Kg elchen gegen Kirschessigfliege · Der Korber Wengerter bewirtschaftet sei-ne Lagen bereits seit...

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Was Wann Wo HILFE IM NOTFALL KRANKENTRANSPORT 19 222 ÄRZTLICHE BEREITSCHAFT 116 117 APOTHEKEN Apotheken–Notdienstfinder: Tel. 0800 00 22 8 33, Handy 22 8 33 (69 ct/Min.) oder www.aponet.de. Backnang: Brücken, Backnang, Sulzbacher Str. 21, 0 71 91/6 51 33. Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fellbach: am Marktplatz, Wangen, Ulmer Straße 363, Tel.07 11/42 22 05. Schorndorf, Althütte, Rudersberg, Welzheim: Uhland, Schorndorf, Feuerseestr. 13, 0 71 81/6 30 45 u. Kastell, Welzheim, Rudersberger Str. 8, 0 71 82/65 58. Waiblingen, Korb, Kernen, Weinstadt, Remshalden, Winnenden und Umgebung: Schloss, Weinstadt- Großheppach, Prinz-Eugen-Platz 3, 0 71 51/60 33 62. Dienstbereit von 8.30 bis 8.30 Uhr. VERANSTALTUNGEN POP & JAZZ Korb: Vinothek Weinkorb, Rosenstraße 1: RGB Band, schwäbischer Rock, 19 bis 22 Uhr. Schorndorf: Manufaktur, Hammerschlag 8: Jeb Loy Nichols, „Country Hustle“, 20.30 Uhr. Weinstadt-Beutelsbach: Jazzclub Armer Konrad, Beutelsbach, Stiftstraße 32: Michael Vitali Trio, Modern Jazz, 20.30 Uhr. KLASSIK Fellbach: Lutherkirche, Kirchplatz 1: Frauenensemble Legende, „Reformation und Ostpreußen“, 20 Uhr. Winnenden: Klinikum Schloss Winnenden, Zentrum für Psychiatrie, Andachtsraum, Schlossstraße 50: Schlosskonzert: Atos Trio, Werke von J. Haydn, H.v. Herzogenberg, L.v. Beethoven, 20 Uhr. KULTUR ET CETERA Fellbach: Café Entrée, Am Marktplatz 2: Die Gärten der Finzi-Contini (Giorgio Bassani), ital./dt. Lesung mit Cesare De Marchi (Essayist und Übersetzer) und Michael Stülpnagel, 19 Uhr. Kernen-Rommelshausen: Kern Weine, Rommels- hausen, Wilhelm-Maybach-Straße 25: Portugie- sisches Erbe, Autorenlesung mit Luis Sellano alias Oliver Kern, 19 bis 22 Uhr. KINDERSPASS Backnang: Stadtbücherei, Im Biegel 13: Oster- geschichten, Bilderbuchkino (ab 4 J.), 09.30 Uhr, 10.15 Uhr, 11 Uhr, 15 Uhr. Winnenden: Hermann-Schwab-Stadthalle, Albert- viller Straße 13: Karma?, Theater-Comedy-Solo von Michael Miensopust & Helge Thun, (ab 14 J.), 18 Uhr. VORTRÄGE Murrhardt : Festhalle, Helmut-Götz-Straße 3: Ärzt- liche Versorgung im ländlichen Raum, Vorträge & Diskussion; Anmeldung Tel. 07192/213-270, 19 Uhr. Grabenschulhaus, Volkshochschule, Obere Schul- gasse 7: Der Ölberg zu Murrhardt - statisches Pas- sionsspiel oder lebendiges Kunstwerk? Betrachtungen zur einstigen Funktion und kunstgeschichtliche Über- legungen, Referent: Christian Schweizer, Anmeldung Tel. 07192/93580, 19.30 Uhr. Villa Franck, Hohenstein 1: Ich bin doch ein freier Mensch!?, philosophisch-musikalischer Salonabend; Referent: Dr. Jörg Splett, 19.30 Uhr. Welzheim: Gasthaus „Zum Lamm“, Gschwender Straße 7: Kommunikation mit Menschen mit Demenz, Referentin: Monika Amann, 19 Uhr. VERSCHIEDENES Winnenden: Klinikum Schloss Winnenden, Zentrum für Psychiatrie, Torbogen beim Zentralen Empfang, Schlossstraße 50: Parkführung, botanische Führung mit den Klinikgärtnern, Anmeldung Tel. 07195/900- 2004, 14.30 Uhr. S eit Mai vergangenen Jahres ist sie bereits kommissarisch als Leiterin des Haupt- und Personalamts im Landratsamt aktiv, jetzt ist Marie-Christi- ne Scholze (34) vom Kreistag auch ganz of- fiziell in das Amt ge- wählt worden. Nach einer internen Aus- schreibung der Stelle, ist die Volljuristin und vormalige Pressespre- cherin des Landrats- amts die einzige Be- werberin gewesen. Die Chefin im Hauptamt des Land- kreises hat von 2003 bis 2009 an der Eber- hard-Karls-Universi- tät Tübingen Jura stu- diert und 2013 nach Stationen unter ande- rem bei der Stuttgarter Staatsanwaltschaft und am Amtsgericht ihr zweites juristi- sches Staatsexamen abgelegt. Im Waiblin- ger Landratsamt startete sie im Juni des- selben Jahres als stellvertretende Presse- sprecherin. Von Mitte 2014 bis April 2016 leitete sie dann sowohl die Pressestelle im Kreishaus als auch die Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Ich würde gerne bei dem weiterma- chen, was ich angestoßen habe“, sagte Ma- rie-Christine Scholze in ihrer Bewerbungs- rede vor dem Kreisparlament. „Ich fühle mich hier auf dem richtigen Platz, an dem ich meine Fähigkeiten einbringen kann.“ 68 der anwesenden 81 Kreisräte haben ihr daraufhin ihre Stimme gegeben. har Waiblingen Marie-Christine Scholze (34) leitet das Haupt- und Personalamt im Landratsamt. Kreistag wählt Amtschefin „Ich bin auf dem Platz, wo ich meine Fähigkeiten einbringen kann.“ Marie-Christine Scholze Foto: Landratsamt Kügelchen gegen Kirschessigfliege I n Sachen ökologischer Pflanzenschutz muss man Hermann Schmalzried eigentlich nicht mehr viel erklären. Der Korber Wengerter bewirtschaftet sei- ne Lagen bereits seit 40 Jahren ohne Che- mie, seit zehn Jahren setzt er auf biolo- gisch-dynamischen Weinbau. Aber was er da im März bei einer Fortbildung hörte, fas- zinierte ihn sofort: „Der Vortrag von Cor- nelia Maute über Homöopathie bei Pflan- zen hat meinen Forschungsdrang ge- weckt“, sagt Schmalzried. Zwar habe er auch schon selbst seine Reben homöopa- thisch behandelt, „aber eher halbherzig. Und ich dachte mir, dass es ein toller Ab- schied von meinem Berufsleben ist, noch einen Schritt weiterzugehen.“ Deswegen hat er mit Cornelia Maute, die mit ihrer Mutter Christiane eine Pflan- zenhomöopathie-Beratung aufgebaut hat, eine fünfjährige Zusammenarbeit verein- bart. Einmal war die Fachfrau bereits da, um mit Hermann Schmalzried eine Ver- suchsparzelle abzustecken. Für die Reben auf der zehn Ar großen Fläche wird sie Be- handlungspläne entwickeln. Dabei werden viele verschiedene Faktoren mit einbezo- gen: der Boden, der Standort, Farbverän- derungen und – ganz wichtig – das Wetter. „Als Erstes werden wir eine Kältenachbe- handlung machen“, er- läutert Cornelia Mau- te. Erfrorene Triebe könne sie zwar auch mittels Globuli nicht wieder zum Leben er- wecken, „aber wir können die Pflanzen stärken und einen Neuaustrieb fördern“, sagt Maute, die Privatgärtner wie Landwir- te berät. Und manchmal sogar adlige Anla- gen: Auch den Rosengarten von Grace Kelly im Fürstentum Monaco haben Cornelia und Christiane Maute behandelt. Weinbaubetriebe hat sie bisher erst we- nige beraten, deswegen freut sie sich schon auf die Zusammenarbeit mit Hermann Schmalzried. Ein großes Problem seien in den Weinbergen, wie bei anderen großen Monokulturen, die Pilzerkrankungen. „Da muss man oft sehr zeitnah handeln, weil sich diese schnell ausbreiten.“ Cornelia Maute gehört zu einer Exper- tengruppe, die sich zusammen Fälle an- schaut und manchmal auch neue Mittel entwickelt. Wie bei der Kirschessigfliege. Diesen Schädling hat sie mit einem eigens produzierten homöopathischen Mittel aus Kastanie in Kombination mit anderen Wirkstoffen bekämpft. „Der Winzer hatte dann keine nennenswerten Probleme mehr.“ Cornelia Maute zeigt weitere Bilder von Behandlungserfolgen: Mit den richti- gen Globuli habe sie Läuse und Schnecken verjagt oder Gemüsen und Blumen zu einem besseren Wachstum verholfen. Dabei ist sie gar keine ausgebildete Homöopathin: „Ich bin von Kind an damit groß geworden und mit meiner Mutter zu- sammen reingewachsen“, sagt die gelernte Logopädin, die sich vieles angelesen hat und inzwischen eine Menge Erfahrung sammeln konnte. An der Pflanzenhomöo- pathie gibt es einiges, das sie fasziniert: „Ich kann damit Kritiker zum Verstummen bringen, die sich oft auf den Placeboeffekt von Globuli berufen. Das kann bei Pflanzen nicht funktionieren.“ Zudem habe sie eine unheimliche Freude daran, sich in spezielle Probleme zu vertiefen und dann Behand- lungspläne auszutüfteln. Hermann Schmalzried freut sich darauf, seinen Reben mittels Homöopathie etwas Gutes zu tun: „Mir geht es nicht nur darum, das Produkt Wein zu steigern, sondern den Lebensraum Weinberg zu stärken.“ Termin Am 30. April und 1. Mai findet das tra- ditionelle Hoffest beim Öko-Weingut Schmalz- ried, Kirchstraße 61/3, statt. Cornelia Maute wird am 30. April zwischen 12 und 17 Uhr vor Ort sein, das Fest geht bis 19 Uhr. Sie ist auch Co-Autorin des Leitfadens „Homöopathie für Pflanzen“ von Christiane Maute. Das Buch wurde mehr als 45 000-Mal verkauft und in viele Sprachen übersetzt. Korb Das Öko-Weingut Schmalzried will einen Teil seiner Reben versuchsweise mit Homöopathie behandeln. Die Pläne dafür schreibt Cornelia Maute. Von Isabelle Butschek Cornelia Maute schaut sich die Reben vor der Behandlung genau an. Foto: Gottfried Stoppel Mehr Wohnungen auf dem Klinikareal M ehr Wohnungen für Waiblingen: Weil der Landkreis nicht wie eigentlich geplant ein Sozialde- zernatsgebäude auf dem ehemaligen Kran- kenhausareal bauen will (wir berichteten), stehen dort 6600 Quadratmeter als zusätz- liche Fläche für den Wohnungsbau bereit. Eine sechsköpfige Jury unter dem Vorsitz des Architekten Hans-Dieter Kaiser hat am Mittwoch aus drei Entwürfen ihren Favori- ten ausgewählt, den die Kreisbaugruppe von Mitte 2018 an umsetzen will. Der Siegerentwurf stammt von dem Stuttgarter Architekturbüro Ackermann + Raff, das im Jahr 2015 schon zwei weitere Bereiche auf dem insgesamt 3,5 Hektar gro- ßen Areal planerisch gestaltet hat. Der nun vorgestellte Entwurf sieht vor, dass zu den anfangs geplanten 130 Wohnungen weitere 80 hinzukommen. Rund 40 davon sollen als Eigentumswohnungen verkauft werden, weitere 40 bleiben im Besitz der Kreisbau- gesellschaft. Die Stadt Waiblingen sichert sich für diese Wohnungen für die Dauer von 30 Jahren die Belegungsrechte, um das Angebot an kostengünstigem Wohnraum zu vergrößern. Die Mietwohnungen sind in Gebäuden entlang der Winnender Straße unterge- bracht, die – so ist in den Erläuterungen der Jury zu lesen – „den Verkehrslärm ins Quartier abschirmen“. Die Winnender Straße als Lärmquelle – das wollte der Oberbürgermeister Andreas Hesky bei der Präsentation allerdings so nicht stehen las- sen. Alle Wohnungen auf dem Gelände sei- en attraktiv und wertvoll, betonte Hesky: „Die Winnender Straße hat Qualität, nicht nur Lärm.“ Daher sei es gut, dass hier nicht wie zunächst geplant ein Bürotrakt entste- he. Auch der Landrat Richard Sigel betonte, das gesamte Areal weise „eine sehr attrakti- ve und ruhige Lage“ auf. Die westlich der Mietwohnungen gele- gene Fläche für die Eigentumswohnungen hat das siegreiche Architekturbüro Acker- mann + Raff nach den Worten des Jury- Vorsitzenden Hans-Dieter Kaiser mit einem „sehr differenzierten Innenleben“ ausgestattet. Zwei Haustypen mit unter- schiedlichen Fassaden und Platz für sechs bis neun Wohnungen wechseln sich dort ab: das „Langhaus mit Balkonregalen“ und die Stadtvilla mit eingezogenen Loggien. Auch die Mietwohnungen bekommen ver- glaste Loggien, die jenen Zimmern als Schallpuffer vorgelagert sind, die in Rich- tung Winnender Straße gehen. In den Häu- sern entlang der Winnender Straße haben die Architekten obendrein einen Gemein- schaftsraum und eine Gästewohnung untergebracht. „Unsere Vorstellung ist, dass beide für alle Bewohner des Wohnge- biets zur Verfügung stehen und einen Mehrwert schaffen“, erklärt der Geschäfts- führer der Kreisbaugruppe, Dirk Braune. „Uns sind öffentliche Räume sehr wich- tig. Deshalb entwickeln wir sie als Erstes, dann erst kommen die Gebäude“, erläuter- te Alexander Lange die Arbeitsweise des Architekturbüros. Das hatte einen großen „Stadtplatz“ sowie zwei kleinere im Be- reich eines Kindergartens und beim Ge- meinschaftsraum vorgeschlagen, um dem Quartier die Enge zu nehmen. Weil die Jury den Stadtplatz für zu groß befand, wird die- ser verkleinert und teilweise bebaut. Ein- geplant ist auch ein Gebäude, das temporär als Kindergarten mit drei Gruppenräumen dienen kann. Falls es dafür keinen Bedarf mehr gebe, so Alexander Lange, könnten daraus drei Wohnungen werden. Derzeit geht die Kreisbaugesellschaft davon aus, dass das Gebiet Mitte 2020 bezugsfertig ist. Ausstellung Die Modelle des Wettbewerbs sind von diesem Donnerstag an bis 8. Mai auf Ebene 4 des Waiblinger Rathauses zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros zu besichtigen. Waiblingen Nach dem Aus für das Sozialdezernat wählt eine Jury den Favoriten aus neuen Architektenentwürfen aus. Von Annette Clauß Landrat Richard Sigel (v. l.), Kreisbau-Chef Dirk Braune, die Baubürgermeisterin Birgit Priebe, die Architekten Hans-Dieter Kaiser und Alexander Lange und der OB Andreas Hesky mit dem Siegerentwurf Foto: Potente „Ich kann Kritiker der Homöopathie zum Verstummen bringen.“ Cornelia Maute behandelt Pflanzen K reissägen, Presslufthämmer und andere laut dröhnende Maschinen verursachen auf vielen Baustellen einen hohen Lärmpegel. Wie laut der Lärm sein und wie man sich so schützen kann, dass nicht im Lauf des Berufslebens Schwerhörigkeit droht, das haben rund 140 Nachwuchskräfte der Bauwirtschaft im Ausbildungszentrum Bau in Remshalden beim Aktionstag „Risiko Hörschaden“ demonstriert bekommen. Lärmschwerhö- rigkeit sei die häufigste anerkannte Berufs- krankheit in der Bauwirtschaft, heißt es da- zu seitens des Mitveranstalters, der Berufs- genossenschaft BG Bau. Wie laut ist ein Hammerschlag, das ist jetzt am internationalen Tag gegen Lärm die Frage an Station eins des Lärmpar- cours. Korrekt gemessen wird die Stärke mit dem Messgerät in einem Meter Entfer- nung, erläutert dazu Martin Hartmann einem Dutzend Interessenten. Vor dem Test wird der Gehörschutz angelegt. Die meisten in der Gruppe ziehen dabei die Ge- hörschutzstöpsel den Kapselschützern in Kopfhörerform vor. 108 Dezibel erreicht der Hammerschlag auf Metall. Laut Lehrbuch müsste sich dies je Meter Abstand um drei Dezibel verrin- gern. Von 85 Dezibel an ist Gehörschutz Pflicht. Die Grenze, ab der dauerhafte Ge- hörschäden drohen können, liegt bei 80 Dezibel. Die Lektion zum Hammerschlag: Bis in acht Meter Entfernung müsste auf der Baustelle Gehörschutz getragen wer- den. Aber, warnt Hartmann: Verschiedene Lärmquellen addierten sich auf den Bau- stellen. „Eigentlich sollte deshalb immer ein Gehörschutz getragen werden.“ Getestet werden am Aktionstag in den Werkhallen des Ausbildungszentrums unter anderem die Lautstärke von Kreis- und Steinsägen, von Bohrhämmern oder Straßenwalzen. Trotz verbesserter Schall- dämmmaßnahmen entwickeln manche Baugeräte ordentlich Lärm. Eine Baukreis- säge bis zu 100 Dezibel, ein vibrierender Rütteltisch mit aufgelegter Stahlschalung sogar gut 120 Dezibel. Auf besonderes Interesse stieß bei den Baulehrlingen die Pegelmessung der Soundanlagen im eigenen Pkw. Mit 90 De- zibel hämmerten die Bässe. „Da habt ihr in 30 Minuten das gesundheitlich verträgli- che Tagessoll erreicht“, kommentierte Mehmet Usta von der BG Bau. Jener „Ta- gesexpositionspegel“, so hatten die Azubis im Theorieteil gelernt, ist ohne Gehör- schutz bei dem mit bis zu 120 Dezibel an die Schmerzgrenze reichenden Kreissägen- krach schon nach drei Sekunden erreicht. Ganz praktisch war nebenbei die Anlei- tung zum korrekten Umgang mit den Ge- hörschutzstöpseln: Ohrmuschel nach hin- ten oben ziehen, erinnerte Martin Hart- man beim Lärmexperiment mit Hammer – „dann flutscht der richtig hinein“. Und zehn bis 15 Sekunden drauf drücken, haben zuvor die Arbeitsmediziner empfohlen – dann flutscht er auch nicht mehr heraus. Remshalden Beim Aktionstag gegen Hörschäden wird Lärm gemessen. Von Harald Beck Hämmern und Sägen geht kräftig aufs Ohr Lärmmessung auf der Baustelle Foto: Potente Backnang Freilufttheater zum Stadtjubiläum Backnang feiert heuer die erste urkundli- che Erwähnung der Stadt vor 950 Jahren unter anderem mit einem Freilufttheater- Stück. „Judith von Backnang“ spielt in der Zeit der Gründung des Chorherrenstifts zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Die Proben für das Stück, das im Juli und im September aufgeführt werden soll, beginnen laut Aus- kunft des Bandhaus-Theaters demnächst. Sechs Rollen in dem Stück sollen von Profis gespielt werden, zudem wirken Laien- schauspieler mit. Der Vorverkauf der Kar- ten hat jetzt begonnen. // Weitere Infos im Internet unter www.bandhaus-theater.de 25 Donnerstag, 27. April 2017 | Nr. 97 STUTTGARTER ZEITUNG REMS-MURR-KREIS

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Was Wann Wo

HILFE IM NOTFALL

KRANKENTRANSPORT 19 222ÄRZTLICHE BEREITSCHAFT 116 117

APOTHEKEN Apotheken–Notdienstfinder: Tel. 0800 00 22 8 33, Handy 22 8 33 (69 ct/Min.) oder www.aponet.de.Backnang: Brücken, Backnang, Sulzbacher Str. 21, 0 71 91/6 51 33.Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fellbach: am Marktplatz, Wangen, Ulmer Straße 363, Tel.07 11/42 22 05.Schorndorf, Althütte, Rudersberg, Welzheim: Uhland, Schorndorf, Feuerseestr. 13, 0 71 81/6 30 45 u. Kastell, Welzheim, Rudersberger Str. 8, 0 71 82/65 58.Waiblingen, Korb, Kernen, Weinstadt, Remshalden, Winnenden und Umgebung: Schloss, Weinstadt­Großheppach, Prinz­Eugen­Platz 3, 0 71 51/60 33 62.Dienstbereit von 8.30 bis 8.30 Uhr.

VERANSTALTUNGEN

POP & JAZZKorb: Vinothek Weinkorb, Rosenstraße 1: RGB Band, schwäbischer Rock, 19 bis 22 Uhr. Schorndorf: Manufaktur, Hammerschlag 8: Jeb Loy Nichols, „Country Hustle“, 20.30 Uhr. Weinstadt­Beutelsbach: Jazzclub Armer Konrad, Beutelsbach, Stiftstraße 32: Michael Vitali Trio,Modern Jazz, 20.30 Uhr.

KLASSIKFellbach: Lutherkirche, Kirchplatz 1: Frauenensemble Legende, „Reformation und Ostpreußen“, 20 Uhr. Winnenden: Klinikum Schloss Winnenden, Zentrum für Psychiatrie, Andachtsraum, Schlossstraße 50: Schlosskonzert: Atos Trio, Werke von J. Haydn, H.v. Herzogenberg, L.v. Beethoven, 20 Uhr.

KULTUR ET CETERAFellbach: Café Entrée, Am Marktplatz 2: Die Gärten der Finzi­Contini (Giorgio Bassani), ital./dt. Lesung mit Cesare De Marchi (Essayist und Übersetzer) und Michael Stülpnagel, 19 Uhr. Kernen­Rommelshausen: Kern Weine, Rommels­hausen, Wilhelm­Maybach­Straße 25: Portugie­sisches Erbe, Autorenlesung mit Luis Sellano aliasOliver Kern, 19 bis 22 Uhr.

KINDERSPASSBacknang: Stadtbücherei, Im Biegel 13: Oster­geschichten, Bilderbuchkino (ab 4 J.), 09.30 Uhr, 10.15 Uhr, 11 Uhr, 15 Uhr.Winnenden: Hermann­Schwab­Stadthalle, Albert­viller Straße 13: Karma?, Theater­Comedy­Solo von Michael Miensopust & Helge Thun, (ab 14 J.), 18 Uhr.

VORTRÄGEMurrhardt : Festhalle, Helmut­Götz­Straße 3: Ärzt­liche Versorgung im ländlichen Raum, Vorträge & Diskussion; Anmeldung Tel. 07192/213­270, 19 Uhr. Grabenschulhaus, Volkshochschule, Obere Schul­gasse 7: Der Ölberg zu Murrhardt ­ statisches Pas­sionsspiel oder lebendiges Kunstwerk? Betrachtungen zur einstigen Funktion und kunstgeschichtliche Über­legungen, Referent: Christian Schweizer, Anmeldung Tel. 07192/93580, 19.30 Uhr. Villa Franck, Hohenstein 1: Ich bin doch ein freier Mensch!?, philosophisch­musikalischer Salonabend; Referent: Dr. Jörg Splett, 19.30 Uhr. Welzheim: Gasthaus „Zum Lamm“, Gschwender Straße 7: Kommunikation mit Menschen mit Demenz, Referentin: Monika Amann, 19 Uhr.

VERSCHIEDENESWinnenden: Klinikum Schloss Winnenden, Zentrum für Psychiatrie, Torbogen beim Zentralen Empfang, Schlossstraße 50: Parkführung, botanische Führung mit den Klinikgärtnern, Anmeldung Tel. 07195/900­2004, 14.30 Uhr.

Seit Mai vergangenen Jahres ist siebereits kommissarisch als Leiterindes Haupt­ und Personalamts im

Landratsamt aktiv,jetzt ist Marie­Christi­ne Scholze (34) vomKreistag auch ganz of­fiziell in das Amt ge­wählt worden. Nacheiner internen Aus­schreibung der Stelle,ist die Volljuristin undvormalige Pressespre­cherin des Landrats­amts die einzige Be­werberin gewesen.

Die Chefin imHauptamt des Land­kreises hat von 2003bis 2009 an der Eber­hard­Karls­Universi­tät Tübingen Jura stu­diert und 2013 nachStationen unter ande­rem bei der Stuttgarter Staatsanwaltschaftund am Amtsgericht ihr zweites juristi­sches Staatsexamen abgelegt. Im Waiblin­ger Landratsamt startete sie im Juni des­selben Jahres als stellvertretende Presse­sprecherin. Von Mitte 2014 bis April 2016leitete sie dann sowohl die Pressestelle imKreishaus als auch die Stabsstelle Presse­und Öffentlichkeitsarbeit.

„Ich würde gerne bei dem weiterma­chen, was ich angestoßen habe“, sagte Ma­rie­Christine Scholze in ihrer Bewerbungs­rede vor dem Kreisparlament. „Ich fühlemich hier auf dem richtigen Platz, an demich meine Fähigkeiten einbringen kann.“68 der anwesenden 81 Kreisräte haben ihrdaraufhin ihre Stimme gegeben. har

Waiblingen Marie­Christine Scholze (34) leitet das Haupt­ und Personalamt im Landratsamt.

Kreistag wählt Amtschefin

„Ich bin auf dem Platz, wo ich meineFähigkeiten einbringen kann.“Marie­Christine Scholze

Foto: Landratsamt

Kügelchen gegen Kirschessigfliege

In Sachen ökologischer Pflanzenschutzmuss man Hermann Schmalzriedeigentlich nicht mehr viel erklären.

Der Korber Wengerter bewirtschaftet sei­ne Lagen bereits seit 40 Jahren ohne Che­mie, seit zehn Jahren setzt er auf biolo­gisch­dynamischen Weinbau. Aber was erda im März bei einer Fortbildung hörte, fas­zinierte ihn sofort: „Der Vortrag von Cor­nelia Maute über Homöopathie bei Pflan­zen hat meinen Forschungsdrang ge­weckt“, sagt Schmalzried. Zwar habe erauch schon selbst seine Reben homöopa­thisch behandelt, „aber eher halbherzig.Und ich dachte mir, dass es ein toller Ab­schied von meinem Berufsleben ist, nocheinen Schritt weiterzugehen.“

Deswegen hat er mit Cornelia Maute,die mit ihrer Mutter Christiane eine Pflan­zenhomöopathie­Beratung aufgebaut hat,eine fünfjährige Zusammenarbeit verein­bart. Einmal war die Fachfrau bereits da, um mit Hermann Schmalzried eine Ver­suchsparzelle abzustecken. Für die Rebenauf der zehn Ar großen Fläche wird sie Be­handlungspläne entwickeln. Dabei werden viele verschiedene Faktoren mit einbezo­

gen: der Boden, derStandort, Farbverän­derungen und – ganzwichtig – das Wetter.

„Als Erstes werdenwir eine Kältenachbe­handlung machen“, er­läutert Cornelia Mau­te. Erfrorene Triebekönne sie zwar auchmittels Globuli nichtwieder zum Leben er­

wecken, „aber wir können die Pflanzenstärken und einen Neuaustrieb fördern“,sagt Maute, die Privatgärtner wie Landwir­te berät. Und manchmal sogar adlige Anla­gen: Auch den Rosengarten von Grace Kellyim Fürstentum Monaco haben Corneliaund Christiane Maute behandelt.

Weinbaubetriebe hat sie bisher erst we­nige beraten, deswegen freut sie sich schonauf die Zusammenarbeit mit HermannSchmalzried. Ein großes Problem seien inden Weinbergen, wie bei anderen großenMonokulturen, die Pilzerkrankungen. „Da muss man oft sehr zeitnah handeln, weilsich diese schnell ausbreiten.“

Cornelia Maute gehört zu einer Exper­tengruppe, die sich zusammen Fälle an­schaut und manchmal auch neue Mittelentwickelt. Wie bei der Kirschessigfliege.Diesen Schädling hat sie mit einem eigensproduzierten homöopathischen Mittel ausKastanie in Kombination mit anderen Wirkstoffen bekämpft. „Der Winzer hattedann keine nennenswerten Problememehr.“ Cornelia Maute zeigt weitere Bildervon Behandlungserfolgen: Mit den richti­gen Globuli habe sie Läuse und Schneckenverjagt oder Gemüsen und Blumen zu einem besseren Wachstum verholfen.

Dabei ist sie gar keine ausgebildeteHomöopathin: „Ich bin von Kind an damit groß geworden und mit meiner Mutter zu­sammen reingewachsen“, sagt die gelernte

Logopädin, die sich vieles angelesen hatund inzwischen eine Menge Erfahrung sammeln konnte. An der Pflanzenhomöo­pathie gibt es einiges, das sie fasziniert: „Ichkann damit Kritiker zum Verstummenbringen, die sich oft auf den Placeboeffektvon Globuli berufen. Das kann bei Pflanzennicht funktionieren.“ Zudem habe sie eine unheimliche Freude daran, sich in spezielleProbleme zu vertiefen und dann Behand­lungspläne auszutüfteln.

Hermann Schmalzried freut sich darauf,seinen Reben mittels Homöopathie etwas

Gutes zu tun: „Mir geht es nicht nur darum,das Produkt Wein zu steigern, sondern denLebensraum Weinberg zu stärken.“

Termin Am 30. April und 1. Mai findet das tra­ditionelle Hoffest beim Öko­Weingut Schmalz­ried, Kirchstraße 61/3, statt. Cornelia Maute wird am 30. April zwischen 12 und 17 Uhr vor Ort sein, das Fest geht bis 19 Uhr. Sie ist auch Co­Autorin des Leitfadens „Homöopathie für Pflanzen“ von Christiane Maute. Das Buch wurde mehr als 45 000­Mal verkauft und in viele Sprachen übersetzt.

Korb Das Öko­Weingut Schmalzried will einen Teil seiner Reben versuchsweise mit Homöopathie behandeln. Die Pläne dafür schreibt Cornelia Maute. Von Isabelle Butschek

Cornelia Maute schaut sich die Reben vor der Behandlung genau an. Foto: Gottfried Stoppel

Mehr Wohnungen auf dem Klinikareal

Mehr Wohnungen für Waiblingen:Weil der Landkreis nicht wieeigentlich geplant ein Sozialde­

zernatsgebäude auf dem ehemaligen Kran­kenhausareal bauen will (wir berichteten),stehen dort 6600 Quadratmeter als zusätz­liche Fläche für den Wohnungsbau bereit. Eine sechsköpfige Jury unter dem Vorsitzdes Architekten Hans­Dieter Kaiser hat amMittwoch aus drei Entwürfen ihren Favori­ten ausgewählt, den die Kreisbaugruppevon Mitte 2018 an umsetzen will.

Der Siegerentwurf stammt von demStuttgarter Architekturbüro Ackermann + Raff, das im Jahr 2015 schon zwei weitere Bereiche auf dem insgesamt 3,5 Hektar gro­ßen Areal planerisch gestaltet hat. Der nunvorgestellte Entwurf sieht vor, dass zu denanfangs geplanten 130 Wohnungen weitere80 hinzukommen. Rund 40 davon sollen alsEigentumswohnungen verkauft werden,weitere 40 bleiben im Besitz der Kreisbau­gesellschaft. Die Stadt Waiblingen sichertsich für diese Wohnungen für die Dauervon 30 Jahren die Belegungsrechte, um dasAngebot an kostengünstigem Wohnraumzu vergrößern.

Die Mietwohnungen sind in Gebäudenentlang der Winnender Straße unterge­bracht, die – so ist in den Erläuterungen derJury zu lesen – „den Verkehrslärm insQuartier abschirmen“. Die WinnenderStraße als Lärmquelle – das wollte derOberbürgermeister Andreas Hesky bei der

Präsentation allerdings so nicht stehen las­sen. Alle Wohnungen auf dem Gelände sei­en attraktiv und wertvoll, betonte Hesky: „Die Winnender Straße hat Qualität, nicht nur Lärm.“ Daher sei es gut, dass hier nichtwie zunächst geplant ein Bürotrakt entste­he. Auch der Landrat Richard Sigel betonte,das gesamte Areal weise „eine sehr attrakti­ve und ruhige Lage“ auf.

Die westlich der Mietwohnungen gele­gene Fläche für die Eigentumswohnungenhat das siegreiche Architekturbüro Acker­mann + Raff nach den Worten des Jury­Vorsitzenden Hans­Dieter Kaiser miteinem „sehr differenzierten Innenleben“ ausgestattet. Zwei Haustypen mit unter­

schiedlichen Fassaden und Platz für sechsbis neun Wohnungen wechseln sich dort ab: das „Langhaus mit Balkonregalen“ unddie Stadtvilla mit eingezogenen Loggien.Auch die Mietwohnungen bekommen ver­glaste Loggien, die jenen Zimmern alsSchallpuffer vorgelagert sind, die in Rich­tung Winnender Straße gehen. In den Häu­sern entlang der Winnender Straße habendie Architekten obendrein einen Gemein­schaftsraum und eine Gästewohnung untergebracht. „Unsere Vorstellung ist,dass beide für alle Bewohner des Wohnge­biets zur Verfügung stehen und einen Mehrwert schaffen“, erklärt der Geschäfts­führer der Kreisbaugruppe, Dirk Braune.

„Uns sind öffentliche Räume sehr wich­tig. Deshalb entwickeln wir sie als Erstes,dann erst kommen die Gebäude“, erläuter­te Alexander Lange die Arbeitsweise desArchitekturbüros. Das hatte einen großen„Stadtplatz“ sowie zwei kleinere im Be­reich eines Kindergartens und beim Ge­meinschaftsraum vorgeschlagen, um demQuartier die Enge zu nehmen. Weil die Juryden Stadtplatz für zu groß befand, wird die­ser verkleinert und teilweise bebaut. Ein­geplant ist auch ein Gebäude, das temporärals Kindergarten mit drei Gruppenräumen dienen kann. Falls es dafür keinen Bedarfmehr gebe, so Alexander Lange, könntendaraus drei Wohnungen werden. Derzeitgeht die Kreisbaugesellschaft davon aus,dass das Gebiet Mitte 2020 bezugsfertig ist.

Ausstellung Die Modelle des Wettbewerbs sind von diesem Donnerstag an bis 8. Mai auf Ebene 4 des Waiblinger Rathauses zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros zu besichtigen.

Waiblingen Nach dem Aus für das Sozialdezernat wählt eine Jury den Favoriten aus neuen Architektenentwürfen aus. Von Annette Clauß

Landrat Richard Sigel (v. l.), Kreisbau­ChefDirk Braune, die Baubürgermeisterin BirgitPriebe, die Architekten Hans­Dieter Kaiserund Alexander Lange und der OB AndreasHesky mit dem Siegerentwurf Foto: Potente

„Ich kann Kritiker der Homöopathie zum Verstummen bringen.“Cornelia Maute behandelt Pflanzen

Kreissägen, Presslufthämmer undandere laut dröhnende Maschinenverursachen auf vielen Baustellen

einen hohen Lärmpegel. Wie laut der Lärmsein und wie man sich so schützen kann,dass nicht im Lauf des Berufslebens Schwerhörigkeit droht, das haben rund 140Nachwuchskräfte der Bauwirtschaft imAusbildungszentrum Bau in Remshaldenbeim Aktionstag „Risiko Hörschaden“ demonstriert bekommen. Lärmschwerhö­rigkeit sei die häufigste anerkannte Berufs­krankheit in der Bauwirtschaft, heißt es da­zu seitens des Mitveranstalters, der Berufs­genossenschaft BG Bau.

Wie laut ist ein Hammerschlag, das istjetzt am internationalen Tag gegen Lärmdie Frage an Station eins des Lärmpar­cours. Korrekt gemessen wird die Stärkemit dem Messgerät in einem Meter Entfer­nung, erläutert dazu Martin Hartmann einem Dutzend Interessenten. Vor demTest wird der Gehörschutz angelegt. Diemeisten in der Gruppe ziehen dabei die Ge­hörschutzstöpsel den Kapselschützern inKopfhörerform vor.

108 Dezibel erreicht der Hammerschlagauf Metall. Laut Lehrbuch müsste sich diesje Meter Abstand um drei Dezibel verrin­gern. Von 85 Dezibel an ist GehörschutzPflicht. Die Grenze, ab der dauerhafte Ge­hörschäden drohen können, liegt bei 80 Dezibel. Die Lektion zum Hammerschlag:Bis in acht Meter Entfernung müsste aufder Baustelle Gehörschutz getragen wer­den. Aber, warnt Hartmann: VerschiedeneLärmquellen addierten sich auf den Bau­stellen. „Eigentlich sollte deshalb immerein Gehörschutz getragen werden.“

Getestet werden am Aktionstag in denWerkhallen des Ausbildungszentrumsunter anderem die Lautstärke von Kreis­und Steinsägen, von Bohrhämmern oderStraßenwalzen. Trotz verbesserter Schall­dämmmaßnahmen entwickeln mancheBaugeräte ordentlich Lärm. Eine Baukreis­säge bis zu 100 Dezibel, ein vibrierenderRütteltisch mit aufgelegter Stahlschalungsogar gut 120 Dezibel.

Auf besonderes Interesse stieß bei denBaulehrlingen die Pegelmessung derSoundanlagen im eigenen Pkw. Mit 90 De­zibel hämmerten die Bässe. „Da habt ihr in 30 Minuten das gesundheitlich verträgli­che Tagessoll erreicht“, kommentierte Mehmet Usta von der BG Bau. Jener „Ta­gesexpositionspegel“, so hatten die Azubisim Theorieteil gelernt, ist ohne Gehör­schutz bei dem mit bis zu 120 Dezibel an dieSchmerzgrenze reichenden Kreissägen­krach schon nach drei Sekunden erreicht.

Ganz praktisch war nebenbei die Anlei­tung zum korrekten Umgang mit den Ge­hörschutzstöpseln: Ohrmuschel nach hin­ten oben ziehen, erinnerte Martin Hart­man beim Lärmexperiment mit Hammer –„dann flutscht der richtig hinein“. Undzehn bis 15 Sekunden drauf drücken, habenzuvor die Arbeitsmediziner empfohlen –dann flutscht er auch nicht mehr heraus.

Remshalden Beim Aktionstag gegen Hörschäden wird Lärm gemessen. Von Harald Beck

Hämmern und Sägen geht kräftig aufs Ohr

Lärmmessung auf der Baustelle Foto: Potente

Backnang

Freilufttheaterzum Stadtjubiläum Backnang feiert heuer die erste urkundli­che Erwähnung der Stadt vor 950 Jahrenunter anderem mit einem Freilufttheater­Stück. „Judith von Backnang“ spielt in der Zeit der Gründung des Chorherrenstifts zuBeginn des 12. Jahrhunderts. Die Proben für das Stück, das im Juli und im Septemberaufgeführt werden soll, beginnen laut Aus­kunft des Bandhaus­Theaters demnächst.Sechs Rollen in dem Stück sollen von Profisgespielt werden, zudem wirken Laien­schauspieler mit. Der Vorverkauf der Kar­ten hat jetzt begonnen.

// Weitere Infos im Internet unterwww.bandhaus­theater.de

25Donnerstag, 27. April 2017 | Nr. 97STUTTGARTER ZEITUNG REMS-MURR-KREIS