Klartext Lochau Nr. 8 (2015/2)

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Lochau ist eine wunderschöne Gemeinde am herrlichen Bodensee, von der Natur reich beschenkt. Durch ihren Fleiß ha- ben es die LochauerInnen zu Wohlstand gebracht. Ja, man kann hier gut leben. Gleichzeitig stehen wir vor großen Her- ausforderungen: die wirtschaftliche Ent- wicklung unseres Dorfes, die Leistbarkeit des Lebens, Mobilität, Energieversorgung, demografischer Wandel, Erhalt dörflicher Strukturen – all diese Fragen werden uns bald weit mehr beschäftigen, als uns möglicherweise lieb ist. Wir haben in Lochau alles, was wir dazu brauchen: ein großes Potenzial an enga- gierten Menschen, lebendige Vereine und ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl. Aber um positive Zukunftsvisionen zu entwickeln, braucht es eine Politik, die im Dialog mit den LochauerInnen erörtert, was wirklich wichtig ist. Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, ob das Gemeinwohl gesichert ist und wie wir die Zukunftschancen kommender Gene- rationen und deren natürliche Lebens- grundlagen stärken. Dafür müssen wir Raum schaffen. Viele Menschen sind weiter als die Politik. Sie erwarten Visionen, Mut und Ehrlich- keit. Ihnen hat die Politik zu dienen. Wir Grüne Leiblachtal haben uns in den letzten Jahren für Lochau eingesetzt und treten nun deutlich verstärkt als offene BürgerInnenliste mit 53 engagierten Lochauerinnen und Lochauern zur Wahl an, mit bodenständigen Menschen, vom Gastronomen bis zur Ingenieurin. Wir alle lieben unsere Gemeinde und bringen Erfahrung und Wissen mit, das wir für das Gemeinwohl in Lochau ein- setzen wollen. Eigenverantwortung und eine aktive Gemeinschaft sind das größte Potenzial unserer Gemeinde. Nutzen wir diese Chance. Nehmen Sie am 15. März Ihr Wahlrecht in Anspruch. Ihre Stimme – unsere Kraft! p Dr. Frank Matt AM 15. MÄRZ GRÜNE WÄHLEN. DEIN LOCHAU KANN MEHR! AUSGABE 8 Zugestellt durch Post.at DAS GEMEINDEMAGAZIN DER GRÜNEN 2/2015 LOCHAU KLARTEXT LEIBLACHTAL LOCHAU

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Lochau ist eine wunderschöne Gemeinde am herrlichen Bodensee, von der Natur reich beschenkt. Durch ihren Fleiß ha-ben es die LochauerInnen zu Wohlstand gebracht. Ja, man kann hier gut leben.

Gleichzeitig stehen wir vor großen Her-ausforderungen: die wirtschaftliche Ent-wicklung unseres Dorfes, die Leistbarkeit des Lebens, Mobilität, Energieversorgung, demografischer Wandel, Erhalt dörflicher Strukturen – all diese Fragen werden uns bald weit mehr beschäftigen, als uns möglicherweise lieb ist.

Wir haben in Lochau alles, was wir dazu brauchen: ein großes Potenzial an enga-gierten Menschen, lebendige Vereine und ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl.

Aber um positive Zukunftsvisionen zu entwickeln, braucht es eine Politik, die im Dialog mit den LochauerInnen erörtert, was wirklich wichtig ist.

Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, ob das Gemeinwohl gesichert ist und wie wir die Zukunftschancen kommender Gene-rationen und deren natürliche Lebens-grundlagen stärken. Dafür müssen wir Raum schaffen.

Viele Menschen sind weiter als die Politik. Sie erwarten Visionen, Mut und Ehrlich-keit. Ihnen hat die Politik zu dienen.

Wir Grüne Leiblachtal haben uns in den letzten Jahren für Lochau eingesetzt und treten nun deutlich verstärkt als offene

BürgerInnenliste mit 53 engagierten Lochauerinnen und Lochauern zur Wahl an, mit bodenständigen Menschen, vom Gastronomen bis zur Ingenieurin.

Wir alle lieben unsere Gemeinde und bringen Erfahrung und Wissen mit, das wir für das Gemeinwohl in Lochau ein-setzen wollen. Eigenverantwortung und eine aktive Gemeinschaft sind das größte Potenzial unserer Gemeinde. Nutzen wir diese Chance.

Nehmen Sie am 15. März Ihr Wahlrecht in Anspruch. Ihre Stimme – unsere Kraft!

p Dr. Frank Matt

AM 15. MÄRZ GRÜNE WÄHLEN.DEIN LOCHAU KANN MEHR!

AUSGABE 8Zugestellt durch Post.at

DAS GEMEINDEMAGAZIN DER GRÜNEN

2/2015

LOCHAUKLARTEXT

LEIBLACHTAL

LOCHAU

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DIE GRÜNEN LEIBLACHTAL – LOCHAU | lochau.gruene.at02

BÜRGERiNNEN FÜR LOCHAU

FÜR EIN POLITISCHES MITEINANDERTRANSPARENZ STATT AMTSGEHEIMNIS –

Wir Grüne Leiblachtal sind eine BürgerInnenbewegung, die sich für parteiübergreifende Sacharbeit und Transparenz stark macht. Wir fordern BürgerInnenbeteiligung und lehnen den Klubzwang ab.

Transparenz in der Gemeindearbeit bedeutet, dass jede/r interessierte Bürger/in weiß, was und wie in der Ge-meindevertretung gearbeitet wird und auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden.

Politische Entscheidungen sollen klar nachvollziehbar, die Ergebnisse für jede/n Interessierte/n auf der Gemein-dewebsite www.lochau.at leicht einseh-bar sein.

Die Gemeindezeitung soll als objektive, überparteiliche Informationsplattform dienen. Wir wollen dafür sorgen, dass Lochau Transparenz lebt.

BürgerInnenbeteiligung hat verbindlich vor wichtigen politischen Entscheidun-gen, z. B. hinsichtlich der Zentrumsver-bauung, stattzufinden. Wir brauchen keinen hoheitlich gesteuerten Dialog, sondern Demokratieentwicklung von unten.

• Bebauung: Die Entscheidungs-grundlagen in Bebauungsfragen (räumliches Entwicklungskonzept, Rad- und Verkehrskonzepte) müs-sen zeitnah auf der Gemeindeweb-site veröffentlicht werden.

• Finanzen: Wir wollen die Gehälter der MandatarInnen und des Bür-germeisters offenlegen. Den Trans-parenzbestimmungen des Partei-engesetzes ist Folge zu leisten.

• Information: Wir wollen, dass jede Fraktion die Möglichkeit hat, sich in der Gemeindezeitung zu aktuellen Themen zu äußern.

• Vergaben: Für die Öffentlichkeit relevante Verträge und Vergabe-richtlinien müssen öffentlich und nachvollziehbar dargestellt werden.

• BürgerInnenhaushalt: Die Bür-gerInnen bestimmen gemeinsam, wofür ein bestimmter Teil des Gemeindehaushaltes ausgegeben wird.

Gemeinsam und transparent wollen wir das Beste für alle LochauerInnen erreichen.

p Judith Wellmann

Viele Menschen warten jahrelang auf einen Liegeplatz am Lochauer Hafen. Für die EigentümerInnen von Wohnungen am Kaiserstrand wur-den aber gleich zehn Bootsplätze zur Verfügung gestellt. Eine auf der Website öffentlich einsehbare War-teliste lässt auf sich warten.Transparent? Kaum.

AM SEEFREUNDERLWIRTSCHAFT

Unser Team (v. l. n. r.): Edgar Ferchl-Blum, Elisabeth Matt, Melitta Sohm, Erich Büchel, Judith Wellmann,Frank Matt, Georg Mack, Wilma Flatz, Andreas Freis, Mirko Palkovic, Thomas Guschl

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AUS DER GEMEINDEVERTRETUNG

In den letzten fünf Jahren habe ich viele Erfahrungen als Gemeindevertre-ter gesammelt, Interessantes und oft Überraschendes erlebt. Die ÖVP lehnte mit ihrer absoluten Mehrheit viele unserer Anträge ab, aber unsere Denk-anstöße haben doch manches bewirkt.

So erfolgt etwa die Wohnungsvergabe nun nach klar festgelegten Kriterien.

Auf unser beharrliches Drängen wurde für den Kindergarten Seepark ein Archi-tekturwettbewerb ausgeschrieben.

Vehement wurde gegen den von uns geforderten Bebauungsplan für Lochau gearbeitet, der gleiches Recht für alle schaffen würde.

Öffentliche Gelder werden mitunter als Selbstbedienungsladen gesehen.

So erhielt Lochau als e5-Gemeinde und Teil der Energieregion Leiblachtal erhebliche Subventionen für Umwelt-aktivitäten.

Einem Autorennen von Lochau nach Ei-chenberg dürfte unter diesem Gesichts-punkt nicht zugestimmt werden.

Ferienwohnungen werden nach wie vor gewidmet, obwohl der dafür vorhan-dene Markt bedient wird und die Woh-nungspreise dadurch weiter steigen.

Zwei Anträge zur gesetzlich vorge-schriebenen Veröffentlichung der Haushaltsbeschlüsse auf der Gemeinde-website wurden nicht umgesetzt.

Wir finden, dass alle von der Gemein-de abgeschlossenen Verträge auf der Homepage veröffentlicht werden soll-

ten. Dann würden die Vertragspartner einander auch mit Respekt behandeln.

Die Gemeinde kaufte den Parkplatz zwischen ehemaligem Bahnhof und Stellwerk vor einem Jahr um 350.000 Euro, kann ihn aber bis heute nicht nut-zen, um Einnahmen zu lukrieren.

Klientelpolitik fällt einem auch irgend-wann auf den Kopf. Noch bitterer ist es, wenn es die Bevölkerung trifft. So löst sich wahrscheinlich mit Jahresende der Lochauer Tennisverein auf.

Lochauer Landwirte zeigen Interesse an attraktiven landwirtschaftlichen Flächen am Pfänderhang. Kurzerhand wurde ein Großunternehmer zum Landwirt erklärt, damit dieser die Gründstücke kaufen kann.

Wir beginnen, ein Gemeindeamt um sechs Millionen Euro neu zu bauen und lassen gemeindeeigenen Gebäude (Polizei, Gemeindeamt, Festhalle) ver-wahrlosen. Im Sinne des Gemeinwesens sollte eine funktionstüchtige Festhalle im Mittelpunkt stehen. Die Bevölkerung und viele Vereine brauchen einen viel-seitig verwendbaren Veranstaltungs-raum.

p Georg Mack

IN GRÜNRÜCKBLICK UND AUSBLICK

• Miete Raum Typico: 62.000 Euro

• Bauhof: 60.000 Euro

• Strandbadparkplatz: 25.000 Euro

PACHTZAHLUNGENJÄHRLICHE

DER GEMEINDE

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UNSERE THEMEN

MITBESTIMMEN,MITGESTALTEN!Wir Grüne setzen uns ein: für ein zukunftsorientiertes Leiblachtal. Wir nutzen die Kreativität der BewohnerIn-nen des Leiblachtales, heben schlum-mernde Potenziale und fördern Autono-mie, um globalen Krisen lokal zu begegnen. Dafür benötigen wir ein demokratisches System, das allen Menschen die Teilnahme an der Gestal-tung des Zusammenlebens ermöglicht.

Transparenz, Kontrolle, Partizipation: Das sind die Voraussetzungen für gelebte Demokratie.

→ Das Gemeinwohl muss die Grundlage aller politischen Entscheidungen sein.

→ Umfassende Information und prä-zise Kommunikation sind entschei-dend für die Transparenz politischen Handelns.

→ Wir fordern professionell ausgestal-tete und begleitete BürgerInnen-beteiligungsprozesse.

→ Wir regen die jährliche Einberufung eines Regionalparlaments zur Dis-kussion und Planung von Gemein-dekooperationen an.

LEISTBARESLEBEN AM SEEIn den nächsten Jahren werden auf ehemaligem Betriebsgelände über 500 Wohnungen errichtet. Schon jetzt steht gewidmete Wohnfläche für weitere 5000 Menschen zur Verfügung. Lochau wird wachsen. Dafür müssen wir die Infrastruktur – Kinderbetreuung, Wasser, Kanal etc. – bereitstellen. Das wird teuer. Wir müssen alles tun, um die Kosten im Rahmen zu halten.

Zusammenleben mit Plan: Wir brau-chen professionelle Einschätzungen zur zukünftigen Bevölkerungsstruktur.

→ Wir stellen günstige Start- und Mietkaufwohnungen bereit und ver-hindern, dass Wohnraum leersteht.

→ Wir brauchen Bebauungspläne.

→ Wir müssen die privaten Bauträger an allen öffentlichen Infrastruktur-maßnahmen beteiligen, die durch die Neubauten notwendig werden.

→ Wer in Lochau Immobilien erwerben will, soll hier seinen Hauptwohnsitz haben – Schluss mit dem Ausver-kauf von Grund und Boden!

UMWELTBEWUSSTAUCH IM VERKEHRMobilität ist ein Grundbedürfnis. Wir wohnen hier, arbeiten da und verbrin-gen unsere Freizeit dort. Dennoch sind zwei Drittel aller unserer Wege kürzer als zehn Kilometer. Darauf muss eine umweltbewusste Verkehrspolitik achten und die mobile Vielfalt berücksichtigen – Rad, Bus, Bahn, Auto. Wie die Mobilität der Zukunft aussieht, entschei-den wir heute.

Einfach umsteigen: Wir fördern den öffentlichen Verkehr und steigern die Fahrradfreundlichkeit im Leiblachtal.

→ Wir brauchen überdachte und ver-sperrbare Radabstellplätze im Ort.

→ Wir realisieren das Radwegekon-zept im Leiblachtal und fördern Elektroautos.

→ Wir befestigen den Kiesvorplatz am Bahnhof.

→ Wir errichten einen Park-and-Ride-Standort bei der Busstation und verpflichten Bauträger, Car-Sharing-Parkplätze bereitzustellen.

→ Wir schlagen vor, das Leiblachtal in die geplante Ringstraßenbahn Unteres Rheintal einzubinden.

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UNSERE THEMEN

INVESTIERENIN DIE ZUKUNFTBildung ist der Schlüssel, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Wir sorgen dafür, dass alle Kinder und Jugendlichen in Lochau die gleichen Chancen erhalten. Wir schaffen optimale Bildungsvoraussetzungen, von der Kleinkindbetreuung bis zum Ferialjob. Und wir stärken die Vereine, die wertvolle Arbeit für das Zusammen-leben im Dorf leisten.

Unsere Vision: eine generationen-gerechte Gesellschaft, die die Chancen der Nachkommen wahrt.

→ Wir müssen das Angebot der Klein-kind-, Kinder- und SchülerInnen-Betreuung ausbauen und insbe-sondere die Sommerschließtage reduzieren.

→ Wir fordern ein gesundes Mittages-sen mit regionalen Produkten in allen öffentlichen Bildungseinrichtungen.

→ Wir wollen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund verstärkt in das Lochauer Vereinsleben einbe-ziehen.

→ Wir regen die Gründung einer Ferialjob-Börse für das Leiblachtal an.

IDEENFÜR DAS ZUSAMMENLEBENLochau verfügt über wertvolle Architek-tur, ausgezeichnete Gastronomie, beliebte Treffpunkte wie das Pfarrzent-rum, den Jugendraum, die Festhalle. Wir müssen alles dafür tun, den dörflichen Charakter unserer Gemeinde zu erhalten und zugleich das Ortszent-rum zu einer attraktiven Adresse für Einzelhandel, Dienstleistungsbetriebe, Kultur und Bildung zu machen.

Unser Dorf bietet so viele Chancen: Nutzen wir sie gemeinsam! Denn die Zukunft geht uns alle an.

→ An der Entwicklung des Dorfzent-rums sollen sich alle BürgerInnen beteiligen.

→ Wir schlagen ein verkehrsfreies Gemeinde-, Schul- und Veranstal-tungszentrum vor.

→ Wir bremsen den motorisierten Verkehr ein und schaffen Sicherheit für unsere Kinder.

→ Wir brauchen öffentliche Räume ohne Konsumzwang.

→ Wir plädieren für eine funktions-tüchtige Festhalle.

WIRTSCHAFT –GEMEINSAM IM LEIBLACHTALUnsere Vision ist eine nachhaltige Wirtschaft, die sinnerfüllte Jobs zur Verfügung stellt, dem Standort verbun-den ist und KonsumentInnen als PartnerInnen betrachtet. Die Ansiedlung innovativer Jungunternehmen – Stich-wort: Green Jobs – ist das Gebot der Stunde. Dazu müssen wir aber zuerst den Gemeindehaushalt sanieren. Für Kooperation im Leiblachtal! Kirchturmdenken ist von gestern.

→ Definieren wir überregionale Be-triebsgebiete im Leiblachtal und erleichtern wir die Ansiedlung von innovativen Kleinunternehmen.

→ Wir brauchen sprengelübergreifen-de Organisation von Kinder- und SchülerInnenbetreuung.

→ Wir verstehen Gemeinden als Serviceeinrichtungen, die durch Zusammenarbeit die Qualität ihrer Dienstleistungen verbessern.

→ Betreiben wir Freizeit- und Sportanla-gen, Bauhöfe und Wertstoffsammel-zentren im Leiblachtal gemeinsam!

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GEDANKEN EINES WAHLLOCHAUERS

ZU DURCHFAHRTSORTIN REKORDZEIT VON DORF

Vieles hat sich in Lochau während der letzten Jahre verändert. Hans Platzgu-mer, einer der bekanntesten Schrift-steller des Landes und seit langem Wahllochauer, beschreibt seine Gefüh-le über einige dieser Veränderungen in Form des folgenden Textes.

Im Lauf des letzten Jahrzehnts hat sich Lochau radikal gewandelt. Das ehe-malige Dorf und seine wertvolle Natur wurden nahezu gänzlich ausverkauft, zum Leid der Bevölkerung, zum Nutzen einiger weniger.

Kein Monat ist in den letzten Jahren vergangen, in dem nicht die Kräne mehrerer paralleler Großbaustellen in Hochbetrieb waren, meist um Anla-geobjekte und Zweitwohnungen zu schaffen. Die Einwohnerzahl Lochaus stagniert seit langem, dennoch wird auf jeder Wiese einer jener Wohnblocks aus dem Boden gestampft, wie sie bereits unser Landschaftsbild dominieren.

Kürzlich rodete der Gärtner inbrünstig den letzten Baum vor meinem Fenster mit dem Argument, er behindere die Verkehrssicht. Wie Idefix kam ich mir vor, ohnmächtig, elend, den Tränen nahe, als ich ihm dabei zusehen musste.

Das Roden erstreckt sich weit in die umliegenden Wälder hinein, einst grüne Refugien, heute von kahlgeschlagenen Lichtungen durchsetzt. Selbst eine letzte Parkbank am Waldrand, die ich in der Sommerhitze aufsuchte, ist nun verschwunden. Es ist zu befürchten, dass den Waldpfaden Lochaus dasselbe Schicksal droht wie seinen Badestränden, die seit ihrer ‚renaturalisierenden‘ Zube-tonierung mittlerweile den Charme des Friedrichshafener Stadtstrandes besit-zen. Will ich baden gehen, wo ich immer baden ging, hindern mich Verbotsschil-der und deutsche Tagestouristen daran.

Der Kahlschlag Lochaus zeigt Wirkung. Laut Verkehrszählung rauschen täg-

lich über 18.000 Autos unbehindert durchs Ortszentrum. Lochau wird als Vorstadtsiedlung und Durchzugsort mit dem höchsten Verkehrsaufkommen des Landes angesehen. Die meistbefahrene Straße Vorarlbergs gibt es hier, daran hat auch der Bau der zweiten Pfänder-röhre nichts geändert. Nichts als Lärm und Gestank hinterlassen die durchfah-renden Pkw und Lkw, viele von ihnen Sattelschlepper und Schwerfahrzeuge, die hier gar nicht fahren dürften. Sie wissen, dass so gut wie nie kontrolliert wird, und zwängen sich durch den Ortskern, oft Zentimeter an den Schul-taschen der Volksschüler vorbei, die hier zur Schule gehen. Es ist, als bettle Lochau um seinen ersten Verkehrstoten, denn nichts wird unternommen.

Der Ausbau des Hauptplatzes zum „Roten Platz“ ist längst gescheitert. Die rege Bürgerbeteiligung an Konzepten zur Verkehrsberuhigung spielt in aktuel-len Überlegungen keine Rolle mehr. Was zählt, ist weiterhin das schnelle Geld mit schamlosen Immobilienprojekten.

Nach den unverzeihlichen Bausünden der letzten Jahre sind neue, noch um-fangreichere in Planung. Hochhäuser werden errichtet, wie man seit den 1980er Jahren hoffte, sie nie wieder sehen zu müssen. Pläne für den überfäl-

ligen Umbau des Ortszentrums werden hinter verschlossenen Türen modifiziert.

In Lochau-Süd haben Vorbereitungen zum Bau einer riesigen Neubausiedlung begonnen. Goldgräberstimmung unter Bauträgern und Immobilienspekulanten macht sich breit. Oder ist es bereits Leichenfledderei?

Lochau steht an der Kippe. Werden die neuen Bauvorhaben nicht behutsam unter Beteiligung der Bevölkerung und aller Parteien überdacht und vorange-gangene Fehlentscheide nicht korri-giert, wird in wenigen Jahren von einem lebenswerten Lochau nichts mehr übrig sein. Das Dorf wurde in Brachland mit verwaistem Zentrum verwandelt, nun ist es höchste Zeit, bei der Neu-gestaltung gegenzusteuern und nicht kurzsichtigen, rein wirtschaftlichen Beweggründen zu folgen. Wird auch in Zukunft diese Einsicht untergraben, wird Lochau bald über die Landesgren-zen hinaus als warnendes Beispiel für zerstörerische Bauwut gelten und jeder, der hier einst lebenswerte Natur und gute Luft erhoffte, sich einen anderen, besseren Ort zu leben suchen müssen.

p Hans PlatzgumerSchriftsteller, Musiker, Wahllochauer

Jänner 2015

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DIE GRÜNEN LEIBLACHTAL – LOCHAU | lochau.gruene.at 07

GRENZENLOS

Wir vergeuden unsere besten Böden mit ungeheurer Geschwindigkeit. Jeden Tag werden in Österreich20 Hektar Boden versiegelt; wir sehen die Auswirkungen auch bei uns in Lochau. Eine Wiese nach der anderen weicht gesichtslosen Wohnblöcken, von deren Verkaufeinige wenige profitieren. Die Kos-ten für die Infrastruktur werden auf die Gemeinde, das heißt auf die All-gemeinheit abgewälzt. Einheimische können sich die überteuerten Woh-nungen nicht leisten, und Lochau wird immer mehr zu einem Ort der reichen Nachbarn. Sie treiben die Preise in die Höhe, und junge Famili-

en müssen in andere, billigere Ge-meinden ziehen. So gehen uns auch gut integrierte, in Vereinen aktive junge Menschen verloren.Wollen wir Lochauer und Lochaue-rinnen weiter dabei zusehen?

UNSERES LANDESDER AUSVERKAUF

Ich finde es schade, wenn Einheimi-sche aus dem Dorf gedrängt wer-den, weil es für NormalverdienerIn-nen keine Wohnmöglichkeiten gibt.

p Gertrud Le Rique

KARL-FRIEDRICH, WARUM MÖGEN DIE KEINEFERIENWOHNUNGEN? ES IST DOCH SO SCHÖN HIER.

IM ZENTRUMDIE FREIE WAHL

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GEMEINDEVERTRETUNGSWAHL 2015

08 DIE GRÜNEN LEIBLACHTAL – LOCHAU | lochau.gruene.at

WAHLVORSCHLAGGEMEINDEVERTRETUNG

28. Manuela Bauer Physiotherapeutin | Jg. 1980

29. Olivia Le Ricque Studentin | Jg. 1988

30. Petra Freis Hausfrau | Jg. 1970

31. Erdal Cosan Gastronom | Jg. 1968

32. Artur Bauer Pensionist | Jg. 1953

33. Monika Matt-Egger Immobilienmaklerin | Jg. 1970

34. Dipl.-Ing. Til Wellmann Architekt | Jg. 1971

35. Mathilde Le Ricque Sozialarbeiterin | Jg. 1986

36. Mag. Gerold Münst Klinischer Psychologe | Jg. 1962

37. Norbert Kathrein Angestellter | Jg. 1954

38. Augustine Bauer Pensionistin | Jg. 1954

39. Verena Hartl Röntgenassistentin | Jg. 1972

40. Markus Mosman Fotograf | Jg. 1979

41. Susanne Lerchenmüller Büroangestellte | Jg. 1972

42. Mag.a Irmtraud Garnitschnig Kunsthistorikerin | Jg. 1946

43. Beatrix Büchel Selbstständige | Jg. 1968

44. Mag.a Maria Kamphuys Master of Arts | Jg. 1958

45. Jeanne Le Ricque Schülerin | Jg. 1996

46. Jerome Büchel Selbstständiger | Jg. 1989

47. Franz Kilzer ÖBB-Bediensteter | Jg. 1960

48. Dipl.-Ing.in Steffi Scheil Architektin, Denkmalpflegerin | Jg. 1968

49. Friederike Ortner Betreuerin | Jg. 1949

50. David Alexander Martinelli Baumeister | Jg. 1983

51. Mag.a Annamaria Ferchl-Blum Fachinspektorin Religion | Jg. 1963

52. Regine Benath Versicherungskauffrau | Jg. 1965

53. Judith Zortea Organisationsentwicklungsberaterin Jg. 1978

1. Dr. Frank Matt Augenarzt | Jg. 1962

2. Dipl.-Ing.in Judith Wellmann Architektin | Jg. 1971

3. Mag. Georg Mack Kulturvermittler | Jg. 1959

4. Ing.in Melitta Sohm Techn. Angestellte | Jg. 1966

5. Erich Büchel Spediteur | Jg. 1961

6. Mag.a Gertrud Le Ricque-Wohlgenannt AHS-Lehrerin | Jg. 1960

7. Mirko Palkovic Suchtberater | Jg. 1948

8. Carmen Hammouda Angestellte | Jg. 1967

9. Andreas Freis Vertriebsingenieur | Jg. 1970

10. Wilma Flatz Pensionistin | Jg. 1943

11. Ing. Wolfgang Wendl Pensionist | Jg. 1944

12. Karoline Apollonio Sozialfacharbeiterin | Jg. 1958

13. Mag. Thomas Guschl Lehrer | Jg. 1967

14. Dagmar Eienbach-Wendl Lehrerin | Jg. 1960

15. Angelika Matt Schülerin | Jg. 1996

16. DGKS Tünde Lörincz Diplomkrankenschwester | Jg. 1976

17. Elisabeth Matt Arztassistentin | Jg. 1966

18. Alexander Palkovic Kindergartenpädagoge | Jg. 1987

19. Mag. Edgar Ferchl-Blum Leiter EFZ | Jg. 1962

20. Johann Platzgummer Schriftsteller | Jg. 1969

21. Pascal Büchel Rezeptionist | Jg. 1991

22. Mag.a Sandra Bellet Lehrerin | Jg. 1966

23. Mag.a Sabine Bauer Naturwissenschafterin | Jg. 1980

24. Alfred Themessl Betriebstechniker | Jg. 1956

25. Mag. Daniel Mosman Angestellter | Jg. 1974

26. Maria Kathrein Pensionistin | Jg. 1954

27. Fermani Isci Reinigungsfachkraft | Jg. 1959

IMPRESSUMKlartext LochauNr. 8 (2/2015)

Herausgeber:Die Grünen Leiblachtal – Lochau

Endredaktion: Thomas Geldmacher

Für den Inhalt verantwortlich:Die Grünen Leiblachtal – LochauDr. Frank Matt,Tannenstraße 7, 6911 Lochau

[email protected]

facebook.com/ DieGruenenLeiblachtalLochau

0650 526 77 00

Fotos: Die Grünen Vorarlberg,Die Grünen Leiblachtal – Lochaubzw. wie angeführt

DEIN LOCHAUKANN MEHR.WAHLPROGRAMM 2015

VISIONEN, PLÄNE, PROJEKTEFÜR LOCHAU

Mehr Informationen online unter:lochau.gruene.at

Am 15. März können Sie zwei Stim-men abgeben: eine für den Bürger-meister bzw. die Bürgermeisterin und eine für die Partei Ihrer Wahl.

Der/die BürgermeisterkandidatIn Ihrer Wahl muss nicht der Partei Ihrer Wahl angehören.

Außerdem können Sie bis zu fünf Vorzugsstimmen an KandidatInnen auf der Liste der Partei, die Sie angekreuzt haben, vergeben.

1 STIMMZETTEL, 2 WAHLENSO WÄHLEN SIE GÜLTIG.