KLIPP November/Dezember 2014

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Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. GZ 02Z033225 M, November/Dezember 2014 2 Euro Am Beispiel Hannes Kartnig und GAK www.klippmagazin.at das Beste für helle Köpfe, aber oft angefeindet Blick hinter die Kulissen der Justiz EXKLUSIV EXPLOSIV & Staatsanwälte … … und Richter Götter in Schwarz

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Steiermarkmagazin KLIPP Ausgabe November/Dezember 2014

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Blick hinter die Kulissen der Justiz

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Staatsanwälte …

… und Richter

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04 Ein lebendes Lexikon Eveline Neubauer hat sich dem Vulkanland verschrieben

06 Ein Teil meiner Biografie Christine Zimmer, erfolgreiches Tattoomodel, begann mit 18

08 Franz Wuthe: Lieber am Hochsitz, als am Ehrensitz

12 Das trifft aber auch den 7-jährigen Markus Keine neuen Schulden macht das Land Das Duo Voves/Schützenhöfer ist stolz darauf

12 Stimmung hat sich gedreht Murtal: Abwanderung wurde trotz Mega-Events noch nicht gestoppt

14 Erfolg im steirischen Tourismus Mehr Mitarbeiter aus EU-Ländern

17 Rein in die Zukunft Familie Brolli wäscht seit drei Generationen

18 Ziel nie aus Augen verlieren Michael Pachleitner: Kein Mann von Kompromissen

22 Boten der Hoffnung ... das Ehepaar Vollmeyer

23 Ein magischer Ort ... ... für Familie Schöffel-Zahlbruckner

24 Einen kleinen Mokka bitte KLIPP testete den Opel Mokka 1,7

25 Ohne Rückenschmerzen ins neue Jahr / Grauer Star

28 Warum nach Hause kommen so schön ist Von Norddeutschland in Burgenland

16 Lilly 32 Urlaubstipps 34 Bücher/Film

Seite 6Ein Teil meiner BiografieTattoomodel Christine Zimmer

POLITIK/CHRONIK

AUTO&MOTOR

Seite 18Nie das Ziel aus den Augen verlierenMichael Pachleitner Group als innovativer Brillenhersteller ein Aushängeschild

SPOTS

Seite 9„Götter in Schwarz“Am Beispiel Hannes Kartnigund GAKExklusiv & Explosiv:Ein Blick hinter die Kulissen der Justiz

Seite 30In der Nacht coole Disco, am Tag ein Bauernmarkt Budapest überrascht oft angenehm – auch mit seinen Preisen

HEIMISCHE VEREDLER

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Seite 23Ein magischer Ort

Seite 26 Selbst HartgesottenescheiternGerhard Schönbachers Crocodile Trophy in Australien

FREIZEIT

STANDARDS

GESUNDHEIT

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Seite 17Rein in die ZukunftDie Familie Brolli wäscht seit drei Generationen

WOHNEN

Inhalt

20 Rasant nach oben Eurotransline-Chef Viktor

Wratschko: 2004 als Solist begonnen

21 Einer der Besten der Welt Der Schokoladen-Verführer Josef Zotter, 53, aus Riegersburg

HINTERGRUND

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Nächster Erscheinungs termin: Februar 2015

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG,

8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122

[email protected]

Officemanagement:Isabella Hasewend

Redaktion und Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend,

Ali Rosker, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Karin Klug,

Angelika Kohnhauser-Techt,Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson.

Produktionsleitung:Isabella Hasewend

Produktion: Christian Wallner,

Michael Wurz

Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg

Coverfotos:Heimo Ruschitz

Druck:Dorrong, Graz

Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro

Zweijahresabo: 35 Euro

Vertrieb: Hurtig & Flink

Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b.

www.klippmagazin.at

IMPRESSUM

Die Fahrt dorthin wird billiger, weil die Treibstoffpreise sinken. Das ist eine der wenigen positiven Nachrichten in diesen Wochen. Obwohl es schwerste kriegerische Konflikte gibt, die sonst immer als Erklärung für steigende Preise herhalten mussten. Doch diesmal scheint es darum zu gehen, dass die USA und ihre Verbündeten dem erdölreichen Russland mit Wladimir Putin die Grenzen des politischen Handelns aufzeigen wollen. Uns Konsumenten soll’s recht sein. Die vielen Krisenherde – auch die Probleme in Österreich – lassen es aber nur schwer zu, das neue Jahr ganz unbeschwert zu erwarten. Auch wenn wir zum Glück noch immer auf einer Insel der Seligen leben.

Im Sinne unserer nebenstehen-den Botschaft wünschen wir

Ihnen ruhige Tage und

Gesundheit für 2015 Sie ist und bleibt das Wichtigste

im Leben.

Ihr KLIPP-Team

Wir wünschen besinnlicheWeihnachten und ein glücklichesneues Jahr!

Wir wünschen besinnlicheWeihnachten und ein glücklichesneues Jahr!

Die KanzleiFriedhofgasse 20, 8020 GrazTel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25

[email protected]

Hoffnung

... ist nicht die Überzeugung,dass etwas gut ausgeht,sondern die Gewissheit,dass es Sinn hat,egal wie es ausgeht. Václav Hável

Weihnachtsferien

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Wer schon so viel von der Welt gesehen hat und das noch dazu mit den Augen einer neugierigen Touristikerin, dem hilft das beim Aufbau seines eigenen Unternehmens, denn er sagt sich: „Das würde ich anders machen.“ Und das hat Eveline Neubauer dann auch konsequent getan. Ihr Reisebüro „GenussburgReisen“ ist mit einem kleinen Laden der „Genussburg“ verbunden, in dem sich regiona-le Köstlichkeiten wiederfinden. Alles, was im Vulkanland wächst, gedeiht und produziert wird, ist hier zu erwerben. „Hier gibt’s Süßes und Saures, Wein und Säfte, Öl und Schnäpse, Düfte und unterschiedlichste Gaumenfreuden zum Mitnehmen“, beschreibt Eveline Neubauer.

Wir sitzen gleich nebenan im Gastgarten vom „Breiten-felder Hof“. Diesen führt sie seit rund eineinhalb Jahren gemeinsam mit Gernot Maier. „Hier in der Gastronomie spielen wir sozusagen am Teller das, was wir in der Ge-nussburg erzählen.“ Die Speisekarte ist daher auf regio-nale Produkte abgestimmt, die sie alle kennt. Nicht an-ders handelt Eveline Neubauer auch, wenn es um ihre Gäste geht. Diesen empfiehlt sie nur Plätze, Sehenswür-digkeiten, Restaurants oder Produkte, die sie kennt. Vor-her fragt sie natürlich klar nach den Wünschen. Der ehr-geizige Anspruch von Eveline Neubauer, die Tourismus-

Management studiert hat, dane-ben auch die Prüfung für den Wein-Sommelier als Urkunde vor-zeigen kann: „Ich möchte, dass die Gäste Geschichten zu erzählen haben und nicht nur knapp sagen: ,Ja, schön war’s, das Essen war gut und das Wetter war schön.‘“ Für ihre Gäste ist sie prak-tisch rund um die Uhr erreichbar. Von der naturverliebten Pensionistengruppe aus Deutschland bis hin zu den diskofanati schen Jugendgruppen betreut sie alle.Die praktische Erfahrung dazu holte sich Eveline Neu-bauer beim Essig-Erzeuger Gölles. Dort lernte sie, wie man Produkte aufbereitet, Marken daraus macht. Er war der Erste, der aus dem biederen Essig ein gefragtes Edel-produkt machte.

Am 1. Mai 2009 hat Eveline Neubauer das Genusshotel Regensburg eröffnet und dann dreieinhalb Jahre „den La-den geschaukelt“. „Aber wenn ich nur in einem Haus ar-beite, bin ich auf eine Kundenschicht fixiert. Jetzt kann ich der Studentengruppe genauso etwas anbieten wie einem Pensionistenehepaar oder einem Feuerwehrver-ein.“ Ein Großteil der Gäste kommt über Mundpropagan-da zu ihr. „Aber auch bei den einzelnen Ausflugszielen in der Gegend oder Tourismusinformationen empfehlen die Leute mich, wenn sie hören, dass jemand in die Region kommen möchte: ,Meldet euch bei Frau Neubauer, sie organisiert euch alles!‘ Es ist alles ein Miteinander und das funktioniert gut.“

Am Herzen liegt Eveline Neubauer auch die entspre-chende Nachbetreuung der Gäste. „Wenn er zu Hause ist, kriegt er eine Info von mir. Wie hat es Ihnen gefallen? Be-werten Sie das Haus auf diversen Internetplattformen. Denn wenn die Betriebe dort bewertet werden, kommen wieder neue Gäste. Egal, ob diese jetzt über mich buchen oder nicht. Und so will ich einfach, dass es allen gut geht, ein jeder glücklich ist …“

Nach der Opernredoute, dem Offiziersball ist eine Einla-dung zu einem Schullin-Event für die Grazer Prominenz fast so etwas wie ein Must-have. Kürzlich konnten 440 Gäste anlässlich der Feier „60 Jahre Rolex bei Schullin“ die neu errichteten Räumlichkeiten erleben. Glatte Stucco-Wände kontrastieren mit rauem Mauerwerk, das eindrucksvolle Spuren der Zeit zeigt. Seit 1954 be-treut Schullin die Marke Rolex als einziger Konzessionär für Steiermark und Kärnten und hat sich zur Eröffnung der Boutique einiges einfallen lassen: Eine 250.000 Jah-

re alte fossile Riesenmuschel steht in der Mitte der neu-en Flagship-Boutique und ist Sinnbild für die „austern-hafte“ absolute Wasserdichtigkeit einer Rolex. Die be-rühmte „Saliera“, das Meisterstück des Renaissance-Goldschmieds Benvenuto Cellini, ist ebenfalls in der Boutique als massive Silberkopie des im Kunsthistori-schen Museum ausgestellten und temporär geraubten Kunstwerks zu sehen. Benvenuto Cellinis „Saliera“ ist Sinnbild für die Cellini-Kollektion der Marke Rolex, die sich durch besondere Eleganz auszeichnet.

Ein lebendes LexikonEveline Neubauer hat sich dem Vulkanland verschrieben

Kreativ gedacht

Werner Gröbl weiß, wie man Kun-

denbindung pflegt. Das Domizil

der „Gröbl Privatstiftung“ auf Te-

neriffa fungierte für eine Woche

als Künstlerquartier. Der Haus-

herr hatte elf Künstler aus sieben

Ländern zum 5. Internationalen

Symposium geladen. Künstlerisch

umgesetzt wurde dabei das The-

ma „E.A.R.T.H“. Die dort gemach-

ten Arbeiten werden in Zukunft

den fertigen Wohnpark in Graz-

Gösting schmücken und wurden

bei einer Vernissage präsentiert.Fo

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Das Duo Werner Gröbl und Karin Gutschi (re.)freut sich über das gelungene Projekt.

… die Mundpropaganda allein wäre zu wenig zum Leben.

Anne Marie und Hans Schullin: Freude über gelungene Eröffnung der ersten Rolex-Boutique.

Franz Möstl

Wenn Schullin ruft, will jeder dabei sein

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Bravo! Super-Gold

Vor Monaten mit dem steirischen

Gütesiegel „Erlebniswelt Wirt-

schaft“ ausgezeichnet, in der

KLIPP-Serie „Vom Schöpfer zum

Wertschöpfer“ als heimischer Ver-

edler präsentiert, setzte Franz

Möstl mit seinem Almenland Stol-

lenkäse aus Arzberg (bei Passail)

jetzt noch einen drauf: Super-Gold

für den „Arzberger Bellino“ bei

den „World Cheese Awards“ in

London, wo 2.600 Käse aus 33

Natio nen von 250 Käse-Experten

aus 26 Ländern bewertet wurden.

„Ich bin natürlich glücklich, dass

wir dort so abgeräumt haben, weil

wir noch mit dem Capellaro, dem

Teichalmer und dem Argentum

weitere Gold-, Silber- und Bronze-

Medaillen holten.“

von Isabella Hasewend

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Geschenke bei Vörösmarty

Wald- und Moosgrün, Dun-kelgrau, Taupe, Rubinrot, Dunkelbraun, Orange, Pur-pur oder Cognac sind die Far-ben, die man für diesen Win-ter in Mailand und Paris prä-sentierte und bei Taschen und Schuhen trägt. Aber auch das klassische Schwarz liegt nach wie vor im Trend.

Vörösmarty

Der Herren-Standardschuh bleibt klas-sisch, wiewohl die Farbpalette breiter ge-worden ist. Neben Schwarz werden auch Kastanie, Bordeaux-Rot oder Grautöne ge-tragen. „Alle Schuhe sind vom Erzeuger Handmacher und praktisch in jedem Leder, auch Velours, und in jeder Farbe erhältlich“, so Manfred Prassl. „Was sich der Kunde wünscht, erhält er.“

„Prinzipiell konzentrieren wir uns auf hochwertige Produkte namhafter internationaler Designer, bei den Schuhen auch auf heimische, die aber leistbar sind“, freut sich die Familie Prassl (Boutique Vörösmarty, Grazer Sackstraße) über die vielen positiven Reaktionen von Seiten der Kunden.

Graz, Sackstraße 21

„Prinzipiell konzentrieren wir uns auf hochwertige Produkte „Prinzipiell konzentrieren wir uns auf hochwertige Produkte namhafter internationaler Designer, bei den Schuhen auch namhafter internationaler Designer, bei den Schuhen auch auf heimische, die aber leistbar sind“, freut sich die Familie auf heimische, die aber leistbar sind“, freut sich die Familie

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… ein Teil meiner Biografie„Das kann mir nicht passieren“, kommt die Antwort von Christine „Tini“ Zimmer, Gründerin der Agentur Tattoomodels.at, auf mei-ne Frage: „Was macht ein Tattoo-model, wenn ihm sein Tattoo nicht mehr gefällt?“ Ihre Hautbilder sind Teil der Selbstdarstellung und Form der Selbstverwirklichung; jedes Tattoo ist eine Art Meilenstein ihrer Biografie. „Wenn es aber jeman-dem passiert, kann man Tattoos covern, es kommt also ein anderes Motiv darüber, weglasern – oder man muss damit leben.“

Ihr erstes Tattoo ließ sich Christine mit 18 Jahren tätowieren, einen Stern. „Ich habe es ausprobiert für mich, es hat mir getaugt und so bin ich langsam in die Szene hinein-gewachsen“, erzählt sie mir. Die 29-jährige Wahlgrazerin ist gelern-te Grafikerin; mit 22 Jahren gründe-te sie ihre eigene Werbeagentur. Da Tattoos sie schon immer faszinier-ten, suchte sie für ihre Arbeiten tä-towierte Models. Da sie keine fand, gründete sie ihre Tattoomodels.at-Agentur.

Christine ist eine sehr umtriebige Geschäftsfrau. Mit ihren Erfahrun-gen und den Möglichkeiten beider Agenturen bietet sie für ihre Kun-den interessante Gesamtkonzepte. „Ich kann alles aus einer Hand bie-ten, und da ich die Zielgruppe gut verstehe, ist es relativ einfach für

mich“, führt sie weiter aus. „Es macht Spaß: vormittags ein Termin mit einem Tätowierer in einem Hinterhof, nachmittags mit einem Marketingchef.“

„Unsere Kunden sind nicht immer Designer, sie suchen in erster Linie Typen, keine Maße“, klärt Christine auf, dass Tattoomodels nicht alle

90-60-90 als Maß haben müssen. „Wir arbeiten mit Typen, die nicht leicht zu verwechseln sind, die eine gewisse Individualität haben, wo man einfach länger hinsieht.“

„Große erfolgreiche Kampagnen, wie die von Kastner&Öhler und ‚INFECTED‘ oder auch mit Katha-rina Plattner, Andy Wolf Eyewear, haben sicherlich auch dazu beige-tragen zu zeigen, dass auch Täto-wierte coole Mode präsentieren können, ohne vom Produkt abzu-lenken. Die Gesellschaft gewöhnt sich mittlerweile mehr und mehr an die ,bunten‘ Modelle.“

Für Christine ist das Tätowieren eine Kunst. „Es ist auf der Haut viel schwieriger zu arbeiten als auf ei-ner Leinwand“, erklärt sie und ver-rät weiter: „Ich stehe auf den japa-nischen Style, die Yakuza. Diese

ganz feinen Linien, diese feinen Schattierungen, das ist große Kunst“, kommt sie ins Schwärmen. Sie ist auch überzeugt, dass man gewisse Stellen nicht tätowieren lassen sollte, denn „da kann sich mit zunehmendem Alter schon ei-niges ändern“.

Ein wenig nachdenklich erzählt Christine, für die shoppen gehen und lange Spaziergänge mit Part-ner Mike und ihren beiden argenti-nischen Doggen entspannend ist, dass sie anfangs – auch er ist mitt-lerweile Tattoomodel – auch sehr viel einstecken mussten, dass sie beschimpft, beleidigt und ausge-lacht wurden.

Sehr erfolgreich ist Christine auch als Testimonial für ihren „Bunny Skull Vodka“. „Der Vodka war wirklich ein Glücksgriff. Er ist ein Türöffner in die weite Welt, Tattoo-models sind jetzt bei Luxus-produkten ange-kommen“, freut sie sich. Der Premium-Korn-Vodka ist ein österreichi-sches Quali-tätsprodukt, das aus reinem Wei-zen hergestellt und mit 23 Karat Gold-Flakes versetzt wird. Die Tattoo-Szene boomt und die Akzep-tanz in der Gesell-schaft steigt: „Mittlerweile gibt’s von mir eine eigene Schmucklinie und ich beschäftige mich auch mit Massage- und Tattoo-Sesseln aus hochwertigem Leder.“

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… für Converse Eyewear im Hingucker-Outfit

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Für den Geehrten war die Übergabe des Goldenen Ehrenzeichens durch das Landesduo Voves/Schützenhöfer der große Moment. Für die Enkelkinder sind die Titel von Oberbaurat i. R. Dipl.-Ing. Werner List nicht wichtig, sondern es war nur cool, dass der Opa eine Medaille und Urkunde bekommen hat, wie sie die drei Jungs sonst in der Schule beim Sporteln kriegen. Der Opa hingegen – der Schule bekanntlich schon entwachsen – erhielt sie für seine Verdienste in der Baukulturstiftung Werner List, die das Ziel hat, bedeutende Kulturgüter und schützenswer-te historische Bauwerke zu erhalten. Und dazu

zählen zum Beispiel die Kirche und das Präla-tenhaus in Maria Straßengel.

Alles Walzer!Einmal im Jahr verwandelt sich die Oper Graz zum prunkvollsten Ballsaal unse-rer Stadt. An diesem Abend teilen die Künstlerinnen und Künstler unseres Hau-ses ihre große Bühne mit den vielen ballbegeisterten Gästen. Am 31. Jänner 2015 ist es wieder so weit, gibt’s die feierliche Eröffnung der Grazer Opernredoute.Das gesamte Grazer Philharmonische Orchester wird unter der Leitung von Chefdirigent Dirk Kaftan die Eröffnung der 17. Opernredoute musikalisch beglei-ten und für einen intensiven Hörgenuss sorgen. „Wir freuen uns schon heute, viele Ballbegeisterte, zahlreiche Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Medien, Politik, Gesellschaft und Kultur erneut oder auch zum ersten Mal bei uns am glanzvolls-ten Parkett des Jahres begrüßen zu können“, so die beiden Organisatoren Micha-el Tomec und Bernd Pürcher sowie Opernintendant Bernhard Rinner.

von Hedi Grager

Der LoftCube am Dach des Hotel Daniel mit traumhaftem Ausblick.

… freuten sich mit ihrem Opa.

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Dass gut vorbereitete Öffentlichkeits-arbeit im gemeinnützigen Bereich den Betroffenen hilft, beweist das Odilien-Institut in Graz. Dieses wid-met sich seit 1881 lebensbegleitend der Beratung, Ausbildung und Be-treuung von Menschen mit Sehbehin-derung oder Blindheit.Mit den Werbebotschaften „Ich bin zwar fehlsichtig, aber nicht blind“ (2013), „Ich setze ein Zeichen“ (2014), „Hinschauen und mit dem Herzen se-hen“ (2015) und der neu gestalteten

Zeitschrift des Odilien-Instituts – von der Agentur Madison verantwortet – wuchs auch die Zahl der Unterstützer. Beim kürzlich veranstalteten Club-abend der Freunde des Odilien-Insti-tuts dankten die Verantwortlichen dafür. Unter den Gästen auch einige neue Testimonials für 2015: Kathi Auferbauer, Künstlerin Sabine Schil-cher-Asen, Comedian Marion Petric, Jung-Austropopperin Katharina Fa-sching (Fräulein Laut) sowie Thomas Spann (Kleine Zeitung).

Hochzeitsnacht in luftiger Höhe?

Mit dem 44 Quadratmeter großen

LoftCube am Dach des Daniel Graz ist

Florian Weitzer etwas Besonderes ge-

lungen – ein Ort, so schön, dass er

schon mal den Atem rauben kann.

Denn die Kombination aus exklusi-

vem Design und 360-Grad-Panorama

macht den Kubus in 24 Meter Höhe zu

einem außergewöhnlichen Lebens-

raum. Schon der Weg hinauf lässt

Spannendes erwarten: Von einer

Treppe im letzten Stock des Hotels

führt ein Holzsteg quer übers Dach

zu einer großen Sonnenterrasse.

„Das Daniel Graz ist übrigens nicht

nur das weltweit erste Hotel mit ei-

nem LoftCube am Dach, es handelt

sich auch um die allererste „fixe“

Dach installation des Cubes über-

haupt“, unterstreicht Christian Fried-

rich, Gründer und Geschäftsführer

der LoftCube GmbH.

Stolz auf den Opa, den Herrn Oberbaurat

zählen zum Beispiel die Kirche und das Präla-tenhaus in Maria Straßengel.

Odilien-Institut: „Hinschauen und mit dem Herzen sehen“

„Wir sind eine stinknormale Bank“, äußerte Steiermärkische-Vorstands-direktor Sava Dalbokov salopp ge-genüber Studenten kürzlich bei einer Diskussion des Social Business Club Styria. Es ging dabei um die Thema-tik „Social Banking and Social Entre-preneurship“, hat sich die Steiermär-kische doch seit ihrer Gründung im Jahr 1825 der gesellschaftlichen Verantwortung für die Menschen in der Region verschrieben. Sava Dal-bokov präzisierte aber unmittelbar darauf: „Wir sind eine halb stinknor-male Bank.“ Und das vorweihnacht-

liche Benefizkonzert im Grazer PPC machte das mehr als klar. Denn der Bankmanager selbst ist der Key-boarder der Band „The Spare'f'Rocks“. Sämtliche Musiker sind Mitarbeiter der Steiermärki-schen. Ziel der Veranstaltung war auch heuer – es war das vierte Mal – mit einem unterhaltsamen Kon-zertabend Geld für hilfsbedürftige Projekte zu sammeln. Die gesamten Spendeneinnahmen kommen heuer der Aktion „Steirer helfen Steirern“ und den Flutopfern in Bosnien und Herzegowina zugute.

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Bei der Urkundenübergabe (v.l.): Odilien-Direktor Peter Haberer, Ulli Zebinger-Glettler, Casino-Graz-Direktor Andreas Sauseng, Rudolf Zangl (Obmann Förderverein Odilien-Institut)

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Wenn Banker rockenSteiermärkische-Benefizkonzert für Sozialprojekte

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Im Rahmen des „Get together Win-tertime“ an der Med Uni Graz wur-de der mit 1500 Euro dotierte Dr.-Otmar-Peischl-Gedenkpreis an Jungforscherin Magdalena Gilg übergeben. Sie beschäftigte sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit den Nebenwirkungen der Therapie von Kindern mit einer bösartigen Knochenkrebserkrankung. Im Bild:

Lions-Clubmeister Klaus Hasen-hütl, Magdalena Gilg und Lions-Sekretär Heinz Schlosser.

Ehrungen und Auszeichnun-gen sind nicht wirklich das Seine, doch wenn es eine

gibt, dann freut sich natürlich auch der Grazer Unternehmer Franz Wu-the. Für „40 Jahre Selbstständigkeit“ ehrte und zeichnete ihn die Wirt-schaftskammer Steiermark aus und die anwesende Kollegenschaft aus der Kfz-Branche applaudierte dazu. Viele, die damals mit ihm den Start in die Selbstständigkeit gewagt haben, gibt es heute als Unternehmer nicht mehr. Zu schnelllebig ist die Kfz-Branche geworden. Doch Franz Wu-the ist schon von Anbeginn eigene Wege gegangen, hat sich erfolgreich seine Nischen gesucht.Weil Weihnachten und Silvester vor der Tür stehen. „Ich hatte keinen ein-zigen Tag in diesen 40 Jahren ge-schlossen“, vergleicht sich Franz Wuthe fast ein bisschen mit Polizei und Spitälern, die ebenfalls immer in Betrieb sind. „Unser ATSW-Service läuft auch 24 Stunden durch.“ Jene Autofahrer, die im Auftrag der Stadt Graz oder der Polizei von Wuthes Abschleppdienst huckepack genom-men werden, sind natürlich nicht be-geistert. Es freuen sich aber jene, die rund um die Uhr bei einer Panne

Hilfe bekommen. „Meine Arbeit ist für mich wie ein Hobby und daher mache ich sie bis heute gerne.“Gerne hätte er es gesehen, wenn Tochter Isabella stärker an seinem Betrieb interessiert wäre. Doch sie hat – eigenwillig, wie der Vater früher war – ihre eigene Laufbahn einge-schlagen. Nach dem Marketing-Stu-dium in Wien und Jobs bei der Bank Austria und den ÖBB zog es sie wie-der nach Graz. Seit gut einem halben Jahr ist sie nun bei ECO World Styria für Marketing und Öffentlichkeitsar-beit verantwortlich.

Das Politisieren gehörte im Hause der Familie Gebell in Graz zum All-tag und Thomas Gebell hat das in seiner Jugend klarer-weise miterlebt. Peter Heinz Gebell, sein Va-ter, war als Unterneh-mer und VP-Wirt-schaftsbund-Vertreter in vielen Funktionen tätig. Unter anderem als WIFI-Kurator, Stadtgruppenobmann des Wirtschaftsbun-des und Präsident der Grazer Messe hielt er mit seinen Standpunkten zu aktuel-len Themen und Problemen nicht hinter dem Berg. Die Folge waren oft heiße Diskussionen und Kon-flikte mit den Granden seiner Par-tei. Sohn Thomas lernte als Funkti-onär der Jungen Wirtschaft die Ri-tuale der Politik, einer Interessen-vertretung und übernahm als ge-schäftsführender Gesellschafter

vom Vater die Chefstelle bei der Alpenländischen Schilderfabrik in Feldkirchen bei Graz. 2008 ent-

sandte ihn dann die Unternehmerseite in die Steiermärkische Gebietskrankenkasse, deren Aufsichtsgremi-um von den Sozial-partnern rot und schwarz geführt wird. Er wurde dort zum ersten Stellvertreter der Obfrau Verena Nussbaum. Seine gute Arbeit dort brachte

ihn als Kandidaten für den Obmann der Allgemeinen Unfallversiche-rungsanstalt in Wien (AUVA) ins Spiel und er wurde auch letztend-lich von den Sozialpartnern dazu gewählt. Der heute 48-jährige Tho-mas Gebell löste Renate Römer ab, die aufgrund von Vorfällen von ih-rer Partei gedrängt worden war, sich zurückzuziehen.

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Tochter Isabella geht gern eigene Wege, wie der Vater.

Franz Wuthe (Mitte) mit den Innungsmeistern Josef Harb (li.) und Klaus Edelsbrunner.

Gold Zander siedelteNoch zu Jahresbeginn begrüßte Erika Zander ihre Kunden im Ge-schäft „Gold Zander“ am Haupt-platz unter den Arkaden. Nun tut sie das gemeinsam mit ihrer Toch-ter in der Sackstraße 26 im schmuck gestalteten Innenhof des eigenen Hauses.

Mehr als 200 Gäste feierten im Dom im Berg in Graz die Preisträger und Stipendiaten aus Literatur, Musik, Film und bildender Kunst (v.l.): Robert Mathy, Reinhard Lechner, Stefan Schmitzer, Katharina Klement, Magdalena

Copony (in Vertretung von Katharina Copony), LR Christian Buchmann, Hannes Kerschbaumer, Reinhard Reitzer (in Vertretung von Angelika Reitzer), Maruša Sagadin, Daniel Hafner, Roswitha Weingrill und Gerd Kühr.

Peischl-Gedenkpreis für Jungforscherin

Lieber am Hochsitz als am Ehrensitz

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Die Geschichte mit dem ApfelDer Grazer Thomas Gebell folgt einem Ruf nach Wien

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Schwerer Konflikt

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Erhellende Einblicke über das Rechtsverständnis und Verhalten von Richtern am Straflandesge-richt – vorbildhaft und fragwürdig, alarmierend – liefern schriftliche Dokumente, die KLIPP vorliegen.

Es geht um einen offenen Brief von Richter Martin Wolf, der kürzlich Hannes Kartnig zu 4,7 Jahren un-bedingter Strafe verurteilte, an den seinerzeitigen Präsidenten des Straflandesgerichtes Friedrich Ki-cker. Diesen Beschwerdebrief ver-schickte er auch an alle Richterkol-legen im Straflandesgericht und auch an wichtige Staatsanwälte. Auslöser dafür war ein Mordpro-zess mit schwieriger Beweisfüh-rung, der mit einem Freispruch durch das Geschworenengericht

wälten übermittelt und um Stellung-nahme gebeten. Einhelliger Tenor: Es sei mehr als bedenklich, wenn ein Richter in Ös-terreich die in der Verfassung veran-kerten Rechte von Verteidigern derart in Frage stellt, sind doch die Rechtsan-wälte bereits seit Kaiserin Maria The-resia (18. Jahrhun-

endete. Sturm-Richter Martin Wolf war dort einer der Beisitzer des Vorsitzenden im Prozess.

Der Vorsitzende reagierte auf den offenen Brief mit einem Aktenver-merk. In diesem widerlegt er die Unterstellungen und Behauptun-gen seines Kollegen. Er hatte Wolf im Verfahren sogar ausdrücklich ermahnen müssen, weil seine Fra-gen gelegentlich vorurteilend sug-gestiv waren, was einer vorgreifen-den Beweiswürdigung entsprach, die aber die Strafprozessordnung untersagt. Auch hielt der Vorsitzen-de fest, dass Wolfs Beschwerde über das Verhalten der Verteidiger offensichtlich aus Unkenntnis der Gesetzeslage erfolgte. KLIPP hat diese Dokumente auch Rechtsan-

Blick hinter die Kulissen der Justiz

Götterin Schwarz„

Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Fritz!Die gestrige Geschworenenverhandlung, bei der ich als Beisitzer fungiert habe, hat in mir großes Unbehagen hervorgerufen.

Zum einen sah ich mich einem echten Sicherheitsrisiko ausgesetzt, weil durch unser „offenes Haus“ mittlerweile sich Zuhörer im Trakt zwischen Verhandlungssaal und Beratungszimmern aufhielten und sich eine Person selbst nach meiner Aufforderung nur widerwillig dort entfernte. Ich weiß nicht, was uns anschließend dort passiert wäre, wenn dieser Prozess nicht mit einem Freispruch geendet hätte.

Ich für meine Person bin nur mehr bereit im Geschworenensaal Verhandlungen abzuhalten, wenn eine entsprechende Sicherheit durch entsprechende Abriegelung und bei Bedarf auch Bewachung des angesprochenen Traktes gegeben ist.

Zum Zweiten musste ich feststellen, dass mittlerweile auch der sog. Balkon für alle Zuhörer geöffnet ist, was dazu führte, dass zwei Zeugen Jehovas durch zahlreiches „Türekleschen“ nach ihren jeweili-gen Balkonbesuchen auch gestört haben. Ich bezweifele den Sinn dieser neuen Großzügigkeit und Offenheit gegenüber Zuhörern und sonstigen Parteien. Früher durften hier oben ausschließlich der JUSTIZ ZUGEHÖRIGE PERSONEN, also Richter, Staatsanwälte, Beamte und Auszubildende sitzen. Auch finde ich es völlig überzogen, dort Verteidigern Gelegenheit zu verschaffen, sich für ein paar Minu-ten, sozusagen auf einen Sprung neue Tipps und Tricks von unseriösen Verteidigern, die mit Ge-schworenen ihre Spielchen treiben, abschauen zu können. Ist es nicht schlimm genug, dass unter dem Überbegriff JUSTIZ von den Medien auch immer öfters Verteidiger miteinbezogen werden, die bekanntlich häufig – erlaubtermaßen – andere Ziele als eine Ermittlung des objektiven Sachverhaltes haben?

Ich weiß schon, dass meine Ansichten konservativ anmuten, ich bin aber der festen Überzeugung, dass bei einer weiteren derartigen Entwicklung in Bälde vor allem Geschworenenverfahren kaum mehr auf seriöse und objektive Weise durchführbar sein werden, und bin mir auch sicher, dass das ein Großteil der Kollegen in der Richterschaft und von der Staatsanwaltschaft gleich sieht. Mit lieben Grüßen Martin Wolf

Auszüge aus dem Aktenvermerk A7: 9HV39/10x

Als Vorsitzender des Schwurgerichtsprozesses gegen Mag. … nehme ich zu den im beiliegenden (als E-Mail an sämtliche Richter des Landesgerichtes für Strafsachen Graz versendeten) offenen Brief des beisitzenden Richters Mag. Martin Wolf aufgestellten Behauptungen und Unterstellungen betref-fend die Hauptverhandlung … wie folgt Stellung:

Aufgrund des hohen öffentlichen Interesses wurde die öffentliche Hauptverhandlung … von zahlrei-chen Prozessbeobachtern, darunter Pressemitarbeiter, Staatsanwälte, Rechtspraktikanten, Studen-ten, aber auch von etwa 10 bis 15 Personen aus dem Freundeskreis des Angeklagten (darunter auch Zeugen Jehovas) besucht. Sämtliche Prozessbeobachter verhielten sich in der Hauptverhandlung im Wesentlichen unauffällig. Die von Kollegen Mag. Wolf aufgestellte Behauptung, er habe sich durch Angehörige der Zeugen Jehovas bedroht oder gefährdet gefühlt, entbehrt jeglicher Grundlage. Im Übrigen befanden sich während des gesamten Prozessverlaufes auch stets mehrere Kriminalbeamte des Landespolizeikommandos für Steiermark im Saal.

… Dieser Prozessbeobachter wurde von Ri. D. i. G. Mag. Martin Wolf in meinem Beisein aufgefordert zu verschwinden, welcher Aufforderung der Prozessbeobachter ohne zu zögern nachkam, sich aller-dings damit entschuldigte, nicht gewusst zu haben, dass für den Gang neben dem Kaffeeautomaten ein Betretungsverbot bestünde, da dort keine Verbotstafel angebracht wäre.

Als befremdlich empfinde ich die von Kollegen Mag. Wolf in seinem offenen Brief – vermutlich in Un-kenntnis der Gesetzeslage des § 228 Abs. 1 StPO. – erhobene Forderung, in Hinkunft anderen Vertei-digern den Zutritt bei öffentlichen Schwurgerichtsverhandlungen zu verwehren, da sie sich diesfalls laut Originalzitat von Mag. Wolf „für ein paar Minuten, sozusagen auf einen Sprung neue Tipps und Tricks von unseriösen Verteidigern, die mit Geschworenen ihre Spielchen treiben, abschauen kön-nen“.

Insoferne Kollege Mag. Wolf eine seriöse und objektive Führung von Geschworenenverfahren in Hin-kunft mit Blick auf das gegenständliche Verfahren gefährdet sieht, kann ich nur anmerken, dass ich in der Hauptverhandlung den Eindruck gewonnen habe, dass gerade Kollege Mag. Wolf im gegen-ständlichen Verfahren einen ruhigen, gepflegten Verhandlungsstil vermissen ließ. Auch gewann ich den subjektiven Eindruck, dass die vom beisitzenden Richter Mag. Martin Wolf in der Hauptverhand-lung an den Angeklagten Fragen gelegentlich vorurteilend suggestiv waren, weshalb der beisitzende Richter von mir in der Hauptverhandlung … ausdrücklich ermahnt werden musste, mit Hinblick auf § 323 Abs. 2 StPO in seinen Fragestellungen keine vorgreifende Beweiswürdigung vorzunehmen (vgl. ON 267, AS 51 unten).Graz, 16. Februar 2011

dert) aus-

drücklich auch ein Teil der Strafrechtspflege. Warum KLIPP das Verhalten von Richter Martin Wolf und sein Rechtsverständnis – durch seinen offenen Brief dokumentiert – aufgreift, ist nicht nur auf den Sturm-Prozess zurück-zuführen, durch den

Wolf einer breiteren Öffentlichkeit be-kannt wurde. Lesen Sie weiter auf den Sei-

ten 10 und 11.

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Zum einen sah ich mich einem echten Sicherheitsrisiko ausgesetzt, weil durch unser „offenes Haus“

und sich eine Person selbst nach meiner Aufforderung nur widerwillig dort entfernte. Ich weiß nicht, was uns anschließend dort passiert wäre, wenn dieser Prozess nicht mit einem Freispruch geendet hätte.

Ich für meine Person bin nur mehr bereit im Geschworenensaal Verhandlungen abzuhalten, wenn eine entsprechende Sicherheit durch entsprechende Abriegelung und bei Bedarf auch Bewachung des angesprochenen Traktes gegeben ist.des angesprochenen Traktes gegeben ist.

ist, was dazu führte, dass zwei Zeugen Jehovas durch zahlreiches „Türekleschen“ nach ihren jeweili-gen Balkonbesuchen auch gestört haben. Ich bezweifele den Sinn dieser neuen Großzügigkeit und

finde ich es völlig überzogen, dort Verteidigern Gelegenheit zu verschaffen, sich für ein paar Minu-ten, sozusagen auf einen Sprung neue Tipps und Tricks von unseriösen Verteidigern, die mit Ge-

JUSTIZ ZUGEHÖRIGE PERSONEN, also Richter, Staatsanwälte, Beamte und Auszubildende sitzen. Auch finde ich es völlig überzogen, dort Verteidigern Gelegenheit zu verschaffen, sich für ein paar Minu-ten, sozusagen auf einen Sprung neue Tipps und Tricks von unseriösen Verteidigern, die mit Ge-schworenen ihre Spielchen treiben, abschauen zu können. Ist es nicht schlimm genug, dass unter schworenen ihre Spielchen treiben, abschauen zu können. Ist es nicht schlimm genug, dass unter dem Überbegriff JUSTIZ von den Medien auch immer öfters Verteidiger miteinbezogen werden, die dem Überbegriff JUSTIZ von den Medien auch immer öfters Verteidiger miteinbezogen werden, die dem Überbegriff JUSTIZ von den Medien auch immer öfters Verteidiger miteinbezogen werden, die bekanntlich häufig – erlaubtermaßen – andere Ziele als eine Ermittlung des objektiven Sachverhaltes bekanntlich häufig – erlaubtermaßen – andere Ziele als eine Ermittlung des objektiven Sachverhaltes haben?

Ich weiß schon, dass meine Ansichten konservativ anmuten, ich bin aber der festen Überzeugung, dass bei einer weiteren derartigen Entwicklung in Bälde vor allem Geschworenenverfahren kaum mehr auf seriöse und objektive Weise durchführbar sein werden, und bin mir auch sicher, dass das ein Großteil der Kollegen in der Richterschaft und von der Staatsanwaltschaft gleich sieht.

ten, aber auch von etwa 10 bis 15 Personen aus dem Freundeskreis des Angeklagten (darunter auch Zeugen Jehovas) besucht. Sämtliche Prozessbeobachter verhielten sich in der Hauptverhandlung im Wesentlichen unauffällig. Die von Kollegen Mag. Wolf aufgestellte Behauptung, er habe sich durch Wesentlichen unauffällig. Die von Kollegen Mag. Wolf aufgestellte Behauptung, er habe sich durch Angehörige der Zeugen Jehovas bedroht oder gefährdet gefühlt, entbehrt jeglicher Grundlage. Im Übrigen befanden sich während des gesamten Prozessverlaufes auch stets mehrere Kriminalbeamte Übrigen befanden sich während des gesamten Prozessverlaufes auch stets mehrere Kriminalbeamte des Landespolizeikommandos für Steiermark im Saal.

… Dieser Prozessbeobachter wurde von Ri. D. i. G. Mag. Martin Wolf in meinem Beisein aufgefordert zu verschwinden, welcher Aufforderung der Prozessbeobachter ohne zu zögern nachkam, sich aller-dings damit entschuldigte, nicht gewusst zu haben, dass für den Gang neben dem Kaffeeautomaten ein Betretungsverbot bestünde, da dort keine Verbotstafel angebracht wäre.

Als befremdlich empfinde ich die von Kollegen Mag. Wolf in seinem offenen Brief – vermutlich in Un-kenntnis der Gesetzeslage des § 228 Abs. 1 StPO. – erhobene Forderung, in Hinkunft anderen Vertei-digern den Zutritt bei öffentlichen Schwurgerichtsverhandlungen zu verwehren, da sie sich diesfalls laut Originalzitat von Mag. Wolf „für ein paar Minuten, sozusagen auf einen Sprung neue Tipps und Tricks von unseriösen Verteidigern, die mit Geschworenen ihre Spielchen treiben, abschauen kön-Tricks von unseriösen Verteidigern, die mit Geschworenen ihre Spielchen treiben, abschauen kön-nen“.

kunft mit Blick auf das gegenständliche Verfahren gefährdet sieht, kann ich nur anmerken, dass ich kunft mit Blick auf das gegenständliche Verfahren gefährdet sieht, kann ich nur anmerken, dass ich in der Hauptverhandlung den Eindruck gewonnen habe, dass gerade Kollege Mag. Wolf im gegen-ständlichen Verfahren einen ruhigen, gepflegten Verhandlungsstil vermissen ließ. Auch gewann ich den subjektiven Eindruck, dass die vom beisitzenden Richter Mag. Martin Wolf in der Hauptverhand-lung an den Angeklagten Fragen gelegentlich vorurteilend suggestiv waren, weshalb der beisitzende Richter von mir in der Hauptverhandlung … ausdrücklich ermahnt werden musste, mit Hinblick auf § 323 Abs. 2 StPO in seinen Fragestellungen keine vorgreifende Beweiswürdigung vorzunehmen (vgl.

kunft mit Blick auf das gegenständliche Verfahren gefährdet sieht, kann ich nur anmerken, dass ich

ON 267, AS 51 unten).323 Abs. 2 StPO in seinen Fragestellungen keine vorgreifende Beweiswürdigung vorzunehmen (vgl.

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Vor acht Jahren ging der steirische Traditionsklub GAK erstmals pleite und wurde zum Kriminalfall. Jetzt herrscht wieder Aufregung in der Justizaffäre GAK. Sinngemäß mit dem Tenor „Deal mit dem Staats-anwalt“ widmeten „Krone“, „News“ und „Kleine Zeitung“ neuerlich dem GAK-Kriminalfall viel Aufmerksam-keit und zitieren aus abgehörten Tele fonaten.

Im Folgenden eine Chronologie, wo-rum es im GAK-Kriminalfall geht:Staatsanwalt Johannes Winklhofer ermittelt seit acht Jahren gegen die Ex-GAK-Präsidenten Peter Svetits, Rudi Roth, Harald Sükar und Ste-phan Sticher wegen Abgabenverkür-zung, angeblicher Schwarzgeldzah-lungen, Förderungsbetrug – fast die gleichen Vorwürfe wie gegen Sturm-Funktionäre. Noch gibt es – nach acht Jahren – keine Anklage. Die von Winklhofer Beschuldigten wehren sich mit allen Mitteln, die zur Verfü-gung stehen, weil sie die Anschul-digungen zu Kriminellen stempeln, wiewohl sich keiner der Funktionäre bereichert hat, sondern vor allem Rudi Roth und Stephan Sticher etli-che Millionen Euro nachweislich aus ihrem Privatvermögen in den Verein gesteckt oder zur Verfügung gestellt haben.

Ein knapp 600.000 Euro teures um-fassendes Gutachten des Grazer Steuerberaters Fritz Kleiner liegt seit zwei Jahren vor. Kleiner wurde aber danach wegen Befangenheit abberu-fen, weil er vor Jahren in einer Kanz-leipartnerschaft mit einem Berufs-kollegen, der auch zu den Beschul-digten zählt, gestanden ist. Nun war-tet man auf die Expertise eines vom Gericht neu bestellten Gutachters.

Die Hauptbelastungszeugin gegen die vier Präsidenten und andere ist – wie in solchen Fällen nicht überra-schend – die ehemalige GAK-Ge-schäftsträgerin und -Buchhaltungs-chefin. Dies war nicht von Anfang an so. Obwohl seit 2006 nicht mehr beim GAK angestellt, verteidigte sie

Martin Wolf hat KLIPP bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neu-stadt wegen seiner Berichterstat-tung wegen Verleumdung ange-zeigt. Er war nämlich der Vorsitzen-de des Schöffensenats im Betrugs-prozess „Altesse“ im Jahr 2011. KLIPP hat damals über diesen Pro-zess gegen die ehemalige GAK-Ge-schäftsträgerin und -Buchhaltungs-chefin berichtet. Sie erhielt wegen schweren Betruges bei ihrem späte-ren Arbeitgeber in der Höhe von 250.000 Euro zur Gänze eine be-dingte Strafe – völlig ungewöhnlich. Monate später, nach dem Prozess, tauchten von der Justiz genehmigte abgehörte Telefonate aus dem GAK-Verfahren mit Gesprächspro-tokollen auf.In diesen sprach die angeklagt ge-wesene Buchhaltungschefin gegen-über mehreren Bekannten davon, dass es einen Deal zwischen dem Staatsanwalt und dem Richter gäbe und sie in ihrem Prozess eine be-dingte Strafe bekommen würde.Der zuständige Staatsanwalt für den Betrugsprozess war Johannes Winklhofer. Dieser ist bekanntlich auch für den Fall GAK zuständig und hatte in dieser Eigenschaft die ehemalige GAK-Geschäftsträgerin und -Finanzchefin bereits als Be-schuldigte auf seiner Liste. Im Fall einer Verurteilung in Sachen GAK würde ihr eine mehrjährige Haft-strafe drohen. Bis zu ihrem Betrugs-prozess hatte die langjährige GAK-Mitarbeiterin keinen der früheren Präsidenten oder andere Funktio-näre belastet. Erst in dieser Phase änderte sie ihr Aussageverhalten und machte für den Gerichtsfall GAK und die Erhebungen wegen Steuerbetrugs, Schwarzgeldzahlun-gen usw. allein die Expräsidenten Svetits, Roth, Sükar, Sticher und an-dere Funktionäre verantwortlich. KLIPP sah sich aufgrund dieser neuen Fakten (abgehörte Telefon-protokolle) veranlasst, eine Sach-verhaltsdarstellung an die Korrupti-onsstaatsanwaltschaft Wien und das Justizministerium zu übermit-teln. Diese löste dann Ermittlungen gegen Martin Wolf und Staatsan-walt Johannes Winklhofer aus. Die Ermittlungen wurden vor wenigen Wochen im Oktober eingestellt, von der Staatsanwaltschaft Wiener

ihre ehemaligen Chefs bei den Ver-nehmungen durch Staatsanwalt Winklhofer mit fundierten Aussagen, wusste sie doch über die Finanzdin-ge des GAK am besten Bescheid. Erst als sie wegen schweren Betrugs in der Höhe von 250.000 Euro bei ihrem späteren Arbeitgeber fristlos entlassen und angeklagt wurde – auch dort war sie als Buchhaltungs-chefin tätig gewesen –, änderte sie ihre Haltung und schlüpfte in eine völlig neue Rolle. Von da an belastete sie ihre ehemaligen Chefs.Der Ankläger im Betrugsprozess war – Zufall oder nicht – Johannes Winklhofer, der sie schon im GAK-Verfahren als Beschuldigte mehr-mals vernommen hatte.Bereits mehrere Monate vor der Schlussverhandlung und Urteilsver-kündung im Betrugsprozess hatte Staatsanwalt Winklhofer die Telefon-überwachung der ehemaligen GAK-Präsidenten und auch der Exge-schäftsträgerin und -Buchhaltungs-chefin angeordnet. Keiner der Be-troffenen ging davon aus, dass Tele-fone abgehört wurden. Die Exbuch-haltungschefin nahm sich daher kein Blatt vor den Mund, redete, wie ihr der Schnabel gewachsen war. Wenn die Sprache in ihren Telefonaten auf den Betrugsprozess und ihre Ankla-ge kam, meinte sie mehrmals, dass es einen Deal mit dem Staatsanwalt gäbe. Sie fühle sich auch unter Druck gesetzt, meinte sie. Wörtlich: „Wenn ich ihm helfe, dann hilft auch er mir.“ Gemeint war eine bedingte Strafe im Betrugsprozess, die nach ihren An-gaben in Aussicht gestellt war. Tat-sächlich erhielt sie dann nur eine be-dingte Freiheitsstrafe von zwei Jah-ren. Bei schwerem gewerbsmäßigen Betrug in dieser Höhe und nur mit einer partiellen Schadenswiedergut-machung ein überraschender Aus-gang.

Staatsanwalt Winklhofer weist jeden Vorwurf einer unerlaubten Verknüp-fung der beiden Fälle GAK und Be-trugsprozess stets als absurd zurück, auch eine Kontaktaufnahme mit Richter Martin Wolf, trotz der von

Götterin Schwarz„

„Weil der Deal (…) gelaufen ist“Ex-GAK-Finanzchefin wusste nicht, dass ihr Telefon abgehört wird. Sie bringt damit Staatsanwalt stark unter Druck

tauchten von der Justiz genehmigte abgehörte Telefonate aus dem GAK-Verfahren mit Gesprächspro-

In diesen sprach die angeklagt ge-wesene Buchhaltungschefin gegen-über mehreren Bekannten davon, dass es einen Deal zwischen dem Staatsanwalt und dem Richter gäbe und sie in ihrem Prozess eine be-

Der zuständige Staatsanwalt für den Betrugsprozess war Johannes Winklhofer. Dieser ist bekanntlich auch für den Fall GAK zuständig und hatte in dieser Eigenschaft die ehemalige GAK-Geschäftsträgerin und -Finanzchefin bereits als Be-schuldigte auf seiner Liste. Im Fall einer Verurteilung in Sachen GAK würde ihr eine mehrjährige Haft-strafe drohen. Bis zu ihrem Betrugs-prozess hatte die langjährige GAK-Mitarbeiterin keinen der früheren Präsidenten oder andere Funktio-näre belastet. Erst in dieser Phase änderte sie ihr Aussageverhalten und machte für den Gerichtsfall GAK und die Erhebungen wegen Steuerbetrugs, Schwarzgeldzahlun-gen usw. allein die Expräsidenten Svetits, Roth, Sükar, Sticher und an-dere Funktionäre verantwortlich. KLIPP sah sich aufgrund dieser neuen Fakten (abgehörte Telefon-

§3 STPO (Strafprozessordnung)(1) Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft und Gericht haben die Wahrheit zu erforschen und alle Tatsachen aufzuklären, die für die Beurteilung der Tat und des Beschuldigten von Bedeutung sind.(2) Alle Richter, Staatsanwälte und krimi-nalpolizeilichen Organe haben ihr Amt un-parteilich und unvoreingenommen auszu-üben und jeden Anschein der Befangenheit zu vermeiden. Sie haben die zur Belastung und die zur Verteidigung des Beschuldigten dienenden Umstände mit der gleichen Sorg-falt zu ermitteln. §7 STPO, Der Beschuldigte darf nicht ge-zwungen werden, sich selbst zu belasten. Es steht ihm jederzeit frei, auszusagen oder die Aussage zu verweigern. Er darf nicht durch Zwangsmittel, Drohungen, Verspre-chungen oder Vorspiegelungen zu Äußerun-gen genötigt oder bewogen werden. §47 STPO, Jedes Organ der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft hat sich der Ausübung seines Amtes zu enthalten und seine Vertretung zu veranlassen, ... wenn andere Gründe vorliegen, die ge-eignet sind, seine volle Unvoreingenom-menheit und Unparteilichkeit in Zweifel zu ziehen.Über die Befangenheit hat der Leiter der Behörde, der das Organ angehört, im Fall der Befangenheit des Leiters dieser Behörde der Leiter der übergeordneten Behörde im Dienstaufsichtsweg zu entscheiden und das Erforderliche zu veranlassen.

Das fordert der Gesetzgeber

Justitia, die römische Göttin der Gerechtig-keit, tritt auch mit verbundenen Augen auf. Ein Zeichen des Urteilens „ohne Ansehen der Person“. Es gibt auch eine zynische Interpre-tation: Sie sieht nicht hin, wenn die irdische Justiz Recht spricht.

Neustadt, die aus Wien damit be-auftragt worden war. Die Beschul-digten haben nun dem Gericht neue Gesprächsprotokolle mit brisanten Aussagen und Gesprächspartnern der ehemaligen Buchhaltungsche-fin vorgelegt und die Fortsetzungen der Ermittlungen beantragt. Eine Entscheidung darüber gibt es bei Redaktionsschluss noch nicht.

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Expräsident Roth und anderen vor-gelegten Telefonprotokolle. Nach den Angaben der Exbuchhaltungs-chefin in zahlreichen abgehörten Te-lefonaten gab es bereits vor der Ur-teilsverkündung eine klare (verbote-ne) Absprache zwischen Staatsan-walt und Richter betreffend ihr Urteil.In seinem Vorbringen verwies Staats-anwalt Winklhofer darauf, dass die Exbuchhalterin in den abgehörten Telefonaten auch davon sprach, dass man ihr 300.000 Euro versprochen hätte, würde sie den angeblichen Deal mit dem Staatsanwalt, den es nicht gab, auch vor Gericht wieder-holen. Von wem konkret dieses An-sinnen gekommen sei, konnte die ehemalige Buchhaltungschefin trotz intensivster Nachfrage nicht sagen.

fer und sein Rechtsverständnis. Aus Sicht der Beschuldigten gab es sehr wohl weitere aufschlussreiche, bri-sante und lange Gespräche. Die Ex-GAK-Buchhaltungschefin führte am Vormittag vor ihrer Verhandlung im Betrugsprozess ein längeres Telefo-nat mit dem Psychiater, der das Gut-achten über sie erstellte. Antworten auf seine Fragestellungen im Ge-spräch sollen dann auch im Gutach-ten aufscheinen.Nach der Urteilsverkündung sprach die Exbuchhaltungschefin neuerlich mit dem Psychiater und bedankte sich. Wieder wählte sie dabei unter anderem die Formulierung „Deal mit dem Staatsanwalt“.Die Protokolle dieser abgehörten Te-lefonate waren nun der Auslöser da-

Verschriftet, wie das in der Fach-sprache heißt, wurde von der Staats-anwaltschaft nur ein Teil der abge-hörten Telefonate und dann zu den Akten genommen. Die restlichen Gespräche – so argumentierte man – seien für das Verfahren von keiner wesentlichen Bedeutung. Als die Be-schuldigten dennoch darauf dräng-ten, versuchte Staatsanwalt Winklhofer dies mit seitenlangen Eingaben zu verhindern. Dieses An-sinnen würde nur eine Verzöge-rungstaktik der Beschuldigten be-deuten. Nach Monaten entschied das Oberlandesgericht, dass die Be-schuldigten das Recht hätten, dass alle Gespräche verschriftet werden und es Protokolle darüber geben müsse. Eine Niederlage für Winklho-

für, dass die Verteidiger von Roth und Kollegen neuerlich Anträge für eine Abberufung von Staatsanwalt Jo-hannes Winklhofer eingebracht ha-ben. Nur eine Hypothese, die klarer-weise fiktive Elemente enthält und die bisherigen Abläufe insoweit auch eigenständig bewertet:Am 28.10.2011 wurden Peter Svetits und die Exbuchhaltungschefin von der Polizei bei einem Treffen beob-achtet, wo es angeblich zu einer Geldübergabe kam. Ein Zugriff und eine Festnahme blieben aber aus. Erst am 14.11. ließ Johannes Winklhofer beide wegen Verdunke-lungsgefahr festnehmen und in U-Haft bringen. Damit war es mit den „Enthüllungen“ der gesprächigen Ex-GAK-Buchhalterin vorbei.

Götterin Schwarz„

28. Oktober 2011

Durch die Telefonüberwachung er-

fahren die Polizei und die Staatsan-

waltschaft von einem Treffen von Ex-

GAK-Präsident Peter Svetits und der

Ex-GAK-Geschäftsträgerin. Es soll da

zu einer Geldübergabe kommen. Die

Polizei observiert dieses Treffen und

stellt auch Videos davon her. Die Po-

lizei unternimmt nichts.

3. November 2011

Ex-GAK-Mitarbeiterin steht wegen

250.000 Euro Betrug vor dem Ge-

richt. Ihr droht wegen der Höhe und

des gewerbsmäßigen Betrugs auch

eine unbedingte Haftstrafe. In der

ersten Verhandlung am 31. März 2011

hatte Richter Martin Wolf mit der

Bemer kung aufhorchen lassen (Zitat

„Kleine Zeitung“): „Halten Sie nicht

den Kopf hin für andere.“ Auf Antrag

der Verteidigung gibt der Richter ein

psychiatrisches Gutachten in Auf-

trag. Es soll beweisen, dass die Ange-

klagte zum Tatzeitraum von Juli

2009 bis Mai 2010 in ihrer Kritik und

Urteilsfähigkeit erheblich einge-

schränkt war – aufgrund bestehen-

der Angststörungen.

Das Gutachten des hochbetagten

Psychiaters bestätigt genau das.

Aufgrund dieses Gutachtens verur-

teilt der Schöffensenat die Ex-GAK-

Mitarbeiterin dann zu einer beding-

ten Strafe. Die Staatsanwaltschaft

beeinsprucht dieses Urteil nicht. Ex-

pertenkollegen des Psychiaters hal-

ten den Befund methodisch und in

dieser Form für nicht aussagekräftig.

14. November 2011

Es erfolgt in den frühen Morgenstun-

den gleichzeitig die Verhaftung von

Peter Svetits und der Ex-GAK-Buch-

haltungschefin wegen Verdunke-

lungsgefahr. Nach mehr als einer Wo-

che sind beide wieder in Freiheit. Das

Oberlandesgericht Graz stellt im

Nachhinein fest, dass die Verhaftung

der ehemaligen GAK-Mitarbeiterin

völlig ungerechtfertigt war.

Anmerkung: Mit der Verhaftung en-

dete auch die Telefonüberwachung.

Eine Verhaftung vor dem 3. Novem-

ber, dem Tag der Hauptverhandlung

im Betrugsprozess, hätte bewirkt,

dass die Ex-GAK-Buchhaltungschefin

aus der U-Haft vorgeführt hätte wer-

den müssen. Man darf annehmen, der

Schöffensenat hätte dann nie und

nimmer eine bedingte Strafe ausspre-

chen können. Gutachten hin oder her.

„Weil der Deal (…) gelaufen ist“Ex-GAK-Finanzchefin wusste nicht, dass ihr Telefon abgehört wird. Sie bringt damit Staatsanwalt stark unter Druck

Ein aufschlussreiches ZeitdiagrammDas Urteil gegen Hannes Kartnig hat selbst bei jenen Kopfschütteln ausgelöst, die Herrn Kartnig absolut nicht mögen und ihn als Wichtigtuer und Kotzbrocken ansehen. „Aber wenn wir einen Rechtsstaat haben, dann gibt es leider auch Fehl- oder Un-rechtsurteile, und jenes gegen Kartnig ist eines“, kommentiert ein Grazer Anwalt pointiert die 4,7 Jahre Haft für versuchten Förderbetrug (kein Schaden!) und wegen Abgabenverkürzung für den österreichi-schen Fußballverband (48.000 Euro). In Deutschland erhielt Uli Hoeneß für 30 Milli-onen Euro Steuerbetrug dreieinhalb Jahre Haft, Andrea Herberstein seinerzeit für Fördermissbrauch neun Monate.

Dem Gesetz nach besteht jede Strafe aus zwei Elementen: der sogenannten Spezial-prävention und der Generalprävention. Letztere soll abschreckend auf etwaige Nachahmungstäter wirken. Nimmt man im Fall von Sturm oder GAK die Generalpräven-tion her, so ist es wohl unwahrscheinlich, dass es hier einen „Abschreckungsfaktor“ gibt. Denn wie viele Österreicher wollen Präsident eines Fußballvereins werden, ha-ben die Neigung, die Finanz und die Steuer in dieser Funktion zu betrügen? Also fällt die Generalprävention fast weg. Bei Kindes-missbrauch, Gewalt, Raub und, und ist völlig klar: Der Staat will davor warnen, dass der-artige Verbrechen für einen Betroffenen schwere Konsequenzen haben.

Bleibt also die Spezialprävention, die per-sönliche Schuldseite, und die war gegeben. Sie rechtfertigt aber nie das Ausmaß, wie es im Sturm-Prozess der Fall war.

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Ex-GAK-PräsidentPeter Svetits

Richter Martin Wolf und Staatsanwalt Johannes Winklhofer (re.)

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12 KLIPP November/Dezember 2014

In einer Bank-Filiale in der Innen-stadt übergibt der siebenjährige

Markus seine volle Sumsi-Sparbüch-se der freundlichen Dame am Schal-ter. Sie gibt das Geld in die automati-sche Zählmaschine und sagt dann anerkennend: „Du hast 143,55 Euro gespart.“ Der Kleine strahlt und nickt. Doch er bekommt anstatt sei-nes Geldes nur noch ein Büchlein, wo diese Summe drinnen steht. Überrascht und leicht verängstigt fragt er: „Was macht die Frau jetzt

mit meinem Geld? Warum kann ich es nicht wieder mitnehmen?“ „Die Bank behält das jetzt für dich auf“, versucht die Oma ihn zu beruhigen. „Ja, aber das könnte ich ja zu Hause auch“, entgegnet Markus. Die Oma: „Aber beim nächsten Mal, wenn wir kommen, ist aus deinem Geld schon mehr geworden.“ Beruhigt ist er erst dann, als er sich ein Auto, einen Ball und eine Mehlspeise dafür holen kann, dass er spart.

Brot steigt um 2,5 Prozent, Computerspiele um 3,4 und

Lebensmittel um 1,7 Prozent.

Die Zinsen für das Sparbuch von Markus betragen ganze 0,15 Pro-zent. So gesehen waren die Beteue-rungen von Oma und der freundli-chen Bank-Frau falsch. Denn seine 143,55 Euro werden im kommenden Jahr nur noch rund 138 Euro wert sein. Er wird also weniger dafür be-kommen, sich kaufen können. Also wäre es sogar vernünftiger gewesen,

die Spielkonsole schon jetzt zu kau-fen und nicht noch ein Jahr zu war-ten, die ja dann ganz bestimmt auch noch teurer wird.

Franz Voves und Hermann Schüt-zenhöfer haben die Null geschafft. Sie sind ganz stolz darauf, dass es im Landesbudget keine Neuverschul-dung gibt. Das Budget selbst ist mit rund 5,2 Milliarden Euro veran-schlagt. Aber was bedeutet die Null für die Steirer, zum Beispiel auch für Straßenbau-Landesrat Gerhard Kurzmann? Er warnt davor, dass hunderte Brücken und Straßen de-solat sind, dringend saniert, erneuert gehören, viele Landesgebäude ei-nen hohen Sanierungsbedarf auf-weisen. Hätte das Land neuerlich einen Kredit aufgenommen, würde man diese dringenden Arbeiten da-mit durchführen können. Diese Auf-träge würden auch der Sicherheit im Verkehr nützen, weil dann eben die Straßen und andere Projekte saniert sind, den Unternehmen würde das

mehr Aufträge bringen, daraus wür-de sich ergeben, dass sie auch mehr Steuern abliefern, es würden zusätz-lich Arbeitsplätze gesichert sein und möglicherweise neue geschaffen werden, das wiederum hieße weni-ger Belastung für das Arbeitsmarkt-service. Die eingestellten Beschäf-tigten könnten sich mehr leisten als mit dem Arbeitslosengeld, hätten für Weihnachten mehr Geld in der Ta-sche, um Geschenke zu kaufen – die-se Aufzählung ließe sich noch minu-tenlang fortsetzen – und nicht zuletzt hätte das Land am Ende auch mehr in seiner Kasse, sodass daraus auch die Kreditraten – bei fast null Prozent Schuldenzinsen – noch leichter zu begleichen sein würden. Rechnet man noch die Inflation dazu, sogar absolut weniger. Nur: Diese Wahr-heit schieben Voves und Schützen-höfer weg, denn „keine neuen Schul-den“ kommt beim Wähler gut an.

„Danke für die Einladung, ich kom-me als Schuldner“, sagt Franz W., der

Das trifft auch 7-jährigen Sparefroh Markus …

Doch Stimmung hat sich gedreht

Keine neuen Schulden macht das Land, das Duo Voves/Schützenhöfer ist stolz darauf

Abwanderung trotz Mega-Events noch nicht gestoppt

CHRONIK

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Airpower, der Red Bull Ring mit der For-mel 1, das Airrace im Herbst – rund eine halbe Million Besucher lockten diese Großereignisse ins Murtal. „Das Stim-mungsbild hat sich verändert. Es ist ganz wichtig, dass die Leute registrie-ren: Da tut sich was“, zieht Stadtwerke-Judenburg-Direktor Manfred Wehr, einer der Initiatoren für die Initiative Kraft.DasMurtal, im ersten Jahr nach der Rückkehr der Formel 1 Bilanz. „Die Ab-wanderung und der Megatrend in Rich-tung Urbanisierung sind damit aber nicht gestoppt.“ Es wäre aber auch illu-sorisch gewesen, zu glauben, dass das durch einige Aktivitäten möglich ist. Die Beobachtungsphase sei noch zu kurz, das könne man erst in drei bis fünf Jah-ren wirklich herauslesen. Judenburg verliere nach wie vor Einwohner. „Doch mit den Aktivitäten am Red Bull Ring hat

sich die Grundstimmung total geändert. Und das tut einfach der Seele gut, ist für das Bewusstsein gut, dass wir keine Krisen region mehr sind.“

Ihren Beitrag dazu hat auch die Initiative Kraft.DasMurtal geleistet. Knapp 70 Fir-men, Unternehmen haben sich auf die-ser Plattform gefunden. Manfred Wehr: „Wir möchten uns einfach bekannter machen, unser Image in der Region ver-bessern und schon in der Schule den jungen Leuten bewusst machen, welche Chancen sie in der Region haben, welche Chancen es gibt.“ Es sei ein Cluster, aber natürlich ungleich schwieriger zu mana-gen als ein Fach-Cluster, wo entweder Holz oder Autos im Mittelpunkt stehen. Es sei auch nicht überraschend, dass die Anfangseuphorie leicht nachgelassen habe, doch das Hauptziel sei einfach die

Lehrlingsausbildung und die Ab-sicht, Wissen in der Region zu hal-ten. Es sei leichter geworden, gute junge Leute für die Jobs in der Regi-on zu interessieren und aufzuzei-gen, dass man als Lehrling und Facharbeiter gute Chancen hat. Was parallel gelungen ist: Ein viel größe-res Verständnis unter den Unterneh-men. Die Netzwerkarbeit habe bereits Früchte getragen. Jeder interessiert sich, was der andere macht, produziert, und der Daten- und Dienstleistungsaus-tausch bringen zusätzliche Wertschöp-fung. Früher waren es zwölf Unterneh-men, die miteinander kooperiert haben, jetzt ist die Zahl auf 25 gestiegen und die Tendenz hält an.

Begünstigt wird die Entwicklung auch durch den Umstand, dass Red Bull mit seinen Investitionen in der Gastronomie und Hotellerie Standards in die Region

gebracht hat, die es bisher nicht gege-ben hat. Manfred Wehr: „Und bei Didi Ma-teschitz gibt es auch den Atem, diese Dinge durchzuziehen, wenn’s einmal in der Anfangsphase nicht so läuft.“ Hoch-qualifizierte Arbeitsplätze sind aber die Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region Aichfeld. Auch zu einer Aufwertung würde es führen, wenn die Region mit einer Fachhoch-schule aufwarten könnte. „Weil schon nach außen hin dann in der Stadt auch andere Leute spazieren gehen oder sich aufhalten und sich so das Bild insgesamt verändert.“

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Manfred Wehr: „Stim-mungsbild der Region hat sich verändert.“

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4 KLIPP November/Dezember 2014

Die steirische Wirt-schaftskammerwahl findet vom 24. bis 26. Februar 2015 statt.

Die WKO Steiermark ist die Interes-senvertretung und erste Anlaufstel-le für alle steirischen Unternehme-rinnen und Unternehmer. Egal, ob Ein-Personen-Unternehmen, mit-telständische Betriebe oder große Unternehmen mit vielen Hunderten Beschäftigten – sie alle haben das Recht, bei der Wirtschaftskammer-wahl vom 24. bis 26. Februar 2015 ihre Stimme abzugeben. Gerade in Zeiten, in denen sich das Unterneh-mertum zunehmend anspruchsvoll gestaltet und es vehement gilt, gegen den überbordenden Bürokratismus und für eine Abgabenentlastung einzutreten, sollte jedes WKO-Mit-glied von seinem demokratischen Grundrecht Gebrauch machen und

mit seiner Stimme seiner Interessen-vertretung und damit der Wirtschaft Gewicht verleihen. Die Aufgaben der Wirtschaftskammer sind dabei überaus vielfältig. Die WKO ver-steht sich sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene als unüberhörbares Sprachrohr der Unternehmer. Sie unterstützt und berät ihre Mitglieder in allen wichti-gen unternehmerischen Fragen und

bietet mit dem WIFI ein umfangrei-ches Bildungsangebot für alle Bran-chen. „Um eine möglichst breite Wählerschicht zu erreichen, besteht die Möglichkeit der Briefwahl, die sich bequem, quasi vom Chefsessel aus, erledigen lässt. Geben Sie der Wirtschaft Ihre Stimme“, fordert WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk auf.

Die Wahl

Die steirischen Wirtschaftskammer-wahlen finden vom 24. bis 26. Fe-bruar 2015 statt und auch diesmal kann man wieder per Briefwahl be-quem von zu Hause wählen.

So einfach funktioniert’s:Auf Anforderung werden die Wahl-karten ab Ende Jänner an die Wahl-berechtigten gesandt. Im Umschlag enthalten sind pro Berechtigung ein Stimmzettel und ein Kuvert für die-se. Man verwendet pro Stimmzettel ein Kuvert und steckt alle gesam-melt in die Wahlkarte. Die „befüll-te“ Wahlkarte wird in den Post-kasten geworfen, sodass sie bis 20. Februar bei der WKO einlangt. Das Porto wird von dieser über nommen. Die Wahlkarte ab sofort unter Tel. 0316/601-616 oder unter wko.at anfordern!

Wir Unternehmer wählen

Barbara Krenn, Gastwirtin in Pürgg: „Wählen heißt mitbestimmen — wir Unternehmer vertreten uns selbst!“

Philipp Gady, Auto- und Landmaschinen-händler in Lebring: „Unternehmer wissen am besten, was gut für Unternehmer ist – darum gehe ich wählen!“

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kleine Gewerbetreibende beim Empfang in seiner Hausbank. Gera-de hat der Vorstand, haben die obersten Bankmanager, fast ehr-fürchtig die auch öffentlich bekann-ten, erfolgreichen Geschäftsträger und Geschäftsleute begrüßt. Sie sind es, die bei der Bank ihre Millionen eingelegt haben und sich auch eine entsprechende Verzinsung erwar-ten. „Als Kreditnehmer und Schuld-ner kriegst du nicht so viel Aufmerk-samkeit“, bemerkt Franz W., wiewohl das gute Ergebnis der Bank auch von ihm abhängt, weil ja das Ehepaar ne-ben ihm am Tisch nur dann seine Zinsen für sein angelegtes Geld be-kommt, wenn er dafür erfolgreich sein begonnenes Projekt auf die Bei-ne stellt. „Es sollte also nicht nur Weltspartag, sondern möglicherwei-se auch Weltschuldnertag heißen. Oder man sollte einen eigenen Welt-schuldnertag einführen“, philoso-phiert er. „Denn nur solange ich ge-

sund bin und arbeite, kann das Ehe-paar neben mir beruhigt zu Hause sitzen oder auf Reisen gehen, weil es für sein Geld die Zinsen bekommt.“

Othmar L. in Weiz möchte sein Gast-haus vergrößern und macht Schul-den. Er braucht also mehr Geld, als er zur Verfügung hat. In der Regel ermöglicht ein Kredit dem Unter-nehmen, zu jenem Kapital zu kom-men, das es benötigt, um zu investie-ren. Am Ende, wenn alles gut geht, wird Othmar L. seinen Kredit plus Zinsen zurück zahlen. Also hat gar nicht die Bank die Zinsen bezahlt, sondern Othmars Zinsen sind der Treibstoff für die Bank und dieser Motor stottert jetzt gewaltig. Jetzt, da die Zinsen praktisch null sind, müssen die Banken gar nicht mehr so sehr um die Kunden sich bemü-hen, damit sie ihr Geld einlegen. Die Sparer wiederum sind darüber ver-ärgert, dass es kaum Zinsen gibt. So

gesehen sind die Sparer diejenigen, die allmählich enteignet werden, weil ihr Geld immer weniger wert wird. Und die Rückkehr von höheren Zinsen gibt es ja nur dann, wenn sich mehr Menschen, Unternehmer, Ge-meinden, Länder mehr Geld leihen. Und dazu trägt das Land Steiermark nichts bei.

Null Neuverschuldung gut und schön. Dabei wird aber übersehen, dass wir in einer Geldwirtschaft le-ben und der geht es nur dann gut oder die ist nur dann stabil, wenn sie wächst. Und dieses Wachstum brau-chen wir einfach, damit auch die Zin-sen verdient werden und damit auch die Sparer (Voves und Schützenhöfer werden das auch als Privatpersonen tun) zufrieden sind. Nun ist es aber so, dass die Gemeinden sparen müs-sen (weil sie bekommen ihr Geld ja zum Teil vom Land), die Bürger spa-ren, das Land selbst spart und auch

die Republik muss sparen, auch die Unternehmer sparen. Was passiert aber, wenn niemand mehr wirklich ausreichend investiert? Wie soll dann aber unsere Wirtschaft florie-ren, funktionieren, wenn die Banken keine Zinsen mehr zahlen und die Unternehmer zu wenig Kredite auf-nehmen? Es gibt einfach zu viel ge-spartes Geld – nicht nur in Europa, auch in Amerika, in Asien. Und weil es so viel Geld gibt und offensicht-lich nicht genügend „gute“ oder zu-verlässige Schuldner, wächst unsere Wirtschaft nicht mehr. Und in einer solchen Situation sind wir. Sparen in einer Geldwirtschaft kann so zu ei-nem Teufelskreis werden. Wenn zu viele sparen, zu wenige investieren, Schulden machen für neue Projekte, stottert die Wirtschaft, gibt‘s eine Rezession, gehen Arbeitsplätze ver-loren, steigt die Arbeitslosigkeit, sinkt die Kaufkraft, werden die Ar-men noch ärmer.

Das trifft auch 7-jährigen Sparefroh Markus …

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Die junge Rezeptionistin im Hotel übergibt mir die Zimmerschlüssel. Unüberhörbar ist dabei der Akzent. Später beim Abendessen ahnen wir, dass dies andere Gäste leicht irritiert. Sie hätten beim Skifahren einen Jagatee bestellt und wären erst nach mehrmaliger Wiederho-lung verstanden worden, erzählen unsere Tischnachbarn.

„Die Gästezahl in der Steiermark steigt Jahr für Jahr. 2013 verzeich-nete man 11,3 Millionen Nächti-gungen, bei 3,5 Millionen Gästen, davon waren 2,3 Millionen Öster-reicher. Wir sind das beliebteste Urlaubsland für die Österreicher.

Dazu tragen die steirischen Ther-men bei, das Vulkanland, das Weinland, die Skiregion Schlad-ming, die gelungene Vermarktung als Genuss- und Bioregion, die Ge-nusshauptstadt Graz, aber auch einzelne Adressen wie die Schoko-ladenmanufaktur Zotter oder der Essig- und Spirituosenerzeuger Gölles“, kommt Gerhard Kienzl, Spartengeschäftsführer in der Wirtschaftskammer für den Tou-rismus, auf die eine Seite der Medaille zu sprechen. Die andere

Seite: „Was noch nicht nachgezo-gen hat mit dem Erfolg im Touris-mus, ist der Nachwuchs in den tou-ristischen Berufen. Nicht zuletzt deshalb müssen immer mehr Ar-beitskräfte aus dem europäischen Umland eingestellt werden.“ 2011 waren bereits etwa 20 Prozent der Mitarbeiter nicht Österreicher.

Für die fehlenden „heimischen Nachwuchskräfte“ in der Gastro-nomie führen die Touristiker meh-rere Gründe an: Die Geburtenzah-len sind zurückgegangen, die Ar-beitszeiten, die auch aufs Wochen-ende fallen, wirken für Jugendliche oft abschreckend. Josef Schellneg-ger, Direktor der Landesberufs-schule für Tourismus in Bad Glei-chenberg: „Und das, obwohl es aber regional sehr gute Jobaus-

sichten gibt und auch die Möglich-keit, international tätig zu sein. Das zeigen immer wieder erfolgreiche Absolventen, wie zum Beispiel Starkoch Johann Lafer, Plachuta sen. und Josef Zotter.“

Außerdem verfügt die Steiermark über exzellente Ausbildungsein-richtungen für den Tourismus. So schickt die Landesberufsschule ihre erfolgreichen Schüler auf Lehrgänge nach St. Petersburg, Shanghai, Valencia und Dublin.

„Dabei sehen wir immer wieder, wie begeistert man im Ausland schon von unseren Lehrlingen ist, da sie durch unser duales Ausbil-dungssystem gut ausgebildet sind und wissen, wo sie anpacken müs-sen“, so Josef Schellnegger.

„Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt bei uns“

Launig zu ging’s bei Josef-Krainer-Heimatpreisen

CHRONIK

Es war ein Spätnachmittag im Weißen Saal der Grazer Burg. Für launige Stim-mung sorgte nicht nur die Laudatio von Gerald Schöpfer bei der Verlei-hung der Josef-Krainer-Heimatpreise 2014, sondern auch ein Dank von Preis-träger Hubert Neuper außer Protokoll. „I war jemals der einzige Nackerte im Büro von Landeshauptmann Krainer“, sprach er ins Mikrofon. Natürlich gro-ßes Gelächter. Skisprung-Pionier und Kulm-WM-Organisationschef Neuper hatte sich nach einem Fitnesslauf im Burggarten im Büro von LH Krainer für einen späteren Auftritt duschen und umziehen dürfen.

Im Beisein von Altlandeshauptmann Josef Krainer nahm Landeshaupt-mann-Stv. Hermann Schützenhöfer die Preisverleihung vor. Geehrt wurde ne-ben dem steirischen Schauspieler und Regisseur Wolfram Berger in der Kate-gorie Schauspiel auch Sporttherapeu-

tin Maryla Hermann für ihren jahr-zehntelangen ehrenamtlichen Einsatz in der Kategorie Sozialaktivitäten. Ein zweiter Preis in dieser Kategorie wur-de an diesem Abend an die Musikpäda-gogin und Chorleiterin Gertrud Zwi-cker als Anerkennung ihres sozialen Engagements verliehen.

Josef und Ulrike Zotter als Gründer des steirischen Vorzeigeunterneh-mens zählen ebenso zu den diesjähri-

gen Preisträgern (Kategorie Wirt-schaft) wie auch die Laienschauspiel-gruppe der Feldkirchner Passionsspie-le, für die stellvertretend Erich Gosch, Christoph Scharl und Hans-Jürgen Weitschacher den Preis in der Katego-rie Kultur entgegennahmen.

„Der große Europäer, Visionär und Er-möglicher Josef Krainer hatte die Steiermark von der Armut in den Wohlstand geführt“, erinnerte Schüt-

zenhöfer an den Namensgeber des Preises. „Er hat unser Land geöffnet, konnte mit den Großen in der Welt, blieb zugleich aber immer ganz nahe bei den ‚kleinen Leuten‘ und hatte stets ein offenes Ohr für die Schwa-chen in unserer Gesellschaft. Die heu-tigen Preisträgerinnen und Preisträ-ger repräsentieren diese Offenheit, das tiefe Kulturbewusstsein und die wirtschaftliche und soziale Erfolgsge-schichte der Steiermark.“

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Erfolg im steirischen Tourismus – steigende Mitarbeiterzahl aus EU-Ländern

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Sorge um genügend heimischen Nachwuchs

Alt-Landeshauptmann Josef Krainer (Mitte) mit den Preisträgern. Hubert Neuper (mit Frau): „War der einzige Nackerte im LH-Büro.

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Wir wünscheneine schöneAdventszeitund einenergievollesneues Jahr!

Wir sind immer für Sie da -auch zu Weihnachten.

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Der Einbau von Smart Metern loh-ne sich für Haushalte nicht, heißt es, denn die teuren Zähler müssten über eine Gebühr von den Haus-halten bezahlt werden. Erst wenn zum Beispiel Elektroautos massen-haft verbreitet seien, könne dies wieder überdacht werden.

„Jetzt würde es die Energiewende noch weiter verteuern“, wird der deutsche Wirtschaftsstaatssekre-tär Rainer Baake in Medienberich-ten zitiert.

„Frühere Bundesregierungen hat-ten immer wieder das Potenzial dieser Zähler betont und in Ar-beitsgruppen mit der Wirtschaft den Einsatz vorbereitet“, schreibt das „Handelsblatt online“. Die digi-talen Smart Meter können genau ermitteln, wann genau wie viel Strom verbraucht wird und was die größten „Stromfresser“ sind: „In Verbindung mit den schwanken-

Die obersteirischen Gemeinden Wartberg im Mürztal, Aflenz Land und Neuberg an der Mürz setzen auf eine innovative Stra-ßenbeleuchtung mit LED. Die Energie Graz setzte diese umwelt-freundliche Lösung um. „Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden bei uns schon lange großgeschrieben. Mit ,Licht Komplett‘ bieten wir den Gemeinden einen umfassenden Service für energieeffiziente Beleuchtung an“, so die Energie-Graz-Geschäfts-führer Gert Heigl und Werner Ressi.

den Ökostrom-Mengen könnten etwa Chemiefabriken oder Besit-zer von Elektro-Autos dann beson-ders viel Elektrizität einsetzen, wenn deren Preis etwa wegen gro-ßer Solarproduktion gering ist.“

In Österreich hingegen bleibt es „bei der Zielvorgabe des Wirt-schaftsministeriums, das einen Roll-out von 95 Prozent intelligen-ten Stromzählern bis zum Jahr 2019 vorsieht“, berichtet future-zone.at. Laut einer Kosten-Nutzen-Analyse, die im Auftrag des Wirt-schaftsministeriums durchgeführt wurde, sei die Einführung bei ei-nem Roll-out von 95 Prozent „am wirtschaftlichsten“.

Die E-Control als Behörde infor-miert spärlich, dass mit der Einfüh-rung von Smart Metern die öster-reichischen Stromkunden und da-mit die Volkswirtschaft enorm be-lastet werden.

Keine Smart Meter als Kostenbombe für Haushalte

Obersteirische Lichtblicke

Österreicher bleiben noch dabei, deutsche Bundesregierung reagiert vernünftig

KLIPP November/Dezember 2014

Energie-Graz-Führungs-Duo Gert Heigl (li.) und Werner Ressi

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26 KLIPP November 2011

Ich weiß nicht, ich weiß nicht, wasich machen soll und mein Allerlieb-ster ist mir da überhaupt keine Hilfedabei. Er sagt nur: „Du wirst dasschon richtig machen …“ UnsereJüngste war so schwer verliebt undjetzt ist es auf einmal über Nachtaus. Sie tut mir so leid, weil sie sichfast wie in ihrer Kindheit bei mir an-lehnt und Schutz sucht. Das tut gut,aber sie wissen ja, man kann danicht wirklich helfen, sondern kannnur versuchen, zu trösten. Bei uns inder Nachbarschaft gibt’s auch eini-ge türkische Zuwandererfamilien.Und da haben wir gehört, dass diemit ihrer Tochter kürzlich in dieTürkei gereist sind, weil sie dort denBräutigam ausgesucht haben. Undderen Tochter findet nichts dabei,weil sie ja in dieser Welt aufgewach-sen ist. Die war ganz freudig aufge-regt, obwohl sie ihren Bräutigam garnicht je vorher gesehen hat. Wennich dann daran denke, wie niederge-schlagen unsere Jüngste jetzt ist,dann denke ich mir: Solche Sorgenhaben die Eltern der jungen Türkinnicht.

Das letzte Mal hat mir ja Frieda er-zählt, dass der Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Steiri-schen Industrie, nach Wien gehensoll und dort als Nachfolger von In-dustriellen-Präsident Veit Sorgervorgesehen ist. Und die Friedameinte noch, damit wäre er nebendem gut vernetzten Fritz Grillitsch,dem Bauernbundpräsidenten, derranghöchste steirische Vertreter aufdem Wiener Parkett. In der steiri-schen ÖVP, so erzählt die Frieda,waren die Funktionäre arg ge-schockt, als sie nun lesen mussten,dass der Grillitsch sich von einerStunde auf die andere total aus derPolitik zurückzieht. Es waren auchfür ihn die Aufregungen so arg, dasser in Graz bekanntlich wegen Herz-problemen ins Krankenhaus mus-ste. Alle, mit denen die Frieda überGrillitsch gesprochen hat, warenfast traurig, weil der Obersteirerauch in den anderen Parteien viele

gute Freunde hat. Die Frieda hat im-mer wieder gehört, und sie geht ja inder ÖVP aus und ein, dass Grillitschgute Chancen gehabt hätte, demHermann Schützenhöfer zu folgen,hätte er das im Auge gehabt. Nun istes klarerweise vorbei damit. Schoneinmal war Fritz Grillitsch knappvor dem Sprung in die Landesregie-rung, damals noch zu Zeiten vonWaltraud Klasnic. Er habe damalsbereits, so erzählt die Frieda, dieZusage der damals allmächtigensteirischen VP-Chefin gehabt, diedann allerdings im Parteivorstandeinen anderen vorschlug, ohne Gril-litsch darüber zu informieren. Ver-ständlich, sollte das so stimmen,dass der Grillitsch sich zu KlasnicsVerdiensten kaum noch äußerte.

Weil die Frieda gerade von Klasnicgeredet hat. Herwig Hösele war ei-ner ihrer engsten Mitarbeiter undist, so der Hubert, sicher ein belese-ner Mann. Kein Wunder, dass er vielüber die Vorzüge und Nachteile derDemokratie, das passende Wahl-recht philosophiert. Doch mit einemscheint er ein Problem zu haben, mitdem innerparteilichen demokrati-schen Umgang. Der Hubert denkt daan die Zeit zurück, als Klasnic we-gen der Energie Steiermark gewaltigZoff mit Gerhard Hirschmann undHerbert Paierl hatte. Hösele spiel-te in dieser Auseinandersetzungeine wichtige Rolle. Heute bezeich-net er sich selber als „Wut-Bürger“,wegen der stärker werdenden Poli-tikverdrossenheit in Österreich, undschließt sich dem Kreis jener an, diedagegen sogar ein Volksbegehrenüberlegen. Schon pikant. Oder per-vers. Oder auch zum Schmunzeln.Hösele äußerte sich in den Medienim Sinne wie: „Irgendwann werdendie Regierungsparteien von unshören.“ Aber er selbst hat nicht gutzugehört und die Dinge richtig ana-lysiert, als er im Regierungsbüro inder Grazer Burg die Fäden gezogenhat. Denn sonst wäre die Landtags-wahl 2005 für Waltraud Klasnicnicht zu einem Desaster geworden,

so der Hubert. Dem klarerweisenoch immer leid tut, dass die „Che-fin“ damals so sang- und klanglosvon der politischen Bühne abtretenmusste. Bei ihrem 60er, zu dem ihrzwei Wochen nach der Wahl logi-scherweise viele Mitarbeiter gratu-lierten, kam aber keine Stimmungauf. Da war die Trauerarbeit wichti-ger.

In der Steiermark durfte GerhardDraxler seinerzeit nicht ORF-Lan-desdirektor werden, weil er fürÖVP-Landeshauptfrau WaltraudKlasnic zu viel rot und zu vielschwarz war. In Kärnten wurde erORF-Landesdirektor unter JörgHaider von der FPÖ. In Wien wurdeer Informationsdirektor unter Wolf-gang Schüssel von der ÖVP. Undnun wurde er wieder steirischerLandesdirektor unter dem rotenLandeshauptmann Franz Voves.Was damit zum Ausdruck kommt,hat mir kürzlich der Josef erzählt.Dass Gerhard Draxler von seinemJob als Journalist was verstehenmuss und alle jene eines Besserenbelehrt hat, die ihn in der jeweiligenPhase jener politischen Gruppie-rung zugeordnet haben, die geradedort an der Macht war oder ist.

Christoph Biro, Chefredakteur derSteirerkrone, zeigt immer wieder, sohabe ich der Ute bei der letzten Ta-rock-Runde beim Diskutieren amNebentisch zugehört, dass er vonder Steiermark noch immer wirklichwenig weiß. Er kommt aus Wien undist ein Bürgerlicher im alten Sinndes Wortes, tut sich schwer mit neu-en Entwicklungen. Daher gefallenihm auch Typen, die ihm schmei-cheln und ihn als einen der Großenund Wichtigen im Lande darstellen.Mit Oswin Kois verlasse der viel-leicht kompetenteste Manager diegroße Bühne, streut Biro dem Noch-Energie-Steiermark-Chef Rosen.Das zeugt schon von wirklicherSachkenntnis, lästert die Ute. Was

Kois in der einst skandalgebeutel-ten Estag gelungen sei, so der HerrBiro, suche seinesgleichen. Werdenke angesichts des Grünen E heu-te noch an die schmutzigen Schlag-zeilen von früher? Und die Estag seiauch profitabel. Zweistellige Millio-nenbeträge dürfe das Land Jahr fürJahr kassieren, und dass der steiri-sche Stromriese keinen Atomstromins Netz einspeist, stehe ebenfallsauf der Kois’schen Erfolgsliste,schreibt Biro in der Steirerkrone.Letzteres stimme in keinem Fall,hört die Ute aus der Energie-Steier-mark-Zentrale von jemandem, dermit Stromhandel zu tun hat.

Warum gehe Kois überhaupt per 31.März, trauert Biro. Franz Voveskönnte ihm da sicher die passendeAntwort geben, rät die Ute dem Stei-rerkrone-Chefredakteur. Im Übri-gen habe dieser Oswin Kois Hand-schlagqualität – ein Charakterzug,der heutzutage immer seltener zufinden ist, will das Biro-Lob keinEnde nehmen. Er meint damit aberhoffentlich nicht den Sack vollerEnergie-Steiermark-Inserate unddie zigtausenden Euro dafür, welchedie Krone im Laufe der letzten zwei-einhalb Jahre einsackeln konnte,ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, sodie Ute, vielleicht hat der Nachfol-ger von Kois eine ähnlich lockereHand beim Geldausgeben, wenn’sdarum geht, vor allem für sich alsPerson guten Wind zu machen.Denn viel will der Tarock-Rundenicht einfallen, als die Ute danachfragt, was dem Kois so alles gelun-gen sei. Da fielen dann Begriffe wieMurkraftwerk und Photovoltaik-An-lage auf der Firmenzentrale. Dochdiese Projekte sollen schon die Vor-gänger auf Schiene gebracht haben.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

Hallo, meine Lieben!

LILLY LOTTERBLUME

Ich denke, es geht Ihnen genauso wie

uns. Unsere Konten bei der Hausbank

sind zur Weihnachtszeit immer hoff-

nungslos im Minus. Es heißt: Der lie-be Gott hat das liebe Geld erschaffen,

aber warum hat er dann für uns nur so

wenig übrig gehabt? Doch das ist kei-

ne Jammerei, sondern es wäre einfach

schön, wenn man gerade zu Weih-nachten Bekannten und Freunden,

denen’s vielleicht tatsächlich schlecht

geht, da und dort vielleicht eine große

Freude machen könnte.

*

Über zu wenig Geld klagt auch Peter Pakesch, der Chef des Universal-museum Joanneum, so erzählt mir

die Ute, die in einem Regierungsbüro

in der Landesregierung arbeitet. Die

Politik würde nicht hinter dem Konzept

des Universalmuseum stehen, klagt

Pakesch, sonst hätte er höhere Bud-

gets zur Verfügung. Eine eigene Linie

zu verfolgen, sei ja gut und schön, er-

zählt die Ute, aber das könnte man nur

in privaten und nicht in öffentlichen

Kunsttempeln, wie in New York, Bilbao oder sonstwo. Beim Joanne-

um handelt es sich ja um eine Institu-

tion, die von Steuergeldern lebt. Und

im Kunsthaus hätten sich bis heute

nicht sensationelle Publikumserfolge

eingestellt, bemerkt sie. Nur über zu

wenig Geldmittel zu klagen und nicht

auch Versäumnisse und Fehler bei sich

selbst und dem eigenen Team zu analy-

sieren – das bringt die Kulturszene

nicht voran. Da muss über alles geredet

werden, was Geld in die Kassa bringen

könnte. Selbst eine Ausstellung über

die Habsburger und ihre Hochzeiten

darf nicht tabu sein. Die Ute wundert

sich, dass die Politik – Buchmann und Nagl – noch nicht eingegriffen

hat. Denn so eine Closed-Shop-Einstel-

lung „Wir wissen schon, wie’s geht. Bit-

te zahlt’s, halt’s aber den Mund“ – das

kann ja nicht auf Dauer gut gehen.

*

Noch ist es natürlich früh, aber kaum ist

der Jänner 2015 da, wird der nächs-

te Landtagswahl-Termin plötz-

lich ganz aktuell für die Parteien. Noch

ist den meisten nicht bewusst, dass

nach der Wahl im Herbst 2015 die

Steiermark sich politisch ganz an-

ders präsentiert. Der Herwig erinnert

uns bei der letzten Tarock-Runde dar-

an, dass bekanntlich der Proporz in

der Regierung abgeschafft wurde, es

nicht mehr neun, sondern nur mehr sie-

ben Sitze in der Regierung geben wird

und auch der Landtag von 56 auf 48

Abgeordneten-Sitze schrumpft. Nächs-

tes Jahr genau um diese Zeitwird, so

prophezeit der Herwig, nichts mehr so

sein wie es war. Im schlimmsten Fall

könnte die ÖVP das erste Mal nach

70 Jahren nicht mehr in der Regierung

sein. „Ach, das ist ein Blödsinn“, erwi-

derte mein Allerliebster genervt. Aber

so ganz von der Hand zu weisen ist das

nicht. Sollten nicht Franz Voves und

Hermann Schützenhöfer am Ru-

der bleiben. Denn nur wenn ÖVP und

SPÖ im Landtag zumindest 25 Manda-

te gemeinsam erreichen – das wäre die

absolute Mehrheit –, können sie sich

untereinander ausschnapsen, wer Lan-

deshauptmann wird, wer Landeshaupt-

mann-Stellvertreter und die restlichen

fünf Regierungssitze auch noch mit

eigenen Leuten besetzen.

*

Umso wichtiger ist es, dass ÖVP und

SPÖ schon vor der Wahl einen Treue-

und Beistandspakt abschließen müs-

sen. Geht die Politlandschaft zwischen

ÖVP und SPÖ in Brüche oder schafft

man gemeinsam die absolute Man-

datsmehrheit von 25 nicht, dann brau-

chen sie einen dritten Partner. Und die-

ser, so der Herwig, kann den Preis für

sein Mittun hoch ansetzen.

*

Käme es zu einer Konstellation, wo

die ÖVP mit der FPÖ die Mehrheit im

Landtag hätte, dann wäre die SPÖ aus

dem Rennen und in der Opposition –

auch nach 70 Jahren ein völliges No-

vum. Gleiches gilt, sollte die SPÖ mit

den Grünen im Landtag zumindest

25 Mandate schaffen, dann könnten die

Grünen in der Steiermark erstmals Re-

gierungsverantwortung bekommen. In

den meisten anderen Bundesländern

ist das bereits seit Jahren der Fall. „Also

es gibt“, so mein Allerliebster zum Her-

wig gesagt, „viele Sandkastenspiele.“

*

Mit 50 Mitarbeitern hat Jochen Pildner-Steinburg vor 40 Jahren

das Unternehmen von seinem Vater

übernommen. Heute beschäftigt die

familieneigene GAW-Group weltweit

rund 1.500 Mitarbeiter, erzählt die Ma-

ria, die beim steirischen Exportpreis in

der Wirtschaftskammer dabei war. Ich

habe die Firma vorher gar nicht ge-

kannt, zeigte sich die Maria bei einem

Kaffee überrascht. Sie wusste nur von

mir – ich bin ja eine alte Plaudertasche

–, dass Jochen Pildner-Steinburg früher

einmal auch mit dem KLIPP verbandelt

war. Mehr als 90 Prozent von dem, was

die GAW macht, geht in den Export,

bekam ich von der Maria sozusagen

eine Privatstunde in Sachen Wirtschaft.

Wenn einer aus 50 Mitarbeitern 1.500

macht, dann hat er ja wohl nachhaltig

bewiesen, dass er vom Wirtschaften

und Unternehmen viel versteht. Gefal-

len hat ihr dort bei der Verleihung der

Exportpreise – die GAW ist ganz

oben dem Siegertreppchen gestanden

– eine Aussage von Jochen Pildner-

Steinburg: „Wenn es uns schlecht geht,

dann spüren das auch unmittelbar der

Trafikant oder die Gasthäuser in unse-

rer Umgebung.“ Doch jeder Mensch

hat eine Schwäche, auch das hat die

Maria erfahren. Und zwar von ihrem

Cousin. Er ist ein Eishockey-Fan

und Jochen Pildner-Steinburg leidet

und freut sich mit den 99ers, die er seit

Jahren sponsert. Sie hätten ihm schon

viele Tiefs, aber auch einige Hochs be-

schert. Möglich, dass Jochen Pildner-

Steinburg vom Meistertitel träumt –

auch ich träume von einem gesunden

und erfolgreichen Jahr 2015. Und das

wünsche ich auch Euch Allen!

Das wär‘s, bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

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HEIMISCHE VEREDLER

Vom SCHÖPFERzum WERTSCHÖPFER

Im Mittelpunkt stehen die Leis-tungsstärke steirischer Unterneh-men und deren Wertschöpfung mit einem besonderen Schwerpunkt, was die Mitarbeiter betrifft.

Erste Ansprechpartner sind die Fir-menverantwortlichen aus unter-schiedlichsten Branchen und Wirt-schaftszweigen, die dafür die nöti-gen Schritte und Maßnahmen setz(t)en, dass dieser „Wertschöp-fungsprozess“ gelingt. Der zentrale Fragenansatz dabei: Was ist (war) die Ausgangssituation?

Wodurch und durch welche Maß-nahmen, Schulungen, Weiterbil-dungen, Verbesserungsvorschläge gelingt es, diese besondere Wert-schöpfung im jeweiligen Unterneh-men zu schaffen?

Unabhängig davon, ob es sich um Produktionsbetriebe handelt oder Dienstleistungsunternehmen. Es kommen auch Mitarbeiter zu Wort, die für eine solche Wertschöpfung mitverantwortlich sind.

Tausende Autofahrer neh-men beim Vorbeifahren in der Wienerstraße in Graz

das auffällige Blau als Firmenfarbe wahr, wissen aber logischerweise nicht, dass dort das Familienunter-nehmen Brolli innerhalb einer Bau-zeit von nur knapp einem Jahr das zurzeit modernste Wäscherei-Zen-trum Europas errichtet hat.

„Es läuft gut“, sagt Helmut Brolli beim KLIPP-Gespräch in der Fir-menzentrale am Kalvarienberggür-tel. Er trägt einen eleganten Anzug, ein weißes Hemd, eine Krawatte. Alles sitzt und passt perfekt. Er ist gekleidet wie bei einem wichtigen Kundenbesuch. Diesen hat es aller-dings bereits gegeben. „Aus Japan sind Vertreter der führenden Wä-schereigruppe da gewesen, um un-seren Betrieb zu besichtigen. Die Japaner sind ja an und für sich tech-nologisch ein sehr hoch entwickel-tes Land – auch auf dem Wäsche-

reisektor.“ Sie zeigten sich beein-druckt von der perfekten Logistik, der hohen Pro-Kopf-Leistung und der Tatsache, dass der Wäscheteil oder der Artikel so wenig wie mög-lich in die Hand genommen wird. Helmut Brolli: „Wir haben fünf Jah-re geplant, haben uns weltweit alles angeschaut und mit unseren Liefe-ranten eigene Steuerungssysteme und Software für die Maschinen entwickelt.“

An den drei Standorten in Graz wird jeweils an einem nur die Ho-tellerie und Gastronomie, am ande-ren Berufskleidung und im neuen vor allem Wäsche für das Gesund-heitswesen und Stationswäsche verarbeitet. 20 Millionen Euro wur-den dort investiert. Viele der Mitbe-werber sind ins Ausland gegangen. „Wir haben gesagt, wir wollen das anders machen. Nachhaltig, im Sinne von Hierbleiben in Öster-reich, die Wertschöpfung im Land

lassen, hier Arbeitsplätze schaffen und regional aktiv sein.“

In der Branche gibt es einen star-ken Konzentrationsprozess mit vie-len Übernahmen, viele mittelstän-dische Unternehmen sind in den letzten zehn Jahren verkauft wor-den, wurden dann in die Konzern-struktur eingebunden und hörten halt auf, zu existieren. „Darin sehen wir aber eine große Chance für uns als mittelständisches Unterneh-men“, so Helmut Brolli. „Als Ge-werbebetrieb sind wir sicher einer der größten in Österreich. Wir ha-ben aktuell 500 Leute und natürlich ist die Lohntangente der größte Kostenfaktor.“

Parallel dazu entwickelt sich die ka-pitalintensive Technologie der Be-kleidungsautomaten, wo die Be-nutzer einen Chip einstecken und mit Kleidung ausgestattet werden. „Diese Automaten werden von uns

Rein in die Zukunft

Die Familie Brolli wäscht seit drei Generationen

Helmut Brolli führt das Unter-nehmen in dritter Generation

In Graz in der Wienerstraße entstand in Rekordbauzeit modernstes Wäscherei-Zentrum Europas

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HEIMISCHEVEREDLER

Vom SCHÖPFERzum WERTSCHÖPFER

finanziert, bestückt sowieso“, sagt Helmut Brolli. Derzeit laufen in der Abwicklung sechs Automaten – vor allem im Gesundheitswesen, wo es viele Beschäftigte gibt. Für 1.000 Mitarbeiter braucht es zum Beispiel zwei Automaten und zwei Ausga-besysteme. In der Industrie ist wie-der ein anderer Rhythmus erforder-lich. Da sind Schrankservicesyste-me im Einsatz. „Von uns wird rund um die Uhr in die Schließfächer die Bekleidung einsortiert“, so Helmut Brolli.

Das Familienunternehmen bietet Komplettlösungen für seine mehr als 2.000 Kunden aus Hotellerie, Gastronomie, Gewerbe und Ge-sundheitswesen an. Die drei Stand-orte in Graz, ein Verteilerzentrum in Radstadt und Wiener Neudorf sorgen dafür, dass die richtigen Textilien zur richtigen Zeit am rich-tigen Ort hygienisch rein bereitge-stellt werden. Dafür sind 63 Fahr-zeuge im Einsatz. „Wir lösen sozu-sagen die Themen beim Kunden – ganz egal, ob das ein Schweißer-schutz oder ein Chemikalienschutz ist, rein muss alles werden. Aber es gibt natürlich ganz unterschiedli-che Prozesse bei den Waschstra-ßen, wie etwas vor sich geht. Das geht nur mit eigenen Leuten, weil ja nicht jeden Tag ein anderer kom-men kann, der die Ware einsortiert, der die Schlüssel dafür hat und, und. Das geht nur mit eigenen Leu-

ten. Da geht’s um den Liftschlüssel, da geht’s um die Ansprechpartner, da geht’s um die Einordnung der Ware und, und. Das ist höchst sen-sibel und kompliziert. Die arbeiten alle von Gesicht zu Gesicht und un-sere Fuhrpark-Mannschaft ist eine sehr lang dienende.“

Ausgesprochen sensibel ist die Ver-sorgung für die Bekleidung im OP- und Medizin-Bereich. Helmut Brol-li: „Wir bereiten auch alle OP-Inst-rumente auf. Es kommt alles aus einer Hand. Da gibt es viel Potenti-al, aber es ist momentan auch un-ser schwierigster Markt.“ Der OP-Bereich sei sehr umkämpft, nicht nur von den Textilanbietern, son-dern von der gesamten Einwegin-dustrie. Diese argumentiere auch zum Teil mit umstrittenen Anga-ben. Produziert werden die Produk-te zum Beispiel in Taiwan, Korea oder auch in Bratislava. Dies erfol-ge mit billigen Arbeitskräften und in Wirklichkeit wisse keiner hundert-prozentig, wie es um die Hygiene dort steht. Natürlich gibt es auch Zertifikate. In Österreich können sich die Hyieniker zu jeder Tages-zeit unangemeldet vor Ort ein Bild machen. Das sei aber zum Beispiel in Korea klarerweise nicht möglich. Die Ware komme aber zum Teil von dort. Helmut Brolli: „Wir sterili-sieren mit Dampf. Andere gasen mit Äthylenoxid.“ Beim Öffnen, so weiß man in der Branche, wird die-ses Gas wahrgenommen, das be-kanntlich grundsätzlich giftig ist. Es

muss lange mit Frischluft gemischt werden, damit es unproblematisch wird. Diese Vorgangsweise ist zu-lässig. Zurück zu Brolli, wo man stolz auf den höchsten Zertifizie-rungsstandard in Österreich ist. Stolz ist Brolli auch auf eines: „Wir beschäftigen Menschen aus 25 Na-tionen mit allen religiösen Hinter-gründen, die es gibt. Es ist erstaun-lich, wie gut sie miteinander aus-kommen. Es sind weder die Her-kunft, noch die Religion ein vorder-gründiges Thema.

Sonst scheitert man“ , sagt Mi-chael Pachleitner. Für einen Brillenhersteller eine klare

Aussage. Seine makellos gepflegte Glatze ist ein Statement seiner Le-benseinstellung. Kompromisse sind nicht das Seine. Das fängt beim kunstvollen Grasschnitt seines Do-mizils am Wörthersee an, gilt aber auch für das Geschäft.Als er 2009 mit der architektonisch auffällig gestalteten Firmenzentrale an der Stadteinfahrt in Graz-Liebe-nau eine neue Landmark setzte, warnten die Skeptiker in Abwand-lung eines Werbeslogans: „Hoffent-lich holt er’s wohl aus.“ Das war vor fünf Jahren und die Geschäfte der Michael Pachleitner Group laufen gut. Michael Pachleitner: „Natürlich waren die 27 Millionen Euro für das MP09 eine große Herausforderung, zumal die Investition mit der Wirt-schaftskrise zusammenfiel.“ Skepti-ker sahen darin ein Himmelfahrts-kommando.Michael Pachleitner, der als studier-ter Jurist in jungen Jahren Notar wer-den wollte: „Wir haben dann gesagt: Wir ziehen das durch, bis zum bitte-ren Ende. Es war zugegeben schwie-rig, aber es war für die Kunden, für die Lieferanten und für uns, für die Au-ßenwirkung positiv. Wir werden an-ders wahrgenommen. Man erscheint größer, als man ist, und es fällt einem leichter, zu expandieren.“Das MP09 in Graz-Liebenau ist die zentrale Ideenfabrik, in der Augenop-tik, Brillengläser, -Fassungen, Son-Fo

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Michael Pachleitner Group als innovativer Brillenhersteller ein Aushängeschild

Nie das Ziel aus den Augen verlieren

Gründung:1922 als PrivatwäschereiGeschäftsführung:Helmut BrolliStandorte:Kalvariengürtel 32-34, 8020 Graz (Hotellerie, Gastronomie, Mietbe-rufskleidung, Instrumentenaufbe-reitung); Wiener Straße 324, 8051 Graz (Gesundheitswesen, Alten- und Pflegeheime); Wiener Straße 336, 8051 Graz (Gesundheitswe-sen, Mietberufsbekleidung); Ver-teilerzentrum Radstadt, Gewerbe-straße 3, 5550 RadstadtMitarbeiter: 500Kunden: über 2.000Produktionsvolumen:80 Tonnen Wäsche täglich (ein Haushalt wäscht 5 kg pro Woche)Zertifizierungen: ISO 9001, ISO 13485, ISO 14001, ISO 50001Mehr Informationen:www.brolli.com

Fakten

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Ganz offensichtlich und Michael Pachleitner sagt es selbst: „Schwarz ist meine Lieblingsfarbe.“

nenbrillen, Vertriebs- und Marketing-konzepte zu individuellen Paketen geschnürt werden. Und dies sind klin-gende internationale Marken, für die die Pachleitner Group die Lizenzen hat – wie Red Bull Eyewear, Daniel Hechter, Jill, Robert La Roche. Ein Team von Designern und Experten aus der Trend- und Produktentwick-lung bastelt ständig an neuen Produk-ten. „Unsere Philosophie ist: Alles aus einer Hand – von der ersten Fas-sungsskizze bis hin zum fertigen Pro-totyp und der Marketingidee“, erklärt der Herr Doktor. Er setzte sich schon immer Ziele und will sich mit anderen messen – ganz egal, ob im Sport oder im Geschäft. „Meine Vision ist, dass ich Konzepte und Wege finde, die mich ziemlich unvergleichbar ma-chen.“ Und ihm die Möglichkeit ge-ben, gegenüber den marktbeherr-schenden Mitbewerbern autonom aufzutreten. „Das heißt nicht, dass wir

mit denen nicht kooperieren wollen, wir gehen auch sicher nicht in die Produktion von Brillenfassungen.“Die „Unverwechselbarkeit“ drückt sich im neuen Logistikzentrum aus, das 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt in Tschechien liegt. „Es läuft wie am Schnürchen“, freut sich Michael Pachleitner. Täglich werden 20.000 Artikel versandt. „Es ist die Eintrittskarte für viele Kunden, denen wir ihre Probleme abnehmen können. In der Lagerhaltung, im Handling, im Einschleifen, im Zu-sammenbauen, im Zusammenführen des Brillenglases mit der Fassade, mit der Fassung. Wir machen das ge-samte Backoffice. Der Augenoptiker wird sich in Zukunft nur noch auf das Marketing, auf die Positionierung, den Vertrieb, die Kundenzufrieden-heit, die Geschäftsoptik, die Ver-kaufsaktivitäten konzentrieren.“ Und warum Tschechien? „Tschechien ist

einmal EU und die Gehälter und Löh-ne sind günstiger dort, keine Frage. Und auch verkehrsmäßig liegt es günstig, der deutsche Markt ist für uns wichtig und in der Augenoptik ist nach wie vor sehr viel Manpower ge-fragt. Wir können von dort aus ganz Deutschland, auch Dänemark belie-fern. Es ist so, dass bei uns der letzte Auftrag um 18:30 Uhr angenommen wird und am nächsten Tag in der Früh ist er beim Kunden, ist die Ware beim Kunden. Wenn aus Radkers-burg oder auch aus Hamburg jemand noch einen Auftrag schickt, ist die Ware am nächsten Tag vor Ort. Un-ser Gesamtpaket, das wir anbieten, da sind wir extrem gut und sind einer der ganz wenigen und daher auch ge-achtet. Nur eine Zahl, ein durch-schnittlicher Augenoptiker hat 1800 Fassungen auf Lager. Es gibt auf ei-ner der großen Messen rund dreiein-halbtausend Marken von Fassungen, die ausgestellt werden. Unser Ziel ist, dass wir in den nächsten 24 Monaten die 100 Millionen Euro Umsatzgröße überschreiten. Wir haben derzeit rund 350 Mitarbeiter und es gibt das Ziel, diese Zahl zu verdoppeln. Das ist unser Ziel, aber auch dann ist es noch nicht das Ende, wir wollen ein-fach weiterwachsen. Nach oben hin haben wir es offen gelassen.“Ein weiteres Standbein der Gruppe ist Schulz, eine Optik-Fabrik in Nord-deutschland, die sich zu einem mo-dernen, leistungsfähigen Erzeuger am europäischen Markt entwickelt hat. Das angekaufte Unternehmen

wird im Laufe des kommenden Jah-res mit der Pachleitner Group ver-schmolzen. Konventionell gefertigte mineralische Ein- und Mehrstärken-gläser machten Schulz für die Pach-leitner Group attraktiv.Bis heute ist die Pachleitner Group mit Beteiligungen in der Tourismus-Gastronomie (Falkensteiner Resort Bad Waltersdorf, Werzer’s am Wör-thersee) und weiteren (Büro- und Wohn-)Immobilien ein Familienun-ternehmen. Michael Pachleitner: „Mein Ziel ist klar definiert: Sollte der Zeitpunkt kommen, wo das Wachs-tum es erfordert, dass man Investoren hereinnimmt, dann wird das gesche-hen, mehrheitlich bleibt das Unter-nehmen aber immer in der Familie.“Michael Pachleitners Vater war Schmuckgroßhändler, hatte aber auch mit Optik zu tun gehabt. „Ich habe mich dann aber für die Optik, für die Brillen, entschieden.“ Was er vom Vater „geerbt“ hat – dieser fuhr einen weißen Rolls-Royce –, ist seine Liebe zu exklusiven Autos. „Ich habe den Luxus, mehrere Autos zu haben, auch ein Royce“, outet er sich auch als Au-tofreak. Sein „Lieblingsspielzeug“ ist ein Aston Martin, Baujahr 1978. „Als Familienfahrzeug untauglich, aber er entspricht meinem Lebensgefühl. Die Autos reichen vom Baujahr 1939 bis 2014. Da gibt es welche, mit de-nen ich auch im Alltag fahre, die noch nie in einer Waschstraße waren und nur mit der Hand gewaschen wer-den.“ Wie bereits gesagt: Er ist kein Mann für Kompromisse.

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Nie das Ziel aus den Augen verlieren

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Kerstin Suppan-Eibinger, Leitung Unternehmensentwicklung: „In meiner Funktion gilt es, die Stärken von Mitarbeitern erkennen zu können und diese sinnstiftend und gewinnbringend einzusetzen.“

Viktor Wratschko lernte Speditionskaufmann und machte sich 2004 selbstständig.

Petra Obernberger, Leitung Controlling/Rechnungswesen, seit 2006 bei Eurotransline: „Damit wir unsere Ziele erreichen, müssen wir Verbesse-rungspotential rasch erkennen und umsetzen.“

Eurotransline-Chef Viktor Wratschko: 2004 als Solist begonnen

Wenn ich nicht so gut slo-wenisch gelernt hätte, gäbe es heute die Fir-

ma in dieser Form nicht“, beweist Viktor Wratschko, dass auch „klei-ne Entscheidungen“ große Ent-wicklungen möglich machen. Als Slowenien im Mai 2004 zur EU kam, war das auch ein historisches Datum für Viktor Wratschko. Der gebürtige Ehrenhausner – er hatte den Beruf des Speditionskauf-manns in Graz beim Frächter Herbst gelernt – gründete im Mai 2004 die Eurotransline GmbH. Heute zählt das Unternehmen be-reits 52 Mitarbeiter.Seine Erfahrung holte sich Viktor Wratschko in seinem Job an der Grenze in Spielfeld. Auf diese Zeit blickt er allerdings mit gemischten

Gefühlen zurück: „Es gab Zeiten, da arbeitete ich am Tag 20 Stun-den. Das ging aber auch nicht lange gut.“ Ein schwerer Verkehrsunfall führte dazu, dass er völlig umdach-te. „Ich habe zwei Lichter gesehen, die auf mich zukamen und das war’s.“ Die Genesung dauerte, sei-ne Partnerschaft ging in die Brüche und er sagte sich: „So geht’s nicht mehr weiter.“Im KLIPP-Ge-spräch in sei-nem Büro in Leibnitz wird sehr rasch klar, welch großes Au-genmerk Viktor Wratschko heute auf die Gesundheit legt. Tür an Tür gibt es ein firmeneigenes Gesundheitszen-trum „forum energetix“, das die

Mitarbeiter kostenlos zwei Mal die Woche aufsuchen können. Es wird seit 2012 von ihm als Privatambula-torium geführt – mit zwei Ärzten und acht Therapeutinnen. „Schon eine große Herausforderung“, so der Eurotransline-Chef. Er gibt aber offen zu, dass er mit seinem

einmaligen Angebot schon alle Höhen

und Tiefen durchlebt hat. „Manche leh-nen es ein-fach ab, doch das Thema Gesundheit

fängt ja schon mit dem respekt-

vollen Umgang un-tereinander an.“ Darauf

legt Wratschko viel wert, weil damit auch der geschäftliche Erfolg zu-sammenhängt. Und dieser ist re-

kordverdächtig. Denn innerhalb weniger Jahre ist Eurotransline zum Schüttgut-Transport-Spezia-listen geworden. Bis zu einer Milli-on Tonnen werden pro Jahr be-wegt. Davon sind 95 Prozent Schüttgut – wie zum Beispiel Ge-treide, Mais, Futter, Holzpelletts oder Hackschnitzel. „Unser Ein-satzgebiete sind Österreich, Deutschland, Italien und praktisch alle Länder in Südosteuropa mit den Häfen Triest, Ravenna, Koper.“Was macht Eurotransline in der brutal preisumkämpften Trans-port-Branche dennoch so erfolg-reich? „Es ist unsere ausgeklügelte Transportlogistik und das Exper-tenwissen unserer Mitarbeiter, das dem Kunden das Vertrauen gibt, dass er bei uns optimal betreut wird. Wir haben ja keine eigenen Fahrzeuge, sondern greifen auf ei-nen Pool von 2.000 Transportfir-men zu.“ Für die nächsten Jahre hat Eurotransline weitere ehrgeizige Wachstumsschritte geplant: 2019 will Wratschko eine eigene Firmen-zentrale für 200 Mitarbeiter errich-ten, 2025 soll dieser Personalstand dann erreicht sein. „Daher werden wir uns auch künftig stärker auch auf Bahn, Container und Schiff konzentrieren. Damit wird eine Ex-pansion nach Deutschland verbun-den sein. Mit unserer positiven Ent-wicklung können wir uns das auch leisten. Denn von nix kommt nix.“

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Thomas Linshalm, Leiter der Kakaoverarbei-tung: „Zu Beginn habe ich am meisten dazu lernen, was den Geschmack betrifft. Es gibt ja sehr viele verschiedene Aromen und die muss man schmecken können.“

Gerald Prasch, Produktionsleiter: „Eine große Herausforderung ist die Entwicklung von neuen Sorten, genau so, wie sie sich Josef Zotter vorstellt.“

Hinfallen ist keine Schande, man muss nur wieder aufstehen. Und wie er das geschafft hat, nach seinem Bauchfleck, sprich der Insolvenz, im Jahre 1996. 265.000 Besucher schauen sich jährlich seine Schokoladenwelt an und naschen dort gehörig.

Begonnen hat alles 1987 am Glacis in Graz. Josef Zotter

und seine Frau eröffnen eine Kon-ditorei. Schon bald sind seine Mehlspeisen und Eisbecher Hits. Josef Zotter eröffnet drei weitere Filialen. 1992 beginnt Josef Zotter im Hinterstübchen der Grazer Kon-ditorei Schokoladen zu produzie-

ren und erfindet die handgeschöpf-te Schokolade – eine Mischung aus Einfallsreichtum und Handarbeit, gefüllt in Schichten und Lagen.

Zwei Jahre später verwandelt Art-Designer Andreas h. Gratze die Schoko-Verpackung in kleine Kunstwerke und erfindet humor-volle Titel „Für Schlingel“ und „Für Brave“. Oftmals landet die Verpa-ckung dann nicht in der Mülltonne, sondern wird liebevoll gesammelt und aufbewahrt. Trotz oder gerade wegen seiner Erfindungsgabe kommt es 1996 zum großen Bauch-fleck. Josef Zotter muss Insolvenz anmelden, drei Filialen werden ge-schlossen. „Dieses Scheitern war für mich eine der prägendsten Le-benserfahrungen.“ Zwei Jahre spä-ter – Zotter gibt nicht auf und führt Trinkschokolade in Form von handgeschöpften Schokoladenrie-geln als neue Produktserie ein. Jo-sef Zotter erinnert sich an den Au-genblick der Entscheidung: „Ent-weder die Schokolade oder die Konditorei. Da hat meine Frau Ulri-ke gesagt: Ja, dann machen wir die Konditorei, weil bei der Schokolade bin ich mir nicht so sicher, ob die wirklich funktioniert. Okay, habe ich zu ihr gesagt, dann machen wir die Schokolade.“

Ein Jahr später entschließen sich die Zotters ganz auf Schokolade zu setzen. Im ehemaligen Stall am el-terlichen Hof wird die „z o t t e r

Schokoladen Manufaktur“ eröffnet. „Es gab ja nicht einmal ein Schild, aber die Leute haben bei meiner Mutter geklopft und gefragt, ob sie Schokolade kaufen können.“

Die Nachfrage steigt und steigt und die Manufaktur wird 2002 ausge-baut. „Ich wollt‘ zum Ursprung, zum Rohstoff und suchte den di-rekten Kontakt zu den Bauern“, reiste der Schokoladen-Macher in die Anbauländer nach Nicaragua, Peru, Bolivien, Brasilien, stellt in der Folge auf Fairtrade um und später, 2006, auf Bio.

400 Tonnen Kakao werden jährlich in der Manufaktur im oststeirischen Riegersburg zu 800 Tonnen Scho-kolade verarbeitet. Mit den Aus-zeichnungen, Preisen, Urkunden, Biozertifikaten könnte sich das Ehe-paar Zotter seine Büros tapezieren lassen. „Seit 2010 gibt’s für alle 160 Mitarbeiter die Möglichkeit, kos-tenlos täglich ein frisch gekochtes Bio-Menü in der Bio-Kantine zu konsumieren.“ Als einziges öster-reichisches Unternehmen steht Zotter jetzt als Fallbeispiel auf dem Lehrplan der renommierten Har-vard University in den USA. „Man hat mich dorthin auch eingeladen.“

Einen mutigen Seitensprung wag-ten die Zotters im Jahr 2011. Sie eröffneten den Essbaren Tiergar-ten als Open-Air-Teil des Schoko-Laden-Theaters. 27 ha Erlebnis-

Landwirtschaft (insgesamt 72 ha biologisch bewirtschaftete Land-wirtschaft, davon 27 ha für Besu-cher begehbar) mit Öko-Essbar, die Farm-to-Table kocht und den Be-suchern Bio-Essen direkt von den eigenen Weiden und Gärten ser-viert. „Schaut dem Essen in die Au-gen“, lautet seine Devise. Tiere und Pflanzen sind Lebewesen und kei-ne Produkte. Deshalb wollen wir sie auch mit Achtung und Liebe behandeln. Damit setzt er wie beim Schoko-Laden-Theater auf Trans-parenz, Nachhaltigkeit und Innova-tion im landwirtschaftlichen Be-reich und einen Ausweg aus der Massentierhaltungsindustrie.

Einer der Besten der Welt

Der Schokoladen-Verführer Josef Zotter, 53, aus Riegersburg

volle Titel „Für Schlingel“ und „Für Brave“. Oftmals landet die Verpa-ckung dann nicht in der Mülltonne, sondern wird liebevoll gesammelt und aufbewahrt. Trotz oder gerade wegen seiner Erfindungsgabe kommt es 1996 zum großen Bauch-fleck. Josef Zotter muss Insolvenz anmelden, drei Filialen werden ge-schlossen. „Dieses Scheitern war für mich eine der prägendsten Le-benserfahrungen.“ Zwei Jahre spä-ter – Zotter gibt nicht auf und führt Trinkschokolade in Form von handgeschöpften Schokoladenrie-geln als neue Produktserie ein. Jo-sef Zotter erinnert sich an den Au-genblick der Entscheidung: „Ent-weder die Schokolade oder die Konditorei. Da hat meine Frau Ulri-ke gesagt: Ja, dann machen wir die Konditorei, weil bei der Schokolade bin ich mir nicht so sicher, ob die wirklich funktioniert. Okay, habe ich zu ihr gesagt, dann machen wir die Schokolade.“

Ein Jahr später entschließen sich die Zotters ganz auf Schokolade zu setzen. Im ehemaligen Stall am el-terlichen Hof wird die „z o t t e r

Die chinesische Bürokratie ist dafür verant-wortlich: Ein Jahr später als gedacht star-tete Josef Zotter heuer mit seinem Schoko-Laden-Theater in Shanghai, das seine Toch-ter Julia Zotter, 27 (Foto oben), leitet. Sie verbrachte während ihrer Schulzeit ein Jahr in China (Xi’an und Peking) und stu-dierte Lebensmittel- und Biotechnologie an der BOKU in Wien. Für ihre Abschlussarbeit reiste sie nach Brasilien, um ein Kakaofor-schungsprojekt zu starten. 2013 schloss sie die Cordon-Bleu-Akademie in Paris mit dem Grand Diplôme in Pâtisserie und Cuisine als eine der Besten ihres Jahrgangs ab. Seit ihrer Jugendzeit arbeitet sie in allen Berei-chen der Schokoladenmanufaktur mit. Ju-lia Zotter ist ein Allroundtalent und spricht nebenher fließend Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, Deutsch und ein wenig Latein.Nicht in Shanghai, sondern in Wien studiert Sohn Michael Zotter (26) Wirtschaftsinfor-matik. Er kümmert sich um die IT, den Web-auftritt und den Onlineshop von Zotter.

Chinesen mit Schokoladenmund

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Sie sind Boten für die Hoffnung

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Wenn ich die Augen der Kinder sehe, dann weiß ich, warum ich das tue,

und das reicht mir“, lautet die schlichte Erklärung dafür, dass der Grazer Tierarzt Hans Vollmeyer mit Freunden und drei privaten LKWs, die voll beladen mit Hilfsgütern wa-ren, wieder als „Weihnachtsmann“ in Albanien unterwegs war. „Wir fahren deshalb im Herbst, weil der Winter für die Menschen dort im-mer sehr hart ist.“

Das Ziel ist Poroçan im Süden Al-baniens, in den Mokra-Bergen ge-legen. Kleidung, Krankenbetten und kleine Öfen waren diesmal

wieder ganz wichtige Hilfsgüter. „Weil die dort verwendeten Ben-zinfässer, die zu Öfen umgebastelt werden, lebensgefährlich sind“, sagt Hans Vollmeyer. Auslöser für die Hilfsaktion war vor Jahren der Kontakt eines seiner Freunde mit dem Christlichen Verein Wismar in Norddeutschland, der um Unter-stützung anfragte.

Nicht nur für Menschen setzt sich das Ehepaar Vollmeyer ein, son-dern logischerweise auch für Tiere. Mit seiner Frau ist er als Tierretter dort unterwegs, wo die Dringlich-keit besonders groß ist. Kürzlich waren die Vollmeyers auf Ersuchen

von örtlichen Tierschützern in Bos-nien, genauer gesagt in Bihac. Dort vegetieren rund 150 Hunde in Zwingern dahin. „Wir werden in Bosnien im Februar die Hunde kas-trieren und auch örtliche Tierärzte einschulen“, so das Ehepaar. Den Großteil finanzieren sie aus eigener Tasche, und mit Unterstützern wird es hoffentlich gelingen, bis dahin auch Geld für die Baugitter zu sam-meln. „Damit wollen wir für die Hunde einen Auslaufplatz einzäu-nen. Die Zustände in den Zwingern sind mehr als katastrophal.“

Seit Jahren betreut das Ehepaar auch im kroatischen Zadar ein Tierheim, engagiert in Österreich junge Tierärzte-Kollegen, die dann mit nach Kroatien fahren und dort

dafür sorgen, dass die Hunde kast-riert und einigermaßen vernünftig untergebracht werden können. Wenn es akut notwendig ist, dann werden von den Vollmeyers auch aus anderen Nachbarländern Hunde nach Österreich „übersie-delt“, in der Ordination in Graz be-handelt, und dann versucht das Ehepaar, hier Plätze für die Tiere zu finden. Einer davon ist Lucky, dem man so sein Überleben er-möglicht hat.

„Weil es uns hier in Österreich gut geht, wollen wir mithelfen, dass es auch anderen besser geht“, lautet die schlichte Begründung des Ehe-paares mit dem Helfer-Gen für die-ses Engagement, das allerdings damit verbunden ist, dass neben dem finanziellen Aufwand auch praktisch die gesamte Freizeit in-klusive Urlaub dafür herhalten muss. Und „weil das alles noch nicht reicht“, erkundigt sich Christa Vollmeyer jetzt vor Weihnachten auch im Vinzi-Dorf, woran es gera-de mangelt, um dann wieder in die Tasche zu greifen und mit Freun-den zusammen zu helfen.

Das Grazer Ehepaar Vollmeyer hilft dort, wo Menschen und Tiere in Not sind

Christa und Hans Vollmeyer: Die mit dem Helfer-Gen.

Lebensgefährliche zu Öfen umgebastelten Benzinfässer: ersetzt durch richtige Öfen (re.).

Auch Lucky wurde gerettet ... Kinder freuen sich über Geschenke

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23KLIPP November/Dezember 2014

Ein magischer Ort

Nespresso und Nougat schauen gerade beim Fenster herein“, antwortet

Theresa Schöffel-Zahlbruckner beim KLIPP-Telefonat auf die Fra-ge, wo sich die beiden Haflinger so herumtreiben. Sie hat offensicht-lich in der Sommerküche in der al-ten Scheune zu tun. Von dort sieht man durch ein riesengroßes Fens-ter (siehe Foto) in die Boxen der beiden Haflinger. Im Obergeschoß der alten Scheune befindet sich das

Atelier von Theresa Schöffel. Sie fertigt Dirndln und Trachten-Ac-cessoires aus teilweise handbe-druckten Stoffen.

Die Scheune haben Michael und Theresa Schöffel dem früheren Be-sitzer zum Brennholzpreis abge-kauft und angefangen, sie Balken für Balken zu versetzen. „Das war ein bisschen wie Legospielen für Gro-ße, denn die komplette Konstrukti-on kam ganz ohne Nägel aus; alles war nur millimetergenau ineinan-dergesteckt.“ Vier Wochen hat der „Umzug“ der Scheune vom Nach-bardorf an den Waldrand gedauert.

Rund 20 Meter oberhalb steht das wachgeküsste alte Bauernhaus im weststeirischen Stainztal. Dorthin zog das Ehepaar Schöffel mit sei-nen beiden Kindern Valentin (heute 11) und Luise (heute 13) im Jahr 2004 aus der Stadtwohnung in Graz zu. Das Haus steht auf einer Wald-lichtung, ist selbst vom nahen Forstweg aus kaum zu sehen. „Wir waren in der Stadt sehr glücklich, sind selbst aber beide an einem

Bach im Wald aufgewachsen und das wollten wir auch für unsere Kin-der haben.“ Die Grundidee der Schöffels: „Wenn wir den alten Wohnbereich mit seinen kleinen Fenstern und dunklen Holzwänden zumindest optisch nahezu unverän-dert lassen und außerdem die Trennwand zum angrenzenden Stall entfernen, um dort einen lufti-gen und hellen Ga-leriebereich zu er-richten, haben wir ausreichenden Platz und zeitgemä-

ßen Komfort für unsere Kinder und für uns.“ Es war ja dann – versteht sich von selbst – weitaus langwieri-ger und schwieriger. Mit viel Mühe und auch Rückschlägen. „Aber es hat sich gelohnt“, so Theresa Schöffel, die ihre Heimatstadt Graz liebt, aber sie würde nie mehr dort-hin ziehen.

Heute pendelt Theresa Schöffel zwischen ihrem Atelier im Stainztal, ihrem Showroom in der Grazer Eli-sabethstraße und dem Geschäft am Stainzer Hauptplatz, wo sie ihr eige-nes Label „Theresa“ präsentiert. Unter den Kunden für ihre Dirndln und Hochzeitskleider sind viele Prominente. Sie legt großen Wert auf Handarbeit: „Es gibt keine Schürze, die nicht handgezogen ist. Wiewohl sie am Land arbeitet: „Ich bin durch meine neu gestaltete Homepage www.theresaschoeffel.com praktisch für all meine Kunden und Interessenten erreichbar.“ Ein vielversprechendes Projekt sind Kurse für Handdruck, die sie ab kommendem Jahr anbietet. Von ei-ner alten Druckerei hat sie das ge-samte Inventar und rund 400 Holz- und Metallmodel mit schönen alten Motiven und Brauchtumssymbolen erstanden, die um die Jahrhundert-wende geschnitzt wurden. „Seitdem die Leute das wissen, will jeder zu

mir kommen und seine Stoffe selbst bedrucken“, so Theresa Schöffel. „Ein wahrer Glücksfall!“

Die Familie Schöffel-Zahlbruckner und ihr wachgeküsstes Bauernhaus

Quelle: „Wohnen in Österreich“ von Jörg, Bertram und Alexander Haiden (DVA)

mir kommen und seine Stoffe selbst bedrucken“, so Theresa Schöffel. „Ein wahrer Glücksfall!“

Quelle: „Wohnen in Österreich“ von Jörg, Bertram und Alexander Haiden (DVA)

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Die Sommerküche der alten Scheune grenzt direkt an die Pferde-Boxen.

Das heutige Wohnzimmer befindet sich dort, wo früher der Stall an die gute Stube grenzte.

Kaum zu glauben, dass dieses Bauernhaus vor Jahren noch als abbruchreif galt.

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Nutzen nur bei Eis und Schnee?

Das ist ein Vor-urteil, mit dem man gründlich danebenliegt. „Denn auf-grund ihrer spe-ziellen Gummi-Mischung“, so Reifen-Experte Josef Georg K r a m e r i t s c h von Reifen Weichberger, „haften Win-terreifen weit

besser. Bereits bei Temperaturen von sieben Grad Celsius und dann natürlich bis hinunter in die tiefen Minusgrade sind sie den Sommerreifen überlegen.“ Mehr Grip – das wissen alle, die Formel 1 schauen – bedeutet mehr Sicherheit, auch in kritischen Situationen und vor allem eine Verkürzung des Bremswe-ges. Und noch zwei Aspekte sprechen für Winterreifen: Der Gesetzgeber schreibt sie vor (Bereifung muss der Witterung angepasst sein). Wer sich nicht daran hält und von der Polizei kontrolliert wird, muss mit Bußgeld rechnen. Selbst wenn man nur einen Tag bei Schnee unterwegs ist, können sie entscheidend helfen, Ungemach oder gar einen Unfall zu vermeiden.

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Nein, klein ist er mit einer Höhe von 1,78 Meter und 4,28 Metern Länge wahr-

lich nicht – der Mini-SUV von Opel. Und stark nachgefragt ist er auch, weil das Einstiegsmodell des Mok-ka schon für 19.000 Euro zu haben ist. Mit unserem Testfahrzeug wa-ren wir weniger in der Stadt, son-dern viel mehr über Land unter-wegs. Und da zeigte der 1,7 CDTI Ecotec mit 6-Gang-Schaltgetriebe, Allradantrieb, inkl. Start-Stopp-

System schon seine Qualitäten. Die Qualität der Fortbewegung, die der Opel Mokka liefert, spielt sich auf insgesamt sehr hohem Niveau ab. Lenkung, Bremsen und auch Beschleunigung sind alles Punkte, die keine Diskussion mehr aufkom-men lassen. Na klar, ein Tempera-mentsbündel ist er keines, aber die sieben Liter auf 100 Kilometer im Durchschnittsverbrauch sind ein wirkliches Plus. Das Einsteigen geht super. Die Sitze überzeugen

ebenfalls und der Überblick nach vorne tut es erwartungsgemäß auch. Was allerdings zu schaffen macht – wiewohl man höher sitzt, sieht man genauso schlecht hinaus wie bei anderen Autos auch. Natür-lich hilft einem die Piepserei mit den Warntönen und im Idealfall auch eine Rückfahrkamera, die es in unserem Testfahrzeug allerdings nicht gab (kostet auch zusätzlich mit dem großen Display mehr als 1.000 Euro).Zwei mittlere Koffer, Fotoausrüs-tung und Handgepäck sind genug, mehr geht im Kofferraum nicht. Erst dann, wenn man mit wenigen Hand-griffen die Lehnen umklappt und die Sitzflächen nach vorne schiebt. Praktisch ist aber auch das große, tiefe Staufach unter dem Laderaum-boden; ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Mokka eine Menge Platz für Ablagen hat. Gegen 500 Euro Aufpreis gibt es auch das Opel-„Flex-Fix-Fahrradträger-System“.

Einen kleinen Mokka bitteDer 1,7 CDTI Ecotec hat ein Plus beim Treibstoffverbrauch

Qualität der Fortbewegung auf insgesamt sehr hohem Niveau ...

TU Graz: Super-Batterie kommt

Lithium-Luft-Batterien spei-chern potenziell ein Vielfaches der Energie der weit verbreite-ten Lithium-Ionen-Batterien. „Sie gelten daher“, so betonen Forscher der TU Graz im Ma-gazin „Nature Chemistry“, „als künftige Super-Batterien. Dies dank ihrer leichten Sauerstoff- statt Ionen-Strukturen.“ Über-dies kommen sie auch ohne teure Metalle wie Kobalt, Nickel oder Mangan aus. Das Projekt steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.

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ebenfalls und der Überblick nach vorne tut es erwartungsgemäß

Automobil-Preis 2014

Nur der ARBÖ-Präsident kommt als Gratulant aus

der Steiermark, klarerwei-se nicht die Sieger-Autos des ARBÖ-Automobil-Preises. In der Kategorie „Start“ (Fahrzeuge bis 20.000 Euro) konnte sich der Citroën Cactus gegen die starke Konkurrenz er-folgreich als Sieger durch-setzen. Auf Platz 2 wurde der Mini gevotet, den 3. Platz erreichte der Mazda3. Der BMW i3 entschied die Kategorie „Medium“ (bis

50.000 Euro) für sich, also erstmals ein reines Elektro-fahrzeug! Auf den Plätzen 2

und 3 folgten die Mercedes C-Klasse und der Audi TT. In der Kategorie Premium

(über 50.000 Euro) setzte sich der Porsche Ma-can an die Spitze. Der BMW i8 er-reichte den 2. Platz und der Por-sche Spyder 918 den 3. Platz. Der ARBÖ-Umwelt-preis geht an den „grünen“ Hy-undai iX35 FCEV,

das erste weltweit in Se rie gefertigte Wasser-stoff-Brennstoffsystem-Au-tomobil.

ARBÖ-Präsident Heinz Hofer (re.) gratuliert: Citroën Cactus, BMW i3, Porsche Macan und Hyundai iX35 FCEV sind die Sieger.

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25KLIPP November/Dezember 2014

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Ohne Rückenschmerzen ins neue Jahr

Die Augen gehören zu unse-ren empfindlichsten Or-ganen. Da ist die Sorge

umso größer, wenn irgendetwas nicht passt. „Jede Trübung der Lin-se ist grauer Star“, liest man einen Wandspruch in der Augenklinik im LKH Univ.-Klinikum Graz. Diese Krankheit – die Katarakt, so der medizinische Aus-druck – bedeutete vor rund 15 Jahren noch einen länge-ren Spitalsaufenthalt. Heute erfolgt der Eingriff auf einer Tagesambu-lanz. Die getrübte Linse wird dort operativ durch ein künstliches Lin-sen-Implantat ersetzt. Hauptsymp-tom ist ein langsamer, schmerzlo-ser Verlust der Sehschärfe. Die Ur-sache des grauen Stars ist häufig

unbekannt, er tritt in der Regel erst im Alter auf. Besonders in den Län-dern Afrikas sind aber aufgrund von Mangelernährung schon viele Kinder betroffen. Prof. Christoph Faschinger, Leiter der Tagesklinik-Ambulanz, sinngemäß: Der Ein-

griff – er dauert rund 20 Minuten bei lokaler Betäubung – verur-sacht weniger Schmer-zen als eine Behand-

lung beim Zahnarzt. Am LKH Graz gibt es jährlich 4.000 Operationen am grauen Star, davon 90 Prozent in der Tagesklinik. Die Zahlen stei-gen, weil die Menschen immer äl-ter werden und der Eingriff so si-cher ist, dass man jeden operieren kann – leider verlängern sich damit auch die Warte zeiten.

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Bewegung kostet nichts und ist die beste Medizin.

Für viele ist der Jahresan-fang ein symbolisches Da-tum: Der Start in ein neues

Jahr wird mit zahlreichen guten Vorsätzen verbunden. Mehr auf die eigene Gesundheit zu achten und damit auch auf den Rücken, steht für jeden zweiten Österrei-cher ganz oben auf der Liste. Wer häufig unter Rückenschmerzen leidet, für den ist vor allem ein Vorsatz wichtig: die Schmerzen endlich zu besiegen.Die meisten Rückenbeschwerden sind unkompliziert und werden durch unser eigenes Verhalten beeinflusst – im positiven wie im negativen Sinn. Sport und Bewe-gung beugen Verspannungen und Schmerzen vor und tragen dazu

bei, dass sich bestehende Be-schwerden bessern. Zu langes und häufiges Sitzen hingegen lässt die Muskulatur entlang der Wirbelsäule, die sogenannte au-tochthone Rückenmuskulatur, re-gelrecht verkümmern. Schon kleinere Veränderungen im All-tagsverhalten leisten einen wert-vollen Beitrag zu mehr Rückenge-sundheit.Wie wäre es denn mit dem Neu-jahrsvorsatz, künftig Fahrstühle und Rolltreppen zu meiden und stattdessen die Treppe zu nut-zen? Oder nur noch Strecken ab 2 Kilometern mit dem Auto zu-rückzulegen und alles darunter entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen?

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Grauer Star ist ein „Dauerbrenner“ auf der LKH-Augen-Tagesklinik

Eingriff hat Schrecken verloren

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Selbst Hartgesottene scheitern

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Erfinder dieser Marterei ist der Gra-zer Gerhard Schönbacher (Foto), selbst ehemaliger Radprofi.

Jeder von Ihnen, der selbst oft auf dem Rad sitzt oder auch weniger, wird sich möglicherweise fragen: Wie viel davon könnte ich schaffen? Die Antwort darauf: Die Extremsportler, die sich das antun, bereiten sich ein dreiviertel Jahr bis eineinhalb Jahre darauf vor und auch Hartgesottene leiden, scheitern oft durch Stürze, Überanstrengung und Verletzungen.

Klaus Landauf hat sich darauf spezi-alisiert, Sportler und Menschen in extremen Belastungssituationen zu messen. „Im Vordergrund steht da-bei nicht die physische Belastung allein, sondern die neurologischen Funktionsweisen – also auf gut Deutsch: Was sich zwischen den bei-den Ohren im Gehirn dabei abspielt. Wie die Profis, die Amateure – egal,

ob Männer oder Frauen – diesen enormen Dauerstress körperlich und psychisch verkraften.“

Es wurden sechs Fahrer gemessen, davon fünf ambitionierte Amateur-fahrer und der kanadische Profi Cory Wallace, der weltweit erfolgreich an Mehrtages-Etappenrennen teil-nimmt. Während des Rennens un-

Die Crocodile Trophy im Nordosten Australiens ist eines der härtesten, brutalsten Bike-Rennen der Welt. Neun Tage über 770 Kilometer, bei extremen Temperaturen, größtenteils fernab jeder Zivilisation schinden sich 96 Extremsportler aus 16 Nationen – darunter auch Frauen – durch das australische Outback. Der Grazer Klaus Landauf wollte dabei herausfinden, wie und warum selbst Favoriten scheitern.

Gerhard Schönbachers Crocodile Trophy in Australien erlebte bereits die 20. Auflage

Der Schock. Gestürzt. Verletzt. Aufgabe.Verpflegungsstützpunkte sind „überlebensnotwendig“.

Klaus Landauf (li.) beim Auswerten der Messdaten.

Quads – logischerweise mit GPS-Unterstüt-zung – fahren an der Spitze und am Schluss.

Camp für 200 Menschen (Teilnehmer und Begleittross)

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Selbst Hartgesottene scheitern

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terzogen sich zahlreiche Fahrer (Top- wie Durchschnittsfahrer) ein-fachen kognitiven Belastungstests – wie zum Beispiel Rechenaufgaben. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Fah-rer an ihrer Belastungsgrenze unter-wegs waren. Zahlreiche Stürze und Verletzungen verstärkten diesen Eindruck. Die Ergebnisse über-raschten selbst Klaus Landauf:

Auch zehn Frauen waren am Start – im Bild die Siegerin, gesponsert von der GAW Group (Graz).

„Nicht die Physis und Kondition ent-scheiden, sondern der Knackpunkt ist das autonome Nervensystem. Da zeigen die Profis klare Vorteile. Das besser ausbalancierte Nervensys-tem entscheidet in Stresssituationen über Erfolg oder Misserfolg, weil es den gesamten Organismus in einer bestmöglichen Funktionsweise hält, die subjektive Befindlichkeit, das

emotionale Erleben und das Wahr-nehmen des Umfelds und des eige-nen Ichs steuert. Das bringt uns wie-der auf die Spur, warum diese Men-schen sich den Strapazen aussetzen. Einfach weil sie ein anderes Ich erle-ben wollen.“ Offensichtlich ist dies der Zugang, warum Extremsport-Events dermaßen boomen – z.B. Marathons, Triathlons. Auch die Me-dizin bietet über die BDNF-For-schung (Brain Derived Neurotrophic Factor) neueste Erkenntnisse an. Je vielschichtiger die Muskulatur des Körpers benutzt wird, desto wir-kungsvoller sind Reaktionsmuster in unterschiedlichsten Gehirnarealen. Nicht umsonst trainieren unsere Ski-stars so abwechslungsreich, wie mit

Ich hab’s geschafft! Unsagbare Erleichterung

Yeah, gewonnen!Nur trinken, trinken, trinken.Der Schock. Gestürzt. Verletzt. Aufgabe.

Verkabelt. Messwerte täuschen nicht. Erschöpft … bis zum Zusammenbruch.

Schon beim Start geht’s mit vollem Tempo los.

Wenn nichts mehr geht.

Neun Tage, tagaus, tagein über Stock und Stein

Luftkissen, Gleichgewichtsgeräten usw. Das heißt, das Gerät „Homo sapiens“ bekommt ein weitaus um-fangreicheres Feintuning für alle Herausforderungen, um entspre-chend bestehen zu können. Und das führt uns wieder zurück in das Interessengebiet von Klaus Land-auf: Reaktionsmuster des autono-men Nervensystems sind im Beruf und Alltag oft ähnlich wie bei der Crocodile Trophy. Nur dass die Spitzenfahrer weit mehr in ihre Vor-bereitung, in ihre Resilienz – sprich Widerstandskraft und Regenerati-onsfähigkeit – investieren. Oder ha-ben Sie sich schon gefragt, was Sie heute für Ihre Stressbewältigung getan haben?

Profis und Amateure – siegen spielt sich im Kopf ab.

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Dass draufsteht, was drin ist, das ist schon ein Gewinn bei der Aus-zeichnung von Lebensmitteln. Nur: Woher soll der Gastwirt wissen, was drin ist, wenn er in seiner Gast-stätte Frischware verkauft?

Er kann ja noch nicht einmal si-cher sein, dass seine Pferdefleisch-laibchen frei von Lasagne sind! Nach der gültigen EU-Speisekar-ten-Verordnung müssen aber Wir-te, Restaurantbesitzer und selbst die Betreiber von Imbissbuden ab Dezember 2014 auch bei frischen und unverpackten Lebensmitteln angeben, welches der vierzehn wichtigsten Allergene eventuell enthalten ist.

Da sie es nicht wissen (können) – woher auch? – werden sie alles draufschreiben, um sich nicht eines Verstoßes schuldig zu machen. Das sieht dann etwa so aus:

Dieses Gericht (halbes Huhn mit Pommes frites und gemischtem Salat) enthält• möglicherweise glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut oder deren Hybridstämme) und daraus gewon-nene Erzeugnisse. Krebstiere und daraus gewonnene Erzeugnisse• Eier und daraus gewonnene Er-zeugnisse• Fisch und daraus gewonnene Er-zeugnisse

• Erdnüsse und daraus gewonnene Erzeugnisse• Sojabohnen und daraus gewon-nene Erzeugnisse• Milch (einschließlich Laktose) und daraus gewonnene Erzeugnisse• Schalenfrüchte, d.h. Mandeln, Pistazien, Hasel-, Wal-, Cashew-, Pekan-, Para-, Macadamie- und Queenslandnüsse und daraus ge-wonnene Erzeugnisse• Sellerie und daraus gewonnene Erzeugnisse• Sesamsamen und daraus gewon-nene Erzeugnisse• Senf und daraus gewonnene Er-zeugnisse• Schwefeldioxid und Sulfite (Kon-zentration mehr als 10 mg/kg oder 10 mg/l), ausgedrückt als SO2

Lupinen und daraus gewonnene Erzeugnisse• Weichtiere und daraus gewonne-ne Erzeugnisse (wie zum Beispiel Schnecken)

Quelle: „Total vergurkt! Die dümms-ten EU-Verordnungen“ von Norbert Golluch (Bastei Lübbe)

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Warum nach Hause kommen so schön ist

Gar nicht so einfach war die Rückkehr nach einigen Jahren in Norddeutsch-

land in meine Heimat Österreich. Nicht nur ich selbst – zugegeben eine Tiernärrin – musste unterge-bracht werden, sondern auch mein kleiner Privatzoo: Sechs Pferde, ein großer Hund, zehn Maine-Coon-Katzen und sieben Riesen-meerschweinchen. Das Burgen-land schien mir deshalb als idealer Ort für einen Neubeginn. Beson-ders den Süden kenne ich als Stei-rerin schon aus meiner Jugend. Wir fuhren oft von Graz aus mit ei-ner ganzen Gruppe dorthin zum Island-Pferdereiten entlang des Lafnitztales.

Ein verwunschenes HäuschenDie Suche war langwierig und schwierig. Fündig wurde ich in Mo-gersdorf, einem Ort, den sich His-toriker merken, weil in der Schlacht von Mogersdorf vor genau 350 Jahren ein unterlegenes christli-ches Heer – wenn auch mit Hilfe eines überraschenden Hochwas-sers – die gefürchteten Türken be-siegte. Wenn mein Privatzoo von dieser großen Heldentat wüsste, würden sich die Tiere gleich noch einmal wohler fühlen.

Unser Zuhause ist heute ein ehe-mals von Zigeunern bewohnter Hof mit eigener kleiner Auffahrt. Er war ziemlich verwildert, aber mit einer traumhaften Aussicht und auch et-was abseits vom Schuss. MEIN Hof, dachte ich sofort, genau so soll er liegen, mitten in der Natur. Das Grundstück war vollkommen zuge-wachsen und die potentiellen Stal-

lungen konnte man nur erahnen, aber ich besitze ja genügend Phan-tasie. Wenn man also hier etwas ro-dete, den einen Raum entrümpelte und dort ein Tor … Ich sah schon zwei Laufställe entstehen.

Im Juli 2013 war die Schlüsselüber-gabe angesetzt, ich fuhr mit dem Auto die 1000 km vom Norden in das Burgenland und hatte Raissa, meinen Hund, mit – damit sie den Platz auch prüfen konnte. Tja, da stand ich nun in der Hitze, die Mak-lerin war weg und mir war etwas mulmig – alles voll Gerümpel. Wie sollte ich heute hier schlafen? Ich blickte auf Raissa – die lag mitten im Hof auf dem Rücken, die Beine selig in die Höhe gestreckt. Energe-tisch schien der Ort also in Ord-nung zu sein. Ich startete eine erste Aufräumaktion, Arbeit macht frei. Als ich dann abends auf den Stufen vor dem Haus saß, von den Gelsen herzlichst willkommen geheißen, war ich aber doch etwas verzagt. Würde ich das überhaupt schaffen, alles pferdegerecht umzubauen? Und würde es meinen Katzen gefal-len, wären sie sicher? Da blickte ich auf einmal in einen Sternenhim-mel, wie es ihn nirgends auf der ganzen Welt gibt. Die Sterne rei-chen nämlich bis zum Boden und ich bin sicher, es sind auch viel mehr als woanders. Ich fühlte mich auf einmal vollkommen glücklich.

Die Landschaft empfinde ich als atemberaubend. Es gibt markierte Reitrouten, „Burgenland im Ga-lopp“ nennt sich das – für mich als unter Reiterkollegen berühmte „Orientierungslose“ schon sehr nützlich. Kaum waren meine Pferde übersiedelt, startete ich mit Araber „Komet“ schon die ersten Erkun-dungstouren. Endlich wieder berg-auf reiten! Ja, es gibt hier auch Hü-gel – sogar einen Hochkogel, mit Künstlerpfaden und Buschenschen-ken. Für eine Tierverrückte wie mich ist diese Gegend ein Paradies! Störche findet man natürlich auch und einmal wurde ich Zeuge einer Feldhasen-Prozession: Über 20 Stück hoppelten geschäftig von ei-nem Feldweg über die Straße zum anderen Feld – offenbar stand eine Versammlung auf dem Programm.

Freundliche MenschenIch bin fast versucht zu sagen: In Mogersdorf ist die Welt noch in Ordnung – alles geschieht wesent-lich gemütlicher – besonders nach der Deutschlanderfahrung. Wenn ich den Kreuzstadlwirt am Schlössl-

Nur ein paar Galoppsprünge von Ungarn entfernt

Haushinteransicht „nachher“

Schneefreuden

Von Norddeutschland ins l(i)ebenswerte Burgenland

So heiß gegessenwie gekocht?

Halbes Huhn auf der Speisekarte – alles, was drin ist, muss drauf !

KLIPP November/Dezember 2014

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berg aufsuche, ist es wie ein Besuch bei Freunden, man fühlt sich wie zu-hause. Will ich Nachrichten in Um-lauf bringen, deponiere ich sie beim Wirt. Hier braucht man eigentlich keine Zeitung und auch nicht zwin-gend ein Handy, hier reden die Men-schen noch miteinander.

Mein langjähriger Freund, der Tier-arzt Dr. Felix Pfleger, sagte mir, wenn ich jemand Wichtigen treffen möch-te, muss ich auf den Kirtag gehen. Dort findet man einfach alle und es ist sicher jemand da, der jemanden kennt, der den kennt, den man braucht. Sogar Verträge werden noch per Handschlag geschlossen. Felix baut auch selbst den berühm-ten „Uhudler“ an. Der Urwein (er ist nicht veredelt) schmeckt sehr erfri-schend und ist auch sicher irgend-wie gesund.

Felix behauptet zwar, die meisten Sterne seien bei ihm am Schlössl-berg und nicht vor meinem Haus – dies ist aber nach wie vor strittig. Ich denke, wir müssen sie bei Gele-genheit einmal durchzählen.

Warum nach Hause kommen so schön istlungen konnte man nur erahnen, aber ich besitze ja genügend Phan-tasie. Wenn man also hier etwas ro-dete, den einen Raum entrümpelte und dort ein Tor … Ich sah schon zwei Laufställe entstehen.

Im Juli 2013 war die Schlüsselüber-gabe angesetzt, ich fuhr mit dem Auto die 1000 km vom Norden in das Burgenland und hatte Raissa, meinen Hund, mit – damit sie den Platz auch prüfen konnte. Tja, da stand ich nun in der Hitze, die Mak-lerin war weg und mir war etwas mulmig – alles voll Gerümpel. Wie sollte ich heute hier schlafen? Ich blickte auf Raissa – die lag mitten im Hof auf dem Rücken, die Beine selig in die Höhe gestreckt. Energe-tisch schien der Ort also in Ord-nung zu sein. Ich startete eine erste Aufräumaktion, Arbeit macht frei. Als ich dann abends auf den Stufen vor dem Haus saß, von den Gelsen herzlichst willkommen geheißen, war ich aber doch etwas verzagt. Würde ich das überhaupt schaffen, alles pferdegerecht umzubauen? Und würde es meinen Katzen gefal-len, wären sie sicher? Da blickte ich auf einmal in einen Sternenhim-mel, wie es ihn nirgends auf der ganzen Welt gibt. Die Sterne rei-chen nämlich bis zum Boden und ich bin sicher, es sind auch viel mehr als woanders. Ich fühlte mich auf einmal vollkommen glücklich.

Die Landschaft empfinde ich als atemberaubend. Es gibt markierte Reitrouten, „Burgenland im Ga-lopp“ nennt sich das – für mich als unter Reiterkollegen berühmte „Orientierungslose“ schon sehr nützlich. Kaum waren meine Pferde übersiedelt, startete ich mit Araber „Komet“ schon die ersten Erkun-dungstouren. Endlich wieder berg-auf reiten! Ja, es gibt hier auch Hü-gel – sogar einen Hochkogel, mit Künstlerpfaden und Buschenschen-ken. Für eine Tierverrückte wie mich ist diese Gegend ein Paradies! Störche findet man natürlich auch und einmal wurde ich Zeuge einer Feldhasen-Prozession: Über 20 Stück hoppelten geschäftig von ei-nem Feldweg über die Straße zum anderen Feld – offenbar stand eine Versammlung auf dem Programm.

Freundliche MenschenIch bin fast versucht zu sagen: In Mogersdorf ist die Welt noch in Ordnung – alles geschieht wesent-lich gemütlicher – besonders nach der Deutschlanderfahrung. Wenn ich den Kreuzstadlwirt am Schlössl-

Haushinteransicht „nachher“

Schneefreuden Reitweg mit Blütenstaub im Frühjahr – sieht aus wie Schnee

Die Autorin Marguerita Fuller (li.) mit Alexia Kolpondinou (griechische Kaderreiterin) Foto

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Von Norddeutschland ins l(i)ebenswerte Burgenland

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Städtetrip, Fernreise oder Strandurlaub

„Die kältere Zeit des Jahres wird inzwischen sehr gerne zum Reisen genützt, erklärt Mag. Gerhard Wid-mann, Geschäftsführer des Flug-hafens Graz. „Zum einen, um eben dieser Kälte davonzufliegen, zum anderen, weil es viele Destinatio-nen gibt, in denen es gerade dann besonders schön ist.“

Per Linie in interessante Städte und ferne Länder

Gute Umsteigeverbindungen sind für Städteliebhaber sowie Fern-reisende gleichermaßen wichtig. Rund 130 Flüge pro Woche gehen von Graz nach Frankfurt, München, Wien, Berlin, Zürich, Düsseldorf und Stuttgart und ab Mitte Februar wieder nach Palma de Mallorca. Für den Fluggast ergibt das eine fast unzählige Anzahl an Umsteige-möglichkeiten nicht nur nach Euro-pa, sondern in die ganze Welt, so z.B. auf die Südhalbkugel der Erde, auf der der Frühling gerade in den Sommer übergeht – in vielen Län-dern eine fantastische Reisezeit!

Mit dem Ferienflug an den Strand – auch im Winter

Im Winter wenigstens für kurze Zeit ein wenig den Sommer er-schnuppern – eine Möglichkeit, die inzwischen von vielen gerne ge-nutzt wird. Teneriffa, Hurghada und Sharm el Sheikh – alle drei bie-

Der Besuch kultureller Sehenswürdigkeiten z. B. in der Türkei macht gleich viel mehr Spaß, wenn es nicht so heiß wie im Sommer ist.

Auch im Dezember und Jänner gibt es am Roten Meer durchschnittlich 8 Sonnenstunden.

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ten Sonnengarantie und sind relativ schnell ab Graz erreichbar. Palma de Mallorca ist wieder ab Mitte Fe-bruar erreichbar; zuerst zwei Mal pro Woche, später steigert sich die Frequenz auf bis zu 6 Abflüge pro Woche. Seit Ende November geht die Verbindung nach Antalya in eine Winterpause; mit Anfang März steht die beliebte Feriendesti-nation an der sogenannten türki-schen Riviera wieder mindestens einmal pro Woche auf dem Flug-plan. Sonderflüge gehen auf die Kapver-den, nach Marrakesch, zum Auto-salon in Genf und nach Funchal auf Madeira. Informationen: www.flughafen-graz.at

Neben zahlreichen Umsteigeverbindungen bietet der Winterflugplan des Flughafens Graz Ferienflüge zu Sonne, Strand und Meer.

von Marguerita Fuller

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In der Nacht coole Disco, am Tag ein Bauernmarkt

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Die letzten Pub- und Disco-Freaks verlassen ihre Blei-be für die letzte Nacht, da

warten die Bauern vor dem Szimpla in der Kazinczy Utca 14 schon dar-auf, ihre kleinen Stände für den Markt aufzubauen – vom Fleisch

über Gemüse, Obst, Käse bis hin zu Honig, Trüffel und Butter gibt’s alles. Wir, Journalisten aus mehreren Län-dern, sitzen Tage später entspannt im Shuttlebus, der einige von uns zum Flughafen, die anderen zu den Bahnhöfen bringt, und stellen ein-hellig fest: Budapest gewinnt von

Jahr zu Jahr, weil jeder Besucher das Seine finden kann.Denn was erwartet sich der City-Ur-lauber von einer Stadt, die er gar nicht oder nur kaum kennt? Erlebnis- und abwechslungsreiche drei, vier Tage, für das kleine Reisebudget bis hin zum Luxus – und Budapest bietet es. Für uns Österreicher beginnt das bereits mit der Anreise. Wer früh ge-nug bucht oder ÖBB-Sonderange-bote nützt, der fährt schon mit 45 Euro hin und zurück. In der ersten Klasse sind es dann bis zu 240 Euro. Jene, die selbst Gas geben wollen, können ihr Auto zu einem akzeptab-len Preis garagieren, mit der Buda-pest-Card (ab 15 Euro) die öffentli-chen Verkehrsmittel nützen und so die Stadt kennen lernen.

Oft mit Wien verglichen... was da und dort nicht falsch ist (bei der Küche stimmt’s), aber in einem punktet Budapest gegenüber Wien ganz eindeutig: Die Stadt liegt tat-sächlich an den beiden zum Teil hü-

geligen Ufern der Donau und bietet daher traumhafte Ausblicke. Da tut sich Prag schon schwer und Paris läuft in einer anderen Kategorie, wie-wohl eine französische Kollegin den gängigen Vergleich „Budapest ist das Paris des Ostens“ nicht gelten lässt. Was von den Preisen her ganz sicher zutrifft. Allerdings nicht für die Ungarn selbst. Denn viele haben Mühe, ordentlich über die Runden zu kommen, haben sie doch durch-schnittlich nur 500 bis 600 Euro im Monat zum Verbrauchen. Für uns Österreicher ist das Preisniveau at-traktiv – rund 30 Prozent unter dem unsrigen. Noch leichter ins Geldbör-sel und zur Kreditkarte greifen stau-nende skandinavische und westeu-ropäische Touristen.Dennoch, gerade bei den Hotels sollte man sich allerdings vorher die Zeit nehmen, das breite Angebot zu durchforsten. Dies bringt den Vorteil, dass man die Stadt noch besser ge-nießen kann. Ähnliches gilt auch beim Essen, da praktisch jedes zwei-

te Geschäft in der Innenstadt ein Café, Bistro, Pub oder Restaurant ist. Aber nicht überall, wo ungarische Küche draufsteht, ist traditionelle un-garische Küche drin. Da hilft im Zweifelsfall Mister Google wirklich, denn es gibt kaum ein gutes Lokal, das keinen mehrsprachigen Internet-auftritt hat.Die obligate Sightseeing-Tour mit den bekannten Sehenswürdigkeiten – vom Parlament über den Helden-platz, die Museen, das nun auch zu Fuß erreichbare Burgviertel, die neu gestaltete Markthalle bis hin zum Bus, der auf der Donau schwimmt, oder zu einem Abendessen auf dem

Budapest überrascht oft angenehm – auch mit seinen Preisen

Viel Abwechslung beim Sightseeing und Shoppen

Das Szimpla in der Kazinczy Utca …

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In der Nacht coole Disco, am Tag ein Bauernmarkt

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Schiff – birgt wenig Enttäuschungs-risiko. Eine neue Attraktion: die Franz-Liszt-Musikakademie, für 40 Millionen Euro (mit der EU als gro-ßem Sponsor) im alten Glanz wie-derhergestellt.

Die Wege in der Innenstadt sind kurz. Daher sind die Sehenswürdig-keiten und Attraktionen auch zu Fuß

gut erreichbar, wie etwa die Ein-kaufsmeile Andrassy Ut oder die zahllosen Gassen rund um die be-kannte Vaci Ut – zur Weihnachtszeit mit vielen Märkten, Glühweinstän-den und entsprechender Beleuch-tung. Es sind die vielen kleinen Ge-schäfte, neben den großen Marken-geschäften, die das Shoppen in Bu-dapest so vergnüglich machen. Es sind aber auch die vielen kleinen oder auch großen Cafés und Restau-rants, in denen man sich dann erho-len und laben kann. Wir gönnten uns Entspannung und eine Massage im Rudas-Spa. Wer im weltberühmten Gellert-Hotel logiert, der macht das im Haus, denn Budapest hat ein hal-

bes Dutzend Thermen, wo es sich gut entspannen lässt – für die nächs-te Erkundungstour.

Not macht erfinderisch, heißt es. Und die Ungarn, besonders junge gut ausgebildete Leute, die nur schwer einen entsprechenden Ar-beitsplatz finden, sind daher Kreativ-köpfe. In Innenhöfen von alten Ge-bäuden in der Innenstadt entstehen praktisch täglich kleine Geschäfte, Studentenlokale, Kunsthandwerklä-den, Konditoreien oder Cafés. Be-reits ein Besuchermagnet sind die „Ruinpubs“; mehr als 30 haben seit 2002 oft in fast abbruchreifen Häu-sern eröffnet.

Einen Boom erlebt auch die Friseur-zunft – ab 5 Euro für Herren –, die in Ungarn viel Tradition hat. Und diese Vielfalt und Kreativität macht’s mög-lich, dass – und jetzt schließt sich der Kreis – das Szimpla täglich voll von Nachtschwärmern ist, weil das Pub mit Disco und Live-Musik als Treff-punkt dem Lebensgefühl der (nicht nur jungen) Budapester gerecht wird. Selbst tagsüber, zurzeit allerdings nur sonntags, wenn sich dort die Besu-cher um die Standln drängen, wo Bauern ihre Produkte verkaufen, wo es köstliche Palatschinken gibt oder auch eine hausgemachte Kartoffel-suppe nach traditioneller Art, besten

ungarischen Polenta mit Mangalica-Schweinsfilet. So viel Gegensätze an einem Ort – und das macht Budapest sympathisch.

Adressen und Tippswww.budapest.com

Essen (Cafés, Pubs): www.gerloczy.hu www.menzaetterem.hu www.legenda.hu www.varosligetcafe.hu www.ruinpubs.com www.gerbeaud.hu (Konditorei) www.szimpla.hu www.reteshaz.com (Strudelhaus) baltazarbudapest.com www.augusztcukraszda.hu (Konditorei)

Kunst/Kultur: www.mupa.hu www.zeneakademia.hu www.szepmuveszeti.hu

Adventmarkt: adventiunnep.hu/en

Sightseeing: www.budapesturbanadventures.com www.varkertbazar.hu halaszbastya.eu

Thermen: www.rudasfurdo.hu

Transport: budapesttuktuk.hu

Kinder: www.miniversum.hu

Für City-Urlauber: Entspannung und Erholung auch in einer der großen Thermen.

Sieht der Wiener Oper mehr als ähnlich …

Franz-Liszt-Akademie: EU als Sponsor bei 40-Mio.-Euro-Renovierung.

… wo Disco-Freaks in der Nacht feiern, bieten Bauern tagsüber ihre Produkte an.

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URLAUBSTIPPS

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Bereits zum 36. Mal findet in Filzmoos die traditionelle Bal-lonwoche statt. Rund 40 Teams aus aller Welt treffen sich zur internationalen „DOPGAS Balloon Trophy“ und stellen mit Stolz ihre Ballone zur Schau. Den Auftakt machen am 11. Jän-ner 2015 die glühenden Ballone. Ein großes Feuerwerk been-det den stimmungsvollen Abend. Wer sich dieses einzigarti-ge Erlebnis nicht entgehen lassen will, für den bietet das 4-Sterne-Hotel Alpenhof eine perfekte Kombination: Tolle Pisten von „Ski amadé“, die Sauna und Wasserwelt des Ho-tels, die Kulinarik des Hauses und den mystischen Zauber der beleuchteten Ballone. www.alpenhof.com

In Schladming profitieren die Gäste aufgrund der alpinen FIS-Ski-WM 2013 auf der Planai von breiteren Pisten, hocheffizi-enten Schneeanlagen für noch mehr Schneesicherheit, ei-nem modernen Talstationsgebäude mit „All-in-one-Shop“, dem „Planet Planai“ sowie einer der modernsten Tiefgara-gen Europas, dem „WM-Park Planai“. Die Planai liegt inmitten der 4-Berge-Skischaukel Schladming, welche mit insgesamt 124 Pistenkilometern Skivergnügen auf höchstem Niveau bie-tet. Legendär auf der Planai ist die 4,6 Kilometer lange FIS-Abfahrt vom Gipfel bis ins Tal. Dazwischen warten jede Menge Attraktionen, wie etwa der „Planai Beach“, die „Slope of Fame“, die „Klangpiste“ oder „Skiing in Paradise“. Für die nötige Stärkung zwischendurch sorgen die „Planai Genuss-specht-Wirte“. www.planai.at

Aller Anfang ist schwer. Doch nicht auf der Gerlitzen – hier gibt es drei große, optimale Übungsgelände und auch die Schischule mit angeschlossenem Schiverleih und Kinderbe-treuung sowie drei Kinder- und Schneebärenländer für die Kleinsten, die direkt bei jedem Übungsgelände angeschlos-sen sind. Dort unterstützt das beliebte Maskottchen, der Gerlitzen-Bino-Bär, die Kleinsten bei ihren Anfängen. Für Gäste des Mountain Resorts Feuerberg erfolgt der Einstieg ins Skigebiet mit der Bergerbahn direkt neben dem Moun-tain Resort. Die Kinder-Skikurse finden direkt neben dem Hotel statt und Skischule wie Skiverleih sind im Resort un-tergebracht. Schneeschuhwandern, Winterwandern, Rodeln und Langlaufen sind hier gut möglich. www.gerlitzen.com

Die Region Kaiserwinkl bietet familienfreund-liche Sparangebote wie die Schneemannkar-te um 2 Euro pro Tag für Kinder bis zehn Jahre bei den Bergbahnen Hochkössen und für Kin-der bis sechs Jahre im Skigebiet Zahmer Kai-ser, jeweils in Begleitung eines Vollzahlers. Während der Kaiserwinkl-Schneewochen vom 10. bis 17.1.2015 sowie 28.2. bis 7.3.2015 zahlen Gäste bei Buchung eines Wochenaufenthaltes nur die Hälfte für den 6-Tages-Skipass für die Skigebiete Hochkössen und Zahmer Kaiser in Walchsee. Eine Woche Aufenthalt in einem Appartement ohne Verpflegung plus Skipass ist in diesen Zeiträumen schon ab 279 Euro pro Person buchbar.www.kaiserwinkl.com

Im Herzen der Salzburger Sportwelt „Ski amadé“ befindet sich das Skiparadies Zau-chensee/Flachauwinkl, das für jeden was zu bieten hat – vom Kleinkind bis zur Großmut-ter. Ob in der Kinderskischule, beim Boarden im Absolut Funpark, beim Familienskitag im Skiparadies, beim Hinabsausen auf der längsten Rodelbahn weit und breit oder beim gemütlichen Sonnenbad in einer der zahlrei-chen urigen Hütten, die über das gesamte Skiparadies verteilt sind. Im Trainingszent-rum Kogelalm kann man geschützt vom übli-chen Pistenbetrieb seine Skifahrkenntnisse perfektionieren oder einfach nur so eine Rennstrecke meistern und in die Fußstapfen von Michael Walchhofer treten. www.zauchensee.at

Im Falkensteiner Balance Resort liegt Liebe in der Luft. Das 5-Sterne-Lifestyle-Hotel ist eine traumhafte Hochzeits-Location mit Ro-senpavillon für Trauungszeremonien, Ball-saal, weitläufigem Garten und luxuriösen Suiten für die Hochzeitsnacht. Die Pauschale „Love is in the Air“ enthält zwei Übernach-tungen inklusive Halbpension sowie ein Glas Prosecco und ein Candlelight-Dinner. Zu die-sem Basispaket ab 301 Euro pro Person kön-nen romantische Ideen, wie etwa ein Cham-pagner-Frühstück im Bett, dazugebucht werden. Für Entspannung und Erholung steht zusätzlich zur öffentlichen Therme Stegersbach das hoteleigene Acquapura SPA zur Verfügung. www.falkensteiner.com

Wer langläuft, genießt in Osttirol auf 400 Lu-xus-Loipenkilometern gleichzeitig Ruhe und Erholung in einer märchenhaften Schnee-landschaft. Hier, wo die Standards so gut sind, dass viele Profis trainieren, sorgen drei neue Angebote dafür, dass Urlauber die sanf-te Wintersportart Langlaufen als nachhaltige Energiequelle entdecken können – betreut von Experten, die zeigen, worauf es in der Loipe ankommt. Das Angebot „Langlauf-power in Osttirol“ gibt es für drei, fünf oder sieben Tage Aufenthalt ab 185 Euro pro Per-son mit Powerfrühstück im Doppelzimmer, inkl. Loipenpass, Leihausrüstung, „Langlauf-Fibel“ und 3 Trainereinheiten. www.osttirol.com

MystischerBallon-ZauberinFilzmoos

Planai:AufdenSpurenderWeltmeister

SkifahrenzumhalbenPreisDasSkigebietfürjedesAlter

EntspanneninStegersbach

EchtesWinterg’fühlimRauristal

LanglaufeninOsttirol

Gerlitzen:EinHitfürKids

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Was tun, wenn man einmal nicht auf die Piste will? Im Raurisertal eröffnet sich Wintergästen ein Schnee- und Naturparadies abseits des Skigebiets, das in seiner Ursprünglichkeit seinesglei-

chen sucht. Etwa 30 präparierte Loipenkilometer durchziehen die romantische Landschaft. Ech-tes „Winterg’fühl“ kommt auf beim Schneeschuhwandern durch den Rauriser Urwald. Wer die Ruhe

der Berge sucht, findet sie auf „aussichtsreichen“ Tiefschneehängen. Zum Rasten und Aufwärmen bieten sich urige Gasthöfe und Jausenstationen entlang von Winterwanderwegen. Urlaubsmomente in

der Natur – ganz ohne Durchzugsverkehr und fernab von Alltagsstress und Trubel. www.rauristal.at

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Die ganze Welt steht kopf – und die Weihnachtsbäume in der Herrengasse

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Beeindruckende 156 Bäume und 33.800 energiesparende Lämpchen schmücken die Herrengasse. Schon im letzten Jahr wurde die Weih-nachtsbeleuchtungsanlage in der Annenstraße durch moderne ener-giesparende LED-Lichterketten er-setzt und wurden die bestehenden Verteileranlagen und Einspeise-punkte an die neuen Erfordernisse angepasst. In diesem Jahr gab es viele weitere Erneuerungen. Alle al-ten Motive wurden durch neue Ele-mente in LED-Technik ersetzt.

So glänzen nun Eiszapfen am Baum am Dietrichsteinplatz und der Tummelplatz wurde mit gro-ßen Sternmotiven bestückt. Licht-vorhänge mit neuen Elementen und Flash sind in der Jakoministra-ße, am Opern- und Joanneumring sowie in der Stubenberggasse zu Fo

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bestaunen. Über 50 Straßen, Gas-sen und Plätze sind seit Ende No-vember weihnachtlich beleuchtet.

Mit den LED-Lampen konnte der Energieverbrauch von fast 100.000 kWh im Jahr 2007 auf mittlerweile 24.400 kWh gesenkt werden, wobei im gleichen Zeitraum die Licht-punkte auf 513.000 Lämpchen fast verdoppelt wurden.

Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen

Der Weihnachtsbaum am Haupt-platz stammt heuer von der Ge-meinde Stainz. Die Fichte vom Forstgut Klugbauer hat eine be-achtliche Höhe von ungefähr 40 Metern. Die Energie Graz montier-te wie jedes Jahr professionell die Lichterketten, welche aus 87 Ket-

ten mit einer Länge von 20 Metern und 17.963 Lämpchen bestehen. Die Berufsfeuerwehr Graz ist mit der Drehleiter für den oberen Teil beigestellt. Für ein stimmungsvol-les Ambiente in der Vorweihnachts-zeit ist somit gesorgt.

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch das Team der Energie Graz und sorgt in der ganzen Stadt für eine glanzvolle weihnachtliche Stimmung.

www.energie-graz.at

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34 KLIPP November/Dezember 2014

Silvia Roncaglia, Roberto LucianiLumpi Lumpi, mein kleiner blauer Drache – Die blauen HimbeerenBojeLesen lernen mit Drachen Lumpi Lumpi: Der arme Janni hat zu viel Schokoladeneis gegessen. Jetzt liegt er mit Bauchschmerzen und grünem Gesicht in seinem Bett. Gegen Übelkeit hilft Ablenkung, weiß der kleine blaue Drache Lumpi Lumpi und überredet Janni zu einem neuen Abenteuer. Diesmal landen die beiden in einem Wald vor einer kleinen versteckten Hütte, die verdächtig an das Knusperhäuschen aus Hänsel und Gretel erinnert. Doch bevor sie auf Lumpi Lumpis Dra-chenschwingen davonfliegen können, hat sie die böse Hexe auch schon gefangen genommen. Schnell, ein Plan

muss her!

Wolfram ZurhorstDer Beziehungsretter – Wie Sie einfach überraschende Lösungen findenArkanaOb wütende Streitereien, Seitensprünge, dominante Schwiegereltern oder die Frage, wer sich um die Kinder kümmert – Wolfram Zurhorst ist bekannt für seine erfrischende Art, mit Konflikten in der Beziehung umzugehen. Seine handfes-ten Ratschläge bringen Paare in Krisen-

zeiten wieder ins Gespräch miteinander. Ein praktischer Ratgeber, der Auswege aus den häufigsten Beziehungsfallen zeigt und es möglich macht, ganz neu aufeinander zuzugehen.

Reinhard M. Czar Dunkle Geschichten aus der Alten SteiermarkStyria RegionalDas Buch führt in eine Zeit, die gerne von uns als die „gute alte“ bezeichnet wird, die aber selten so gut war, wie man heute vermutet. Es sind Geschichten, die von Verfolgung, Hass und Verachtung erzählen, die das tragische Los hoher Herren genauso zum Inhalt haben wie das traurige Schicksal einfacher Leute. Sie handeln von Rittern und „Hexen“, von Berg-knappen und Wilderern, von Bösewichten, die unvergessen sind. Es sind Geschichten, die das Leben schrieb: grausam, kurios und immer spannend …

Dieter MusslerSport als Entertainment

Frankfurter Allgemeine BuchDer Autor nimmt die dreifache Verzahnung von Medien, Wirtschaft und Sport genau unter die Lupe. Er fragt nach, ob die sportli-chen und gesellschaftlichen Werte im Spitzensport – wie Fair Play oder Teamar-beit – noch zählen oder ob der Profit und die politischen Machtverhältnisse diesen mittlerweile völlig okkupiert haben. Dabei

beleuchtet er aber nicht nur die Schattenseiten der Kommerzialisierung, sondern zeigt auf, wie es zu einer Win-win-Situation zwischen den Akteuren kommen kann.

Anne-Marie ButzeckHilfe, was darf ich noch essen?WestendIn puncto „richtiger“ Ernährung scheiden sich die Geister. Entweder man findet, Fleisch und Tierprodukte sind Inbegriffe des Bösen, wäh-rend Soja und Co. wahre Heilsbringer sind. Oder umgekehrt: Soja ist Teufelszeug und Fleisch der Heilige Gral. Die Autorin überprüft die verbrei-tetsten Meinungen und Argumente und fordert: Schluss mit der Essensschlacht.

Daniel CoyleTalent to go – 52 Tipps für mehr Erfolg im LebenLübbeEgal, ob Sie eine neue Sprache lernen, ein Instrument beherrschen oder eine exzellente Rede halten wollen. Anhand von 52 kurzen und prägnanten Tipps zeigt Bestsellerautor Daniel Coyle, wie Sie Ihre Talente erfolgreich fördern: Denken Sie in Bildern, üben Sie lieber 5 Minuten täglich als eine Stunde wöchentlich und machen Sie regelmäßig ein Nickerchen. Die Lektionen sind wissenschaftlich fundiert und praxiserprobt. Lernen Sie schnell und gezielt, das Beste aus sich herauszuholen.

BUCHTIPPSSilvia Roncaglia, Roberto LucianiLumpi Lumpi, mein kleiner blauer Drache – Die blauen HimbeerenBojeLesen lernen mit Drachen Lumpi Lumpi: Der arme Janni hat zu viel Schokoladeneis gegessen. Jetzt liegt er mit Bauchschmerzen und grünem Gesicht in seinem Bett. Gegen Übelkeit hilft Ablenkung, weiß der kleine blaue Drache Lumpi Lumpi und überredet Janni zu einem neuen Abenteuer. Diesmal landen die beiden in einem Wald vor einer kleinen versteckten Hütte, die verdächtig an das Knusperhäuschen aus Hänsel und Gretel erinnert. Doch bevor sie auf Lumpi Lumpis Dra-chenschwingen davonfliegen können, hat sie die böse Hexe auch schon gefangen genommen. Schnell, ein Plan

muss her!

Wolfram ZurhorstDer Beziehungsretter – Wie Sie einfach überraschende Lösungen findenArkanaOb wütende Streitereien, Seitensprünge, dominante Schwiegereltern oder die Frage, wer sich um die Kinder kümmert – Wolfram Zurhorst ist bekannt für seine erfrischende Art, mit Konflikten in der Beziehung umzugehen. Seine handfes-ten Ratschläge bringen Paare in Krisen-

zeiten wieder ins Gespräch miteinander. Ein praktischer Ratgeber, der Auswege aus den

– Wolfram Zurhorst ist bekannt für seine

Beziehung umzugehen. Seine handfes-ten Ratschläge bringen Paare in Krisen-

zeiten wieder ins Gespräch miteinander. Ein praktischer Ratgeber, der Auswege aus den häufigsten Beziehungsfallen zeigt und es möglich

Reinhard M. Czar Dunkle Geschichten aus der Alten SteiermarkStyria RegionalDas Buch führt in eine Zeit, die gerne von uns als die „gute alte“ bezeichnet wird, die aber selten so gut war, wie man heute vermutet. Es sind Geschichten, die von Verfolgung, Hass und Verachtung erzählen, die das tragische Los hoher Herren genauso zum Inhalt haben wie das traurige Schicksal einfacher Leute. Sie handeln von Rittern und „Hexen“, von Berg-knappen und Wilderern, von Bösewichten, die unvergessen sind. Es sind Geschichten, die das Leben schrieb: grausam, kurios und immer spannend …

einer Win-win-Situation zwischen den Akteuren kommen kann.

macht, ganz neu aufeinander zuzugehen.

Anne-Marie ButzeckHilfe, was darf ich noch essen?WestendIn puncto „richtiger“ Ernährung scheiden sich die Geister. Entweder man findet, Fleisch und Tierprodukte sind Inbegriffe des Bösen, wäh-rend Soja und Co. wahre Heilsbringer sind. Oder umgekehrt: Soja ist Teufelszeug und Fleisch der Heilige Gral. Die Autorin überprüft die verbrei-tetsten Meinungen und Argumente und fordert: Schluss mit der Essensschlacht.tetsten Meinungen und Argumente und fordert:

Daniel CoyleTalent to go – 52 Tipps für mehr Erfolg im LebenLübbeEgal, ob Sie eine neue Sprache lernen, ein Instrument beherrschen oder eine exzellente Rede halten wollen. Anhand von 52 kurzen und prägnanten Tipps zeigt Bestsellerautor Daniel Coyle, wie Sie Ihre Talente erfolgreich fördern: Denken Sie in Bildern, üben Sie lieber 5 Minuten täglich als eine Stunde wöchentlich und machen Sie regelmäßig ein Nickerchen. Die Lektionen sind wissenschaftlich fundiert und praxiserprobt. Lernen Sie schnell und gezielt, das Beste aus sich herauszuholen.

Frankfurter Allgemeine BuchDer Autor nimmt die dreifache Verzahnung von Medien, Wirtschaft und Sport genau unter die Lupe. Er fragt nach, ob die sportli-chen und gesellschaftlichen Werte im Spitzensport – wie Fair Play oder Teamar-beit – noch zählen oder ob der Profit und die politischen Machtverhältnisse diesen mittlerweile völlig okkupiert haben. Dabei

beleuchtet er aber nicht nur die Schattenseiten der

Kurt BauerHitlers zweiter Putsch – Dollfuß, die Nazis und der 25. Juli 1934Residenz VerlagAm 25. Juli 1934 um 12.53 Uhr stürmen 150 SS-Männer das Bundeskanzleramt in Wien. Kanzler Engelbert Dollfuß, der Führer des autoritären Ständestaates, wird schwer verletzt und stirbt. Schon am Abend geben die Putschisten in Wien auf, dafür bricht in der Provinz ein blutiger Naziauf-stand aus. Währenddessen sitzt Adolf Hitler im Bayreuther Festspielhaus und hört Wagner. Doch es herrscht Unruhe in der Führerloge – Hitler wartet ungeduldig auf Meldung aus Österreich …

Elisabeth FischerVegan fastenKneipp VerlagVegane Nahrungsmittel sowie ein bewusster und grüner Lebensstil liegen längst im Trend eines modernen, gesunden und verantwor-tungsvollen Lebens. Veganer verzichten völlig auf tierische Produkte und lehnen damit neben Fleischkonsum auch Milch, Eier und Käse ab. Dass man mit einer solchen Ernährungsweise nicht nur gesund bleibt oder wird, sondern auch rasch abnehmen und dauerhaft schlank bleiben kann, zeigt die Autorin im Buch.

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Kurt BauerKurt BauerHitlers zweiter Putsch – Dollfuß, die Nazis und der 25. Juli 1934Residenz VerlagAm 25. Juli 1934 um 12.53 Uhr stürmen 150 SS-Männer das Bundeskanzleramt in Wien. Kanzler Engelbert Dollfuß, der Führer des autoritären Ständestaates, wird schwer verletzt und stirbt. Schon am Abend geben die Putschisten in Wien auf, dafür bricht in der Provinz ein blutiger Naziauf-stand aus. Währenddessen sitzt Adolf Hitler im Bayreuther Festspielhaus und hört Wagner. Doch es herrscht Unruhe in der Führerloge – Hitler wartet ungeduldig auf Meldung aus Österreich …

KLIPP

Schon am Abend geben die Putschisten in Wien auf,

Elisabeth FischerVegan fastenKneipp VerlagVegane Nahrungsmittel sowie ein bewusster und grüner Lebensstil liegen längst im Trend eines modernen, gesunden und verantwor-tungsvollen Lebens. Veganer verzichten völlig auf tierische Produkte und lehnen damit neben Fleischkonsum auch Milch, Eier und Käse ab. Dass man mit einer solchen Ernährungsweise nicht nur gesund bleibt oder wird, sondern auch rasch abnehmen und dauerhaft schlank bleiben kann, zeigt die Autorin im Buch.

Page 35: KLIPP November/Dezember 2014

35KLIPP November/Dezember 2014

Anna RomerDas RosenholzzimmerGoldmannAls Audrey Kepler ein verlassenes

Anwesen erbt, will sie dort einen Neubeginn wagen. Bei einem Streifzug durch das Haus

entdeckt sie in einem entlegenen Zimmer die verblasste Fotografie eines gut aussehenden Mannes, der vor einer Rosenlaube steht. Es handelt sich um den Großvater ihres Exmannes und vormaligen Besitzer, der beschuldigt wurde, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine junge Frau ermordet zu haben. Audrey stellt eigene Nachforschungen an. Doch schon bald ist sie gefangen in einem Labyrinth vergangener Ereignisse, die ihr Leben auf dunkle Weise bedrohen.

Felix MartinGeld, die wahre Geschichte – Über den blinden Fleck des KapitalismusDVAWir haben einen falschen Begriff von Geld. Darin liegt eine Ursache der gegenwärtigen Finanzkrise, denn auch die Finanzfachleute verstehen nicht, was Geld ist, sagt der Wirtschaftswissen-schaftler Felix Martin. In seiner

erhellenden Geschichte des Geldes von der Antike bis heute zeigt er, was Geld ursprüng-

lich bedeutete – das greifbare Symbol für ein Schuldenver-hältnis – und wie sich seit dem 18. Jahrhundert die heute gängige Vorstellung herausgebildet hat: dass Geld aus dem Tauschhandel hervorging und eine Ware ist, mit der man

handeln kann.

Johanna AustDie besten WeihnachtskekseLöwenzahn VerlagDie Steirerin Johanna Aust präsen-tiert ihre besten Rezepte und verrät so manches Kekserlgeheimnis. Von raffinierten Kreationen wie Cran-

berry-Mandel-Herzerln und Baileys-konfekt bis zu über Generationen erprobten Klassi-

kern wie Nusskrapferln und Nougatstangerln vereint diese einzig-artige Rezeptsammlung die ganze Vielfalt an weihnachtlichen Naschereien. Früchtebrot, Lebkuchen, Kekse – mit den einfachen Anleitungen gelingt die feinste Weihnachtsbäckerei!

Mommy DramaRegie: Xavier Dolan

Darsteller: Antoine-Olivier Pilon, Anne Dorval, Suzanne Clément, Patrick Huard

Die resolute Diane liebt ihren 15-jährigen Sohn Steve über alles, obwohl er sie mit seinen extremen Wut- und Gewaltausbrü-chen in den Wahnsinn und in den Ruin treibt. Seit dem Tod seines Vaters hat Ste-ve eine Reihe von Heimen für schwer er-ziehbare Kinder durchlaufen. Nun kommt er zurück zu seiner Mutter, weil niemand sonst mit ihm fertig wird. Mit seinem for-dernden Anspruch auf die Rolle des Man-nes im Haus und seiner überbordenden Liebe zu ihr stellt er sie auf die Probe …

PaddingtonKomödie, FamilyRegie: Paul KingDarsteller: Colin Firth, Nicole

Kidman, Hugh Bonneville

Als er sich mutterseelenalleine an der U-Bahn-Station Paddington wiederfindet, wird ihm bewusst, dass das Stadtleben doch nicht so ist, wie er es sich vorgestellt hat. Doch zum Glück findet ihn die Familie Brown und bietet ihm ein neues Zuhause an. Es scheint, als hätte sich sein Schick-sal zum Guten gewandelt – wäre da nicht eine zwielichtige Tierpräparatorin, die es auf den seltenen Bären abgesehen hat …

Die Wolken von Sils MariaDramaRegie: Olivier Assayas

Darsteller: Juliette Binoche, Kristen Stewart, Chloë Grace Moretz

Damals hatte sie die Rolle der Sigrid über-nommen, eine verführerische junge Frau, die auf ihre Vorgesetzte Helena eine beson-dere Faszination ausübt und sie schließlich in den Selbstmord treibt. Anders als vor 20 Jahren soll Maria Enders diesmal die ältere Helena spielen. Gemeinsam mit ihrer Assis-tentin Valentine fährt sie nach Sils Maria, um dort, in der Abgeschiedenheit der Alpen, das Stück zu proben. Als Sigrid ist Jo-Ann Ellis vorgesehen, ein junges Starlet aus Hol-lywood mit Neigung zum Skandal. Eine charmante, aber nicht ganz durchsichtige junge Frau, der sich Maria gegenübersieht.

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MommyDramaRegie: Xavier Dolan

PaddingtonKomödie, FamilyRegie: Paul KingDarsteller: Colin Firth, Nicole

Die Wolken von Sils MariaDramaRegie: Olivier Assayas

BUCHTIPPSAnna RomerDas RosenholzzimmerGoldmannAls Audrey Kepler ein verlassenes

Anwesen erbt, will sie dort einen Neubeginn wagen. Bei einem Streifzug durch das Haus

Felix MartinGeld, die wahre Geschichte – Über den blinden Fleck des KapitalismusDVAWir haben einen falschen Begriff von Geld. Darin liegt eine Ursache der gegenwärtigen Finanzkrise, denn auch die Finanzfachleute verstehen nicht, was Geld ist, sagt der Wirtschaftswissen-schaftler Felix Martin. In seiner

erhellenden Geschichte des Geldes von der Antike bis heute zeigt er, was Geld ursprüng-

handeln kann.

Johanna AustDie besten WeihnachtskekseLöwenzahn VerlagDie Steirerin Johanna Aust präsen-tiert ihre besten Rezepte und verrät so manches Kekserlgeheimnis. Von raffinierten Kreationen wie Cran-

berry-Mandel-Herzerln und Baileys-konfekt bis zu über Generationen erprobten Klassi-

Mac AndrewDie List eines KellnersWas unternimmt man, um die Erinnerungen an die erste große Liebe zu unterdrücken? Wochenlang beschäftigte mich dieses eine Thema immer wieder. Wie kann ich die schönen Erinnerungen, die mich zu Tränen rühren, nur verdrängen? Die Wochenenden hinter der Bar linderten den Schmerz beinahe vollkommen. Unzählige Frauen,

Komplimente und sexuelle Anzüglichkeiten endeten in hemmungsloser Leidenschaft und wildem Sex …

Die List eines KellnersWas unternimmt man, um die Erinnerungen an die erste große Liebe zu unterdrücken? Wochenlang beschäftigte mich dieses eine Thema immer wieder. Wie kann ich die schönen Erinnerungen, die mich zu Tränen rühren, nur verdrängen? Die Wochenenden hinter der Bar linderten den Schmerz beinahe vollkommen. Unzählige Frauen,

Komplimente und sexuelle Anzüglichkeiten endeten in hemmungsloser Leidenschaft und wildem Sex …

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