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Das ebswien-Projekt „EOS – Energie Optimie- rung Schlammbehand- lung“ steht für eine der größten Investitionen in den Klimaschutz in Wien. Nach erfolgter Umsetzung kann die Hauptkläranlage den für ihren Betrieb nö- tigen Strom aus Klärgas ab 2020 selbst erzeugen. Wir werden also von einem der größten Verbraucher – die ebswien benötigt zur optimalen Abwasserreinigung derzeit rund 1 Prozent des gesamten Wiener Stromverbrauchs – zum Selbstversorger. Die Kos- ten für die Neuerrichtung der Schlammbehandlung und die Reinvestition in die Vorklärung und die erste biologische Reinigungsstufe belaufen sich auf rund 200 Millionen Euro. Ich bin stolz darauf, dass die Stadt Wien als unser Eigentü- mer auch in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld in die Zukunft investiert. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm KliP und spart CO 2 -Äqui- valente im Ausmaß von 40.000 Tonnen pro Jahr ein. EOS überzeugt aber nicht nur ökologisch, sondern auch ökono- misch: Langfristig sinken die Aufwendungen für den laufen- den Betrieb der Hauptkläranlage. Nach erfolgtem Beschluss im Wiener Gemeinderat können wir nun mit Volldampf die Realisierung des Projekts in Angriff nehmen. EOS überzeug- te alle im Stadtparlament vertretenen Parteien, so dass wir erfreulicherweise einstimmig in die Energiezukunft gehen. Generaldirektor Ing. Christian Gantner EINSTIMMIG IN DIE ENERGIEZUKUNFT INHALT Umwelterklärung 2012 erschienen Seite 2 Großes Interesse an ebswien-Führungen Seite 2 EMAS-Konferenz in der ebswien Seite 2 Wiener Gemeinderat einstimmig für EOS Seite 3 Umweltstadträtin Ulli Sima zu Energiefragen Seite 3 ebswien nach ISO 50001 zertifiziert Seite 3 WISAK sorgt für sauberen Wienfluss Seite 4 Der Schwerpunkt der 56 Seiten umfassenden „Aktualisierten Umwelterklä- rung 2012“ gemäß EMAS III-Verordnung liegt auf den ständigen Bemühungen der ebswien, die Umweltbilanz der Wiener Abwasserreinigung noch weiter zu verbessern. Diese „fällt schon jetzt für eine Millionenstadt außergewöhnlich gut“ aus, stellt Umweltstadträtin Ulli Sima fest: „Das Umweltmanagement der ebswien hauptkläranlage genießt international höchsten Respekt, was die Verleihung des EMAS Awards durch die Europäische Kommission im Vorjahr belegt. Die ebswien sorgt seit 32 Jahren für klare Verhältnisse in Wien. Die Abwasserreinigung erfolgt heute auf einem solch hohen Niveau, dass nach dem Ablauf der Kläranlage keine Beeinträchtigung für die Donau entsteht.“ Damit die Donau blau bleibt ... Der Donau ersparen die 163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien hauptkläranlage enorme Mengen an Schmutzstoffen, die im Abwasser der Wienerinnen und Wiener enthalten sind: Neben rund 70.000.000 Kilogramm Feststoffen wurden in den beiden biologischen Stufen der Anlage im Jahr 2011 knapp • 32.000.000 Kilogramm organischer Kohlenstoff, • 8.900.000 Kilogramm Stickstoff und • 1.200.000 Kilogramm Phosphor entfernt. Ohne Behandlung des Abwassers würden diese beachtlichen Schmutzmengen eine erhebliche ökologische und hygienische Belastung der Donau verursachen. Mit den für die Erfüllung seiner Aufgaben nötigen Ressourcen geht das Unter- nehmen sehr verantwortungsvoll um. ebswien-Generaldirektor Christian Gantner: „Unser Umweltprogramm enthält zahlreiche Projekte, von der Öko- logisierung des Fuhrparks bis hin zur Abfallvermeidung, mit denen wir unsere Umweltbilanz ständig verbessern wollen.“ Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem zur Abwasserreinigung nötigen Energieverbrauch. „Gerade in diesem Bereich haben wir schon sehr viel erreicht“, so Gantner, „aber wir haben auch noch sehr viel vor. Wir wollen unsere Umweltleistungen kontinu- ierlich verbessern.“ Die „Aktualisierte Umwelterklärung 2012 der ebswien hauptkläranlage steht unter www.ebswien.at zum Download und zum Durchblättern bereit. UMWELTERKLäRUNG 2012 ERSCHIENEN Jährlich legt die ebswien hauptkläranlage gemäß EMAS Rechenschaft über ihren Ressourceneinsatz und ihre Umweltleistungen ab. Die „Aktualisierte Umwelterklärung 2012“ bietet einen umfassenden Überblick über erreichte Ziele und zukünftige Projekte. Eine Umwelterklärung auf einen Blick: Die Hauptkläranlage erspart der Donau enorme Mengen an Schmutzstoffen. AKTUELLE INFORMATIONEN AUS DER EBSWIEN-GRUPPE / AUSGABE 18

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Aktuelle Informationen aus der ebswien-Gruppe

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Das ebswien-Projekt

„EOS – Energie Optimie-

rung Schlammbehand-

lung“ steht für eine der

größten Investitionen in

den Klimaschutz in Wien.

Nach erfolgter Umsetzung

kann die Hauptkläranlage

den für ihren Betrieb nö-

tigen Strom aus Klärgas

ab 2020 selbst erzeugen. Wir werden also von einem der

größten Verbraucher – die ebswien benötigt zur optimalen

Abwasserreinigung derzeit rund 1 Prozent des gesamten

Wiener Stromverbrauchs – zum Selbstversorger. Die Kos-

ten für die Neuerrichtung der Schlammbehandlung und die

Reinvestition in die Vorklärung und die erste biologische

Reinigungsstufe belaufen sich auf rund 200 Millionen Euro.

Ich bin stolz darauf, dass die Stadt Wien als unser Eigentü-

mer auch in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld in

die Zukunft investiert. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag

zum Wiener Klimaschutzprogramm KliP und spart CO2-Äqui-

valente im Ausmaß von 40.000 Tonnen pro Jahr ein. EOS

überzeugt aber nicht nur ökologisch, sondern auch ökono-

misch: Langfristig sinken die Aufwendungen für den laufen-

den Betrieb der Hauptkläranlage. Nach erfolgtem Beschluss im Wiener Gemeinderat können wir nun mit Volldampf die Realisierung des Projekts in Angriff nehmen. EOS überzeug-te alle im Stadtparlament vertretenen Parteien, so dass wir erfreulicherweise einstimmig in die Energiezukunft gehen.

Generaldirektor Ing. Christian Gantner

EINSTIMMIG IN DIE ENERGIEZUKUNFT

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INhalTUmwelterklärung 2012 erschienen Seite 2

Großes Interesse an ebswien-Führungen Seite 2

EMAS-Konferenz in der ebswien Seite 2

Wiener Gemeinderat einstimmig für EOS Seite 3

Umweltstadträtin Ulli Sima zu Energiefragen Seite 3

ebswien nach ISO 50001 zertifiziert Seite 3

WISAK sorgt für sauberen Wienfluss Seite 4

Der Schwerpunkt der 56 Seiten umfassenden „Aktualisierten Umwelterklä-rung 2012“ gemäß EMAS III-Verordnung liegt auf den ständigen Bemühungen der ebswien, die Umweltbilanz der Wiener Abwasserreinigung noch weiter zu verbessern. Diese „fällt schon jetzt für eine Millionenstadt außergewöhnlich gut“ aus, stellt Umweltstadträtin Ulli Sima fest: „Das Umweltmanagement der ebswien hauptkläranlage genießt international höchsten Respekt, was die Verleihung des EMAS Awards durch die Europäische Kommission im Vorjahr belegt. Die ebswien sorgt seit 32 Jahren für klare Verhältnisse in Wien. Die Abwasserreinigung erfolgt heute auf einem solch hohen Niveau, dass nach dem Ablauf der Kläranlage keine Beeinträchtigung für die Donau entsteht.“

Damit die Donau blau bleibt ...

Der Donau ersparen die 163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien hauptkläranlage enorme Mengen an Schmutzstoffen, die im Abwasser der Wienerinnen und Wiener enthalten sind: Neben rund 70.000.000 Kilogramm Feststoffen wurden in den beiden biologischen Stufen der Anlage im Jahr 2011 knapp

• 32.000.000 Kilogramm organischer Kohlenstoff,• 8.900.000 Kilogramm Stickstoff und • 1.200.000 Kilogramm Phosphor

entfernt. Ohne Behandlung des Abwassers würden diese beachtlichen Schmutzmengen eine erhebliche ökologische und hygienische Belastung der Donau verursachen.

Mit den für die Erfüllung seiner Aufgaben nötigen Ressourcen geht das Unter- nehmen sehr verantwortungsvoll um. ebswien-Generaldirektor Christian Gantner: „Unser Umweltprogramm enthält zahlreiche Projekte, von der Öko-logisierung des Fuhrparks bis hin zur Abfallvermeidung, mit denen wir unsere Umweltbilanz ständig verbessern wollen.“ Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem zur Abwasserreinigung nötigen Energieverbrauch. „Gerade in diesem Bereich haben wir schon sehr viel erreicht“, so Gantner, „aber wir haben auch noch sehr viel vor. Wir wollen unsere Umweltleistungen kontinu-ierlich verbessern.“

Die „Aktualisierte Umwelterklärung 2012 der ebswien hauptkläranlage steht unter www.ebswien.at zum Download und zum Durchblättern bereit.

UMwElTERKläRUNG 2012 ERSchIENENJährlich legt die ebswien hauptkläranlage gemäß EMaS Rechenschaft über ihren Ressourceneinsatz und ihre Umweltleistungen ab. Die „aktualisierte Umwelterklärung 2012“ bietet einen umfassenden Überblick über erreichte Ziele und zukünftige Projekte.

Eine Umwelterklärung auf einen Blick: Die Hauptkläranlage erspart der Donau enorme Mengen an Schmutzstoffen.

Aktuelle InformAtIonen AuS der ebSwIen-Gruppe / AuSGAbe 18

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RaThaUSPlaTZ: aUFKläRUNG bEIM FIlM FESTIvalbis zu 700.000 besucherinnen und besucher lockt das Film Festival jährlich auf den wiener Rathausplatz. heuer steht täglich der „Glasharfen-spot“ der ebswien hauptkläranlage auf dem Programm.

Donauwalzer einmal anders: Der „Glasharfenspot“ der ebswien hauptkläranlage vor der prächtigen Kulisse des Wiener Rathauses.

Die 15 Nachklärbecken der ebswien hauptkläranla-ge, auch Teil des Firmenlogos, wurden für den kurzen Film mit Trinkgläsern nachgebaut. Sie dienen dem Künstler Gerald Schönfeldinger als Instrument. Mit großer Fingerfertigkeit lässt er darauf die heimliche österreichische Hymne, den Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß Sohn, erklingen. Das zunächst braun gefärbte „Abwasser“ wird dabei zunehmend klarer, ein Effekt, für den die Mitarbeiter des ebswien-Labors verantwortlich zeichnen. Gleich-zeitig erhalten die Zuschauerinnen und Zuschauer kompakte Informationen über die Leistungen der ebswien hauptkläranlage. Noch bis 2. September 2012 ist der „Glasharfenspot“ täglich beim Film Fes-tival auf dem Wiener Rathausplatz zu sehen. Wer kei-ne Zeit für einen Besuch findet, kann den Film auch im Internet unter www.ebswien.at sehen.

als Träger des EMaS award 2011 ist die ebswien hauptkläranlage der re-gierende „Umwelt-Europameister“. Ein lohnendes Ziel für die Teilneh-merinnen und Teilnehmer an der heurigen EMaS-Konferenz in wien.

Rund 25 Besucherinnen und Besucher der vom Le-bensministerium veranstalteten Tagung nahmen am 19. Juni 2012 an der Führung über die Hauptkläran-lage teil. Ein guter Einstieg, wurde doch das Umwelt-management der ebswien hauptkläranlage von der Europäischen Kommission im Vorjahr mit dem EMAS-Award ausgezeichnet. EMAS, das weltweit anspruchs-vollste System für nachhaltiges Umweltmanagement, basiert auf Freiwilligkeit. Das Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Die EMAS-Konferenz 2012 stand unter dem Motto „Zero Emission – Von der Vision zur Praxis“. Hauptthema war die Elektromobilität: Anhand zahlreicher Beispiele zeigten die Vortragenden, wie mit intelligenten Lösun-gen, z.B. dem Einsatz von Elektrofahrzeugen, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, Emissionen reduziert werden können.Gruppenbild vor dem Biotop der Hauptkläranlage: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der EMAS-Konferenz 2012.

EMaS-KoNFERENZ ZU GaST bEIM „EURoPaMEISTER“

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GRoSSES INTERESSE aN ebswien-FÜhRUNGENDas ausgeweitete Führungsangebot über die hauptkläranlage kommt bei den wienerinnen und wienern sehr gut an. Sowohl die Führungen für Er-wachsene als auch unser Kinderpro-gramm sind ausgebucht.Samstag, knapp vor 14 Uhr: Vor dem Eingang zur ebs-wien hauptkläranlage warten die Besucherinnen und Besucher gespannt darauf, was sie in den nächsten beiden Stunden erwartet. Nach dem Motto „Wir klären alles – auch live“ können sie erleben, wie auch ihr Ab-wasser wieder sauber wird. Die Führungen, die jeden 1. und 3. Samstag von Mai bis Oktober stattfinden, sind schon jetzt ausgebucht. Auch die Familienführun-gen zum gleichen Termin, an denen Kinder im Alter ab sechs Jahren in Begleitung Erwachsener teilnehmen können, erfreuen sich größter Beliebtheit. Die beiden Wassertropfen Tim & Trixi Tropf erklären den Kleinen hier und beim ebenfalls ausgebuchten WienXtra-Fe-rienspiel auf der Hauptkläranlage altersadäquat den Wiener Wasserkreislauf. Am Kläranlagenmodell kön-nen sie dann selbst Hand anlegen und „Abwasser“ wieder sauber machen. Fortsetzung 2013 folgt. Echte Größe: Die Nachklärbecken der Hauptkläranlage beeindrucken die Besucherinnen und Besucher besonders.

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Als erste Kläranlage Österreichs führte die ebswien hauptkläranlage im Jahr 2007 ein Integriertes Ma-nagementsystem ein und ist seither nach • ISO 9001 (Qualität) • OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit)• ISO 14001 und EMAS (Umwelt)zertifiziert bzw. validiert. Seit Mai 2012 ist die ebs-wien hauptkläranlage, wieder als erste Kläranlage Österreichs, nun auch nach ISO 50001 (Energiema-nagementsysteme) zertifiziert. „Um möglichst unab-hängig von fossilen Energieträgern zu werden, setzen wir seit Jahren auf die Erhöhung der Energieeffizi-enz der Anlage und den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern“, erläutert ebswien-Generaldirektor Christian Gantner. So nutzt die ebswien hauptklär-

anlage im Projekt „SternE – Strom aus erneuerbarer Energie“ auf dem Anlagengelände Sonnenenergie, Wasser- und Windkraft.

Ständige verbesserung als Ziel

„Unser Energiemanagementsystem geht aber dar-über hinaus“, so Gantner weiter, „es umfasst auch alle Beschaffungsprozesse oder – Schlagwort ,Green IT‘ – den Bereich Informationstechnologie, wo z.B. der Energieverbrauch unserer Server durch die Umstellung auf eine virtualisierte Umgebung deutlich gesenkt werden konnte.“ Knapp 200 Mil-lionen Kubikmeter Abwasser fielen im Jahr 2011 in der ebswien hauptkläranlage an. 130 Liter Abwasser

„produzieren“ jede Wienerin und jeder Wiener täg-lich. Für den 20 Stunden dauernden Reinigungspro-zess dieser Menge ist nur halb so viel Strom nötig wie für eine Stunde Fernsehen. Relativ wenig also, aber: Die Menge macht’s! Und so waren im Jahr 2011 insgesamt knapp 59.000 Megawattstunden an elektrischer Energie für die Reinigung der Wie-ner Abwässer nötig. Das entspricht einem knappen Prozent des gesamten Wiener Stromverbrauchs. Für ebswien-Chef Gantner ist klar: „Wir wollen unsere energiebezogenen Leistungen ständig weiter ver-bessern. Die erfolgte Zertifizierung nach ISO 50001 und die damit verbundenen laufenden externen Überprüfungen sind wichtige Werkzeuge, um dieses Ziel zu erreichen.“

Ein Blick in die Zukunft: So könnte die Hauptkläranlage im Jahr 2020 aussehen.

MIT SySTEM ZUR ENERGIEaUTaRKIEZertifizierungen und die regelmäßige Überprüfung ihrer leistungen in den bereichen Qualität, Sicherheit und Um-weltschutz durch externe Experten sind für die ebswien hauptkläranlage seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Nun hat sie als eines der ersten Unternehmen Österreichs auch ihr Energiemanagementsystem zertifizieren lassen.

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Mit (er)neuer(barer) Energie in die Zukunft: Die ebswien setzt auf einen breiten Mix alternativer Energieträger.

Einhellig für die Umsetzung des Projekts „EOS - Ener-gie Optimierung Schlammbehandlung“ sprachen sich alle im Wiener Gemeinderat vertretenen Partei-en aus: Am 24. Februar 2012 passierten der Vorha-bensbericht zum Projekt und die Vertragsanpassung zwischen ebswien hauptkläranlage und Wien Kanal das Stadtparlament. Das Projekt EOS sieht die Rein-vestition in die Vorklärung und die erste biologische Reinigungsstufe der Hauptkläranlage vor. Die Becken werden höher gebaut werden, wodurch Platz für die eigentliche Schlammbehandlungsanlage entsteht. In sechs 35 Meter hohen Faultürmen entsteht aus dem Klärschlamm Klärgas, das in Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme umgewandelt werden wird. Mit der gewonnen Energie kann ab dem Jahr 2020 der Eigenbedarf der ebswien hauptkläranlage gedeckt werden. Der Umbau der Anlage erfolgt bei laufen-dem Betrieb, der Baubeginn ist für 2015 vorgesehen. Schon jetzt laufen aber die Vorbereitungen für EOS auf Hochtouren: So wird die Versuchsanlage, die zur Gewinnung vertiefter Erkenntnisse für die Detailpla-nung und den optimierten Betrieb dient, noch heuer ihren Betrieb aufnehmen. Auch die Ausschreibungen und Behördenverfahren sind im vollen Gang. Die Wiener Klimabilanz profitiert ab 2020 erheblich: Der Ausstoß von CO

2-Äquivalenten sinkt um rund 40.000

Tonnen pro Jahr! Das entspricht den Treibhausgas-Emissionen einer Kleinstadt mit 4.000 Einwohnern.

EINSTIMMIG: allE FÜR EoS

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Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima

Die ebswien hauptkläranlage benötigt zur Rei-nigung des gesamten Wiener Abwassers der-zeit jährlich 59 GWh Stunden Strom pro Jahr, knapp 1 % des Wiener Gesamtbedarfs. Gemäß Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und dem Städtischen Energieeffizienz-Programm (SEP) stellt sich die ebswien seit Jahren dem wich-tigen Zukunftsthema Energie und setzt kon-sequent auf die Erhöhung der Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energieträger. Mit großem Erfolg! Die Wiener Hauptkläranlage weist schon jetzt im internationalen Vergleich sehr gute Energiekennzahlen auf. Mit der er-folgreichen Zertifizierung seines Energiema-nagementsystems beweist das Unternehmen einmal mehr, welch hohen Stellenwert der bewusste Umgang mit Energie in der Wiener Abwasserreinigung hat. Energiemanagement-systeme werden in Zukunft zur Erreichung na-tionaler und internationaler Ziele in den Berei-chen Energieeffizienz und erneuerbarer Energie zunehmend an Stellenwert gewinnen. Ich bin stolz darauf, dass die ebswien hauptkläranlage als kommunales Unternehmen dabei mit gutem Beispiel vorangeht. Und zusätzlich im Projekt EOS – Energie Optimierung Schlammbehand-lung hart an der Umsetzung ihres ehrgeizigen Zieles der Energieautarkie arbeitet.

EbSwIEN alS voRbIlD bEIM ThEMa ENERGIE

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bESTE waSSERQUalITäT FÜR DEN wIENFlUSS

Impressumebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H.11. Haidequerstr. 7, A-1110 WienTelefon: +43 1 760 99Redaktion: Mag. Karl WögererE-mail: [email protected], Internet: www.ebswien.atGestaltung: OPEN Brand Design / www.open121.comGedruckt auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“

Klein, aber fein: am idyllischen wienerwaldsee reinigt die wISaK-Kläranlage die abwässer von vier wienerwaldgemeinden nach dem vorbild der Natur. Sie sorgt dafür, dass der wienfluss mit bester wasserqualität in die bundeshauptstadt fließt. Seit dem vorjahr hält die ebswien hauptkläranlage strategisch wichtige 50 Prozent an der wiental-Sammelkanal Ges.m.b.h., um die Interessen der Stadt wien nachhaltig sicher zu stellen.

Die zweite Hälfte der Anteile an der WISAK hält die evn wasser Ges.m.b.H. „Damit wird eine Traditi-on fortgeführt, die auf das Jahr 1961 zurückgeht“, weiß Geschäftsführer Hans Sailer, der langjährige Betriebsvorstand der Wiener Wasserwerke: „Damals gründeten die Stadt Wien und das Land Niederös-terreich die WISAK, die einen Sammelkanal und eine Kläranlage zur Ableitung und Reinigung der Abwäs-ser aus den Gemeinden Preßbaum und Tullnerbach errichten sollte.“ Der Wienfluss, der bei Trockenwet-ter eine sehr geringe Wasserführung aufweist, sollte vor Verunreinigungen geschützt werden. Ab 1965 nahm das Projekt Gestalt an, in Untertullnerbach (Gemeinde Purkersdorf) entstand eine mechanisch-biologische Kläranlage mit Schlammfaulung, ausge-legt auf 4.000 Einwohnergleichwerte. Das reichte für die Abwässer der Bewohnerinnen und Bewohner von Preßbaum und Tullnerbach. „Seitdem ist die Anlage laufend ausgebaut und an neue gesetzliche Bestim-mungen angepasst worden“, erläutert Sailer, WISAK-Co-Chef seit 1996: „Bei meinem Amtsantritt waren wir gerade mitten in der fünften und bislang letz-ten Ausbaustufe.“ Seit 1997 ist die Kläranlage auf 23.000 Einwohnergleichwerte ausgebaut, zusätzlich werden seitdem die Abwässer der Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinden Wolfsgraben und ei-nes Teils von Purkersdorf gereinigt.

Die Auslastung der Kläranlage liegt derzeit zwischen 60 und 70 Prozent. „Beim Ausbau wurden die Bau-landreserven im Einzugsgebiet mitberücksichtigt“,

erklärt Hans Sailer, „damit sind wir sehr gut für die Zukunft mit eventuell steigenden Bevölkerungszah-len gerüstet.“ Die Anlage ist auf eine maximale Zu-laufmenge von 180 Liter pro Sekunde ausgelegt, ein Regenbecken dient als Puffer bei Starkregenereig-nissen. Nach einer mechanischen Reinigungsstufe, bestehend aus Rechenanlage, Sandfang und Vorklä-rung gelangt das Abwasser in das Denitrifizierungs-becken. Hier erfolgt die Phosphorentfernung durch die Beimischung von Eisensulfat. Im Belebungsbe-cken entfernen Mikroorganismen Schmutzstoffe aus dem Abwasser. Im Nachklärbecken setzen sie sich als Schlamm ab, das gereinigte Abwasser fließt in den Wienfluss. Der eingedickte Schlamm gelangt in die beiden Faultürme, aus dem Klärgas entsteht Wärme. Um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, sind alle Anlagenteile eingehaust. Die Abluft durch-läuft eine Befeuchtungsanlage und eine Kompostfil-teranlage, wo sie von Geruchsstoffen gereinigt wird.

vorrang für den Umweltschutz

Rund 1 Million Kubikmeter Abwasser fielen im Vor-jahr an. Die Reinigungsleistung der Anlage, bezogen auf den biologischen Sauerstoffbedarf in fünf Tagen (BSB

5), lag im Vorjahr bei 99 Prozent. Damit erfüllt

die WISAK ihre Aufgabe, die gute Wasserqualität des Wienflusses auf seinem Weg in die Bundeshaupt-stadt zu sichern, voll und ganz. Dazu sind laufen-de Erneuerungen und Anpassungen an den Stand der Technik notwendig. Sailer: „Wir haben etwa im

Vorjahr die komplette Steuerung der Anlage erneu-ert. Gleichzeitig startete das Sanierungsprogramm für den Kanal, das heuer fortgesetzt wird.“ Die Be-triebskosten decken die angeschlossenen Gemein-den nach einem festgesetzten Schlüssel, wobei die Marktgemeinde Preßbaum mit 52 Prozent den größ-ten Anteil trägt. Geschäftsführer Sailer: „Die WISAK ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern gemein-nützig. Der Umweltschutz hat absoluten Vorrang.“

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Der Wienfluss unterhalb des Auslaufs der WISAK-Kläranlage.

Wichtige Funktion für den Gewässerschutz: Die idyllisch am Wienerwaldstausee gelegene Kläranlage der WISAK.

WISAK-Geschäftsführer Hans Sailer.