Klimaschutz 28.06.2013

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Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages zum Thema Klimaschutz Heizung runter, Kühlung rauf Seite 4 Recycling: Wenn sich Wertstoffe im Kreis drehen Seite 5 Feuchte Träume dank Wasserkraft Seite 7 Von gestern: Energieträger Kohle und Erdöl Seite 8 Juni 2013

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Bereits heute sind die Folgen erhöhter Treibhausgasemissionen messbar. Und der Klimawandel schreitet weiter voran. Das Land muss sich den Veränderungen stellen.

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Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages zum Thema

Klimaschutz

Heizung runter, Kühlung rauf Seite 4

Recycling: Wenn sich Wertstoffe im Kreis drehen Seite 5

Feuchte Träume dank Wasserkraft Seite 7

Von gestern: Energieträger Kohle und Erdöl Seite 8

Juni 2013

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Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

Ohne Soft Factors keinen KlimaschutzDie meisten Menschen und Unternehmen sind heute für

Klimaschutz sensibilisiert. Doch Wissen heisst nicht handeln – selbst wenn die Auswirkungen des Klimawandels bereits sichtbar werden und die Auswahl an technischen Lösungen gross ist.

Doch was sind die Gründe, weshalb Solar- und Windenergie oder Elektroautos nicht schon allgegenwärtig sind? Oder warum haben die Firmen ihre Produktion nicht bereits auf klimaneutrale Füsse gestellt und bieten nur noch nachhaltige Produkte und Dienstleistungen an?

Es liegt an den sogenannten Soft Factors, die uns als Endkunden oder in der Arbeitswelt motivieren und begeistern und un-sere Entscheidungen bestimmen: Die Kaufentscheide im Laden, die Wahl des Investmentfonds oder die erfolgreiche Weiterentwicklung der Firmenstrategie basieren auf unseren kulturellen Verhaltensweisen und nicht auf rein rationalen Argumenten und wissenschaftlichen Fakten.

Wohlfühlfaktoren oder die soziale Akzeptanz spielen eine Hauptrolle in der Entscheidungsfindung. Das zeigen zahlreiche Untersuchungen. Nachhaltige Produkte und Projekte sprechen diese Faktoren jedoch noch nicht genügend an. Auch staatliche Lenkungsmassnahmen für mehr Klimaschutz erreichen oft noch zuwenig, weil sie zu sehr auf Sensibilisierung ausgerichtet sind anstatt intuitiv das Verhalten und den nachhaltigen Lebens- oder Unternehmensstil anzusprechen.

Die gute Nachricht ist: Es gibt auch Firmen, die bereits heute aktiv Klimaschutz betreiben und den Klimawandel bremsen hel-fen. Sie haben Soft Factors erfolgreich in ihre Geschäftsmodelle integriert. Sei es der Energieversorger, der heute eine ganze Stadt mit rund 200‘000 Kunden bereits mit 100% erneuerbaren Strom und damit klimaschonend versorgt. Oder die grösste Retailerin der Schweiz, die es geschafft hat Bio und nachhal-tige Labels als beliebte Marken zu etablieren. Bereits ab 2023 will die Firma sogar vollständig CO2-neutral wirtschaften. Oder das Jungunternehmen, das mit seinen spielbasierten Motivationsprogrammen ohne technische Massnahmen bei Firmen CO2 einspart.

Diese Geschäftsmodelle schaffen eine neue nachhalti-ge Kultur. Sie suchen die enge Zusammenarbeit mit den Umweltorganisationen, achten auf Wirkung und Reputation oder beziehen gezielt Mitarbeitende in die Unternehmensentwicklung ein. Sie nutzen Faktoren wie community building, sozia-le Akzeptanz, Glaubwürdigkeit, aber auch spielerischen Wettbewerb, Design, Lifestyle und gute Kommunikation von Werten. Damit schaffen sie ökologischen und finanziellen Mehrwert. Das ist gut für die Unternehmensentwicklung, bringt Unterstützung von Kunden und Investoren und schafft Wettbewerbsvorteile.

Diese Erkenntnisse bestätigte auch unsere Jahresveranstaltung in der Umwelt Arena Spreitenbach von Ende Mai. Experten aus Unternehmen haben ihre Erfahrungen ausgetauscht und die kon-krete Anwendung von Soft Factors im nachhaltigen Investment, bei der Produktion von Lebensmitteln und Hygieneartikeln, im Küchenbau, bei der Taschenproduktion, in der Softwareindustrie und anderen Bereichen diskutiert.

Konkrete Resultate der Tagung, ein vertiefendes Dossier zu Soft Factors und erfolgreiche Beispiele finden sich auf www.oebu.ch. Speziell für KMU bietet die Plattform „Proofit – nachhaltig rentabel“ über 450 Tools und Anwendungsbeispiele für alle Bereiche im Unternehmen (www.proofit.ch).

Der Klimawandel und bevorstehende Herausforderungen wer-den uns die nächsten Jahrzehnte begleiten. Es ist ein Wandel, der die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft fordert. Deshalb tut gut daran, wer sich auf diese Veränderung einstellt.

Ich hoffe Sie finden dafür in dieser Beilage Inspiration und Anregungen. Uns würde auch interessieren, welche Herausforderungen Sie am meisten bewegen und wo Sie erfolgreich ein Projekt umgesetzt haben. Schreiben Sie uns Ihre Geschichten, denn sie sind der Treibstoff für die nachhaltige Entwicklung!

Ein schönes Wochenende wünsche ich Ihnen Pierre Strub, Stv. Geschäftsleiter Öbu - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Klimaschutz Eine Publikation des Reflex Verlages am 28. Juni 2013 in der Gesamtausgabe der BZ Berner Zeitung/Der Bund.

I n h a l t

Der Klimawandel ist da 3Heizung runter Kühlung rauf 4 Wenn sich Wertstoffe im Kreis drehen 5 Grosse Freiheit? 6 Feuchte Träume 7 Das Beste von gestern 8Auch Häuser können nachhaltig sein 9Umwelt-Engagement schweisst zusammen 10

I m p r e s s u m

projektmanager Maik Möhring, [email protected]

redaktion Susanne Albreit, Karla Hellrung, Sven Jürisch, Tobias Lemser, Mike Paßmann, Otmar Rheinhold

produktion/layout [email protected]

Fotos Thinkstock / Getty Images

Druck Büchler Grafino AG, Druckzentrum Bern

Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktpräsentationen, Interviews, Anzeigen sowie Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

V.i.s.d.p. Mike Paßmann, [email protected]

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Oscar Nyberg, [email protected]

reflex Verlag schweiz aG Fraumünsterstrasse 25, 8001 Zürich T: 043 / 300 55 55

Der reflex Verlag hat sich auf themenbezogene Sonder-veröffentlichungen in deutschen, niederländischen und schweizer Tageszeitungen spezialisiert.

Diese liegen unter anderem dem Tages-Anzeiger, der Berner Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) und dem Handelsblatt bei.

So kombiniert der Reflex Verlag den thematischen Fokus der Fachpublikationen mit der Reichweite der Tagespresse.

Der Verlag zeichnet sich durch eine unabhängige Redaktion sowie die Trennung zwischen redaktionellen Artikeln und Kundenbeiträgen aus. Mehr Informationen finden Sie unter www.reflex-media.net

http://www.facebook.com/ReflexVerlagSchweizAg

Am Earth Day 2013 liess der Kur- saal Bern für jeden Gast des

Hotel Allegro einen Baum pflanzen.Der Kursaal Bern hat in den letz-ten Jahren den Ausstoss von CO2 und den Verbrauch von Wasser und Strom massiv verringert.„Mit dem Pflanzen der Bäume möchten wir auf den Klimawandel aufmerksam machen und gleich-zeitig ein sichtbares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ablegen“, erklärt Ge-neraldirektor Patrik Scherrer die Aktion, mit welcher der Kursaal Bern „Plant-for-the-Planet“ unter-stützt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt,

mit dem Pflanzen von Bäumen dem Klimawandel entgegenzuwirken. Bis heute wurden weltweit über 12 Milliarden Bäume gepflanzt.

Vielfältig und effizient – das umweltengagement des Kursaal BernIm Rahmen des Umbauprojektes „Kursaal Bern 2012“ wählte das Unternehmen technische Lösun-gen und Geräte, die durch Qualität, Leistungskraft und Ressourcenef-fizienz überzeugen. Im neuen Kon-gresszentrum ist eine in der Schweiz einzigartige LED-Technik im Ein-

satz, die 80 Prozent weniger Strom benötigt als eine herkömmliche Be-leuchtung. Der Induktionsherd in der neuen Bankettküche verringert den CO2-Ausstoss jährlich um 9,6 Tonnen, die Geschirrspülanlage spart sogar 11,5 Tonnen ein. Der Kursaal Bern erfüllt die Um-weltmanagementnorm ISO 14001, ist Gründungsmitglied der „Klima-plattform der Stadt Bern“, bezieht Ökostrom und verfügt über eine Wärmerückgewinnungsanlage.„Auch scheinbar kleine Schritte sind uns wichtig“, so Patrik Scher-rer. „Vor Kurzem haben wir im Ho-

tel Allegro auf Schlüsselkarten aus Holz umgestellt.“ Diese stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Um das Umweltengage-ment sichtbar zu machen, hat der Kursaal Bern ein „Green-Force-La-bel“ kreiert, das nachhaltige Ange-bote innerhalb des Unternehmens auszeichnet. Die Kontinuität des Engagements stellt eine interne Ar-beitsgruppe sicher, die regelmässig weitere Schritte prüft und auch für die Schulung der Mitarbeitenden zuständig ist. n

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Der Kursaal Bern lässt Bäume wachsenVielfältig und effizient – das Umweltengagement des Kursaal Bern.

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eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages KlImaschutz 3

VON OTMAR RHEINHOLD

Am neunten Mai 2013 überstieg die mittlere tägliche CO2-

Konzentration in der Atmosphäre die Marke von 400 ppm (Teile pro einer Million Luftteilchen). Das ist so bedeutend, weil es solch eine Konzentration ziemlich lange nicht gegeben hat. In den vergangenen rund 800‘000 Jahren war sie nie höher als 300 ppm gewesen. Damit hat der Anstieg von Treib-hausgasen eine neue Dimension bekommen, und der Klimawandel eine neue, greifbare Zahl. Dass der Wandel stattfindet, daran zweifelt kein ernstzunehmender Experte mehr. Die Datenlage ist eindeutig. Laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) ist die Temperatur seit Beginn der Industrialisierung 1864 bis zum Jahr 2010 um circa 1,7 Grad Celsius angestiegen. Selbst in „günstigen“ Szenarien wird sich die Natur, die Wirtschaft und damit unser ganzes Leben in den kommenden Jahrzehn-ten durch den Klimawandel deutlich verändern.

2050 um die hälfte weniger Gletscher?Das zeigen weitere Zahlen. Die An-zahl der Frosttage hat in der Schweiz seit den Sechzigerjahren klar ab-genommen, die Nullgradgrenze ist in dieser Zeit um beeindruckende

300 Meter nach oben geklettert. Vor allem im Mittelland ist jetzt schon eine Tendenz zu mehr Sommer- und Hitzetagen zu beobachten. Für die Zukunft erwartet das BAFU selbst bei erfolgreichen Klimaschutzmass-nahmen eine weitere Erwärmung um 1,2 bis 1,8 Grad Celsius in den kommenden Jahrzehnten. Nach 2050 nehmen die mittleren Nie-derschlagsmengen überall in der Schweiz zwischen 18 und 28 Prozent ab. Je nach Ausmass der Erwärmung wird die Fläche der Alpengletscher bis 2050 um 50 bis 90 Prozent ab-nehmen.

Vor diesem Hintergrund werden sich Wasserwirtschaft und Wasserver-sorgung grundlegend verändern. Vor allem könnte es für die Land-wirtschaft, aber auch zur Kühlung von Gebäuden und zur Versorgung der Bevölkerung zu wenig Wasser geben. Zugleich wird das Land mit Hochwassern zu kämpfen haben. Sie entstehen unter anderem durch die geringere Möglichkeit trockener und erodierter Böden, Niederschläge aufzunehmen.

Weniger heizung – mehr stromInteressanterweise könnte der Klimawandel der Landwirtschaft zunächst nutzen und zu höheren Erträgen führen. Doch nicht nur Nutzpflanzen, auch Wild- und Heil-

pflanzen wachsen besser im war-men Klima – und Wassermangel könnte die Effekte wieder mindern. Extremereignisse wie Stürme oder Hochwasser schaden der Landwirt-schaft ebenso wie der Waldwirt-schaft. Langfristig können sich hier neue Potenziale durch die höhere Baumgrenze ergeben. Längere Tro-ckenheitsperioden schaden jedoch dem Wald und erhöhen zugleich die Gefahr von Waldbränden.

Vor allem der Energiesektor wird sich verändern. Laut BAFU soll erst in den 2080er-Jahren die mit Was-ser erzeugte Strommenge aufgrund sinkender Vorräte signifikant ab-nehmen. Entscheidend sind verän-derte Bedürfnisse: Im Winter muss weniger geheizt, dafür im Sommer mehr gekühlt werden. Insgesamt wird deshalb die Nachfrage nach Strom steigen. „Neue“ erneuerbare Energien, wie etwa die Photovoltaik, fristen bislang in der Schweiz ein Nischendasein. Durch mehr Son-nentage aufgrund weniger Nebel-bildung aber könnte zum Beispiel gerade diese Technik profitieren.

Gefahren muss man sich stellenDie Schweiz lebt (auch) vom Touris-mus. Verändert sich die Alpenland-schaft, ist das schlecht für deren Winter- wie Sommersaison. Ebenso bedeutend sind die Auswirkungen

auf die Infrastruktur. Vermehrte Bodenerosion durch trockene Hänge werden zum Beispiel zu Hangabrut-schen oder Gerölllawinen führen. Das gefährdet Siedlungen, Verkehrs-wege und Versorgungsleitungen. Im Flachland sind diese vor allem den Gefahren von Hochwasser ausge-setzt. Stark versiegelte Siedlungs-flächen leiden zudem besonderes unter hohen Temperaturen, da sich hier die Hitze staut.

Dass auch die Tierwelt sich wandelt, liegt auf der Hand. Einige Arten wer-den aussterben und im Ökosystem Lücken hinterlassen. Auf der anderen Seite gibt es – wie in der Pflanzen-welt – schon heute zahlreiche ein-

gewanderte Arten, die die Umwelt verändern. Und zuletzt wirken sich höhere Temperaturen direkt auf die Gesundheit des Menschen aus. Wer schwach oder pflegebedürftig ist, leidet mehr unter höheren Tempera-turen. Neue Krankheitserreger und deren Überträger kommen ins Land. Schlimme Aussichten also? Mitnich-ten, denn Umstände werden dann bedrohlich, wenn man sich ihnen nicht stellt. Dazu ist noch Zeit, wenn sich das Land ab sofort auf die kom-menden Veränderungen vorbereitet. Zudem gilt es bei allem Realismus nach wie vor, den Anstieg der Treib-hausgasemissionen zu bekämpfen. Dann kommt vielleicht nicht alles so schlimm. n

LeitartikeL

Der Klimawandel ist daBereits heute sind die Folgen erhöhter Treibhausgasemissionen messbar. Und der Klimawandel schreitet weiter voran. Das Land muss sich den Veränderungen stellen.

Gletscherwandrückgang ausgewählter Gletscher in europa von 1805 bis 2005 (in Kilometer)

Quelle UNEP / Statista 2013

Die Klimaplattform der Wirt-schaft zeigt mit konkreten,

dem Klimaschutz verpflichte-ten Projekten, dass unternehme-risches Denken und Ökologie sich gegenseitig inspirieren können. Wir wollen mit unserer Partnerschaft zwischen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand signalisieren, dass Zusammenarbeit für alle eine Bereicherung sein kann, dass sie mithilft, gegenseitiges Verständnis und gemeinsame Lösungsansätze zu finden. Die Aktivitäten der KdW tragen bei zu nachhaltigen und wir-kungsvollen Unternehmensentschei-den und einer breit abgestützten Kli-mapolitik in der Stadt und Region Bern.

Die Klimaplattform weist ihr Enga-gement aus indem sie:

· sich im Rahmen der Klimaplatt-form für den zwischenbetriebli-chen Erfahrungs- und

· Wissensaustausch sowie die Ver-netzung der Akteure einsetzt

· mit der Realisation konkreter Pro-jekte Verantwortung im Klima-schutz übernimmt

· kreative, umweltrelevante Lö-sungsansätze in der Öffentlichkeit bekannt macht

· mit ihrem Engagement hilft, die stadtbernische Umwelt- und Kli-mapolitik mit zu gestalten

unternehmen übernehmen Verantwortung!Als Partner der Klimaplattform leisten alle beteiligten Firmen auf freiwilliger Basis einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz und über-nehmen so Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit in einer lebenswerten Stadt. Alle Berner Unternehmen, die sich mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschäftigen wollen und die bereit sind jährlich ein betriebsinternes Projekt zur Ver-minderung des CO2-Ausstosses zu realisieren sind herzlich eingeladen, Partner zu werden.

nachhaltige Wirkungen erzielen!Die Klimaplattform hat sich folgende Ziele gesetzt:

· einen messbaren, konkreten Bei-trag zum Klimaschutz, vor allem auch zur CO2 Reduktion zu

· leisten · Unternehmen für wirtschaftlich

tragbare und ökologisch effektive Optimierungs- und Sanierungs-prozesse zu sensibilisieren

· ein Netzwerk von Unternehmun-gen und der öffentlichen Hand aufzubauen und zu pflegen und

· sich im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu engagieren

· Unternehmen bei der Planung, Realisation und Kommunikation von Projekten im Bereich

· Klimaschutz zu unterstützen · kreative Lösungsansätze für Nach-

haltigkeits- und Klimaschutzmass-nahmen bekannt zu machen

trägerschaftDie Trägerorganisationen „HIV Sek-tion Bern“, „KMU der Stadt Bern“ und „BERNCity“ unterstützen die Ziele der Klimaplattform der Wirt-schaft und helfen mit das Engage-ment der KdW breit abzustützen. Die Mitglieder der Trägerorganisationen können Sie an den regelmässig statt-findenden Business Lunchs kennen lernen.

partnerunternehmungenAls Partnerunternehmen (Partner) der Klimaplattform der Wirtschaft gelten alle Unternehmen, die eine Beitrittserklärung ausgefüllt haben und eine Vereinbarung über ihr Kli-maschutzprojekt mit dem Amt für Umweltschutz unterzeichnet haben.

Die Partner der KdW zeigen ihr En-gagement indem sie sich aktiv mit umweltökonomischen und um-weltpolitischen Fragen auseinan-dersetzen und ihre Kompetenz und ihr Engagement im Bereich Klima-schutz öffentlich kommunizieren.

Die stadt BernDie Stadt Bern beteiligt sich im Rah-men des Aktionsprogramms„Lokale Agenda 21“ (LA21) finanziell und personell am Auf- und Ausbau der Klimaplattform. Mit der Initia-tive zur Lancierung der KdW sowie den finanziellen Anreizen, will die Stadt die Bemühungen der Wirt-schaft für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit mittragen und aktiv unterstützen. So trägt die KdW zu den Zielen der LA21 der Stadt Bern bei. Die städtischen Mittel erlauben eine aktive Akquisition von Part-nern, welche von den finanziellen und inhaltlichen Anreizen bezie-

hungsweise vom Angebot der KdW profitieren können. Durch dieses Engagement konnten bis heute ins-gesamt rund 28.000 Tonnen CO2-Emmissionen reduziert werden.

DienstleistungspartnerDie Dienstleistungspartner der Klimaplattform der Wirtschaft, namentlich die „CSD Ingenieure und Geologen AG“ unterstützen und beraten die Partnerunternehmen bei der Analyse und Planung von Optimierungsmassnahmen und Projekten im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Sie stehen ins-besondere den neuen Partnern für eine CO2-Beratung und eine Ener-gieanalyse zur Verfügung und helfen mit, das als Commitment für den Beitritt zur Klimaplattform gefor-derte, umweltrelevante Projekt zu definieren. n

Autor: Adrian Stiefel, Leiter Amt für Umweltschutz

GastbeitraG Klimaplattform der Wirtschaft

„Public-Private-Partnership“ mit Signalwirkung

Weitere Informationen

www.klimaplattform.ch

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4 KlImaschutz eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages

VON OTMAR RHEINHOLD

Der Energiesektor ist neben dem Verkehr der Haupttreiber für

den Klimawandel. Weltweit werden nach wie vor überwiegend fossile Brennstoffe wie Erdöl, Kohle oder Gas verwendet, um Strom zu er-zeugen. So wird das Thema Energie meist unter dem Gesichtspunkt der Vermeidung von Treibhausgasemis-sionen diskutiert. Das ist auch rich-tig so. Doch wie verändert sich die Energieerzeugung in einer Welt, die vom Klimawandel geprägt ist? Und was bedeutet der Klimawandel für die Energieerzeugung der Schweiz?

Die Schweiz hat in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung in Europa; das gilt auch für die Art, wie sie elektri-sche Energie erzeugt. Deutlich über die Hälfte des produzierten Stroms (56 Prozent) stammt nach wie vor aus der Wasserkraft. Knapp 40 Pro-zent machen die Kernkraftwerke aus, der Rest teilt sich in thermische Energie und einem verschwindend kleinen Anteil an „neuen“ erneuer-baren Energien wie Windkraft oder Photovoltaik.

Wassermangel ist strommangelNun sind es gerade diese beiden Hauptenergiequellen der Schweiz, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Beispiel Wasserkraft:

Ihre Nutzung ist eng an die Nieder-schlagsmengen gebunden. Für die kommenden Jahre und Jahrzehnte ist aber insgesamt mit sinkenden Niederschlagsmengen zu rechnen. Perioden anhaltender Trockenheit dürften in Zukunft öfters für nied-rige Wasserstände in den Fliessge-wässern sorgen. Für Laufwasser-kraftwerke ist das schlecht: Deren Turbinen laufen dann langsamer oder gar nicht mehr.

Ähnliches gilt für Speicherkraft-werke. Die Speicherseen, aus denen das Wasser zu Tal in die Turbinen strömt, werden im Zuge des Klima-wandels ihre Füllstände verändern. Zum einen wird einfach weniger

Wasser aus Niederschlägen und aus Zuflüssen zur Verfügung stehen. Und wenn das kostbare Nass überall knapper wird, gibt es auch weni-ger Wasser, das in die Speicherseen gepumpt werden kann. Die Fach-welt sprechen von einer verschärf-ten Konkurrenz um die Ressource Wasser. Schliesslich brauchen auch die Land- und Forstwirtschaft, die Industrie und die privaten Verbrau-cher ausreichend Wasser.

Weniger strom, erhöhte nachfrage?Die Details hinsichtlich des Zeit-punkts sind immer noch umstritten, aber der Atomausstieg kommt. Gut möglich aber, dass bis dahin noch

drei bis vier Jahrzehnte ins Land gehen. In dieser Zeit kann der Kli-mawandel die Atomkraftwerke vor Schwierigkeiten stellen. Denn ihre Effizienz sinkt, je höher die Umge-bungstemperatur ist. Um fünf bis acht Prozent variiert der Unterschiedzwischen der Sommer- und der Winterleistung von Kernkraftwer-ken. Das bedeutet: Wenn es warm ist, können sie weniger Strom er-zeugen. Perspektivisch – aufgrund der gesamthaft steigenden Durch-schnittstemperaturen - übers ganze Jahr gesehen.

Und das bei steigender Nachfrage nach Strom. Zwar werden wir im-mer weniger heizen müssen. Dafür braucht es immer mehr Energie in Form von Strom, um zu kühlen. Ex-perten rechnen mit einer Verdop-pelung des Kühlleistungsbedarfs im Sommerhalbjahr bis 2050, wenn bis dahin die Durchschnittstem-peratur in der Schweiz um rund 2,5 Grad Celsius gegenüber 1990 steigt. Das, wenn die Verbrauchs-standards vom Kühlschrank bis zur industriellen Kühlanlage gleich bleiben.

In zukunft: effizient kühlen Was also tun? Die Ansatzpunkte sind klar. Zu einen muss neu über Energieeffizienz nachgedacht wer-den. Selbst in Regionen wie der

Schweiz wird man sich mehr Ge-danken über das Kühlen als über das Heizen machen. Zugleich gilt nach wie vor die Massgabe, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Eine Konsequenz ist deshalb die Ver-besserung der Energiebilanz von elektrischen Geräten und Anlagen – nicht nur, aber gerade auch jener, die zur Kühlung dienen. Zudem zielen moderne Bauvorschriften etwa zur Dämmung zunehmend nicht nur auf den Erhalt behaglicher Wärme im Inneren, sondern auch auf das Draussenhalten allzu grosser Hitze, die dann wieder herunter gekühlt werden müsste.

Der andere Punkt ist die Energie-erzeugung selbst. Projektionen des Bundesamtes für Umweltschutz (BAFU) rechnen mit spürbaren Einbussen bei der Energieerzeu-gung durch Wasserkraft erst in den 2080er-Jahren. Doch bis dahin werden Atommeiler nicht mehr am Schweizer Netz sein. Es gilt also, alternative Energiequellen auszu-bauen. Noch liegt der Anteil von Photovoltaik und Windkraft bei rund einem Prozent an der Strom-erzeugung. Doch wenn wir es ernst meinen mit einer Energieproduk-tion, die sich dem Klimawandel an-passt und ihn zugleich verlangsamt, kommen wir um einen Ausbau nicht herum. Noch ist Zeit. n

artikeL Energieerzeugung und Energieeffizienz

Heizung runter, Kühlung rauf Der Klimawandel beeinflusst die Art, wie wir Energie erzeugen. Länder wie die Schweiz setzen bisher auf Wasserkraft – das könnte in Zukunft anders aussehen.

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schweiz: Wasserkraftverbrauch in millionen tonnen Ölaquivalent von 1998 bis 2008

Quelle: BP / Statista 2013

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eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages KlImaschutz 5

VON TOBIAS LEMSER

Was überlegen sich Verpa-ckungsdesigner nicht alles,

um Produkte im Supermarkt best-möglich anzupreisen. Ob Hochglanz- oder Prägedruck oder transparente Folien: So bedeutend das Äussere am Point of Sale auch ist, umso nich-tiger ist es nach dem Auspacken. Gar lästig erscheinen die zahlreichen Verpackungen, wenn sie ausgedient haben.

Nichtsdestotrotz entschliesst sich ein Grossteil der Schweizer Bevölke-rung – zum Schutz der Ressourcen und der Umwelt zuliebe – die aus-gedienten Kartons, Flaschen und Folien nicht einfach wegzuwerfen. Stattdessen wird gesammelt und getrennt. Die Schweiz ist weltweit sogar führend im Recycling. Laut Bundesamt für Statistik sammelte jede Person im Jahr 2011 im Durch-schnitt rund 345 Kilogramm Abfälle aus Haushalt und Gewerbe. Altpa-pier, Grünabfälle und Glas machen dabei den Löwenanteil aus. Allein 245‘000 Tonnen Glas konnten 2011 zurück in die Wertschöpfungskette fliessen. Während sich dabei die Rücklaufquote auf rund 94 Prozent belief, gelangten bei Papier und Kartons rund 91 Prozent in den Rücklauf.

Batterien immer in den sondermüllNachholbedarf sieht die Schweizer Recyclingwirtschaft dagegen beim Sammeln von Batterien, für deren Recycling die Verbraucher bereits beim Kauf eine vorgezogene Ent-sorgungsgebühr entrichten. Von den jährlich rund 120 Millionen verbrauchten Energieträgern wur-den lediglich zwei Drittel wieder an den Sammel- oder Verkaufsstellen abgegeben. Ein in zweierlei Hinsicht

verbesserungswürdiges Ergebnis: Neben den giftigen Schwermetal-len Cadmium und Blei kann vor allem hochgiftiges Quecksilber aus dem Sondermüll austreten und das Trinkwasser belasten. Zudem gehen durch das Wegwerfen der Batterien in den Hausmüll wertvolle Rohstoffe verloren.

Unerlässlich, um alle wichtigen Rohstoffe während des Recycling-prozesses aus den Energieträgern herausfiltern zu können, ist die Pyrolyse, wobei die Batterien auf 700 Grad erhitzt werden. Nachdem Wasser verdampft und Papier sowie Kunststoffe verbrannt sind, werden die Energieträger in einem weiteren Schritt im Schmelzofen bei 1500 Grad geschmolzen. So lässt sich un-ter anderem das enthaltene Zink zurückgewinnen.

neue Flaschen aus altem GlasAltglas ist ein besonders wertvol-ler Rohstoff für die Produktion von Neuglas. Zur Vereinfachung des Glasrecyclings ist es jedoch wichtig, die leeren Flaschen nach Farbe ge-trennt in die entsprechenden Contai-ner zu bringen. Nachdem Maschinen das Altglas von Abfallstoffen und

Fremdfarben befreit haben, wird es bei rund 1‘600 Grad eingeschmol-zen. Anschliessend werden aus der entstandenen Glasschmelze vollau-tomatisch neue Flaschen geformt. Als besonders klimafreundlich er-weist sich diese Methode deshalb, weil bis zu ein Viertel an Energie eingespart werden kann. Altglas, das sich weniger für die Flaschen-produktion anbietet, wird zu hoch-wertigem Dämmmaterial für die Bauindustrie verarbeitet.

Ebenso wie Glas ist Papier beispiel-haft für einen in sich geschlossenen Wertstoff- und Produktkreislauf. Alt-papier ist mit mehr als 60 Prozent der am meisten eingesetzte Rohstoff für die Papierherstellung. Der Klas-siker unter den Wertstoffen punk-tet vor allem, da sich dessen Fasern bis zu fünfmal recyceln lassen. Eine Kernaufgabe beim Papierrecycling übernimmt ein überdimensionaler Mixer. Er zerfasert und verrührt die in Wasser eingeweichten Altpapiere und Kartonagen so stark, dass aus dem entstandenen Faserbrei in der Papiermaschine neue Produkte wie Kartons, Briefumschläge oder Roh-papierrollen gefertigt werden können.

Beim Kaffeekochen die umwelt im BlickHierzulande besonders angesagt ist der Kaffee aus der Kapsel. Sie

besteht aus Aluminium, das in der Lage ist, den Kaffee vor Sauerstoff und Sonnenlicht zu schützen und so Geschmack und Qualität zu bewah-ren. Gerade aus Gründen des Klima-schutzes ist es jedoch sinnvoll, die Kapseln zu sammeln und sie in den dafür vorgesehenen Behältern zu entsorgen. Dies reduziert nicht nur den Haushaltsabfall, sondern schont natürliche Ressourcen. Vorteil von Aluminium: Es ist unbegrenzt wie-derverwertbar und behält nach dem Gebrauch sämtliche ursprünglichen physikalischen Eigenschaften, so-dass sich immer wieder neue Alu-miniumprodukte herstellen lassen.

Eines ist klar: Wie wichtig Recycling ist, zeigen uns die täglich immer knapper werdenden Ressourcen. Wiederverwertung spart Energie, reduziert die CO2-Belastung und schafft Sekundär-Rohstoffe. Nur so werden zukünftige Generationen die Chance haben, wie wir heute von Rohstoffen und Energiequellen profitieren zu können. n

www.getränkekarton.ch

Während Getränkeverpackung-en aus Karton in den Nach-

barländern seit Jahren erfolgreich recycelt werden, landen sie in der Schweiz noch immer in der Keh-richtverbrennung. Jetzt zeigt ein

Pilotversuch: Auch hierzulande hat das Sammeln und stoffliche Verwerten nur Vorteile – und die Bevölkerung macht engagiert mit.

Im bernischen Jegenstorf und in 28 weiteren Gemeinden der Deutsch-schweiz spielt sich auf den Ent-sorgungshöfen etwas ab, was man nirgendwo sonst in der Schweiz be-obachtet: Die Bewohnerinnen und Bewohner deponieren dort nicht nur ihr Glas, Alu und PET, sondern auch Milch-, Fruchtsaft- und Eistee-Verpackungen aus Karton. Weitere

Gemeinden ziehen dieses Jahr im Rahmen eines Pilotversuchs nach.20’000 Tonnen Getränkekartons aus Schweizer Haushaltungen gelangen jedes Jahr in den Abfall und von dort in die Kehrichtverbrennungsanla-

gen. Das ist schade, denn wie die auf Ökobilanzen und Ökoeffizienzstu-dien spezialisierte Firma Carbotech AG in Basel 2010 aufzeigen konnte, hat die stoffliche Verwertung von Getränkekartons deutliche Vorteile gegenüber der Verbrennung, und zwar sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Bereits mit einer Rück-laufquote von 50 Prozent wird der CO2-Ausstoss um jährlich mehr als 10’000 Tonnen gesenkt.

Im Verein Getränkekarton-Recyc-ling Schweiz engagieren sich des-

halb die drei Verpackungsherstel-ler Tetra Pak, SIG Combibloc und Elopak gemeinsam dafür, dass Ge-tränkekartons auch in der Schweiz gesammelt und dem Recycling zu-geführt werden können.

Die Fasern sind wertvoll und begehrtEine Testreihe in der Kartonfabrik Thurpapier in Weinfelden zeigte, dass die technische Verarbeitung zu Fasern, die anschliessend zum Beispiel zur Herstellung von Well-karton verwendet werden können, einwandfrei funktioniert. Die zu-rückgewonnenen Fasern sind über-durchschnittlich lang und deshalb in der Kartonindustrie gefragt. Auch die rund 25 Prozent so genanntes „Reject“, also ein Gemisch aus Kunststoff- und Aluminium-Folien, können verwertet werden. Die aus dem Testlauf gewonnenen Mengen Reject gelangten in die industrielle thermische Verwertung, wo sie dazu beitragen, primäre Brennstoffe zu ersetzen und so den CO2-Ausstoss zu reduzieren.

Getränkekarton-recycling stösst auf grosse akzeptanzWas die Verantwortlichen zunächst nicht wussten: Wie reagiert die Bevölkerung hierzulande auf die Möglichkeit, leere Milch-, Frucht-saft- und Eisteekartons mit einer neuen separaten Sammlung ins Recycling zu geben? Zwar wusste

man aufgrund einer repräsenta-tiven Umfrage, dass 86 Prozent der Konsumentinnen und Konsu-menten bereit sind, mitzumachen – aber wie würde es in der Praxis funktionieren? Um das herauszufin-den, installierte der Verein in den vergangenen 18 Monaten in meh-reren mittelgrossen Gemeinden Sammelangebote. Heute sind 38 Sammelstellen in 29 Gemeinden am Pilotversuch beteiligt. Aus dieser Testreihe können bereits wichtige Schlüsse gezogen werden:

· Die Bevölkerung ist am Angebot sehr interessiert und beteiligt sich tatkräftig. Laut Sue Siegenthaler, Gemeinderätin aus Jegenstorf, läuft es auf dem Werkhof „wie verrückt“.

· Das Sammelgut ist kaum von Ab-fall und so genannten Fehlwürfen verschmutzt; Stichproben erga-ben maximal 2,5 Prozent falsches Material.

· In Weisslingen/ZH ging sogar die Fehlwurfquote bei anderen Separatsammlungen zurück, wie Strassenmeister Jürg Kull begeis-tert erzählt: „Früher landeten Ge-tränkekartons oft in der Karton-sammlung, einzelne davon auch im Big-Bag für PET. Doch mit der Einführung der neuen Separat-sammlung haben diese Fehlwürfe deutlich abgenommen.“

· In der Sammellogistik können auch Synergien mit anderen Sam-melsystemen wie etwa Kunststoff-flaschen genutzt werden.

All diese Erkenntnisse helfen, die Ausweitung des Sammelangebots für Getränkekartons auf die ganze Schweiz vorzubereiten. Denn eine zentrale Aufgabe des Schweizer Abfallsystems ist es, recyclingfä-hige Wertstoffe in den Kreislauf zurückzuführen, wenn dies öko-logisch und wirtschaftlich Sinn macht und zudem auch technisch machbar ist. Im Fall der Getränke-kartons ist dem so, wie Carbotech in ihrer Studie schreibt: „Die Öko-effizienz des Recyclingsystems ist vergleichbar bis wesentlich besser als diejenige der Verbrennung in der KVA.“ Und die Kosten für das Vermeiden von CO2-Emissionen halten sich im Rahmen anderer Klimaschutzprojekte, die aktuell in der Schweiz laufen.

Angesichts der positiven Ergeb-nisse aus dem Pilotversuch und den verschiedenen Studien ist für den Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz klar, dass er sich weiter dafür engagiert, die Sammlung von Getränkekartons auch in der Schweiz möglich zu machen. n

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Das Recycling von Getränkekartons kommt in FahrtSchweizer Gemeinden testen Getränkekarton-Recycling.

Weitere Informationen

Swiss Recycling: www.swissrecycling.ch

artikeL Recycling

Wenn sich Wertstoffe im Kreis drehen Recyceln statt wegwerfen: Die Schweiz ist Weltmeister im Sammeln von Wertstoffen. Glas und Papier landen in besonders grossen Mengen in den Containern.

Karin und Naomi Wolf auf dem Entsorgungshof Gruebe in Jegenstorf

Page 6: Klimaschutz 28.06.2013

6 KlImaschutz eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages

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VON SVEN JüRISCH

Mobil sein und trotzdem ver-antwortungsbewusst mit den

Ressourcen und der Umwelt umge-hen. Das, was sich anhört, wie die Quadratur des Kreises muss in den nächsten Jahren realisiert werden, wollen wir nicht an unserem Verkehr ersticken und die Reserven fossiler Brennstoffe durch den Auspuff ja-gen. In der Vergangenheit hat zwar die Industrie zahlreiche Modelle mit alternativen Antriebskonzepten auf den Markt gebracht, doch die Reso-nanz bei den Kunden fiel bescheiden aus. Aufgrund der zunehmenden staatlichen Regulierungen, werden diese Bemühungen durch die Fahr-zeughersteller, aber auch durch den Einzelnen, künftig verstärkt werden müssen.

Der mix macht’s – Individualität ist trumpfDoch statt sich ausschliesslich nur auf das Elektroauto, den Gas-An-trieb oder gar das Fahrrad zu kon-zentrieren, gehen die Wissenschaft-ler und die Industrie davon aus, dass das Heil zukünftiger Mobilität in der bedarfsgerechten Wahl des Trans-portmittels liegt. Kaum einer wird künftig das „all in one“ Mobil noch finanzieren, geschweige den nutzen können, wenn etwa unsere Städte ei-nes Tages zu „Zero Emission-Zonen“

mutieren. Bereits heute bietet der Fahrzeugmarkt dazu interessante Lösungen an. So kann etwa ein Ta-xibetreiber problemlos seine Flotte auf Elektromobilität oder Plug-In-Hybrids umrüsten, wenn er weiss, dass die Autos an einer Ladestation nachgeladen werden können, wäh-rend er für längere Strecken einen Dieselwagen oder ein Fahrzeug mit Erdgasantrieb vorhält. Den opti-malen Einsatz der Flotte errechnet dabei eine Software, sodass neben einer Kostenoptimierung auch eine nachhaltige Nutzung des Fuhrparks möglich ist.

Kostendruck senkt attraktivität des BesitzesAber auch für den privaten Nut-zer des Autos eröffnen sich derzeit neue Möglichkeiten. Durch die in-telligente Nutzung von Software erfahren Mitfahrerzentralen einen neuen Boom. Mehrere Personen in einem Auto reduzieren das Verkehrs-aufkommen, senken die Kosten und die Emissionen. Eine Entwicklung, die durch Anreize wie „fast lanes“ für Fahrgemeinschaften durch die Politik einen zusätzlichen Anreiz er-hält. Mit diesem neuen Fahrgefühl korrespondiert die Veränderung der Einstellung zum eigenen Auto. Für die jüngere Generation ist nämlich nicht mehr der Besitz und der Status des Autos von Bedeutung, sondern

die Nutzung des Mobilitätsangebotes zu kalkulierbaren Kosten. Eine Ent-wicklung, von der Car Sharing-Sys-teme profitieren, an denen sich auch grosse Autoherstellern beteiligen.

alternative antriebe nach massAber auch, wer auf den eigenen fahrbaren Untersatz angewiesen ist, findet zahlreiche Möglichkei-ten zur CO2 armen Fortbewegung. Erdgasfahrzeuge etwa entlasten die Umwelt und verschaffen dem Fahrer einen finanziellen Vorteil. Ein dichteres Tankstellennetz, als bislang, wäre allerdings für den Ausbau der Erdgasmobilität nötig und wünschenswert. Als Alternative gelten auch Plug-In Hybride. Diese Fahrzeuge werden entweder wäh-

rend der Fahrt nachgeladen, können ihre elektrische Energie aber auch aus der Steckdose und somit aus Co2 neutralen Quellen beziehen. Mo-delle wie beispielsweise der Porsche

Panamera S E-Hybrid lassen letzte Zweifel an der Alltagstauglichkeit dieser Lösung verschwinden. Hoch entwickelte Antriebstechnik und eine moderne Smartphone-App ma-chen den Hybrid so effizient und komfortabel wie möglich. Sparsam, aber, ohne dabei auf Fahrspass oder Komfort verzichten zu müssen.

Öko als markenzeichenStatus durch PS und Hubraum, so lautete bislang die Erfolgsformel der Autohersteller. Mit den wach-

sende Umweltbedürfnissen und dem Platzproblem in den Städten kommt dieses Rendite starke Geschäfts-modell langsam aus der Mode. Die Konsumenten entdecken den Sex-appeal von „Öko“ und wollen das auch zeigen. Da kommt es nicht gut an, wenn der Lieblingsautohersteller kein Bekenntnis und damit Angebot zur nachhaltigen Fortbewegung im Programm hat. Im Vorteil sind die Hersteller, die rechtzeitig auf den „grünen Zug“ aufspringen und mit exklusiven aber umweltfreundlichen Produkten ihr Verantwortungsbe-wusstsein demonstrieren, ohne ihre Anleger zu enttäuschen.

software als schlüssel der zukunftDaneben bietet die Softwareent-wicklung auch die Chance, Verkehr zu vermeiden, indem die Rate der Home office Büros erhöht wird. Blieben ein Teil der Bürokräfte für nur drei Tage in der Woche zu Hause, würde sich der Verkehr in der Rushhour drastisch reduzieren lassen. Und wenn der Chef dann immer noch mit dem Wagen zur Arbeit fahren möchte, kann er dies künftig in dem ersten in Grossserie gebauten Elektroauto aus Carbon machen. Im Akku: Co2-neutraler Strom, etwa aus Wasserkraft. n

artikeL Fahrzeuge

Grosse Freiheit?Sind Elektroautos wirklich die Zukunft unserer Individualmobilität oder liegt die Lösung in einer differenzierten Betrachtung?

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eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages KlImaschutz 7

VON SVEN JüRISCH

Auch wenn dieser Tage das Thema Wasserkraft wegen der starken

Niederschläge eine ganz andere Bedeutung erhält, so täuscht dies doch nicht darüber hinweg, dass die Kraft des Wassers unser Land vo-ranbringt. In der Schweiz werden 56 Prozent des gesamten Strombedarfs durch Wasserkraftwerke gewonnen was rund 97 Prozent an dem aus erneuerbaren Energien gewonnenen Strom ausmacht. Mit insgesamt 36 Terrawattstunden liefern die Spei-cherkraftwerke so den Grossteil der Energieversorgung.

Ohne ausbau Gefahr der stagnationDas die Schweiz auch künftig auf den Strom aus Wasserkraft angewiesen ist, steht ausser Frage, genauso, wie die Tatsache, dass unser wirtschaft-licher Erfolg an einer Steigerung des Energiebedarfs geknüpft ist. Folglich wäre bei den lokalen Gegebenheiten eine Steigerung der Stromproduktion nötig. Der Aus - bzw. Neubau von Wasserkraftwerken stösst allerdings immer wieder an Grenzen. Denn zum einen sind an den attraktivsten Standorten bereits Kraftwerke ins-talliert, zum anderen sind zahlreiche Schutzbedürfnisse (Freizeit, Um-welt) Schuld an immer schwieriger zu erlangenden Genehmigungen. Der

Schweizerische Wasserverband geht davon aus, dass im günstigsten Fall eine Steigerung der Stromproduktion durch Neu - und Umbau von Anlagen um 4-5 Terrawatt möglich sein wird.

sichere Versorgung auch in extremfällenNeben dem Ausbau der Kapazitäten spielt auch die Versorgungssicher-heit eine grosse Rolle. Angesichts immer wechselhafterer Wetterpe-rioden kommt der Speicherung von Energie eine grosse Bedeutung zu, will man nicht in Trockenperioden auf herkömmlich erzeugten Strom angewiesen sein. Das Pumpspei-cherkraftwerk stellt derzeit die beste Lösung des Problems da, indem es in Nachfrage schwachen Zeiten mit preiswertem Strom das Wasser in einen höher gelegenen Speicher pumpt, um dieses in Zeiten grosser Stromnachfrage (höherer zu erzielender Strompreis) wieder zur Stromerzeugung abzulassen. Die Rentabilität und damit die At-traktivität für Investoren dieser Pumpspeicherkraftwerke ist je-doch abhängig von dem allgemei-nen Strompreis, der durch wetterab-hängige Solarenergie oder günstige Gaspreise derzeit unter starkem Druck ist. Dennoch bietet diese Kraftwerksform gerade in der für sie topografisch günstigen Schweiz Vorteile, da sie die Versorgung ohne

Beteiligung fossiler Energieträger aus dem Weltmarkt sichert und im Betrieb umweltfreundlich ist.

auswirkungen der Klimaänderung auf die WasserkraftnutzungFür die Wasserkraftnutzung am Ende der Wirkungskette Klima-Hydrologie-Wasserkraft ist das kom-plexe Wechselspiel der zahlreichen Faktoren massgebend. Fachleute sind sich jedoch einig, dass für die Schweiz eine Abnahme der jährli-chen Niederschlagsmenge ebenso erwartet wird, wie eine Tempera-turzunahme. Hinzu kommen stär-kere Amplituden, etwa weil es durch die verstärkte Schneeschmelze im

Winter zu stärkeren Abflüssen als bislang kommt, die aber nicht in der Lage sein werden, die sommer-lichen Verluste, bedingt durch lange Trockenperioden, zu kompensieren. Diese Effekte können angesichts der stark unterschiedlichen Topogra-fie in der Schweiz zu höchst unter-schiedlichen Auswirkungen in der Stromerzeugung führen und ma-chen die Bedeutung der Speicherung deutlich.

nutzung der Wasserkraft mit augenmassDoch auch, wenn die Nutzung der Wasserkraft in der Schweiz ein verlockendes Mittel zur Co2 freien

Erzeugung von Strom ist, so darf dennoch nicht das Fliessgewässer zu stark beeinträchtigt werden. Bereits Art 76 Abs. 3 der Bundes-verfassung gibt die Richtung vor, indem es von „ der Sicherung an-gemessener Restwassermengen,...“ spricht, was nichts anderes bedeu-ten kann, als das die Stromerzeu-gung nicht über den Umweltschutz gestellt werden darf. Dieser verfas-sungsmässige Grundsatz bildet die Grundlage für das 1992 erlassene Gewässerschutzgesetz, indem im Falle einer ökologischen Beein-trächtigung, eine Rücknahme der Stromproduktion ausdrücklich ge-billigt wird.

Danach muss verhindert werden, dass es zu einem rücksichtslosem Ausbau der Wasserkraftwerke kommt, nur weil die Betreiber der jährlich steigende Gewinn aus dem Stromhandel lockt. Ein Ge-gensteuern zu dieser Entwicklung kann, so die Initiative „Lebendiges Wasser“, nur durch den Verzicht auf Stromminderproduktion und einer Erhöhung des Wasserzinses um 15-20 Prozent erfolgen. Eine Forderung, die zeigt, wie umstrit-ten inzwischen die all umfassende Nutzung der Wasserenergie und die Fokussierung auf die Stromer-zeugung aus Wasserkraftwerken betrachtet wird. n

artikeL Wasserkraft

Feuchte TräumeTraditionell bezieht die Schweiz einen Grossteil ihres Stroms aus Wasserkraft. Chance und Risiken liegen dabei dicht beieinander.

schweiz: Veränderung des Wasserkraftverbrauchs von 1999 bis 2008

Quelle: BP / Statista 2013

Wasserkraft schlägt Wellen.

Energie aus der einheimischen und erneuerbaren Ressource Wasser ist der stärkste Pfeiler der Schweizer Stromversorgung. Mit einem Anteil von über 50 % liefert die Stromproduktion aus Wasserkraft zuverlässig mehr als die Hälfte unseres Stroms und deckt mit 97 % praktisch den gesamten Anteil der erneuerbaren Energien. Wasserkraft ist umweltfreundlich und, mit einem Wirkungsgrad um 90 %, höchst effizient. Ausser-dem bietet sie für jeden Bedarf den benötigten Strom: Laufkraftwerke sind rund um die Uhr in Betrieb und tragen konstant zur Deckung des Grundbedarfs bei, während Speicherkraftwerke bei Nachfragespitzen innert weniger Sekunden liefern. Sie dienen als wichtiger Zwischenspeicher von Energie. Mit dem Umbau des Produktionsparks und dem Zubau von unregelmässig und dezentral produzierenden Wind- und Photovoltaikanlagen wird diese Speichermöglichkeit zur Regulierung und Stabilisierung der Netze in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.

Engagement im Kanton BernDie BKW setzt sich – im Rahmen ihrer Konzernstrategie «BKW 2030» und im Einklang mit den Zielen der «Energiestrategie 2050» des Bundesrats – für den Ausbau der Wasserkraft ein. Bei der Erneuerung und Erweiterung bestehender Wasserkraftwerke wird die Stromproduktion an einem bereits etablierten Standort und unter verhältnismässig wenig Eingriffen in die Natur erhöht. Aktuelles Beispiel ist die Erneuerung des Wasserkraftwerks Hagneck durch die BKW und Energie Service Biel/Bienne: Mit dem Ausbau kann die mittlere Jahresproduktion des Kraftwerks um 35 % auf 107 GWh gesteigert werden. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von ungefähr 27’000 Haushalten.

Um die Wasserkraft-Ausbauziele zu erreichen, braucht es neben der Er neuerung und Erweiterung bestehen-der auch den Zubau neuer Anlagen. Der Schwerpunkt der BKW-Aktivitäten liegt dabei – im Einklang mit der Wassernutzungsstrategie des Kantons – vor allem im Berner Oberland. Hier hat die BKW gemeinsam mit ihrer Tochter sol-E Suisse und weiteren Partnern in den letzten drei Jahren zahlreiche Wasserkraftprojekte initiiert und gezielt vorangetrieben.

Wasserkraft braucht neue KompromisseJedes Projekt hat seine eigene Geschichte und seine spezifischen Herausforderungen. In jedem Fall gilt es, die verschiedenen Schutz- und Nutzungsinteressen abzuwägen. Die BKW ist bestrebt, dies, wenn immer möglich, im Dialog mit allen Beteiligten zu tun und ihre Projekte auf diese Weise zu optimieren. Soll das Potenzial der Wasserkraft innert nützlicher Frist genutzt und die gesteckten Ziele der Energiestrategie erreicht werden, ist neben einer grundsätzlich breiten Akzeptanz für den Aus- und Zubau von Wasserkraftwerken eine gemeinsame und ernsthafte Anstrengung aller Beteiligten gefragt: Verfahren müssen vereinfacht und Schutz- und Nutzungsinteressen neu gewichtet werden. Die BKW setzt alles daran, ihren Beitrag zum Umbau der Stromversorgung zu leisten. Dazu gehört, dass sie ihr Engagement für den Ausbau der Wasser-kraft auch in Zukunft fortführt.

PUBLIREPORTAGE

Bestehende Anlagen14 Wasserkraftwerk Mühleberg15 Wasserkraftwerke Erlenbach, Klusi, Simmenfluh16 Wasserkraftwerk Spiez17 Wasserkraftwerke Schattenhalb 1 + 318 Wasserkraftwerk Isch19 Trinkwasserkraftwerk Schangnau20 Wasserkraftwerk La Goule21 Wasserkraftwerk Niederried-Radelfingen22 Wasserkraftwerk Kallnach23 Wasserkraftwerk Aarberg24 Wasserkraftwerk Bannwil 25 Wasserkraftwerke Hagneck, Bözingen, Brügg26 Wasserkraftwerke Wynau, Schwarzhäusern27 Kleinwasserkraftwerk Wannenfluh28 Wasserkraftwerk Sanetsch29 Wasserkraftwerk Alpbach

Projekte und Anlagen im Bau1 Kleinwasserkraftwerk Spiggenbach2 Kleinwasserkraftwerk Griesalp3 Wasserkraftwerk Schattenhalb 1+4 Wasserkraftwerk Schattenhalb 45 Wasserkraftwerk Laubeggfall6 Wasserkraftwerk Heustrich7 Wasserkraftwerk Sousbach8 Kleinwasserkraftwerk Gohlhaus9 Wasserkraftwerk Hagneck

10 Kleinwasserkraftwerk Färmelbach11 Kleinwasserkraftwerk Louibach12 Kleinwasserkraftwerk Turbach13 Kleinwasserkraftwerk Chalberhöhni

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Stef�sburgThun

Muri

Ittigen

Burgdorf

Köniz

Lyss

Münsingen

Worb

Spiez

BIEL/BIENNE

Kandersteg

Zweisimmen

Lenk

Gstaad

Grindelwald

Interlaken

Brienz

Langnau i.E.

Belp

Le Noirmont

BERN

St. Stephan

Projekte und Anlagen im Bereich Wasserkraft

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Page 8: Klimaschutz 28.06.2013

8 KlImaschutz eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages

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VON SVEN JüRISCH

E s ist ein wenig, wie auf der sin- kenden Titanic. Wer heute an

die Tankstelle fährt, den Rüssel zum Zapfen in die Hand nimmt, der könnte unter Umständen dieses Ge-fühl haben, was die Passagiere einst im sich neigenden Ballsaal hatten. Die Musik spielt zwar noch, doch das Ende naht unausweichlich. Begleitet wird diese schaurig schöne Szenerie von dem Klicken der immer höher rotierenden Preissäulen der Öl- und Gaszähler. Keine Frage: der Wechsel kommt mit grossen Schritten. Und das ist gut so.

stromchaos in europaDoch das Gute ist des Besseren Feind. Denn nachdem in den letz-ten Jahren unzählige Solar- und Windparks errichtet wurden, droht angesichts der Überkapazitäten ein Stromchaos. Die Politik hat sich verzettelt, indem sie den Lieferan-ten durch Förderprogramme und festgelegte Mindestpreise einen Blankoscheck ausstellte. Nun, wo unerwartet viel grüner Strom in das Netz eingespeist wird, sind die Netze überlastet. Doch deren Aus-bau geht nur langsam von statten und kostet zudem viel Geld, weshalb sich der Staat externer Netzbetrei-ber bedient. Aber auch hier droht Ungemach, denn die versprochene

Verzinsung ihrer Investitionen vonknapp 10 Prozent ist einigen Betrei-bern nicht ausreichend.

produzenten von solarmodulen unter DruckDie Situation des Überangebotes wirkt sich naturgemäss auch auf dieLage der Produzenten von Solarmo-dulen aus. Seit in China die Preise für Solarzellen purzeln, bricht auch bei europäischen Herstellern der Ertrag ein, zumal es an echten Innovationen zur Profilierung fehlt. Ein Problem, das auch in der Schweiz sitzende Zulieferer zu spüren bekommen. Von den eidgenössischen Produzenten

haben bereits erste Joint venture mit chinesischen Herstellern angedacht. Von der derzeitigen Fördersituation profitieren dagegen die Haushalte und Installationsbetriebe, deren Solarteure gesuchte Fachkräfte sind.

smarte netze sichern VersorgungDie Lösung liegt in der Abstimmungzwischen Angebot und Nachfrage.Neben intelligent gesteuerten Ab-nehmern, kommt dem Speichern von Strom eine zentrale Bedeutungzu, womit Überkapazitäten sinnvollgenutzt werden können. Eine Verfah-rensweise, die in der Schweiz schon seit Jahren für ein florierendes Ge-

schäftsmodell sorgt. Die hierzulande zahlreich vorhandenen Pumpspei-cherkraftwerke profitieren von den unterschiedlichen Strompreisen, in-dem sie mit preiswertem Nachtstrom ihre Pumpen zur Befüllung betrei-ben. Tagsüber, wo der Strompreis wegen der erhöhten Nachfrage nach oben schnellt, sorgt das angestaute Wasser dann, neben der schnell einsetzbaren Leistungsreserve für das Schweizer Stromnetz, auch für eine üppige Rendite – indem es das Kraftwerk antreibt und damit dendeutlich wertvolleren Tagstrom lie-fert. Das „grüne Label“ der Pump-speicherkraftwerke ist dabei indesnicht unumstritten. Denn Umwelt-schützer kritisieren eine häufig zu gering bemessene Restwasser-menge, sowie eine Austrocknung der Flüsse hinter der Kraftwerksmauer.

Windenergie leidet unter hohen KostenDie vielgepriesene Energiegewin-nung aus Windenergie sieht sich neben den Problemen der Überka-pazität auch noch der hohen Kostenfür die Erstellung der Anlagen ausge-setzt. Aus umweltpolitischen Grün-den sollen solche Anlagen möglichst nicht die Landschaft verschandelnund werden zunehmend im Meer aufgestellt, was, ebenso wie die In-stallation in den Bergen, mit hohen Kosten verbunden ist. Hinzu kommt,

dass aufgrund der oftmals schwieri-gen Windverhältnisse der Wirkungs-grad der Anlagen umstritten ist.

perpetuum mobile – holzenergie Neben allen hoch entwickelten Ener-gieträgern und Erzeugern schaffenaber auch unsere Wälder ganz ne-benbei einen hervorragenden Öko-Energieträger. Mit dem nachwach-senden Rohstoff Holz lassen sich kurzfristig zahlreiche Energiefragenlösen. Sei es die staatlich gefördertePelletheizung oder die Holzschnit-zelheizung – beides Varianten die sich dank technischer Innovationenproblemlos in unseren Alltag integ-rieren lassen und eine klimaneutraleund preiswerte Alternative zu denfossilen Brennstoffen bieten.Politik und die Industrie sind alsoaufgefordert, schnellstens im Sinneeines effektiven Umstiegest nachzu-bessern und Lösungen anzubieten,statt den Wechsel immer wieder hi-nauszuzögern. Bei der Titanic kamdie Kursänderung am Ende zu spät,hoffen wir dass es in Sachen Klima-schutz noch reicht. n

artikeL Erneuerbare Energie

Das Beste von gestern hat bald ausgedientKohle und Erdöl waren die Energieträger von gestern. Rasant geht der Wechsel auf regenerative Energiequellen voran – wenn auch nicht problemlos.

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anteil der energieträger an der Bruttostromerzeugung in der schweiz im Jahr 2008

Quelle: IEA / Statista 2013

Die Energiewende kommt und der Bedarf an gut ausgebildeten Handwerkern wird gross

sein. Deshalb wird Ihr Installateur seine Mitar-beiter jetzt weiterbilden. Die Lehrwerkstätten Bern bieten die zukunftsorientierte Weiterbildung zum SOLARTEUR® an. Der SOLARTEUR® ist eine Fachkraft für erneu-erbare Energie.Grundsätzlich leitet sich das Wort Solarteur aus dem Begriff „Solar-Installateur“ ab. Es handelt sich also um einen gut ausgebil-deten Handwerker, welcher für seine Kunden individuell das beste Konzept zur Energiever-sorgung mit erneuerbaren Energien umsetzen kann. Der Lehrgang SOLARTEUR® vermittelt berufsübergreifende und spezifische theoreti-sche und praktische Kenntnisse zur Nutzung von erneuerbaren Energien, im Speziellen in den Bereichen Solarthermie, Photovoltaik und Wär-mepumpe. Die Tätigkeitsbereiche des Solarteurs setzen sich wie folgt zusammen:Planung und Beratung von kleineren Standard-anlagen: Bestandsaufnahme der Ist-Situation der Objekte, Individuelle Planung und Auslegung von Solaranlagen, Ermittlung der Investitions- und Betriebskosten unter Einbezug der Fördermass-nahmen.Montage auf dem Bau: Montage und Einbau von thermischen und photovoltaischen Anlagen auf dem Dach, Installation der Komponenten im Gebäude, Überwachung und Koordination der an der Ausführung beteiligten Firmen, Inbetrieb-nahme, Abnahme und Instruktion der Anlage.

Für Berufsleute aus Gebäudetechnik und GebäudehülleDer Lehrgang stellt eine berufsübergreifende Weiterbildung auf der Tertiärstufe B dar, deshalb

ist eine abgeschlossene Berufsbildung auf Stufe EFZ Voraussetzung. Zielgruppen der neuen Weiterbildung sind Sani-tär-, Heizungs- und Elektroinstallateure, Speng-ler, Dachdecker und Handwerker aus verwandten Berufen.

modular aufgebauter lehrgangDie Weiterbildung zum Solarteur dauert ein Semester und beinhaltet 255 Lektionen theo-retischen und praxisbezogenen Unterricht. Die Schulung ist berufsbegleitend und findet am Freitag von 14.00 bis 21.00 Uhr und am Sams-tag von 8.00 bis 14.30 statt. Die Weiterbildung umfasst folgende sieben Module: · Energie – Umwelt – Markt · Dach – Wand – Arbeitssicherheit · Grundlagen der Elektrotechnik · Grundlagen der Wärmetechnik · Fachmodul Photovoltaik · Fachmodul Solarthermie · Fachmodul WärmepumpeNach erfolgreichem Abschluss tragen die Ab-solventen den europäisch geschützten Titel SO-LARTEUR®.Seit diesem Sommer ist der SOLARTEUR® aner-kannt in der Schweizer Bildungslandschaft. Mit dem Zertifikat Solarteur und zwei Ergänzungs-modulen in Projektmanagement wird man zur Berufsprüfung Projektleiter Solarmontage mit eidg. Fachausweis zugelassen.Die LWB wirken mit diesem Angebot an einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Energie-versorgung entscheidend mit. n Kontakt: Lehrwerkstätten Bern, Peter Leu, Lor-rainestrasse 3, 3013 Bern, [email protected], 031 337 38 22

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Hat Ihre Sanitärfirma schon einen SOLARTEUR® angestellt?Gerade jetzt braucht das Handwerk kompetente Fachleute die imstande sind,die neuen Technologien zu installieren.

Page 9: Klimaschutz 28.06.2013

FACHPARTNER

Seit über 100 Jahren bauen wir Häuser mit den Baustoffen der Natur. Denn sie schaffen optimales, wohngesundes Raumklima und be-deuten Klimaschutz für unsere Umwelt. Be-sonders der Werkstoff Holz speichert enorme Mengen CO2. Dies schont unser Klima, denn der Baustoff entzieht der Erdatmosphäre mit jedem Haus bis zu 50 Tonnen CO2, was dem gesam-ten CO2-Ausstoss eines Mittelklassewagens in 15 -20 Jahren entspricht. Somit sind die Holz-häuser, die wir bauen, CO2-neutral.

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artikeL Ökologisch wohnen und arbeiten

Auch Häuser können nachhaltig sein Umweltverträgliche Materialien und Standards sind im Trend.

VON KARLA HELLRUNG

Die Zeiten ändern sich. Jahrzehnte-lang baute man Gebäude aus Mate-

rialien, die sich nicht wiederverwerten liessen. Bauschutt und Altlasten nach dem Abriss landeten auf dem Müll oder wurden verbrannt. Heute hingegen wer-den wieder Holz, Lehm und Kalksand-stein als Baumaterialien verwendet. Sie verbrauchen weniger Herstellungsener-gie, haben kürzere Transportwege und sind recyclingfähig.

trend zum holzInsbesondere Holz verfügt über lauter gute Eigenschaften: Es ist leicht, innen wie aussen vielseitig einsetzbar, feuch-tigkeitsregulierend und relativ feuerbe-ständig. Es lässt sich wiederverwerten oder aber schadstoffarm entsorgen. Häu-ser, die aus Holz gebaut werden, sind vor allem auch gut wärmegedämmt und ver-brauchen dadurch weniger Heizenergie. Mittlerweile können auch mehrgeschos-sige Häuser aus Holz gebaut werden. Wer nicht nur auf umweltverträgliche Baumaterialien achten will, sondern ein Niedrigenergiehaus sein Eigen nennen möchte, für den ist Minergie das Rich-tige. Minergie ist eine geschützte Marke für nachhaltiges Bauen und Sanieren, gemeinsam von der Wirtschaft, den Kantonen und dem Bund getragen. Un-ter einem Niedrigenergiehaus versteht man danach ein nach Minergiestan-dards gebautes oder saniertes Haus. Das Ziel von Minergie ist die Steigerung

des Wohn- und Arbeitskomforts von Gebäudenutzern bei einem gleichzei-tig festgelegten Energieverbrauch pro

Fläche. Dies soll in erster Linie durch eine hochwertige Bauhülle und eine automatische Belüftung, die bei guter Dämmung notwendig ist, geschehen. Eine Zertifizierung wird deshalb an-hand bestimmter Kriterien wie bei-spielsweise dem kontrollierten Luft-wechsel oder auch dem thermischen Komfort mittels Wärmedämmung vorgenommen.

Gen süden bauenAllerdings ist ein solcher Neubau für sich betrachtet nicht immer das Opti-mum an Energieeffizienz. Wer auf dem Land wohnt und dadurch häufig auf das Auto angewiesen ist, verbraucht unter Umständen mehr Energie als gedacht. Hier sollte daher beim Bauen noch mehr auf Energieeffizienz geachtet werden. Beispielsweise lässt sich weitere Energie einsparen, wenn Häuser nach Süden ausgerichtet und sehr kompakt gebaut werden. Aber Nachhaltigkeit hört beim Bau nicht auf. Auch das Wohnen kann nachhal-tig gestaltet werden: durch Möbel aus Massivholz, die nicht nur lange halten, sondern ebenso für eine vom WWF zer-tifizierte Waldnutzung stehen. So wird der Abholzung von Tropenhölzern wie auch der Belastung von Menschen und Umwelt bei der Weiterverarbeitung Ein-halt geboten. Wenn dann noch die Mö-belbezüge aus Textilien gefertigt sind, die aus umwelt- oder tierverträglicher Produktion stammen, ist der Umwelt sehr gedient. n

GastbeitraG Klimastiftung Schweiz

Zündende Ideen für Klima und WirtschaftDie Klimastiftung Schweiz unterstützt KMU, die Energie sparen und klimafreundliche Ideen umsetzen. Davon profitieren Umwelt und Wirtschaft.

Beim Duschen, beim Abendessen oder beim Einstellen der Heizung

– immer wieder haben Schweizer und Liechtensteiner Unternehmer zündende Ideen für den Umweltschutz. 30 Er-findungen konnte die Klimastiftung Schweiz seit 2008 bereits finanziell unterstützen. Aus dem Erfindergeist entstanden sind eine Dusche, die mit der Wärme aus dem Abwasser das Frischwasser vorheizt, ein CO2-Rechner für Menüs, oder ein Heizungssystem, das je nach Temperatur auf eine andere Heizmethode umstellt.

Zwei junge Unternehmer setzten sich sogar das Ziel, Wegwerfbatterien in die Vergangenheit zu verbannen. Sie holen bei Geschäfts- und Privatkunden

leere Batterien ab und laden diese mit Sonnenenergie wieder auf. Die Idee hat Potenzial, ist die Klimastiftung Schweiz überzeugt. Deshalb fördert sie das Pro-jekt mit 100‘000 Franken.

energie sparen in allen BranchenGeld beantragen können auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihren eigenen Energieverbrauch sen-ken. Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz, erklärt: „Es lassen sich fast in allen Branchen Prozesse optimieren, zum Beispiel mit besseren Maschinen in der Industrie, energiesparenden Kühlschränken in der Gastronomie oder der Kühlung von Ser-vern mit Aussenluft im IT-Bereich.“ An-dererseits könnten manche KMU ihre Gebäude besser isolieren, Sparlampen verwenden oder eine klimafreundliche Heizung einbauen.

Wer seinen Betrieb umweltfreundlicher macht, erhält 30 Franken pro gesparte Tonne CO2 oder zehn Franken pro ge-sparte Megawattstunde Strom. Je nach Betrieb kommen so bald einmal meh-rere tausend oder zehntausend Franken zusammen.

Geld online beantragenKMU, die Massnahmen zum Energie-sparen umsetzen wollen oder ein kli-mafreundliches Produkt entwickeln, können online Geld von der Klimastif-tung Schweiz beantragen. Standard-Anträge für bis zu 20‘000 Franken be-

arbeitet die Stiftung monatlich, Anträge für grössere Projektförderungen nimmt sie jeweils per 1. März und 1. September entgegen. Zudem übernimmt die Stif-tung die Hälfte der Beratungskosten der KMU, die sich freiwillig ein langfristiges Energieeffizienzziel setzen und dabei die Kompetenz der Energie-Agentur der Wirtschaft in Anspruch nehmen. nAutorin: Lena Leuenberger, Medienverantwortliche der Klimastiftung Schweiz

Klima schützen. Kmu stärken.Hinter der Klimastiftung Schweiz stehen 24 renommierte Dienstleistungsunternehmen in der Schweiz und in Liechtenstein. Die Stiftung unterstützt KMU bei der Umsetzung von klima-freundlichen Massnahmen und verfolgt damit ihre zwei Ziele: Klima schützen und KMU stärken. über acht Millionen Franken Fördergelder hat die Klimastiftung Schweiz seit ihrer Gründung 2008 gesprochen. Profitiert haben über 500 KMU, die den Energieverbrauch der Schweizer und Liech-tensteiner Wirtschaft senken.

Die Strategie der Klimastiftung Schweiz ist eng gekoppelt an die Klimapolitik des Bundes. Denn die 24 Partnerfirmen spenden ihre Netto-Rückver-gütungen aus der CO2-Abgabe an die gemeinsame Stiftung. Mit dem Entscheid des Bundesrates die CO2-Lenkungsabgabe bis 2020 beizubehalten, ist auch die Zukunft der Stiftung bis Ende des Jahr-zehnts gesichert. „Durch die grossen Mengen an eingespartem CO2 hilft die Klimastiftung Schweiz direkt mit, die nationalen Klimaziele zu erreichen“, erklärt Gabriele Burn, Präsidentin der Stiftung.

www.klimastiftung.ch

Simon Schwarzenbach (l.) und Andreas Braendle haben klimafreundliche Batterie-Abos erfunden: Sie holen leere Batterien bei Kunden ab und laden sie mit Solarstrom wieder auf.

Page 10: Klimaschutz 28.06.2013

10 KlImaschutz eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages

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VON PAULA LEHMANN

Nachhaltigkeit beschäftigt längst nicht nur Produktionsplaner

und IT-Chefs. Die neue unterneh-merische Verantwortung ist auch in die Personalabteilungen eingezogen. „Beim Thema Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren einiges pas-siert in den Unternehmen“, weiss Sabina Döbeli, Co-Geschäftsleite-rin des Netzwerks für nachhaltiges Wirtschaften, Öbu, in Zürich. „Viele

der ungefähr 400 angeschlossenen Unternehmen haben in Zusammen-arbeit mit dem Verband interne Wei-terbildungsangebote entwickelt, die den Mitarbeitern verschiedene The-men näherbringen.“ Ob Energiespar- oder Velowoche – wenn Mitarbeiter sich gemeinsam für den Umweltschutz engagieren,

schweisst das nicht nur die Beschäf-tigten zusammen. Es kann auch da-bei helfen, eine neue Identifikation mit dem Unternehmen zu schaffen und so gerade die qualifizierten und hochmotivierten Mitarbeiter dauer-haft an das Unternehmen binden. Nachhaltigkeits-Schulungen werden so zum Teil einer nachhaltigen Per-sonalpolitik. Ein nachhaltiges Personalma-nagement meint dabei vor allem Handlungsansätze, die sowohl die

langfristige Persönlichkeitsent-wicklung der Mitarbeiter, als auch das wirtschaftliche Wachstum des Unternehmens zum Ziel haben. Die Eigenverantwortlichkeit und Arbeitsfähigkeit zu steigern, einen gesundheitsfreundlichen Arbeits-platz sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance und partizipative Füh-

rungssysteme zu gewährleisten – all diesen Aspekten kommt im Konzept eines nachhaltigen Personalmanage-ments ein hoher Stellenwert zu. So pflegen Sabina Döbeli zufolge einige Unternehmen einmal wö-chentlich eine Schulung für alle Mitarbeiter, in der spezielle Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeitsma-nagement oder Gesundheitsmanage-ment, aber auch unternehmensin-terne Themen besprochen werden. Dabei seien teilweise externe Do-zenten anwesend, teilweise würde die Weiterbildungsstunde auch von ausgewählten Mitarbeitern direkt vorbereitet und gehalten.

teamentwicklung als plusAndere Unternehmen richten ein- bis zweimal pro Jahr eine spezifi-sche Woche ein, eine Woche zum Beispiel, in der sich alles um das Thema Energiesparen dreht, oder eine Velowoche, in der die Mitarbei-ter mit dem Velo zur Arbeit kommen. „Die fachliche Auseinandersetzung mit diesen Themen wirkt sich nicht nur auf das Verhalten der Mitarbei-ter in puncto Nachhaltigkeit aus, sie hat auch positive Auswirkungen auf die Teamentwicklung“, sagt Döbeli. Über Themenabende sowie spezifi-sche Vorträge und Seminare können Unternehmen das Umweltbewusst-sein ihrer Mitarbeiter schärfen und mit ihnen zusammen ökologisch

verantwortungsvolle Handlungs-kompetenzen erwerben. Im Fokus nachhaltiger Personalentwicklung stehen allerdings nicht nur Umwelt- und Klimaschutz. Auch die Gesund-heit ihrer Belegschaft rückt für viele Unternehmen zunehmend weiter in den Vordergrund. So lernen die Angestellten zum Bei-spiel, ihren Arbeitsplatz ergonomisch korrekt einzustellen und damit Ver-spannungen und Rückenschmerzen zu mindern. Auch Rückenschulungen gehören zum regelmässigen Reper-toire der Firmen, um ihre Beschäf-tigten gesund zu erhalten.

Joggen zur Jobbindung„Gesundheitstage oder -wochen sind sehr wichtig für viele Ver-bandspartner“, weiss auch Sabina Döbeli von Öbu. Einige Unterneh-men böten zum Beispiel wöchent-liche Sportkurse, wie Tai-Chi oder Aerobic mit erfahrenen Trainern an, bei anderen Unternehmen könne man sich in der Mittags-pause mit dem Chef zum Joggen verabreden. Mit diesen und ähn-lichen Massnahmen soll nicht nur die körperliche Fitness der Mitar-beiter gesteigert werden. Motiva-tion, Tatkraft und ein Zusammen-gehörigkeitsgefühl verbessern auch das psychische Wohlbefinden und die Identifikation der Angestellten mit ihrer Firma.

Gerade auch psychische Krankhei-ten sind auf dem Vormarsch und immer häufiger Ursache langfristi-ger Arbeitsunfähigkeit. Stressbewäl-tigungstrainings oder Seminare zum Umgang mit Mobbing schaffen hier eine ausgewogenes Mitarbeiterklima und gehören damit immer häufiger zu den Instrumenten nachhaltigen Personalmanagements.In diesem Sinne sind auch Semi-nare und Weiterbildungen zu den verschiedensten Themen Teil der Massnahmen des nachhaltigen Per-sonalmanagements. Fortbildungen, die Mitarbeiter eines Unternehmens wirklich bewegen, fördern nicht nur die Entfaltung der Beschäftigten, sondern eine nachhaltige Personal-politik bringt auch die Entwicklung des gesamten Unternehmens voran. Gerade in einer zunehmend wissens-orientierten Gesellschaft bekommen der Arbeitnehmer und seine Bereit-schaft zum lebenslangen Lernen eine immer grössere Bedeutung. Zuneh-mende Aufgabenerweiterung und technischer Fortschritt erfordern ein hohes Mass an geistiger Flexibilität und permanentem Wissenserwerb. Dafür sorgen schliesslich auch Fort- und Weiterbildungen, die sich mit unternehmensinternen Themen, aber auch mit wissenschaftlichen, technischen oder sozialen Neuerun-gen befassen. n

artikeL Weiterbildung

Umwelt-Engagement schweisst zusammen Energiespar- und Velowochen schaffen einen neuen Anker für die Identifikation mit dem Arbeitgeber und wirken so doppelt nachhaltig.

Feierliche nationale Zurich Klimapreispreisverleihung in der Umwelt Arena

Der erste nationale Zurich Klimapreises Schweiz & Liechtenstein in Höhe von

60‘000 Franken geht an die SV Group für ihr Umweltprogramm ONE TWO WE. Die unabhängige Jury um ETH-Professor René Schwarzenbach würdigt die enorme Breitenwirkung der Initiative. Vom Rüebli bis zum Schnitzel: Die Cateringspezialis-tin berechnet von jedem Lebensmittel, wie viel CO2 es zu welcher Jahreszeit erzeugt, bis es auf unseren Tellern landet. So lassen sich saisonale und klimafreundliche Menüs zusammenstellen. In den SV-Restaurants nehmen jährlich Hunderttausende Gäste 20 Millionen Mahlzeiten zu sich. Mit den am Programm angeschlossenen Betrieben will die Marktleaderin den CO2-Ausstoss um 20 Prozent oder 3‘000 Tonnen pro Jahr senken. Das sind laut WWF 7500 Flüge von Zürich nach London oder 500 Autofahrten rund um den Äquator. Würde die gesamte Branche dem Beispiel der Pionierin folgen, liesse sich das Fünffache an CO2 sparen. Joachim Masur, CEO Zurich Schweiz, sagt: «Ich gratuliere der SV Group und den Restau-rantbesuchern, die sich auf die neue Vielfalt an gesunden Menüs mit saisonalen Zutaten aus der Region freuen dürfen.»

sonne macht schule – coop gleist auf Der zweite Preis in Höhe von 40’000 Fran-ken geht an die von der Kantonsschule Küs-nacht gegründete Genossenschaft Solécole. Bis 2020 will die Schule mehr Energie pro-duzieren, als sie mit ihren sechs Gebäuden und über 600 Personen verbraucht. Sie nutzt dafür Solarstrom, Abwasserwärme und bald vielleicht sogar ein Wirbelwas-serkraftwerk.

Coop und railCare gewinnen den dritten Preis in Höhe von 20’000 Franken. Ob Tiefkühl-Pizzen, Orangen oder Bohrmaschinen: Was Kunden bei Coop kaufen, will die Detailhänd-lerin weitgehend mit Zügen der Tochterfirma railCare transportieren. Mit der Verlagerung auf die Schiene hat Coop letztes Jahr rund 2050 Tonnen CO2 gespart – dieses Jahr sollen es bereits 3500 Tonnen sein.

100 projekte eingereichtMit dem Klimapreis unterstützt Zurich Pro-jekte, die einen Beitrag zum Klimaschutz leis-ten. Exakt 100 Projekte haben die unabhän-gige Jury per Anmeldeschluss erreicht. Die sechs Preisträger wurden am 9. April in der Umwelt Arena in Spreitenbach bekannt ge-geben. Joachim Masur, CEO Zurich Schweiz, sagt: «Von der Duschwanne mit Wärmerück-gewinnung über die CO2-neutrale Konditorei bis zum Skilift, der mit Sonnenkraft läuft: Die Qualität der eingereichten Projekte ist beeindruckend. Sie zeigen, mit welcher Ent-schlossenheit und Kreativität die Schweizer und Liechtensteiner dem Klimawandel be-gegnen.»

Roland Betschart und Tobias Billeter stellten die Projekte eloquent und flüssig vor und freuten sich über die grosse Teilnehmer-zahl. n

Werbebeitrag Preisverleihung

Weitere Informationen

Alle Infos zur Preisverleihung auf www.klimapreis.zurich.ch

Page 11: Klimaschutz 28.06.2013

www.engineering.zhaw.ch

Die Zukunft nachhaltig gestalten.Energie, Mobilität und Gesundheit – als eine der führenden technischen Hochschulen in der Schweiz setzen wir auf zukunftsrelevante Themen. Die Institute und Zentren der ZHAW School of Engineering garantieren qualitativ hochstehende Ausbildung, Weiter - bildung sowie Forschung und Entwicklung mit Schwerpunkt in den Bereichen Energie, Mobilität und Gesundheit. In Kooperation mit Wirtschaftspartnern erarbeiten wir wissenschaftlich fundierte und innovative Lösungen. Acht Bachelorstudiengänge garantieren eine zeitgemässe Ingenieursausbildung mit starkem Praxisbezug:

– Aviatik– Elektrotechnik– Energie- und Umwelttechnik– Informatik– Maschinentechnik– Systemtechnik– Verkehrssysteme– Wirtschaftsingenieurwesen

Zürcher Fachhochschule

School of Engineering

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Zurich KlimapreisSchweiz & LiechtensteinDie Gewinner

Wir gratulieren den Gewinnern des Zurich Klimapreises.

1. Rang: SV Group, Dübendorf 2. Rang: Genossenschaft Solécole, Küsnacht 3. Rang: Coop / railCare AG, Härkingen

Sonderpreis Wohnen: Genossenschaft Kalkbreite, Zürich Sonderpreis Konsum: Ökozentrum Langenbruck Sonderpreis Mobilität: routeRank Ltd., Lausanne

Zurich dankt allen Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich an der Ausschreibung 2012 beteiligt haben, für ihr grosses Engagement.

Alle Informationen über die Gewinner, die 100 eingereichten Projekte sowie den Zurich Klimapreis fi nden Sie unter www.klimapreis.zurich.ch

Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG