Kinder schützen – Familie fördern · Herren, ist der Darmstädter Weg der Sozialpolitik. Und...

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2008 /Kinder schützen – Familie fördern

16 Jahre Kommunaler Präventionsrat DarmstadtErfolgreiche Präventionsstrategien für Darmstadt.

Dokumentation der PräventionskonferenzKommunaler Präventionsrat Darmstadt

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Impressum

Herausgeber:

Kommunaler Präventionsrat Darmstadt (KPRd)Redaktion: Volker WeyelFrank Sporck

Fotos:Uwe Walzel, Heribert Varelmann

Konferenzorganisation:Barbara Wachtel, Katja Göbel, Frank Sporck

Kontakt:Leitung und Geschäftsführung KPRd-Management

Volker WeyelSuchthilfekoordinatorFrankfurter Str. 7164293 DarmstadtFon 0 61 51 — 13 31 98Fax 0 61 51 — 13 34 74E-Mail [email protected]

Frank SporckGeschäftsstelle des KPRdFrankfurter Str. 7164293 DarmstadtFon 0 61 51 — 13 28 70Fax 0 61 51 — 13 34 74E-Mail [email protected]

1. Auflage 2009

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Inhalt

Impressum 2

Inhalt 3

Grußwort: Oberbürgermeister Walter Hoffmann 4

Grußwort: Polizeivizepräsident Uwe Brunnengräber 8

Präsentation: Dr. Wilma Mohr 10

Kabarett: Kabbaratz – Erstes Set 16

Impulsreferat 18

Darmstädter Modell: Einführung 24

Projektpräsentation 24

Kabarett: Kabbaratz – Zweites Set 29

Moderierte Diskussion mit den Kooperationspartnern 31

Kooperationspartner – Steckbrief 32

Pressespiegel 45

Organigramm des KPRd 46

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Sehr geehrter Herr Kollege Stadtrat Partsch,Sehr geehrte Frau Dr. Mohr,sehr geehrter Herr Weyel,meine sehr verehrten Damen und Herren,

herzlich willkommen zur diesjährigen Präventionskonferenz des Kommunalen Präventionsrats, des KPRd, hier in der Bessunger Orangerie.

Sie haben sich ja heute einen span-nenden Tag ausgesucht: Erst die sich seit Montag überschlagenden Ereignisse in der hessischen Landespolitik, dann die US-Präsidentenwahl Obama contra Mc-Cain... also spannender geht’s am heu-tigen 4. November nicht, ein Super-Diens-tag im wahrsten Sinne des Wortes... Wir stehen da, meine Damen und Herren, in den USA vor einer Art Zeitenwende, egal, wer gewinnt, Obama oder McCain, die Ära Bush geht am heutigen 4. November alle-mal zu Ende...

Meine Damen und Herren,die Präventionskonferenz 2008 steht, wie ich finde, diesmal unter einem überaus aktuellen, eminent wichtigen übergreifen-den Thema: Die Maxime

„Kinder schützen – Familien fördern“

ist, Sie, die Fachleute wissen es nur zu gut, aktueller denn je.

Nie zuvor war der Schutz unserer Kinder so wichtig, nie zuvor war er so notwendig

wie heute. Aktive Familienhilfe, auch und gerade in prekären Problem-Familien, ist heute das A und O moderner, voraus-schauender und präventiver Sozialpoli-tik...

Wir dürfen nicht erst dann handeln, wenn das Kind – im wahrsten Sinne des Worts – in den Brunnen gefallen ist. Moderne Sozial- und Familienpolitik muss deutlich früher ansetzen, muss greifen, ehe es zu spät ist...

Wachsende Verwahrlosung von Kindern. Wachsende Überforderung der Eltern. Ei-ne skandalös hohe Quote bei der Kinder-Armut in unserem Land. Ein deutliches Bildungsdefizit gerade bei Kindern und Jugendlichen aus prekären Familienver-hältnissen – all dies macht, wie ich finde, den akuten Handlungsbedarf klar...

Meine Damen und Herren, liebe Frau Dr. Mohr, sehr geehrter Herr Weyel, der Darmstädter Weg, wie ich ihn nenne, setzt genau hier an: bei der präventiven, bei der vorbeugenden Sozial- und Familien-politik.

Auch und gerade in Zeiten knapper Haus-halte bei der Stadt, auch und gerade an-gesichts deutlich enger werdender Hand-lungsspielräume, gilt: Aktive Sozial- und Familienpolitik sind und bleiben auch in Zukunft ganz oben auf der Agenda Eins unserer Stadtpolitik. Das ist, nebenbei ge-sagt, auch billiger, als im nachhinein an den Problemen herumzudoktern – dann ist es meist viel zu spät und wird erst recht richtig teuer...

Grußwort: Oberbürgermeister Walter Hoffmann

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Ich hab das in meiner Neujahrsansprache im Ja-nuar gesagt, und sag` es hier noch einmal: Wir müssen uns immer wieder klarmachen – vom Er-folg des Wissenschafts-, Wirtschafts- und Techno-logiestandorts Darmstadt hängt unser aller Wohl-stand und soziale Sicherheit entscheidend ab. Genau das ist unser Ziel: Darmstadt modern und zukunftssicher machen, um Wohlstand, Lebens-qualität und soziale Fairness für alle zu gewährlei-sten...

Ich habe nicht umsonst als erstes Zukunftsfeld, das die Stadtpolitik der nächsten Jahre prägen wird, die soziale Stadt genannt. Denn Darmstadt soll auch in Zukunft eine Stadt mit Herz und sozi-aler Verantwortung bleiben.

Gerade dann, wenn es gilt, Darmstadt auch weiter-hin nicht nur als Stadt der Ideen, sondern auch als Stadt der sozialen Fairness voranzutreiben, spielt der Kommunale Präventionsrat, der KPRd, eine zentrale Schlüsselrolle. Lassen Sie mich es mal so formulieren: Wenn es den KPRd nicht gäbe, man müsste ihn erfinden!

Der KPRd setzt seit 16 Jahren nun schon Maßstä-be in der modernen Sozialpolitik. Lokal, regional, sogar bundesweit.

Die weithin bekannte Qualität der Arbeit des KPRd ist wesentlicher Meilenstein unseres Darmstädter Wegs einer vorbeugenden aktiven Sozial- und Fa-milienpolitik. Das zeigt sich jedes Jahr öffentlich auf den Präventionskonferenzen wie dieser hier. Aber auch an den Grünen Aufklebern des KPRd - unter dem Motto „Sicher in Darmstadt“.

Gerade das Am-Ball-Bleiben, gerade der lange Atem und die Beharrlichkeit über sechzehn Jahre hinweg – das zeichnet den KPRd über alle Maßen aus. Sechzehn Jahre KPRd, das, meine Damen und Herren, ist schon eine, wie ich finde, bemerkens-werte, absolut anerkennenswerte Leistung, gera-de in diesen Zeiten einer beschleunigten Gesell-schaft...

Gründerväter des KPRd waren ja mein Amtsvor-gänger Peter Benz, damals noch Sozialdezernent unserer Stadt, und der damalige Polizeipräsident Peter Bernet 1992...Sie beide waren die rührigen Ideen- und Impulsgeber des Kommunalen Präven-tionsrats...

Seither hat in Sachen KPRd die langjährige Lei-terin unserer städtischen Sozialverwaltung, Frau Dr. Wilma Mohr, dafür gesorgt, diese Ideen in die Tat umzusetzen und innerhalb einer praktikablen Netzwerk-Struktur voranzutreiben...

Liebe Frau Dr. Mohr, Sie haben – gemeinsam mit dem KPRd-Management – das Projekt konsequent weiterentwickelt und wesentlich federführend da-für gesorgt, dass der KPRd zu dem wurde, was er heute ist: Eine sozialpolitische Darmstädter Er-folgsstory. Da haben Sie sich große Verdienste er-worben, nicht zuletzt um den guten Ruf unserer Darmstädter Sozialpolitik...

Lassen Sie mich bei der Gelegenheit noch ein grosses Dankeschön loswerden: Es ist ja kein Ge-heimnis mehr, nach vielen erfolgreichen Jahren auf der Kommandantinnen-Brücke der Darmstäd-ter Sozialverwaltung, die Sie mit großer Sachkom-petenz und viel Engagement führten, geht die Ära Wilma Mohr zu Ende... Ich will das mal so formu-lieren: Die Lotsin geht von Bord. Sie waren ja so

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etwas wie Jeanne d’Arc der Darmstädter Sozial-politik, wenn ich das mal so sagen darf... Damit endet dann auch Ihre Zeit als KPRd-Vorsitzende... Liebe Frau Mohr, ich möchte Ihnen auch und ge-rade mit Blick auf Ihr unermüdliches, wie ich fin-de, großartiges KPRd-Engagement ganz herzlich danken - der KPRd in den letzten Jahren, das war nicht zuletzt auch Ihr Baby, Frau Mohr, wie ich weiß... Frau Mohr, Sie waren ja zudem eine der Pionierinnen im städtischen Frauenbüro. Auch hier gebührt Ihnen großer Dank. Sie können stolz sein, auf diese Lebensleistung für eine gute Sozi-alpolitik, Frau Mohr... eine Sozialpolitik, die dafür gesorgt hat, dass es bei uns in Darmstadt mensch-licher zugeht als anderswo. soziale Kälte hatte in Darmstadt keine Chance – und das wird auch in Zukunft so bleiben...

Also, meine Damen und Herren, das wäre jetzt mal einen großen Applaus wert...

Lassen Sie mich noch einige Worte zum KPRd selbst sagen. Gerade die Befriedung auf dem Lui-senplatz kann, wie ich denke, als Erfolg der Ar-beit des KPRd angesehen werden... Erst im Herbst 2006 ist es uns im Verein mit dem Management der KPRd gelungen, ein Konzept in die Tat um-zusetzen, das zwei Dinge miteinander verbindet: Zum einen die legitimen Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung, zum anderen die nicht minder notwendigen Maßnahmen zur sozialen Integrati-on. Der erreichte Kompromiss kann sich, wie ich denke, sehen lassen, trotz aller Schwierigkeiten, trotz mancherlei Rückschlägen...

Kaum ein Satz trifft den Kern der Arbeit des KPRd so gut wie das Wort des großen Rechtsgelehrten Franz von Liszt: „Die beste Kriminalpolitik ist eine gute Sozialpolitik.“

Schon bei der letzten Präventionskonferenz wur-de im Dialogforum klar: Punker und Banker, Sozi-alarbeiter und Polizei sind an einer gemeinsamen Lösung interessiert. Die Politik des sinnvollen Mini-malkonsenses ist immer noch allemal besser als totale Konfrontation.

Wir stehen zu unserer städtischen Verantwortung für Kinderrechte. Wie bisher werden wir auch in Zukunft alles tun, um Kinderarmut, Verwahrlosung und Vernachlässigung von Kindern zu bekämpfen und Eltern, gerade Eltern aus prekären Familien, dabei zu unterstützen...

Es geht eben nicht darum, oftmals überforderte Eltern an den Pranger zu stellen. Sondern es geht darum, passgenaue Hilfen für Eltern zu geben, und zwar von Anfang an. Das, meine Damen und Herren, ist der Darmstädter Weg der Sozialpolitik. Und diesen Weg wollen wir unbeirrt weitergehen.

Gerade die aktive Familienhilfe wird von Jahr zu Jahr immer wichtiger. Und da finde ich das Thema der diesjährigen Präventionskonferenz goldrichtig gewählt: Kinder schützen – Familien fördern. Es ist ja nicht umsonst so, dass die Zeitungen voll sind mit Stellenanzeigen für Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, aktiver Familienhelferinnen und –helfer werden geradezu händeringend gesucht...!!

Die städtische Sozialverwaltung hat dazu eine, wie ich finde, gute, kohärente sozialpolitische Stra-tegie entwickelt. Eine Strategie, die wesentlich ba-siert auf dem Netzwerk-Gedanken, wie er seit Jah-ren nun schon vom KPRd vertreten und regelrecht gelebt wird...

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Dieses Projekt Kinder schützen – Fami-lien fördern wird Ihnen ja noch im Verlauf des heutigen Abends hier in der Orange-rie präsentiert werden – aber eins sag ich mal ganz bewusst vorweg: Magistrat und Stadtverordnetenversammlung haben bereits die weichen dafür gestellt, dass dieses, wie ich finde, notwendige und zu-kunftsträchtige Modellprojekt der Darm-städter Sozialpolitik Anfang 2009, Anfang nächsten Jahres umgesetzt wird.

Die praktischen Vorbereitungen dafür, meine Damen und Herren, laufen bereits auf Hochtouren – und das ist gut so.

Ich sag ganz offen: Das ist natürlich wie-der ein finanzieller Kraftakt, denn wir brauchen dafür zusätzliches Personal, all das kostet jede Menge Geld. Aber unsere politischen Gremien haben einhellig ent-schieden, dass dieses sozialpolitische Mo-dellprojekt entscheidend wichtig ist. Wir haben entschieden, dass das Programm Kinder schützen – Familien fördern auch in den harten Zeiten höchster Sparaufla-gen und immer neuer Hiobsbotschaften in die Praxis umgesetzt werden muss.

Es gibt zum Darmstädter Weg der sozi-alen Fairness, wie ich finde, keine Alter-native. Ich stehe da auch ganz persönlich als Oberbürgermeister unserer Stadt im Wort.

Ich bin davon überzeugt: Das Projekt der diesjährigen Konferenz des KPRd passt sehr gut zu dem, was ich als das zentrale Zukunftsfeld Soziale Stadt bezeichnet ha-be. Passt gut zum Ziel, dass wir bis 2011 die familienfreundlichste und kinder-freundlichste Stadt in Hessen sein wollen.

Dieses Leuchtturm-Projekt der Darmstäd-ter Sozialpolitik entscheidet wesentlich darüber mit, ob junge qualifizierte Fami-lien mit Kindern nach Darmstadt kom-men, sich hier wohlfühlen und auch in Zukunft zum hierbleiben bewegt werden können.

Meine Damen und Herren, liebe Frau Dr. Mohr, Franz Kafka hat mal gesagt: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ In diesem Sinne, wollen wir die, wie ich finde, gute Tradition des Kommu-nalen Präventionsrats und einer präven-tiven Sozialpolitik weiter gehen. In die-sem Sinne auch wünsche ich Ihnen allen – hier in der Orangerie und ganz im Zei-chen von Obama und der dramatischen Ereignisse auf Landesebene in Hessen - eine spannende, gedankenanregende und konstruktive Tagung des KPRd. Die Ereig-nisse in Hessen eröffnen sozialpolitisch neue Perspektiven – und bringt auch uns hier vor Ort neue Gestaltungsmöglich-keiten...

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Sehr geehrte Damen und Herren,

einer gepflegten Tradition folgend, darf ich Sie heute, in Vertretung für Herrn Po-lizeipräsident Dölger, der leider terminlich verhindert ist, als einer der Auftraggeber des KPRd neben Herrn Oberbürgermei-ster Hoffmann zur diesjährigen Präventi-onskonferenz ebenfalls recht herzlich be-grüßen.

„Kinder schützen – Familien fördern“

Bei Betrachtung des Titels ließe sich durchaus die Auffassung vertreten, dass es sich dabei um ein Thema handelt, das die Arbeit der Polizei nicht unmittelbar betrifft.

Hinsichtlich der konkreten Mitwirkung im Projekt trifft das auch zu, aber mittel-bar ergeben sich für die Polizei sehr wohl Handlungsfelder.

Ich möchte dazu kurz zwei Bereiche der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) be-trachten.

Zunächst einmal den Tatbestand der Misshandlung von Kindern:

Im Jahr 2007 gab es im Dienstbereich des PP Südhessen 21 Fälle, davon fünf in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Be-merkenswert erscheint mir, dass die Tä-terinnen und Täter überwiegend aus der Verwandtschaft kamen: 19 von 21 waren es insgesamt, von den Fällen in Darm-stadt übrigens vier.

Ich möchte mit Ihnen nicht darüber dis-kutieren, ob die Fallzahlen hoch oder niedrig sind – jeder Fall ist ein Fall zuviel. Ich möchte auch nicht über die Dunkel-ziffer spekulieren, also die Zahl der Taten, die gar nicht bei der Polizei bekannt wer-den.

Ich erlaube mir nur festzustellen: Kinder werden in der Familie misshandelt und eine der Ursachen dafür dürfte durchaus in der Überforderung der Eltern liegen.

Der andere Bereich: In den jugendtypischen Delikten fallen in den letzten Jahren immer mehr Kinder als Tatverdächtige auf. Waren 1999 sie-ben Kinder Tatverdächtige beim Raub, stieg deren Zahl im vergangenen Jahr auf 20. Auf die gleichen Jahre bezogen nahm

Grußwort: PolizeivizepräsidentUwe Brunnengräber

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die Anzahl der tatverdächtigen Kinder im Zusammenhang mit gefährlicher Körper-verletzung von 34 auf 105 zu.

Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten mir, in den meisten Fällen of-fenkundiger Fehlentwicklung in der Sozi-alisation junger Menschen ist auch hier eine Überforderung der Eltern mitursäch-lich.

Der Bedarf eines Programms „Frühe Hil-fen“ ist also unstrittig gegeben.

Die Polizei gehört in der Wissenschafts-stadt Darmstadt genauso unstrittig zu einem dicht geknüpften Präventionsnetz-werk.

Das vorliegende Konzept und unser Netz-werk erfüllen nach meinem Verständnis somit die Eckpunkte, die sich aus dem Auftrag der Konferenz der Bundeskanzle-rin mit den Regierungschefs der Länder vom 19. Dezember 2007 zum Beschlus-spunkt „Starke Netze für Kinder und El-tern knüpfen“ ergeben haben.

Demnach ist es Ziel, und hierzu darf ich aus dem Entwurf des Eckpunktepapiers und hier konkret dem Ergebnis der AG I „Vernetzung“ zitieren,

„... die bereits bestehende und bewährte Zusammenarbeit der Unterstützungssy-steme - insbesondere das Gesundheits-wesen, die Jugendhilfe, das Bildungssy-stem, die Sozialleistungsträger, die Justiz und die Ordnungs- und Polizeibehörden – flächendeckend in verbindlichen Koopera-tions- und Koordinationsstrukturen weiter zu entwickeln. Kinderschutz versteht sich dabei als eine Integration von frühen und präventiven Hilfen, Systemen zur Förde-rung elterlicher Kompetenzen sowie Inter-ventionen zum Schutz von Kindern. Die Vernetzung der verschiedenen Akteure ist eine Voraussetzung für einen erfolg-reichen und aktiven Kinderschutz.“

Ich glaube meine Damen und Herren, dem ist nichts hinzuzufügen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante und informative Konferenz und der Idee des sozialen Frühwarnsystems in der Wissen-schaftsstadt Darmstadt viel Erfolg!

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Herzlich Willkommen zur WIRKSAMEN BEGEGNUNG auf unserer Präventionskonferenz!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister vielen Dank für die freundlichen Worte, Ihre eindeutige Position und hohe Wert-schätzung gegenüber dem Kommunalen Präventionsrat und mir als Person ge-genüber. Der Erfolg der Arbeit des KPRd ist ein Erfolg von Vielen, die daran mit-gewirkt haben, deshalb möchte ich einen Teil des Dankes weitergeben an viele, die hier heute teilnehmen.

Herzlichen Dank auch an Sie Herr Brun-nengräber.

Ein sehr aktives Jahr liegt hinter dem Kommunaler Präventionsrat, und die-se Konferenz dient – unabhängig vom Schwerpunktthema - auch dazu, Trans-parenz über unsere Arbeitsweise und die Arbeitsergebnisse herzustellen, das werde ich mit einigen Stichworten zu den ein-zelnen Arbeitsfeldern versuchen.

Aber zuerst möchte ich noch einen Dank aussprechen. Dass sich heute Abend so viele Menschen hier versammelt haben, liegt sicher daran, dass wir mit unserem Thema die richtige Wahl getroffen haben und es gelungen ist, Ihr Interesse zu we-cken. Schon jetzt kann man sehen, dass dieses die Präventionskonferenz mit den meisten TeilnehmerInnen sein wird.

Dass Sie rechtzeitig und angemessen ein-geladen wurden, dafür steht ein Team im Hintergrund, das einen riesigen orga-nisatorischen Aufwand geleistet hat, um die vielen Verteiler mit verschiedenen Netzwerken zu synchronisieren. Herz-lichen Dank an meine Kolleginnen Barba-ra Wachtel und Katja Göbel und an Volker Weyel, der nicht nur die Suchthilfe koor-diniert, sondern auch intern erhebliche Koordinationsleistungen erbringt. Dank auch an Frank Sporck und vor allem an Anna Mulzer und Thomas Gehrisch (die ProjektleiterInnen von Kinder schützen - Familien fördern), die in unendlich vielen Gesprächen in den letzten Wochen mit dafür gesorgt haben, dass wir die feste Zusage von 31 Kooperationpartnern ha-ben, die sich heute auf dem Banner fin-den und deren Zahl täglich wächst. Das ist eine großartige Leistung.. Vielen Dank!

AG Sicherheit

Sie erinnern sich, dass wir auf der letz-ten Präventionskonferenz die Situation auf und um den Luisenplatz zum The-ma eines Dialogs zwischen Szene-Ver-tretern, Politik, VertreterInnen der Wirt-schaft und der Polizei gemacht haben. Wir konnten zeigen, dass Kommunikation zwischen ganz unterschiedlichen Inte-ressengruppen möglich und konkret sein

PräsentationDr. Wilma Mohr

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kann. Spontan wurden Handynummern ausgetauscht und im Herbst gab es ein gemeinsames Grillfest zwischen Punkern und Politik am Standort der geplanten Bauwagensiedlung an der Gräfenhäuser Straße.

Die Präventionskonvention (Gefahrenab-wehrverordnung) wurde unter Beteiligung aller relevanten Gruppen als Balance zwi-schen Sozial- und Sicherheitspolitik erar-beitet und Ende November 2007 verab-schiedet und wirkt positiv.

Die Präventionskonvention wird vom KPRd evaluiert. Alleine dies verdeutli-cht die von Oberbürgermeister Walter Hoffmann erwähnten Besonderheiten in Darmstadt und der Oberbürgermeister müsste von seinem Fenster aus die posi-tive Entwicklung beobachten können.

Unser Aufkleber der Kampagne „für ›Sie DA - SICHER IN DER CITY“ wird künftig auch auf der Tür des ehe-maligen Möbelhauses „Funktion“ zu sehen sein, das derzeit zum Café „Das Waben“ umgestaltet wird. Wie die Geschäftsführung betont, werden die Gaststätten von täglich früh am Morgen bis in die Nacht geöffnet sein - am Wo-chenende gar bis in den Morgen. Damit könnte sich dieses Sechseck zu einem

„Schnittpunkt der Sicherheit in Darm-stadt entwickeln“, denn alleine durch die Bautätigkeit der letzten Zeit habe sich die Sicherheitslage an dieser Stelle verbessert, ist aus der AG Sicherheit zu hören.

Unserem Ziel, vor allem die Teilnahme ›der Geschäftsleute für dieses noch immer aktuelle Projekt zu erhöhen, sind wir damit einen weiteren Schritt nähergekommen Die Stadträte Herr Wenzel und Herr Partsch haben ge-meinsam mit Herrn Weyel die Kam-pagne der Geschäftswelt im Rahmen einer Mitgliederversammlung von City Marketing präsentiert und planen mit der AG Sicherheit noch für dieses Jahr einen Rundgang in der Innenstadt, um für die Teilnahme weiterer Geschäfte zu werben.

AG Sucht- und Drogenhilfe

Hier fanden aufgrund von Anfragen von Kooperationspartnern sogar zwei Dia-logforen statt, was uns allerdings an den Rand unserer Arbeitskapazitäten brach-te, weil die Organisation beider Foren fast ausschließlich beim KPRd lag und keine finanziellen Mittel zur Entlastung zur Ver-fügung standen, bis dahin, dass die Po-lizei uns Konferenzräume zur Verfügung

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stellte. Herr Brunnengräber, Danke noch einmal dafür.

Das erste Dialogforum mit Vorträgen ›zum Thema „Internet- und Glücksspiel-sucht wirksam begegnen“ fand im April in der Evangelischen Fachhochschule statt und sollte den erhöhten Bera-tungsbedarf im Bereich Internet- und Glückspielsucht sowie die Hilfsmög-lichkeiten dazu aufzeigen. Der Caritas-verband hat im Rahmen des Staatsver-trags Glückspielsucht eine Stelle für die Beratung in diesem Problemfeld einrichten können.

Das zweite Dialogforum Sucht im Sep- ›tember befasste sich mit dem Thema „Wettbewerb und/oder Vernetzung“ in der Sucht- und Drogenhilfe. Dafür, dass die Stadt Darmstadt mit dem Kommu-nalen Präventionsrat bereits seit 1992 die Vernetzung der Suchtkrankenhilfe fördert, dafür gab es von den Fachleu-ten auf Landes- und Bundesebene viele anerkennende Worte. Berechtigt aber wir vor Ort kennen natürlich auch die Schwächen des Systems und von daher sollte die Aufforderung des Leiters der Hessischen Landesstelle für Suchtfra-gen an die Suchthilfeeinrichtungen zur kritischen Selbstbetrachtung auch hier auf fruchtbaren Boden fallen. Der Druck der Kostenträger sei durchaus geeignet,

Innovationsprozesse in Gang zu setzen, die die eigene „Zunft“ allein nicht lei-sten könne. Der Suchthilfekoordinator setzt auch hier auf Kooperation mit den Freien Trägern und hat einen ersten Da-tenreport (Gesamtübersicht aller Orga-nisationen und Selbsthilfegruppen aus dem Bereich Sucht- und Drogenhilfe im Hinblick auf das Leistungsspektrum) er-stellt. Eine jährliche Fortschreibung des Datenreports dient uns als Grundlage einer fundierten Suchthilfeplanung für die Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Drei Projekte zur beruflichen Integration von Menschen mit Suchtproblemen wur-den auf den Weg gebracht und

der KPRd ist Partner eines landeswei- ›ten Kooperationsprojektes zur Internet- und Computersucht. Ein Problemfeld, dass wir schon lange vorhersehen und das sich genau so schnell entwickelt, wie die entsprechenden technischen Voraussetzungen.

Öffentlichkeitsarbeit

der neue Wegweiser Sucht wurde ›veröffentlicht. Den können Sie sich im übrigen auch als pdf. von der Home-page runterladen, die mittlerweile auch schon ganz gut bestückt ist.

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Wie schon in den vergangenen Jahren ›bediente vor allem Volker Weyel, ge-wissermaßen als „Außenminister“ des Managements, hessen- und bundeswei-te Anfragen nach der Arbeit des KPRD und seinen Themenfeldern. Außenmini-ster übrigens ohne spezifische Ressour-cen, z.B. jemanden der ihm die Reden schreibt und das Auto tankt. Auffällig an den Rückmeldungen ist immer wie-der, was besonders gelobt wird, daß der Darmstädter Präventionsrat nach einem klaren Konzept arbeitet.

Finanzen

Vielleicht nicht so ein schönes Thema für unsere Präventionskonferenz aber ich denke es ist wichtig, auch hier für Trans-parenz zu sorgen und falsche Eindrücke zu vermeiden. Natürlich sind wir manch-mal neidisch, wenn wir sehen, wie z.B. der Frankfurter Präventionsrat mit perso-nellen und sachlichen Ressourcen aus-gestattet ist. Der Etat des KPRd wird aus dem Städtischen Haushalt finanziert, un-terliegt damit als sogenannte „freiwillige Leistung“ den Kürzungsvorgaben und be-trägt seit 2007 jährlich 7.620 Euro (Bis 2006 waren es noch 8.620 Euro).

Eine solche Konferenz auf dem Veranstal-tungsmarkt „einzukaufen“ würde diesen Etat gänzlich sprengen, so behelfen wir

uns durch kluge Kombination verschie-dener kleinerer Ressourcen und vor allem mit eigener Man- und Womanpower ..... Aber das ändert nichts an unserem An-spruch, mit hoher Qualität zu arbeiten.

Förderverein Prävention e.V.

Wo wir schon bei Finanzen sind .....Im Förderverein ging es in diesem Jahr um eine Bank und einen „Bänker“ – Kei-ne Angst, liebe Gäste, hier geht es nicht um neue Hiobsbotschaften der Finanz-krise, sondern um eine kreative Idee des Geschäftsführers des Fördervereins. Zur Verabschiedung von Sozialdezernent i.R. Gerd Grünewaldt, der im Förderverein elf Jahre ehrenamtlich aktiv mitwirkte, hat es eine „nachhaltige“ Würdigung seines En-gagements in Form einer Bank im Herrn-garten gegeben, die ihm gewidmet ist. Mit Blick auf sein ehemaliges Wirkungsfeld: den Kontaktladen für Drogenabhängige Scentral und den Aktivspielplatz., besitzt Herr Grünewaldt, den ich an dieser Stelle gerne begrüße weiterhin förderndes Mit-glied, nun eine Privatbank und sein Nach-folger im Amt leitet eine richtige: Jür-gen Süßmann ist Direktor der Deutschen Bank in Darmstadt.

In diesem Jahr hat der Vorstand des För-derverein Prävention beschlossen, den Präventionspreis zugunsten gezielter Pro-jektförderungen auszusetzen.

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So wurde 2008 der FC Teestube mit 2000 Euro in seinem Engagement um sucht-mittelabhängige und obdachlose Men-schen unterstützt sowie das Scentral mit ebenfalls 2000 Euro für außergewöhn-liche und unbürokratische Hilfestellungen für drogenabhängige Menschen unter-stützt.

Zum Thema der PräventionskonferenzMit der Präsentation des Projekts „Kinder schützen – Familien fördern“ haben wir in der „Geschichte“ des KPRd in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes:

es wird nicht – wie früher - ein Pro- ›blem, eine Lösungs-Idee geschildert und versprochen: „wir kümmern uns drum“ – obwohl wir mit diesem Modell über die Jahre sehr erfolgreich ge-fahren sind -, sondern wir präsentieren ein Projekt, das bereits vom Magistrat und den Stadtverordneten verabschie-det wurde, obgleich dem Sozialdezer-nenten erst im Februar d.J. eine erste Projektskizze vorgelegt wurde.

Wir in der Sozialverwaltung haben uns ›immer gewünscht, dass dann, wenn wir durch umsichtiges Arbeiten etwa im Bereich der Erzieherischen Hilfen Einsparungen erzielen, dass wir diese dann – zumindest teilweise – für Prä-vention einsetzen können. Nachdem

jetzt im dritten Jahr in Folge die Aus-gaben für erzieherische Hilfen maß-geblich gesenkt werden konnten, ist es jetzt so weit, dieses Ziel, Prävention zu fördern, umzusetzen.

Und: es handelt sich um „Prävention ›von Anfang an“ – endlich! Fast alle Dis-kussionen, in denen es um Probleme von Kindern und Familien geht, enden irgendwann mit dem Stoßseufzer „Man müsste viel früher anfangen“! Noch frü-her geht fast nicht, lassen Sie sich von der Präsentation überraschen!

Aber zuerst Kabbaratz, mal sehen, was die wieder „zu meckern“ haben ...

Und liebes Management, wenn ihr mich im nächsten Jahr einladet, dann als „Ehe-malige“ mache ich wieder Fotos – ver-sprochen!

Ich freue mich, dass auch der ehemalige Polizeipräsident Herr Kilb auf der Präven-tionskonferenz unser Gast ist, denn er hat unsere Präventionsarbeit immer sehr unterstützt. Sehen Sie es mir nach bei den vielen Gästen, habe ich es übersehen, ihn zu begrüßen!

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Kabarett Kabbaratz

Erstes Set

PJ: Einen wunderschönen guten Tag, mei-ne sehr geehrten Damen und Herren.

EW: Guten Tag.

PJ: Sie warten jetzt bestimmt darauf, daß wir uns als Kabarettisten zu Andrea Ypsi-lanti und zu Wilma Mohr äußern.

EW: Peter bitte, da wartet niemand drauf.

PJ: Aber es hat etwas mit Prävention zu tun. Nur ein Satz. Den meisten Schaden fügen uns die zu, die uns vorgeblich nahe stehen. In unversöhnlichen Feindschaften hingegen kann man prima alt werden.

EW: Zu Wilma Mohr sagst du aber nichts.

PJ: Nur ein Wort: schade.

EW: Kommen wir lieber mal zum Thema: Kinder schützen, Familien fördern.

PJ: Und das finde ich klasse. Von dem Druckfehler mal abgesehen.

EW: Welchem Druckfehler.

PJ: Ö statt O. Aber ich finde das Motiv mit dem Mädel klasse. Wer hält da wem selbstverantwortlich intervenierend die Augen zu. Manchen Themen begegnet man am wirksamsten mit geschlossenen Augen. Das ist eine hochkomplexe Aussa-ge.

EW: Jetzt hör doch mal auf zu lästern.

PJ: Ich lästere nicht, ich lobe, Herr Weyel, das ist doch deutlich geworden, ich finde das mutig. Und das Logo „Kinder schüt-zen, Familien fordern“ ...

EW: Fördern.

PJ: Dieses Logo zwischen geklontem Grün und Lätzchenlila und mit dem, was man eigentlich will, schützen und fordern ...

EW: Fördern.

PJ: Jenseits der Lesbarkeitsgrenze, da sehe ich Alete, da lacht Haribo, da ist Kinderschokolade drin, das ist Gestaltung auf Sandkasteniveau.

EW: Das sind doch Äußerlichkeiten. Bis-her ging die Präventions-Diskussion doch so, falls das Kind vollkommen überra-schend wieder mal in den Brunnen gefal-len ist: wo kriegen wir einen Flaschenzug her. Im nächsten Schritt hieß Prävention, wir stellen ein Schild daneben: bitte nicht in den Brunnen fallen - und ganz mutige forderten: wir müssen das Kind soweit qualifizieren, daß es das Schild auch le-sen kann. Jetzt soll endlich ein Deckel auf den Brunnen.

PJ: Genau. Ab Januar gibt es das mobile Einsatzkommando, das den Eltern klipp und klar sagt: ihr habt ein Kind gemacht, aber es gehört euch nicht. Ihr seid Eltern auf Bewährung.

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EW: Moment. Es soll eben kein Druck aufgebaut werden. Da hast du was miß-verstanden.

PJ: Ich hab das schon verstanden. Ganz freundlich zu den frischen Eltern. Sie fa-hren nicht nur ein Auto, das sie sich nicht leisten können, sie haben jetzt auch ein Kind, das sie überfordern wird.

EW: Es geht um konkrete Hilfen.

PJ: Genau. Hier ist ein Stadtplan, da ist das nächste Polizeirevier, dort ist die Ambulanz der Städtischen, hier ist die Nummer des Frauenhauses.

EW: Ist er nicht furchtbar. Den Eltern soll vermittelt werden, sie sind mit dem Kind nicht alleine.

PJ: Genau. Ihr seid nicht allein, also glaubt nicht, ihr könnt machen was ihr wollt. Anders formuliert. Und natürlich wird das Wort kommunaler Hausdurchsu-chengsbefehl nie erwähnt.

EW: Das ganze ist freiwillig, es gibt kei-nen Zwang, vollkommen freiwillig.

PJ: Freiwillig. Freiwillig werden da Mit-telschichtsmuttis anrufen und sich be-schweren, ihr kleiner Marvin-Matteo sei jetzt 88 Tage alt und es sei immer noch kein Besuchsdienst dagewesen und sie hätten gerne eine entwicklungspsycholo-gisch fundierte Beratung, was die Farb-gestaltung des zukünftigen Spielzimmers anbelangt.

EW: Woher willst du das wissen.

PJ: Ich habe soziale Phantasie. Die, die Hilfe am nötigsten haben, werden sie am ehesten ablehnen.

EW: Ja, und das liegt daran, daß sie in ihrem Leben sonst kaum noch Entschei-dungen treffen können. Mit dem Geld, das die Regierung den Banken zur Verfü-gung stellt, könnte man jedem Hartz-IV-Empfänger über 78 000 Euro in die Hand drücken. Das ist schief. Ich bin überzeugt, hunderttausende vernachlässigte Kinder sind für unsere Gesellschaft langfristig eine größere Bedrohung als ein Banken-Crash.

PJ: Aber das kann nicht funktionieren.

EW: Es gibt Erfahrungen mit anderen Städten, da funktioniert das. Frau Hel-ming, die gleich spricht, wird darüber berichten.

PJ: Und die fragen, dürfen wir ihnen das Kind wegnehmen?

EW: Du hältst jetzt mal die Klappe und gehst eine rauchen.

PJ: Ich will nicht rauchen.

EW: Willst du nachher im Auto mitge-nommen werden oder nach Hause laufen.

PJ: Ich werde hier nur rumgeschubst.

EW: Ja, du funktionierst nur auf Druck. Du bist eben ein typischer Unter-schichtenmann.

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05/06/2009Helming/DJI Seite

Nockherstraße 2 81541 Münchenwww.dji.de

Frühe Hilfen bundesweit

Elisabeth Helming, Dipl. Soziologin

Vortrag auf der Präventionskonferenz

„Kinder schützen – Familien fördern – Prävention von Anfang an

zwischen Selbstverantwortung und Intervention“,

Kommunaler Präventionsrat, Darmstadt, 4.11.2008

http://www.fruehehilfen.de

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Datenlage zu Gewalt gegen Säuglinge und Kleinkinder

Die Zahl der Vernachlässigungen/Misshandlungen mit Todesfolge liegt stabil bei ca. 50 Fällen pro Jahr (UNICEF 2003)

Schätzungsweise 5-10 % aller Kinder im Alter bis 6 Jahre (250.000 bis 500.000 Kinder) werden vernachlässigt (Esser, Weinel 1990)Anzeigen bei Vernachlässigung und Misshandlung haben sich seit 1990 fast verdreifacht (Polizeiliche Kriminalstatistik)

Ansteigende Zahlen von Inobhutnahmen durch Jugendamt: insgesamt Anstieg gegenüber 2006 um 8,4 %; Kinder von 0-6 Jahren um 30 % gegenüber 2005 und um 16% gegenüber 2006 (Statistisches Bundesamt)

Anstieg der gerichtlichen Sorgerechtsentzüge gegenüber 2006 um 13 %, gegenüber 2005 um knapp 23 %Anstieg der Hilfen zur Erziehung für unter 6jährige seit 2002 um 42 %, zwischen 2005 und 2006 allein um 22 %

Zurück zur ersten SeiteElisabeth Helming, DJI Seite

Die „Neu-Entdeckung“ der Frühen Kindheit

Erkenntnisse aus der Neurobiologie der kompetente Säugling

Erkenntnisse aus der Bindungsforschung Bedeutung der Mutter-Kind-Interaktion für kindliche Entwicklung

Wandel von Familie Pluralisierung, Individualisierung, Entgrenzung

Aufwachsen in öffentlicher und privater Verantwortung unter Dreijährige im Blick

Schutz vor Vernachlässigung/Misshandlung (Frühe Hilfen <9)

Ausbau Kindertagesbetreuung für „unter 3“ (Krippen, Tagesmütter)

Frühkindliche Bildung (Bildungspläne für Kitas, Förderprogramme f. Familien)

Gesundheitsförderung (Früherkennungsuntersuchungen)

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Frühe Hilfen, denn: Kinder im Alter von 0 - 3 Jahren (ab Schwangerschaft) sind besonders verletzlich und überproportional häufig von Vernachlässigung und/oder Misshandlung betroffen.

Eltern sind im Zeitraum um die Geburt besonders gut ansprechbar und bereit, Unterstützungsangebote anzunehmen. Das Gesundheitssystem hat in diesem Lebensabschnitt Zugang zu nahezu allen Eltern und Kindern und gewährleistet die medizinische Versorgung und Risikoerkennung.

Belastungen von Familien sollen erkannt und die Eltern rechtzeitig zur Inanspruchnahme von Hilfen motiviert werden. So können Entwicklungen von Anfang an günstig beeinflusst werden, bevor sich negative Interaktionen verfestigen.

Die Kompetenzen der Jugendhilfe liegen vor allem in der Abklärung psychosozialer Risiken und des sich daraus ergebenden Hilfebedarfs sowie der Bereitstellung geeigneter Hilfen.

Zur Sicherung des Kindeswohls in psychischer, physischer und sozialer Hinsicht braucht es enge Kooperation und Verzahnung der beiden Systeme.

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Impulsreferat:

Elisabeth HelmigDeutsches Jugendinstitut e.V. München

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Zielgruppen Früher Hilfen

Kinder vom vorgeburtlichen Alter bis zu ca. 3 Jahren

Schwangere und Mütter und Väter in belastenden Lebenslagen rund um die Geburt eines Kindes:

- Psychische Probleme der Eltern (Sucht, Depression)

- Belastete Biografien der Eltern (eigene Vernachlässigung Beziehungsabbrüche, negative Bindungserfahrungen)

- Eigene Gewalterfahrung, Partnerschaftsgewalt

- Merkmale des Kindes: Behinderung, schwieriges Temperament

- Frühe Mutterschaft, Alleinerziehende ohne Unterstützungssystem

- Fehlendes Erziehungswissen, unrealistische Erwartungen an das Kind

- Armut, Arbeitslosigkeit und geringe Bildung

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Qualitätsdimensionen Früher Hilfen

Zugang zu Familien finden

Belastungen und Risiken frühzeitig erkennen

Familien zur Annahme von Hilfen motivieren

Hilfen an die Bedarfe von Familien anpassen

Entwicklung von Familien und Kindern nachhaltig begleiten

Verstetigung der Hilfen als Regelangebot

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Leben in gravierenden Unterversorgungslagenbedeutet:

Niedrige Bildungsabschlüsse

Niedriges Einkommen

Soziale Isolation

Verschuldung

Problematische Wohnsituation

Beeinträchtigte Gesundheit von Eltern und Kindern

Unterversorgung in Bezug auf Soziale Dienstleistungen

Mangelnde gesellschaftliche Teilhabe

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Vier Merkmale wirksamer Hilfen bei Vernachlässigung:

„Eine Dauer von deutlich mehr als einem halben Jahr,

meist ein bis eineinhalb Jahren;

eine zumindest in Teilen aufsuchende Arbeitsweise;

Eine alltagsnahe, detaillierte und geplante Anleitung und

Unterstützung der Eltern bei der angemessenen

Versorgung und Erziehung vorhandener Kinder und

die Möglichkeit zur bedarfsgerechten Ergänzung der Hilfe

durch weitere Dienste, wie etwa Krisenintervention,

Bereitschaftspflege in Krisensituationen,

sozialpsychiatrische Dienste und

Suchtberatung.“ (Kindler/Spangler 2005). Seite

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Empfehlungen zur Weiterentwicklung

Zugänge zu Familien über das Gesundheitssystem nutzen, d.h. Zusammenarbeit zwischen den beiden Hilfesystemen Gesundheits- und Kinder- und Jugendhilfe verbessern

Weiterentwicklung von Ansätzen zur Ansprache und Erreichbarkeit von Familien

Systematisierung von Risikoeinschätzungen

Verbesserung der Versorgung mit zielgruppenspezifischen (aufsuchenden) Ansätzen für belastete junge Familien

Evaluation der derzeitigen Arbeitsansätze, insbesondere unter Berücksichtigung der Nutzerinnenperspektive

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Die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen in Deutschland wird koordiniert vom

Nationalen Zentrum Frühe HilfenTräger: DJI und BZgA Unter: http://www.fruehehilfen.de sind vielfältige Informationen

zum Thema zu finden:

Recherche und kontinuierliche sozialräumlich orientierte Beobachtung der Praxisentwicklung im Feld Früher Hilfen und Identifizierung guter Beispiele

Zusammenführung der Erkenntnisse aus den im Rahmen des Aktionsprogramms geförderten Modellprojekten der Bundesländer

Aufbereitung von Forschungsbefunden zu Frühen Hilfen

Systematisierung und Bewertung der Praxis

Konsensuale Entwicklung von Standards und Kriterien

Erstellung von Arbeitshilfen und Empfehlungen

Zurück zur ersten SeiteElisabeth Helming, DJI Seite

Bandbreite existierender Ansätze Früher Hilfen

Ersthausbesuchsdienste, seien es Kinderkrankenschwestern oder SozialpädagogInnen Familienhebammen Aufsuchende Familienhilfen, spezialisiert auf Frühe Hilfen Stadtteilzentren, mit offenem Stadtteilcafé und weiteren Angeboten wie z.B. Familienhebamme, integrierte Frühberatung und weitere Angebote wie Geburtsvorbereitung, Kinderkleidertausch, Elternkurse Beratungsstellen wie z.B. „Schrei-Baby“-AmbulanzenAufsuchende ehrenamtlich tätige FamilienpatInnen Clearingstelle, die selbst keine Hilfe anbietet, sondern nur vermittelt in Zusammenarbeit mit Geburtskliniken

Zurück zur ersten SeiteElisabeth Helming, DJI Seite

Das Präventionsdilemma

Motivationsarbeitder HelferInnen

Eigeninitiativeder Familien

Psychosozialer Belastungsgrad

Ressourcen/Problembewusstsein

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Elisabeth HelmigDeutsches Jugendinstitut e.V. München

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Zurück zur ersten Seite16.2.2005Helming/X Seite

Gefühlslagen von Familien in schwierigen Problemlagen

Gefühle der Nutzlosigkeit und Überflüssigkeit

„Emotionale Taubheit“

Häufig starkes Anklammern in Beziehungen

Fehlen lebenspraktischer Kompetenz und Abwehr, sie zu erwerben, aus Angst zu scheitern

Hartnäckiger Negativismus als letzte Bestätigungsbastion

Verarmter/rigider innerer Dialog

Große Fähigkeit, ähnliche Gefühle auch bei anderen auszulösen (Abwehr von Veränderung) (Nitsch 2006)

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Aspekte „guten“ Lebens - menschliche Grundbedürfnisse Sein menschliches Leben normaler Länge zu lebenSich guter Gesundheit zu erfreuen, sich angemessen zu ernähren, zu wohnen, sich von einem Ort zum anderen bewegen können, sich in Fragen der Reproduktion frei entscheiden zu können, Möglichkeiten zu sexueller BefriedigungUnnötigen Schmerz vermeiden, freudvolle Erlebnisse habenSinne und Phantasie gebrauchen, denken und urteilen; Grundkenntnisse durch angemessene Erziehung vermittelt bekommenBeziehungen zu Dingen und Menschen eingehen; Fähigkeit, andere zu unterstützenVorstellung des Guten entwickeln, eigene Lebensplanung, berufliche Tätigkeit, Teilnahme am politischen Leben

Mit anderen und für andere leben, verstehen, Kontakte pflegen, Empathie; Gerechtigkeit, Mitleid, Freundschaft, Institutionen schützenVerbundenheit mit Pflanzen und Tieren lebenLachen, spielen, sich erholenSein eigenes Leben leben, Garantien haben: keine Eingriffe in besonders persönlichkeitsbestimmende Entscheidungen wie Heiraten, Gebären, sexuelle Präferenzen, Sprache und Arbeit Leben in seiner eigenen Umgebung und in eigenem Kontext leben (Versammlungsfreiheit, Unantastbarkeit persönlichen Eigentums –

Zurück zur ersten Seite16.2.2005Helming/X Seite

Paradoxien des Präventionsanspruchs im Bereich Früher Hilfen

Überwachung/Risikoeinschätzung (Logik der Verdächtigung) – überzeugende Hilfeangebote, Problem des Zugangs

Screening, technisierte Sprache von Frühwarnsystemen – Feinfühligkeit von Müttern und Vätern fördern

Kind als Objekt der Sorge – Unterstützung von Müttern und Vätern

Pluralisierung von Lebenslagen – Normalitätsvorstellungen, was gut ist für das Aufwachsen von Kindern (und empirisches Wissen)

Arbeit mit einzelnen Müttern und Vätern an Problemen, die gesellschaftlich bedingt sind, aber auch bei den Einzelnen solche Spuren hinterlassen haben, dass wiederum eine Bearbeitung auch auf der persönlichen Ebene notwendig ist.

Zurück zur ersten SeiteElisabeth Helming, DJI Seite

Drei Dimensionen der Bewertung„Guten Lebens“

Die Dimension der Selbstschätzung: Sinngebung, Selbstwirksamkeit

Die Dimension des Lebens mit anderen und für sie: die dialogische Struktur des Lebens, unmittelbare Interaktion

Die Dimension des Lebens in Institutionen: Gerechtigkeit der Verteilung der gesellschaftlichen Güter

(Nach Paul Ricœur 1996)

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SchlüsselvariablenSelbstwissen und Selbstwahrnehmung der eigenen persönlichen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten.

Zugang zu Ressourcen: persönliche, soziale, ökonomische, technische

Selbstmanagement-Fähigkeit ist die nächste Variable: die eigenen Ressourcen effektiv und effizient zu managen (Problemlösefähigkeit)

(nach Dennis Mithaug 1996)

„Agency“ – Verknüpfung von Kompetenz und

Selbstwirksamkeit: Fähigkeiten (capabilities), sein eigenes Leben

selber zu gestalten und das Recht darauf, befähigt zu werden.

(Amartya Sen)

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Informationsvermittlung

Erweiterung von Handlungs- und Erfahrungsoptionen

Selbstreflexions- und Selbsterfahrungsangebote

Aufbau und Nutzung von Netzwerkstrukturen

Was muss eine Unterstützung von Familien in prekären Lebenssituationen bieten?

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Drei Grundarten sozialer Unterstützung

Hilfe dabei, die eigenen Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse zu verstehen

Versorgung der Person mit spezifischem persönlichen, sozialem und technischem Wissen und Fähigkeiten und Hilfe beim Zugang zu Ressourcen

Ressourcen effektiv managen lernen

(nach Dennis Mithaug 1996)

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Hilfe als Suchprozess

„Vielleicht müssen wir als Professionelle eher lernen, weit mehr Augenmerk auf das Anfangen als auf das Ziel zu richten“.

(Stark 1996: 55)

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Elisabeth HelmigDeutsches Jugendinstitut e.V. München

Folien 17-23

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Mütter, Väter und Kinder brauchen:

BeziehungVertrauen

Netzwerke im sozialen Nahraum

RegelnAuflagen

Selbstwirksamkeits- Erfahrungen

AufsuchenNachgehen

EntlastungUnterstützung

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Neun Grundannahmen der Unterstützung von Müttern, Vätern und Kindern1. Es gibt mehr Ähnlichkeiten zwischen KlientInnen und BeraterInnen als

Unterschiede

2. (Fast) jeder tut das Beste, was er/sie kann innerhalb der Grenzen seiner/ihrer Fähigkeiten, Intelligenz Geschichte, Umgebung, Einkommen, Energie-Niveau, Gesundheit, Wissen, sozialem Netz …

3. Die meisten Familienmitglieder mögen einander, es braucht Achtsamkeit, um die Sehnsucht nach Nähe und Anerkennung wahrnehmen zu können

4. Aufgabe sozialer Arbeit ist es, Hoffnung zu installieren

5. Man kann nicht im Voraus wissen, ob eine Situation hoffnungslos ist6. Es ist hilfreich zuzugeben, nicht alles zu wissen: „Wir haben unser

Leben nicht gelöst, und wir werden Ihres nicht lösen“

7. BeraterInnen müssen wissen, dass sie Schaden anrichten können 8. KlientInnen müssen so viel wie möglich Bestimmungsmacht über den

Prozess der Intervention haben

9. KlientInnen sind ExpertInnen über sich selbst

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Vielen Dank für

Ihre Aufmerksamkeit!

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Projektpräsentation:

Thomas Gehrisch und Anna Mulzer Städtischer Sozialdienst

Darmstädter Modell: Einführung

Stadtrat Jochen PartschSozialdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt

Wir freuen uns über das große Interesse, das Darmstädter Modell „Kinder schützen – Familien fördern“ kennen zu lernen.

Zunächst möchten wir uns Ihnen persönlich vorstellen:

Anna Mulzer ›(stellver. Abteilungsleiterin des StSD)

Thomas Gehrisch ›(Abteilungsleiter des StSD)

Und wir beide sind die Projektleitung des Darm-städter Modells und möchten auch gleich mit dem Thema einsteigen:

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20071.490

Neugeborene

Anschreiben Eltern

Im Jahr 2007 wurden 1.490 Darmstädter Babys geboren, die Tendenz ist erfreulicherweise leicht ansteigend!

Diese Babys und die Eltern möchten wir zukünftig gerne persönlich durch unseren Begrüßungsser-vice willkommen heißen.

Im Rahmen des traditionell aber neu gestalteten Glückwunschschreibens des Magistrats der Wis-senschaftsstadt Darmstadt zur Geburt, wird ein Termin vorgeschlagen als auch die Kolleginnen na-mentlich benannt, die das „Begrüßungspaket“ per-sönlich überreichen werden.

Dieses geschieht dann bei dem angekündigten Hausbesuch. sollten Familien diesen Besuch nicht wünschen, können sie sich das Paket auch gerne bei dem Begrüßungsservice abholen oder einen anderen Termin vereinbaren.

Ca. 6-8 Wochen nach der Geburt sollte dieser be-such stattfinden. Unsere Kolleginnen kommen nicht mit leeren Händen, sie überreichen ein Ge-schenk für das Baby und eine Infomappe mit wichtigen Informationen, Notruflisten, Anträgen, etc.

In diesem Ordner finden die Eltern u. a. Informati-onen zur Entwicklung des Babys, Unterstützung-sangebote und Tipps, wenn es einmal Fragen gibt...

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/ KPRd // Kommunaler Präventionsrat Darmstadt Seite 26

Wichtige Adressen, Anträge (z. B.: Elterngeld) und die Kolleginnen helfen auch gerne beim Ausfüllen.

Notrufnummern und eine Übersicht der Angebote unserer Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpart-ner. Dazu Gutscheine des Familienzentrums.

Hier ist das Netzwerk gefordert, weitere Ideen ein-zubringen.

Zum Beispiel stehen Bereitschaftstagespflege- stel-len zur Verfügung, Familienpaten, Kinderkranken-schwestern, hauswirtschaftliche Unterstützungsan-gebote, Familienhebammen, sozialpädagogische Familienhilfe, und viele weitere Angebote...

Jetzt kommt’s:

Diese Hilfen werden als Soforthilfen unbürokra-tisch und lebenspraktisch orientiert vor Ort und Zeitnah von unserem Begrüßungsservice einge-richtet!

also:Kein Antrag! ›Keine Wartezeit! ›

Hausbesuch

Glückwünsche

Informationen und Geschenk

Falls etwas mehr Unterstützung

gewünscht wird...

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Wir kommen Familien entgegen mit Menschen die Ihnen zur Seite stehen, mit Informationen die ih-nen weiterhelfen.

Der Begrüßungsservice als eigener Dienst ist Be-standteil des Städtischen Sozialdienstes.

Netzwerkkonzeptionelle Arbeit ›Lenkungsgruppe ›

Homepage ab 2009

Und wenn auch das nicht ausreicht, stellen wir gerne Kontakt zu weitergehenden Hilfen her, z. B.:

Beratungsstellen ›Hilfen zur Erziehung (StSD) ›Frauenhaus ›

Und wenn das Kind gefährdet ist und wir keine ge-meinsame Lösung finden, dann werden die Kolle-ginnen des Begrüßungsservices den Not- und Be-reitschaftsdienst des StSD informieren.

Diese würden dann in alleiniger Verantwortung dieser Gefährdungsmeldung nachgehen und alles weitere veranlassen.

....oder wenn das

nicht reicht...

....oder wenn das Kind

gefährdet ist...

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/ KPRd // Kommunaler Präventionsrat Darmstadt Seite 28

Organisation

Stadtverwaltung Sozialverwaltung

Amt für Familie, Kinderbetreuung und Sport Frauenbüro Gesundheitsamt Interkulturelles Büro

Städtischer Sozialdienst

Begrüßungsservice

NetzwerkLenkungsgruppe Plenum

Netzwerk•Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Darmstadt e.V. /

AWO Hessen Süd

•Betreutes Wohnen Darmstadt e.V.

•Caritasverband Darmstadt e.V.

•CJD Rhein-Main

•Darmstädter Forum für psychoanalytische

Heilpädagogik und Soziale Arbeit e.V.

•Darmstädter Impuls GmbH –

Zentrum für Anthroposophische Medizin und Therapie

•Deutscher Kinderschutzbund Bezirksverband Darmstadt e.V.

•Diakonisches Werk Darmstadt-Dieburg

•DIALOG e.V.

•Die Mäander GmbH

•donum vitae Darmstadt e.V.

•DRK Kreisverband Darmstadt-Stadt e.V.

•Ehe-, Familien- und Lebensberatung Darmstadt e.V.

•Familienhebammen

•Gesundheitsamt für die Stadt Darmstadt

und den Landkreis Darmstadt-Dieburg

•Hausfrauenbund Darmstadt e.V.•Menschenskinder – Werkstatt für Familienkultur e.V.•mobilE e.V. Ambulante Erziehungshilfe und Erziehungsberatung•Mobile Praxis gem. GmbH•PEKIP Regionalgruppe Darmstadt•Perspektive GbR•Polizeipräsidium Südhessen•PRIMA – Prinzessin Margaret Kinderklinik Darmstadt•profamilia Beratungsstelle Darmstadt•ProFlex – Flexible Jugendhilfe e.V.•Projekt Petra•Sozialpsychiatrischer Verein Darmstadt e.V.•Tageseltern Tageskinder Vermittlung•Therapon24 Beratungs- und Service GmbH•Verein für Kinderhauserziehung e.V.•Wildwasser Darmstadt e.V.

www.schuetzenundfoerdern.de

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Wir kommen Familien entgegen – mit

Menschen die Ihnen zur Seite stehen,

mit Informationen die Ihnen

weiterhelfen!

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Kabarett Kabbaratz

Zweites Set

EW: Hast du jetzt nach der Projektprä-sentation endlich begriffen, worum es geht? Das klang doch gut.

PJ: Das klang noch ein bisschen schwam-mig. Wie ist das konkret? Da bleiben Fragen offen. 1 400 Kinder werden in Darmstadt geboren.

EW: Du hast ja wirklich zugehört.

PJ: Aber wie unterlaufen wir den Daten-schutz? Wie kommt der Besuchsdienst an die Adressen der frischen Eltern ran? Treiben die sich zu dritt auf den Entbin-dungsstationen rum? Die erste lenkt die Mutter ab, die zweite lenkt die Schwester ab, die dritte recherchiert in der Nacht-tischschublade. Verstehst du, du mußt doch grad die rauskriegen, die es viel-leicht verheimlichen wollen.

EW: Warts doch mal ab. Die Veranstal-tung ist noch nicht zu Ende.

PJ: Oder lesen die Familienanzeigen im Darmstädter Echo? Mein Vorschlag wäre: Jede Darmstädterin, jeder Darmstädter, die in der Nachbarschaft einen Säugling meldet, nimmt automatisch an der Ver-losung von Plüschtieren teil, das moti-viert zu mehr sozialer Kontrolle. Apropos Plüschtier, Herr Partsch, was ich anregen würde, Darmstadt, Mathildenhöhe, der Fünffingerturm, die schützende Plüsch-

Hand, so zwischen Handpuppe und Topfhandschuh, auf der Innenseite ein Gesicht mit dem großen wissenden Auge des Magistrats, in kindgerechter Zyklo-penoptik, für die Jungs in 98er Blau, für die Mädels in Zukunftsrosa.

EW: Hören sie nicht auf ihn.

PJ: Ich mache hier konkrete Vorschlä-ge. Das ist doch harte Arbeit für den Besuchsdienst, wenn die sich als empa-thisch-wertschätzende Drückerkolonne durch die Hochhäuser Kranichsteins klingeln.

EW: Du hast nicht zugehört. Da wird vorher angerufen und freiwillig ein Termin vereinbart.

PJ: Aber wann, wann wird der Termin vereinbart? Unter der Woche morgens, wenn die Mutter allein mit dem Kind ist und vorher zwei Tage lang die Wohnung aufgeräumt hat? Oder am Sonntag Mittag, wenn die neurotische Oma und der alko-holkranke Opa zu Besuch sind? Da sieht man doch schon mehr. Oder nachts um halb vier, der Säugling schreit seit drei Stunden ununterbrochen, da wäre ich neugierig, da wäre ich gerne dabei.

EW: Aber dich hätte niemand gerne dabei - im Interesse des Projektes.

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/ KPRd // Kommunaler Präventionsrat Darmstadt Seite 30

PJ: Das ist ein wichtiger Hinweis. Wir be-klagen, zu wenige Grundschullehrer, nicht Lehrerinnen, zu wenige Männer in den Kindergärten. Warum Herr Partsch, sind nur Frauen beim Besuchsdienst. Sie sind doch da zuständig. Ich fühle mich da als Mann nicht gleichgestellt, sondern kaltge-stellt. Ich habe während meines Studiums als Pförtner in der Darmstädter Kinderkli-nik gearbeitet, ich bin nicht unqualifiziert. Ein Mann wie ich, der offensiv auf die Menschen zugeht, wie nur Männer das können, der investigativ-fürsorglich auch unaufgefordert eine Schublade aufzieht oder in den Schrank guckt. Da ist doch eine Schwachstelle.

EW: Du wärst in der Tat eine Schwach-stelle.

PJ: Aber gibt es denn da schon Stan-dards, eine Checkliste? Drei-Zimmer-Wohnung und vier Fernseher: Kind ins Heim. Nur als Beispiel. Kommt da ein katholischer Priester zum Beten? Es gibt doch Familienverhältnisse,da muß man an Wunder glauben. Wie machen die das? Gucken die ins Klo. Ruckeln die an der Wickelkommode. Ich meine, es gibt doch, was normal, was Ordnung und Unord-nung anbelangt unterschiedliche Vorstel-lungen.

EW: Wenn Sie seinen Schreibtisch sähen, würden Sie ihm ein Angebot für betreutes Wohnen machen.

PJ: Jetzt werd mal nicht unsachlich. Und diese Soforthilfen, was gibt es denn für 500 Euro?

EW: Du hast nicht zugehört. Das wird individuell entschieden. Bei Bedarf zum Beispiel eine Haushaltshilfe. Das läuft ganz undogmatisch.

PJ: Undogmatisch? Ein Tipp. Wenn man die Darmstädter Brauerei als Koope-rationspartner gewänne, 500 Euro, 30 Kästen Bier. Ich meine es hilft der jungen Familie doch auch, wenn der Vater ruhig und ausgeglichen ist. Ich glaube, ich bin der einzige hier, der sich solche Gedan-ken macht.

EW: Davon bin ich überzeugt.

PJ: Und wenn der Besuchsdienst nach ner Viertelstunde wieder draußen ist, gibt es dann eine grüne Plakette: Familie zer-tifiziert nach dem Darmstädter Modell? Oder die gelbe Plakette: Unter Beobach-tung des kommunalen Besuchsdienstes? Das ist doch noch völlig offen.

EW: Richtig, das ist noch offen. Ergebni-soffen. Das Darmstädter Modell versteht sich als ein lernendes Modell.

PJ: Das heißt, die haben keinen Plan?

EW: Also bitte, halt dich zurück.

PJ: Lernendes Modell, das klingt für mich nach hessischer SPD, habe ich recht Herr Hoffmann. Evelyn, du kannst mir sagen, was du willst, aber: Frühe Hilfen, für mich wären das immer noch Kondome.

EW: Darauf können die Kooperationspart-ner des Darmstädter Modells jetzt sicher qualifizierter Auskunft geben.

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Moderierte Diskussion mit den Kooperationspartnern

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/ KPRd // Kommunaler Präventionsrat Darmstadt Seite 32

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die Mäander GmbH

Anschrift: Friedrich Ebert Platz 17, 64289 DarmstadtAnsprechpartner: Waltraud SeipelTelefon: 0 61 51 / 98 18 08Fax: 0 61 51 / 9 61 78 41E-Mail: [email protected]: www.maeander-darmstadt.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Zehn Beratungsstunden und die Teilnahme an Entlastungsangeboten für Mütter und Geschwisterkinder für einen Zeitraum von sechs Monaten. Durch die fachliche Bera-tung werden Alltags-, Beziehungs- und Erziehungskompetenz gestärkt, Kräfte und Res-sourcen in der Familie mobilisiert, damit diese auch in Zukunft wirken.

Ziele und Aufgaben der begleitenden Beratung sind: Sachberatung in Hinsicht auf Möglichkeiten finanzieller und sozialer Unterstützung; ›Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen, Begleitung bei Behördengängen, Schul-denregulierung. Präventive (konkrete) Entwicklungsberatung unter Berücksichtigung entwicklungs- ›psychologischer und bindungstheoretischer Kenntnisse in Bezug auf die emotionale Entwicklung des Kindes; Entwicklung des Erkundungsverhaltens; motorische Ent-wicklung im ersten Lebensjahr; Sensibilisierung der Eltern für kindliches Verhalten und Bedürfnisse. Durch beraterische Präsenz im Alltag mit der Familie eine Tagesstruktur für die ›ersten Wochen nach der Geburt erarbeiten, z.B. im Hinblick auf Schlaf-Fütterzeiten, Überbrücken kritischer Schreistunden, Rituale einführen, Ausnutzen entspannter Wachphasen. Wahrnehmung von Bedürfnissen der Geschwisterkinder durch die veränderte Famili- ›ensituation. Beratung der Mutter/Vater, z.B. bei der Verarbeitung der Geburt, Neufindung von ›Rollen, Partnerschaft und Elternrollen, Aufgabenteilung und Umgang mit eigenen Bedürfnissen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompage: www.maeander-darmstadt.de

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TageselternTageskinderVermittlung

Anschrift: Hügelstraße 28, 64283 DarmstadtAnsprechpartner: Andrea BlöcherTelefon: 06151-426036Fax: 06151-494162E-Mail: [email protected]: www.tageselternvermittlung.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Wir als TageselternTageskinderVermittlung sind seit 14 Jahren in der Vermittlung, Be-ratung und Begleitung von Kindertagespflegeverhältnissen tätig. Es handelt sich da-bei um Familien, die eine Hilfe benötigen, um ein Geschwisterkind betreuen zu lassen oder auch direkt Hilfe bei einem Neugeborenen und/oder etwas Unterstützung bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten brauchen. Dabei handelt es sich um Familien, die für diese Leistungen auch finanziell selber aufkommen können. Jetzt können auch Fami-lien die sich diese Hilfe nicht leisten können, Hilfe annehmen.

Wir haben schon viele Beratungsgespräche mit jungen Eltern geführt und viele über-forderte Menschen unterstützen können. Viele Frauen fühlen sich oftmals allein gelas-sen und völlig unverstanden – die Bedeutung von vielen schlaflosen Nächten wird sehr unterschätzt.

Wir vermitteln jährlich ca. 210 Kinder zwischen 0 und 3 Jahren in Betreuungsverhält-nisse. Diese Arbeit wird von qualifizierten Tagespflegepersonen, die in ihrem Haushalt oder im Haushalt der Eltern die Tätigkeit anbieten, durchgeführt.

Unser Angebot entspricht genau dem, was das Modell benötigt. Flexible Betreuungs-verhältnisse zu bezahlbaren Preisen – die Frauen, die diese Arbeit anbieten, sind hoch flexibel und können oftmals sofort einspringen - sie decken Zeiten ab die durch Insti-tutionen nicht gewährleistet werden.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompage: www.tageselternvermittlung.de

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Amt für Familie, Kinderbetreuung und Sport

Anschrift: Frankfurter Strasse 71, 64293 DarmstadtAnsprechpartner: A. Bauer, M. Kanzler-SackreutherTelefon: 0 61 51 / 13 30 30 und 13 30 32Fax: 0 61 51 / 13 28 15E-Mail: [email protected]

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Hotline - Telefonische Information für Schwangere und junge Eltern. ›Bei Fragen zu Schwangerschaft, Mutterschutzregelungen, Elternzeit, Elterngeld, Rückbildungszeit, zum Stillen und zur Ernährung, zu der neuen Lebensphase - dem Alltag mit Baby und Kleinkind. Babysprechstunde ›Persönliche Beratung zu: Entwicklung und Pflege, Bedürfnisse des Babys - Bedürf-nisse der Eltern, Ernährung, Schlafen, Unruhe - Schreien, Verunsicherung - Überfor-derung, Geschwisterrivalität, Veränderungen in der Partnerschaft und, und, und........ Beratung nach Kaiserschnitt und traumatischer Geburt ›Babysittervermittlung › Kurse: › Offene Baby-Treffs in der Frankfurter Strasse und den Stadtteilen Arheilgen, Wixhausen, Kranichstein und Eberstadt.Hier besteht die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und zum Erfahrungsaustausch. Unter fachlicher Anleitung gibt es Raum und Zeit zur Beobachtung des eigenen Kindes und zum gemeinsamen Gespräch über Themen wie z. B.: die veränderte Le-benssituation, Stillen - Ernährung, Fragen rund ums Baby und vieles mehr.PEKiP-Kurse › Rückbildungsgymnastik und Babymassage ›Ein Kurs für die ganze Familie ...,wenn die Geburt schwierig war ›Ein Gesprächskreis für Frauen nach schwieriger Entbindung. Früher Start ins Leben ›Gesprächskreis für Eltern von Frühgeborenen.Alle Angebote sind für Eltern mit Kindern mit und ohne Behinderung. Menschen aller Nationalitäten sind willkommen.

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DIALOG e.V. Bildungs-, Kultur- und Integrationsverein der Deutschen aus Russland

Anschrift: Emilstr.10, 64289 DarmstadtZustelladresse: Vösendorfring 62 B, 64380 RossdorfAnsprechpartner: Olga KarstenTelefon: 0 61 54 / 69 49 50E-Mail: [email protected]: www.kidsundfamilie.cabanova.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Da unser Verein Aktivitäten und Unterstützung für russisch sprechende Einwohner Darmstadts anbietet, sind wir gerne bereit, für Familien dieser Zielgruppe mit Babys im Alter von 0 bis 1 Jahr unsere Hilfe im Rahmen des Projektes anzubieten.

Öffentlichkeitsarbeit: › Vorstellung des Projektes für russisch sprechende Öffentlich-keit (Infomaterial, Flyer verteilen in russischen Läden, Reisebüros, russischer Schule; Werbeanzeigen in russischen Zeitungen und Zeitschriften, an Veranstaltungen für russisch sprechende Einwohner) Übersetzen von Flyer, Info-Paket und anderen › Broschüren des Magistrats bzw. Kooperationspartner sowie Anträgen auf Kindergeld, Elterngeld, pädagogische Informationen etc. in die russische Spracheunsere Hilfe für Besuchsdienstfachkräfte › (dolmetschen) Gründung eines Elternklubs › (Elternschule); Deutschkurse für Eltern organisieren Erfahrene Tagesmutter vermitteln, › um überbelastete Mütter/Familie eine Möglich-keit geben, „Luft zu holen“, zu sich zu finden oder Zeit als Paar zu haben Vermittlung einer Haushaltshelferin ›(Einkäufe erledigen, Wäsche waschen, kochen etc.) Begleitdienst zum Kindergarten oder zur Schule für Geschwisterkinder und Hilfe bei ›den Hausaufgaben Begleitung und Unterstützung bei Arztbesuchen und anderen Behördengängen für ›Familien mit mangelnden Deutschkenntnissen Vermittlung von Eltern-Schulungen, Erziehungs-, Ehe- und Familienberatungsstellen ›der Stadt Darmstadt Helfen, Kontakte zu anderen Familien mit gleichaltrigen Kindern zu knüpfen › › Babyspielzeug-und Kleidung-Tauschbörse organisieren

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompage: www.kidsundfamilie.cabanova.de

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Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt

Anschrift: Frankfurter Straße 71, 64293 DarmstadtAnsprechpartner: Edda FeessTelefon: 0 61 51 / 13 23 40Fax: 0 61 51 / 13 20 89E-Mail: [email protected]: www.frauenbuero.darmstadt.de www.familien-willkommen.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Das Frauenbüro ist Expertin für die Prävention häuslicher und sexualisierter Gewalt. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Chancengleichheit im Erwerbsleben, insbeson-dere die Existenz sichernde Arbeit für Frauen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dieses Fachwissen sowie die Kontakte in Netzwerke stehen dem Modell zur Verfügung.

Das Frauenbüro ist Standort des Internetportals www.familien-willkommen.de, ein ›Darmstadt-Wegweiser für Familien, Unternehmen und Facheinrichtungen. Der besondere Projektbeitrag des Frauenbüros besteht vor dem Hintergrund des ›Expertinnenwissens aus dem Familienportal darin, Inhalte des Elternordners und der Webseite www.schuetzenundfoerdern.de mit zu erarbeiten. Damit werden Synergie-effekte innerhalb der Stadtverwaltung genutzt und Doppelung der Informationsbe-schaffung vermieden. Die Datenpflege für wichtige und notwendige, regelmäßig zu aktualisierenden Daten ›und Informationen wird von der Projektleitung des Internetportals übernommen. Interaktiv kann im Forum von familien-willkommen.de ein (z.B. zeitlich für Aktionen) ›abgegrenzter „Expertinnen-Bereich“ für KSSF eingerichtet werden. Vorteil: Täglich 1400 BesucherInnen der Seite aus der Zielgruppe „Familien“ nehmen das Angebot wahr. Der Informationsfluss wird durch Teilnahme an Treffen der ›Lenkungsgruppe / Jour-fixe-Terminen sichergestellt.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.frauenbuero.darmstadt.dewww.familien-willkommen.de

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Menschenskinder - Werkstatt für Familienkultur e.V

Anschrift: Landwehrstr. 31 / HH, 64293 DarmstadtAnsprechpartner: Charlotte WeidenhammerTelefon: 0 61 51 / 3 60 45 95E-Mail: [email protected]: www.menschenskinder-darmstadt.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

SchreiBabyAmbulanz Darmstadt: Krisenbegleitung für schreiende Babys und unru- ›hige Kleinkinder. Die SchreiBabyAmbulanz ist anzusiedeln im Bereich der Gewaltprävention und dem ›Schutz des Kindeswohls. Sie hilft den Eltern beim Umsetzen eigener Erziehungsziele, unterstützt die Bindung innerhalb der Familie und leistet so einen wertvollen Bei-trag zur Stärkung des familiären Systems. Exzessives Schreien, Dreimonatskoliken, Schlaf- und Fütterstörungen sind neben anderen psychosomatischen Auffälligkeiten, die am häufigsten auftretenden Schwierigkeiten in der frühen Kindheit, die junge Eltern nicht selten in eine Krise führen. Körpertherapeutische Krisenbegleitung für Mutter/Eltern und Kind schließt sich an, ›die in der Regel bereits nach wenigen Sitzungen zur Besserung führt. In der Kör-pertherapie geht es weniger um die Vermittlung von Ratschlägen, als von Halt und Sicherheit, die dann an das Baby weiter gegeben werden, wodurch es sich selbst besser zu regulieren vermag.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.menschenskinder-darmstadt.de

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Deutscher Kinderschutzbund, BV Darmstadt e.V.

Anschrift: Grafenstraße 31, 64283 DarmstadtAnsprechpartner: Astrid ZilchTelefon: 0 61 51 / 210 66Fax: 0 61 51 / 210 29E-Mail: [email protected]: www.kinderschutzbund-darmstadt.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Bereitstellung von hebammengeschulten Mütterpflegerinnen: › Die Geburt eines Kindes, insbesondere des ersten Kindes, wird von den Eltern häufig ›als eine „natürliche Krise“ erlebt. Das Hinzukommen einer Person in eine bestehende Fami- ›lie oder in ein Paar bedeutet, dass Rollen, Aufgaben und die Vorstellungen von der Familie neu geordnet werden müssen. Viele Eltern können nach der Geburt eines Kindes nicht mehr auf die sozialen Kom- ›petenzen oder die tatkräftige Unterstützung der eigenen Herkunftsfamilie zurück-greifen, da diese an einem anderen, oftmals auch weit entfernten Ort leben. Der Einsatz von Mütterpflegerinnen ist eine präventive Familienunterstützungsmaß- ›nahme. Mütterpflegerinnen leisten präventive, aufsuchende Hilfe zur Verbesserung der nach- ›geburtlichen Betreuung, zusätzlich zur Hebamme. Dabei setzt die Mütterpflegerin dort mit ihrem Wissen und Können an, wo die Tätigkeit der Hebamme aus zeitlichen und organisatorischen Gründen endet. Die Mütterpflegerinnen unterstützen die Mutter und Familie psychosozial durch ›kompetente und lösungsorientierte Gespräche, physisch durch die Anleitung zur körperlichen Stabilisierung sowie praktisch durch die Arbeit im Haushalt und durch die Betreuung von älteren Geschwisterkindern. Sie stehen der Mutter bei der Pflege ihres Babys, beratend in Gesundheitsfragen ›und bei der Organisation des Haushalts zur Seite.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.kinderschutzbund-darmstadt.de

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donum vitae

Anschrift: Rheinstr. 65 / 67, 64295 DarmstadtAnsprechpartner: Maria Soares da Silva, Rita EnglertTelefon: 0 61 51 / 2 79 39 41Fax: 0 61 51 / 2 79 39 43E-Mail: [email protected]: www.dvdarmstadt.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Vermittlung von Familienpatenschaften › 15 qualifizierte Familienpatinnen/-paten bieten Entlastung und Unterstützung für Eltern und allein Erziehende nach der Geburt eines Kindes. Sie gehen 1–3 Mal pro Woche in die Familie und leisten auf deren Bedürfnisse zugeschnittene, individuelle Hilfe, indem sie z.B. das Baby hüten, um der Mutter zu ermöglichen, Schlaf nachzu-holen, Tipps und praktische Unterstützung im Alltag geben, mit älteren Geschwistern spielen oder die Mutter mit den Kindern zum Arzt begleiten.Patenschaften sind befristet, eine Verlängerung ist möglich. ›Die Patinnen / Paten sind versichert. Die Einsätze werden fachlich begleitet. ›

Informationen; Beratung und Unterstützung in der Schwangerschaft und nach der Geburt eines Kindes

in Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt, z.B. vorgeburtliche Untersu- ›chungen, Geburtsvorbereitung, Hebammenhilfe, Familienplanung, regionale Hilfen und Kontaktmöglichkeitenbei Konflikten in Familie und Partnerschaft oder bei Problemen mit dem Arbeitgeber › bei finanziellen und Wohnungsproblemen › über Hilfen und Rechtsansprüche, u.a. zu Mutterschutz und Elternzeit, Teilzeitarbeit, ›Mutterschafts- Eltern- und Kindergeld, Unterhalt, sozialrechtliche Leistungen und sonstige mögliche Hilfen

Auf die Beratung besteht ein gesetzlicher Anspruch. Sie ist kostenfrei und unterliegt der Schweigepflicht

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.dvdarmstadt.de

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Ehe- Familien- und Lebensberatung Darmstadt e.V..

Anschrift: Darmstrasse 2, 64287 DarmstadtAnsprechpartner: Sabine MayerTelefon: 0 61 51 / 42 55 41Fax: 0 61 51 / 42 54 16E-Mail: [email protected]: www.ehe-familien-lebensberatung-darmstadt.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Gewaltfreie Kommunikation, Einführungsseminar (mit Folgeterminen) ›Termin: Samstag, 25. April 2009, 14.00 Uhr – 18.00 UhrAnmeldung bis: 11. April 2009

Liebespaar bleiben- trotz Elternschaft ›Termin: Samstag, 09. Mai 2009, 14.00 Uhr – 18.00UhrAnmeldung bis: 21. April 2009

Starke Eltern, starke Kinder, Gruppe ›Termin: Auf Nachfrage

Reise zum inneren Kind ›Termin: Samstag, 17. Oktober 2009, 10.00 Uhr–18.00 UhrAnmeldung bis: 30. September 2009

Beratung für Paare am Übergang „Paare- Eltern“ ›

Lebensberatung für Alleinstehende mit Kind ›

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.ehe-familien-lebensberatung-darmstadt.de

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Darmstädter Impuls Zentrum für Anthroposophische Medizin, Therapie und Beratung

Anschrift: Dieburger Str. 31c 64287 DarmstadtAnsprechpartner: Helga Mathwig-RenkenTelefon: 0 60 78 / 7 16 97Fax: 0 60 78 / 93 14 67E-Mail: [email protected]: www.darmstaedter-impuls.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Wenn sie sich an uns wenden, werden Sie von erfahrenen ausgebildeten Elternberate-rinnen begleitet, die neben der beruflichen Qualifikation auch über Erfahrungen mit ei-genen Kindern verfügen.

Als schnelle Hilfe bieten wir kurzfristige Beratungen im häuslichen Bereich oder in der Beratungspraxis u. a. zu folgenden Themen, den Familienalltag mit einem Säugling be-treffend, an

Unruhe und häufiges Schreien ›Einschlaf- und Durchschlafprobleme ›Stillen und andere Ernährungsformen ›

Zur weiterführenden Unterstützung bieten wir eine Familienbegleitung für das Leben mit Säuglingen und Kleinkindern an in Form von:

Einzelberatungsgesprächen ›Hausbesuchen ›der Möglichkeit der Teilnahme an Eltern-Kind-Gruppen ›„Kinder spielen - Eltern lernen“ auf der Grundlage der ›Waldorfpädagogik und dem Erziehungsimpuls E. Piklers ›Themenabenden zu medizinischen sowie pädagogischen Fragen ›(geleitet durch einen Kinderarzt und/oder Elternberaterinnen) ›bei ausreichendem Interesse wird speziell eine Begleitung jüngerer ›Mütter bzw. Eltern in einer altershomogenen Gruppe angeboten ›

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.darmstaedter-impuls.de

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pro familia Bezirksverband Darmstadt-Bensheime.V.

Anschrift: Landgraf-Georg-Strasse 120, 64287 DarmstadtAnsprechpartner: Dagmar Zeiß, Heike PinneTelefon: 0 61 51 / 4 29 42 -0 und -17E-Mail: [email protected]: www.profamilia.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Frühe Hilfen im Akazienweg – Elternkurs „Mein Baby verstehen“ Prävention im Sinne der „Frühen Hilfen“ beabsichtigt, Eltern von Beginn an so zu stär-ken, dass Konflikte und Missverständnisse in der Eltern-Kind-Beziehung, unadäquate elterliche Reaktionen und daraus folgende Bindungs- und Beziehungsstörungen ver-mieden werden.

Insbesondere Familien mit Mehrfachbelastungen wirtschaftlicher, emotionaler und familiärer Art, wie sie im Wohnumfeld Akazienweg zu finden sind, brauchen niedrig-schwellige Angebote zur Stärkung der elterlichen Kompetenz. Lebenspraktisch orien-tierte Konzepte sind hier angemessen und hilfreich.

Der Elternkurs behandelt die ganz alltägliche Kommunikation zwischen dem Baby und seinen Eltern. Anhand von Beispiel-Videoaufnahmen lernen die Eltern, ihr Baby zu „le-sen“. Die kindlichen Signale werden an natürlich entstandenen Situationen aufgezeigt und beobachtet.

Inhalt des Kurses sind unter anderem:Vorbereitung des Paares auf die Zeit nach der Geburt des Kindes ›Sensibilisierung für die Signale des Säuglings › Wahrnehmung eigener Wünsche und Gefühle als Voraussetzung für Sensitivität ge- ›genüber dem Baby Förderung der Qualität der Eltern-Kind-Interaktion und der Beziehung und somit der ›Bindungsqualität.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.profamilia.de

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Mobile Praxis gem. GmbH ambulante Erziehungshilfen und Beratung

Anschrift: Grenzallee 4-6, 64297 DarmstadtAnsprechpartner: Elfriede SchnitzspanTelefon: 0 61 51 / 5 04 39 92Fax: 0 61 51 / 5 04 59 39E-Mail: [email protected]: www.mobile-praxis-gmbh.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Unser Angebot umfasst insbesondere Leistungen zu folgenden Bereichen:Förderung der physischen und psychischen Gesundheit von Eltern und Kindern: › allgemeine Säuglingspflege auch bei kranken oder beeinträchtigten Babys und bei ›Frühgeborenen Unterstützung bei Gedeihstörungen, Essstörungen, Fütterproblematik und ver- ›mehrtem SchreienHilfestellung bei Durchschlafschwierigkeiten von Babys › Training, die Feinzeichen bei Regulation und bei Belastung eines Babys wahrzuneh- ›men

Entwicklung von sicherem Bindungsverhalten:Sensibilisierung von Eltern für die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder › Einübung von feinfühligem Interaktionsverhalten und Umgang mit auffälligem Ver- ›halten des Babys Förderung des Bindungs- und Explorationsverhaltens von Babys ›

Bearbeitung und Klärung der besonderen Situation von Eltern:wie z. B. Trennung, Isolation, Krankheiten, Behinderungen, psychische Erkrankungen, › Umgang mit der neuen Lebenssituation, Klärung der Elternrolle, der Paarbeziehung ›und der eigenen Bedürfnisse von Mutter und Vater (bei Bedarf mit männlichen und weiblichen Beratern)Bearbeitung von Konflikten zwischen Eltern und auf der Paarebene ›Konflikt- und Gewaltberatung, Gewaltberatung für Männer und auch für Frauen › Hilfestellung beim Beantragen von Elterngeld, Kindergeld, UVG etc. und beim Klären ›von finanziellen Schwierigkeiten

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.mobile-praxis-gmbh.de

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Interkulturelles Büro

Anschrift: Frankfurter Str. 71, 64293 DarmstadtAnsprechpartner: Frau DierksTelefon: 0 61 51 / 13 35 83Fax: 0 61 51 / 13 35 84E-Mail: [email protected]: www.ikb-darmstadt.de

Spezielle Angebote im Rahmen des Modells:

Vermittlung und Beratung bzgl. des Einsatzes von interkulturellen Vermittlungskräften (18 Sprachen) im Präventions- und Interventionsbereich

Einsatzmöglichkeitenim Bereich der kurzzeitigen Informationsvermittlung (1 bis mehrere Termine) oder › im Bereich längerfristiger Maßnahmen (z.B. Kooperation mit den Fachkräften Famili- ›enhilfe)

Informationsvermittlung zu speziellen Angeboten für MigrantenfamilienHippy, Elterngesprächskreise, Mama-lernt-Deutsch Kurse ›Integrationskursen ›Migrationsdiensten der freien Träger ›

Information und Beratung bzgl. der Verwendung von mehrsprachigem Infomaterial im Bereich „Gesundheit und Erziehung“ (Bund, BZGA etc.)

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Hompages: www.ikb-darmstadt.de

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Pressespiegel

Darmstädter Echo vom 06. November 2008

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/ KPRd // Kommunaler Präventionsrat Darmstadt Seite 46

Organigramm des KPRd

Auftraggeber

Oberbürgermeister Walter Hoffmann

Polizeipräsident Gosbert Dölger

Bürgermeister Wolfgang Glenz

Sozialdezernent Jochen Partsch

Ordnungsdezernent Dieter Wenzel

Förderkreis Management Präventionskonferenz

UNTERSTÜTZUNG KOORDINATION FORUM

SPONSOREN LEITUNG: NETZWERK

FördervereinPrävention e.V.

Dr. Wilma Mohr Leiterinder Sozialverwaltung

› Präsentation

› Reflexion

› öffentlich SPRECHER: › Austausch

› finanziell Volker WeyelSuchthilfekoordinator

Planung von

› strukturell › Konzepten

Ausschreibung desWettbewerbs"Suchtprävention konkret"

GESCHÄFSSTELLE: › Projekten

Frank Sporck › Institutionen

und PRESSEARBEIT:

Verleihung desDarmstädter Präventionspreises

Frank P. SchröderSportkreisjugend Darmstadt

MITGLIEDER:

und Georg BergDRK Starkenburg gGmbH

Exemplarische Projektförderung

Rainer ClausJugendamt

Maria-Antonia EstolCaritasverband Darmstadt

Sabine FranzStaatliches Schulamt

Uwe WalzelPolizeipräsidium Südhessen

ARBEITSGRUPPEN

AG Sucht- und Drogenhilfe

AG Sicherheit AG Gewalt gegen älter Menschen

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Gestaltung & Satz, Darmstadt-Fotos: Agentur Klöppinger GmbH, Darmstadt

www.agentur-kloeppinger.de

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KPRd – Geschäftsstelle

Frankfurter Straße 71

64293 Darmstadt

Telefon (0 61 51) 13-28 70

Telefax (0 61 51) 13-34 74

[email protected]

www.kprd.de