Klartext 2-12

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2 . 2012 Rund um Recht und Steuern von pkl-kmk Networking Was bringen Netzwerke? Team Challenge 2013 pkl-kmk trainiert für den Firmenlauf Aronia Original Alles Gute aus der Gesundheitsbeere Nachfolge Sachsens Mittelstand übergibt den Staffelstab Jubiläum Lakowa GmbH aus Wilthen wird 100 Jahre alt www.pkl-kmk.de Networking als unternehmerischer Erfolgsfaktor

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Das pkl & kmk Mitarbeiter- und Mandantenjournal

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2 . 2012Rund um Recht und Steuern von pkl-kmk

Networking

Was bringen

Netzwerke?

Team Challenge 2013

pkl-kmk trainiert für

den Firmenlauf

Aronia Original

Alles Gute aus der

Gesundheitsbeere

Nachfolge

Sachsens Mittelstand

übergibt den Staffelstab

Jubiläum

Lakowa GmbH aus Wilthen

wird 100 Jahre alt

www.pkl-kmk.de

Networking als unternehmerischer Erfolgsfaktor

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Inhalt

Leitartikel

Networking als unternehmerischer Erfolgs-faktor – was bringen persönliche Netzwerke?

Hans-Joachim Kraatz über Networking

Networking als Erfolgsfaktor der regionalen Wirtschaft

Team Challenge 2013

pkl-kmk-Lauftreff trainiert für die Team Challenge 2013

Aronia Original Naturprodukte GmbH

Saft, Kosmetik, getrocknete Früchte – alles Gute aus der Gesundheitsbeere

Was Sie derzeit beachten sollten

Neue Urteile zur Arbeitsecke und zu Urheberrechten bei Facebook

Unternehmensnachfolge

Sachsens Mittelstand übergibt den Staffelstab

Mitarbeiterporträts

Sandy Dreßler und Jana Kaulfuß

Lakowa GmbH aus Wilthen

Klartext im Gespräch mit Unternehmens-nachfolger Ralf Liebscher

Öffentliche Vortragsreihe

Zuwendungen an Arbeitnehmer rechtssicher und flexibel gestalten

Interne Schulung

Kanzleiberater Gunther Hübner zu Gast bei pkl-kmk

Golfturnier in Possendorf

Spendenrekord beim 5. pkl-kmk-Golfturnier

Filmnächte am Elbufer

Filmnächte am Elbufer locken knapp 180.000 Besucher an

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Sommer hielt in diesem Jahr viele gelungene Outdoor-Events bereit. Viele hundert Mandanten, Geschäftspartner und Freunde haben wir in unserer EM-Lounge am Elbufer, bei den Filmnächten oder auf unserem pkl-kmk-Golfturnier getroffen. Und dabei wurde nicht nur über Geschäft-liches gesprochen, denn im persönlichen Gespräch tauscht man sich auch über Privates aus. In unserem Geschäft ist das natürlich nicht ganz unwichtig, denn wir leben von unserem guten und vertrauensvollen Ver-hältnis zu unseren Mandanten. Deshalb legen wir viel Wert auf die Pflege dieses Verhältnisses und auf ein gutes „Networking“.

Letztendlich profitieren aber nicht nur wir davon, sondern selbstverständ-lich auch Sie als Mandant der Unternehmensgruppe pkl-kmk: Durch unser Netzwerk können wir von der Rechtsberatung über die klassische Steu-erberatung bis hin zu Sonderfällen der Unternehmensberatung mittler-weile ein umfassendes Beratungsangebot zur Verfügung stellen, sodass wir auf sämtliche Anforderungen unserer Mandanten vorbereitet sind. Und da diese Anforderungen ständig wachsen, ist das heute keine Selbst-verständlichkeit mehr. Viele kleinere Steuerberater und Rechtsanwälte haben zunehmend Probleme, ein komplettes Leistungsspektrum anzu-bieten. Deshalb haben viele Unternehmer heute verschiedene speziali-sierte Berater, zwischen denen sie dann hin und her vermitteln müssen.

Ein komplexes Thema, bei dem der Beratung eine große Bedeutung zu-kommt, ist z. B. die Unternehmensnachfolge. Bei dieser müssen diverse rechtliche, steuerliche und betriebswirtschaftliche Fragen geklärt werden und es gibt erhebliches Gestaltungspotenzial. In Sachsen stehen in den nächsten Jahren mehr als 4.000 Unternehmensnachfolgen an. Viele da-von sind Premieren in der Unternehmensgeschichte, weil die jeweiligen Firmen erst unmittelbar nach der Wende gegründet worden sind und des-halb noch in erster Generation geführt werden. Dementsprechend wenig praktische Erfahrung ist bisher vorhanden. Auf die hiesigen Berater wartet also viel Arbeit. Aber nur wer inhaltlich optimal aufgestellt oder entspre-chend vernetzt ist, wird diese wichtige Aufgabe zufriedenstellend lösen können.

Hans-Joachim Kraatz Thomas KellerGeschäftsführer Partnerkmk Steuerberatungs- pkl Keller Spies gesellschaft mbH Partnerschaft

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Wir danken allen Teilnehmern des 5. pkl-kmk-Golfturniers

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Leitartikel

Networking als unternehmerischer Erfolgsfaktor – was bringen persönliche Netzwerke?

Networking wird häufig im Zusammenhang mit persönlicher Karri-ereplanung genannt. Dabei ist es angeblich wichtig, die richtigen Leute zu kennen, selber im Gespräch zu bleiben und seine Bande zu knüpfen, damit man auch gefragt wird, wenn eine neue, interessante Stelle zu besetzen ist. So ist es auch ein Nutzenversprechen digitaler Netzwerke wie XING oder LinkedIn, die mittlerweile weltweit mehre-re Millionen Mitglieder haben, dass man damit schnell und einfach zum neuen Traumjob kommen kann. Und tatsächlich gibt es immer wieder entsprechende Erfolgsmeldungen. Dass Networking jungen Menschen beim beruflichen Aufstieg helfen kann, klingt dabei fast schon logisch und verwundert kaum jemanden. Aber ist das Thema auch für gestandene Unternehmer interessant? Und welchen Nutzen kann ein Arzt oder ein Online-Händler aus persönlichen Netzwerken ziehen? Auch für solche Personen können Netzwerke nützlich sein, etwa bei der Suche nach geeignetem Personal, bei der Integration von Zulieferern in den Innovationsprozess oder beim fachlichen Aus-tausch mit spezialisierten Kollegen. Tatsächlich wird es heute kaum einem Menschen gelingen, ganz allein und ohne die Unterstützung von Partnern und Kollegen langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Gerade in unserer zunehmend komplexen Welt sind wir auf Arbeitsteilung und Spezialisierung angewiesen und müssen dafür sorgen, dass die verschiedenen Kompetenzen möglichst gut mitei-nander vernetzt werden.

Unternehmerischer Erfolg ist nicht nur eine Frage der fachlichen KompetenzFür den unternehmerischen Erfolg ist nicht nur fachliche Kom-petenz ausschlaggebend. Denn selbst der größte Fachmann wird keinen betriebswirtschaftlichen Erfolg haben, wenn ihn keiner kennt oder er nicht in der Lage ist, seine Kompetenzen anderen Menschen überzeugend zu vermitteln. Gleichzeitig brauchen Fach-leute immer auch andere Menschen mit komplementären Fähigkei-ten, damit sie ihr eigenes Fachwissen möglichst optimal einsetzen können. Ein herausragender Ingenieur kann z. B. nur dann markt-fähige und schließlich erfolgreiche Produkte entwickeln, wenn er die Bedürfnisse und Vorlieben seiner potenziellen Kunden kennt und wenn seine Entwicklungsarbeit nachhaltig finanziert wird.

Also braucht er die Unterstützung von Marktforschern und Sozial-wissenschaftlern, die Rückendeckung und das Vertrauen der Un-ternehmensführung oder einen guten Banker, der die Potenziale seiner Arbeit rechtzeitig erkennt und finanziell fördert.

Leitartikel

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Neben Fachwissen und Ausbildung spielen deshalb auch persönliche Eigenschaften wie Kommunikationsfähigkeit, soziale Intelligenz oder Anpassungsbereitschaft eine wichtige Rolle. Nicht umsonst werden seit Basel II auch verschiedene „weiche Faktoren“ bei der Be-urteilung einer Kreditwürdigkeit herangezogen. Sie denken, Qualität setzt sich auch von allein durch? Leider ist das oft nicht der Fall, denn das Angebot an Produkten und Leistungen ist aus Sicht der Kunden mittlerweile riesengroß und kaum voneinander zu unterscheiden. Heutzutage tummeln sich in zahlreichen Bereichen viele Anbieter auf dem Markt, die sehr ähnliche Produkte und Dienstleistungen in fast identischer Qualität anbieten. Und auch hier spielen Netzwerke wieder eine wichtige Rolle: Denn weil man bei Kaufentscheidungen natürlich keine Fehler machen möchte, verlässt man sich gerne auf das Urteil von Freunden oder Bekannten. Das diesen Personen ent-gegengebrachte Vertrauen hilft dabei, die Komplexität von Entschei-dungen zu reduzieren, weil man sich nicht jedes einzelne Detail eines Angebots selbst ansehen muss. Denn wenn jemand, den man kennt und schätzt, selbst schon positive Erfahrungen mit einem bestimm-ten Produkt oder einer Dienstleistung gemacht hat, kann das Ganze ja nicht so schlecht sein. Insbesondere im Dienstleistungsbereich spielen Empfehlungen deshalb eine große Rolle: In vielen Branchen kommen über 80 Prozent der Neukunden durch eine Empfehlung zum Unternehmen. Wer also über ein großes Netzwerk mit vielen zufrie-denen Kunden und Geschäftspartnern verfügt, kann seine Chancen auf eine positive Geschäftsentwicklung erheblich steigern.

Anteil der „Onliner“ in Deutschland, die Soziale Medien aktiv oder passiv nutzen

Facebook

71 %

Twitter

59 %

YouTube

33 %

So nutzen „Onliner“ die Sozialen Medien

Anteil der Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern in Deutschland, die einen eigenen Blog betreiben

So nutzen Unternehmen Blogs für ihr Marketing

2007

16 %

2008

25 %

2009

29 %

2010

34 %

2011

39 %

2012

43 %

10 %

XING LinkedIn

4 %

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Begeisterte Kunden sprechen Empfehlungen ausWann wird man nun aber empfohlen und wie kann man den Kreis der Personen, die einen empfehlen, möglichst ausweiten? Zu-nächst ist es natürlich eine Sache der Kompetenz bzw. der Quali-tät der eigenen Leistungen und Produkte, die schließlich zu einer Empfehlung führen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn die eigentliche Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung ist zwar eine notwendige, noch lange aber keine hinreichende Be-dingung dafür, dass jemand Ihr Unternehmen oder Ihr Produkt empfiehlt. Gute Qualität ist für viele Menschen heute einfach selbstverständlich. Natürlich soll ein Produkt wie gewünscht funktionieren und natürlich soll der Arzt eine richtige Diagnose stellen und eine angemessene Therapie veranlassen.

Doch auch wenn das gelingt, sind die meisten nicht wirklich zu-frieden, sondern lediglich „nicht unzufrieden“. Aber nur, wer wirklich begeistert ist, spricht tatsächlich Empfehlungen aus. Und hier kommt wieder das Networking ins Spiel: Nur wenn es Ihnen als Unternehmer gelingt, eine persönliche Beziehung zu Ihren Kunden aufzubauen und zu zeigen, dass Sie sich über die erwar-teten Basisleistungen hinaus dafür einsetzen, deren Bedürfnisse zu erfüllen, werden Sie Ihren unternehmerischen Erfolg langfristig sichern und ausbauen können. Denn gute persönliche Beziehun-gen und ein herausragender Service sind genau das, womit man heutzutage als Unternehmen beim Kunden wirklich punkten kann.

Voll im Trend: Networking in den sozialen MedienImmer mehr Menschen nutzen soziale Medien. Insgesamt sind heute über 50 % aller Internetnutzer in sozialen Netzwerken aktiv. Bei den 18- bis 49-Jährigen sind es sogar 75 %. Die größten Zuwachsraten hat derzeit die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen, die sich in ihrem Online-Verhalten immer mehr den jüngeren Zielgruppen anpasst. Das schlägt sich natürlich auch in den Zahlen nieder: Die bekanntesten Plattformen wie Facebook, XING oder LinkedIn haben weltweit mittlerweile mehrere hundert Millionen Nutzer und wachsen immer noch weiter.

Mit nur einem Klick ist es heute möglich, Kontakte zu Menschen herzustellen, die man in seinem alltäglichen Umfeld kaum tref-fen würde. Für das Networking ergeben sich dadurch völlig neue Chancen. Die meisten Unternehmen haben auf diese Entwicklung bereits reagiert und betreiben eigene Social-Media-Accounts oder beobachten zumindest relevante Seiten. Wer diese Instru-mente in der Unternehmenskommunikation einsetzen will, sollte sich aber fachlich beraten lassen, denn nicht jede zur Verfügung stehende Plattform ist für alle Unternehmen oder Zielstellungen gleichermaßen sinnvoll. Die derzeitigen Netzwerke unterscheiden sich z. B. in ihrer Nutzerstruktur und den inhaltlichen Ansprüchen teilweise erheblich. Während Facebook hauptsächlich zur privaten Kommunikation genutzt wird, haben sich Netzwerke wie XING oder LinkedIn als erfolgreiche Business-Netzwerke profiliert.

16%12%

7%5%

67%

September2005

Mai2008

November2008

April2009

Dezember2009

Mai2011

18 – 29 Jahre

30 – 49 Jahre

50 – 64 Jahre

65 + Jahre

25%

11%

7%

73%

36%

16%

4%

76%

48%

25%

13%

83%

58%

36%

22%

86%

61%

47%

26%

Anteil der „Onliner“, die Soziale Medien nutzen

Nutzung von Social Media nach Altersgruppen

Leitartikel

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Eine wahre Renaissance als professionelles Instrument der Un-ternehmenskommunikation haben auch Blogs erlebt, weil sie hervorragende Möglichkeiten bieten, sich als Unternehmen mit seinen Produkten, Dienstleistungen und Meinungen im Online-Bereich darzustellen. Google liebt Blogs und platziert Blog-Beiträge entsprechend hoch in den Suchausgaben. In Blogs berichten Unternehmen sehr authentisch und persönlich über Produktneuentwicklungen oder strategische Entscheidungen und bieten ihren Kunden und Geschäftspartnern dabei diverse Möglichkeiten der Partizipation an. Damit ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Kooperation: Schon heute arbeiten interdisziplinäre Teams länderübergrei-fend an gemeinsamen Projekten. Unter den Stichworten „Open Innovation“ oder „Crowdsourcing“ werden außerdem Maßnah-men diskutiert, durch die Kunden und Geschäftspartner direkt an der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen beteiligt werden können, was marktkonformere Ergebnisse bei geringe-ren Entwicklungskosten gewährleisten soll. All das wird durch die neuen Medien und sozialen Netzwerke deutlich erleichtert. Allerdings stehen wir bei der Ausschöpfung solcher Potenziale von digitalen Netzwerken noch ganz am Anfang. Man darf also auf die weitere Entwicklung gespannt sein.

Funktionierende Netzwerke können also vielfältige positive Auswirkungen auf das Erreichen betriebswirtschaftlicher Zielsetzungen haben. Und auch auf regionaler Ebene helfen Netzwerke dabei, Geschäftsbeziehungen anzubahnen oder zu fördern. Oft ist es auch eine Kombination aus virtueller und persönlicher Kontaktpflege, mit der die größten Erfolge erzielt werden können.

Die Dresdner XING-Community veranstaltet z. B. regelmäßig verschiedene Business-Treffen, die online organisiert und dokumentiert werden. Mittlerweile hat die Gruppe über 11.000 Mitglieder aus fast allen Branchen und Lebensberei-chen. Im Dezember unterstützen wir die Weihnachtsfeier der Community in der Gläsernen Manufaktur in Dresden. Dort werden wir selbstverständlich auch persönlich vor Ort sein und den neuen Facebook-Auftritt der kmk Steuerberatungs-gesellschaft mbH vorstellen.

Fazit

Neuer Facebook-Auftritt der kmk Steuerberatungsgesellschaft mbH

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Herr Kraatz, was halten Sie von Networking auf regionaler Ebene?Natürlich eine ganze Menge. Gerade wir Freiberufler leben doch davon, gesundes Networking zu betreiben. Wenn man beruflich erfolgreich sein will, kommt man um das Thema nicht herum, da kann man noch so eine hohe berufliche Kompetenz haben. Wer nicht vernetzt ist und kein Budget für Werbemaßnahmen hat, wird nicht erfolgreich am Markt agieren können. Schauen Sie sich die Unternehmensgruppe pkl-kmk an: Wir sind doch nichts anderes als ein Netzwerk von verschiedenen Personen unterschiedlicher Berufsgruppen und Fachkompetenzen unter einer Dachmarke. Spezialisten also, die gemeinsam mehr erreichen können als jeder für sich alleine.

Das klingt theoretisch schlüssig. Aber wie setzen Sie das Thema ganz konkret um?Es geht hier ganz klar um offene und ehrliche Kommunikation, um die menschliche Grundfähigkeit, Beziehungen zu anderen zu knüp-fen, zu pflegen und erfolgreich zu gestalten. Netzwerken ist daher die methodische und systematische Pflege eines Kontaktnetzes, von dem man beruflich wie privat profitieren kann. Gleichgültig, ob man einen Spezialisten für Augenleiden, einen Anwalt für Steu-errecht oder Informationen von einem Bewerber braucht: Der er-folgreiche Netzwerker kennt jemanden, dem er vertraut und den er um Rat fragen kann. Mir persönlich ist das sehr bewusst. Ich bin einfach interessiert an anderen Menschen und ihren Fähigkeiten und versuche immer und überall, neue Kontakte aufzubauen.

Und wie gut gelingt Ihnen das? In welchen Netzwerken sind Sie denn zur Zeit aktiv?Ich denke, wir Netzwerken schon ganz ordentlich. Allein durch die zahlreichen Mitgliedschaften in Vereinen und Organisatio-nen wie dem Sportverein, dem Steuerberaterverband oder dem Verband der Freien Berufe, dessen Präsident ich ja bin. Darüber hinaus veranstalten wir auch eigene Events wie etwa unser pkl-kmk- Golfturnier oder die jährliche VIP-Lounge zu den Filmnächten am Elbufer, bei denen wir zuvorderst unsere Mandantenbeziehun-gen pflegen wollen. Gleichzeitig bieten diese Events aber auch unseren Mandanten die Gelegenheit, sich untereinander besser kennenzulernen, zu vernetzen und miteinander ins Geschäft zu kommen. Außerdem haben wir bei allen Netzwerk-Aktivitäten na-türlich immer auch ein Auge auf das Thema Personalrekrutierung.

Sie nutzen Ihre Netzwerke, um Personal zu rekrutieren?Selbstverständlich. Mit Netzwerken lassen sich nicht nur Kunden gewinnen und pflegen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Ar-beitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kam zu dem Ergebnis, dass in deutschen Unternehmen mittlerweile mehr als 25 % der Stellen über persönliche Kontakte besetzt werden. Das, was für potenzielle Kunden bei der Auswahl eines Anbieters komplexer Produkte und Dienstleistungen gilt, gilt doch auch für uns bei der Personalaus-wahl: Ich frage doch lieber Menschen, denen ich vertraue, nach einer guten Empfehlung und spare mir dabei ein intensives und teures Auswahlverfahren. Und es ist ja auch kein Geheimnis mehr, dass viele Unternehmen sich junge Bewerber zunächst auf Face-book anschauen, oder eher professionelle Netzwerke wie LinkedIn nutzen, um berufserfahrene Profis abzuwerben.

Standpunkte

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Hans-Joachim Kraatz über Networking

Networking als Erfolgsfaktor der regionalen Wirtschaft

Hans-Joachim Kraatz

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Mit Sozialen Netzwerken sprechen Sie ein vieldiskutiertes Thema an. Wie sehen Sie Social Media speziell in Ihrer Branche?Als Ergänzung zum klassischen Face-to-Face-Networking sind Social Media nicht mehr wegzudenken. Man muss sich nur vor Au-gen führen, wie viele Menschen sich allein in Deutschland in den verschiedenen Netzwerken tummeln. Facebook nutzen mittlerweile über 26 Millionen Menschen, die XING-Community in Deutschland hat über 5,5 Millionen Nutzer. Das kann man als Unternehmer, egal in welcher Branche man arbeitet, nicht mehr ignorieren. Schließ-lich müssen wir mit unseren Angeboten da sein, wo auch unsere aktuellen und zukünftigen Mandanten sind.

Und was machen Sie ganz konkret in diesem Bereich?Wir sind eine der ersten Steuerberatungsgesellschaften in Dres-den mit einem eigenen Facebook-Auftritt und auf XING führt Herr Rechtsanwalt Stange eine eigene Gruppe im Bereich Werbung und Recht. Hier versuchen wir ganz klar, uns als Meinungsführer und Spezialist zu positionieren und wir konnten über dieses Medium be-reits einige Mandate gewinnen. Wichtig ist dabei, dass diese Maß-nahmen in die allgemeine Unternehmenskommunikation und in die inhaltlichen Entscheidungen der Geschäftsführung eingebun-den sind. Außerdem sollte man sich immer konkrete Ziele setzen, also festlegen, was man mit seinen Kommunikationsmaßnahmen erreichen will. Nur so wird das etwas schwammige Thema Networ-king auch wirklich steuerbar. Natürlich müssen Sie die gesteckten Ziele auch regelmäßig mit geeigneten Methoden überprüfen. Wir sind bei pkl-kmk gerade dabei, so ein Managementsystem zu in-stallieren.

Damit sind Sie in Ihrer Branche aber eher ein Vorreiter. Welche Er-fahrungen haben Sie denn gemacht und was können Sie denjenigen raten, die Ihnen auf diesem Weg folgen wollen?Es ist schon richtig, dass wir uns mit solchen modernen Themen immer etwas früher beschäftigen als andere. Ich bin der Meinung, dass man als Unternehmer nicht immer warten darf, bis klar ist, in welche Richtung sich ein neuer Trend entwickelt. Dann kann es nämlich oft schon zu spät sein. Ein bisschen Entschlusskraft gehört zu solchen Entscheidungen also immer mit dazu. Man sollte sich aber davor hüten, mal einfach so eine Facebook-Seite anzulegen, nur damit man auch dabei ist. Wenn man sich dafür entscheidet, dann sollte man das Thema schon ernst nehmen und auch Spaß an der direkten Kommunikation bzw. am Dialog mit seinen Kunden ha-ben. Man darf sich auch nicht verbiegen und seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen, in dem man anfängt, Dinge zu kommunizieren, die nicht zur eigenen Identität und zu den sonstigen Erfahrungen passen, die Kunden mit einem machen. Außerdem sollte man im-mer offen und ehrlich bleiben und konstruktive Kritik annehmen bzw. sinnvoll darauf reagieren. Wirklich authentisch und regel-mäßig zu networken, insbesondere mithilfe der sozialen Medien, ist also gar nicht so einfach, wie es manchmal klingt. Seit kurzem arbeiten wir in solchen Fragen deshalb mit der Kommunikations-beratung haumer&konsorten aus Dresden zusammen, die uns dies-bezüglich sehr gut betreuen. Auch das ist übrigens ein Kontakt, der über mein persönliches Netzwerk zustande gekommen ist.

Seit 2011 gibt es den pkl-kmk-Lauftreff. Einmal im Monat treffen sich dabei Mandanten und Mitarbeiter unseres Un-ternehmensverbunds zum gemeinsamen Laufen im Großen Garten, seit vergangenem Jahr auch unter Anleitung einer Personal Trainerin. Aber jetzt wird es richtig ernst: Am 30. Mai 2013 findet der mittlerweile größte Firmenlauf Dresdens, die 5. Team Challenge, statt. Über 9.000 Läufer aus Dresden und Umgebung werden wieder am Start sein und nach 5 Kilome-tern in die Glücksgas-Arena einlaufen, wo das Event mit einer großen Party seinen Ausklang findet.

Die Stimmung bei der Team Challenge ist mittlerweile legendär und jedes Jahr nehmen mehr Firmenteams und Privatpersonen teil. Im kommenden Jahr werden auch wir mit einigen Teams vertreten sein. Und auch wenn die Veranstaltung in Wirklich-keit ein großer Spaß ist, werden wir unsere regelmäßigen Lauftreffs nun dafür nutzen, um für die Team Challenge zu trainieren.

Alle Mitarbeiter und Mandanten sind dazu herzlich eingeladen. Die Termine zu unseren Lauftreffs und eine Dokumentation un-seres Trainingsfortschritts finden Sie regelmäßig auf unserer Facebook-Seite. Melden Sie sich einfach auf www.pkl-kmk.de für den Lauftreff an.

Team Challenge 2013

pkl-kmk-Lauf- treff trainiert für die Team Challenge 2013

Events

Vielen Dank für dieses Interview.

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„Jeden Tag ein bisschen Aronia“ – so lautet das Motto der 2008 gegründeten Aronia Original Naturprodukte GmbH aus Dresden. Klare Mission des Unternehmens: Aufklärung über die in Deutsch-land bislang weitgehend unbekannte Aroniabeere. Die kleine dunkelblaue Frucht, auch Apfelbeere genannt, ist ein wahres Mul-titalent: Mit ihrem antioxidativen Vitalstoff-Cocktail aus OPC und Anthocyanen schützt die Pflanze sich und den Menschen optimal vor schädlichen Umwelteinflüssen und macht fit für den Alltag.

Pionier auf dem Gebiet gesunder Lebensmittel aus der Aronia-beere in Deutschland ist Jörg Holzmüller, Geschäftsführer und Begründer der Aronia Original Naturprodukte GmbH. Mit viel Liebe, Begeisterung und Kompetenz arbeiten Holzmüller und seine „Aronianer“, wie die rund 30 Mitarbeiter und Mitarbeite-rinnen sich selbst nennen, daran, ihren Kunden täglich Aronia-Produkte in bester und bio-zertifizierter Qualität anzubieten. Ob als Direktsaft, getrocknete Früchte, Nahrungsergänzungmittel oder Kosmetik – die Aronia Original Naturprodukte GmbH gilt mit ihrer vielseitigen Produktpalette aus der Superbeere als weltweit marktführend.

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Aronia Original Naturprodukte GmbH

Saft, Kosmetik, getrocknete Früchte – alles Gute aus der Gesundheitsbeere

Bio Zartbitter-Aroniabeeren Bio Aronia-Konfitüre Aronia Gesichtstonic

Jörg Holzmüller (obere Reihe, zweiter v. l.) und sein Team

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Vom E-Commerce-Pionier zum Aronia-WegbereiterBereits in den 80er Jahren entdeckte Jörg Holzmüller die gesunde Beere. Er litt im Alter von 18 Jahren an ei-ner Art Nachtblindheit, was das Autofahren unge-mein erschwerte. Die Blindheit wurde zwar nicht durch die Schulmedizin erkannt, aber durch die Empfehlung eines Heilpraktikers mit Aronia er-folgreich behandelt. Für viele Jahre geriet die Beere bei Holzmüller dann in Vergessenheit. Er war erfolgreich als Unternehmensberater tätig und als Gründer von Cyberport ein Pionier im Bereich E-Commerce. Erst eine Begegnung mit einem russischen Wissenschaftler brachte den erfolgreichen Unternehmer erneut auf die Beere. Während eines Sabbaticals reiste er um die Welt und sammelte viel Erfahrung auf dem Gebiet des Aroniaanbaus sowie der Fruchtsaftherstellung.

„Aronia für alle!“2008 setzte er schließlich seine Vision in die Tat um und gründete die Aronia Original Naturpro-dukte GmbH. Mit Kompetenz, Begeisterung und originellen Ideen haben er und sein junges Team bereits über 40 bio-zertifizierte Aronia-Produkte entwickelt. Bei der Produktentwicklung sucht er immer wieder den Schulterschluss mit Ernäh-rungswissenschaftlern, Ärzten, Forschern und vor allem auch Kunden.

Auch reist er viel umher, um sein umfangreiches Wissen über die Beere zu erweitern. Bis nach Tschernobyl hat es ihn gezo-gen, um sich selbst von Berichten zu überzeugen, dass die robuste Pflanze sogar in der Lage ist, dem Einfluss von Schwermetallen und Radioaktivität zu trotzen.

Aronia Original – garantiert BIOIn seiner Unternehmensführung setzt Holzmüller auf ein vertrauensvolles und faires Verhältnis zu Lieferan-

ten und Kunden: „Wir bieten unseren Kunden hoch-wertige und ehrliche Produkte an. Unser Erfolg

basiert auf Authentizität, Qualität und persönli-cher Überzeugung.“ Um den hohen Ansprüchen von Aronia Original gerecht zu werden, bezieht der sächsische Betrieb seine hochwertigen Roh-stoffe konsequent aus biologischem Anbau. Das Konzept des erfolgreichen Unternehmens geht auf: Die Aroniabeere gewinnt zunehmend mehr Anhänger in Deutschland und die Nachfrage nach den hochwertigen Aronia-Produkten aus Dresden wächst stetig. Die Produkte werden ins-besondere in Bioläden, Reformhäusern und über die eigene Website vertrieben.

Bio Aronia-Likör 18 % Vol.Bio Aronia-Spezialtee Bio Aronia Crunchy

100 % Aronia-Muttersaft von Aronia-Original ist ein reines Naturprodukt, schonend verarbeitet

und abgefüllt in Sachsen. Er ist direkt gepresst.

Wirtschaft

Steckbrief

Aronia Original Naturprodukte GmbH: 2008 gegründet durch Ingmar Kaufmann und Jörg Holzmüller

alle Produkte im Überblick: Säfte, Beeren (getrocknet), Tee, Aufstriche, Süßigkeiten, Wein, Likör, Kosmetik, Nahrungsergänzungsmittel

Firmensitz und -kontakt Könneritzstraße 7 01067 Dresden Telefon: 0351 - 8966590 Fax: 0351 - 3344386 Mail: [email protected] Internet: www.aronia-original.de

Geschäftsführer: Jörg Holzmüller

Mitarbeiter: ca. 30 (Stand 2012)

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Recht und Steuern

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Sind die Kosten für einen Hundesitter absetzbar? Was tun, wenn man auf den Hund gekommen ist? Die treuen Be-gleiter auf vier Pfoten sind hierzulande in vielen Haushalten zu finden. Aber so schön es auch ist, wenn Fiffi, Bello und Co. ihre Herrchen und Frauchen nach einem langen Arbeitstag freudig zu Hause begrüßen, so müssen die Hunde doch auch zwischen morgens und abends versorgt sein. Eigentümer besonders pfle-ge- und betreuungsintensiver Hunderassen ebenso wie sehr besorgte Hundehalter engagieren deswegen gerne einen soge-nannten „Dogsitter“.

Ein solcher Hundesitter erbringt in der Regel eine haushalts-nahe Dienstleistung im Sinne des § 35a Abs. 2 EStG. Das sind Tätigkeiten, die zur Versorgung eines Privathaushaltes erbracht werden. Im konkrekten Fall des Dogsitters beispielsweise Gassi-Gehen, Fellpflege und Füttern. Das Finanzgericht Münster hat kürzlich in einem Urteil entschieden, dass das Hundesitting grundsätzlich ebenso eine haushaltsnahe Dienstleistung ist wie eine Kinderbetreuung. Allerdings nur, wenn der Hund des Eigentümers in dessen Haushalt oder Garten beaufsichtigt und versorgt wird.

In diesem Fall kann der Hundehalter die Kosten für den Hun-desitter von der Steuer absetzen. Nicht absetzbar sind die Kos-ten für den Hunde-Service hingegen, wenn der Vierbeiner vom Sitter abgeholt und außerhalb des Hauses und Grundstückes des Hundehalters versorgt wird. Auch sind die Kosten für eine Unterbringung in einer Hundetagesstätte nicht auf der Grund-lage des § 35a absetzbar, weil solche Dienstleistungen eben nicht „haushaltsnah“ sind.

Kann eine Arbeitsecke steuer-lich geltend gemacht werden?Viele Arbeitnehmer nutzen heutzutage gerne die Möglichkeit, zumindest einen Teil der anliegenden Arbeit im „Homeoffice“ zu erledigen. Das hat unbestritten viele Vorteile. Steuerlich muss dabei jedoch genau zwischen einem Büroraum in der Privat-wohnung und einer Arbeitsecke, die sich in den Privaträumen befindet, unterschieden werden. Das Finanzgericht Düsseldorf ließ mit dem Urteil vom 6.2.2012 die Klage eines Architekten abblitzen, der sich in seiner Privatwohnung eine Arbeitsecke eingerichtet hatte. Der Architekt hatte sich mit einem Schreib-tisch, Computer und Aktenschränken im Wohn- und Esszimmer einen Arbeitsplatz geschaffen und wollte diesen nun steuerlich geltend machen. Dieses Verfahren ist derzeit beim Bundesfi-nanzhof anhängig.

Vom Finanzamt wollte er daher die anteiligen Mietaufwendun-gen sowie die Aufwendungen, die für Küche, Flur und Bad ent-standen, einfordern. Das Finanzgericht ließ die Forderung der anteiligen Mietaufwendung nicht zu. Dies gelte selbst dann, wenn in der Wohnung ein vollständig eingerichtetes und steu-erlich anzuerkennendes Bürozimmer vorhanden wäre.

Diese Ansprüche werden bereits über die steuerliche Freistel-lung für das Existenzminimum abgegolten. Und selbst die Kos-ten für die „Arbeitsecke“ erkannte das Gericht nicht an. Nach § 4 Abs. 5 Nr. 6b EStG ist nur der Abzug für ein Arbeitszimmer, nicht jedoch für eine Arbeitsecke zugelassen. Dies folge aus Wortlaut und Systematik der Vorschrift, so die Richter.

Was Sie derzeit beachten sollten

Neue Urteile zur Arbeitsecke und zu Urheberrechten bei Facebook

Ihr Ansprechpartner Alexander Holzhauer Steuerberater

Telefon 0351 89959-21

[email protected]

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Facebook-Abmahnungen im Trend: neues Geschäftsfeld für „Abmahn-Anwälte“Fotos, Videos, Musik oder schlichte Statusmeldungen: Mit nur ei-nem Mausklick ist es heute möglich, die verschiedensten Inhalte innerhalb weniger Sekunden mit dem gesamten Freundes- und Bekanntenkreis auf Facebook zu teilen. Allein in Deutschland tun dies mittlerweile täglich knapp 26 Millionen Menschen. Dass aber durch genau dieses Teilen von Inhalten die Rechte anderer ver-letzt werden könnten, bedenken nur die wenigsten.

Zwar gibt es momentan eine intensive politische Debatte darü-ber, wie mit dem Thema Urheberrechte im Informationszeitalter umgegangen werden soll, trotzdem ist die Rechtslage derzeit klar: Wer Inhalte postet, an denen andere Urheberrechte gel-tend machen können, läuft Gefahr, abgemahnt zu werden. Für einen „Abmahn-Anwalt“ kann die Seite eines durchschnitt-lichen Nutzers dabei zur wahren Goldgrube werden, denn die meisten im Internet zugänglichen Fotos und Videos, etwa von Schauspielern oder Sportlern, sind urheberrechtlich geschützt. Gleiches gilt für journalistische Publikationen anderer Medien. Das ist aber nur den wenigsten Facebook-Nutzern bewusst und genau das machen sich die so genannten „Abmahn-Anwälte“ zunutze. Manche Anwälte suchen derzeit verstärkt nach solchen Urheberrechtsverletzungen, recherchieren private Adressdaten und verschicken schließlich entsprechende Abmahnungen.

Eine Abmahnung dieser Art kann dann schon einmal mehr als 10.000 Euro kosten. Achten Sie also darauf, dass Sie keine fremden Inhalte auf ihrem Facebook-Profil teilen oder auf den Profilen anderen Nutzer zugänglich machen. Unproblematisch ist lediglich das Einstellen eigener Inhalte. Hierzu zählen selbst gemachte Bilder und Videos. Insbesondere Unternehmen, die einen eigenen Facebook-Auftritt pflegen, sollten allerdings da-rauf achten, dass Personen auf selbst gemachten Fotos unter Umständen auch ein Recht am eigenen Bild haben, sodass sol-che Fotos ebenfalls nicht ohne Zustimmung der abgebildeten Personen verwendet werden sollten.

Preisranglisten im Internet: Autopreis muss Überfüh-rungskosten beinhaltenGibt ein Autohändler nicht die Überführungskosten im Gesamt-preis für das Fahrzeug an, so handelt er wettbewerbswidrig. Denn sowohl im Internet, als auch in gedruckten Anzeigen muss ein Autohändler für die Vermittlung von Neuwagen grundsätzlich einen Gesamtpreis inklusive Überführung nennen. Andernfalls ist die Werbung wegen Verstoßes gegen die Preisangabenverord-nung wettbewerbswidrig. Der Zusatz „Preis zzgl. Euro 495,00 für ÜF/BEREITSt“ reiche nicht, heißt es in einem Urteil. Oft lassen Anbieter diese zusätzlichen Kosten weg, um bei vergleichenden Ranglisten im Internet besser dazustehen:

Dort werden die Fahrzeuge meist nach Preisklassen eingeteilt, die üblicherweise in Tausenderbeträgen ausgewiesen sind. Der in den Endpreis einzubeziehende Mehrbetrag, im verhandelten Fall 495 Euro, kann zu einem Rangunterschied von bis zu 30 Positionen führen. Es handelt sich deshalb auch nicht um einen Bagatellverstoß, denn ein deutlich niedrigerer Gesamtpreis lasse ein Fahrzeug in einer günstigeren Preisklasse erscheinen und führe zu einer deutlich früheren Wahrnehmung durch den Verbraucher und damit zu einer Irreführung.

pkl-kmk

Ihr Ansprechpartner Frank StangeRechtsanwalt

Telefon 0351 86266-102

[email protected]

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Der Nächste, bitte! In den neuen Bundesländern spielt der Gene-rationenwechsel in Unternehmen eine immer größere Rolle. Nach aktuellen Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn reichen allein in Sachsen jährlich bis zu 1.000 Ge-schäftsführer den Staffelstab an die nächste Generation weiter, bis 2020 sollen bundesweit rund 110.000 Unternehmen an einen Nachfolger übergeben werden. Wegen des demografischen Wan-dels bekommt diese ohnehin schon große Zahl auch eine wichtige volkswirtschaftliche Bedeutung. Für Sachsen trifft das besonders zu. Denn die Wirtschaft im Freistaat ist mittelständisch und durch kleinbetriebliche Unternehmensstrukturen geprägt, mit vielen familiären Handwerksbetrieben. Da wundert es wenig, dass auch die Nachfolge gerne und häufig innerhalb der Familie geklärt wird. Meistens, weil der bisherige Unternehmensführer altersbedingt von seinem Posten zurücktreten muss. Gute Aussichten also für die Jüngeren. 2020 wird es aufgrund der Abwanderung und des Gebur-tenrückgangs allerdings ein Viertel weniger geeignete Nachfolger geben als heute. Die Suche wird also schwieriger.

Die sächsische Staatsregierung hat deshalb schon 2008 eine Broschüre veröffentlicht, in der sie erfolgreich verlaufene Unternehmensnachfolgen anhand verschiedener Fallbeispiele veranschaulicht (In guten Händen! − Unternehmensnachfolge in Sachsen). Seit 2010 wird auch ein Preis für eine erfolgreiche Unter-nehmensnachfolge ausgelobt. Der „Sächsische Meilenstein“ zeich-net kleine und mittlere Unternehmen in Sachsen aus, die in den Jahren 2007 bis 2011 eine Nachfolgeregelung erfolgreich und für alle Beteiligten zufriedenstellend sowie mit umsichtiger Planung und Durchführung umgesetzt haben. Eine unabhängige Jury ver-gibt im November ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. Zusätzlich wird ein Sonderpreis verliehen, der mit 1.000 Euro dotiert ist.

pkl-kmk Leistungen

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Unternehmensnachfolge

Sachsens Mittelstand übergibt den Staffelstab

Herkunft der Nachfolger in sächsischen Unternehmen 2011

Nachfolger im sächsischen Mittelstand

aus der eigenenFamilie

0

10

20

30

40

50

60

70

57,3%

aus dem Unternehmen

externerNachfolger

%

17,5%25,2%

Bereits 2005 beauftragte das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr das Dresdner Institut für Wirt-schaftsforschung (ifo) mit einem Gutachten über den Mittelstand und seine Nachfolgeregelungen. Das ifo kommt in diesem Mittel-standsbericht zu dem Ergebnis, dass 99,9 % aller sächsischen Un-ternehmen zum Mittelstand gehören. Der umsatzsteuerpflichtige Mittelstand generierte damals schon 69 % des Gesamtumsatzes und lag damit weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von knapp 40 %. 2010 sind es laut IfM-Statistik noch 67 %, die ostdeut-schen Bundesländer Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern ha-ben Sachsen mittlerweile mit über 70 % überholt. Das liegt u. a. an hohen Umsatzeinbußen durch den Fachkräftemangel in Sachsen.

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Rund 42.000 sächsische Firmenmitarbeiter sind aktuell von den Prozessen der Nachfolge betroffen – ein ostdeutscher Spitzen-wert. Bundesweit allerdings führen Nordrhein-Westfalen, Baden- Württemberg und Bayern mit deutlichem Abstand, dort haben sich auch die meisten Unternehmen angesiedelt. Betroffen sind vor allem die Wirtschaftszweige produzierendes Gewerbe, Handel und unternehmensbezogene Dienstleistungen, wie Verkehr und Nach-richtenübermittlung, Kredit- und Versicherungswesen, Vermietung oder Verpachtung, mit Umsatzgrößen zwischen 500.000 und einer Million Euro.

Wie aber funktioniert eine verantwortungsvolle und zukunftsorien-tierte Nachfolgeregelung? Rechtzeitig und gezielt muss sie vorbe-reitet sein, um Erhalt und Weiterentwicklung der Firma zu sichern und wertvolles Know-how an die nächste Generation weitergeben zu können. Experten raten, einen Businessplan, ein Konzept sowie einen Zeitplan für die Übergabe in Zusammenarbeit mit einem Un-ternehmensberater oder der Hausbank, dem Steuerbüro oder einem Berater der Kammern zu erstellen.

Grundsätzlich gibt es fünf Aspekte, die für eine gelungene Überga-be beachtet werden sollten: die finanziellen, die emotionalen, die rechtlichen und die steuerlichen Maßnahmen bei Unternehmens-nachfolgen sowie die Herausforderungen bei der Suche und Aus-wahl eines Unternehmens oder eines Nachfolgers (vgl. Ratgeber des Staatsministeriums, www.unternehmensnachfolge.sachsen.de).

1. Die Finanzen – Einigung auf beiden SeitenDiese Firma ist aber viel mehr wert! Besonders bei familienexter-nen Nachfolgen stoßen unterschiedliche Kaufpreisvorstellungen aufeinander, aber auch bei einer internen Nachfolge müssen dies-bezüglich einige Aspekte beachtet werden. Für eine Einigung ist es hilfreich, mit einer finanziellen Bestandsaufnahme zu beginnen, um ein grundsätzliches Verständnis von Unternehmensbewertungs-methoden zu erlangen. Für den Abgebenden ist dabei vor allem die Alterssicherung wichtig, für den Annehmenden die Möglichkeit zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung. In erster Linie stellen begrenzte Eigenmittel des Nachfolgers und der allgemein schwie-rige Zugang zu Kapital eine Herausforderung dar. Wie hoch ist die Eigenkapitaldecke, wie der betriebswirtschaftliche Zustand des Unternehmens? So handelt es sich in einigen Fällen um ein hochpro-fitables Unternehmen, in anderen Fällen ist zunächst eine umfang-reiche Sanierung erforderlich. Auch muss geklärt werden, ob die Bezahlung des Kaufpreises in einer Gesamtzahlung oder in mehreren Teilzahlungen erfolgen soll.

2. Die Emotionen – Konflikte erkennen und lösenWas macht ein Vollzeitunternehmer nach der Pensionierung? Einer der häufigsten Gründe für das Scheitern von Nachfolgen ist man-gelnder Übergabewille. Manager haben Verlustängste, sehen kaum alternative Lebensinhalte, fürchten finanzielle Abhängigkeit und familiäre Konflikte, die durch eine Nachfolgeregelung ausgelöst werden können. Auch die Emotionen der Nachfolger können eine Nachfolge erheblich gefährden. Hierbei helfen drei Dinge: eine früh-zeitige Identifikation möglicher Konfliktfelder, eine strukturierte Kommunikation und klare Vereinbarungen. Darüber hinaus kann aber auch die Einrichtung eines Beirats eine große Hilfe sein. Alle genannten Aktivitäten können durch den Einsatz externen Sachver-standes erheblich vereinfacht oder überhaupt erst ermöglicht wer-den. Treten dennoch Konflikte auf, sollten diese direkt angegangen werden, z. B. mithilfe einer externen Moderation oder Mediation.

Gründe für alle Unternehmensnachfolgen bis 2020 (Prognose)

Unternehmensnachfolgen in Sachsen bis 2020

altersbedingt

0

10

20

30

40

50

60

70

65,5%

aufgrund von Krankheit, Unfall, Tod

aus anderen Gründen

%

18,7%15,8%

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3. Die Steuern – Besser nicht ohne SteuerberaterJe nach Form der Eigentumsübertragung sind unterschiedliche Steu-ern zu entrichten. Da es sich bei dem deutschen Steuerrecht um ein komplexes, sich ständig wandelndes System handelt, ist der Einsatz eines Steuerberaters unumgänglich. Die möglichen Übergabeformen werden hier deshalb nur aufgezählt. Die häufig im Familienbetrieb vollzogene Vererbung oder Schenkung unterliegt der Erbschaft- und Schenkungsteuer. Bei dem Verkauf eines Unternehmens fallen in der Regel Ertragsteuern und Grunderwerbsteuer an. Der Erwerber kann im Anschluss an die Nachfolge den Kaufpreis grundsätzlich steuerlich absetzen. So können zum Beispiel unter bestimmten Be-dingungen Gebäude abgeschrieben und bei Fremdfinanzierung des Kaufpreises die Zinsen steuerlich geltend gemacht werden. Bei der Verpachtung sind Pachteinnahmen als Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung zu versteuern.

4. Die Rechtslage – Nicht ohne externe BeraterGesetzesregelungen greifen, wenn nichts anderes vereinbart wor-den ist, entsprechen aber selten den Anforderungen einer Unter-nehmensnachfolge. Bei der rechtlichen Ausgestaltung sollten die finanziellen, steuerlichen und emotionalen Konsequenzen beachtet werden und hierfür sollte immer juristischer Rat hinzugezogen wer-den. Im Wesentlichen muss geprüft werden, ob Mietverträge über die Geschäftsräume und Versicherungsverträge, aber auch schwebende gerichtliche oder außergerichtliche Auseinandersetzungen auf den Nachfolger übertragen werden. Das Erbrecht klärt, auf welche Per-son oder Personen das Vermögen des Unternehmers bei dessen Tod übergeht. Dabei greift die gesetzliche Erbfolge grundsätzlich immer dann, wenn der Unternehmer zu Lebzeiten keine oder eine nicht wirksame sogenannte gewillkürte Erbfolge durch Testament oder Erbvertrag festgelegt hat.

5. Suche und Auswahl – Der NachfolgerDieser Prozess sollte so weit wie möglich versachlicht werden. Emoti-onen schränken den potenziellen Nachfolgerkreis nur ein. Zunächst gilt es ein Auswahlgremium zu definieren; außerdem sollten die Anforderungen an die Kandidaten formuliert und Profile zur eigenen Darstellung erstellt werden. Bei der Übergabe wirkt sich die Familien- bzw. Mitarbeiterakzeptanz der neuen Chefetage positiv auf die stra-tegische Führung aus. Personen aus externen Einrichtungen, die wie der Steuerberater, der Rechtsanwalt oder die Hausbank bisher schon eng mit dem zu übergebenden Unternehmen zusammengearbeitet haben, können die Auswahlentscheidung erheblich verbessern.

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pkl-kmk Leistungen

Ihr Ansprechpartner Thomas Keller Rechtsanwalt

Telefon 0351 86266-103

[email protected]

Baden-Württemberg

Bayern

Berlin

Brandenburg

Bremen

Hamburg

Hessen

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Schleswig-Holstein

Thüringen

15.300

19.000

4.100

2.600

800

3.500

8.700

1.900

9.800

24.100

5.000

1.400

4.400

2.200

3.800

2.300

Anzahl der Unternehmensnachfolgen in den einzelnen Bundesländern bis 2020 (Prognose)

Unternehmensnachfolgen in Sachsen bis 2020

Ihr Ansprechpartner Alexander Holzhauer Steuerberater

Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.)

Telefon 0351 89959-21

[email protected]

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Jana Kaulfuß Sandy Dreßler

Seit 2009 ist Sandy Dreßler als Teamleiterin in unserer Erfurter Niederlassung tätig. Zusammen mit Rechts-anwältin Christiane Bolz und Rechtsanwalt Reike Meyer bildet sie eine perfekte Einheit und erledigt mit großem Verantwortungsbewusstsein alle anfallenden Sekretari-ats-, Büro- und Verwaltungsaufgaben.

Dabei hat Sie stets ein offenes Ohr für alle Belange unserer Mandanten und Mitarbeiter. Außerdem ist Sandy Dreßler Ansprechpartnerin für unsere Azubis und sie kümmert sich auch organisatorisch um die Ausbildung unserer an-gehenden Rechtsanwaltsfachangestellten. Ihre freundli-che und jederzeit ausgeglichene Art wird dabei von allen sehr geschätzt.

pkl Keller Spies PartnerschaftAnger 7399084 ErfurtTelefon 0361 658519-10Telefax 0361 [email protected]

Bereits seit 2006 ist Frau Kaulfuß als Sekretärin in unserem Hause beschäftigt und sie behält auch in stürmi-schen Zeiten stets einen kühlen Kopf. Nach abgelaufener Elternzeit verstärkt sie seit März dieses Jahres wieder das Sekretariat der kmk Steuerberatungsgesellschaft mbH.

Auch mit Kind und Kegel meistert sie das tägliche Arbeit-spensum und erledigt dabei wichtige Aufgaben sowohl für die Verwaltung als auch für die Berufsträger und Fachmitarbeiter. Dies verlangt Verantwortungsbewusst-sein und Einsatzbereitschaft, durch die sich Frau Kaulfuß auszeichnet.

kmk Steuerberatungsgesellschaft mbH Bergstraße 76 01069 Dresden Telefon 0351 89959-41 Telefax 0351 89959-50 [email protected]

pkl-kmk Mitarbeiterporträt

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„ Dank flexibler Arbeitszeiten kann ich sowohl Familie als auch die Herausforderungen im Beruf sehr gut unter einen Hut bringen.“ Jana Kaulfuß

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Mandanten

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Lakowa GmbH aus Wilthen

Klartext im Gespräch mit Unternehmens- nachfolger Ralf LiebscherHerr Liebscher, Ihr Unternehmen wird im kommenden Jahr 100 Jah-re alt. Das ist sehr beeindruckend, denn so alte Unternehmen gibt es weltweit nur sehr wenige. Durchschnittlich leben Unternehmen in Deutschland sogar nur 12 Jahre. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?Ich glaube, es ist unsere Wandlungsfähigkeit. Wenn Sie sich un-sere Firmengeschichte ansehen, werden sie feststellen, dass wir im Laufe unserer Entwicklung schon einige Brüche erlebt haben. Mein Urgroßvater hat im Jahr 1913 ja eine Rucksackfabrik ge-gründet. Damals hieß das Unternehmen noch Liebscher & Stolle KG. In den 30er Jahren hat man dann angefangen, Koffer herzu-stellen und in der DDR kamen Gürtel und Sportbeutel dazu. Im Jahr 1972 wurde das Unternehmen allerdings enteignet und in VEB Lakowa Wilthen umbenannt. Mein Vater hat sich damals da-für entschieden, als Betriebsleiter im Unternehmen zu bleiben. Der größte Umbruch war aber natürlich die politische Wende im Jahr 1990. Mein Vater musste damals einen kompletten unter-nehmerischen Neuanfang wagen und wir haben quasi wieder bei Null angefangen. Heute sind wir ein moderner Entwicklungspart-ner für den Schienen- und Nutzfahrzeugebau in ganz Europa und erwirtschaften mit unseren 170 Mitarbeitern einen Umsatz von 17 Millionen Euro.

Sie sagen, Ihr Vater sei trotz der Enteignung im Unternehmen geblieben. Ist ihm diese Entscheidung schwer gefallen?Es ist ihm schon schwer gefallen. Schließlich hat er sich aber mit der Situation arrangiert, weil er das Gefühl hatte, trotzdem seine ingenieurtechnischen Ambitionen umsetzen zu können. Trotz der Enteignung behielt die Firma aber die juristische Selbständigkeit, wie es damals hieß. Mein Vater hat darauf auch immer sehr viel Wert gelegt. Mit seinem Erfindergeist hat er es dann auch tatsächlich ge-schafft, die Produktivität des Unternehmens laufend zu verbessern. In den besten Zeiten hat das Unternehmen pro Jahr 10 Millionen Gürtel produziert. Ich glaube, man kann fast sagen, dass es in der DDR keine Hose gab, die keinen Lakowa-Gürtel hatte. Und wenn mein Vater sich damals nicht so entschieden hätte, dann wäre das Unternehmen heute sicher auch nicht mehr im Familienbesitz.

Nach der Wende wurde das Unternehmen also reprivatisiert?Richtig. Mein Vater wurde 1992 alleiniger Gesellschafter der Lakowa GmbH. Das alte Geschäft mit Koffern und Gürteln ist aber völlig zusammengebrochen. Mein Vater hat damals sofort erkannt, dass wir komplett umsteuern müssen, wenn wir auf dem neuen Markt erfolgreich sein wollen. Er hat die Produktion zurückgefahren und angefangen, mit der Thermoformung zu experimentieren. 1993 kam dann noch das CNC-Bearbeitungs-zentrum dazu. 1995 waren wir dann schon so weit, dass die ersten Innenverkleidungsteile für die neue Dresdner Straßen-bahn produziert werden konnten und 1996 kamen Teile für moderne Krankenwagen hinzu. Dass es so schnell gelungen ist, sich technisch auf die neuen Herausforderungen einzustellen, ist ein großer Verdienst meines Vaters.

Ralf und Dr. Peter Liebscher (rechts) führen das Unternehmen in der 4. und 3. Generation

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Das klingt tatsächlich nach turbulenten Zeiten. Wie sind Sie denn innerhalb der Familie mit diesen ganzen Richtungswechseln zurechtgekommen? Waren sich da immer alle einig?Es gab schon Probleme zwischen den Generationen. So haben z. B. die Vertrauten meines Großvaters meinem Vater beim Ein-stieg ins Unternehmen ziemlich viele Steine in den Weg gelegt. Manche haben sogar behauptet, er sei auf dem Weg, das Unter-nehmen zu ruinieren. Ich weiß, dass er sich darüber geärgert hat. Er hätte sich auch gewünscht, dass sein Vater ihn in dieser Situation mehr unterstützt. Schließlich hat er sich dann aber auch so durchgesetzt. Ansonsten hatten wir aber keine großen Probleme in der Familie, weil wir in der Sache immer sehr offen und ehrlich miteinander umgegangen sind. Meinem Vater habe ich schon relativ früh mündlich zugesagt, dass ich im Notfall als Nachfolger zur Verfügung stehe. Meine Schwester, die damals schon im Unternehmen tätig war, hatte früh entschieden, nicht allein die Nachfolge anzutreten. Also waren wir uns grundsätzlich alle einig. 2001 war die Zeit dann reif und ich bin mit meiner Frau aus Potsdam zurück nach Wilthen gezogen und als Projektleiter ins Unternehmen eingestiegen. Meine Schwester ist ebenfalls im Unternehmen geblieben und als Prokuristin für einen wichtigen Aufgabenbereich zuständig. Sie trägt einen Großteil der Verant-wortung mit und ist für mich heute mehr denn je eine wichtige Stütze in der Unternehmensführung.

War das ein großer Schritt? Was haben Sie denn zu dieser Zeit in Potsdam gemacht?Das war natürlich schon der Beginn eines völlig neuen Lebens-abschnitts. Ich hatte ja zunächst eine EDV-Ausbildung bei Ro-botron in Dresden gemacht und dann Maschinenbau an der TU Dresden studiert. Während des Studiums haben ich diverse Prak-tika absolviert und war dabei auch für größere Unternehmen im Ausland tätig. Nach meinem Studium bin ich dann nach Potsdam gegangen, wo ich acht Jahre lang bei der Bosch-Siemens Haus-gerätegruppe als Ingenieur gearbeitet habe. Die haben dort auf der grünen Wiese in Nauen ein komplett neues Werk für Haus-haltsgeräte aufgebaut. Für einen jungen Ingenieur wie mich war das die beste Gelegenheit, um von der Pike auf zu lernen, wie so ein großer Laden läuft und welche Probleme dabei täglich zu lösen sind. Ich glaube, davon profitiere ich auch heute noch.

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Man sagt ja, ein Fass riecht ein Leben lang nach dem, was man als erstes reingefüllt hat. Auch bei mir ist das teilweise so.

Und wie war in dieser Zeit der Kontakt zu Ihrem Vater und zum heimischen Unternehmen?Also ich war im Großen und Ganzen schon auf dem Laufenden, was zu Hause passiert. Aber das Unternehmen war zu Beginn der 90er Jahre ja doch noch sehr klein und hat mich, ehrlich gesagt, nicht so sehr gelockt. Ich war zu der Zeit beruflich ja auch voll einge-spannt und mit dem Kopf ganz woanders. Aber das persönliche Ver-hältnis zu meinem Vater war die ganze Zeit sehr gut. Er hat meine Schwester und mich auch nicht besonders unter Druck gesetzt. Wie gesagt, wir hatten nur irgendwann die mündliche Absprache ge-troffen, dass ich für den Notfall zur Verfügung stehe. Das war für mich aber eigentlich auch selbstverständlich.

„ Ich glaube, man kann fast sagen, dass es in der DDR keine Hose gab, die keinen Lakowa-Gürtel hatte.“

Mandanteninterview

Kerngeschäft – Ausstattung von Schienenfahrzeugen

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Mandanteninterview

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Also waren Sie innerlich schon auf die Unternehmensnachfolge vorbereitet? Oder was sind aus Ihrer Sicht die Gründe, die eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge begünstigen.Eine gute Vorbereitung ist sicherlich das A und O. Man darf das Thema nicht totschweigen, sondern muss so früh wie möglich an-fangen, darüber zu reden. Außerdem ist es sehr wichtig, dass ein potenzieller Nachfolger externe Erfahrungen sammelt. Sie kennen ja den Spruch: Der Lehrling zählt im eigenen Hause nichts. Außer-dem ist es sehr wichtig, dass die Kinder bzw. Nachfolger eine emo-tionale Bindung zum Unternehmen aufbauen und erleben, dass es Spaß macht, sich unternehmerisch zu engagieren. Meine Frau und ich versuchen das unseren Kindern möglichst gut vorzuleben. In der Familie meiner Schwester ist das übrigens genauso.

Haben Sie mit Ihren Kindern schon mal über das Thema Unter nehmensnachfolge gesprochen? Inwiefern ist das überhaupt schon Thema bei Ihnen? Sie sind ja selbst noch sehr jung.Konkret gesprochen haben wir darüber noch nicht. Aber das Unternehmen ist natürlich schon Thema in unserer Familie. Als Unternehmer können Sie ja auch nicht immer zwischen Beruf und Privatleben trennen. Wir haben drei Söhne, drei, zehn und zwölf Jahre. Die beiden Großen stellen schon immer mehr Fragen und wollen oft ganz genau wissen, was wir da so den ganzen Tag ma-chen. In den Ferien arbeiten die beiden sowie teilweise auch die Töchter meiner Schwester bei uns in der Firma. Aber das maximal einen Tag pro Ferien. Wir sind zwar grundsätzlich gegen Kinderar-beit, aber bei den eigenen Kindern machen wir da eine Ausnahme (lacht). Meinen Söhnen macht das auch sehr viel Spaß. Natürlich ist das alles eher spielerisch. Aber wenn sie von sich aus fragen, ob sie mitmachen dürfen, dann bremsen wir sie natürlich nicht.

Dann sind Sie ja schon jetzt auf dem besten Weg, das Unternehmen auch erfolgreich an die nächste Generation zu übergeben?Ja, damit kann man eigentlich nicht früh genug anfangen. Aber selbstverständlich stehen derzeit andere Themen im Mittelpunkt. Wir wollen in den nächsten Jahren unsere unternehmerische Un-abhängigkeit stärken und weiter profitabel arbeiten. Außerdem müssen wir immer am Puls der Zeit bleiben, was neue technologi-sche Entwicklungen in unserer Branche angeht. Wir verfügen be-reits jetzt über einige Patente und wollen auch in Zukunft weiter

Von der Rucksackfabrik …

1913 Gründung Rucksackfabrik „Liebscher & Stolle“

1934 Aufnahme Kofferproduktion

1972 Verstaatlichung zum VEB Lakowa Wilthen

1989 Lakowa produziert Koffer, Gürtel, Schultaschen und Sportbeutel

1990 Beginn der Umstrukturierung, Beschaffung Thermoformmaschine 1992 Reprivatisierung als Lakowa GmbH

1995 Einstieg in den Schienenfahrzeugbau

1997 Fertigung von Innenbekleidungsteilen für Krankenwagen

2002 Modernisierung des Thermoformbereiches

2005 Gründung Betriebsstätte Sohland

2010 erfolgreiche Zertifizierung nach DIN 6701

2011 Erweiterung aller Unternehmensteile, Umsatz bei 17 Mio. Euro mit 170 Mitarbeitern

2013 100-jähriges Firmenjubiläum

Meilensteine in der 100-jährigen Unternehmensgeschichte

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Kleinere Zuwendungen an Arbeitnehmer wie z. B. Essenmar-ken, Tickets für Veranstaltungen oder Tankgutscheine sind unter Umständen steuerfrei. Dementsprechend gerne greifen Arbeitgeber auf solche Maßnahmen zurück, um ihren Arbeit-nehmern etwas Gutes zu tun. Es herrscht aber oft Unsicherheit, welche Gefälligkeiten im Einzelnen erlaubt und welche steuer-lich nicht mehr begünstigt sind. Die Grenze ist hier nicht immer klar zu erkennen. Da sich bei dem Thema auch immer wieder einmal etwas ändert, haben unsere Experten Silvio Lindemann und Katrin Küber eine Vortragsreihe ins Leben gerufen, die sich mit dieser Thematik befasst und Ihnen Klarheit verschaf-fen soll.

Der nächste Termin findet Anfang 2013 statt. Wir informieren Sie recht-

zeitig auf unserer Webseite.

Wir haben den renommierten Kanzleiberater und Steuer-berater Gunther Hübner von der österreichischen Steuer-beratungsgesellschaft Hüb-ner & Hübner zu uns nach Dresden eingeladen, um über interne und externe Kommu-nikation für Steuerberater zu sprechen. Hübner ist durch ein besonders innovatives und effektives Kanzleimanagement weit über die Grenzen Öster-reichs hinaus bekannt gewor-den und führt seit mittlerweile

20 Jahren erfolgreich eine eigene Kanzlei. Wir hoffen, dass diese Veranstaltung in Kürze stattfinden kann und freuen uns schon jetzt auf entsprechende Einblicke in sein Erfolgsrezept und darauf, seine Ansätze mit unseren eigenen Aktivitäten in Beziehung zu bringen.

Die Veranstaltung richtet sich an unsere Mitarbeiter aus ganz Deutschland

und soll noch in diesem Jahr stattfinden. Letztendlich sollen uns die zu

erwartenden Erkenntnisse dabei helfen, unsere eigene Leistungs- und

Servicequalität weiter zu verbessern.

Öffentliche Vortragsreihe

Zuwendungen anArbeitnehmer rechtssicher und flexibel gestalten

Interne Schulung

Kanzleiberater Gunther Hübner zu Gast bei pkl-kmk

innovativ sein. Im letzten Jahr haben wir ja auch unsere RIM-Teile-Fertigung in Wilthen erweitert und außerdem die Produktionsbe-reiche Formerei, CNC-Bearbeitung und Montage ausgebaut. Eine weitere Herausforderung ist derzeit auch die Professionalisierung der Verwaltung: Wir haben mittlerweile zahlreiche Fachabteilun-gen und Managementpositionen. Wenn das so weiter geht, wer-den unsere Kinder schon deutlich mehr Möglichkeiten und Wege haben, um in das Unternehmen einzusteigen, als das noch bei mir der Fall war. Wenn Sie so wollen, dann erleichtern die Lösungen, mit denen wir uns derzeit beschäftigen, die kommende Unterneh-mensnachfolge. Trotzdem wird natürlich niemand gezwungen und die Voraussetzung für eine Unternehmensnachfolge in der Familie ist selbstverständlich eine entsprechende Bildung bzw. Eignung. Da müssen wir sowieso erst mal abwarten, in welche Richtung sich unsere und die Kinder meiner Schwester entwickeln und welche Talente wir dabei entdecken.

Vielen Dank für dieses Interview.

… zum Innenraumgestalter (hier für den ADAC-Rettungswagen TIGRIS).

pkl-kmk Wissen

LAKOWA Gesellschaft für Kunststoffbe- & -verarbeitung mbH: 1913 gegründet unter dem Namen „Liebscher & Stolle KG“

Alle Produkte und Leistungen im Überblick Komponenten für Schienenfahrzeuge sowie Kranken- und Rettungswagen, Herstellung technischer Teile und RIM-Teile durch Thermoformung, RIM-Gießtechnik und CNC-Bearbeitung

Firmensitz und -kontakt Dresdener Straße 25 02681 Wilthen Telefon: 03592 54 36 30 Fax: 03592 54 36 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.lakowa.com

Geschäftsführer: Dipl. Ing. Ralf Liebscher

Mitarbeiter: 170 (Stand 2012)

Steckbrief

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Golfturnier in Possendorf

Spendenrekord beim 5. pkl-kmk-Golfturnier

Filmnächte am Elbufer

Filmnächte am Elbufer locken knapp 180.000 Besucher an

Knapp 150 Golfer aus Ost und West haben sich am 3. Oktober 2012 auf der Golfanlage in Possendorf zum 5. pkl-kmk-Golfturnier ge-troffen. Gespielt wurde ein „Scramble“, bei dem immer der am besten liegende Ball von jedem Spieler im Flight weitergespielt wurde. Dabei sind die einzelnen Flights als Teams gegeneinander angetreten.

Gewonnen haben schließlich Enno Heistermann, Falk Jahn, Uwe Hommel und Georg Hommel (Bruttowertung) sowie Randy Frei-tag, Oliver Leder, Toni Sack und Maik Kotas (Nettowertung). Die Einnahmen des Turniers wurden von Hans-Joachim Kraatz und Thomas Keller auf 10.000 Euro aufgerundet und gehen als Spende an den KINDERLAND-Sachsen e. V., den LUBA Dresden e. V., die Stiftung Lebenshilfe Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und an den TSV Graupa e. V. Vielen Dank an alle Golfer, die diese Aktion möglich gemacht haben!

Die Filmnächte am Elbufer 2012 waren wieder ein voller Erfolg. Über 178.000 Dresdner und deren Gäste haben die Dresdner Sommernächte bei traumhafter Kulisse, einem guten Film oder spektakulären Konzerten, u. a. von Roland Kaiser, Die Ärzte und Clueso, genossen. Wie schon im vergangenen Jahr haben wir unseren Mandanten wieder angeboten, an einzelnen Tagen in der pkl-kmk-VIP-Lounge mit dabei zu sein und wieder haben viele unserer Mandanten dieses Angebot gerne angenommen:

Nicht nur zu unserer laufenden EM-Lounge während der Fußball- Europameisterschaft, sondern auch zum pkl-kmk-Filmabend haben wir uns getroffen, um bei einem Glas Wein oder Bier über Geschäftliches und Persönliches zu sprechen. Die positive Resonanz unserer Mandanten hat uns darin bestärkt, auch im kommenden Sommer entsprechende Veranstaltungen anzubie-ten. Darauf freuen wir uns schon heute!

pkl-kmk Engagement

veranstaltet von:

Stiftung Lebenshilfe

Sächsische Schweiz / Osterzgebirge –

Wohlfahrt in Sachsen

EUR

Spende zum Golfshop-pkl-kmk-Turnier

Dresden, den 3. Oktober 2012

3.000,–

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Termine

Veranstaltungskalender 2012 / 2013

In KürzeMitarbeiterschulung zum Thema „interne und externe Kommunikation“

Dienstag, 19. Februar 2013, MeeraneMittwoch, 27. Februar 2013, ChemnitzDonnerstag, 28. Februar 2013, BerlinFreitag, 8. März 2013, DresdenSteuerberater Alexander HolzhauerRKW-Seminarreihe zum Thema„Aktuelles Reisekosten und Bewirtungsrecht“

Donnerstag, 30. Mai 20135. REWE Team-Challenge

Juli / August 2013Filmnächte am Elbufer

Donnerstag, 3. Oktober 20136. pkl-kmk-GolfturnierGolfclub Dresden Elbflorenz, Possendorf

Änderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.pkl-kmk.de

Impressum

Bildnachweise:

© pkl-kmk; © Fotolia.com – ag visuell, Fotosenmeer.nl, emberiza;

© iStockphoto – STEEX; © Christoph Reichelt; © Laufszene Events GmbH;

© haumer&konsorten GmbH; © Lakowa GmbH; © Hübner & Hübner

Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH & Co KG;

© PAN Veranstaltungslogistik und Kulturgastronomie GmbH

Konzeption & Projektmanagement:

haumer&konsorten GmbH

www.diekonsorten.com

Gestaltung:

Knopek Clauß Grafikdesigner Partnerschaft

www.knopek-clauss.de

Mittwoch, 23. Januar 2013MandantenseminarNH Hotel Dresden Altmarkt

merken sie

sich diesen

Termin biTTe Vor!

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DresdenGlashütter Straße 104 01277 Dresden Telefon 0351 86266-0 Telefax 0351 86266-200 [email protected]

Hannover Bohlendamm 430159 HannoverTelefon 0511 3539997-0Telefax 0511 [email protected]

LeipzigPhilipp-Rosenthal-Str. 904103 LeipzigTelefon 0341 12474-0Telefax 0341 [email protected]

FrankfurtHochstraße 3160313 Frankfurt am MainTelefon 069 9349014-0 Telefax 069 9349014-40 [email protected]

BerlinMauerstr. 7610117 BerlinTelefon 030 8575960Telefax 030 [email protected]

Erfurt Anger 7399084 ErfurtTelefon 0361 658519-10Telefax 0361 [email protected]

Bingen Veronastraße 1055411 BingenTelefon 06721 30899-0Telefax 06721 [email protected]

www.pkl.com

Dresden Bergstraße 76 01069 Dresden Telefon 0351 89959-0 Telefax 0351 89959-50 [email protected]

Berlin Alt-Kaulsdorf 5112621 BerlinTelefon 030 720 212-261Telefax 030 720 [email protected]

www.kmk-dd.de

KreischaSpitzbergstraße 101731 KreischaTelefon 035206 3930-0Telefax 035206 [email protected]

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