gleichwertigkeit zwischen uns und
dem Rest des Universums zu erschaffen.
Zu glauben, irgendetwas wäre eine große Sache, ist eine trennende Denkweise. Die Hierarchie
und die Weltraum-Brüder sind alle nur Leute, die das Beste tun, dass sie zu tun vermögen, um
durch die Schule zu kommen wie jeder andere auch. Wenn wir die wahre Natur des Univer-
sums begreifen könnten, wären UFOs nicht faszinierender als ein Omnibus.
Wo wohnen wir zwischen den Lebenszeiten? Wenn wir nicht im Körper sind, dann müssten wir
Außerirdische sein! Wir alle sind Sternenkinder. Jeder Einzige von uns ist durch multiple Reali-
tätsebenen gegangen. Wenn wir uns nur an ein kleines bisschen unseren vorgeburtlichen,
außerirdischen Zustand erinnern können, können wir sehr nützlich sein. Wir haben enorme
Ressourcen und die Kraft unserer unsichtbaren Freunde und Familie steht uns zur Verfügung,
um unsere kosmische Arbeit zu tun. Wie die Welt sagen würde, „wir haben alte Freunde in
einflussreichen Positionen“.
Wir wissen jetzt, dass die Gesetze des Universums die Verletzung des freien Willens einer
jeden, sich entwickelnden Entität in jedem evolutionären System verbieten. Nur die, die im
Gruppenbewusstsein untergetaucht sind, haben die Befugnis, die Wirklichkeit, in der sie
existieren, umzugestalten. Die Wesen, die zu Milliarden in anderen Dimensionen herumhän-
gen, sind völlig machtlos, bis wir wählen, ihre Energie zu lenken. Wir haben die Macht, Raum-
schiffe zu steuern und über ganze Bataillonen von Lichtarbeitern in den unsichtbaren Welten zu
befehlen, um ihnen die Erlaubnis zu erteilen, ihr Licht in Bezug zu dieser Erde zu setzen.
Es gibt tonnenweise aufregendes Zeug, das vor sich geht. Doch wir müssen uns daran erin-
nern, dass die Tatsache, dass Wesen aus anderen Galaxien und Universen hier sind, irrelevant
ist, solange wir uns selbst noch nicht geheilt haben. Wenn unsere Leben noch nicht funktionie-
ren, können wir es vergessen, zu einer Spazierfahrt eingeladen zu werden. Wir können uns
aufs Feld stellen und den Weltraum-Brüdern solange zuwinken, wie wir wollen, doch sie wer-
den auf uns warten, bis wir inneren Frieden erworben haben. Grundlegende Dinge zuerst.
Das ist die Lektion – das grundlegende Material: Arzt, heile Dich selbst! Zu Deinem eigenen
besten. Erst dann können wir in effizienter Weise mit unseren unsichtbaren Freunden
zusammenarbeiten, ihre Informationen weitergeben und all die wunderbaren Dinge tun. Die
Meister sagten immer: „suche zuerst nach dem Königreich des Himmels und alles andere wird
hinzugefügt werden.“ Doch wir haben die menschliche Eigenart, zuerst wissen zu müssen, was all
das andere ist. Jeder wahrhaft spirituelle Lehrer hat empfohlen, alles Weitere zu ignorieren, bis
wir das himmlische Königreich in unserem eigenen Leben manifestiert haben. Wenn wir süchtig
danach sind, das Andere zu entdecken, werden wir das Königreich verfehlen und nicht beson-
ders nützlich sein.
Die Erde braucht solche Individuen, die hier sind, um ihre Lehrarbeit zu machen und sich
selbst darauf konzentrieren, in diesem Moment vollkommen zu erwachen, bevor eine weitere
Minute oder ein weiterer Tag vergeht. Wenn wir wirklich begreifen, was die Meister sagen, ver-
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stehen wir, dass wir wahrscheinlich nicht augenblicklich erleuchtet werden. Doch sie verspre-
chen, dass jeden Tag ein Aspekt unseres Lebens in jeder Weise besser wird. Wir können das
Licht am Ende des Tunnels sehen. Wir bewegen uns direkt darauf zu. Und während wir fort-
schreiten, haben wir auch das Gruppenbewusstsein im Schlepptau. Wir sehen einfach, dass es
einen Plan zur Erlösung gibt und jeder Einzelne von uns befindet sich auf dem Weg zu unend-
licher Kraft und ewiger Freiheit.
65
5. Der Erlösungsplan
Erleuchtung ist sehr faszinierend für Leute, die sich auf den Weg gemacht haben. Manchmal
sehen wir Erleuchtung als etwas, dass uns ein Buddha oder Krishna auf dem Silbertablett ser-
vieren kann. Wir wollen glauben, dass wir erwacht wären, wenn Christus käme, um uns die
Stirn zu küssen. Tatsächlich hat Erleuchtung nicht mit irgendeinem Meister zu tun, und auch
nicht mit Gott, dem Allerhöchsten. Es geht einfach darum, unsere Perspektive zu verändern.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was echte Erleuchtung ist, müssen wir ein Gefühl dafür be-
kommen, wer wir wirklich sind. Wer wir wirklich sind und was wir beobachten, während wir in
der dreidimensionalen Realität sind, sind zwei völlig verschiedene Dinge. Wer wir sind, ist wer
wir immer waren, Aspekte Gottes. Als eine Individualisation von Gott besitzt jeder von uns die
unveränderlichen Eigenschaften, die wir Gott beimessen. Unsere wahre Natur kann erklärt
werden, indem wir uns an alle Worte erinnern, die wir benutzen würden, um den unbegrenz-
ten, omnipotenten, allwissenden, liebenden Schöpfer des Universums zu beschreiben.
Doch wir sehen uns selbst nicht so. Während wir durch die Düsterkeit unseres begrenzten
Glaubenssystems sehen, weisen wir uns selbst die Eigenschaften zu, die wir als wahre Natur
der Welt um uns herum betrachten. Und was wir als Natur der Welt wahrnehmen, nehmen wir
fehlerhaft wahr, weil wir unsere Welt mit den Augen der Autoritätspersonen, die uns erzogen
haben, betrachten, nicht mit kosmischem Weitblick.
Es scheint zwei Wirklichkeiten zu geben. Eine, die den meisten von uns theoretisch erscheint,
ist die erhabene Realität des Gottesbewusstseins, der Gewahrseinszustand, in welchem er-
leuchtete Wesen verweilen. Die andere ist die wesentliche, wirkliche Welt, in der wir leben, und
auf diese richten wir zu 99 Prozent der Zeit unsere Aufmerksamkeit. Viele spirituell Suchende,
orthodoxe wie unorthodoxe, glauben, dass erleuchtete Wesen die Macht haben, uns von einem
Bewusstseinszustand in einen anderen zu transportieren. Doch so ist es nicht.
Absolventen der Earth School kehren zurück
Der Erlösungsplan ist einfach ein Schema, mit dem Individuen, die ein kleines Stück des Puzz-
les zusammengesetzt haben, ihre Informationen mit anderen Interessierten teilen. Absolven-
ten dieser Schule kehren gelegentlich für einen Tag zurück. Sie erzählen uns ein paar gute Ge-
schichten darüber, wer wir sind und was unsere wahre Natur ist. Was wir mit diesen Informa-
tionen machen, ist einzig und allein unsere Sache.
Diese wiederkehrenden Absolventen sagen uns, dass der natürliche Seinszustand in allen Uni-
versen von Freude, Glückseligkeit, Stressfreiheit, Drucklosigkeit, Wohlstand, Abenteuer, Frie-
den und Liebe geprägt ist. Wenn dies nicht die natürliche Gegebenheit wäre, dann könnte kein
Wesen diese Eigenschaften permanent erreichen. Wären diese Zustände unnormal, müsste
man ständig stromaufwärts paddeln, um in Frieden zu sein – ein Widerspruch in den Begriffen.
Auf der anderen Seite sagen sie uns, dass Schmerz, Kampf, Druck, Stress, Tragödien
und Konflikte Abnormalitäten im Universum sind. Man wüsste wahrhaft stromaufwärts paddeln,
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um im Zustand des Unbehagens zu verbleiben. Sie sagen uns, dass wir stromaufwärts rudern,
indem wir unsere Glaubenssätze verteidigen, auch wenn uns diese nicht glücklich gemacht
haben. Sie sagen, wenn wir mit dem Rudern aufhören, wird es für die Strömung ein Vergnügen
sein, uns in den natürlichen Fluss des Universums einzubinden.
Einer der Fehler im Glauben, den wir gewöhnlich verteidigen, ist die Annahme, wir seien ge-
trennte Individuen. Diesen Glauben müssen wir aufgeben, sagen sie uns, wenn wir unsere „Ich
gegen das Universum“-Attitüde nicht aufrechterhalten wollen. Jeder von uns ist Teil des Uni-
versums. Oder besser: jeder von uns ist das Universum. Kein Wesen kann allein zur Erleuch-
tung kommen, weil „allein“ eine unmögliche Absurdität ist, soweit die wahre Wirklichkeit ge-
meint ist.
Unmittelbare und entwicklungsmäßige Erleuchtung
Obwohl in diesem Universum alles möglich ist, treten unmittelbare Erleuchtungen (die ge-
schehen, wenn jemand auf der Straße nach Damaskus geht und das Licht dabei die Wahrheit
offenbart), gewöhnlich erst ein, nachdem wir fünfzehn Millionen Jahre an uns selbst gearbeitet
haben. Das Erwachen geschieht nicht augenblicklich, weil dies ein evolutionäres System ist.
Wenn du einen Guru im Osten besuchen würdest, würde er dich anweisen, dich hinzusetzen,
die Klappe zu halten und deinen Atem für die nächsten zwanzig Jahre zu beobachten; dann
wärest du vielleicht in der Lage, etwas zu lernen. Wir im Westen sind einfach zu ungeduldig für
Gurus. Wir würden eher 500 Dollar für ein Wochenendseminar ausgeben, das uns sofortige
Erleuchtung verspricht. Wir wollen glauben, dass wir die Grundvoraussetzungen für augen-
blickliche Erleuchtung bereits erworben haben. Also, die Reise nach Hause ist nichts weiter, als
in den Spiegel zu sehen und zu sehen, dass ich bin, was ich bin. Ein jeder von uns ist Gott, der
Allerhöchste. Das ist es, was wir immer gewesen sind, seit Anbeginn der Schöpfung. Doch wir
müssen durch einen Evolutionsprozess gehen, um zu dem Punkt zurückzukehren, an dem wir
uns an diese Wahrheit erinnern können.
Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass unser spirituelles Streben nicht dadurch mo-
tiviert ist, dass wir Gott lieben oder ins Licht gehen wollen. In Wahrheit bekümmert uns nichts
davon – wir wollen nur, dass der Druck abgestellt wird. Wir wollen den Schmerz und die Kämp-
fe beenden, das ist der einzige Grund für unsere Suche. Niemand braucht sich wegen seiner
Motivation schuldig fühlen. Wir müssen nicht sagen: „Meine Güte, ich bin nicht sehr spirituell an
dieser Stelle ...“ Es ist nur die Art und Weise, wie das System und seine Funktionsweise erschaf-
fen wurden.
Das Universum hat die Motivation der Menschen immer verstanden. Anstatt uns zu verurteilen,
benutzt es einfach die Vorteile unserer menschlichen Natur, um uns zu Gott zurückzuführen.
Das Universum wusste, dass wir nichts tun würden, was zu altruistisch ist. Der Erlösungsplan
ist nicht nur perfekt, sondern auch ausgesprochen praktisch. Wenn jemand versucht, die
Wahrheit zum Zwecke der Beendigung seiner Armut oder zur Heilung seiner Krankheit zu ler-
nen, wird er am Ende bei Gott landen. Das Universum erwartet von uns nichts weiter als die
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Beendigung unseres eigenen Leidens. Dann werden wir eines Tages aufwachen und entdecken,
dass wir uns an unseren unbegrenzten, natürlichen Seinszustand erinnert haben.
Der Sündenfall
Das Erlangen von Erleuchtung ist derselbe Prozess wie das Erlangen von Unerleuchtetheit. Wir
alle begannen als perfekt individualisierte Teile Gottes. Dann, als Entdecker, begannen wir, mit
Bewusstseinszuständen zu experimentieren, in denen wir nicht perfekt waren. Wir probierten
Begrenzungen verschiedener Größen an. Grenzen machen uns Spaß und faszinieren uns. Viele
Menschen genießen es, ihren Weg aus Irrgärten heraus zu finden. Der Punkt, den wir im Ge-
dächtnis behalten müssen, ist: irgendwo entlang des Weges gestatteten wir unseren Glaubens-
systemen und Wahrnehmungen freiwillig, begrenzt zu werden. Das wurde uns nicht angetan.
Unser freier Wille wurde niemals beeinträchtigt. Wir wurden nicht tretend und schreiend von
einem Zustand unendlichen Gewahrseins zu einem Seinszustand der Begrenzung getragen.
Weil unser freie Wille nie verletzt werden kann, müssen wir eben diese Fähigkeit nutzen, um
Entscheidungen darüber zu treffen, was wir glauben wollen und mit welchen Augen wir sehen
wollen, um unsere Erleuchtung wiederzuerlangen. Es gibt keine stellvertretende Sühne.
Diese Erde wurde von Wesen geschaffen, die als Entdecker weiter ins Universum reisten. Wir
alle sind Abenteurer. Die gesamte Menschheitsgeschichte besteht in der Entdeckung neuer
Länder und Kontinente, des Mondes in den Himmeln und der Tiefen der Ozeane. Für diejeni-
gen, die den Rest des Universums bewohnen, ist es das gleiche. Die Gründer der Schule ent-
schieden sich, alle Bereiche der Realität zu erkunden, die sie sich ausdenken könnten; und sie
erschufen sie in dem Moment, in dem sie sich die Wirklichkeiten ausmalten und vergegenwär-
tigten. Wenn du aus der All-Einheit heraus beginnst, ist da nur ein Weg zu gehen. Das war der
Beginn unseres Abstiegsprozesses, auf den sich die Bibel ziemlich frei als „Sündenfall“ bezieht.
Unbegrenzte Wesen, die es gewohnt waren, in einer unendlichen Zahl von Dimensionen
zu leben, erklärten: „Das ist langweilig. Lasst uns versuchen, in der einhundertmillionsten Dimension der
Realität zu leben. Oh, das macht Spaß und ist aufregend, doch ich werde müde davon. Lasst uns zum Licht
zurückgehen. Jetzt lasst uns runtergehen und die eintausendste Dimension probieren – das wird sehr
begrenzt sein. Wir werden uns da rausarbeiten müssen. Welch eine Herausforderung! Es ist so dicht hier
unten, dass es sogar Farbe gibt. Das ist magisch, doch ich bin bereit, wieder ins Licht zu gehen. Okay, lasst
uns bei unserer nächsten Reise die dreidimensionale Realität versuchen. 3-D ist so begrenzt, dass es schon
fast nicht mehr vorhanden ist. Wow, das ist kaum noch Existenz! Oh Gott, es ist so begrenzt, dass die Dinge
fest werden. Wir hatten niemals zuvor Festigkeit. Lasst uns spielen! Ich möchte eine Ziege sein. Ich möchte
frei sein. Ich möchte ein Erzengel sein. Es ist großartig hier unten, doch lasst uns zurückgehen zum ... äh,
was? wohin? Ich habe es vergessen. Wo ist dieses Fenster? Wo ist die Tür? Uh, ich denke, ich sitze in der
Falle.“
Es kommt der Punkt, an dem wir so viele Schatten heruntergezogen haben, dass es nicht mehr
genug Licht gibt, um nach Hause zu finden. Dann sagen wir: „Ich weiß, dass es hier irgendwo eine
Tür gibt, also lasst uns mit dem Suchen anfangen. Das ist es – wir werden Suchende!“ Wir waren
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Wissende, doch jetzt sind wir Suchende. Und unsere Freunde, die immer noch im Licht lebten,
sagten: „Hallo ihr da unten, es ist okay! Wir werden einen Plan zu eurer Erlösung ausarbeiten, um euch
nach Hause zu holen.“ Wir antworteten: „Sagt uns nicht, was wir tun sollen. Wir haben freien Willen!“
Verzweifelt sagten sie: „Okay, wir werden euren freien Willen nicht verletzen. Wir lassen euch leiden,
solange ihr wollt. Und wenn ihr bereit seid, haben wir jemanden für euch dort, dem ihr heimfolgen könnt. Er
wird euch nicht ziehen. Ihr müsst ihm folgen.“
Jedes Mal, wenn jemand runter kam, um uns die Tür zu zeigen, machten wir einen Retter aus
ihm oder ihr. Wir nannten ihn Messias. Eigentlich war es nur Harry oder Sue, die kamen, um
uns beim Türe-Finden zu helfen. Der Plan zur Erlösung ist überhaupt nicht göttlich, er ist
vernünftig. Es ist nichts weiter, als dass Menschen anderen Menschen, die zu viele Schatten
heruntergezogen haben, helfen, das Licht zu sehen.
Die Priester und Propheten
In Übereinstimmung mit dem Plan erscheint zu Beginn eines astrologischen Zeitalters immer
ein Meister auf der Erde, um die einfache Wahrheit (Wahrheit ist immer einfach) in der Spra-
che des Tages neu zu formulieren, nicht in der Sprache des Alten. Sie stellten die Richtlinien
für die neue Ära bereit. Als die Lehren zum ersten Mal gesprochen wurden, handelte es sich
nur um gesunden Menschenverstand. Ob es ein Buddha oder Abraham oder Mohammed war,
sie alle sagten etwas, dass die gegenwärtigen Dogmen klären und vereinfachen würde. Mit der
Zeit wurden die Lehrer vergöttert und die Schüler konnten sich nicht länger auf sie beziehen.
Mit der Vergöttlichung der Lehrer wurden die Lehren verwandelt. Während die Zeit verging,
begannen die spirituellen Lehren, die Interpretationen und Meinungen der „Priester“ zu
enthalten. Dogma übernimmt die Führung.
Auf dem Planeten gab es immer zwei Arten von Lehrern – die Priester und die Propheten. Die
Propheten bringen den Menschen großartige Einsichten durch ihre intuitive Einstimmung auf
den universellen Geist. Die Priester nehmen die Worte der Propheten, machen sie heilig und
sagen jedem anderen, wie er sein Leben führen soll. Sie sagen uns, wir müssen große Ehr-
furcht für den Meister haben und alle Lehrer zum Idol machen. Aus Jesus machen sie eine
Theologie und aus Buddha einen Gott, so dass diese als etwas erscheinen, das wir nie sein
können. Die wahren Meister wollten niemals von jemandem aufs Podest gestellt werden. Jesus
selbst verbrachte viel Zeit damit zu sagen „Ich bin nicht euer König, ich bin euer Bruder!“ Die
Priester drehten das dann um und machten einen Gott aus ihm. Als spirituelle Schüler haben
wir alle gehört, dass wir große Ehrerbietung für die Hierarchie, den Logos und die Reiche der
Engel haben müssen. Wir stellten sie auf unsere Altäre, um sie anzubeten. Doch unsere
Führung kommt nicht von heiligen Schreinen, sondern aus unserem Inneren.
Für den engagierten spirituellen Schüler ist die Zeit der Priester zu Ende. Bald wird auch die
Zeit der prophetischen Stimme, die von unserer inneren Stimme getrennt ist, enden. Jene
äußeren Stimmen waren zweckdienlich in den Zeitaltern, in denen Individuen keine konkrete
Verbindung mit ihrer eigenen inneren Führung hatten. Als die Leute keine klaren inneren
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Visionen hatten, brauchten sie den Lehrer, um ihnen zu sagen: „Wenn ihr nicht noch weitere
zehntausend Trips um den Kreis machen wollt, ist hier ein Weg, dem ihr folgen könnt.“
Wege, Gurus und das Dienen
Wege sind extrem nützlich für Studenten, deren intuitives Selbst noch nicht voll entwickelt ist.
Auch wenn ein Pfad die Idee eines anderen davon ist, was erforderlich ist, um nach Hause zu
kommen, wird eine Zeit kommen, in der wir uns von jedem Pfad entwöhnen müssen.
Letztendlich wird der einzige Weg, der für uns zweckdienlich ist, der sein, der von unserer in-
neren Stimme kommuniziert wird. Taktgefühl ist hier vonnöten. Vermeide es, darüber zu urtei-
len, ob jemand anders auf dem richtigen Weg ist oder nicht. Urteile sind Fehler in der Wahr-
nehmung. Es geht darum, unseren eigenen persönlichen Weg zur Freude voranzutreiben, nicht
darum, was andere Menschen brauchen. Jeder entscheidet für sich selbst.
Wir, als Meister in der Ausbildung, gehen durch eine experimentelle Phase, Versuch und Irr-
tum, wenn du so willst, in der wir Zuversicht in unsere innere Führung entwickeln. Wir testen
unsere innere Stimme. Manchmal halten wir die innere Stimme für die Stimme Gottes, obwohl
es sich um unser Ego handelt, dass wir aufblasen. Das ist in Ordnung. Wir können es nochmal
versuchen und wenn nötig einen Guru außerhalb unserer selbst um Rat fragen. Während wir
uns selbst von der Abhängigkeit von Gurus, Meistern und auch unseren Eltern entwöhnen,
können wir mit ihnen verbunden bleiben, wenn wir dies möchten. Doch wir verändern die Art,
in der wir sie sehen. Wir entfernen sie von den Podesten und folgen ihnen nicht länger in
blindem Glauben; wir setzen sie als Ratgeber auf einen Stuhl an unseren mentalen Konferenz-
tisch.
Vieles von dem, was wir hier diskutieren, ist nur eine Frage der Semantik. Wir haben geglaubt,
es gäbe Lehrer und Wissen außerhalb unserer selbst. Also waren wir es gewohnt, im Außen
nach Weisheit zu suchen. Für das Universum ist das okay. Es unterrichtet uns im Rahmen un-
serer Glaubenssysteme. Doch wir wissen auch, dass das einzige, das wir außerhalb von uns
sehen können, Teil unseres Selbst ist. Was wir als Realität ansehen ist ein Spiegel. Wir probie-
ren hier bloß ein paar Tricks aus, die uns daran erinnern sollen, dass wir die Weisheit sind,
nach der wir suchen. Erleuchtung bedeutet, sich zu erinnern.
Es gibt viele Arten von Gurus. Der Guru kann eine Person sein, (tot oder lebendig), ein Buch,
eine Philosophie oder Tradition. Was auch immer es ist, es hat zwei Seiten. Es beinhaltet einige
Elemente der Wahrheit und menschliche Verzerrungen. Ob dein Guru nun Jesus, die Bibel, Ein
Kurs in Wundern, die Bhagavad Gita, die Tradition der amerikanischen Ureinwohner, die Natur,
die Lehren der Mysterienschulen oder eines dieser modernen Channelings ist, nimm das nicht
zu ernst. Wenn du mehr Wert auf die Worte oder Rituale des Gurus legst als auf deine eigenen
Vorahnungen und Einsichten, bist du auf einem langen, langsamen und möglicherweise stress-
vollem Trip. Nichts da draußen ist „heilig“. Es ist nur, was es ist.
Wenn bis zu diesem Punkt in der menschlichen Geschichte nie Lehren, Wege und Gurus
erfunden worden wären, würde es auch nichts ausmachen. Das Universum würde sofort mit
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einem neuen Trick aufwarten, um uns zur Entdeckung unserer wahren Natur zu bringen. Und
das würde geschehen, ohne unseren freien Willen zu missachten.
Ob wir uns selbst als Wanderer betrachten, den Pfad in der Vergangenheit beschritten oder
andere dabei beobachten, es ist nützlich für unser Training als spirituelle Lehrer, die Wege zu
ergründen, die sich aus den menschlichen Gegebenheiten entwickelt haben. Eines der ersten
Dinge, die Suchende auf ihrem Weg lernen, ist die Verbundenheit mit der gesamten Mensch-
heit. Dies verwandelt unser Bild der Realität auf dramatische Weise. Aus diesem Verständnis
heraus entwickeln spirituelle Schüler früher oder später einen Sinn für ihre Bestimmung.
Unsere Mission und unser Weg – so stellt es sich langsam heraus - scheint zu sein, anderen
Menschen zu dienen.
Der Hauptguru eines jeden Pfades schlägt manchmal vor oder deutet an, welche Methode des
Dienens angebracht ist. Doch während wir fortfahren, unsere innere Verbindung mit dem Kos-
mischen zu entfalten und mit ihr zu experimentieren, offenbaren wir uns selbst unsere einzig-
artige Form des Dienstes für die Menschheit. Je weiter wir uns entwickeln, desto mehr bemer-
ken wir, dass wir alle im Allgemeinen dieselben Ziele haben. Unsere Einmaligkeit liegt in der
Art, wie wir dabei helfen, Frieden und Verständnis auf der Erde zu realisieren. Eine Person
macht das als Computer-Programmierer und eine andere als Postangestellter. Tatsächlich glei-
chen sich keine zwei Wege des Dienens, obwohl die Zielvorgabe von allen darin besteht, die
Einheit mit Gott herauszubilden.
Irgendwo gegen Ende unserer Reise durch Zeit und Raum entdeckt die erwachende Mensch-
heit, dass wir nicht einfach in Beziehung zu anderen Menschen stehen, sondern dass wir diese
anderen sind. Jeder Mensch, unabhängig von seinem Gewahrsein, ist ein Aspekt Gottes. Jede
Person hat all die Attribute und Eigenschaften Gottes. Das Ziel des erwachenden Schülers geht
weg davon, andere Menschen und all die vermeintlich fehlerhaften Situationen reparieren zu
wollen; es liegt nun darin, ein lebendiges Beispiel der heilenden und liebenden Kraft des gött-
lichen Prinzips zu werden. Wenn Individuen aus einem Sinn des Getrenntseins von anderen
Menschen heraus funktionieren, entspricht ihr Handeln dem eingebildeten Selbst. Doch wenn
sie mit Bewusstheit funktionieren, verstehen sie, dass es nur einen Geist, ein Herz und eine
Seele in allen Universen gibt. Daher ist der Dienst am Selbst der Dienst an Allem-Was-Ist.
Nicht nur, dass wir alle viele wunderbare Dinge in unserem Leben verdienen; wir müssen ler-
nen, dass Wohlstand und vollkommene Gesundheit und innerer Frieden natürliche Seinszu-
stände sind. Eine Gabe, die du nicht besitzt, kannst du nicht geben.
Alle Wege enden am Anfang. Alle Wege enden, wenn der Schüler die Verwegenheit besitzt zu
sagen: „Ich spreche mit Gott – Ich bin Gott!“
Die Bibel als Weg
Die Bibel kann als Weg betrachtet werden – ein Weg, dem jeder von uns seit Ewigkeiten folgt.
Er beginnt mit der Betrachtung des Karmas im Sinne von „Auge um Auge“. Dann versuchte
Moses, das kosmische Gesetz begreifend, die Kinder Israels (die Suchenden) aus der Wildnis
(dem stressigen Leben) zu führen. Nach vielen Generationen des Krieges, der von den Intel-
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lektuellen geführt wurde, tauchte ein großer Meister auf. Der Lehrer stellte die Wahrheit in
Gleichnissen dar. Ein jedes dieser Gleichnisse muss im Kontext der eigenen, subjektiven Rea-
lität interpretiert werden. Dann folgten viele Jahre der Interpretation der Worte des Lehrers in
den Briefen an die verschiedenen Kirchen. Das steht für unseren inneren Prozess, die neu
erinnerte „Wahrheit“ mit unseren alten, inneren Gewohnheiten und Glaubensanschauungen
unter einen Hut zu bringen. Die Bibel handelt wie jede andere spirituelle Anleitung nicht von
externen Ereignissen und Philosophien. Sie ist eine Metapher für unseren eigenen inneren
Prozess. Nichts existiert außerhalb unserer selbst.
Das letzte Buch der Bibel ist die Offenbarung. Hier werden die Dinge dem Suchenden direkt
offenbart. Nach der Offenbarung kann es nicht mehr viele Bücher geben. Nachdem wir diesen
Punkt in unserer Entwicklung erreicht haben, wissen wir, dass es „da draußen“ keine Antwor-
ten mehr gibt. Die Antworten müssen jetzt im Inneren offenbart werden. An dieser Stelle en-
det lediglich das Buch, nicht die Evolution der Seele.
Die Initiation als Meister bedeutet, dass die Person alle spirituellen Krücken loslässt und ihr
Handeln sich streng auf ihre innere Führung gründet. Das kann ein angstvoller Schritt sein.
Darüber ist unter dem Stichwort „Die dunkle Nacht der Seele“ geschrieben worden. Jesus
offenbarte seinen persönlichen Kampf mit diesem Schritt, als er ausrief: „Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?“
Wenn ein Mensch dieses kritische Vertrauensniveau erreicht, an dem er Entscheidungen nicht
mehr auf die Vorgaben der Autoritätsfiguren oder anderer Gurus, sondern auf seine eigene,
wenn auch noch etwas verschleierte innere Führung gründet, dann ist er auf dem Weg der
Selbstermächtigung. Das ist ein weiteres Paradox, denn wenn du entdeckst, dass du nicht von
irgendjemandem oder irgendetwas getrennt bist, wirst du als Individuum selbstermächtigt.
Es ist Zeit, unseren eigenen Weg der individuellen Erfahrung respektvoll anzuerkennen. Tat-
sächlich gibt es so viele Erlösungspläne, wie es Menschen gibt, weil die Realität einzigartig und
subjektiv ist. Niemand hat je erfahren, was eine andere Person erfahren hat. Niemand kann
tun, was du tun kannst und niemand kann sein, wer du bist. Du kannst keinem Weg folgen,
der nicht in Harmonie ist mit dem, der du bist. Was auch immer du entscheidest zu tun, ist für
das Universum in Ordnung. Was auch immer dein Ziel sein mag, es wird dich nach Hause
führen. Wenn du den Planeten retten willst, wirst du dahin gelangen, dich selbst zu heilen.
Wenn du dich selbst heilen willst, wirst du dazu kommen, den Planeten zu retten. Das System
ist perfekt.
Der westliche Weg
Wenn wir beginnen, das Leben als eine Serie von Paradoxien zu betrachten, sind wir auf dem
Weg, das Gesamtbild zu sehen. Wir im Westen brauchen keine Avatare, ganz einfach weil nie-
mand ihnen glauben würde. Wenn Sai Baba höchst persönlich an unseren Arbeitsplatz kommen
und reden würde, hätte das aller Wahrscheinlichkeit nach keinen positiven Effekt auf unsere
Kollegen. Wenn wir in der westlichen Welt lehren wollen, müssen wir den westlichen Verstand
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begreifen, der stets fordert, ein Lehrer müsse intelligent klingen. Deswegen ist es sehr ange-
bracht, viele Bücher zu lesen und all die Vokabeln zu lernen. Wir klingen dann so, als hätten
wir die Kurve gekriegt. Doch eigentlich lernen wir aus den Büchern nichts. Sie rufen eher
Erinnerungen an das hervor, was schon immer in uns war. Wenn die Informationen wirklich
neu wären, hätte es zehntausend Leben gebraucht, um sie zu verstehen.
Es ist nicht möglich, spirituelle Wahrheiten in einem Monat durch Lesen zu lernen, wenn diese
Dinge neu für uns sind. Die Leichtigkeit, mit der wir neue Ideen absorbieren ist ein absoluter
Beweis dafür, dass wir uns lediglich erneut mit Informationen verbinden, die uns zeitweise un-
zugänglich waren. Das Verständnis, das eine Person erhält, ist stets intuitiv. Wenn Worte die
Menschen die Wahrheit verstehen ließen, würde jeder nach einer spirituellen Rede dieselbe Er-
kenntnis erlangen. Doch keine zwei Leute hören jemals dieselbe Bedeutung. Das Erwachen ist
der Prozess des sich Erinnerns an das, was wir eine Million Jahre zuvor oder sogar bevor die
Zeit überhaupt begann, bereits wussten. Ein weiteres Paradox ist also Folgendes: Obwohl das
einzige Verständnis, das wir jemals haben werden, aus unserem innersten Wesen kommt,
würden wir es ohne Bücher, Kassetten, Sonnenuntergänge und Musik niemals schaffen; denn
all diese Dinge brauchen wir als fortwährende Erinnerungshilfen, wenn wir in diesen telepathi-
schen Pool eingetaucht sind.
Der Pfad von „Ein Kurs in Wundern“
Eine unter Millionen anderen Darstellungen der Wahrheit ist Ein Kurs in Wundern. Ich glaube,
für die Menschen in der westlichen Welt, mit der westlichen Programmierung ihres Verstandes
und ihrer Technologie, ist der Kurs die beste moderne Anleitung, die existiert, um uns nach
Hause zu bringen. Der Kurs in Wundern sagt uns, dass wir letztlich zum inneren Frieden gehen
wollen und dass alles andere, nach dem wir suchen, nur ein Verzögerung beim Erlangen von
Glück und Heilung hervorruft. Der menschliche Verstand wurde so programmiert, dass er
behauptet, Frieden, Glück und Freude zu wollen; doch dann geht er raus und kauft Häuser und
Autos, die nur Zahlungen, Schulden und Stress bringen. Wir alle haben die Tendenz, Dingen zu
folgen, die wir eigentlich gar nicht wollen, im Glauben, dass uns diese Dinge bringen werden,
was wir wollen. Unsere Programmierung hat uns immer gesagt, Glück zu suchen, aber es doch
nicht zu finden.
Der Kurs sagt uns, dass all die Zwischenschritte, um die wir uns bemühen, uns niemals zufrie-
denstellen werden. Die Botschaft der drei Kurs-Bücher kann in einer Bemerkung zusammen-
gefasst werden: Benutze in jedem Moment an jedem Tag deine Willenskraft, um Frieden zu
wählen. Wenn du das tun kannst, wirst du frei sein. Die Meister sagten uns auch, direkt auf
Gott zuzugehen. Sie sagten, gehe nicht vorbei, um 200 Dollar einzusammeln – nimm den di-
rekten Weg. Doch wir mögen es, unseren Wetteinsatz abzusichern. Wir wollen den weisesten
aller irdischen Lehrer zwar nicht außen vor lassen. Doch wir denken, dieser direkte Schritt zu
Gott sei zu groß. Also versuchen wir stattdessen, uns wenigstens einen kleinen Teil des kosmi-
schen Bewusstseins zu eigen zu machen.
Der Kurs in Wundern ist kein Theologie-Buch. Theologen diskutieren über die Semantik und die
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Bedeutung Gottes. Sie bauen Universitäten auf, um sich mit der linken Hirnhälfte der Spiritua-
lität anzunähern. Sie verstehen nicht, dass Menschen bis in alle Ewigkeit debattieren können,
ohne eine Antwort zu finden. Jedes Argument und jede Debatte besteht darauf, dass eine
Person recht haben muss und ihren Gegner entweder davon überzeugen will, dass ihre Sicht
die korrekte ist oder der Versuch gemacht wird, herauszufinden was richtig ist, um dann diese
Perspektive zu unterstützen. Theologen versuchen, recht zu haben. Lass uns statt dessen
einen Zustand kosmischen Bewusstseins anstreben und aufhören, Worte zu benutzen, um an-
dere von unserem Wert zu überzeugen. Wir können nicht im Recht und gleichzeitig glücklich
sein. Jedes Mal, wenn wir wählen, dass Spiel den Regeln der Liebe entsprechend zu spielen,
zeichnen sich Wachstum und Verständnis ab.
Der Kurs versucht uns auf eine Denkweise vorzubereiten, die im Gegensatz zur weltlichen
Denkungsart steht. Wie Einstein sagte: „Ein Problem kann nicht auf der Ebene des Bewusstseins
gelöst werden, auf der es entstanden ist.“ Wir müssen gewillt sein, Gedanken und Glaubenssätze
zugunsten funktionierender Modelle auszurangieren. Der Kurs geht unverblümt direkt ins Herz
der Materie, in der zweckdienlichsten Art und Weise. Von Leuten, die von der analytischen An-
näherung an das Leben noch nicht ausreichend frustriert sind, um gewillt zu sein, eine neue
Herangehensweise zu riskieren, wird das Buch zurückgewiesen.
Einige Leute können nicht das Inhaltsverzeichnis durchgehen, ohne mit ihrem analytischen
Verstand anzuecken; denn wenn wahr wäre, was da geschrieben steht, wären ihre gesamte
Ausbildung und ihr persönlicher Chiffrierschlüssel für das Leben umsonst gewesen. Das
Inhaltsverzeichnis des Buches beginnt mit:
- Nichts, was ich sehe, bedeutet etwas.
- Ich habe alles gegeben, was ich sehe ... jede Bedeutung, die es für mich hat.
- Ich verstehe nichts, was ich sehe.
- Diese Gedanken bedeuten gar nichts.
- Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich mir denke.
Andere Überschriften heißen:
- Ich nehme nicht in meinem besten Interesse war.
- Ich weiß nicht, wofür irgendetwas ist.
- Ich bin nicht das Opfer der Welt, die ich sehe.
- Es gibt nichts zu fürchten.
- Ich habe das Recht auf Wunder.
- Gottes Wille für mich ist perfektes Glück.
- In meiner Widerstandlosigkeit liegt meine Sicherheit.
Wir im Westen wurden gut ausgebildet in dem Glauben, es läge in unserer Verantwortung, die
Welt wachsam und kritisch zu betrachten, was im Grunde bedeutet, die Welt als feindlich zu
betrachten. Wir wurden gelehrt, jede Situation zu analysieren, um den korrekten Handlungs-
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weg zu finden. Wir sind zurückhaltend in der Politik und auf der Hut im Hinblick auf andere
Nationen. Wir sind verhalten und vorsichtig bei der Versorgung der Hungernden. Unsere Aus-
bildung wäre angebracht gewesen, wenn die grundlegende Prämisse der westlichen Bildung,
nämlich dass wir alle voneinander getrennt seien, wahr wäre.
Denke für einen Moment darüber nach, was dein Professor für Geschichte oder Wirtschaft zu
den oben genannten Bemerkungen sagen würde. Sie würden sagen, dass jeder rationale Ver-
stand offensichtlich wissen würde, dass im Falle einer fremden Militärmacht die Aussage mit
der Widerstandlosigkeit einfach nicht wahr sei. Welche Art von Bildung würden wir erhalten,
wenn nichts Sichtbares von Bedeutung wäre? Nicht mal die Aktienkurse? Auch nicht die
grausamen Bilder in den Abendnachrichten?
Eine Umkehrung in unserem Denkprozess ist erforderlich, um dem Rad des Karma zu
entkommen. Das Denken der Welt ist karmabedingt. Es erschafft wieder und wieder alte
Muster, für immer und ewig, wenn es sein muss. Die einzige Möglichkeit, etwas von dem Kurs
in Wundern zu haben, ist es, Urteile über das Gelesene beiseite zu lassen. Die Autoritätsfiguren
sagen wohl, dies sei gleichbedeutend mit einer Gehirnwäsche. Der Weg der Welt funktioniert
nicht, warum also riskieren wir es nicht, darauf zu vertrauen, dass das Universum auf unserer
Seite ist und uns nicht in die Irre führen wird?
Ich kann nicht widerstehen, ich muss noch ein paar Zitate einwerfen:
- Würden Sie lieber recht haben oder glücklich sein? Beides geht nicht.
- Analysen gehören zum Ego.
- Alles geschieht in Ihrem ureigenen Interesse.
- Vertrauen würde jedes Problem sofort beseitigen.
Freude als Weg
Alle Wege, alle spirituellen Disziplinen in allen Kulturen und Zeitaltern, führen zu einem
einzigen Ort, dem der Freude. Freude und Glück heilen alle Krankheiten und beenden jeden
Krieg. Freude repariert alles. Der Kurs zeigt, dass Freude eine Wahl ist, die wir treffen. Für
jene, die das Gesamtbild verstehen, gibt es keine Opfer. Autoritätspersonen lehren uns, dass
die einzig realen Dinge jene sind, die wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen können; dass
Betrügereien sehr real sind und besiegt werden müssen, bevor Glück erreicht werden kann.
Hier ist der Knackpunkt: wir müssen entscheiden, ob wir den intelligentesten Köpfen oder den
Meistern glauben wollen. Es ist eine Entweder-Oder-Situation. Man kann nicht teilweise er-
leuchtet sein, genauso wenig wie eine Frau ein bisschen schwanger sein kann. Wieviele
tausend Seiten werden Menschen noch lesen müssen, bevor sie realisieren, dass Erleuchtung
durch rationales Verhalten nicht erlernt oder erlangt werden kann.
Was wäre, wenn wir alle sagen würden: „Ich werde nicht warten, bis ich diese Sache gelernt oder
dieses Buch gelesen haben, bevor ich mich entscheide, glücklich zu sein“? Wir haben wirklich nur eine
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Wahl zu treffen. Glaube den Autoritäten und verbleibe im Rad des Karma oder quittiere deinen
Dienst. Probiere das bitte für mich: Gehe irgendwo hin, wo du allein bist, hole tief Luft und
schreie laut, „Ich kündige.“ Du wirst große Erleichterung spüren, zumindest dann, wenn du zu
analysieren beginnst, was deine Freunde über dich denken, jetzt, wo du nicht mehr kämpfst.
Freude ist eine Wahl, die wir in uns selbst treffen.
Warum hat nicht jeder das, wonach er verlangt? Warum verbringen wir unser gesamtes Leben
damit zu denken, dass wir haben werden, was wir wollen, wenn wir es geschafft haben? Nie-
mand schafft es jemals auf diese Weise. Die Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten heute
ist noch nicht bereit, den gesamten Erwachensprozess zu durchlaufen, weil ihre Begrenzungen
zu lebenslangen Freunden geworden sind. Sie sind nicht gewillt, ihre alten Glaubensmuster
gehen zu lassen. Wenn für das Universum also ersichtlich wird, dass sie sich absolut jeder
Veränderung verweigern, wird es sie unter die Lupe nehmen und zurückschicken, um von vorn
zu beginnen. Menschen, die nicht verstehen, wie dieses System funktioniert, nennen das eine
Tragödie, doch daran ist überhaupt nichts Tragisches. Es ist Liebe und wahres Mitgefühl, eine
Person aus einer schlechten Sache herauszuziehen und ihr einen weiteren Versuch zu ge-
statten.
Die wahre Lehre ist immer einfach und beruhigend
Oft sind wir darum besorgt, eine großartige Lehre von einem großen Guru nicht gehört oder
verpasst zu haben. Doch jetzt, wo wir aufgehört haben, eine intellektuelle Bedeutung in ihren
Worten zu suchen und uns entschieden haben, nur die simple Botschaft ihrer Herzen zu hören,
erkennen wir, dass sie alle dasselbe gesagt haben. Du kannst dich für die nächsten sechs
Monate zu Sai Babas Füßen setzen und er wird dir eine Sache sagen: „Sei Liebe!“ Menschen
machen sich auf den weiten Weg nach Indien und sitzen neben Tausenden anderen, um auf
diesen bestimmten Avatar zu warten, der auf den Balkon heraustritt und ihnen etwas sagt,
dass sie nicht wissen, und alles was er sagt ist: „Sei Liebe!“ Irgendwo die Straße rauf ist Mer
Baba, ein anderer Avatar, und Menschen strömen auch zu ihm. In all der Zeit, die er auf
diesem Planeten inkarniert gewesen ist, sagte er den Leuten nur eine einzige Sache: „Sei
glücklich!“ Das ist alles, was der Mann jemals sagte. Wie simpel Spiritualität ist. Jede Lehre, die
komplex erscheint, kommt von einem Ego. Der universelle Geist ist der Inbegriff der Ein-
fachheit.
Leute fragen oft: „Wie kann ich wissen, ob die innere Stimme mein Ego oder der universelle Geist ist?“
Das Ego liebt Komplexität und Schwierigkeiten. Der Geist funktioniert außerhalb der Ebene der
dreidimensionalen Raum-Zeit. Die Stimme des Geistes ist immer sanft, gelassen, frei von
Druck. Für den Geist existiert keine Zeit, also kannst du auch nicht zu spät dran sein. Der
Geist sagt: „Frieden! Sei still, und wisse, ich bin Gott.“
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Glückwunsch! Du bist qualifiziert für Erleuchtung.
Wenn du sehen könntest, was du in den letzten zehn Millionen Jahren getan hast, würdest du
verstehen, dass alles Erforderliche für die Erleuchtung in dieser Schule bereits getan ist. Du
hast dein Leben gelebt in Ägypten und in Griechenland und das Handwerk der Magie geübt.
Dies ist nicht das Leben, um alles nochmal zu tun. Nimm alles, was du gelernt hast und wende
es an, um dein eigenes Sein zu ermächtigen, anstatt alles noch einmal zu lernen. Dies ist das
Leben, in dem die Firma Nike richtig formuliert hat: „Just do it!“
Warte nicht, bis du noch ein weiteres Buch gelesen oder einem anderen Sprecher zugehört
oder zu Füßen eines weiteren Gurus gesessen hast, bevor du glücklich wirst. In diesem Sta-
dium deiner Evolution würde das deine Freude nur verzögern. Gehe voran, lies esoterische
Bücher und reise nach Indien, wenn du willst. Doch glaube nicht, dass dir das inneren Frieden
bescheren wird. Das wird es nicht. Wähle zuerst Frieden und mache dann deine Entdeckungen
als Teil deines Lebenstanzes. Frieden lässt sich außerhalb von dir nicht finden.
Erinnere dich, das Universum ist auf deiner Seite und hat sich dazu verschworen, dich in jedem
Augenblick aufzuwecken, um dich zur Freude zu führen. Das bedeutet, du bist in diesem
Moment in einer idealen Situation, um das Erwachen zu lernen. In diesem Moment könnte es
keinen perfekteren Ort für dich geben als der, an dem du gerade bist. Das ist kosmisches
Gesetz. Missverstehe diese Bemerkung nicht dahingehend, dass du glaubst, du solltest an
diesem Ort bleiben. Wo der perfekte Ort für dich zwei Augenblicke später ist, bestimmst du
und deine inneren Führer.
Sai Baba braucht dich nicht, damit du sich vor seine Füße setzt. Er ist ausgebucht. Er braucht
dich, dir selbst treu bleibend und deinem Herzen folgend, damit du ein Lehrer wie er sein
kannst.
Einfach aufzuwachen ist das Einzige, was jetzt noch zu tun bleibt! Erkläre in diesem Moment,
dass du zur Tür hinausgehst und für immer glücklich bist. Keine Person, keine Kirche und kein
Buch kann dich jetzt verändern. Das Universum liebt dich so sehr, dass du, jedes Mal wenn du
außerhalb deiner selbst nach einer Antwort suchst, nur Frustration finden wirst. Du bist im
Niemandsland. Du kannst nicht zurückgehen, weil es keinen einzigen Guru auf dem Planeten
gibt, der dich als Schüler haben will. Sie alle wollen dich als Freund.
Der ganze Erlösungsplan ist einer des Lehrens und Belehrtwerdens durch jene, die in ihrem
Verständnis nur eine Haaresbreite von uns entfernt sind. Wir können nur die Menschen hören,
die auf der Leiter nahe bei uns stehen, und sie sind die einzigen, die uns hören können. Das
gilt für Leute im Körper und für auch solche, die nicht im Körper sind. Jeder Mensch wird nur
das anziehen, was er verstehen kann. Für ein erleuchtetes Wesen wäre es nicht hilfreich, ins
Wohnzimmer eines Durchschnittsmenschen einzufallen und eine Rede zu beginnen. Otto
Normalverbraucher hätte keine Ahnung, worum es geht!
Die meisten von uns brauchen einen Lehrer, der gewieft und alltagserprobt ist, auf den wir uns
wirklich beziehen können; eine Wesenheit, die Rechnungen zu bezahlen hat, Probleme im Büro
kennt und Streitereien mit anderen Menschen erlebt hat. In der praktischen Welt, in der wir
einander bei unseren Herausforderungen helfen, haben wir letztendlich entdeckt, dass die
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besten Drogenberater ehemalige Abhängige sind. Die Führer der Bewegung der Anonymen Al-
koholiker sind ehemalige Alkoholkranke. So funktioniert das hier. Das Training, das jede Per-
son erhält, während sie durch ihren eigenen Müll watet, hat sie als erfolgreichen Zuhörer und
Heiler qualifiziert, sofern Heilung erbeten wurde. Spirituelle Beratung arbeitet in derselben
Weise. Spirituelle Schüler tendieren dazu, den Lehrern Glauben zu schenken, die mit viel
Ballast auf diesen Planeten kamen und es schafften, alles loszulassen und ihre persönliche
Transformation voranzutreiben.
Jetzt liegt es an jedem Individuum, ob der Rest des Planeten transformiert wird. Einige von
euch werden fragen: „Was habe ich zu tun? Wie sieht der Plan aus? Gebt mir die Tagesordnung!“ Die
Wahrheit bei dieser Sache ist so einfach, dass sie deinen Intellekt beleidigen wird. Alles, was
du zu tun hast ist, dich selbst zu heilen und Frieden zu wählen, in jedem Moment. Wir sind auf
dieser Erde, um Beispiele für erleuchtete Wesen zu sein und es gibt kein Mysterium mehr da-
rüber, was Erleuchtung bedeutet. Es war immer ein riesiges Rätsel. Wir lasen Bücher über
Menschen, die Licht von der Krone ihrer Köpfe abstrahlten und fantastische Tricks drauf hat-
ten. Doch alle Magie in der Welt ist irrelevant, wenn du dich selbst nicht geheilt hast.
Was geschieht mit der Erde, wenn jeder von uns lernt, in diesem Leben unfehlbar glücklich zu
sein? Weißt du, dass deine Freude durch das Gruppenbewusstsein in den telepathischen Pool
hineinstrahlt und jedes Molekül auf diesem Planeten berührt? Es wird jede Gehirnzelle in jedem
inkarnierten Menschen durchdringen, weil du Teil des telepathischen Pools dieser Erde bist.
Wenn du lernst, wie man Spaß hat, ist das Spiel vorbei. Wenn du in jedem Moment lachen und
spielen kannst, wirst du deinen Abschluss machen, zurückschauen und dich fragen, was all der
esoterische Blödsinn, über den jeder gesprochen hat, wirklich bedeutet. Du wirst den Rest der
Ewigkeit enorm freudvoll empfinden.
Deine ganze Göttlichkeit und das dir innewohnende Licht hat einfach damit zu tun, dass du
lernst, glücklich zu sein. Bestätige dir selbst, dass du Freude akzeptierst, denn du kannst
Freude weder lernen noch dir verdienen. Du musst deinen Anspruch darauf erheben.
Glück ist eine Entscheidung, die in jedem Individuum getroffen wird. Wenn du dich entschließt,
freudvoll zu sein, wirst du zu deiner eigenen Kraft finden und beginnen, dass Gruppen-
bewusstsein entscheidend zu transformieren. Erlösung ist schon immer der Inbegriff der Ein-
fachheit gewesen. Wenn du lachst, spielst, dir einen antrinkst, mit den Bäumen sprichst, al-
bern wirst, Liebe machst, dir Sonnenuntergänge ansiehst, ein Schaumbad nimmst und eine
tolle Zeit hast, dann wird dir eine Million anderer Seelen - wie dem Rattenfänger - nach Hause
folgen wollen.
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6. Folge deinem Glück
Wer sind die „Lichtarbeiter“?
Was grenzt den modernen Lichtarbeiter von den Milliarden Seelen ab, die heute auf dieser
Erde inkarniert sind? Die Mitglieder des planetaren Übergangsteams haben ein gewisses Ver-
ständnis der kosmischen Prinzipien, die über und jenseits der Norm des Gruppenbewusstseins
liegen. Wenn wir unseren Blickwinkel von der Langweiligkeit des alltäglichen Lebens zu einer
universaleren Perspektive bewegen, decken wir einige Aspekte unserer selbst auf, die uns
helfen, unsere Funktion und unseren Selbstwert zu klären.
Weil wir normalerweise nicht in die Köpfe und Herzen der Menschen hineinsehen können, die
wir jeden Tag treffen, haben wir keine Ahnung, wie das durchschnittliche Bewusstseinsniveau
in der Gesellschaft ist. Wir tendieren dazu, den spirituellen Entwicklungsgrad von Menschen an
hand deren Verhalten zu beurteilen. Genauer gesagt, wir beurteilen sie danach, ob uns ihr Ver-
halten Behagen oder Unbehagen bereitet. Gleichzeitig sind wir sicher, dass keine Meinung
eines anderen über uns – die wiederum darauf basiert, wie unser Verhalten diese Person sich
fühlen lässt – dem nahe kommen könnte, was wir als unser fortgeschrittenes Bewusstseins-
niveau betrachten. Wer eine Person ist, in Bezug auf ihre Nützlichkeit für das Erwachen der
Erde, kann nicht mit weltlichen Augen bestimmt werden.
Vor vielen Jahren arbeitete ich mit hunderten von Leuten, die spirituell wach waren und trotz-
dem kämpften. Als intuitiver Berater sah ich ihnen in die Köpfe und Herzen. Ich besprach ihren
Inkarnationsvertrag mit der Erde. Ausnahmslos entdeckte ich in jeder Person ein Wesen, das
weitaus edler, kraftvoller und Christusähnlicher war, als diese Menschen sich selbst eingeste-
hen konnten. Ich entdeckte, dass in jeder Person edelmütige Absichten wohnten. Als ich mit
diesen Leuten sprach, hörte ich Myriaden von Gründen, warum ihre innere Vision nicht nach
außen gebracht und gelebt werden könne. Es waren alles weltliche Gründe, weltliche Begren-
zungen, Ideen der Begrenzung, erhalten in Interaktionsverhältnissen mit ihren Autoritätsper-
sonen.
Je mehr ich die inneren Zustände von Menschen und die Arbeit der irdischen Schule unter-
suchte, desto offensichtlicher wurden die Anforderungen, die ein Lichtarbeiter erfüllen muss.
Lichtarbeiter erinnern sich, dass sie innerhalb der kosmischen Gesetze funktionieren, die über
unsere Realität regieren:
Erstens, alle Geister sind miteinander verbunden und jede wahre Kommunikation ist tele-
pathisch. Zweitens, jedes Individuum kreiert die gesamte Realität durch das, was es als seine
Glaubenssätze auswählt. Und drittens, Gott ist Liebe und Gott ist allmächtig, also muss alles in
Ordnung sein, wie es ist. Wenn wir es als nicht okay wahrnehmen, dann ist es unsere Wahr-
nehmung, die entwickelt werden muss.
Dieses Verständnis bringt uns dazu, unsere Funktion und unseren Wert für die menschliche
Rasse speziell definieren zu können.
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Nachdem ich in den Kopf von Hunderten Individuen wie dich geschaut habe (wenn du typisch
für die Art von Mensch bist, der solche Bücher liest), kann ich dir absolut garantieren, dass du
ein höheres Niveau an Mitgefühl und ein weitaus größeres Verständnis der Natur Gottes hast,
als die durchschnittliche Person auf dieser Erde. Du hast ein Verlangen, harmlos zu sein. Du
hast eine Liebe für schöne und friedvolle Dinge. Seit dein Verstand telepathisch mit jedem We-
sen in jedem Königreich dieses Planeten verbunden ist, erhöhst du in jedem Moment, in dem
du erhabene, heilende oder freudvolle Gedanken hast, das Bewusstsein der Erde. Du bist
Heilung für den Planeten.
Du bist nicht realitätsfern, wenn dir nicht danach ist, dich mit dem Drama des Tages zu be-
schäftigen und du statt dessen wählst, raus in die Natur zu gehen, wo du umgeben bist von
Frieden und Schönheit. Du folgst der Richtung der Meister, die verstanden und lehrten, wie
man Verstand und Seele beruhigt. Sie wussten, dass kein Verhalten und keine Worte ein Bud-
get-Defizit oder eine Familienfehde in Ordnung bringen können. Sie wussten, dass der Geist
einer einzigen Person, wenn er auf Frieden gerichtet ist, eine Öffnung im irdischen Schleier
erschaffen kann, durch den die unsichtbaren Helfer Zwischenfälle, Möglichkeiten und zufällige
Ereignisse einbringen können, um jede Situation zum Besseren zu verändern.
Dies ist die Zeit, in der wir wählen müssen, in jedem Moment im Frieden zu sein, in jedem Mo-
ment wohlhabend zu sein und in jedem Moment zu heilen, denn das ist das einzige Bewusst-
sein, dass wir mit der Erde teilen möchten. Lichtarbeiter kommen nicht in Massen auf die Erde,
außer wenn das Wassermannzeitalter dämmert. Die Funktion dieser Lichtarbeiter ist es, das
Gruppenbewusstsein umzugestalten, in dem sie in Harmonie mit dem kosmischen Gesetz ar-
beiten; das ist der einzig effiziente Weg, Veränderungen zu bewirken. Der Job eines Lichtarbei-
ters besteht also einfach darin, das Glücklichsein zu wählen und dem Glück zu folgen.
Nur wenige von uns können wirklich verstehen, wie das Leben ohne Drama und Dilemma wäre.
„Was meinst du damit, immer in Frieden zu sein? Wovon sprichst du, wenn Du sagst, wir sollen die ganze
Zeit über glücklich sein? Sagst du mir, dass ich ein Recht darauf habe, dass ich es verdiene und
möglicherweise rechtfertigen kann, jeden Moment in absoluter Glückseligkeit zu verbringen?“ Du hast
nicht nur die Erlaubnis, du hast sogar die Verpflichtung zu tun, was immer du jetzt tun willst.
Wenn du den Planeten heilen willst, musst du genau das machen, was dir gefällt und nichts
anderes. Du musst genau der sein, der du bist und niemand sonst. Nur, wenn du deinem Glück
folgst, kannst du die Kreativität freisetzen, die du teilen wolltest, als du auf die Erde kamst.
Wir alle müssen Schöpfer und Beispiele purer Freude sein. Das ist der einzige Weg für den Pla-
neten, glückselig zu werden.
Betrachte die Lilien auf dem Feld
Wenn wir den Meistern vertrauen wollen, könnten wir den ganzen Tag damit verbringen, Musik
zu hören und mit Pflanzen zu sprechen und als Ergebnis würden wir wachsen, geheilt werden
und perfekte Harmonie mit jedem anderen menschlichen Wesen erfahren. Viel mehr als das ist
an der Sache nicht dran, doch das Ego hält den Glauben aufrecht, dass die einzige Sache, die
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zwischen uns und unserer totalen Vernichtung steht, unsere Fähigkeit ist, zu manipulieren, zu
kontrollieren und in anderer Weise an defensiven Handlungen beteiligt zu sein. Das Ego kann
sich selbst nicht erlauben zu glauben, dass Gott zuständig ist. Es hat einen vollkommen tren-
nenden Glauben in Bezug darauf, wer für das Überleben des Selbst und der Erde verantwort-
lich ist. Menschen, die zweckmäßig sein wollen, in dem sie entweder eine defensive oder eine
aggressive Haltung an ihrem Arbeitsplatz einnehmen, und dabei spirituell sein wollen, versu-
chen, zwei Herren zu dienen. Das produziert eine ganze Menge Frustration.
In New Mexico, wo wir leben, gibt es viele heiße Mineralquellen. Leute aus der ganzen Welt
kommen, um diese Quellen zu nutzen, zur Heilung oder einfach nur zur Entspannung. Ich war
in dieses wunderbare Wasser eingetaucht, als ein anderer sich zu mir gesellte. Ich beendete
meine Meditation und fragte, von wo er komme. Er antwortete: „New York“. Dann fragte er, ob
ich oft herkäme. Ich nickte und sagte, ich würde nur ein paar Meilen die Straße rauf wohnen.
Er kommentierte, wie glücklich ich doch war, in der Lage zu sein, so oft ich wollte hierher zu
kommen. Ich erklärte ihm, dass es sich nicht um Glück handelt, sondern um eine Entschei-
dung, die ich vor einigen Jahren machte; das Leben wäre zu kurz, um nicht genau das zu tun,
was ich tun wollte und nicht genau dort zu leben, wo ich leben wollte. Sein ganzer Körper ver-
krampfte sich, seine Hände bedeckten seine Ohren und er sagte: „Ich will das nicht hören.“
Wenn Meisterschüler damit aufhören, sich beim Universum dafür zu entschuldigen, dass sie
nicht wahrhaftig sein und ihrer Glückseligkeit folgen können, werden sie schnell verwirklichte
Meister. Doch wenn jemand in den telepathischen Energiepool eingetaucht ist, der diesen Pla-
neten umgibt, kann er kein Meister werden, ohne aufmerksam zu sein. Wir haben viele Pro-
grammierungen und alte Glaubenssätze, die wir zuerst gehen lassen müssen.
Es wäre nett, wenn wir einfach entscheiden könnten, unsere Lebensaktivitäten zu ändern und
damit beginnen, ein spirituelles Leben zu führen. Doch unsere Glaubenseinstellungen und
unsere Schuld gehen nicht weg, nur weil wir in einen Ashram ziehen. Zu lernen, unserer
Glückseligkeit zu folgen, beginnt nicht damit unseren Job zu wechseln. Wir erschaffen unsere
Realitäten aus dem Inneren heraus. Unser Glück liegt genauso darin, nicht mehr zu streiten als
es darin liegt, große Kunstwerke zu schaffen oder die Kranken zu heilen. Unsere Beziehungen
zum Funktionieren und unser Leben zum Fließen zu bringen ist ein harter Teil beim Folgen
unseres Glücks. Es ist ganz nett, die fesselnden, dramatischen Erzählungen darüber zu lesen,
wie der Planet durch göttliche Wesenheiten außerhalb unserer selbst gerettet wird, doch die
Wahrheit ist, es gibt nichts da draußen.
Das ist die Antwort, die wir nicht hören wollen, weil sie jedwede Verantwortung zu uns zurück-
transferiert. Es liegt in unserer Verantwortung, in diesem Moment glücklich zu sein, in großem
Maßstab zu denken und zu glauben, dass wir wertvoll für die Erde sind. Deine Mutter und dein
Vater und die Autoritätspersonen in deinem Leben haben dir das wahrscheinlich nicht gesagt.
Ich wette, es gab nicht einen Einzigen unter ihnen, der sagte: „Ich denke, du wirst Christus sein,
wenn du groß bist.“ Vielmehr werden sie dir unverzüglich in den Sinn kommen und sagen: „Was
meinst du damit, ein Retter für die Welt sein? So großartig bist du nun auch nicht. Warum setzt du dich nicht
wieder in die Ecke?“ Es spielt keine Rolle, wie alt du bist oder seit wann deine Eltern verstorben
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sein mögen, du wirst immer noch ihre kritischen Beurteilungen hören, wenn du deinen Weg in
die Freiheit beginnst. Deine einzige Erwiderung kann sein: „Entschuldige, Mutter. Ich bin göttlich.
Ich habe keine Zeit, in der Ecke zu sitzen, weil ich zugestimmt habe, die Erde und alle ihre Bewohner zu
heilen.“ So lange wie Menschen in physische Körper eingeschlossen sind, werden sie die Stim-
men von solchen Autoritätsfiguren im Kopf haben. Das hängt mit dem Eingetauchtsein ins
Gruppenbewusstsein zusammen. Es ist bestimmt nicht leicht, doch wir müssen keinesfalls die
Opfer alter Stimmen sein.
Eltern erlauben keine seligen Sprösslinge
Unsere Eltern, die Gleichaltrigen und die Autoritätspersonen in unserem Leben handelten ein-
fach nach ihrem besten Wissen. Sie waren Schüler auf dem Planeten Erde. Sie waren keine
aufgestiegenen Meister. Wir können in diesem Moment beschließen, nur den Lehren der
Meister zu folgen und keiner Autoritätsperson auf dem gesamten Planeten, ob tot oder
lebendig, unsere Aufmerksamkeit zu schenken, wenn diese noch kein Glück und keinen Frieden
in ihrem eigenen Leben demonstriert hat. Die Menschen, aus denen unsere Gesellschaft Götter
macht, sind jene, die Titelgeschichten in der Times, in Newsweek und Sports Illustrated be-
kommen. Und wir entscheiden, Leuten nachzueifern, die eigentlich Wracks sind. Die meisten
unserer Vorbilder sind Individuen, die die Krankenhäuser gefüllt halten und deren Beziehungen
nicht funktionieren. Sie sind gestresst ihrer Lieben wegen und des Geldes wegen. Sie haben
Geschwüre und sterben an Krebs, Herzattacken oder anderen stressbedingten Phänomenen.
Wir halten nur selten inne, um die Tatsache zu betrachten, dass wir die falschen Autoritäts-
personen gewählt haben. Und wir ziehen nur selten in Erwägung, dass wir frei sind, uns neue
Vorbilder auszusuchen.
Eltern sind für jeden eine schwierige Angelegenheit. Bei der Beratungsarbeit entdecken wir,
dass alle Eltern für das Kind ein Problem waren. Die Familie war entweder funktionsgestört
oder ein Elternteil oder beide waren zu streng. Das Kind wurde in einem unvorteilhaften Um-
feld aufgezogen oder das Leben war zu leicht. Papa war nicht da oder unterdrückte das Kind.
Was beweist das? Dass es eben nur Earth School ist, nicht Utopia. Wir wählten unsere Eltern,
unsere Klassen und unsere Lektionen, bevor wir die Eintrittsgebühr bezahlt haben. Da die
Lektionen unsere Wahl waren, obliegt es auch unserer Wahl, wann wir damit aufhören, an sie
zu glauben.
Wenn wir versuchen, das Leben zu leben, das unsere Eltern für uns ausgesucht haben, werden
wir genauso enden wie sie. Ihre Ideen über die Welt und die Art, wie ihr Leben funktioniert,
haben nichts mit Objektivität, mit Absolutheit oder mit Gott zu tun. Die Tatsache, dass sie uns
mit Schuld-Manipulationen kontrolliert haben, ist ihnen nicht entgegenzuhalten. Wenn es unse-
re Absicht ist, unbegrenzt, ausgedehnt und ausdrucksstark zu werden, dann müssen wir die
Tatsache akzeptieren, dass unsere Autoritätspersonen es in der einzigen Weise machten, die
für ihre Generation existierte. Das war die Art, wie sie trainiert wurden. Das war die Art, wie
die Dinge im Fische-Zeitalter gemacht wurden. Es bedeutet nicht, dass wir unsere Eltern nicht
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lieben oder sie nicht respektieren. Es ist nur so, dass wir Teil der Übergangsgeneration sind,
die mehr liebevolle Regeln fordert, um selbstermächtigt werden zu können.
Wir müssen innehalten und die Programmierung, die wir von früheren Generationen erhalten
haben, genau betrachten. Wir wurden buchstäblich programmiert, zu tun, was sie uns sagten,
zusätzlich zu dem, was Gott – entweder in der Form der inneren Führung oder in der Stimme
der Meister - sagt. Aus der Perspektive der Generation unserer Eltern wären wir selbstsüchtig,
wenn wir sie nicht zufriedenstellten und nicht das werden, was wir ihnen zufolge werden soll–
ten. Von einigen von uns wurde erwartet, unser gesamtes Leben damit zu verbringen, sie gut
aussehen und sich gut fühlen zu lassen – oder wir wurden für selbstsüchtig gehalten. Jetzt wis-
sen wir, das Ego nennt Menschen selbstsüchtig – in dem Versuch, diese zu kontrollieren. Wie
auch immer, aus einer spirituellen Perspektive bedeutet Selbstsucht, das Selbst zu nähren, es
zu segnen und zu achten.
Wir müssen verstehen, dass wir und unsere Eltern eins sind, weil alle Geister miteinander ver-
bunden sind. Es gibt nur ein Gottesbewusstsein, dass alles und jeden durchdringt. Wenn wir
also unserem Glück folgen und kreativ, selbstermächtigt und glücklich werden, wird dies unse-
ren Eltern und dem Rest der Welt zugute kommen.
Jedes Individuum, das jemals wahre Großartigkeit erreicht hat und wirklich einen Beitrag für
die Welt leistete, machte seine Eltern verrückt, weil es sich weigerte, programmiert und mani-
puliert zu werden. Sie waren wie Jesus, als dessen Mutter sagte: „Wie kannst du es wagen,
wegzulaufen und bei den Rabbis zu sitzen? Wusstest du nicht, das das Abendessen fertig war?“ Er konnte
nur entgegnen „Mutter, beruhige dich! Ich habe Sachen zu erledigen.“ Das mag eine weitere Um-
schreibung sein, doch die Wahrheit ist: wenn jemand wie van Gogh sein Leben mit dem zuge-
bracht hätte, was seine Mutter ihm riet, hätten wir seine Kunst nie zu Gesicht bekommen. Je-
des menschliche Wesen, das auf kreative Art einen Beitrag für diesen Planeten geleistet hat,
hat erklärt: „Verzeihung, ich befolge diese Regeln nicht. Ich lebe mein Leben nach meinen eigenen Bedin-
gungen und auf meine eigene Art und Weise und ich liebe euch so sehr, dass ich ein Beispiel für euch sein
werde, um euch zu zeigen, wie auch ihr frei werden könnt.“
John Randolph Price nennt jene, die nicht von Angst motiviert sind, Superwesen. Sie sind
diejenigen, die keine Versicherungen abschließen, keine Sicherheitsgurte tragen und vor roten
Ampeln um vier Uhr morgens nicht anhalten, wenn sie das einzige Auto in der Stadt sind.
Außerdem schauen sie nicht über die Schulter, um zu sehen, ob sie erwischt werden, wenn sie
durchs Licht treiben. Sie brechen unaufhörlich Muster und erlauben einem anderen mensch-
lichen Wesen niemals, Macht über sie zu besitzen. Wir verzögern einfach unser eigenes
Wohlsein, wenn wir unsere Macht abgeben. Wir können nicht frei sein, bis wir unsere Macht
zurücknehmen und erklären, dass wir keine Opfer sind.
Unsere Eltern und unsere Autoritätsfiguren dagegen glauben von sich selbst, Opfer zu sein. Sie
versuchen uns zu lehren, was ihrer Ansicht nach die wahren Bedingungen des Lebens sind.
Ihre Zufriedenheit unterliegt der Wirtschaft, des Marktes, ihrer Jobs und ihrer Familien. Wir
wünschen wirklich nicht, wie sie zu sein.
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Lichtarbeiter wählen trotz alledem Freude
Die meisten Leute auf diesem Planeten haben für sich einen Stundenplan angelegt, der eine
ganze Menge Zeit zum Lernen jeder Lektion erlaubt. Dieses Kapitel wäre nicht mal geringfügig
nachvollziehbar für sie. Viele Leute benötigen zum Beispiel ein ganzes Zeitalter (2000 Jahre),
um anderen Menschen gegenüber ein bisschen toleranter zu werden. Um zu lernen, nicht zum
Opfer gemacht zu werden, brauchen die meisten Leute wenigstens einen vollen Zyklus an
Zeitaltern – 26.000 Jahre.
Die Meisterschüler heutzutage haben diese gemächliche Geschwindigkeit in ihren Verträgen
mit der Erde nicht eingeplant. Für uns ist es dringlicher, eine Wahl zu treffen: Ich werde auf-
hören, all die möglichen Wege, auf denen ich zum Opfer gemacht werden kann, zu erkunden.
Aus freiem Willen werde ich auf die Belohnungen, die ich von Freunden und Bekannten für
mein Opfer-Sein bekomme, verzichten und meine Aufmerksamkeit stattdessen „einzig und allein
auf Gott richten“.
In unserer Realität gibt es keinen Raum dafür, von irgendetwas ein Opfer zu sein. Kannst du
dir Gott als Opfer vorstellen? Kannst du dir Jesus vorstellen, wie er sagt „Mutter, ich würde es
lieben, dein Wasser in Wein zu verwandeln, doch ... du weißt, ich bin ein Zimmermann, und ich baue dieses
Haus. Ich schulde diesem Kerl so viel Geld, weil ich meine Werkzeuge auf Ratenzahlung gekauft habe. Ich
muss also raus und dieses Haus bauen, anstatt mich mit deinem Wasser zu beschäftigen. Ich habe einfach
keine Zeit, Mutter!“
Jesus war in denselben telepathischen Pool eingetaucht wie du und ich. Also kamen oft Gedan-
ken in seinen Kopf, die ihn drängten, seine grandiose Suche aufzugeben und nur ein begrenz-
tes menschliches Wesen wie jeder andere zu sein. Doch seine Unterstützer-Gruppe hätte ihn
damit nicht durchkommen lassen. Es ist um ein Vielfaches leichter, ein Zimmermann zu sein
anstatt die Rolle des Messias zu übernehmen. Wir kamen nicht auf den Planeten Erde, um den
Erwartungen unserer Mütter oder Väter zu entsprechen. Wir kamen, um unser Potenzial zu
erfüllen.
Stell dir für einen Moment vor, dass dein Leben auf Erden seit über tausend Jahren vorüber ist,
und du erzählst einem lieben Freund bei einem Drink die Geschichte deiner letzten Inkarnation
noch einmal. „Wer warst du, als du dort warst?“, fragt dein Freund. „Nun ja, da alle Wesen Gott sind“,
entgegnest du, „sind wir alle dieselbe Essenz. Im Anfang gab es nur Gott allein, also waren wir alle
gleiche Teile Gottes, obwohl wir im Körper waren.“ „Wow, mit dieser Art von Verständnis musst du die
Erde transformiert haben! Du musst Wunder vollbracht haben und die Erde aus den Angeln gehoben
haben!“ Worauf du erwiderst, „Nö, meinem Ehemann hätte das nicht gefallen.“
Es gibt viele Gewohnheiten und Versuche, in denen wir mit weniger als der totalen Hingabe
unsere Arbeit tun. Wir machen Zugeständnisse in Bezug auf unsere Zeit und wir machen
Zugeständnisse in Bezug auf die Wahrheit, weil wir Repressalien durch unsere Autoritäts-
figuren oder die Wirtschaft fürchten. Jeder Einzelne von uns ist ein außergewöhnliches Wesen.
Es gibt absolut keinen Unterschied zwischen dir und mir und einem Sanat Kumara. Keinen –
mit Ausnahme der Tatsache, dass er sich entschloss, seinem Glück zu folgen und wir uns
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entscheiden, Entschuldigungen dafür zu haben, warum wir nicht können. Um das Spiel unseren
eigenen Regeln entsprechend zu spielen und unsere eigene Realität zu erschaffen, ist es
erforderlich, dass wir alles, was die Autoritätspersonen uns zu glauben erzogen haben, sehr
sorgsam durchsieben.
Viele von uns haben eine lange Zeit auf jemanden gewartet, der uns sagt, dass wir richtig
liegen. Wenn sie das tun, glaube ihnen nicht. Wenn wir uns gut fühlen, weil uns jemand gesagt
hat, das wir okay wären, dann haben wir ihm die Macht gegeben, uns den Boden unter den
Füßen wegzuziehen. Wenn sie ihre Bemerkung zurücknehmen, werden wir am Boden zerstört
sein. Wir werden nie unserem Glück folgen, weil uns jemand dazu die Erlaubnis gibt. Würde
der Allerhöchste in unser Wohnzimmer herabsteigen, uns ein Diplom überreichen, uns die
Hand schütteln und sagen „Gut gemacht!“? Das wird nicht geschehen, weil das trennendes
Denken ist. Gott ist nicht da draußen und Gott kann nicht zu uns kommen, weil Gott in uns ist.
Gott ist das Kernstück unseres Wesens, und wir sind das Gottesmaterial, dass die Transforma-
tion auf der Erde vollbringt.
Unsere Hingabe an die Selbstermächtigung ist das, was die Erde seit vielen Äonen braucht. Es
ist eine große Gabe für das planetare Bewusstsein. Sei gewillt, dem Universum zu sagen, dass
du so, wie du bist, in Ordnung bist. Niemand kann das für dich tun.
Die Angst des getrennten Egos
Warum gab es im Mittleren Osten Soldaten mit Gewehren auf ihren Schultern? Weil ein eigen-
sinniges, intelligentes, gebildetes Wesen ihnen sagte, dass sie das tun müssen. Wieviele Sol-
daten gäbe es auf der Welt, wenn die Menschen ihrem eigenen Glück folgten? Wieviele
Bomben würden fallen, wenn jeder dem Verlangen seines Herzens folgen würde? Was wäre,
wenn wir alle Sandburgen bauen würden? „Wir können nicht alle unserem Glück folgen“, werden
einige sagen. „Das wäre Anarchie! Würden wir nicht alle verhungern?“ Klingen diese Worte, als kä-
men sie von einem Meister oder handelt es sich um die Worte einer ängstlichen Person?
Menschen, die von sich selbst glauben, von dir und mir und Gott getrennt zu sein, fürchten
dieses Getrenntsein. In ihrer Angst verlangen sie von der Gesellschaft, dass eine Reihe von
Regeln etabliert ist, welche den Gebrauch von Macht kontrollieren. Macht bedeutet für sie
Macht über Menschen. Sie glauben, dass unkontrollierte Menschen im besten Fall Anarchisten
sind, wenn nicht sogar absolut gefährlich. Auch wenn die verlangten Kontrollmöglichkeiten
vorhanden sind, ist das Leben immer noch ein Spiel des Gerangels um Positionen, in dem
Versuch, als Platzhirsch das Sagen zu haben. Die weiter Fortgeschrittenen der abgetrennten
Egos befürworten nicht Krieg, um die Angelegenheit der Machtverteilung zu klären, sie plädie-
ren für Wahlen. Bei Wahlen werden hoffentlich nur 49 Prozent der Menschen dem Mehrheits-
willen unterworfen sein. Wahlen sind nur eine geringfügig zivilisiertere Form des Krieges. Auf
die eine oder andere Art trifft eine Gruppe Entscheidungen „im Interesse“ der anderen.
Wie handeln Wesen, die nicht von sich glauben, von anderen getrennt zu sein? Wesen, die
nicht abgetrennt sind, brauchen sich selbst nicht vor anderen schützen. Man braucht ihnen
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nichts über die Vorteile der Kooperation im Gegensatz zum Konflikt erzählen. Menschen, die
sich ihres Einsseins mit der gesamten Schöpfung gewahr sind, sind nicht nur harmlos, sie sind
der Inbegriff der Schadlosigkeit; sie sind Liebe, Mitgefühl und Weisheit.
Ein Wesen, dass die Einheit begreift, würde weder wählen gehen noch den Abzug betätigen. Es
hat kein Verlangen, einer anderen Person seinen politischen Willen aufzudrücken und es weiß,
dass es keiner zentralisierten Absicherung bedarf, weil der Wille und das Wohlbefinden einer
Person niemals kompromittiert werden können. Man ist nicht selbstermächtigt, bis man seine
Verbindung zu allen Seelen realisiert. Was mir hilft, hilft jedem. Was anderen Schaden zufügt,
schadet mir. Wenn Verständnis da ist, würde niemand den Versuch unternehmen, einem ande-
ren Leid anzutun, also ist Schutz nicht notwendig. Selbstermächtigung ist ein ganzheitlicher
Seinszustand. Es gibt keine Opfer.
Jene, die an das abgetrennte Ego glauben, nehmen an, dass der natürliche Seinszustand des
Menschen unproduktiv, faul und parasitär ist. Sie glauben, wenn Menschen nicht durch die
Wirtschaft gezwungen wären, zu arbeiten, würden sie nur nehmen und niemals geben. Sie
meinen, die Natur des Menschen ist es, böse zu sein. (Das englische Wort für böse [evil] be-
deutet, lebendig [live], wenn man es rückwärts liest.) In einem gewissen Sinne haben sie
durchaus recht. Wenn die Menschheit ausreichend erwacht ist, um gesund, wohlhabend und
glücklich zu werden, würden sie ihre Jobs kündigen. Sie würden damit aufhören, irgendetwas
zu tun, was keinen Spaß macht. Doch die Natur des Menschen ist abgeleitet von der Natur
Gottes, seiner Quelle. Die Natur Gottes und auch die Natur des Menschen ist es, zu entdecken.
Die Natur Gottes/ des Menschen ist omnipotent und allwissend. Der erwachte Mensch hat es
immer abgelehnt, aus seinem Leben Arbeit zu machen. Er erschafft. Er liebt. Er tanzt. Und er
ist sich den kosmischen Gesetzen vollkommen bewusst – kein Kind Gottes kann gezwungen
werden, Mangel zu ertragen, nur weil ein anderes Gotteskind sich nicht entschieden hat, etwas
zu tun. Wohlstand wird durch Bewusstsein erzeugt, nicht durch Arbeitskraft. Haben wir den
natürlichen Seinszustand in diesem Universum vergessen?
Um Begrenzungen zu erschaffen, benötigen wir mehr Energie als für jeden anderen Zustand
Wir wurden programmiert zu glauben, dass unser Leben ziemlich gut läuft, wenn wir in diesem
Moment nicht verstümmelt und ermordet werden. Uns wurde gesagt, dass das Leben daraus
bestünde, hart zu arbeiten und unser Bestes zu geben. Man sagte uns, wenn wir Essen auf
dem Tisch haben, und Kleidung, Obdach und ein paar Freunde, hätten wir kein Recht, mehr zu
erwarten. Doch so hat kein Meister gesprochen. Sie diskutierten seltsame Seinszustände wie
das Nirvana! Von der Gesellschaft wurden wir nicht für Perfektion programmiert, doch die
Wahrheit ist, wir sind ein kleiner Teil des Lichts, das von dem Stern ausströmte, der Gott ist.
Wir werden für immer und ewig in diesem für das Universum natürlichen Seinszustand existie-
ren. Es braucht große Anstrengungen – viele Geschwüre und Herzattacken und ein bisschen
Krebs, um Glückseligkeit verdrängt zu halten.
Warum erfahren die Bewohner des Schulhauses Erde diesen natürlichen Seinszustand bloß
nicht?! Weil eines der Attribute Gottes unbegrenzte Macht ist, und – glaube es oder nicht –
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jeder von uns besitzt die Macht, Begrenzungen zu erschaffen. Es ist nicht leicht, Gott zu sein;
versammle all deine Ressourcen und Energien und erschaffe die Illusion, dass du bloß mensch-
lich bist – ein kraftloses, begrenztes und unterwürfiges Wesen. Es ist fast zu fantastisch, um es
zu glauben. Die meisten Wesenheiten, die außerhalb der Earth School existieren, können die
Geschichten, die sie über das Leben auf diesem Planeten hören, nicht mal annähernd begrei-
fen. Sie können nicht ergründen, wie eine Gesellschaft fortdauernd bestehen kann, während
sie Eigenschaften hervorbringt, die im Widerspruch stehen zu den natürlichen Zuständen im
Rest des Universums. Wenn du einen Einwohner von Zeta Reticuli befragen könntest, darüber,
die Erlaubnis zu erhalten, er selbst zu sein, würde dieser deine Frage nicht verstehen.
Das einzige Hindernis für unser Gewahrsein und unsere Erleuchtung ist die Entscheidung, nicht
selbstermächtigt zu werden und der Entschluss, nicht zu sein, wer wir sind. Bis wir diesen Ent-
schluss verändern, werden wir fortfahren zu glauben, dass diese Erde, ihre Regierung, ihre
Wirtschaft und unsere Familie Macht über uns haben – und so soll es sein, denn wir sind Gott
und unsere Worte die Wahrheit. Wir kamen auf die Erde, um unsere Selbstermächtigung im
Hier und Jetzt voranzutreiben. Deswegen ist Jesus Christus nicht an Weihnachten geboren –
sie brauchten ihn 2000 Jahre zuvor, und sie brauchen uns heute. Dies ist der Anfang des Zeit-
alters wahrer Erleuchtung, wo nichts weiter zu tun bleibt, als unserem Glück und dem Verlan-
gen unserer Herzen zu folgen.
Selbstermächtigung ist normal
Selbstermächtigung ist normal. Alle anderen der Milliarden Entitäten, die in den verschiedenen
Universen existieren, setzen als selbstverständlich voraus, dass es keinen anderen Weg gibt,
zu sein. Doch hier unten, in der niedrigeren linken Ecke, in dieser Art archaischem Universum,
befindet sich eine kleine Schule, die wir Erde nennen, in der die Bewohner meinen, um
Erlaubnis fragen zu müssen.
Weist du, warum wir immer noch um Erlaubnis bitten? Weil wir an Richtig und Falsch glauben
und an die Möglichkeit, Fehler zu machen. Doch sagten die Meister nicht, dass „wir Götter
sind“? Buddha sagte es, und auch Mohammed und Laotse und Konfuzius und Abraham. Welche
Art von Fehler könnte Gott denn begehen?
Jeder von uns hat in seinem Leben Augenblicke purer Glückseligkeit erlebt, doch wir umgaben
diese Zeiten mit Angst, weil wir erwarteten, dass unser Glücklichsein vergehen würde. Wenn
wir eine herrliche Zeit mit unseren Spielsachen verbrachten und alles wunderbar war, ... dann
war plötzlich Schlafenszeit – wir wurden auf dem Höhepunkt unserer persönlichen Ekstase
„verhaftet“. Die Stimme sagte: „Geh schlafen, du hast gerade zu viel Spaß!“ In jedem Moment, in
dem das Leben begann, richtig gut zu werden, begannen wir, über unsere Schultern zu schau-
en. Wir entwickelten eine Verbindung zwischen dem, was wir begehren und dem, was wir
fürchten. Jede Erfahrung, die wir auf dieser Erde jemals hatten, die uns in einen Raum zeitlo-
ser Zeit brachte, wurde gefolgt von einem „Hör auf, soviel Spaß zu haben! Was glaubst du eigentlich,
wer du bist? Wie kommst du dazu zu denken, dass du es verdienst, so glücklich zu sein?“ Dies ist der
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Grund, warum wir alle die Angst haben, dass etwas sicherlich enden wird, wenn es zu ver-
gnüglich ist. Allein dieser Glaube wird uns davon abhalten, ewig in Ekstase zu verweilen.
Erinnere dich, wir sind nicht die Opfer derjenigen, die uns verhaftet haben. Wir erwählten sie
als Lehrer, um zu lernen, wie wir unsere Macht wieder von ihnen zurücknehmen können. Dann
werden wir frei sein.
Wieviele Individuen auf dieser Erde sind gewillt, jeden Moment in purer Glückseligkeit zu leben
und niemanden um Erlaubnis zu fragen, um zu sein, wer sie sind? Einstein tat es – es gibt also
einen. Rembrandt tat es auch – es gibt einen zweiten. Es gibt ein paar – ein Dutzend, einhun-
dert oder vielleicht auch tausend. Wenn wir von den fünf Milliarden, die auf der Erde leben, die
Handvoll Wesen nehmen, die selbstermächtigt sind und sich selbst die Erlaubnis gegeben
haben, im natürlichen Seinszustand zu verweilen, wieviele sind deiner Ansicht nach noch
übrig? – Fünf Milliarden oder so. Ein paar Tausend sind nicht mal ein Tropfen auf dem heißen
Stein.
Als das Wassermannzeitalter zu dämmern begann, sahen wir aufregende Dinge geschehen.
Wir begannen, das kreative Bewusstsein selbst zu sehen, in neuen Kunstformen, neuen Philo-
sophien und neuen Wissenschaften. Es begann mit einigen verstreuten Lichtarbeitern, die in
ihren Tagen Radikale oder Häretiker waren. Aus einer astrologischen Perspektive heraus be-
trachtet können wir sagen, dass die Energie des Wassermannzeitalters mit der Renaissance
durchzusickern begann. Es gab keinen einzigen Aspekt der menschlichen Umstände, der dem
Wandel entkommen konnte.
Erweiterte Ausdrucksformen erschienen in den Künsten, der Wissenschaft, der Philosophie und
Religion. Ein paar moderne Propheten tauchten auf, um uns von einem besseren Weg zu
berichten. Deswegen zeigten sich Leonardo da Vinci, Ralph Waldo Emerson, Thomas Edison,
Kant und Quimby auf diesem Planeten. Sie verstanden die Hauptrichtlinie und auch, dass das
Leben auf der Erde ein evolutionärer, ein im stetigen Wandel befindlicher Prozess ist. Keiner
dieser Individuen hatte irgendeine Verwendung für Dogmen oder Stagnation. Was sie vom
Rest der Gesellschaft unterschied, war ihr Verlangen, bewusst zu leben, und der Wille, ihrem
inneren Wesen bei weitem mehr zu vertrauen, als allem, was ihnen beigebracht wurde.
Der Trick ist, durch jeden Moment und jeden Tag zu gehen, und sich dabei an das große Bild
zu erinnern. Wenn wir weise und gewahr werden, lernen wir, während der gesamten Zeit be-
wusst zu sein, anstatt nach alten Mustern und Gewohnheiten zu leben. Teil des bewussten Le-
bens ist es, zu wissen, was wir tatsächlich begreifen und was wir noch nicht verstanden haben.
Es ist das Wissen darüber, wann wir zentriert und in Balance sind und wann wir Bestärkung
benötigen. Wir müssen gewillt sein zu sagen: „Ich habe das nicht im Griff. Also höre ich mir besser
diese Kassette an oder lese dieses Buch oder betrachte diesen Sonnenuntergang.“ Bewusstes Leben ist
der einzige Weg, um sicherzustellen, dass wir uns in der zweckmäßigsten Weise auf das zu
bewegen, was wir wollen.
Dies ist ein wunderbarer Planet für Menschen, die Verantwortung für ihr Leben akzeptieren und
es ablehnen, Opfer zu sein. Der Planet Erde wird für all jene ein buchstäblicher Garten Eden
sein, die bereit sind, für sich selbst zu definieren, worin ihr Glück besteht und ihm dann folgen.
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Was unterscheidet die Meisterschüler von der Masse? Die Masse sagt „Ich kann meinen Job nicht
kündigen, weil ich zu viele Schulden habe.“, während der Meisterschüler erklärt „Wenn es sich nicht
gut anfühlt, werde ich es nicht tun.“ Wenn du fortfährst, etwas zu tun, was sich nicht gut anfühlt,
wisse, dass es deine Wahl ist. Wenn du wählst, in inkompatiblen Situationen zu bleiben, ist das
auch deine Wahl.
Welche Entschuldigungen benutzen wir, um Opfer zu bleiben? Wir sind völlig frei, alles zu tun,
was wir wünschen. Wir können den Entschluss fassen, ein Opfer zu sein, doch das sollten wir
wenigstens bewusst tun. „Heute entscheide ich mich, ein Opfer zu sein. Ist das nicht wundervoll? Ich
gehe zu der Arbeit zurück, die ich hasse.“ Oder „Heute Nachmittag werde ich ein Opfer sein. Ich will diese
Leute nicht besuchen. Ich finde kein Vergnügen daran, doch ich will ihre Gefühle nicht verletzen und lieber
ein Opfer sein.“ Wenn wir wahrhaft bewusst leben wollen, müssen wir unser Verhalten nicht in
einer Weise ändern, die zu beängstigend oder unangenehm ist. Lasst uns einfach darüber ge-
wahr werden, was wir für uns selbst erschaffen und welche Muster wir für den Planeten auf-
stellen, wenn wir uns selbst erlauben, zum Opfer gemacht zu werden. In dem Augenblick, in
dem wir wählen, uns in jedem Moment bewusst zu sein, welche Wahl wir treffen, beginnt sich
unser Leben zu verändern. Nach ein paar Tagen werden wir viele Wege entdeckt haben, die es
uns ermöglichen, aus der Opferrolle heraus zu gehen und in stressfreie Rollen zu wechseln.
Wir fühlen uns nur unbehaglich, wenn wir versuchen, uns selbst zum Narren zu halten,
indem wir behaupten, keine Wahl zu haben. Wenn wir uns mit Dingen abgeben, die für uns
weniger erfreulich sind, werden wir im nächsten Jahr immer noch vor dieselben Entschei-
dungen gestellt – bis der Tag kommt, an dem wir sagen, „Ich kündige!“ Dann rufen wir wieder
ab, was dieser Guru über Loslassen und Hingabe sagte. Das ist der einzige Weg zur Freiheit.
Wir müssen wählen, ob wir dem Druck der Gruppe und den traditionellen Wegen, Dinge
zu tun, folgen wollen oder unserer Führung. Wenn wir das abwägen, werden wir uns ziemlich
oft entscheiden, den Wegen der Gesellschaft ein bisschen länger zu folgen, weil das behag-
licher ist, als direkt von der Klippe in eine neue Art zu leben zu springen. Das ist in Ordnung.
Es ist zwar eine geringfügige Zeitverzögerung, doch das ist in Ordnung, solange wir es bewusst
tun. Sage einfach „Ja, ich habe mich entschieden, einem alten Muster zu folgen, weil mir das in meinem
gegenwärtigen Gewahrseinszustand ein höheres Maß an Behaglichkeit bietet.“ Schließlich blicken wir
zurück und sagen, „Oh Gott, warum habe ich solange gewartet?“, und schreiten voran.
An jedem Tag, den wir bewusst verbringen, entdecken wir mehr Dinge, die sich nicht gut an-
fühlen. Das ist wunderbar! Unser Schmerz ist der Schlüssel zur Freiheit. Durch unseren
Schmerz finden wir auf perfekte Weise heraus, was wir nicht länger zu ertragen gewillt sind.
Wir können nicht etwas gehen lassen, dessen Existenz wir nicht bemerken. Sobald wir es er-
kennen und alle Ausreden, warum wir es beibehalten wollen, fallen lassen, werden wir auf dem
Weg zur totalen Freiheit einen Schritt weitergekommen sein. Wenn wir das Fische-Zeitalter der
Reglementierung und die Zeiten betrachten, in denen Blinde die Blinden führen, können wir
klar sehen, dass die Erde dringend Individuen braucht, die durch eigene innere Führung direkt
zu Gott gehen können.
Wir können unsere Willenskraft benutzen, um in jedem Augenblick Frieden zu wählen, anstatt
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auf die Dinge um uns herum zu reagieren. Das bedeutet, wenn das Auto einen platten Reifen
hat, haben wir die Gelegenheit zu sagen, „Ich verdiene nur das Allerbeste, also muss dieser platte
Reifen der beste auf der ganzen Welt sein.“ Das wird all unsere Macht zurückholen und unseren Sinn
für ungerechte Bestrafungen ausradieren. Die Funktion eines jeden platten Reifens, den es je-
mals gegeben hat, war es seit jeher, Wesenheiten bewusst zu machen, dass ein kaputter Rei-
fen nicht die Macht besitzt, Unglücklichsein hervorzurufen. Während wir lernen, keine Energie
im Zusammenhang mit einem Reifen festzuhalten, protestiert das Ego, mit einer Liste der
möglichen Konsequenzen. „Zuallererst wirst du zu spät sein, und der und der wird sich sehr über dich
aufregen.“ Wir sind frei, zu erklären, dass wir nicht länger etwas auf diese Listen geben. Wie
kann etwas in Gottes Universum jemals zu spät dran sein? Wie kann etwas außer Funktion
sein? Es bedeutet einfach nur, dass wir zu einem anderen Zeitpunkt an unserem Reiseziel an-
kommen werden und deswegen ist klar, dass etwas Magisches geschieht. Großartig! Was auch
immer wir im Bewusstsein halten, erschaffen wir; also nimm vorweg, dass alles im Leben er-
scheinende Magie ist.
Während wir auf die Angst blicken, als Ausrede, um an alten Mustern festzuhalten, lass mich
sagen, dass kein Wesen im gegenwärtigen Moment jemals Angst erfahren hat, und dass kein
Wesen im Hier und Jetzt jemals Schuld ertragen musste. Jede Angst bezieht sich auf die
Zukunft, während Schuld eine Reflektion der Vergangenheit ist. Daher werden wir solche
Emotionen nie erfahren, wenn wir uns auf das Jetzt fokussieren. Angst und Schuld sind die
zwei einzigen Seinszustände, die die Menschheit davon abhielten, ihre wahre Natur zu sehen.
Außersinnliche Wahrnehmung und Visionen
Ich habe einen Bekannten, der im Kindesalter als geistig zurückgeblieben eingestuft und in
speziellen Schulen für geistig Behinderte untergebracht wurde. Er hatte seine Verbindung mit
anderen Realitätsebenen einfach nicht früh genug ausgeschaltet. Als kleines Kind hatte er viele
unsichtbare Spielkameraden, und als er älter wurde, spielte er immer noch mit ihnen. Gele-
gentlich brachten sie ihm sogar kleine Geschenke. Für seine Familie war das eine besonders
seltsame Erfahrung. Sein Arzt sagte: „Alex ist nicht ganz da, er muss also zurückgeblieben sein.“ Heu-
te hat er drei Doktortitel und macht seine außersinnliche Arbeit. Für die Polizei macht er außer-
körperliche Erkundungen und findet vermisste Kinder. Er ist derjenige, der normal ist, während
der Rest von uns versucht, unsere Eltern zufriedenzustellen.
Jeder von uns hat Erinnerungen an unsere Existenz, bevor wir geboren wurden. Manchmal rei-
chen diese Erinnerungen vom Unterbewusstsein in unseren bewussten Geist. Was wäre, wenn
wir vom Sternsystem 37Z kämen? Was wäre, wenn wir versuchten, unser Leben so zu leben,
wie wir es durch vorherige Erfahrungen erinnern? Wo wir gewohnt waren zu leben, verbarg
niemand seine Gefühle hinter einer Maske. Jeder ist vollkommen telepathisch, offen und ehr-
lich. Wenn wir hier auf diesem Planeten auch so funktionieren, werden wir von unserer
Bezugsgruppe, unserer Familie und unseren Lehrern massiv ramponiert, weil wir so anders
sind.
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Auf der Erde müssen wir lernen, uns anzupassen. Also beginnen wir, dicht zu machen – für
unsere eigenes Überleben. Wir sagen: „Warte eine Minute – ich werde niemandem sagen, was ich
weiß oder höre. Ich werde mich langsam zurückziehen, denn ich will den Tag nicht damit verbringen,
bestraft zu werden und in meinem Zimmer zu sitzen. Ich werde mich wie ein normales menschliches Wesen
verhalten.“ Wieviele von uns haben das so gemacht? Dann, zwanzig, dreißig oder auch vierzig
Jahre später kommt jemand und sagt: „Sag mir, was du weißt.“ Wir werden konditioniert sein zu
sagen „Oh nein – du wirst mich bloß verhauen. Ich erinnere mich nicht an diesen kosmischen Kram.“
Ich kann meine eigene Erinnerung abrufen. Als Kind besuchte ich das Haus meines Cousins
und spielte fangen mit dem Baum-König. Ich hatte viel Spaß mit dem kleinen, unsichtbaren
Gnom. Er war viel schneller als ich. Dann kam mein Cousin aus dem Haus und erwischte mich.
Ich war so beschämt und gedemütigt, weil ich mit etwas spielte, was unsichtbar war. Ich
schwörte auf der Stelle, dass mich nie mehr jemand dabei erwischen würde. Ich sah keinen
Baum-Gnom mehr, bis ich vor ein paar Jahren nach Santa Fe zog. Zu dieser Zeit hatte ich
Probleme, Antworten zu bekommen. Also machte ich mich auf zu meinem Lieblingsmeditatons-
platz. Mit dem Auto fuhr ich zu einem Ort, an dem ich über ein friedliches Tal blicken konnte.
Gerade als ich den Sitz verstellte, um mich zu entspannen, sah ich hunderte dieser kleinen
Leute. Von jedem Baum kam einer. Sie schrien „Er muss aufgeheitert werden! Los, den kriegen wir!“
Nach ein paar Minuten schrie ich: „Hört auf! Hört auf!“ Ich konnte ihr Kitzeln nicht mehr
aushalten, doch ich war hocherfreut, dass sie nach vierzig Jahren zurückkehrten, um mit mir
zu spielen. Wir alle haben die Möglichkeit, jene Augenblicke mit unseren besonderen Freunden
aus anderen Dimensionen wieder abzurufen.
Kannst du dich an jene Momente in deinem Leben erinnern, als du wirklich dein Ding gemacht
hast? Du betratest diesen Zustand zeitloser Zeit beim Spielen mit Puppen, oder beim Malen
oder beim Sandkuchen backen. Es war, als würde der Rest der Welt verschwunden sein. Diese
Augenblicke waren die Vorschau auf das, was du zu erreichen in diesem Leben angehalten bist.
Du hast die Möglichkeit, für immer in diesem Zustand zu leben, weil du deine eigene Realität
erschaffst, wenn du dich entschließt, es zu tun. Du kannst Abenteuer, Entdeckungen und
schallendes Lachen erschaffen. Du kannst alles haben, was du verlangst in deiner Version von
Glückseligkeit.
Drama ist uns wohlbekannt (sicher), Glückseligkeit ist das Unbekannte (angstvoll)
Eines der Dinge, die wichtig sind zu behalten, ist, dass Perfektion nicht langweilig sein wird.
Manchmal geraten wir in die Falle, Drama in unser Leben einzuladen. Das geschieht wegen des
falschen Glaubens, das Nirvana wäre nicht aufregend. Wenn wir bewusst leben, werden wir
uns auch gewahr, was angezogenes Drama wirklich ist. Wenn wir bei der Arbeit eine dramati-
sche Situation sehen, gehen wir dann weiter, als hätte sie nicht existiert oder bewegen wir uns
direkt darauf zu, um alle Details mitbekommen zu können? Wie können wir mit dem Licht in
Verbindung bleiben, wenn wir mit im Drama verwickelt sind?
Der Kurs in Wundern sagt uns, einfach Frieden zu wählen. Wenn jemand drauf und dran ist, dir
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mitten ins Gesicht zu schlagen, bist du dann drauf und dran, Frieden zu wählen? Wenn die
Bank dabei ist, dein Zuhause wieder in Besitz zu nehmen, wirst du ein Drama daraus machen
oder wirst du sagen: „Oh gut – es ist nur ein Haus.“ Es klingt vielleicht amüsant, doch in Wahrheit
ist das eine Entscheidung. Die meisten von uns würden sehr nervös und angespannt werden,
wenn sie kommen würden, um das Haus zu nehmen. Wir vergessen dann, dass wir unseren
eigenen Körper und dessen Rückmeldung kontrollieren. Wir wählen unseren emotionalen Zu-
stand in jedem Augenblick unseres Lebens. Weil es keine Opfer gibt, haben wir die Möglichkeit,
Frieden zu wählen.
Viele von uns sind sich nicht wirklich sicher, ob sie jetzt, also augenblicklich, alle Dramatik
aufgeben wollen. „Bedeutet das, dass ich den Rest der Basketball-Saison aufgeben muss?“ Es bedeutet
nicht, dass du irgendetwas aufgeben musst. Doch wir werden unsere Perspektive verändern
müssen, um frei zu werden. Es wird nicht länger Gewinner und Verlierer auf dem Platz geben –
es gibt nur Individuen, die ihre vorherigen Grenzen überschreiten. Basketball ist ein wunder-
bares Unterrichtsmittel. Wenn der Athlet höher springen und schneller laufen kann, als er das
jemals zuvor konnte, hat er Fortschritte in Richtung Unbegrenztsein gemacht. Aus unserer
Perspektive wollen wir sehen, wie Gott mit Gott spielt, und nichts weiter. Der einzige Zweck
der Athleten auf dem Spielfeld ist persönliches Wachstum. Bis wir es auf diese Weise sehen
können, werden wir in unserem eigenen Netz gefangen sein.
Wenn eine Person beginnt, ihrem Glück zu folgen und glaubt, den Autoritäten in ihrem Leben
nicht länger entsprechen zu müssen, gibt es eine Zeitspanne, während der es scheint, als hätte
sie es vollkommen vermasselt. Unsere Familie und Freunde sind die ersten, die uns das sagen.
Sie werden uns sagen, dass wir unpraktisch sind, dass wir doch nicht einfach unseren Job kün-
digen oder unseren Ehemann verlassen können. Es handelt sich um eine Übergangsphase, die
uns eine Heidenangst einjagt; doch nach einer kurzen Periode der Justierung geschieht etwas
Verblüffendes. Wenn wir aufhören, das Spiel den alten Regeln entsprechend zu spielen, ent-
decken wir, dass wir nicht zerstört werden. Hier ein Geschmack der Wahrheit: es ist möglich,
jeglichen Kampf für alle Zeiten zu beenden.
„Vertrauen“ – da ist dieses Wort wieder
Erwachte Seelen entscheiden an einem Punkt, dem Universum total zu vertrauen. Der Versuch,
kosmisches Bewusstsein in winzigen Schritten zu erreichen, ist zu frustrierend. Hoffentlich ent-
scheiden alle von uns, dass dies das Leben ist, um in den Abgrund zu springen. Dieser Schritt
muss irgendwann gemacht werden. Glücklicherweise ist das Universum sehr wohlwollend und
sehr auf unserer Seite. Wenn wir es erlauben, dass unsere Übergänge Spaß machen, dann
wird es so sein. Das Universum ist so ungeheuer liebend, dass es erfolgreich sein wird beim
Brechen unserer Begrenzungen, auf die eine oder andere Weise. Doch kosmisches Gesetz be-
sagt, dass wir immer die Möglichkeit haben, den leichten Weg zu wählen. Dies ist was ge-
schieht, wenn wir die Dringlichkeit verspüren, unseren Job zu kündigen oder andere Verände-
rungen in unserem Leben machen. Wir wissen genau, wenn eine andere Art, unsere Zeit zu
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nutzen, erfüllender wäre.
Im Verstand gehaltene Gedanken manifestieren sich. Wenn wir zu objektiven Beobachtern
unserer sich ständig wiederholenden Gedanken werden, sehen wir, welche Erfahrungen auf
uns zu kommen. Wenn wir uns über unsere Arbeit beschweren und sagen „Ich will nicht zur
Arbeit gehen“, wird es das Universum so einrichten, dass wir nicht zur Arbeit müssen. Also
warum nicht abtreten, bevor wir im Operationssaal enden, gefeuert werden oder das Büro
abbrennt? Eine clevere Sache wäre es natürlich, das „Ich will nicht zur Arbeit gehen“ zu
verändern, zu einem „etwas viel Besseres kommt auf mich zu“-Gedanken. Das Universum urteilt
nicht über die Qualität unserer Gedanken. Es manifestiert sie lediglich.
Auf einen Schubs des Universums reagieren die meisten Menschen typischerweise in dieser
Art: „Oh, ich kann doch nicht einfach kündigen! Ich werde pleite sein! Ich werde nichts zu essen haben! Ich
werde nichts zu tun haben. Ich kann das nicht tun! Wenn ich diesen Job, den ich die nächsten zwanzig Jahre
lang hasse, nicht mache, nehmen sie mir mein Haus weg!“ Wenn das Haus bedroht ist, verweigere
dich nicht. Sag einfach „Auf Wiedersehen, Haus. Du warst ein gutes Zuhause, doch ich bin auf dem Weg
zur Freiheit.“ Widerstand erzeugt tiefe, schmerzvolle Erfahrungen. Es ist alles nur eine Lektion
und wenn dein Haus oder dein Besitz in Gefahr sind, sei gewillt zu sagen: „Gott, es gehört dir. Ich
brauche es nicht und es kümmert mich nicht, was damit geschieht.“ Wenn du das wirklich meinst, wird
bis morgen alles gut sein. Wenn du wählst, dir Sorgen zu machen, werden die Dinge
schlimmer.
„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ war eine Warnung, da das kosmische Gesetz jene
Dinge für uns in der physischen Ebene produziert, denen wir unsere Aufmerksamkeit schen-
ken; denn diese Dinge sind unsere Götter. Wenn wir glauben, dass unser Seelenfrieden und
unsere Freude von unserem Haus abhängt, ist unser Haus zu unserem Gott geworden. Und ein
Haus gibt einen lausigen Gott ab, der nur Leiden bringt. Wenn wir uns gewahr sind, dass wir
für uns selbst erschaffen, warum sollten wir dann an unserem Elend festhalten wollen? Das
geschieht einfach deshalb, weil wir nicht glauben, dass das Universum freundlich ist. Und wir
haben nicht gelernt darauf zu vertrauen, dass sich etwas Besseres ereignen wird. Die Gesell-
schaft wird immer sagen, wenn du all die Dinge, die du hasst (der notwendige Papierkram zum
Beispiel), nicht tust, wirst du pleite machen. Hat jemand von euch Willie Nelson vor seinem
Haus stehen sehen, als das Finanzamt seine Tür versiegelte? Er sagte: „Jetzt erinnere ich mich,
was sich am Freisein Jahre zuvor so gut anfühlte.“ Es gibt einen Aspekt beim Loslassen, der ziemlich
wichtig ist und in unserem Gedächtnis bleiben sollte: das, was du freiwillig loslässt, wird nicht
als Schmerz erfahren. Wenn wir in den Abgrund springen, lassen wir alles los. Wenn es keine
Verlustangst gibt, gibt es auch keinen Schmerz. Wir vertrauen darauf, dass sich Gott um uns
kümmern wird und uns dahin führt, wo wir hin wollen.
Es ist hilfreich, im Vorfeld zu wissen, dass wir auf dem Weg einige Stolpersteine erfahren
können. Manchmal glauben wir, etwas bereits losgelassen zu haben, obwohl wir nur einen Teil
der Arbeit gemacht haben. Dein Auto könnte einige Male gestohlen werden, so wie meins, oder
es geschieht etwas anderes von gleichem Wert. Wir fühlen den Schmerz, den Blockaden
bringen können, so sehr, dass wir im Vorfeld Garantien und Versicherungen wollen. Wir wollen
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sagen: „Okay Universum, wenn du mir das Geld beschaffst, springe ich.“ Doch die Antwort wird
ausnahmslos sein: „Falsch! Zuerst gibst du dich hin, und dann werden wir das Geld haben.“ Wenn du
das Geld zuerst bekommen würdest, würdest du nichts lernen. Jeder könnte es auf diese Wie-
se machen, doch nur ein Meister würde ohne Beweis, dass es getan werden kann, voran-
schreiten. Meisterschaft heisst zu glauben, so im Einklang mit dem Universum zu sein, dass all
deinen Bedürfnissen entsprochen wird. Noch ein Wort der Ermutigung: Ich würde hinzufügen,
dass Wunder ein natürlicher Seinszustand sind. „Wenn keine Wunder auftauchen, ist etwas schief-
gegangen.“, sagt Ein Kurs in Wundern.
Unsere Begrenzungen vom Universum beheben lassen
Viele Jahre zuvor arbeitete ich für American Airlines. Die meiste Zeit über genoss ich die
Flugzeuge und war glücklich. Ich lernte, metaphysische Dinge nicht zu sehr mit anderen zu tei-
len, doch eines Tages sprach mich einer der Ingenieure an. Er war ein sehr gestresstes Indivi-
duum und immer beschäftigt. Aus heiterem Himmel heraus sagte er zu mir: „Du bist der glück-
lichste Mensch, den ich jemals kannte. Könntest du mich lehren, wie man so sein kann?“ Drei Wochen
später hatte dieser Mann einen Herzinfarkt und musste sich einer Bypass-Operation unterzie-
hen. Das Universum beantwortet alle Anfragen in perfekter Weise, ungeachtet der Erscheinun-
gen. Es war ein Weg, diesen Mann zu lehren, wie man glücklich wird! Das Krankenhaus, in das
er kam, hatte ein neues Programm für Herzpatienten, welches sich darauf konzentrierte, den
eigenen Lebensstil zu verändern. Man sagte ihm, dass er mit seinem Typ A-Verhalten zu be-
schäftigt war und lernen müsse, seine Familie zu genießen, sich mehr Freizeit zu gönnen und
sich an einen See setzen solle, wenn er nicht die Erfahrung eines weiteren Infarkts machen
wolle. Als ich einige Wochen später erneut mit ihm sprach, sagte er: „Ich war seit Jahren nicht
mehr so glücklich.“
Ich machte ihn nicht glücklich, obwohl er mich darum bat. Es ist das Universum, das alle An-
fragen beantwortet, ganz gleich, wem die Frage gestellt wurde. Wann auch immer wir jeman-
den kennen, der an einer schwierigen Frage arbeitet, ist es das Beste, dieser Person bedin-
gungslose Liebe und bedingungslose Unterstützung zu senden. Wir können niemanden repa-
rieren, doch das Universum kann es. Der Grund, warum wir uns nicht in das Drama einer an-
deren Person einmischen, ist die Tatsache, dass wir verstehen, wie Bewusstsein Realität er-
schafft. Niemals wieder sollten wir jemanden mit einem Problem bemitleiden. Bis jetzt antwor-
teten wir, wenn uns problemorientierte Leute ansprachen, wahrscheinlich so, wie die Gesell-
schaft es uns lehrte, wir sagen vielleicht: „Ach, du armes Ding! Es ist so schrecklich, dass dein
Ehemann einen dreifachen Bypass hat. Das tut mir so leid!“ Wenn Bewusstsein Realität erschafft,
dann hilft das Bestätigen von Tragischem dabei, Tragödien zu erschaffen. Um nützlich zu sein,
höre ihnen nicht mehr zu, auch wenn dir gesagt wurde, dass das unhöflich ist. Weißt du, dass
Menschen nur so lange über ihre Probleme reden, bis wir uns weigern, sie zu bemitleiden?
Nach einer sehr kurzen Zeit werden sie weggehen. Wir können sagen: „Danke, dass du gehst.
Jetzt könnte ich in der Lage sein, dir mit deinem Problem zu helfen und dir echte Unterstützung anbieten.“
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Einige von euch werden zu sich selbst sagen: „Ja, aber wenn ich das tue, werde ich meine Freunde
verlieren! Alles, worüber wir jemals sprachen war doch darüber, wie schlecht es ist!“ Das ist korrekt.
Wenn du deinem Glück folgen und den Planeten retten willst, wirst du solche Freunde loslassen
müssen.
In Wahrheit ist niemand jemals verloren. Also ist es dumm, sich darüber zu sorgen, negative
Leute in unserem Leben zu verlieren. Wenn uns solche Leute anrufen um zu jammern, sind wir
versucht zu sagen: „Oh, ich will doch ihre Gefühle nicht verletzen.“ Bitte verletze ihre Gefühle!
Wenn wir sie lieben, werden wir sagen: „Es tut mir leid, aber ich habe jetzt keine Zeit für dich.“ Sind
wir gewillt, eine komplett andere Lebenszeit zu verbringen, bloß weil wir ihre Gefühle nicht
verletzen wollen? Das ist es nicht wert! Das nächste Mal werden sie uns wieder anrufen – bis
wir sagen: „Verzeih mir, aber ich habe keine Zeit für Trübsal. Ich glaube nicht mehr an das Drama. Das
ist nichts, was ich in meinem Leben unterbringen kann. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, meiner Glückselig-
keit zu folgen.“
Wir können das Ende des Dramas akzeptieren
Wir alle haben stressige Leben und traumatische Ereignisse erfahren. Wenn wir spirituell wach-
sen wollen, müssen wir die Tatsache akzeptieren, dass die harten Zeiten enden müssen. Einige
Leute verhaspeln sich tatsächlich, wenn die Dinge zu gut laufen. „Du meinst, ich kann wirklich tun,
was ich will? Für immer? Also, was fange ich denn nun mit mir an?“ Nimm dir ein paar Minuten und
überprüfe, was genau es ist, das du studiert und trainiert hast, in den letzten fünfhundert
Lebensspannen. Es gibt eine kreative, heilende und erfüllende Tätigkeit, welche zu tun du bes-
ser geeignet bist als jeder andere auf diesem Planeten. Doch hier sprechen wir über Karma-
Training. Es trat über eine Spanne von Lebenszeiten immer wieder auf. Jetzt manifestiert es
sich als intuitives Wissen. Es ist nicht konkret, sofern der Rest der Welt betroffen ist.
Denn was immer es ist, worin du wirklich gut bist, es ist nicht erlernt. Du bist wie Beethoven.
Du übst, doch du erhältst deine Gabe nicht dadurch, dass du zur Musikschule gehst. Aus-
nahmslos scheint unsere karmische Expertise in einem Bereich zu liegen, von dem unsere
Eltern behaupten, diese Dinge wäre es nicht wert, getan zu werden. „Das, was du wirklich werden
solltest, ist ein Doktor.“ „Aber Vater, ich will Gitarre spielen!“ „Das ist nicht verantwortungsbewusst, mein
Sohn. Du musst Arzt werden.“ Wenn sich herausstellt, dass du die Inkarnation von Segovia bist
und sie dich nicht Gitarre spielen lassen, wirst du sehr unglücklich werden. Du musst tun, was
auch immer du tun musst. Doch fasse Mut, das Bewusstsein des Planeten verändert sich jetzt
so rapide, dass es ziemlich einfach sein wird, dein Glück zu finden.
Ein Weg, unseren eigenen speziellen Lebensweg zu entdecken, ist es, an vielen aufeinander-
folgenden Tagen das Fühlen von Glückseligkeit zu üben. Frage dich jeden Morgen: „Was wün-
sche ich heute am meisten? Was kann ich heute tun, das mich wirklich glücklich machen wird?“ Dein
Glück ist nichts, was in eine Schieferplatte eingeritzt ist und dir ausgehändigt wird, wenn Gott
bestimmt, dass du jetzt dran bist. Auch wird dir das Universum keine Bedienungsanleitung für
dein Glück aushändigen, die dich dazu bringt, eine 180°-Drehung von dem Leben zu machen,
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das du gerade führst. Es wird dich nicht von deinem zu Hause wegreißen, in eine andere Stadt
bringen und dich urplötzlich Diener Gottes nennen. Auf diese Weise wird es überhaupt nicht
geschehen. Glückseligkeit ist etwas, das du in deinen Weg hineinarbeitest, in dem du gewillt
bist, die Wenn’s und Aber’s, in deinem Leben aufzugeben, die „du solltest/ du solltest nicht“.
Was übrig bleibt ist dein Glück.
Ihrem Herzen zu folgen ist für viele Menschen ein riskanter Schritt. Doch das ist der einzige
Weg, auf welchem Individuen in der Lage sind, ihren persönlichen kreativen Genius anzuzapfen
und auszudrücken. Jene, die in unseren Geschichtsbüchern verzeichnet sind, die Künstler, Er-
finder und Musiker, waren eigenbrötlerische Rebellen. Sie waren Leute, die entschieden, ihrem
Glück zu folgen, anstatt zu tun, was ihre Väter von ihnen verlangten.
Der einzige Weg, den Planeten zu befreien, besteht darin, zuerst dich selbst zu befreien, in
dem du deinem eigenen Glück folgst. Höre auf die Verlangen deines Herzens und verwirf, was
die Autoritäten und der Rest der Gesellschaft dich lehrte. Erinnere dich auch, dass die
Gesellschaft gesagt hat, dass du ohne medizinischen Abschluss kein Doktor sein kannst. Wenn
das war wäre, wäre Jesus außen vor geblieben. Technisch gesehen war er nie dazu qualifiziert,
jemanden zu heilen. Er folgte einfach seinem Herzen.
Erinnerst du dich an die „Yellow Pad-Exercise“? Nimm dir Zeit und liste alles auf, was du dir
jemals ersehnt hast. Schreibe alles auf, von dem du denkst, dass es dich glücklich machen
würde. Füge jede Laune ein, bevor dein rationaler Verstand anspringt und dir sagt warum
diese spezielle Sache so nicht machbar ist. „Also, ich würde es lieben, ein Künstler zu sein.“ – und
dein Ego wird sagen, „Du kannst nicht malen! Du hast überhaupt keine Ausbildung und kannst nicht mal
Wasserfarbe von Acryl unterscheiden!“ Hebe solche Kommentare für die zweite Spalte deines
gelben Blattes auf.
In dieser zweiten Spalte liste all die Gründe auf, aus denen du deinem Glück nicht folgen
kannst, all die „du solltest/ du solltest nicht“-Gedanken von deinen Eltern und Lehrern, die dir
in den Sinn kommen.
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7. Karma: Und täglich grüßt das Murmeltier
Hast du den Spielfilm „Groundhog Day“ gesehen? In diesem Film wird der Wetteransager Phil
Connors (gespielt von Bill Murray) von seinem TV-Sender nach Punxsutawney, Pennsylvania
geschickt, um über den Murmeltiertag zu berichten. Obwohl es offensichtlich unter seiner
Würde ist, über ein Nagetier zu berichten, das seinen Schatten beobachtet, hat Phil keine
andere Wahl, wenn er seinen Job behalten will. Murrend, nörgelnd und stöhnend spielt er die
Opferrolle ziemlich gut. Schließlich ist es ja nur ein Tag und dann ist er wieder weg.
Doch am nächsten Morgen erwacht Phil im selben Bett, zum selben Weckerklingeln, um sich
erneut mit seiner Rolle als Sündenbock konfrontiert zu sehen. Und dann wieder und wieder
und wieder. Tausende von Tagen – alle gelebt auf derselben Stufe mit exakt denselben Be-
schränkungen und Möglichkeiten. An jedem Tag manifestiert sich Phils Glaube, dass das hier
die Hölle sei, als ein neuer Tag in der Hölle. Auch seine Selbstmordversuche sind allesamt
vergeblich. Am nächsten Morgen erwacht er immer im selben Bett, zum selben Weckerklingeln.
Offensichtlich ist es unmöglich zu sterben, ganz gleich wie verzweifelt er auch zu entkommen
versucht. Derselbe Tag, dieselben Leute, dasselbe Stück. Was auch immer geschieht, es gibt
kein Entrinnen.
Diese erfundene Geschichte ist eine nahezu perfekte Darstellung davon, wie Karma (eine an-
dere erfundene Geschichte) funktioniert. Für all jene, die noch nicht damit begonnen haben,
sich für ein größeres Bild der Realität zu öffnen, in der wir keine Opfer sind, tendiert das Leben
doch sehr dazu, sich genauso zu wiederholen wie der Murmeltiertag für Phil. Wie Yogi Bera
sagt: „Es sind Déjà-vus, immer wieder und überall.“
Schließlich beginnt Phil die Möglichkeit zu erkunden, seine Talente zu entwickeln. Doch er
muss eine unbegrenzte Zahl an Leben haben, in denen er lernt, wie man Klavier spielt, Skulp-
turen baut, sich französische Poesie oder Jeopardy-Antworten einprägt. Auf diese Weise wird
er ein sehr talentiertes Genie und verbessert seine Fähigkeiten von einem Tag (Leben) zum
anderen.
Schlussendlich ist es dennoch seine Liebe zu Rita, der Produzentin der Show (gespielt von
Andie MacDowell), die seine Herangehensweise an das Leben weicher macht. Das Vergnügen
ihrer Anwesenheit gibt seinem Leben eine andere, weniger materialistische Bedeutung. Nach
vielleicht Zehntausenden dieser einen Tag lang währenden Leben – ein jeder mit seinem klei-
nen Maß an gesteigerter Liebesfähigkeit – bricht ein neuer Tag herein. Als der neue Tag
dämmert, ist Phil nicht etwa erleuchtet. Er ist nicht der Besitzer kosmischen Bewusstseins.
Doch er hat eine andere Sichtweise gewonnen. Ganz gewiss ist er nun bereit, eine vollkommen
neue Herangehensweise an sein Leben zu erforschen.
Jene, die Opfer der Umstände sind, sind überhaupt keine Opfer. Sie erfahren nur gerade die
Ergebnisse ihres Glaubenssystems. Wenn sie dazu kommen, die Nutzlosigkeit ihres Wider-
stands ihrer Umwelt (ihrer Schöpfung) gegenüber zu sehen, dann können sie beginnen, ihren
Fokus auf die Entwicklung von Liebe zu richten – Liebe als persönliche Erfahrung. Niemand ist
Opfer seines Karmas. Niemand unterliegt dem Schicksal, Vergeltung für schlechte Taten zu
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empfangen. Diejenigen, die das nicht realisiert haben, tendieren dazu, murmeltiertagähnliche
Leben zu leben, denn unsere Gedanken erschaffen unsere Zukunft.
Wenn ich mich auf einen Angriff hin verteidige, also wenn meine „Knöpfe“ gedrückt wurden,
spiele ich das Spiel namens „Karma“. Und dieses Spiel hat kein Ende. Es geht bis in alle Ewig-
keit weiter. Verteidigungsmaßnahmen verlangen wiederholte Angriffe. Das ist das Gesetz des
Karmas. Angriff und Verteidigung können buchstäblich bis zum Ende der Zeit gespielt werden.
Es ist nicht die Wahl meines Gegners, zu welchem Zeitpunkt Frieden folgen soll. Es ist meine
Wahl, wann ich aus dem Spiel aussteige. Ich vergebe nicht, weil mein Gegner es verdient oder
weil es angemessen ist. Ich vergebe, weil ich Frieden verdiene. Ich verdiene es, Selbstliebe zu
erfahren, anstatt Selbstschutz.
Während wir erforschen, was Erleuchtung und Liebe bedeuten, beginnen wir das Konzept des
Vergebens zu begreifen. Vergebung beendet karmische Wiederholungen fast augenblicklich.
Karmische Schuld
Karma ist der sogenannten Inkarnation darin sehr ähnlich, dass es ein nützliches Konzept ist –
trotz der Tatsache, dass das weit verbreitete Verständnis des karmischen Gesetzes nur vage
die Wahrheit widerspiegelt. Seit Zehntausenden von Jahren sprechen esoterische Lehren von
Karma. Diese Lehren haben uns eine gewisse Einsicht in das Schulsystem vermittelt und ein
Mittel gegeben, mit welchem wir uns entwickeln können. Während die Meister von einem
Leben ohne Anfang und ohne Ende sprachen, sagten sie nie jemandem, dass es nötig sei, kar-
mische Schulden zu bezahlen. Eine karmische Schuld zu bezahlen bedeutet einfach nur, Scha-
denersatz für etwas zu leisten, das wir falsch gemacht haben. Diese Tatsache könnte sich in
diesem Leben oder in einem anderen ereignet haben. Die esoterischen Lehren geben uns ein
Konzept, welches wir zur Reflexion benutzen können, wenn wir ein kleines Kind mit Leukämie
sehen. Wenn wir ein Produkt westlicher Erziehung und Bildung sind, gibt es keinen Weg, mit
einer No-win-Situation wie Leukämie Frieden zu schließen. Die einzige Schlussfolgerung, zu der
wir gelangen können, ist die, dass Gott rachsüchtig und strafend sein muss. Deswegen gab
man uns nützliche Geschichten wie Reinkarnation oder Karma, die es uns erlauben, an die
Kontinuität des Lebens und die wohlwollende Natur des Universums zu glauben.
Karmisch zu leben ist eine Wahl, die wir treffen, bevor wir erkennen, dass es einen besseren
Weg gibt. Wir treffen diese Wahl gewöhnlich vor unserer Geburt, weil wir glauben, nicht ent-
wickelt genug zu sein, um angesichts der vielen Ereignisse und Umstände in unserem Leben
weise und bewusst entscheiden zu können. Somit sieht es für weltliche Augen so aus, als wür-
de uns das Universum zu Sündenböcken machen.
Karmisch zu leben ist die niedrigste Form der Entwicklung, die grundlegendste Art der Seelen-
bildung. In der biblischen Analogie des menschlichen Pfades findet man Karma in den Eröff-
nungsbüchern, wo wir Individuen sehen, die unter der Faustregel „Auge um Auge“ lebten. Diese
Menschen hielten ihre Umgebung für real. Sie glaubten an Schmerz und harte Zeiten. Ihre
Idee von Gott – wenn sie einen hatten – war die des eifersüchtigen und kontrollierenden Dikta-
tors, den sie mit ihrem Verhalten verärgern und betrüben konnten. Dieser Gott forderte, die
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kirchlichen Altäre regelmäßig zu benutzen. Die Menschen hatten kein Konzept der Realität als
das, welches die von den fünf Sinnen produzierten Bilder unterstützt. Für jene Individuen,
deren innere Sinne komplett geschlossen sind, ist das karmische Gesetz der einzig verfügbare
Wachstumspfad.
Wenn wir zu den letzten Büchern der Bibel kommen, haben entwickelte Wesen das karmische
Lernen gegen Gnade und innere Offenbarungen eingetauscht. Sie versuchen zu verstehen,
dass wir allen Erfahrungen freiwillig zugestimmt haben, die uns zweckdienlich aufwecken. Die
Absicht ist nun, sich vom Pfad des Opferseins hin zum Verständnis zu bewegen.
Mit jeder unangenehmen Lektion, die unseren Weg kreuzt, kommen zwei Optionen: wir können
wählen, durch die Erfahrung hindurchzugehen (das nennt man das Bezahlen karmischer Schul-
den) oder Verständnis zu erwerben, ohne die Erfahrung machen zu müssen. Der Heilige Paulus
nannte das Gnade.
Karma ist für Menschen, die schlafen; für Menschen, die kein Konzept des Gesamtbildes ha-
ben. Doch in den meisten Fällen ist Karma für Menschen, die glauben, nicht mit anderen ver-
bunden zu sein. Der einzige Weg, wie diese Leute lernen können, dass sie nur sich selbst scha-
den, wenn sie eine andere Person töten, ist es, zur Szene des Verbrechens zurückzukehren –
an einem anderen Tag, in einem anderen Leben selbst getötet zu werden. Alle Meister lehrten
die goldene Regel: wenn die Menschen lernen können, anderen nichts anzutun, was sie selbst
nicht wollen, beinhaltet ihr Karma keine Tragödien mehr.
Der Zweck jeder karmischen Lektion, sei es Drogensucht, Armut, Krankheit oder beleidigende
Beziehungen, ist es, uns letztlich zu lehren, makellos glücklich zu sein. Das System ist so
perfekt, dass es diese Lektionen für uns arrangiert, um uns zu helfen, Verständnis zu gewin-
nen.
Seelenwachstum wird verlangt, wenn wir uns von dieser dreidimensionalen Schule zu den
schöneren Reichen der sechsten, zehnten oder 100. Dimension bewegen wollen. Wir sind also
nicht auf der Suche nach dem Ende des Wachstums, doch wir wollen definitiv keine weiteren
schmerzhaften Überraschungen mehr. Wir wollen uns von externer Motivation (Schmerz, Kar-
ma) hin zu interner Motivationen (Visionen, kosmisches Bewusstsein) entwickeln.
Was meinst du, wird geschehen, wenn wir Verständnis eher durch Erleuchtung als durch
Schmerz erlangen? Sagt das Universum dann: „Nö, du hast dich für weitere 400 Jahre voller Drama
eingetragen, der leichte Weg ist dir nicht gestattet.“? Nein! Das Universum sagt: „Du bist durch, hier,
dein Abschlusszeugnis!“ Wenn du gewillt bist, den Zweck der Lektion zu sehen und das, was sie
dich lehrt, dann bist du durch mit Schmerz und Kampf.
Karmisches Lernen ist nur denen möglich, die gemäß der alten Programmierung reagieren.
Karma funktioniert nur bei Menschen, deren Knöpfe gedrückt werden können. Wenn wir ange-
sichts jeder Konfrontation einfach Frieden wählen, werden wir den Schmerz vermeiden, der mit
jeder karmischen Lektion verbunden ist. Viele Menschen in unserer Gesellschaft verbringen viel
Zeit damit, die Probleme in ihrem Leben zu leugnen. Das rührt von unserer Erziehung her. Der
gesellschaftliche Glaube ist, dass Menschen mit großen Problemen wie Alkoholismus, Bankrott,
Kleptomanie oder einem schwachen Selbstbild weniger geachtet sind. Doch spirituelle Schüler
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sind sich der Tatsache gewahr, dass jeder Probleme hat. Oder wie Patricia Sun sagt: „Dein Müll
ist dein Eingangsticket.“
Spirituelle Schüler freuen sich auf Herausforderungen. Diese sind ihr Ticket zur Freiheit von
Schmerz. Sie sind das einzige Ticket zur Schmerzlosigkeit, das wir haben. Wir wollen Lektionen
und Wachstum nicht vermeiden, doch den Schmerz wollen wir sehr wohl vermeiden. Das ist
die Auflage. Schmerz wird nicht verlangt, Wachstum schon. Keiner der Meister sprach davon,
Lektionen und Wachstum zu vermeiden. Doch sie können es nicht für uns tun. Es gibt keine
stellvertretende Erleuchtung. Die Meister sprachen davon zu lernen, um den Trip zu genießen.
Erleuchtung ist ein sehr persönliches und sehr angenehmes Abenteuer durch Zeit und Raum.
Karma = Angst = Schuld = Karma
Die meisten Menschen auf dem Planeten sind sich nicht darüber im Klaren, dass das Leben
eine Serie von Lektionen ist. Auch nicht darüber, dass sie die Wahl haben, die Glaubens-
systeme der Welt nicht zu akzeptieren. Wenn wir hier total schlafend hereinkommen, ist es
sehr angebracht für die Führer unseres Stammes oder Dorfes oder Landes, uns zu sagen, dass
unser Körper einen Wert hat und wir nicht erlauben sollten, dass dieser zerstört wird. „Spiele
nicht mit den Löwen, denn sie werden dich töten. Springe nicht von der Klippe, du könntest sterben!“
An diesem Punkt unserer Entwicklung war Angst ein notwendiger Bestandteil – oder wir wären
nicht lange genug in der Schule geblieben, um etwas zu lernen. Schüler der zweiten, dritten
und vierten Klassen können ohne Angst nicht existieren. Wir alle haben tausende von Leben
verbracht, in denen Angst gut war und ihre Präsenz uns am Leben hielt. Dann, eines Tages,
kreuzte jemand unseren Weg und sagte: „Du bist jetzt in der zwölften Klasse, würdest du bitte alles
vergessen, was wir dich jemals gelehrt haben?“ – „Was meinst du? Meine Angst ist so in diesen tiefen,
unbewussten Geist programmiert, dass ich nicht die leiseste Ahnung habe, wie ich sie loslassen kann.“ Das
Wassermannzeitalter lehrt das Loslassen von Angst. Das ist die Zeit, in der wir die wahre Natur
des Karmas sehen können: als Motivation durch Angst und Schuld. Jetzt lernen wir, dass
Karma ein gültiges Lehrmittel in den elf anderen Zeitaltern ist, doch nicht im Wassermannzeit-
alter. Jene, die die Mustermacher für die neue Art zu leben sein werden, müssen Karma los-
lassen, bevor sie karmische Lektionen lehren können. Wir müssen unserer Rede entsprechend
wandeln.
Meine Ursache ist mein kosmischer Pfad
Was ist das Hauptmitgefühlsthema in deinem Leben gewesen? Warum sind manche Menschen
gegen Krebs, während andere die Zerstörung des Regenwaldes beklagen? Warum ist nicht
jedermann gegen dieselbe Sache? Ist es wirklich so schlecht, Löcher im Ozonloch oder sauren
Regen zu haben? Haben wir jemals in Erwägung gezogen, warum manche Individuen von dem
Bedürfnis getrieben werden, den Krieg zu beenden oder die Hungernden und Hauslosen zu
versorgen? Wir halten nur selten inne, um zu erwägen, dass das was wir tausende oder
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zehntausende Jahre zuvor taten, die Ursache sein könnte für unser jetziges Bedürfnis, die
Dinge in Ordnung zu bringen. Wenn wir in unserem Leben irgendein brennendes Verlangen
haben, irgendeine Tragödie zu reparieren, ist das ein Hinweis darauf, dass wir in einer vorhe-
rigen Inkarnation die Verursacher dieser Tragödie waren. Auf einer unterbewussten Ebene
beschwichtigen wir unsere eigene Schuld an den Gräueltaten, die wir in der letzten Runde
begangen haben. Karma ist zu einhundert Prozent schuldmotiviert. Es bringt das Thema immer
wieder zurück nach Hause. Wir sind eingetaucht in die Realität, die wir vorher auf Erden oder
in unserem eigenen Geist erschufen.
Wenn wir das Bedürfnis haben, Mutter Erde zu beschützen, kann das sein, weil wir tausende
Jahre zuvor diejenigen waren, die sie schändeten. Karma ist wirklich so einfach. Wenn wir
einst der Industrialist waren, der Tonnen von Ruß aus seinem Schornstein herausströmen ließ,
dann sind wir jetzt vielleicht als Umweltschützer hier, dessen Hauptanliegen die globale
Erwärmung ist. Wenn jemand aktive Feministin ist, war sie einmal der chauvinistische Mann,
der Frauen missbrauchte oder sonst wie einschränkte. Unsere gegenwärtige Ursache wird
immer direkt auf unseren vergangenen Missbrauch bezogen sein.
Dieses System und seine Lehren sind so perfekt, dass es niemals jemand anderen geben wird,
an dem wir arbeiten müssen, außer an uns selbst. Niemand sonst hat es jemals nötig, von uns
repariert zu werden! Wenn wir uns jedoch weigern, nach innen zu blicken, wird es so aus-
sehen, als ob die Grausamkeiten da draußen exisierten, so dass wir gezwungen sind, sie zu
heilen – dadurch letztlich uns selbst heilend. Das ist einer der magischen Tricks, die in diese
irdische Schule eingebaut wurden. Wir haben niemals etwas wahrgenommen (ganz gleich ob
es richtig oder falsch, gut oder schlecht oder gleichgültig aussah), dass etwas anderes war als
ein Blick in den Spiegel auf unser Selbst.
Alles, was wir wahrnehmen, während wir im Körper sind, fällt in die Kategorie „paradox“.
Während es wahr ist, dass wir einen unverletzbaren freien Willen haben, nutzen die meisten
Menschen diesen Willen, um einen eisernen Vertrag mit der Erde zu schließen. Deswegen
können unsere Erfahrungen vorherbestimmt erscheinen, und tatsächlich sind sie das auch oft.
Doch sie wurden auf einer Seelenebene von uns festgelegt und uns nicht von einem karmi-
schen Gebieter aufgebürdet. Wenn wir in diesem Leben schwere karmische Themen hatten,
geschah das, weil wir uns selbst auf etwas Dramatik festgelegt haben, in der Hoffnung, uns
selbst die in der letzten Inkarnation begangenen Fehler vergeben zu können. Wenn wir
unseren gegenwärtigen Feinden vergeben, vergeben wir unserem vergangenen Selbst.
Die meisten Leute sind nicht bereit, Verantwortung für all die Tragödien, die sie auf der Erde
sehen, zu übernehmen, weil sie glauben, dass die Tragödien real sind und Schaden möglich ist.
Dem ist nicht so. Gott ist Liebe. Gott duldet Tragödien nicht. Doch wir brauchen Hilfe mit
unserer Wahrnehmung, um diese Idee zu begreifen.
Bewegen wir unsere Vergangenheit von „ich bin schuldig“ zu „ich bin ein Heiler“
Als ich in einem meiner Workshops über die Illusion der Tragödien zu sprechen begann, fing
eine Frau an zu weinen. Sie war unfähig, diese Idee zu akzeptieren. Als ich mich auf sie
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einstellte, sah ich, dass sie in einem Konzentrationslager in Ausschwitz getötet wurde. Sie
hatte unaussprechliche Qualen erlebt und war mit dem Glauben zurückgeblieben, dass Gott
das Auftreten von Fehlern gestattet und manche Dinge einfach nicht vergeben werden können.
Anschließend empfing ich eine großartige Geschichte über Menschen, die inkarnierten, um von
der Atombombe in Japan weggeblasen zu werden oder um in den Todescamps von Hitlers
Deutschland verstümmelt zu werden.
Um bei der Wahrheit des karmischen Pfades zu bleiben: das waren genau die Wesen, die beim
letzten Durchgang ihre Mitmenschen gemordet und zu Invaliden gemacht haben. Wir wissen,
dass Gott unfähig ist, zu urteilen. Doch diese Wesen in Verurteilung ihrer selbst erklärten:
„Wenn wir zurückkommen, um Opfer zu sein, fühlen wir uns vielleicht ausreichend bestraft. So können wir
vielleicht einen Ort des Bewusstseins erreichen, wo wir uns selbst vergeben können.“ Also, solche Wesen
inkarnieren in Scharen. Sie wurden vergast, mit Atomwaffen angegriffen und vom Planeten
gewischt. Hat es sie wirklich getötet? Nein, natürlich nicht.
Wenn so viele Leute zur selben Zeit sterben, gibt es auf der anderen Seite eine große Ver-
sammlung. Sie mieteten in der astralen Ebene eine riesige Halle und versammelten sich, um
ihren Rachefeldzug zu planen. Diese Opfer des Zweiten Weltkrieges haben vergessen, dass sie
dem, was mit ihnen geschah, freiwillig zustimmten. Sie kamen zusammen und schimpften,
beschwerten sich und nörgelten. Hunderttausende von ihnen stritten sich in dieser Versamm-
lungshalle, als einer von ihnen aufstand und sagte: „Ich weiß, was wir tun. Wir machen es so, wie sie
es seit Millionen von Jahren machen! Da wir Opfer waren, müssen wir zurückgehen, und andere in die
Opferrolle zwingen. Lasst uns in den Vereinigten Staaten inkarnieren, denn sie werden die machtvollste
Armee haben, die die Welt je gesehen hat. Wir übernehmen ihr Militär und radieren jeden vom Erdboden,
den wir nicht mögen. Los, wir rächen uns!“
Dies machte für die meisten von ihnen Sinn, denn dies ist das normale karmische Gesetz; die
Art und Weise, in der die Dinge immer gemacht wurden. Schließlich stand eine andere Person
auf, näherte sich dem Mikrophon und sagte: „Wartet eine Minute! Was wäre, wenn wir als Gruppe
inkarnierten? Doch anstatt Militaristen zu sein, gehen wir als Pazifisten? Wir können Blumenkinder sein,
Blumen in Gewehrläufe stecken und Smilies und Regenbögen auf alles malen. Das wird vielleicht das
Muster, dass Millenium um Millenium vor sich geht, aufbrechen! Und ... wir könnten die Gelegenheit
bekommen, ein bißchen Frieden zu erfahren.“ Die Debatte zwischen Militaristen und Pazifisten
dauerte länger als ein Jahr. Am Ende stimmten ziemlich wenige dafür, den Frieden zu probie-
ren. „Okay, wir gehen rein und weigern uns, zu kämpfen. Wenn wir nicht kämpfen, werden sie versuchen,
uns ins Gefängnis zu stecken. Also: wir gehen ins Gefängnis oder nach Kanada.“
Als diese Wesenheiten mit einem Geist voller Blumen, Smilies und Regenbögen zur selben Zeit
inkarnierten, befruchteten sie den telepathischen Bewusstseinspool unwiderruflich mit Frieden.
Unumschränkt garantierten sie, dass der Frieden gewinnen würde und dass es für die nächsten
Millionen Jahre keinen nuklearen Krieg mehr geben würde. Mehr als jede andere Gruppe in der
Geschichte garantierten diese Wesenheiten, dass wir den Übergangspunkt zwischen Fische-
und Wassermannzeitalter schaffen, und zwar ohne das Absinken eines Lemurias oder die Zer-
störung von Atlantis – Ereignisse, die gewöhnlich zu dieser Zeit stattfinden.
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Als ich der Frau in meinem Workshop diese Geschichte erzählte, flossen ihre Tränen. Sie sagte,
sie würde seit Monaten darüber nachdenken, sich zu töten. Nun hatte sie jedoch ein starkes
Gespür dafür, dass alles in Ordnung war. Durch die Änderung ihrer Perspektive kam sie vom
Glauben an die Tragödie zur Erkenntnis, dass sie inkarnierte, um Weltkrieg Nummer drei zu
verhindern. Sie erkannte, dass sie ein Retter war. Wir alle sind Retter.
Schuld ist begrenzte Vision
Lass uns sehen, wo wir ein wenig von dieser Schuld haben, die wir nun loslassen wollen. Jeder
persönliche Wesenszug und jede Gewohnheit, für die wir uns selbst hassen, rettete uns
irgendwo in unserer karmischen Geschichte das Leben. Im Rückblick wirst du sehen, dass
alles, wofür du dich jetzt schuldig fühlst, eine der großartigsten Wachstumserfahrungen war,
die du jemals hattest. Der Erfolg bestand in einer Änderung deines Gewahrseins.
Lass uns fortfahren und nach Wegen suchen, die uns erkennen lassen, dass keine unserer
Verhaltensweisen unzweckmäßig war. Gott würde das nicht erlauben. Ein Gott, dessen Haupt-
merkmal Liebe ist, würde kein System zulassen, in dem Schuld gerechtfertigt wird. Also: in
Wahrheit hast du niemals einen Fehler gemacht, denn nichts existiert außerhalb der Liebe. Wie
können wir etwas getan haben, dass richtig oder falsch war? Wir wählen entweder Liebe – oder
wir wählen Liebe. (Auch wenn es nicht danach aussah, als wir die Situation mit unseren fünf
Sinnen betrachteten.)
Theoretisch wissen wir, dass das wahr ist. Doch wir kommen immer wieder zurück zum: „Ja,
aber ich war nicht als Einziger beteiligt.“ oder „Aber mein Verhalten verletzte diese Person und muss
unangemessen gewesen sein!“ Gut. Es mag sein, dass diese Person die Unterrichtsgebühren nicht
bezahlt hat. Oder dass sie in ihr Hausaufgabenheft geschrieben hat, wiederholt von dir miß-
handelt worden zu sein, um sich an ihre Lektionen für dieses Leben zu erinnern. Wenn du die-
se Konflikte, Meinungsverschiedenheiten und Streitereien nicht in exakt dieser Weise erfahren
hättest, hättest du die andere Person verleugnet und dir selbst den verfügbaren Wachstums-
schritt verweigert, der am zweckmäßigsten und nützlichsten war. Ihr beide würdet letztendlich
euren Abschluß machen, doch du hättest jemand anderen zum kämpfen finden müssen. Weißt
du was geschieht, nachdem wir uns alle gegenseitig verstümmelt und getötet haben? Wir
veranstalten eine Party mit dem gesamten Ensemble, wenn wir alle tot sind! „Ein höllisch gutes
Stück. Buchstäblich!/ Ich hab dich echt gut getötet, oder?/ Willst du noch ein Bier?“
Es wäre in Leichtes für uns, auf dem Hof einer Grundschule ein Kind zu finden, das weint, weil
es seine Buchstabier-Aufgaben nicht machen kann oder will. Wir hätten sicherlich Mitgefühl,
doch wir würden dem Kind die Aufgaben nicht abnehmen, weil wir verstehen, worum es dabei
geht: um die Art, wie Individuen sich hier entscheiden, zu lernen. Genauso ist es im Spiel des
Lebens. All die Leute, mit denen du wütende Worte ausgetauscht hast, oder über die du dich
aufgeregt hast, oder mit denen du irgendeinen Konflikt hattest – sie alle waren Buchstabier-
Lehrer.
Wenn wir die Macht – die wir nicht haben – hätten, einem anderen menschlichen Wesen sein
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Karma abzunehmen, dann ... würden wir das nicht tun. Wenn wir ihren Schmerz und ihre
Kämpfe scheibchenweise entfernen könnten (das wäre der Gegensatz zum Heilen), weißt du,
was sie uns sagen würden, wenn dieses Leben vorüber ist? „Du Hurensohn! Ich war dabei, meinen
Abschluss zu machen! All die Kohle und all die Jahre auf dem College! Und gerade, als ich vor dem letzten
Examen stand, machst du alles zunichte!“ Auf der Erde geht es um Lernen, Bildung und Wachstum
– und das System ist perfekt, so wie es ist.
Die Wahrheit ist, dass alle karmischen Schulden nichts weiter sind als eine göttliche Gelegen-
heit zu besserem Verständnis. Wir haben einen dermaßen klaren Blick auf dieses Schulsystem
hier, dass, wenn unser Kind nach Hause kommt und die Absicht hat, nochmal raus zum Spielen
zu gehen, wir der große, schlechte und gemeine Elternteil werden, der nein sagt. „Setz dich hin
und mach erst deine Aufgaben!“ Wir können schließlich sehen, was Bildung und Wissen für unser
Kind werden tun können. Wenn wir sehen können, dass eine Person auf der Seelenebene ge-
sagt hat, „ich muss die Erfahrung machen, mir selbst die Dinge, die ich in der Vergangenheit getan habe,
zu vergeben“, wollen wir dann sagen: „Nein, ich würde dich lieber für die nächsten zehn Millionen
Jahre in deiner eigenen Schuld leiden sehen“? Wir müssen unser Bedürfnis loslassen, einer anderen
Person ihr Karma abnehmen zu wollen; insbesondere, wenn es sich um unsere Ehepartner,
Eltern oder Kinder handelt. Sie wussten, was sie taten, als sie sich für ihren Kurs einschrieben.
Wir können unsere Familie oder unsere Freunde nicht reparieren, in dem wir ihnen Wege auf-
zeigen, wie sie sich zum Besseren ändern können.
Heilen statt Reparieren
Natürlich ist da ein Konflikt in uns, wenn wir jemanden sehen, der uns nahe steht und die
Ergebnisse seines Karmas erfährt. Wir wissen, dass wir ihn nicht reparieren können. Jemanden
reparieren bedeutet, ihn dazu zu bringen, mit der Verletzung aufzuhören, so dass wir uns
besser fühlen! Um zu heilen, tun wir stattdessen das, was der Person zu Erfahrung verhilft,
ohne durch die Erfahrung zu gehen. Verständnis kann nur vom Universum vermittelt werden.
Wir können dem Universum dabei assistieren, in dem wir den Einzelnen in einem Raum aus
Licht und reiner Liebe halten, ohne Verurteilung, die Resultate selbst verursacht zu haben. So
können wir Leuten aus ihrem Karma heraushelfen.
Körper, Gewohnheiten, Neigungen und Abneigungen – alles karmisch
Als ich übergangsweise Seelsorger in einer Unity Church in Tulsa war, stellte mir eine Frau in
der Versammlung ihre Tochter vor mit der Bitte, dem Kind zu sagen, sie solle mit dem
Rauchen aufhören. Ich klinkte mich ein und sagte der Tochter dann, dass sie sterben könnte,
wenn sie mit dem Rauchen aufhörte. Die Tochter durchlebte gerade eine Scheidung, hatte ein
Kind verloren und noch andere traumatische Ereignisse zu ertragen. Das Ein- und Ausatmen
des Zigarettenqualms war das einzige Stressreduktionsmittel, dass sie hatte. Für sie war es
eine Form der Meditation. Ich riet ihr, besser so weiterzumachen und tief einzuatmen, wenn
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sie überleben wolle. Sämtliche Urteile, die unser Ego über die Gewohnheiten und das Verhalten
anderer Menschen abgibt, sind fehlerhaft!
Etwa dreißig Prozent der Körper, in die ich mich einfühlte, haben mit dem Rauchen überhaupt
kein Problem. Es schadet ihnen überhaupt nicht. Es hängt alles davon ab, wie unser Glaubens-
system unseren Körper konditioniert hat. Und diese Konditionierung ist zu neunzig Prozent kar-
misch. Wir können nie wissen, wie unser Unterbewusstsein unsere Gewohnheiten betrachtet,
bis wir mit unseren medialen Sinnen sehen. Für die Ureinwohner Amerikas war Rauchen ein
heiliges Ritual. Wenn du Rauchen willst und das eine heilige Handlung für dich ist, nimm das
Päckchen Zigaretten zwischen deine Hände und sage: „Ich segne und energetisiere diesen heiligen
Tabak zum Gedeihen und zur Heilung meines Körpers.“ Du hast die Macht, das mit allem zu tun – ob
es sich nun um Schokolade, Wein oder Zigaretten handelt. Rauche nicht eine einzige Zigarette,
die nicht gesegnet ist und der Gesundheit und dem Wohlbefinden deines gesamten Selbsts ge-
widmet wurde. Zigaretten werden dich dann kräftigen und dir helfen, lebendig und dynamisch
zu sein; oder sie werden aus deinem Leben verschwinden, und zwar ohne jede Bemühung
deinerseits.
Wir müssen das Ausmaß unserer eigenen Kraft erkennen. Wir sind keine Opfer unserer Ge-
wohnheiten, auch nicht von Sucht oder Karma. Mit einem Augenblinzeln haben wir die Macht,
alles zu transformieren. Das geschieht, sobald wir uns weigern, in der Sache etwas Böses zu
sehen und kein Widerstand mehr geleistet wird. Es gab niemals eine Zigarette, die nicht eine
wunderbare Schöpfung gewesen ist. Kannst du aus einem Samenkorn ein Tabakblatt machen?
Das klingt wie ein Wunder für mich. Alles kann in diesem Licht gesehen werden, wenn wir
unsere Perspektive ändern. Um zu unserer eigenen, persönlichen Kraft zu kommen, ist es er-
forderlich, dass wir in diesem Leben die Verantwortung übernehmen: für uns selbst und alles
von uns Geschaffene. Das gilt für positive und negative Dinge gleichermaßen, die in unserem
Leben auftauchen. Wenn wir glauben, dass Universum erschuf jene Erfahrungen durch Zufall
oder durch die Umstände, dann handeln wir aus der Opferrolle oder aus Fallstricken heraus.
Wir müssen wahrnehmen, dass alles Schmerzhafte wie auch alles Schöne in unserem Leben
etwas war, das wir selbst mehr oder weniger unabsichtlich erschaffen haben. Doch das ist
keinesfalls genug. Wenn wir frei sein wollen, müssen wir nicht nur unsere Verantwortung
anerkennen, sondern vor allem unsere Schuld loslassen.
Wir werden als unschuldig eingestuft. Wir haben Vorlesungen gehört, Selbstverbesserungs-
psychologiebücher gelesen und Therapeuten befragt. Sie alle sagten uns, dass unsere Schuld
ungerechtfertigt war. Doch die meisten von uns wollen das absolut nicht glauben. Denn die
eine Sache, die grundlegend ist, um frei von Schuld zu werden, haben wir vergessen: Zeit ist
nicht linear. Unser Karma ist niemals geschehen.
Schuld setzt Fehler in der Wahrnehmung voraus und Zeit ist nicht linear
Schuld kann ohne das Konzept der linearen Zeit nicht existieren. Sie mag als der große Lehrer
und Motivator auf Erden erscheinen, doch Schuld ist in Wahrheit eher eine falsche Anwendung
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von Zeit. Schuld sagt: was getan ist, ist getan. Wenn das wahr wäre, hätte kein Meister jemals
Vergebung gelehrt. Wenn Zeit linear und nicht simultan verliefe, wäre es irreführend uns zu
sagen, dass uns vergeben werden könnte. Was wir glauben, falsch gemacht zu haben, hat sich
niemals ereignet. Die meisten Therapeuten würden nicht soweit gehen. Sie können für jeman-
den zwar sehr hilfreich sein, um mit seinen Schuldgefühlen umzugehen; doch was sie da tun
ist nicht immer im Einklang mit der Wahrheit. Viele von ihnen bringen ihren Patienten bei, wie
sie ihre Schuld einwickeln, einsperren oder sonstwie unter Kontrolle halten können, so dass
eine Rückkehr zu einem nützlichen und produktiven Leben möglich ist.
Die meisten Therapeuten glauben, dass wir die Dinge, die wir taten, wirklich taten. Wenn die
Vergangenheit wirklich die Vergangenheit wäre, hätte es für Lazerus keine Möglichkeit gege-
ben, aus der Höhle zu kommen. Wenn Zeit linear wäre, könnten wir nichts aus der Vergangen-
heit heilen. Wir wären bis in alle Ewigkeit zur Schuld verdammt. Vergebung wäre bedeutungs-
los. Es gibt nur den gegenwärtigen Moment. Wenn wir im Hier und Jetzt Liebe auf alte Situa-
tionen projizieren, wird das zur Eliminierung jedweder Schuld führen. Die Vergangenheit wird
buchstäblich wiedererschaffen und mit ihr im selben Augenblick auch die Zukunft.
Betrachten wir mit unseren medialen Sinnen die vielen Inkarnationen von Jesus, stellen wir
fest, dass der Kerl perfekt war. Er tat nie etwas Falsches, machte nie einen Fehler und verletz-
te nie jemanden. Doch er sagte mir, dass er während er diese Leben lebte, Ärger empfand,
Menschen belästigte und sogar tötete. Wie kann das stimmen? Nachdem er nach vielen Leben
schließlich zu seinen Sinnen fand, erschuf er seine gesamte Realität neu – einfach indem er im
gegenwärtigen Moment nur Liebe sah. Jesus heilte alle seine vergangenen „Fehler“ und seine
Schuld bis zu dem Ausmaß, wo diese nicht länger in irgendeinem Geschichtsbuch des Univer-
sums existierten.
Unser Gewahrsein ersetzt die Begrenzungen von Zeit und Raum. Deswegen können wir diese
vergangenen Lebenserfahrungen in jeder von uns gewählten Weise verändern. Und deswegen
können „perfekte“ Wesen wie Buddha oder Jesus in unserer Geschichte buchstäblich existieren.
Du, ich und alle unsere Klassenkameraden werden schließlich ebenso perfekt enden. Während
unsere Wahrnehmung mehr und mehr das Gesamtbild erfasst, werden wir immer klarer erken-
nen, dass wir nie einen Fehler gemacht haben.
Ein Leben ohne Karma braucht Übung
Kein Individuum, dass wir jemals kannten oder kennen werden, hat die Fähigkeit, Wahrheiten
in seinem Leben zu begreifen und anzuwenden, ohne zuerst ein bisschen Arbeit zu tun. Wenn
du jemandem auf der Strasse begegnest und sagst „Sieh her! ... So funktioniert das System“, wird
er wahrscheinlich nicht antworten: „Oh großartig! Jetzt bin ich ein Meister und kann auf Wasser
laufen, Tote aufwecken und frei schwebend durch den Raum gleiten.“ Auf diese Weise funktioniert es
nicht – der Tiefe unserer unterbewussten Programmierung wegen.
Niemand versteht es besser das menschliche Bewusstsein zu verändern als PR-Firmen. Sie
sind ergebnisorientiert. Wenn sie die gewünschte Reaktion von dir und mir nicht erhalten, sind
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sie schnell aus dem Geschäft. Sie verstehen, dass es nicht möglich ist, einen Bierwerbespot
nach einmaliger Austrahlung vom Sender zu nehmen und zu erwarten, dass die Leute weiter-
hin diese bestimmte Marke trinken. Diese Firmen haben den Lernprozess der Wiederholung mit
zeitlichen Lücken (spaced repetition) wahrhaft gemeistert und sind damit bei menschlichen
Wesen ziemlich erfolgreich im Verändern unterbewusster Glaubenssätze, einschließlich der spi-
rituellen.
Wird das durchschnittliche Individuum immer und immer wieder an die Wahrheit erinnert,
benötigt es nur etwa zehn Leben, bevor es schließlich sagt: „Ich hab’s! Zu diesem Drama brauche
ich nicht mehr zurück.“ Wenn wir das Gesamtbild sehen, werden wir selbstermächtigt; und es
gibt keinen Weg, uns wieder in einer Falle zu verfangen, in die die Erde uns geraten lassen
will. In der Zwischenzeit, lasst uns nett zu einander sein. Und wenn wir uns doch verfangen,
können wir anerkennen und zugeben, dass unser Verhalten auf einem alten Muster beruhte,
auch wenn wir nicht mehr mögen, wie es sich anfühlt. Lasst uns erkennen, dass wir unseren
Fehler viel schneller als beim letzten Mal bemerkt haben.
Wir machen Fortschritte in Richtung Erleuchtung. Jedes Mal, wenn wir stolpern, erkennen wir
die alten Muster schneller. Schließlich werden wir die Falle kommen sehen, bevor wir rein-
fallen. Dann werden wir die Wahl haben, überhaupt nirgendwo mehr reinzufallen. Jedes Mal,
wenn wir uns erinnern, bewusst zu leben, heben wir das Gruppenbewusstsein des Planeten um
eine Stufe. Das macht es unendlich leichter für jeden, dasselbe zur rechten Zeit ebenfalls zu
schaffen. Hier handelt es sich in der Tat um das Syndrom des hundertsten Affen. Wenn sich
genug von uns ihre Entscheidungen klar machen können, werden wir alle spontan erleuchtet.
Pass auf: Hier kommt sofortiges Karma!
Karma ist Liebe, weil es die Forderung eines Individuums nach rapidem Erleuchtungstempo
erfüllt. In gewöhnlichen Zeiten auf diesem Planeten ist es schwierig, jemanden davon zu über-
zeugen, das so etwas wie Karma existiert. „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ist nichts, worauf sich
Menschen beziehen können, wenn das erste Auge in einem Leben und das zweite in einem an-
deren ist. Menschen konnten Menschen ermorden und danach rumrennen und denken, den
Gegner aus dem Weg geschafft zu haben. Sie konnten nicht sehen, dass sie zur Erde zurück-
kehren würden, um ihrerseits ermordet zu werden. Die Energie, die diesen Planeten lange um-
gab, war so dicht, dass es mehrere Leben dauern konnte, bevor die Dinge zu uns zurück-
kamen. Wir brauchten diese Gnadenfrist, um zu überleben.
Wenn du das durchschnittliche barbarische Bewusstsein in einem System sofortigen Karmas
losließest, würde sich die Menschheit innerhalb einer sehr kurzen Zeitperiode selbst auslö-
schen. Jetzt, wo sich der Schleier hebt und wir in einen liebenderen Bereich kommen, ist die
Zeitverzögerung geringer. Das System lehrt in einer konkreteren Art und Weise. Beim Karma
geht es um Gedanken, nicht um Taten! Gedanken und Gefühle, die jetzt ausgesendet werden,
kehren binnen Minuten, Stunden oder Tagen zurück, anstatt Jahre und Lebenszeiten zu be-
nötigen. Deswegen gibt es weitaus mehr Gelegenheiten, die Beziehungen zwischen Ursache
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und Wirkung zu sehen.
Karmische Lektionen sind gute Lehrer – doch es gibt einen besseren Weg
Es gibt nur einen einzigen Weg, dem Rad des Karma zu entkommen: wähle, in jedem Moment,
glücklich zu sein! Das rottet alles Karma gänzlich aus. Wenn wir uns für etwas, dass sich
vermutlich in der Vergangenheit ereignete, schuldig fühlen, halten wir einen Fehler in unserem
Geist fest. Das wird eine weitere Begegnung mit dem Fehler verursachen – eine weitere Runde
um den Kreis, mit einer karmischen Schuld mehr, die bezahlt werden muss! Wir tendieren
dazu, nach Techniken zu suchen, die uns aus dem karmischen Rad entkommen lassen; doch
diese Methoden sind immer auf unsere alte Art, die Dinge zu tun, bezogen. Wir blicken
fortwährend zurück und sagen: „Ich muss alle meine Schulden bezahlen (alle meine Lektionen lernen),
und dann werde ich frei sein.“ Das ist ein nie endender Prozess! Wie Einstein sagte: „Ein Problem
kann nicht mit demselben Bewusstsein gelöst werden, welches es zuvor erschaffen hat.“ Wenn wir nach
Wegen suchen, um die Vergangenheit zu korrigieren, werden wir dabei nie einen Fehler wieder
gut machen. Jesus sagte nicht, analysiere den Fehler, sondern: „Lass dein Auge einzig und allein
auf Gott gerichtet sein.“
Wir können das Bedürfnis haben, zu verstehen, was wir in einem vergangenen Leben getan
haben, dass uns glauben machte, wir hätten zwecks Selbstvergebung all die gegenwärtigen
Dramen zu erfahren. Das ist ein interessantes und manchmal durchaus nützliches Spiel. Doch
der Weg, aus dem Rad des Karma auszubrechen, besteht darin, einfach zu erklären, dass wir
bereits frei sind! Wenn wir fortfahren, andere für unsere Zwangslagen verantwortlich zu ma-
chen, oder fortfahren, andere verbessern zu wollen, oder ein anderes karmisches Spiel spielen,
werden die Dinge sehr schnell sehr schmerzhaft. Es wird schlimmer werden, bis wir schreien:
„Ich kündige!“ Wenn wir uns weigern, dass Spiel zu spielen, endet es.
Allmählich erreicht uns sofortiges Karma – das ist im Wassermannzeitalter normal. All jene, die
ihre Klagen und Beschwerden noch nicht losgelassen haben, werden das Überleben in diesem
neuen Zeitalter schwierig finden. Jene dagegen, die nur liebende Gedanken wählen, ent-
decken, dass die Erde der Himmel ist. Was wir telepathisch aussenden, kommt als einzig
existierende Realität zu uns zurück.
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8. Heilung
In der westlichen Zivilisation haben wir ein großes Stigma damit verbunden, zuzugeben, dass
wir etwas falsch gemacht haben oder eine Situation erschaffen haben, die eher weniger wün-
schenswert ist. Dies macht es so schwierig, ein Thema zu diskutieren, das sich mit dem
Erschaffen unserer Realität beschäftigt. Es scheint dann schnell, als würde Schuld verhängt
werden.
Wie auch immer, während es wahr ist, dass jede Erfahrung in unserem Leben von uns ge-
schaffen wurde, zeigt die kosmische Perspektive eindeutig, dass wir niemals einen Fehler
gemacht haben. Tatsächlich befanden wir uns auf einer spannenden und lohnenden Reise – hin
zu ewig währendem und stetig anwachsendem Verständnis. Jetzt besitzen wir ein größeres
Verständnis als noch vor eintausend oder einer Million Jahren. Und deswegen wünschen wir
nun, unseren Pfad etwas abzuändern.
Wenn sich eine Person inmitten einer gesundheitlichen oder wie auch immer gearteten Krise
befindet, ist die kosmische Perspektive gewöhnlich das Letzte, mit dem sie sich beschäftigt.
Die meisten wollen gar nicht wissen, wie das Problem dahin gekommen ist und kümmern sich
nicht darum, in welchem Leben sie irrten. Sie wollen nur, dass es weggeht. Das ist sogar ein
sehr gesunder Blickwinkel. Und dieser wird es uns erlauben, korrigierend in die Situation
einzugreifen.
Die Meister befürworteten nicht, Probleme zu analysieren. Sie bevorzugten es, direkt zur Lö-
sung zu gehen. Und die Lösung beinhaltet, die Wahrheit über unser Sein in unserem Geist zu
behalten, anstatt uns im Gegenteil fortwährend an das Problem oder dessen Ursache zu
erinnern.
Erinnere dich: um eine Situation zu erschaffen und auch anhalten zu lassen, die im Wider-
spruch zum natürlichen Seinszustand steht, sind von unserer Seite her konstante Bemühungen
erforderlich. Wir müssen unsere Abneigung gegen die Situation fortwährend bestätigen, um
diese am laufen zu halten. Wenn wir statt dessen unsere Anhaftung an das Problem oder die
Ursache loslassen (alle Ursachen sind in unserem Geist, nicht „irgendwo da draußen“), ist Hei-
lung das Ergebnis. Das ist der natürliche Weg.
Es gibt nichts auf diesem Planeten, dass nicht mit der Kraft des Geistes repariert werden kann.
Unternehmen, Organisationen, Beziehungen und physische Körper stehen nicht außerhalb des
Gültigkeitsbereiches kosmischer Gesetze. Sie können ohne Weiteres geheilt werden, wenn die
von den Meistern offenbarten kosmischen Prinzipien angewendet werden. Nur wenn wir versu-
chen, die Dinge nach den Regeln der Gesellschaft zu tun, rennen wir Mauern ein. Wir werden
zu jedem Problem immer wieder zurückkehren, bis wir entscheiden, es durch das Anrufen des
kosmischen Gesetzes zu überwinden.
Wenn wir ein gesundheitliches Problem haben, erlauben wir uns selbst nicht, den natürlichen
Seinszustand zu erfahren. Jeder Teil unseres Körpers ist entworfen, um perfekt zu funktio-
nieren – ohne dass wir den Vorgängen Beachtung schenken müssen. Das Einzige, dass unsere
Körper dazu bringen kann, anders zu funktionieren, ist eine Fokussierung auf unser Leben in
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zwanghafter Art und Weise. Das schneidet uns vom natürlichen Fluss ab. In unserer Gesell-
schaft gibt es viele Wege, in denen wir uns selbst einengen. Wenn wir uns selbst erlauben, uns
angespannt und gestresst zu fühlen, erfährt alles in unserer Realität eine Beschränkung: vom
Blutkreislauf in unseren Venen über unsere Beziehungen und unser Geld bis hin zu unserer
persönlichen Freiheit.
Die Ursache von Krankheit
Krankheit kann mehrere offensichtliche Ursachen haben. Was auch immer eine Krankheit ver-
ursacht hat, die Situation kann als Gelegenheit für seelisches Wachstum betrachtet werden.
Lass mich diesen Punkt noch weiter vereinfachen. In unseren Körpern, Beziehungen und Ange-
legenheiten gibt es nur zwei Gründe für Krankheit: bewusste und unbewusste Fehler in unse-
rem Glaubenssystem.
Zuerst kann es sich um eine karmische Festlegung handeln. Karmische Entscheidungen er-
scheinen in diesem Leben als charakteristische Merkmale, bei denen wir „keine Wahl“ haben.
Die Körper, die wir wählen, die Farbe unserer Haut, oder körperliche und geistige Nachteile,
sind karmische Entscheidungen. Das geschieht, bevor wir physische Form annehmen. Unsere
Studienberater können entschieden haben, dass das zweckmäßigste, seelische Wachstum
vollzogen würde, wenn wir hier in dieser Lebensspanne andauernd gezwungen sind, ein Handi-
kap zu überwinden. Um sicherzustellen, dass wir fortwährend nach Wegen suchen, unsere
Begrenzungen zu überwinden, wählten einige von uns deformierte Körper oder genetische
Defekte, die als konstante Mahnungen bestehen. Diese Art von Problem wird während dieser
Lebensspanne nur selten „geheilt“, jedenfalls nicht aus der Perspektive unserer fünf Sinne. Ich
habe einige solcher Personen untersucht, nachdem sie die physische Dimension verlassen
hatten und fand heraus, dass diese Menschen aus Sicht der Seele mehr Fortschritte gemacht
haben, als ihre nicht behinderten Freunde. Sehr zweckmäßig. Behinderungen sind keine Tragö-
dien. Im Gegenteil, sie sind gewöhnlich weise Entscheidungen einer Seele, die ungeduldig war,
ihre Schulung zu vervollständigen.
Mentale Zurückgebliebenheit und Autismus sind auch karmisch. Das bedeutet, sie wurden vor
der Geburt bewusst als gute Lernmethoden ausgewählt. Diese Behinderungen passen in eine
von zwei allgemeinen Kategorien. Wenn das letzte, von einer Seele vollendete Leben als über-
wiegend traumatisch erfahren wurde, kann eine Person in „Mega-Ablehnung“ verharren und als
autistisch erscheinen, so als „wären die Lichter zwar an, aber niemand zu Hause“. Ich hörte von Fäl-
len, in denen die vergangene Lebensgeschichte eines autistischen Kindes psychologisch unter-
sucht wurde und die Analyse ein unerträgliches Trauma offenbarte. Als das Kind daraufhin
gezwungen wurde, ein Bühnenstück zu sehen, in dem das Trauma so akkurat wie möglich
wiedererschaffen wurde, begann es, emotional darauf zu reagieren. Und bald begann es auch,
auf Liebe und Therapie zu antworten – bis es schließlich zu einem normalen Leben zurück-
kehrte.
Mentale Beeinträchtigungen können auch ein wundervoll einfacher Weg sein, den Zerstreu-
ungen und Ablenkungen des Intellekts aus dem Weg zu gehen. Karmisch gesprochen haben
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viele behinderte Individuen auf einer Seelenebene gefühlt, dass sie dem Intellekt verfallen
waren. Geistige Zurückgebliebenheit kann das Muster der Überbetonung der Intelligenz schnell
wieder auf Pflege und Liebe hin ausrichten. Wieder sehr zweckmäßig.
Einige der am meisten erleuchteten Wesen auf dem Planeten heute sind jene, die wir zurück-
geblieben nennen. Welch ein wundervoller Weg, die Fallstricke des Intellekts zu vermeiden. Es
ist eine herrliche Erfahrung, die es einem Individuum erlaubt, sich einzig und allein auf Liebe
und Mitgefühl zu fokussieren. Sie werden niemals von unserem Bildungssystem oder der Wall
Street abgelenkt. Mentale Behinderungen erlauben den Wesen einen rapiden Ausgleich vorzu-
nehmen. Wenn du meinst, es in den letzten paar Leben auf der intellektuellen Ebene über-
trieben zu haben, ziehe einfach genügend Schatten herunter, um als geistig beeinträchtigt zu
gelten und stürz dich wieder in den Pool.
Schizophrenie ist, wie geistige Zurückgebleibenheit, ein sehr aufgeklärter Seinszustand – trotz
der Tatsache, dass wir diese Gebrechen mit unseren fünf Sinnen analysiert und als bedauerlich
eingestuft haben.
Die zweite, allgemeine Ursache von Krankheit hat mit Fehlern in unserem Glaubenssystem zu
tun, die wir während dieses Lebens aufgelesen haben. Wenn wir glauben, getrennt von
anderen oder Opfer anderer Menschen oder der Umstände zu sein, lenken wir oft soviel
Energie in diese Richtung, dass das Problem Form annimmt. Wir können wirklich glauben,
jemand mache uns soviel „Feuer unter’m Hintern“, dass wir vor lauter Schmerzen Hämorrhiden
entwickeln. Kosmisches Gesetz besagt, dass sich Gedanken, die wir im Geist halten,
manifestieren. Wenn wir beginnen, dieses Konzept zu begreifen, realisieren wir, dass
Vergebung niemals etwas damit zu tun hatte, einer anderen Person unsere Zustimmung zu
geben oder zuzugeben, dass jemand anders recht hatte und wir falsch lagen. Vergebung
bedeutet einfach, unseren Zorn und Ärger über das loszulassen, was jemand uns antat (was
sowieso eine kosmische Unmöglichkeit ist), und zu erklären, dass wir lieber unsere Gesundheit
als unsere Wut haben. Bücher wie Louis Hays „Heile deinen Körper“ können sehr hilfreich sein
und uns dazu bringen, die Verbindung zwischen Gedanken und körperlicher Konstitution zu
erkennen.
Lass uns für eine Minute Vererbung und soziale Konditionierung betrachten. Vererbung ist kei-
ne objektive Realität. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Menschen die Krankheiten ihrer Eltern
nicht erwerben. Aus einer wissenschaftlichen Perspektive heraus betrachtet garantieren die
elterlichen Gene nicht den Gesundheitszustand der Nachkommen. Wie auch immer, wir wissen
jedenfalls, wie untermauerte Glaubenssätze auf unsere physische Realität wirken. Elterliche
oder familiäre Projektionen und Erwartungen, oder die Angst, dass das Kind die Krankheit der
Eltern entwickeln wird, können eine verheerende Auswirkung auf Geist und Körper einer Per-
son haben, die nicht erkennt, dass sie eine solche Prognose nicht akzeptieren muss. Gedan-
ken, die in Verbindung mit Emotionen im Geist gehalten werden, erschaffen die physische
Realität.
Krankheit kann auch eine Methode darstellen, unsere emotionalen Bedürfnisse befriedigt zu
bekommen oder belohnt zu werden. Nachdem mein Großvater starb, wurde meine Großmutter
stets krank, wenn sie einsam war. Wie bei einem Uhrwerk wurde einem der Enkel die Aufgabe
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zugeteilt, die Nacht bei Großmutter zu verbringen, wenn sie sich kränklich fühlte. Unsere
Gesellschaft beginnt schon sehr früh damit, das Belohnen von Krankheit zu lehren. Kranke
Kinder brauchen nicht in die Schule gehen, welch eine Behandlung!
Wir können es vermeiden, ältere Menschen dazu zu bringen, zu diesem Belohnungssystem Zu-
flucht zu nehmen, um Liebe zu erhalten. Es ist bereits gezeigt worden, dass die Bewohner von
Altenpflegeheimen, in denen dazu ermutigt wird, berufstätigen Müttern bei der Kinderbetreu-
ung zu helfen, viel gesünder sind, als wenn nur ferngesehen und Karten gespielt wird.
Auch die Angst vor einer Krankheit und was diese uns antun kann, richtet unsere Aufmerk-
samkeit auf das Problem aus, anstatt auf die Lösung. Ein Weg, mit der Angst umzugehen, ist
es, unseren Verstand zu benutzen, um eine Fantasie aufzubauen, die das Schlimmste beinhal-
tet, das möglicherweise passieren könnte. Der Tod ist der große „Boogie man“. In unserem
Geist können wir das ganze Drama der Krankheit durchspielen – bis zum Tod. In unserer Medi-
tation können wir unsere eigene Todeserfahrung beobachten, den gesamten Weg dahin, und
das Gefühl, mit denen, die vor uns gingen, wieder vereint zu sein und auch unseren eigenen,
herrlichen Trip zurück ins Licht. Dann können wir sagen: „Oh, sterben ist gar nicht so übel.“ Jede
Erfahrung, der wir keinen Widerstand leisten, hat viel weniger Macht, uns zu ängstigen.
Wenn wir gerade eine chronische Erkrankung erfahren, sollten wir uns selbst fragen, was ge-
schehen würde, wenn wir diese nicht überwinden. Was würden wir tun, wenn wir für den Rest
unseres Lebens mit Arthritis leben müssten? Anstatt Star-Marathonläufer zu sein, könnte es
sein, dass wir uns dem Singen widmen müssen. Wir können immer Alternativen finden. Es ist
bloß unsere Angst, die einer Krankheit erlaubt, in unserem Leben zu bleiben. Wenn wir die
Angst, die mit unserer Krankheit, unserer Beziehung oder mit irgendetwas anderem verbunden
ist, vollkommen loslassen können, dann wird die offensichtliche Ursache verschwinden und wir
werden eine wundersame Heilung erleben. In Wahrheit war es überhaupt nicht wundersam –
wir änderten einfach nur unsere Meinung. Wenn wir Änderungen an unserer Perspektive vor-
nehmen, wird sich unser Leben verändern.
Wenn dich eine chronische Krankheit oder ein lebenbedrohlicher Zustand betrifft, lies eines der
Bücher, die helfen, unseren Geist und Körper zu transformieren. Autoren wie O. Carl Simonton,
Larry Dossey, Bernie Siegel, Deepak Chopra und Norman Sheally (alle Ärzte) können dein
Leben für immer verändern.
Ein Wort über den Tod
Der Tod ist unvermeidlich. Früher oder später verlässt jeder diese Realitätsebene. Es gibt kein
anderes Gebiet, in welchem sich unsere Gesellschaft als Ganzes in solch einer Verleugnung be-
findet. In jedem anderen Lebensbereich versucht sie, Bildung verfügbar zu machen, um uns zu
helfen, mit den Herausforderungen umzugehen. Im Zusammenhang mit dem Tod ist es nicht
nur sozial akzeptabel, in Verleugnung zu sein – es wird erwartet. Wenn jemand seinen Tod
nicht verleugnet, wird er gewöhnlich als schauerlich oder „nicht ganz da“ betrachtet. Als Licht-
arbeiter auf dem Planeten ist eine unserer Aufgaben, vom Übergang namens Tod den Schleier
der Angst wegzunehmen.
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Moderne Wissenschaftler haben im Bereich Tod und Sterben einige großartge Arbeiten ver-
fasst. Ärzte wie Elizabeth Kübler-Ross, Raymond Moody, Kenneth Ring und Dutzende anderer
haben Informationen von Tausenden von Leuten gesammelt, die Todesnaherfahrungen hatten.
Die Erfahrungen von Menschen, die für klinisch tot erklärt wurden, haben alle Ähnlichkeiten –
in dem Sinne, dass die Erfahrungen inkarnierter Wesen immer dieselben sind. Jeder von uns
hat seine besonderen und einzigartigen Lebenserfahrungen, doch wir haben auch viele Dinge
gemeinsam. Körper, die nicht fliegen können, Beziehungen und so weiter sind Erfahrungen, die
von allen inkarnierten Wesen geteilt werden. Beim Tod würde es so erscheinen, als wäre ein
überwältigendes Gefühl der Liebe, Akzeptanz, des Lichts, des Friedens und der Freude uns so
vertraut und alltäglich wie jetzt unsere Finger und Zehen. Und die Todeserfahrung scheint auch
sehr wenig mit Religion zu tun zu haben, auch wenn die Person einer angehörte. Menschen,
die sich erinnern, das Licht erfahren zu haben, fürchten sich niemals wieder vor dem Sterben.
Stattdessen freuen sie sich darauf. Wenn jedes menschliche Wesen die Botschaft, die diese
„Nahtodler“ zu teilen haben, verstünde, würde sich neunzig Prozent des Widerstands der Men-
schen gegenüber Krankheiten verflüchtigen. Die Dinge, denen wir uns widersetzen, bewahren
wir.
Als meine Mutter auf ihrem Totenbett lag, erlaubte ich mir selbst, mich auf die größere Realität
einzustimmen. Ich gab ihr die Erlaubnis, ohne Schuld zu gehen – eine stets sehr hilfreiche
Sache, wenn sich jemand seinem Tod nähert. Ich sagte ihr, dass es für Dad okay sein würde
und er nicht wütend auf sie sein wird, weil sie ihn verlässt. Ich sagte ihr, wer darauf wartete,
sie zu empfangen: ihr Vater und andere Freunde. Ich war echt aufgeregt für sie. Sie ging ohne
Angst. Als die Familie dann am nächsten Tag beim Mittagessen saß, kam mir der Gedanke, zu
sagen: „Lasst uns zuerst eine Meditation machen.“ Das ist nichts, was ich meinem Vater sonst je-
mals sagen würde, wenn ich bei klarem Verstand wäre. Dad war bestenfalls ein sturer Agno-
stiker. Doch in diesem gedrückten Zustand stimmte er zu. Als ich in einer einfachen Entspan-
nungsübung begann, von eins bis zehn zu zählen, brüllte er seine Lieblingsprofanität heraus:
„holy pink toad prophet“. Als die Meditation beendet war, rief er: „Sie hat mit mir gesprochen! Sie
hat mit mir gesprochen! Sie sagte, ich bin sooo gkücklich hier, Liebling!“ Niemals wieder fürchtete Dad
seinen eigenen Tod.
Als seine eigene Zeit zu sterben rapide näher rückte, hatte er eine Serie von Träumen, die er
nicht mit mir und meinen Geschwistern teilen wollte. Er sagte nur: „Es ist zu gut, um wahr zu
sein.“ Der Tod heilt.
An dieser Stelle möchte ich einen Teil eines Newsletters zitieren, den ich 1986 schrieb,
während ich Lehrer an der Oklahoma State University war.
„Letzten November besuchte ich mit einigen Freunden aus Denton, Texas ein Seminar in Greenwood
Forrest, Missouri. Dies war eine wiederbelebende Erfahrung für mich, zu einer Zeit, in der ich wirklich eine
höhere Perspektive brauchte.
Greenwood Forrest ist ein Projekt von Ken Carey: 1000 Morgen kosmischen Friedens, durch Kens
hartknäckige Bemühungen davor bewahrt, zu Papierbrei zu werden. Ken schrieb mehrere Bücher (Starseed
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Transitions und Terra Christa z.B.). Er und Sherry führten Seminare durch, so wie das, zu dem wir gingen.
Diese Erfahrung war erstaunlich für mich, denn sie zeigte mir einen weiteren Schritt beim Aufbau der
Energie für das neue Zeitalter. Ich sehe die Manifestation des kosmischen Bewusstseins mehr und mehr, das
Heraustreten der Erwachten aus dem Verborgenen – und das war ein herrliches Beispiel.
Es gibt zwei Gründe, warum ich über unsere Zeit in Greenwood Forrest berichten will: Der erste ist, weil
Earl und Marge, zwei sehr aufgeklärte Erdlinge, dort waren. Earl zog sich vor zehn oder zwölf Jahren Krebs
zu. Die darauf folgende Zeitspanne war für ihn die verblüffendste und wunderbarste Zeit.
Es scheint der Fall zu sein, dass wir auf dem Planeten Erde bis zum Erreichen der Meisterschaft nur dann
den einzigen Fortschritt machen, wenn Schmerz da ist – oder wenigstens eine hinreichende Menge an
Unbehagen. Das ist die Art, wie die Schule funktioniert, und dieser Tatsache waren wir uns gewahr, bevor
wir in diese Ebene kamen. Doch gerade weil unsere Schule funktioniert, wie sie es tut, ist es die eine Schule
im Universum, wo Seelenwachstum schnell erfolgen kann. Zugegeben, es scheint höllisch langsam zu sein,
während es vor sich geht. Doch das negiert nicht das rapide Wachstum aus kosmischer Sicht.
Zurück zu Earl: Earl kam zu mir, ein oder zwei Jahre zuvor, nachdem ich in seiner Heimatstadt einen
Wochenend-Workshop veranstaltet hatte, und bat mich um Hilfe in Form von gechannelten Informationen
über seine Notlage. Die Information, die für ihn durch kam, war für mich mindestens ebenso genauso
aufregend, denn sie zeigte uns den Sinn des Lebens. Nicht nur den von Earls Leben. Und sie zeigte, welchen
enormen Fortschritt eine menschliche Seele machen kann, wenn die Bereitschaft da war. Hier eine sehr kurze
Zusammenfassung von dem, was eine Stunde benötigte, empfangen zu werden.
Earl hatte beschlossen, herauszufinden, wie der Geist funktioniert, zu sehen, ob der Geist tatsächlich die
Materie beherrscht und ob Selbstheilung möglich ist. Er untersuchte Bücher über Gedankenkontrolle und
suchte nach Lehrern. Sein Arzt war kooperativ und half ihm, die Entspannungstechniken anzuwenden. Earl
brachte so seine Erkrankung zum Abklingen. Doch im Vertagen liegt wenig Fortschritt. Jedes Mal, wenn der
Schmerz zurückkehrte, steigerte er sein Wissen über das Kontrollieren seiner Gedanken und über seinen
manifestierten Körper. So brachte er den Übeltäter wieder zum Schweigen. Earl wurde gesagt, dass er durch
seinen Entschluss, durch sein Suchen nach Verständnis in den vergangenen zehn Jahren seines Lebens die
Arbeit von mindestens drei weiteren Lebensspannen bereits erledigt hat. Ihm wurde gesagt, dass unabhängig
davon, ob er seinen Krebs in dieser besonderen Lebenserfahrung dauerhaft unterdrücken kann, er sein
Verständnis, dass der Geist der Meister der manifesten Ebene ist, immer behalten wird – und er in allen
künftigen Leben niemals wieder Krankheit erfahren braucht. Weil er trotz seines Dilemmas eine bewusste
Wahl traf, zu lernen und zu wachsen, blieb Earl einige Jahre länger in seinem Körper, als es der ur-
sprüngliche Lebensplan verlangte. Er ersparte sich buchstäblich drei oder vier Lebensspannen voller Arbeit
auf dem spirituellen Pfad. Earl starb drei Wochen zuvor. An Krebs? Nein – sein Herz hörte auf zu schlagen,
nachdem er den Wunsch äußerte, zu gehen. Mit seiner Familie klärte er am Sonntag, dass es für alle
Beteiligten in Ordnung war und am Dienstag ging er.
Am darauf folgenden Freitag und Samstag hatten Marge, ihr Sohn, ich und ein paar Freunde eine
Konversation mit Earl. Das bringt uns zum zweiten Teil dieser hübschen Geschichte – zum bewussten
Sterben. Es ist unmöglich, die Großartigkeit des Todesprozesses, die erwachte Wesen erleben, in Worte zu
kleiden. Earl forderte uns wieder und wieder eindringlich auf: „Sagt ihnen, sie sollen bewusst sterben!“ Das
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versuche ich hiermit. Earl sagte, es gäbe viel Literatur über den Übergangsprozess, die genau genug sei, so
dass jeder von uns im Vorfeld wissen kann, was kommt. Er drang darauf, dass wir in unserem Geist wach
und bewusst sind, während wir in den Übergangsprozess eintreten. Er sagte, dass die Geschichten, die wir
hörten, in denen wir eine Auszeit nehmen müssen, wenn wir „die andere Seite“ erreichen (für manche eine
Unbewusstheit oder Verzögerung), zwar wahr sind, dass das aber nicht der Fall sein braucht. Indem wir die
andere Seite in unserer eigenen psychischen Wahrnehmung vorhersehen, können wir wach sein, wenn die
Zeit kommt und brauchen keinen einzigen Augenblick dieser kostbaren Erfahrung verlieren. Wie Earl sich
ausdrückte: „Bildlich gesprochen, ich traf den Boden mit Höchstgewschwindigkeit.“
Von großer Bedeutung in Earls Geschichte ist Marge. Vor langer Zeit ließen sie gemeinsam die Angst vor
dem Tod los. Wenn wir bewusste Wesen sein wollen, müssen wir verstehen, dass absolut keine Angst, die
wir jemals über etwas hatten, gerechtfertigt ist. Earl und Marge sprachen sogar darüber, wie wir einander
helfen können, wenn wir die Ebenen wechseln. Als der Dienstag kam, sagte Earl, er wolle ins Krankenhaus –
eher um Marges Willen, vermute ich. So in seinem Krankenhausbett liegend, redete Marge ihn hinüber. In-
dem sie ihrem Geist erlaubte, den Schleier zusammen mit seinem zu transzendieren, konnte sie ihm helfen.
Sie konnte seine Augen sein und jede Angst und Sorge, die Earl haben konnte, beruhigen. Sie sprach von
seinen Freunden, die anwesend waren, von den Farben, die sie sah, von Friedfertigkeit. Marge hielt seine
Hand. Als die Krankenschwester mit dem Stethoskop an Earls Brust sagte, dass es vorbei wäre, drehte sich
Marge um und rief: „Wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft!“ Der Krankenhauspfarrer, der gerade
den Raum betrat, begriff sicherlich nicht vollständig, warum sich diese Witwe eher wie ein High School-
Cheerleader verhält, dessen Team gerade ein großes Spiel gewonnen hatte. Doch genau das hatten sie.
So viel zu Earl. Ich und der Rest der menschlichen Rasse sagen: „Danke Earl, für das, was du zum Mensch-
heitsbewusstsein beigetragen hast.“ Dank an dich, das Leben wird etwas schöner sein von hier an.“
Der Ausblick für den Planeten Erde ist definitiv herrlich, atemberaubend, lustig, spannend und
im Allgemeinen großartig. Wenn wir auf die geistige Ebene blicken, wo die Gussform für künf-
tige Manifestationen bewahrt ist, sehen wir das Wunder des Wassermannzeitalters, des Zeit-
alters der Liebe. Doch zwischen der Zeit, wenn diese Form Realität wird und heute haben wir
viel Arbeit zu erledigen. So wie ich es sehe hast du als Freiwilliger beim Übergangsteam zwei
Jobs zu tun. Der erste besteht darin, hier zu sein. Indem du hier bist, steuerst du dein Be-
wusstsein und deine aurische Energie zum Gruppenbewusstsein des Planeten Erde bei. Einfach,
indem du bist wer du bist, hast du den Liebe/Frieden-Inhalt des Planeten auf ein Niveau
gehoben, welches sicherstellt, dass es hier keine Vernichtung von Leben geben wird, weder
durch Krieg und Verschmutzung noch durch andere Auswüchse der Angst und des Hasses.
Doch nun, wo du den ersten Job erfolgreich erledigt hast, musst du zum zweiten weitergehen.
Es gibt immer noch viel, was in den nächsten zwanzig Jahren als Kampf, durch den man durch
muss, interpretiert wird. Ihr seid noch immer die Weisen für den Planeten. Ihr müsst die
Ausgeglichenen und Verständnisvollen sein, an die jene sich wenden können, die noch nicht
verstehen, um Beistand und Kraft zu bekommen. Und vor allem – ihr müsst lehren. Die Perso-
nen, die gewählt haben, während des Übergangs und zu Beginn des wundervollen neuen Zeit-
alters hier zu sein, wären nicht gekommen, wenn sie nicht sichergestellt hätten, dass viele
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weise Lehrer verfügbar sein würden. Die neuen Schüler sind jetzt in Scharen hier. Ihr müsst
ihnen das gesamte Spektrum eures Verständnisses zugänglich machen. Ihr müsst nicht eure
Art des Ausdrucks verändern. Seid euch einfach nur bewusst, dass die Menschen, die ihr
kontaktiert, Schüler des neuen Zeitalters sind – auch wenn sie das nicht wissen. Wagt es, euch
selbst mit ihnen zu teilen. Ihr seid die Gründer des neuen Planeten Erde.
Den Tod zu fürchten bedeutet, Gott zu fürchten. Das bedeutet zu glauben, das Universum wä-
re nicht freundlich, nicht auf unserer Seite. Wenn wir Lichtarbeiter in dieser Schule sein wollen,
müssen wir mit unseren Freunden teilen, was wir intuitiv als Wahrheit über die endlose
Kontinuität des Lebens erkennen. Die größte Menschheitsangst aller Zeiten muss als bloßer
Schatten offenbart werden, bevor Friede auf Erden wahrhaft etabliert werden kann.
Heilung in einem dichten, telepathischen Pool
Heilung in jeder Form hat nichts damit zu tun, Gott dazu zu bringen, uns einen Gefallen zu tun.
Es geht eher darum zu lernen, wie man Türen öffnet. Es ist für jedes Individuum auf Erden
schon immer schwierig (wenn auch nicht unmöglich) gewesen, den physikalischen Gesetzen zu
trotzen, frei in der Luft zu schweben, Objekte zu manifestieren oder einen bösartigen Tumor
augenblicklich zum Verschwinden zu bringen. Die Schwierigkeit entsteht, weil wir in Dichtheit
eingetaucht sind. Dichte ist ein anderer Name für einen telepathischen Pool, der aus Angst,
Zweifel, Wut usw. zusammengesetzt ist. In die Dichte eingetaucht zu sein und dabei hinrei-
chend losgelöst von ihr zu bleiben, so dass man in der Lage ist, die Toten aufzuwecken, ist ein
Trick, der über den Daumen gepeilt gleichwertig ist mit dem Durchschwimmen des Atlantiks,
ohne nass zu werden. Viele Tausend Seelen sind ausreichend erleuchtet worden, um den Ab-
schluß an der irdischen Schule zu machen und zu den entzückenderen Umgebungen weiter-
zuziehen, ohne die Dichte bis zu dem Grad gemeistert zu haben, an dem sie „Heiler“ sind.
Während das Wassermannzeitalter einen stärkeren Stand erreicht, erhöht sich das Bewusstsein
auf der Erde. Es gibt eine höhere Prozentzahl inkarnierter Leute, deren Verlangen es ist, harm-
los zu sein, als in jeder anderen Ära. Das bedeutet, dass das durchschnittliche Gedanken-
niveau, welches den telepathsichen Pool ausmacht, weniger ängstlich und defensiv ist. D.h.,
die Dichte ist geringer. Je geringer die Dichte, umso leichter fällt es jedem Individuum, mit
dem normalen Bewusstsein des Universums in Kontakt zu kommen, welches Liebe ist. Mit
jedem Tag, der vorübergeht, hat jeder von uns eine bessere und bessere Chance, Wunder zu
bewirken, als noch im letzten Monat oder Jahr. Der „Schleier“ ist dünn.
Wegen der Dichte war die Heilung, zu der du zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre zuvor fähig
warst, nicht erfolgreich. Es war nicht notwendigerweise dein Fehler. Wenn du versucht hast,
etwas zu manifestieren oder jemanden zu heilen, hast du dir möglicherweise selbst die Schuld
gegeben, wenn es nicht funktionierte, weil du glaubtest, nicht spirituell genug zu sein, es zu
tun. Tatsächlich war es nur die Dichte des Systems, in welchem du gearbeitet hast. Wenn du
es heute mit dem damaligen Bewusstsein nochmal versuchen würdest, würde es sicherlich von
Erfolg gekrönt sein. Und das zieht noch nicht mal die Tatsache in Betracht, dass du dich
persönlich weiterentwickelt hast und jetzt eine stärkere Verbindung hast.
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Es ist Zeit, unsere heilenden Fähigkeiten auszuüben. Als Gruppe sind wir jetzt so verbunden
mit der Quelle, dass es möglich ist, ziemlich dramatische Heilungen zu vollziehen. Wir müssen
den Glauben an eine Rangfolge der Schwierigkeit bei Wundern, den viele von uns haben, los-
lassen. Die Welt hat uns programmiert zu glauben, dass einige Dinge schwerer zu heilen sind
als andere. Das ist nichts weiter als ein Überbleibsel alter Werturteile. Es mag verschiedene
Dinge geben, bei denen dich dein Wertesystem zur Unfähigkeit verdammt hat. Du magst glau-
ben, dass du bei anderen Kopfschmerzen beseitigen kannst und Harmonie ins Büro bringst,
wenn du abends zu Hause meditierst. Doch du glaubst nicht, dass du gut im Heilen von Krebs
bist. Das ist bloß der Fall, weil dein Wertesystem unheilbare Krankheiten als schwieriger be-
trachtet als andere Krankheitsformen. Das bezieht sich nicht im geringsten auf die Wahrheit.
Jede Heilung ist eine gleichwertige Änderung in einen Glaubenssystem. Wenn du jetzt zurück-
gehen wirst und ein paar von den Dingen, von denen du dachtest, du könntest sie nicht, noch
einmal versuchst, wirst du herausfinden, dass du in deine eigene Kraft kommst und dabei bist,
deine eigene besondere Art der Heilung zu finden.
Heilung und das Ego
Die meisten von uns wissen, dass das Gebiet der Heilung voller Ego-Ablenkungen ist. Das hilft
uns, diese zu überprüfen. Das Ego sagt: „Es wäre angenehmer für mich, wenn du mit dieser dummen
Krankheit nicht in meiner Gegenwart wärst, weil ich mich so hilflos fühle, wenn ich dich krank sehe.“
Heilung dagegen sagt: „Du bist der Christus! Was tust du denn mit dieser blöden Idee? Weißt du denn
nicht, dass Krankheit nicht real ist und daher auch nicht verlangt wird?“ Auf diese Art und Weise heilte
Jesus. Er sagte niemals: „Oh Mann, das wird schwierig.“ Er sah den Christus, in jedem menschli-
chen Wesen. Das ist alles, was für die totale Transformation eines jeden Individuums notwen-
dig ist – sofern das akzteptiert wird. Jesus sagte niemals: „Also, lass mich erst sehen, was du im
Alter von 5 getan hast oder wie gut du deine Mutter behandelt hast“, weil er wusste, dass das alles
irrelevant war. Alles, was er jemals fragte, war: „Glaubst du, dass ich das tun kann?“ Und wenn
sie antworteten: „Ja Meister, ich glaube“ war alles schon vorbei. Einige Überlieferungen zeigen,
dass mehr als die Hälfte der Heilungen, die Jesus versuchte, nicht funktionierten. Wenn das
Individuum nicht gewillt war, zu empfangen, was er anbot, konnte auch Jesus den freien Willen
der Person nicht verletzen.
Wenn das Bedürfnis einer Person nach Krankheit größer ist als ihr Verlangen nach Freiheit,
wird sie die Krankheit behalten. Wir müssen bewusst leben und uns des Belohnungssystems in
unserer Gesellschaft gewahr sein. In Wirklichkeit gibt es keine unheilbaren Krankheiten. Die
Meister lehrten alle den zweckmäßigsten Weg, perfekte Gesundheit zu erreichen. Sie stimmten
ausnahmslos darin überein, dass auf dieser Erde nichts existiert, was nicht durch unsere
telepathsiche Verbindung zu ihm durch uns verändert werden kann.
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Heilung und Karma
Eine Frage, die in Workshops oft gestellt wird, lautet: „Wenn ich jemanden heile, greife ich dann
nicht in sein Karma ein? Wenn die Krankheit als Lehrmethode gewählt wurde, würde ich denn demjenigen
nicht einen schlechten Dienst erweisen, sie wegzunehmen?“ Die Antwort hat mehrere Teile. Zuerst,
nicht einmal Gott, der Allerhöchste kann sich in das Karma von jemandem einmischen. Karma
ist Wahl. Karma ist die Anwendung des freien Willens. Karma kann nicht verletzt werden. Es
gibt weder Ungerechtigkeit noch Opfer. Es ist nicht einmal möglich, den liebenden Absichten
einer anderen Person zum Opfer zu fallen.
Zweitens: keine zwei Menschen sind von einander getrennt. Da ist kein Heiler und kein
Geheilter. Alle Geister sind ein Geist. Alle Herzen ein Herz. Einheit heilt. Trennung stresst. Das
Auftreten von Trennung ist Krankheit. Die dreidimensionale Raumzeit ist ein Hologramm.
Niemand hat auf dieser Realitätsebene je etwas gesehen, sei es eine Tragödie oder idyllische
Schönheit, das nicht einfach ein Spiegel war. Was gibt es hier zu heilen? Nur unsere Wahr-
nehmung. Wenn du eine Heilung anbietest, die im Gegenzug akzeptiert wird, dann ist das dein
Hinweis, dass jemand bereit war, sein Karma zu umgehen. Jene, die andere darin unterstüt-
zen, Zeit zu sparen, werden Retter genannt.
Jedes Anbieten von Heilung, Liebe oder Vergebung ist nützlich. Liebe kann nicht schaden. Je-
der positive Gedanke und jedes Gefühl, dass aus dem Geist und Herzen einer Person heraus-
strömt, hebt das Schwingungsniveau des telepathischen Pools an. Die Heilung des telepa-
thischen Pools heilt alles, was damit in Berührung kommt, die Erde, die Menschen und das
Universum.
Wie wissen wir, ob es angebracht ist, in eine bestimmte Situation eingebunden zu sein? Da
alles, was wir sehen, ein Spiegel ist, ist alles in der Welt, das unsere Aufmerksamkeit auf sich
zieht, ein Aspekt unserer selbst, der versucht hat, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Alles Unbequeme, das unser Auge einfängt, versucht uns dazu zu bringen, einen falschen
Glauben über es loszulassen und es statt dessen aus Gottes Perspektive zu betrachten. Hierin
liegt Heilung. Wenn wir die Hungernden in Indien sehen, misshandelte Kinder oder einen
Verkehrsunfall, kam das aus einem Grund in unsere Wahrnehmung. Unsere Verantwortung be-
steht dann darin, in Wahrheit zu funktionieren. Der Glaube an Tragödien ist definitiv nicht im
Einklang mit der Wahrheit. Wir wissen, wenn wir das Bild eines misshandelten Kindes in
unserem Geist als falsch verurteilen, dies dazu führen kann, dass ein weiteres Kind exakt die-
selbe Behandlung erfährt. Die Meister lehrten uns, wie wir Fehler korrigieren, wenn wir solche
wahrnehmen. „Betet für einander!“, sagten sie.
Jedes Individuum hat sich für seinen Stundenplan auf der Erde freiwillig eingetragen. Jede
Wesenheit stimmte zu, eine bestimmte Menge an Schmerz, Kampf, Angst, Sorge, Zweifel und
Schuld zu übernehmen. Es gibt absolut keine Ausnahmen. Jeder, der auf die Erde kommt, ist
ein misshandeltes Kind – sei es emotional, psychologisch oder körperlich. Ich mag Patricia
Suns Bemerkung: „Niemand auf der Erde wurde bis jetzt von einem Erwachsenen erzogen.“ Wenn du
nach Ungerechtigkeit suchst, öffne deine Augen. Die erste Person, die du sehen wirst, wird ein
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perfektes Beispiel für ein misshandeltes Individuum sein. In ihrer unendlichen Weisheit, als sie
aus dem Körper raus und mit ihrem höheren Selbst verbunden waren, wussten sie genau, wo-
für sie sich hier einschrieben. Ob sie im Alter von zwei durch brutale Schläge oder mit
fünfundneunzig eines „natürlichen“ Todes sterben, spielt keine Rolle. Das hat nichts mit der
Wahrheit zu tun. Doch wenn sie an einem Punkt in ihrem persönlichen Wachstum in dein
Gewahrsein kommen, ist das ein Hinweis darauf, dass sie deine Hilfe oder Einsicht nutzen
können.
Heilung spart Zeit
Ein Kurs in Wundern spricht davon, dass es keine Tragödien gibt. Wenn es doch irgendeine
gab, hätte es sich um eine Zeitverzögerung gehandelt. Bevor wir diese dichten Bereiche des
Universums bereisten, hatten wir den Geist Gottes und dachten wie Gott. Wir wussten, dass
Schmerz nicht existiert und nicht existieren konnte. Nachdem wir dieses Schulsystem ver-
lassen haben und zu unserem natürlichen Seinszustand zurückgekehrt sind, denken wir wieder
wie Gott. Wir wissen mit absoluter Sicherheit, dass Schmerz niemals existiert hat und nie
existieren konnte. Und ebenso existiert auch kein Gedanke des Schmerzes oder der Armut,
keine Gedanken, die im Gegensatz zu Gott stehen. Die einzig mögliche Gelegenheit, die Seelen
haben, an Tragödien zu glauben, ist auf ihrer Reise durch die Zeit. Der einzige Schmerz, den
jemand jemals zu erfahren glaubte, geschah, während dieser in einer Zeitverzögerung ge-
fangen war.
Jemandem in einer Lebenskrise zu helfen, bedeutet einfach, ein wenig unserer Erinnerung an
Gott mit demjenigen zu teilen, zu einer Zeit, in der er nicht so weit blicken kann. Heilung anzu-
bieten übergeht die Lektion nicht, Heilung verkürzt sie. Verständnis und Einsichten, die einer
anderen Person telepathisch übertragen werden und Heilung bewirken, sind dieselben Einsich-
ten, die erreicht würden, wenn die Person ohne Hilfe durch die Erfahrung gegangen wäre.
Heilung spart Zeit.
Schmerz ist Wachstum. Schmerz ist der Wunsch der Seele nach Heilung.
Wir haben kein Interesse daran, jemandem die Wachstumsgelegenheiten zu nehmen (was
ohnehin nicht möglich ist). Doch wir haben den Wunsch, ihr Lernen zu beschleunigen. Daher
ändert sich unsere Funktion: vom Versuch, sie zu retten, dahin, ihnen beizustehen. Hilfe
kommt immer aus der Ebene des Bewusstseins. Das bedeutet nicht, dass wir einem Indivi-
duum mit einem gebrochenen Arm nicht den Knochen fixieren. Wenn wir wissen, dass wir
genügend Gewahrsein erlangt haben, den Arm ohne Schiene zu heilen, machen wir das. Jesus
benutzte wahrscheinlich niemals einen Gipsverband, doch er verstand die Ebene, in welcher er
in der Lage war, zu funktionieren.
Wenn wir kein ausreichendes Verständnis des Heilungsprozesses haben, um uns der eigenen
Kopfschmerzen zu entledigen, können wir wenigstens genug Gewahrsein haben, eine Tablette
zu nehmen. Beides eleminiert unser Unbehagen und das ist das Ziel. Wenn wir also beobach-
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ten, dass im Leben einer anderen Person etwas vor sich geht, könnte unsere erste Reaktion die
sein, diese Person zum Arzt zu bringen – obwohl wir wissen, dass der Arzt nur auf der körper-
lichen Ebene arbeitet und keine Ahnung davon hat, irgendetwas zu heilen. Die konventionelle
Medizin kann einer Person mehr Zeit in der gegenwärtigen Inkarnation kaufen, und dadurch
die Zahl der Inkarnationen, die notwendig sind, möglicherweise reduzieren. Ein großartiges
Geschenk.
Wenn die einzige Sache, die wir in einer gegebenen Krisensituation offensichtlich tun können
die ist, einzugreifen, gehen wir einfach vorwärts in dem Wissen, dass wir keinen Fehler ma-
chen können. Wenn sich unsere Handlungen als egomotiviert herausstellen (Angst, Hilflosigkeit
usw), können wir einen kleinen karmischen Rückschlag erleben, doch es wurde kein Schaden
angerichtet. Wenn wir glauben, dass unsere Taten ein wenig Leid und Schmerz ersparen
werden, können wir fortfahren. Doch gib dich nicht der Versuchung hin, Schmerz als schlecht,
falsch oder unfair zu beurteilen. Unsere Nützlichkeit ist proportional zur Positivheit unserer
Gedanken. Wir können dem Kind oder dem Kindesmisshandler kein Licht und keine Liebe
senden, wenn wir verurteilen. Wir sollten die Führung um Hilfe bitten. Was hier gebraucht wird
ist Frieden und Liebe, keine Urteile. Wir sind nicht daran interessiert, den Täter zu bestrafen.
Wir sind an Heilung interessiert. Wenn wir uns erinnern, uns in Meditation zu versetzen oder
ein ähnliches Ritual auszuführen, können wir wieder objektiv sein. Wir können Liebesenergie
visualisieren, die das Kind, die Eltern und den Sozialarbeiter umgibt. Wenn wir das tun, gibt es
keinen Weg, die Berliner Mauer nicht zu Fall zu bringen. Etwas Magisches wird geschehen. Der
Weg des Kindes wird erleichtert, denn wir intervenierten im Einklang mit dem kosmischen Ge-
setz. Wenn wir eine Woche später nach ihnen sehen, können wir vielleicht feststellen, dass das
Elternteil beschlossen hat, sich in Behandlung zu begeben oder dass die warmherzige, lie-
bevolle Tante aus Ohio gekommen ist, um für das Kind zu sorgen oder dass ein anderes
Wunder eintrat.
Wenn jemand, den wir kennen, eine Herausforderung in seinem Leben hat, können wir die
Heilung beschleunigen, indem wir nach Hause gehen, unsere mentale Taschenlampe mit dem
brillianten Strahl weißen Lichts hervorholen und die Person darin baden. Sieh die Wahrheit für
die anderen. Wir brauchen ihnen nicht zu sagen: „Wenn du doch nur deine Gedanken ändern
würdest!“, auch wenn das offensichtlich ist. Es wäre nicht sonderlich hilfreich, zu jemandem zu
gehen, dessen Auto gerade zu Schrott gefahren wurde und zu sagen: „Also, das hast du erschaf-
fen!“ Es ist viel weiser, in der Art zu kommunizieren, die uns alle Meister genannt haben: tele-
pathisch, die Verteidigungshaltung des Egos umgehend.
Erinnere dich an das große Bild
Nichts manifestiert sich in dieser Dimension, wenn es nicht auf zwei Wegen eingeladen wurde.
Auf der Seelenebene wollte das Individuum mit dem Problem die Lektion, die gelehrt werden
sollte. Auf der Ebene bewussten Gewahrseins muss die Person einige Gedanken und Emotionen
gehabt haben, die das Ereignis beschleunigten. Doch es ist nicht unsere Verantwortung,
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demjenigen den Prozess zu erklären. Wir lieben und umarmen ihn einfach. Wir halten ihn, wie
wir das bei einem dreijährigen Kind tun, das hinfällt und sich das Knie aufschlägt. Ist es not-
wendig, dem Kind zu erklären, warum der Gehweg härter als sein Knie ist oder ob Gott gut
oder schlecht ist, weil es verletzt wurde? Das Kind hätte viel lieber Milch und Kekse und mit
etwas Wiegen und Schaukeln ist das Nächste, was wir sehen, dass es wieder raus will, um
weiterzuspielen. Unsere einzige Verantwortung liegt darin, die Heilung anzubieten, indem wir
unsere Gedankenkraft lenken und uns selbst dann aus dem Weg nehmen. Wenn wir ein
Problem sehen, haben wir die Gelegenheit, Urteile darüber abzugeben, woher es kam und was
es lösen würde – doch all diese Informationen wären komplett falsch. Wir müssten die ge-
samte karmische Geschichte des Individuums und auch seine karmische Zukunft kennen, um
eine korrekte Einschätzung machen zu können. Wir werden diese Perspektive nicht haben,
während wir in einem Körper sind. Wir können die Person einfach nur in den Moment rufen und
bemerken, dass es unser Wunsch ist, wahrhaft hilfreich zu sein. Dann wird uns die Führung
Hinweise darüber geben, was zu tun ist. Ein Wort wie Harmonie oder Stärke kann uns in den
Sinn kommen, das wir senden können. Wenn es unklar ist, entscheide dich, reines, weißes
Licht zu senden. Licht ist diejenige Energie, die den natürlichen Seinszustand fördert.
Über die Heilung, die wir anderen anbieten, sollten wir keine Erwartungen haben. Das Timing
ist nie unsere Sache. Wir tendieren dazu, unsere Gebete anzubieten und uns umzudrehen und
zu fragen: „Hat es funktioniert? Ich rufe lieber mal an und frage, ob er oder sie sich jetzt besser fühlt.“
Das ist ein großartiger Weg, enttäuscht zu sein, denn Heilung ist bedingt durch die Aufnahme-
fähigkeit der anderen Person. Unser Wunsch, hilfreich zu sein, ist nie verschwendet. In diesem
Universum ist es nicht möglich, eine Heilung anzubieten, die nicht letztlich doch akzeptiert
wird. Wenn wir aus unserer Perspektive heraus verkünden, dass es nicht funktioniert hat, ist
das ein Hinweis darauf, dass wir uns auf unsere eigene Kraft verlassen und nicht auf die wohl-
wollende Macht Gottes. Er sieht vor, dass jedes Gebet beantwortet wird. Manchmal wäre ein
positives Feedback über einen Heilungsversuch gar nicht hilfreich. Bei uns würden die Siche-
rungen durchbrennen, wenn es tatsächlich funktionierte. Wir können glauben, es nicht zu ver-
dienen, Heiler zu sein. Und wenn das der Fall ist, wird das Universum unsere Festlegung auf
Unverdientheit nicht verletzen. Des öfteren jedoch scheint positives Feedback unsere Ent-
schlossenheit, Heiler zu sein, zu bestärken. Wir können das Universum um positives Feedback
bitten, so daß wir fortfahren können, unsere Selbstsicherheit zu nähren.
Heilung und außersinnliche Fähigkeiten
Ob du als Drop-In auf die Erde kamst, also als jemand, der nur hierher kommt, wenn er ge-
braucht wird, oder ob du ein hoch entwickelter Zwölfkläßler bist – du hast sehr entwickelte
psychische Fähigkeiten. Wir können diese Fähigkeiten als intuitives Funktionieren, Meditation
oder als Gebet bezeichnen, das spielt keine Rolle. Deine psychischen Werkzeuge nicht zu be-
nutzen, um Informationen zu sammeln und Heilung zu verbreiten, wäre so, als wenn du be-
schließest, dass alles, was du brauchst, um durch dieses Leben zu kommen, ein Auge, ein Ohr
und ein Bein ist. Das wäre eine blöde Art zu funktionieren – für ein unbegrenztes Wesen.
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Ein jeder von uns nimmt inuitive Informationen auf andere Weise war. Es gibt keine Regeln.
Einige Leute haben Visualisationen, während andere ein direktes Wissen erfahren. Wieder an-
dere sind Empathen, sie spüren alles buchstäblich in ihrem eigenen Körper. Niemand wurde
auf diesem Planeten zurückgelassen, ohne ein Mittel, Zugang zum Unendlichen zu haben. Wir
haben unsere besondere Art, uns einzuklinken bereits. Die Bücher, die sagen, wir müssten
zweiundsiebzig Stunden pro Woche in der Lotusposition sitzen, um den spirituellen Geist zu
finden, wurden nicht für Zwölfkläßler geschrieben. Wie auch immer wir unsere Verbindung her-
stellen ist in Ordnung für das Universum. Es spielt keine Rolle. Viele Leute haben blitzartige
Einsichten, wenn sie Auto fahren oder wandern. Tagträume – wenn sie nicht einfach alte Ge-
dankenmuster abspielen – sind eine großartige Meditation. Den meisten von uns wurde als
Kind gesagt, mit dem Tagträumen aufzuhören. Tagträume sind keine Zeitverschwendung. Sie
sind ein Weg, großartige Inspiration zu empfangen. Also können wir daraus ein sehr nützliches
Spiel machen. Wir können darum bitten, neue Musik, neue Kunst oder Erfindungen durch
Tagträume zu erhalten. Oder wir können darum bitten, auf unserem Weg zur Arbeit andere
Realitätsebenen gezeigt zu bekommen.
Wir können unsere übersinnlichen Augen und Ohren überall und jederzeit aktivieren. Es ist
nicht erforderlich, dass wir in unserem Meditationsstuhl sitzen. Wir können wählen, uns auf je-
manden einzustimmen, während wir im Supermarkt in der Schlange stehen – ein Ort, an dem
wir sehr wahrscheinlich mit jemandem zusammenstoßen, der Hilfe braucht. Alles, was wir
wahrnehmen, insbesondere die Eindrücke spontaner Natur, sind auf irgendeiner Ebene gute
Informationen und könnten ein Hilferuf sein. Uns wird niemals ein Bedürfnis gezeigt, ohne dass
das Universum bereits festgestellt hätte, dass wir die Fähigkeiten besitzen, zu Diensten sein zu
können. Die Intuitiv-Funktionierenden in der Geschichte waren als Propheten bekannt. Die
Priester und die Propheten waren in jeder Zivilisation in Konflikt miteinander. Die Priester ar-
beiteten für und wurden unterstützt vom König. Die Propheten auf der anderen Seite hatten
immer Visionen und Träume über die Zukunft. Sie sprachen von kommenden Ereignissen, über
die der König keine Kontrolle hatte. Könige mögen es nicht, entmachtet zu werden, also haben
sie die Gewohnheit, die Propheten entweder zu verbannen oder hinzurichten.
Weil wir alle in anderen Inkarnationen der Prophet gewesen sind, zögern wir jetzt, hinein-
gezogen zu werden. Wir haben unterbewusste Ängste, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Wir
sind in den 1990er Jahren jedoch viel sicherer als in unseren letzten Inkarnationen. Wir kön-
nen wählen, wann und wo wir bequem unsere psychische Arbeit machen. Wir könnten für
unsere Visionen im Leben zwar lächerlich gemacht werden, doch verbrannt werden wir nicht
mehr.
Heilige Orte
Einige von uns könnten glauben, wir wären beim Heilen viel besser, wenn wir es an einem hei-
ligen Ort tun könnten. Daher können wir sehr damit beschäftigt sein, all die Energiestrudel auf
dem Planeten zu finden. Tatsächlich aber wäre es leichter und genauso nützlich, eine Karte der
heiligen Orte unseres Wohnzimmers zu zeichnen. Wenn sich ein Kind schlecht benommen hat
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und auf einem Stuhl in der Zimmerecke sitzen muß, wird dieser Platz für das Kind zu einem
Wirbel negativer Energie. Auf der anderen Seite, wenn wir uns sehr kreativ fühlen – vielleicht
sitzen wir am Klavier – dann wird das ein Wirbel positiver Energie werden. Die Pyramiden in
Ägypten sind nicht weniger heilig als die Couch in unserem Wohnzimmer oder die Badewanne.
Menschliche Wesen haben die erforderlichen Merkmale, Energie überall zu verändern. Wenn
wir die Kraft unseres Geistes mit unserem Emotionalkörper verbinden, haben wir dir Fähigkeit,
eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Es gibt überall auf der Erde einzigartige Stimmungen.
Es hängt lediglich davon ab, wer und welche Energie zuletzt da war.
Anne und ich leben in New Mexico an einem Ort, der sich für uns sehr heilig anfühlt. Es handelt
sich um ein Gebiet, das auch für die amerikanischen Ureinwohner heilig gewesen ist. Wenn ich
mich auf das Land einstimme, bekomme ich vermittelt, dass dies ein Ort ist, an dem Menschen
seit Jahrhunderten Spaß gehabt haben. Das Land hat nicht viel Tod oder Vernichtung gesehen.
Das ist alles, was erforderlich ist, um einen Ort zu einem besonderen zu machen. Wenn es
jetzt in New Mexico Krieg gäbe, würde es sich nicht mehr heilig anfühlen, denn das wäre die
letzte Energie, die dort zurückgelassen worden wäre. Unser zu Hause ist ebenfalls relativ nah
an der „Four Corners“-Region, von der gesagt wird, sie sei ein Strudel zum Zentrum der Erde,
welcher Raumschiffe anzieht. Dieses Gebiet ist ein Ort, an dem die Schiffe nicht belästigt
werden. Unser Militär hat sie dort noch nicht entdeckt, also hängen sie in Frieden herum. Es ist
nichts weiter als das. Ob sich etwas heilig anfühlt oder nicht, hängt einzig und allein von der
Energie ab, die wir damit verbinden.
Unsere begrenzten Konzepte von Raum und Zeit finden keine Anwendung, sobald es um
Energie geht. Wir können die Energie von allem verändern (heilen). Wenn wir ein besonderes
Schmuckstück haben, dass uns Unbehagen bereitet, kann es gut sein, dass es eine Geschichte
hat, derer wir uns nicht gewahr sind. Wir können es in unserer Hand halten, während wir in
Meditation gehen und unser geistiges Licht darauf scheinen lassen. Das wird buchstäblich
seine molekukare Struktur neu arrangieren und die Energie des Objekts verändern. Wenn es
deine Schwingungen absorbiert hat, wird es sich großartig anfühlen.
Auch besteht kein Unterschied im Verändern eines kleinen Schmuckstückes oder des Staates
Missouri. Das Universum wird nicht sagen: „Warte einen Moment! Wir haben hier oben ein Limit von
zwei Quadratmeilen!“ Das Universum kennt den Unterschied gar nicht und kümmert sich auch
nicht darum. Du kannst die Energie eines Bürogebäudes verändern, die eines Lebensmittel-
ladens, des Einkaufszentrums oder des Postamtes. Es gibt keine Begrenzung für unsere
Geisteskraft.
Außersinnliche Beratungen
Heilung erfordert Diskretion und den Willen zur Demut. Die fünf physischen Sinne werden uns
nie offenbaren, was der Vertrag einer jeden Seele mit der Erde ist. Wir müssen unsere psychi-
schen Sinne benutzen und Beurteilungen übergehen, um aus dem Unbehagen eines anderen
schlau zu werden.
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Außersinnliche Berater erhöhen ihr Verständnis der liebenden Natur des Universums jedes Mal,
wenn sie sich auf der Seelenebene auf jemanden einstimmen. Menschen suchen nur Beratung,
wenn die fünf physischen Sinne die Oberhand gewonnen haben und sie davon überzeugen
konnten, das Fehler passieren. Als Helfer für die Menschheit ist es unser Job, ihren Vertrag mit
der Erde zu lokalisieren, zu sehen, für welche Klassen sie sich eingeschrieben haben und den
leichten Weg aufzuzeigen, durch die Lektion durchzugehen. Während wir solche Beratungen
praktizieren, überzeugen wir uns selbst, dass zweckmäßige Lösungen in Hülle und Fülle vor-
handen sind, sobald wir Zugang zum großen Bild haben. Viele von uns haben ihr psychisches
Gewahrsein zugestopft, weil es in ihrer Gesellschaft oder Familie nicht akzeptiert wurde. Daher
können wir buchstäblich betrunken werden, wenn wir es an die Oberfläche lassen. Das kann
sehr befreiend sein. Ein wenig Demut wäre hier dennoch schön. Für jene, die zu ihrer intuitiven
Fähigkeit erwachen, besteht gewöhnlich die Tendenz zu erkennen, dass die Beurteilungen, die
sie gewohnheitsmäßig über das machen, was Menschen brauchen, Ego-basiert waren. Und da
sie jetzt eine Verbindung haben, wissen sie zum ersten Mal, was andere wirklich reparieren
würde. Jede Korrektur obliegt dem Heiligen Geist, sagt der Kurs in Wundern.
Einige psychische Einsichten
Eine Frau wandte sich bei einem meiner Workshops an mich. Sie sah wie jemand aus, der auf
Drogen war und in eine Anstalt eingewiesen wurde. Sie sagte: „Ich bin schizophren und verbrachte
die letzen drei Jahre im Krankenhaus.“ Ich klinke mich immer aus, wenn Menschen beginnen, mir
ihre Probleme zu erzählen, denn ihre falschen Illusionen über sich selbst sind meist nicht sehr
nützlich. Ich suche nach Wahrheit, indem ich mich auf ihren Seelenvertrag einstimme. Wäh-
rend ich das tat, konnte ich sehen, dass sie mit der Attitüde sprach: „Ich weiß, sie können da
nichts machen und haben keine Antworten für mich. Doch es hat mich soviel gekostet, hier heraufzukommen
und ihnen zu berichten, was vor sich geht.“
Dann empfing ich ein unglaubliches Bild von ihr. Viele von uns leben zwei, drei oder zehn
Inkarnationen gleichzeitig. Ich sah diese Frau gleichzeitig in acht Körpern auf der Erde lebend.
Da ihre Sinne beträchtlich übersinnlicher waren als bei der Durchschnittsperson des Planeten,
konnte sie in jedem Augenblick in jedes dieser Individuen hineingehen. Ich sagte ihr, dass wir
alle schizophren sind, jedoch nicht übersinnlich genug, das auch zu wissen. Ich sagte weiter,
dass sie viel zu ungeduldig war, nur ein Leben auf einmal zu leben. Sie wollte maximales
Wachstum und ihre Situation würde schließlich eine enorme Menge an Weisheit für sie
produzieren. Die Frau antwortete, indem sie sagte, der Mangel an Klarheit im Jetzt wäre sehr
störend. Ich sagte ihr, dass in etwa drei Jahren alles für sie zusammenkommen würde und sie
eine Perspektive des großen Bildes haben würde, die andere nicht sehen können; dass die Welt
sie brauchen würde, um dem Rest von uns Mitgefühl zu lehren. Mit viel Freude und Stolz
erklärte sie, dass sie drei Jahre warten könne.
Es gibt viele Ursachen für Schizophrenie, und keine von ihnen ist unheilbar, wenn wir sie als
übersinnliche Erkrankung ansehen. Die Seele kann in unendlich vielen Arten erscheinen. Nie-
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mand von uns bringt jemals sein gesamtes Selbst ein, wenn wir inkarnieren. Wir bringen jeden
Aspekt ein, der ein bisschen Arbeit braucht, z.B. das männliche, weibliche oder intellektuelle
Selbst. Wenn wir zwei Seelenaspekte gleichzeitig einbringen, die für das gewöhnliche Auge
scheinbar nicht miteinander harmonisieren, nennen wir das Schizophrenie. Du kannst dich
hinsetzen und in deinem Kopf eine Konversation mit einem Schizophrenen haben, ihn fragen,
warum er auf diese Weise herkam und wie du ihm zu Diensten sein kannst. Wenn du ent-
deckst, dass er sich in einer eigenartig unbequemen Weise hat erscheinen lassen, versuche,
Harmonie auf alle Teile seines Wesens zu projizieren, für zehn Minuten pro Tag. Dann wird
Harmonie beginnen, sich zu manifestieren.
Heute gibt es viele Annäherungen an das emotionale Heilen, die die Menge an Zeit für
konventionelle Therapien dramatisch reduziert (oder eliminiert). Wenn das ein Gebiet deines
Interesses ist, schlage ich vor, du liest ein paar Bücher von Gerald Jampolsky, Chris Griscom
oder Sandra Ingerman.
Zwanzig Jahre zuvor besuchte ich zusammen mit einem Freund, dessen Mutter zweiundachtzig
Jahre alt und senil war, den Silva Mind Control-Kurs. Die Ärzte sagten ihm natürlich, dass
Senilität irreversibel war und – obwohl es keine Hoffnung gäbe – sie es doch bequem hätte
und man nach ihr sehen würde. Es würde nicht wirklich etwas ausmachen, wenn seine Mutter
glaubte, eine Dreijährige zu sein und sich in kindischem Verhalten einrichtete, sagten die
Ärzte. Ihr Sohn kam also gerade frisch vom Mind Control-Unterricht und wollte einige der
gelernten Prinzipien anwenden.
Er war ganz Feuer und Flamme und hatte die Idee, zehn Minuten pro Tag an seinem Lieb-
lingsmeditationsplatz mit seiner Mutter auf einer inneren Ebene zu sprechen. Er beschwor ein
Bild von ihr herauf und sagte: „Mom, du wirst stärker, gesünder und wacher. Erinnerst du dich noch,
wie gerne du Bridge gespielt hast?“ Nach dreiundzwanzig Tagen hatte sie die volle Kontrolle über
ihr mentales Vermögen und spielte wieder Bridge. Ich persönlich habe niemals gehört, dass
der „10 Minuten pro Tag“-Prozess je länger als dreißig Tage brauchte, um jeden physischen
oder emotionalen Seinszustand zu verändern.
Ich kenne eine fantastische Heilerin, deren Methode es ist, ihre mentale Schere zu nehmen
und die nicht mehr funktionierenden Teile des Körpers herauszuschneiden. Sie sagte: „Oh, ich
sehe, das funktioniert nicht mehr.“ Schnipp, schnipp, schnipp. Dann geht sie zu ihrer mentalen
Schublade mit den Körperteilen und holt sich ein neues heraus. Zum Abschluß ihrer mentalen
Operation benutzt sie ein kleines Band oder Klebstoff und es treten oft wundervolle, körper-
liche Veränderungen auf. Das Universum kann lediglich deine Absicht lesen, zu Diensten sein
zu wollen. Also wird jede Methode, von der du träumen kannst, funktionieren. Habe Spaß da-
bei! Es gibt keinen falschen Weg, psychisch zu heilen, wenn deine Absicht die ist, ein Kanal für
Gott zu sein.
In seinem Buch „Liebe, Medizin und Wunder“ erzählt Bernie Siegel wunderbare Geschichten
über die Kraft des Geistes bei Heilungen. Er berichtet von einer Frau, die seit Jahren im Koma
liegt. Als er zu dieser „unbewussten“ Person sprach, und ihr die Erlösung von ihrer elterlichen
Verantwortung gab, die sie brauchte, starb sie binnen Minuten. Er erzählt mehrere Geschichten
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von Patienten unter Narkose, mit denen er sprach. Eine Narkose ist einer Hypnose sehr ähn-
lich. Suggestionen, die einer „unbewussten“ Person eingegeben werden, können Blutungen
stoppen, Pulsfrequenz und Blutdruck verändern und sie sogar zurückbringen, wenn das EKG
flach war. Der Geist einer jeden Person hört immer. Negative und entmutigende Bemerkungen
sollten niemals in Hörweite des Patienten geäußert werden. Tatsächlich können positive Be-
stärkungen, zu schlafenden Patienten gesprochen, den Heilungsprozess dramatisch beschleu-
nigen.
Manchmal finden wir uns selbst in einer Situation wieder, z.B. bei unheilbaren Krankheiten
oder Sucht, für die es nur Langzeitlösungen gibt. Das Gruppenbewusstsein füllt den telepa-
thischen Pool mit Gefühlen der Hoffnungslosigkeit diesen Situationen gegenüber. Doch das
ändert sich jetzt sehr schnell. Es gibt Silva Mind Control-Ausbilder, die nur mit schwer Drogen-
kranken arbeiten. Nach einem vierzig Stunden dauernden Training im Klassenraum gehen die
ehemals Abhängigen frei und ohne Entzugserscheiungen nach Hause. Sie sind vollkommen
verjüngte und produktive menschliche Wesen. Wenn wir eine Abhängigkeit irgendeiner Art
haben, handelt es sich wahrscheinlich um ein Überbleibsel eines alten karmischen Musters in
unserem Leben. Karmische Muster ändert man, indem man Glaubenssysteme, also Bewusst-
sein verändert, nicht durch harte Arbeit.
Nahrungsmittel segnen
Uns wurde gesagt, unsere Nahrung zu segnen, bevor wir sie essen. Der Grund ist: Bewusstsein
schafft Realität – auch bei unseren Speisen. Wenn wir Energie von unseren Händen in die Nah-
rung lenken, verändern wir buchstänlich die chemische Zusammensetzung. Wenn wir unsere
Hände an die Seiten eines Kuchentellers legen und visualisieren, wie Licht und Energie hin-
durchströmen und diese Energie als Essenz Gottes begreifen, werden wir das gesündeste
Essen zu uns nehmen, dass wir konsumieren könnten.
Viele Silva-Absolventen haben an einem Experiment teilgenommen, das jeder von uns zu
Hause machen kann. Kaufe dir zwei ähnlich aussehende Tomaten. Lege eine davon auf einen
Teller und stelle diesen an einen Platz, wo er für einige Wochen ungestört bleibt. Nimm die
andere Tomate mit an deinen Meditationsplatz. Mache deine übliche Entspannungs- und
Loslass-Übung. Dann verbringe zehn Minuten, in denen du deine Hände um die Tomate legst
und visualisierst, wie Licht und Liebe durch sie hindurchströmen, von einer Hand in die andere.
Lege auch diese Tomate auf den Teller und markiere sie, so dass du weißt, welche welche ist.
Nach einigen Wochen ist eine Tomate verfault, der anderen wurde nur das Wasser entzogen –
sie ist immer noch genießbar. Siehst du? Die Meister kannten sich auch mit Konservierungs-
mitteln aus. Doch ihre sind kein schwerer Schlag für unsere Körper, sie heilen sie.
Die Nahrung, die wir als Individuen benötigen, kann nicht in Büchern über Ernährung gefunden
werden. Wir alle haben karmisch konditionierte Körper. Gesamte Lebenszeiten des zellulären
Gedächtnisses an das, womit wir überlebten und woran wir uns anpassten, haben uns
konditioniert. Unsere Körper sind viel mehr als nur ein physisches Instrument – sie sind die
Erinnerung an vorherige Existenzen auf physischem Gebiet. Das konnte klinisch bewiesen
126
werden. Es gibt Menschen mit multiplen Persönlichkeiten, die bestimmte Nahrungsmittel-
unverträglichkeiten zeigen. Doch wenn diese zu einer anderen Persönlichkeit wechseln,
reagieren sie auf eine gänzlich neue Gruppe von Nahrungsmitteln allergisch. Es ist das Glau-
benssystem, dass den Körper kontrolliert. Es handelt sich dabei um das zelluläre Gedächtnis
deines historischen Selbst, das bestimmt, welche Eßgewohnheiten für dich funktionieren. Das
hat nichts mit dem zu tun, was die Ernährungswissenschaftler oder die Weight Watchers zu
sagen haben. Die am längsten lebenden Zivilisationen auf der Erde hatten eine durch-
schnittliche Lebenserwartung von über einhundert Jahren – und sie aßen die ungöttlichsten
Dinge. Einige von ihnen überlebten hauptsächlich mit Zuckerrohr. Doch die primäre Zutat in
ihrem Lebensstil war ein Mangel an Stress.
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9. Beziehungen
Beziehungen sind für menschliche Wesen quintessentielle Lektionen. Wenn wir unsere Bezie-
hung zu allem Leben verstehen, begreifen wir alles in diesem Lehrgang. Die gesamte Erde hat
stets versucht, den Unterschied zu lehren, zwischen dem Funktionieren aus dem Ego heraus
(also dem Glauben, dass ich abgetrennt bin) und der Einheit. Beziehungen sind die letzte
Lektion, die menschliche Wesen auf dem Planeten Erde meistern, bevor sie ihren Abschluss
machen.
Während das Fischezeitalter zu Ende geht, können wir sehen, wie extrem wichtig Beziehungen
sind. Betrachte nur einmal die Anzahl der Bücher, die zu diesem Thema geschrieben werden.
Dies geschieht, weil wir schwierige und schmerzhafte Beziehungen beenden müssen, bevor das
Wassermannzeitalter wirklich einsetzt. Kommunikation und das Erkennen der Gleichheit der
Geschlechter sind vorbereitende Lektionen. Wenn wir für die große Show dableiben, muss das
Universum annehmen, dass solche Probleme in uns bereits überwunden sind. Was also können
wir tun, um diesen Vorsatz zu garantieren?
Die einzige Beziehung, die im kosmischen Sinn existiert, lautet: „Alles ist Eins.“ Auf viele
verschiedene Arten können wir lernen, unseren Glauben an Getrenntheit loszulassen. Eine Bo-
tanikerin kann jahrelang Pflanzenzellen studieren, bis ihr schließlich dämmert, dass jede Zelle
nicht nur lebendig, sondern das Leben selbst ist. Durch diese Erfahrung berührt sie einen
Zustand kosmischen Bewusstseins. Ein Astronom studiert während seiner Lebenszeit das phy-
sische Universum, bis die unausweichliche Schlußfolgerung folgt: die Teile des Universums sind
geordnet, miteinander verbunden, lebendig und alle aus demselben Stoff. Dieser Stoff ist intel-
ligent. Dieser Stoff ist Gott. Die Astronauten blicken auf Mutter Erde herab und sehen keine
Länder, Grenzen und Regierungen, sondern Gaia – ein lebendiges Wesen, unentwirrbar mit un-
seren Herzen und Seelen verbunden. Auf welchen Lebensbereich eine Person ihre Zeit und Be-
mühungen auch immer richtet, die letzte Lektion, die gelernt wird, ist die Einheit mit diesem
Aspekt unserer Welt, unseres Universums.
Alle Beziehungen sind gleich göttlich und ähnlich herausfordernd. Sie bieten die Antwort auf
alles, was wir wissen müssen – vorausgesetzt, wir sind gewillt zu akzeptieren, was sie uns zu
lehren haben. Die Antwort auf jede Frage, die wir haben, liegt in der Erkenntnis, dass wir und
die gesamte Schöpfung eins sind. Deswegen werden Beziehungen auf diesem Planeten zum
größten Lehrer der Einheit. Der Kurs sagt, wenn wir auf diese Lehre eingestimmt sind, wird
jede Beziehung zu einer Lektion in Liebe.
Das Erreichen der Einheit löst das, was wir auf der physischen Ebene erreichen können, im
wahrsten Sinne des Wortes ab. Die Sache, die uns als Entdecker in erster Linie zu dieser Di-
mension hinzieht, ist ihre offensichtliche Einzigartigkeit und ihre Getrenntheit vom Rest der
Realität. Daher ist Einheit tatsächlich ein Verständnis, welches wir nur erwerben können, nach-
dem wir unseren Abschluss gemacht haben und uns zu anderen Schulsystemen bewegen. Wir
entwickeln uns nur selten bis zu dem Punkt, an dem wir sagen können, dass alle Menschen auf
der Erde wir selbst sind. Doch wir können das intellektuelle Konzept begreifen, dass Einheit
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möglich ist und damit beginnen zu fühlen, dass es wahr ist.
Auch das Erwachen ist ein sehr individueller Prozess. Ein jeder von uns folgt seinem eigenen
Glück, das zur Wiedervereinigung mit Gott führt. Es gab niemanden, der mit Jesus zum Kreuz
gehen konnte, denn der Prozess des Erreichens der Einheit mit Gott war für ihn selbst, wenn
auch letztlich für die Menschheit. Das ist wieder ein Paradox. Wenn wir fortfahren, allein unse-
re innere Arbeit zu machen, werden wir eins werden mit jedem Individuum auf diesem Plane-
ten. Wir werden eine Verbindung mit ihnen erfahren, die wir zuvor nicht bemerkten.
Persönliche Verantwortung
Unsere Aufgabe ist es, unsere Beziehungen zu transformieren, nicht, sie zu reparieren. Wir ar-
beiten nur an uns selbst, nicht an der anderen Person. Wenn wir gewillt sind, unsere Bezie-
hungsspiele nach neuen Regeln zu spielen, werden wir verwandelt sein. Die neuen Regeln be-
ginnen damit: „Was gestern geschah ist irrelevant.“ Wenn wir darauf bestehen, genau zu wissen,
wie sich eine Person morgen verhalten wird, betonen wir, dass sich unsere Realität nicht än-
dert. Der Grund, warum Menschen sterben müssen und wiedergeboren, ist die Weigerung, ihre
Wahrnehmung anderer Menschen zu verändern. Wir betrachten keine andere Person, wenn wir
unseren Partner ansehen. Wir blicken in einen Spiegel. Wenn wir unsere Meinung ändern, än-
dern wir unsere Beziehungen. Es gibt keine Opfer, es gibt keine Täter – es gibt nur Spiegel.
Wenn wir uns weigern, alte Muster zu wiederholen, wenn wir uns weigern, anzugreifen und uns
zu verteidigen, wenn wir lieber glücklich sein wollen als recht zu haben, dann verändern sich
andere Menschen. Unsere Beziehungen verwandeln sich. Wenn wir uns wahrhaftig an unser
Verständnis dieser Prinzipien des Selbst-Schöpferischseins halten, dann werden wir keine ego-
basierte Entscheidung darüber zu treffen haben, ob eine Beziehung fortzusetzen oder aufzulös-
en sei. Diese Angelegenheiten werden für sich selbst sorgen. Die Beziehung wird sich verän-
dern oder verschwinden. Das Universum bewegt uns immer geradewegs zur nächsten Erfah-
rung, wenn wir gelernt haben, was die letzte uns zu lehren hatte.
Einige Leute fürchten sich tatsächlich davor, auch nur den Versuch zu machen, ihre primäre
Beziehung zu heilen, denn sie denken, wenn die Beziehung geheilt wäre, hätten sie keine
Ausrede mehr, aus ihr auszubrechen. Sie brauchen jemanden, dem sie die Schuld für das
Zerbrechen der Beziehung geben können.
In Wirklichkeit vereinbaren wir vor dem Inkarnieren mit vielen Individuen, alte karmische
Blockaden zu lösen oder durch unsere Beziehung zu ihnen einfach mehr über Selbstermächti-
gung zu lernen. Wir können eine starke, intuitive Einsicht haben, dass dies nicht die Person ist,
mit der wir eine lebenslange Partnerschaft vereinbart haben. Doch wir brauchen nicht die Aus-
rede einer schlechten Beziehung, um zu unserer nächsten Aufgabe weiterzugehen.
Wir sind aufgefordert, jede Beziehung zu heilen. Erinnere dich an die Illusion! Es ist nicht je-
mand anders, den ich heile. Ich bin die Person, die ich heile. Wenn ich beim Austritt aus dieser
Lebenszeit eine meiner Beziehungen ungeheilt lasse, werde ich möglicherweise wählen, zu-
rückzukehren und wieder in Beziehung zu diesen Menschen zu treten. Autsch. Ich heile andere
und meine Beziehungen, nicht weil sie es verdienen, sondern weil ich es verdiene.
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Es kann unmöglich sein, vergangene Beziehungen von Angesicht zu Angesicht zu heilen. Doch
es macht keinen Unterschied, ob ein alter Partner tot ist oder in einem anderen Teil der Welt
lebt. Die Person dazu zu bringen, sich mit dir auszusprechen, kann manchmal der beste Weg
sein, allerdings ist es nicht der einzige Weg. Die Heilung für dich selbst ist in jedem Fall mög-
lich. Das Heilen deiner Beziehungen kann sehr zweckmäßig erfolgen, während du ganz allein
auf deinem Meditationsstuhl sitzt. Benutze dein geistiges Vorstellungsvermögen und „sprich“
mit der anderen Person. Bitte sie um Vergebung. Biete ihr Verständnis an. Erinnere dich, dass
alle Wut, an die du dich aus vergangenen Tagen erinnern kannst, nur ein Ruf nach Liebe war.
Selbstheilung
Eine der Illusionen, die wir uns bemühen loszulassen, ist der Glaube, wir könnten jemanden
verlieren, den wir lieben. Wenn wir alle Aspekte derselben Seele sind, wie könnten wir jemals
jemanden verlieren? Das Festhalten an einer Beziehung, die nicht funktioniert, ist die Ausrede
des Egos, in einem Zustand der Abgetrenntheit zu bleiben. Es gibt absolut keinen Grund in
einer Beziehung zu bleiben, in welcher wir nicht in unserer Mitte und in unserem Gleichgewicht
bleiben können. Manche Lehren weisen darauf hin, dass Gelassenheit und spirituelle „Hart-
knäckigkeit“ ihren Wert haben. Also könnten wir die Tendenz haben zu sagen: „Also, ich sollte in
der Lage sein, das zu schaffen. Ich werde mich selbst in die denkbar schlechteste Situation bringen, die ich
mir nur vorstellen kann und diese dann durchstehen und damit beweisen, dass ich ein Meister bin.“ Kein
Meister hat jemals empfohlen, es auf diese Weise zu machen und keiner sagte, dass wir unse-
re Leben schwierig machen müssen. Das Überwinden von Schwierigkeiten ist ein karmischer
Pfad. Der Pfad zu Erleichterung und Wandlung ist das Loslassen.
Wir gehen Beziehungen ein, weil wir in der anderen Person einen Wert sehen. Daher tendieren
wir dazu zu glauben, dass, wenn wir uns weigern, den Unfug zu tolerieren, wir die Beziehung
mitsamt ihrem ursprünglichen Wert verlieren werden. In Beziehungen geht es nicht um die
Interaktion zweier, separater Personen. Es geht um die Entdeckung der Einheit. Beziehungen
sind ein Spiel, welches man mit Spiegeln spielt. Es geht um die Heilung des Selbst. Also wür-
den wir uns auch nicht auf Unehrlichkeit, versteckte Gedanken und Gefühle einlassen wollen,
auf keine Form von Getrenntheit. So zu tun, als ob man an Trennung glaubt, wenn wir es
eigentlich besser wissen, ist eine Form der Verleugnung. Ich leugne, dass ich derjenige bin,
der Heilung braucht.
Wir wollen wirklich geheilt sein, andernfalls hätten wir uns nicht in erster Linie für die irdische
Schule eingeschrieben. Vorzugeben, dass wir die Opfer der Stimmungen und des Verhaltens
anderer Menschen sind, ist nur eine Möglichkeit des Egos, unsere Rückkehr zur Einheit zu ver-
zögern. Das Ego ist ein Zustand des Getrenntseins. Und in seinem Überlebensinstinkt verlangt
es, dass wir die Heilung hinausschieben. Das Ego kann uns sagen, dass unsere persönliche
Ehrlichkeit unseren Partner verletzen wird. Ehrlichkeit erfordert Freundlichkeit und ein Ver-
langen, harmlos zu sein. Doch jeder Ausdruck von Gedanken und Gefühlen der Liebe und
Freundlichkeit werden zur Heilung führen. Menschen, die ihr gesamtes Leben damit verbrin-
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gen, die Gefühle einer anderen Person nicht verletzen zu wollen, verschwenden das meiste
ihrer Lebenszeit. Und wir wissen, wie Karma funktioniert: dasselbe Pärchen wird im nächsten
Leben wieder zusammen sein, und im nächsten – bis sie die Verleugnungen aufgeben.
Und notiere hier: das Ego ist gerissen. Es ist dafür bekannt geworden, Angriffe als „Ehrlichkeit“
zu maskieren. Etwas zu sagen, was die „Knöpfe“ einer anderen Person drückt, ohne Heilung im
Sinn zu haben, ist keine Ehrlichkeit. Zum Beispiel ist es nicht nötig oder hilfreich, dem Partner
all die sexuellen Heldentaten der Vergangenheit nachzuerzählen, um „ehrlich“ zu sein.
Ein Kurs in Wundern sagt, dass Aufklärung die schrecklichste Sache ist, der wir jemals begeg-
nen können. Ehrlichkeit in Beziehungen ist ein perfektes Beispiel. Ehrlichkeit ist zuerst einmal
nicht nur riskant, sondern auch absolut furchterregend. Das Ego bringt die Ehrlichkeit mit
einem Angriff aus der Fassung. Doch wir können nicht für immer in Verleugnung bleiben.
Manchmal müssen wir uns selbst gegenüber ehrlich sein. Warum also nicht in diesem Leben?
Warum nicht jetzt?
Wir werden zusammen mit fünf Milliarden anderen Seelen auf diesen Planeten geworfen. Das
fordert von jedem Individuum auf der Erde, an seinen Beziehungen zu arbeiten, obwohl die
meisten das nicht bewusst tun. Du und ich auf der anderen Seite wollen bewusst an ihnen
arbeiten. Das bedeutet, wir versuchen uns darüber gewahr zu sein, was für unser persönliches
Wachstum hilfreich und nützlich ist. Wenn wir bewusst leben, ändert sich bei jeder Beziehung
unsere Verantwortlichkeit dahingehend, dass wir so ausgeglichen, friedlich und freudvoll
werden, wie wir können – in der kürzesten Zeitspanne.
Alles, was wir an uns selbst nicht mögen, ist präzise das, worüber wir uns bei anderen be-
schweren. So funktionieren die Spiegel. Wenn uns die Art und Weise, wie sich jemand kleidet,
Auto fährt, ißt oder seine Kinder behandelt, stört, ist das eine vollständige und perfekte
Reflexion von etwas in den unerforschten Teilen unseres Selbst, die wir nicht zu würdigen
wissen.
Wir können Selbsthilfe-Bücher lesen, Antworten in den gängigen Mustern der Menschheit su-
chen und viele Einsichten empfangen. Doch da ist mehr. Unsere Muster haben ihren Ursprung
nicht in diesem Leben. Nicht eine einzige bedeutsame Beziehung in unserem Leben ist nicht
karmisch. Das bedeutet, dass beinahe einhundert Prozent der Probleme, die wir mit Menschen
haben, einer anderen Realität entstammen. Dies ist das nächste Leben, eine Wiederholung des
letzten, in welchem wir uns weigerten, ehrlich, friedvoll und liebend zu sein. Wir können versu-
chen, in unsere Kindheit und zur Beziehung zu unseren Eltern zurückzugehen. Doch obwohl die
Probleme für diese Lebenszeit neu formuliert (abgebildet) worden sind, können nicht alle Ant-
worten dadurch entdeckt werden, dass wir nur das offensichtliche Verhalten und die sichtbaren
Emotionen untersuchen.
Während die Wassermannenergie unseren Planeten infiltriert, hat die Gesellschaft als Ganzes
glücklicherweise begonnen, diesen Ratschlägen bei der Entschleierung emotionaler Fragen
Glauben zu schenken. Für viele Leute ist das Finden eines unvoreingenommenen Zuhörers, der
offensichtlich da ist, um zu Diensten zu sein, in sich und aus sich selbst heraus ein Durchbruch,
der erstaunliche Resultate produziert. Viele erfahrene Therapeuten sind in der Lage gewesen,
die besten konventionellen Behandlungen mit intuitiven Einsichten in das vergangene emotio-
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nale Leben des Individuums zu kombinieren, mit dem Ergebnis, dass eine kleine Zahl an
Sitzungen in einer kurzen Zeitperiode wundervolle Heilungen bewirkt hat.
Wenn jemand das Gefühl hat, eine bestimmte unkonventionelle Therapie könnte ihm behilflich
sein, mit den emotionalen Verkettungen einer Beziehung umzugehen, sind jetzt viele zweck-
mäßige Methoden zugänglich, um zum Kern der Schwierigkeit zu gelangen und die Frage auf-
zulösen. Die Methoden ziehen die Tatsache in Betracht, dass das Leben und all unsere Bezie-
hungen Millionen Jahre alt sind. Diese Techniken beinhalten Dinge wie Rückführungen in
vergangene Leben, Rebirthing (was Sandra Ingermann „Seelenrückholung“ nennt) oder große
Gruppenseminare wie „Insight“ und die Workshops von Patricia Sun.
Karmische Einsichten, die durch einen intuitiven Prozess erreicht wurden, stellen oft genügend
Informationen zur Verfügung, so dass die Person einen Grund dafür finden kann, warum diese
Situation in erster Linie existiert. Oder sie kann sehen, dass die gegenwärtige Situation nicht
ungerecht ist, denn da war mehr an der Sache dran, als sie wusste. Oft kann die Person dann
sehen, dass sie nicht von einem anderen zum Opfer gemacht wurde, sondern teilnimmt, an
einer kosmischen Aufstellung, deren Ziel es ist, das Selbst zu heilen und ihm zu vergeben. Dies
kann dem logischen Verstand ausreichend Grund geben, Wut und Ärger loszulassen und zu
vergeben.
Wir – als Studenten der Selbstentfaltung – müssen uns erinnern: Wenn wir „unkonventionelle“
Annäherungsmethoden an unsere Heilung wählen, zeigen wir, dass wir immer noch ein biss-
chen Ego übrig haben, wenn wir sagen: „Weißt du, wer das wirklich braucht ist Sue, Bob oder Sally.“
Wir sind hier, um uns selbst zu heilen, nicht, um anderen Leuten unsere Allheilmittel
anzudrehen. Auch wenn wir es versuchen würden, würden sie uns sicherlich zeigen, dass es
eben Rückführungs- und Therapie-Junkies gibt.
Wenn wir die Verantwortung für unser Leben übernehmen, müssen wir auch für unsere Proble-
me verantwortlich sein. Du und ich reisten auf einer steinigen Straße, um zu dem Punkt zu ge-
langen, an welchem wir eine Bemerkung wie diese machen können, ohne von Schuldgefühlen
überwältigt zu sein, wegen der Erschaffung dieses Durcheinanders oder in Verleugnung zu-
rückzufallen und die Schuld nach außen zu projizieren. Wir kapieren gerade, dass es keine
Schuld gibt, keine Fehler – nur Bilder, die von unseren karmischen Kameraden zurück-
gespiegelt werden. Unsere Aufgabe ist es, diese Bilder zu heilen, zu unserem eigenen Vorteil.
Mit diesem Wissen können wir alle Versuche vermeiden, unsere Partner zu verbessern und
ihnen statt dessen Akzeptanz und Verständnis anbieten.
Macht weggeben
Wenn wir glauben, unser Glück liegt im Verhalten einer anderen Person, werden wir schmerz-
lich enttäuscht sein. Es gibt kein menschliches Wesen auf dem Planeten, der dich oder mich
glücklich machen kann. Wenn sie es könnten, wären wir ihre Sklaven, denn wir würden ihnen
auch die Macht geben, unser Glück in jedem Moment zurückzunehmen. Beziehungen sind eine
Lernerfahrung. Unser Ziel ist es, harmonische und liebevolle Beziehungen mit uns selbst zu
haben.
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Was ist der Unterschied zwischen „Du machst mich so glücklich“ und „Wenn ich in deiner Gegenwart
bin, erlaube ich mir selbst, so glücklich zu sein.“? Die erste Bemerkung gibt unsere Macht völlig
weg! Verwüstung wird sicherlich folgen, denn die andere Person kann niemals unseren Erwar-
tungen entsprechen und so sein, wie wir sie haben wollen. Wenn wir jedoch die Technik
meistern und uns selbst erlauben, in der Gegenwart passender Menschen glücklich (sicher) zu
sein, werden wir zu Hause sein, in Freiheit.
Uns selbst in Beziehungen treu bleiben
Wenn unser Partner ein Problem hat, ist es nicht hilfreich für uns, es zu sehen. Sehr hilfreich
ist dagegen die Erkenntnis, dass er Christus ist. Jeder auf diesem Planeten ist ein Schüler und
wir alle tun das Beste, in der uns bekannten Art und Weise. Wenn jemand ein Anliegen hat, ist
seine Perspektive sein einziges Problem. Und die können wir nicht für ihn ändern, denn jedes
Ego wurde trainiert, seine Begrenzungen zu verteidigen. Doch um ehrlich mit ihnen und uns
selbst zu sein, können wir sagen: „Wenn du mit mir spielen willst, würde ich liebend gerne Zeit mit dir
zusammen verbringen. Du bist eine entzückende Person, wenn du spielst. Doch wenn du streiten willst, kann
ich an anderen Orten sein und andere Dinge tun. Ich weiß, dass ich dich nicht verlieren kann. Mag sein,
dass ich dich erst im nächsten Jahr oder im nächsten Leben wiedersehe. Ich werde ohnehin loslassen, denn
ich kann nur für mich selbst verantwortlich sein.“
Sorge um unsere Liebsten
Kannst du dir vorstellen, dass Gott ein System einrichtet, in welchem Liebe bedeutet, dass wir
uns um jemanden sorgen müssen? Die Gesellschaft hat uns trainiert, uns um die Menschen,
um die wir uns kümmern, zu sorgen. Wenn die Gedanken in unserem Kopf unser Morgen
erschaffen, dann erschafft Besorgnis nie endende Wiederholungen der Bedingungen, über die
wir uns Sorgen machen. Keine sehr liebende Sache, die wir da tun. Wir können sagen:
„Entschuldige, aber Sorge gehört nicht mehr in mein Vokabular. Ich werde dir Licht senden, für dich beten
und dich segnen, doch ich werde mir keine Sorgen machen, weder über dich noch über irgend jemand
anderen. Du liegst nicht in meiner Verantwortung. Du bist mein Freund, doch du gehörst nicht zu mir – du
gehörst zu Gott.“
Wir wollen sichergehen, dass wir wirklich verstehen: unsere Ehepartner, Liebhaber, Kinder,
Eltern, Chefs, Angestellten und der Lebensmittelhändler sind nicht in unserer Verantwortung.
Das ist eine der Paradoxien. Denn obwohl ich du bin und du ich, gehen mich deine Angelegen-
heiten nichts an. Eine Sache müssen wir begreifen, wenn wir bessere Wegweiser auf dem
Planeten sein wollen: wir können ein anderes menschliches Wesen nicht ändern.
Seelengefährten
In der New Age-Gemeinschaft hat es kürzlich viel Gerede über Seelengefährten und Zwillings-
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seelen gegeben. Viele Leute hoffen, ihren Seelenpartner zu finden. Es gibt keine idealen
Seelenpartner. Abgetrennte, perfekt zu uns passende Wesenheiten außerhalb unserer Selbst
existieren nicht. Wir erschaffen unsere eigene Realität, unabhängig von unseren Seelen-
partnern. Wir müssen unsere Beziehungen nach unserem „gelben Blatt“ erschaffen, unserer
eigenen Idee der Perfektion entsprechend. All unsere Seelengefährten sind Individuen, die,
basierend auf ihren eigenen persönlichen Erfahrungen, ihre eigenen Realitäten erschaffen und
sich an diesen beteiligt haben, seit wir eine Seele waren. Unsere Seelenpartner machen gerade
ihr eigenes Ding. Sie sind nicht länger vollkommen übereinstimmend mit uns. An Mr. oder Ms.
Right festzuhalten wird nur Enttäuschung bringen.
Erlaube mir, eine weitere Geschichte zu erzählen. Diesmal über Seelenpartner. Am Anfang war
Gott. (Wenn es einen Satz in der Bibel gibt, der wahr ist, dann ist es dieser.) Gott sagte: „Ich
bin einsam.“ (Wenn ich hier versuchte, die ganze Geschichte widerzugeben, würde das den Rah-
men sprengen. Doch ich werde mit der Geschichte fortfahren.) Daraufhin sagte Gott: „Ich den-
ke, ich werde andere Aspekte meiner Selbst erschaffen, um Erfahrungen mit mir selbst teilen zu können.“ So
wurde Gott eine Ämobe. Als diese sich dann teilte, waren es zwei Amöben. Die spalteten sich
weiter, bis es sechzig Milliarden separate Wesenheiten waren.
In dieser Geschichte können alle individualisierten Wesen zu Paaren zurückverfolgt werden.
Wenn zwei separate Wesen eins waren, bevor sie sich aufspalteten, dann sind sie jetzt Seelen-
partner. Das, woraus sie sich individualisiert haben, kann als Überseele bezeichnet werden.
Das ist eine wunderbare Phantasie, die davon ausgeht, dass Zeit linear war und ist. (Meine
Güte, diese Geschichte enthält ganz schön viele Fehler.) Wenn es irgendeinen Hinweis der
Wahrheit in ihr gibt, dann ist es vernünftig zu sagen, dass an einem Punkt jeder von uns
vergangene Erfahrungen gemacht haben muss, während wir Teil eines jeden anderen waren.
Daher muss jeder unser Seelengefährte sein, wenn wir zu irgendeiner Stufe der Schöpfungs-
geschichte zurückgehen.
Es läuft einfach darauf hinaus, mit wem du dich behaglich fühlst, wem gegenüber du warme
Gefühle der Verbundenheit empfindest. Es ist völlig irrelevant, von welcher Überseele du kamst
und aus welcher Ebene heraus du dich inkarniertest. Wenn jemand im Lauf der Zeit dein
Kamerad war, wirst du eine Liebes- (oder auch Hass-) Beziehung zu ihm fühlen. Wenn ihr im
Sand der Zeiten zusammen spieltet, werdet ihr eine Vertrautheit spüren. Du wirst auch
Gesichter erkennen, die dir aus Inkarnationserfahrungen von außerhalb der Earth School
bekannt sind. Die Erinnerung an eine vergangene Erfahrung mit jemandem habe ich als
„Rendezvous in der Zeit“ bezeichnet. Wir können uns auch auf ein vergangenes, gemeinsames
Leben beziehen. Vergangene Leben müssen nicht auf der Erde stattgefunden haben.
Tatsächlich fand nur ein kleiner Prozentsatz von ihnen auf der Erde statt.
Du hast Seelenpartner, die du nicht nur nicht erkennen würdest, sondern auch solche, mit de-
nen du das Zusammensein nicht aushalten kannst, weil du – solange es die lineare Zeit anbe-
langt – andere Dinge getan hast und gegensätzliche Wertesystme anwendest. Du hast kein
Interesse an Seelenpartnern oder Zwillingsseelen oder an Verwandten aus deiner Überseele.
Sieh dich im Lauf der Zeit nach Kameraden um, ohne Rücksicht darauf, in welcher Raum-Zeit
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ihr zusammen spieltet. Sie sind diejenigen, deren Glauben, deren Wertungen und Begrenzun-
gen den deinen wahrscheinlich am ähnlichsten (bequemsten) sind. Mit ihnen hast du am
meisten Spaß.
Für die meisten Menschen ist die Suche nach dem Seelenpartner ein Versuch, den perfekten
Kameraden zu finden, anstatt ihn zu erschaffen. Wir erschaffen all unsere Realitäten, ein-
schließlich unserer Beziehungen. Wir sind nicht hier, um unsere Macht an unsere Überseele ab-
zugeben, die uns dann glücklich machen soll. Wir sind hier, um unsere Kraft wieder zurück-
zunehmen, den gelben Zettel hervorzuholen und absolut jede Qualität, die wir bei unseren
Partnern haben oder nicht haben wollen, aufzuschreiben. Und dann unserem Selbst gegenüber
wahrhaftig zu sein, indem wir uns weigern zu akzeptieren, was wir nicht wollen, und zu uns zu
ziehen, was wir wollen. Erinnere dich, dass wir Qualitäten und Attribute aufnehmen, um uns
unsere eigenen Gedanken zu erklären. Wir erklären unsere eigene Schöpfung. Wohingegen das
Herausstellen körperlicher Merkmale (Größe, Hautfarbe, Ansehnlichkeit) unsere Mitschöpfer-
schaft mit dem Göttlichen eher begrenzt. Wir sind interessiert an Qualitäten wie Verträglich-
keit, Respekt, Spaß, Unterstützung und wollen den für unsere Lebensarbeit perfekten Partner.
Sexualität
Es ist nur auf diesem Planeten so, dass Wesenheiten ihre maskulinen und femininen Energien
zur Erscheinung gebracht haben. Nirgendwo sonst würden Wesen überhaupt daran denken,
sich selbst in der Mitte aufzuspalten und zu sagen: „In diesem Leben bin ich eine Frau. Im nächsten
werde ich ein Mann sein. So wird es sich völlig ausbalancieren.“ Da die Erde mittels Dualität unter-
richtet, lernen ihre Schüler, die gegensätzlichen Aspekte miteinander in Einklang zu bringen,
um Einheit zu erschaffen. Sexualität wird dann zu einem praktischen Werkzeug, welches wir in
der Dualität benutzen können. Sexualität ist, wie alle Erscheinungen in 3-D, irrelevant und
hochgradig bedeutsam. Wie bei allem anderen gibt es in der Sexualität kein richtig und falsch.
Es gibt nur Lektionen.
Wir streben hier nach Ausgewogenheit und das beinhaltet gleich stark strahlende Energie-
zentren. Wir haben sieben Hauptchakren. Wenn wir nur eines von ihnen ignorieren, fühlen wir
uns aus dem Gleichgewicht geraten, unerfüllt, uns selbst nicht genießend. Einige Individuen
betrachten sich selbst als so spirituell, dass sie nur von oberhalb des Solarplexus funktionieren.
„Ich soll im Basischakra sein? Niemals! Das muss ich vor langer Zeit schon transzendiert haben.“ Wir
müssen all unsere Chakren anerkennen und segnen, und die Form, in der sie sich manifestie-
ren, als göttlich betrachten. Wir müssen unsere Sexualität (Dualität) ausdrücken und die
Existenz von nur einer einzigen Seele in uns und unseren Partnern erkennen. Wir können diese
Lektion nicht vermeiden. Die Frage ist, wie wir unsere Behaglichkeit behalten, während wir
lernen.
Bezogen auf die Mann-Frau-Frage gibt es zwei egogeförderte Glaubenssätze, die den telepathi-
schen Pool des Planeten durchdringen. Der erste lautet: Sex kann „schlecht“ sein. Der zweite
ist: „Wenn du jemand anderen liebst, liebst du mich nicht.“ Der erste Satz ist die Wurzel jeder männ-
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lichen und weiblichen Schuld. Der zweite ist die Wurzel der Eifersucht. Schüler, die noch einen
Glauben an die Programmierung durch das Ego haben – und das sind alle von uns – finden in
Schuld und Eifersucht Stolpersteine. Eifersüchtige Menschen finden es schwierig, „ihr Auge
einzig und allein auf Gott gerichtet zu lassen.“
Die Mustermacher des neuen Zeitalters, also du und ich, müssen diese Missverständnisse nicht
ausbessern. Unser Job ist es, die Wahrheit der Einheit in unserem eigenen Geist und in unse-
rem eigenen Herz zu halten, so dass die Energie, die von uns abstrahlt, den telepathischen
Pool vermischt mit bedingungsloser Liebe - und während die Zeit vergeht, den „Krieg“
zwischen den Geschlechtern zu beenden.
An einem bestimmten Punkt in ihrer Entwicklung verlieben sich Wesen absolut leidenschaftlich
in jeden. Wie gehen wir auf der Erde mit diesen Gefühlen um? Vorsichtig. Sehr Vorsichtig. Un-
sere Aufgabe ist es, den Schülern hier nützlich zu sein, nicht, ihnen unnötige Stolpersteine in
den Weg zu legen. Der sexuelle Ausdruck der Liebe zu jeder Seele auf dem Planeten ist nicht
erforderlich. Wir werden es nicht verpassen, mit den Menschen rumzumachen, die wir lieben.
Wir haben eine unendliche Menge an Zeit zur Verfügung, um mit jeder Seele da draußen Liebe
zu machen: mit jedem Aspekt unseres inneren Selbst.
Wir haben eine unterbewusste Erinnerung an unsere Existenz außerhalb dieser physischen
Dimension, auch wenn wir uns jener Erfahrungen nicht bewusst sind. Wir glaubten nicht an
Trennung, als wir außerhalb unserer Körper waren. In unseren normalen außerirdischen
Existenzen verschmolzen wir unsere Seele (liebten uns), wenn wir jemanden sahen, der
ähnlich war. Erinnerst du dich an die Lichter im Swimmingpool im Film Coccon? Die beiden
Charaktere wurden ein Licht. Wir tun das routinemäßig, wenn wir gerade zwischen zwei
Erdenleben sind.
Letztlich werden wir alle als Eins verschmelzen. Doch weil das ein Konzept ist, welches wir im
Moment nicht begreifen können, beginnen wir damit, an unseren Beziehungen zueinander zu
arbeiten. An einer nach der anderen. Wenn wir uns also daran erinnern, wie wir gewöhnlich in
eine andere Person „hineinsprangen“, wenn sie ähnlich fühlte, können wir verstehen, warum
wir hier auf Erden dieselbe Tendenz haben. Doch wissend, dass wir wegen der Begrenzungen
des physischen Körpers nicht in ihre Seelen springen können, springen wir in ihre Betten. Aus
einer kosmischen Perspektive heraus (die Art, wie wir existierten, bevor wir zur Erde kamen)
gibt es kein Eigentum an Körpern, keine Eifersucht, keine Unsicherheit und deswegen auch
kein richtig und falsch. Und niemand hat jemals einen Fehler gemacht. Auf der Erde ist es
dennoch weise, unsere Führung zu befragen, bevor wir unsere Gefühle in Handlungen um-
setzen.
Von Zeit zu Zeit mag die Anziehungskraft einer anderen Seele so überwältigend sein, dass wir
vergaßen, um Führung zu bitten. Das ist nicht „schlecht“. Andere Male befragen wir unsere
Führung und erhalten sogar die Erlaubnis, sinnlichen Genüssen zu frönen. Die meiste Zeit
jedoch werden wir uns dafür entscheiden, praktisch zu handeln, um davor bewahrt zu bleiben,
von einem eifersüchtigen Ehemann mit dem Fleischermesser in der Hand die Straße runter-
gejagt zu werden.
Wenn sich eine Beziehung nicht leicht entwickelt, wenn sie sich komplex anfühlt, bedeutet das,
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wir sind bei unseren Versuchen, Antworten zu finden, ziemlich mental geworden. Das ist, wenn
sich negative Verästelungen auszuprägen beginnen. Gedanken, die man im Kopf behält, mani-
festieren sich. Das gilt auch für Komplexität und Komplikation. Wenn wir uns daher in einer
komplizierten oder unangenehmen Situation involviert sehen, steigen wir einfach aus und
wählen erneut Frieden. Dann senden wir Licht, in derselben Weise, in der wir jedes andere Pro-
blem lösen, dem wir begegnen. Wir können keine Fehler machen, auch nicht in unserem Aus-
druck von Sexualität. Schreib das auf deinen Kühlschrank! Letztlich wird alles wundervoll
ablaufen und wir werden dazu kommen, jeden zu lieben, denn das ist die Natur Gottes. In der
Zwischenzeit haben wir einige alte Beziehungsmuster loszulassen.
Wut und Konflikte
Ein Kurs in Wundern macht sehr klar, dass es nur zwei Emotionen gibt: Liebe und Angst. Des-
wegen ist alles, was wir nicht als Liebe erfahren, Ergebnis einer Angst, dass wir beschädigt
werden könnten. Wenn wir auf jemanden wütend sind, kann es sein, dass wir befürchten, von
ihm kontrolliert oder überwältigt zu werden. Wir können glauben, dass wir keine Kontrolle über
unser Leben haben. Wut sagt immer: „Du liegst falsch und ich habe Recht. Ich bin außer mir, weil
mich dein unangemessenes Verhalten schädigt.“ Wenn wir uns dem Zorn nicht mehr hingeben wol-
len, müssen wir gewillt sein zu sagen: „Ich erschaffe unfehlbar meine eigene Realität. Wenn ich mich
also schlecht fühle, muss das aufgrund meiner eigenen Entscheidungen sein. Ich werde in mir selbst nach
einer Lösung suchen, anstatt zu versuchen, jemand anderen zu ändern.“
Das hilft uns, uns unserer Glaubenssätze gewahr zu sein, wenn wir in einen Konflikt verwickelt
sind. Wenn wir anderen Menschen erlauben, unsere Knöpfe zu drücken, glauben wir daran,
dass wir die Knöpfe verteidigen müssen. Kosmisches Gesetz besagt, dass sich im Geist
gehaltene Gedanken in unserem Leben manifestieren. Wenn wir ein Bild falschen Verhaltens
festhalten und darauf unsere Wut stützen, haben wir garantiert, dass wir morgen wieder
Konflikte in unserem Leben haben werden. Umgekehrt, wenn wir unser Heute durch Gedanken
erschaffen, die wir gestern (oder im letzten Leben) hatten, dann ist das, was uns aufregt, nicht
das, was uns wirklich aus der Fassung bringt. Der Kurs sagt: „Ich rege mich niemals aus dem
Grund auf, den ich mir denke.“
Wenn wir vergessen, dass wir Eins mit Gott sind, schwelgt das Ego in Angst. Es nimmt augen-
blicklich Zuflucht zum Schützen des Selbst, indem es negative Emotionen auf andere projiziert,
um für sie nicht die Verantwortung übernehmen zu müssen. Auf der anderen Seite, das
Funktionieren aus der kosmischen Perspektive heraus ist das Anerkennen unserer Verbindung
mit der unendlich machtvollen Quelle, welche ein Seinszustand ist, der Schutz nicht erforder-
lich macht.
Im Kurs in Wundern gibt es ein paar Ideen, die sehr nützlich sind, im Gedächtnis behalten zu
werden, wenn eine Beziehung Konflikte erzeugt. Zuerst einmal ist jeder Zorn ein Ruf nach
Liebe. Das sagt uns, dass eine andere Person nicht wirklich versucht, uns mit ihren Angriffen
zu verletzen. Sie fühlt sich einfach ungeliebt und versucht, von außerhalb ihrer selbst Liebe zu
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erhalten. Zweitens sagt der Kurs: „Willst du lieber recht haben oder glücklich sein?“ Beides
geht nicht.
Auf der Erde sind Millionen von Menschen gewesen, die miteinander streiten. Bis jetzt hat noch
nie jemand eine Auseinandersetzung gewonnen. Warum sollten wir uns auf eine offensichtlich
so vergebliche Unterhaltung einlassen? Weil das Ego keine Wahl hat. Wenn es wirklich abge-
trennt ist, muss es das Recht haben, zu überleben. Nur Wesen, die die Abgetrenntheit aufge-
geben haben, können begreifen, was das Aufgeben des Rechthabens wirklich bedeutet. Abge-
sehen von der Tatsache, dass Rechthaben eine kosmische Unmöglichkeit ist, hat es niemals
jemanden glücklich gemacht. Konflikte können nicht dadurch beigelegt werden, dass wir die
Fehler anderer Menschen korrigieren. Der einzige Weg, ein sich wiederholendes Konfliktmuster
zu beenden ist die Weigerung, uns zu beteiligen.
Wenn wir aufhören, das Angriffs- und Verteidigungsspiel zu spielen und Frieden wählen, be-
ginnt eine sehr vorhersagbare Sequenz von Ereignissen. Die erste Sache, die geschehen wird,
ist, dass die Person, mit der wir zu tun haben, sehr wütend werden wird, weil sie gerade die
Kontrolle verloren hat. Ihre gesamte Sicherheit liegt in ihrem Verständnis unserer säuberlich
geordneten Reaktionen. Wenn wir die traditionellen Regeln brechen, indem wir Frieden anstelle
von Angriff und Verteidigung wählen, wird ihr Glaubenssystem zerfetzt. Sie werden mit all den
Gründen zurückrufen, warum wir zu diesem neuen Verhalten keine Zuflucht nehmen können.
Sie werden versuchen, jeden unserer Könpfe zu drücken. „Das ist nicht fair. Du musst mit mir
kämpfen. Du läufst doch nur weg.“ Und dann gibt es ein „aber ich brauche dich doch!“ Wir müssen
nicht mehr als ein Buch über wechselseitige Abhängigkeit lesen, um über die letzte Aussage
hinwegzukommen. Wenn sie dann all unsere Knöpfe gefunden haben, und wir haben nicht auf
einen einzigen geantwortet, werden sie uns erzählen, dass sie aus dem Fenster springen
werden. Doch wahrscheinlich werden sie das nicht, und wenn doch, war es Zeit für sie, anders-
wo zu sein. Menschen sterben nicht, sie gehen nur weiter.
Wenn sie entscheiden, da zu bleiben, werden sie durch eine Phase der Verwirrung gehen, in
der sie jedem erzählen können, dass wir den Verstand verloren haben. Wenn wir einfach in
Frieden bleiben, wird ihre Wut schließlich verschwinden. Sie werden uns schließlich mit Erstau-
nen ansehen, während wir in unserer Friedfertigkeit hervortreten. Dann werden auch sie Schü-
ler des Friedens. Das steht in ihrem Vertrag. Jeder, der versuchen würde, uns zu kontrollieren
oder zu manipulieren, hat unveränderlich unterzeichnet, auf dem Planeten Erde unser Schüler
zu sein. Sie hoffen, dass wir ihnen zeigen können, wie man alten Mustern entschlüpft und frei
und zufrieden wird. Sie mögen zu stolz sein, um zu sagen: „Bitte lehre mich, wie ich in Frieden
bleiben kann.“ Doch du darfst damit rechnen, dass sie zusehen werden. Liebe funktioniert
immer.
Die Arbeitswoche kann ein guter Test sein, ob wir gewillt sind, das Spiel nach den Regeln der
Liebe zu spielen oder nicht. Es gibt viele potentielle Konflikte und viel zu verlieren, bei der
Arbeit – wenn wir es „falsch“ machen. Wir könnten unser Einkommen verlieren, unseren Ruf,
und unsere Freunde, wenn wir nicht alles nach Art des Chefs tun. Eine der größten Geschichten
in der Bibel, in denen gelehrt wird, wie man mit Menschen umgeht, mit denen wir scheinbar
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absolut nicht auskommen, ist die von Daniel in der Löwengrube. Daniel war sich im Vorfeld
darüber im Klaren, dass sie ihn in die Grube zu den Löwen werfen würden. (Der Löwe reprä-
sentierte das, was auch immer die besondere Herausforderung für ihn war.) Also durchlief
Daniel in der Nacht zuvor den Gebetsprozess. Er erinnerte sich daran, dass Bewusstsein auf
der Erde Realität erschafft. Er wusste, dass er kein Opfer des Königs war. Es setzte sich zur
Meditation, sah sein Dilemma und visualisierte das von ihm gewünschte Ergebnis. Es ist immer
leichter, die Arbeit im Voraus zu erledigen. Wenn also jemand unsere Knöpfe drückt, haben wir
die Energie bereits zerstreut.
Als Daniel am nächsten Morgen in die Grube gebracht wurde, setzte er sich und drehte den
Löwen den Rücken zu – eine unglaublich bedeutsame Metapher. Er setzte sich nicht hin und fo-
kussierte sich auf das Problem. Statt dessen, nach Nutzung von Meditation und geistigem Vor-
stellungsvermögen zur Auflösung des Problems, war Daniel frei, seine Aufmerksamkeit anders-
wo hinzulenken. Der Löwe griff ihn nicht an und riss ihn nicht in Stücke, denn Daniel ließ seine
Verteidung fallen. Das Tier schickte sich an, sich niederzulegen und in Schlaf zu fallen – welch
eine wundervolle Symbologie. Daniels Weg funktioniert bei jeder Person oder in jeder Situa-
tion, die uns einschüchtert. Ein Kurs in Wundern sagt, unsere Sicherheit liegt in unserer Wehr-
losigkeit.
Wenn du einen Gegner wahrnimmst, erkenne, dass es deine Wahrnehmung ist, die der Repa-
ratur bedarf. Wenn Wahrnehmung den Unterschied erschuf, kann Wahrnehmung ihn auch hei-
len. Stell dir eine Dose mit rosa Farbe vor, und male deinen Gegner gedanklich mit dieser sanf-
ten und lieblichen Farbe an (oder verteile Sprenkel über ihn). Es wird sehr schwierig für diese
Person werden, brutal zu sein, wenn ihr euch gegenübersteht, von Angesicht zu Angesicht,
nachdem du sie in diesem rosa Glanz getönt hast. Du bist frei, alle Symbole zu benutzen, die
Spaß machen. Stell dir vor, wie es sich anfühlt, wenn die Harmonie wieder hergestellt worden
ist. Lasse die gesamte Begegnung durch dein mentales Auge fließen, während du in entspann-
ter Meditation bist. Es gibt keine Möglichkeit, dass du diese Person treffen könntest, ohne dich
an die Arbeit zu erinnern, die du gemacht hast. Jede Wut ist ein Ruf nach Liebe. Du hast Liebe
angeboten, nicht Konflikt.
Alle Beziehungen enden
Ein weiterer Bereich, in dem sich unsere Gesellschaft in Verleugnung befindet, ist die Tatsache,
dass alle irdischen Beziehungen enden. Die Gesellschaft lehrt, zurückzuführen auf die
Verwirrung über den Unterschied zwischen Liebe und Bedürfnis, dass ein emotionales Trauma
angebracht ist, wenn eine Beziehung endet. Wenn eine Beziehung existiert, weil wir glauben,
jemand außerhalb unserer Selbst kann für unser Glück verantwortlich sein, wird beim Ende
dieser Beziehung großer Schmerz erfahren werden. Derjenige, dem wir unsere Macht gegeben
haben, hat uns verlassen.
Gegenseitige Abhängigkeit und emotionales Trauma sind von der Gesellschaft erlernt. In
diesem Universum sind das keine natürlichen Seinszustände, sie sind nicht erforderlich. Jeder
Irrtum, der zu einer akzeptierten gesellschaftlichen Lehre geworden ist, kann in liebevollerer
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Art und Weise neu gelehrt werden. Die Lehrer des Lichts auf dem Planeten haben die Aufgabe,
ihre eigenen Beziehungen in „heilige Beziehungen“ zu verwandeln, um die Worte von Ein Kurs
in Wundern zu benutzen. Sie beschließen, an keiner Beziehung teilzuhaben, die auf Bedürf-
nissen basiert. Beziehungen, die sich auf das Gebrauchtwerden gründen, fußen auf der Annah-
me, dass wir abgetrennt und hilflos sind. Beziehungen, die einzig und allein auf dem Genießen
der Gegenwart der anderen Person basieren, bringen uns lediglich dazu, unseren Lebensstil
neu zu arrangieren, wenn unser Partner geht. Doch diese Neuausrichtung ist frei von Trauma.
Es bedeutet einfach, uns zum nächsten Abenteuer in unserem Leben weiterzubewegen.
Nachdem wir unsere eigenen Beziehungen umgewandelt haben, beginnen wir, das
Gruppenbewusstsein neu zu erziehen. Ob wir nun in der Außenwelt lehren und beraten oder
einfach unsere eigene Beziehung genießen, der Effekt ist derselbe. Unser Verständnis und
unsere Freude werden jedem Bewohner der irdischen Schule über den telepathischen Pool
vermittelt.
Eltern und Kinder
Wie Kahill Gibran sagte: „Unsere Kinder sind nicht unsere Kinder.“ Sie sind Gottes Kinder.
Bestenfalls sind sie uns für eine kurze Weile geliehen. In allen hunderttausenden von Schul-
systemen, die in diesem Universum existieren, ist der Planet Erde das einzige, in dem du aus
dem Körper von jemandem herauskommen musst, um dich einzuschreiben. In allen anderen
Systemen zeigen sich die Leute einfach, steigen quasi einfach aus dem Bus aus. Weil wir alle in
vergangenen Inkarnationen konditioniert worden sind zu glauben, dass unser Körper zu uns
gehört, denken wir, dass alles, was aus unseren Körpern herauskommt, ebenfalls zu uns ge-
hört. Es ist tatsächlich ziemlich bizarr. Ein Wesen, welches aus dem Körper eines anderen
kommt, ist wie etwas, das du in einem Science Fiction-Film sehen würdest. Wir realisieren
nicht, wie seltsam es tatsächlich ist.
Wenn Menschen Kinder haben, um eine „Leere“ in ihrem Leben auszufüllen, ist Schmerz
unvermeidlich. Wenn Kinder in eine Familie gebracht werden, um eine Leere auszufüllen, dann
wird sich jeder mit dem Aufwachsen verbundene Übergang wie ein Angriff auf die Eltern an-
fühlen. Das Verlassen des elterlichen Hauses wird als Abbruch betrachtet werden. Wenn in
unserer Gesellschaft ein Kind stirbt, ist sich die Familie den karmischen Verträgen und vorge-
burtlichen Vereinbarungen nicht bewusst. Unsere Aufgabe ist es nicht notwendigerweise, ihnen
diese Dinge zu erklären, sondern, sie einfach zu lieben. Liebe heilt alle Wunden.
Auf einer Seelenebene wählen Eltern ihre Kinder, so dass sie – die Eltern – alte Muster aufbre-
chen können. Zu dieser Regel gibt es keine Ausnahme. Unsere Eltern zählen absolut darauf,
dass wir die alten Schuldspiele nicht spielen werden und uns nicht in ihr Drama einkaufen. Auf
einer unterbewussten Ebene denken sie alle: „Mann, ich hofffe, meine Kinder werden mich mit dem,
was ich heranziehen werde, nicht durchkommen lassen. Wenn sie mich jetzt umformen, wird mir das Lebens-
zeiten an Arbeit ersparen.“ Um unseren Eltern Liebe zu zeigen, müssen wir uns selbst treu blei-
ben. Doch wenn wir versuchen, ihnen zu gefallen, werden wir sie in demselben Durcheinander
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lassen, in dem sie jetzt sind, bis sich jemand eines Tages oder in einem anderen Leben letzt-
lich entschließt, ihnen beim Aufbrechen der Muster zu helfen.
Jedes Individuum, welches auf dem Planeten inkarniert, wählt die Zeit seiner Inkarnation und
seinen eigenen Weg. Jeder in den 1990ern oder später Geborene wird sein Erwachsensein in
der vorherrschenden Wassermannenergie erfahren. Diese Seelen haben die meiste der für den
Abschluss erforderlichen Arbeit abgeschlossen. Menschen, die nicht auf Mitgefühl ausgerichtet
sind, wird man im Wassermannzeitalter nicht finden. Von denen, die hauptsächlich in Kneipen-
schlägereien verwickelt sein wollen, werden jetzt nur noch ein paar in diese Schule kommen.
Die Kinder, die jetzt auf dem Planeten inkarnieren, spielen beim Übergang der Erde eine
enorme Rolle. Während sie Säuglinge sind, gibt es nicht einen einzigen unter ihnen, der nicht
bewusst mit seinem vorgeburtlichen Gewahrseinszustand in Kontakt ist. Gerald Jampolsky
erzählt die Geschichte eines jungen Pärchens, die ein Neugeborenes in die Familie brachten.
Als sie den Säugling ihrem bereits drei Jahre alten Kind vorstellten, bat es darum, mit dem
Baby allein gelassen zu werden. Das Bestehen des Kindes darauf hat die Eltern umgehauen.
Schließlich ersannen sie den Plan, die Sprechanlage im Kinderzimmer zu benutzen, so dass die
Kinder allein gelassen werden konnten und die Eltern trotzdem hören konnten, was geschah.
Durch den Lautsprecher hörten sie, wie sich der dreijährige dem Kinderbettchen näherte und
sagte: „Baby, erzähle mir von Gott – ich beginne zu vergessen.“
Unsere Kinder sind dabei, uns bis zu einem solchen Grad auszuleuchten, dass es wahrhaft ver-
blüffend sein wird. Sie haben ein intuitives Verständis spiritueller Tugendhaftigkeit, das über
unsere co-abhängigen Versionen von Moral, die die älteren Generationen haben, weit hinaus-
geht. Daher treffen die alten Erziehungsmuster nicht länger zu. Jedes Kind, das heute geboren
wird, braucht nicht kontrolliert werden. Wir können sie über die praktischen Dinge des Plane-
ten belehren, wie z.B. nicht die heiße Herdplatte anzufassen, doch sie werden unsere Ideen
moralischen Verhaltens nicht akzeptieren. Sie sind nicht an unseren archaischen Wahrnehmun-
gen darüber, wie man Menschen integriert, interessiert. Diese Kinder werden im Alter von
zwölf mehr über Beziehungen wissen, als unsere Generation bis jetzt gelernt hat.
Die alte Vorstellung, dass Eltern für ihre Kinder verantwortlich sind, wird nicht mehr tragfähig
sein. Kinder erscheinen unschuldig und hilflos. Es ist leicht für jene mit wenig Sinn für
kosmisches Gewahrsein, Kinder zu Co-Abhängigen zu trainieren. Kinder sind nicht naiv. Sie
haben ebenso viele Millionen Jahre an persönlichen Erfahrungen wie jeder Erwachsene auf dem
Planeten. Kinder sind nicht hilfllos. Sie wählen ihre Eltern mit Weisheit.
Wir sind für kein anderes menschliches Wesen verantwortlich. Wir können sie nicht reparieren
oder unseren Wünschen entsprechend umformen. Die einzige Verpflichtung, die Wassermann-
Eltern ihren Kindern gegenüber haben, ist es, sie zu lieben, sie mit Nahrung, Kleidung und
Obdach zu versorgen und dann aus dem Weg zu gehen. Sie werden sich selbst so sehr lieben,
dass sie uns einfach nicht gestatten werden, sie zu kontrollieren oder zu manipulieren.
Wenn wir beginnen, Kindern Sprache beizubringen, lehren wir Begrenzung. Unsere Sprache
hat keine Worte, um zu beschreiben, wie es da draußen vor unserer Geburt war. Wie auch im-
mer, die Kinder erinnern sich an alles in diesen anderen Welten und kommunizieren telepa-
thisch, doch wir greifen das oft nicht auf. Sie sind auf alles eingestimmt, was im Haus vor sich
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geht, einschließlich jedermanns Gefühle, noch bevor sie sprechen können. Die Programmie-
rung des Kindes bezüglich Begrenzung und Angst, oder bezüglich Liebe und Harmlosigkeit be-
ginnt im Mutterleib.
Mit dieser Art intuitiver Fähigkeit können wir voraussehen, dass die Kinder des neuen Zeit-
alters lausige Schüler sein werden. Unser Schulsystem ist dazu entworfen, Klone aus den Kin-
dern zu machen. Es lehrt Ahängigkeit vom Intellekt, Manipulation, Wettbewerb und Trennung.
Wahres Verständis wird nicht vermittelt. Die neuen Kinder werden diese Art der Ausbildung
nicht tolerieren. Das Schulsystem wird vollkommen geändert werden müssen. Bildung und Lie-
be sind nicht verschiedene Gegenstände. Bis diese Änderungen stattgefunden haben, werden
sich die Kinder nicht einfügen. Sie können nicht so unterrichtet werden, wie wir es wurden:
fünzig Minuten in derselben Haltung still zu sitzen, während eine langweilige Autoritätsperson
Vorlesungen hält. Sie werden statt dessen Handlung, Farbe, Vitalität, Wärme und Gefühl for-
dern. In den neuen Schulen werden Kunst, Musik, Mitgefühl und intuitives Funktionieren nicht
die zweite Geige spielen, neben den intellektuellen Dingen und dem (Auswendig-)Lernen der
„richtigen“ Antworten. Kinder sind nicht neu und sie sind nicht stumm. Sie sind etliche Millio-
nen Jahre in der irdischen Schule und anderen Schulsystemen gewesen. Sie sind in jeder Hin-
sicht reif und weise, ausgenommen im Umgang mit dem physischen Körper. Diese Wesen
kommen mit viel besseren Selbstbildern herein, als die früheren Generationen. Wenn wir sie
mit liebevollem Respekt behandeln und anerkennen, dass sie bezogen auf menschliche Inter-
aktionen, Mitgefühl und Harmonie unsere Lehrer sind, werden wir wunderbare Beziehungen
mit ihnen haben. Unsere Kinder, Nichten, Neffen und Enkel werden für uns die Quelle großer
Weisheit sein, solange wir das Spiel nach den neuen Regeln spielen.
Kosmische Beziehungen
Wenn wir Beziehungen meistern, werden wir alles gemeistert haben. Wenn wir damit aufhören,
unsere Macht an Menschen abzugeben, die wir angeblich lieben, doch viel wahrscheinlicher
brauchen, werden wir unsere Macht in jedem Bereich unseres Lebens wiedererlangt haben. Be-
ziehungen zu heilen ist theoretisch eine sehr einfache Sache. Doch es zu tun, ist die schwierig-
ste Lektion, denn wir arbeiten daran, ganze Lebensspannen der Programmierung loszulassen.
Es wird eine große Menge Wachsamkeit benötigt werden; doch uns selbst gegenüber wahrhaf-
tig zu sein ist alles, was erforderlich ist, um unsere Beziehungen zum Funktionieren zu brin-
gen. Sei einfach nur aufmerksam, sieh hin und bete.
Was würde geschehen, wenn wir eine Beziehung zu jemandem haben könnten, der in einem
Zustand kosmischen Bewusstseins ist? Wir könnten nicht über unsere Probleme sprechen,
denn wir würden keine erfahren. Gut, es mag sein, dass wir nicht an dem Punkt sind, mit un-
seren Partnern total kosmisch zu sein, doch wir können Emersons Ratschlag befolgen: „Um zu
werden, handle als ob." Da wir traditionell verbale Kommunikation benutzen, um unsere
Abgetrenntheit zu verstärken, stellt es eine Herausforderung für uns dar, nichts mehr zu
haben, über das wir uns beschweren können. Doch jetzt werden wir wählen, unsere Quelle,
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Gott und das große Bild nicht zu vergessen. Daher erschaffen wir keine Wiederholungen alter
Probleme durch das Wiederholen alter Gedanken über sie. Ein reiner Geist erschafft reine
Beziehungen.
Das meiste Gerede auf dem Planeten dreht sich um Probleme, Herausforderungen, Unter-
schiede, Fehler, Ungerechtigkeiten usw. Das ist alles Ego-Zeug. Wenn sich jemand weigert, ne-
gative Worte zu sprechen, wäre Stille der Normalzustand.
Es gibt eine maßgebliche Verbindung zwischen Stille und Erleuchtung. Jeder Guru beginnt das
Training des Schülers mit dem Lehren der Stille. Jeder Meister kommuniziert telepathisch mit
seinen Kameraden, nicht verbal. Wenn wir als Zivilisation unser Gruppenexperiment des An-
griffs und der Verteidigung beendet haben, werden wir nicht länger Worte benutzen. Das Tei-
len von Gedankenformen und mentalen Bildern ist viel zweckdienlicher als zu kommunizieren.
Doch solange wir uns davor fürchten, dass andere unsere Gedanken und Gefühle sehen,
werden wir trennungserzeugende Worte benutzen. Patricia Sun hat einen guten Vorschlag:
„Tue so, als würde von diesem Moment an jeder, dem du begegnest, deine Gedanken lesen können.“
Telepathische Wesen haben keine Beziehungsprobleme, denn alle Beziehungsprobleme sind
das Resultat einer Täuschung durch das Ego.
Wenn wir die heilen, die mit uns in Beziehung stehen, heilen wir uns selbst. Wenn wir lernen,
glückselig und in Frieden zu sein, gibt es eine enorme Menge an Heilung, die in jedem statt-
findet, mit dem wir psychisch verbunden sind. Wir wissen, dass jeder Zustand der Begrenzung,
Manipulation, Wut, Angst oder Schuld totaler Irrsinn ist. Wir erinnern uns an die Wahrheit, die
besagt, dass Einheit nicht allein erreicht werden kann. Wir brauchen unsere Beziehungen. Wir
brauchen auch unsere Werkzeuge und eine Gruppe, die uns unterstützt, wenn wir es wagen
sollen, Aufrichtigkeit jenen gegenüber zu riskieren, denen wir am nächsten sind. Pack deine
inspirierenden Bücher, Kassetten und Telefonnummern zusammen und traue dich, deine Be-
ziehungen in einer ganz neuen Art und Weise zu leben. Bevor du dich versiehst, wirst du mit
jedem Individuum auf dem Planeten harmonische Beziehungen haben. Und sie werden dich
Lehrer nennen, und deinen Aufenthaltsort in Behaglichkeit mit dir teilen.
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10. Ausblick
Wassermannenergie verbindet die Ewigkeit
Soweit es uns angeht gibt es im Universum jetzt gerade zwei existierende Zustände. Einerseits
ist da die irdische Schule und andererseits der normale Zustand kosmischen Bewusstseins. Die
irdische Schule scheint eine endlose Schule zu sein, die uns etwas über die Frustration
gegenüber der gegenwärtigen Situation lehrt und über die Hoffnungslosigkeit des Nichtzählen-
könnens auf die Zukunft. Der Normalzustand ist dagegen spannend, unbegrenzt und licht-
erfüllt. Er ist so gut, dass er weit über alles hinausgeht, was wir uns in diesem Stadium
unserer Entfaltung erhoffen könnten.
Die Zeitperiode, die für die letzte Klasse in dieser Schule beiseite gelegt wurde, also einschließ-
lich der Abschlusszeremonien, sind die Jahre 2000 n.Chr. bis 5000 n.Chr. Das ist nichts Neues.
Das letzte Wassermannzeitalter wurde für exakt denselben Zweck genutzt. Wir haben keine
überlieferte Geschichte vom letzten Wassermannzeitalter, doch wir haben die Mythologie
ziemlich genau bewahrt. Das Wassermannzeitalter ist immer der Garten Eden. Es ist die
Schnittstelle zwischen einem Leben ohne Vision zu einem Leben mit großartiger Vision. Für die
nächsten zweitausend Jahre oder so wird das Leben auf der Erde mehr und mehr wie Eden,
und auch mehr und mehr wir der Himmel. Und dann wird die Schlange zum Garten zurück-
kehren und die Menschheit mit dem Wissen von Gut und Böse (Dualität) verführen.
In seinem Buch „Weite Reisen“ sieht Robert Monroe ein Bild der Erde im Jahre 3000, welches
dem ähnelt, das ich sehe. Bei einer außerkörperlichen Reise durch die Zeit kommt Bob zu einer
Szene dieses ehrwürdigen Planeten, die weder Asphalt oder Bürgersteige irgendeiner Art noch
Verschmutzung zeigt – es gibt nur üppige tropische Schönheit. Und die Leute bewegen sich im
außerkörperlichen Zustand anstatt in Autos fort.
Der Existenzzustand, den die Erde jetzt als durchschnittlich anerkennt, besteht seit den letzten
elf astrologischen Zeitaltern, also etwa 26.000 Jahren, ununterbrochen. Dieser Existenzzustand
ist Absicht, er ist nicht außer Kontrolle. Er ist kein Zufall, sondern eine Schule. Er ist eine
Schule, in der kein permanenter Schaden erlaubt ist. Und es kommt eine Zeit, wo auch der
langsamste Schüler seinen Abschluss macht.
Die drei besonderen Begrenzungen, die in die unbegrenzte Realität eingebaut sind, um die
Zweckmäßigkeit dieser Schule zu begünstigen, sind Zeit, Raum und Dualität. Wir haben bereits
unwiderlegbare Beweise, dass all diese drei Begrenzungen gerade aufgehoben werden. Wir
(die Gesellschaft) überwinden unseren Glauben an Trennung und Urteil (Dualität). Unsere
Technologie überwindet unseren Glauben an den Raum (Distanz). Nur ein paar Dekaden zuvor
brauchten die Leute Monate, um das Land im Planwagen zu durchqueren und der „Mond war
grüner Käse“. Unsere Technologie bewahrt die Vergangenheit und macht sofortige weltweite
Kommunikation alltäglich. Wir können meinen, dass Erwachen der Welt ereignet sich im
Schneckentempo. Doch verglichen mit dem historischen Tempo geschieht es mit halsbreche-
rischer Geschwindigkeit.
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Vorhersagen apokalyptischer Katastrophen
Tatsächlich ist die irdische Schule ihrem Stundenplan voraus – sofern es das Erwachen
anbelangt. Gewöhnlich geht einem Wassermannzeitalter die ultimative Entfaltung der Fische-
energie voraus. Menschen benutzen ihre Macht, um andere Menschen zu kontrollieren. Das
Sinken von Atlantis (durch den Missbrauch von Laserwaffen oder einer anderen Katastrophe,
welche „die Flut“ hervorrief) war in der Geschichte die Art und Weise, in der jene, die nicht
bereit für den Abschluss waren (also den Kampf aufgaben) aus dieser Schule entfernt worden
und zu einer Art Aufbewahrungsbecken gebracht wurden, um die Ankunft chaotischerer Zeiten
zu erwarten.
Das Unterbewusstsein all jener, die diese „Flut“ durchgemacht haben, enthält Erinnerungen an
massive Zerstörung und planetaren Missbrauch, der die Erde zum größten Teil unbewohnbar
machte. Es ist keine zufällige Sache, dass Millionen Erdbewohner um das nackte Überleben
kämpfen – gegen Nuklearwaffen, globale Erwärmung, Wasserverschmutzung und destruktive
Vorurteile. Das geschah letztes Mal. In einem Wimpernschlag wurden neunzig Prozent der
Erdbevölkerung in die Ferien entlassen.
Wieder sind wir am Eingangspunkt zum Wassermannzeitalter – einer Zeit, in der vom Grup-
penbewusstsein gefordert wird, zu erschaffen, was auf dem Planeten als Nächstes geschieht.
Viele Ebenen der Vorhersage kommen uns entgegen, um beim entscheidenenden Wechsel von
der Fische- zur Wassermannenergie zu helfen (zu verwirren). Große Prognostizierer wie
Nostradamus und Edgar Cayce werden bezüglich der Veränderungen, die kommen sollen, als
verläßliche Autoritäten zitiert. Doch da die Zukunft niemals eine Realität ist, bis der gegen-
wärtige Geist sie erschaffen hat, können nur Wahrscheinlichkeiten vorhergesagt werden, keine
Gewissheiten. Die Menschheit besitzt den freien Willen, ihre Meinung zu ändern, um Vergan-
genheit und Zukunft in jedem Moment wiederzuerschaffen. Und, wie viele zu erkennen
beginnen: wir haben unsere Meinung geändert.
In den frühen Siebzigern begann ich, die Bücher von Edgar Cayce zu lesen. Cayce sagte, dass
Kalifornien um 1976 herum in den Ozean fallen würde. Die katastrophalen Ereignisse, welche
die großen Seher der Vergangenheit (einschließlich der Hopis und anderer Traditionen, die in
ihren Gesellschaften relativ nahe bei Gott geblieben sind) vorausgesagt haben, sind in dem,
was ich für die kommenden Jahre sehe, nicht enthalten.
Da die Einsichten, die ich erhalte, nonverbal sind, werde ich mir eine weitere Geschichte aus-
denken. Ein paar Jahrhunderte zuvor, wenn wir das zeitlich betrachten, wurde von der
Hierarchie (der Schulbehörde) ein Fax an alle Stationen in diesem Quadranten des Universums
geschickt. Das Fax war eine Erinnerung daran, welche Zeit es war – relativ zur irdischen. Ein
weiteres Wassermannzeitalter rollte heran und es würden Helfer auf der Erde gebraucht
werden. Da die Hauptdirektive verhindert, dass man dem Planeten assistieren kann, ohne
wirklich involviert (inkarniert) zu sein, besteht für jene, die denken, die Erde sei es wert, vor
der Zerstörung durch ihre ignoranten Bewohner geschützt zu werden, die Verpflichtung zur
Teilnahme.
Das Inkarnieren zur Rettung des Planeten wurde nicht so sehr als Aufgabe betrachtet, bei der
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die Kräfte des Bösen überwunden werden sollen, oder bei der die Bewohner gezwungen
werden, gute kleine Jungen und Mädchen zu sein. Es ging um das Inkarnieren zu dem Zweck,
den telepathischen Pool mit dem Bewusstsein der Harmlosigkeit und des Friedens zu
befruchten. Obwohl es jetzt ihrem Verstand manchmal entgeht, haben die Freiwilligen vor der
Geburt verstanden, dass es das Bewusstsein ist, was Realität erschafft, nicht Kraft.
Es wurde von der Hierarchie erwartet, dass vielleicht etwa zehntausend Wesen genug Wert in
diesem alten Schulhaus sehen, um es retten zu wollen. Das wären dann zehnmal so viele, wie
beim letzten Mal kamen. Doch als Zeit für den Check-in war (eine Voranmeldung ist nicht
erforderlich), kamen diese kosmischen Wesen in immer größerer Zahl. Obwohl es nicht von
ihnen verlangt wurde, hier zu sein, da sie bereits friedliebende Leute waren und schon ihren
Abschluss hatten, oder deren hauptsächliche Schule woanders war, zeigten sich diese Wesen
in Scharen. Millionen inkarnierten einfach aus Liebe zu dir und mir und Mutter Erde. Diese
Masseninkarnation war beispiellos und unvorhergesehen.
Es gibt keine größere Liebe als die, dass ein Mann sein Leben für das eines Freundes lässt.
Millionen von ihnen kamen, bereit, einen irdischen Tod zu sterben wenn nötig, einfach um hier
zu sein und das Gruppenbewusstsein mit ihren Schwingungen zu durchdringen. Und die Chan-
cen stehen gut, dass du einer von ihnen bist, besonders, wenn du zu dir selbst gesagt hast:
„Was zur Hölle tue ich hier eigentlich?“ Die Ankunft dieser friedliebenden Wesen hat die
Wiederholung vorausgehender „Fluten“ verhindert. Das erschuf eine Änderung im kreativen
Bewusstsein, verglichen mit dem, was von Cayce und Nostradamus gesehen wurde. Eine
Person macht einen Unterschied – besonders dann, wenn es Millionen von ihnen gibt.
In einem Sinne ist der Zustrom harmlosen Bewusstseins zu diesem System bereits ein
unzweideutiger Erfolg gewesen. Es wird keinen nuklearen Krieg geben. (Der eine oder andere
Schrecken kann vielleicht noch kommen.) Kalifornien wird fest mit dem Festland verbunden
bleiben. (Der alte Song über die vielen Erschütterungen bleibt trotzdem anwendbar.) Die
Verschmutzung wird das bewohnbare Landgebiet nicht signifikant reduzieren. Und die globale
Erwärmung wird nicht die Überflutung Manhattens oder Japans verursachen. Ein bisschen
globale Erwärmung wird jedoch helfen, ausgedehnte Teile der Erdoberfläche in ein Miami
Beach-Paradies zu verwandeln.
Behalte die Perspektive
Veränderung ist relativ und Gruppenvorhersagen sind für Individuen bedeutungslos. Dieser
Blickwinkel mag helfen.
Politisch und sozial sehen wir, dass die Norm durch die aufgezeichnete Geschichte hinweg
Unterdrückung, Einschränkung und das Untergeordnetsein einer Klasse von Menschen unter
eine andere gewesen ist. Für die Mehrheit der Weltbevölkerung existiert diese Norm immer
noch. Wir verstehen, dass dieser Zustand nicht „falsch“ ist, es ist einfach die Art, in der karmi-
sches Lehren funktioniert.
Wenn wir nach einem politischen Präzendenzfall für das, was heute auf der Erde passiert,
suchen, werden wir keinen finden. Als Thomas Jefferson seine Worte niederschrieb, seine
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Erklärung, dass alle Menschen das Recht haben, ihr Leben in Glück und Freiheit zu verbringen,
riskierte er, wegen Ketzerei und Verrat am König (Diktator) gehängt zu werden. Es gibt keinen
Präzendenzfall, wo eine große Menschengruppe eine Nation formte, auf der Basis von Glau-
benssätzen, die so radikal sind wie diese hier. Als die Frauen dieser Nation, gefolgt von vielen
westlichen Nationen, das Wahlrecht erhielten, gab es keinen aufgezeichneten Präzedenzfall
dieser Größenordnung. Jede profilierte Gruppe von Individuen in der westlichen Welt hat jetzt
ihre Verfechter für Gleichbehandlung.
Nicht nur heute geschehen unvorhergesehene Veränderungen fortwährend. Während wir uns
der Spitze des Wassermannzeitalters nähern, werden sie zur Norm. Die Berliner Mauer, die
Sowjetunion, Polen, Rumänien, die Proteste von 1989 auf dem Platz des himmlischen Friedens
in Peking bezeichnen deutlich, dass sich die Zeiten ändern. Das Wassermannzeitalter ist
anders als jede andere Ära im astrologischen Kalender. Es ist tatsächlich das Neue Zeitalter.
Die Merkmale der Wassermannenergie
Das Wassermannzeitalter ist eine Zeit, in der nichts verborgen ist. Es ist eine Zeit, wo
Geheimnisse nicht länger Basis von Regierungen und Big Business sind. Es ist eine Zeit, in der
Kommunikationssysteme jeden sehen lassen, was in jeder Nation und jeder Körperschaft vor
sich geht. Es ist eine Zeit, in der es keine Leichen in den Kellern der Welt gibt, denn die Men-
schen weigern sich nicht nur, sich hinter Heuchelei zu verstecken, auch unsere moralischen
Beurteilungen lösen sich in Verständnis und Mitgefühl auf.
Wassermannenergie bringt Telefone, Radio, Fernsehen, Raketen, Raumfahrt und viele andere
Technologien, die helfen, alle Völker der Galaxie zu einem Volk zu machen. Im Wassermann-
zeitalter werden Raum und Distanz weniger konkret. Wir können den Raum überwinden. Wir
sind nicht begrenzt durch Erfahrung. Wassermannenergie bringt Kassetten- und Videorecorder,
Filme und die Technologie zur Bewahrung der Vergangenheit, die letztlich zu beweisen hilft,
dass die Vergangenheit nicht die Vergangenheit ist. Im Wassermannzeitalter überwinden wir
die Begrenzungen der Zeit. In Wirklichkeit ist jede Zeit simultan. Wir werden bald einen
flüchtigen Blick darauf bekommen.
Karma hat immer gelehrt, dass alle Völker ein Volk sind. Die Unterdrücker oder Verfolger einer
Rasse, Klasse oder eines Geschlechts kommen im nächsten Leben zurück, als Mitglied dieser
Rasse, Klasse oder dieses Geschlechts. Also, die karmischen Lektionen enden jetzt. Wenn auch
langsam, kapieren wir die Wahrheit, dass es keine minderwertigen Menschen gibt. Wasser-
mannenergie bringt das Wissen um die Einheit aller individualisierten Aspekte Gottes mit sich.
Die Föderation der Raumzivilisationen
Bei dem Versuch, den Wechsel zum Bewusstsein des Neuen Zeitalters zu verstehen, stehen
Fragen über Besucher aus dem Weltraum und über die Kommunikation mit körperlosen Wesen
an erster Stelle. Um die „Channelings“ der „Raumbrüder“ zu interpretieren, müssen wir ein
paar Dinge verstehen. Zuerst einmal: alle Informationen, die man von einer „Quelle“ durch
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den Geist eines „Kanals“ empfängt und von einer dritten Partei (oder einem Kassettenrecorder)
aufzeichnet, müssen als Aussagen betrachtet werden, die auf dem Hörensagen beruhen.
Über die vergangenen zwanzig Jahre habe ich gechanneltes Material (einschließlich meinem
eigenen) studiert und glaube definitv sagen zu können, dass keine Nachricht „von der anderen
Seite“ jemals unversehrt durchkommt. Der Geist des Kanals vermittelt immer einen Teil seines
Glaubenssystems mit der Nachricht. Und erinnere dich! Psychische Fähigkeiten und persönliche
Weisheit sind nicht gleichzeitig erforderlich.
Ein zweiter Punkt, der betrachtet werden sollte, ist, dass nicht jede bereits verschiedene oder
außerirdische Person weise ist. Für einige Leute ist es leichter, einen Trottel aus einer
funktionsgestörten Zivilisation zu channeln als einen gut gefestigten Engel. Wenn du gechan-
nelte Informationen untersuchst, erinnere dich: ehrliche Menschen sagen nicht „Vertraue mir“,
und weise Menschen sagen nicht „ich weiß, wovon ich rede“. Gechannelte Stimmen, die sagen
„ich habe auf dich gewartet“ deuten Schuld an und „wir müssen uns beeilen“ wird von jenen gesagt,
die glauben, Zeit sei real und Schaden wäre möglich.
Übrigens: einst fragte ich die Quelle meiner gechannelten Informationen: „Wo ist der Unterschied
zwischen Engeln und Raumbrüdern?“ Die Antwort war: „Das Interessensgebiet. Es sind alles nur Leute.“
Von all den Informationen über andere Realitätsebenen, außerirdische Zivilisationen und
Königreiche wie das der Engel, auf die ich gestoßen bin, tendiere ich dazu, eine besondere
Vorliebe für die zu haben, die ich selbst empfangen habe. Doch das geht lediglich mit meinem
grundsätzlichen Glauben einher, dass jede Person ihrer eigenen intuitiven Verbindung mit der
Führung den größten Glauben schenken sollte. Die Versionen der Realität, die andere
Menschen haben, müssen nicht und brauchen auch nicht mit deiner eigenen übereinstimmen.
Die hier ausgedrückten Einsichten sind welche, die sich für mich richtig anfühlen. Sie
schwingen mit der Art, wie ich die nahen Realitätsebenen sehe.
In allen telepathischen Konversationen, die ich mit Wesen hatte, die nicht von der Erde sind,
und das waren hunderte von solchen Gesprächen, erhielt ich nie eine angstmotivierte
Botschaft. Mir wurde niemals gesagt, dass die Zeit abläuft oder dass wir uns beeilen müssen.
Im Gegenteil, mir wurde mitgeteilt, dass die Wesen außerhalb der Begrenzungen der Zeit
funktionieren und dass es für ein gutes Wunder nie zu spät ist. Mir wurde niemals gesagt, dass
etwas Schlechtes passieren würde, wenn ich bzw. wir nicht eine spezielle Aufgabe übernehmen
oder ein spezielles Ziel innerhalb einer definierten Zeitspanne erreichen würden. Mir wurde
niemals gesagt, dass Lichtarbeiter „spirituelle Umstürzler“ bloßstellen müssen oder die
Schutzwälle Gottes verteidigen sollen. Ich erhalte Botschaften wie diese: „Alles ist in Ordnung
wie es ist.“ Mir wurden sogar große Feierlichkeiten in anderen Dimensionen gezeigt, denn wir
Menschen auf dem Planeten Erde haben wunderbare Fortschritte gemacht.
Mir wurde gesagt, dass es über sechzig unabhängige Zivilisationen gibt, welche sich an der
„Föderation“ beteiligen. Der Zweck der Föderation ist es, jeder Zivilisation zu Diensten zu sein,
die danach fragt. Wir Erdlinge werden bald um Unterstützung bitten. Wir werden darum bitten,
weil viele Individuen, deren Heimatzivilisationen Föderationsmitglieder sind, inkarniert haben.
Diese Individuen erkennen intuitiv die Angemessenheit einer Verkürzung unserer Lernkurve in
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Gebieten der Technologie und Umweltreinigung und bitten ihre Freunde um Hilfe. Die Crew-
mitglieder eines „Mutterschiffs“ sagten mir, dass sie die Fähigkeit hätten, die Verunreinigungen
binnen zwanzig Minuten aus unserer Atmosphäre zu filtern, sofern sie von der Mehrheit der
Erdbevölkerung gefragt werden. Die Hauptdirektive verhindert ihren Beistand, wie du weißt –
bis die Inkarnierten darum bitten.
Es scheint angemessen, hier den Ausschnitt eines Newsletters einzufügen, den ich im Novem-
ber 1990 schrieb.
„Ich sitze hier mitten im Paradies – in Nord New Mexico mit Neuschnee in den Bergen und Vollmond über
der weißen Wüste. Zum millionsten Mal frage ich mich: Was tun wir hier auf dem Planeten Erde? Ist es ein
Fehler? Geschieht alles aus purer Aufregung über das Entdecken eines Lebens, in welchem es scheinbar so
wenige echte Entscheidungsmöglichkeiten und so viele Opfer gibt? Sind die Menschen wirklich Opfer ihrer
alternden Körper, ihres ungeschickten Verhaltens, ihres Mangels an materiellem Besitz oder der Saddam
Husseins dieser Welt? Vielleicht hat der Schnee die Antwort – in Stille und Weichheit sollst du Gott finden.
Gott? Frieden? Tatsache oder Fantasie, Wahrheit oder Illusion? Der Intellekt ist aufgeschmissen, zu
frustriert, um Antworten zu finden. Besser, eine „Couch-Potato“ zu sein, Montag abend ein bisschen Fußball.
Ablenkung – doch keine Befriedigung.
Dann taucht Jake auf und sagt: „Schwitzhütte morgen. Hilf uns beim Feuerholzsammeln und wir werden bei
Sonnenuntergang beginnen. Scheint als wäre es wieder Zeit für die Kirche.“ Holz stapeln und die Hütte
versiegeln gegen einströmendes Licht, Arbeit mit spirituellen Kameraden – ein besserer Zeitvertreib als die
Dalles Cowboys. Dann beginnt das Ritual. Veränderte Bewusstseinszustände ersetzen die Ohnmacht des
Intellekts. „Sprich zu uns, Großvater des Pfades. Sprich zu uns, Großmutter der Erde.“ Die Dinge beginnen
zu geschehen. Merkwürdig würde man es nennen, wenn wir rational wären – doch das waren wir nicht. Die
Felsen, glühend von rotem Feuer, beginnen zu sprechen, mit den Zungen des spirituellen Königreiches.
„Wow, hast du dieses Gesicht gesehen?“ Lichter erscheinen in den Bergen. „Weiße Lichter“, sage ich, „Ich
sehe grün“ sagt Anne. Auf jeden Trommelschlag antwortet ein Licht.
Als die erste Runde endet, geht Dale, unser Krieger, Aspirant und Feuer-Chef los, um weitere glühende
Kohlen zu holen und die winzige Hütte dunstig zu halten – um unser verändertes Bewusstsein zu halten. Als
er den roten Stein von der Feuerstelle in Richtung Tür trägt, erstarrt er plötzlich. „Paxton“, brüllt er, „da ist
etwas hier draußen! Es ist über dem Haus! Ringe aus Licht kreisen um es herum! Was soll ich machen?“
Cathy entgegnet aus ihrem kosmischen Raum heraus: „Trag einfach Kohlen, Dale.“ Er tat es.
Botschaften unserer Freunde kommen in unsere Köpfe, die uns helfen, die Heilung der Erde zu celebrieren.
Sie lassen uns wieder einmal wissen, dass wir nicht allein sind, dass in Gottes Universen alles gut ist, dass es
noch so viel mehr im Leben zu sehen gibt. „Nimm alles nicht zu ernst“, sagen sie. „Du erinnerst dich nicht
an die Probleme, die du vor tausend Jahren hattest und an diese wirst du dich auch nicht erinnern. Um
Heiler zu sein, Lichtbringer und Wegweiser müsst ihr lachen, tanzen und spielen. Das ist es, was die Erde
jetzt braucht.“
Naß getropft treten wir ins kalte Mondlicht. Erfrischt. Geistig erneuert. Wenn man diese Realität berührt hat,
ist es einfach, die Illusion des Dramas zu sehen, wenigstens für eine Weile. Doch seid aufmerksam, meine
Lieben, damit das Drama nicht beginnt, scheinbar real zu werden und No-Win-Situationen größer als Gott
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werden. Jake erscheint und sagt: „Schwitzhütte, morgen.“
Selbstermächtigung ist die Fähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, nicht so, wie sie zu sein
scheinen. Selbstermächtigung bedeutet, mit Gottes Perspektive in Berührung zu bleiben. Selbstermächtigung
weiß, dass dieser dreidimensionale Klassenraum nur ein solch winziger Teil der Realität ist, zu der wir alle
Zugang haben können, wenn wir uns daran erinnern, nach innen zu blicken. Selbstermächtigung bedeutet,
das Kämpfen für immer zu beenden. Selbstermächtigung bedeutet Freiheit, Freude und Wohlstand. Selbst-
ermächtigung kommt davon, klar und in Verbindung mit der Unendlichkeit zu sein, davon zu wissen, dass
ich aus mir selbst heraus (Ego) nichts tun kann. Es ist der Vater in uns, der die Arbeit macht. Selbstermäch-
tigung ist zwingend notwendig.
Warum fürchtet sich die planetare Denkart so vor radikalem Wandel? Als Galileo das Teleskop
erfand, weigerten sich die führenden Wissenschaftler seiner Zeit, auch nur hindurch zu sehen,
denn jeder wusste natürlich, dass ein Stück Glas Objekte nicht näher an den Betrachter
bringen konnte. Jede Entdeckung, die zu radikal neuen Betrachtungsweisen der Realität führen
würde, wurde mit Ausdrücken wie „absurd“, „schwachsinnig“ oder sogar „ketzerisch“ belegt.
Gut, jene die Veränderungen fürchten, werden ein bisschen tiefer im Sand graben müssen,
denn die „Raumbrüder“ sind hier. Und nichts wird das planetare Bild der Realität mehr verän-
dern als der Moment, an dem unsere nicht-irdischen Freunde aus dem Verborgenen heraus-
treten.
Die Existenz außerirdischer Wesen sollte uns nicht überraschen. Hast du aufgehört in Erwä-
gung zu ziehen, wo du wohnst, wenn du nicht inkarniert bist? Wenn du nicht auf Erden bist,
dann bist du außerirdisch. Während dieser Übergangszeit besuchen viele Zivilisationen diesen
Planeten. Die gesamte Galaxie, sogar die gesamte drei- und vierdimensionale Realität hat ein
Interesse und viel Anteil an dem Fortschritt, den wir hier machen.
Die US-Regierung und andere Regierungen haben steuerfinanzierte Projekte zur Suche nach
und zum Nachweis der Existenz außerirdischen Lebens. Die USA haben ein Projekt namens
SETI (Search for Extra-Terrestrial Intelligence). Und wie es Regierungen gewöhnlich tun, be-
nutzen sie alte etablierte Methoden in ihrer Suche. Wie Galileo zeigte, altes Denken wird keine
Durchbrüche hervorbringen. Die Radioteleskope der Regierung können keine Zivilisationen
aufspüren, die kein Radio benutzen.
Während wir an der Schnittstelle stehen zwischen intuitiver und wissenschaftlicher Realitäts-
wahrnehmung, sind wir in einem Dilemma. Intuitive Befunde sind nicht wissenschaftlich,
gemäß der akzeptierten Definition von Wissenschaft, und haben für die Mehrheit der wissen-
schaftlichen Gemeinde weder Hand noch Fuß. Und, wissenschaftliche Untersuchungen benöti-
gen Jahrzehnte, um ihre sensorische Reichweite so zu erweitern, dass neue Paradigmen ent-
worfen werden können.
Obwohl es die Regierungen der Welt und die seriöse Wissenschaftsgemeinde größtenteils über-
haupt nicht bemerken, es gibt Tausende von Leuten, gewöhnliche Bürger, die regelmäßig tele-
pathische Kommunikation mit außerirdischen Zivilisationen haben. Diese Kommunikations-
formen finde ich am spannendsten.
150
Lass mich nebenbei bemerken, dass es ein exzellentes Buch über die wissenschaftlich-intuitive
Verbindung gibt, welches auf das Thema außerirdischen Lebens eingeht und einen ernsthaften
Versuch macht, beide Blickwinkel miteinander in Einklang zu bringen. Es handelt sich um „Die
Entdeckung des inneren und äußeren Raumes“, vom ehemaligen Astronauten und Physiker
Brian O’Leary. Ich lobe Brians Bemühungen, seit ich diese Gradwanderung auch mache – Inge-
nieur und Intuitiv-Funktionierender zugleich zu sein. Es gibt auch Zivilisationen, welche die
Erde besuchen und nicht Teil der Föderation sind. Die kriegen die ganze Presse. Sensationsgier
ist ein Fische-Merkmal (also karmisch) und offensichtlich wird damit immer noch Fernsehwer-
bung gemacht und Boulevardblätter verkauft. Die „kleinen Grauen“ und andere bekannte
Gesichter existieren wirklich. Doch für erwachte Seelen sind sie von geringem Interesse.
Erwachte Seelen halten ihren Geist klar. Sie lassen ihren Fokus auf Gott gerichtet. Erwachte
Seelen haben eine bewusste Zusage gegeben, Drama aufzugeben. Denn nur durch das frei-
willige Aufgeben des Dramas können wir vom gemeinen karmischen Rad loskommen.
Jede Seele hat einen Vertrag mit der irdischen Schule, um jene Erfahrungen zu bekommen, die
am zweckmäßigsten zum Erwachen führen. Schlafende Menschen leben ihr Leben auf rein kar-
mischer Basis, sie haben „Unfälle“, werden zu „Opfern“ gemacht und erfahren „unverbundene,
willkürliche Ereignisse“. Diese Leute sind dafür bekannt, sich für Krieg, Schrottwagen und UFO-
Entführungen eingeschrieben zu haben. Erwachte Menschen sind charakterisiert durch ihr
Verlangen, sich mit den höchsten möglichen Formen des Lichts und der Liebe zu verbinden.
Erwachte Menschen erschienen in den Augen der Welt „beschützt“, denn sie haben die Wahl
getroffen, ihre Lektionen ohne Schmerz und Kampf zu lernen, und sie folgen ihrer inneren
Führung.
Technologie
Bei einer weiteren Kommunikation mit unseren nicht-irdischen Freunden war die Botschaft
folgende: „Du bist skeptisch hinsichtlich der Vorteile der Technologie, weil du Technologie mit Verschmut-
zung verbindest. Du sortierst die verschiedenen Aspekte deines Lebens, legst Technologie in eine Schublade,
die Familie in eine andere, deinen Job wieder in eine andere usw. Dann belegst du jede Kategorie mit
Urteilen. Diese hier ist spirituell. Jene ist ein notwendiges Übel. Einige sind gut, einige sind schlecht. Wir
sehen das Leben nicht so. Für uns ist alles Liebe, oder wir würden es nicht in unsere Erfahrung mit
einbeziehen. Für uns sind Technologie und Liebe ein und dieselbe Sache. Unsere Technologie verschmutzt
nicht und unsere Liebe ist nicht eifersüchtig. Um Verschmutzung wahrzunehmen, muss man ein verschmutzes
Bewusstsein haben, denn Bewusstsein erschafft Realität. Wenn euer Gruppenbewusstsein zu einem der
Harmlosigkeit wechselt, wird die Verschmutzung weg sein und ihr werdet uns zum Tee eingeladen haben.
Shalom.“
In der Fische-Ära, wo Macht und Einfluß das Sagen haben, wurden wir trainiert zu meinen,
dass großartige technologische Verbesserungen von der Regierung oder den Großkonzernen
kommen müssen. Es braucht viel Geld, um die Untersuchungen zu finanzieren und die Proto-
typen zu bauen. Ohne Fördergelder kein Fortschritt. Nun, nicht mehr.
151
Die nächsten zweihundert Jahre sind die Zeit, in welcher Millionen Wesen inkarnieren, um der
Erde ihre Gaben zu bringen, einschließlich technologischer Gaben. Alle großen Ideen und Ein-
sichten kommen vom spirituellen Geist, nicht von der NASA. Verknüpfe das mit der Tatsache,
dass viele Garagenshops und Heimbüros jetzt mehr Computer-Macht in ihren Fingerspitzen ha-
ben als IBM dreißig Jahre zuvor und wir haben die Wiedergeburt des individuellen Erfinders.
Als Teenager besuchte ich das Haus von Thomas Edisons Enkelin. Ich bekam seine Bücher und
Labormöbel zu sehen und hörte Geschichten über ihn. Es scheint als hätte Edison gewusst, wie
man großartige Ideen empfängt. Er war Schuler der Mysterienschulen und er meditierte. Wenn
er nach der Antwort für ein Problem suchte, legte sich Tom mit geradem Rücken auf eine
Holzbank. In der ausgestreckten Hand hielt er eine Stahlkugel. Er wusste, dass die Antwort zu
ihm durchkommen könnte, wenn sein Geist in halbbewusstem Zustand war – ein Zustand der
auftritt zwischen dem Schlafen und dem Wachsein. Er ließ sich selbst näher und näher zum
Schlaf tragen, bis er die Antwort hören oder sehen konnte. Falls er einschliefe, würde ihn die
herunterfallende Kugel aufwecken. Viele seiner Erfindungen wurden ihm durch den spirituellen
Geist übertragen, durch dieses Tor der Halb-Bewusstheit. Dem Geist ist es ein Vergnügen, uns
neue Ideen zu geben. Wir können sie weder kaufen noch uns verdienen.
Telepathische Kommunikation
Zwanzig Jahre zuvor besuchte ich den „Silva Mind Control“-Kurs. Wenn du damit nicht vertraut
bist, lass nicht die Gruppenbewusstseins-Paranoia den Namen betreffend in dich einfließen. Es
hat nichts damit zu tun, den Verstand anderer Menschen zu kontrollieren. Es geht darum, die
Nützlichkeit des eigenen Geistes zu erfahren. In diesem Kurs lernen Menschen, ihren Geist zu
benutzen, um ihren Körper zu steuern. Sie lernen, Schmerzen zu kontrollieren, ihr Gedächtnis
zu verbessern, Süchte loszulassen und ihren IQ zu erhöhen. Die Leute lernen, telepathisch mit
verschiedenen irdischen Königreichen zu kommunizieren: dem mineralischen, pflanzlichen und
tierischen Reich. In diesem vierzigstündigem Mentaltraining unternehmen die Leute geistige
Reisen in die Vergangenheit, in die Zukunft oder in andere Relitätsdimensionen. Und, wie es
ein Ausbilder zusammenfasste, wenn du nach Beendigung des Kurses nicht meinst, dass du ein
wandelndes, sprechendes Medium bist, erhälst du dein Geld zurück – ohne Fragen. Ich ab-
solvierte diesen Kurs siebenmal und habe nie jemanden gesehen, der sein Geld zurück wollte.
Ein Silva-Ausbilder unterrichtete experimentell eine Klasse benachteiligter Schüler in
einer Schule, die einen schlechten Ruf hatte, was Unruhestifter und schlechte Manieren
anbelangt. Standardisierte Persönlichkeitstests vor und nach dem Training zeigen unglaubliche
Verbesserungen bei den Schülern. Eines der Dinge, die gelehrt wurden, war eine Technik (die
Drei-Finger-Technik), mit der sie telepathische Kommunikation auslösen konnten. Während
einer Prüfung, wenn sich ein Schüler nicht an die Antwort auf eine Frage erinnern konnte,
benutzten sie einfach diese Technik, um den mentalen Geist des Lehrers nach der richtigen
Antwort zu befragen. Einer der Lehrer war so verärgert über die Anzahl der Einsen, die die
Schüler bekamen, dass er zur Klasse sagte: „Wen ich mit seinen Fingern zusammen sehe, bekommt
eine Sechs.“
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Der Geist hat keine Grenzen. Wir treten ein in eine Zeit, in der die Menschheit aufhört zu
glauben, sie sei ein Körper und sich selbst als genauso unbegrenzt und machtvoll betrachtet
wie den Geist. Das Wassermannzeitalter legt den Schwerpunkt auf telepathische Kommunika-
tion. Es bringt die Macht des Geistes zu entdecken, zu wissen und zu erschaffen hervor.
Erziehung und Ausbildung im Wassermannzeitalter
Wenn alle Schüler lernen können, jede Information (Wissen) über jeden Aspekt des Lebens auf
der Erde, vergangen oder gegenwärtig, einfach dadurch zu bekommen, dass sie eine Woche
Mentaltraining machen (wie von Jose Silva bewiesen), dann werden die Schulen der
Wassermann-Ära mit den heutigen keine Ähnlichkeit haben. In den Wassermann-Schulen wird
es um Seelenwachstum und Expansion (im Gegensatz zur Wiederholung) gehen, um den Geist
der gesamten Person, und – glaube es oder nicht – darum zu lernen, glücklich und erfüllt zu
sein.
Unser Fische-Bildungssystem bildet nicht aus, es unterrichtet das Etikettieren. Die Schüler, die
vom System positive Rückmeldungen bekommen sind nicht diejenigen, die kreative, glückliche
und unbegrenzte Denker sind. Die Belohnungen gehen an die Schüler, die sich die meisten
Begriffe merken können, die die meisten Flüsse, Länder, chemische Elemente oder Körperteile
benennen können. Wir leiten Kinder nicht an, andere Dimensionen zu erkunden, die die
Antworten enthalten; wir trainieren sie dazu, bei Jeopardy- und Trivial Pursuit-Spielen einen
Haufen Kohle zu machen.
Das Fische-Bildungssystem wurde von Doktoren der Bildung ersonnen. Und diese sind auch
diejenigen, die Doktortitel verleihen – ein sich selbst erhaltendes System. Während ich in
Oklahoma unterrichtete, zog ich kurzzeitig in Erwägung, einen Doktor in Pädagogik zu machen,
denn ich liebe es, zu unterrichten. Naiv dachte ich, ich könne einen Kurs besuchen, bei dem ich
mehr darüber lernen kann, wie der Verstand lernt, wie man Interesse am Lernen weckt und
das Wissen der Vergangenheit überflüssig machen kann, indem man beim Erwerb neuen
Wissens unkonventionelle Methoden mit einbezieht. Kein Kurs dieser Art war im Angebot.
Den Doktoranden in Pädagogik wird der Etikettierungsprozess beigebracht. Sie lernen die
Namen derer, die die akzeptierten Bücher über Bildung schrieben. Sie lernen Präzendenzfälle.
Sie lernen, Schulen zu verwalten. Sie lernen, lineares Denken zu belohnen und räumliche,
holistische Denker unterschwellig herabzusetzen. Da in der Fische-Ära vorausgesetzt wird,
dass alle Wesen getrennt von einander sind und der Vorrat begrenzt ist, lehren unsere Schulen
ziemlich pragmatisch Wettbewerb. (Wettbewerb wiederum setzt voraus, dass es nur einige
wenige schaffen, z.B. das Überleben der Stärksten). Die meisten Fischeschulen verleihen Gra-
de und erschaffen gute und schlechte Schüler. Es gibt einen großen Unterschied darin, einen
Schüler zu lehren, sein Bestes zu tun oder ihm beizubringen, wie man miteinander konkurriert
und wetteifert. Die erste Methode erschafft nur Gewinner, die zweite bringt Verlierer und
introvertierte Schüler hervor. In einem System, welches auf dem Verständnis beruht, dass alle
Wesen Eins sind, dass dein bestes Interesse mein bestes Interesse ist, wird Kooperation
gelehrt. Wassermannschulen werden keine trennenden stufenerzeugenden Methoden haben,
153
wie die Vergabe von Noten, die Gewinner und Verlierer erzeugen. Es wird keine Eifersucht ge-
ben, wenn sich jeder Schüler in seinem oder ihrem einzigartigen Kompetenzfeld hervortut.
Die Wassermannkinder, die jetzt wählen, zu inkarnieren, werden sicherstellen, dass die Schu-
len ihre Bedürfnisse widerspiegeln. Jede Seele wählt den Augenblick ihrer Geburt, ihrer Zeit
des Eintritts in die Schule. Sie wissen im Voraus, welchen Einflüssen sie ausgesetzt sein
werden, astrologischen wie auch umweltbedingten. Sie wissen, was sie hier lernen sollen und
sie wissen, was sie hier lehren sollen.
Die gesellschaftliche Definition von nützlichen, produktiven, sich selbst unterstützenden Bür-
gern basiert auf dem trennenden Glauben, dass jeder sein eigenes Gewicht ziehen muss, Steu-
ern zahlen muss und nicht für Aufregung sorgen darf. Während wir zur Wassermannenergie
wechseln, wird der gegenwärtige Zweck von Bildung, nämlich nützliche, produktive, sich selbst
unterstützende Bürger zu erziehen, bedeutungslos werden. Der Fokus der Bildung in der
Wassermann-Ära ist einfach anders. Forschung, die Vereinigung von Körper und spirituellem
Geist, Freiheit und Freude sind das, worum es geht. In ihrem Buch „2150 n.Chr.“ sieht Thea
Alexander viele Aspekte der Zukunft, wie ich sie auch sehe – inklusive Telepathie-Klassen in
den Schulen. Ich empfehle diesen Roman zum Spaß und zur Einsicht.
Während der nächsten fünfzig Jahre oder so werden die Schulen sich in ihrer Struktur und
ihrem Lehrplan verändern, hin zu einer Form, welche sich auch auf Schüler einstellen kann, die
sich weigern, ihre spirituelle Verbindung zu vergessen. Der Lehrplan der Wahl wird einer sein,
der sich auf das große Bild bezieht, ein Lehrplan, der das Verständnisniveau und Glücksgefühl
für die nächsten hundert oder Tausend Jahre verbessern kann. Und paradoxerweise wird es
einer sein, der sich nicht damit befasst, sich auf harte Zeiten vorzubereiten, sondern damit,
dass Leben nur als in dieser Serie von gegenwärtigen Momenten existierend zu betrachten.
In der Bildung, wie in vielen von der Gesellschaft am meisten geschützten Systemen, wird die
Auflösung der gegenwärtigen Strukturen nicht durch einen Umsturz oder eine machtvolle Ab-
lehnung des alten Weges kommen. Erwachte Menschen widersetzen sich dem Bösen nicht. Das
System wird entmächtigt durch Nichtbeachtung. Wir sehen die „subkulturellen“ Bildungs-
systeme bereits aufsteigen. Heimstudien werden immer beliebter, ebenso wie alternative
Schulsysteme wie Waldorf, Montessori oder die „Unschool“.
Eine Sache wird auftreten, während die Dekaden ins nächste Jahrhundert fortschreiten, die die
bemerkenswertesten Veränderungen bei dem bringen wird, was wir Lernen nennen: die Ein-
führung der Telepathie als Unterrichtsfach. Bis Telepathie das Hauptkommunikationsmittel sein
wird, werden die Fertigkeiten des Lesens und Schreibens immer noch wertvoll sein, für Men-
schen, die sich entscheiden, auf der Erde zu wohnen. Es mag drei- oder vierhundert Jahre
brauchen, bis Worte nicht mehr benutzt werden, doch wenn es soweit ist, werden die
Menschen zum ersten Mal beginnen, miteinander zu kommunizieren.
154
Wirtschaft
Man braucht kein weitsichtiger Wirtschaftswissenschaftler sein um zu sehen, dass wir uns auf
eine einzige Weltwirtschaft zu bewegen. Tatsächlich haben wir bereits mehrere Formen von in-
ternationalen Währungen, die sehr gut funktionieren. Master Card, Visa und American Express
kaufen fast jedes Produkt in fast jedem Land. Sogar deine Bankkarte funktioniert weltweit.
Doch der Übergangsprozess zu einer Weltwirtschaft wird nicht notwendigerweise reibungslos
sein.
Ich habe einen flüchtigen Eindruck bekommen, dass die wahrscheinlich radikalste Form des –
sagen wir mal – „Aufmerksamkeit-Erhaltens“ in den wirtschaftlichen Strukturen sein wird. Das
Universum liebt die Menschheit so sehr, dass es den Geldsuchern ziemlich klar machen wird,
dass in ihren Familien viel mehr Wert liegt als in ihren Portfolios. Menschen, die darauf
fokussiert sind, Geld zu machen, indem sie Papierstücke mischen und damit handeln, anstatt
direkt mit Gütern oder Diensten zu versorgen, werden ihr Papier verlieren.
Das Streben auf materielle Güter anstatt auf Erleuchtung zu legen, ist nicht falsch. Es
verzögert einfach nur unsere Ankunft am Ort der Glückseligkeit. Dieses paradoxe Thema
verblüfft viele spirituelle Schüler. Von uns wird verlangt, wohlhabend zu sein, (das ist der
natürliche Zustand im Universum), und wir verzögern unseren wahren Wohlstand, wenn wir
materielle Gewinne zu unserem Ziel machen. Wir müssen es auf Gottes Weise machen, nicht
auf die menschliche. Bei Wohlstand geht es nicht um Geld, sondern um einen alles
umfassenden Zustand der erfüllten Existenz, materiell, geistig und emotional. Wohlstand ist
eine Gabe, eine natürliche Hinterlassenschaft für ein Kind Gottes. Doch zuerst ist die Reinigung
des Glaubenssystem notwendig. Als Jesus empfahl „suche erst das Königreich Gottes, und alles
weitere wird dir zugefügt werden“, sagte er nicht, dass dieses Weitere Geld ausschließt. In
Wahrheit könnte er gesagt haben, dass, um „alles weitere“ zu bekommen, man das Königreich
der Erleuchtung zuerst suchen muss.
So, die Wirtschaften der verschiedenen Nationen werden durch einen Verflachungs- und
Einpegelungsprozess gehen. Der durchschnittliche Lebensstandard auf diesem Planeten ist
etwas geringer als das, was die Einwohner in Nordamerika oder Europa erfahren. Während in
das Kurzzeitbild Zeiten der wirtschaftlichen Mühsal eingestreut sind, wird (in einhundert Jahren
oder so) die Weltwirschaft nicht länger auf Gier basieren und ziemlich wohlhabend erscheinen.
Es ist nur ein Weg, den das Universum hat, die Menschen dazu zu bringen, ihre Prioritäten neu
zu bewerten. Indem es Leuten hilft zu entscheiden, die Familie und Freunde, die Liebe oder
das spirituelle Selbst höher zu schätzen als das Geld, wird das Universum Millionen Menschen
vor weiteren Millionen Jahren im Rad des Karma bewahren. Wirtschaftliche Turbulenzen sind
Liebe, die ihr Ding macht.
Ein Teil der Verflachung der Wirtschaften wird auftreten, weil einige der reicheren Nationen
sogar Opfer bringen zugunsten der Hungernden in der Welt. Bis zum Jahr 2025 wird der
Hunger vollständig verbannt sein. Die Wassermanntechnologie bei Kommunikation und
Transport machen die Probleme einer jeden Nation zu „real“, um ignoriert zu werden.
155
Im selben Zeitrahmen, in dem Leute fühlen, dass ihre Welt zusammengebrochen ist, scheinen
andere ihren Wohlstand zu genießen. Ich sehe jene, die anderen wahre Dienste erweisen, als
Gegen-Wirtschaft. Es wird keinen Kampf geben für Heiler, Berater, Kleinbauern, Möbelbauer,
Tischler, Handwerker, Kunsthandwerker und andere wahre Dienstleister. Es wird keinen Kampf
geben für Menschen, die sich nicht in das Drama eingekauft haben, die ein Auge auf das große
Bild gerichtet haben. Diese Leute werden sehr damit beschäftigt sein, ihr Verständnis zu teilen
und die Fragen der Masse zu beantworten: „Warum geschieht das mit mir?“ Es wird wichtig
sein, sich daran zu erinnern, dass wir, wenn wir uns in jemandes Drama einkaufen, dieses
lebendig erhalten. Wenn wir unser Auge einzig und allein auf Gott gerichtet lassen, und
wählen, inneren Frieden zu erfahren angesichts der Erscheinungen, dann sollen wir alle
Heilungen vollbringen können, die Jesus machte – und noch größere als diese sollen wir tun
können. Wir können Heiler oder Dramakritiker sein, jedoch nicht beides.
Heilung
Spannende, dramatische und phänomenale Veränderungen in den Heilkünsten sind bereits gut
auf dem Weg und kommen durch die Akzeptanz der Verbindung zwischen Krankheit bzw.
Wohlbefinden und den Emotionen. Man wird den Körper nicht länger als Maschine betrachten,
die aus Einzelteilen zusammengesetzt ist, welche so repariert werden können, wie man einen
platten Reifen oder einen Keilriemen austauscht. Ärzte, New Age-Therapeuten, Berater und
Entspannungsexperten werden alle in ein paar Jahren gleichwertig geschätzt. Pharmazeutische
Lobbies werden ihren Todesgriff auf den Gesetzgeber und die Ärzte verlieren. Wie von den
Nicht-Widerständlern erwartet, wird die heilende Geisteshaltung nicht so sehr durch Gerichts-
urteile verändert als durch die rapide steigende Zahl von Leuten, die einfach woanders hinge-
hen (sogar in den Untergrund), anstatt sich den alt-denkenden Ärzten anzuvertrauen. Glück-
licherweise sind jetzt auch viele neu-denkende Ärzte erreichbar, die ihre Patienten ermutigen,
an ihrer eigenen Heilung mitzuwirken.
Selbstermächtigte Menschen gehen nicht nach ärztlichen Anweisungen. Sie treffen ihre
eigenen Entscheidungen. Sie wählen ihre eigenen Behandlungen. Selbstermächtigte Menschen
haben keine Angst, eine zweite, dritte und vierte Meinung einzuholen. Selbstermächtigte Men-
schen hören sich die Meinungen geistig offener Ärzte an und befragen Berater und Therapeu-
ten, die Experten auf dem Gebiet der geistigen und körperllichen Entspannung sind. Sie
übernehmen die Verantwortung für ihre eigene Gesundheit, indem sie sich Behandlungskombi-
nationen herauspicken und auswählen, die ihnen wahr erscheinen. Und das beste von allem:
Leute, die immer ihrer Glückseligkeit folgen, verbringen keine ausgedehnten Zeitspannen da-
mit, in Emotionen zu verweilen, die Krankheiten in erster Linie verursachen.
Politik
Das mag für einige von euch schwer sein zu glauben, doch in etwa vierzig Jahren wird die
Politik, wie wir sie kennen, verblasst sein. Spirituelle Regierungen haben wenig Ähnlichkeit mit
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den Regierungen, an die wir gewöhnt sind. Weltregierung hat immer bedeutet, dass einige
Menschen über andere regieren. Webster definiert „regieren“ als „Autoriät ausüben über, herr-
schen, kontrollieren“ usw. Im Fischezeitalter galt der Glaube, dass Menschen kontrolliert, mit
Gefängnis oder dem Verlust ihres Geldes bedroht werden mussten, um sie dazu zu bringen,
sich zivilisiert zu benehmen. So gaben die Menschen ihre individuelle Macht ab an eine
kollektive Macht, die Entscheidungen (Gesetze) für sie treffen sollte. Im Zeitalter der Selbster-
mächtigung harmloser Menschen wird es keine Polizei und keine Armeen geben, nicht einmal
Armeen Gottes. Die Regierungen der Welt werden in hohem Maße die Regierungsmuster
widerspiegeln, die die Hierarchie für uns aufgestellt hat. Spirituelles Regieren beinhaltet
Organisation, Struktur (mit den Weisesten an der Spitze) und „Gesetze“. Die Regierung der
Hierarchie hat keine Vollstreckungsregeln. Erwachte Wesen haben immer und werden immer
auf die Weisen hören und ihrer Richtung folgen. Und wenn eine Wesenheit beschließt, gegen
das System zu rebellieren – sei es drum. Kein Schaden kann verursacht werden. Erwachte
spirituelle Wesen erlauben sich selbst nicht, von rebellischen Wesen imponiert zu sein. Es gibt
keine Opfer.
Selbsterschaffene Realität bedeutet selbsterschaffene Zukunft
Ich wäre gerne in der Lage sagen zu können, dass du, da du ein erwachtes Wesen bist,
welches beschlossen hat, bewusst zu leben und in all seinen Entscheidungsprozessen Führung
zu suchen, von nun an in Shangri-La leben wirst. Doch so ist es nicht.
Erinnere dich, erwachte Seelen haben die Tendenz, sich jedem Mitglied der Menschheit
verfügbar zu machen, das die Entscheidung getroffen hat, aufzuwachen. Die Leute, die du
unterstützen wirst, wenn sie versuchen, aus der Dunkelheit ins Licht zu kommen, sind sehr auf
den von dir gewählten Pfad des Lernens und Erfahrens bezogen. Während du deinem Glück
und deiner Führung folgst, kommt alles für dich zusammen. Du gehst nicht nur einen Weg der
Freude und Aufregung, du findest dich selbst dabei auch in maximalem Dienst für andere, die
auf ähnlichen Wegen sind. Wenn jemand versucht, seinen Dienst für die Menschheit zu tun, in
dem er die Freude aufgibt, glaubt er immer noch an den karmischen Pfad und ist hier auf einer
frustrierenden Reise. Und ebensowenig funktioniert es, Freude zu suchen, in dem man Dienst
ausschließt. Dieses System ist so perfekt. Wenn jemand wahrhaft versucht, seiner Führung,
seinem Glück zu folgen, ist er von höchstem Nutzen für sich selbst und andere.
In jedem Lebensgebiet gibt es Individuen, die bereit sind, zu erwachen. Das bedeutet, dass im
Militär, in der Regierung, im Wirtschaftsleben, in der Bauindustrie und jeder anderen dem
Menschen bekannten Berufung Lichtarbeiter gebraucht werden. Es gibt keine unspirituellen
Berufe oder Nebenbeschäftigungen. Du magst geglaubt haben, dass die Arbeit, die du wirklich
genießt, nicht mit einem spirituellen Leben vereinbar ist. Nichts könnte weiter von der
Wahrheit entfernt sein. In der „Welt“ sind mehr Lichtarbeiter erforderlich als in Klöstern. Also,
dein Weg mag dich in den kommenden Jahren in den Konferenzraum oder auf das Schlachtfeld
führen, möglicherweise auch ins Kloster. Es gibt keine Fehler. Du wirst zur rechten Zeit am
rechten Ort sein, um Leben zu transformieren. Der Kernpunkt beim bewussten Funktionieren
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(erinnere dich immer an das große Bild) ist dieser hier: ganz gleich wo du bist oder was du
tust, Schmerz und Kampf werden nicht verlangt. Eher das Gegenteil: Glücklichsein, Gesundheit
und Wohlstand werden erwartet. Du kannst der Menschheit keine Gabe geben, die du nicht
besitzt.
In jeder Periode des Kampfes auf diesem Planeten gab es Leute, die unbeeinträchtigt blieben.
In jeder Depression waren einige Leute erfolgreich. In jedem Krieg wurden einige friedliebende
Menschen von den Kämpfern ignoriert. Bei jedem Erdbeben blieben isolierte Parzellen des
Landes auf wundersame Weise unberührt. Keine Vorhersage für die Zukunft findet Anwendung
auf jene Individuen, die das Karma aufgegeben haben. Es gibt keine Opfer. Es gibt keine
zufälligen Ereignisse. Individuelles Bewusstsein erschafft die individuelle Realität.
Die Fischeenergie herrscht noch vor
Auch mit viel Kooperation, Fürsorge und Beteiligung, die unter den Menschen heute gezeigt
werden, herrscht auf dem Planeten immer noch die Fischeenergie vor. Glück ist offensichtlich
nicht der geläufigste Geisteszustand, der heute erfahren wird.
Als die Freiwilligen über ihren Eintritt ins Energiefeld der Erde berieten, fühlten sie, dass alles,
was die Zerstörung, die beim Untergang von Atlantis erfahren wurde, verkürzen würde, bereits
als Erfolg einzustufen sei. Doch jetzt haben sich die Dinge geändert. Das primäre Ziel wurde
bereits erreicht. Also setzten sie sich neue Ziele. (Verzeihung, du kannst noch nicht nach
Hause gehen.) Jetzt haben sie gesagt: „Lasst uns jetzt aufs Ganze gehen!“
Das neue Ziel ist schockierend. Es ist absurd, wenigstens alten Standards zufolge. Einige
betrachten es als absolut unerreichbar. Ich spanne dich auf die Folter - bist du bereit? Das
neue Ziel ist nichts weniger als zu sehen, dass einhundert Prozent aller Wesen, die gegenwär-
tig in der zehnten, elften und zwölften Klasse der Earth School sind, ihren Abschluss machen,
noch bevor das Wassermannzeitalter vorüber ist. Richtig, es geht darum, soviel Verständnis
und bedingungslose Liebe durch den telepathischen Pool zu versprühen, dass noch bevor wei-
tere zweitausend Jahre vergangen sind, jeder, der beschließt, wirklich Harmlosigkeit zu bevor-
zugen, seinen Abschluß haben wird, frei sein wird von Schmerz und Kampf – für immer!
Was dies für dich und mich bedeutet ist einfach Folgendes: Wenn wir erwachen, wird man uns
bitten, den Planeten nicht zu verlassen, anders als wir das in den alten Tagen machten. Wir
sind aufgefordert, auf dem Planeten zu bleiben, um damit fortzufahren zu unterstützen, zu
teilen und zu lieben, auch wenn wir keine karmische Verpflichtung mehr haben, dies alles zu
tun. Wir müssen unserer Familie zeigen, dass Karma keinen Spaß macht, dass es weh tut. Wir
müssen ihnen zeigen, dass eine neue Art zu denken und zu handeln erforderlich ist, in jedem
Moment eines jeden Tages, wenn sie Kampf und Schmerz beenden wollen. Wir müssen ihnen
zeigen, dass es, wenn sie in der zweckmäßigsten Art und Weise nach Hause gelangen wollen,
keine Zeit für Karma gibt.