KJW Jahresbericht 2009

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Überblick über unsere vielschichtige Arbeit bei den Katholischen Jugendwerken Köln aus dem Jahr 2009.

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Vorwort 3

AusdenFAchbereichen...

Offene Kinder- und Jugendarbeit 4

Offene Ganztagsschule 16

Sekundarstufe I 22

Migrationsarbeit & Integration 24

Jugendsozialarbeit 30

inhAlt

Impressum

Diese Jahresbroschüre des Katholische

Jugendwerke Köln e.V. spiegelt die vielfältige

und qualitative Arbeit der Mitarbeiter wider,

denen an dieser Stelle ein großer Dank und

Hochachtung gebührt.

Herausgeber

Katholische Jugendwerke Köln e.V.

An St. Katharinen 5

50678 Köln

0221 921335-0

www.kjw-koeln.de

Verantwortlich | Georg Spitzley (Vorsitzender)

Redaktion | Daniel Könen V.i.S.d.P.

Redaktionelle Mitarbeit | Georg Spitzley, Arnd Romboy, Fabian Stettes, Markus Kaufmann,

Andreas Hildebrand, Thomas Wallendorf, Oliver Schneider, Christine Meese, Daniela von Palubicki,

Ute Esser, Melanie Gülpen, Simon Schark, Nadine Henke, Martin Kruse, Yvonne Rafi, Katharina Laske,

Marcus Nübel, Vanessa Butenbroich, Felicia Brus, Benedikta Hellekes, Hasan, Lukas, Jessica, Anastasia,

Onur, Dirk Volmer, Peter Steffen, Peter Duxa, Bernd Will

Bilder | KJW Köln e. V. , Bilder Seite 31 und 32 Falco Wenzel (falco-wenzel.de), Köln

Satz & Layout michael maria hübner | pr & pre press

Wir nutzen in diesem Jahresbericht zur besseren Lesbarkeit

die männliche Form. Gemeint sind beide Geschlechter.

Spendenkonto | Sparkasse KölnBonn

Konto 3512217 | BLZ 37050198

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Vorwort

„… Hilfe bieten, damit Ihr Leben gelingen kann.“

Liebe Leser,

mit dem vorliegenden Bericht freue ich mich, Ihnen einen Überblick über unsere vielschichtige Arbeit aus dem Jahr 2009 präsentieren zu können.

Die Katholischen Jugendwerke Köln (KJW Köln) engagierten sich auch in 2009 mit Nach-druck für eine parteiliche Kinder- u. Jugendarbeit. Als katholischer Träger ist es uns ein besonderes Anliegen, in der Nachfolge von Jesus Christus, uns für eine Begegnung und tätige Solidarität mit jungen Menschen einzusetzen, ihnen Hilfe zu bieten und sie zu begleiten, damit ihr Leben gelingen kann. Wir sehen unseren Auftrag in der Unterstützung der jungen Menschen, damit sie ihre Persönlichkeit entwickeln, ihre Kompetenzen ganzheitlich entfalten und so ihr Leben selbst verantworten können. Die Begleitung junger Menschen im Über-gang von der Schule in den Beruf, in ihrer freien Zeit außerhalb von Schule und Beruf sowie im Schulalltag selbst wird in diesem Bericht sehr anschaulich und an gezielten Beispielen dargestellt. So sind ganz konkrete Einzelschicksale von jungen Menschen mit Migrationshin-tergrund in der Wanderausstellung „Laufbahnen“ des Jugendmigrationsdienstes nachzulesen. Viele dieser jungen Menschen haben durch die intensive Begleitung und Betreuung ihren Platz in unserer Gesellschaft gefunden. Auch aus allen anderen Fachbereichen wird durch die individuelle Darstellung einzelner junger Menschen die Vielschichtigkeit unserer Arbeit vorgestellt.

Wir stellen uns als KJW Köln der gesellschaftlichen Verantwortung von Kirche, junge Men-schen zu unterstützen und werden uns auch weiterhin anwaltlich für die Belange dieser Perso-nengruppe einsetzen. Dies ganz besonders auch in Zeiten von äußerst schwierigen Haushalts-situationen. Wir warnen dringend vor weiterem Sozialabbau, deren Folgen wir Jahre später mit erheblich höherem finanziellem Aufwand zu stemmen hätten. So ist es auch wenig hilf-reich, wenn von einzelnen Politikern soziale Probleme bei jungen Menschen individualisiert und Betroffene gar diffamiert werden. Wir stehen weiterhin für eine verstärkte Kooperation von Jugendhilfe und Schule, streben dabei allerdings nach wirklicher gemeinsamer Augenhö-he. Nur so kann ein ganzheitlicher Ansatz ressortübergreifend weiterentwickelt werden.

Ein ganz besonderer Dank gilt allen, die unsere Arbeit im vergangenen Jahr mitgetragen haben. Die vielen ehrenamtlich Engagierten, unseren Mitarbeitern in den Einrichtungen und Projekten, unseren Mitgliedern im Verein, den Spendern und Sponsoren, den Zuschussgebern und Kooperationspartnern. Durch ihr großes Engagement haben sie es zu einem gelungenen Jahr gemacht. Gerne würde ich auch weiter auf sie zählen.

In herzlicher Verbundenheit

Georg Spitzley 1. Vorsitzender

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4 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Kinder- und Jugendarbeit

In neun Stadtteilen Kölns (Blu-menberg, Bocklemünd, Buch-forst, Ehrenfeld, Esch, Holweide, Neu-Ehrenfeld, Stegerwaldsied-lung, Vogelsang) ist der Fach-bereich Offene Kinder und Ju-gendarbeit mit seinen offenen Einrichtungen, Angeboten und Projekten im Jahr 2009 aktiv ge-wesen.

Kinder, Jugendliche und junge Er-wachsene im Alter von 7 bis 27 Jah-ren besuchen vor allem in den Nach-mittags- und Abendstunden und am Wochenende unsere Einrichtungen und Projekte, um Ihre Freizeit dort zu verbringen, Freunde zu treffen, zu basteln, Hausaufgaben zu ma-chen, Sportangebote zu nutzen, Hil-festellung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu finden, keativ zu gestalten, Ansprechpartner für Ihre Alltagsprobleme aufzusuchen und vieles mehr.

Das Jahr 2009 war für den Fach-bereich der Offenen Kinder und Jugendarbeit sehr ereignisreich. Während es uns gelungen ist, im Stadtteil Buchforst eine neue Ju-gendfreizeiteinrichtung zu etablie-ren, feierte unsere Einrichtung St. Anna in Neu-Ehrenfeld ihr 30-jäh-riges Bestehen. Zusätzlich konnte mit Unterstützung von Sponsoren und der GAG Immobilien AG ein neues Jugendprojekt in der Siedlung Oberiddelsfeld in Köln-Holweide entstehen.

Inhaltlicher Schwerpunkt im Jahr 2009 war die Kooperation mit Schulen der Sekundarstufe 1. Mit Hilfe der Erfahrung und der Kompetenz der Mitarbei-ter aus unseren Einrichtungen ist es uns gelungen, an den unterschiedlichsten Schulen zum erfolgreichen Gelingen von Ganztagesangeboten beizutragen.

Neben den allgemeinen Angeboten geht jede Einrichtung und jedes Projekt auf die individuellen Wünsche und Bedarfe der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den jeweiligen Stadtteilen ein. In Kooperation mit verschiedenen Partnern wollen wir die Lebenssituation von Kindern, Ju-gendlichen und junge Erwachsen nachhaltig verbessern. Wir wollen jungen Menschen helfen, ihren Weg zu finden und sie partnerschaftlich und vor-bildhaft darin unterstützen, ihre Chancen zu sehen und zu nutzen, um ihr Leben positiv zu gestalten in Verantwortung für sich und die Gemeinschaft. Das gilt nicht nur, aber doch besonders für die Benachteiligten unter ihnen.

KJwoutdoor-ActioncAmp2009

Das erste KJW Outdoor-Action Camp fand in 2009 auf dem Gelände der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in Heumar/Rath statt. Für insgesamt 30 Mädchen und Jungen gab es ein buntes und ereignisreiches Programm. Die Unterbringung erfolgte für die Mädchen im Jugendheim und für die Jungen im Zeltlager auf der großen Rasenfläche direkt am Haus.

Nach der Zertifizierung des Kölner Jugendwerkzentrums als „GutDrauf“-Jugendeinrichtung im Mai 2008, lag es nahe, das gesamte Camp unter dieses Motto zu stellen. „GutDrauf“ beruht auf dem Herstellen von Zusammenhängen zwischen einer gesunden Ernährung, einem harmonischen Lern- und Lebensraum und einem stressabbauenden Entspannungs- und Bewegungsangebot. Kinder und Jugendliche sollen dabei auf selbstbestimmte, spielerische und animative Art erleben können, was ihnen gut tut.

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KJw-berlinFAhrtIn 2009 organisierten die Kinder- und Jugendzentren zum dritten Mal in Folge eine sechstägige trägerweite Bildungs- und Kulturfahrt nach Berlin. Auf Einladung des M.d.B. Dr. Rolf Mützenich (SPD). Die Fahrt war für alle Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die sich im Umfeld der Kinder- und Jugendzentren oder der Projekte aufhalten.

In diesem Jahr war die Nachfrage derart groß, dass wir zum ersten Mal die Teilnehmerzahl frühzeitig auf 34 Teilnehmer begrenzten und somit 11 Jugendlichen leider eine Absage erteilen mussten. Die Jugendlichen kamen dieses Jahr aus den drei Ju-gendeinrichtungen MBZ Teentown, OT St. Anna und Jugendzentrum Blu4Ju und den zwei Jugendpro-jekten Buchforster UFO Bus und Jugendclub HKS51.

Wie jedes Jahr standen die Besuche vieler kultureller, touristischer und politischer Attraktionen auf dem Programm. Sehr gut angenommen wurde dieses Jahr die Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Rolf Mützenich im Anschluss an den Besuch des Bundestags. Die Jugend-lichen stellten viele Fragen, zeigten vielseitiges Interesse und bekamen ausführliche und verständliche Antworten, sodass die anderthalb Stunden für alle sehr schnell vorbei gingen. Wie bei dieser Aktion waren die Teilnehmer eine ganze Woche lang sehr engagiert und genossen ihren Aufenthalt in Berlin.

Ziel unseres KJW Outdoor Action Camps war es, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten, wie auch die Stressbewältigung der Jugendlichen zu verbessern. „GutDrauf“-Aktionen bieten die Voraussetzungen, diese Leitidee im Rahmen der außerschulischen Freizeitgestaltung in Angeboten der offenen Kinder und Jugendarbeit nachhaltig zu fördern. Die Angebote während der Woche ließen sich in drei Elemente aufteilen:

Bewegung: Fitnesstraining, Fußball, Tischtennis, Boxtraining, Lebendkicker, Hochseilklettern, Badminton, GPS Schatzsuche, Bogenschießen

Vom23.–27.August2010

FindetdAszweiteKJwoutdoor-ActioncAmpstAtt.

Interessierte können sich an das KJWZ

unter 0221 514341 wenden.

Ernährung: ganztägig Obst- und Gemüse-Fingerfood, „GutDrauf“-Kochdu-ell, selbst hergestellte Fruchtsäfte, fettarmes Grillen, selber kochen

Entspannung: bewusste Ruhephasen vor den Mahlzeiten, werkpädagogische Angebote mit einem hohen Grad an Kreativitätsförderung,Lagerfeueratmosphäre als Ort der Entspan-nung.

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Unsere Kulturförderung.Gut für Köln und Bonn.

Kunst und Kultur sind bedeutende Felder unseres Förderengagements in der Region. Wir fühlen uns den Kulturstädten Köln und Bonn mit ihren zahlreichen Museen, Konzertsälen, Theatern und Veranstaltungsorten verpflichtet. Ob Karneval, Laiengruppe, Art Cologne oder Beethovenfest: Gemeinsam mit unseren Stiftungen machen wir Kunst und Kultur für Groß und Klein zum Erlebnis. Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.

www.sparkasse-koelnbonn.de

S Sparkasse KölnBonn

m Aus der regionalen Kulturszene ist die Sparkasse KölnBonn nicht mehr wegzudenken.

Ich persönlich finde besonders das Engagement für Musik, Literatur

und den künstlerischen Nachwuchs super.n

Janus Fröhlich, Schlagzeuger der kölschen Band „Höhner“

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7kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Kinder- und Jugendarbeit

blu4Ju/blumenbergZum Angebot des Mehrbe-reichszentrums Blu4Ju gehört, neben der Jugendeinrichtung selber, der Spielebus Wheely-4Ju, welcher unterschiedliche Treffpunkte von Kindern und Jugendlichem im Stadtteil be-sucht und dort Angebote macht. Zusätzlich zu diesem Angebot konnte mittels der Stiftung „Wir helfen“ eine Streetworkerin mit einer 50% Stelle für zwei Jahre eingestellt werden.

Seit nunmehr zwölf Monaten erreicht die niedrigschwellige, aufsuchende Arbeit „Streetwork“ in Blumenberg junge Menschen, die nicht in die bestehenden Angebote integriert sind (Jugendzentrum, Mobile-Jugendarbeit usw.), sich jedoch nahezu täglich „auf der Straße“ aufhalten. Rückblickend ist das erste Jahr des Arbeitsfeldes „Streetwork in Blumenberg“ sehr zufriedenstellend für die Streetwor-kerin verlaufen. Die Streetworkerin und ihre Funktion im Stadtteil ist den meisten Jugendlichen bekannt – der Kontakt zu den Jugendlichen ist hergestellt und erste Erfolge konnten erzielt werden. Der Bedarf in dem Stadtteil konnte erfasst und mit Hilfe des Netzwerkes ein entsprechendes Angebot gemacht werden.

Im Blu4Ju selber wurde zusätz-lich zur erfolgreichen Mädchen-arbeit mit eigenen sowie einrich-tungsübergreifenden Mädchen-angeboten und Aktionstagen im Herbst eine Jungenkochgruppe eingerichtet.

Seydi Bayrakcioglu studiert im zweiten Jahr Soziale Arbeit in Köln. Die rein theoretische Arbeit auf den Bänken der Uni war ihr jedoch zu wenig. Kurzum entschloss sie sich zur Mitarbeit im Jugendzentrum Blu4Ju in Köln-Blumenberg. Die Verbindung zum Jugendzentrum ist leicht zu finden. „Mittwochs steht Alex Brus mit dem mobilen Spielebus immer vor meiner Haustür. Und der Bus kommt aus dem Blu4Ju“. Nach den anfänglichen Kontakten suchte die 21-jährige den Kontakt zu dem Mitarbeiter. Begeistert erzählte er ihr von den Aktivitäten des Blu4Ju. Jetzt leitet Seydi ehrenamt-lich und mit Leidenschaft die Mädchengruppe im Jugendzentrum.

„Ich will dafür kein Geld haben. Ich kann was lernen. Außerdem sind die Mitarbeiter des Blu4Ju alle sehr hilfsbereit und nett. Da macht es Spaß, dort zu arbeiten“.

KontaktMehrbereichszentrum Blu4Ju

Dirk Volmer Langenbergstr. 14450765 Köln 0221 [email protected]

Unsere Kulturförderung.Gut für Köln und Bonn.

Kunst und Kultur sind bedeutende Felder unseres Förderengagements in der Region. Wir fühlen uns den Kulturstädten Köln und Bonn mit ihren zahlreichen Museen, Konzertsälen, Theatern und Veranstaltungsorten verpflichtet. Ob Karneval, Laiengruppe, Art Cologne oder Beethovenfest: Gemeinsam mit unseren Stiftungen machen wir Kunst und Kultur für Groß und Klein zum Erlebnis. Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.

www.sparkasse-koelnbonn.de

S Sparkasse KölnBonn

m Aus der regionalen Kulturszene ist die Sparkasse KölnBonn nicht mehr wegzudenken.

Ich persönlich finde besonders das Engagement für Musik, Literatur

und den künstlerischen Nachwuchs super.n

Janus Fröhlich, Schlagzeuger der kölschen Band „Höhner“

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8 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009

mAnegeFrei für das Jugendprojekt Bocklebeach

Das Jugendprojekt Bocklebeach ist eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren aus dem Einzugsgebiet Bocklemünd-Mengenich.

„Manege frei“ hieß es in den Sommerferien. Das Bocklebeach als Veran-staltungsträger imitierte für über 40 Kin-

der aus dem Stadtteil in Kooperation mit dem Kölner Spielezirkus einen ganztägigen Zirkusworkshop un-ter freien Himmel im Vogelwäld-chen. Als krönender Abschluss des

Tages gab es eine Aufführung für die Angehörigen und interessierte Bewohner aus dem

Stadtteil.

Im Herbst konnte im Rahmen des „einmal anders“-Antigewaltkonzeptes der Stadt Köln im Bockle-beach gemeinsam mit dem Aktionskünstler Odo

Rump eine Metallskulptur fertig gestellt werden. Insgesamt waren an dem Projekt 18 Jugendliche aus dem Stadtteil über einen Zeitraum von sechs Mo-

naten mit großem Einsatz beteiligt. Die Skulptur soll im Laufe des Jahres 2010, nach Abschluss der

Stadtteilsanierung, aufgestellt werden und zentral im Görlinger Zentrum als Symbol für ein respektvolles Miteinander stehen.

In einem zehnwöchigen ESF-Projekt zum Ende des Jahres hatten 12 Jugendliche Gelegenheit, unter Anleitung eines Kochs und einer Sozialpädagogin, einen umfassen-den Einblick in die verschiedenen Berufsgruppen der Gastronomie zu erlangen. Der Kurs umfasste zahlreiche Praxiseinheiten bei der Herstellung von Menüs in mehreren Gängen, Wareneinkauf, Schulung im Bereich der Hygienevorschrif-ten, Dekoration und Service. Zum Abschluss des Projektes hatten die jungen Köche auch Gelegenheit, ihr

Können im Rahmen einer Präsen-tation mit Stehempfang und reich-haltigem Buffet für über 80 Gäste unter Beweis zu stellen. Die Veran-staltung war ein großer Erfolg und wird den vielen Gästen auch über das Jahr 2009 als kulinarischer Höhepunkt in guter Erinnerung bleiben.

KontaktJugendprojekt „Bocklebeach“ Görlinger Zentrum 450829 Köln [email protected]

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9kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Kinder- und Jugendarbeit

spotAn im Jugendprojekt EscherHood

Ende März bis Anfang April 2009 wurde die Offene Tür (OT) Esch innerhalb von vier Wochen mit Unterstützung einer Fernseh-produktionsfirma renoviert. Die Produktion lief unter dem Motto „Deutschland hilft“.

Das Konzept bestand darin, engagierte Helfer aus der Gemeinde in die Renovierungsarbeiten mit einzubeziehen. So haben das Team der OT Esch und Jugendliche aus dem Viertel Hand in Hand mit ansässigen Handwerkern und Gemeindemitgliedern zusammen gearbeitet. Leider kamen wesentlich weniger Helfer als zunächst angekündigt, doch der Erfolg war um so sehenswerter.

Der Hauptraum der OT wurde grundlegend umgestaltet. Es entstand ein einladender Bereich für die Jugendlichen mit Chill-Ecke und neu gestaltetem Thekenbereich.

Um den Erfolg zu feiern, fand eine große Eröffnung statt, an der viele Mitglieder der Gemeinde im gemütlichen Rahmen teilnehmen konnten.

Kontakt Jugendprojekt EscherHood

Martinusstr. 2850765 Köln [email protected]

hKs heißt das neue Jugendprojekt in Holweide

Am 26. Juni 2009 eröffnete ein neuer Jugendtreff auf der Heinz-Kühn-Straße (HKS) in Köln Holweide. Mittels der großzügi-gen Unterstützung von privaten Sponsoren und der GAG Immo-bilien AG konnte dieser neue Ju-gendtreff realisiert werden.

Der Treff, der bereits in den ersten Wochen schon bis zu 60 Jugend-liche anzog, bietet eine abwechs-lungsreiche Freizeitgestaltung mit vielen Spielen, einem Internet- und einem musisch-kreativem Angebot. Dabei zeigen die Jugendlichen sel-ber ein hohes Engagement bei der Gestaltung ihres Treffs.

2010 wollen die Jugendlichen sich verstärkt dem Hip-Hop im Treff HKS 51 zu wenden. Dabei steht das

Schreiben von Texten, in denen die Jugendlichen Ihre Probleme und Wünsche zum Ausdruck bringen können, im Vordergrund.

Kontakt Jugendprojekt HKS 51

Heinz-Kühn-Str. 4151067 Köln [email protected]

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KontaktKölner Jugendwerkzentrum (KJWZ)

Peter Steffen Geisselstr. 150823 Köln 0221 [email protected]

KölnerJugendwerKzentrum(KJwz)Das Kölner Jugendwerkzentrum in Ehrenfeld feierte im vergangenen Jahr sein 55-jähriges Bestehen. Auch in 2009 blicken wir auf ein ereig-nisreiches Jahr mit vielen Aktivitäten zurück. Neben unserer langjäh-rigen Erfahrung als musisch-kulturelle Freizeiteinrichtung konnten wir insbesondere den Bereich der gesundheitsorientierten Jugendar-beit weiter ausbauen.

Das Kölner Jugendwerkzentrum hat Montag bis Samstag geöffnet und wird täglich von ca. 40 bis 50 Kindern und Jugendlichen besucht. Den Besuchern steht seit dem vergangenen Jahr ein komplett umgestalteter „Gut Drauf“-Bistrobereich mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, Internetplätzen, Spielkon-solen, Gesellschaftsspielen, Tischtennis, Darts und Kicker zur Verfügung.

In unserer „Gut Drauf“-Lehrküche werden mit unseren Besuchern Speisen nach gesundheitsorientierten Gesichtspunkten hergestellt und gemeinsame Essensfeste organisiert. Ökologischen Aspekten der Ernährung wird durch den Einsatz von Solaröfen aus eigner Herstel-lung Rechnung getragen.

Auf unserem Öko-Dachgarten werden unter Anleitung verschiede Kräuter und Kleinge-müse für unseren Kochclub, der jeden Sams-tagnachmittag im Haus aktiv ist, angepflanzt. Dieser Dachgarten wird zum größten Teil durch Eigeninitiative unserer Besucher bewirt-schaftet. Eine Vielzahl an Jugendlichen ab der 8. Klasse konnten 2009 im Rahmen der praxis-orientierten Berufswahlvorbereitung im KJWZ wichtige Erfahrungen sammeln, die für die spä-tere Ausbildungsplatzsuche von entscheidender Bedeutung sein können. Die Kooperationen mit Schulen und Institutionen aus dem Sozialraum konnten in dieser Hinsicht weiter ausgebaut werden.

Für das Jahr 2010 werden die Öffnungszeiten der Einrichtung noch weiter an die Bedürfnis-se der Kinder und Jugendlichen angepasst. So werden viele Veranstaltungen an Wochenenden stattfinden, das offene Angebot der Einrichtung an Samstagen auf sechs Stunden ausgeweitet und durch zwei werkpädagogische Angebote ergänzt.

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Harkan, ein Besucher der bereits vor 15 Jahren die Offene Tür St. Anna besuchte, berichtet aus seinen Erinnerungen...

„Als ich hier als Kind noch hinkam habe ich mich jeden Tag wie wild gefreut. Die OT war für uns Pänz immer ein guter Ort wo wir unsere Freizeit verbringen konnten. Hier habe ich Kicker- und auch Billardspielen gelernt. Aber nicht nur das. Ich habe meine Freunde hier getroffen und wir haben was zusammen unternommen. Dieses hält bis heute noch an.

Als ich dann älter wurde, haben die Mitarbeiter mir auch geholfen meine Bewerbung zu schreiben. Da war ich mächtig stolz, als die erste fertig war und ich diese wegschicken konnte. Heute bin ich als Schlosser in einer Firma in Ehrenfeld angestellt. Zum Jubiläum wünsche ich „meiner“ OT alles Gute und immer viel Spaß und Freude an der Arbeit mit den vielen Pänz aus der Nachbarschaft“.

otst.AnnADie OT St. Anna bietet neben der offenen Arbeit mit speziellen Öffnungszeiten für Kinder und Jugendliche, auch einen Mädchentreff, einen Jungentag, Gruppen- und Kursangebote, Ferienmaßnahmen und Übermit-tagsgruppen für Schüler der Sekundarstufe I an.

Im Jahr 2009 feierte die OT ihr 30-jähriges BSestehen. Das Jubiläum war etwas ganz Besonderes für alle Gäste, die der Einladung gefolgt waren. Neben der Einweihung eines Steintores in unmittelbarerer Nachbarschaft der Einrichtung und dem kleinen Festprogramm im Saal der Pfarrgemeinde St. Anna standen die guten Begegnungen mit den „alten“ und „neuen“ Besuchern und vielen weiteren Gästen hoch im Kurs.

KontaktOffene Tür St. Anna

Bernd Will Schadowstr. 28-3050823 Köln 0221 [email protected]

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oFFenetürst.bArtholomäus–nonni

Die OT St. Bartholomäus (Nonni) liegt am Helmholtzplatz in Ehrenfeld. Sie blickt auf eine bald 50– jährige Geschichte zurück. Der Nonni bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Haus der Begegnung, ist Treffpunkt außerhalb von Schule und Elternhaus. Die Angebote orientieren sich an den Bedürfnissen der Besucher und wollen die Entwicklung von Selbstvertrauen, Konfliktfähigkeit und sozialer Verantwortung fördern. Genauso sollen Spaß und Erlebnisse nicht zu kurz kommen.

Ein Highlight im Frühjahr 2009 war der erstmalig veranstaltete 1. Ehrenfelder Mädchenaktionstag, der unter dem Motto „Ein Wohl-fühltag für Dich und Deine Freundinnen“ im Nonni stattfand. Die Mitarbeiterinnen des neu gegründeten Arbeitskreises ‚Mädchen Ehrenfeld’ verzauberten die Räumlichkeiten der Einrichtung in ein besonderes Erlebnis für die Besucherinnen. “Ohhhhh ! - das sieht ja aus wie in einem Traum!“, staunten die Mädchen.

In Anlehnung an das Motto „Ein Wohlfühltag für Dich und Dei-ne Freundinnen“ gestaltete sich das Programm an diesem Tag für Mädchen im Alter von 9 bis 16 Jahren. Mit künstlichen Haarsträhn-chen, Henna-Tattoos und einer professionellen Schminkberatung durch eine Drogeriemarkt-Mitarbeiterin konnten sich die Mädchen an diesem Tag verwöhnen lassen. Kreative Angebote, wie Ohrrin-ge basteln und Spiegel schöner gestalten, standen ebenso auf dem Programm.

Neu gestylt und frisch erholt gab es zudem für die Besucherrinnen die Möglichkeit, sich fotografieren zu lassen. Für das leibliche Wohl sorgte mit einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährungsecke transfer e.V., in der aus frischem Obst und Gemüse Saftcocktails und andere Lecke-rein von den Mädchen zubereitet werden konnten. Lecker und gesund sind keine Widersprüche, war hier zu lernen. Mit etwa 80 begeisterten Besuche-rinnen und zufriedenen Mitarbeiterinnen ging der erste Mädchenaktionstag erfolgreich zu Ende.

Klar war schon an diesem Punkt, dass es einen 2. Mädchenaktionstag im Nonni geben wird.

…,dAssderdm-drogeriemArKt

AuFgrundseinerneueröFFnung

inbicKendorF1810euroFürden

nonnigespendethAt?

Und dass dieses Geld innerhalb von

einer Stunde durch Bezirksbürger-

meister Josef Wirges an der Ge-

schäftskasse eingenommen wurde?

Mit dieser Spende können nun neue

Instrumente angeschafft werden

und neue Musikkurse im Nonni

starten.

KontaktOffene Tür St. Bartholomäus – Nonni

Peter DuxaHelmholtzplatz 1150825 Köln0221 545659

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13kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Kinder- und Jugendarbeit

spielplAtzglAsstrAssenoVuminKölnDas Jugendprojekt Glasstraße ist das einzige von der Stadt Köln geförderte Jugendprojekt, welches auf einem Spielplatz angesiedelt ist.

Die auf dem Spielplatz tätigen Mit-arbeiter erstellen monatlich ein ab-wechslungsreiches und vielseitiges Programm, welches unter anderem die Bereiche Bastel- und Kreativan-gebote, Sportangebote, Koch und Backangebote, Ausflüge wie zum Beispiel Besuch der Kletterhalle, Kinobesuche, Theaterbesuche, Zoobesuche beinhaltet.

Im Rahmen des offenen Angebots können sich die Besucher neben Kicker und Tischtennis auch Spiel- und Sportgeräte ausleihen. Die auf dem Spielplatz anwesenden Eltern haben auch die Möglichkeit, ge-meinsam mit ihren Kindern Spiel- und Sportgeräte auszuleihen.

Die Mitarbeiter werden von den Eltern sehr häufig in Fragen der Erziehung oder Entwicklung der Kinder befragt. Der Platz hat sich durch das kontinuierliche pädago-gische Angebot zu einem richtigen Stadtteiltreffpunkt – auch für die Eltern – entwickelt. Die Eltern werden auch in die Planung von Spielplatzfesten und anderem eingebunden. Für die Kinder des Stadtteils ist der Spielplatz Glas-straße eine feste Institution. Durch das betreute pädagogische Ange-bot der auf dem Spielplatz tätigen Mitarbeiter hebt er sich deutlich von den übrigen Spielplätzen im Stadtteil ab.

teentown/ stegerwAldsiedlungDas Mehrbereichszentrum TeeNTown hat es sich zur Aufgabe ge-macht, den Kindern und Jugendlichen in der Stegerwaldsiedlung eine möglichst breit gefächerte Palette an Angeboten - von Freizeit-gestaltung über konkrete Hilfestellungen bis hin zu Beratungsange-boten - zu machen.

Am Anfang des Jahres wurde eine große Besucherbefragung durchgeführt. Aufgrund der Ergebnisse konnte sich das Programm der Einrichtung noch besser an die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen aus-richten. Seit der Befragung werden an mindestens zwei Wochenenden im Monat besondere Programmpunkte (Ausflüge, Events) veranstaltet. Beson-dere Highlights waren der „Cyberday“, ein Multimedia-Event-Tag und die Fußballturniere auf dem eigenen Bolzplatz.

Zusätzlich zu den Wochenendaktionen ist die Einrichtung nach wie vor von Montag bis Freitag geöffnet.

Besonders die vielfältigen Sport- und Bewegungsangebote wie Fußball, Inliner-Hockey, Boxen, Kraftsport, Tischtennis und Basketball werden gut angenommen.

Das Beratungsangebot TeeNWork – der Übergang von der Schule in den Beruf ist für viele Jugendliche und junge Erwachsenen eines der wichtigsten Angebote von TeeNTown. Ein besonderes Qualitätsmerkmal von TeenWork ist, dass die Beratung da stattfindet, wo die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen. Das gewährleistet Unmittelbarkeit und eine kontinuierliche

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AuFgrundseinerneueröFFnung

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Mit dieser Spende können nun neue

Instrumente angeschafft werden

und neue Musikkurse im Nonni

starten.

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14 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Kinder- und Jugendarbeit

Begleitung. Neben der Beratung veranstaltet das Mehrbereichszentrum wieder eine Infobörse zum Thema Ausbildung und Beruf in Kooperation mit der Montessori Hauptschule Ferdinandstraße. Dort konnten die Jugendlichen sich an unterschiedlichen Ständen über die Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk, Industrie, Handel und Gesundheits- und Sozialbereich informieren.

KontaktMehrbereichszentrum TeeNTown Oliver Eich Ulitzkastr. 3451063 Köln 0221 [email protected]

…dAssteentownmitüber50

JAhreneinederältestenJugend-

einrichtungeninKölnistund

dAssmAndiesAmgebäude

äusserlichleiderschonsAh?

Daher machten sich die Besucher

in den Herbstferien ans Werk und

versahen die Fassade mit einem

komplett neuen Anstrich. Durch

die Unterstützung der Wohnungs-

baugesellschaft Dewog und unter

fachlicher Anleitung eines Malerbe-

triebes engagierten sich die Kinder

und Jugendlichen und hatten viel

Spaß dabei.

Page 15: KJW Jahresbericht 2009

„JetztKommtdAsneueJugendzentrumnAchbuchForst“

Während das UFO (Buchfors-ter Spielebus) auch in 2009 als mobiles Angebot für Kinder und Jugendliche im Stadtteil ein attraktives Freizeitangebot liefern konnte, war das Jahr geprägt von Verhandlungen, Enttäuschungen aber letztend-lich auch von Erfolgen.

Nachdem der Traum von einem durch einen Sponsor geplanten Neubau für ein lange überfälliges Jugendzentrum Mitte des Jahres platzte, nahmen die Jugendlichen im Stadtteil ihr Schicksal selber in die Hand. Mittels Unterschriften-listen machten sie auf Ihre Situa-tion aufmerksam und warben um Unterstützung, um ihr Ziel eines eigenen Jugendzentrums doch noch zu realisieren.

15

Und Ihr Einsatz wurde belohnt: Im Dezember war klar, dass im Früh-jahr 2010 eigene Räume in der ehemaligen Post in Buchforst als Jugendzen-trum umgestaltet wer-den. Dadurch bekommt Buchforst endlich das lange versprochene und benötigte eigene Jugend-zentrum.

Während des Jahres trafen sich die Jugendlichen nicht nur an den Stellplätzen des Ufos, sondern auch in der Krypta St. Petrus Canisius.

Neben den Ausflügen für Ju-gendliche und der in Kooperation mit der kath. Kirchengemeinde veranstalteten Ferienspielaktion war die Aktion „72 Stunden- Uns schickt der Himmel“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend eines der Highlights des Jahres. Gemeinsam mit der Christlichen Arbeiterjugend Buchforst und vielen anderen Akteuren aus dem Stadtteil wurde innerhalb von 72 Stunden ein bis dahin unansehn-licher Bahnübergang von den Jugendlichen neu gestaltet.

Kontakt UFO Buchforst

Dominik Heinz [email protected]

AusViKoclubwirdViKoplusinVogelsAng

Am 9. Oktober 2009 war es so weit – nach gründlicher Renovierung und Erneuerung der Ausstattung des ViKo Clubs, der von da an ViKo Plus heißt, wurde der Neustart des Jugendprojekts in Köln-Vogelsang gefeiert. Eingeladen waren Kinder, Jugendliche und Eltern aus dem Stadtteil.

Durch Aufstockung der städtischen Zuschüsse war es möglich gewor-den, die Einrichtung auch für ältere Jugendliche ab 16 Jahre zu öffnen.

Grafiti und frische Farben sprechen nun auch ältere Jugendliche an.

Zusätzliche Mitarbeiter wurden für die Mädchen- und Jungenarbeit ab 16 Jahre gewonnen. An fünf Werk-tagen geht ViKo Plus an den Start.

KontaktViKo Plus

Goldammerweg 37506829 Köln [email protected]

Page 16: KJW Jahresbericht 2009

16 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Ganztagsschule (OGS)

Ein Sprichwort sagt: „wer rastet, der rostet“, denn

„Bewegung tut gut“.

Die Arbeit im Offenen Ganztag ließe sich nicht treffender be-schreiben. Das ganze Jahr über waren unsere Offenen Ganz-tagsschulen (OGS) bemüht, ca. 500 Kinder in vielerlei Hinsicht zu bewegen – körperlich wie geistig.

Auf diesem gemeinsamen Weg sind schöne Dinge entstanden, wie ein prämierter Detektivfilm, Zirkus- und Artistenvorstellungen, Leben in einem Schuhkarton, Ferienfahr-ten im Sommer zum Thema Natur und Umwelt, die Einrichtung neuer Aquarien, ideenreiche Theaterstü-cke und kreative musikalische Bei-träge, um nur ein paar Projekte zu nennen.

Für uns ist es sehr wichtig, die uns anvertrauten Kinder dort abzuholen wo sie stehen, ihre Fähigkeiten und Neigungen herauszufinden und un-sere Angebote im Offenen Ganztag entsprechend darauf abzustimmen. Kinder an Prozessen und Entschei-dungen teilhaben zu lassen heißt, Persönlichkeit zu entwickeln, Mei-nungen zu bilden, Erfahrungen im sozialen Miteinander zu fördern und Interessen zu wecken. Ein gutes Beispiel dafür sind unsere wöchent-lichen Kindergruppenkonferenzen, in denen die Kinder die vergangene Woche rückblickend betrachten,

Konflikte klären sowie Themen und Aktivitäten planen. Spiele-risch lernen die Kinder Meinungen zu verbalisieren und Stand-punkte darzulegen. Daraus kann man den Spruch „das Spiel ist die Arbeit des Kindes“ sehr gut ableiten und wir freuen uns sehr, dass wir einen Teil zu dieser Entwicklung beitragen können.

KleinestArsAuFdergrossenbühne

ogsbAAdenbergerstrAsse weltKindertAg2009inKöln

Es ist Sonntag und kleine Sonnenstrah-len sitzen auf unseren Gesichtern. Ist uns wegen der Sonne so warm oder kommt das von der Aufregung? Nardos war die Erste, die an diesem etwas anderen Sonntag den Weg durch die Massen zum Stand des Katholischen Jugendwerke Köln e.V. gefunden hat. Der Heumarkt füllt sich und von der Bühne hallt das Vorpro-gramm für unsere große Show. Noch vierzig Minuten – puh ist mir warm. Es fehlen noch fünf Mädchen. Schmin-ken müssen wir uns auch noch.

Die Tanzlehrerin ist mindestens genauso aufgeregt, wie die Kinder, die in gut 35 Minuten auf der Bühne ihr Bestes geben werden. Das Schminken fängt an. Alle Mädchen im Alter von 8 bis 10 Jahren haben sich für heute schwarz-weiße Sachen angezogen, denn das passt am Besten zu Lady Gaga und ihrem Lied

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„Pokerface“ – das haben die Kinder entschieden! Wie schminken wir denn? Ah, da kommen die anderen Mädchen. Aufgeregt schnattern sie, machen sich warm und wenn man die Augen schließen würde, könnte man meinen, man sitzt inmitten eines Gänseschwarms, der bald gen Süden aufbrechen wird. Unsere Mädchen sind fast alle da, bis auf eine. Ob sie es zu ihrem großen Auftritt noch schaffen wird? Die Mädchen stecken sich gegenseitig an und schnattern um die Wette. Michelle, Chiara, Jenny, Angelina und Co. sind nun alle endlich auf dem Heumarkt und wer hätte es gedacht - fer-tig geschminkt. Die Tanzlehrerin verschwindet in Richtung Bühne – das Schnattern der kleinen Gänse wird lauter – oh, Mann, jetzt wird’s ernst – Nein! Nur die Ruhe. Es sind immer noch dreißig Minuten. Die restlichen 15 Minuten vergehen wie im Flug. Wir stehen alle vorne an der Bühne, um die Mädchen mit Blitzlicht zu überfluten und Zugabe zu schreien, bis dass wir heiser sind.

Die Nervosität steigt, bei den Fans und den kleinen Stars hinter der Bühne. Als die ersten Töne von Lady Gaga zu hören sind, kann man das Publikum kaum noch bändigen. Auf der Bühne passiert etwas Wunderbares - die eben noch vor Aufregung zitternden und schnatternden Mädchen wer-

den, ganz ihrem Vorbild ent-sprechend, zu kleinen Diven und meistern ihren Auftritt bravourös. Eine Zugabe gab es trotz millio-nenfacher Aufforderung wegen des straff gestrickten Bühnen-programms leider nicht, aber wir waren überglücklich und mächtig stolz auf unsere Mädchen.

Die Trägerschaft dieser OGS liegt beim Bund der Deutschen Katho-lischen Jugend in Kooperation mit dem Katholische Jugendwerke Köln e.V.

KontaktOGS Baadenberger Straße

Yvonne Rafi Baadenberger Str. 11150825 Köln 0221 [email protected]

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18 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Ganztagsschule (OGS)

„Abenteuer KlAssischemusiK–dieFünFte“

ogsoVerbecKstrAsseDer Donnerstag ist kein normaler Schultag an der

katholischen Grundschule Overbeckstraße, denn er unterscheidet sich von allen anderen Tagen im

schulischen Leben, da wir „die Fünfte“ erhielten. „Die Fünfte“ bezieht sich auf die fünfte Unterrichtsstunde,

in der die Lehrer und Mitarbeiter des Offenen Ganztages eine Stunde Zeit bekommen, um Kinder zu fördern, ihre Leistungsfreude und Anstrengungsbereitschaft zu stärken.

So gibt es Grundschullehrer und Pädagogen, die sich mit den Kindern beim Joggen verausgaben, sich mit den Kleinen Hörspiele anhören, gemein-schaftlich dem Yoga frönen, zusammen bauen und konstruieren, tanzen, töpfern, fotografieren und sich den neuen Medien annähern. Es gibt beson-dere Bemühungen in Englisch, Deutsch und Mathematik und natürlich mein Projekt namens „Abenteuer klassische Musik“, indem fünf Erstklässler und eine Drittklässlerin weilen.

In meiner „fünften Stunde“ musizieren wir nicht selbst, wir hören Musik und sprechen über sie. Ich finde es wichtig, bei den Kindern ein Interesse an klassischer Musik zu wecken und zu vertiefen, denn alle Menschen sind musikalisch, sind in der Lage musikalische Prozesse nachzuempfinden und mit zu vollziehen. Wir müssen den Kindern viele musikalische Anregungen zum Hören wie zur eigenen Betätigung geben, damit sie ein Begabungs-niveau erreichen und halten, auf dem sie dann lebenslang weiterlernen können. Musik ist ein fester Bestandteil menschlichen Lebens.

Doch was machen wir konkret? Ich erzähle den Kindern eine Geschichte von Tina und ihrem Onkel Theo, der Dirigent ist und sie zu ihrem siebten Geburtstag zur Orchesterprobe und dem abendlichen Konzert einlädt. Die Musiker zeigen Tina und somit auch meinen Kindern die gesamten Inst-rumente eines großen Orchesters, erklären deren Besonderheiten und wie man ihnen Töne entlockt. So lernen die Kinder beispielsweise, dass eine Geige im Grunde aus Körper und Hals besteht und klingt, wenn man mit dem Bogen über die Saiten streicht. Dadurch schwingen die Saiten ganz schnell hin und her, sodass der typische Geigenton entsteht.

Ich erkläre den Kindern, dass die Saiten nicht gleich dick sind und jede der vier Saiten einen anderen Ton hat. „Je dicker die Saite, desto tiefer der Ton“, klärt mich daraufhin die älteste meiner Teilnehmerin auf und ich staune nicht schlecht. Weiter führt sie fort, dass eine Hand den Bogen führt und die Finger der anderen Hand die Saiten auf dem Griffbrett nieder-drücken, möchte man denn noch weitere Töne spielen. Wir kommen also

ins Gespräch und ein jeder weiß, seinem Wissensstand entsprechend, etwas zum Thema beizutragen. Besprechen wir die Fagotte, die als längste Instrumente der sogenann-ten Holzbläsergruppe als braune Röhren über die Köpfe der Spiele-rin hinausragen, so hören wir ein Fagottkonzert von Vivaldi und es ist toll, wie die Kinder den Ton des Instrumentes heraushören und ihre Augen vor Begeisterung strahlen.

Berichte ich den Kindern von Programm-Musik, die uns dazu einlädt, etwas zu sehen oder uns vorzustellen, dann fällt vielen Kin-dern ein Werk von Vivaldi ein, das er „Die vier Jahreszeiten“ betitelte. Gerade im „Sommer“ erkennen die Kinder eine Bildhaftigkeit und Sehnsucht, die sie an Sonne, Licht, Natur, Heiterkeit und Unbeschwert-heit denken lassen.

Kontakt OGS Overbeckstraße Gisela Krücken-Pasch Overbeckstr. 71-73 50823 Köln 0221 [email protected]

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Erstmals im August 2009 bezog das fünfköpfige OGS-Team ihren neuen Arbeitsplatz an der Wil-helm-Leyendecker-Schule (För-derschule mit dem Schwerpunkt Lernen).

Im Vordergrund stand der Auf-bau einer auf die Zielgruppe ausgerichteten Struktur, die Ein-richtung der Räume sowie das gegenseitige Kennenlernen.

Vor Ort werden Kinder mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen betreut. Allen gemeinsam aber liegen Beeinträch-tigungen in der Verarbeitung von Wahrnehmungsprozessen, im Be-reich motorischer Fähigkeiten und sozialer Kompetenzen zu Grunde.Der erste Schultag und somit der erste OGS-Tag war sehr aufregend und spannend für alle. Insgesamt 24 Kinder der Klassen 1 bis 6 star-teten zu dem Motto „Wünsch dir etwas!“ das facettenreiche Betreu-ungsangebot.

Im Hinblick auf die individuellen Voraussetzungen unserer Kin-der eröffnen wir ihnen täglich neue Möglichkeiten, ihre eigenen Lern- und Erfahrungspotentiale zu erweitern und auszuschöpfen. So unterstützen wir sie dabei, ein positives Selbstbild zu entwickeln, indem wir an ihren Stärken und Schwächen arbeiten. Respektvoller Umgang miteinander und unserer Umwelt, gegenseitige Hilfestellung und Toleranz werden bei uns groß

geschrieben und machen nicht nur jeden Einzelnen sozial kompetent, sondern auch gemeinsam stark.

Kontakt OGS Wilhelm-Leyendecker-Schule Katharina Laske Leyendeckerstr. 20-3450825 Köln 01578 [email protected]

…dAssbewegunglernenheisst?unddAssdie

mitArbeiternAcheinerbewegungsstundein

glücKlicheKinderAugenschAuen?

Es ist uns sehr wichtig, dass wir unseren Kindern die Möglichkeit

schaffen, einen Kanal zu finden, sich aller am Tag angesammelter

Energien zu entladen und sich danach wohl zu fühlen.

Unser Freizeitbereich mit seinen vielfältigen Angeboten bietet

einen gelungenen Alltags-Ausgleich für jeden. Das bedeutet

im Klartext viel Bewegung, gemeinsames Erleben und Spaß. So

gestalten wir unseren Freizeitbereich mit Bewegungsangeboten

wie Spiel & Spaß-AG, Fußball-AG, Tanz-AG, Zirkus-AG, Schwimm-

förder-Projekt.

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20 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Offene Ganztagsschule (OGS)

werKAnnschonmitKnurrendemmAgenlernen?

Viele Kinder kommen täglich im Stadtteil Chorweiler ohne ein Frühstück in den Unterricht. „Diese Erfahrungen haben wir in der zurückliegenden Zeit verstärkt wahrnehmen können“, so Thomas Wallendorf, Fachbereichsleiter für die Offenen Ganztagsschulen (OGS).

Zwei OGS-Einrichtungen haben dafür jetzt eine kleine Abhilfe schaffen können. Täglich versorgt die Offene Ganztagsschule der GGS Riphahnstraße 320 Schüler mit einem kleinen Frühstückssnack. „Wir wollen mit diesem speziellen Angebot nicht den Eltern die Verantwortung für die Versorgung ihrer Kinder abnehmen, sondern den jungen Menschen helfen, sich sowohl gesund als auch ausgewogen zu ernähren“, so Wallendorf.

Seit diesem Jahr gibt es dieses aus Spendengeldern finanzierte Projekt. Dabei kommt es weniger auf ein großes Frühstück und mehr auf einen

kleinen und gesunden Snack aus Müsliriegel, Joghurt und Obst an.

Klassenweise holen die Schüler die gefüllten Körbe bei den Mitarbei-tern der Ganztagsbetreuung gegen 10 Uhr ab. „Der Snack ist meistens die erste Mahlzeit, die die Kinder am Tag zu sich nehmen“, so eine Mitarbeiterin der Offenen Ganz-tagsschule.

KontaktOGS Riphanstraße

Tamara AmeisRiphanstr. 40a50769 Köln 0221 337300423

snAcKenFürdenschulerFolgogsriphAhnstrAsse

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tAnzFieberinostheim

ogszehnthoFstrAsse

In diesem Schuljahr war es wieder soweit: zum 2. Mal startete die „Zehnthof- Dance- Station“, durchgeführt in Kooperation mit der Tanzschule Schulerecki. 14 Kinder der OGS in der Zehnthofstraße in Köln- Ostheim wagten das Abenteuer Tanzen.

Manche hatten schon Vorerfahrungen, andere tanzten in der Gruppe zum ersten Mal. Gespannt auf das Tanztraining waren trotzdem alle, besonders auf den Tanzlehrer. Die Erwartungen wurden erfüllt, Mustafa (9) fand den Tanzlehrer „total nett, wenn auch manchmal ein bisschen streng.“

Jeden Freitag fand ab 15.00 Uhr das Training statt, an dem alle mit großer Begeisterung teilnahmen. „Er hat uns viele tolle Schritte beigebracht“ so Özgün (9). „Besonders die Kick und weg Schritte und den Bagger fand ich super“, sagt Chiara, zumal sie den Tanzlehrer auch „ziemlich süß“ fand. Sie und einige andere Kinder überlegen sogar dauerhaft dem Tanzen treu zu bleiben.

Der Höhepunkt unserer Tanz- AG war dann am 30. Januar. Die Kinder konnten ihren Tanz einem großen Publikum präsentieren. Besonders ge-spannt waren natürlich die Eltern und Geschwister der Tanz-Kinder, hatten sie doch schon viel von den Proben gehört und zu Hause gezeigt bekom-men. Bei diesem Abschlussball in der Tanzschule präsentierten alle teil-nehmenden Schulen ihr Können. Schick angezogen kamen dann auch alle Kinder in die Apostelnstraße und probten ein letztes Mal. Lukas (9) meint: „Vor unserer Aufführung war jeder nervös. Aber am Ende war es richtig cool.“

Die Kinder tanzten zu Lady GaGas Pokerface und lieferten eine unterhaltsame und kurzweilige Tanzperfor-mance ab. Mit riesigem Ap-plaus wurden sie bejubelt, Kinder und ihre Familien waren gleichermaßen stolz und genos-sen die restliche Tanzveranstal-tung, die auch zum Mitmachen einlud.

KontaktOGS Zehnthofstraße

Andrea Forstmann Zehnthofstr. 22-2451107 Köln 0221 355897127 [email protected]

…dAssindemFAchbereichoFFenegAnztAgsschuleüber500KinderinFünFschulenbetreutwerden?

Und das die Einrichtungen immer nach ehrenamtlich Engagierten suchen? Sie können sich gerne melden.

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22 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Sekundarstufe I

Der Fachbereich Sekundarstufe I verbindet als Kooperationspartner die Bereiche der klassischen Schulbildung mit Angeboten der außer-schulischen Bildungsarbeit. Wir orientieren uns damit an aktuellen fachpolitischen Themen, die Jugendhilfe und Schule eine Zusammen-gehörigkeit attestieren. Fokussiert wird allem voran die Perspektive, gemeinsam Bildungs- und Erfahrungsräume für Jugendliche bedarfs-gerecht und lebensweltorientiert zu gestalten und zu erweitern.

Als Träger von Einrichtungen und Projekten in den Feldern der Jugendhil-fe (Jugendsozialarbeit, Jugendmigrationsdienst, Offene Arbeit) greift der Katholische Jugendwerke Köln e.V. auf eine Vielzahl von Erfahrungen und Kenntnissen im Bereich der schulischen Ganztagsbetreuung zurück und ver-steht sich darauf, die kategorischen Leitsätze der Jugendhilfe „Hilfe, Schutz und Förderung“ um die Komponente „Bildung“ zu ergänzen.

In unserer Kooperation streben wir eine Wirkung an, die über den schuli-schen Rahmen hinaus das gesamte soziale Umfeld von Schülern und deren Familien berücksichtigt.

Unter die Angebotsstruktur fallen, neben der Realisierung der pädagogischen Mittagsbetreuung, außerschulische und ergänzende Nachmittagsprogramme aus den Bereichen Sport, Kreativität und Kultur, sowie Hausaufgaben- und Schülerhilfe. Außerdem bieten wir eine professionelle Beratung und Betreu-ung bei schulischen und persönlichen Problemen an. Als Querschnittsauf-gabe findet überdies innerhalb der Kurse ein Sozialkompetenztraining statt, das auf Konfliktlösung, Team- und Kritikfähigkeit zielt. Der Fachbereich Sekundarstufe I ist im Jahr 2009 installiert worden, um die Koordination der Tätigkeiten in den weiterführenden Schulen professionell zu begleiten.

An den folgenden 11 Schulen ist der Katholische Jugendwerke Köln e.V. mit der Realisierung der Mittagspause, ergänzenden Angeboten oder der Ganztagsträgerschaft beauftragt:

- Ursula-Kuhr-Hauptschule,- Paul-Humburg-Hauptschule,- Hauptschule Borsigstraße, - Hauptschule Rendsburger Platz,- Montessori-Hauptschule,- Hauptschule Hachenburger Straße,- Förderschule Wilhelm-Leyendecker-Straße,- Geschwister-Scholl-Realschule,- Bertha-von-Suttner-Realschule,- Albertus-Magnus-Gymnasium,- Montessori-Gymnasium.

blicKüberreligiösentellerrAnd

Interreligiöse Woche für Schüler der Sekundarstufe I

„Was glaube ich und Was meine mitschüler?“Unter dem Motto „Was glaube ich und was glauben meine Mitschüler“, ha-ben wir mit Schülern aus drei anderen Schulen eine interreligiöse Woche er-lebt. Insgesamt waren wir

knapp 40 Schüler aus der Hauptschule Ursula-Kuhr, Paul Humburg Hauptschule, Hauptschule Hachenburger Straße und Hauptschule Rendsburger Platz.

Wir haben viel über unsere eigenen Religionen gelernt und wo wir hier in Köln

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den Glauben leben können, denn viele von uns leben erst seit einer sehr kurzen Zeit in Deutschland. Aber wir haben auch viel von dem Glauben der Mitschüler erfahren und haben die un-terschiedlichen Gotteshäu-ser besucht. Das war richtig interessant, weil normaler Weise geht man an diesen Gebäuden immer nur vor-bei. Viele unterschiedliche Dinge haben wir gesehen und erfahren, aber auch viel Gemeinsames entdeckt.

So haben wir z. B. die Gebote und Regeln der Religionen verglichen und dann nach einem gemein-samen Nenner gesucht. Diese haben wir dann in Stein gemeißelt. Am Ende der Woche gab es dann ein schönes gemeinsames Fest in der Offenen Tür Nonni in Ehrenfeld.“

Anastasia (13 Jahre) und Onur (14 Jahre)

guten appetit „Von 8 Uhr bis 15 Uhr sind wir in der Schule und ler-nen z.B. Mathe, Englisch und Deutsch. Die Butter-brote sind in der 10-Uhr-Pause schnell aufgegessen und mittags kommt dann

der große Hunger. Dann geht gar nichts mehr! Keine einzige Vokabel kann ich mir mehr merken. Mein Akku ist leer! Ich brauche etwas zu Essen.

Keinen Snack, kein Butter-brot, sondern etwas War-mes. Ein großer Teller voll Nudeln zum Beispiel wäre jetzt genau das Richtige für mich. Und die bekomm ich jetzt auch. Denn seit den Herbstferien gibt es an unserer Schule, der Ber-tha von Suttner Realschule, eine Mensa und jeder kann hier in der großen Mittags-pause mitessen. Auch fin-de ich es toll, dass ich mit meinen Freundinnen zu-sammen Mittagessen kann. Also, guten Appetit!“

Jessica (11 Jahre)

KicKern in der mittagspause„So habe ich mir Schule immer gewünscht: Kickern, Billard und Musik im Hin-tergrund. Meistens kann ich es gar nicht erwarten, dass die 6. Schulstunde zu Ende ist. Hoffentlich bin ich der Erste im Monte-Café und der Kicker ist noch frei. Meistens habe ich Glück, denn meine Klasse liegt ziemlich nah neben unserem Schülercafé. Leider vergeht die Mittagspause am Montessori Gymnasium immer viel zu schnell und ich muss in die 7. Unter-richtsstunde, egal ob das Spiel zu Ende war oder nicht.“

Lukas (12 Jahre)

der dach-decKer in un-serer schule„Seit den Sommerferien kommt donnerstags nach-mittags immer der Dach-decker in unsere Schu-le. Nein, nicht weil unser Schuldach der Montessori Hauptschule in der Steger-waldsiedlung undicht ist, sondern weil er den Schü-lern der 8. Stufe seinen Beruf vorstellen will. Das Tolle ist, dass er Werkzeuge und Materialien mitbringt und wir so richtig viel aus-probieren können, nur auf das Dach dürfen wir leider nicht.

Neben dem Dachdecker-handwerk gibt es noch das Fliesenlegerhandwerk, den Kosmetikbereich, die Gas-tronomie, den Farbbereich und die Medienarbeit. Im-mer acht Einheiten sind in einer AG und dann werden die AGs gewechselt. Ich will auf jeden Fall noch den Gastronomiebereich aus-probieren, da wir nicht nur Kochen und es dort etwas zu Essen gibt, sondern weil wir auch eine Großküche besichtigen werden. Mal schauen, vielleicht werde ich ja mal Koch.“

Hasan (14 Jahre)

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24 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Migrationsarbeit & Integration

Der Fachbereich Migrations-arbeit & Integration und die Einrichtungen innerhalb des Fachbereiches verstehen sich als Dienst am jungen Menschen und bieten eine personale Weg-begleitung aus dem Geist geleb-tem Christentums. Im Vordergrund steht der junge Mensch mit seinen Stärken, auf die bei den Hilfen zur Vermeidung und zur Überwindung sozialer Benachteiligungen und individueller Beeinträchtigungen, unabhängig von Herkunft, sozialer Stellung und Religion, in unserer Arbeit gebaut wird.

Der Jugendmigrationsdienst, als zentrale Einrichtung innerhalb des Bereiches, leistet konkrete Hilfestellung bei der Integration der jungen Zuwanderer und ihrer Familien.

Gemeinsam mit den anderen Projekten und Einrichtungen innerhalb des Fachbereiches, aber auch innerhalb des Trägers und darüber hinaus, werden junge Menschen gefördert, damit sowohl eine eigene, als auch die gemeinsame Zukunft gestaltet werden kann und Integration gelingt.

„lAuFbAhnen–integrAtionFürzuKunFt“Wie vielseitig und bunt die Integration in Deutschland sein kann, zeigt die im Jahr 2009 erstellte Wanderausstellung mit dem Titel „Laufbahnen – Integration für Zukunft“.

Es wurden junge Menschen porträtiert, die eine eigene und spannende Lebensgeschichte als Migrant hinter sich haben oder diese gerade durchlaufen. In den exemplarischen Exponaten wird die vielseitige und erfolgreiche Arbeit des Kölner Jugendmigrationsdienstes (JMD) dargestellt. Gezeigt wird, wie individuell die Unterstützung für junge Menschen sein muss.

Die Ausstellung soll auch Motivationsgeber für junge Menschen sein. Menschen, die noch vor der großen Herausforderung stehen, erfolgreich in die Gesellschaft integriert zu werden. Junge Menschen, die sich nach einer geborgenen Heimat in Deutschland sehnen. Gerne stellen wir ihnen vier der jungen Menschen hier kurz vor:

Tatjana, 24, Kasachstan

Vor 3 Jahren kam ich nach Deutschland. Meine Familie blieb in Kasachstan. Ich hatte ei-nen starken Wunsch, mich in Deutschland zu integrieren, mein neues Leben hier zu beginnen und Ziele, die ich erreichen wollte. Da-bei half mir der JMD und zeigte mir, wie ich meine Pläne realisie-

ren kann.Jetzt studiere ich Psychologie im 2. Semester und bin froh und allen dankbar, die mir geholfen haben.

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25kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Migrationsarbeit & Integration

man ho,21 Jahre, china

Meine Mutter hat mir vom JMD berichtet, als ich auf der Suche nach einer Praktikumsstelle war. Ich musste ein Praktikum machen, um meine Fachhochschulreife anerkennen zu lassen. Ich kam daraufhin zur Beratung, führte ein Gespräch mit den Mitarbeitern und fand auch dank deren Hilfe schnell eine Stelle. Mein Praktikum mache

ich in einer Computer- und Softwareentwicklungsfirma. Ich möchte danach Informatik studieren.

Dimitij, 25, Moldawien

Mit 21 Jahren bin ich mit meiner Familie nach Deutschland gekommen. Mein größtes Ziel war es, die deutsche Sprache besser zu beherrschen und eine Ausbildung zu machen. Als erstes besuchte ich einen Sprachkurs. 2006 habe ich geheiratet und wir be-kamen bald darauf unsere Tochter. Die Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstelle war nicht einfach. Auf der Suche wurde ich aber vom JMD unterstützt. Durch die Beratung bin ich in der Lage, richtige Be-werbungen zu schreiben und einen Job für die Zu-kunft zu finden.

Keit Nohonga, 21, Elfenbeinküste

Ich lebe seit 2003 in Deutschland. Am Anfang war es sehr schwer für mich, da ich niemanden kannte. Nach kurzer Zeit habe ich aber die vielseitigen Angebote des JMD kennen gelernt. Ich neh-me nun regelmäßig an der Frauengruppe teil. Dabei habe ich Spaß und lerne immer etwas dazu. Das Wichtigste ist aber, dass ich nun

dank der Hilfe eine Schule besuche.

…,dAsssiediewAnderAusstellung„lAuFbAhnen–

integrAtionFürzuKunFt“AuchAusleihenKönnen?

meldensiesicheinFAchbeimKölnerJmd.

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kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Migrationsarbeit & Integration

netwerKundsoziAlrAumArbeitDurch die sozialräumliche Ju-gendsozialarbeit verfolgt der JMD einen bereichs- und trä-gerübergreifenden Ansatz und betrachtet die Lebenswelt der Zielgruppe als Ganzes. Netz-werk- und Sozialraumarbeit er-schließt hierdurch den Kontext, in dem jugendliche Zuwanderer leben.

Aus diesem Grund hat der JMD in einzelnen Kölner Stadtteilen und –bezirken vier Anlaufstellen (Au-ßenstellen/Infobüros) eingerichtet, um direkt vor Ort tätig zu sein. Im Rahmen dieser Arbeit sind enge Kooperationen mit anderen Akteu-ren entstanden, aus denen sich u. a. der Aufbau von derzeit sieben so-zialräumlichen Internetpräsenzen entwickelt hat.

KontaktMigrationsarbeit und Integration

Markus Kaufmann Fachbereichsleiter 0221 [email protected]

Die verlässliche Zusammenarbeit mit dem Kölner Jugendmigrati-onsdienst schätze ich schon lange. Zunächst gab es eher informelle Kontakte auf Ebene der Südstadtkonferenz (Stadtteilkonferenz in der Südstadt). Seit der Jugendmigrationsdienst als Kooperationspartner das Angebot des katholischen Familienzentrums St. Severin mit ver-antwortet, hat sich die Zusammenarbeit intensiviert.

Im letzten Jahr haben wir gemeinsam mit dem Jugendmigrationsdienst unter der Interntadresse www.suedstadt-koeln.info ein Internetportal freigeschaltet, die es sozialen Gruppen, Institutionen und Vereinen ermöglicht, ihr Angebot kostenlos im Netz zu präsentieren. Der Gewinn für die Menschen im Viertel ist enorm. Auf einen Blick sind alle wichtigen Angebote im Stadtteil mit einem Mausklick erreichbar. Nach diesen guten Erfahrungen werden wir in diesem Jahr eine ähnliche Seite für das katho-lische Familienzentrum ins Netz stellen. An der Zusammenarbeit mit dem Jugendmigrationsdienst schätze ich das hohe Maß an Verlässlichkeit..

Frank Reintgen, Pastoralreferent, St Severin

Seit Januar 2009 steht dem Sozialraumgebiet Finkenberg, Gremberghoven, Porz-Ost und Eil die eigene Internetplattform www.porz-nordost.info zur Verfügung.

Sie wurde in Abstimmung mit den Trägern und Institutionen vor Ort eingerichtet, da sich alle mehr Transparenz bzgl. der Angebote im So-zialraum wünschten. Man entschied sich für einen Anschluss an www.koeln-vernetzt.info, da andere Kölner Stadtteile bereits über sehr positive Erfahrungen mit den Katholischen Jugendwerken als Kooperationspartner berichteten. Zudem zeichnet sich die Seite durch eine einfache Handhabung aus. Die Funktionen werden kontinuierlich weiterentwickelt und an die

Bedürfnisse der Nutzer angepasst, die ihrerseits auch eigene Vorschläge einbringen können. Nach dem ersten Jahr fällt die Bilanz für www.porz-nordost.info durchweg positiv aus.

Ute Hauck, Diakonie Michaelshoven e.V.,

GB Integrationshilfen, Sozialraumkoordination

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27kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Migrationsarbeit & Integration

gruppenAngeboteErgänzend zu den genannten Bereichen bietet der JMD Gruppenangebote und Kurse an. Der JMD führt Maßnahmen in den Bereichen:- Bewerbungstraining,- Infoveranstaltungen zu den Themen Schule und Beruf,- Sprachfördermaßnahmen,- schulergänzende Angebote,- Ferien- und Freizeitaktionen,- Computerangebote,- Frauen- und Mädchengruppen

und viele weitere Projekte durch.An dieser Stelle möchten wir einige unserer Angebote vorstellen.

Gemeinsam ist vieles einfacher.Die alltägliche Beratungsarbeit hat gezeigt, dass ergänzende Gruppen-angebote für einige ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer gelingenden Integration sind. Erfahrungen können ausgetauscht und soziale Kontakte geknüpft wer-den. Zusätzlich ist es für viele auch motivierend zu sehen, dass man mit Problemen nicht allein ist.

Zwei Besucherinnen aus unseren Angeboten stellen sich im Folgen-den vor.

„Ich bin seit März 2008 in der Frauengruppe. Seitdem habe ich hier viele Freundinnen gefunden! Personen, denen ich vertrauen kann. Wir treffen uns jede Woche und haben eine Menge Spaß, aber das Wichtigste ist die Möglichkeit auf Deutsch zu sprechen und die Sprache besser zu lernen. Die Aktivitäten in der Gruppe spiegeln unsere Interessen an deutscher Sprache und deutscher Kultur wider: wir feiern Weihnachten und Ostern, gehen zu Weihnachtsmärkten und Karneval, besuchen Museen und Ausstellungen. Aber in der internationalen Frauengruppe lernen wir auch beim Kochen, Malen und Spielen etwas von anderen Kulturen und Ländern der anderen kennen.

So wachsen wir zusammen und sind füreinander da. Ich kann mir mein Leben ohne Frauengruppe kaum vorstellen. Sie ist schon ein Teil von meinem Leben in Deutschland geworden.“ Margarita, 23

„Ich bin seit drei Jahren in Deutschland und habe schon viel geschafft. Ich studiere jetzt Psychologie im dritten Semester, habe sehr gute Freunde und weiß, was ich von meiner Zukunft erwarte. Ich bin mir aber sicher es ginge mir nicht so gut wenn ich die Frauengruppe nicht besucht hätte. Diese Gruppe hat mir sehr viel gegeben. Ich habe hier Freundinnen gefunden und freue mich immer über Aktivitäten, die die Frauengruppe anbietet und über Men-schen, die mitmachen. Es ist nie langweilig und wir entde-cken immer etwas Neues.

Diese Gruppe hat mir auch sehr bei der Sprache geholfen, da man in der Gruppe immer Deutsch spricht und damit die Sprache übt. Außerdem: wenn ich einen Rat brauche, kann ich sicher sein, dass mir die Leiterin der Gruppe die-sen gibt, oder sagt, wo ich die Antworten auf meine Fragen suchen kann. Wir haben die Möglichkeit über die Traditio-nen und Kultur von verschiedenen Ländern zu erfahren.

Die Gruppe ist für mich auch gewisse Sicherheit, da ich immer weiß, dass ich ein Mal pro Woche die Frauengruppe besuche, wo ich mich mit Menschen treffe, die ich mag und wo ich etwas Neues erfahre und lerne.

Die Frauengruppe ist für mich sehr wichtig, ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit habe, die Gruppe zu besuchen und freue mich noch dabei zu bleiben“.

Tatjana, 24

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28 kjw köln e. v. | JAHRESBERICHT 2009 | Migrationsarbeit & Integration

JugendbüroFürArbeitundberuFchorweiler

Das Jugendbüro Chorweiler hat das Ziel, Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren auf ihrem Weg in eine Ausbildung oder in Ar-beit zu unterstützen. In erster Linie handelt es sich dabei um Jugendliche, die sich im ALG II-Bezug befinden und von der ARbeitsGEmeinschaft Köln zu-gewiesen werden. Die Jugend-lichen, die den Weg selbstän-dig ins Jugendbüro finden sind ebenfalls herzlich willkommen. Zusätzlich zur Entwicklung einer beruflichen Zukunftsperspek-tive stellt das Bewerbungscoa-ching einen Arbeitschwerpunkt dar. Hierzu gehören unter ande-rem die Recherche nach Ausbil-dungs- oder Arbeitsplätzen, die Erstellung von Bewerbungsun-terlagen sowie die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche.

Neben der Unterstützung und Ver-mittlung der genannten Fertigkei-ten, sind alle Lebensthemen der jungen Menschen ein Teil der Bera-tung, die fördernd oder hemmend in den Bewerbungsprozess einfließen.

Mit einer individuellen, kontinu-ierlichen, zeitnahen sowie zielo-rientierten Beratung ist es uns im vergangenen Jahr wieder gelungen, viele Jugendliche bei ihrem Weg in die Arbeitswelt erfolgreich zu be-gleiten.

Manuel, 16 Jahre | Manuel kam als sehr stiller und zurückhaltender Teilnehmer zu uns in das Jugend-büro. Er wurde uns zugewiesen, damit er neben dem Bewerbungs-coaching auch seine Noten in Englisch verbessern konnte, um seinen Qualifikationsvermerk zu bekommen. Die Unterstützung für seine schulischen Lücken erhielt er nun durch das Förderangebot des JMD.

Zu Beginn der Beratung wirkte er schmal und blass, auch fiel es ihm schwer, einen Blickkontakt zu den Kolleginnen des Jugendbüros auf-zubauen oder zu halten. Er schien nie zu lächeln und in den folgenden Gesprächen wurde klar, dass es in seinem Leben auch nicht viel zu Lachen gab.

Sehr gerne wollte er Forstwirt werden. Eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel konnte er sich vielleicht auch vorstellen. Wir erarbeiteten also zunächst die Bewerbungsunterlagen für seinen favorisierten Beruf des Forstwirtes.

Die Ausbildungsplatzsuche zum Forstwirt gestaltete sich schwierig, da nur sehr wenige Plätze zu sehr seltenen Zeiten zu besetzen sind. Mit seinen Interessensschwerpunk-ten fanden wir bald eine berufliche Alternative und erstellten Bewer-bungen für diverse Gärtneraus-bildungen. Er fand einen Prakti-kumsplatz in einer Gärtnerei und hatte die Möglichkeit, an einem Einstellungstest der Stadt Köln teilzunehmen.

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Durch die vielen Bewerbungen in verschiedenen Gärtnereien gewann Manuel neben einer gewissen Rou-tine auch mehr und mehr Interesse seinen alternativen Berufswunsch des Einzelhandelskaufmanns nach-zugehen. Bereits nach einer Bewer-bung konnte er in einem Einzel-handelfachgeschäft ein Praktikum beginnen.

Noch bevor er die Schule im Som-mer mit seiner Fachoberschulreife verließ, konnte er seinen Ausbil-dungsvertrag als Einzelhandels-kaufmann in seinem Praktikums-betrieb unterschreiben.

Seinem Wunsch zu folgen war sehr wichtig für ihn, vielleicht war es noch wichtiger, dass er dabei ernst

genommen wurde und dabei Unter-stützung erhielt. In dieser Ausein-andersetzung erfuhr er, dass ihm eines noch wichtiger war als der Beruf des Försters: Seine Selbst-ständigkeit zu erarbeiten.

Das Lächeln hatte er ganz neben-bei gelernt, auch einen besseren Umgang mit seinen Familienmit-gliedern.

Fazit | Junge Menschen brauchen Ansprechpartner, die sie individuell unterstützen und besonders in schwierigen Zeiten fördern und begleiten. Hierbei stehen wir verlässlich an ihrer Seite!

KontaktJugendbüro Chorweiler

Felicia Brus Zörgiebelstraße 1050769 Köln0221 [email protected]

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Sich konsequent an den Bedürf-nissen der Menschen und ihrem sozialen Umfeld zu orientieren, Hilfestellung in persönlichen Krisen- und Problemsituationen zu geben und Konzepte für die strukturelle Verbesserung von Lebenssituationen zu finden, ist Inhalt der Jugendsozialarbeit. Die teilweise sehr unterschied-lichen Projekte und Einrichtun-gen zeigen, dass die Wege dahin ganz verschieden sein können und sich immer auch in einem sozialräumlichen Kontext ein-ordnen lassen müssen.

Immer besteht aber auch die Gefahr, dass im Dschungel der Projektfinan-zierungen die notwendige Kontinu-ität unterzugehen droht. Nur durch große Kraftanstrengungen aller Be-teiligten, nicht zuletzt der Mitarbei-ter, gelingt es, dass sich dies nicht zum Nachteil der betroffenen Men-schen auswirkt. Jugendsozialarbeit und sozialräumliche Pastoral finden hierbei eine sinnvolle Ergänzung und fordern zu neuer Netzwerk-bildung heraus, deren Mittelpunkt stets der junge Mensch ist.

höVi-onlineHöVi-Online heißt für viele Schüler aus Höhenberg und Vingst: Hilfe bei der Berufsorientierung und Unterstützung beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen. Sicherlich stellt die Einzelberatung der Jugendlichen eine Kernaufgabe der Arbeit im HöVi-Online dar, jedoch sind wir im vergangenen Jahr zusätzlich neue Wege gegangen, um die jungen Erwachsenen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.

In der Einzelberatung kommt oft das Erleben des Einzelnen in einer Grup-pe zu kurz. Daher erreichte uns das Workshop-Angebot einer Stimm-Päd-agogin zur rechten Zeit. Wie präsentiere ich mich bei einem Bewerbungs-gespräch? Worauf muss ich achten, damit mich mein Gegenüber versteht? Was hat meine Körperhaltung mit meiner Stimme zu tun? Die Mischung aus Theorie und Praxis, Spaß und Arbeit, sowie das Erleben in der Grup-pe, ließen gerade ruhige und zurückhaltende Jugendliche aufblühen. Eine Teilnehmerin war so begeistert vom Stimmtraining, dass sie die Methoden und Übungen ihrer Klasse und ihrer Lehrerin vorstellte. Auch Wochen nach dem Workshop sind die Erfolge bei den Teilnehmern noch sicht- und hörbar. Ein zweiter Workshop wird im Februar 2010 stattfinden.

Zusammen mit der Hauptschule Nürnberger Straße in Köln-Höhenberg und dem katholischen Pfarrer der Gemeinden Vingst und Höhenberg erstellten wir ein Bewerberbuch. Dieses Buch, welches an verschiedene Unterneh-men und Firmen versandt wurde, beinhaltet Bewerberprofile aller Schüler der 10. Klasse der Hauptschule Nürnberger Straße. Die äußerst positiven Rückmeldungen von Arbeitgebern und Politikern zeigten uns, dass auch unkonventionelle Bewerbungsmethoden erfolgreich sind.

KontaktHöVi-Online

Melanie Gülpen/Judith LöllgenBurgstr. 4251103 Köln 0221 [email protected]

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zwischenFreudensprüngenundFrust

KAlKerJugendbüroFürArbeitundberuFWieder ein Jahr mit erfolgreichen Vermittlungen auf den Arbeitsmarkt, strahlende Augen und Freudensprünge, aber auch ein Jahr mit Schicksalen, Ablehnungen und Frust bei vielen Jugendlichen liegt hinter uns. Oft konnten wir uns mitfreuen und manchmal mussten wir einfach mit weinen. Aber durch viel Teamgeist, Humor und Glaube kommen wir jeden Tag wieder gerne in unser kleines aber feines Büro und freuen uns auf unsere Arbeit.

Ein besonderes Erlebnis war für unsere Jugendlichen der Besuch des Spiegelreporters in unserer Einrichtung. So oft schon, wurden Jugend-liche zu Presseveranstaltungen eingeladen und mussten dann erfahren, dass sie nur als Kulisse dienten. Diesmal war es ganz anders! Extra aus Hamburg kam ein Reporter am frühen Morgen angeflogen und nahm sich in einer lockeren Gesprächsrunde sehr viel Zeit für die verschiede-nen Geschichten und vor allem auch für die Gefühle der Jugendlichen.

Auch in diesem Jahr können wir durch Spenden des Katholi-kenausschusses unser Herzstück, den offenen Zugang, weiterführen. Somit können wir den Jugendlichen aus dem Viertel helfen, eine Aus-bildung oder einen Job zu finden, bevor sie in Hartz IV abrutschen. Un-sere restlichen Plätze sind von der ARGE besetzt, damit die Jugendlichen im Harzt IV-Bezug besonders bei ihrer Zukunftsplanung unterstützt werden. Insgesamt haben wir 89 Jugendliche eingegliedert, davon haben 67 Jugendliche eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten.

Abgerundet wurde das Jahr durch die Mitarbeit beim Kalender der Ka-tholischen Jugendsozialarbeit NRW. Zwei Jugendliche unserer Einrich-tung ließen sich porträtieren und erzählten ihre Geschichte. Schön, dass wir sie ein Stück begleiten konnten:

Nach der 8. Klasse bin ich ohne Abschlusszeugnis von der Schule abgegangen und war dann ein Jahr zu Hause. Im Berufsbildungszentrum konnte ich ein Jahr eine Ausbildung zum Metaller und anschließend zwei Jahre als Teilzurichter machen.

Sechs Jahre lang habe ich bei diversen Leihfirmen gearbeitet. Vor kurzem

habe ich eine Stelle bei Thyssen Krupp mit einem einjährigen Zeitvertrag bekommen. Kurz vor dem Vertragsende kam die Wirtschaftskrise und ich bin gekündigt worden.

Ich arbeite gerne mit Metall. Ich mache alles, bin flexibel – auch örtlich. Zur Jugendberatungsstelle komme ich seit Jahren

regelmäßig: Zwei- bis dreimal pro Woche, wenn ich Bewerbungen schreiben muss. Für meine Zukunft wünsche ich mir eine Frau, die zu mir steht, ein Haus und einen festen Job. Mehr nicht.

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schulsoziAlArbeitAngrundschulen

Mit dem Angebot der Schul-sozialarbeit an Grundschulen werden die verstärkten Förder-bemühungen der Stadt Köln im frühkindlichen und vorschuli-schen Bereich fortgesetzt und ergänzt. Damit kann das Präven-tionssystem der Früherkennung, Frühförderung und der Unter-stützungsangebote in den Über-gängen von Kindertagesstätte zu Grundschule, Förderschule und Hauptschule bis hin zu Aus-bildung und Arbeit geschlossen werden.

Mit Schulsozialarbeit an Grund-schulen sollen vorrangig die Schu-len berücksichtigt werden, die von besonders förderungsbedürftigen Kindern besucht werden. Also Kin-der, deren bisherige Entwicklung erfahrungsgemäß ein schulisches Scheitern und schwerwiegende Fehlentwicklungen in besonderem Maße erwarten lassen.

Das Angebot soll dazu beitragen, Bildungs- und Entwicklungsbe-nachteiligung auch als Folge von Kinderarmut und damit ein drohen-des späteres Scheitern im berufli-chen Leben zu verhindern.

Die Katholischen Jugendwerke Köln haben seit dem 1. August 2009 die Schulsozialarbeit an vier Kölner Grundschulen übernommen.

Weil ich nach meiner Fachhochschulreife keine Ausbildungsstelle bekommen habe, habe ich als Überbrückung zwei Jahre lang bei der Deutschen Post als Sortiererin gearbeitet, um mein eigenes Geld zu verdienen und selbstständig zu sein.

Momentan suche ich eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Dafür benötige ich aber den Bildungsgutschein des Ar-beitsamts. Mein Arbeitsvermittler möchte aber zuerst vom Arbeitgeber eine schriftliche Bestätigung haben, dass ich nach der Ausbildung fest eingestellt werde. Das kann mir im Moment noch kein Arbeitgeber ausstellen; das kommt doch auch darauf an, wie ich mich in der Arbeit bemühe. Ich habe mich auch im kaufmännischen Bereich beworben, aber dort wurde mir gesagt, dass das Kopftuch zum Prob-lem mit den Kunden werden könnte. Ich finde das schade, dass man sich nicht traut, mal jemanden mit Kopftuch einzustellen und zu sehen, wie es läuft.

An erster Stelle steht für mich die Ausbildung, auch um mit dem Vorurteil `Die endet sowieso als Hausfrau mit dem Kopftuch̀ aufzuräumen. Nach der Ausbildung wür-de ich sehr gerne studieren. Ich bin auf vieles stolz, was ich erreicht habe. Ich bin Marokkanerin und spreche gutes Deutsch. Heute bereue ich es, dass ich vom Abitur auf Fach-Abitur verkürzt habe. Damals wollte ich aber unbedingt aus der Schule.

Ich werde um meinen Weg kämpfen, dass ich etwas für mich persönlich erreiche. Ich möchte Familie und einen Beruf haben.

Beide Statements stammen aus dem Jahreskalender der Katholischen Jugendsozialarbeit Nordrhein-Westfalen. Wir bedanken uns für die freundliche Genehmigung des Abdrucks.

www.jugendsozialarbeit.info

KontaktKalker Jugendbüro

Ute Esser Engelsstr. 1951103 Köln 0221 [email protected]

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Das Angebot an den einzelnen Schulen ist den jeweiligen speziellen Be-dürfnissen angepasst, so dass jede Schule eigene Schwerpunkte und The-men setzt und umsetzt. Allen gemeinsam sind folgende Handlungsfelder:

- akute Konfliktlösungsstrategien,- Einzelfallhilfen (Informationssammlung, Beziehungsaufbau, Beratung, Kooperation, Weitervermittlung),- soziale Gruppenarbeit (Förderung der sozialen Kompetenz, Antiaggressionstrainings),- Erziehungsberatung (gemeinsame Erarbeitung von Lösungsansätzen für familiäre Probleme, Weitervermittlung),- Lehrerberatung,- präventive Maßnahmen.

Die Bedeutsamkeit guter Vernetzungsarbeit stellt folgendes Beispiel aus der Praxis im Falle einer akuten Krisenintervention dar:

Kurz vor Weihnachten erfuhr die Schulsozialarbeiterin von der GGS/KGS Heßhofstraße durch eine Mitarbeiterin des offenen Ganztags, dass die elterliche Wohnung eines Kindes der Schule ausgebrannt sei. Da die gesamte Wohnungseinrichtung durch das Feuer vernichtet wurde, musste die Familie in einer Notunterkunft der Stadt Köln untergebracht werden. Da offensichtlich Mangel an allem herrschte, fragte die Schulsozialarbei-terin, welche Hilfe am dringendsten sei. Schnell stellte sich heraus, dass besonders warme Kinderkleidung nötig sei, zumal ein Wintereinbruch mit Schneefall über das Rheinland zog. Ein Telefonat mit der ehrenamtlichen

Leiterin der Kinderkleiderkammer der kath. Pfarrgemeinde brachte schnelle Hilfe: Noch am gleichen Tag waren zwei dicke Tüten mit warmer Kinderkleidung gepackt und der notleidenden Familie ge-bracht worden.

Die Familie hat inzwischen eine neue Wohnung gefunden. Aller-dings muss diese noch renoviert werden. Dazu bemüht sich die Schulsozialarbeiterin über ver-schiedene Quellen einen Zuschuss für die Familie zu bekommen. Vielleicht sind auch hier die sozial-räumlichen Netzwerke hilfreich. Mit ihrem schnellen Handeln hat die Schulsozialarbeiterin dafür ge-sorgt, dass das Kind sowohl in der akuten Situation versorgt wurde, als auch nach den Weihnachtsferien wieder entspannter in die Schule gehen kann.

KontaktKGS & GGS Heßhofstraße

Nadine Henke Heßhofstr. 45 51103 Köln 0221 [email protected]

GGS Riphahnstraße

Simon Schark Riphahnstr. 40a50769 Köln 0221 [email protected]

KGS Zehnthofstraße

Martin Kruse Zehnthofstraße 22-2451107 Köln 0221 [email protected]

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soziAlrAum-KoordinAtionhöhenberg/VingstIm 9. Kinder- und Jugendhilfe-bericht des Landes Nordrhein-Westfalen legt das zuständige Ministerium ein besonderes Au-genmerk auf Bildung. Die Sozial-raumarbeit in Höhenberg/Vingst beschäftigte das Thema Bildung schon lange vorher. Nicht zu-letzt beinhaltete das städtische Schwerpunktthema im vergan-genen Jahr die Erhöhung der Bil-dungsbeteiligung von sozialen Randgruppen. Außerdem hatte der Rat der Stadt Köln bereits Ende 2008 die Einführung einer Bildungslandschaft für Höhen-berg/Vingst formal beschlossen.

Zum erfolgreichen Lernen gehört vor allem eine Atmosphäre, in der sich die Lernenden – und das kön-nen Menschen vom Kleinkind- bis zum Rentenalter sein – besonders wohlfühlen und für sie angenehm ist. Für Kinder und Jugendliche in Höhenberg/Vingst bedeutet dies auch, dass gewisse Grundbedürf-nisse gestillt sind. Wer seinen Tag hungrig beginnt, für den ist der schulische Misserfolg vorprogram-miert.

Noch vor dem offiziellen Start der Bildungslandschaft wurde im Gespräch mit der Schulleitung der Hauptschule Nürnberger Straße deutlich, dass hierin ein besonderes Defizit besteht. Durch Sponsoren-gelder gelang es kurzfristig, ein kostenloses Schulfrühstück an der Hauptschule anzubieten, dass seit Februar 2009 täglich von bis zu 80 Schülern, überwiegend aus den Jahrgangsstufen fünf bis sieben, genutzt wird. Eine besondere An-erkennung erhielt das Projekt von Oberbürgermeister Jürgen Roters.

Dieser überreichte im Dezember einen Scheck über 2.000 Euro. Hierdurch und durch die Unterstützung von „Wir helfen“ ist das Frühstück bereits für das Jahr 2010 gesichert.

Um die Verbesserung der Bildungsräume ging es auch in der neu installier-ten Bildungslandschaft Höhenberg/Vingst, die im erheblichen Maße von den Bedürfnissen der Menschen im Stadtteil ausgeht. In dieser Weise ist sie als Bottom-up-Projekt zu verstehen. Die wichtigste Funktion der Sozi-alraumkoordination in diesem Prozess ist die Verankerung des Projektes bei den Akteuren vor Ort. Ziel ist es, die vorhandenen Bildungsangebote besser miteinander zu vernetzen und aufeinander abzustimmen, Räume für neue Bildungsangebote zu öffnen, Bewohner verstärkt an Bildungsangebote heranzuführen, den Bestand an Bildungsräumen zu optimieren und da, wo es notwendig ist, zu ergänzen.

Die Akteure im Sozialraumgebiet haben sich innerhalb der pädagogischen Arbeitsgruppe auf einen sehr weit gefassten Bildungsbegriff verständigt. Dies ist für die weitere Arbeit von entscheidender Bedeutung, da es die Chance zur Zusammenarbeit von formeller Bildung, informeller Bildung und non-formaler Bildung ermöglicht. Non-formale Bildung bezieht sich auf jedes außerhalb des formalen Curriculums geplante Programm: persönliche und soziale Bildung für junge Menschen, die ihnen ermöglicht, bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern. Solche Orte zu schaffen und zu etablieren ist auch Aufgabe der Sozialraumarbeit.

Das Jugendprojekt Germaniasiedlung ist ein solcher Ort. Es wurde im Herbst 2008 mit Hilfe der GAG Immobilien AG und dem Jugendamt der Stadt Köln ins Leben gerufen. Bereits in 2009 konnten an jedem der drei Öffnungstage bis zu 40 Jugendliche begrüßt werden.

Um den Partizipationsgedanken, wesentlicher Bestandteil der non-formalen Bildung, noch weiter auszubauen, wurde der Projektbaustein „Jugend-Mit-Wirkung“ entwickelt und umgesetzt. Hier konnten die Jugendlichen ihre eigenen Ideen, Wünsche und Anregungen für die Einrichtung und den Stadtteil entwickeln und sogar umsetzen. Dies führte zu einer noch stär-keren Identifikation der Jugendlichen mit ihrem sozialen Umfeld und der Einrichtung.

KontaktHöVi-Sozialraumkoordination

Andreas Hildebrand An St. Elisabeth 551103 Köln 0221 4602513 [email protected]

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KAlKernetzwerKFürFAmilien(FAmilienzentren)Das Kalker Netzwerk für Familien ist ein gleichberechtigter Zusam-menschluss von mehreren Kindertagesstätten und Einrichtungen der Erziehungshilfe und des Gesundheitswesens.

Zum Kalker Netzwerk für Familien gehören das Familienzentrum Hö-henberg-Vingst, das Katholische Familienzentrum Höhenberg-Vingst und das Familienzentrum Kalk mit insgesamt 12 Kindertagesstätten in unterschiedlicher Trägerschaft sowie 18 Trägern aus dem Bereich der Jugendhilfe und des Gesundheitswesens.

Die Koordination des Kalker Netzwerkes für Familien wird mit einer halben Stelle durch den KJW Köln e.V. übernommen und ist angegliedert an die Sozialraumkoordination Höhenberg/Vingst. Eines der Angebote, die durch das Kalker Netzwerk für Familien ermöglicht werden und die alle kostenfrei sind, ist das „Café Mamma Mia“, das wöchentlich in einer Kin-dertagesstätte in Höhenberg/Vingst stattfindet und als Kooperationsprojekt vom Familienforum Deutz/Mülheim durchgeführt wird.

Mittwochmorgens, 9.00 Uhr: In der Kita Oranienstraße in Vingst treffen nach und nach mehrere Mütter mit ihren Babys und Kleinkindern ein. Die Turnhalle füllt sich beständig weiter mit Erwachsenen, Babys und Müt-tern, die sich zusammenfinden, um sich über die Entwicklung ihrer Kinder, Mütter-Themen, Frauen-Themen und ihr Leben in Kalk und Höhenberg/ Vingst auszutauschen. Erwartet werden die Mütter und Kinder schon von Susanne Roer, die ihnen eine vertraut gewordene Ansprechpartnerin in allen Fragen ist. Sie steht Rede und Antwort, versucht gemeinsam mit den Müttern Lösungen für Problemfragen zu finden und bietet jahreszeitlich abgestimmte Bastelideen zur gemeinsamen Umsetzung an.

Für die Frauen bedeuten diese Treffen jedoch mehr, als nur zwei Stunden basteln und spielen. Für sie bietet sich die Chance, in einer zunehmend an-onymisierten Gesellschaft eine Basis zu haben, in der sie sich mit anderen Frauen in einer ähnlichen Lebenssituation treffen und austauschen können. Auch für die Kleinkinder bietet das „Cafe Mamma Mia“ neue Möglichkei-ten des Erlernens von Sozialverhalten mit Gleichaltrigen.

KontaktFamilienzentrum Höhenberg/Vingst Daniela von Palubicki Burgstr. 4251103 Köln 0221 [email protected]

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Ihr Ansprechpartner | Vorstand

Vorsitzender Georg SpitzleySekretariat Alexandra Ludewig 0221 [email protected]

Stabsstelle Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitDaniel Könen 0221 921335-24 [email protected]

Ihr Ansprechpartner | Verwaltung

Verwaltungsleiter Arnd Romboy 0221 921335-14 [email protected]

Ihr Ansprechpartner | Fachbereiche Offene Kinder- und Jugendarbeit Fabian Stettes Fachbereichsleiter 0221 [email protected]

Offene Ganztagsschule Thomas Wallendorf Fachbereichsleiter 0221 [email protected]

Sekundarstufe I Oliver SchneiderFachbereichsleiter 0221 [email protected]

Migrationsarbeit und Integration Markus Kaufmann Fachbereichsleiter 0221 [email protected]

Jugendsozialarbeit Andreas Hildebrand Fachbereichsleiter 0221 [email protected]

pressestimmen

Für eine bessere Nachbarschaft Studie zu Lebensbedingungen in Vingst. Kölner und Bonner Soziologen untersuchten, ob es eine doppelte Benachteiligung der Bewohner gibt. Kölner Stadt-Anzeiger, 17.02.2009 +++ Hilfe bei der Jobsuche Neues Projekt soll Schulabgängern den Weg in den Beruf erleichtern. Jugendeinrichtungen beklagen dennoch die häufig unsichere Finanzierung von Berufsberaterstellen. Kölner Stadt-Anzeiger, 05.03.2009 +++ Gespräche, Hausaufgaben und Kung-Fu Im „Nonni“ gibt es Rundum-Betreuung für Kinder und Jugendliche. Die Offene Tür Sankt Bartholomäus in Köln-Ehrenfeld bietet ein warmes Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und viel mehr. Kölnische Rundschau, 19.03.2009 +++ Privatsphäre im Schuhkarton Für zehn Kinder aus Neuehrenfeld ist ihr Tanz-Auftritt das Größte. Kölner Stadt-Anzeiger, 19.09.2009 +++ Jedes Bild erzählt eine Geschichte Jugendmigrationsdienst hilft bei der Integration. Kölner Stadt-Anzeiger, 09.10.2009

Durch neue Herausforderungen im Jugendhilfebereich ist die Mitarbeiterzahl in den letzten fünf Jahren von insgesamt 48 auf heute 168 Angestellte angestiegen. Die Hilfeleistungen vor Ort

wurden zusätzlich von über 100 weiteren eh-renamtlichen Mitarbei-tern unterstützt.

Um eine qualitativ hoch-wertige Betreuung vor Ort zu gewährleisten, ist es dem Verein ein besonderes Anliegen, seine haupt- und ehren-amtlichen Mitarbeiter

durch qualifizierte Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen bei der Arbeit zu unterstützen. Um auch im neuen Jahr die Qua-lität der Arbeit vor Ort zu gewährleisten, ist der Verein daher auch auf Spenden angewiesen. Die Entwicklung der Spenden ist erfreulicherweise in der Gesamtbenennung angestiegen.

Diese Gelder werden auch weiterhin dringend benötigt, um die geplanten Maßnahmen durchzuführen, die im vollen Umfang zum Wohle der Kinder und Jugendlichen verwendet werden. Der Verein bedankt sich daher bei allen Spendern für die großzügige Unterstützung im Jahr 2009.