Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb...

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Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle, IFP)

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Page 1: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken

Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber SpracheZweitspracherwerb

Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240

(Christa Kieferle IFP)

Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig

bull Lesen und Verstehen von Fachliteratur

bull Beurteilung auf der Meta-Ebenendash Umgang mit paumldagogischen Programmenndash Gestaltung sprachlicher Bildungsprozesse

die Sprachkompetenz umfassend und verknuumlpft mit anderen Kompetenzen staumlrken

ndash Sprachliche Lernprozesse und Lernfortschritte der Kinder die sodann eine gezielte Lernbegleitung der Kinder ermoumlglichen

Bachmann Lyle F (1990) Fundamental Concepts in Language Testing Oxford Oxford University Press

Sprachkompetenz

Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache

In der Alltagssprache kommen sehr viele Routinen vor deshalb ist der Wortschatz meist beschraumlnkt Auszligerdem ist der Gespraumlchsgegenstand meist allen bekannt

Unvollstaumlndige Saumltze (zB Satzabbruumlche)

Einsatz koumlrpersprachlicher Mittel (zB Mimik Gestik)

Unmittelbare Moumlglichkeit der Interaktion (zB Nachfragen Kommentieren)

Grammatische Kompetenz

bull Phonologie

bull Lexikon Wortschatz Semantik

bull Morphologie

bull Syntax

Wortstellungsregeln des Deutschen

1 Verbzweitstellung im Hauptsatzdas gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz immer an der zweiten Stelle des Satzes

bull [Der Baum ] steht im Gartenbull [In dem schoumln gelegenen Garten] steht ein Baumbull [Gestern] kaufte Peter ein Buchbull [Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

Wortstellungsregeln des Deutschen

2 Verbendstellung im subordinierten Nebensatz In Nebensaumltzen die mit dass ob wenn obwohl weil da eingeleitet werden steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

bull (Ich glaube Peter) dass er gerade seine Hausaufgaben macht

bull (Ich frage mich) ob er gerade seine Hausaufgaben macht

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 2: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig

bull Lesen und Verstehen von Fachliteratur

bull Beurteilung auf der Meta-Ebenendash Umgang mit paumldagogischen Programmenndash Gestaltung sprachlicher Bildungsprozesse

die Sprachkompetenz umfassend und verknuumlpft mit anderen Kompetenzen staumlrken

ndash Sprachliche Lernprozesse und Lernfortschritte der Kinder die sodann eine gezielte Lernbegleitung der Kinder ermoumlglichen

Bachmann Lyle F (1990) Fundamental Concepts in Language Testing Oxford Oxford University Press

Sprachkompetenz

Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache

In der Alltagssprache kommen sehr viele Routinen vor deshalb ist der Wortschatz meist beschraumlnkt Auszligerdem ist der Gespraumlchsgegenstand meist allen bekannt

Unvollstaumlndige Saumltze (zB Satzabbruumlche)

Einsatz koumlrpersprachlicher Mittel (zB Mimik Gestik)

Unmittelbare Moumlglichkeit der Interaktion (zB Nachfragen Kommentieren)

Grammatische Kompetenz

bull Phonologie

bull Lexikon Wortschatz Semantik

bull Morphologie

bull Syntax

Wortstellungsregeln des Deutschen

1 Verbzweitstellung im Hauptsatzdas gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz immer an der zweiten Stelle des Satzes

bull [Der Baum ] steht im Gartenbull [In dem schoumln gelegenen Garten] steht ein Baumbull [Gestern] kaufte Peter ein Buchbull [Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

Wortstellungsregeln des Deutschen

2 Verbendstellung im subordinierten Nebensatz In Nebensaumltzen die mit dass ob wenn obwohl weil da eingeleitet werden steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

bull (Ich glaube Peter) dass er gerade seine Hausaufgaben macht

bull (Ich frage mich) ob er gerade seine Hausaufgaben macht

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 3: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Bachmann Lyle F (1990) Fundamental Concepts in Language Testing Oxford Oxford University Press

Sprachkompetenz

Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache

In der Alltagssprache kommen sehr viele Routinen vor deshalb ist der Wortschatz meist beschraumlnkt Auszligerdem ist der Gespraumlchsgegenstand meist allen bekannt

Unvollstaumlndige Saumltze (zB Satzabbruumlche)

Einsatz koumlrpersprachlicher Mittel (zB Mimik Gestik)

Unmittelbare Moumlglichkeit der Interaktion (zB Nachfragen Kommentieren)

Grammatische Kompetenz

bull Phonologie

bull Lexikon Wortschatz Semantik

bull Morphologie

bull Syntax

Wortstellungsregeln des Deutschen

1 Verbzweitstellung im Hauptsatzdas gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz immer an der zweiten Stelle des Satzes

bull [Der Baum ] steht im Gartenbull [In dem schoumln gelegenen Garten] steht ein Baumbull [Gestern] kaufte Peter ein Buchbull [Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

Wortstellungsregeln des Deutschen

2 Verbendstellung im subordinierten Nebensatz In Nebensaumltzen die mit dass ob wenn obwohl weil da eingeleitet werden steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

bull (Ich glaube Peter) dass er gerade seine Hausaufgaben macht

bull (Ich frage mich) ob er gerade seine Hausaufgaben macht

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
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  • Wortschatz
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  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
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  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
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  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Unbedingt Vermeiden
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Page 4: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache

In der Alltagssprache kommen sehr viele Routinen vor deshalb ist der Wortschatz meist beschraumlnkt Auszligerdem ist der Gespraumlchsgegenstand meist allen bekannt

Unvollstaumlndige Saumltze (zB Satzabbruumlche)

Einsatz koumlrpersprachlicher Mittel (zB Mimik Gestik)

Unmittelbare Moumlglichkeit der Interaktion (zB Nachfragen Kommentieren)

Grammatische Kompetenz

bull Phonologie

bull Lexikon Wortschatz Semantik

bull Morphologie

bull Syntax

Wortstellungsregeln des Deutschen

1 Verbzweitstellung im Hauptsatzdas gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz immer an der zweiten Stelle des Satzes

bull [Der Baum ] steht im Gartenbull [In dem schoumln gelegenen Garten] steht ein Baumbull [Gestern] kaufte Peter ein Buchbull [Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

Wortstellungsregeln des Deutschen

2 Verbendstellung im subordinierten Nebensatz In Nebensaumltzen die mit dass ob wenn obwohl weil da eingeleitet werden steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

bull (Ich glaube Peter) dass er gerade seine Hausaufgaben macht

bull (Ich frage mich) ob er gerade seine Hausaufgaben macht

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 5: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Grammatische Kompetenz

bull Phonologie

bull Lexikon Wortschatz Semantik

bull Morphologie

bull Syntax

Wortstellungsregeln des Deutschen

1 Verbzweitstellung im Hauptsatzdas gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz immer an der zweiten Stelle des Satzes

bull [Der Baum ] steht im Gartenbull [In dem schoumln gelegenen Garten] steht ein Baumbull [Gestern] kaufte Peter ein Buchbull [Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

Wortstellungsregeln des Deutschen

2 Verbendstellung im subordinierten Nebensatz In Nebensaumltzen die mit dass ob wenn obwohl weil da eingeleitet werden steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

bull (Ich glaube Peter) dass er gerade seine Hausaufgaben macht

bull (Ich frage mich) ob er gerade seine Hausaufgaben macht

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 6: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wortstellungsregeln des Deutschen

1 Verbzweitstellung im Hauptsatzdas gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz immer an der zweiten Stelle des Satzes

bull [Der Baum ] steht im Gartenbull [In dem schoumln gelegenen Garten] steht ein Baumbull [Gestern] kaufte Peter ein Buchbull [Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

Wortstellungsregeln des Deutschen

2 Verbendstellung im subordinierten Nebensatz In Nebensaumltzen die mit dass ob wenn obwohl weil da eingeleitet werden steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

bull (Ich glaube Peter) dass er gerade seine Hausaufgaben macht

bull (Ich frage mich) ob er gerade seine Hausaufgaben macht

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 7: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wortstellungsregeln des Deutschen

2 Verbendstellung im subordinierten Nebensatz In Nebensaumltzen die mit dass ob wenn obwohl weil da eingeleitet werden steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

bull (Ich glaube Peter) dass er gerade seine Hausaufgaben macht

bull (Ich frage mich) ob er gerade seine Hausaufgaben macht

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 8: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wortstellungsregeln des Deutschen 3 Subjekt-Verb-Inversion

Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Praumldikat) gehen wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO) Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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  • Slide 44
Page 9: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wortstellungsregeln des Deutschen

4 Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Praumldikat (zB bdquoist gegangenldquo) enthaumllt koumlnnen die finite Verbform (bdquoistldquo) und die anderen Praumldikatsteile (bdquogegangenldquo) getrennt voneinander stehen

bull Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu

bull Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen

bull Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen

Satzklammer

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 10: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wortschatz

bull Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz) die Woumlrter die man produzieren kann

bull Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz) die Woumlrter die man versteht

Aktiver Wortschatz in der Regel groumlszliger als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
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  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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Page 11: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch

a) Uumlbernahme aus dem Input

b) Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern Bsp Hilde (39)

Du machst ja solche Komischheiten oder bdquoIch brauche den Schneiderldquo (Messer) bdquoGibst du mir den Zaumlhneputzerldquo (Zahnbuumlrste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 12: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungena) Woumlrter wie Brennlicht (Sterne) korrekt

gebildet aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden

b) Woumlrter die es gibt aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Muumlller statt Muumlllmann)

c) Woumlrter die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschraumlnkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoszligen (Stabiligkeit statt Stabilitaumlt)

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
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  • Unbedingt Vermeiden
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Page 13: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wie lernt ein Kind ein Wort

1 Wort akustisch gut verstaumlndlich anbieten

2 Grundbedeutung klaumlren

3 Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen

4 In bedeutungsvollen Zusammenhaumlngen benutzen

Mit allen Sinnen erfassen

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 14: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

WortschatzkenntnisSpezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis speziell Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Woumlrter) Tiefe des Wortschatzes

(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepraumlsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al 2002) Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschaumltze

Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die Leseverstaumlndnisfertigkeiten Leseverstaumlndnis bleibt fuumlr Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache

(August et al 2005)

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
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  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 15: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Schulsprache Migranten haben haumlufig keine Schwierigkeiten mit

muumlndlicher Sprache aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = muumlndliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca 2-3 Jahre)

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca 5-7 Jahre)

(Cummins J (1979) Cognitiveacademic language proficiency linguistic interdependence the optimum age question and some other matters Working Papers on Bilingualism Nr 19 S 121-129)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 16: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz

a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz Faumlhigkeit Sprachhandlungen durchzufuumlhren dh Sprache fuumlr einen bestimmten Zweck zu benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz Faumlhigkeit dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 17: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Sprachstil Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor fuumlr Zweitsprachlerner

Register koumlnnen im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen Arztbesuch im Restaurant in der Schulehellip)

Register sind fuumlr Kinder mit anderen kulturellen Hintergruumlnden schwer zu lernenzB ist es schwierig genau zu erkennen welches Maszlig an Foumlrmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal)

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 18: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
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Page 19: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Wissen uumlber Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell Umgang mit Fehlern Was ist besonders schwer zu erwerben - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus Praumlpositionen Artikel Plurale bei unregelmaumlszligigen Nomen Vergangenheitsformen bei unregelmaumlszligigen Nomen

Wichtig Wortschatz Grammatik Allgemeinwissen Textverstaumlndnis

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
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  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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Page 20: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Begriffe

bull Muttersprache

bull Familiensprache

bull Erstsprache

bull Zweitsprache

bull Fremdsprache

bull Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 21: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb Das Kind lernt die Sprachen hintereinander die eine Sprache von Geburt an die zweite ab dem 3 4 Lebensjahr oder auch spaumlter

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 22: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitsprache - Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird

Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden

Natuumlrlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 23: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Bilingualismus

Bilingualismus (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

aumluszligerst selten Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)

haumlufiger sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 24: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Bilingualismus

Zum Erhalt beider Sprachen spielen folgende Faktoren eine Rolle

bull Soziale und Umgebungsfaktorenbull Erhalt der ersten Sprache in

Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache

bull Kinder werden nur dann bilingual wenn beide Sprachen gleichermaszligen Wertschaumltzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
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Page 25: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb

Spracherwerb eigenstaumlndiger Prozess mit eigenstaumlndiger Hypothesen- und Regelbildung Sprachlerner machen immer wieder Annahmen uumlber die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein bis sie aus dem bdquoInputldquo

LerngelegenheitenZweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 26: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb

bull Mehrjaumlhriger Prozess bull Erwerbsreihenfolge nicht zufaumllligbull robuste bdquoMeilensteineldquo im Erwerbsprozessbull zunehmend komplexere Prozesse Das

Inventar an grammatischen Strukturen aumlndert sich nicht auf Grund stetiger Ergaumlnzungen sondern ist eine permanente Umorganisation der Strukturprinzipien die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale noumltig wird

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 27: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch

groszlige Menge an Varietaumlten dh an verschiedenen Moumlglichkeiten eine grammatische Form darzustellen

auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann kommen in seinen Aumluszligerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen (bdquoFehlerldquo) vor

ldquoMeilensteineldquo - Verbzweitstellung im Hauptsatz

- Verbendstellung im subordinierten Nebensatz - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion

zeigen an inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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Page 28: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Erwerbsphase Charakteristik Beispiel

0 Einwortaumluszligerungen Chunks Floskeln

Saft HauseDasist Habdu verstehstdu

I

1 pragmatisch motivierte Aneinanderreihung unflektierter Woumlrter

2 Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbarToilette gehen haben Saft Mama Haus(e)

II

1 Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten auf aber nicht konstant

2 Groszlige Varietaumlt3 Negation holistisch4 Wortstellung kanonisch (SVO) aber noch

inkonsistent5 Einsatz v Artikeln inkonsistent oft

Uumlbergeneralisierung

Du gehe zu die GartenMario bleibe Haus(e)Da ist (viele) HausenDu nix spielst mitIch hab Durst - Ich Durst hab

III

1 Verbflexion2 Vermehrter Gebrauch von Artikeln3 Verbzweitstellung im Haupt- u Nebensatz4 Immer noch Varietaumlten5 Satzklammer

Du spielst mit die AutoIch weiszlig wo ist die Du musst das so machen)

IV

1 Verbzweitstellung2 Negation zielsprachlich3 Syntaktische Unterscheidung von

Haupt- u Nebensatz4 Korrekte Flexionsformen5 Subjekt-Verb-Inversion6 Kaum Varietaumlten

Ich gehe in die (den) BaueckeDu spielst nicht mitIch weiszlig wie das gehtJetzt kriege ich das Auto

Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
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  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
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  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
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Beispiel

bull 1 bdquoTuumlr aufldquo bull 2 bdquoMama auch Tuumlr aufmachenldquo

(noch Verbendstellung)bull 3 bdquoMama aufmacht Tuumlrldquo (Verbzweitstellung) bull 4 bdquoMama macht Tuumlr aufldquo (Satzklammer) bull 5 bdquoIch schaue wenn Mama Tuumlr aufmachtldquo

(Verbendstellung im Nebensatz) bull 6 bdquoDann macht Mama die Tuumlr aufldquo

(Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
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  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
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  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
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  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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Page 30: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Sprachlicher Transfer und Interferenzen

bull Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend als auch foumlrdernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken

bull Jede Uumlbertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
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  • Wortstellungsregeln des Deutschen
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Page 31: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Positiver Transfer

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache foumlrdert den Lernprozess (Bsp bdquoI am 2o years oldldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu einer zielsprachlichen Aumluszligerung

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 32: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Negativer Transfer - Interferenz

Uumlbertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp bdquoJai 20 ansldquo - woumlrtlich uumlbersetzt bdquoIch habe 20 Jahreldquo)

- tritt auf wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache- Uumlbertragung der muttersprachlichen Regeln fuumlhrt zu

einer nicht zielsprachlichen Aumluszligerung

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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Page 33: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Interferenzenbull Phonologische Ebene (Bsp Zeit = Sat bei

tuumlrkischen Schuumllern)bull Lexikalische Ebene (Tuumlrk Telefonu kapatmak =

das Telefon zumachen auflegen)bull Grammatische Ebene (Bsp Zwei Mann (tuumlrk) im

Tuumlrkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort)

bull Orthographische Ebene (Bsp Im Tuumlrkischen kein Unterschied in der Vokaldauer oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt ndash Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Wortschatz
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  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
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  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
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  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
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  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
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  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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Page 34: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Fossilierung

bdquoEin Trainer sehen was passieren in Platz In diese Spiel es waren zwei

drei oder vier Spieler die waren schwach wie eine Flasche leerldquo

(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
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  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Unbedingt Vermeiden
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Page 35: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Fossilierung

bull Fossilierung (ldquoVersteinerungrdquo) nennt man das Phaumlnomen durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen wenn sie schon beinahe bdquomuttersprachlicheldquo Kompetenz erreicht haben

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 36: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivationbull Einstellungen (Gefuumlhle gegenuumlber der

Lernergemeinschaft und der Zielsprache) bull Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg

Selbstvertrauen Angst) bull Ziele (Klarheit der Lernziele) bull Mitwirken Eingebundensein (aktive und bewusste

Teilnahme am Sprachlernprozess) bull Unterstuumltzung durch die Umgebung (durch erwachsene

Bezugspersonen und Gleichaltrige vgl Beziehung zwischen Eltern u Einrichtung)

bull Persoumlnliche Eigenschaften (Begabung Alter Geschlecht sprachliches Vorwissen Lernerfahrung)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
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  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
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  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
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  • Slide 44
Page 37: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Sprachendash Wichtig Jede Handlung wird sprachlich begleitetndash Zeitliche und organisatorische Geruumlste

Routinen (Themen Aufraumlumen Morgenkreis Essen)

Signale fuumlr Routinen (Glocke Bilder Symbole Zeichen)

ndash Sprachliche Geruumlste1048638Formeln formelhafte Redenwendungen viele

Wiederholungen Lieder Reime Spiele etc

(Burmeisteramp Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
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  • Wortschatz
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  • Neubildungen
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  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
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  • Zweitsprache - Fremdsprache
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  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
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  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
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  • Unbedingt Vermeiden
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Page 38: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u erlebbar)

Verstaumlndlicher Input

bull bdquoVerstehen entsteht wenn der Input verstaumlndlich ist und der Input wird verstaumlndlich wenn er durch konkrete Erfahrungen durch Anschauungsmaterial Realia und nonverbale Kommunikation unterstuumltzt wird die helfen die enthaltene Bedeutung zu liefernldquo (uumlbersetzt nach Lorenz amp Met 198937)

bull Die Herausforderung besteht darin den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik Bildern Fotos Gegenstaumlnden derart anschaulich zu praumlsentieren dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw Funktion herstellen kann (Burmeisteramp Pasternak 200427)

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
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  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
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  • Zweitsprache - Fremdsprache
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  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
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  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
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  • Unbedingt Vermeiden
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Zweitspracherwerb unterstuumltzen

Kontextualisieren - Verstaumlndlicher Input

Koumlrpersprache Gesten Mimik Pantomime Bilder visuelle Hilfen konkrete Objekte und Materialien Filme etc

deutliche langsame Aussprache Wiederholungen Paraphrasen Intonation Vervollstaumlndigungen Ausschmuumlckungen ear catchers oh schau mal

- Silent-movie-Technik die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
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  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
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  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
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  • Zweitsprache - Fremdsprache
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  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
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  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
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  • Unbedingt Vermeiden
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Page 40: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Verstaumlndlicher Output ndash Gemeinsames Aushandeln von Bedeutungndash Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen

in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudruumlcken

bull Loben Erklaumlrungen Vergleiche Verstaumlndnisfragen offenekognitive Fragen (im Gegensatz zu JaNein-Fragen)

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
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  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Beispiel
  • Sprachlicher Transfer und Interferenzen
  • Positiver Transfer
  • Negativer Transfer - Interferenz
  • Interferenzen
  • Fossilierung
  • Slide 35
  • Motivation im Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
  • Slide 38
  • Slide 39
  • Slide 40
  • Unbedingt Vermeiden
  • Slide 42
  • Slide 43
  • Slide 44
Page 41: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Unbedingt Vermeiden

Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden

bull Uumlbersetzen lassenbull Uumlber laumlngeren Zeitraum schweigen (auszliger silent period

bei Kindern mit wenigkeinem Kontakt zur Zweitsprache) bull Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)bull Explizite Verbesserungen (statt dessen das Gesagte

aufnehmen und korrekt wiedergeben)bull Kinder zwingen die Zweitsprache zu benutzenbull Drohen

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
  • PowerPoint-Praumlsentation
  • Muumlndliche ltgt geschriebene Sprache
  • Grammatische Kompetenz
  • Wortstellungsregeln des Deutschen
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • Wortschatz
  • Slide 11
  • Neubildungen
  • Wie lernt ein Kind ein Wort
  • Wortschatzkenntnis
  • Schulsprache
  • Pragmatische Kompetenz
  • Sprachstil Register
  • Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Zweitspracherwerb
  • Begriffe
  • Slide 21
  • Zweitsprache - Fremdsprache
  • Bilingualismus
  • Slide 24
  • Zweitspracherwerb
  • Zweitspracherwerb
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  • Beispiel
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  • Zweitspracherwerb unterstuumltzen
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Page 42: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb unterstuumltzen

bull Vorlesen und Kinderreime Sprachrhythmus Sprachflussbull Lieder mit Bewegung bull Bei Liedern Geschichten und Routinen Koumlrpersprache einsetzenbull Objekte benennen wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf

gerichtet sind - Alltaumlgliche Objekte hinlegen benennen lassen und uumlber ihre Eigenschaften Merkmale sprechen (Groumlszlige Houmlhe Gewicht Muster Geruchhellip) - Koumlrperteile benennen mit Rhythmus Spielen Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten die zusammen- gehoumlren - Gemeinsam Raumltsel loumlsen

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

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Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Neue Woumlrter einfuumlhren

ndash Durch Geschichtenndash Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und

gemeinsamen Gespraumlchen daruumlber ndash Spaziergaumlnge in der naumlheren Umgebungndash Wortkarten erstellen (Wort + Bild) ndash Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

bull Eins-zu-eins-Gespraumlche - Betonung und Grammatik nicht korrigieren nur korrekt wiederholen)ndash Gestalten von raumlumlichen Konzepten wie sbquoauflsquo sbquouumlberlsquo sbquounterlsquohellip

durch Bewegungsspiele ndash Gespraumlche fuumlhren ndash Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

bull Viele offene Fragen stellen Fragen die zum Denken anregen und mehr als eine Antwort mit bdquojaldquo und bdquoneinldquo erfordern

bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
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Page 44: Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle,

Zweitspracherwerb unterstuumltzenbull Gespraumlche uumlber Vorlieben und Abneigungen bull Geschichten erzaumlhlen die Antworten der Kinder enthaltenbull Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzaumlhlen lassen

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bull W-Fragen (wer was wo warum wie wannhellip) stellen aber immer pruumlfen ob das Kind diese Frage auch verstanden hat W-Fragen sind schwer zu verstehen

bull Sprachliche Begleitung beim Spielndash Im Raum - Drauszligen ndash Objekte verwenden die die Vorstellungskraft anregen ndash Kiste mit Gegenstaumlnden fuumlllen und Kinder darum bitten zu

erzaumlhlen wem die Dinge gehoumlren (zB Pizzarad Pfannenwender (kuumlnstliche) Pizza-Zutaten) dann damit spielen

bull Woumlrter verwenden die Laute enthalten mit denen die Kinder Schwierigkeiten habenndash Wortspiele in denen diese Laute vorkommenndash Wenn Laute falsch ausgesprochen werden ignorierenndash Wenn Laute schlieszliglich korrekt ausgesprochen werden loben

  • Kinder in ihrer Sprachkompetenz staumlrken Sprachkompetenz ndash Wissen uumlber Sprache Zweitspracherwerb
  • Wissen uumlber Sprache Warum ist das so wichtig
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