Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

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ZEITSCHRIFT VON KLIMABÜNDNIS ÖSTERREICH 04/2012 Foto: Beto Ricardo | ISA (Instituto Socioambiental) Verlagspostamt 1150 WIEN – P.B.B. – GZ02Z031986M Pioniere 20 Jahre Klimabündnis in der Steiermark ... S. 3 1. Indigene Präsidentin am Rio Negro ... S. 4 1. Energieautarke Gemeinde ... S. 7 Visionäre Energiebesuch im Waldviertel ... S. 6 Energie-Workshop in BONUS-Schule ... S. 10 Erneuerbare Energieperspektiven ... S. 13 Energiegeladen

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Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

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Pioniere20 Jahre Klimabündnis in der Steiermark ... S. 31. Indigene Präsidentin am Rio Negro ... S. 41. Energieautarke Gemeinde ... S. 7

Visionäre Energiebesuch im Waldviertel ... S. 6Energie-Workshop in BONUS-Schule ... S. 10Erneuerbare Energieperspektiven ... S. 13

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Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich, Hütteldorfer Straße 63-65 / Top 9-10, A-1150 Wien, T: 015815881, E: [email protected] • Redaktion: Emil Benesch, Brigitte Drabeck, Friedrich Hofer, Hannes Höller, Johann Kandler, Christian Salmhofer, Anna Schwerzler, Robert Stögner, Andreas Strasser, Sonja Wöhrenschimmel • Autorinnen: Thomas Brose, Maria Hawle, Elisabeth Moder, Georg C. Priesner • Graphik & Layout: Andreas Strasser • Anzeigen: Anita Zrounek • Druck: aPrint, Klagenfurt, mit Druckfarben auf Basis nachwachsender Rohstoffe • Papier: Recyclingpapier aus 100% Altpapier • Erscheinungsweise: viermal jährlich • Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Die Zeitschrift klimabündnis dient der Information aller PartnerInnen, MitarbeiterInnen der beigetretenen Gebiets-körperschaften, der tragenden Organisationen, der miteingebundenen Initiativen und Gruppen so-wie allgemein an den Themen Klimaschutz, Umwelt- und Entwicklungspolitik Interessierter. © Wien 2012 für alle Beiträge bei Klimabündnis Österreich.

Kindergärten und Schulen:• Niederösterreich: Kindergarten Kirchengasse u. Teich-manngasse/Traisen, VS Hinterbrühl, VS Fels am Wagram und Privat-VS Mary Ward St. Pölten. • Oberösterreich: VS Arbing, VS Grünbach bei Freistadt, VS Langenstein, VS Wartberg an der Krems, HS Ansfelden und HS Lembach.• Salzburg: VS Elixhausen. • Steiermark: VS Eggersdorf. • Wien: Schülerhort der Privat-VS Lutherschule, Evange-lische VS Lutherschule.

In Österreich haben sich alle Bundesländer, über 930 Städte und Gemeinden, über 720 Betriebe und rund 340 Schulen und Bildungseinrichtungen dem Klima-bündnis angeschlossen.

Betriebe:• Oberösterreich: Attersee Baumpflege, Dachs Karl Tech-nisches Büro (beide Seewalchen), Beham techn. Handels GmbH (Ried), City Kino Gemeinnützige GmbH und Movie-mento Programmkino Gemeinnützige GmbH (beide Linz), Krankenhaus St. Josef (Braunau am Inn). • Salzburg: Alumero Sytematic Solutions GmbH, b.it Büroservice & IT-Center, W&H Dentalwerk Bürmoos, eu-rofunk Kappacher GmbH, Geschützte Werkstätten GmbH, Hotel Lammertalerhof, Hotel – Pension Wagnermigl, Infinite GmbH, Musikhaus Lechner GmbH, Miele Werk Bürmoos GmbH, Roberts Malerei, SAG Aluminium Lend GmbH, Salzburger Festspiele, Salzburger Kunstverein, Steinwender Installations-GmbH&Co KG und Tischlerei Johann Struber. • Steiermark: Grübl Automatisierungs-technik GmbH (Stubenberg am See), Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH (Riegersburg), bellaflora Gartencenter GmbH (Fohnsdorf), Schloss Thanegg (Gröbming), Weltla-den (Judenburg). • Wien: Thermaflex-Flexalen Rohr- und Isoliersysteme GmbH, Südwindagentur/Verein Südwind Entwicklungspolitik, TB-Holzinger Ingenieurgesellschaft mbH, bellaflora Gartencenter GmbH (Wien-Donaustadt), Clemens Schneider Handelsagentur e.U. gobaX Österreich.

Gemeinden: • Steiermark: Kaindorf.

Willkommen im Klimabündnis!

Neu im Klimabündnis: Monika Barisitz, Absolventin der Handelsschule Inns-bruck, arbeitet seit Oktober 2012 bei Klimabündnis Tirol in den Bereichen Buchhaltung und Bürodamini-stration. Neu bei Klimabündnis Österreich in Wien: Patricia Kandler studiert Umweltpädagogik in Wien und arbeitet seit Dezember 2011 im Bereich Klimage-rechtigkeit mit.

Kathrin Link aus Bayern arbeitet seit Oktober 2012 im Rahmen des freiwilligen Ökologischen Jahres an Schul- und Bildungsprojekten mit. Anita Zrounek, die mehr als zehn Jahre die Büroleitung beim FORUM Umwelt-bildung über hatte, ist seit Oktober für Sekretariat und Büroleitung zuständig ( jeweils v.l.).

WAS BLEIBT VON DOHA?Nichts – und das ist wahrscheinlich auch gut so. Solange die großen Vier bei den CO2-Emissionen, China mit einem Anteil von 28 %, die USA mit 16 %, die Europäische Union mit 11 % und Indien mit bereits 7 % (lt. CarbonBudget 2012) – keine Einigkeit beim Klimaschutz haben, machen solche Megakonferenzen

einfach keinen Sinn mehr.Ein Dilemma ist auch, dass die nächste Klimakonfe-renz in Warschau geplant ist, wobei gerade Polen in der Europäischen Union einer der großen Bremser für eine ambitioniertere Klimaschutz-Politik der EU ist. Die Europäische Union ist erfreulicherweise einer der wenigen Regionen der Welt, wo der CO2-Ausstoß (von hohem Niveau aus) seit 1990 um 2,8 % gesunken ist.

Damit werden die lokalen Initiativen, die Hoffnung machen, immer wich-tiger. Mureck, die 1.600 Einwohner zählende Stadt an der Grenze zu Slo-wenien, kann ein Vorbild für viele „energieautarken“ Gemeinden in Europa sein, da nicht nur Wärme und Strom aus Erneuerbaren erzeugt wird, son-dern auch eine „Biodieselanlage“ (aus regionalem Altspeiseölen und Raps-öl) Mureck im Mobilitätsbereich bilanziell energieautark macht.

Die Betreuung unserer Partnerschaft am Rio Negro wird im Laufe des Jahres 2013 von Elisabeth Moder übernommen (Interview im Heft), wobei wir der langjährigen Betreuerin, Brunhilde Haas-De Saneaux, einen großen Dank für Ihre tolle Arbeit im Projektgebiet aussprechen wollen. Ein weiteres großes Dankeschön geht an Norbert Rainer, der jetzt die Klimaschutza-genden im Land Oberösterreich betreut und deshalb die Regionalstellen-leitung in Oberösterreich vertrauensvoll in die Hände von Ulrike Singer und Robert Stögner gelegt hat.

Es freut uns, wenn die ExpertInnen des Klimabündnis in höheren Verwal-tungsbereichen Verwendung finden – die Welt wird es gut brauchen können.

In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern, MitarbeiterInnen und FreundInnen des Klimabündnis ein ruhiges und gesegnetes Weihnachtsfest und viel Glück im neuen Jahr!

Viel Spaß beim Lesen!

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PETER MOLNAR

Geschäftsführer Klimabündnis Österreich

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Bezirke in Wien: • Alsergrund (der 9. Wiener Bezirk) trat dem Klimabündnis als 5. Bezirk bei.

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Auf Einladung von LH-Stv. Siegfried Schrittwieser feierten Mitte Novem-

ber Land und Klimabündnis Steiermark den 20. Geburtstag ihrer Kooperation. Im Mittelpunkt standen dabei Personen aus Wissenschaft, Verwaltung, Gemeinden und Betrieben, die sich als PionierInnen schon vor 20 Jahren um Klimaschutz- Maßnahmen verdient gemacht haben.

Rückblick der Klimaschutzpioniere„Der damalige Grazer Bürgermeister Alfred Stingl hatte für das Bündnis zwischen europäischen Städten und Amazonasvölkern ein offenes Ohr“, be-richtete der ehemalige Leiter der Ener-gieabteilung Karl Heinz Lesch, der 1990 den Grazer Beitritt zum Klimabündnis einfädelte. 1992 überzeugte Manfred Rupprecht als Leiter der Umweltabtei-lung des Landes die zuständigen Politi-kerInnen von der Idee des Klimabünd-nis-Beitritts. Klimapionier Gottfried Kirchengast, inzwischen Chef des Wegener Centers, plädierte, die Anstrengungen zu maxi-mieren: „In den letzten 20 Jahren sind viele der vorhergesagten Szenarien der Klimaforschung eingetroffen. Manche sind sogar übertroffen worden, wie das Beispiel der Halbierung des arktischen Sommereises zeigt.“

20 Jahre Partnerschaft Klimabündnis & Land Steiermark

KlimapionierInnen wurden bei der 20-Jahr-Feier in der Steiermark vor den Vorhang geholt. Gemeinsam blickt man auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.

Gelebte PartnerschaftDas Klimabündnis setzte mit Unterstüt-zung des Landes bereits viele Projekte um. Eine Aufwertung erfuhr der Klima-schutz mit Andrea Gössinger-Wieser, die 2009 zur steirischen Klimaschutzkoordinatorin ernannt wurde. Mit dem Beschluss eines Klimaschutzplanes und dem Start der Kampagne „Ich tu’s“ wurden Rahmenbe-dingungen für die Zukunft gesetzt. „Die Bewusstseinsbildung ist und wird auch in Zukunft ein Schwerpunkt bei der Arbeit für den Klimaschutz sein“, be-tonte LH-Stv. Siegfried Schrittwieser.

FRIEDRICH HOFER

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Klimabündnis Steiermark im Rückblick 1990: Gründung des Klimabündnis in Frankfurt (D) und Verabschiedung des Manifests europä-ischer Städte zum Bündnis mit den Indianervöl-kern Amazoniens. Die Stadt Graz tritt als erste Gemeinde Österreichs dem Klimabündnis bei.

1992: Das Land Steiermark tritt als Bundesland dem Klimabündnis bei.

1998: Die HS Gleisdorf, das BORG Deutschlands-berg und die NMS Neumarkt werden die ersten Klimabündnis-Schulen.

2000: Als erster Betrieb tritt die ENW Gemein-nützige Wohnungsgesellschaft m.b.H. in der Steiermark dem Klimabündnis bei. Am Tag des Jubiläums wurden acht neue Betriebe in das Klimabündnis aufgenommen.

2012: Kaindorf in der Oststeiermark tritt als 90. Gemeinde der Steiermark und 935. Gemeinde Österreichs dem Klimabündnis bei.

� www.klimabuendnis.at/steiermark

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346 Schulen und Kindergärten – ein neuer Re-kord – nahmen an der Kindermeilen-Kampa-gne in Österreich teil, die vom Lebensministeri-um unterstützt wird. Der Sieg ging diesmal an die VS Egg in Vorarlberg (Bezirk Bregenz).„Das Besondere an der VS Egg: Alle 89 Kinder von der 1. bis zur 4. Schulstufe sammelten mit autofreien Schulwegen insgesamt 5.120 Kli-mameilen“, so Gabriele Greußing von Klima-bündnis Vorarlberg. Als Dankeschön und Preis gab es einen Besuch von Klimaclown Mon-sieur Hugo. Auf seinem bunten Fahrrad drehte er seine Runden und plauderte mit den Schü-lerInnen über Radfahren, zu Fuß gehen und Energiesparen. MARIA HAWLE

info! www.klimabuendnis.at/klimameilen

Rückblick auf erfolgreiche Zusammenarbeit mit lang- jährigen WegbegleiterInnen.

VS Egg ist Sieger der Kindermeilen-Kampagne 2012

Alfred Stingl machte 1991 Graz zur ersten österreichischen Klimabündnis-Gemeinde.

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Präsidentin für 23 Völker

Wie fühlen Sie sich jetzt, eine Woche nach der Wahl zur Präsidentin der FOIRN?Ich fühle mich gut. Gut und entschlos-sen. Ich bin bereit, eine so große Insti-tution, wie es die FOIRN ist, zu führen, obwohl ich eine Frau bin.

Wie sind Sie zum Engagement in der indigenen Bewegung gekommen?Indirekt seit ich 15 bin, denn mein Vater war eine Führungsperson, ein Mitbe-gründer der FOIRN, und hat sich für die Demarkierung des Landes eingesetzt. Er hat auch unsere regionale Organisation am Rio Uaupes, die UNIDI, begründet. Das ist also eine lange Geschichte. Ich habe mich immer dafür interessiert, was mein Vater gemacht hat. Die Fami-lie hat darunter gelitten, dass mein Vater oft unterwegs war, in einem einfachen Boot, nur mit Paddeln, und dass er z.B. in der Zeit nicht für die Familie fischen konnte. Nach seiner Rückkehr hat er da-rüber erzählt, was er gemacht hat, und er hat immer gesagt: Ich tue das für das Wohl meiner Kinder! Was haben Sie bisher berufl ich gemacht?Ich habe immer von unserem Land ge-lebt, also von der Landwirtschaft. Ich hatte nie großes Interesse an einem monetären Einkommen, an einem Ge-halt. Nur ein Jahr habe ich als Portugie-sisch-Lehrerin gearbeitet, nachdem ich die Schule im Internat abgeschlossen hatte. Aber ich war immer engagiert, habe nach der Klosterschule in der Katechese gearbeitet, und dann in der

Frauenorganisation. Dort habe ich viel gelernt! Seit 2010 bin ich Präsidentin dieser Frauenorganisation. Was sind die ersten Gedanken, wenn Sie an Regenwald denken? Regenwald, Wald, damit ist die Natur gemeint, oder? Also ich mache mir Sor-gen, ob wir die Natur erhalten können – nicht nur für uns Indigene, sondern für uns alle. Welches besondere Erlebnis verbinden Sie mit dem Wald? Welche Gefühle ha-ben Sie für den Wald?Ich fühle mich wohl im Wald, aufge-nommen, zuhause, beschützt. In der sauberen Luft, ohne Verschmutzung fühle ich mich wohl. Ich möchte nie von da weggehen. Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Amtszeit setzen? Wo wollen Sie ansetzen?Ich möchte die Arbeit der bisherigen Führung fortsetzen und versuchen, ein paar konkrete Dinge umzusetzen und voranzutreiben. Zuallererst bei der De-markierung von Land, in den Gebieten, wo das noch nicht passiert ist. Aber auch in sozialen Fragen, Kultur, Bil-dung, Gesundheit. Welche Hoffnungen verbinden insbeson-dere die Frauen mit Ihnen?Die Frauen erwarten sich sehr viel von mir! Die Frauen wollen in ihrer Gemein-schaft und in der Gesellschaft allgemein Wertschätzung erfahren, sie wollen vor

Das neue FOIRN-Direktorium (v.l.): Marivelton Barroso (Bare), Nildo Fontes (Tukano), Almerinda Ramos de Lima (Tariano), Renato Matos (Tukano) und Isaías Fontes (Baniwa).

Vom 5. bis 8. November fand die 17. Vollver-sammlung der Föderation der indigenen Organisationen vom Rio Negro in der re-novierten „Maloca“ (Haus des Wissens) in São Gabriel da Cachoeira statt. Nach der Einweihung durch die Schamanen und den Begrüßungsritualen debattierten 230 Ver-teterInnen der verschiedenen Völker und Dorfgemeinschaften über wichtige Themen wie die Stärkung der indigenen Organisati-onen, die Teilnahme und Gleichstellung der Frauen, die Umsetzung einer nachhaltigen Regionalentwicklung, die Verbesserung der gesundheitlichen und schulischen Versor-gung, eine Stellungnahme zur geplanten Gesetzesänderung bezüglich des Abbaus von Bodenschätzen in indigenen Gebieten sowie die Rolle ehemaliger Führungskräfte in politischen Funktionen.

Eine Überraschung mit historischer Bedeu-tung brachten dann die Wahlen am letzten Tag – nachdem die Frauen erst 2010 bei einer Statutenänderung ihr Kandidaturrecht für den Vorstand durchgesetzt hatten, wurde Almerinda Ramos de Lima zur ersten Präsi-dentin gewählt. Obwohl Frauen in der indi-genen Bewegung immer sehr aktiv waren, konnten sie bisher aufgrund traditioneller Rollenverteilung keine Führungspositionen einnehmen. Gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern wird Almerinda Ramos in den kommenden 4 Jahren die indigene Be-wegung leiten. Klimabündnis Österreich gratuliert und wünscht der Partnerorganisation weiterhin viel Erfolg!

JOHANN KANDLER,

Im Namen von Klimabündnis Österreich

FOIRN feiert 25 Jahre und wählt die erste Frau an die Spitze

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Die Maloca, das Haus des Wissens, Ort der Vollversammlung und Wahllokal.

Almerinda Ramos de Lima, die neue FOIRN-Präsidentin im -Gespräch mit Elisabeth Moder.kkkkkkkkklliimmmmaaabbüünnndddnnnniss

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Ort, in den Basisorganisationen, mehr Unterstützung bei dem, was sie errei-chen wollen. Sie möchten geschätzt und unterstützt werden bei dem, was sie tun, in den Bereichen Kunsthandwerk, Kultur, Gesundheit. Sie wollen mehr Unabhän-gigkeit haben. Manchmal brauchen sie etwas logistische Unterstützung. Ich hoffe, etwas dazu beitragen zu können! Die Yanomami-Frauen z.B. haben mich schon gefragt, ob ich ihnen dabei helfen kann, eine eigene Frauenorganisation zu gründen, und ich habe ihnen schon Un-terstützung zugesagt! Was war Ihr erster Eindruck von der Partnerschaft mit HORIZONT3000 und dem Klimabündnis?Ich war sehr beeindruckt und sehr glücklich, dass es jemanden gibt, der sich so für uns interessiert und ein-setzt! Und zwar Gruppen und NGOs aus einem anderen Land – dass sich die mehr für uns interessieren als unsere eigene Regierung hier! Ich bin auch sehr beeindruckt, dass das eine Koope-ration ist, die schon so lange besteht – und ich glaube und hoffe, dass sie wei-ter bestehen wird, noch viele Jahre. Ja, dass sie nie aufhört! Was wünschen Sie sich für die künftige Zusammenarbeit mit uns?Ich wünsche mir, dass dieses Interesse und der Einsatz für immer fortbestehen, dass es einen Austausch von Informationen und Ideen gibt, auch wenn wir fern von-einander leben. Und dass unsere Projekte und Vorhaben weiter unterstützt werden, denn diese Unterstützung ist ganz zentral für uns: So können wir hier nachhaltig leben. Es gibt noch viele Schwierigkeiten, wie z.B. ein Auskommen in unseren Dör-fern zu finden, ein Einkommen zu haben.

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Wie wünschen Sie sich, sollen die indigenen Völker am Rio Negro in zehn Jahren leben?Sie sollen in Würde leben, gemäß den Gesetzen und den Rechten, die in der brasilianischen Verfassung festgelegt sind – die jedoch leider noch nicht zur Gänze umgesetzt sind. D.h. sie sollen gemäß ihren Bräuchen leben, ihre eige-ne Kultur erhalten, ihre eigene gesell-schaftliche Organisation. Außerdem sollen sie eine gute Schulbildung er-halten und eine ausreichende Gesund-heitsversorgung von guter Qualität.

info! www.vamos-actnow.eu/de www.klimabuendnis.at

Johann Kandler im Juni 2004 in der von Texaco kontaminierten Region in Ecuador.

1967 begann Texaco mit der Erdöl-Förderung in Amazonien. Für die Behebung der Schäden, die der Konzern dabei seither verursacht hat, wurde Texaco-Chevron Mitte Oktober zu Zahlungen in der Rekordhöhe von 19 Milliarden US-Dollar ver-urteilt. Ganz anders als der Firmenname nahe legt – er kommt von Texas, einem Wort indigenen Ur-sprungs, das Freund und Verbündeter bedeutet – verhielt sich der Konzern gegenüber den indige-nen Völkern Amazoniens. Mitten im Amazonas-Regenwald Ecuadors, einem der 17 globalen Hot-spots der Artenvielfalt, wo 10 % der Pflanzenarten der Welt gedeihen und die Menschen traditionell in enger Verbindung mit dem Wald leben, wurde eine Erdölproduktion aus dem Boden gestampft. In einem Gebiet von der Größe Niederösterreichs entstanden Straßen, Pipelines und Ölanlagen. Die Hinterlassenschaft im tropischen Regenwald: 916 nicht isolierte Becken mit giftigen Ölrückständen. Über die Jahre wurden 64 Millionen Liter Öl und 76 Milliarden Liter Förderwasser ungeklärt in Flüsse und Seen geleitet. Zahlreiche krebserre-gende Stoffe gelangten so in Böden, Wasser und Nahrungskreisläufe von Mensch und Tier. Ge-sundheitliche Probleme gehören bis heute zum Alltag der Menschen. Die Krebsrate in der Nähe der Ölfelder ist bis zu 30 fach erhöht. Einige indi-gene Gemeinden sind komplett verschwunden.30.000 geschädigte BewohnerInnen der Region – Indigene und zugewanderte SiedlerInnen – schlossen sich zur „Frente de Defesa de la Ama-zonía“, der Koalition zur Verteidigung Amazoni-ens zusammen und leiteten 1993 gerichtliche Verfahren gegen den Erdölkonzern ein. Ihr his-torischer Erfolg im Prozess gibt Hoffnung, dass das Urteil globale Signalwirkung und Einfluss auf den Umgang von Ölkonzernen mit Men-schenrechten und nationalen Umweltgesetzen haben wird. EMIL BENESCH

� www.texacotoxico.org • www.indigene.de

Rekordstrafe für ErdölkonzernFotos: Beto Ricardo / ISA • FOIRN • Horizont3000

Elisabeth Moder arbei-tet bei Horizont 3000 als Projektreferentin und ist Sektorverantwortliche für die Themen Men-

schenrechte und Zivilgesellschaft. Für das Klimabündnis betreut sie seit die-sem Jahr die Projekte am Rio Negro. Eli-sabeth Moder hat die Vollversammlung der FOIRN vor Ort miterlebt.

Almerinda Ramos de Lima, in der Sprache ihres Volkes, den Tariano, auch Nanai genannt, 39 Jah-re, zwei Kinder und ein

Enkelkind, ist seit dem 15. Lebensjahr in der indigenen Bewegung aktiv. Seit 2007 arbeitet sie in der Frauenorganisa-tion AMIDI, zu deren Obfrau sie 2010 ge-wählt wurde. Als Präsidentin der FOIRN vertritt sie nun 23 Völker am Rio Negro.

Die neue Präsidentin erhält Glückwünsche von Maria Diva Moreira (Tariana), Carmem Figueiredo (Wanano) und Judite Teixeira (Wanano) (v.r.n.l.)

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„In den nächsten zwei Jahren werden wir mit unseren Partnern aus Bayern Kommu-nen, Schulen und Betrieben beider Länder die Themen Klimaschutz und Energiewen-de näher bringen und ihnen Werkzeuge für konkrete Maßnahmen in die Hand geben.“ Renate Schoissengeier koordiniert das

Werkzeuge für ein besseres Klima

Projekt und freut sich über gute Resonanz. Viele GemeindevertreterInnen und Enga-gierte besuchten bisher die Tagungen zu Elektromobilität, innovativer Beleuchtung sowie Exkursionen zu PV-Anlagen und Passivhäusern. 2013 stehen u.a. diese kos-tenfreien Aktionen auf dem Programm:

Mehr Lebensqualität für alle und Energiewende als Ziele des EU-Projekts „Klimaschutz und Energiewende in Kommunen“.

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• Green Peers. SchülerInnen ab dem 13. Lebensjahr werden im Bereich Klima-wandel und Klimaschutz ausgebildet. Sie können ihr Wissen authentisch und glaubwürdig weitergeben.

• E-Rally2013. Elektromobilität, auf zwei oder vier Rädern, ist alltagstauglich, umweltfreundlich und kann hier haut-nah erfahren werden.

• Klima- und Energiecoach. Diese Aus-bildung befähigt Gemeinde-Vertre-terInnen und klimaengagierte Per-sonen, konkrete Projekte mit den BürgerInnen umzusetzen. Die Inhalte des Lehrgangs: Energie, Mobilität und Bodenschutz.

„Nur mit gemeinsamer Arbeit erreichen wir mehr Klimaschutz und eine positive Energiewende über unsere Landesgrenzen hinaus“, bekräftigt Regionalstellenleite-rin Ulrike Singer vom Klimabündnis OÖ. „Besuchen Sie unsere Homepage und stöbern Sie durch unsere vielfältigen An-gebote! Melden Sie sich an und helfen Sie mit, mehr Lebensqualität in Ihr Umfeld und unsere beiden Länder zu bringen!“

SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

info! www.kek-bo.eu

Besuch der bayerischen Delegation beim Klimabündnis-Betrieb Fronius in Wels, wo Lösungen zur Energiesteuerung, Batterieladesysteme und Solarelektronik entwickelt werden.

Studienreise ins WaldviertelTschechische Delegation auf Energie-besuch im Waldviertler Kernland. Im Rahmen des „Intelligent Energy

Europe“-Projekts „Der Weg zur Ener-gieautarkie in ländlichen Regionen“ besuchte eine Delegation von 17 tsche-chischen BürgermeisterInnen, Gemein-derätInnen und EnergieexpertInnen im September die Partnerregion Waldviert-ler Kernland. Im Mittelpunkt stand der Erfahrungsaus-tausch über realisierte Projekte im Bereich erneuerbarer Energieträger sowie erfolg-reiche Energieeffizienzmaßnahmen in öf-fentlichen Gebäuden, Unternehmen und privaten Haushalten. Beeindruckt zeigten sich die Gäste v.a. von der Vielzahl umge-setzter Projekte in der Region um Otten-schlag: vom Windpark über mehrere Bio-masseheizwerke und Biogasanlagen, von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der

Gemeindeämter, Schulen und Kindergär-ten bis zu energiesparsamen LED-Straßen-beleuchtungen in einigen der 13 Gemein-den der Klima- und Modellregion. Dazu Obmann Dieter Holzer: „Derzeit er-zeugen wir bereits 36 % der nötigen Ener-gie in der Region. Unser selbstgestecktes Ziel ist, bis 2030 energieautark zu werden!“Ziel dieses EU-Projektes mit ländlichen Regionen aus elf verschiedenen Ländern ist es, nachhaltige Energiekonzepte für die Regionen zu entwickeln bzw. – wie im Fall des Waldviertler Kernlands – das vor-handene Energiekonzept mit Unterstüt-zung des Klimabündnis und den Energie-agenturen der Regionen zu evaluieren. Mit dem Beitritt zum „Konvent der Bür-germeister/innen“ werden die Regionen und Gemeinden zusätzlich Teilnehmer der größten europäischen Klimaschutz-initiative, welche vom Klimabündnis offi-ziell unterstützt wird. GEORG C. PRIESNER

info! www.klimabuendnis.at/com100% RES communities

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Murecker Energie-Pioniere

Karl Totter. Er ist die treibende Kraft hinter all den Klimaschutz-Projekten in Mureck.

Totters Blick schweift über das acht Hektar große Gelände – den Energie-park Mureck. Er zählt auf: „1991 haben wir die Biodieselanlage in Betrieb ge-nommen, 1993 begannen wir mit der Altspeiseölverwertung. 1998 folgte die Holz-Nahwärme, 2004 die Biogasanla-ge, 2010 die 1. Photovoltaikanlage, 2011 und 2012 die 2. und 3. Ausbaustufe der Photovoltaikanlage und im Oktober die Eröffnung des Klimaschutz-Energiege-wächshauses.“ In Planung sind Wind- und Wasserkraftanlagen.

Heute wird Totter regelmäßig auf die Schulter geklopft. Kein Wunder, er hat in der strukturschwachen Umgebung jede Menge Arbeitsplätze geschaffen. „Derzeit sind es 24, 2014 werden es 30 sein und wenn wir mit dem Gemüse-anbau loslegen, kommen wir auf 50 bis 60“, rechnet Totter vor. Mit glänzenden Augen erinnert er sich an den Start zu-rück: „Es war eine Idee am Biertisch. Wir wollten weg vom Öl und haben uns über-legt, wie wir das schaffen. Am Anfang war es sehr schwierig. Das wichtigste war Überzeugungsarbeit. Bei den ersten An-

W ir lesen das Straßenschild: Bio-energiestraße. Und wir blicken

uns um und nicken uns zu. Stimmt, hier gibt’s wirklich sehr, sehr viel erneuer-bare Energie. Wir sind in Mureck, in der Südoststeiermark – in der 1. energie-autarken Gemeinde Österreichs. Nur ei-nen Steinwurf von Slowenien entfernt. „Früher hieß der Weg hier Pestkreuz-weg“, erklärt einer, der es wissen muss:

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Karl Totter (2.v.l.) und sein gleichnamiger Sohn (2.v.r.) mit Bürgermeisterin Waltraud Sudy, Peter Molnar (l.) und Fritz Hofer (r.) vom Klimabündnis im neuen Klimaschutz-Energiegewächshaus.

Von der Idee am Biertisch zur 1. energieautarken Gemeinde. Ein Porträt der steirischen Klimabündnis-Gemeinde Mureck.

Name: MureckBundesland: SteiermarkBezirk: RadkersburgLage: Mureck liegt im Süden der Stei-ermark an der slowenischen Grenze. In unmittelbarer Nähe zur Stadt be-fi nden sich die Murauen mit nahezu unberührter Natur.EinwohnerInnen: 1.600Klimabündnis-Gemeinde: seit 1998Bürgermeisterin: Waltraud Sudy

Zur Gemeinde

Energieautarke Gemeinde Österreichs – hört sich gut an.Stimmt. Noch schöner ist aber, dass man in der Bevölkerung die Begeisterung merkt. Es ziehen hier alle bei uns mit. Das beginnt schon bei den Kleinsten – über 200 SchülerInnen ar-beiten derzeit am Projekt „Freiraum Klima“. Klimaschutz, kann man mit Recht sagen, wird bei uns gelebt. Das ist auch ganz einfach zu erklären: Man geht jeden Tag am Energiepark vorbei und hat Klimaschutz so immer im Blick.

Wie hat die Gemeinde die Klimaschutz-Projekte unterstützt?Wir sind mit gutem Beispiel vorangegan-gen und haben begonnen, alle öffentlichen Gebäude mit Energie aus dem Energiepark Mureck zu versorgen. So konnten wir auch die Bevölkerung überzeugen, dass das der richtige Schritt ist.

Wo gibt es in Ihrer Gemeinde noch Nachholbedarf? Der schwierigste Bereich ist die Mobilität. Die Verbindungen mit den öffentlichen Ver-kehrsmitteln sind nicht optimal. Mit der Be-zirkszusammenlegung wird das noch einmal schwieriger. Wir werden dem Bezirk Feldbach zugeteilt. Eigentlich wollten wir nach Leibnitz – dorthin gibt es wesentlich bessere Verbin-dungen.

Waltraud SudyBürgermeisterin Stadtgemeinde Mureck

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klimatelegramm: News aus Ländern und Gemeinden

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Neuer Bezirk im Bündnis • Der neun-te Wiener Bezirk, Alsergund, ist seit kurzem Klimabündnis-Partner. Die Schwerpunkte des einstimmig beschlossenen Klimaschutz-programms liegen in den Bereichen Energie, Mobilität und Konsum. Besonders wichtiger Punkt im Progamm, so Bezirksvorsteherin Ma-lyar, ist auch die Öffentlichkeitsarbeit. Wien trat 1991 dem Klimabündnis bei. 2007 folgte Wieden als erster Klimabündnis-Bezirk, 2008 Neubau und Hietzing, 2010 die Josefstadt. � www.klimabuendnis.at • www.wien.gv.at

schlüssen von Privaten mussten wir noch lange reden. Je länger das Projekt lief, de-sto einfacher wurde es und rgendwann kamen die Leute von alleine auf uns zu.“

Und dann führt er uns schon genau dort hin, wo es im Frühjahr sprießt und blüht: ins weltweit erste Klimaschutz-Energie-gewächshaus. Die Eckdaten sprechen für sich: Das Dach ist 12.400 m2 groß und durchgängig mit speziellen Photovoltaik-modulen bedeckt. Pro Jahr werden etwa eine Million Kilowattstunden Sonnen-strom erzeugt und ins öffentliche Netz eingespeist. Damit könnte man rund 250 Vier-Personen-Haushalte versorgen. Und direkt unter den Photovoltaikmo-dulen wachsen Biogemüse, Blumen, Ziersträucher und Heilkräuter. Betrieben wird das einzigartige Gewächshaus vom langjährigen Ja!-Natürlich-Lieferanten, dem Wiener Bio-Gärtner Auer. „Die Idee zum Gewächshaus kam uns, als wir wieder einmal diskutiert haben. Wir haben uns die Frage gestellt, ob es sinnvoll ist, wenn wir über die fruchtbare Erde, die wir hier haben, weitere Photovoltaikzel-len darüberstellen und somit den Boden langfristig nicht landwirtschaftlich nut-zen können. Die Antwort war „Nein“. Also haben wir uns auf die Suche gemacht,

Verkehrsinitiative • Wie man kostengüns-tige und flexible Mobilität für alle sicherstellt, diskutierten GemeindevertreterInnen aus Tirol und Südtirol im Innsbrucker Landhaus. Im Zen-trum: das Interreg IV A Italien-Österreich-Projekt Mobilität ohne Barrieren. Ziel dieses Projekts ist es, Hemmschwellen gegenüber umweltfreund-licher Mobilität abbauen zu helfen. Mit innova-tiven Ansätzen wie z.B. ÖV-, Rad- und Pedelec-Kursen für SeniorInnen und MigrantInnen. A.SCH. � www.mobilitaetohnebarrieren.at

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Bezirksvorsteherin Martina Malyar (m.) mit GF Peter Molnar (l.) und Michaela Hauer (r.)

Energieprofi s aus Kötschach-Mauthen bekamen den European-Energy-Award Gold.

Inmitten einer der schönsten Aulandschaften Österreichs steht die Murecker Schiffsmühle.

Energiegeladene Frauen • Unter diesem Motto stand eine Fachtagung in der Klima- und Energie-Modellregion Feldkirchen und Himmelberg in Kärnten. Energie- und Frau-enreferentinLRin Beate Prettner holte fünf Expertinnen in Sachen Nachhaltigkeit vor den Vorhang: Sabine Kinz als Modellregions-managerin, Birgit Knaus von BIO AUSTRIA Kärnten als Ernährungsexpertin, Barbara Prucker vom Land als Energierechtsexpertin, Ivonne Maier, Expertin für Holzbau, und Elisabeth Löcker als Expertin für nachhaltiges Bauen. Die Energiewende, so die Intention der Tagung, ist nicht nur den Männern vorbehalten. A.S. � www.energie.ktn.gv.at/fachtage

Fortsetzung von Seite 7

Gold für Bündnis-Gemeinden • Von den 25 Ende November in Brüssel mit dem European-Energy-Award® in gold ausge-zeichneten e5-Kommunen waren drei aus Österreich: Dornbirn, Feldkirch aus Vorarlberg und Kötschach-Mauthen aus Kärnten – alles Klimabündnis-Gemeinden. Europaweit neh-men über 1.000 Kommunen an diesem Pro-gramm teil, in Österreich sind es über 120. Alle neun bisher „Vergoldeten“ sind zugleich auch Klimabündnis-Gemeinden. A.S.

� www.e5-gemeinden.at • www.energie-autark.at

Wandelbares Mostviertel • In sieben Gemeinden im Mostviertel in NÖ startete das vom Klimabündnis NÖ betreute Projekt „Wandelbares Mostviertel. Fit in die Klimazu-kunft“. Ziel ist es, die Gemeinden auf die Fol-gen der lokalen Klimaänderungen vorzube-reiten, und gleichzeitig die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen sowie ökologischen Ressour-cen darauf abzustimmen. H.H.

� www.klimabuendnis.at/wandelbares.mostviertel

Drei PV-Anlagen speisen Strom vonerneuerbaren Energieträgern ein.

Page 9: Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

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Klima-Porträt Kathrin Mitterhofer, Klimabündnis OberösterreichDie geborene Osttirolerin absolvierte die Handels-akademie in Lienz und studierte an der Universität für Bodenkultur Umwelt- und Bioressourcenmana-gement mit den Schwerpunkten Klimaschutz und

Ländliche Entwicklung. Seit April 2010 ist sie bei Klimabündnis Obe-rösterreich mit der Schulbetreuung, der Koordination Umweltzei-chen für Schulen, dem Sekretariat und der Projektassistenz betraut.

Was wissen die Kinder, mit denen du arbeitest, über Klimaschutz und die Partnerschaft mit den Völkern im Regenwald? Die Kinder wissen teilweise schon sehr viel über das Klima und die Umwelt. Sie erzählen stolz über ihr Wissen und was sie sogar selbst umsetzen. Bei der Erlebnisausstellung Felix & Maria, die auch die Bündnispartnerschaft in den Mittelpunkt stellt, interessieren sich die Kinder am meisten dafür, wie die Kinder am Rio Negro in die Schule kommen, was sie essen oder wie sie ihre Freizeit verbringen.

Gibt es Erfolge bei deiner Arbeit? Was gefällt dir am besten?Für mich ist die Arbeit mit den Bildungseinrichtungen besonders wichtig. Wenn Kinder von klein auf lernen, wo und wie man das Klima mit einfachen Dingen schützen kann, wird es zur Gewohnheit und es bedarf keiner besonderen Anstrengung mehr, dies auch im Erwachse-nenalter fortzuführen. Kinder sind unsere Zukunft, diejenigen, die mit unseren Fehlern und denen ihrer Großeltern und Urgroßeltern leben lernen müssen. Doch sie haben die Chance, es besser zu machen. Fo

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Kathrin Mitterhofer klimafreundlich mit dem E-Bike unterwegs.

Wie sieht dein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz aus? Ich versuche Klimaschutz aktiv zu leben. Ich besitze kein Auto und fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad. Beim Kochen achte ich v.a. bei Fleisch und Fisch auf die Herkunft. Unsere vier hauseigenen Schafe sind da eine große Stütze. Mein Gemüsegarten liefert wertvolles Biogemüse und im Winter beziehe ich alle zwei Wochen die Biokiste vom Biohof und Klimabündnis-Betrieb Achleithner. Der Strom für unser Haus kommt großteils aus einer Photovoltaikanlage.

Wünsche an das Christkind für ein anderes Klima?Klimaschutz wirkt immer sehr komplex und die Situation für einzelne unveränderbar. Ich denke, jede/r kann und soll einen Beitrag leisten. Das hat nicht unbedingt mit Verzicht zu tun und kann auch zu erheblicher Verbesserung der Lebensqualität führen. Mein Wunsch an das Christ-kind: dass jede/jeder sein/ihr Potenzial erkennt und aktiv wird. A.S.

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r 2-MW-Biomasse-Heizkessel angeschlos-sen. So werden 90 % des Gesamtwärme-bedarfs in Mureck gedeckt. Auch bei den Photovoltaikanlagen setzte Totter auf BürgerInnenbeteiligung. „Man kann schon sagen, dass wir Pi-oniere waren“, blickt er zurück. Und erklärt auch, wie er das Interesse da-für ganz praktisch abtestete: „Ich hab in meinem Büro gefragt, wer sich vor-stellen könnte, 5.000 Euro für so eine Beteiligung beizusteuern. Das war den meisten zuviel – also sind wir mit dem Preis heruntergegangen auf 1.000 Euro. Nach oben hin ist der Einsatz auf 10.000 Euro beschränkt. Unser Grundprinzip ist: Wir nehmen die, die wenig oder nur ein

bisserl Geld haben.“ Ein Konzept, das aufging: 380 BürgerInnen aus der Regi-on beteiligten sich an den Photovoltai-kanlagen.

Ausgezeichnete GemeindeDie Aktivitäten in Mureck haben sich schnell herumgesprochen. Bereits 1996 besuchte eine Delegation aus China die Klimabündnis-Gemeinde. Und bei Klimaschutz-Preisen räumt Mureck auch mit schöner Regelmäßigkeit ab. Vom Umweltschutzpreis des Landes Steier-mark über den World Energy Globe, den europäischen Solarpreis bis zur „Innova-tivsten Gemeinde Österreichs“. Und das, obwohl Totter lieber Praktiker als Glänzer ist: „Sicher könnten wir unsere Erfolge noch besser verkaufen. Wir haben aber zu wenig Geld für Marketing. Und außerdem arbeiten wir lieber.“ HANNES HÖLLER

Info! www.mureck.gv.at

kontakt! [email protected]

wie wir beides kombinieren können. Ge-meinsam mit der BOKU Wien haben wir Versuche gestartet und dann begonnen, das Projekt umzusetzen.“

Wenn alle mitmachenNeben dem Initiator haben die Kli-maschutz-Projekte noch eines gemein-sam: die Einbindung der Bevölkerung. Das war schon bei der Rapsverarbeitung der Fall. Etwa 500 Landwirte aus der Re-gion sind Mitglieder der SEEG, die Biodie-sel aus Raps und Altspeiseöl erzeugt. Seit 2001 ist die SEEG übrigens Klimabünd-nis-Betrieb. Der nächste Meilenstein war die Nahwärme für die Stadt Mureck. 250 Objekte sind an das Abwärmenetz der

Nomen est omen - Peter Molnar und Karl Totter (r.) in der Bioenergiestraße. Früher hieß die Zufahrt zum Energiepark Mureck „Pestkreuzweg“.

Page 10: Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

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Was ist Energie? Wie gehen Kinder mit diesem Thema um und wie würden sie Energie sparen?

Energie-Workshop in der BONUS-Schule Eberstalzell

E berstalzell. Auf Einladung der Di-rektorin Ulli Baumgarten besuchte

Referentin Heidi Stacherl vom Klima-bündnis OÖ im Oktober die Volksschule Eberstalzell. Mit den SchülerInnen erar-

beitete sie Vorschläge für ein bewusstes Umgehen mit der wertvollen Ressource Energie.„Wer liefert Strom?“ Die ersten Klassen stellten auf Plakaten erneuerbare und nicht erneuerbare Energiequellen vor. „Auch wir können Strom sparen“, über-legten sie und sammelten Ideen für stromfreie Beschäftigungen, wie Zeich-nen statt Fernsehen. „Wer verbraucht Energie und geht es auch anders?“ Die zweiten und dritten Klassen fanden ökologische Alternati-ven für daheim: Nassrasieren statt elektrisch, Besen statt Staubsauger. Ihr „Klassen-Energiespar-Plakat“ zeigte auf

bildhafte Weise, dass sich ökologisches Verhalten positiv auswirkt. Wer statt fernzusehen „stromfrei“ spielte, bekam einen Bonuspunkt. Die vierten Klassen wiederum machten das „Energiesparen über die Schule hi-naus“ zum Thema ihrer Überlegungen. Am 19. Oktober war es dann soweit, alle Klassen präsentierten ihre Resultate in ei-ner Ausstellung. „Vielen Dank allen Lehre-rinnen und Frau Direktorin Ulli Baumgar-ten für die produktive Zusammenarbeit!

Die Schule arbeitet schon jetzt vorbildlich und mit den rund 80 jungen ExpertInnen kann in Sachen Klimaschutz nichts mehr schief gehen“, lobt Heidi Stacherl vom Klimabündnis OÖ das Engagement aller Beteiligten.

SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

Info! www.klimabuendnis.at/schulen

Volksschule EberstalzellAm Schulberg 2, 4653 Eberstalzell • Mitglied seit: 2009

Ansprechperson: Direktorin Ulli Baumgarten vs.eberstalzell@eduhi-at

Die Ausstellungsmacher präsentieren ihr Werk. Alternativen im Umgang mit Energie wurden nicht nur für die Schule, sondern auch für‘s Elternhaus ausgearbeitet.

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SchülerInnen und LehrerInnen reduzieren durch ökologische Maßnahmen und Verhal-tensänderung den Energieverbrauch und helfen dem Schulerhalter Geld zu sparen. Als Belohnung soll die Schule an den eingespar-ten Energiekosten beteiligt werden.

INFO! www.klimabuendnis.at/oberoesterreich

Was ist das BONUS-Modell?

„Jedes Kind hat eigene Fähigkeiten und Interessen. Genau deshalb packen wir das Thema Klimaschutz von verschiedenen Seiten an. Heuer mischen wir Na-turwissenschaft mit Kunst“, so Direktorin Gerlinde Kronberger. An der Volksschule Bisamberg ist das Projekt „Wasser“ in allen Klassen bereits angelaufen. Gemeinsam mit KünstlerInnen aus der Marktgemein-de beschäftigen sich die SchülerInnen mit allem, was das Wasser bietet und ausmacht. Die Ergebnisse wer-den im Rahmen einer Straßengalerie präsentiert. Der Schwerpunkt des heurigen Schuljahres liegt aber im Bereich „Energie und Umwelt“. Neben der Beschäfti-gung in den Unterrichtseinheiten gibt es für alle Al-tersstufen auch Workshops von Klimabündnis und IG Windkraft sowie Lehrausgänge in das Altstoffzentrum oder in die Fossilienwelt. Die 3. Klasse besucht zudem ein Passivhaus und nimmt Häuser mit der Thermo-

kamera genauer unter die Lupe. „Gerade die letzten beiden Punkte zeigen, wie wir mit unseren Aktivitäten mit der Gemeinde und der Bevölkerung verbunden sind. Die Führung im Passivhaus leitet die Mutter eines Kindes und die Aktion mit der Thermokamera organi-siert Umweltgemeinderat Günter Trettenhahn“, freut sich die Direktorin über die gute Zusammenarbeit. Trettenhahn lehrt an der Uni Wien Physikalische Che-mie und vermittelt seit über zehn Jahren auch den SchülerInnen in Bisamberg die Grundlagen in die-sen Bereichen. Schöner Nebeneffekt der innovativen Ideen: Für das Projekt „Energie und Umwelt“ gibt es Geld aus dem Fonds zur Förderung und Finanzierung von Bildungsinitiativen zur Nachhaltigkeit in den Be-reichen Umwelt und Gesundheit. HANNES HÖLLER

Info! www.klimabuendnis.at/schulen

Klimaschutz auf künstlerische ArtIn der Volksschule Bisamberg in NÖ wird Naturwissenschaft mit Kunst kombiniert.

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Begonnen hat es 1899. Die „Winkler Gemischtwarenhandlung“ wird in

Altenberg gegründet. Von Generation zu Generation weitergegeben, wächst und entwickelt sich das Unternehmen beständig weiter. Der als regionaler Nahversorger bekannte Familienbe-trieb hat sich „schon seit jeher bemüht, Lebensmittel von Lieferanten aus der Nähe zu beziehen“, erklärt die Marke-tingverantwortliche Petra Winkler. Ein Drittel aller Lieferanten stammt aus Oberösterreich, mehr als die Hälfte davon aus dem Mühlviertel. So bleibt der Transportweg kurz und die Wert-schöpfung in der Region. Dies gilt auch

für die rund 90 MitarbeiterInnen der drei Standorte Altenberg, Linz-Auhof und Gramastetten, die fast zur Gänze im näheren Umland wohnen. Geheizt wird mit Biomasse, der Fuhrpark ist mit kompakteren Autos bestückt als früher.

Was hat der Klimabündnis-Betrieb als Nächstes vor? „Eine weitere Ökologisierung, und das Schritt für Schritt“, lautet die Antwort von Einkäufer Ing. Josef Strutz-Winkler. MitarbeiterInnen wie auch KundInnen sind in diesen Prozess eingebunden: Sie erhalten bald die Möglichkeit, sich

Landesrat Max Hiegelsberger (r.) und Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr (Mitte) gratulierten dem neuen Klimabündnis-Betrieb Winkler Markt.

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Zum Betrieb

Wie können Klimabündnis-Gemeinden ihre CO2-Emissionen senken? Am besten in Abstimmung mit ihren lokalen Unternehmen. Im Durchschnitt stehen bis zu 50 % der Kohlendioxid-Emissionen einer Gemeinde in Zusammenhang mit ihren Be-trieben. Umso erfreulicher, dass nicht nur die Zahl der Klimabündnis-Gemeinden, sondern auch jene der Klimabündnis-Betriebe konti-nuierlich steigt. Gefeiert wurde in Linz (25 neue Klimabünd-nis-Betriebe) genauso wie in Salzburg (16), Graz (8) und Wien (5). Aktueller Stand: Öster-reichweit gibt es bereits über 720 Klimabünd-nis-Betriebe. HANNES HÖLLER

INFO! www.klimabuendnis.at

Immer mehr Betriebe setzen auf Klimaschutz

Einmal regional bitte!Seit Mitte September ist der Winkler Markt in Oberösterreich Teil der Klimabündnis-Familie.

an einer firmeneigenen PV-Anlage zu beteiligen, auch eine Stromtankstel-le ist geplant. Zuerst gilt es aber noch mehr zu vermitteln, was Klimaschutz konkret bedeutet und dass „jeder von uns etwas zum Positiven verändern kann“. Wie hält es Herr Strutz-Winkler privat mit der Nachhaltigkeit? Er warte auf ein deutsches Elektroauto, mit dem er die kurzen Strecken zu seinen Filialen abgas-frei bewältigen könne – denn auch hier gilt für ihn „je regionaler, desto besser“.

SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

info! www.winklermarkt.at

Name: Winkler MarktInhaber: Familie WinklerBundesland: OberösterreichStandorte: Auhof, Altenberg, Gramastetten Gründung: vor 110 JahrenKlimabündnis-Betrieb: seit 2012.

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Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou mit den fünf neuen Klimabündnis-Betrieben in Wien.

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Herbst-Bilanz 2012 • national: Der klimatologische Herbst bezieht sich auf die Monate September, Ok-tober, November. Österreichweit gesehen war der Herbst 2012 um 1,2 ° C wärmer als das vieljährige Mittel. Das resultiert aus einem zu warmen September, einem nahezu normalen Oktober und einem, mit einer Abweichung von +2,4 ° C, zu warmen November. Unge-wöhnlich warm war es auf den Bergen, mit einer Abweichung von +1,9 ° C. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1851 war es in den Bergen nur zwei Mal wärmer als im Herbst 2012. Die höchste Temperatur in diesem Herbst wurde mit 32,3 ° C am 11. September in Zwerndorf (NÖ) registriert. � www.zamg.ac.at

• global: Die globale Durchschnittstempe-ratur war an der Oberfläche im Oktober um 0,63 ° C höher als im 20. Jahrhundert. Damals betrug die Durchschnittstemperatur 14 ° C. 2012 war der fünft wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Der September 2012 war global gesehen mit 15,67 °C der Wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.�www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2012/

CHRISTIAN SALMHOFER | ANDREAS STRASSER

Global Carbon Budget • Wer wissen möchte, wer schuld ist am CO2 Anstieg in der Atmosphäre, wohin das CO2 ver-schwindet oder wie stark seine Konzentra-tion ist, findet die Antworten im alljährlich Anfang Dezember veröffentlichten „Global Carbon Budget“. 35 Wissenschafter aus zehn Ländern geben uns einen Überblick über den globalen CO2-Haushalt. Zwar hat China 2011 80 % zum weltweiten Anstieg beigetragen, aber da China die Pro-dukte für die globalen Supermärkte produ-ziert, tauchen die Emissionen versteckt als graue Energie in unseren Haushalten auf.�www.globalcarbonproject.org

klima & wetter • News aus den Archivenklima & wetter • News aus den Archiven

Im Auftrag des Landes Steiermark hat das We-gener Zentrum für Klima und Globalen Wandel

in Graz einen Blick in die Zukunft gewagt. In enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen des Landes Steiermark wurden auf Basis von 24 Klima-modellen Klimaszenarien bis 2050 berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Temperatur pro Jahrzehnt um etwa 0,3 ° C ansteigen wird. Dabei wird für den Winter eine stärkere Erwärmung er-wartet. Das führt logischerweise zu einer starken Abnahme der Tage mit Schneedecke. Der Trend zu wärmeren Sommermonaten wird mit einer

Zunahme des Energiebedarfs für Kühlung ein-hergehen. Abgeleitet von den Temperatur- und Niederschlagsänderungen können nun Szenarien für die Grundwasserneubildung in Teilen der Stei-ermark oder über landwirtschaftlich relevante Tro-ckenheit erstellt werden. Durch die hohe räumliche Auflösung von einem Kilometer ist eine detaillierte regionale Analyse möglich. Die Ergebnisse sind für jeden Bezirk der Steiermark abrufbar.

CHRISTIAN SALMHOFER

info! http://www.wegcenter.at

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Neue Klima-Studie mit Prognosen bis 2050 für die Steiermark erschienen.

„Sandy“ • Der Hurrikan, der im Oktober die US-Ostküste heimsuchte, wurde nach der griechischen Sagenfigur „Kassandra“ benannt. Die seherischen Fähigkeiten, die die Götter Kassandra verliehen hatten, ent-puppten sich jedoch als Fluch: Das Vorher-gesagte wurde immer ignoriert. Das ist das Wesen der Tragödie: man weiß, was zur Ka-tastrophe führt und reagiert nicht. Zuvor er-lebten die USA den heißesten Sommer und die schlimmste Dürre seit 50 Jahren. War-nungen und Prognosen werden weiterhin ignoriert – es bleibt bei business as usual. � www.zeit.de/wirtschaft/2012-10

USA: Hurrikan „Sandy“ bei Nacht.

Erwartete saisonale Temperaturänderung für 2021-2050 im Vergleich mit dem Zeitraum 1971-2000 in ° Celsius.

New York

Miami

CO2-Emittenten im Vergleich seit 1960. Rechts: Änderungen gegenüber 2011.

Download www.umwelt.steiermark.at/cms/

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Page 13: Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

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Wie sehen Sie Projekte wie den Megastaudamm Belo Monte in Brasilien?Solche gigantischen Anlagen sind ein massiver Eingriff in Ökosysteme und in traditionelle Lebensräume. Die Notwen-digkeit erneuerbare Energieträger aus-zubauen, darf nicht ohne ökologische und ethische Rücksichten erfolgen. Das gilt dann wohl auch für das Desertec-Projekt – Solarenergie aus Nordafrika soll via Tiefseekabel zu uns fl ießen.Wir haben in Europa genug Potential, um uns mit erneuerbarer Energie zu versor-gen und sollten zuerst unsere Hausauf-gaben machen. Bei derartigen Projekten müsste zudem sichergestellt sein, dass die Bevölkerung vor Ort einen umfassen-den Nutzen davon hat. Demokratiepoli-tisch und punkto Versorgungssicherheit sind solche Großprojekte – in der Hand weniger Investoren – sehr kritisch zu se-

hen. Letztlich lenken solche Unterneh-mungen von grundlegenden Fragen ab und erwecken den Schein, wir könnten einfach so weitermachen wie bisher.

Wie sieht unsere nationale Situation aus?Die Situation ist differenziert nach Sek-toren zu bewerten. Erfolge und positive Entwicklungen sind im Bereich Gebäude (-sanierung), also bei der Raumwärme, zu verbuchen. Viel bewegt sich auch in der Abfallwirtschaft und bei der Reduk-tion fluorierter Kohlenwasserstoffe. In den Problembereichen Verkehr, mit dem nach wie vor stark steigenden Tanktou-rismus, dem Stromverbrauch allgemein und dem Energie- und Ressourcenver-brauch in der Industrie kommen wir al-lerdings zu wenig voran. Fehlen da wirksame Rahmenbedingungen oder geeignete Mechanismen?Ziele und Strategien gibt es viele. Löblich ist, dass es in allen Bereichen von Bund und Ländern Förderungen für Klima-schutz gibt. Das reicht aber nicht. Vom Kyotoziel sind wir weit entfernt und es sieht so aus, dass wir auch die Ziele bis 2020 nicht einhalten werden. Es müssen auch die großen Themen angegangen werden. Ohne fiskalische Maßnahmen, ohne Besteuerung von Ressourcen und Emissionen, wird sich wenig tun. Setzt man solche Rahmenbedingungen nicht, bedeutet das eine hohe detailgenaue Regelungsdichte mit entsprechendem Verwaltungsaufwand. In diese Rich-tung zielt – neben vielen anderen Re-gelungen – auch das in Diskussion be-findliche Energieeffizienzgesetz.

Würde man die großen Lenkungsmaß-nahmen setzen, wäre vieles einfacher.

Was aber auch Nachteile mit sich bringen und Widerstände auslösen könnte ...In so sensiblen Handlungsfeldern muss man natürlich entsprechende Ausgleichs-mechanismen vorsehen. Es geht nicht darum, die Haushalte höher zu belasten – Einnahmen müssen sinnvoll eingesetzt werden: Im Bereich Verkehr muss etwa auf den Ausbau und die Attraktivierung der Öf-fis setzen. Eine Pendlerpauschale, die den motorisierten Individualverkehr und so auch problematische Raumordnungskon-zepte stützt, ist der falsche Weg. Man muss preislich dort eingreifen, wo man steuern will und auf anderen Ebenen Ausgleichs-maßnahmen setzen. Im Industriebereich könnten das steuerliche Anreize sein.

In Vorarlberg sind die Kommunen mit den vielen e‘s besonders aktiv – auch bundes-weit geht die Entwicklung voran. Ist das der richtige Ansatz für eine Wende?Die Veränderung muss von unten kom-men. Die Kommunen sind die Promoto-ren auf diesem Weg. Sie haben aber durchwegs finanzielle Probleme. Da helfen auch Regulative wie das Klima-schutzgesetz nichts. Sie brauchen kon-krete, maßgeschneiderte Programme, um so vielfältige Aufgaben bewältigen zu können. Voraussetzung, um einen echten Wandel zu unterstützten, ist für die Kommunen eine aktive Bürgerbetei-ligung – dazu sind sie durch ihre Bürger-nähe natürlich auch prädestiniert.

Energie: Erneuerbare PerspektivenAdolf Gross im klündni -Gespräch mit Andreas Strasserkkkkkkkkkkkkklllliimmmmmaaabbbbbüüüünnnndddnniss

Adolf Gross studierte Elektri-sche Energietechnik und Ener-giewirtschaft in Graz. Zahlreiche Publikationen und Forschungsarbeiten zu Fra-

gen effizienter Energienutzung und erneuerbarer Energieträger als Universitätsassistent. Seit 1996 ist Gross in der Vorarlberger Landesregie-rung für den Bereich Energie verantwortlich, war Geschäftsführer des Energieinstituts und ist seit 2011 Leiter des Fachbereichs Energie, Klimaschutz und klimarelevante Ressourcen. Gross ist in zahl-reichen Gremien zum Thema Energiepolitik und Kli-maschutz vertreten. In Vorarlberg ist er Gesamtleiter des Programms Energieautonomie. Kontakt! � [email protected]

Zur Person

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Die Energiewende lässt weiter auf sich warten, wenn wir nicht selbst bei unserem Lebensstil mitanpacken.Geeignete Rahmen-bedingungen könnten die Sache aber erheblichvoranbringen.

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Page 14: Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

Doha und wie weiter ... ?Ein Rückblick zur Klimakonferenz von Thomas Brose,Geschäftsfüher des Europäischen Klima-Bündnis.

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Eine Woche verbrachten wir in Doha, der Hauptstadt Qatars, des-

sen Reichtum vor allem auf Erdöl und Erdgasreserven aufgebaut ist. Doha gleicht einer einzigen Baustelle, ein Hochhaus scheint größer und präch-tiger als das andere. Die horrenden Einnahmen führen zu unglaublichen Verschwendungen. Der Wüstenstaat hat den höchsten Wasserverbrauch pro Kopf weltweit. Das Wasser wird komplett aus dem Meer mit Entsal-zungsanlagen gewonnen. Nicht gera-de inspirierende Umstände, um nötige Weichenstellungen in der Klimapolitik zu setzen.Für unser Bündnis konnten wir mit der traditionellen Übergabe der Kin-dermeilen an Frau Christiana Figueres, die Vorsitzende des Klimasekretariates, einige positive Impulse setzen. Beglei-tet wurde die Übergabe von Helmut Hojesky von der österreichischen De-legation sowie Ralien Dekkers und Li-set Medden von der internationalen Jugenddelegation. Damit konnten wir deutlich machen, wie sehr sich Kinder für den Klimaschutz einsetzen und da-mit ihren Teil beitragen und von den PolitikerInnen zukunftsweisende Ent-scheidungen fordern. Mehr als 2,44 Millionen Kindermeilen konnten 2012 gesammelt werden, davon 637.337 al-lein in Österreich. Auch unsere indigenen PartnerInnen aus Amazonien waren mit einer Delegation angereist, um den Regierungsvertrete-rInnen ihre Anliegen und Lösungsvor-schläge zu präsentieren.

Medien-Reaktionen über den Gipfel reich-ten vom „Gipfel der ganz kleinen Schritte“ (Die Zeit) über „Klimapolitik ist wieder out“ (die taz), bis zum „diplomatischen Eiertanz namens Klimapolitik“ (der Standard).NGOs waren enttäuscht: Greenpeace be-klagte „ein substantielles Scheitern, das nur jene bejubeln, die an kognitiver Dissonanz leiden.“ Für Global 2000 ist das Kyoto-Protokoll nur noch eine „symbolische Geste für den Klimaschutz“, für den WWF wurde dieser gar „in die Wüste geschickt“ und Ger-manwatch sah ein„klägliches Scheitern“. Für die vom Klimawandel betroffenen Län-der des Südens ist das Ergebnis beschä-

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Klima-Gipfel-SplitterDer Gipfel in der Presse, aus Sicht der NGOs und WissenschafterInnen

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Wenn es zu Weihnachten freie Wünsche gäbe, was käme da auf Ihre Liste?Klimaschutz muss einfach ernster genom-men werden und auf die politische Agen-da kommen, er sollte eine Bedeutung wie etwa die Maastrichtkriterien erlangen.Entsprechende strukturelle Lenkungs-maßnahmen müssen gesetzt werden. Und letztlich wünsche ich mir – und das ist die Basis langfristig erfolgreichen Kli-maschutzes – ein kritisches Hinterfragen unseres überzogenen Wohlstands- und Wachstumsmodells. Etwas mehr Genüg-samkeit, hin zu einem klimafreundlichen, klimagerechten und gleichzeitig erfül-lenden Lebensstil. Ohne diese Schritte, ohne Suffizienz-diskussion sind die Probleme nicht zu bewältigen. Technische Effizienz allein bringt uns nicht weiter, sie kann den Verbrauch von Ressourcen, von Energie – wir können das ständig beobachten – auch anheizen.

Eine Empfehlung für das Klimabündnis ...Der Zugang, dass Klimaschutz nur er-reichbar ist, wenn wir über nationale Grenzen hinweg solidarisch handeln, ist für den Erfolg der Bemühungen essenti-ell. Ohne globale Gerechtigkeit gibt es kei-nen hinreichend wirksamen Klimaschutz. Das Bündnis ist auf dem richtigen Weg.

Info! www.energieautonomie-vorarlberg.at

Mittlerweile wissen wir, dass die Kli-makonferenz mit sehr schwachen Er-gebnissen zu Ende gegangen ist. Das Kyoto-Protokoll wurde zwar verlängert, repräsentiert aber nur noch 15 % der glo-balen Emissionen. Ein neues weltweites Abkommen ist erst für 2020 angestrebt.Damit gewinnt die zentrale Botschaft und Strategie des Klima-Bündnis immer stär-keres Gewicht: „Die entscheidenden Wei-chenstellungen kommen von der lokalen Ebene. Städte, Gemeinden und Regionen müssen die notwendigen Transformationen weiterhin voranbringen. Vernetzung, Koo-peration und neue Allianzen sind dabei ent-scheidende Werkzeuge.“ THOMAS BROSE

Info! www.klimabuendnis.org www.kinder-meilen.de/results

Christiana Figueres erhält von Thomas Brose und Helmut Hojesky sowie den beiden VertreterInnen der internationalen Jugenddelegation 2,5 Millionen Klimameilen.

mend, auch weil es wieder keine Zusagen zur finanziellen Schadensmilderung gab. „Für euch geht es darum, wie gemütlich ihr lebt. Für uns, ob wir leben“, zitiert die Berliner TAZ den Delegierten des Inselstaates Nauru. Nach dem 18. Klimagipfel meldeten sich WissenschafterInnen zu Wort, die eine Ein-stellung solcher ergebnislosen Mega-Tref-fen fordern. Für die einen münde die CO2-Fixierung des UNO-Klimaprogramms in eine Experten-Technokratie, für andere sei das Thema Klimawandel für die UNO eine Nummer zu groß. Es brauche den überre-gionalen Verhandlungsrahmen, effizienter könnten aber Foren für Staaten, Wirtschaft und NGOs sein, die sich regionalen Klima-problemen widmen. ANDREAS STRASSER� www.spiegel.de/wissenschaft/natur/

Page 15: Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

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Wir, das sind die etwa 700 Millionen Men-schen, die der world consumer class ange-hören, konsumieren tagtäglich „ein Stück-chen Regenwald“. Zwar werden schon seit Jahrzehnten Zusammenhänge zwischen Regenwaldzerstörung und Aluminium-verbrauch oder Fleischverzehr benannt. Aber wer weiß schon, dass unsere Hühner, Schweine und Rinder mit Soja aus Süda-merika gemästet werden?Auf Basis des Fairplay-Fußballspieles vom Klimabündnis wurde ein einzigartiger Workshop konzipiert, der sich diesen Themen annähert: Wie hängen der eige-ne Ressourcenverbrauch, die Zerstörung

Workshop klima.gerecht

Erneuerbare Energien globalDer Umstieg auf erneuerbare Energien ist eine Grund-voraussetzung für effektiven Klimaschutz. Ihre Ein-führung und Förderung in Entwicklungsländern wird vor dem Hintergrund der Mechanismen des Kyoto-Protokolls untersucht. Dabei geht es neben einer Be-schleunigung dieses Prozesses auch um Fragen der effektiveren Umsetzung internationaler Klimapolitik.

Ursachen und Folgen der Erwärmung„Das Klimabuch“ macht das komplexe Thema Klimawan-del in anschaulichen Infografiken begreiflich. Die globale Erwärmung verändert das Leben auf der Erde. Wie hängen die Phänomene zusammen? Wer ist dafür verantwortlich? Wo zeichnen sich Folgen ab? Nach dem erfolgreichen Info-grafik-Band »Das Atombuch« folgt nun »Das Klimabuch« in gewohnt reduzierter und zeitloser Optik.

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Neues Klimabündnis-Angebot für 7. bis 13. Schulstufe.des Regenwaldes, Menschenrechtsverlet-zung und der Klimawandel zusammen? Die SchülerInnen erhalten verschiedene Rollen und können dadurch Empathie und Verständnis für die komplexe Problematik der Klimagerechtigkeit mit Schwerpunkt Regenwald entwickeln. Nach dem Konzept des „Buen vivir“ finden die SchülerInnen in diesem zwei Unterrichtseinheiten umfas-senden Workshop heraus, was ein gutes Leben im Einklang mit Natur und Mit-mensch sein könnte. MARIA HAWLE

INFO! www.klimabuendnis.at oder bei Ihrer Regionalstelle

Neue Machtverhältnisse Auf Basis langjähriger Recherchen skizzieren Globaljour-nalist Kleber und Co-Autorin Paskal Fragen des Klimawan-dels aus der Sicht von Gewinnern und Verlierern. Extreme Wetterereignisse gefährden hochkomplexe Gesellschaf-ten. Infolge des Klimawandels verschieben sich die Machtverhältnisse und eine eisfreie Arktis eröffnet zudem eine neue Dimension im Wettkampf um Ressourcen. Claus Kleber / Cleo PaskalSpielball Erde Machtkämpfe im KlimawandelC. Bertelsmann Verlag, München 2012 320 Seiten • € 19,99 • ISBN 978-3570101346

Esther Gonstalla Das Klimabuch (mit einem Vorwort von Mojib Latif)Ursachen und weltweite Auswirkungen der globalen ErwärmungErdgeschoss Verlag, Hamburg 2012 • www.erdgeschoss-verlag.de 120 Seiten • 38 Infografiken • € 29,90 • ISBN 978-3-943-11804-9

Die Welt von morgen Über 150 neue Karten und Infografiken bieten uns im vierten großen Atlas der Globalisierung wieder er-staunliche Einblicke. Zu den Themen gehören Chinas Aufstieg zum Exportweltmeister, der neue Seeweg durch’s Packeis, der Kampf um eine klimagerechte Landwirtschaft, Japan nach Fukushima u. v. a. Der beste politische Reiseführer durch die Welt. Der Atlas der Globalisierung Die Welt von morgenLe Monde diplomatique, Berlin 2012 176 Seiten, broschiert • € 14,- • ISBN 978-3-937683-38-6gebunden • € 24,- ISBN 978-3-937683-39-3 • mit Downloadcode

Sylvia Borbonus Erneuerbare Energien in EntwicklungsländernWuppertaler Schriften zur Forschung für eine nachhaltige Entwicklung Band 2 • Oekom Verlag, München 2012 272 Seiten • € 34,90 • ISBN 978-3-86581-405-0

Klimagerechtigkeit in Bildern 2013 behandelt eine Ausstellung das Thema Klimagerechtigkeit. Info! [email protected]

KlimagerechtigkeitEin Beitrag zur aktuellen Debatte. Das Be-trachten nationaler CO2-Budgets ist durch die Globalisierung obsolet geworden. Eine Lösung des Klimaproblems ist nur mit einem Lebensstil, der die Dilemmata der Klimagerechtigkeit mit einbezieht, möglich.

Hrsg.: Klimabündnis Forschungsinstitut Christian SalmhoferDas Dilemma mit der Klimagerechtigkeit 20 Seiten, Wien 2012.erhältlich bei allen Klimabündnis-RegionalstellenDownload: www.vamos-actnow.eu/de > Klimagerechtigkeit

Finanziert durch die Europäischen Union Gefördert durch die Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit

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Page 16: Klimabündnis-Zeitschrift 4/2012

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