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kidoblick kido b b lick Die Zeitschrift der Bethanien Kinder- und Jugenddörfer Nr. 48 · 2/2019 kido blick „Was geht ab?“ „Was geht ab?“ Erlebnis. Pädagogik. Freizeit. Schwalmtal: Bethanien on Stage! Bergisch Gladbach: Kinderdorfleiter Martin Kramm verabschiedet Eltville: Outdoor ohne Strom und Handy Dominikanerinnen: „Ich habe heute Lene“

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kidoblickkidobblickDie Zeitschrift der Bethanien Kinder- und Jugenddörfer Nr. 48 · 2/2019

kidoblick

„Was geht ab?“ „Was geht ab?“ Erlebnis. Pädagogik. Freizeit.

� Schwalmtal: Bethanien on Stage! � Bergisch Gladbach: Kinderdorfleiter Martin Kramm verabschiedet � Eltville: Outdoor ohne Strom und Handy � Dominikanerinnen: „Ich habe heute Lene“

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2 Herzlich Willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,

was ist es, dass Ihnen im Alltag Freude bereitet? Was gibt Ihnen nacheiner schlechten Woche die Kraft, weiterzumachen?

Für viele unserer Kinder und Jugendlichen sind das einerseits dieBezugspersonen in der Kinderdorffamilie oder Wohngruppe, ande-rerseits der Pädagogische Fachdienst. Was sich hinter diesemabstrakten Begriff verbirgt? Das erfahren Sie in dieser Ausgabenoch im Detail. Fachlich formuliert handelt es sich um ein ressour-cenorientiertes Therapie- und Förderangebot für unsere Kinder undJugendlichen. Einfacher gesagt: alle Aktivitäten, die helfen, denKindern und Jugendlichen Selbstvertrauen zu geben. Dazu gehörtetwa das heilpädagogische Reiten auf der Kidoranch, die kinderdorf-eigene Musikschule, die Freizeitwerkstatt, das Jugendfreizeitzentrum,der Kinderzirkus Torkellini sowie die Erlebnispädagogik inklusiveKlettern und Bogenschießen.

Der Pädagogische Fachdienst ist für unsere Kinder und Jugend-lichen ein heilsamer Ort. Ein Ort, an dem sie ihren Gefühlen freienLauf lassen, neue Erfahrungen machen und Fähigkeiten entdecken,ihre oftmals schwere Lebensgeschichte aufarbeiten und sich alsein besonderer Teil eines Teams begreifen können. Das alles gibtihnen Halt in ihrem Leben und Kraft zum Weitermachen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die dreizehnjährige Emma. Immer wennes ihr schlecht geht, ihr die Gefühle gerade einfach zu viel werdenund sie es nicht mehr zu Hause – in der Kinderdorffamilie – aushält,dann geht sie auf die Kido-Ranch. Dort geht sie zu ihrem Lieblings-pferd in die Box und sucht bei ihm Trost. Er legt ihr die Nase auf dieSchulter und das allein gibt ihr die Kraft und macht sie froh und siekann wieder nach vorne blicken. In dieser Ausgabe lesen Sie vieleGeschichten über diesen so wichtigen Förder- und Therapiebereichin unseren Kinderdörfern.

Ich freue mich auf die Ausgabe des Kidoblicks und hoffe, Sie blei-ben den Kindern und den Bethanien Kinder- und Jugenddörfernweiterhin ein treuer Wegbegleiter.

Herzlichst

Ihr

Dr. Klaus Esser

ImpressumHerausgeber: Bethanien Kinderdörfer gGmbH Ungerather Straße 1–15 · 41366 Schwalmtal-Waldniel Fon: 02163 4902-220 · Fax: 02163 4902-230www.bethanien-kinderdoerfer.de V.i.S.d.P.: Dr. Klaus Esser, GeschäftsführerRedaktion: Daniela Fobbe-Klemm Gestaltung: Ulrike Jasser, HeinsbergUnsere Zeitschrift kidoblick erscheint dreimal jährlichin einer Auflage von 3.500 Exemplaren. Sie wird vonden Caritas Werkstätten Köln auf umweltfreundlichemPapier gedruckt.

Inhalt

3 Zwischen Himmel und Erde

4 Titelthema

Pädagogischer Fachdienst

„Was geht ab?“

7 Das Neueste

8 Leben und Arbeiten in Bethanien

9 Leben in Schwalmtal

• Heil-, Erlebnis- und Freizeitpäda-gogik im Bethanien Kinderdorf

• Yann Sommer im Interview

12 Leben in Bergisch Gladbach

• Angelabenteuer auf Ferienfahrt

• Abschiedsfest Martin Kramm

16 Leben in Eltville

• Wir lieben Urlaub ...

• Naturpädagogik in der Krippe

19 Fachlich

• „Musik ist ein Freund von mir!“

20 Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien

• Leben aus dem Tod

• „Ich hab heute Lene“

22 Persönliches & Termine

23 Ihre Hilfe

Sie möchten den kidoblick 3 x jährlich kostenfreilesen? Melden Sie sich an unter 02163 4902-220oder per E-Mail an [email protected]

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Sommer, Ferien und Urlaub. Darauf

freue ich mich das ganze Jahr, wenn ich

dann für drei Wochen dem Arbeitsalltag

als Pfarrer in Refrath entkommen kann.

Es gibt aber einen Spruch, der mir hilft,

den Sommer und den Urlaub in den All-

tag mitzunehmen. Ich erhielt ihn schon

als Kind auf einer Glückwunschkarte

zur meiner ersten Heiligen Kommunion:

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spat-

zen pfeifen lassen!“ Er stammt von

Johannes Bosco (1815–1888), einem

begnadeten Priester, Erzieher und

Sozialarbeiter. In diesem Spruch spie-

gelt sich die Grundhaltung seines

Lebens, seiner erzieherischen und pas-

toralen Tätigkeit wider. Wie tiefgründig

dieses so leicht daherkommende

Sprichwort ist, ist mir erst in den letzten

Jahren wirklich aufgegangen.

„Fröhlich sein,“: Don Bosco wusste

sich besonders gesandt zu den jungen

Menschen, die es schwer hatten im

Leben und die ausgegrenzt waren. Sich

niederdrücken lassen hilft aber nicht

weiter und künstlicher Spaß, der oft an

der Oberfläche bleibt, auch nicht. Die im

Glauben gründende Freude bildete die

Grundlage für seine tägliche Arbeit mit

jungen Menschen. Er konnte sie mit der

Freude des Evangeliums anstecken.

Und es war für ihn und die Jugendlichen

nur ganz natürlich, dass sich die Freude

am Leben und die Freude am Glauben

auch in Humor und Spaß, Feiern und

Geselligkeit, Musik und Theater, Sport

und Spiel ausdrückten.

„Gutes tun“: Die Freude im Sinne des

Evangeliums will sich verschenken. Und

so war Don Bosco ein „Mann der Tat“

und ein „Heiliger der Nächstenliebe“.

Die materielle und seelische Not der

Jugendlichen, der er in den Gefängnis-

sen, auf den Straßen und Plätzen und

auf den Baustellen Turins begegnete,

erschütterte ihn zutiefst. Und er ver-

suchte dem Wort Jesu im Evangelium

nachzukommen: „Was ihr für einen

meiner geringsten Brüder getan habt,

das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

Gottes- und Nächstenliebe waren für

ihn die zwei untrennbaren Seiten einer

Medaille.

„und die Spatzen pfeifen lassen“:

Johannes Bosco brauchte den Spruch

vor allem dann, wenn er sich in seinem

Engagement mit Widerständen und

Schwierigkeiten konfrontiert sah oder

wenn ihm andere von ihren Schwierig-

keiten erzählten. Diese Worte laden zur

Gelassenheit ein, die in einem tiefenGottvertrauen wurzelt. Sie fordern dazuauf, sich nicht bei jeder Widerwärtig-keit „ins Bockshorn jagen zu lassen“,sondern einem als richtig erkanntenWeg zielstrebig zu folgen. Und sie erin-nern an das Wort Jesu an seine Jünger,in welchem er sie zu furchtlosemBekenntnis aufruft: „Fürchtet euch alsonicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen“ (Mt 10,31).

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spat-zen pfeifen lassen“ – ein motivieren-des und ermutigendes Wort nicht nurfür den Sommer und die Ferien! Werdieses Sprichwortin seinem Leben wirklich beherzigt,bei dem lässt sichauch gut Urlaubmachen.

Winfried Kissel,Pfarrer in St. JohannBaptist in Refrath

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Zwischen Himmel und Erde 3

„Fröhlich sein, Gutes tun und dieSpatzen pfeifen lassen!“

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4 Titelthema

„Jedes Kind bekommt das, was es braucht.“

Die Kinder und Jugendlichen, die imBethanien Kinderdorf leben, tragen häu-fig einen ganzen Rucksack an negativenErlebnissen mit sich herum. Aus diesemGrund ist die Förderung und Therapie derKinder so wichtig. Beate Molls-Krüger undReinhard Ziegler sind zwei Urgesteine inder Therapie- und Förderarbeit im Betha-nien Kinderdorf. Heute möchten wir vonihnen berichten.

„Und auf einmalwaren

40 Jahre um.“Am 1. Februar 1979 beginnt Beate Molls-Krüger in der Kinderdorffamilie Roseneck.Dort leben damals neun Kinder zwischenzwei und 19 Jahren. „Ich erinnere michnoch, dass ich damals – mit nur 21 Jahren– mit zwei unserer Teenies in eine Discomit Rutschbahn fahren wollte. Das warder totale Hit. Doch sie haben uns nichtreingelassen, weil sie mir nicht geglaubthaben, dass ich die Erziehungsberech -tigte bin“, lacht die 60-jährige Heilpäda-gogin.

Nur zweieinhalb Jahre danach wechseltBeate zum Therapiebereich. Damals lerntsie Vieles von Sr. Helene, die mit demTherapie- und Förderbereich im Betha-nien Kinderdorf beginnt. „Den heilpäda-gogischen Grundgedanken, den habe ich von ihr gelernt. Und das Ritual desBonbons am Ende jeder Stunde macheich auch heute noch so“, erzählt Beate.

Seit ihrer Zeit im Kinderdorf hat Beateschon viele unterschiedliche Förderun-

gen angeboten: Gitarrenstunden, Reit-unterricht, Lese- und Rechtschreibförde-rung, Konzentrationsübungen und auchbei Psycho-, Grob- und Feinmotorik kannsie weiterhelfen. „Jedes Kind bekommtdas, was es braucht“, erklärt sie. Vor allemgeht es um den Aufbau von Selbstwert,um ein Erfolgserlebnis und manchmalauch darum, einfach jemanden zumReden zu haben. „Manchmal müssen dieKinder auch erst einmal Dampf ablassenvon dem, was vorher so passiert ist. Dannbin ich ihr offenes Ohr.“

„Ich nehme die Kinder so an,

wie sie sind.“Am 1. August 1979 beginnt Reinhard Ziegler als Freizeit- und Erlebnispädago-ge im Bethanien Kinderdorf. Für die Kinderist er ein echter Daniel Düsentrieb, einTüftler durch und durch. Kein Wunder, beiden Ideen, die der 65-Jährige aus demÄrmel schüttelt: So hat er vor einigen Jah-ren ein Wasserfahrrad nachgebaut. JedenSommer kann man auf dem Kinderdorf -gelände Kinder sehen, die kräftig in diePedale treten, um ein überdimensiona-les Reagenzglas zum Überlaufen zu brin-gen. Auch der Floßbau und die Floßfahr-ten auf dem Kinderdorfweiher gehörenseit vielen Jahren zu seinem Programm.

Reinhard richtet sein Augenmerk immerauf die Kinder und Jugendlichen, auf ihreStärken und auf das, was sie gerade brau-chen. „Es gab mal einen Jungen, der sichnie an neue Dinge herangewagt hat, weil

er so große Versagensängste hatte“,berichtet Reinhard. „Fußball war aller-dings etwas, was er konnte. Deswegenhaben wir zu Beginn jeder Einzelstunde 10Minuten Fußball gespielt. Dann hatte erschon ein Erfolgserlebnis und konnte sichan etwas Neues heranwagen. So gab esbald immer mehr, was er konnte.“

Doch das ist noch lange nicht alles: ObWerken in der Freizeitwerkstatt, Klettern,Bogenschießen oder Floßfahrten. Es gibtkaum etwas, das der Freizeit- und Erleb-nispädagoge nicht hinbekommt. Aus denKindern kitzelt Reinhard oft das heraus,von dem sie selbst glauben, dass sie esnicht können. Denn Reinhard vermitteltden Kindern: „Du schaffst das!“

Anna Leister

Ressourcenorientierte Pädagogik

Beate Molls-Krüger und Reinhard Ziegler arbeiten in diesem Jahr bereits seit 40 Jahren im PädagogischenFachdienst des Bethanien Kinderdorfes. Vielen Dank liebe Beate und lieber Reinhard, dass ihr immer da gewesen seid, für unsere Kinder, für unsere Jugendlichen, für uns!

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Titelthema 5

In der Freizeitpädagogik laden wir Kinderein, neue Erfahrungen zu machen undsich dabei besser kennen zu lernen, sichmit sich und ihrem Umfeld auseinander zusetzten. Die Dinge zu tun, von denen siedenken, sie nicht zu können. Da, wo wirunseren Grenzen begegnen, beginnt Freizeitpädagogik spannend zu werden.

„Trau dich“, „Du schaffst das!“, „Ich halteDich!“, „Versuch es nochmal!“ Alles Sätze,mit denen ich motiviere. Außerhalb unse-rer Komfortzone können wir viel über unsselbst lernen. Hier kommen Gefühle hoch,werden Scham und Stolz überwunden.

Aus der Praxis

Ein Kind ist mit viel Elan und gesichert inden Baum geklettert. Es sitzt jetzt in derKrone, traut sich aber nicht runter. Icherkläre ihm den genauen Ablauf, hole einezusätzliche Person zur Sicherung dazuund schließlich schafft das Kind denAbstieg. Die Gruppe empfängt es mitApplaus. Ich erkläre dem Jungen, dass er,wenn er eine Aufgabe in Schule oderZuhause nicht macht, sich fragen soll, ober genau weiß, was von ihm erwartet wird.Ich sage ihm, dass er eine Aufgabe nur so

gut machen kann, wie es eben geht. Unddas er das nur kann, wenn er weiß, wasvon ihm genau erwartet wird. Dadurch,dass er das zuvor selbst erlebt hat, kanner dies sehr gut annehmen. Damit wirSituationen wie diese erschaffen können,brauchen wir einige Voraussetzungen.

Wir wollen das Vertrauen gewinnen, damitdie Kinder sich auf das Angebot einlassen.Wir brauchen Angebote, die sie herausfor-dern. Die sie aber bewältigen können.Dadurch sind sie motiviert und neugie-rig. Und ganz wichtig: Sie sollen Spaßhaben! Wir brauchen das richtige Ange-bot, das Vertrauen, die Motivation unddas richtige Setting.

Auswahl der Angebote

Wir setzen auf Vielfalt, um alle Kinder undJugendlichen zu erreichen. Wir beobach-ten die Dynamik im Kinderdorf, hören denPädagogen und Kindern zu und stimmendie Angebote darauf ab. Wichtige Kriteriensind:

1. Worauf haben die Kids Lust?

2. Was ist der Mehrwert, wenn sie dasbei uns tun?

3. Wen und was möchten wir fördern?

Mal beginnt unser Entscheidungsweg bei1, mal bei 3, je nachdem, was unsereAbsichten sind. Es gibt wöchentliche Trainings, offene Angebote, Einzel- undGruppenangebote, Jungs und Mädchenzusammen oder getrennt. Und auch vomAlter her mischen wir.

Motivation

Mein Lieblingsthema, weil es so unvor-hersehbar ist. Motivation kann durch einWort, ein Ereignis oder eine Herausfor-derung kippen. Wir müssen den Kindernhäufig einen Weg zeigen, wieder einzu-steigen, wenn die Motivation mal nach-lässt. Das ist einer der wichtigsten Lern-momente. Je nachdem, wie man sichgehört fühlt, ernst genommen wird, mit-entscheiden darf, sich wiedererkennt, sichals Teil von der Gruppe fühlt und ein Zielhat, steigt die eigene Motivation. Ichnenne das: Einfluss, Identifikation,Wachstum und Zugehörigkeit.

Aus der Praxis

Ein Mädchen möchte jonglieren lernen.Das ist ein langer Weg. Ich habe zwar eini-ge Übungen und Spiele, damit Jonglierenlernen abwechslungsreich ist. Das reichtoft nicht. Deshalb lasse ich das Mädchenentscheiden, welche Übung sie machenmöchte (Einfluss). Später machen wirzusammen einen Trick, wobei ich ihrelinke Hand bin und sie die rechte Hand. Esklappt (Identifikation & Wachstum)! DieWoche danach bitte ich sie, ihre Fortschrit-te den anderen zu zeigen (Zugehörigkeit).Und als sie 10 Würfe hintereinanderschafft, bekommt sie feierlich drei Jon-glierbälle geschenkt.

Astrid Westerboer, Pädagogischer Fachdienst Bergisch Gladbach

Grenzen überwinden

Sich selbst zu überwinden und auf andere zuvertrauen sind wichtig.

Beim Trampolin werden Motorik, Konzentra-tion und Selbstvertrauen gefördert.

Erlebnispädagogik in der Praxis

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6 Titelthema

Freizeitgestaltung mit Sinn

Das Herzstück unserer Arbeit stellt seit2016 die Offene Werkstatt dar. Das ist einOrt, an dem die Kinder und Jugendlichenihre eigenen Ideen, mit Holz oder anderenWerkstoffen, verwirklichen. Sie üben sichin Fingerfertigkeit wie beispielsweise beim manchmal kniffligen Basteln vonPfeifenreiniger-Figuren, oder lernen, wiesie ihr Fahrrad aus dem Winterschlaf wecken, damit es wieder fit und sicherfür die Sommertouren ist. Uns erreichenimmer öfter alte Fahrräder, denen das einoder andere Teil fehlt. „Aus alt mach neu!“heißt hier die Devise. Wenn man selbstmit angepackt hat, schätzt man Dinge oftviel mehr und kann umso stolzer sein,wenn man den Reifen ganz alleine geflickt hat! Sind alle notwendigen Arbeiten erledigt, wie Fahrrad reparierenoder Fußball aufpumpen, entfaltet sichdie Kreativität der Kinder. Pläne für eige-ne Projekte werden geschmiedet: Ein Auto aus Holz und die dafür ganz wichti-ge Garage müssen her. Zusammen mitdem Kind wird zunächst überlegt, wie dasAuto aussehen soll und wie groß danndie Garage werden muss. Dann wirdgeschnitten, gehämmert, geschliffen undangemalt, bis das Werk vollendet ist.

Aktion im Alltag

In der offenen Werkstatt von Montag bisFreitag werden in den Nachmittag- undAbendstunden Aktionen angeboten. Nichtalle finden in der Offenen Werkstatt statt.Zwei Mal die Woche öffnen wir den Bau-spielplatz. Hier können die Kinder undJugendlichen ihre eigenen Buden bauen.Mit Hammer, Nägeln und Brettern bewaff-net, ist dem Hausbau kaum eine Grenzegesetzt. Angefangen bei der Statik bis hinzum Giebel und dem Dach zimmern dieKinder was das Zeug hält. Jeder der Lustund Laune hat, kommt vorbei und wernoch keine Übung im Umgang mit Ham-mer und Nagel hat, kann es hier erlernen!Wer es lieber etwas ruhiger angehen

möchte oder vor lauter Schafferei einenBärenhunger hat, kommt zum wöchent-lichen Kochkurs in die Kinderdorf-Küche.Mit gesunden Lebensmitteln und leckerenRezepten lernen die Kinder und Jugend-lichen das Kochen auf ihrem Weg in dieSelbst ständigkeit ganz nebenbei. Dabeidarf natürlich auch ein leckerer Nachtischnicht fehlen.

Programm für jeden

In jeden Ferien gibt es schließlich einbesonderes Programm. An Ostern wer-den die Eier bunt bemalt, die Osterkörbeselbst gestaltet und wenn es das Wetterzulässt, auch eine Jagd nach dem Oster-schatz gemacht. Wenn es heiß und trockenist, wie in den Sommerferien, gibt eskaum etwas Besseres als eine Kanutour.Dann ist es natürlich nicht so schlimmwenn das Boot mal kentert, sondern ehereine willkommene Abkühlung.

Zu jeder Jahreszeit gibt es ein speziellabgestimmtes Programm. In regelmäßi-gen Abständen werden Work shops mitThemen-Schwerpunkten und externenErlebnis-Pädagogen angeboten, wie zumBeispiel ein Theater-Projekt oder der Zirkus-Workshop in den anstehendenSommerferien.

Wenn jemand dem Gruppenalltag entflie-hen möchte, oder auch mal einem Streitaus dem Weg gehen will, vielleicht sogarnur mal mit einem anderen Menschenreden möchte, der nicht aus der eigenenGruppe ist – dieser Jemand ist immer herz-lich Willkommen bei uns und der OffenenWerkstatt. Denn wo kann man besser demAlltag entfliehen, seine Gedanken anSchule und Hausaufgaben vergessen,oder einfach für sich entspannt an etwasarbeiten, wenn nicht beim Bauen, Basteln,Lachen, Tanzen, Singen und vielem mehr?

Pädagogischer Fachdienst Eltville

Werkeln, Bauen, Basteln

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Das Neueste 7

Seit Mitte Mai hat das Bethanien Kinderdorf Bergisch Gladbacheine neue Kinderdorffamilie.

Sr. Martha Maria hat am 16. Mai das erste Kind aufgenommen.Zwei weitere Kinder wurden Ende Mai aufgenommen. Insgesamtkönnen sechs Kinder in der neuen Kinderdorffamilie leben.

Das erste Domizil ist die ehemalige, nun umgebaute Mitarbei-teretage des Kinderdorfes. Wir haben ihr den Namen „HausHenrika“ geben. Dieser Name stammt von Mutter HenrikaDominika, die zusammen mit Pater Jean-Joseph Lataste dieDominikanerinnen von Bethanien einst gründete.

„Der Bedarf an Betreuungsplätzen vor allem für jüngere Kin-der ist so groß, dass wir darauf mit der Gründung der sechs -ten Kinderdorffamilie reagiert haben“, erklärt Martin Kramm,der die Eröffnung als eine seiner letzten Amtshandlungen alsKinderdorfleiter vor dem Eintritt in den Ruhestand vornahm.Für ihn ein schönes Signal, „dass das Kinderdorf auch inZukunft auf das Konzept der Kinderdorffamilie baut.“

Für Sr. Martha bedeutet dies, dass sie zunächst mit einer Mitarbeiterin in den neu hergerichteten Räumen angefangenhat und seit Anfang Juni eine weitere Mitarbeiterin das Teamkomplettiert. Langfristig wird die neue Familie in eines der Häuser im Kinderdorf ziehen. Denn in den nächsten Jahren erreichen einige Kinderdorfmütter das Ruhestandsalter. Um

dann die Idee der familienähnlichen Betreuung aufrecht erhal-ten zu können, werden auch weiterhin Frauen oder Ehepaaregesucht, die sich vorstellen können, ihr Leben mit Kindern imKinderdorf zu teilen. Mehr Informationen gibt es auf der Seitewww.kinderdorfmutter.de

Wir freuen uns für das ganze Kinderdorf und wünschen Sr. Martha Gottes Segen für den Start ihrer Kinderdorffamilie.

Daniela Fobbe-Klemm

Seit vielen Jahrzenten findet auf dem Gelände der Jugendbildungsstätte „HausDon Bosco“ in der Bauernschaft Calhorn (Cloppenburg/Nieder sachsen) ein gro-ßes Pfingstfestival statt. Was unter der Leitung der Ordensgemeinschaft derSalisaner Don Boscos einst als einfaches Messdiener Zeltlager über diePfingsttage begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem in Deutschland ein-zigartigen christlichen Festival für rund 800 Kinder und Jugendliche entwickelt.

In diesem Jahr hat die Heilpädagogische Wohngruppe Haus 9 ihre Premierebeim Pfingstfestival gefeiert. Start des Festivals ist immer Samstagmittag mitdem Aufbau der Zelte. Das Programm geht dann bis zur Verabschiedung amMontagmittag. Die Zeit dazwischen ist gefüllt mit einem Fußballpokalschießen,

einem großen Malwettbewerb, einem reichhaltigem Abendprogramm mit Live-Musik und Open-Air Disco, sowie zwei kind-gerechten und sehr lebhaft gestalteten Messfeiern. Die meisten dieser Programmpunkte finden auf der extra hergerich-teten Festivalwiese mit aufwendig gestalteter Bühne statt. Da das Festival im christlichen Geiste der Pfingstfeier steht,haben es sich die vielen ehrenamtlichen Organisatoren zur Aufgabe gemacht, die Botschaft von Pfingsten für Kinder undJugendliche ansprechend zu vermitteln. Unter einem jeweils eigenen Motto soll in den Tagen ein lebendiges und junges Bild von Kirche und Glaube gelebt werden können. Das diesjährige Motto des Festivals lautet: „Gott vertrauen“.

Larissa Stupp und Michael Schumacher

Kinderdorffamilie in Bergisch Gladbach eröffnet

Premiere beim Pfingstfestival in Calhorn

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8 Leben und Arbeiten in Bethanien

Die 72-Stunden-Aktion ist DIE Sozialaktion der kirchlichenJugendarbeit schlechthin! Deutschlandweit engagieren sichvon Donnerstagnachmittag bis Sonntagnachmittag jungeMenschen für andere. In den 72 Stunden werden dabei Pro-jekte umgesetzt, die die Welt ein Stückchen besser machen.Insgesamt machen über 100.000 Kinder und Jugendlichein 4.000 Projekten mit.

Auch die Bethanien Kinderdörfer in Eltville-Erbach undSchwalmtal-Waldniel waren dabei!

Die Kinder und Jugendlichen aus Schwalmtal waren jedenTag im Altenheim in Grefrath-Mühlhausen präsent und ver-brachten ihre Zeit dort mit den Bewohnerinnen. Es wurdegemalt, gebastelt, spazieren gegangen, erzählt, vorgelesen,gespielt, musiziert. Schön dabei war der direkte Kontakt derKinder und Jugendlichen mit den älteren Menschen. DenAbschluss am Sonntag bildete ein großes Kaffeetrinken mitgemeinsam gebackenem Kuchen.

In Eltville wurde währenddessen geschwitzt: In einemgemeinsamen Bauprojekt mit den Ministranten der Pfarreivor Ort wurde der Pfarrgarten verschönert. Neben der Säu-berung des Geländes und dem Streichen der Holzfassadeaußen wurden Sitzgelegenheiten aus Holz gebaut, eineTorwand aufgestellt und, und, und. Toll hierbei war, dassdie Aktion die vier Tage überdauern wird und sich noch viele Gruppen über den neu gestalteten Pfarrgarten freuenkönnen.

Übrigens nahmen auch Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums aus Dülken an der 72-Stunden-Aktion teilund werkelten in der Zeit im und für das Kinderdorf inSchwalmtal!

Dorothee Oehmen

Drei Tage im Dienst für Andere

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Leben in Schwalmtal 9

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Teenies versammeln sich bei der Fotobox,um das perfekte Foto zu schießen. Schlan-gen bilden sich vor dem VW-Käfer unddem Porsche 911 – die Rundfahrten durchWaldniel werden in diesem Jahr erstmaligangeboten. Überall tummeln sich spie-lende Kinder und tanzende Gäste, dennauf dem Kinderdorfgelände wird dasgroße Musiksommerfest „Bethanien onStage“ gefeiert!

Spiel, Spaß und Abenteuer für dieganze Familie

Für die kleinen Gäste wird beim großenSommerfest im Kinderdorf auch wiederEiniges aufgefahren: So können siegemeinsam mit Freizeitpädagoge Rein-hard Ziegler das Floß auf dem Weiherbesteigen oder die unzähligen Mitmach-aktionen auf dem Parkgelände vor demhistorischen Haus Clee nutzen: Ob Instru-mente basteln, Karaoke, Sackhüpfen,Bobbycarwettrennen oder bei der Schmink-station in einen Superstar verwandelnlassen – bei dem großen Musiksommer-fest „Bethanien on Stage“ ist für jedenetwas dabei!

Kulinarische Leckereien für jedenGeschmack

Wie in jedem Jahr wird für die vielen Gästeauch kulinarisch Vieles geboten: Ruhr-pott-Carpaccio oder doch lieber Kartof-feln mit Kräuterdip? Popcorn für das Bühnenprogramm? Zuckerwatte und Waffeln wie auf der Kirmes? Oder dochlieber einen leckeren Smoothie oder Cocktail für das richtige Festival-Flair?Alles kein Problem – denn das Kinderdorfist bestens auf den Tag vorbereitet.

Bühnenprogramm für Jung und Alt

Auch auf der Bühne wird kräftig für Stimmung gesorgt: KinderliedmacherReinhard Horn wird nach dem Motto

„Hand in Hand“ die Zuschauer in seineShow miteinbeziehen und mit ihnengemeinsam singen und tanzen. Auch dieBeatboxcrew „4xSample“ hat ein tollesMitmach-Bühnenprogramme für Jung undAlt auf die Beine gestellt.

Die jungen La Taste Bandmitglieder hauenmal wieder alle Gäste vom Hocker undauch das Jugendorchester Vivaldissimoaus der Schweiz überzeugt wie die ganzGroßen. René Pütz verzaubert dieZuschauer mit seiner Loopstation und fürdas große Finale betritt Entertainer Joko

Winterscheidt die Kinderdorfbühne.Immer mit einem flotten Spruch auf denLippen, bittet er La Taste und Andrew „TheBullet“ Lauer auf die Bühne und dasgroße Abschlusskonzert kann beginnen.

Bei dem großen Musiksommerfest„Bethanien on Stage“ am 30. Juni 2019wird das 30-jährige Jubiläum der Kin-derdorfband „La Taste“ gefeiert. Los gehtes um 11.00 Uhr mit einem gemeinsa-men Familiengottesdienst. Um 12.00 Uhrbeginnt das Sommerfest.

Anna Leister

Bethanien on Stage –Großes Musiksommerfest im Kinderdorf

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10 Leben in Schwalmtal

Im Bethanien Kinderdorf Schwalmtal öffnen sich zweimal wöchentlich, im Rahmen eines Angebots des pädagogischen Fachdien-stes, am Nachmittag die Türen des offenen Freizeittreffs, welcher von René Schellbach geleitet und betreut wird. Kinder und Jugend-liche ab 10 Jahren können hier in ungezwungenem Rahmen ihre Freizeit verbringen und aus einer großen Auswahl verschiedenerAktivitäten wählen. Im Angebot des Freizeittreffs befinden sich Gesellschaftsspiele, ein Kicker- so wie ein Billardtisch, eine Dart-Scheibe und eine Tischtennisplatte. Auch elektronische Spielekonsolen finden sich im Freizeittreff und laden zum Wettkampf odergemeinsamen Spiel ein. Damit nicht nur Playstation und Co genutzt werden, achtet der Sport- und Erlebnispädagoge darauf, dasssich die Kinder vorher anderweitig beschäftigen. Darüber hinaus kann man in gemütlicher Atmosphäre und Gesellschaft auch ein-fach nur chillen, quatschen und Musik hören.

Freizeittreff: Hier wird Partizipation groß geschrieben!Herrn Schellbach ist es besonders wichtig, dass die Kinder bei der Gestaltung der Räumlichkeiten mit einbezogen werden und zumTeil auch selbstständig gestalten. Dies trägt zum Charakter des Treffs bei und die Jugendlichen fühlen sich wohl in den von ihnengestalteten Räumlichkeiten. So hängen beispielsweise selbst gesprayte Bilder an den Wänden und auch die verschiedenen Foto-drucke werden gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ausgesucht und angebracht. Herr Schellbach legt großen Wert darauf, dass die Kinder ihre Freizeit hier tatsächlich selbstbestimmt gestalten können. Er bietet Gespräche, Unterstützung bei derKonfliktlösung oder einfach nur ein offenes Ohr an, mischt sich aber nicht in die Auswahl der Aktivitäten ein und jederdarf selbst entscheiden, welchen Aktivitäten er im Treff nachgeht. Natürlich nehmen die Kinder und Jugendlichen dieses Angebot gerne in Anspruch. Neben dem offenen Treff bietet Herr Schellbach noch viele weitere Freizeitange-bote an. So plant und begleitet er beispielsweise gruppenübergreifende Ferienfahrten, trainiert die Kinderdorffußball-mannschaft und führt verschiedene sportpädagogische Angebote durch. Katrin Menzel, Gruppenleitung

Sicher kennen Sie den Profifußballer YannSommer. Doch wussten Sie auch, dass erMusiker ist? Beim Gitarrespielen geht esihm so wie vielen Kindern und Jugend-lichen aus dem Kinderdorf. Hier könnensie einfach mal abschalten!

Wie bist du zum Musik machengekommen?

Yann Sommer: Ich habe mit 18 Jahrenangefangen Gitarre zu spielen. Ich fand,dass die Gitarre ein spannendes Ins -trument ist. Deswegen habe ich mir Gitarrenunterricht geben lassen. Da ichjetzt ich schon seit einigen Jahren spiele,hat sich natürlich auch mein Gitarrenspielweiterentwickelt.

Wie viel Zeit bleibt dir, neben demProfisport für das Gitarrespielenund das Singen?

Yann Sommer: Relativ viel Zeit, weil wirhin und wieder lediglich einmal am Tagtrainieren. Dadurch haben wir am Nach-

mittag auch mal ein bisschenZeit, um etwas anderes zutun, was schön ist. Ich pro-biere deshalb jeden Tag einwenig zu spielen. Das gelingtmir nicht immer, aber schonoft.

Welchen Song würdest dumal gerne gemeinsam mitunserer Band spielen undsingen?

Yann Sommer: (lacht) Da bin ichganz offen. Ich habe jetzt keinenspeziellen Lieblingssong, bin fürjeden Vorschlag zu haben.

Was bedeutet das Musikmachen fürdich und möchtest du davon etwasuns als Band mit auf den Weg geben?

Yann Sommer: Für mich ist Musik einfacheine super gute Abwechslung zum Fuß-ball. Fußball ist ein Geschäft mit vielDruck, da ist es schön, nach Hause zu

kommen und mal vom Fußball abschaltenzu können. Das tue ich mit Musik. Ichkann dadurch Emotionen ausdrücken,außerdem ist es schön, mit anderen Leu-ten zusammen zu sein und über Musikzu sprechen. Euch kann ich deshalb nurmitgeben: Genießt es, gemeinsam Musikzu machen. Es gibt wenig schönere Dinge.

Jannis Gulde, FSJ Kultur

Yann Sommer im Interview

Der offene Freizeittreff

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Leben in Schwalmtal 11

Rennpferd „Canterbury“

Auf der „Kidoranch“ leben drei Pferde und drei Ponys. Unsere Kin-der und Jugendlichen lernen hier nicht nur das Reiten, sondernfinden in den Tieren auch ihr Vertrauen wieder. Mit Hilfe unse-rer heilpädagogischen Reitlehrerin lernen unsere Kinder Ängsteabzubauen, Verantwortung zu übernehmen und können ihremotorischen Fähigkeiten verbessern.

Erst Ende letzten Jahres, kurz vor Weihnachten, ist der Wallach„Canterbury“ auf den Reiterhof gezogen. Dieter Albert Brand istBesitzer mehrerer Rennpferde, wozu bis vor kurzem auch dasenglische Vollblut Canterbury gehörte. Er besuchte das Betha-nien Kinderdorf in Schwalmtal und als er die Kidoranch zumersten Mal sah, war ihm sofort klar, hier gehört Canterbury hin.Kurz darauf organisierte er den Transport und schenkte uns dasverschmuste Pferd.

Canterbury genießt das Leben auf der Kidoranch in vollen Zügen.Er suhlt sich im Dreck und lässt sich im Anschluss gerne vonunseren Kindern und Jugendlichen säubern. Das junge Pferdkuschelt gerne und arbeitet immer mit. Canterbury senkt sogarden Kopf für unsere Kleinsten, damit sie seine Mähne besserkämmen können.

Auf der Kidoranch wächst die Beliebtheit von Wallach Canter buryvon Tag zu Tag. „Canny“ oder „Bury“, wie das Pferd meistens

genannt wird, wird in den nächsten Jahren noch für viele strah-lende Kinderaugen verantwortlich sein!

Anna Leister

wird Therapiepferd

Deshalb sind wir auf Spenden angewiesen!

Wussten Sie, dass sich die Kidoranch über Spenden finan-ziert? Tierarztkosten, Futter, Stroh und Honorarkräfte kön-nen nicht über die reguläre Finanzierung der stationärenJugendhilfe abgedeckt werden.

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende.

Schon mit 20 Euro monatlich leisten Sie einen wichtigenBeitrag für unsere tiergestützte Heilpädagogik. Auch kleinere Beiträge helfen uns, Futter oder Stroh für unserePferde zu kaufen.

Unser Spendenkonto:

Bethanien Kinder- und Jugenddorf Schwalmtal

IBAN DE02 3146 0290 2107 0700 71BIC GENODED1VSN

Stichwort „Kidoranch“

Unsere Kidoranch – schauen Siedoch mal rein!

Canterbury ist Melisas Lieblingspferd.

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12 Leben in Bergisch Gladbach

„1, 2, 3, 4 ...“ Geduldig zählt SchwesterHellena den Takt an und signalisiert ihrerSchülerin mit einem Kopfnicken, wann sieeinsetzen kann. Aurora spielt hoch kon-zentriert zweihändig auf dem Klavier. Alsdie letzten Noten verklungen sind, lächelnsich Schülerin und Lehrerin an – geschafft.Für beide ein schöner Moment.

Das Musikangebot, das Schwester Hel-lena regelmäßig macht, steht allen Kin-dern und Jugendlichen im Kinderdorf Bergisch Gladbach offen. Es gibt Einzel-unterricht aber auch offene Angebote, indenen die Jugendlichen sich an den Instru-menten spontan ausprobieren können.Schwester Hellena versteht ihr Angebotals Ergänzung zur Arbeit des Musikpäda-gogen Volkher Kusche, der eine ganzeReihe von Schützlingen regelmäßig anCajón und Blockflöte, Gitarre und Key -board unterrichtet. „Kinder, die Klavier-spielen lernen wollen, können zu mir kommen. Außerdem gebe ich einzelnen

Kindern elementaren Musikunterricht.Manchmal kommen auch Kinder spontanzu mir. Wenn sie hören, dass hier musiziertwird, sind sie neugierig.“

Sr. Hellena entdeckte ihre Liebe zur Musiksehr früh. „Die Orgelmusik in der Kircheklang für mich immer wie Engelsklang“,erinnert sie sich. Eun-Jin Jung, wie sie mitbürgerlichem Namen heißt, wurde inSeoul, der Hauptstadt Südkoreas, in einekatholische Familie hineingeboren. Sieerhält, ebenso wie ihre ältere Schwester,Klavierunterricht. „Das hat mir wirklichSpaß gemacht“, erinnert sie sich. Schonbald darf sie in der Kirche auf der Orgelspielen. Der Wunsch, Berufsmusikerin zuwerden, entsteht, sie studiert zunächstin Südkorea Kirchenmusik und späterabsolviert sie ein Aufbaustudium an derFolkwang-Hochschule in Essen.

„Ich bin an einem Karnevalsdienstag mitten in der Nacht in Köln angekommen.Da habe ich gedacht, dass hier alle ver -rückt sind.“ Das Gefühl, fremd zu sein,bleibt. Gemeinsam mit einer Kommilitoninbesucht sie einen Bibelkreis, dort ent-steht ein Gefühl von Dazugehörigkeit.„Die Liturgie ist überall gleich, Gott istüberall gleich.“ Durch einen Kontakt zuden Dominikanerinnen reift der Wunsch,Kinderdorfmutter zu werden in Sr. Helle-na. Aber während des Praktikums merktdie junge Schwester, dass dies nicht ihreBerufung ist. „Ich brauche ein Mittel, ummit den Kindern arbeiten zu können, dasist in meinem Fall die Musik“, weiß sieheute. Sie beginnt eine Ausbildung zurMusik- und Klangtherapeutin. Für dieDominikanerinnen übernimmt sie zahl-reiche Aufgaben. Wird nach Leipzig ent-sandt, wo sie zehn Jahre mit Kindern undin einer Pfarrei arbeitet. Sie war Priorin inEltville und seit 2015 Novizenmeisterin.Heute lebt Sr. Hellena im Konvent in Ber-gisch Gladbach. Hier begleitet sie an der

Orgel die Gottesdienste und bezieht dieKinder und Jugendlichen je nach musika-lischem Können mit ein.

„Es ist wichtig, die Kinder da abzuholen,wo sie gerade stehen. Manchmal sind sietraurig, manchmal wissen sie nicht, wersie sind.

Die Musik kann bei der Ich-Findung hel-fen, sie hat schöpferische Wirkung“, istsich Sr. Hellena sicher. Das Selbstwert-gefühl der Kinder werde durch das Musi-zieren gestärkt. Sie erleben das Gefühl,etwas aus eigener Kraft geschafft zuhaben, wenn sie ein Stück auf dem Klavieroder einem anderen Instrument spielenkönnen. Wie lange das dauert, ist für Sr. Hellena nicht wichtig. „Mir geht esdarum, mit den Kindern im Hier und Jetztzu arbeiten.“

Daniela Fobbe-Klemm

Für Sr. Hellena ist Musik das Mittel,um mit Kindern arbeiten zu können

Die Orgel in der Kirche des Kinderdorfes Bergisch Gladbach ist Sr. Hellenas Arbeits-platz.

Mit Aurora übt Sr. Hellena seit zwei JahrenKlavier.

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Leben in Bergisch Gladbach 13

Besuch von Peter MatteoSeit vielen Jahren ist Peter Matteo für alle drei Kinderdörfer ein wichtiger Ansprechpart-ner. Ohne ihn und seine finanzielle Unterstützung wäre etwa die Lernförderung für dieKinder in allen drei Kinderdörfern nicht bezahlbar. Bei seinem Besuch in BergischGladbach entwickelte Peter Matteo sogar die Idee, ähnlich wie im Bethanien Kinder-dorf Eltville auch mit allen Mitarbeitern und Kindern des Kinderdorfes Bergisch Glad-bach eine gemeinsame Tour oder andere große Gemeinschaftsaktion zu unternehmen.Für Kinderdorfleiterin Jutta Menne ein großartiges Geschenk. Daniela Fobbe-Klemm

Angelabenteuer

Eine Ferienfreizeit an sich stellt schon einegroße Aufregung dar.

Für die heilpädagogischen WohngruppeHaus 9 ging die Osterferienfahrt ins Land-rat-Belli-Haus nach Hörstel. Höhepunktder Fahrt war für alle ein Ausflug zu einemAngelteich. Ein Glück, dass in Haus 9gleich 3 Pädagogen, Larissa Stupp,Michael Schumacher und StephanSbrisny den Fischereischein haben.

Da nicht nur der frühe Vogel den Wurm,sondern der Angler mit diesem auch denFisch fängt, brachen die Kinder undJugendlichen mit ihren Pädagogen bereitsgegen 5.30 Uhr auf. Am Vorabend warenbereits alle Angeln mit Schwimmern undHaken montiert worden, so dass am Forellenteich angekommen, nur noch einschmackhafter Köder an die Haken gehan-gen werden musste, um los zu angeln!Auf dem Speiseplan der Forellen stehenvor allem Würmer und Maden, daher hatteStephan Sbrisny bereits im Vorfeld für

genügend Maden-Vorrat gesorgt. Als um6.30 Uhr jeder Angelfreund seine Rutemit entsprechendem Köder in der Handhielt, stellte sich die schwierige Aufgabe:Wie bekommt man so eine Angel mitsamtSchwimmer, Rolle, Köder und Haken indas Wasser? Eine schwierige Angelegen-heit. Mit einigen Erklärungen gelang esden Kindern, von denen viele zum erstenMal eine Angel in der Hand hielten, rechtgut, den Umgang mit der Angelrute zumeistern.

Nach erfolgreichem Auswurf der Angelhieß es: Warten! Die größte Herausfor-derung an diesem Vormittag. Das unge-wöhnlich warme Wetter bereitete denAnglern Probleme. Forellen haben beiSonne und Wärme nicht den größtenAppetit. So dauerte es drei volle Stun-den, bis der erste Fisch an der Angel hing!Eine Geduldsprobe! Ein Glück, dass esauch ohne Fisch an der Angel immer nochgenug zu tun gibt: Wurftechniken perfek-tionieren, den besten Angelplatz finden,die geschmierten Brote frühstücken undMaden aus ihrem Gefäß kippen.

Als der erste Fisch im Netz zappeltebeäugten ihn neun Augenpaare auf-geregt. Marlon konnte sein Glück überden Fang kaum fassen! Stephan Sbrisnyerklärte den Kindern, wie man den Fischwaidgerecht tötet und legte ihn in dieKühlbox. Verwunderlich war, dass es

sich um einen Barsch im Forellenteichhandelte.

Motiviert von diesem Erfolgserlebnis wurden gleich wieder alle Angeln zu Was-ser gelassen. Bereits kurze Zeit späterhatte auch Luca einen dicken Fisch an derAngel.

Aus erlebnispädagogischer Sicht war derVormittag ein toller Erfolg! Ein großes Loban die Kinder und Jugendlichen, die großeMotivation mitbrachten, ihre Frustrations-toleranz unter Beweis stellten und sichvon der langen Wartezeit nicht abschre -cken ließen. Die schönen gemeinsamenMomente und einige Erfolgserlebnisselassen alle positiv auf die Zeit zurück-blicken. Ein weiterer Angelausflug für dieSommerferien ist bereits in Planung!

Larissa Stupp und Michael Schumacher,Haus 9

auf der Ferienfahrt

Lohn für die Geduld: Luca hat einen Fischgefangen.

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14 Leben in Bergisch Gladbach

Mit einem Fest in drei Akten wurde Bergisch Gladbachs Kinderdorfleiter MartinKramm nach 15 Jahren im Amt in den Ruhestand verabschiedet. Zu Beginn gab eseinen Gottesdienst in der Kinderdorf-Kapelle mit Weihbischof Ansgar Puff undKramm’s Sohn Matthias als Konzelebranten. Danach folgten in der frisch renovier-ten Aula die offizielle Verabschiedung und das Willkommen für die neue Kinder-dorfleiterin Jutta Menne, beides war getragen von viel Humor und einigen sehranrührenden Vorträgen. So manches Lied wurde gesungen, dessen Text eigens fürdie Verabschiedung geschrieben wurde, der Kinderdorfzirkus und etliche Musik-schüler traten auf, und zum Schluss stellte Jutta Menne ihr Talent als Dirigentindes Kinderdorfchores unter Beweis, Einstand gelungen.

Kinderdorfleiter Martin Kramm inRuhestand verabschiedet

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Leben in Bergisch Gladbach 15

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Outdoor – ohne Stromund ohne Handy!In den Osterferien waren wir vom Haus 2 mit zwei Betreuern undvier Kindern zelten im schönen Nahetal. Am ersten Tag waren wirmit dem Einkauf der Lebensmittel für die folgenden zwei Tagesowie dem Zeltaufbau beschäftigt. Außerdem mussten wir nochHolz hacken, da wir komplett ohne Strom gezeltet haben. Kochenwar also nur auf dem Lagerfeuer möglich. Mit frisch gesammeltenKräutern, gab es dann einen leckeren Salat zusammen mit selbst-gebackenem Brot. Trotz eisiger Kälte in dieser ersten Nacht, began-nen wird den zweiten Tag mit guter Laune. Wir wanderten zu einemstillgelegten Bergwerk, waren auf einem Spielplatz und spieltenWald-Memory.

In der zweiten Nacht war es glücklicherweise wärmer, leider hat esaber auch geregnet. Die meisten Zelte hielten stand und die Sonnezum Frühstück hat uns gut durchgetrocknet. Nach dem Abbauund der Verpflegungsvorbereitung ging es dann wieder zurückins Kinderdorf. Unterwegs machten wir noch Halt im Schwimmbadund kamen dann hungrig, sauber und müde wieder im Kinderdorfan.

Ob Holz hacken, Regen, Kälte und Kochen über dem Feuer: wir sindjetzt alle Outdoor-erprobt und freuen uns schon auf die nächsteZeltfreizeit!

Tanja Wolf, Sozialpädagogin

16 Leben in Eltville

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Kunst im Kinderdorf erleben und gemeinsam entwickeln.

Mit dem Projekt „Kinderdorf kreativ“ wurde das Gelände des Kinderdorfes bunt und kreativgestaltet. Als Zeichen des Willkommens gestaltete jede Familie und jede Gruppe ihre eigeneSkulptur.

Zusammen mit einem Künstlerehepaar modellierten die Kinder und Jugendlichen aus Haus 3ihr persönliches Symbol: „Wir lieben die Nordseeinsel Ameland und waren dort schon einigeMale, deswegen haben wir uns für den Leuchtturm entschieden. Außerdem spielen die Kinderfür ihr Leben gerne Fußball.“

Susanne Lange, Kinderdorfmutter

Wir lieben Urlaub …

Ein Abenteuer war das Zelten im Nahetal.

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Leben in Eltville 17

Spielen, Erleben, Lernen

„Kinder spielen aus dem gleichen Grundwie Wasser fließt und Vögel fliegen.“

Fred Donaldson

„Die meisten Menschen wissen gar nicht,wie schön die Welt ist und wie viel Prachtin den kleinen Dingen, in irgendeinerBlume, einem Stein, einer Baumrindeoder einem Birkenblatt sich offenbart.“

Rainer Maria Rilke

Wenn morgens die großen roten Kinder-dorfbusse vor der Kita stehen, wissen alleKinder direkt was das bedeutet. Aufre-gung macht sich unter den Kleinen breit.Wenn sich jedes Kind in seinem Sitz befin-det, geht es los. Ausgerüstet mit einemganzen Kofferraum voller Equipment wieBollerwagen, Rucksack und Frühstückgeht es in den Wald.

Warum Naturerfahrungen auch schon imKrippenalter eine so wichtige Rolle spie-len, sieht man in dem Moment, in demdie Kinder aus dem Bus aussteigen.

Sie fangen an zu sammeln, zu erkundenund zu entdecken. Wie fühlt sich der Wald-boden an, wenn es kurz vorher regnete?Ist die Rinde vom Baum rau oder weich?Wie viele Kastanien passen in die Jacken-tasche? Wie riecht ein Blatt?

Die Umwelt zu erforschen, ist ein Grund-bedürfnis eines jeden Kindes. Die Betha-

nien Kindertagesstätte in Erbach hat essich daher zur Aufgabe gemacht, dafürzu sorgen, dass den Kindern eine ent -sprechende Umwelt zugänglich gemachtwird – auch außerhalb des Kitageländes.Dazu zählen nicht nur Exkursionen in denWald, sondern auch Ausflüge in die nahegelegenen Weinberge oder die Fasaneriein Wiesbaden.

Da das Spielumfeld sich zunehmend inden häuslichen Bereich oder auf künstlichangelegte und mit Regeln behaftete Ange-bote begrenzt, ist es umso wichtiger, dassKinder ihre Welt kreativ und selbstbe-stimmt erfahren können.

Querfeldein über Baumstämme, Äste undbelaubten Waldboden zu marschieren, istfür kleine Kinderfüße nicht nur eine enor-me Herausforderung, sondern bietet aucheine Vielfalt an Sinneserfahrungen, erfor-dert Bewegungskoordination und soll vor allem Spaß bringen. Auf dem Weg ent-decken Kinderaugen allerlei Dinge: EinenKäfer, einen Vogel, einen Ast.

Die Emotionen, welche sie in diesemMoment verknüpfen, können prägend fürdas gesamte Leben werden. Diese Erfah-rungen sind daher genauso unabdingbarfür eine gesunde und positive Entwick -lung wie die Luft zum Atmen. Den sorg -samen Umgang mit und von der Naturerfahren die Kinder somit nicht nur theo-

retisch, sondern auch im täglichen Lebenin der Kita.

Katja Jung, Erzieherin

Naturpädagogik in der Krippe

Die Umwelt zu erforschen, ist ein Grund-bedürfnis jedes Kindes.

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18 Leben in Eltville

Nach einer turbulenten Schullaufbahn in Frankfurt begann für mich ein neuerSchulabschnitt an der Nikolaus-August-Otto-Schule in Bad Schwalbach. Im letz-ten Jahr zog ich in die Außenwohngruppenach Fischbach. Ich musste mich erst ein-mal neu orientieren, fand aber schnell indas neue System der 9. Klasse. Auch inden Klassenverband wurde ich rasch inte-griert und bekam nach ein paar Wochenguten Anschluss.

Bald stellte sich heraus, dass ich nachder 9. weiter in die 10. Klasse Realschulewechseln will, um einen guten Einstiegins Berufsleben zu haben, da mein größ-ter Wunsch die Ausbildung zur Erzieherinist.

Um dieses Ziel zu erreichen, habe ichbereits in der Schule begonnen unter prü-fungsähnlichen Rahmenbedingungen,Arbeiten zu schreiben, um ein Gefühldafür zu bekommen, wie es sein wird, im

Mai die anstehenden Abschlussprüfun-gen zu bewältigen. Ich habe nicht wirklicheinen großen Unterschied zu anderenStandard-Arbeiten verspürt, die im lau-fenden Schuljahr anstanden. Auch nehmeich mir die „Angst“, indem ich mich jedenTag ein wenig mehr mit dem Prüfungs-stoff vertraut mache, um so gut vorberei-tet in die Abschlussprüfung zu gehen.Etwas Bammel habe ich jedoch vor Mathe-matik, da dieses Fach, egal wie gut ichvorbereitet bin, mir immer etwas Sorgenbereitet. Um etwas Druck aus der Sachezu nehmen, bereite ich mich besondersgut auf Mathe vor, indem ich meinen Vor-bereitungsschwerpunkt in den Osterfe-rien verstärkt auf die Mathematik Aufga-ben lege. Manchmal erwische ich michdabei, wie ich mir die Frage stelle: „Waswäre, wenn ich die Mathe Prüfung nichtbestehe?“ Diese Zweifel versuche ichnicht aufkommen zu lassen, da sie micheher lähmen würden und im Endeffekt

nichts zur Vorbereitung beitragen. Aberich bin guter Dinge, da die Atmosphäre inder Außenwohngruppe Fischbach so gutist, dass ich keine Bedenken sehe, genü-gend Zeit und Rückzug zu finden, um michmeiner Vorbereitung zu widmen.

Andzela, 15 Jahre

Andzela büffelt an ihrem Schreibtisch für diePrüfungen.

Der herausfordernde Weg zum Abschluss

Mit Qualitätsmerkmalen wie der fundier-ten Ausbildung, der heilpädagogischenDiagnostik- und Methodenkompetenzsowie der interdisziplinären Hilfeplanent-wicklung trägt die Heilpädagogik zu einerganzheitlichen Betreuung bei, die den jungen Menschen, ihrem Umfeld undsomit der Gesellschaft zugutekommt. DieHeilpädagogik versteht sich in der Jugendhilfe als Anwalt der Kinder, Jugendlichenund deren Erziehungsberechtigten und will mit ihren Ansätzen Halt und Orien-tierung geben. Sie möchte durch die Mitgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe mahnend und motivierend zugleich eine Erziehungskultur stärken, die den jungenMenschen beisteht, damit diese sich zu starken, selbstbewussten Persönlich -keiten entwickeln können und setzt sich vehement dafür ein, dass sich die Einrich-tungen der Kinder- und Jugendhilfe der Maxime verpflichten, kein Kind und keinen

Jugendlichen als Verlierer zurückzulassen.In unserer Wohngruppe mit heilpädagogischem Schwerpunkt nehmen wir Kinder auf, die aufgrund von traumatischenErlebnissen oder verzögerter Entwicklung besondere Zuwendung benötigen. Das Alte Pfarrhaus im alten Ortskern in Erbachbietet mit seinem großen Garten und zahlreichen Räumlichkeiten ausreichend Platz für einen Alltag und die Therapieformenim heilpädagogischen Sinne. Jeden Tag erleben wir hier, welche Antworten die Heilpädagogik Kindern und Jugendlichen inihrer Situation geben kann. Sabine Leesing, Heilpädagogin

Im Alten Pfarrhaus hat die Heilpädagogikin Eltville ihren Platz.

Heilpädagogik in der Wohngruppe

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Fachlich 19

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„Musik ist ein Freund von mir!“

„Jeder Mensch hat Liebe zur Musik und Fähigkeit, seine Liebezu realisieren. Nur: Jeder Mensch liebt anders, jeder Menschliebt Anderes. Wer die Liebe zur Musik pflegen will, muss dieswissen.“

Ernst Klusen 1

Musik zu machen ermöglicht es Kindern, sich auszudrücken,etwas zum Gelingen zu bringen und dadurch Selbstbewusstseinzu erhalten. Musik bedeutet auch, zu verstehen, wie wichtigKommunikationswege sind, wie das Aufeinander-Hören beimMusizieren und das Sprechen über Musik während und nach demUnterricht oder den Proben.

Musik in den Bethanien Kinder- und Jugenddörfern

2008 gestalteten die drei Kinderdörfer gemeinsam mit dem Kin-derliedermacher Reinhard Horn ein Buch- und CD-Projekt zumThema Kinderrechte, bei dessen Planung und Umsetzung unse-re Musikpädagogik intensiv beteiligt war. „Echte Kinder Rechte“enthält im Buch und auf der CD elf Lieder zu verschiedenen Kin-derrechten. Bundeskanzlerin Angela Merkel schreibt in ihremGrußwort zu diesem Projekt: „Die Bethanien Kinder- und Jugend-dörfer geben Kindern Halt, Geborgenheit und Fürsorge, wenn dieeigenen Eltern das nicht können. Ich finde es großartig, dass Kinder hier ermutigt werden, über ihre Rechte nachzudenken undihre Gedanken in Liedern festzuhalten.“2

Von diesen Rechten nennen wir hier einige, die unmittelbar mitunseren musikpädagogischen Vorstellungen korrelieren: dasRecht auf gewaltfreie Erziehung, auf Bildung, auf Aufmerksam-keit und Interesse, das Recht auf Träume, auf Entfaltung der Per-sönlichkeit, auf Religiosität.

Eine Musikschule in der stationären Jugendhilfe

In allen drei Kinderdörfern war und ist das Musikmachen (unddamit auch die Musikerziehung) ein wesentlicher Bestandteil des Kinderdorflebens. In unserer Jugendhilfeeinrichtung, demBethanien Kinder- und Jugenddorf Schwalmtal, arbeiten seit1986 ein hauptangestellter Musikpädagoge und eine wachsen-de Zahl professioneller Musikpädagogen als Honorarkräfte imGesangs- und Instrumentalunterricht. Seither hat sich dieserBereich zu einer regelrechten Musikschule entwickelt. Im Juni2018 nahmen 83 Schüler an der Früherziehung, am Gesangs-unterricht, am Instrumentalunterricht und an der Ensemblearbeitteil, das waren mehr als die Hälfte der stationären Kinder und

Jugendlichen. Einige nutzten dabei mehrmals in der Woche auchverschiedene musikpädagogische Angebote.

Warum eine eigene Musikschule in der stationärenJugendhilfe?

In dieser Art Musikschule bekommen Kinder, die sonst kaum eineChance auf den Erhalt von dauerhaftem Musikunterricht haben,die Gelegenheit, sich musikalisch auszudrücken und ein Instru-ment zu erlernen. Für den Musikunterricht gilt: Die Anmeldungist freiwillig. Die Schüler werden außerdem an der Auswahl derUnterrichtsinhalte so weit wie möglich beteiligt. So bieten dieMusiklehrer Alternativen an und gehen auf die Eigeninitiativender Schüler ein. Dieses Prinzip der Partizipation erzeugt in denallermeisten Fällen eine sehr hohe Eigenmotivation.

Sie wollen mehr über die Musikpädagogik im BethanienKinderdorf erfahren? Dann bestellen Sie kostenlos unsereneue Broschüre bei [email protected]

Wolfhelm Ostendarp, Musikpädagoge

Musikpädagogik im Bethanien Kinder- und Jugenddorf Schwalmtal

______________________________1 Schepping und Pitzen 2010, S. 822 Erhardt, M. / Horn, R. / Schmidt, J. 2008, S. 10

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20 Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien

An Ostern feiern wir, dass Gottes Liebestärker ist als der Tod. So ähnlich schien esuns jetzt auch, als knapp 30 Schwesternvon Bethanien Venlo nach Frankreich fuhren, um mit den Schwestern von Bethanien Montferrand den 150. Todestagunseres gemeinsamen Gründers PaterLataste zu feiern.

Ein Todestag könnte eine traurige Angele-genheit sein, aber bei diesem Fest wurdenoch einmal mehr deutlich, wie sehr dasWirken und selbst der Tod von Pater Lataste tatsächlich neues Leben hervor -gebracht hat. Bethanien war zahlenmä-ßig immer eine kleine Gemeinschaft, aber

dafür doch stets bunt und vital. Viele klei-ne Gemeinschaften sind inzwischen in derbethanischen Spiritualität entstanden,nicht nur die beiden Schwesternkongrega-tionen, sondern auch etliche Laiengemein-schaften und eine Priestergemeinschaft– und sie alle haben Nachwuchs.

Viele Menschen besuchen das Grab desSeligen, stellen Kerzen oder Blumen dar-auf oder hinterlegen ein Anliegen in einemBrief. So trägt sein Wirken auch 150 Jahrenach seinem Tod Früchte und verbreitetsich. Es scheint, dass unsere Welt, die oftso schlecht mit Schuld und Vergebungumgehen kann, Latastes Predigt von der

Barmherzigkeit und Liebe Gottes braucht.

Sr. Barbara

Leben aus dem Tod

Sr. Wilma: mit Musik und Tanz gegen Verkrampfungen

„Ich bin im September nach Erbach gekommen, im Oktober sollten wir bei einem Festakt in der Aulaspielen. Da haben sechs Kinder Flöte gespielt. Sie konnten nur vier Noten, aber sie haben mehrstim-mig gespielt und es hat gut geklungen.“ Ob Blockflöte, Mandoline oder Gitarre: Sr. Wilma möchtevor allem, dass die Kinder Spaß an der Musik bekommen und sich wohl fühlen. „Wir haben in derMesse gespielt und Konzerte im Altenheim gegeben, alles Mögliche.“ Im Einzelunterricht kann sieganz auf jedes Kind eingehen: „Einmal kam ein Kind rein und sagte: ‚Heute will ich das traurige Stückspielen!‘ – Das war ein Stück in Moll. Es musste den Tod seiner Mutter verarbeiten. Musik hilft dabei.“

Neben der Musik ist Sr. Wilmas große Stärke der Tanz. Auch dies ist ein Mittel, durch das sich Ver-krampfungen lösen können und das Menschen zusammenführt. Im Kinderdorf Erbach hat Sr. Wilmajahrelang mehrere feste Tanzgruppen gehabt. Aber auch an allen anderen Orten tanzt sie – und siemacht damit gute Erfahrungen: „Manchmal melden sich heute noch Ehemalige – nach 50 Jahren –und erinnern sich, wie gut ihnen die Musik und der Tanz getan haben“.

Heute lebt Sr. Wilma in Waldniel und ist dort ehrenamtlich im Kinderdorf tätig. „Acht Kinder kom-men zu mir für die Musik, hin und wieder kommen Nachbarskinder oder Flüchtlingskinder einfachmit. Ich bin ehrenamtlich, ich habe die Freiheit, sie dann einfach zu nehmen. Wenn ich beim Kinder-dorf fest angestellt wäre, könnte ich das nicht.“

Sr. Barbara

„Heute will ich das traurige Stück spielen“

Schwester Wilma begeistert mitihrer Liebe zu Musik und TanzKinder und Erwachsene.

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Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien 21

Sr. Helene war in Waldniel eine Schwes -ter der ersten Stunde. 1956 eröffnetesie das Sonnenhaus und leitete es bis1973. Es war die Zeit der pädagogischenUmbrüche, auch in den Kinderdörfernwar viel in Bewegung. In Waldniel wardamals Sr. Hermanna die Kinderdorflei-terin, und Sr. Helene betont, dass siedie Schwestern auf möglichst viele Fort-bildungen schickte, um sie pädagogischauf Stand zu bringen.

Sr. Helene selber hat nach ihrem Aus-stieg aus der Kinderdorffamilie eine drei-jährige Ausbildung am Heilpädagogi-schen Seminar in Würzburg absolviertund anschließend therapeutisch im Kinderdorf gearbeitet. „Die Kinder sagten immer ‚Ich hab heute Lene‘.“schmunzelt sie und erklärt, dass sie vielmit Musik gearbeitet habe, dass aber

auch nondirektive Spieltherapie, Ver-haltenstherapie und Gesprächsthera-pie zu ihrem Repertoire gehörten.

Was die Musik angeht, so ist Sr. HelenesAnsicht klar: „Zuerst müssen die Kin-der Freude an der Musik und den Klän-gen haben, am Rhythmus. Danach kannman anfangen, mit einzelnen Kindernauch präzise zu spielen.“ Musik sei eingutes Mittel, mit Kindern in Kontakt zukommen und sie aus Ängsten oderZwängen zu holen.

„Wir haben in Waldniel von Anfang anviel Musik gemacht, schon im Mädchen-heim und natürlich auch später im Son-nenhaus. … Wir haben kleine Konzertegemacht. Durch Instrumente kann manKinder gut zueinander führen und zumSprechen bringen, ihnen zu mehr Selbst-bewusstsein verhelfen.“ Sr. Helene hatselber noch bei Carl Orff Unterrichtgehabt und viel mit den OrffschenInstrumenten gearbeitet. Außerdem hat sie immer wieder die Gitarre einge-setzt – dabei sagt sie von sich selber, siespiele gar nicht so gut: „Alle Kinder, die

ich hatte, spielen besser Gitarre als ich.Aber mir ist wichtig: Ich habe ihnen dieFreude an der Gitarre vermittelt.“

Sr. Barbara

„Ich hab heute Lene“

Sr. Helene erzählt von den Anfängender Musikpädagogik in Waldniel

In der Nacht von Gründonnerstagauf Karfreitag in der Kirche zuwachen, ist ein besonderes Erleb-nis. Wenn Schwestern und Erziehereine solche „Ölbergnacht“ für dieJugendlichen anbieten, dann gehtes dabei ziemlich kreativ zu. InRefrath gehört sogar die gemein-schaftliche Gestaltung der neuenOsterkerze zu dieser Nacht.

Leben wir so, dass der Heilandgerne in Bethanien und

in unseren Seelen wohnt! Der Rest wird uns als Überfluss gegeben.

Sel. Pater Jean Joseph Lataste

„Nicht vom Brot allein“

Silbernes Ordensjubiläum (25 Jahre)

Sr. Jordana (Waldniel), 1. November

Diamantenes Ordensjubiläum (60 Jahre)

Sr. Ursula (Waldniel), 4. AugustSr. Sofia (Meckenheim), 15. AugustSr. Monika (Refrath), 3. November

Die vier deutschen Jubilarinnen diesesJahres feiern gemeinsam am 1. Juni inWaldniel. Leider können wir kein Bilddes Festes abdrucken, da es kurz nachdem Redaktionsschluss lag. Doch wirgratulieren auch an dieser Stelle, wünschen Gottes Segen und dankenunseren Schwestern für ihre Treue zuBethanien.

Termine

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22 Persönliches & Termine

25.06. + 12.09.19Mitarbeiterausflüge

03.07.19, 8.30 Uhr Messe und Ehrung der Jubilare

04.07.19 Besinnungsangebot Pilgern

05.07.19Grillfest für die Mitarbeiter

29.09.19, 10.30 UhrFamilienmesse, anschließend Erntedank- und Herbstfest

20.10.19, 10.30 Uhr Familienmesse zum Abschluss derReligiösen Kinderwoche

10.10. + 11.10.19Mitarbeitereinführungstage

Termine

Runde GeburtstageWerner Meyndt, 02.09.19, 65 JahreAnke Hirsch, 20.11.19, 60 JahreBettina Türk-Werner, 13.07.19, 50 Jahre

JubiläumSabine Roth, 01.08.19, 20 JahreMarianne Hemmes, 01.08.19, 30 JahreChristine Wohlgemuth-Lübbe,01.10.19, 10 Jahre

BergischGladbach

Runde GeburtstageRene Schellbach, 02.07.19, 40 JahreEva Tschöp, 19.07.19, 30 JahreSimone Ix, 25.07.19, 40 JahreMarlene Altevers, 01.08.19, 60 JahreKatrin Menzel, 09.08.19, 30 JahreDoga Bartu, 10.08.19, 30 JahreImelda Tanneo, 11.08.19, 40 JahreLena Bonus, 22.08.19, 30 JahreAstrid Hurdalek, 16.10.19, 60 JahreMartina Kirstein, 19.10.19, 60 JahreNicole Kommer, 31.10.19, 50 Jahre

JubiläumEllen Schröders, 01.07.19, 10 JahreNicole Geenen, 01.07.19, 25 JahreKatrin Sengers, 15.07.19, 20 JahreSabine Hundelt, 01.08.19, 30 JahreAnne Heinrichs, 01.08.19, 10 JahreSarah Bischofs, 01.08.19, 20 JahreAnnemarie Selders, 01.08.19, 25 JahreElvira Jansen, 01.10.19, 25 JahreCarolin van de Eerwegh, 01.10.19, 10 JahreClaudia Bolten, 26.11.19, 20 Jahre

SchwalmtalRunde GeburtstageSusanne Gandullo-Gonzalez, 04.07.19, 40 JahreAndrea Krechel, 26.09.19, 60 Jahre Lisa Gemmerich, 13.11.19, 30 JahreDenise Müller, 23.11.19, 30 Jahre

JubiläumKurt Bauer, 01.08.19, 30 JahreAndrea Großmann, 01.08.19, 10 JahreJennifer Heil, 01.08.19, 10 JahreClaudia Schillai, 01.08.19, 10 Jahre

Eltville

30.06.19 Musiksommerfest „Bethanien onStage“, Beginn: 12.00 Uhr

05.07.19 Mitarbeiterausflug

26.08.19 Sommerferien-Abschlussgrillen

05.09.19 Gedenktag Pater LaTaste

11.–13.09.19 Mitarbeitereinführungstage

07.–11.10.19 Gesundheitstage

17.11.19 50. Martinsmarkt, Beginn: 12.00 Uhr

Termine

14.09.19Bethanien Kido-Cup in BergischGladbach

ÜbergreifendeTermine

Aktuelle Termine und Hinweise finden Sie

auch auf: www.bethanien-kinderdoerfer.de

05.08.–09.08.19Zirkusworkshop im Kinderdorf

07.08.19Grillfest für Mitarbeiter

10.08.19, 11–17 UhrSommerfest und große Zirkus-vorstellung

01.09.19Ausfahrt des Harley-StammtischesTrebur ins Kinderdorf

14.09.19Gartenfest in der Bethanien Kindertagesstätte

17.09 + 18.09.19Mitarbeitereinführungstage

03.10.19Flohmarkt von Kindern für Kinder

25.10.19Erntedankgottesdienst in derBethanien Kita

04.11–08.11.19Gesundheitstage

Termine

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kidoblick Nr. 48 · 2/2019

Ihre Hilfe 23

Beatbox-Crew „4xSample“ gab Konzert im KinderdorfAm 17. März 2019 war die Beatboxcrew „4xSample“ im Bethanien KinderdorfSchwalmtal und gab dort ein kostenloses Konzert – lediglich Spenden für dieMusikschule des Kinderdorfes wurden von den Gästen eingesammelt.

Beatbox ist die Kunst Geräusche und Musik mit dem Mund zu erzeugen. Mandoschafft das sogar, ohne den Mund zu bewegen, wie er bei der letzten Show imBethanien Kinderdorf bewiesen hat. Bandkollege, Stimmenimitator und Vokal -akrobat ChloroPhil zeigte bei genau dieser Show, dass er ein echtes Improvisa-tionstalent ist. Mit Alltagsgegenständen aus den Hand- und Hosentaschen desPublikums entwickelte er spontan einen Song.

Wir danken dem erfolgreichen Beatbox-Duo für ihren wunderbaren Auftritt, diehumorvolle Show und die Unterstützung unserer Kinderdorfband „La Taste“!

Übrigens: Beim großen Musiksommerfest „Bethanien on Stage“ am 30. Juni 2019 steht die Beatbox-Crew „4xSample“ wiederauf der Bühne des Bethanien Kinderdorfes! Anna Leister

Was gehört zu einem Urlaub am Meer dazu? Das Planschen im warmen Meer.Damit dies allen aus der Kinderdorffamilie von Katja Blumberg gleicherma-ßen Freude macht, war der große Wunsch des Teams, den jüngeren KindernSchwimmunterricht zu ermöglichen. Die Salvea Reha Bensberg schenktesechs Kindern aus den Häusern 1 und 3 einen eigenen Schwimmkurs. Dieorthopädische Rehabilitationsklinik, die nur eine Autobahnabfahrt vomKinderdorf entfernt ist, verfügt über ein großes privates Schwimmbad, indem normalerweise die Patienten trainieren. Schwimmlehrerin Angela Horst-kemper ist sichtlich stolz auf ihre Schützlinge: „Alle haben ihre Scheu vordem Wasser verloren und können nun sicher schwimmen und tauchen.“ Diewöchentlichen Unterrichtsstunden zeigten schnell Erfolge. In nur drei Mona-ten haben alle das Seepferdchen gemacht. „Für uns war das eine großeHilfe“, freut sich Kinderdorfmutter Katja Blumberg. Daniela Fobbe-Klemm

Kulturelle Ausflüge dank Theaterpaten e.V.

Das Eltviller Kinder- und Jugenddorf ist dankbar, dass eine Kooperation mit den Theaterpaten e.V. besteht. Dem Verein liegt es am Herzen, sozial benachteiligtenKindern den Zugang zu Theaterbesuchen und anderen kulturellen Veranstaltungenzu ermöglichen. Die Theaterpaten betreuen sowohl jüngere als auch ältere Kinderund Jugendliche in unserem Kinderdorf. Vier- bis sechsmal im Jahr begleiten ehren-amtliche Unterstützerinnen und Unterstützer ihre „Patenkinder“ zu kulturellen Ver-anstaltungen. Erst vor kurzem besuchten die jüngeren Theatergänger „Emil und dieDetektive“ bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel. Der Klassiker von Erich Kästnerbegeisterte das junge Publikum und sorgte für ausgelassene Stimmung beimanschließenden gemeinsamen Abendessen mit Kindern, Betreuern und Theater -paten. Für die ältere Gruppe geht es dann im August zu „Maria, ihm schmeckts nicht“

nach Bad Vilbel. Wir danken dem Theaterpaten e.V. und der Vorsitzenden Silvia Weck für das zuverlässige Engagement und die immerwieder anderen, aber stets spannenden Ausflüge in die Welt des Theaters! Christina Bergold

Salvea Reha Bensberg sponsert Schwimmkurs

Hiermit danken wir allen unseren

Spendern und Freunden der

Kinderdörfer.

Dank Ihrer Hilfe können wir viele

kleine und große Projekte für

unsere Kinder ermöglichen.

Einige Beispiele stellen wir Ihnen

stellvertretend vor.

Auch der Spaß kam beim Schwimmunterrichtnicht zu kurz.

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Wollen Sie die Arbeit unserer Kinderdörfer unterstützen und noch mehr über uns erfahren? Dann lernen Sie den Freundeskreis Schwalmtal, den Verein Kinder Zukunft Fördern Eltville,oder den Freundeskreis Bergisch Gladbach kennen und sprechen Sie uns an!

Danke! Wir alle freuen uns, Ihnen mit dieser Zeitung dreimal jährlich kostenlos einen Einblick in unser Leben geben zu können.

Mehr als 650 Kinder, Jugendliche und Erwachsene leben und arbeiten in den Bethanien Kinderdörfern. Sie alle beteiligen sich an der Erscheinung dieser Zeitung. Mit Ideen, Artikeln oder Bildern. Das geht aber nur, weil wir Menschen gefunden haben, die die Produktion unseres kidoblicks mit einem Geldbetrag unterstützen. Dafür sagen wir an dieser Stelle aus vollem Herzen Danke!

Adressen – Spendenkonten

Bethanien Kinder- und JugenddorfSchwalmtalUngerather Straße 1–1541366 [email protected]

Sparkasse KrefeldBLZ 320 500 00 · Konto 1008DE76 3205 0000 0000 0010 08

Bethanien Kinder- und JugenddorfBergisch GladbachNeufeldweg 2651427 Bergisch [email protected]

Kreissparkasse KölnBLZ 370 502 99 · Konto 56 054DE29 3705 0299 0000 0560 54

Bethanien Kinder- und JugenddorfEltvilleMarienhöhe 165346 [email protected]

Rheingauer VolksbankBLZ 510 915 00 · Konto 40 40 40 40DE32 5109 1500 0040 4040 40

Träger:

Bethanien Kinderdörfer gGmbHUngerather Straße 1–1541366 [email protected]

Bank für SozialwirtschaftBLZ 370 205 00 · Konto 8 350 000DE91 3702 0500 0008 3500 00

www.bethanien-kinderdoerfer.de

Widerspruchsrecht: Gem. § 23 Abs. 1 u. 2 der Kirchlichen Datenschutzregelung der Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts (KDR-OG) können Sie jederzeit gegen die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten Widerspruch einlegen. Sie möchten keine Post mehr aus dem Kinderdorf erhalten? Dann rufen Sie uns an 02163 4902-220oder schreiben eine E-Mail an [email protected]

Bethanien Kinderdorf · Marienhöhe 1 · 65346 Eltville-Erbach