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Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich www.zora.uzh.ch Year: 1991 Kleine Einführung ins Hieroglyphen-Luwische Werner, Rudolf Abstract: Immer wieder lassen sich Besucher der archäologischen Museen in Ankara und Istanbul von den seltsamen Schriftzeichen auf Stelen und Orthostaten faszinieren, denen der Türkeireisende auch im Felsenheiligtum Yazilikaya bei Boğazköy oder in der Ausgrabungsstätte auf dem Karatepe bei Kadirli (Kilikien) begegnen kann. Aber nur selten werden in Instituten oder Seminarien für orientalische Al- tertumswissenschaft an unseren Universitäten Kurse über diese sogenannten hethitischen Hieroglyphen angeboten. Es existieren zwar bereits Anläufe und Versuche, die etwas disparate und heikle Materie aufzuarbeiten. Aber die von Emmanuel Laroche vor dreissig Jahren in Aussicht gestellte ”seconde par- tie” zu seinen ”Hiéroglyphes Hittites” ist nie erschienen, und Piero Meriggis bewundernswerter Versuch, das gesamte ihm zugängliche Material in seinem ”Manuale” aufzuarbeiten, ist durch Neuerkenntnisse der letzten 17 Jahre in mancher Hinsicht zu modifizieren. Diesen Nachteilen soll die ”Kleine Einführung ins Hieroglyphen-Luwische” abhelfen. Sie bringt nach einleitenden Kapiteln zu Schrift und Sprache eine grammatische Skizze und ausgewählte Textproben (Siegellegenden und Stein-Inschriften). Eine Zeichen- liste und Wörterverzeichnisse sollen die Einarbeit erleichtern. Das Büchlein wendet sich bewusst an Anfänger und Anfängerinnen sowie an Leute, die nicht in Hethitologie spezialisiert sind, sondern sich in erster Linie mit altorientalischer Geschichte und Archäologie, mit Assyriologie, mit dem Alten Testament, mit Indogermanistik u.ä. beschäftigen. Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich ZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-139840 Published Version Originally published at: Werner, Rudolf (1991). Kleine Einführung ins Hieroglyphen-Luwische. Freiburg, Switzerland / Göttin- gen, Germany: Universitätsverlag / Vandenhoeck Ruprecht.

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Zurich Open Repository andArchiveUniversity of ZurichMain LibraryStrickhofstrasse 39CH-8057 Zurichwww.zora.uzh.ch

Year: 1991

Kleine Einführung ins Hieroglyphen-Luwische

Werner, Rudolf

Abstract: Immer wieder lassen sich Besucher der archäologischen Museen in Ankara und Istanbul vonden seltsamen Schriftzeichen auf Stelen und Orthostaten faszinieren, denen der Türkeireisende auch imFelsenheiligtum Yazilikaya bei Boğazköy oder in der Ausgrabungsstätte auf dem Karatepe bei Kadirli(Kilikien) begegnen kann. Aber nur selten werden in Instituten oder Seminarien für orientalische Al-tertumswissenschaft an unseren Universitäten Kurse über diese sogenannten hethitischen Hieroglyphenangeboten. Es existieren zwar bereits Anläufe und Versuche, die etwas disparate und heikle Materieaufzuarbeiten. Aber die von Emmanuel Laroche vor dreissig Jahren in Aussicht gestellte ”seconde par-tie” zu seinen ”Hiéroglyphes Hittites” ist nie erschienen, und Piero Meriggis bewundernswerter Versuch,das gesamte ihm zugängliche Material in seinem ”Manuale” aufzuarbeiten, ist durch Neuerkenntnisseder letzten 17 Jahre in mancher Hinsicht zu modifizieren. Diesen Nachteilen soll die ”Kleine Einführungins Hieroglyphen-Luwische” abhelfen. Sie bringt nach einleitenden Kapiteln zu Schrift und Sprache einegrammatische Skizze und ausgewählte Textproben (Siegellegenden und Stein-Inschriften). Eine Zeichen-liste und Wörterverzeichnisse sollen die Einarbeit erleichtern. Das Büchlein wendet sich bewusst anAnfänger und Anfängerinnen sowie an Leute, die nicht in Hethitologie spezialisiert sind, sondern sich inerster Linie mit altorientalischer Geschichte und Archäologie, mit Assyriologie, mit dem Alten Testament,mit Indogermanistik u.ä. beschäftigen.

Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of ZurichZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-139840Published Version

Originally published at:Werner, Rudolf (1991). Kleine Einführung ins Hieroglyphen-Luwische. Freiburg, Switzerland / Göttin-gen, Germany: Universitätsverlag / Vandenhoeck Ruprecht.

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Rudolf Werner Kleine Einführungi ns H ieroglyphen-Luwische

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ORBIS BIBLICUS ET ORIENTALIS

lm Auftrag des Biblischen lnstitutsder Universität Freiburg Schweiz,des Seminars ft¡r Biblische Zeitgeschichteder Universität Münster i. W.und der Schweizerischen Gesellschaftfür oriental ische Altertumswissenschaftherausgegeben vonOthmar Keelunter Mitarbeit von Erich Zenger und Albert de Pury

Zum Autor

Rudolf Werner (geb. '1921) studierte Altphilologie und indogermanische

Sprachwissenschaft in Basel, Bern, Neuchâtel und Zürich. Später als Lehrer

für Alte Sprachen an verschiedenen Gymnasien tätig. Daneben Einarbeit in

die Hethitologie;'ein Jahr lang Mitarbeiter von H. Otten in Marburg. 1966

Habilitation für indogermanische und altkleinasiatische Sprachwissenschaft

an der U n iversität Basel. Veröffentl ichu ngen u.a. : n u nd et vor Vokal bei Homer(Freiburg 1948). Hethitische Gerichtsprotokolle (StBoT 4, Wiesbaden 1967)-

Kapitel <Alte Geschichte> im Türkei-Band der Erdmann-Ländermonogra-phien (Tübingen"l974 und 1977). - Lebt in Frauenfeld (CH).

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Orbis Biblicus et Orientalis 106

Rudolf Werner

Kleine Einfuhrungins H ieroglyphen-Luwische

unter Mitarbeit von Barbara Lüscher

U n iversitätsverlag Frei bu rg SchweizVandenhoeck & Ruprecht Gött¡ngen

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CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek

Werner, RudolfKleine Einführung ins H ieroglyphen-Luwische/ Rudolf Werner. U nter Mitarb.von Barbara Lüscher. - Freiburg, Schweiz: Univ.-Verl.; Göttíngen: Van-

denhoeck und Ruprecht, 1991(Orbis biblicus et orientalis; 106)(ISBN 3-727 B-07 49-O (U n iv.-Verl.)(ISBN 3-525-53739-5 (Vandenhoeck und Ruprecht)

NE: GT

Die Druckvorlagen wurden vom Herausgeberals reprofertige Dokumente zur Verfügung gestellt

@ 1991 by Universitätsverlag Freiburg SchweizVandenhoeck & Ruprecht Cöttingen

Paulusdruckerei Freiburg Schweiz

ISBN 3-7278-0749-0 (Universittitsverlag)ISBN 3-525-53739-5 (Vandenhoeck & Ruprecht)

Digitalisat erstellt durch Florian Lippke, Departement fürBiblische Studien, Universität Freiburg Schweiz

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Abkürzungsverzeichnis

Allgemeiner Teil

Einleitung

Einführende Bibliographie

Die Sprachdenkmäler

Di e Schri ft

Die Sprache

Kurzgefasste Grammatik

I. Zur Lautlehre

11. Satzeinleitende Partikel und Enklitika

111. Formenlehre der Substantive und Adjektive

IV. Pronomina V. Verben

VI. Adverbien, Postpositionen, Präverbien und

Konjunktionen

VII. Bemerkungen zur Syntax

Textproben

Siegel des 2. Jahrtausends v. ehr.

aus Bogazköy und Ras Schamra

Drei Inschriften aus der Grossreichszeit

Inschriften des 1. Jahrtausends v. ehr.

Zeichenliste

Wörterverzeichnisse

Anhang

I. Phonetisch geschriebene Wörter

11. Mit Ideogramm geschriebene Wörter

III. Eigennamen

VII

IX

1

3

6

9

11

16

19

21

23

25

31

34

36

37

39

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69

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87

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93

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VORWORT

Die "Kleine Einführung ins Hieroglyphen-Luwische" ist nicht als Handbuch

für Hethitologen und solche, die es werden wollen, gedacht. Sie will also

kei neswegs das Manuale von MERIGGI und andere Hi lfsmitte 1 ersetzen. Si e

ist ledigl ich al s Handreichung für jene konzipiert, die 1- eventuell im

Selbststudium - überhaupt einmal eine einigermassen zutreffende Vorstel­

lung von den sogenannten hethitischen Hieroglyphen sich aneignen möchten

als Ergänzung zu anderen Studien. Gedacht ist also an Altorientalisten im

weitesten Sinne, an Alttestamentler, an Althistoriker, an Altphilologen,

an Archäologen, an Indogermanisten u.s.w ..

Bei aller Kürze und Beschränkung auf scheinbar Gesichertes wird doch nicht

zu vermeiden sein, dass der Benützer auf manche Unsicherheit in unserer

heutigen Kenntnis der Materie aufmerksam gemacht werden muss; ein Blick

in die Fachliteratur genügt ja, um zu sehen, dass noch unzählige Fragen

einer Klärung bedürfen. Vor anderthalb Jahrzehnten bemerkte ein so hervor­

ragender Kenner wie HAWKINS zu einem Passus der hierogl.-luw. Inschrift

von Egrek: "Subject, verb and object are alike obscure." (An.St. XXV, pag.

134 [1975J)

Die Herren H. EICHNER (Wien), J. D. HAWKINS (London), M. KALA~ (Istanbul)

und E. NEU (Bochum) hatten die Liebenswürdigkeit, in einzelne Teile des

Manuskripts .iYl .6.ta.tu Yla/.lceYlcü Einsicht zu nehmen. Ihren kritischen und

fördernden Bemerkungen verdankt diese "Kleine Einführung" eine v/eiter ge­

hende Anpassung ans heute Uebliche, als ursprünglich geplant war. Von einer

Erweiterung des Grundkonzepts ri et all erdi ngs ei nerseits die i ntendi erte

"Handlichkeit" und Wohlfeilheit ab, andrerseits auch die Mitteilung, dass

J. D. HAWKINS an einem grossen Corpus-Projekt arbeitet, nach dessen Er­

scheinen ohnehin vieles neu überdacht werden muss.

Frau lic. phil. Barbara LUESCHER hat nicht nur die Reproduktionsvorlagen

für den "Allgemeinen Teil" und die "Kurzgefasste Grammatik" geschrieben,

sondern vor allem auch darauf geachtet, dass die Gesamtdispos1tion und die

einzelnen Formulierungen wirklich den Bedürfnissen von Anfäng~rn und Nicht­

fachleuten entgegen kommen. - Für Unzulänglichkeiten des vorliegenden Werk­

leins trägt allerdings der Verfasser die Verantwortung.

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Das Manuskript wurde zwar schon 1989 abgeschlossen; aber dazwischen getre­

tene terminbedingte Arbeiten und vor allem die zeitraubenden Zusammenstel­

lungen der Reproduktionsvorlagen für die "Textproben" verzögerten leider

die endgültige Drucklegung. Damit hängt es auch zusammen, dass dem Benützer

zwei verschiedene Schreibmaschinen-Schriften zugemutet werden.

Der schönste Erfolg, der dieser "Kleinen Einführung" beschieden sein könn­

te, bestände darin, diesem Spezialzweig der Wissenschaft vom Alten Orient

neue Interessenten zuzuführen.

Basel und Frauenfeld

Ende 1990 Rudo lf WERNER

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An.St.

Carchemish

CIH

Glossar

griech.

heth.

Hethitica

HH

HHL

HHM

hierogl.

idg.

keilschr.

ASKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Anatolian Studies, Journal of the British Institute of

Archaeology at Ankara. London.

C. L. WOOLLEY, D. G. HOGARTH, R. D. BARNETT , Carchemish

1-111, Report of the Excavations at Jerablus. London 1914,

1921 und 1952.

Leopold MESSERSCHMIDT, Corpus Inscriptionum Hettiticarum mit

2 Nachträgen. Berlin 1900, 1902 und 1906 = MVAeG V 4-5, VII

3 und XI 5.

Piero MERIGGI, Hieroglyphisch-hethitisches Glossar. Wiesbaden

1962.

griechisch

hethitisch

Hethitica innerhalb der Reihe Bibliothegue des Cahiers de

1'Institut de Linguistigue de Louvain (Redaktion: Y. DUHOUX,

G. JUCQUOIS, E. LAROCHE, R. LEB RUN und E. NEU). Lou-

vain-La-Neuve.

Emmanuel LAROCHE, Les Hieroglyphes Hittites, premiere partie:

l'ecriture. Paris 1960.

J. D. HAWKINS, Anna MORPURGO-DAVIES und Günter NEUMANN,

Hittite Hierog1yphs and Luwian: New evidence for the

connection. Göttingen 1974 = Nachrichten der Akademie der

Wissenschaften in Göttingen, philologisch-historische Klasse,

Jahrgang 1973, Nr. 6.

Ignace J. GELB, Hittite Hieroglyphic Monuments. Chicago 1939

= Oriental Institute Publications, vol. XLV.

hieroglyphisch, Hieroglyphen(-)

indogermanisch

keilschriftlich, Keilschrift(-)

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x

KZ

lat.

luw.

lyk.

Manuale

MVAeG

RHA

SBo

Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, begründet von

Adalbert KUHN. Göttingen.

lateinisch

luwisch

lykisch

Piero MERIGGI, Manuale di Eteo Geroglifico, 4 Teile. Rom

1966-1975 = Incunabula Graeca, vol. XIII, XIV, XV* und XV**.

Mitteilungen der Vorderasiatisch-Aegyptischen Gesellschaft.

Berlin und (später) Leipzig.

Revue hittite et asianigue. Paris.

Ras S(c)hamra(-Siegel) nach Emmanuel LAROCHE, Documents

hi~roglyphigues hittites provenant du Palais d'Ugarit in C.

F. A. SCHAEFFER, Ugaritica 111, pp. 97-160. Paris 1956.

Hans Gustav GUETERBOCK, Siegel aus Bo~azköy, erster und

zweiter Teil. Berlin 1940 und 1942 = Archiv für Orient­

forschung, Beihefte 5 und 7.

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abI. (-instr. )

acc.

comm.

dat. (-loc.)

dem.

fern.

gen.

masc.

neutr.

nom.

part.

pass.

perf .

plur.

praes.

praet.

pron.

rel.

sing.

*

< >

(( ) )

Abkürzungen von grammatischen Termini

Ablativ(-Instrumental)

Akkusativ

(genus) commune

Dativ(-Lokativ)

demonstrativ

(genus) femininum

Genetiv

(genus) masculinum

(genus) neutrum

Nominativ

Partizip

Passiv

Perfekt

Plural

Präsens

Präteritum

Pronomen

relativ

Singular

erschlossene oder rekonstruierte Form.

erklärender Zusatz des Textbearbeiters oder Herausgebers.

zerstörte, aber nach Duplikat oder Paralleltext ergänzte

Stelle.

XI

im hierogl.-luw. Kontext: vom antiken Schreiber weggelas­

sene, aber dem Sinn nach zu ergänzende Zeichen, vor allem

das sehr unkonsequent gesetzte Personennamen-Determinativ.

im deutschen Übersetzungstext: stilistisch nötige, aber im

hierogl.-luw. Original nicht vorhandene Wendung.

im hierogl.-luw. Kontext: vom Schreiber wohl irrtümlich ge­

schriebenes Zeichen.

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bzw.

ca.

Fig.

Nr( n).

pag.

pp.

s.

sog.

u.s.w.

v. Chr.

vgl.

val.

z.B.

Allgemeine Abkürzungen

beziehungsweise

zirka, ungefähr

Figur, Abbildung

Nummer(n)

pagina, Seite

paginae, Seiten

siehe

sogenannt

und so weiter

vor Christi Geburt

vergleiche

volumen, volumina, Band, Bände

zum Beispiel

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ALLGEMEINER TEIL

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EI NLE ITUNG

Unter H i e r 0 g I y P h e n - L u w i s c h (auch Bild-Luwisch genannt)

versteht man heute korrekterweise jene Sprache, die in der älteren Fach­

literatur traditionellerweise Hieroglyphen-Hethitisch genannt wird (vgl.

MERIGGI "Eteo geroglifico"). Die Schriftart selbst nennt man aber weiterhin

h e t hit i s c h e H i e r 0 g I y P h e n . Die Forschung der letzten

Jahre hat jedoch gezeigt, dass die mit diesen hethitischen Hieroglyphen ge­

schriebene Sprache in besonders naher Beziehung zum K eil -

s c h r i f t - L u w i s c h e n steht, einer Sprache, die von in Keil­

schrift geschriebenen Dokumenten aus der einstigen Hauptstadt der Hethiter

Hattusa (heute Bogazköy bzw. Bogazkale) bekannt ist und die in der 2. Hälf­

te des 2. Jahrtausends v. Chr. in weiten Teilen des südöstlichen Kleinasien

gebraucht wurde. Indessen besteht kein Zweifel, dass diese Hieroglyphen­

schrift von jenem Volk geschaffen wurde, das wir historisch als

H e t hit e r fassen und dessen Sprache, eben das H e t h i -

t i s c h e , aus den Tontafel-Archi ven von Bogazköy bekannt ist und das

im Gegensatz zum "Hieroglyphen-Hethitischen" dementsprechend auch als

K e i I s c h r i f t - H e t h i t i s c h bezeichnet wird. Übrigens

nannten die Hethiter ihre eigene Sprache N e s i s c h (na$in,

nesumnili) nach der Stadt Nesa, offenbar einem der ältesten Wohnsitze der

im 3. Jahrtausend v. Chr. zugewanderten Hethiter. Hat t i s c h oder

Pro t 0 hat t i s c h (hattili) dagegen, eine Bezeichnung, die an den

alten Landesnamen Hatti anknüpft, wird für die Sprache der nicht-indoger­

manischen Bevölkerung Zentralanatoliens gebraucht, auf die die einwandern­

den Hethiter trafen und die uns ebenfalls von spärlichen und kaum

verständlichen Keilschriftdokumenten aus Bogazköy bekannt ist.

Natürlich ist die hierogl.-Iuw. Sprache grammatisch nicht genormt, und am

allerwenigsten scheint es feststehende orthographische Regeln gegeben zu

haben. Indessen handelt es sich doch in fast allen besser verständlichen

Texten offenbar um ein und dieselbe Sprache. Eine Ausnahme bilden die mit

heth. Hierogl. geschriebenen Massangaben auf urartäischen Pithoi aus Altin­

tepe, vgl. HHL pp. 11-12, Abschnitt 2.1.1.

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Hieroglyphen-Iuwische Sprachdenkmäler sind seit der ersten Hälfte des 19.

Jahrhunderts bekannt. Als erster lenkte der Basler Kaufmann Johann Ludwig

BURCKHARDT (1784-1817), genannt Scheich Ibrahim, die Aufmerksamkeit der

gelehrten Welt auf Steine mit seltsamen Schriftzeichen in Hama(th) am Oron­

tes in Syrien. Die Zuweisung dieser Dokumente an die aus dem Alten Testa­

ment bekannten Hethiter erfolgte durch die beiden Engländer William WRIGHT

und Archibald Henry SAYCE (1845-1933), wobei letzterer sogar in den zwei­

felhaften Ruf kam, der "Erfinder der Hethiter" zu sein. Immerhin verdanken

wir SAYCE allererste Einsichten in den Bau und Charakter dieser hie­

rogl.-luw. Sprachdenkmäler.

Über die zahllosen Versuche, das Geheimnis dieser hethitischen Hieroglyphen

zu lösen, berichtet anschaulich Johannes FRIEDRICH (s. Bibliographie). Alle

vor 1930 erschienene Literatur hat heute nur noch wissenschaftsgeschicht­

liches Interesse mit Ausnahme der Inschriftensammlung von L. MESSERSCHMIDT

(CIH). Erst nach dem Bekanntwerden und nach der Erschliessung der (keil­

schrift - )heth. Texte aus den Tontafel-Archiven von Bogazköy kam es zu

einer ernst zu nehmenden Beschäftigung mit den hierogl.-Iuw. Sprachdenk­

mälern. Neben Emil FORRER (1894-1986) und Friedrich HROZNY (1879-1953), die

sich beide um die Deutung des (Keilschrift-)Hethitischen verdient gemacht

hatten, leisteten nun Helmuth Theodor BOSSERT (1899-1961), Ignace J. GELB

und Piero MERIGGI (1899-1982) entscheidende Beiträge zur Forschung, welche

nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges weitere Neuanstösse erhielt. Schon

vorher hatte Hans Gustav GUETERBOCK an Siegelfunden aus Bogazköy neue

Erkenntnisse gewonnen; 1946 fand BOSSERT die phönikisch - hierogl. -luw.

Bilinguen in Karatepe, einer Festungsanlage am Rande der kilikischen Ebene,

bei deren vorläufiger Bearbeitung er von seinem Schüler und Mitarbeiter

Franz STEINHERR (1902-1974) unterstützt wurde. 1952 schaltete sich auch der

französische Hethitologe Emmanuel LAROCHE in die Entzifferungsarbeit ein

und erzielte bemerkenswerte Ergebnisse anhand der hieroglyphischen Bei­

schriften zu den Götterdarstellungen im Felsenheiligtum Yazilikaya bei

Bogazköy und neuer Siegelfunde im einstigen Ugarit (heute Ras Schamra) an

der syrischen Mittelmeerküste.

So schien die Zeit gekommen, um das beträchtlich angewachsene Wissen über

die hethitischen Hieroglyphen und ihre Sprache zusammenfassend darzustel­

len, und nach 1960 erschienen denn auch die Standardwerke von LAROCHE und

MERIGGI, auf deren Studium kein Hethitologe verzichten kann und auf denen

auch die vorliegende "Kleine Einführung" beruht. Dass es sich dabei nicht

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ausschliesslich um gesichertes Wissen handelt, machten inzwischen Unter­

suchungen von Hermann MITTELBERGER und vor allem von J. David HAWKINS seit

1973 deutlich (s. Bibliographie). Die Einarbeitung von HAWKINS überzeugen­

den Neuerkenntnissen in die "Kleine Einführung" war daher eine Selbstver­

ständlichkeit. Wichtigste Mitarbeiterin von HAWKINS ist Frau Anna MORPURGO­

DAVIES; in der Türkei arbeitet schon seit zwei Jahrzehnten Mustafa KALA~

an der Erschliessung der hethitischen Hieroglyphen mit, und in Italien

führt Massimo POETTO das Erbe von MERIGGI weiter.

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EINFÜHRENDE BIBLIOGRAPHIE

Die folgende "Bibliographie raisonnee" beschränkt sich im Sinne einer

"Kleinen Einführung" auf die grundlegenden Arbeiten. Die meisten der

zitierten Werke bieten dem Interessenten weiterführende Literaturangaben.

Die grundlegenden Werke für jegliche intensivere Beschäftigung mit den

hethitischen Hieroglyphen schufen der Franzose E. LAROCHE und der Italiener

P. MERIGGI, vgl. das Abkürzungsverzeichnis.

HH bietet eine ausführliche Zeichenliste, deren Numerierung und deren

Ideogrammwerte oder phonetische Umschriften in der vorliegenden "Kleinen

Einführung" nach Möglichkeit beibehalten werden. Wichtig ist auch die

Herkunftsliste der Monuments (HH pp. XXI-XXXV), also das Verzeichnis der

vorhandenen Sprachdenkmäler nach Fund- oder Aufbewahrungsorten, welches

in etwas modifizierter und ergänzter Form als Liste des documents hierogly­

phigues noch einmal in RHA tome XXVII, pp. 110-131 (1969) publiziert wurde.

MERIGGIs Glossar ist ein "Wörterbuch" und zwar bereits in zweiter Auflage;

denn ein früherer Versuch einer lexikalischen Erfassung des Hierogl.-Luw.

war bereits 1934 als Anhang zu einer Bearbeitung der Längsten Bauinschrif­

ten in heth. Hieroglyphen in den MVAeG XXXIX 1 erschienen.

Eine umfassende Einführung in die Schrift und die Sprache der heth.

Hieroglyphen unter Vorlage sämtlicher wichtiger Texte bildet das Manuale

von MERIGGI.

Eine Geschichte der Erforschung der hierogl.-Iuw. Sprachdenkmäler liegt

vor in

Johannes FRIEDRICH, Entzifferungsgeschichte der hethitischen Hieroglyphen­

schrift. Stuttgart 1939 = Sonderheft 3 der Zeitschrift Die Welt als

Geschichte.

Ergänzungen zu dieser Entzifferungsgeschichte findet man in der kleinen

Publikation

Johannes FRIEDRICH, Entzifferung verschollener Schriften und Sprachen.

Berlin, Göttingen und Heidelberg 1954 = Verständliche Wissenschaft, 51.

Band.

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Eine allgemeine Einführung in die Welt des vorgriechischen Kleinasien

liegt vor in

Albrecht GOETZE, Kleinasien. München 1957 (= 2. Auflage!). Erschienen

im Rahmen des Handbuchs der Altertumswissenschaft, begründet von Iwan

von MUELLER.

Über die Sprachen des vorgriechischen Kleinasien und über ihre verwandt­

schaftlichen Beziehungen orientiert der Band

Altkleinasiatische Sprachen. Leiden und Köln 1969. Erschienen im Handbuch

der Orientalistik, herausgegeben von B. SPULER.

Die das Hierogl.-Luw. betreffenden Kapitel stammen von der in München

tätigen Hethitologin Annelies KAMMENHUBER.

Einen in mancher Hinsicht moderneren Stand der "vergleichenden Sprach­

wissenschaft" des idg. Zweigs der altanatolischen Sprachen bietet

Piero MERIGGI, Schizzo grammaticale dell'Anatolico in Atti della Accademia

nazionale dei Lincei, Memorie, Classe di Scienze morali, storiche e

filologiche, Serie ottava, vol. XXIV, pp. 241-411 (= fascicolo 3). Rom

1980.

Entscheidende Neuansätze für Deutung und Erschliessung der hierogl.-luw.

Sprache verdanken wir dem Engländer J. David HAWKINS. Als grundlegend

erweisen sich die beiden Studien

HHL (s. Abkürzungsverzeichnis) und

J. D. HAWKINS, The Negatives in Hieroglyphic Luwian in An.St. XXV, pp.

119-156 (1975).

In An.St. sind inzwischen noch weitere Arbeiten von HAWKINS erschienen. Wer

auf dem Laufenden bleiben will, sei auf die regelmässig erscheinende

Indogermanische Chronik in der Zeitschrift Die Sprache (Wien und Wiesbaden)

hingewiesen, die im Abschnitt Anatolisch (betreut von Heiner EICHNER) auch

Aufsätze zum Hierogl.-Luw. verzeichnet.

Die wichtigsten Publikationen von hierogl.-luw. Sprachdenkmälern sind

Carchemish 1-111, CIH, HHM, RS und SBo. Andere Inschriften sind ziemlich

verstreut und oft in abgelegenen Zeitschriften veröffentlicht; vgl. die

Zusammenstellungen bei LAROCHE in HH und RHA tome XXVII. Einen gewissen

Ersatz bieten die Reproduktionen in MERIGGls Manuale.

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Ausgezeichnete Abbildungen von archäologischen Denkmälern mit hierogl.-luw.

Beischriften findet man in den bei den Bänden

Ekrem AKURGAL, Die Kunst der Hethiter (Aufnahmen von Max HIRMER). München

1961.

und

Kurt BITTEL, Die Hethiter. München 1976 (= Universum der Kunst Band 24).

Für das (Keilschr. - )Heth. sei allgemein auf die Handbücher von Johannes

FRIEDRICH verwiesen!

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DIE SPRACHDENKMÄLER

Inschriften in hethitischen Hieroglyphen finden sich vor allem auf Stein,

entweder auf behauenen Blöcken (Orthostaten, Stelen) oder im natürlichen

Fels, so dass man derartige Denkmäler an Ort und Stelle studieren muss. Oft

sind es reine Inschriftentexte; aber ebenso häufig handelt es sich um

kürzere oder längere Beischriften zu bildlichen Darstellungen, zu Relief­

bildern. Auch auf Steingefässen kommen Inschriften in hethitischen Hiero­

glyphen vor.

Daneben wurden hethitische Hieroglyphen auf Stempel siegeln - viel seltener

auf Rollsiegeln - angebracht, wobei sie meistens einen Personennamen und

eine etwaige Titulatur wiedergeben. Originalsiegel sind natürlich selten;

die überwiegende Fundmasse besteht aus Siegelabdrücken auf Tonplomben oder

Tontafeln.

Ein - vorläufig - seltener Sonderfall sind die hierogl.-Iuw. beschriebenen

Bleistreifen , wie sie in Assur (Mesopotamien) und in Kululu (Kleinasien)

gefunden wurden. Bei den Streifen aus Assur handelt es sich um Briefe, bei

denen aus Kululu um listenartige Aufzeichnungen. Auf Ton, dem Schriftträger

par excellence für die Keilschrift, wurde nicht mit Hieroglyphen geschrie­

ben; eine in Ninive (Mesopotamien) gefundene und heute in London (British

Museum) aufbewahrte Tafel ist sozusagen die Ausnahme, welche die Regel

bestätigt. Daneben gibt es noch ein paar hieroglyphische Kritzeleien auf

Keramikscherben, sog. Graffiti, oder auf Alltagsgebrauchsgegenständen.

Dass im hethitischen Bereich Holz-Wachstafeln - an deren Existenz nicht zu

zweifeln ist - überwiegend mit Hieroglyphen beschrieben worden sein sollen,

ist eine bis heute durch kein archäologisches Beweisstück erhärtete

Theorie.

Die Entstehungszeit unserer Inschriften umfasst die Grossreichszeit der

Hethiter (ca. 1450-1200 v. ehr.) und die Epoche der nordsyrischen Kleinrei­

che oder Stadtfürstentümer, welche um 700 v. ehr. als Folge der Eroberung

Nordsyriens und Kilikiens durch die Assyrer zu Ende ging. Aus den "dunklen"

Jahrhunderten zwischen 1200 und 1000 v. ehr. sind fast keine Sprachdenkmä­

ler erhalten; viele entziehen sich ohnehin einer genaueren Datierung.

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Das Fundgebiet der hierogl.-luw. Sprachdenkmäler ist Kleinasien, vor allem

der südöstliche Teil, und Nordsyrien . Hauptfundort ist der Ruinenhügel

(arabisch Tell, türkisch Hüyük) von Cerablus am Euphrat an der heutigen

Grenze zwischen Syrien und der Türkei, der einstigen Stadt Karkemisch.

Bei den Einzelfunden aus Mesopotamien (Assur, Ninive), Persien oder Grie­

chenland handelt es sich zweifellos um verschleppte Stücke.

Hieroglyphische Siegel wurden vor allem in Bogazköy (Hattusa) und in Ras

Schamra (Ugarit) gefunden, in kleinerer Anzahl auch in Tarsus in Kilikien.

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DIE SCHRIFT

Schon den ersten Betrachtern der hier zur Diskussion stehenden Sprachdenk­

mäler (BURCKHARDT, WRIGHT) fiel der bildhafte Charakter vieler Schrift­

zeichen auf: Menschenköpfe, Tierköpfe, Hände, Füsse. So übernahm man denn

vom altägyptischen Schriftsystem den Terminus "Hieroglyphen", und schon

bald setzte sich der Begriff "Hethitische Hieroglyphen" im Unterschied zu

den "Ägyptischen Hieroglyphen" durch.

In umfangreicheren Inschriften erkannte man auch, dass die Orientierung der

Zeichen von Zeile zu Zeile wechselt: einmal schauen diese Köpfe oder die

Finger der Hände oder die Fussspitzen nach links, in der nächsten Zeile

nach rechts, in der übernächsten wieder nach links u.s.w .. Dieser

Richtungswechsel von Zeile zu Zeile ist auch aus altgriechischen Inschrif­

ten bekannt; man nennt diese Schriftrichtung bustrophedon ("wie die Rinder

beim Pflügen wenden").

Da am Beginn vieler hierogl.-luw. Inschriften häufig als erstes Zeichen

eine auf sich selbst zeigende Person vorkommt - oft in besonders sorgfäl­

tiger Ausführung - und da die letzte Zeile der Inschrift manchmal nicht

ganz ausgefüllt ist, verfügt man über Hinweise auf die Schriftrichtung.

Dabei zeigt es sich, dass die erwähnten Köpfe u.s.w. jeweils nach dem

Zeilenanfang blicken wie in der altägyptischen Hieroglyphenschrift.

Meistens stehen in einer Schriftzeile zwei oder mehr Zeichen übereinander.

Diese müssen dann jeweils zuerst von oben nach unten gelesen werden.

Gelegentlich gerieten die Schreiber oder Steinmetzen jedoch in Platznot

(oder der Steinmetz verstand seine Vorlage nicht), und so wurden Schrift­

zeichen ausserhalb der korrekten Reihenfolge angebracht oder die senkrecht

gemeinte Zeichenfolge geriet schief. Damit ergeben sich für den heutigen

Leser oft Interpretationsschwierigkeiten.

In den sorgfältiger ausgeführten Inschriften sind die erwähnten "Bilder"

und die Schriftzeichen allgemein im Relief aus dem Stein herausgemeisselt.

Bei weniger aufwendigem Verfahren aber ritzte man die Zeichen einfach ein;

sie sind also als Vertiefungen in der Oberfläche des Schriftträgers zu

erkennen. Dabei entwickelte man auch einfachere, kursive Zeichenformen ;

vgl. etwa HH 100 oder HH 104.

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Wie bei der Keilschrift, so unterscheidet man auch bei den heth. Hierogl.

drei Arten von Schriftzeichen, nämlich phonetische Zeichen, Ideogramme oder

Begriffszeichen und Determinative oder Deutezeichen (Lesehilfen) . Zu den

Determinativen ist auch der - allerdings oft fehlende und vielfach nicht

konsequent gesetzte - Worttrenner zu zählen.

Die phonetischen Zeichen stellen im Prinzip Silben dar und zwar am

häufigsten entweder einfach Vokale (a, i, u) oder offene Silben, bestehend

aus einem einfachen Konsonanten mit darauffolgendem Vokal, z.B. ka, pi, tu.

Die umgekehrte Kombination, Vokal + Konsonant, ist viel seltener, z.B. ar

(HH 133/134) oder us (HH 421). Für geschlossene Silben (Konsonant +

Vokal + Konsonant) gibt es ebenfalls nur wenige Beispiele wie par (HH 13)

oder tal (HH 367). Zur Verwendung gewisser Silbenzeichen als reine Auslaut­

konsonanten s. unten.

Die Ideogramme oder Begriffszeichen können allein stehen oder aber mit

phonetisch geschriebenen Komplementen, meistens als Flexionsendungen,

kombiniert werden. Von vielen hierogl.-luw. Wörtern kennt man ihren phone­

tischen Wortlaut, also ihre "Aussprache" gar nicht. Wegen der unbestreit­

baren gegenseitigen Beeinflussung der von den hethitischen Schreibern

gebrauchten Keilschrift und den heth. Hierogl. transkribierten früher

Gelehrte wie BOSSERT und MERIGGI die geläufigsten Ideogramme als Sumero­

gramme wie in der Keilschriftphilologie (mit Grossbuchstaben), also HH 17

= LUGAL "König", HH 225 = URU "Stadt", HH 228 = KUR "Land" oder HH 360 = DINGIR "Gott". Da aber zwischen den ursprünglichen sumerischen Zeichen und

den heth. Hierogl. kein direkter historischer Zusammenhang besteht und da

in der Hieroglyphenschrift auch zahlreiche Ideogramme vorkommen, denen gar

kein geläufiges Sumerogramm als Äquivalent entspricht, hat man versucht,

die hierogl. Ideogramme in moderner Sprache zu transkribieren, so vor allem

LAROCHE in HH. HAWKINS und seine Mitarbeiter verwenden neuerdings das

"internationale" Latein, und das scheint sich nun allgemein durchzusetzen.

Im Anschluss daran werden auch in dieser "Kleinen Einführung" die Ideo­

gramme als "Latinogramme" wiedergegeben, also HH 17 = REX, HH 225 URBS,

HH 228 = REGIO oder HH 360 = DEUS.

Die Determinative oder Deutezeichen sind nicht als ausgesprochene Wörter,

sondern als Lesehilfe zu verstehen. Sehr oft dienen Ideogramme auch als

Determinative, so das DEUS-Zeichen zur Kennzeichnung von Götternamen oder

das URBS-Zeichen zur Kennzeichnung von Ortsnamen. Determinative stehen in

der Regel vor ihrem Beziehungswort, aber auch Nachstellung kommt vor, so

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gerade beim erwähnten URBS-Zeichen. In der Transkription werden die Deter­

minative hochgestellt; statt DEUS schreiben wir - wie bei der heth. Keil­

schrift - ein hochgesetztes d (= DEUS oder sumerisch DINGIR).

Für einige Zeichen oder Zeichenkombinationen empfiehlt sich eine

rebus-artige Lesung. Dazu gehören einzelne Götternamen wie SAR(RU)MA (HH

80/81) oder TESUB (HH 318) und Königsnamen wie HATTUSILI (HH 197) oder

MURSILl (HH 227), der Stadtname HALPA (= Aleppo), das Personalpronomen AMU

"ich" (HH 1/2) zu Beginn vieler Inschriften, einige ligaturartige Schrei­

bungen von Postpositionen bzw. Präverbien wie ANDA (HH 49) oder ARHA

(eigentlich Ligatur von HH 216 und HH 215) und schliesslich "Piktogramme"

wie HH 429 = DANA. Zeichen dieses Typs werden hier mit kursiven Kapitälchen

transkribiert. (Drucktechnische Schwierigkeiten bringen allerdings in

manchen Publikationen eine Abkehr von dieser aus der hethitischen Keil­

schrift philologie übernommenen Umschriftpraxis.)

Wie in der Keilschrift, so kommen auch bei den Hieroglyphen spielerische

Schreibungen von Namen vor. So lautet der c h u r r i t i s ehe Name

des Grosskönigs Muwatalli auf den Siegeln SBo I 39-41 SARRI-TESUBpa "Tesup

ist König", wobei das Zeichen HH 270 = HH 70 SUPER "oben" mit seinem

I u w i s ehe n Lautwert sarri - hethitisch hiesse das ser - gelesen

werden muss; vgl. H. NOWICKI in Hethitica V, pp. 111-118 (1983).

Wenn somit das Schriftsystem in seinen Grundzügen einigermassen durchschau­

bar ist, bleiben doch noch manche Fragen offen. Besonders bei der Fest­

legung des phonetischen Wertes der Silbenzeichen kann nur von Annäherung,

aber keineswegs von absoluter Genauigkeit die Rede sein. Es scheint zwar

keine eigentliche Polyphonie zu geben wie in der Keilschrift, wo ein und

dasselbe Zeichen bald als pi, bald als ka~ gelesen werden muss oder wo in

einem anderen Fall der Leser zwischen si und lim entscheiden muss. Dagegen

kann sehr wohl dasselbe Schriftzeichen das eine Mal als phonetisches

Zeichen und das andere Mal als Ideogramm dienen; gelegentlich werden dann

derartige Ideogramme noch durch allerlei untergesetzte Striche oder Häklein

oder Kreislein als solche gekennzeichnet, z. B. HH 100 = ta bzw. ASINUS

"Esel". Übrigens ist sehr oft der phonetische Wert eines Schriftzeichens

nach dem Prinzip der Akrophonie aus einem einstigen Ideogramm gewonnen

worden. So hat das Zeichen HH 160 = VINUM "Wein" den seltenen Lautwert wi,

weil das Wort für Wein mit wi- anlautete (geschrieben wi-ia-ni-); der Laut­

wert pi des Zeichens HH 66 dürfte auf eine ursprüngliche Ideogramm-Bedeu­

tung "geben" (piia-) zurückgehen.

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Einigermassen sichere Lesungen bieten die phonetisch geschriebenen Namen

von Persönlichkeiten, die bereits aus der Keilschriftliteratur bekannt

sind, z.B. Pu-tu-he-pa (Name einer hethitischen Königin). Für den Vokalis­

mus ergeben sich daraus zwangsläufig nur die Vokale a, i, u und allenfalls

e; 0 fehlt also wie in der Keilschrift. Aus dem Vergleich mit dem Hethi­

tischen ergibt sich auch, dass bei den Verschlusslauten nicht zwischen

stimmloser Tenuis und stimmhafter Media unterschieden werden kann; in der

Transkription beschränkt man sich daher auf die Tenues, also pu (und nicht

bu), U (und nicht di) u.s.w ..

Bei manchen Zeichen herrscht noch Unsicherheit hinsichtlich des Vokalismus.

Ziemlich deutlich sind die u-haltigen Silbenzeichen auszumachen, also pu,

tu, ku u.s.w .. Viele Zeichen, die in der Anfangszeit der Forschung mit dem

Vokal a gelesen wurden, haben sich inzwischen als i.-haltig erwiesen, z.B.

HH 90 (U), HH 174 (si; bei LAROCHE noch sa) oder HH 411 (ni). Bei einigen

Zeichen scheint in der Tat sowohl eine Lesung mit a als auch mit i möglich

zu sein; so kann das Zeichen HH 439 = wa in einigen Fällen auch wl gelesen

werden. (Der Akzent hat gar nichts mit der Aussprache zu tun; er dient nur

zur Unterscheidung von der Transkription wi. des Zeichens HH 160.) In

ähnlicher Weise scheint dem Zeichen HH 172 neben dem Lautwert ti auch noch

der Lautwert ta5 zuzukommen, und zumindest in älterer Zeit hatte auch das

Zeichen HH 391 = mi offensichtlich noch den Lautwert ma. Ganz sicher muss

man für das Zeichen HH 383, den sogenannten "Dorn", jenen kleinen schrägen

Strich, der unten an andere phonetische Zeichen angefügt werden kann,

sowohl den Lautwert ra als auch ri. ansetzen und erst noch den rein konso­

nantischen Wert r. Auch andere Zeichen können - vor allem im Wortauslaut -

einen reinen Konsonanten wiedergeben, so HH 35 (n), HH 104 (s), HH 415 (s)

und HH 433 (s). Im Wortinnern wurden offenbar ebenfalls manche Zeichen als

blosse Konsonanten "gemeint"; man muss also wie in andern vergleichbaren

Schriftsystemen (frühgriechisch Linear B, Keilschrift) gelegentlich mit

"stummen Vokalen" rechnen. So legen sprachvergleichende Gründe nahe, das

Wort für "Hand" MANUSi_sa_tari_ als "istri.- zu verstehen = keilschr.-luw.

issari- und lyk. izre- (mit Schwund eines anlautenden Gutturals, wie der

Vergleich mit heth. kessera- nahelegt). In der vorliegenden "Kleinen

Einführung" werden in Anlehnung an MERIGGI und damit im Widerspruch zur

strengen Systematik eines syllabischen Schriftsystems die Zeichen HH 415

und HH 433 gelegentlich auch im Wortinnern als reine Konsonantenzeichen

transkribiert. Damit nähern sich aber die heth. Hierogl. bereits einer

alphabetischen Schreibweise, und es ist nicht ganz auszuschliessen, dass

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im 1. Jahrtausend v. ehr. die nordwestsemitische Buchstabenschrift, die ja

ebenfalls in Nordsyrien und sogar in Kilikien in Gebrauch war (Aramäisch

in Zincirli, Phönikisch in Karatepe!), einen gewissen Einfluss auf die

hierogl.-Iuw. Schreiber tradition ausübte. So scheint das Zeichen HH 450

nicht nur den Vokal a, sondern auch einen aleph-artigen Laut wiederzugeben.

Es ist klar, dass mit einem derartigen Schriftsystem keine eigentlichen

Konsonantengruppen, wie sie im Wortinnern und teilweise am Wortanfang denk­

bar sind, geschrieben werden können. So wird ein inlautendes n vor Kon­

sonant nicht geschrieben. Ob es in der Sprachwirklichkeit allenfalls nur

als Nasalierung des vorausgehenden Vokals wirkte, lässt sich nicht sagen;

vgl. die Akkusativwendung FEMINA na-ti 4-n ta-tiJn\a (lat. matrem patrem­

que) in der Karatepe-Inschrift, Satz 111.

Eher ein Problem der Lautlehre als der Schrift ist der sog. Rhotazismus.

In der Spätzeit, d.h. etwa im 8. Jahrhundert v. ehr., hat sich unter

bestimmten Umständen ein zwischenvokalischer Dental, der in dieser Stellung

offenbar stimmhaft geworden war, zu r gewandelt. Es war (und wäre) somit

verfehlt, dem sog. "Dorn" (HH 383) auch noch die Lautwerte ta, ti und t

zuzuteilen. Dagegen können aber in ein und derselben Inschrift durchaus

Wortformen mit und solche ohne Rhotazismus vorkommen. Es ist möglich, dass

sich der Rhotazismus in der damaligen Sprachstufe schon allgemein durch­

gesetzt hatte; die Schreibung mit den herkömmlichen Dentalzeichen wäre dann

als historische Rechtschreibung zu verstehen.

Gerade im Zusammenhang mit dem Rhotazismus scheint übrigens die Zeichen­

kombination HH 209 + "Dorn" (HH 383) eher den Lautwert ri wiederzugeben als

erwartetes ifr (i+ra, ifrj), vgl. HHL pp. 29-30, Abschnitt 4.2.1.3.

Manche Zeichen sind noch ungedeutet. Dazu gehört das ziemlich häufige

Zeichen HH 378 = LITUUS. Ebenso unklar ist die Funktion des Zeichens HH 128

= AVIS "Vogel" im häufig vorkommenden Namen der Göttin Kupapa. Man möchte

an eine ursprünglich rebus-artige Lesung PAPA denken; dem widerspricht aber

die seltene Verwendung des Zeichens als Silbenzeichen zi 4 (Transkription

nach HHL).

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DIE SPRACHE

Das Hierogl. -Luw. ist eine indogermanische Sprache und gehört zum sog.

anatolischen Zweig der idg. Sprachenfamilie. Dafür sprechen ein paar leicht

erkennbare anatolische Charakteristika wie satzverknüpfende Partikeln und

Enklitika, die jeweils an das erste Wort des Satzes angehängt werden, das

Zwei-Genus-System beim Nomen (genus commune und neutrum anstatt masc., fern.

und neutr.) oder die Beschränkung auf zwei Tempora beim Verbum, nämlich

Präsens und Präteritum.

Der wichtigste Vertreter dieses idg.-anatolischen Sprachzweiges ist

natürlich das (Keilschrift-)Hethitische der Bo~azköy-Texte. Als nächst

verwandt mit dem Hierogl.-Luw. erweist sich allerdings das Keil­

schrift-Luwische, das man aus hethitisch redigierten Ritualtexten kennt;

gewisse Sprüche innerhalb des betreffenden Rituals werden lu-u-i-li "auf

Luwisch" vorgetragen, wobei in der Regel auf diese Sprachb~zeichnung der

luwische Wortlaut folgt. Unsere Keilschr.-Luw.-Kenntnisse beruhen also auf

einem ziemlich einseitigen Textmaterial.

Als typische "Luwismen" des Hierogl.-Luw. lassen sich etwa die Vorliebe für

i-Stämme beim Nomen, Pluralbildungen auf -(n)zi ebenfalls beim Nomen, der

Stamm za- für ein Demonstrativpronomen, die Bildung des part. perf. pass.

auf -mi- oder einige Wortstämme wie tati- "Vater" (im Gegensatz zu heth.

atta-) namhaft machen.

Weniger leicht ist die Frage zu beantworten, ob und worin sich das

Hierogl.-Luw. vom Keilschr.-Luw. unterscheide. So hat anscheinend das

Keilschr.-Luw. in der Nominalflexion den Genetiv aufgegeben (und durch

Zugehörigkeitsadjektive ersetzt, also "das väterliche Haus" anstatt "das

Haus des Vaters"), während in der Nominalflexion des Hierogl.-Luw. Formen

vorkommen, die sich zwangslos als Genetive erklären lassen. Dabei ist

allerdings zu berücksichtigen, dass unsere Kenntnis der hierogl.-luw.

Grammatik vorwiegend von den Inschriften des 9. und des 8. Jahrhunderts v.

Chr. stammt. Inschriften des 2. Jahrtausends v. Chr. sind nämlich über­

wiegend rein ideographisch geschrieben. Immerhin weist der Beginn der

Inschrift Aleppo 1 mit den beiden Zeichen HH 376 und HH 209 auf eine

luwische Umgebung, ob man nun das erste Wort als zi-i oder als za-ia lesen

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will - die differenzierenden Zeichen HH 210 und HH 377 wurden erst im 1.

Jahrtausend v. Chr. entwickelt -: das Wort gehört sicher zum Stamm des

Demonstrativpronomens za-. Und "luwisierend" ist natürlich auch die bereits

oben erwähnte hierogl. Schreibung des Namens SARRI-TESUBpa (= Muwatalli).

Die Erforschung der kleinasiatischen Sprachen im Verlauf der letzten

Jahrzehnte hat ausserdem gezeigt, dass auch das L y k i s ehe , das wir

aus Inschriften des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. sowie von Münzen­

aufschriften kennen, welche in einem modifizierten griechischen Alphabet

geschrieben sind, in sehr naher Verwandtschaft zum Keilschr.-Luw. und zum

Hierogl.-Luw. steht und somit auch dem anatolischen Zweig des Indoger­

manischen zuzurechnen ist. Die Verwandtschaftsverhältnisse der anatolischen

Sprachgruppe lassen sich somit etwa in folgendem Stammbaum schematisch

darstellen:

Idg. Grundsprache I

übrige idg. Sprachen

(Protolydisch) Hethitisch Palaisch

Lydisch Lykisch

Altanatolisch

I "Süd-Anrtolisch"

Keilschr.­

Luw.

Milyisch

Hierogl.­

Luw.

Eine detaillierte Studie über Die Gliederung des anatolischen Sprach­

gebietes lieferte Norbert OETTINGER in KZ XCII pp. 74-92 (1978), der das

Palais ehe näher zum "Süd-Anatolischen" (von ihm "Urluwisch" genannt) stellt

und überhaupt alle im Stammbaum erwähnten Sprachen - auch das Lydische! -

mit Ausnahme des (Keilschrift- )Hethitischen zu einer "urwestanatolischen"

Gruppe zusammenfasst.

M i I y i s eh, auch Lykisch B genannt, ist ein in Einzelheiten etwas

altertümlicherer Dialekt des Lykischen, der nur in wenigen Inschriften

bezeugt ist. Ob und wie das Kar i s ehe und die kaum bezeugten

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Sprachen Pis i dis c h und S i d e t i s c h hier noch anzu-

schliessen wären, lässt sich beim gegenwärtigen Stand von gesicherten

Erkenntnissen nicht entscheiden. Bestimmt aber gehört die Sprache der wohl

nach 1200 v. Chr. vom Balkan her eingewanderten P h r y ger nicht zur

(alt)anatolischen Sprachengruppe.

Zum Lydischen und Lykischen vgl. die entsprechenden Kapitel von Alfred

HEUBECK und Günter NEUMANN im Handbuch Altkleinasiatische Sprachen (s.

Einführende Bibliographie). Einen neuen Impuls hat die Erforschung der

lykischen Sprache durch den Ende August 1973 erfolgten sensationellen Fund

einer aramäisch-griechisch-lykischen Trilingue aus dem 4. Jahrhundert v.

Chr. im Letoon bei der einstigen lykischen Hauptstadt Xanthos erhalten.

Auf eine mögliche hierogl.-luw.-sidetische Wortgleichung hat Reiner EICHNER

in den Münchener Studien zur Sprachwissenschaft Heft 45, pp. 5-21 (1985)

hingewiesen.

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KURZGEFASSTE GRAMMATIK

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I. ZUR LAUTLEHRE

Nach dem, was oben im Abschnitt über die Schrift und über die Transkription

der phonetischen Zeichen dargelegt wurde, ist es praktisch kaum möglich,

von einer hierogl.-luw. "Lautlehre" zu sprechen.

1.1 Bei den Vokalen können wir mit leidlicher Sicherheit die Laute a, i

und u unterscheiden. Das Zeichen HH 215 (ha) vertritt gelegentlich auch die

Silbe he in den Königinnennamen Pu-tu-he-pa und Ta-nu-he-pa auf Siegeln aus

Bo~azköy und Ras Schamra. LAROCHE erkannte zudem schon früh, dass dem

Zeichen HH 209 (j) da und dort auch der Lautwert e zukomme, z.B. im Namen

I -ni -TESUBpa auf Ras Schamra-Siegeln, der keilschr. als Eni -Tesub über-

liefert ist. Auch in den Personennamen I -si -kafr-ti -s-pa-s oder

Ia-hi.-la-ti-s-pa-s (Karkemisch) steckt wohl das Element -tesub-, so dass

wir ganz allgemein annehmen müssen, dass sich der Vokal e öfters hinter den

traditionellen i-Transkriptionen versteckt.

Da unsere Umschriften ganz allgemein auf keilschriftlichen Entsprechungen

beruhen, ist natürlich kein Vokal 0 nachzuweisen. Interessanterweise fehlt

aber auch dem Lykischen der Vokal o.

1.2 Verhältnismässig häufig kommen sog. Plene-Schreibungen vor; das

heisst: auf ein offenes Silbenzeichen folgt noch das entsprechende Vokal­

zeichen. Damit soll aber nicht etwa ein Langvokal ausgedrückt werden,

sondern wir haben nebeneinander Schreibungen wie a-mu / a-mu-u "ich" oder

enklitisches -mu / -mu-u "mir, mich", ferner ta-ti -s / ta-ti -i -s "Vater"

(nom. sing. ) , sa-ni. -ti / sa-ni -i -ti "er beseitigt" und schliesslich

ta6-nu-ha / ta 6-nu-ha-a "ich liess errichten" oder a-s-ta / a-s-ta-a "er

war". Pleneschreibungen kommen besonders häufig am Wortende vor.

1.3 In manchen Fällen wechselt -u- mit -uwa-; so findet man neben dem eben

zitiertenta6-nu-ha(-a)auch Schreibungen wie ta-nu-wa-ha oder nebeneinander . K SOLIUM., h ' d SOLIUM. , , h ". h h . ln aratepe l-sa-nu-wa- a un l-sa-nu- a lC mac te sltzen,

ich liess sich setzen". Andrerseits wird in Texten der Grossreichszeit der

Name des Königs Muwatalli nur Mu-ta-li geschrieben, wobei das mu allerdings

noch als Quasi-Ligatur aus den Zeichen HH 105 und 391 zusammengesetzt ist.

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Oder war überhaupt MUWA die ursprüngliche Lesung des Zeichens HH 107 (wofür

auch die grossreichszeitliche hierogl. Schreibung von Personennamen mit

-MUWA als Hinterglied zu sprechen scheint), und ist der phonetische Wert

mu daraus durch Akrophonie gewonnen worden? Vgl. das oben pag. 13 zum

Zeichen HH 66 pi. Gesagte.

1.4 Von einem Wechsel zwischen -i-und -iia- (-iya-) entsprechend dem

Wechsel -u- und -uwa- kann allerdings nicht die Rede sein. Dagegen gibt es

den Diphtong ai als Endung für einige Verbalformen der 3. sing. praes.,

z.B. i-zi-i-s-ta-i "er verehrt" oder pi-ia-i. "er gibt", Formen also, die

an die 3. sing. praes. der heth. hi-Konjugation erinnern (dai "er nimmt"

oder "er legt", pai "er gibt", memai "er spricht" u.s.w.).

1.5 Im Gegensatz zur Keilschrift scheint es nicht möglich zu sein, mit der

Hierogl.-Schrift Doppelkonsonanten wiederzugeben.

1.6 Der exakte phonetische Wert der Zeichen HH 376 = zi und HH 377 = za

ist kaum auszumachen. In vielen Fällen, z.B. beim Demonstrativpronomen za­

oder bei den Pluralendungen auf -(n)zi, ergibt sich eine Entsprechung zum

Keilschr. -Luwischen • In anderen Fällen möchte man eher an eine Lautung

*-ssi- oder *-ssa- denken, so im Verbalstamm izi- "machen", der an heth.

eSsa- "schaffen, wirken" denken lässt.

1.7 Das Zeichen HH 450 scheint nicht in allen Fällen den Vokalwert cl zu

repräsentieren, sondern im Auslaut entweder einen aleph-artigen Laut darzu­

stellen oder einfach das Wortende zu markieren, vgl. HHL pag. 24, Abschnitt

3.4. Andrerseits können anlautende a- und a- (HH 19) in einigen Wörtern

auch weggelassen werden (LAROCHE: "alternent avec zero"), so im satzein­

lei tenden awa (wobei die Kurzform wa fast immer noch mitirgendwelchen

Enklitika verbunden wird) oder im Possessivpronomen ami- / mi.- "mein" oder

im Demonstrativpronomen apa- / pa- "der da, das da". Auch im Ortsnamen

Adana der Karatepe-Inschriften liegt ein derartiges "flüchtiges" Anlaut-a

vor; denn die phönikische Fassung schreibt nur d n n (y m).

~ Schon BOSSERT versuchte, bei einigen Verschlusslauten zwischen Tenues

und Mediae zu unterscheiden; er gelangte jedoch nicht zu einer evidenten

Lösung. Die ziemlich zahlreichen phonetischen Zeichen für Silben mit Dental

im Anlaut (ta, ta, ta u.s.w.) lassen aber eine solche Möglichkeit durchaus

offen; eventuell wird durch einen Vergleich mit dem auch immer besser

erschlossenen Lykischen sich eines Tages eine Lösung anbieten.

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11. SATZEINLEITENDE PARTIKEL UND ENKLITIKA

2.1 Ein Charakteristikum der idg.-altanatolischen Sprachen ist die

ziemlich obligatorische Verwendung von satz verknüpfenden Konjunktionen

sowie von satzeinleitenden Partikeln und Enklitika, welche jeweils an das

erste Wort des Satzes angehängt werden.

2.2 Zur Verbindung ganzer Sätze dient die Konjunktion awa oder in "flüch­

tigerer" Form wa. Sie verbindet gleichgeordnete Sätze, kommt jedoch nicht

zu Beginn eines Textes vor.

2.2.1 awa steht häufig allein; doch kommen auch Formen mit enklitischem

Pronomen vor wie awa-( a)s "(und) er", awa-( a)n "( und) ihn" oder awa-tu

"(und) ihm".

2.2.2 wa erscheint fast nur mit angehängten Enklitika, z.B. wa-mu "(und)

mir" oder wa-tu "(und) ihm".

2.3 Die häufigsten satzverknüpfenden enklitischen Partikel sind -ha und

-pa. Sie stehen an erster Stelle hinter dem ersten Wort des neuen Satzes

und schliessen einander aus. In Sätzen, die mit awa oder wa beginnen, steht

niemals -ha oder -pa.

2.3.1 -ha bedeutet "und" und verbindet nicht nur Sätze, sondern auch ein­

zelne Satzteile wie das lat. -que.

2.3.2 -pa hat etwa die Bedeutung von lat. autem oder griech. ~i.

2.4 In nächster Position, d.h. direkt hinter -ha oder -pa, sofern eine

dieser Partikeln vorkommt, steht das enklitische -wa, das in fortlaufenden

Texten der späteren Zeit fast durchwegs in jedem Satz erscheint, sofern er

nicht schon mit awa oder wa eingeleitet ist. Ein formaler Zusammenhang mit

der gleichlautenden Partikel der zitierten Rede im Hethitischen ist sehr

wahrscheinlich; aber das hierogl.-Iuw. -wa hat nicht dieselbe Funktion,

obwohl man geltend machen kann, die Texte seien ja immer "sprechend" im

Sinne ihres Verfassers redigiert.

2.5 In nächster Position stehen enklitische Personalpronomina; vgl. dazu

unten pag. 31, Abschnitt 4.1.2.

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2.5.1 Am häufigsten und am leichtesten zu erkennen sind -mu "mir, mich",

eventuell auch "ich" (nom.) = *-(a)mu, und -tu "ihm" (dat.).

2.5.2 Daneben existieren noch die Quasi-Reflexi vformen -mi für die 1.

sing. und -ti für die 3. sing.. Die Funktion dieser Enklitika ist nur

selten reflexiv im eigentlichen Sinn; häufiger dienen sie als eine

Subjektsverstärkung. Vg1. den Beginn von zahlreichen Inschriften: AHU-mi

oder AHU-wa-mi "ich <bin>".

2.5.3 Für die 3. sing. gibt es noch die enklitischen Pronominalformen -as

"er" und -an "ihn".

2.5.4 Schwierig zu erkennen sind Fälle von Kombinationen mehrerer enkli­

tischer Pronomina. MERIGGI und schon vor ihm HROZNY analysierten Schreibun­

gen wie wa-ma-s als *wa-m(u)-as "und mir •.. er" oder wa-ma-n als "wa-m(u)-an

"und mir .•. ihn".

~ An letzter Stelle einer Enklitikakette kann -ta stehen, das natürlich

mit dem keilschr.-luw. -tta identisch ist und ungefähr dem heth. -kan

(Ortsbezugspartikel bei Verben der Bewegung) oder -san entspricht. Vgl.

etwa hierogl.-luw. wa-mu-ta mit heth. nu-mu-kan oder hierogl.-luw. wa-tu-ta

mit heth. nu-ssi-kan.

2.7 Gelegentlich versteckt sich hinter dem enklitischen -ta aber auch ein

enklitisches Pronomen "-ata "es, sie" (nom./acc. sing. neutr. und nom./acc.

plur. sowohl neutr. als auch genus commune!), z.B. in -pa-wa-ma-ta =

*-pa-wa-m(u)-ata "(aber) mir ... es/sie"; vgl. Karatepe-Inschrift, Satz XXII: , ,,(I)A ·LITUUS . " PES , (n) RA a-mu-pa-wa-ma-ta + -za-tl-wa-ta-s pa-ta- za INF ·-na-n

PONERE-ha "Ich aber, Azatiwata, legte sie mir unter die Füsse" (HAW­

KINS: "and I Azatiwatas put them under my feet").

2.8 Häufige Partikelketten sind also etwa -ha-wa-ta oder -pa-wa-ta oder

mit enklitischem Personalpronomen -pa-wa-mu-ta.

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111. FORMENLEHRE DER SUBSTANTIVE UND ADJEKTIVE

3.1 Die Deklination der Substantive und Adjektive zeigt, wie zu erwarten,

manche Entsprechung zum Hethitischen und vor allem zum Keilschr.-Luwischen.

3.1.1 Das Hierogl.-Luw. unterscheidet zwei Genera, nämlich das genus

commune (= masc. und fern.) und das genus neutrum.

3.1.2 Es hat zwei Numeri, nämlich Singular und Plural.

3.1.3 Es lassen sich - deutlich allerdings nur im Singular - fünf Kasus

ausmachen: Nominativ, Akkusativ, Genetiv, Dativ-Lokativ und Ablativ-Instru­

mentalis. Im Plural zeigt ausser dem Nominativ und dem Akkusativ, die

übrigens gleich lauten, noch der Dativ eine eigene Form. Ein sicherer

Genetiv des Plural lässt sich nicht nachweisen, und für den Ablativ der

Mehrzahl wird die Singularform gebraucht, vgl. die Wendung dTONITRUS-hu(n)­

taU DEUS-natiha "durch Tarhunt und die (anderen) Götter".

3.2 Nach dem Auslaut der Nominalstämme unterscheidet man zwischen kon­

sonantischen Stämmen und vokalischen Stämmen. Von letzteren gibt es a-Stäm­

me, i-Stämme (im Hierogl.-Luw. besonders häufig) und u-Stämme (eher

selten).

3.3 Für die Bildung von Substantiven und Adjektiven spielt die Zusammen­

setzung oder Komposition eine ganz untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist

die Wortbildung durch Ableitung mit Hilfe von Suffixen.

3.3.1 Es ist möglich, aber durchaus nicht sicher, dass sich Komposita

("zusammengesetzte Wörter") hinter zusammengesetzten Ideogrammen ver­

stecken, z.B. DEUS.DOMUS "Haus Gottes" = "Tempel" oder FLUMEN.REGIO "Land

des Flusses" = "Tal(schaft)". Ein sicheres Kompositum liegt wohl in der

Schreibung REGIO-ni.- DOMINUS- "Landesherr" vor.

3.3.2 Die wichtigsten Wortbildungssuffixe sind -asi- / -isi- (Zugehörig­

keitsadjektive) , -wani- (Ethnika), -za- (ebenfalls vorwiegend Ethnika),

-li- (z.B. ANNUS-li- "jährlich") und -mi.- (part. perL pass.).

3.3.2.1 Eine häufige Wortbildung mit Suffix liegt in den Zugehörigkeits­

adjektiven auf -asi- und -isi- vor, die zu Appellativa und zu Eigennamen

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gebildet werden können, z.B. dKarhuhasi - "zur Gottheit Karhuha gehörig"

oder REGIO-ni.si- "zum Land gehörig" oder das Possessivpronomen apasi­

"sein" zu apa- "der da, die da, das da" bzw. einfach "er, sie, es"

3.3.2.2 Ethnika, von Ortsnamen abgeleitet, werden gerne mit dem Suffix

-wani- gebildet, z.B. Imatuwani- "von Hamath", Halpawani.- "von Aleppo"

oder Haranawani- "von Harran" .

3.3.2.3 Ethnika können aber auch mit dem Suffix -za- gebildet werden,

z.B. Karkamisiza-, "von Karkemisch" oder Adanawaza- "von Adana". Der hie­

rogl.-luw. Ortsname lautet nämlich Adanawa-; das ebenfalls vorkommende

Ethnikon Adanawani. - ist wohl als Haplologie für * Adanawa-wani - zu ver­

stehen.

3.3.2.3.1 Ein -za-Stamm liegt auch vor im Wort für "Sohn": 'nimuwiza-,

sofern das die vollständige Wortform darstellt (somit INFANSnimuwiza_

zu transkribieren und nicht INFANS-nimuwiza-!). Versteckt sich hinter

der Schreibung INFANS-niza- "Sohn"

Art familiensprachlicher Kurzform

transkribieren?

ein

für

anderes Wort

nimuwiza-,

oder ist das eine

also INFANS niza zu

3.4 Angesichts der doch beschränkten Anzahl von hierogl~-luw. Sprachdenk­

mälern und der immer noch bestehenden Unsicherheiten in der Deutung

grösserer Textstücke ist es unmöglich, vollständige Deklinationsparadigmen

vorzulegen. Die einzelnen Flexionsformen werden daher durch möglichst

evidente Beispiele belegt.

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27

3.4.1 Deklination der a-Stämme

nom. sing. comm. -as: 1NFANSnimuw~zas, dKarhuhas,

I <D" I Arpas, Azatlwatas, Katuwas, 1W 1 N"k" REG10 arpa awas, l lmas

Gelegentlich vertritt auch die blosse Stammform ohne auslautendes -s den

nom. sing. comm., z.B. (1)Urhilina.

acc. sing. comm. -an:

gen. sing. -as:

dat. sing. -aia:

aber auch nur -a:

abI. sing. -ati:

nom.facc. sing. neutr. -aza:

nom.facc. plur. comm. -a(n)zi:

nom.facc. plur. neutr. -a:

aber auch -aia:

alan "den (geweihten) Stein", Adanawan URBS

<I> Partas , <1)Urhilinas

dKarhuhaia, AdanawaiaURBS

KarkamisizaURBS "dem .... von Karkemisch"

dKarhuhati

CASTRUMharnisaza "Befestigungsanlage,

Festung"

HUHAhuha(n)zi "Grossväter", "255" karuna(n)zi "die Speicher, die

Vorratshäuser"

CASTRUMharnisa "Festungen",

katina "Schale(n)" (sog. plurale

tantum?),

DEUS.DOMUS-ta "Tempel" (ebenfalls

plurale tantum?)

OMN1Smi-ma-ia (= *tanamaia)

BONUSsanawaia = lat. omnia bona "alles

Gute"

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3.4.2 Deklination der i-Stämme

nom. sing. comm. -is: ataris "das Denkmal",

mi. tis "der Diener",

putitis "der Verehrer",

IKamanis, <I)Saruwanis

Gelegentlich vertritt auch die blosse Stammform ohne auslautendes -s den , B ' • "d D' "d ,REGIO "d nom. slng. comm., z .. ml-tl er lener 0 er Imatuwanl er .... von

Hamath".

ace. sing. comm. -in:

gen. sing. -isi/-is:

tatin "den Vater",

IKamanin

ISuhisi "des S. " , IIariris "des 1. " , I Tuwatis "des T. "

dat. sing. -iia/-il-an(!): dpahalatiia, taU "dem Vater";

die Form auf -an ist vor allem bei -asi-Ableitungen belegt, z.B. apasan E-ni

"für sein Haus".

abl. sing. -iti:

nom./acc. sing. neutr. -iza:

nom./acc. plur. comm. -i(n)zi:

dat. plur.

aber auch

abI. plur.

-a(n)za:

-i (n)za?

-ati:

nom./acc. plur. neutr. -a/-aia/-iia?

FEMINA-ti. -i -ti = *nati. U "durch die

Mutter, durch die Frau"

waniza "Stele, Orthostat"

tati(n)zi "Väter",

REX-ti(n)zi "Könige",

Halpawani(n)ziURBS "(die) Leute von

Aleppo"

REX-ta(n)za "für die Könige"

DEUS-nari. (mit Rhotazismus!) "durch

die Götter"

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3.4.3 Deklination der u-Stämme

Einigermassen deutlich sind etwa folgende Flexionsformen zu erkennen:

nom. sing. comm.

acc. sing. comm.

dat. sing.

abI. plur.(?)

-us:

-un:

-uwi:

-uwati:

IAstiwasus, <I>Awarikus

SCALPRUM-sun "die Skulptur, die Säule"

asuwi "dem Pferd"

SCALPRUM-suwati "von den Skulpturen, von

den Säulen"

3.4.4 Konsonantische Deklination

Konsonantische Nominalstämme sind im Hierogl.-Luw. oft nur sehr schwer

29

zu erkennen, da viele Kasusendungen mit denen von a- oder i-Stämmen homonym

sind. Als Beispiel diene die Deklination des Gottesnamens Tarhu(n)t-:

nom. Tarhu(n)zas

acc. Tarhu(n)zan (man würde *Tarhu(n)tan erwarten!)

gen. Tarhu(n)tas und Tarhu(n)tis (nach den i-Stämmen?)

dat. Tarhu(n)ti

abI. Tarhu (n) taU

Ein gen. sing. eines konsonantischen Stammes liegt wohl auch in dMarutikas

"des Marduk" vor.

Ein nom.facc. plur. neutr. scheint in Formen wie parni "Häuser" oder surni

"Hörner" vorzuliegen.

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3.4.5 Unregelmässigkeiten

3.4.5.1 Es scheint auch diphtongische Nominalstämme zu geben, z.B. ITuwar­

saiB und vielleicht FLUMEN. REGIO-taiB "die Talschaft".

3.4.5.2 Der schwierig zu deutende nom./acc. sing. neutr. tarusa "Bild"

findet offenbar seine Entsprechung im Keilsehr .-Luwischen, s. HHL pag.

33.

3.4.5.3 Unsicherheiten bestehen beim Substantiv "Herr". Der nom. sing.

lautet häufig DOMINUS'-naniB; daneben aber findet sich auch der nom. sing.

DOMINUS-ias, vor allem in der Verbindung REGIO.DOMINUS-ias "Landesherr".

3.4.5.4 (Bibliographischer Nachtrag)

Zu den Formen des dat. sing. auf -an (oben Abschnitt 3.4.2) vgl. Hermann

MITTELBERGER in Die Sprache IX, pp. 90-91 (1963) und vor allem Anna

MORPURGO-DAVIES in An.St. XXX pp. 123-137 (1980).

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IV. PRONOMINA

Auch bei den Pronomina beschränkt sich die Darstellung bewusst auf die

Nennung leidlich sicher erkennbarer Formen.

4.1 Personalpronomina

Vgl. Manuale I, pp. 45-53 und HHL pp. 36-37, Abschnitt 4.3.2.

4.1.1 Betonte Formen:

amu "ich", seltener auch "mir" (dat.)

(a)pas "er, sie (fern.)" s. Demonstrativpronomina

4.1.2 Enklitische Formen:

-mu "ich, mich, mir", -tu "ihm"

-as "er, sie (fern.)" (nom. sing. comm.)

-an "ihn, sie" (ace. sing. comm.)

-ata "es, sie" (nom./acc. sing. neutr. und plur. comm./neutr.)

Dazu das sog. Reflexivpronomen -mi. (1. sing.) und -ti (3. sing.).

Vgl. schon oben pp. 23-24, Abschnitte 2.5 bis 2.7.

4.2 Possessivpronomina

4.2.1 (a)mi - "mein" wird als i -Stamm dekliniert, zeigt aber folgende

Flexionsformen:

abI. sing. amiiati

dat. plur. amiia(n)za

nom./acc. sing. neutr. amaza

nom./acc. plur. neutr. ama

4.2.2 (a)pasi- "sein" wird als i-Stamm dekliniert.

4.2.3 Nur in ganz wenigen Formen nachzuweisen sind tuwi- "dein", a(n)zi­

"unser" und u(n)zi- "euer".

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32

~ Demonstrativpronomina

4.3.1 za- "dieser, folgender"

nom. sing. comm. zas

ace. sing. comm. zan

gen. sing. zasi.

dat. sing. zati

nom./acc. sing. neutr. za

nom./acc. plur. comm. za(n)zi

dat. plur. zatiia(n)za

nom./acc. plur. neutr. zaia

4.3.2 apa- "der da, besagter, er", oft auch ohne

nur pa-.

nom. sing. comm. apas

ace. sing. comm. *apan

gen. sing. apas und apasi

dat. sing. apati

nom./acc. sing. neutr. apa

nom./acc. plur. comm. apa(n)zi

dat. plur. apata(n)za

nom./acc. plur. neutr. apaia

anlautendes a-,

(a)pas .... (a)pas = lat. ali.us .... ali.us "der eine .... der andere"

also

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4.4 Relativpronomen

Wird immer mit dem Ideogramm HH 329 geschrieben.

nom. sing. comm. "rel."-is

ace. sing. comm. "rel."-i.n

dat. sing. "rel."-ati

nom.facc. sing. neutr. "rel."-aza

nom. face. plur. comm. "rel. "-i(n)zi

nom.facc. plur. neutr. "rel. "-ia

Als Verallgemeinerung kommt vor "rel."-is ima "rel."-iB "wer auch immer,

welcher auch immer", vgl. keilschr.-heth. kuis imma kuis.

4.5 Indefinitpronomen

"rel."-isha "jemand" bzw. in Kombination mit einer Negation "niemand".

33

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V. VERBEN

5.1 Die im Ganzen etwas einseitige Textgattung des Hierogl. -Luw. lässt

nur wenige Verbalformen mit Sicherheit erkennen. Offenbar bestehen

ähnliche Verhältnisse wie im Hethitischen; es gibt also keinen Dual,

nur zwei Zeiten und zwei Modi (Indikativ und Imperativ). Sichere Formen

eines Medio-Passivs fehlen; dagegen gibt es Hinweise auf die Existenz

zweier Konjugationsklassen, vergleichbar dem heth. Nebeneinander von

mi- und hi-Konjugation.

5.1.1 Das Hierog1.-Luw. kennt zwei Tempora, nämlich Präsens, das auch

futurische Bedeutung haben kann, und Präteritum.

5.1.2 Neben dem Indikativ existiert, zum mindesten für einige Personen,

noch ein Imperativ.

5.1.3 Da im Hierogl. -Luw. ein n vor Konsonant nicht geschrieben wird,

kann die 3. plur. praes. auf *-(a)nti und die 3. plur. praet. auf *-(a)nta

meistens gar nicht von den entsprechenden Einzahlformen auf -Ci und -ta

unterschieden werden.

5.2 Übersicht über die einigermassen sicher erkennbaren Flexionsendungen:

praes. sing. 1. -wi: iziwi "ich mache", tanuwawi "ich lasse auf-

richten"

2. -si: VIA-wanisi "du sendest"

3. -ti.: asti. "er ist", sanitj "er beseitigt"

plur. 2. -tani. : astani "ihr seid", MAGNUS+ra-nu-wa-ta-ni-i

"ihr werdet gross machen"

3. "-(a)nti?

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praet. sing. 1. -ha:

3. -ta:

hwizaha "ich meisselte", izjha "ich machte",

makjsha "ich vernichtete", taha "ich nahm",

tanuha "ich liess aufrichten"

asta "er war", izita "er machte", tuta "er

stellte auf"

plur. 3. *-(a)nta: jzüa(n)ta "sie machten"

imperativ sing.

plur.

2 h E d VIAharwanl' "sende ."' • 0 ne n ung:

3. -tu:

3. *-( a)ntu:

usnuwatu "er soll erhöhen"

jzjja(n)tu "sie sollen machen"

35

5.2.1 Für mögliche weitere Personalendungen s. Anna MORPURGO-DAVIES in

KZ XCIV pp. 86-108 (1980).

5.3 Eine 3. sing. praes. auf -( a)j findet sich in Formen wie pj -ia-j

"er gibt" oder j -zj -s-ta-j "er verehrt", vgl. oben pag. 22, Abschnitt

1.4.

5.4 Ein part. perf. pass. wird mit der Endung -mj- gebildet, z.B.

tanuwamj- "aufgerichtet" oder a+LITUUS-za-mj-j-s "der geliebte".

5.5 Innerhalb der verschiedenen hier nicht näher behandelten Verbalstämme

hebt sich deutlich die Gruppe mit dem Stammsuffix -nu(wa)- heraus; in

der Regel handelt es sich dabei um Kausativa wie tanu(wa)- "aufrichten

lassen" oder SOLIUMjsanu(wa)_ "sich setzen lassen, einsetzen".

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VI. ADVERBIEN, POSTPOSITIONEN, PRAEVERBIEN UND KONJUNKTIONEN

6.1 An A d ver b i e n sind etwa zu nennen:

BONUS sanawa "gut", lat. "bene" zum Adjektiv sanawa-,

zati "hier, bei dieser Gelegenheit" (homonym zum dat. sing. des

Demonstrativpronomens),

zi.n . .. zin "einersei ts ... andrersei ts" .

6.2 Beispiele für Pos t pos i t ion e n :

SUPER--a mit ace. "über" in DEUS. DOMUS-tB SUPER-a "über den Tempel"

(DEUS. DOMUS-ta ist eigentlich ein nom.facc. plur.

wahrscheinlich handelt es sich um ein sog. Plurale tantum.),

*anda mit dat. "in", z.B. TERRAtasahwiri a(n)ta "im Lande",

neutr. ; aber

OCCIDENS. . VERSUS·-ian mit dat. "in Richtung, nach", z.B. 1-pa-mL VERSUS-ia-n

"nach Westen".

6.3 Prä ver b i e n sind die häufigen *anda "hinein" und arha "weg".

wobei die ursprüngliche Bedeutung gelegentlich nicht mehr durchscheint.

z.B. arha "178"-nu- "gedeihen lassen".

Weitere Beispiele:

SUPER+r-ta "darüber". z.B. SUPER+r-ta i zi - "dazu tun. dazu fügen" ,

INFRA-na "mit, unter", aber INFRA-na i zi - "zukommen lassen, zuteil werden

lassen".

6.4 Nebensatzeinleitende (subordinierende)

sind etwa:

kuman "als, während, solange"

"rel."-i. "wenn" (7)

"rel."-pa-wa "während, wobei" oder ähnlich

"rel."-za "obwohl" (7)

K 0 n j unk t ion e n

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VII. BEMERKUNGEN ZUR SYNTAX

7.1 Zur Kongruenz

7.1.1 Attribute scheinen im allgemeinen mit ihrem zugehörigen Nomen

übereinzustimmen; ebenso richten sich Prädikate nach dem Subjekt. Genauere

Feststellungen lässt der gegenwärtige Wissensstand kaum zu. So können

bei den Verbalformen der 3. Person Singular und Plural praktisch gar nicht

unterschieden werden, vgl. oben pag. 34, Abschnitt 5.1.3.

7.1.2 Ob wirkliche Inkongruenzen wie im Hethitischen vorkommen, ist

vorläufig kaum auszumachen. So wurde oben pag. 27, Abschnitt 3.4.1 die

Form katina "Schale(n)" als nom.facc. plur. neutr. gedeutet; das Wort

kommt auf den beiden Steinschalen aus BabyIon vor hinter dem Demonstrativum

zaia.

ace.

Aber irgendwie stört die Pluralform ; man erwartet eigentlich einen

sing.; SCALPRUMka _ti _n als ace. sing. comm. zu einem Stamm kati-

würde erst noch der "normalen" Verwendung des Zeichens HH 35 im Wortauslaut

entsprechen. Ist also das Demonstrativum zaia "fehlerhaft" anstelle von

korrektem za(n)?

Als "Inkongruenz" mag man auch die Verwendung des enklitischen

Personalpronomens -ata erklären (oben pag. 31, Abschnitt 4.1.2), das im

Plural anscheinend als nom. und ace. sowohl für das genus neutrum als

auch für das genus commune dient.

7.2 Zum Kasusgebrauch

7.2.1 Der Dat.-Lok. dient auch zur Zeitbestimmung, z.B. amiia(n)za-ha-wa

DIESha1i (n)za "und in meinen Tagen".

7 .2.2 Wie das Hethi tische, so kennt auch das Hierogl. -Luw. die

partitivische Akkusativ-Apposition _ .<;1. r/ I , , /

('0'1 flCY /m"U' (O/JOV trtYL j(r:(Tr:( pe~OS,

arabisch Badal): vom Verb hängen zwei Akkusativ-Objekte ab, deren erstes

ein Ganzes und deren zweites einen von der Handlung betroffenen Teil dieses

Ganzen ausdrückt: a-mu-pa-wa-n za-ti MANUSi_sa_tari_n CAPERE-h.3 "ich aber

habe ihn hier(?) die Hand genommen"="ich habe ihn bei der Hand genommen".

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7.3 Befehle und Verbote

7.3.1 Befehle und Wünsche werden durch Imperativ-Formen ausgedrückt,

z.B. usnuwatu "er soll erhöhen, er soll segnen!".

7.3.2 Für verneinte Befehle und Wünsche bzw. für Verbote dient der

Indikativ Präsens in Verbindung mit der prohibitiven Negation ni oder

nis, z.B. ni. "rel."-isha saniti "Niemand soll beseitigen!".

7.4 Zu den Hauptsätzen

7.4.1 Für die Wortstellung gilt als Faustregel, dass das Subjekt häufig

am Anfang steht, das Prädikat (Verb) dagegen meistens am Schluss des

Satzes.

7.4.2 Am Satzanfang kann allerdings auch ein besonders hervorgehobener

Begriff stehen, z.B. za(n)wa alan IAstiwasus tuta "Diesen (geweihten)

Stein stellte Astiwasu auf".

7.4.3 In den Karatepe-Inschriften finden sich viele Abweichungen von

diesen Regeln, z.B. Sätze, die mit einer Verbalform beginnen. Man wird

da wohl mit einem Einfluss des Phönikischen (oder besonderen stilistischen

Absichten?) rechnen müssen.

7.4.4 Die Verknüpfung von Hauptsätzen geschieht durch einleitendes (a)wa

oder durch enklitisches -ha(wa) bzw. -pa(wa); s. oben pag.23 , Abschnitte

2.2 und 2.3.

7.4.5 Recht häufig sind im Hierogl. -Luw. sog. Nominalsätze ; vgl. etwa

die beliebte Anfangsformel AMU( -wa)-mi NN. "Ich <bin> NN." oder

I Huhasa(ru)mas d Marutikas puti tiB "Huhasarma <ist> des Marduk Verehrer"

oder zapawa IIariris STELEtarusa "Dies <ist) des Iariri Bildnis".

7.5 Zu den Nebensätzen

Das Hierogl.-Luw. kennt Relativsätze und Konjunktionalsätze.

7.5.1 In den Relativsätzen steht das Relativpronomen viel häufiger im

Innern des Satze~ als am Anfang, sehr oft sogar direkt vor dem Verb.

7.5.2 Die Stellung der nebensatzeinleitenden Konjunktionen folgt ähnlichen

Regeln wie die des Relativpronomens.

7.5.3 Vor allem in Nebensätzen dient als sog. disjunktive Konjunktion

ni.pa( -wa) "oder", worin trotz möglicher Analyse in ni -par -) nicht die

prohibitive Negation ni stecken kann. Normalerweise wird denn auch die

Negation nies) nicht mit der Partikel -pa verbunden.

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TEXT PROBEN

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SIEGEL DES 2. JAHRTAUSENDS v. eHR. AUS BO~AZKÖY UND RAS SCHAMRA

1.) SBo I 1 Siegel des Grosskönigs Suppilulium I.

Fi g. 1

Das hierogl. Feld zeigt oben die geflügelte Sonnenschei­be (~ 190), die wohl der keilschr. Titulatur dUTUSl "meine Sonne" = "meine Majestät" entspricht. Links und

rechts symmetrisch angeordnet zweimal die Zeichenkombi­nation MAGNUS+REX (HH 18) "Grossköniq" = keilschr. Sume­

rogramm LUGAL GAL. Die Kombination der Zeichen HH 190 mit den antithetisch darunter angeordneten Zeichen HH 18

wiederholt sich auf vielen Siegeln und Steininschriften

als. sog. Königskartusche oder Aedicula. Die drei mittle­

ren Schriftzeichen verglich man lange Zeit mit der keilschr. ideographischen m' I Schreibung KU.TUL-m~; heute versteht man die ganze Zeichenkombination ein-

fach al s "Pi ktogramm" für SUPPILULIUMA.

2.) SBo I 3 und 4 Siegel des Grosskönigs Suppiluliuma 11.

Fi g. 2

In späterer Zeit wurde

die Königskartusche noch um die ebenfalls anti­

thetisch angeordnete Li­

gatur HH 277 = LABARNA

(ein alter Königstitel ,

ursprünglich vielleicht

ein Eigenname, vgl. lat.

C~~~) erweitert; die

Siegel SBo I 3 und 4

stammen vom Grosskönig

Suppiluliuma 11 ..

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42

3.) RS 14.202 Siegel des Grosskönigs Mursili 11.

O ______ ~ ____ ~2----~3 ____ ~A~--~5~

Im Mittelfeld innerhalb der

Königskartusche die Zeichen­kombination HH 227 = MURSILI. Uebersetzung der Keilschrift­legende auf den zwei äusseren

Kreisen: "Siegel des Mursili, des Königs des Hatti-Landes, des Lieblings des mächtigen

Wettergottes, des Sohnes von Suppiluliuma, dem Grosskönig, dem König des Hatti-Landes, dem Helden".

Fig. 3

4.) SBo I 24 Siegel des Grosskönigs Mursili 11. und der Grosskönigin

Tanuhepa

Fig. 4

Die Kartusche ist in ihrer Symmetrie gestört: Der Ti­tulatur MAGNUS+REX entspricht auf der Gegenseite die

Zeichenkombination HH 18 = MAGNA+REGINA "Grossköni­gin". Neben der Zeichenkombination HH 227 = MURSILI liest man in phonetischer Silbenschrift von oben nach unten Ta-nu-he[-p~l.

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43

5.) SBo I 37 Siegel des Grosskönigs Mursili 11. und der Prinzessin (?)

Gassulawiya

Anordnung im Prinzip wie auf dem vorigen Siegel SBo

I 24; aber die Titulatur für den Frauennamen ist

zerstört. Deutlich zu lesen ist neben MURSILl der Name Kit-,w-la-w-i.

Fi g. 5

6.) SBo I 104 Siegel der Prinzessin Gassulawiya

Auf dem Siegel SBo I 104 wird der Name Kd-~u-la-~ beidseits von der Zeichenkombination HH 45 = REX+

INFANS "Prinz(essin)" flankiert.

Fig. 6

7.) SBo I 43 Siegel des Grosskönigs Urhitesub und

Fig. 7

der Grosskönigin Tanuhepa

Die Kartusche ist offenbar gleich gestaltet wie

oben auf dem Siegel SBo I 24; zu lesen also: MAGNUS+REX MAGNUS-h-t-TESUBpa MAGNA+REGINA

Ta-nu-he-pa. Das Zeichen HH 363 = MAGNUS muss im

Namen des Königs phonetisch als ~(a) gelesen werden.

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44

8.) RS 17.229, 17.238 und 18.03 :

Siegel des Grosskönigs Hattusili 111. und der Grosskönigin Puduhepa

Fi g. 8

Titel und Namensanordnung wie schon oben bei Siegel SBo 24. Königsname:

Zeichenkombination HH 197 = Ligatur aus HH 196 (ha) und HH 278 (~~) = HAT­TUSILI. Name der Königin phonetisch geschrieben Pu-tu-he-pa.

9.) ~ I 38 :- Siegel des GrDs-skönigs Muwatalli

Im Zentrum der Siegelfläche steht

die bildliche Darstellung eines Got­tes mit Hörnerkrone, der seinen rech­ten Arm schützend um den Hals des

Königs gelegt hat. Dieser ist im priesterlichen Ornat dargestellt mit langem Gewand und mit dem ~~uuo,

dem gekrümmten Stab, in seiner

Rechten.

Ueber der ausgestreckten linken Hand der Gottesdarstellung der Name MAG­NUS TONITRUS CAELUM "grosser Wetter-

Fi g. 9 gott des Himmels". Hinter dem König

Titulatur MAGNUS+REX und der phone­tisch geschriebene Name M+u(wa?)-t~-~~. Unter dem ausgestreckten linken

Arm des Gottes eine Königskartusche mit dem Namen TONITRUS-MAGNUS REX, der

diesmal jedoch von unten nach oben gelesen werden muss: MAGNUS+REX = chur­ritisch ~~ und TONITRUS = churritisch T~ub, also: S~~ub.

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10.) SBo I 39 Ein weiteres Siegel des Grosskönigs Muwata11i

Fi g. 10

v

Anordnung im Prinzip gleich wie auf dem voran­

gehenden Siegel SBo I 38. In der Königskartu­sche diesmal aber der Name SUPER-TESUBpa. Das

Zeichen HH 270 = HH 70 SUPER "oben" muss hier

mit seinem 1uwischen Lautwert ~~ gelesen

werden, also wiederum S~~ub. So lautete

wohl der Familienname dieses Herrschers, wäh­

rend Muwata11i der (nachträglich angenommene?)

Thronname war. Vg1. oben pag. 13 mit Literatur­

hinweis (H. NOWICKI).

11.) RS 17.159 Siegel des Grosskönigs Tutha1iya IV.

Fig. 11

Die sehr eigenwillige Kompositi­

on dieses grossen Siegelbildes

besteht aus fUnf verschiedenen

Elementen.

a.) Unter der gef1Uge1ten Son-

nenscheibe, eingerahmt von

den antithetisch gesetzten Ti­

teln MAGNUS+REX und LABARNA, die

Namenshieroglyphenkombination

HH 207 + HH 88 = TUTHALllA.

b.) Unter dieser Königskartusche,

flankiert von MAGNUS+REX,

untereinander die Zeichen HH 418

und HH 80, zu lesen HISMI-SARRUMA,

wohl der ursprUng1iche Familien­

name von Tutha1iya.

c.) Auf der rechten Seite eine Umarmungsszene. Der König ist als Krieger

dargestellt mit Schwert, Lanze und Hörnerkappe. Beischrift zur Götter­

da rste 11 ung: dTONITRUS FORTIS = "der mächti ge Wettergott" .

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d.) Auf der linken Seite eine Göttin in langem Gewand mit der Beischrift

über der ausgestreckten linken Hand dSOL ; gemeint ist sicherlich die

aus den Kei 1 schrifttexten wohl bekannte "Sonnengötti n der Stadt Ari nna".

Das SOL-Zeichen wiederholt sich noch unterhalb der Hand.

e.) Unten auf dem Bild wiederum die Namenshieroglyphe TUTHALIIA, flankiert

von LABARNA und MAGNUS+REX sowie ganz aussen vom antithetisch gesetzten

Zeichen HH 369, welches (zu Recht?) mit dem altägyptischen Lebenssymbol verglichen wird.

12.) SBo 11 15 Siegel des Prinzen Tilisarruma

Fig. 12

. L-J... .. l

Der Name des Siegel inhabers lautet (von oben nach unten gelesen): Ti-~-SARRUMA.

Links und rechts die Titulatur FILIUS REGIS .

13.) SBo 11 79 Siegel des "Stadtherrn" Sausgamuwa

Fig. 13 , ?

Der Name ist Sa-tM-k.a-mu(wa: I zu lesen.

Links und rechts davon die Titulatur URBS+DOMINUS "Stadtherr". Das Sternchen

ist wohl nur als Ornament zu verstehen.

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14.) ~ 17.228 Siegel des Prinzen Sausgamuwa

Fig. 14

Vergleichbar mit dem Siegel SBo II 15. " ? Name: Sa-w.,-R.a-mu.(wa·).

Titel: FILIUS REGIS.

15.) SBo II 80 und 81 Siegel des Mizramuwa

? Im Zentrum der Name Ui.-ü+/ta-m+u.(wa· ),

wobei statt des Zeichens HH 105

("Stierkopf") eine ganze Stierfigur steht. Der Siegel inhaber führt den

Titel MAGNUS PASTOR (HH 438), vgl.

keilschr. Sumerogramm GAL NA.KAD "der Grosse der Hirten", und die Berufs­

bezeichnung SCRIBA-Ia "Schreiber".

Die Keilschriftzeichen sind nicht

Fig. 15 recht verständlich.

v 16.) RS 17.59 Zylindersiegel des Initesub von Karkemisch

Fi g. 16

Zwischen der Darstellung

von zwei bewaffneten

Göttern die hierogl. In­schrift: I-~-TESUBpa

REX Ka!t-Ra-m~-~~, und

links die keilschr. Le­gende "Siegel des Ini­tesub, des Königs des

Landes Karkemisch". Ini­tesub regierte zur Zeit

des Grosskönigs Tutha-

1 i ya IV ..

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Li8

17.) RS 17.403 Siegel des Takisarruma

v

Fig. 17

Der Name Td-~-SARRUMA ist flankiert von

den Titeln FILIUS REGIS "Prinz" und MAG­NUS SCRIBA "der Grosse der Schreiber".

18.) RS 13.02 Siegel des Priesters Kiliya

Fig. 18

In der Mitte der Name K~-~l-l(a), rechts das Zei­

chen HH 372 = SACERDOS "Priester" und links ein

nicht verständliches Zeichen. Der auch keilsehr.

überlieferte Name Kiliya (oder Giliya) ist churri­

tischen Ursprungs.

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DREI INSCHRIFTEN AUS DER GROSSREICHSZEIT

19.) Sirkeli : Felsinschrift des Grosskönigs Muwatalli

HHM 48, vgl. Manuale 11/3, Nr. 148 (pag. 324).

Fi g. 19

Hinter der Reliefdarstel­

lung eines Königs in prie­

sterl i chem Ornat (vgl.

oben SBo I 38) folgende - ?

Inschrift: M+u(wa· l-ta-LL

MAGNUS+REX HEROS MURSILl

[MAGNUS+]REX HEROS <:FILIUS;> "Muwatalli, Grosskönig,

Held, des Mursili, des

Grosskönigs, des Helden

<sohn)" .

Anmerkung: «FILIUS) ist wohl bewusst weggelassen,

vgl. griech. 71Eg/;()!j~ o ~avJf1JlTCJU.

20.) Karakuyu : Steinplatte mit Inschrift des Grosskönigs Tuthaliya IV.

HHM 34, vgl. Manuale 11/3, Nr. 95 (pag. 315)

In der oberen Zeile Königskartusche wie auf dem Siegel RS 17.159 mit der

Namenshieroglyphe TUTHALIIA und dem zusätzlich ebenfalls antithetisch ange­

brachten Ehrentitel HEROS. Links die Namenshieroglyphe HATTUSILI, wohl zu

verstehen als "des Hattusili <Sohn)" (vgl. die Felsinschrift von Sirkeli).

Die untere Zeile ist vorläufig nicht verständlich.

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Fig. 20 (Karakuyu)

21.) Aleppo: Inschrift des Königs Talmisarruma

(Heute in die Mauer der Moschee el-Qiqan eingebaut)

CIH III A = HHM 2, vgl. Manuale II/3, Nr. 306 (pag. 330).

Fi g. 21

Die erste Zeile läuft von rechts nach links:

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za?-ia? dHe-pa-SARRUMA DEI.DOMUS Tal-mi-SARRUMA REX HALPApa.URBS TELEPINU

(zweite Zeile) MAGNUS SACERDOS FILIUS AEDIFICARE wa-wa+~-i?-td-~i Ki-ti­

TESUBpa SCRIBA I_t~??_waURBS

51

Nur die erste Hälfte des Textes ist verständlich: "Diesen Tempel für Hepat

<und) Sarruma hat Talmisarruma. der König von Aleppo, des Telepinu, des Ho­

hen Pri esters, Sohn gebaut. . .... ".

Der Schluss enthält wohl irgend einen Hinweis auf den Schreiber Kiltesub.

Talmisarruma, Sohn des Telepinu, war ein Enkel des hethitischen Grosskönigs

Suppiluliuma I. und von seinem Onkel Mursili 11. in Aleppo als König einge­

setzt worden. Die Inschrift wäre somit auf etwa 1300 v. Chr. zu datieren.

Der Text ist fast nur mit Ideogrammen geschrieben; es lässt sich also gar

nicht sagen, in welcher Sprache er eigentlich redigiert ist. Immerhin ? ?

spricht das einleitende za·-ia· für luwischen Kontext. Eigenartig ist das

(scheinbare) Kompositum dHep~~uma: Hat der Schreiber einfach ein zweites

DEUS-Determinativ vor S~uma weggelassen?

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INSCHRIFTEN DES 1. JAHRTAUSENDS V. eHR.

22.) Nigde : Inschrift auf einer steinernen Basis

~ LII!, vgl. Manuale II/1, Nr. 1.

Die eingeritzte Inschrift läuft von rechts nach links. Uebereinander

gesetzte Schriftzeichen sind von oben nach unten zu lesen.

Fi g. 22

za- (n.) wa SCALPRUM-.. 6U-n.

<I'S . -'. . I a-Jtu.-wa-YlA.-.6 ,,{,-Z,,{,-

"Diese Skulptur hat Sa­

ruwani gemacht. Das

(ist sein) Denkmal."

Anmerkungen: ~z~a natürlich im Sinne

von "hat herstellen las­

sen"; Saruwani war nicht

der Steinmetz, sondern

wie wir aus der frag­

mentarischen Inschrift

von Andaval (CIH XXXI C

= HHM 3, vgl. Manuale

II/2, Nr. 32) wissen, "Herr" und .ta/tWaVL-i.

("Ri chter, Gouverneur",

nicht leicht zu fassen­

der Fürstentitel) von Nahitiya: ..... <I)Sa-]

Jtu.-[w]a-VL-i.-.6 IUDEX-wa­

VL-i.-.6 Na-hi-ti-..ia-wa-VL-i.-1 URBS DOMINUS-..ia-.6 ..... " ..... Saruwani, .ta/tWaVL-i.,

Herr von Nahitiya, ..... ".

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23.) Steinschale aus Babylon, heute in Berlin (coupe 2")

Manuale 11/1, Nr. 2.

Fi g. 23

Kurze, nicht ganz vollständig erhaltene Inschrift:

z[a)-~a-wa-~ SCALPRUMQa_ti_na <l)CERVUS-t~-~a-~ HALPApa_~ dTDNITRUS-hu-

(niti ..... [ )ta "Diese Steinschale(n?) hat CERVUS-tiya für den Wet-

tergott von Aleppo ge ..... ".

Der CERVUS-ti-~a geschriebene Personenname ist wahrscheinlich *Ru(nl~a zu lesen. Hinter HALPApa_~ versteckt sich *Halpawa~ (hier dat. sing.) = "dem Aleppinischen (Wettergott)". QaUM ist sicher neutr. plur.j Plurale

tantum?

24.) Steinschale aus Babylon, heute in London ("coupe 1")

CIH I 3-4, vgl. Manuale 11/1, Nr. 1 a bezw. 12.

Fi g 24 a

53

Hier wird nur der erste

Satz der längeren Inschrift

vorgelegt wegen der Aehn­

lichkeit mit der vorangehenden Textprobe, welche ja ebenfalls von einer

Steinschale stammt: . SCALPRUr~ . /1) / , d za-~a-wa Qa-~-na ,- M{-ta5-a-~ CAELUM+LITUUS-n TDNITRUS-ti-~

~-z~-~-t~ "Diese Steinschale(n?) hat Mida(s) für den himmlischen Wetter-

gott gemacht."

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Fig. 24 b

CAELUM+LITUUS-!'L-wohl *:tJ..pCL6CL6avl zu

lesen: dat. sing. des Adjektivs :tJ..pCL6CL6.i- "himml i sch", abgeleitet von :tJ..pCL6- (neutr.) "Himmel". Zur

Dativform s. pag. 28 (Deklination der .i-Stämme).

25.) Erkilet (2) : Weihinschrift des Astiwasu

HHM 21, vgl. Manuale 11/1, Nr. 3.

Zwei Zeil en ei ngeritzte Schriftzei chen auf ei nem Stei nb lock, heute Museum von Kayseri. Die erste Zeile läuft von links nach rechts. Der Wort­trenner ist sehr konsequent gesetzt.

(n.) / 0 IA/ .. : ( n.) '" 1" ' , h / za- wa a-",a-n. -.6-"",,-wa-.6u-.6 tu-ta za- pa-wa-ta YU. re. -.(.-.6- ct .6a-

n..i-.i-:tJ.. "Diesen (geweihten) Stein hat Astiwasu aufgestellt. Diesen aber

soll niemand beseitigen."

Zur Partikel kette -pa-wa-ta s.

oben pag. 24, Abschnitte 2.5 und 2.8, und zum Verbot n..i

"rel."-Mha .6an..<.:tJ.. pag. 38, Ab­schnitt 7.3.2. tuta "hat aufge­stellt" ist mit ay//J'l/(,E(~) vie­

ler griech, Weihinschriften zu

vergleichen.

Fi g. 25

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26.) Erkilet (1) : Inschrift des Huhasar(ru)ma

HHM 20, vgl. Manuale 11/1, Nr. 4.

55

Fig. 26

Zweizeilige einge­

ritzte Inschrift auf

einem Steinblock, heute im Museum von

Kayseri. Die erste

Zeile läuft von links nach rechts; der Schluss der zweiten

Zeile ist ganz aussen auf dem linken Rand

des Steines nachgetragen. Wie in der vorangegangenen Textprobe Erkilet (2) ist auch hier der Worttrenner konsequent gesetzt.

, • I a-Wa za wa-~-za a-mu

hw..L-za-hcL-~ za-pa-wa-ta vu. "rel. "-..L-.6-h~ M-vu.-;t..[

"Huhasar(ru)ma <ist) des Marduk Verehrer (?). Diese Stele habe ich meisseln

lassen. Diese aber soll niemand beseitigen."

Die Bezeichnung wavu.ZCL "Stele" oder "Orthostat" für den Steinblock ist ein wenig hoch gegriffen. In der Verbalform hw..L-za-hcL-;' "ich habe meisseln las­

sen" ist das "rel."-Zeichen (HH 329) als phonetisches Zeichen gebraucht.

27.) Qal 'at-el-Mudlq : Inschrift des Königs Urhilina

Manuale 11/1, Nr. 6 (Apamea).

Die zweizeilige Inschrift auf einer oben gewölbten Stele aus dem anti­

ken Apamea am Orontes befindet sich heute im Museum zu Aleppo. Die erste Zeile läuft von rechts nach links.

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Fi g. 27

AMU . <I>U I.: O' /I)p" , INFANS· " 1 / .REGIO -m~ +~-,~-~~na' ~-ta-~ ~-mu-w~-za-~ -ma-tu-wa-~

• . '. STELE. REX a-wa za-n URBS+m~-nl-~-n AMU AEDIFICARE+~-ha za-pa-wa wa-~-za

dpa-ha-.ea-~-~a ta6-n~-h~

"Ich <bin) Urhilina, des Parita Sohn, König von Hamath. Diese Stadt habe

ich gebaut. Diese Stele aber habe ich für Ba'alat aufstellen lassen."

Die Inschrift besteht aus drei Sätzen; der zweite beginnt mit ~-wa und der

dritte mit za-pa-wa. ~~~na und ImrLtuwanl sind endungslose Nominativ-For­

men, vgl. oben pp. 27 und 28.

Die Weihung an die semitische Göttin Ba'alat ist ein Hinweis für die begin­

nende Semitisierung der weit im Süden lebenden "Hieroglyphen-Luwier". Ein

König Urhilina von Hamath zahlte um oder nach 850 v. Chr. Tribut an den

Assyrerkönig Salmanassar III ..

28.) Restan: Inschrift des Königs Urhilina

~ 47, vgl. Manuale II/1, Nr. 5.

Die hierogl .-luw. Inschrift aus Restan, heute im Louvre zu Paris, ist

von zwei orthographischen Varianten abgesehen identisch mit der Urhilina­

Inschrift von Qal 'at-el-Mudlq. Die Wiedergabe der Transkription dürfte so­

mit für das Verständnis ausreichen.

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Fig. 23

AMU-m~ <I>U+~-~-l~-~a <I>P~-ta-4 [INFAJNS[~_]mu_wi_za_4 r-ma-ta-wa-~RE­

GIO REX a-wa za-~ URBS+m~-I~-~ AMU AEDIFICARE+m~-ha za-p[a-w]a STELEwa_~_ dp h' 0 •. , h I , za a- a-~a-t~-~a ta6-~u- a-a

29.) Hines: Inschriftenfragment

HHM 25, vgl. Manuale 11/2, Nr. 320.

--------------

Fi g. 29

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Das im irakischen Hines, in der Nähe der Felsreliefs von Bavian, gefundene zweizeilige Inschriftenfragment zeigt dasselbe Formular wie die Inschriften aus Qal 'at-el-Mudlq und Restan, dürfte also auch vom König Urhilina von Ha­math stammen. Der Stein ist wohl schon im Altertum (von den Assyrern?) ver­schleppt worden und später als Baustein gebraucht worden.

Transkription des erhaltenen Teils:

..... JINFANSnl_mu_wt_za_~ I-ma-tu-wa-nlREGIO REX , ? a-wa za[-'

30.) Hamath (3) : Inschrift des Königs Urtami

~ IV B, vgl. Manuale 11/1, Nr. 8

Orthostat mit zweizeiliger Inschrift, die zwar geringfügig beschädigt, aber leicht ergänzbar ist. Die erste Zeile beginnt rechts.

[A]MU-m-i. <I>MAGNUS+1I.-td.-m.[-~ 4>U+Jt-h[.[]-.u-l1a-~ INFANS-nl-za-~ I-ma-tJ-wa-

REGIO \ I' .' • CASTRUM , ., nl REX a-w[a] a-m[u AEDIJFICARE+m~-ha za-a ha+Jt-~-~a-za

Mu-~-nl-pa-wa-nl-1REGIO FLUMEN.REGIO-;· "rel."-za .[-z.[-.[-t~

"Ich (bin)Urtami, des Urhilina Sohn, König von Hamath. Ich habe diese Festung gebaut, welche die Talschaft von Musnipa ausführte."

Die Inschrift besteht syntaktisch aus zwei Hauptsätzen und einem Relativ­satz. Der zweite Satz beginnt mit ~-wa und der Relativsatz mit MU6nlpawal1lh, während das Relativpronomen direkt vor dem Verb steht, vgl. oben pag. 38, Abschnitt 7.5.1. MAGNUS+Jt-t~-m-i.-~ ist wohl UJttami6 zu lesen, vgl. keilschr.­luw. U/I.a.- "gross". ImatuwanlREGIO ist wie in den Textproben Nrn. 27, 28 und

29 endungsloser Nomi­nativ. FLUMEN.REGIO meint natürlich die Bevölkerung der "Fluss-Gegend".

Fig. 30

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Urhilina, der Vater von Urtami, ist wohl identisch mit dem Verfasser der

Inschriften von Qal 'at-el-MudTq und Restan (Textproben Nrn. 27 und 28).

31.) Hamath (2) : Inschrift des Königs Urtami

CIH IV, A. vgl. Manuale II/1, Nr. 8.

Orthostat mit dreizeiliger Inschrift; die geringfügigen Beschädigungen

sind wiederum leicht zu ergänzen. Die erste Zeile beginnt rechts.

AMU-mi Ö)MAGNUSM.-td-mi-,6 <'I)U+Jt-h[i]-U-na.-,6 INFANS-.u.-za.-,6 I-ma.-tcI-wa.­

.u.REGIO REX d-wa tf-mu AEDIFICARE+m[i]-ha za.-~ CASTRUMha'+Jt_.u._,6a_za. L/­

k.a-wa.-.u.-..6-ha'-waREGIO FLUMEN. REGIO-tet-,6 "rel. "-za i-zi-i-td ANVA-ha-wa.

Ni -u -ma-,6 REG I 0

"Ich <bi n) Urtami, des Urhil i na Sohn, Köni g von Hamath. Ich habe di ese

Festung gebaut, welche die Talschaft von Laka(?) ausführte, und dabei «war»

die Landschaft Nikima <'beteil igt)."

Der Satzaufbau ist im Prinzip gleich wie in der vorangehenden Textprobe~ am Schluss ist jedoch noch ein kurzer Nominalsatz angehängt. Der Relativ­

satz ist diesmal nicht nur durch das Relativpronomen an den vorangehenden Hauptsatz angeschlossen, sondern auch noch durch die Partikelreihe -h~-wa, wörtlich also "und welche".

Fi g. 31

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60

32.) Hamath (1) : Inschrift des Königs Urtami

~ III B, vgl. Manuale lI/I, Nr. 8.

Teilweise zerstörter Orthostat mit dre~eiliger Inschrift nach glei­chem Formular wie die Textproben Nrn. 30 und 31, sodass der Schluss der

ersten und der Beginn der zweiten Zeile ergänzt werden kann. Die erste Zeile beginnt wieder rechts.

AMU-mi <I>MAGNUS+~-ta-mi-~ ~I>U+~-hi-~i-~a-~ INFANS-~-za-~ [I-ma-t~-wa­~REGIO REX ~-wa cI-mu. AEDIFICARE+mi-ha' z]a-;;: CASTRU~IIi({+It-lu-~a-za.Hu.+It­

pa_ta_wa_~_~REGIO FLUMEN.REGIO-td-i-~ "rel. "-za i-zi-i-ta ANVA-hcI-wa

HALPApa-wa-~- (~I ziURBS

"Ich {bin) Urtami, des Urhilina Sohn, [König von Hamath. Ich habe d]iese

Festung [gebaut], welche die Talschaft von Hurpata ausführte und dabei <,wa­

ren> Leute von Aleppo <beteiligt>."

Ueberraschend ist der nom. sing. FLUMEN.REGIO-ta-,i.-~

neben FLUMEN.REGIO-td-~

in der vorangehenden Text­probe. Phonetisch ist wohl

hierogl.-luw. hapa.t(ali- c.

Fi9. 32 anzusetzen.

33.) Karkemisch Beischriften zum Familienbild des Iariri

Carchemish I A 7 a-j, vgl. Manuale. lI/I, Nr. 9.

Beischriften zur Darstellung des tarowa~ Iariri von Karkemisch, heute

leider stark zerstört; jetzt im archäologischen Museum zu Ankara. Relief­darstellungen und Inschriften verteilen sich über drei Orthostaten; s. Car­

chem~ I, Plate B 8 b. Auf dem ersten Orthostaten stellt Iariri seinen

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ältesten Sohn Kamani vor; auf dem nächsten sind sieben weitere Söhne, zum

Teil beim Spiel, sowie ein nicht zur eigentl ichen Famil ie gehörender ano­

nymer Diener dargestellt, und auf dem dritten sieht man eine Frau (Gemahlin

des Iariri, ~/ie die meisten Erklärer annehmen, oder vielleicht nur eine

Amme?), die das jüngste Kind im Arm hält. Die Inschrift (A 7 j) bezieht

sich wohl eher auf dieses Kind als auf die Frau.

Die Reliefs samt den Inschriften werden in die Mitte des 8. Jahrhunderts

v. Chr. datiert (BITTEL: um 760 v. Chr.).

Fig. 33

Auf dem ersten Orthostaten befinden sich die bei den Inschriften A 7 a und

A 7 b. A 7 a verteilt sich zu bei den Seiten des Kopfes von "Kronprinz" Ka­

mani; A 7 b steht rechts vom Kopf des Familienvaters Iariri. Beide Inschrif­

ten beginnen jeweils links oben; die erste Zeile ist also beidemal rechts­

läufig.

a.) za-~-wa-a IKa-ma-ni-~-t za-I~)z~-pa-wa-t~ POST-~_I~)z~ INFANS-la­

I~) z~-~ a'-mu.-pa-wa-~ za-u MANUS ~-~a-taJU-~ CAPERE-ha' wa-~ DEUS. DOMUS­

t~ SUPER-;' PES2-wo.-tWLo.-~-hd-a. INFANS-ni-~-wa-; "rel. "-zo. C:-~-:ta

"Dies(er) (ist) Kamani. Dies(e) aber (sind) die ihm folgenden Geschwister.

Ich aber habe ihn hier (an> die Hand genommen und ihn über den Tempel ein­

gesetzt, obwohl(?) er (noch) ein Kind war."

Zum "doppelten" Akkusativ -(w)a~ ..... MANUS,{ . .6ataJU~ CAPERE-ha' s. oben

pag. 37, Abschnitt 7.2.2.

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Fig. 34 a

b

• W·, ~.~ '"

\\ III C •

~ .. -

Fig. 34 b

b.) za.-pa.-wa.-a. II-a+Ju-.{.+JU-.6 STELEt a._Jtu_.6a'

"Dies aber (ist) des(!) Iariri Bildnis."

Auf dem zweiten Orthostaten stehen die In­

schriften A 7 c bis und mit A 7 i, wobei die

Felder d und e jeweils den Schluss des voran­gehenden kurzen Satzes und den Begi nn ei nes

neuen Satzes enthalten. Das Feld i enthält

zwei Figurenbeischriften, die ungefähr in der Mitte beginnen: Die eine ist linksläufig, die

andere rechtsläufig.

c-d.) za.-[.6-]wa. IMa.-l~-~-TONITRUS-pa.-;

"Dies(er) <ist> Malitesupa."

d-e.) 'I'. (Yl) za-.6-pa-wa-a. A-.6-~-TONITRUS-hu- za.-.6

"Dies(er) aber (ist) Astitarhunza."

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d c f

Fig. 34 c--r

e-f.) I " / za-J., -pa-wa T aJt- n.A... -:t-<.. -J.,-pa-J.,

"Dies(er) aber <ist) Tarnitispa."

) !! .... Ir'~ +' g. za-J.,- wa-a -J.,-<..-r~a+IL-,,--<..-J.,-pa-J.,

"Dies(er) (ist) Isikartispa."

"Dies(er) (ist) Sikara."

i.) (links) za-J.,-wa IHALPApa-wa+lLa-J.,

(rechts) za-J.,-wa Ira-hi-la-:ti-J.,-pa-J.,

"Dies(er) <ist) Halpawara. / Dies(er) <ist> Iahilatispa."

g h

Fig. 34 g-i

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In der Inschrift A 7 g scheinen das dritte und das vierte Schriftzeichen

irrtümlicherweise vertauscht zu sein. Oder hätte der Steinmetz eigentlich

a-wa za-.6 schreiben sollen?

Umstritten ist die Deutung der Inschrift A 7 j auf dem dritten Orthostaten

der Familiendarstellung. Ist die Frau, die noch ein Haustier an der Leine

mitführt, wirklich die Gemahlin des Iariri, wie manche Interpreten anneh­

men, oder nicht vielmehr eine Amme oder ein Kindermädchen? Auf wen bezieht

sich also die Inschrift? Der Titel t~a~ passt eigentlich weder zu einer

Frau noch zu einem Kleinkind. Ist etwa IUDEX-~, wie MERIGGI vorschlägt,

als gen. sing. zu verstehen? Die bei den Wortformen auf -m~ wird man wohl

als part. oerf. pass. deuten; die Bedeutung des Verbal stammes ist unbekannt.

FRONS-h,u..-i. dürfte eine Ablativform sein. - Die vorgelegte "Uebersetzunq"

ist also bestenfalls als Versuch zu werten!

j.) za--6-pa-wa-a IT6.-wa+Il-.6d.--I.--6 IUDEX-,u--I.-.6 "357"za+l1.-Za-m-l.-.6 FRONS-h-l.-

~ a-.6a5-za-m-l.--I.-.6 CAPUT-~-.6

"Dies(er?) aber <ist) Tuwarsai,

der designierte .t~a~, die

von der Vorgängerschaft akzep-

tierte Persönl ichkeit."

j

34.) Karkemisch : Anfang einer Inschrift des .t~a~ Iariri

Carchemish 11 A 15 b**, vgl. Manuale 11/1, Nr. 11.

AMU-wa-m-l.--I. II-aIl--I.+~-~ IUDEX-~-.6 dTONITRUS-.ta-t-i.--I. dKu-AVIS-pa-pa-t-i.

dKa+ll-hu-ha-t-i.--I. dSOL-.ta-ü --I. -ha a+LITUUS-za-m-l.-.6 CAPUT -t-i.-.i

"Ich <bin) Iariri, .t~a~, die von (den Göttern) Tarhunt, Kupapa, Karhuha

und Sonne(ngott) geliebte Person."

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Die vier Götternamen stehen alle im abl. sing .. Bei dSOL wird man kaum an

die grossreichszeitliche "Sonnengöttin von Arinna" denken, sondern eher an

einen männlichen Sonnengott, dem babylonischen Schamasch vergleichbar.

Es ist bezeichnend, dass Iariri in seinen Inschriften jegliche Genealogie

weggelassen hat. Er muss ein Emporkömmling gewesen sein, der die Familie

seiner Vorgänger entmachten konnte. Dafür gelang es ihm, seinem Sohn Kamani

die Herrschaft zu sichern.

35.) Karkemisch Anfang einer Inschrift des tanwa~ Katuwa

Carchemish I A 11 b, vgl. Manuale lI/I, Nr. 22.

AMU[-w]a-mi IKa-tu-wa-~ IUDEX-~-i-~ DEUS-~-ti-i a+LITUUS-za-mi-i-~

K~+~-Qa-mi-~i-za-~URBS REGIO-~-DOMINUS-~ ISu-hi-~i REGIO-~-ia-DOMINUS-i-~

INFANS-~-za-~ I A-~-tu-wa-u-ma-za-~i REGIO-~ -DOMINUS-i-~ NEPOS-~i -i-~

"Ich (bin) Katuwa, tanwa~, von der Gottheit (oder: den Göttern) geliebt,

Landesherr von Karkemisch, des Suhi, des Landesherrn, Sohn, des Astuwati­

maza, des Landesherrn, Enkel."

Beispiel für eine Genealogie. Astuwatimaza, der Grossvater von Katuwa, re­

gierte als Zeitgenosse des Assyrerkönigs Adad-Nirari II. (ca. 910-890 v.

Chr. ) .

36.) Karatepe: Anfang des hierogl.-luw. Teils der Bilingue

Manuale lI/I, Nr. 24; vgl. aber auch J. D. HAWKINS und A. MORPURGO­

DAVIES in An.St. XXVIII pp. 103-119 (1978).

Kombinierter und vereinheitlichter Text nach der "oberen" und "unteren"

Fassung. Der hierogl.-luw. Text der Bilingue ist nämlich doppelt überlie­

fert: einmal an der Portal anlage der sog. oberen Grabung und ein zweites

Mal in besserem Erhaltungszustand an der Portalanlage der unteren Grabung.

Zählung der Sätze nach der provisorischen Edition von BOSSERT.

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I I

[AMU-wa-m)~ <I>A[+LITUUS)-za-ti-~-wa-td-i dSOL-m~-; CAPUT-~-~-i dTONITRUS-hu- (n) ta-.6 mi-ti-.6

<I>A~Wa+M -k.u-.6-wa "re 1 " "-~-Yl MAGNUS+fLa-Yltl-wa-ta A-VANA-wa-VLf-~-..6URBS

REX-~-;

III wa-mu-u dTONITRUS-hu-(Yl)za-.6 A-VANA-wa-~aURBS FEMINAYla_~ -Yl 4

td-~-(Yl)hd ~-z~-~-ta

IV ARHA-h~-wa "178"-Ylu-hd A-VANA-Wa-YlURBS

V MANUS -e.a-tCVt-ha-ha-wa ,{-VANA-wa-zaURBS TERRA ~ -wa+Jta-za

VI

VII

VI II

IX

X

XI

XII

. OCCIOENS· . VERSUS . z..c-Yl ..c-pa.-m..c -..ca-Yl

. (Yl) ... OR I ENS~ : ,~ " ES' z..c- pa-wa rUL-.6a-~a-m..c-..c V R US-..ca-Yl

a-m~-~aJ Yl) za-ha-wa DIESh~_Ll:(? U Yl) za A-VANA-w~-~a.URBS OMNIS~-ma!

BONUS .6a-Yla-wa-~a CORNU .6U+fLa-.6 za -hd-.6a-.6 -ha a-t-ta 4

MANUS .6u-wa-ha-ha-wa. Pa-ha+Jt-wa-ni- ( Yl) z~URBS "255" k.a-Jtu-na.- ( Yl) ü

EQUUSa_.6u_(Yl)pa_wa_ta. EQUUS~_.6U_W~ SUPER+Jt-ta ~-z~-~-ha

EXERCITUS--e.f-za-pa-wa-ta EXERCITUS--e.d-~ SUPER+Jt-ta ~-z~-~-ha SCUTUMh, O' (Yl) SCUTUMh, O' SUPER .. . h

a+Jt-~..c- pa-wa-ta a+Jt-~..c +Jt-ta ..c-z..c-..c- a . , , d ( ) /

OMNISm..c-ma"-za" TONITRUS-hu- Yl ta-~4 DEUS Yla-Jt+~-ha

" 1" ' "255" .. / (Yl) . ARHA ~ h re " -pa-wa max+/t.-l-..ca-Yl.-l- z..c ma- -.6- a

MALUS h ' /. '" 1" . TERRA 'hw . . (( .,. )) a-Yl.-l-..ca-ta-pa.-wa.-ta-a re " -..ca ta-.6a- ..c+/t.-l -~a

~- (Yl) ta f-.6-ta-a

)-ha-ha

XIV d-ma-za -ha-wa.-ta DOMINUS-nl-za DOMUS--Yla-za BONUS.6a._Yla._w~ U-.6-Ylu-ha 4

XV ~-m~-ha-wa DOM HWS-ni- ! ~ NEPOSha:_.6U_' OMNISm<ma BONUS .6a-Yla-wa.-~a.

INFRA-Yla ~-z~-~-ha.

, / (Yl) h' /.. THRONUS' SOLI UM " h " XVI a-pa-.6a- a-wa-ta ta-~-..c ~-.6a.-tCVt-~4-~ ~-.6a.-Ylu-wa- a-a

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[Ich <bi~>] Azatiwata, die vom Sonnengott gesegnete Persönlichkeit

des Tarhunt Diener,

11 den Awariku, der König von Adana, gross machte.

111 Tarhunt machte mich zu Mutter und Vater für Adana.

IV Ich liess Adana prosperieren.

V Ich erweiterte das Territorium von Adana,

einerseits nach Westen, andrerseits aber nach Osten.

VI Und in meinen Tagen gab es in Adana alles Gute,

Fülle und Wohlergehen.

VII Und ich füllte die Vorratshäuser von Pahar.

VIII Pferd fügte ich zu Pferd;

IX Heerlager fUgte ich zu Heerlager;

X Schild fügte ich zu Schild: das Ganze durch Tarhunt und die Götter,

XI wobei ich die Stolzen vernichtete.

XII Das Böse aber, welches im Lande innen war,

XI II das ent[fern]te ich (aus) dem Land.

XIV Und das zu meinem Herrn gehörende Haus errichtete ich im Guten,

XV und der zu meinem Herrn gehörenden Nachkommenschaft

erwies ich all es Gute,

XVI und ich liess sie auf ihrem väterlichen Thron sitzen.

67

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(Zu Satz I) Azatiwata erwähnt weder Vorfahren noch Titel; er führt sich

lediglich als Treuhänder für die Familie und die Herrschaft von Awariku,

dem König von Adana ein. - dSOL -m..L6 ist kaum gen. sing. "des Sonnengottes",

sondern wohl nom. sing. eines Adjektivs oder gar eines part. perf. pass.:

"dem S. ergeben, vom S. erwählt, vom S. gesegnet" oder so ähnlich.

(Zu I I) Awari ku wurde bereits vor 45 Jahren von Albrecht ALT mit dem in

assyrischen Texten erwähnten König Urikki von Que gleichgesetzt. Que ist

der assyrische Name für Kilikien. Urikki erscheint in den Tributlisten von

Tiglatpilesar III. für die Jahre 738 und 732 v. Chr., aber auch noch in

einem Text von Sargon 11. (721-705), der sich auf die Zeit 710-709 v. Chr.

bezieht. Die Karatepe-Bilinguen sind somit (frühestens?) an das Ende des

8. Jahrh. zu datieren.

(Zu VII) Die Stadt Pahar ist sonst nicht bekannt.

(Zu X) DEUS-n~(-hal ist abl. plur. mit Rhotazismus. Zur Lesung ~+~ s.

oben pag. 15.

(Zu XI) Die Lesung "255"ma -~-~a-vzf-(ftlz~ nach H. Craig MELCHERT in An.St. x

XXXVIII, pp. 36-38 (1988).

(Zu XIV-XV) DOMINUS-ni- ist ein Adjektiv: amaza DOMINUS-niza DOMUS-naza

ist acc. sing. neutr.; am~ DOMINUS-ni haöu' ist dat. sing .. hd-~U-' oder

ha-~u-a bleibt als Form schwierig zu deuten. ~anawa muss Adverb sein.

(Zu XVI) tati ist ebenfalls Adjektiv. ap~a(nl t~ ..L6at~ ist dat.-loc.

sing.; das Enklitikon -ta bezieht sich entweder auf DOMUS-naza oder (wahr­

scheinlicher) auf h~U'.

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ZEICHENLISTE

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Kolumne I enthält die Zeichennummer nach!!!! (LAROCHE), Kolumne II die (standardisierte) hieroglyphische Zeichenform, Kolumne 111 die phonetische Transkription (Silbenwert), Kolumne IV die ideographische Bedeutung (meis­tens "Latinogramme"), und in Kolumne V sind Ergänzungen und Anmerkungen verzeichnet.

1 ~ (EGO), AMU

10 & CAPUT

12 &<0 STATUA

I -fiJ paM., piilt

I ~ I I

I PRAE !

! I

I I I I

!

~ I I

I DOMINA I

I I

! !

c;:::0

14

15

16 MAGNA+REGINA

17 REX

18 MAGNUS+REX

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19 ~ ) ii )

21 3°0 HEROS

26 C' FRONS

28 M FORTIS

29 'fO tii

34 ct POST

35 ~ M, -11

39 ID:I tä. PUGNUS

40 ~ tä.

42 G~ tä.

D~

~ INFANS, FILIUS Des 45

46 ~ FILIUS REGIS

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49 ~ ANVA

55 ~ YIA

56 lr I<-li

57 9 INFRA

59 ~ MANUS

66 ~, (~ pi

70 0 SUPER

79 0 FEMINA

80 M SARRUMA

81 ~ SARIRUjMA spätere Form

82 J] ta6

~)~ in Kombination mit dem Zeichen HH 199 = HALPA -85

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88 6 tu

89 LJJ tu

90 ~ ti PES

100 ~)~( ta ASINUS bei LAROCHE ta4

102 ~ CERVUS

103 r; CERVUS

h rrrr .6ii /

104

105 lJ () ) .... u, u(wa) BOS

lJ () mu, muwa ) "-

107

108 lJ .6u(?) CORNU

110 a)~ ma

115 ~ LEPUS, TAPA

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75

128 ~ AVIS

t(ß, -tl I alt),

134 alta, ll.Il.i

151 0 TELIPINU

153 ~ rtCL

160 ~ ~ w.<. VINUM

165 W wa. BONUS

--

166 ~I€ wa.

172 J- a

--

174 0 -6'<', -6a.

--

175 ~/~ la

181 0 ":. PANIS

--

182 ~ CAELUM

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76

186 <0> .tu ( ? I = HH 445 ?

~ entspricht

(MAIESTAS) keilschr. dUTUSI 190

191 ! SOL

192 $ ORIENS

193 ~ LUNA

196 'd{ ha

197 ~ HATTUSILI

199 W TONITRUS

201 ~ LOCUS, TERRA

207 1iJ MONS

209 n -i

210 Q -ia

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77

212 ~ FLUMEN

214 ~ vU.

215 CD ha, he.

216 ~ FINES

221 'P VIA

225 ~ URBS

227 ! MURSILI

228 Ü REGIO

231 W CAST RUM

237 n PORTA "Festungstor"

238 n PORTA "Palasttor"

246 ~ AEDIFICARE

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78

247 C9 DOMUS

C9E) keil sehr.

EJ , DEI.DOMUS E.DINGIR 249

C0 keilsehr.

0 , MAGNA+DOMUS E.GAL 250

264 ~ PODIUM

267 [iJ STELE

268 ~, t SCALPRUM

269 lJjj EXERCITUS

277 ~ LABARNA

278 ~ U

294 ~ MENSA

299 rßJ SOLIUM

~ In Zeiehenkombin.

(NEPOS) HH 45 + 300 + 488 300

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79

306 m h-[

307 ~ hu.

312 ~ VIR, ZITT

313 cf]) VIR, ZITT

315 Wh k.a.+Jt

Ü@ TESUB J

318

319 n rt

HH 322 + 215 + 391 322 [IDmJ] PURUS = SUPP1 WUUMA

325 [ID[J tu.

326 M SCRIBA

327 Q .6a5 SIGILLUM

328 {ß pu.

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329 7 hw-i. "rel ." (Relativpronomen)

331 ® AVUS, HUHA

332 T NEG(ATIO) alte Form

t prohi biti ve

NEG3, NI Negation

t (gewöhnliche) 332 NEG2, NA Negation

334 ce;? pa.

--

336 0 ANNUS

342 ~ hu.

358 ~ DIES

360 @Q) DEUS

--

363 ~ Wt(a.) MAGNUS

366 <0=; OMNIS

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81

367 <[[p tal

368 ~ MALUS

~ Entlehntes ägyp-

(VITA?) tisches aVlk.h-Zeichen? 369

370 6 (a).6LL BONUM, SAN IT AS

371 IJ IUDEX

372 f SACERDOS

376 t ZA..

377 t za

r Vgl. HAWKINS in ~ XIX, pp.

(sog.) LITUUS 123-142 [1980] I 378

379 lr) (iia) OCCIDENS

........ (I), Personendeterminativ: wird ei-nem andern Schriftzeichen oben vor-

383 angestellt. Fehlt oft.

Wird einem andern Schriftzeichen 383 IL, lLa,

" JU unten angehängt.

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386 0[1, J le Worttrenner Fehlt oft.

le 387 le m:t (SERVUS ?)

11 r---taJL,

taJLa, tiVU 387

390 Ud DOMINUS

391 1111 J \\ // m-i., ma

mrn:m / /11 111 yt(L 395

'" Ideogramm-Markierer

~ C.

410

411 ~ yt;[

412 ® Jw

413 ~ IU

415 ~ .6a, -.6

418 11 HISMI

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33

421 ~ U6

423 <TI> fw

429 m VANA

433 R .6ii, -l,

434 cf fw.

439 °lO wa., wl

445 c() .tu

446 ~1 IU

V oft kombiniert VERSUS mit HH 26 447

~ vgl. LAROCHE

a., I (Aleph) zu HH 450 I

-450

451 ~/~ hWl

488 s1r2 ti 4

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WORTERVERZEICHNISSE

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I. PHONETISCH GESCHRIEBENE WÖRTER

ai.a- c. "(geweihter) Stein"

am..i.- "mein"

amu "ich"

-art "ihn, sie" (ace. sing.)

a(rt)da "in, hinein"

apa- "der da, besagter, er"

apM..i.- "sein" (lat. ,6UUl.»

aJr.ha "weg"

a,6- "sein" (lat. ~_,Me.)

-M "er, sie" (nom. sing.)

Mazam..i.- wohl part. praet. pass.

MU- c.(7) "Pferd"

-a;ta "es" (sing. neutr.), "sie" (plur.)

a;taJr..-i.- c. "Denkmal"

awa Satzeinleitung

aza- (a+LITUUS-za-) "lieben"

-ha "und" (lat. -que.)

hai...i.- "Tag, Zeit"

han,Ua;ta "das Böse, das Schlechte" (neutr. plur.7)

haJr..t..i.- c. "Schild"

haJr.n..L6a- n. "Festung"

haJWJaYl.-i.- "senden"

huha- c. "Grossvater"

hwüa- "meisseln (lassen)"

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88

ipami- "Westen"

MaVlU-, MaVlw,va- "sich setzen lassen, einsetzen"

MatiVU- c. "Hand"

Matallti- "Thron"

izi- "machen, ausführen"

INFRA-Vla izi- "zukommen lassen, zuteil werden lassen"

SUPER-Jz.ta izi- "dazu tun, dazufügen"

iZMt- "verehren"

I<-MuVla- c. "Vorratshaus , Spei eher"

I<-wVla- n. "Schale, Steinschale"

"-Matami- "Osten"

I<-umaVl "als, solange, während"

-tatM- "erweitern"

ma"-M- mit Präverb Mha "verni chten"

mMiiavti- "stolz"

-m~ Reflexivum der 1. sing.

miti- c. "Diener" (oder ist SERVUS-u- zu lesen?)

-mu "mir, mich"

na Negation (lat. VlOVl)

na.ti-, auch anati- c. "Mutter, Frau"

vtil~1 prohibitive Negation (lat. ne)

vtimUJ,tJiza- c. "Sohn, Kind"

vtipalwal "oder"

-pa "aber" (lat. autem)

IpMiiavti-1 ältere Lesung für mMiiavti-

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pa;U- c. "Fuss"

pUa- "geben"

pu.;ti;U- c. "Verehrer(?) ei ner Gottheit"

-6avtawa- "gut" (-6avwwa Adverb)

-6aVli - "beseit i gen"

CORNU-6UJl.a_ c. "Fülle"

MANU\uwa_ "füllen"

ta- "nehmen"

-ta Ortsbezugpartikel

taVlu.-, taVlUWa- "errichten lassen"

taJU- ; ataJU- c. "Denkmal"

taJlu.-6a nom./acc. sing. neutr. "Bild(nis)"

taJlJAJaVli- c. "Richter, Gouverneur" oder ähnl ich

tMahw-UL- (konsonanti scher Stamm?) "Land"

ta;U- c. "Vater"

-ti Reflexivum der 3. sing.

tipM- n. "Himmel"

tipMMi- "himmlisch"

tu.- "aufstellen"

-tu. "i hm, ihr"

u.-6VlU.-, u.-6VlUWa- "aufri chten, erhöhen"

wa(-) ; awa Satzeinleitung

waVli- n. "Stele, Orthostat"

wUaVli- "Wein"

89

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za- "di eser"

zahMa- c. "Wohlergehen"

"35" , z~zam~- wohl part. praet. pass.

zw "hier, bei dieser Gelegenheit"

ZA..Vl ••••• ZA..Vl "ei nerseits ..... andrerseits"

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11. MIT IDEOGRAMM GESCHRIEBENE WÖRTER

AEDIFICARE(+m-i.-) "bauen"

CAELUM = UpM- n. "Himmel"

CAPERE = ta- "nehmen"

CAPUT-u- c. "Person, Persönlichkeit"

DEUS-M- c. "Gott(heit)"

DEI. DOMUS-tCL(-) n. (plurale tantum) "Tempel"

DOMINUS-MvU.- c., auch DOMINUS-.(a- c. "Herr"

DOMUS, DOMUS-Yla- = pMYla- n. "Hau s"

EXERCITUS-la- n. "Heer, Heerlager"

FEt~INA-t.(- = YlaU- c. "Mutter, Frau"

FILIUS INFANS "Sohn, Kind"

FLUMEN hap.(- "Fluss"

FLUME~LREGIO-ta.(- = hapa.t(cl)'(- c. "Flussgebiet, Tal, Talschaft"

FORTIS (Zeichen HH 28) "mächtig"

FRONS-h.(- ('(-Stamm?) "Vorgängerschaft" (oder "Adel"?)

HEROS "Held"

INFANS-.ta- c. "Bruder"

INFANS-vU.za- c. "Sohn, Kind"

INFRA-MYl (Postposition) "unter"

IUDEX-wavU.- = taJlWavU.- c. "Ri chter, Gouverneur"

MAGNUS = U.Il.a- "gross"

MAGNUS+lla-Ylu.(wa)- "gross machen"

MAGNUS+REX "Grosskönig"

MAGNA+REGINA = hMu/')~- c. "Grosskönigin"

OMNISm-l-ma- = to.vU.m'(- "jeder, alle"

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PASTOR (Zeichen HH 438) "Hirte"

PES 2-wataJtal>- "einsetzen"

PONERE = tuwa- "setzen, stellen, legen"

POST = apan. "hinter"

POST-.i- = apaJU- (Adjektiv) "folgend"

REGIO "Gegend, Land"

REGIO-n..i-DOMINUS-.ia- c. "Landesherr"

REX-u- = hcmtawati- c. "König"

REX+INFANS = REGIS FILIUS "Prinz", selten auch "Prinzessin"

SACERDOS (Zei chen HH 372) "Pri ester"

SCALPRUM-.6(L- c. "Skul ptur, Säul e"

SCRIBA-la(-) c. "Schreiber"

SUPER(-a) (Postposition) "über"

TERRA-waJta- n. "Territorium"

URBS(+m.i.-n..i-) c. "Stadt"

VERSUS-.ian. (Postposition) "nach ..... hin, in Richtung"

VIA-wan..i- ; hMWan..i- "senden"

LABARNA (Zeichen HH 277) Ehrentitel hethitischer Grosskönige

"rel."-.i "wenn" (?)

"rel. "-.i- Relativpronomen

"rel. "-.iAha (Indefinitpronomen) "jemand"

"rel."-pawa "während, wobei"

"rel. "-za "obwohl" (?)

"178"-n.u- mit Präverb aJtha "prosperieren lassen, gedeihen lassen"

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I I I. EIGENNAMEN

Es werden auch noch einige Eigennamen angeführt, die in dieser "Kleinen

Einführung" sonst nicht erwähnt sind, aber in der einschlägigen Literatur oft genannt werden, z.B. W~palawa, König von Tuwa~a.

a.) G ö t t ern a m e n

H~patu, die höchste churritische Göttin, von den Hethitern gelegentlich der

Sonnengöttin von Arinna gleichgesetzt.

H~pa-S~uma, Hepatu <und> Sarruma (Dvandva-Kompositum?).

K~huha, Hauptgott von Karkemisch.

Kupapa, Göttin, die sog. Königin von Karkemisch.

M~uti~, der babylonische Marduk.

PahalatA.., die semitische Göttin Ba'alat "Herrin".

S~uma, später wohl nur Saroma gesprochen, ein churritischer Gott; gilt als

Sohn von Tesub und Hepatu.

T~hu~, der luwische Wettergott, meistens mit Ideogramm TONITRUS geschrieben.

T~ub, der churritische Wetter gott und Götterkönig, meistens mit Ideogramm

HH 199 oder HH 318 geschrieben.

CERVUS (HH 102-103), sog. Schutzgott (Sumerogramm LAMA), phonetisch Rul~)~a­

oder Rul~)za

LUNA (HH 193). phonetisch Arom~ vgl. die Ligatur HH 193 + 391, Mondgott.

Eine grosse Rolle spielte der (semitische) Mondgott Sin von Harran.

SOL (HH 191), Sonnengott, seltener Sonnengöttin; phonetische Lesung unsicher.

TONITRUS (HH 199), Wettergott, je nachdem als T~hu~ oder T~ub zu lesen.

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b.) Per s 0 n e n n a m e n

Ahtit~hu~za, Sohn des Iariri von Karkemisch.

Ahtlw~u, Stifter der Inschrift Erkilet (2).

Ahtuwatimaza, Landesherr von Karkemisch um 900 v. ehr ..

Aw~RU, König von Adana = Urikki, König von Que.

Az~ata, Günstling des Awariku, Erbauer der Festung Karatepe und Stifter der dortigen Inschriften.

Halp~u(n)t1ia, Name zweier Könige des Kleinreichs Gurgum (Marai).

Halpaw~a, Sohn des Iariri von Karkemisch.

H~apu, "Grosskönig" , Stifter mehrerer Inschriften am Karadaq und Klzlldag in Lykaonien (9. Jahrh. v. ehr.7).

HattU6~~ III., Grosskönig von Hatti um 1250 v. ehr ..

H~m~akAuma, ursprünglicher Name des Grosskönigs Tuthaliya IV ..

Huh~~(~u)ma, Stifter der Inschrift Erkilet (1).

Ia~~pa, Sohn des Iariri von Karkemisch.

I~, takWa~ von Karkemisch um 750 v. ehr ..

I~e6uba, König von Karkemisch zur Zeit Tuthaliyas IV ..

I~~R~pa, Sohn des Iariri von Karkemisch.

Kama~, ältester Sohn des Iariri von Karkemisch.

K~ulaw~, hethitische Prinzessin der Grossreichszeit.

Katuwa, takWa~ und Landesherr von Karkemisch, Sohn des Suhi.

K~a, Name eines Priesters.

K~e6uba, Name eines Schreibers.

Mal~e6uba, Sohn. des Iariri von Karkemisch.

~a, altkleinasiatischer Name, wohl identisch mit dem phrygischen Midas.

~~amuwa, Name mehrerer Persönlichkeiten zur Zeit des heth. Grossreichs.

Munh~~ II., Grosskönig von Hatti um und nach 1320 v. ehr ..

Muwatal{~ (lI.), Grosskönig von Hatti um 1275 v. ehr., Sohn Mursilis II ..

Muwatalli hiessen noch später drei Könige von Gurgum (Mara§).

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PwvLta, Vater des Königs Urhilina von Hamath.

Putunepa, Gattin Hattusilis III ..

*Rul n);t,U.a s. CERVUS-Wa!

S~e6uba, ursprünglicher Name des Grosskönigs Muwatalli (lI.).

SaJtuwavu., "Herr" von Nahitiya.

95

SaU6gamuwa, Name mehrerer Persönlichkeiten zur Zeit des heth. Grossreichs.

SikaJta, Sohn des Iariri von Karkemisch.

Suhi, Landesherr von Karkemisch, Sohn des Astuwatimaza und Vater des Katuwa.

SulumKii s. PUGNUS-miii!

Suppiiuliuma I., Grosskönig von Hatti nach 1350 v. Chr ..

Suppiiulluma II., letzter bekannter Grosskönig von Hatti um 1200 v. Chr ..

Takih~uma, heth. Prinz der Grossreichszeit.

Talmi6~uma, König von Aleppo, Enkel Suppiluliumas I ..

Tanuhepa, heth. Königin zur Zeit von Muwatalli (lI.) und Urhitesuba.

TaJt~pa, Sohn des Iariri von Karkemisch.

Te.leplrlu, "Hoher Priester", Sohn Suppiluliumas 1. und erster heth. König in Aleppo.

Tiii6~uma, heth. Prinz.

Tuthaiiya IV., Grosskönig von Hatti um 1225 v. Chr., Sohn Hattusilis III ..

Tuw~ai, wohl das jüngste Kind des Iariri von Karkemisch.

Tuwati, König von Tabal zur Zeit von Salmanassar III. (858-824 v. Chr.).

Tabal war ein Kleinreich im Taurusgebirge, ungefähr zwischen Kayseri

und der Kilikischen Pforte.

~hiiina, König von Hamath um 850 v. Chr.(?), Vater des Urtami.

~hite6uba, Grosskönig von Hatti, Sohn Muwatallis (lI.); er wurde von Hattu­

sili III. abgesetzt.

~ami, König von Hamath, Sohn des Urhilina.

WaJtpaiawa, König von Tyana zur Zeit von Tiglatpilesar III. (743-726 v. Chr.).

Wa6U6aJtl~u)ma, König von Tabal zur Zeit von Tiglatpilesar III ..

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CERVUS-~a, wahrscheinlich *Ru(nl~a zu lesen, Stifter einer Steinschale.

MAGNUS-hi-TESUBpa, zu lesen ~hLte6ub(al.

MAGNUS-~ami, zu lesen ~ami.

MAGNUS+REX-TONITRUS, zu lesen S~e6ub(al

PUGNUS-mili, kaum als SULU-mi-li zu lesen; Mitteilung von D. J. HAWKINS an

der XXXIVeme Rencontre Assyriologique Internationale in Istan­bul (1987).

SUPER-TESUBpa, zu lesen SaJV~e6ub(al.

c.) 0 r t s n a m e n

Adana, wichtige Stadt im Ebenen Kilikien.

Halpa, Aleppo.

H~tana, Harran südlich von Urfa, das antike Karrhai.

H~pata, Tal(schaft) im Einflussbereich von Hamath.

Imatu, Hamath in Syrien.

K~~am~a, Karkemisch am Euphrat an der syrisch-türkischen Grenze.

K~~uma, Stadt und Kleinreich Gurqum der assyrischen Texte, heute Mara~.

La~a(?), Tal (schaft) im Einflussbereich von Hamath.

MU6 nipa , Tal (schaft) im Einflussbereich von Hamath.

Na~a, wohl das heutige Nigde.

Ni~a, Gegend im Einflussbereich von Hamath.

Pah~, (noch) nicht identifizierte Stadt in Kilikien.

Tuwana, das antike Tyana, heute Kemerhisar bei Bor.

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ANHANG

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99

Hieroglyphisches Syllabar

Konkordanz zu den HH-Nummern

a 194, 450 ~ 209 u 105

M, Ma, ~ 134 ~a 210 tU> 421

ha 196, 215 ~ 306, 413 hu 307, 342

he 215 hUJt 451

hw~ 329

k.a 56, 315, 434 U 446 Iw 423

1.a 175 U 278 1.u 186(?), 445

ma 110, 391 m~ 387, 391 mu 107

Vla 35 M 55, 214, 411 VlU 153, 395

pa 334 p~ 66 pu 328

pM, p~ 13

lla 383 M 383 llu 412

.6a 104, 174, 327, .6~ 174 .6u 108, 370 415, 433

ta 29, 39, 40, 42, :U... 90, 172, 319, tu 88, 89, 325 82, 100 488

tM, tMa, t~ 387

wa 165, 166, 439 w~ 160, 439

za 377 Z-i. 376

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100

Fundorte

Konkordanz zu den Textproben

(ohne Bogazköy und Ras Schamral

Aleppo Nr. 21, pp. 50-5l.

Babylon Nrn. 23 und 24, pp. 53-54.

Erkilet Nrn. 25 und 26, pp. 54-55.

Hamath Nrn. 30, 31 und 32, pp. 58-60.

Hines Nr. 29, pp. 57-58.

Karakuyu Nr. 20, pp. 49-50.

Karatepe Nr. 36, pp. 65-68.

Karkemisch Nrn. 33, 34 und 35, pp. 60-65.

Nigde Nr. 22, pag. 52.

Qal'at-el-Mudi"q Nr. 27, pp. 55-56.

Restan Nr. 28, pp. 56-57.

Sirkeli Nr. 19, pag. 49.

Geographische Karten der Fundorte von hierogl.-luw. Inschriften finden

sich in HHM und bei GOETZE, Kleinasien (s. oben pag. 7).

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L s t e w ich t i q e r h e t hit i s c her K ö n i 9 e

der sog. G r 0 s s r e ich s z e i t

(14. und 13. Jahrhundert v. Chr.)

Suppiluliuma I. nach 1350 v. Chr.

Arnuwanda 11.

Mursili II.

Muwa ta 11 i (I I. )

Urhi-Tesub (auch Mursili IrI.)

Hattusil i IrI.

Tuthaliya IV.

Arnuwanda 111.

Suppiluliuma 11.

um und nach 1320

um 1275

um 1250

um 1225

um 1200

101

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ORBIS BIBLICUS ET ORIENTALIS

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PAUL ZINGG : Dat lWacbsn der Kircb¿. Beitrege zu Ftage der lukanischen Redaktion undTheologie. 345 Seiten. 7974. Yergriffen.

KARL JAROS: Die Stelløg des Elobi¡ten *tr k¿n¿aräiscbn Religion. 294 Seiten, 12 Abbitdun-gen. 1982.2. verbesserte und überarbeitete Auflage.

OTHMAR KEEL: lYirkmãcbtrge Siegeszeichn in Alten Testament.Ikonographische Studien zu

Jos 8, 18-26; Ex 77,8-1.3; 2 Kön 1.3,1,1--19 und 7 Kön 22,11. 232 Seiten, 78 Abbil-dungen. 7974. Yergriffen.

VITUS HUONDER: Israel Sobn Cotte¡. Zur Deutung eines alttestamentlichen Themas inder jtidischen Exegese des Mittelalters. 237 Seiten. 1975.

RAINER SCHMITT: Exodøs znd P¿ssa. Iltr Znrammenbatg in Ahn Tastanext. 124 Seiten.1982. 2. neubea¡beitete Auflage.

ADRIAN SCHENKER: Hexaplarirche Psalnenbnchstück. Die hexaplarischen Psalmenfrag-mente der Handschriften Vaticanus graecus 752 und Canonicianus graecus 62. Einleitung,Ausgabe, Erläuterung. XXV[I-446 Seiten. 1975.

BEAT ZUBER: Wer Stødict ar den Ursprängen Israels. Die Sinaifrage und Probleme de¡Volks- und Traditionsbildung. 752 Seiten. 1976. Vergriffen.

EDU,A,RDO ARENS: Tbe }Jlt@,ON-Sa1zngs iø the Slnoþtic Tr¿dition. A Historico-criticalInvestigation. 370 Seiten. 1976.

KARLJAROS: Sicl¡en. F,ine archäologische und religionsgeschichtliche Studie, mit beson-derer Berücksichtigung von Jos 24. 280 Seiten, 193 Abbildungen. 1976.

KARLJAROS,/BRIGITTE DECKERT: Stdien v¿r Sichen-Area. 81. Seiten, 23 Abbildun-gen. 7977.

WALTER BÜHLMANN: Vom recbten Reden und Schweigen. Studien zu Proverbien 10-31.3779eiten.1976.

IVO MEYER: þrenia xnd diefaltcbez Propbeten. 155 Seiten. 1977.

OTHMAR KEEL: Vögel ah Bzten. Studien zu Ps 68, 12-14, Ge¡ 8,6-72, Koh 10, 20 unddem Aussenden von Botenvögeln in Ägypten. - Mit einem Beitrag von Urs \ùlinte¡ zuPs 56,1 und zut Ikonographie der Göttin mit der Taube. 764 Seiten, 44 Abbildungen.1977.

MARIE-LOUISE GUBLER : Die fnibesten Deuingn des Todes Jesu.Eine motivgeschichtlicheDarstellung aufgrund der neue¡en exegetisòhen Forschung. XVI-424 Seiten. 1977. Ver-griffen.

JEAN ZUMSTEIN: Zø condition du crolønt daøs I'Eoaøgile selon Matthieø. 467 pages. 7977.Epuisé.

FRANZ SCHNIDER: Die aerbrenen Söhne. Str¿kt'¿ranalytische und histo¡isch-ktitischeUntersuchunçn zu Lk 15. 105 Seiten. 1977.

HEINRICH VALENTIN: Aaron. F,ine Studie zur vor-priesterschriftlichen Aaron-Über-lieferung. VIll-441, Seiten. . 1 978.

Bd. 1

Bd.2

Bd.3

Bd.4

_8d.5

Bd. 6

Bd.7

Bd. 8

Bd. 9

Bd. 10

8d.11

Bd.1la

B,d.12

Bd. 13

Bd. 14

Bd. 15

Bd. 16

Bd. 17

Bd. 18

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Bd. 19 MASSÉO CALOZ: Ettdc sør la LXX origénieme du P¡aøtier. Les relations entre les leçons des

Psaumes du Manuscrit Coislin 44, les Fragments des Hexaples et le texte du Psautie¡

Gallican. 480 paçs. 1978.

Bd. 20 RAPHAEL GIVEON: Tbc Inpact of F.gt|.t on Canaan. Iconographical and Related Studies.

156 Seiten, 73 Abbildunçn. 7978.

BÅ.21 DOMINIQUE BARTHÉLEMY: Ettldes d'bistoire du texte d.e l'Aneien Testanení XXY-419 pages. 1978. Vergriffen.

8d,.22/1 CESLAS SPICQ: Notes de Lexicograþlie néo-te¡tammtaire. Tome I: p. 1-524. 1978. Epuisé.

Bð.22/2 CESLAS SPICQ: Notes de Lexicogrøpltie îtáo-testdneßtaire. Tome II: p. 525-980. 1978.

Epuisé.

8d,.22/3 CESLAS SPICQ: Notes de Lexicograpttie nél-testameiltaire. Supplément. 698 pages. 1982.

Bd. 23 BRIAN M. NOLAN: Tlte Rolal Son of God. Tlne Christoiogy of Matthew 1-2 in the Setting

of the Gospel. 282 Seiten' 1'979.

Bd. 24 KLAUS KIESOW: Exodø¡texte imJesaþbrcÌt. Literarkritische und motivgeschichtliche Ana-lysen. 227 Seiten. 1979. Vergriffen.

Bd,. 25/1, MICHAEL LATTKE: Die Oden Salomos h ibrcr Bedeøtønglir Neues Te$anettt und Cnosis. Band

I. .Ausführliche Handschriftenbeschreibung. Edition mit deutscher Parallel-Übersetzung.

Hermeneutischer Anhang zur gnostlschen Interpretation der Oden Salomos in der Pistis

Sophia. XI-237 Seiten. 1979.

B¡d. 25,/12 MICHAEL LATTKE: Die Odefi Sølomos in iltrer Bedettttltzgf)r Neøes Te¡tament ønd Gro¡is. Ba'¡dIa. Der syrische Text der Edition in Estrangela Faksimile des griechischen Papyrus Bod-mer XI. 68 Seiten. 1980.

¡,d.25/2 MICHAEL LAfiKE: Die Odcn Salonos in ibrer Bedeú*ngfir Ne*es Test¿mext and Gnosis. B¡ndII. Vollstândige ¡üíortkonkordanz zur handschriftlichen, griechischen, koptischen, lateini-schen und syrischen Überlieferung der Oden Salomos. Mit einem Faksimile des Kodex N.XVI-201 Seiten. 1979.

Bð. 25/3 MICHA,EL LATTKE: Die Oden Sabnos in iltrer Bedeatøngj)r Neæs Testaneú ønd Gnosis. Band

III. XXXIV-478 Seiten. 1986.

BÅ.26 MAX KÜCHLEF. Frültjüdiscbe lYeisheit¡traditionen. Zum Fongang weisheitlichen Denkensim Bereich des frühjtidischen Jahweglaubens. 703 Seiten. "1979. Yetgriffen-

¡,d.27 JOSEF M. OESCH: Petøcba snd Settamø. Untersuchungen zu einer überlieferten Gliederungim hebräischen Text des Alten Testaments. XX-392-37x Seiten. 1979.

Bd. 28 ERIK HORNUNG,/OTHMÁR KEEL (Herausgeber): Stùien zu altagypti¡chn Lebenslehrn.

394 Seiten. 1979.

Bd. 29 HERMANN ALEXANDER SCHLÖGL: Der Gott T¿texen. Nach Texten und Bildetn des

Neuen Reiches. 216 Seiten, 14 Abbildungen. 1980.

Bd. 30 JOHANN JAKOB STAMM: Beiträge ryr Hcbräi:ebm und Altorientaliscben Nanenkmde. XYÍ-264 Seiten. 1980.

8d.31 HELMUT UTZSCHNEIDER: Hosea - Pnplta wr dem Ende. Zum Verhältnis von Ge-

schichte und Institution in der alnestamentlichen Prophetie. 260 Seiten. 1980.

H. 32 PETER 'ùØEIMÂR: Die Bentfung des Mose. Literaturwissenschaftliche Analyse von Exodus

2,23-5,5. 402 Seiten. 1980.

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8d.49

OTHM,{R KEEL: Das B¿;cklein in àer Mibl¡ ¡einer Møtter *nd Verpandtes. Im Lichte eines

altorientalischen Bildmotivs. 163 Seiten, 141 Abbildungen. i980.

PIERRE A.UFFRET: Hlnna d'Egyþte et d'I¡raëL. Etudes de structures littétaires. 316 pages,

1 illustration. 1981.

,{RIE VAN DER KOOIJ: Die alten Textzeugen desJesaløbøcl¡es. E,in Beitrag zur Textgeschichte

des,{lten Testaments. 388 Seiten. 1981.

CARMEL McCARTHY: Tlte Tiqqune Sopherin ønd Otber Tbeokgical CorTections in the Ma¡oretic

Text of tlte Old Testannt. 280 Seiten. 1981.

BARBTq.RA L. BEGELSBACHER-FISCHER: Untersøcbøngen wr Götteraeh des Altn Rehbes

in Sþiegel d€r Prùtatgràber der IV. *nd V D1nastie 336 Seiten. 1981.

MÉLANGES DOMINIQUE BARTHÉLEMY. Etødes bibliqøes ofeøes à lbccasion de son

6ü anniversaire. Edités par Pierre Casetti, Othmar Keel et Adrian Schenker.

724 pages,31 iliustrations. 1981.

ANDRÉ LEMAIRE: Les écoles ø la þmation de la Bible dans I'ancien Israë|. 742 pages,

14 illustrations. 1981.

JOSEPH HENNINGER Arabicø Sacra. Aufsdtze zur Religionsgeschichte Arabiens und

seiner Randgebiete. contributions à l'histoire religieuse de I'Arabie et de ses régions

limitrophes. 347 Seiten. 1981.

DANIELVON.ALLMEN: Lafanille de Dieø. La symbolique familiale dans le paulinisme.

LXVII-330 pages, 27 planches. 1981.

ADRIAN SCHENKER: Der Maclttige in Scbnelzofen da Mitleids. Eine Interpretation von2 Sam 24. 92 Seiten. 7982.

PAUL DESELAERS: Dar Bucl¡ Tobit. Studien zu seiner Entstehung, Komposition und

Theologie. 532 Seiten + Übersetzung 16 Seiten. 1982.

PIERRE CASETTI : Gibr es ein Lebn uor dem Tod? E;ine Auslegung von Psalm 49. 315 Sei-

ten. 1982.

FRANK-LOTH,{R HOSSFELD ; Der Dekalog. Seine späten Fassungen, die originaie Kom-position und seine Vorstufen. 308 Seiten. 1982. Vergriffen-

ERIK HORNUNG: D¿r äg1þtische Mltltos loø d.er Hinnekkul¡. Eine Ätiologie des unvoll-kommenen. unter Mitarbeit von Andreas Brodbeck, Hermann schlogl und Elisabeth

Staehelin und mit einem Beitrag von Gerhard Fecht. XII-129 Seiten, 10 Abbildungen.1.991. 2. erginzte Auflage.

PIERRE CHERIX: Le Concept de Notre Grand¿ Puissønce (CG Vf,4). Texte, remâtques

philoiogiques, traduction et notes. XIV-95 pøges. 1982.

J,{N ASSMANN,/SüALTER BURKERT,/FRITZ STOLZ: Fønktionn øxd Leistøngen des

Mltbos. Drei altorientalische Beispiele. 118 Seiten, 17 Abbildungen. 7982. Yetgriffen-

PIERRE AUFFRET: La sagesse a bâti sa maison. Etudes de structures littéraires dans l'AncienTestament et spécialement dans les psaumes. 580 pages. 1982.

DOMINIQUE BARTHÉLEMY: Critiqile textt¿elle de l'Ancien Testøment 1.Josué,Juges, Ruth,

Samuel, Rois, Chroniques, Esdras, Néhémie, Esther' Rapport final du Comité pour I'ana-

lyse textuelle de I'Ancien Testament héb¡eu institué par I'Alliance Biblique Universelle,établi en coopération avec Alexande¡ R. Hulst f, Norbet Lohfink, tJüilliam

D. McHard¡ H. Peter Rügeç coéditeur, James A. Sanders, coéditeur. 872 pages. 7982-

Bd. sj/'t

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DOMINIQUE BARTHÉLEMY: Critiqøe text,ßlle de l'Ancien Testament. 2. lsa\e, Jérémie,Lamentations. Rapport final du Comité pour I'analyse textuelle de I'Ancien Testament

hébreu institué par l'Alliance Bibiique Universelle, établi en coopération avec AlexanderR. Hulst f, Norbert Lohfink, William D. McHard¡ H. Peter Rüger, coéditeur, JamesA. Sanders, coéditeur. 11,"12 pages. 1986.

JAN ASSMANN: Re und Anun Die Krise des polytheistischen Weltbilds im Ägypten der

18.-20. Dynastie. XII-309 Seiten. 1983.

MIRIAM LICHTHEIM: Late Egltptian lYisdoxz Literatøre in tbe Interxational Context. A Study

of Demotic Instructions. X-240 Seiten. 1983.

URS WINTER : Frau und Göttin Exegetische und ikonographische Studien zum weiblichenGottesbiid im Alten Israel und in dessen Umwelt. XVIII-928 Seiten' 520 .Abbiidungen.

1987. 2. Auflage. Mit einem Nachwort zur 2. Aufla,ge.

PAUL MAIBERGER: Topographische und bistoriscl¡e Untenøcbøngm zan Sinaþroblen Woraufberuht die Identifizierung des Öabal Müsã mit dem Sinai? 189 Seiten, 73 Tafeln-1984.

PETER FREI,/KLAUS KOCH: Reicltsidee und. Reicbsorganisation in Perserreicb. 119 Seiten,

17 Abbildungen. 1984. Vergriffen. Neuauflage in Vorbereitung

HANS-PETER MÜLLER: Wrglebh and Møapher in Hohenlied. 59 Seiten. 1984.

STEPHEN PISANO: Additions or Onissions in tbe Books of Sanael. The Significant Pluses and

Minuses in the Massoretic, LXX and Qumran Texts. XIV-295 Seiten. 1984.

ODO CAMPONOVO: Königtam, Kaaþbetrscbart und Reicb Goaes in den Frabjadiscbn Scltrifn.XVl-492 Seiten. 1984.

JAMES KARL HOFFMEIER: Sacred in the Vocabøløry of Ancient Egyþt. The Term DJÀ, withSpecial Reference to Dynasties I-XX. XXIV-281 Seiten, 24 Figures. 1985'

CHRISTLq.N HERRMANN: Fornen fir ägyþtische Falencen. Katalog der Sammiung des

Biblischen Instituts der Universität Freiburg Schweiz und einer Privatsammlung.XXVIII-199 Seiten. 1985.

HELMUT ENGEL: Die Søsama-ErzaÌilung. Einleitung, Übersetzung und Kommentat zum

Septuaginta-Text und zur Theodition-Bearbeitung. 205 Seiten + Anhang 11 Seiten.

1985.

ERNST KUTSCH: Die cbronologiscben Daten da Ezecl¡ielbacl¡es.82 Seiten. 1985.

MANFRED HUTTER: Altorientaliscbe Voraelluxgen ovn der Unterarclt. Litem- und religions-geschichtliche Überlegungen zu <Nergal und Ere5kigal>. VIII-I87 Seiten. 1985.

HELGA NøEIPPERI/KLAUS SEYBOLD,/MANFRED WEIPPERT: Beiträge zør þroþÌte'tiscben Bild"spracbe in Israel xnd Asslim. IX-93 Seiten. 1985.

ABDEL-AZIZ FAHMY SADEK: Contribøtion à l'étilde de fAndhuat Les variantes tardivesdu Livre de I'Amdouat dans les pâpyrus du Musée du Caire. XVI-400 pages, 175 illus-trations.1985.

HANS-PETER STIiHLI: Solare Elenente inJøhøeghubn de¡ Ahen Testamente¡. X-60 Seìten.

1985.

OTHMAR KEEL/ SILVIA SCHROER: Studien z¿ dn S*npelsiegek aøs Pølàstina/Israel.

BandI. 115 Seiten, 103 Abbildungen. 1985.

'ùøALTER BEYERLIN: lYei¡l¡eitticlte Wrgewiserøng nit Bezug aøf den Zionskuh. Studien zum

125. Psalm. 96 Seìten. 1985.

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Bd. 87

Bd. 88

Bd. 89

RAPHAEL VENTURA: Liaing in 4 CitJ 0f t|)e Dead. A Selection of Topographical and

Administ¡ative Terms in the Documents of the Theban Necropolis. XII-232 Se.iten.

1986.

6LEMENS LOCHER: Die Ebre einer Fraz in Israel. Exegetische und rechtsvergle.ichende

Studien zu Dtn 22, 13-21. XVIII-464 Seiten. 1986.

HANS-PETER MÄIHYS: Liebe deinn N¿cbsteft øie dùl¡ ¡elbç. Untetsuchungen zum alt-

testamenrìichen Gebot der Nächstenliebe (Lev 19,18). XN-196 Seiten. 1986. Vergriffen.Neuauflage in Vorbereitung.

FRIEDRICH ABITZ Ranses III. in den Grtibern seiner Stìhne. 156 Seiten, 31 Abbildungen.

1986.

DOMINIQU E BARTHÉLEMY/DAVID ìü. GOODING/íOHAN LUST/EM.A,NUELTOY: The Story of Daaid and Goliatb. 160 Seiten. 1986.

5ILVIA SCHROER: In krael gab es Bilder. Nachrichten von darstellende¡ Kunst im AltenTestament. XVI-553 Seiten, 146 Abbildungen. 1987.

ALAN R. SCHULMAN: Cerenonial Execøtion and Public Reuørds. Some Historical Scenes on

New Kingdom Private Stelae. 296 Seiten, 41 Abbildungen. 1987.

JOZE KRASOYEC La jøstice (Sdq) de Dieu dan¡ la Bible hébraîqøe et l'interprétation jahe et

cbrétietne. 456 pages. 1988.

HELMUT UTZSCHNEIDER: Das HeìÌigtzn und das Gaetz. Studien zur Bedeutung der

sinaitischen Heiligtumstexte (Fz25-40; Lev 8-9). XIV-326 Seiten. 1988.

BERNARDGOSSE: Isaie13,1-l4,2S.Danslatraditionlittéraireduiivred'Isaieetdanslatradition des oracles contre les nâtions. 308 pages. 1988.

INKE 'ùø SCHUX{ACHER Der Gott Sopdu - Der Hert det Frendknden XVI-364 Seiten,

6 Abbildungen. 1988.

HELLMUT BRUNNER: Das l¡örende Hea. Kleine Schriften zur Religions- und Geistes-

geschichte Ägyptens. Herausgegeben von Woìfgang Röllig. 449 Seiten, 55 Abbildungen.1 988.

SøALTER BEYERLIN: Bleilot, Brecl:eisen oder aas sonst? Revision einer Amos-Vision.68 Seiten. 1988. (MANFRED HUTTER: Bebexung Entsültnangund Heiløng. Das Ritual der Tunnawiya füt ein

Köniçpaar aus mittelhethitischer Zeit (KBo XXI 1 - KUB IX 34 - KBo XXI 6).

186 Seiten. 1988.

RAPHAEL GIVEON: scarabs fron Recent Excauations iø Israel. 114 Seiten, 9 Thfeln.

1988.

MIRIAM LICHTHEIM: Aneint Egyptiøn Aøobiograpbies cbieJþ of the Middle Kingdon A Study

and an Anthology. 200 Seiten, 10 Seiten Abbildungen. 1988.

ECKART OTTO : RecbtryscbicÌrte der Redaktionm im Kodex Eínønna ønd im < Buxdesbøcl¡ >. Eine

redaktionsçschichtliche und rechtsvergleichende Studie zu altbabylonischen und altisrae-

litischen Rechtsüberlieferungen. 220 Seiten. 1989.

ANDRZEJ NIWIÑSKI: Studies on tbe llltrtrated Tlteban Fønerary PapJri 0f tbe 1 1tl¡ and 10th

Centuries B.C. 488 Seiten, 80 Seiten Tafeln. 1989.

URSULA SEIDL: Die bablloniscben Kndnrx-Relief¡ Symbole mesopotamischer Gottheiten.236 Seiten, 33 Tøfeln und 2 Tabellen. 1989.

OTHMA,R KEEL,/HILDI KEEL.LEU,/SILVLT SCHROER: Stødien zI dCN STCNPC|SàC4CIN

aøs PøÌästina/ Israel. Ba;nd II. 364 Seiten, 652 Abbildungen. 1989.

FRIEDRICH ABITZ: Baugesctticltte und Dekoration des Grabes Ramses' VI. 202 Seiten, 39

Abbildungen. 1989.

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Bd. 102

Bd. 103

JOSEPH HENNINGER SYD : Arabica oaria. Aufsdtz'e zur Kulturgeschichte Arabiens und

ieiner Randçbiete. Contributions à I'histoire culturelle de I'Arabie et de ses régìons

limitrophes. 504 Seiten. 1989.

GEORG FISCHE,FI.Jaltwe r,ït¡er Gott. Sprache, Aufbau und Erzähltechnik in der Berufungdes Mose (Ex.3-4). 276 Seiten. 1989.

M,{RK A. O'BRIEN: Tl¡e Deøteronomistic HittorJ HJþotbesir.'A Reassessment. 340 Seiten.

1989.

\üALTER BEYERLIN: ReJ'lexe der Amosaisionn in þremiabuclt. 120 Seiten. 1989.

ENZO CORTESE: Josøa 13-21. Ein priesterschriftlicher Abschnitt im deutetonomisti-schen Geschichtswerk. 136 Seiten. 1990.

ERIK HORNUNG (Herausgeber): Zøm Bitd Àglptens iîr Mirtulnher ønd in der Renaissanæ.

Comment se représeîtte-t-nn ïEgyþte aø Moyn Age et à la Rnaissance. 268 Seiten. 1990.

ANDRÉ !íIESE: Zøn Bild des Konigs aøf agyptiscbn Siegelanøløten.264 Seiten. 1990'

ITOLFG,{NG ZTüICKEL: Raucberkølt t'ot¿ Ràtncbergeräîe. Exegetische und atchäologische

Studien zum Räucheropfer im Alten Testament. 372 Seiten. 1990.

AARON SCHART: Mose ønd Israel im Knfikt. Eine redaktionsgeschichtliche Studie zu den

Wüstenerzählun gen. 296 Seiten. 1990.

THOM,{S RÖMER: Israels Väter. Untersuchungen zur Väterthematik im Deuteronom.iumund in der deuteronomistischen Tradition. 664 Seiten. 1990.

OTHMAR KEET-IMENAKHEM SHUVAT/CTTRISTOPH UEHLINGER: STUdiN Zø dCfl

Stenpetsiegek aø Paùistina/I¡rael. B,rnd' III. Die Frühe Eisenzeit. Ein !üorkshop. XIV-456Seiten. XXII Tafeln. 1990.

CHRISTOPH UEHLINGER : lYeltreich tnd <eine Rede>. Eine neue Deutung der sogenann-

ten Turmbauerzählung (Gen 11,1-9). XVI-654 Seiten. 1990.

BENJAMIN SASS: Studia Aþbabetlca. On the Otigin znd Ertly History of the NorthwestSemitic, South Semitic and Greek Àlphabets. X-120 Seiten. 16 Seiten Abbildungen.2Ïtbellen. 7991,.

ADRIAN SCHENKER: Text ønd Sinn in Alten Tastament. Textgeschichtliche und bibel-theologische Studien. VIII-312 Seiten. 1991.

DANIEL BODI: The Book of Ezekiel and tbe Poem of Ena. lY-332 Seiten. 1991.

YUICHI OSUMI: Die KonPositknrgercbichte des Bøndesbacltes Exodøs 20,22b-23,ii.Xll-284 Seiten. 1991.

RUDOLF WERNER: Kleine Einfiibrang ins Hierogþpben-Luwiscl¡e. Xll-1J2 Seiten. 1991.

Bd. 104

Bd. 105

Bd. 106

UNIVERSITÄTSVERLAG FREIBURG SCH\ùøEIZ

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Zu diesem Band:

lmmer wieder lassen sich Besucher der archäologischen Museen in Ankara

und lstanbul von den seltsamen Schriftzeichen auf Stelen und Orthostaten

fászinieren, denen derTürkeireisende auch im Felsenheiligtum Yaz.ilikaya bei

Bo$azköyoder in derAusgrabungsstätteauf dem Karatepe bei Kadirli (Kilikien)

beäegnen kann. Aber nùr selteñ werden in lnstituten oder Seminarien fÜr

oriänialische Altertumswissenschaft an unseren Universitäten Kurse über

diese sogenannten hethitischen Hieroglyphen angeboten.

Es existieren zwar bereits Anläufe und Versuche, die etwas disparate und

heikle Materie aufzuarbeiten. Aber die von Emmanuel Laroche vor dreissig

Jahren in Aussichtgestellte < seconde partie>, zu seinen < H iéroglyphes H ittites>

irt ni" erschieneñ, und Piero Meriggis bewundernswerter Versuch, das

gesamte ihm zugängliche Material in seinem uManualeu aufzuarbeiten, ist

ãuich Neuerkeñntñisse der letzten '17 Jahre in mancher Hinsicht zu

modifizieren

Diesen Nachteilen soll die <Kleine Einführung ins Hieroglyphen-Luwischeu

abhelfen. Sie bringt nach einleitenden Kapiteln zu Schrift und Sprache eine

lrãmmatische Ski'zze und ausgewählte Textproben (Siege.llegenden und

Stein-lnschriften). Eine Zeicheñliste und Wörterverzeichnisse sollen die

Einarbeit erleichtern. Das BÜchlein wendet sich bewusst an Anfänger und

Ãnfãngerinnen sowie an Leute, die nicht in Hethitologie spezialisiert sind,

sondein sich in erster Linie mit altor¡entalischer Geschichte und Archäologie,

mit Assyriologie, mit dem Alten Testament, mit lndogermanistik u.ä.

beschäftigen.