Kirchweihfest Klosterkirche...

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2. bis 9. Sept. 2017 Programm & Festbegleiter Kirchweihfest Klosterkirche Wanzka

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2. bis 9. Sept. 2017

Programm & Festbegleiter

KirchweihfestKlosterkirche

Wanzka

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Dieses Programmheft erscheint anlässlich der Festwoche zur Wiedereröffnung der Wanzkaer Klosterkirche

Veranstalter:Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rödlin-WarbendeBlankenseer Str. 3417237 Blankensee – OT Rödlin039826/[email protected]

Alle Veranstaltungen sind kostenlos, um Spenden wird gebeten.

Spendenkonto:KirchenkreisverwaltungIBAN DE81 5206 0410 0005 3700 19BIC GENODEF1EK1Verwendungszweck „Kloster Wanzka“

Impressum:Redaktion: Dorothea & Fritz Peters, Dirk Fey & Stephan Möllmann Bilder: Dorothea Peters nach Foto von Thomas Grundner (Titelbild), Jens Bergmann, Alrun Jerichow, Karla Klein, Fritz Peters, Stephan Möllmann Druck: Gemeindebriefdruckerei.de

Impressum

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„… baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte…“ (Jeremia 29,7)

Liebe Schwestern und Brüder!

„Beten und Arbeiten“, so die Überzeugung der Mönche, beides braucht es, damit unser Leben gelingt – eine Überzeugung, von der wir heute noch leben.

Auch in unserer Zeit braucht es Menschen, - die ihrer Sehnsucht nach Gott und nach Erneuerung Raum geben,- Menschen, die beten und arbeiten für das Gute,- Menschen, die zeigen, was sie lieben.

Wie am Anfang die Nachbarschaft von Kloster und den Dörfern zum Wachsen und Gedeihen dieser Region beitrug, ist auch heute die Evangelisch-Lutherische Kirchenge-meinde Rödlin-Warbende, zu der die Klosterkirche Wanzka gehört, offen für alle Bür-gerinnen und Bürger. Christengemeinde und Bürgergemeinde stehen in gemeinsamer Verantwortung für das Gemeinwohl und sind angewiesen auf ein gutes Miteinander.

„Suchet der Stadt Bestes und betet für sie“, hatte einst der Prophet Jeremia seinen Zeitgenossen ans Herz gelegt. „Denn wenn es ihr wohlgeht, so geht es euch auch wohl; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte.“ (Jeremia 29,5.7). Die Wahrheit dieser Worte hat sich in der langen Geschichte dieser Region erwiesen.

Vom Kloster Wanzka aus wurden viele Fäden gesponnen. Zum einen war es das poli-tische und wirtschaftliche Zentrum für die Besiedlung des Mecklenburger Südostens und ein Ort der Bildung. Zum anderen steht dieser beeindruckende Sakralbau auch für unsere geistlichen Wurzeln. In dieser Klosterkirche spüre ich: Kirche beginnt nicht erst mit uns. Viele vor uns waren am Werk, in Gottes Namen hier zu arbeiten und zu beten. Und heute? Nach wie vor können wir vertrauen, dass Gott seine Sache durch die Zeiten führt. Er kann neue Aufbrüche schenken.

Vieles wurde hier geleistet und ist noch im Werden. Wir wissen auch um die schweren Zeiten, die diese Kirche, die einstigen Klostergebäude und die Gemeinde durchlebt haben. Dennoch ist unverkennbar: Die Klosterkirche Wanzka ist ein besonderer Ort. Sie erinnert uns an das Erbe unserer Vorfahren und ermuntert uns zum Einsatz für das Gemeinwohl.

Suchen auch wir das Beste für diesen Ort! Möge auch in Zukunft das Miteinander rund um diese Klosterkirche gesegnet sein und ausstrahlen auf den Ort und die Region!Im Namen der Nordkirche danke ich allen, die sich für die Restaurierung der Kloster-kirche und das Leben in ihr engagieren. Möge Gottes Segen alle begleiten, die diese Kirche besuchen! Dr. Andreas von Maltzahn

Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern

Grußworte

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„Glaube, Hoffnung und Liebe“ (1. Kor 13,13)

Liebe Gäste der Festwoche, liebe Leserinnen und Leser,

wer sich auskennt mit den wunderbaren alten Kirchen, die unsere Dörfer und Städte schmücken, weiß: Sie sind nie „fertig“. An irgend-einer Stelle an Dach, Wand oder Fenstern ist immer etwas zu tun, damit die Kirche auch für die nächste Generation im Dorf steht und so das alte Zentrum und Herz erhalten bleibt. Das gilt auch für die

große Klosterkirche im kleinen Dorf Wanzka. Eine jahrhundertelange, wechselvolle Ge-schichte liegt hinter ihr. Einst stolzes Zentrum geistlichen und wirtschaftlichen Lebens, war sie dringend reparaturbedürftig geworden. Im April 2016 begannen die Arbeiten. Das Dach wurde neu eingedeckt, Regenrinnen gesetzt, Fassade und Fenster saniert, die Empore vergrößert, Decke und Innenraum gestrichen. Noch muss der Glockenstuhl repariert und das Kirchgestühl gestrichen werden. Die Klosterkirche ist also zur Fest-woche nicht ganz „fertig“, sie bleibt noch einige Zeit Baustelle. Rund 1.150.000,-€ wer-den die Baumaßnahmen kosten. Fördermittel des Bundes, des Kirchenkreises und der Kirchengemeinde wurden dafür zusammengelegt. Dafür ist ausdrücklich zu danken!

Und es gibt noch weiterreichende Ideen. Unter der vergrößerten Empore könnte ein Gemeinderaum mit Sanitärbereich und Küchenzeile eingebaut werden. Für die Durch-führung von Veranstaltungen und Feierlichkeiten wäre das hilfreich. Aber auch dann wäre die Kirche nicht „fertig“, Baustelle bleibt sie, weil sie offen ist für Mitmachen, Gestaltung und Gemeinschaft. Denn was nützt ein schönes Gebäude, wenn es nicht mit Leben gefüllt wird?

Kultur, Bildung und Stärkung des Gemeinwesens: Einst hatte das Kloster Wanzka eine Ausstrahlung, die weit über die Grenzen des Dorfes hinaus ins Land reichte. An diese Tradition möchte die Kirchengemeinde Rödlin-Warbende heute ausdrücklich anknüp-fen. Möge es gelingen, diese Kirche zu einem Haus der offenen Türen und der Begeg-nung zu machen. Zu einem Ort, der so das Glaubensleben in der Kirchengemeinde und der Propstei belebt und stärkt. Zu einem Ort, der aber auch ganz selbstverständlich der Kirche fern stehende Menschen freundlich willkommen heißt. Denn in Gemeinschaft zu leben, getragen von Glaube, Hoffnung und Liebe (1. Kor 13,13), dazu sind wir als Christen in Stadt und Land gerufen. Dass das gelinge, dazu gebe Gott seinen Segen.

Es grüßt Sie freundlich

Britta Carstensen

Pröpstin der Propstei Neustrelitz

Grußworte

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Und sie kann viel erzählen: Ob als Hauskirche des Herzogtums Stargard bis 1471, zur Geschichte der Säkularisation im Jahre 1555 oder zum großen Brand von 1833. Menschliche Schicksale, Freuden und Leiden verbinden sich innig mit diesem frühgo-tischen Bau.

Und bis auf den heutigen Tag sind es die Menschen, Gläubige und Konfessionslose, die die Wunden der Zeit an unserer Kirche gemeinsam heilen. So auch heute, wo wir eine umfangreiche Sanierung der Hauptkirche unserer Kirchgemeinde Rödlin-Warbende festlich begehen.

Und die Bauphase ist ja noch nicht abgerundet. Ideen liegen auf dem Tisch, weitere Finanzmittel werden eingeworben. Viele Helfer und Spender haben sich eingebracht, denen wir nachdrücklich danken wollen.

Ora et labora – bete und arbeite – den Wahlspruch der Zisterzienser möchte ich er-gänzen mit dem Wunsch nach einem friedlichen, kulturvollen Miteinander auch in der Zukunft.

Ihr Bürgermeister

Wulf Bednorz

Veterinärrat Wulf Bednorz

Wunden der Zeit an unserer Kirche gemeinsam heilen

Liebe Bürger der Gemeinde Blankensee,liebe Mitglieder der Kirchgemeinde Rödlin-Warbende!

Seit ihrer Weihe im Jahre 1290 steht die Kirche des ehemaligen Nonnenklosters des Zisterzienser-Ordens in Wanzka trutzig und schön als sakrales und gleichsam kulturhistorisches Bauwerk in un-serer Heimat.

Grußworte

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Mein erster Termin in der Kirchengemeinde Rödlin-Warbende

Liebe Angehörige unserer christlichen und kommunalen Gemeinden, liebe Freundinnen und Freunde der Klosterkirche,

an meinen allerersten offiziellen Termin in der Kirchengemeinde Rödlin-Warbende, nämlich an das Richtfest der hiesigen Kloster- kirche im Herbst 2016, erinnere ich mich gern. Hier lernte ich einen Jahrhunderte alten Kirchenbau kennen, der mich, neben den fortgeschrittenen Bau-tätigkeiten, schwer beeindruckte. Und die Menschen, die an diesem Bau arbeiteten, waren mir gegenüber allesamt äußerst aufgeschlossen. Das ist ein Kloster in der Regel ja nicht unbedingt. Ein Kloster ist vielmehr ein von der Außenwelt abgeschiedener Ort. Hier wird versucht, sich durch ein besonderes Leben christlicher Art von anderen abzu-grenzen. Menschen, die in Klöstern leben, wirken dadurch oft wie weltfremde Exoten.

In Wanzka wurde das klösterliche Leben schon vor Jahrhunderten aufgegeben. Die ur-sprünglichen Klostermauern, die den geistlichen Raum als solchen abschlossen, sind längst gefallen. Als Kirchengemeinde stehen wir heute trotzdem vor der Herausfor-derung, uns nach außen zu öffnen und das zu zeigen, was uns wichtig ist. Für mich persönlich besteht daher der große Wunsch, dass die Wanzkaer Klosterkirche nicht ein Gebäude ist, hinter dem sich eine Kirchengemeinde verschließt. Ich wünsche mir viel-mehr, dass die Wanzkaer Klosterkirche Ort eines echten Dialogs zwischen spirituellen und weltlichen Geisteshaltungen ist. Und natürlich entsteht der Wunsch, dass Gott in diesem Sinne Zäune und Einfriedungen durchbricht und für Menschen alltagstauglich wird – zumindest aber kein Fremder bleibt.

Es ist schön, wenn die Türen der Wanzkaer Klosterkirche nach der Renovierung wieder geöffnet werden und die Kirche als Haus Gottes und als Haus der Begegnung vieler Menschen genutzt werden kann. Gott und alle Menschen mögen hier stets willkommen sein! Unser wunderbares Programm zur Festwoche soll dazu ein Startschuss sein.

Allen ein herzliches Willkommen!

Ihr

Dirk Fey

Pastor z.A. der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rödlin-Warbende

Grußworte

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7Bilder von 1940 - 2017

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Nach einer grundlegenden Restaurierung der ehemaligen Klosterkirche in Wanzka fin-det nun im September 2017 zur Wiedereröffnung eine Festwoche statt, die sich, nach langer Planung durch einen Festausschuss, in einer Reihe von Vorträgen, Konzerten und Vorführungen sowie mittelalterlichem Spektakel mit der Geschichte des Klosters und der Kirche auseinandersetzt. Durch diese Festwoche soll zugleich für weitere Umbaumaßnahmen geworben werden, die die Bedeutung der Kirche als geistliches Zentrum der Kirchengemeinde Rödlin-Warbende und als allgemeiner kultureller Ort in Wanzka und darüber hinaus unterstreichen sollen.

Klosterkirche WanzkaDie Wanzkaer Kirche wurde als Klosterkirche des Zisterzienserinnenklosters Wanzka 1290 durch den Bischof Heinrich von Havelberg geweiht. Das Kloster selbst wurde zwi-schen 1275 und 1283 gegründet und ging als Frauenkloster aus dem einstigen Doppel-kloster Broda hervor. Zahlreiche unverheiratete Töchter des regionalen Adels traten in das Kloster ein. Unter den bedeutenden Äbtissinnen war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch Adelheit, die einzige Tochter von Herzog Ulrich I. von Mecklenburg-Stargard.Nach der Reformation kam das Kloster Wanzka unter weltliche Verwaltung, blieb aber, obwohl inzwischen evangelisch, zumindest bis 1588 bestehen. Die Gebäude der statt-lichen Klosteranlage einschließlich des Kreuzgangs dienten nach der Säkularisation als Steinbruch, sodass nur die Klosterkirche, das Klostertor und die Ruine einer Kloster-scheune als architektonische Zeugnisse des einst sehr reichen Klosters übrig blieben. Der ebenfalls noch vorhandene Fangelturm (Verlies) kündet zudem davon, dass dem Kloster die volle Gerichtsbarkeit übertragen war.Die frühgotische, einschiffige Klosterkirche stellt, wie Harry Schulz im „Mecklenbur-gischen Klosterbuch“ (2016) resümiert, „in ihrer Schlichtheit ein herausragendes Klein-od zisterziensischer Baukunst und ein beachtenswertes Beispiel früher norddeutscher Backsteingotik“ dar. Sie zeigt deutliche Ähnlichkeiten zu den Stadtkirchen Sankt Marien in Neubrandenburg und Friedland sowie zu den brandenburgischen Klöstern Chorin und Lehnin. 1833 brannte die Kirche bis auf die Außenmauern ab, wobei die gesam-te bewegliche Innenausstattung zerstört wurde. Erhalten blieben nur jene Teile, die bereits zuvor an die umliegenden, zum Kloster gehörenden Gemeinden abgegeben worden waren, wie etwa ein um 1510/1520 entstandener Schnitzaltar, der bis heute in der Dorfkirche des Nachbardorfes Zachow aufgestellt ist. Der Innenraum wurde in den 1840er Jahren von dem Mecklenburg-Strelitzer Baurat Friedrich Wilhelm Buttel re-stauriert und nach dem Einbau einer Kanzel, eines Altars und einer Orgel von Wilhelm Sauer (opus 996, I/P von 1907) neu ausgemalt.

Restaurierung und weitere UmbaupläneSeit April 2016 wird die Wanzkaer Klosterkirche umfassend renoviert. Zu den drin-gendsten Maßnahmen gehören die statische Ertüchtigung des Dachstuhls, die Neu-

Einführung

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eindeckung des Daches, der Anbau einer Regenrinne, die Fassadensanierung mit einer teilweisen Neuverfugung des Mauerwerkes, die Restaurierung der Kirchenfenster, die Innenraumausmalung der Decke und der Wände, so wie sie um 1905 vorhanden war, sowie Trockenlegungsarbeiten am Sockelmauerwerk. Die Kosten für das Sanierungs-projekt sind gemäß Fördervereinbarung auf 1.123.367,91 EUR veranschlagt und, mit einem Eigenanteil der Kirchengemeinde von 9.347,16 EUR, finanziert. Damit ist die Bausubstanz zunächst gesichert. Weitgehend aus Spendenmitteln kann zudem das Reinigen und Stimmen der Orgel finanziert werden (ca. 9.000 EUR). Damit steht dann innerhalb der Kirchengemeinde Rödlin-Warbende, zu der 17 Dörfer und acht Kirchen gehören, immerhin eine voll funktionsfähige Orgel zur Verfügung. Über die jetzigen Renovierungsmaßnahmen der Klosterkirche Wanzka hinaus gibt es Ideen und Pläne, den Teil hinter der Orgel als weltlichen Raum auszubauen und zu nutzen. Wenn er beheizbar wäre und über Toiletten und eine Küchenzeile verfügen würde, könnte er zu vielfältigen Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt werden. Das setzt allerdings voraus, dass die sog. Zimmermannsche Gruft von 1808 tiefer ge-legt wird. Schon 1839 hatte Großherzog Georg von Mecklenburg es als wünschenswert bezeichnet, „daß das ... Zimmermannsche Gewölbe, welches das Innere der Kirche auf eine das Auge verletzende Weise unterbricht und verunstaltet, aus derselben ganz fortgeschafft werde“ (Schreiben vom 27. März 1839, Landeskirchl. Archiv Schwerin). Auf der verlängerten Empore könnten dann zudem wechselnde Ausstellungen stattfin-den. So erstände die Wanzkaer Klosterkirche nicht nur zu neuem Glanz und böte wie-der einen eindrucksvollen Rahmen für den Gottesdienst, sondern sie öffnete sich auch ausdrücklich gegenüber dem Dorf und trüge darüber hinaus zur kulturellen Stärkung des ländlichen Raumes bei.

Das Dorf WanzkaWanzka hat heute ca. 295 Einwohner, darunter viele, die nach 1990 aus ganz Deutsch-land zugezogen sind. Nur ein geringer Teil von ihnen gehört der evangelischen Kirchen-gemeinde Rödlin-Warbende an. Für das kleine Dorf ist die Klosterkirche Wanzka fast unangemessen groß, aber so, wie schon das Kloster weit über seine Grenzen hinaus wirkte, liegt in dieser historisch bedeutenden Kirche die Chance, auch über die Einbe-ziehung all jener, die ansonsten der Kirche eher fernstehen, die Gemeinde zu stärken und mit dem hier möglichen Kultur- und Bildungsangebot, wie schon zu Klosterzeiten, weit über die Grenzen des Dorfes hinauszuwirken.Einen Vorgeschmack auf das vielleicht Mögliche soll daher die Festwoche zur Kirchen-Wiedereröffnung geben. Sie soll dazu beitragen, das christliche Mittelalter und damit die geistlichen und historischen Wurzeln der Gemeinde lebendig werden zu lassen. Dass die Festwoche im Herbst stattfindet und mit einem mittelalterlichen (Markt-)Spektakel beginnt, knüpft dabei an die Tradition des „Wanscher Marktes“ an, der seit Klosterzeiten bis 1916 stets im September in Wanzka abgehalten wurde.

Einführung

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Sonnabend, 2. September 2017Wanzka, Gutsanger gegenüber der Kirche, 10-19 Uhr Mittelalterfest für Groß und Klein

Zum Auftakt des Kirchweihfestes rund um die Wanzkaer Klosterkirche findet ein großes Mit-telalterfest statt. Groß und Klein können an diesem Tag das Leben außerhalb der Kloster-mauern mit seinen lebensfrohen Genüssen und rauhen Sitten, mit kunstvollem Handwerk, Mu-sik und Tanz nach- und miterleben. Den Auftakt bildet die Mittelalterband „Multus Tumultus“, die das Dorf musikalisch auf einen erlebnisrei-chen Tag auf dem Gutsanger einstimmt.

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Auf dem weitläufigen Gelände gegenüber der Kirche zeigt der „Freundeskreis Wit-tenberg e.V.“ zusammen mit befreundeten Sippen, wie „Mancala“ und „Völkerfreund-schaft“, mittelalterliches Lagerleben mit Badehaus und Hofküche. Es gibt mittelal-terliche Werkstätten, wie eine Lederwerkstatt, Holzspielzeug von „Mancala“, einen Stoffladen mit handgewebten irischen Leinen- und Wollstoffen („Flaxmill Textiles“), Brettchenweberei und vieles mehr. Mitglieder der Mittelalterband „Multus Tumultus“ sorgen mit Sackpfeifen, Trommeln und anderen mittelalterlichen Instrumenten für zünftige Musik, die „Stargarder Edelleute“ führen mittelalterliche Tänze vor, bei denen auch mitgetanzt werden kann. Eine Feuershow beendet stimmungsvoll den Tag. Dazu kann man zahlreichen Handwerkern aus der Region, wie Schmied, Drechsler, Korbmacher, Spinner mit Spinnrad und Handspindel, Filzer und Stricker, bei der Arbeit über die Schultern schauen. Außerdem bieten heimische Kunsthandwerker Holzkunst und Holzschmuck, Metallkunst, Filzwaren, Papier- oder Glaskunst sowie Töpferwaren an. Ein Imker erzählt Geschichten rund um die Bienen und bringt ein reichhaltiges Sor-timent aus deren Produktion mit. Eine kräuterkundige Neustrelitzerin nimmt uns mit in die Welt der Wild- und Heilkräuter und ihrer Anwendung. Für kleine Prinzessinnen und kleine Ritter bietet das Jugendfreizeitzentrum Blanken-see Schminken, Kronen basteln und Ritterbilder ausmalen an, das „Puppentheater Lampion“ spielt „Rotkäppchen, Madame Oh-là-là, der Wein und der Wolf“. Aus einem breiten Angebot an Naturmaterialien können kleine Kunstwerke entstehen. Eine ru-hige Hand und ein scharfes Auge sind beim Armbrustschießen am Entenkarussell der Gruppe „Mancala“ gefragt.Für gutes Essen, wie (Wild-)Schwein am Spieß, Gulaschkanone mit deftiger Erbsensup-pe, gegrillte Wildschweinwürstchen, Kaffee, Kuchen und reichlich Getränke wird ge-sorgt sein. Fangfrischer Fisch der Rödliner Fischerin und leckere Schmalzbrote runden das kulinarische Angebot ab.Programm 9.30 Uhr Multus Tumultus zieht durchs Dorf10.00 Uhr Grußwort und Eröffnung durch Pastor Dirk Feyab 11.00 Uhr Kinderprogramm13.00 Uhr Das Puppentheater Lampion zeigt „Rotkäppchen, Madame Oh-là-là, der Wein und der Wolf“ in der Alten Schmiede Wanzka15.30 Uhr Stargarder Edelleute: Schautänze18.00 Uhr Stargarder Edelleute: Tänze zum Mitmachen19.00 Uhr Fräny’s Feuershow

Programm - Sonnabend, 2. September 2017

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Freundeskreis Wittenberg e.V.

Bereits im Jahre 1995 standen 5 Freunde, allesamt Mitglieder der Deutsch-Russländi-schen Gesellschaft Wittenberg e.V., am Tresen und schenkten für einen guten Zweck Bier und sonstige Getränke zu „Luthers Hochzeit“ aus. Ab 1998 kümmerten sich die 5 Freunde bei den Wittenberger Botenläufern e.V. um den Aufbau des Botenläuferla-gers und die Bewirtung der Gäste des Vereins beim jährlichen Stadtfest auf dem Kirch-platz. Im Jahr 2005 bot sich die Möglichkeit, einen Hof unter eigener Federführung für die Nutzung zum Stadtfest zu übernehmen, und zwar den Weberhof in der Schloßstras-se 10. Der daraufhin gegründete Freundeskreis Wittenberg e.V., dem mittlerweile 32 Mitglieder aus ganz Deutschland angehören, gestaltet seitdem alljährlich das Fest zu „Luthers Hochzeit“ im mittelalterlichen Ambiente mit. Der Freundeskreis Wittenberg e.V. organisiert, zusammen mit den Sippen „Mancala“ und „Völkerfreundschaft“, das Lagerleben in Wanzka.

Geschichte der Burg Stargard zum Ziel gesetzt. Zu den Stargarder Edelleuten gehören etwa 20 Tänzer, die unter der Leitung von Halka Neufarth-Rothe jedes Jahr zahlreiche Auftritte absolvieren. Zu den alljährlichen Höhepunkten gehören die Walpurgisnacht, das Burgfest Mitte August und die Burgenweihnacht im Dezember. Die Stargarder Edelleute zeigen in Wanzka Ausschnitte aus ihrem Programm.

Stargarder Edelleute

Die Stargarder Edelleute sind die Tanzgruppe des „Stargarder Burgverein e.V.“, der am 3. Juni 1993 in Burg Stargard gegründet wurde, um sich für die Erhaltung einer der schönsten und imposantesten Burgen Mecklenburg-Vor-pommerns einzusetzen. Die zurzeit etwa 100 Mitglieder des Vereins aus nah und fern ha-ben sich vorrangig die Förderung der Erschlie-ßung, die Forschung und die Publizierung der

Puppentheater Lampion

Das Puppentheater Lampion wird als Original Kaspertheater, Handpuppenbühne & Mario-nettentheater für kleine und große Leute seit mehr als 25 Jahren im Ein-Mann-Betrieb von Klaus Breuning betrieben, Mitglied der Union internationale de la Marionette.Nach langen, verschlungenen Wegen eröff-nete Klaus Breuning, 1951 in Wernigerode

(Harz) geboren, in den eigenen Werkstatt- und Wohnräumen am 21. Oktober 1991 das Café „Lampion“ – eine Nachtschwärmer-Szene-Kneipe mit Puppentheater in der Knaackstraße 54 am Berliner Kollwitzplatz. Seit 2003 lebt Breuning als freiberuflicher Puppenspieler im uckermärkischen Dorf Funkenhagen. Hier findet seit 1997 alljährlich das Sommer-Puppentheater statt. Inzwischen konnte Breuning sein 40jähriges Büh-nenjubiläum als Puppenspieler feiern.In Wanzka präsentiert das Puppentheater Lampion das Handpuppenstück „Rotkäpp-chen, Madame Oh-là-là, der Wein, und der Wolf“. Mit musikalischer Einleitung, Spiel-dauer ca. 45 Minuten.

Programm - Sonnabend, 2. September 2017

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12 Programm - Lageplan Mittelalterfest

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13Programm - Lageplan Mittelalterfest

Bild: Eira Triguero Enguídanos

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14 Programm - Montag, 4. September 2017

Biografisches

Wulf Bednorz, 1951 geboren in Johanngeorgenstadt (Erzgebirge). Studium der Veterinärmedizin in Leipzig. Seit 1975 wohnhaft in Neustrelitz, Tätigkeit als Tierarzt am Schlachthof. Seit 1979 wohnhaft in Wanzka, prak-tischer Tierarzt in der Gemeinschaftspraxis Blanken-see, 1983 Kreistierarzt in Altentreptow, 1984 bis 1990 Leiter der staatlichen Veterinärhygiene-Inspektion des Bezirks Neubrandenburg. Seit 1990 auf Gemeinde- und Kreisebene kommunalpolitisch tätig. Seit 1995 nieder-gelassener Tierarzt mit Kleintierpraxis in Neustrelitz.Seit 1982 Ortschronist der Gemeinde Blankensee, seit 1984 ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger der Regi-on. Seit 2006 Bürgermeister der Gemeinde Blanken-see.Regionalgeschichtliche Veröffentlichungen.Ergänzend wird der Film Die Zisterzienser. Ein Leben für Gott und die Menschen, Rückkehr zur Demut (2009) von Susanne Aernecke gezeigt, der das Leben der Zisterzi-enserinnen veranschaulicht: „Im großen Lehrgebäude der römisch-katholischen Kirche haben Ordensgründer über Jahrhunderte immer wieder Anhänger gefunden, die mit ihnen einen eigenen Weg zu Gott gegangen sind. Manchmal mit dem Segen des Vati-kans, aber auch gegen dessen Widerstand, weil ihm als Kirche der Reichen der kritische Spiegel vorgehalten wurde. Die Dokumentarfilmreihe Te Deum stellt Glaubensinhalte und die Entstehungsgeschichte von sechs Ordensgemeinschaften vor.“„Die Zisterzienser. Ein radikaler Neubeginn stand am Anfang: Abkehr vom Pomp und Prunk der Kirche Roms. Rückkehr zum authentischen Christentum sowie Demut vor der Schöpfung. Ihre Askese zeigte sich auch in ihrer Architektur der Romanik und der Gotik. Auch heute sehen sie sich als Bewahrer christlicher Mystik, die in ihrem Orden auf eine lange Tradition zurückblickt.“

Montag, 4. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 18.30 Uhr Wulf BednorzOra et labora. Die Rolle der Zisterzienserinnen im alten Land StargardZum VortragDer Vortrag widmet sich in zwei Schwerpunkten dem mittelalterlichen Leben im Kloster Wanzka. Zum einen wird es um die Architektur der Kloster-kirche gehen und darum, wie diese von den tägli-chen Abläufen des klösterlichen Lebens bestimmt war bzw. dieses bestimmte (Ober- und Unterkir-che, Äbtissinnengang, Dormitorium, Refektorium usw.). Zum anderen soll auf die mit dem Kloster eng verbundenen wirtschaftlichen Tätigkeiten eingegangen werden, die in der Gründung Neu-hofs, des Kalkofens und mehrerer Mühlen (Säge-werk, Kornmühle, Eisenwerk, Papiermühle) ihren Ausdruck finden.

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15 Programm - Dienstag, 5. September 2017

Zu den Vorträgen

1 Das 1290 in Wanzka durch den Havelberger Bischof Heinrich geweihte Nonnenklos-ter des „Ordo Cisterciensis“ gehörte im 13. und frühen 14. Jahrhundert zu den geistli-chen Institutionen, deren Hauptaufgabe im alten Land Stargard darin bestand, die nach dem sogenannten Wendenkreuzzug verbliebenen slawischen Bevölkerungsgruppen im Rahmen der deutschen Landnahme und Kolonisierung zu christianisieren. Dies soll anhand verschiedener Aspekte der räumlichen Kirchenbau- und Siedlungsgeschichte aufgezeigt werden. Darüber hinaus stehen die notwendigen wirtschaftlichen Funkti-onsgebäude des Zisterzienserinnenklosters und die Hintergründe einer möglichen re-gionalen spätmittelalterlichen Pilgerstätte in Wanzka im Fokus der Betrachtung.

2 Zisterziensernonnen lebten in Klausur, abgeschlossen von der Außenwelt praktizier-ten sie die vita communis. Sie schliefen gemeinsam im Dormitorium und aßen gemein-sam im Refektorium. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, den Gottesdienst angemes-sen und mit Hingabe abzuhalten. Dazu versammelten sie sich sieben Mal täglich zum Stundengebet in ihrem Chorgestühl, das auf einer Empore im Westen des Kirchenbaus stand. Wenngleich diese ursprüngliche Ausstattung nicht mehr erhalten ist, kann der Nonnenchor anhand baulicher Strukturen in der Klosterkirche rekonstruiert und ihre liturgische Nutzung erläutert werden.

Biografisches

Gordon Thalmann, M.A., geboren 1980. 2001 bis 2009 Studium der Kultur-, Wirt-schafts- und Verwaltungswissenschaften in Berlin und Potsdam, 2006 bis 2010 Aufbau-studium der Denkmalpflege mit den Schwerpunkten Bau- und Kunstgeschichte sowie Kulturgutschutz in Frankfurt/Oder. Seit Ende 2012 Doktorand der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Promotionsschrift in Fertigstellung: „Mittelalterliche Kir-chen im ehemaligen Bistum Havelberg“ (Arbeitstitel). Seit 2001 leitender Mitarbeiter der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Prignitz in Perleberg. Arbeits-schwerpunkt: „Kirchliche Baudenkmalpflege“.Anja Seliger studierte Kunstgeschichte und Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Darüber hinaus hat sie einen Gesellenbrief im Tischlerhandwerk. Holz nimmt daher in ihrer Forschung einen besonderen Stellenwert ein, sie spezialisierte sich auf die Ausstattungsgattung Chorgestühl und die verschiede-nen Facetten mittelalterlichen Handwerks. In ihrer laufenden Dissertation untersucht sie die Gestaltung mittelalterlicher Chorgestühle in der Mark Brandenburg im Kontext liturgischer Anforderungen und der Disposition im Sakralraum.

Dienstag, 5. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 18.30 Uhr1 Gordon ThalmannDas Zisterzienserinnenkloster Wanzka im Kontext mittelalterlicher Kirchen-siedlung

2 Anja SeligerDer Nonnenchor der Zisterze Wanzka. Eine funktionsgeschichtliche Annähe-rung an eine verlorene Ausstattung

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16 Programm - Dienstag, 5. September 2017

Dienstag, 5. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 19.30 Uhr„Von Liebe und Finsternis“. Italienische Virtuosenmusik des 16./17. Jahrhunderts für Viola da gamba und Harfe mit Werken von Girolamo Frescobaldi, Diego Ortiz, Girolamo dalla Casa u.a.Konzert von Juliane Laake - Diskant-/Bassgambe und Maximilian Ehrhardt - Barockharfe

Zum Konzert

Nichts hat Künstler aller Zeiten so sehr inspiriert und beflügelt wie die Liebe. Ob nun die Jungfrau Maria, der Herrgott oder die Schöne aus der Nachbarschaft angebetet wurde - immer ist es die Liebe, die auch in der Musik die großartigsten Werke entste-hen ließ.Musikalischer Ausdruck dieser Hingabe war im 16. Jahrhundert das Madrigal. Höchst kunstvoll und doch eingängig wurden einige Madrigale zu wahren Schlagern - jeder kannte sie, jeder liebte sie. Noch fast 100 Jahre nach ihrer Entstehung verfassten Kom-ponisten höchst virtuose ambitionierte Bearbeitungen davon. Erleben Sie diese anrüh-renden Liebeslieder der Renaissance und ihre virtuosen Bearbeitungen voller Sinnlich-keit in der zauberhaften Besetzung von Viola da gamba und Harfe!

Biografisches

Juliane Laake studierte Viola da gamba an der Hochschule für Küns-te Bremen sowie am Königlichen Konservatorium von Den Haag. Etli-che Meisterkurse bei internationalen Kapazitäten vervollständigten ihre Ausbildung. Die Preisträgerin des Internationalen Telemannwett-bewerbs Magdeburg hat sich inzwischen beim Leipziger Bachfest und

Der Harfenist Maximilian Ehrhardt wurde in Tettnang am Bodensee geboren und studierte moderne Harfe am Conservatorium van Amster-dam, wo er sein Masterstudium bei Prof. Erika Waardenburg 2009 ab-schloss. 2008 begann er das Studium der historischen Harfen bei Prof. Mara Galassi an der Accademia Internazionale della Music di Milano, welches er 2015 mit dem Master abschloss.Maximilian Ehrhardt trat unter anderem mit dem Orchestre Philhar-

zahlreichen anderen renommierten Festivals für Alte Musik empfohlen: Sie konzertier-te unter anderem in Utrecht, Kopenhagen, Stockholm, Zürich, Tel Aviv und Sydney, arbeitet regelmäßig mit Ensembles wie der Lautten Compagney, Weser-Renaissance und der Akademie für Alte Musik Berlin sowie mit renommierten Solisten und her-vorragenden Dirigenten zusammen. CD - Produktionen entstehen teilweise in Beglei-tung ihres 2010 gegründeten Ensembles Art d'Echo. Ihr jüngstes Album „Golden Age in Brandenburg“ wurde für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. Juliane Laake lebt in Potsdam.

monique du Luxembourg, dem Orchester der Komischen Oper Berlin, dem Gürzenich-Orchester der Kölner Oper, dem Orchester der Fynske Opera (Dänemark), der Lautten Compagney und dem Choeur de Chambre de Namur auf und arbeitete mit renommier-ten Dirigenten zusammen. Unter anderem konzertierte er bei den Festivals für Alte Musik in Berlin und Utrecht, dem Festival della Valle d’Itria, dem Festival Claudio Mon-teverdi sowie dem MITO Settembre Musica Festival. Zahlreiche CD-Aufnahmen und internationale Rundfunkkonzerte. 2016 feierten die Tage für Alte Musik am Bodensee ihre Premiere, deren Initiator und künstlerischer Leiter er ist. Maximilian Ehrhardt lebt in Berlin.

Bild: Elisa Mayer

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17 Programm - Dienstag, 5. September 2017

„Ombre Segrete - Von Liebe und Finsternis“. Italienische Virtuosenmusik des 16./17. Jahrhunderts für Viola da gamba und HarfeKonzert von Juliane Laake - Diskant-/Bassgambe und Maximilian Ehrhardt - Barockharfe

- Programm -

Girolamo Dalla Casa Qual è più grand´ o Amore (nach Cipriano de (ca. 1550-1601) Rore)

Diego Ortiz O felici occhi miei (nach Jacques Arcadelt)(ca. 1510-1570)

Andrea Falconieri Canzone La Suave Melodia - Corrente(ca. 1585-1656)

***

Girolamo Frescobaldi Canzona I(1583-1643)

Diego Ortiz Recercada seconda

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Cipriano de Rore Ancor che col partire (Harfe solo)(ca. 1515-1565)

Riccardo Rognoni Ancor che col partire (nach Cipriano de Rore)(vor 1550-1620)

***

Diego Ortiz Recercada terza (Gambe solo)

Adam Jarzebsky Cantate Domino Parte I & II(ca. 1590-1649)

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Girolamo Frescobaldi Se l'aura spira

Andrea Falconieri Brando dicho el Melo

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Giovanni Maria Trabaci Ancidetemi pur (Harfe solo)(ca. 1575-1647)

Giovanni Bassano Susanne ung jour (nach Orlando di Lasso)(ca.1558-1617)

Adam Jarzebsky Susanna Videns

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Änderungen vorbehalten!

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18 Programm - Donnerstag, 7. September 2017

Donnerstag, 7. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 18.30 UhrDirk FeyDer Zachower Altar aus der Wanzkaer Kloster-kirche. Das Retabel im Blick der Zisterzienserinnen

Zum Vortrag

In der Zachower Kirche befindet sich ein geschnitzter Katharinenaltar von etwa 1510/1520, der vermutlich aus dem Kloster Wanzka stammt. Dirk Fey, Pastor der Kirchengemeinde Rödlin-Warbende, ist ehemaliger römisch-katholischer Priester und Ordensmann. Er wird in seinem Vortrag versuchen, sich in die Geis-teswelt der Zisterzienserinnen der damaligen Zeit zu versetzen und wird aus deren Perspektive den Altar für die heutige Spiritualität lesen und deuten.Grundlage dazu bilden Fotografien des Zachower Al-tars von Anna Galeano.

Biografisches

Dirk Fey, 1977 geboren in Kirn / Nahe (Rheinland-Pfalz). Seit 1999 Mitglied der Kon-gregation Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (OMI), 1999 bis 2005 Studium der Katholischen Theologie in Mainz, Fulda und Vallendar (Diplom). Seit 2005 Kaplan, Religionslehrer und Studierendenseelsorger in Zwickau, bis 2014 Leiter und Referent des Exerzitien- und Bildungshauses Bonifatiuskloster Hünfeld, Geschäftsfüh-rer der Ordensgemeinschaft in der Mitteleuropäischen Provinz der OMI. 2008 bis 2016 pädagogische und psychotherapeutische Fortbildungen (Gestaltpädagogik IGB, TZI-Diplom, Systemisch-integrative Psychotherapie INTAKA).2015 Austritt aus der Ordensgemeinschaft, 2015/2016 Leiter einer Jugendhilfeeinrich-tung in Amberg/Oberpfalz. 2016 Übertritt zur evangelisch-lutherischen Kirche, seit Nov. 2016 Pastor z.A. in der Kirchengemeinde Rödlin-Warbende; verpartnert.

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19 Programm - Donnerstag, 7. September 2017

Biografisches

Detlef Witt, geboren in Hohen Neuendorf bei Berlin, studierte Kunstgeschichte, Christ-liche Archäologie und Neuere deutsche Literatur an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und arbeitet heute als freiberuflicher Kunsthistoriker in Greifswald mit dem Schwerpunkt auf sakraler Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Zu seinen Aufgaben gehört die fotografische und kunsthistorische Erfassung des Kunst- und Kulturgutes im ehemaligen Kirchenkreis Stralsund (heute Bestandteil der Propstei Stralsund des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises). Detlef Witt ist Mitglied im Vorstand des Vereins Dorfkirchen in Not in Mecklenburg und Vorpommern. Zahlreiche Publikationen.

katholischer Zeit toleranter, als in den von Calvinisten beherrschten Ländern, in de-nen radikal gegen den Bilderkult vorgegangen wurde. Dennoch kann man sich heute kaum noch einen Begriff von der einstigen Bilderfülle in den Kirchen am Vorabend der Reformation machen. Brände, Plünderungen und Kirchenrenovierungen griffen unter-schiedlich stark in den Bestand ein. Auch Armut ist bekanntlich ein guter Denkmalpfle-ger. Die Ausstattung einer Kirche war immer auch ein Spiegelbild der sozialen Struktur der Gemeinde. Jeder hatte hier seinen ihm zustehenden – mitunter teuer erkauften -

Donnerstag, 7. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 19.30 UhrDetlef WittMittelalterliche Flügelaltäre in Mecklenburg-Vorpommern

Zum Vortrag

Die Stadt- und Dorfkirchen in Mecklenburg-Vorpommern weisen noch heute einen ansehnlichen Bestand an sakra-len Bildwerken aus dem Mittelalter auf. Wandmalereien, Tauffünten, Triumphkreuzgruppen, Grabplatten, Abend-mahlsgeräte, Andachtsbilder und Altarretabel zeugen von mittelalterlicher Frömmigkeit und Handwerkskunst. In den lutherischen Landen war man gegenüber Bildwerken aus

Platz. Mecklenburg kann sich rühmen, mit dem ehemaligen Hochaltarretabel der Wis-marer St. Georgen-Kirche (heute in St. Nikolai) eines der größten und mit dem Hochaltarretabel des Doberaner Müns-ters eines der ältesten mittelalterlichen Altarretabel Deutschlands aufzuweisen.Daneben gibt es ikonographisch so interessante Stücke wie den Tribseer Altar mit ei-ner Darstellung der sogenannten Hostienmühle oder das Lübbersdorfer Retabel mit der Einhornjagd und Darstellungen der marianischen Typologie. Die Erhaltungszustän-de der mittelalterlichen Bildwerke sind dabei sehr unterschiedlich. Manche wurden im Verlaufe ihrer Geschichte mehrfach übermalt, nicht wenige im 19. Jahrhundert im Geschmack der Zeit bis aufs bloße Holz abgelaugt. Besonders spannend sind einige Relikte mittelalterlicher Flügelaltäre, die man erst auf den zweiten Blick als Bestandteil barocker Nachfolger entdeckt.Der Vortrag gibt anhand einiger ausgewählter Beispiele einen Einblick in die Vielfalt an Fragestellungen, die sich mit dieser interessanten Denkmalsgattung verbinden.

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20 Programm - Freitag, 8. September 2017

Freitag, 8. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 18.30 UhrDr. Dorothea und Fritz PetersDer Mensch lebt nicht von Gott allein. Das (Kloster-)Gut Wanzka als Wirtschaftsbetrieb

Zum Vortrag

Das Kloster Wanzka war nicht nur ein geistlicher Ort, sondern auch ein blühender (Land-)Wirtschaftsbetrieb. Nach der Säkularisation 1555 wurde der klösterliche Land-besitz vom Domanialamt Wanzka verwaltet, während die Bauern unter den kriegeri-schen Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts litten. 1795 wurde das Amt Wanzka aufgelöst und ging über in das Amt Strelitz, das Gut blieb weiterhin Domäne. Die bis ins 20. Jahrhundert bestehende Hofanlage wurde 1715 errichtet. 1922 kam es zur Auf-teilung des Gutes, das Restgut kauften die Töchter des Domänenrats Zarnekow. Von diesen erwarb es 1938 der Landwirt Heinz Peters. 1945 wurde das Land im Zuge der Bodenreform aufgeteilt und in der Folge als LPG bewirtschaftet, nach 1990 entstand dort ein landwirtschaftlicher Großbetrieb. Das alte Gutshaus brannte 1997 ab.Der Vortrag zeichnet die wirtschaftliche und politische Entwicklung des Gutes Wanzka und seiner engen Verflechtungen mit dem dörflichen und kirchlichen Leben nach, eine längere Bildstrecke beschäftigt sich mit dem Leben auf dem Gut in den Jahren 1938 bis 1945.

Biografisches

Dorothea Peters, geboren in Göttingen. Studium der Psychologie in Göttingen, Kiel und Berlin (Diplom). Lehramts-Studium der Kunstpädagogik und Soziologie in Berlin (Staatsexamen). 1983 bis 1989 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule der Künste in Berlin (jetzt: UdK) im Fachbereich Visuelle Kommunikation. Seit 1990 freiberuflich tätig. Daneben Studium der Kunstgeschichte, Promotion 2005 mit einem fotohistorischen Thema (Univ. Kassel). Forschungsstipendien u.a. in München, Florenz, Marburg, Göttingen. 2012 bis 2016 Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Photographie in Köln. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Fotografie und des Bilddrucks im 19. Jahrhundert, zur Medien- und Wissenschaftsgeschichte. Seit 2010 wohnhaft in Wanzka.Fritz Peters, geboren in Wanzka, aufgewachsen in Koldenbüttel (Westküste Schleswig-Holsteins). Lehre als Schiffbauer auf der Husumer Schiffswerft. Schiffbau-Studium an der Fachhochschule Kiel (Dipl.-Ingenieur 1971). Assistent an der Fachhochschule Kiel. 1973 Übersiedlung nach Berlin, dort Tätigkeit als Betriebsleiter in der Metallverarbei-tung, 1988 bis 1995 Leiter der Entwicklung und Konstruktion in der Umwelttechnik (Altlastensanierung), ab 1997 Konstruktionsingenieur für Edelstahlverarbeitung im Sa-nitärbereich. Seit 2010 wohnhaft in Wanzka.

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21 Programm - Freitag, 8. September 2017

Freitag, 8. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 20.00 Uhr Ländliche Tänze zwischen Tradition und Moderne Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz

Zum Programm

„Im Jahr 2017 begehen wir ein schö-nes Jubiläum: 25 Jahre Tanztheater in Neustrelitz unter dem Namen Deut-sche Tanzkompanie.

Zur Geschichte

1991 wurde die Deutsche Tanzkompanie als privat-rechtliche und gemeinnützige Stiftung aus dem Staatlichen Folkloreensemble heraus ge-gründet. Erster künstlerischer Leiter war Jürgen Goewe, „ein Mann mit Visionen, der bereit war viele Klinken zu putzen, Menschen mitreißen konnte und dann zahlreiche Jahre an der Spitze der Kom-panie stand“ (Strelitzer Echo, 12/2017).

Das wollen wir mit Ihnen feiern und was läge da näher als ein Tanzfest?Wir wollen gemeinsam Rückschau halten und Wege für die zukünftige Arbeit aufzei-gen. Die Verbindung von Tradition und Moderne, von Tanz und Erzählung ist das Mar-kenzeichen unseres Schaffens. Das bleibt der Kern, aus dem heraus wir das Schöne sichtbar machen wollen. Erinnern, genießen und weiter schreiten; Tanzen als gäbe es kein Morgen...“In der Wanzkaer Klosterkirche werden Ausschnitte aus dem mit großem Erfolg veran-stalteten Jubiläums-Tanzfest präsentiert.

2015 wurde Lars Scheibner künstlerischer Leiter. Seit der Gründung ist die Deutsche Tanzkompanie ein bundesweit und international erfolgreiches Tourneetheater und kul-tureller Botschafter des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Deutsche Tanztraditionen werden in Verbindung mit modernem und neoklassischem Tanz im Hinblick auf die Ge-genwart theaterwirksam vorgestellt, wie etwa zuletzt in den epischen Tänzen zu „Die Nibelungen“ und „Kriemhilds Rache“. Als Kooperationspartner ist die Tanzkompanie mit der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz verbunden. So tritt die Kompanie, der 14 Tänzer aus Deutschland, Russland, Kasachstan, Spanien, Tsche-chien, Bolivien, Litauen, Bulgarien, Ungarn und der Schweiz angehören, zusammen mit den Ensembles des Musiktheaters und des Schauspiels bei Koproduktionen auf.

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22 Programm - Sonnabend, 9.September 2017

Sonnabend, 9. September 2017Wanzka, Klosterkirche, 17.00 Uhr„Hier stehen wir, können auch anders …“Eine „Luther-Paraphrase“ mit Werken für Trompete und Orgel als geistliche Abrun-dung zur Wiederöffnung der Wanzkaer Klosterkirche im Reformationsjahr 2017Konzert von Prof. Uwe Komischke - Trompete / Corno da caccia und Thorsten Pech - Orgel

Biografisches

Uwe Komischke, geboren 1961 in Schwelm/NRW. Mit 18 Jahren 1. Solotrompeter im Philharmonischen Orchester Gelsenkirchen, 1983 1. Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern unter dem Dirigenten Sergiu Celibidache. Anlässlich eines Meister-kurses an der Senzoku Gakuen University for Music in Tokio 1993 Angebot einer Gast-professur, seit September 1994 Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.Als Solist Auftritte in zahlreichen Konzerten im In- und Ausland sowie auf verschie-denen CD-Produktionen. Komponisten wie Hans Stadlmair oder Peter Michael Hamel widmen Uwe Komischke Werke, bei Festivals Zusammenarbeit mit namhaften Solis-ten wie Yuri Bashmet, Eduard Brunner oder Vassily Lobanov oder Ensembles wie den Moskauer Solisten. Seit 1991 enge Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Konzertor-ganisten und Leiter des Düsseldorfer Bachvereins, Thorsten Pech. Entwicklung einer eigenen Instrumenten-Serie, Notenveröffentlichungen bei EMR und im – zusammen mit Thorsten Pech gegründeten - Musikverlag Corpete.

Thorsten Pech, geboren 1960 in Wuppertal-El-berfeld. Seit 1976 Studium der evangelischen Kirchenmusik an der Staatl. Hochschule für Musik Rheinland – Robert-Schumann-Institut Düsseldorf; Kantorenexamen 1980. Anschlie-ßend Studium im Hauptfach Orgel bei Prof. Hans-Dieter Möller (Künstlerische Reifeprü-fung 1983), außerdem Teilnahme an Meis-terkursen namhafter Orgelinterpreten (u.a. bei Daniel Roth). Dirigierstudium in Wien bei Prof. Julius Kalmar, Abschlussdiplom 1985.

Seit 1977 Kantor in Düsseldorf und Wuppertal, seit 1992 zudem freiberufliche Tätig-keit als Konzertorganist und Dirigent mit zahlreichen Konzertverpflichtungen im In- und Ausland, u.a. auf einer Japan- und Russland-Tournee. 1998 Verleihung des Titels „Musikdirektor“. Aktuell ist Thorsten Pech in Wuppertal hauptamtlicher Kantor und Organist an der Alten luth. Kirche am Kolk und der Friedhofskirche Elberfeld (mit his-torischer Wilhelm-Sauer-Orgel), seit 1989 zudem Künstlerischer Leiter bei Chor und Orchester des Düsseldorfer Bachvereins, seit 2003 Dirigent des Konzertchores der Kul-turgemeinde Volksbühne Wuppertal. Auch als Komponist von Chor- und Orgelwerken sowie für die Besetzungen „Trompete/Corno da caccia und Orgel“ sowie als Bearbeiter entsprechender Kompositionen hat sich Thorsten Pech einen Namen gemacht.

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23Programm - Sonnabend, 9. September 2017

„Hier stehen wir, können auch anders …“Eine „Luther-Paraphrase“ mit Werken für Trompete und Orgel als geistliche Abrun-dung zur Wiederöffnung der Wanzkaer Klosterkirche im Reformationsjahr 2017Konzert von Prof. Uwe Komischke - Trompete / Corno da caccia und Thorsten Pech - Orgel

- Programm -

Thorsten Pech (*1960) Luther-Paraphrase für Trompete & Orgel „Nun freut euch lieben Christen g´mein“ UA 31.12.2016

Johann Sebastian Bach (1685-1750) Zwei Choralvorspiele über Luther-Lieder: Gott der Vater wohn uns bei Christ lag in Todesbanden

Johann Sebastian Bach (1685-1750) Allein Gott in der Höh´, Weimarer Fassung Corno da caccia & Orgel

Johann Nicolaus Hanff (1663-1711) Ach Gott vom Himmel sieh darein für Orgel

Johann Sebastian Bach (1685-1750) Wir glauben all. BWV 680 für Orgel

Johann Ludwig Krebs (1713-1780) Wir glauben all an einen Gott für Trompe te & Orgel

Johann Ludwig Krebs (1713-1780) Zwei Choralvorspiele: Mitten wir im Leben sind Nun freut euch, lieben Christen g‘mein

Georg Böhm (1661-1733) Choralvorspiel: Vater unser im Himmelreich Corno da caccia & Orgel

Jan Zwart (1877-1937) Variationen „Ein feste Burg“

Gemeindelied Ein feste Burg*

Thorsten Pech (*1960) Fantasia pro Pace

* Lied-Text siehe folgende Seite

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24 Programm - Sonnabend, 9.September 2017

1. Ein feste Burg ist unser Gott,ein gute Wehr und Waffen.Er hilft uns frei aus aller Not,die uns jetzt hat betroffen.Der alt böse Feindmit Ernst er’s jetzt meint,groß Macht und viel Listsein grausam Rüstung ist,auf Erd ist nicht seinsgleichen.

2. Mit unsrer Macht ist nichts getan,wir sind gar bald verloren;es streit’ für uns der rechte Mann,den Gott hat selbst erkoren.Fragst du, wer der ist?Er heißt Jesus Christ,der Herr Zebaoth,und ist kein andrer Gott,das Feld muss er behalten.

3. Und wenn die Welt voll Teufel wärund wollt uns gar verschlingen,so fürchten wir uns nicht so sehr,es soll uns doch gelingen.Der Fürst dieser Welt,wie sau’r er sich stellt,tut er uns doch nicht;das macht, er ist gericht’:ein Wörtlein kann ihn fällen.

4. Das Wort sie sollen lassen stahnund kein’ Dank dazu haben;er ist bei uns wohl auf dem Planmit seinem Geist und Gaben.Nehmen sie den Leib,Gut, Ehr, Kind und Weib:lass fahren dahin,sie haben’s kein’ Gewinn,das Reich muss uns doch bleiben.

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25Rückblicke

Rückblick - Festausschuss

Ein von Pastor Dirk Fey ins Leben gerufener Festausschuss hat das Programm der Festwoche geplant, verschiedene Spendenaktionen, wie eine Haussammlung, einen Baugottesdienst mit Kirchenführungen, einen Flohmarkt mit Gottesdienst, Tombola, Auktion und Frühlingssingen des Gemischten Chors Warbende-Blankensee in Rödin organisiert und durchgeführt und kräftig die Werbetrommel gerührt...

Monika Martens, Dorothea Peters, Fritz Peters (alle Wanzka), Alexander Hanisch (Neuhof), Frank Meisner (Wanzka).Katharina Barth, Eva Stüben (beide Wanzka), Dirk Fey (Rödlin), Martina Bednorz (Wanzka).

Rückblick – Baugottesdienst am 1. Mai 2017

Rückblick – Flohmarkt am 18. Juni 2017

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26 Förderer

Dank

Wir danken zahlreichen Förderern, die durch Geld- oder Sachspenden dazu beigetra-gen haben, dass die Festwoche zur Wiedereröffnung der Klosterkirche in Wanzka rea-lisiert werden konnte, sehr herzlich.

Sachspenden steuerten bei:

Apotheke am Markt, NeustrelitzApotheke im Bethanien-Center, NeubrandenburgApotheke im Technikum, NeustrelitzAtelier Joachim Lautenschläger, NeustrelitzAuto-Kuhn OHG (VW), NeustrelitzBio-Gärtnerei Watzkendorf GmbH, WatzkendorfBoulevard-Parfümerie & Kosmetiksalon, NeustrelitzFoto-Jung, NeustrelitzHartmut Frank, Küchen & Elektro, BlankenseeGärtnerei Schwisow, NeustrelitzHusaren-Apotheke, NeustrelitzIllgen-Werkzeuge, NeustrelitzJunghennenaufzucht Büchlerhausen Beteiligungs GmbH, BlankenseeJuwelier Witt, NeustrelitzKaufland NeustrelitzKiefernheide-Apotheke, Neustrelitz LEEA GmbH (Landeszentrum für erneuerbare Energien), NeustrelitzOTRJ Orthopädietechnik Reichert & Jäckle, NeubrandenburgParfümerie Heller, NeustrelitzRaiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte eG, BlankenseeReinhard Reimann, Imkerei, BlumenhagenSemmelweis Apotheke, NeustrelitzSophienkeller, Restaurant, NeustrelitzWanzkaer Feldbau GmbH, Wanzka Wein-Welt-Laden, NeustrelitzZahnarztpraxis Carsten Hinz, Neustrelitz

.... und zahlreiche ungenannte Spenderund Helferinnen und Helfer

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27 Beteiligte am Bau

ALLE AM BAU BETEILIGTEN

Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Rödlin-WarbendeBlankenseer Straße 34, 17237 Blankensee - OT Rödlin

Dipl. Ing. (FH) Jens Bergmann Architekturbüro für Hochbau - Denkmalpflege Strelitzer Straße 23, 17094 Burg Stargard

Gerüstbau Bernd Werdermann e. K.Mühlenberg 4, 17235 Neustrelitz

Bauhandwerksbetrieb Bernd Werdermann e.K.Mühlenberg 4, 17235 Neustrelitz

Dachbau Prenzlau GmbH & Co.KGFranz-Wienholz-Straße 21, 17291 Prenzlau

Malermeister St. Illguth, Schillerstraße 20, 17235 Neustrelitz

Elektrotechnik Rose GmbHMarktstraße 16, 17094 Burg Stargard

Glaswerkstätte Christian PlotheBudapester Straße 33, 18057 Rostock

Dipl. Ing. (FH) Günter Bergmann - Projektierungsbüro für HochbauStrelitzer Straße 23, 17094 Burg Stargard

Maler u. Dipl. Restaurator (FH) Dietmar GallinatLindenstraße 21, 17039 Neu Rehse

Orgelwerkstatt Christian Scheffler GmbHAlte Petershagener Str. 4, 15236 Jacobsdorf OT - Sieversdorf

Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis MecklenburgAußenstelle Neubrandenburg - Bauabteilung2. Ringstraße 203, 17033 Neubrandenburg,

Nordkirche, Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis MecklenburgDezernat Bauwesen - Bau- und DenkmalpflegeMünzstraße 8-10, 19055 Schwerin

Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, Domhof 4-5, 19055 Schwerin

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Programm

Sonnabend, 2. September 2017 - Wanzka, Gutsanger gegenüber der Kirche10.00 bis 19.00 Mittelalterfest für Groß und Klein

Sonntag, 3. September 2017Wiedereröffnung der Klosterkirche Wanzka10.00 Gottesdienst mit Bischof Dr. Andreas von Maltzahn, Schwerin Mittagessen14.00 Psalmengesänge wie zu Klosterzeiten mit Pastor Dirk Fey, Rödlin

Montag, 4. September 2017 - Wanzka, Klosterkirche18.30 Ora et labora. Die Rolle der Zisterzienserinnen im alten Land Stargard. Vortrag von Wulf Bednorz, Wanzka19.30 Die Zisterzienser. Ein Leben für Gott und die Menschen, Rückkehr zur Demut Film von Susanne Aernecke (2009)Anschl. Umtrunk

Dienstag, 5. September 2017 - Wanzka, Klosterkirche18.30 Das Zisterzienserinnenkloster Wanzka im Kontext mittelalterlicher Kirchen- siedlung. Vortrag von Gordon Thalmann, M.A., Groß Pankow Der Nonnenchor der Zisterze Wanzka. Eine funktionsgeschichtliche Annäherung an eine verlorene Ausstattung. Vortrag von Anja Seliger, M.A., Berlin19.30 „Ombre Segrede - Von Liebe und Finsternis“. Italienische Virtuosenmusik des 16./17. Jahrhunderts. Konzert von Juliane Laake, Potsdam, Diskant- und Bassgambe, und Maximilian Ehrhardt, Berlin, BarockharfeAnschl. Umtrunk

Mittwoch, 6. September 2017 - Wanzka, Klosterkirche14.00-16.30 Gemeindenachmittag14.00 Konzert des Gemischten Chors Warbende-Blankensee14.30 Die Zisterzienserinnen in Wanzka. Vortrag von Wulf Bednorz, WanzkaAnschl. Kaffee und Kuchen

Donnerstag, 7. September 2017 - Wanzka, Klosterkirche18.30 Der Zachower Altar aus der Wanzkaer Klosterkirche. Das Retabel im Blick der Zisterzienserinnen. Vortrag von Pastor Dirk Fey, Rödlin19.30 Mittelalterliche Flügelaltäre in Mecklenburg-Vorpommern. Vortrag von Detlef Witt, M.A., GreifswaldAnschl. Umtrunk

Freitag, 8. September 2017 - Wanzka, Klosterkirche17.30 Bauernmarkt mit heimischen Produkten aus Feld und Garten18.30 Der Mensch lebt nicht von Gott allein. Das (Kloster-)Gut Wanzka als Wirtschafts- betrieb. Vortrag von Dr. Dorothea Peters und Fritz Peters, Wanzka19.30 Ländliche Tänze zwischen Tradition und Moderne. Deutsche Tanzkompanie, NeustrelitzAnschl. Umtrunk21.00 Strandfest mit Disco. Veranstalter: Maurice Godenschwege, Wanzka

Sonnabend, 9. September 2017 - Wanzka, Klosterkirche17.00 „Hier stehen wir, können auch anders...“ Eine „Luther-Paraphrase“ mit Werken für Trompete und Orgel als geistliche Abrundung zur Wiedereröffnung der Wanzkaer Klosterkirche im Reformationsjahr 2017. Konzert von Prof. Uwe Komischke, Weimar, Trompete, und Thorsten Pech, Wuppertal, OrgelAnschl. Umtrunk