Klönschnack Juni 2016

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JUNI 2016 Juni 2016 l 34. Jahrgang www.kloenschnack.de l C 30154 Kostenlos jeden Monat Abonnement 18,– Jahresbezug 6 Wahres und Unwahres aus Hamburg und den Elbvororten l Jeden Monat neu l Auflage: 61.000 WEDEL · RISSEN · SÜLLDORF · ISERBROOK · BLANKENESE · ALT-OSDORF · NIENSTEDTEN · FLOTTBEK · OTHMARSCHEN INTERVIEW Jost Deitmar ohne Krawatte? Das Jacob wird lässiger SOLDATENSCHICKSAL Untergang mit der Bismarck Ein Nachlass WAU WAU Hundeleben an der Elbe Fiffi, Hasso und der Alltag INTERVIEW Jost Deitmar ohne Krawatte? Das Jacob wird lässiger SOLDATENSCHICKSAL Untergang mit der Bismarck Ein Nachlass WAU WAU Hundeleben an der Elbe Fiffi, Hasso und der Alltag

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Unser kostenloses Lokalmagazin berichtet über Menschen und Meinungen, beweist Bürgernähe, erzählt Geschichten und präsentiert seinen Lesern das Wesentliche aus dem Hamburger Westen.

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    16 Juni 2016 l 34. Jahrgangwww.kloenschnack.de l C 30154

    Kostenlos jeden MonatAbonnement 18, Jahresbezug 6

    W a h r e s u n d U n w a h r e s a u s H a m b u r g u n d d e n E l b v o r o r t e n l J e d e n M o n a t n e u l A u f l a g e : 6 1 . 0 0 0

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    INTERVIEW

    Jost Deitmarohne Krawatte?Das Jacob wird lssiger

    SOLDATENSCHICKSAL

    Untergang mitder BismarckEin Nachlass

    WAU WAU

    Hundelebenan der ElbeFiffi, Hasso und der Alltag

    INTERVIEW

    Jost Deitmarohne Krawatte?Das Jacob wird lssiger

    SOLDATENSCHICKSAL

    Untergang mitder BismarckEin Nachlass

    WAU WAU

    Hundelebenan der ElbeFiffi, Hasso und der Alltag

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  • Asklepios 1-1-0616-ZW.qxp_Asklepios 20.05.16 08:32 Seite 1

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    Die orthopdische Fachwelt wirdsich vermutlich ber die neuenUmsatzmglichkeiten die Hndereiben. Tritt doch ein bisher nicht

    zwingend im Fokus befindliches Krank-

    heitsbild verstrkt auf. Eine neue Art von

    Nackenschmerz erobert die Wartezimmer.

    Auslser ist der dauerhaft gebeugte

    Nacken junger Menschen. Ein unge-

    bremster, tsunamihafter Informations-

    drang lsst nicht nur Jugendliche un -

    entwegt die Tastatur ihres Handys

    traktieren mit unnatrlich geneigtem

    Kopf.

    Da ist das Entgegenkommen einiger

    Kommunen in Deutschland auch kein

    Aprilscherz. Man erwgt ernsthaft in den

    Boden eingelassene Ampeln zu installie-

    ren. Die Handygebeugten sollen so vor

    der nahenden Gefahr beim berqueren

    der Strae gewarnt werden.

    Eltern, die frher ihren Kindern das Erst-

    nach-links-dann-nach-rechts-schauen

    einschrften, mssen heute ihren Nach-

    wuchs mit einem scharfen Kopfhoch! ins

    Leben helfen.

    Dass die Handy-Krperhaltung dem Hals-

    wirbel nicht dienlich ist, ist die eine

    Sache. Es sieht aber auch noch vllig

    dmlich aus, wenn drei oder vier sprach-

    unfhige Menschen gebeugt in ihre

    Tasten tippen. Steigerungen sind mg-

    lich: Neulich auf dem Fahrrad, junges

    Mdchen radelnd, Handy am Ohr, eine

    Hand am Lenker und eine coole Zigarette

    im Mundwinkel.

    Was solls? Muss wohl so sein.

    brigens habe ich neulich irgendwo

    gelesen, dass es ein Handy geben soll,

    mit dem man nichts weiter kann als zu

    telefonieren. Was fr eine Innovation!

    Den KLNSCHNACK knnen Sie brigens

    entspannt im Liegestuhl lesen, ganz ohne

    Nackenstarre.

    Ihnen einen sanften JuniHerzlich IhrKlaus Schmann

    P.S.: Willst du die Welt verstehen, dannsieh sie dir an!

    Klaus Schmann, Herausgeber und Chefredakteur Hamburger Klnschnack

    Vorweg

    Liebe Klnschnack-Leserin,werter Klnschnack-Leser,

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    MENSCHEN 8Persnliches aus den Elbvororten INTERVIEW DES MONATS 11Jost Deitmar, Hoteldirektor MENSCH DES MONATS 14Jrn-Michael Lietke setzt sich fr Kinder-und Jugendliche in Hamburger Brennpunk-ten ein da kommen schon mal Drachen-boote zum Einsatz. GESUNKEN MIT DER BISMARCK 16Anhand eines Nachlasses aus Feldpost-briefen und Doku menten rekonstruierte

    Joachim Kasten Fhlen und Denken einesObergefreiten der Bismarck. HUNDE IM HAMBURGER WESTEN 22Nicht nur als treue Haustiere, sondern auchals hilfreiche Begleiter im Alltag sind Hundeaus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzu-denken. Doch warum ist der Hund eigent-lich so beliebt? HAUSBESUCH 26Bettina Bick, Malerin DEHMEL UND BARGHEER 28Im Herbst 2016 und im Frhjahr 2017 sol-len das Richard-Dehmel-Haus sowie dasEduard-Bargheer-Museum erffnen. MELDUNGEN I 32Neues aus der Lokalpolitik MELDUNGEN II 34Neues aus der lokalen Wirtschaft MELDUNGEN III 36Kultur in den Elbvororten und in der Stadt PANORAMA I 39Vermischtes NEU & TRENDY 42Fr Sie entdeckt PANORAMA II 44Vermischtes GOSSLERHAUS 45Herrenhaus zu vermieten: Interview mit Dr.Axel Hansen KUNST UND KNNEN 46Termine in Ateliers, Museen und Galerien LEIB & SEELE 48Winzerparty und Weintipp, Neuigkeiten rundums Essen, Rezept des Monats LEBEN UND TREIBEN 52Klein Flottbeker Derby, Elbtrn mit Strte-becker Bier, Strandpolo in Hrnum

    DIE REISESEITE 58MS Europa 2, Queen Mary 2SONDERTEIL MALLORCA 59Leben und Genieen auf der Baleareninsel SCHIFFE UND MEERE 67Elbimpressionen, Hafenrundfahrt

    SPORT UND BEWEGUNG 68Neues aus Vereinen, Gesundheitsthemen LITERARISCHE SEITEN 70Buchtipps und literarisches Leben DIE KINDERSEITEN 71Meldungen fr Kinder und Jugendliche AMTSGERICHT 74Vor Schlimmerem bewahrt ... HAUPTSTADTBRIEF 75Analysen und Trends aus Berlin BEMERKENSWERTES I 83Wahres und Unwahres DIE KINOSEITE 86Aktuelle Titel im Juni BEMERKENSWERTES II 87Wahres und Unwahres RATE MAL ... 89KLNSCHNACKS Rtselseite DER FOTORCKBLICK 90Markttag 1892 in der Zweiten Elbstrae TIMS THESEN 92Utopie der Millionen SONDERTEIL DR. KLNSCHNACK 93Groes Spezial fr Gesundheit und WellnessSONDERTEIL DIE EXPERTEN 111Senioren: Aktiv im AlterSONDERTEIL HANDEL UND WANDEL 133Unternehmer des Monats,Nachrichten aus der Geschftswelt KLNSCHNACK-SERVICE 137Steuertipp, Rechtliches, Finanztipp, Anwlte und Steuerberater LESERBRIEFE 140Lesermeinung AUS DEN KIRCHEN 142Informationen aus den Gemeinden DIE FAMILIENSEITE 143Meldungen fr Gro und Klein IMMOBILIEN 144Marktentwicklung, Kolumnen KLEINANZEIGEN 146Alles, was der Westen so hergibt oder sucht MEIN ARBEITSPLATZ 154Janine Kecskes, Mbelgestalterin

    Der Hamburger Klnschnack im Juni 2016

    Juni 2016Seit 1983 34. Jahrgang

    HAMBURGER KLNSCHNACKSlldorfer Kirchenweg 222587 HamburgTelefon 040 86 66 69-0Fax 040 86 66 69-40/-41ftp: //remote.ksv-hamburg.deInternet:www.kloenschnack.de

    Titel: Ulkas_Fotolia.com und Neirfy_Fotolia.com

    Herausgeber und ChefredakteurKlaus SchmannVerlagsleitungDirk Seidel (V.I.S.D.P.)Sigrid Lukaszczyk (-11), [email protected] Schfer (-56), [email protected] gilt Anzeigen-Preisliste Nr. 26/2015. Anzeigenverwaltung beim Verlag. Media-Unterlagen auf Anforderung. Media-Beratung: Panja Bohlmann (-55), [email protected] Hartmann (-50), [email protected] Wehrhahn (-53), [email protected] Witt (-57), [email protected]: [email protected] Holzhuser (-63), [email protected] Schwalbach (-20), [email protected] Walter (-12), [email protected] Heyder (Volont.) (-14), [email protected]: [email protected] Hsch, Katharina Apostolidis (Stadtkultur), Myria Holz huser (Rezepte), Brigitte Hildebrandt (Bewegung)LektoratDr. Alke [email protected]/LithografieJudith Jacob (-65), [email protected] DatentechnikAndreas Sommer (-21), [email protected] 040 86 66 69-54, Fax 040 86 66 69-40, Annahme bis zum 18. des Vormonatsoder: [email protected] Walter (-12), [email protected] Schmann GmbH, Slldorfer Kirchenweg 2, 22587 HamburgTelefon 040 86 66 69-0, Fax 040 86 66 69-40DruckKrger-Druck GmbH, Wedel, Auflage: 61.000 ExemplareVerbreitungsgebietIm Abonnement und ber kostenlose Haushaltsver teilung (93 bis 95 Prozent Abdeckung garantiert) in den Hamburger StadtteilenOthmarschen, Flottbek, Nienstedten, Blankenese, Slldorf, Iserbrook,Osdorf, Rissen und in Wedel/Schleswig-Holstein. Zustzliche Ausla-ge an Kios ken, Tankstellen, der Gastronomie etc.VertriebHaushaltsverteilung: WBV Direktzustell GmbHTelefon 0800 86 86 006 (kostenlose Service-Nummer)[email protected] 18 Euro innerhalb der Bundesrepublik Deutsch-land, europisches Ausland/bersee 72 Euro (inkl. MwSt., Zustellge-bhr). Der Klnschnack erscheint monatlich zum Ersten. Abonnementbetreuung und LeserserviceGabriele Milchert (-54), [email protected]

    Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Mei-nung der Redaktion wieder. Nachdruck oder sonstige Wiedergabeund Verffentlichung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung desVerlages. Fr unverlangt eingesandte Manuskripte, elektronische Datentrger und Fotos wird keine Haftung bernommen. Nicht namentlich gekennzeichnete Fotos sind redak tionseigene Fotos.

    Im Verlag erscheinen auch:KLNSCHNACKS SONDERBNDE Die schnsten Ecken der Hansestadt, Bemerkenswertes aus derHansestadt, Erinnerungen an die Vergangenheit, 7,50 im ausge-whlten Buch- und Zeitschriftenhandel

    Erscheinungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.Der HAMBURGER KLNSCHNACK erscheint in der Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, Groer Burstah 18-32, 20457 Hamburg

    u Anzeigenschluss fr die Juli-Ausgabe ist Montag, der 13. Juni

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  • DAS TAGEBUCHN E U E S A U S D E RK L N S C H N A C K - R E D A K T I O N

    Mo., 9.5.: Helmut telefo-niert mit Fischfrau aus Ris-sen. Alles Suseln istzwecklos. Sie sind aber frech!, kon-tert die Dame und legt auf. Mi., 18.5.: Julia strzt imGarten. Gips. Redaktionwnscht schnelle Gene-sung!Do., 19.5.: Louisa kommtvllig erledigt von ihremersten lngeren Gerichts-termin. Kreislauf. Fehoch. So eine RTL2-Show! Fr., 20.5.: Uwe zieht ausdem Agenturglaskasten ins wahre Leben, zur Re-daktion. Erntet Spott.Mo., 23.5.: Tim schmeitGabriella Engelmann-Schmachtfetzen in denMll. Kassiert Rffel der an-wesenden Damen. Buchwird gerettet. Di., 24.5.: Helmut trumtvom Burnout, zusammenmit ebenfalls ausgebrann-ten Lehrerinnen. Mi., 25.5.: Udo, Udo, Udo.Nervt. Di., 31.5.: Anna-Lenas letz-ter Arbeitstag zwecks Kin-derkriegen. Redaktionwnscht alles Gute!

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    07 Redaktionstagebuch.qxp_kloen 25.05.16 11:06 Seite 7

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    Jochim Westphalen,im Ruhestand befindlicher Kapitn, Blankeneser Aushnge-schild und Wahrer hanseatischer Sitten und Gebruche mit

    Hang zur Erfindungvon neuen Blankene-ser Eigenarten, warder Meinung, dass anlsslich des Ham-burger Hafengeburts-tags ordentlich zuflaggen sei. Flugs enterte Kptn West-phalen seinen Dach-boden, entdeckte eine antike Hamburg-Fahne in seiner See-kiste und hisste spon-tan am Bulln das roteBanner mit dem Torzur Welt. Eigentlichauch nur, um den vielen Touristen zuzeigen, dass in Blan-kenese der Hammerhngt.

    Stephan Pauli,Lehrer an der ElbkinderGrundschule, ist einerder drei Gewinner desHamburger Lehrerpreis2016, der von der Haspaund dem HamburgerAbendblatt zum fnftenMal an hervorragendeHamburger Pdagogenverliehen wird. Die Ver-leihung war am 26. Mai.Der Preis ist mit 3.000

    Euro dotiert, die dem Schulverein der Schule zugute kommt. Stephan Pauli (Jahrgang 1975) war an verschiedenen Schulen imBundesgebiet ttig: seit 1997 regelmig im Unterricht, seit 1999als Klassenlehrer aktiv und seit 2001 als Schulleiter, seit 2010 alsSchulleiter an der Elbkinder Grundschule. Die erste Runde seinerElbkinder-Schler/-innen ist zu diesem Schuljahr erfolgreich anweiterfhrenden Schulen gestartet. Er hat zum Schuljahr 2015/2016 einen neue erste Klasse bernommen. Kommentare einigerKlasseneltern: Er schafft es, dass die Kinder bis zum Ende derGrundschulzeit gerne zur Schule gehen. Er vermittelt, dass Lernen Spa macht. Er motiviert Kinder, ihr Bestes zu geben. Er sieht die Kinder in ihrer Individualitt. Dr. Verena Kniger, Vorstandssprecherin des Schulvereins: Wir freuen uns mit HerrnPauli ber die Auszeichnung. Und ber den Geldsegen, der es uns auch ermglicht, die Elbkinder Grundschule im musikalisch-knstlerischen Bereich zu untersttzen.

    Lehrer Pauli gewann den Leh-rerpreis 2016

    Antike Flagge amBulln, Kptn JochimWestphalen

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    Uwe Koopmann,Hafenmeister im Yachthafen Teufels-brck, Nienstedtener und Kapitn aufder Barkasse Hein, schipperte Ende Maiein Klassentreffen der besonderen Artdurch den Hamburger Hafen. 50 Jahrenach der Ausschulung aus der Blanke-neser Frahmstrae trafen sich verblie-bene 20 Ehemalige, um das Jubilum

    der besonderen Art zu feiern. Nach einer Rundreise durch den Hafen ... zu Ecken, wo sonstkeiner hinfhrt. (Koopmann) gingen die aus aller Welt zusammengekommenen ehemaligenBlankeneser beim MSC (Mhlenberger Segel-Club) wieder von Bord, um im Clubhaus bei Kaffeekrnzchen, italienischer Nacht und Liedgut der 1960er Jahre die groe Party zu feiern.

    Kapitn Uwe Koopmann, Hafenmeister Teufelsbrck

    Gisela von Ehren,Nienstedtenerin mitglcklichem Hndchen,gewann auf dem ver -gangenen BlankeneserNeujahrsempfang imLouis C. Jacob denHauptpreis eine 16-tgige Luxus-Kreuzfahrtauf der EUROPA 2. Ge-meinsam mit EhemannLorenz von Ehren reistedie Glckliche von Dubainach Athen (mehr dazuauch auf Seite 58). DerLosverkauf brachte demLions-Club Hamburg-Blankenese rund 25.000Euro ein, die fr Kinder

    und Jugendliche in Not eingesetzt werden. Lose kaufen, Glck haben so einfach ist dasLeben. Nur keinen Neid ...

    Helga Hansen,Blankeneserin, hat auch Glck, aber anders:Am 15. Juli startet sie mit einer kleinen RundeKLNSCHNACK-Leser zu einem Trip nach New

    York auf derQueen Mary 2(nicht gewonnen,ordnungsgembezahlt). Das be-sondere: Die Reisebeginnt a) an ihrem Geburtstagund b) im Louis C.Jacob. Die Gruppewird nach einemToast auf HelgaHansen per Limousine zumSchiff gefahren, stilvoll,wie es sich

    gehrt. Abendblatt-Leser fahren bis South-ampton mit, KLNSCHNACK-Leser bis New York ...

    Gewinnerin Gisela vonEhren Geburstagsreise nach New

    York Helga Hansen

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  • Dr. Peter Tschentscher,Hamburgs Senator fr Finanzen(SPD), gnnte sich mit Innen -senator Andy Grote und Um-weltsenator Jens Kerstan einenfreien Abend und war Gast aufder KLNSCHNACK SommernachtEnde vergangenen Monats aufdem Sllberg. Rund 800 gela -dene Gste trafen sich zur ent-spannten Party auf der Sllberg-terrasse. Bei netten Getrnken,flotten Gesprchen, schmei-chelnden Leckereien und pas-sender Musik vom Teller chilltendie KLNSCHNACK-Gste im lauen Elbwind. Gastgeber Karl-heinz Hauser und Klaus Schmann chillten mit ... Mehr dazu in der Juli-Ausgabe.

    Senator Peter Tschentscher

    Tim Mayer,

    Centermanager im Elbe-Einkaufszen-trum an der Osdorfer Landstrae,bereitet sich auf groe Momentevor. Im September feiert Hamburgsltestes Einkaufszentrum seinen 50.Geburtstag. Die Shopping-Mall wirdmit einem attraktiven Programmund amsanten berraschungenaufwarten. Das 1966 erffnete Ein-kaufszentrum stellte sich ber dieJahrzehnte stets den zeitlichen An-forderungen. Abrisse, An-, Um- undNeubauten folgten einem gutenGespr. Darauf einen Toast ... ELBE-Chef Tim Mayer

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    WORTE DES MONATSManche Menschen wollen glnzen, obwohl siekeinen Schimmer haben ...!

    !DER SABBELBDELB E L A N G L O S E S B E W E G E N D E S E M P R E N D E SDas Essen kommt. Die Gesprche am Tisch sind unterhalt-sam-engagiert. Der Service plaziert die Teller, als wre erMephisto im entscheidenden Moment. Unvermittelt platztder Kellner ins Gesprch und rezitiert ungefragt, was aufdem Teller liegt. Das wissen wir doch. Haben wir doch be-stellt. Nein, es muss erlutert werden. Der Dadaismus beimAnsagen des Abendessens nimmt jenseits der strendenFaktoren zunehmend bizarre Formen an: Vor Ihnen liegendie Erbsen von der Loire in molekularer Bearbeitung, derDialog am Lammfilet ist angereichert in ... der Blick gehtzum Nebenteller um zu prfen, welches Filet das greresein mag. Die eben noch sprudelnden Gesprche sind ver-stummt. Der Service ist der Star. Der Gast devot. Wie gut,dass hin und wieder eine brgernahe Abwechslung zurckins wahren Leben ruft: So, der Herr, einmal Pommes-

    Schranke mit Curry-Bengel! Guten Appetit. Danke.

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  • I N T E RV I EW D E S M O N A T S

    Was bringt Menschen dazu, viel Geld fr eine bernachtung auszugeben, obwohlsie die meiste Zeit unterwegs sind?Ein Aufenthalt im Louis C. Jacob ist ein Ge-samterlebnis. Ins Jacob kommen Genuss-menschen, die ein Faible haben fr die be-sondere Lage zwischen Elbchaussee undElbe, fr die vielen liebevollen Details, frdie Geschichte des Hotels mit seiner ausge-zeichneten Kche und vor allem, die die Zu-gewandtheit, die Aufmerksamkeit der vielenMitarbeiter schtzen. Es ist wie ein Puzzleaus ganz vielen Teilen, die das groe Ganzeergeben, und das Gste dazu bewegt, in ei-nem Luxushotel wie dem Louis C. Jacob zuwohnen. Wer allerdings nur ein Bett zumSchlafen und eine warme Mahlzeit zumSattwerden braucht, der findet andere,preiswertere Unterknfte.

    Stichwort: neue Lssigkeit. Luft in Zukunftder Service in Turnschuhen durch die Ge-gend? Den Begriff Lssigkeit mgen wir nicht son-derlich. Er wird gern mit Nachlssigkeit as-soziiert. Wir sprechen lieber von zeitgem-er, hanseatischer Gelassenheit. Die beziehtsich natrlich nicht ausschlielich auf dieGarderobe der Mitarbeiter, sondern ist we-sentlicher Bestandteil des neuen Jacob-Kon-zeptes, sie ist unser Credo, unter dem sichder Einrichtungsstil ebenso wiederfindetwie Aufmachung und Inhalt der neuen Spei-senkarte in Jacobs Restaurant und auch dasKonzept zur Mitarbeiterbekleidung. Snea-kers gehren zwar nicht dazu, aber mage-schneiderte Kleider und Westen. Beim Inte-rior Design haben wir beispielsweise dieBeleuchtung und die Farbwelt in der Wohn-halle, Bar und im Restaurant verndert, zurbesseren Kommunikation der Gste unter -einander sind die Tischgren verkleinertworden und zum Zweck einer lebendigerenAtmosphre stehen die Tische enger beiei-nander. Die Gerichte auf der Speisenkartesind selbsterklrend und es gibt eine lacarte-Karte, was in der Zwei- und Drei-Ster-ne Gastronomie eher eine Ausnahme ist.Kein stundenlanges Sitzen und Essen von zigGngen. Wer will, kommt nur fr ein Haupt-gericht und trinkt dazu ein Glas Wein.

    Ich habe noch nie gehrt, dass Kellner ihreKleidung mageschneidert bekommen.Gibt es das anderenorts auch?Das ist schon ungewhnlich und Beispieleaus anderen Husern sind mir nicht be-kannt. Wir beschftigen uns schon seit zweiJahren mit der nderung des Gesamtkon-zeptes. Eines der Themen war der Habitusund die Bekleidung der Mitarbeiter. Dabeiwar es uns wichtig, uns von der Uniformittder Bekleidung mglichst zu verabschieden.Wir wollen allen Mitarbeitern bei der Aus-wahl ihrer Bekleidung im Dienst weitgehen-de Freiheiten einrumen. Zur Ausstattungder mnnlichen Mitarbeiter sind wir eineKooperation mit Rooks & Rocks eingegan-gen, ein Startup-Unternehmen von drei Mo-de-Designern, die sich auf Makonfektionenfr jngere Leute mit modernen Stoffen undSchnitten spezialisiert haben.

    Der Unterschied zwischen Freizeit und Ar-beit lst sich immer mehr auf. Dies uertsich hufig auch in der Kleidung der Gste. Es gibt natrlich Grenzen. Sollte jemand imUnterhemd an der Bar sitzen, dann wrdeich ihn bitten, sich ein Oberhemd anzuzie-hen oder das Haus zu verlassen.

    Was sind fr Sie die wichtigstenMerkmale fr ein gut

    gefhrtes Haus?Das sind in ersterLinie die Mitar-beiter eines Hau-ses. Ein guter, auf-merksamer,

    herzlicher und individueller Service ist dieSeele des Hotels. Mitarbeiter in unsererBranche brauchen das sogenannte Dienst-leistungsgen. Das setzt sich zusammen ausEmpathie und Natrlichkeit.

    Sie sind fast genau seit 20 Jahren Direktorim Louis C. Jacob. Wie haben sich seitemdie Gste verndert? Die Ansprche der Gste sind gestiegen. Siekennen sich auch deutlich besser aus. Mankocht und experimentiert auch zu Hause aufzum Teil sehr hohem Niveau, nach Rezepteninternationaler Kocheliten. Man interessiertsich fr Lebensmittel, deren Qualitten undHerkunft. Darber hinaus gibt es ein groesAngebot an guten Restaurants, inzwischenkann man Gott sei Dank vielerorts gut essen.Es vergeht ja kaum ein Tag, an dem nicht eininnovatives neues Gastrokonzept erffnetwird. Nicht zuletzt auch aufgrund ihrer ge-stiegenen Reisettigkeit sind die Gste auchinternational deutlich erfahrener. Sie ver-gleichen und stellen hohe Ansprche an In-novation und Qualitt.

    Gibt es auch hhere Ansprche an den Ser-vice oder ist der gleich geblieben?Der Anspruch an den heutigen Service istdie zunehmende Individualisierung. Guest-recognition, Erfllung von Gstewnschen,bevor der Gast sie ausgesprochen hat. Bessernoch, bevor er sie gedacht hat. Der Gastmchte als Individuum wahrgenommenwerden, als Teil der Hotelfamilie. Wir Jaco-biner kennen die Vorlieben und Abneigun-gen unserer wiederkehrenden Gste. Als re-lativ kleines Hotel mit 84 Zimmern knnenwir uns um Details kmmern, die einen Auf-enthalt besonders machen und oft auch das

    Znglein an der Waage sind. Sie ent-scheiden darber, ob ein Gast

    glcklich abreist, wiederkommtund uns im Idealfall im Freun-deskreis weiterempfiehlt. Die-se Liebe zum Detail ist einwesentlicher Teil unsererArbeit und unseres Er-folgs.

    Jost Deitmar, Hoteldirektor

    Das Spren von AtmosphreOptisch erfrischt, kulinarisch vereinfacht, beides auf hchstem Niveau im Hotel und Restaurant Louis C. Jacob werden neue Mastbe gesetzt. Der Hoteldirektor im Gesprch mit dem KLNSCHNACK.

    Sagen Sie mal

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    Die Wnde atmen Geschichte

    11-12 Interview.qxp_kloen 25.05.16 10:50 Seite 11

  • I N T E RV I EW D E S M O N A T S

    Wie gro ist das Problem, geeignetenNachwuchs zu finden?Qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen isteine der grten Herausforderungen unse-rer Branche. Wir mssen dringend amImage der Berufe in Hotellerie und Gastro-nomie arbeiten und immer wieder die vielenpositiven Aspekte und Perspektiven hervor-heben. Natrlich, wer unter keinen Umstn-den am Wochenende oder abends arbeitenmchte, der wird bei uns nicht glcklich.Aber man wird fr die unregelmigenDienstzeiten mehr als entschdigt. Wo sonstbeschftigt man sich den ganzen Tag mitden schnen Dingen des Lebens, arbeitetdort, wo andere ihre Freizeit verbringen.Nach einer guten Ausbildung steht uns be-ruflich die ganze Welt offen. Kaum ein ande-res Berufsbild ist so abwechslungsreich wiedie Hotellerie und Gastronomie. Abgesehendavon muss sich in unserem Gewerbe nie-mand um seinen Job sorgen. Arbeitslosigkeitist fr uns ein Fremdwort.

    Wie verndert sich die Hotellerie, gibt esweltweit etwas, was Sie beeindruckt oderauch inspiriert?Die Zeit der anonymen, austauschbaren Ket-tenhotels ist vorbei. Auch die groen Hotel-konzerne sind stndig um Individualisie-rung ihrer Produkte bemht, um denBedrfnissen ihrer jngeren Klientel gerechtzu werden. Standortypisches, junges undzeitgemes Design stehen im Mittelpunktder Diversifizierung bei neuen Hotelprojek-ten. Junge, kreative und erfolgreiche Hotel-konzepte wie unser Ableger HENRI Hotel,das wir vor drei Jahren in der Bugenhagen-strae erffnet haben, stehen dafr Pate.Meine Inspiration finde ich bei Besuchenvon Hotelkollegen im In- und Ausland.Wann immer ich fr mehrere Tage in einergreren Stadt unterwegs bin, versuche ichmglichst viele neue Hotels auszuprobieren.Das Gleiche gilt natrlich auch fr Restau-rants.

    Welche Rolle spielt heute noch die Klassifi-kation? Die Sterne-Klassifikation soll dem Gast inerster Linie der Orientierung bei der Hotel-wahl dienen. Allerdings macht das Quali-ttssiegel nur dann Sinn, wenn die Kriterienunabhngig und seris auf Einhaltung dervorgegebenen Standards berprft und re-gelmig kontrolliert werden. In diesem Fallhat man zumindest die Gewissheit, dass dasHotel in der Hardware, also in der Ausstat-tung, Zimmergre etc. der gebuchten Kate-gorie entspricht. Die Software, also die Ser-vicequalitt wird dabei in der Regel nichtberprft. Folglich kann ein Hotel zwar for-mell fnf Sterne haben, die Mitarbeiter knn-ten aber vllig Gast-desinteressiert agieren.Wir sind seit 15 Jahren Mitglied der Interna-tionalen Hotelvereinigung The Leading Ho-tels of the World. Hier wird ganz regelm-ig anonym das gesamte Haus auf Herz undNieren geprft. Die Tester wohnen mehrereNchte im Haus und beurteilen neben derAusstattung, Sauberkeit, Qualitt von Spei-sen und Getrnken auch und insbesonderedie Servicequalitt in allen Bereichen. Liegtdie Bewertung unter dem Durchschnitt allerMitgliedsbetriebe, gibt es eine Abmahnungund der Test wird zeitnah wiederholt. Flltdas Ergebnis noch immer nicht zufrieden-stellend aus, endet die Mitgliedschaft.

    Diskretion wird bei Ihnen besonders grogeschrieben. Die Gste sind sich unserer Diskretion be-wusst. Aber auch der von anderen Gsten.Hier wird keiner nach einem Autogrammfragen oder mit dem Finger auf sie zeigen.

    Die Kulinarik wird jetzt simpler prsen-tiert, weniger Details, weniger Komponen-ten. Woher rhrt der Wandel? Die Sternegastronomie hat den Nimbus steifzu sein und anstrengend. Es wird vermeint-lich erwartet, dass man ein mehrgngigesMen zu sich nimmt, es wird im Restaurant

    nur geflstert, Gourmandise ist eine ernsteAngelegenheit, gelacht wird mit vorgehalte-ner Hand, wenn berhaupt. Hier setzt unserneues Konzept an. Wir wollen die Sternegas-tronomie neu interpretieren, sie weiterentwi-ckeln und dem heutigen Zeitgeist anpassen.Natrlich wird das Essen nach wie vor vonbester Qualitt sein, wir sprechen von Ein-fachheit auf hchstem Niveau. Aber die Gerichte werden selbsterklrend, es brauchtkeinen Kellner, der dem Gast wortreich er-klrt, welche zehn Komponenten sich dennim Uhrzeigersinn auf seinem Teller befinden.Heute sind es vier, maximal fnf Bestandtei-le. Und ein Abend in Jacobs Restaurant kannund soll gesellig sein. Man verabredet sichmit Freunden, hat Spa am Essen, an derentspannten Atmosphre und am Service,der gelassen und kenntnisreich daherkommt.Und dabei darf auch laut gelacht werden.

    Wenn das Jacobs schlieen msste, in wel-chem Haus wrden Sie arbeiten wollen?Welches Land wrde Sie reizen?Gott bewahre, dass dieser Fall eintritt. Reinhypothetisch: Ich wrde in Hamburg bleibenwollen, aber es gbe hier kaum ein Hotel,das mich reizen knnte. Bevor ich in einemuniformen Kettenbetrieb landete, wrde ichdie Branche wechseln und als Florist bei Mi-chael Graaf anheuern.

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    ZUR PERSONJost Deitmar,Jahrgang 1962, fhrt seit 1997 dasHotel Louis C. Jacob. Der gebrtigeEmsdettener wurde am Celler Frsten-hof zum Hotelkaufmann ausgebildetund sammelte Erfahrungen in allerWelt, darunter in der Schweiz und imLondoner Savoy Hotel. Deitmar, Vatereines Sohnes, lebt in Blankenese.

    www.hotel-jacob.deGesprch: [email protected]

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    M E N S C H D E S M O N A T S

    Der Blankeneser Jrn-Michael Lietke (72) organisiert Drachenbootrennen (Bild oben rechts) fr den guten Zweck

    Jrn-Michael Lietke, KIWANIS-Club Vorsitzender

    Die Welt der Kleinen verbessernJrn-Michael Lietke ist 1. Vorsitzender des Service-Clubs KIWANIS.Dieser setzt sich fr Kinder- und Jugendliche in Hamburger Brenn-punkten ein da kommen schon mal Drachenboote zum Einsatz.

    Den wohlverdienten Ruhestand ver-bringen die meisten Menschen mitReisen oder ihren Enkelkindern. DerBlankeneser Jrn-Michael Lietke tickt daetwas anders. Ich war viele Jahre Mitglied beim RoundTable das hat mir vielSpa gemacht. Allerdingsist da mit dem 40. Lebens-jahr leider Schluss. Danachhabe ich die Zeit mehr frmeine Kinder und meinem Beruf genutzt.Doch lange hielt es der heute 72-Jhrigeohne eine ehrenamtliche Ttigkeit nichtaus. Ich schloss mich dem drittgrtenService Club in Hamburg an dem KIWA-NIS Club. Dieser ist etwas weniger schick als Lionsoder Rotary, aber nicht weniger emsig, wasdas Engagement fr sozial benachteiligteMitglieder der Gesellschaft anbelangt.Denn KIWANIS-Mitglieder leben den Leit-spruch: Wir finden Freude daran, aktiv zusein. Die weltweit tatkrftige Organisationvon Freiwilligen setzt sich fr das Wohl von

    Kindern ein. Insgesamt gibt es rund 16.000Clubs, davon zwei in Hamburg. UnsereMitglieder kommen aus verschiedenen Le-bensbereichen und unterschiedlichen Be-rufsgruppen, deren gemeinsames Ziel undBemhen neben der Pflege menschlicher

    Beziehungen und der Er-weiterung des eigenenWissens, insbesondere dasErbringen humanitrerDienste im Kinder- und Ju-

    gendlichenbereich ist. Heute ist der sympathische Rentner ersterVorsitzender einer der beiden Clubs. Er be-treut persnlich zwei Projekte in Hamburg.Zum einen das Schulranzenprojekt, beidem Kinder aus sozialen Brennpunkten ei-nen Ranzen inklusive Inhalt gesponsert be-kommen. Ich freue mich immer ber dieglnzenden Kinderaugen, wenn sie ihrenRanzen erhalten. Etwas ganz Neues, nurfr sie alleine. Manche wrden sonst mit ei-ner Plastiktte zum ersten Schultag gehen.Das zweite Projekt ist etwas grerer Na-tur das KIWANIS Drachenbootrennen

    am 18.Septemberauf der Alster.Lietke organisiertdie Mannschaften fr die Boote. Teilneh-men knnen ganze (17 Personen) und hal-be Teams (8 Personen). Der Steuermannwird natrlich gestellt, denn jedermann sollbei dem Spa mitmachen knnen. Beson-ders beliebt ist das Rennen bei Firmen, dieals Team teilnehmen mchten. (Gebhr950 Euro). Die Einnahmen des Drachen-bootrennens gehen an Kinder helfen Kin-dern. Es geht aber nicht nur um den Wett-kampf, auch ein lustiges Rahmenprogrammfr die ganze Familie macht den 18. Sep-tember zu einem besonderen Datum. Wirsuchen noch Abenteurer, die ihr Drachen-boot zum Sieg paddeln und damit dieWelt etwas besser machen mchten.

    www.kiwanis-hh.de/projekte/drachenboot-rennenAutorin: [email protected]

    ZUR PERSONDr. Jrn-Michael Lietkewurde 1943 in Graz geboren, wuchsaber in Mnchen auf. Hier studierte erPhysik, promovierte in Chemie undlegte zum Spa noch BWL nach. 1970zog er nach Hamburg. Mit seiner Fraulebt der ehemalige Unternehmens -berater in Blankenese.

    Aktiv fr Kinder imEinsatz

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    G E S C H I C H T E

    Die Bismarck 1940 vor Blankenese

    Ein Matrosengefreiter der Bismarck

    Lasst doch mal einKuchenpaket vomStapel

    In der Familie des HamburgersJoachim Kasten steht Onkel Albert fr das dunkelste Kapitelder deutschen Geschichte.Anhand eines Nachlasses ausFeldpostbriefen und Doku -menten rekonstruierte Joachim Kasten nun Fhlen und Denkeneines Obergefreiten der Bismarck ...

    Meinem ersten Personalausweis zu-folge bin ich zwar in Hamburg,nicht aber in Deutschland, sondernin der britischen Besatzungszone geboren. Hinter dieser Verwaltungsformalitt verber-gen sich Ereignisse, ber die ich in den Ta-gen meiner Kindheit und frhen Jugendnur wenig und Oberflchliches erfuhr. Da-zu gehrte auch die Familiengeschichteund, dass Onkel Albert auf dem damalsmodernsten Schlachtschiff der Welt derBismarck im Kampf gegen England ge-

    fallen war. Zu meiner Erinnerung gehrtnoch, dass ich bei einem Besuch meinerGroeltern mit der Anstecknadel des Eh-renabzeichens der Bismarck-Gefallenen un-wissend der Folgen in ein Steckdosenlochgeriet. Der folgende gehrige elektrischeBacks gehrt bis heute zu meinem per-snlichen Lernprozess ber Gefahrenmo-mente, die in der Wand lauern. Erzhlt ha-be ich niemandem davon. Das htte es dann gewesen sein knnen.Reflektionen und Gesprche im familiren

    16-20 Aufmacher-BISMARCK.qxp_kloen 20.05.16 11:56 Seite 16

  • Der Versuch, meine Eltern als Quellen zunutzen, scheiterte an der Psychologie desTabuthemas. Sie hatten wohl das Gefhl,dass ich ihnen ein schlechtes Gewissen ver-mitteln wollte.Meine Mutter war 17 Jahre als das Nazi-reich kapitulierte. Von ihr wusste ich, dasssie zweimal ausgebombt und aus Kellern inHamburg-Hamm gerettet worden war.Mein Vater hatte als einfacher Marinesoldatmit 22 das Kriegsende erlebt. Aus der Kind-heit erinnere ich noch uerungen wie dieNazis haben uns unsere Jugend gestohlen. Was sie wirklich dachten und fhlten in je-ner Zeit, wird mir fr immer verborgenbleiben, da beide nicht mehr am Lebensind.

    FeldpostbriefeMit Tagebchern irgendwelcher Art konnteich meine nie befriedigte Neugier nicht stil-len. Dann erinnerte ich mich an einenSchuhkarton mit alten Dokumenten undFamilienfotos. Angeschaut hatte ich mirden Inhalt schon einmal vor Jahren abergewrdigt? Nein, eigentlich nicht. Ich holtees nach.Mit einer gewissen inneren Spannungkramte ich den Karton hervor und entdeck-te neben alten Zeugnissen, einer Arbeits-dienstkarte, einem Wehrpass und diversenLebensmittelmarken auch insgesamt 28

    Rahmen ber Warum und Wieso des Krie-ges gab es nicht. Die brutale Wirklichkeit der Nazizeit er-schloss ich mir erst als jungerErwachsener. Werteorientierungen ausder eigenen Familie bliebendabei allerdings weitestge-hend im Dunkeln.

    ReflexeUnd was haben die Al-liierten mit ihrenBombenangriffen ge-macht?!, war dieReaktion meinesVaters (Jahrgang1923), als Endeder 70er Jahredie Holocaust-Serie in deut-schen Wohn-zimmern berden Bildschirm flim-merte. Die einfache Frage Was habt ihr dennerlebt? erzeugte allenfalls Trotzreflexe.

    G E S C H I C H T E

    Feldpostbrief. Aus diesen Unterlagen rekonstru-ierte Joachim Kasten Denken und Befinden seines

    Onkels.

    Ein Schnappschuss aus friedlichen Zeiten. Vor der Bismarck diente Albert Kasten in der Uniformeines Stewards.

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  • Feldpostbriefe sowie eine Seite des Ham-burger Tageblattes vom 25. Mai 1941 berden Sieg der Bismarck.Es waren Briefe meines Onkels. WelcheEinstellungen und Werte wrde ich bei de-ren Auswertung finden? Oder im aktuellenJargon, wie tickte eigentlich ein 19-jhri-ger Soldat in der Nazizeit?Es war spannend, persnliche Post auf zumTeil vergilbten Seiten zu lesen, die vor nun-mehr 75 Jahren anmeine Groeltern ge-richtet worden war.Was sich mir erffne-te, waren indessenkeine dramatischenAnalysen oder politi-schen Offenbarungen. Zu lesen bekam icheher unspektakulre Schilderungen ausdem Alltag eines Marinesoldaten, gepaartmit familiren Konfliktepisoden und per-snlichen Problemen und Wnschen.Mosaikartig erschloss sich mir aber auch,dass der Bruder meines Vaters das Kind ei-ner Zeit war, deren Wertmuster man heutezutiefst verurteilt.

    G E S C H I C H T E

    Rau, aber herzlichAm 16. Juni 1940 schreibt der Matrose Al-bert Kasten einen lngeren Brief aus Stral-sund an seine Liebe Mutti.In seinen Zeilen geht es hauptschlich umdie Ausbildung zum Marinesoldaten undder Chance einen Platz in der Stammbe-satzung der Bismarck zu erobern. Es ist ein hartes Leben jetzt, wir sollen am30. Juni unsere Ausbildung beendet haben,

    und dann geht esgleich an Bord. Da-rum heit es jetztnur noch immer ler-nen, ob im Dienstoder in der Frei-zeit ...

    Wir haben so viel zu schreiben und zu ler-nen, dass wir so manches Mal nicht wissen,wo uns der Kopf steht und wie wir alles hi-neinbekommen sollen. Aber mit frischemMut und groer Lust wird schon alles ge-hen. Denn wenn wir die Prfung nicht be-stehen, mssen wir eine zweite Ausbildungmachen und die dauert bis Dezember unddazu haben wir alle keine Lust. Darum

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    strengen wir unsere Schdel ein bisschenan und lassen die Frauen ganz bei Seite,was einem wohl schwer fllt, aber es mussgehen, denn wir wollen ja alle einmal h-her kommen als Matrose. Mit sieben guten Kameraden lebt er aufder Stube und alle seien bestrebt, die ansie gestellten Anforderungen zu erfllen.Die Versorgung lobt er als gut und reich-lich. Indessen seien die Bootsmaaten sehrstreng und schicken die Soldaten oft aufden Schleifplatz. Aber dies knne natr-lich einen Seemann nicht erschtternund auerdem, so schreibt er, sei es gut,da so bessere Soldaten aus uns gemachtwerden. Schlielich, so beendet er denGedanken, sei der militrische Ton ebenrau, aber herzlich.Die Wirklichkeit des Krieges erscheint indiesem und spteren Feldpostbriefen al-lenfalls am Rande in Fragen wie: War derTommy schon wieder bei Euch?Gemeint sind die im Mai 1940 erstmalseinsetzenden Luftangriffe der Royal AirForce auf deutsche Stdte.

    Weihnachten 1940. Albert Kasten, schon in Matrosenuniform (hinten, Mitte),

    feiert mit seiner Familie das Weihnachtsfest.

    Aber mit frischem Mut undgroer Lust wird schon alles

    gehen!

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  • Vaterland in Oslo, Paris oder Warschau zusuchen hatte. Erfuhr er von seinem Vater nie etwas berdie Schrecken des Ersten Weltkriegs? Sei-nem Enkel jedenfalls sind Erzhlungen imGedchtnis geblieben, dass der Opa inden Schtzengrben von Flandern denGlauben an Gott verloren hatte.

    Eine Flasche BierMeine Groeltern lebten mit fnf Kindernin einer Dreizimmerwohnung in Hamburg-Winterhude. Das Zusammenleben und diefamiliren Beziehungen knnen nicht im-mer nur konfliktfrei gewesen sein. Deutliche Indizien dafr finden sich in ei-nem Feldpostbrief vom 27. Juni 1940. DerMatrose Albert Kasten schreibt an die Lie-ben Eltern und Geschwister. Er beklagt sich bitter, dass er Tag fr Tagauf Post warte, dies aber leider immer um-sonst. Niemand aus der Familie htte Zeitfr ihn, der jetzt frs Heimatland kmpfenwill. Trost scheint er indessen durch Briefe vonden kleinen Mdels zu finden, die mehrfr ihn brig htten.

    Abenteuer KriegDie Anstrengungen meines Onkels fhrtenzum Ziel. Am 3. September 1940 berichteter seiner Mutter, dass heute die Vereidi-gung erfolgt ist.Jetzt sind wir Soldaten frs geliebte Vater-land geworden. Montag komme ich nachGotenhafen zu dem Besatzungsstamm derBismarck. Er ist auch froh darber, dass er nicht wieeinige seiner Kameraden zur Marineksten-artillerie nach Oslo kommandiert wird. Dann kommt ein Satz, der aus heutigerSicht deutlich werden lsst, mit welcher er-schreckenden Realittsferne er einem ers-ten Einsatz nahezu entgegenfiebert: Hof-fentlich bekomme ich von dem Krieg nochetwas zu sehen, denn ich mchte doch sogern was erleben, schreibt er an seineMutter nach Hamburg. Die todbringende Brutalitt von Granatengehrte nicht zum Erfahrungshorizont des19 Jahre jungen Soldaten. Was in ihm wirkte war das Gift der Nazi-propaganda. Es hatte Spuren im Sinne ei-nes fehlgeleiteten Enthusiasmus hinterlas-sen. Er fragte nicht, was denn das geliebte

    G E S C H I C H T E

    Auf familire Verletzungen deuten Zeilenhin wie: Sicherlich werdet ihr denken,dass ich immer noch ein schlechter Menschbin und nichts aus mir werden wird, aber esist nicht so, denn ich bin jetzt der beste Sol-dat () in der Kompanie. Voller Stolz berichtet er weiter, dass er in

    Albert Kasten in seinem Wehrpass

    Brokratischer Irrsinn: Freudige Ordensverleihung an den getten Albert Kasten ...

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  • G E S C H I C H T E

    einer Prfung alle Fragen des 2. Admiralsder Ostsee sehr gut beantwortet habe undauerdem beim Zielschieen einer der Bes-ten war. Als Belohnung dafr gab es eineFlasche Bier vom Feldwebel. Ihr werdet Euch wohl wundern, dass ichdoch solch guter Sohn und Bruder bin, of-fenbart sich der falsch verstandene jungeSoldat. Die dahinter liegenden Muster von Schuldund schlechtem Gewissen lassen sich nichtmehr erschlieen. Deutlich wird aber, dassihm der Militrdienst Besttigung gibt. Erhofft auch, seiner Familie den Beweis zu er-bringen, dass etwas aus ihm geworden ist,wenn die drei Jahre(seiner Dienstzeit)vorbei sind. Trotz Enttuschungber versagte Aner-kennung scheint dieBindung und dasVertrauen an die Eltern und Geschwister er-halten geblieben zu sein. Immerhin schreibter seiner Mutter im Juli 1940, die fr einenjungen Menschen in seiner Situation bittereNachricht, dass Ulla mit ihm Schluss ge-macht htte, da sie es alleine nicht aushiel-te. Es ist fr mich sehr hart, aber ich werdees schnell vergessen, denn es gibt ja nochso viel Mdel in der Welt, lautet seine hoff-nungsvolle Botschaft in der Feldpost ausGotenhafen dem heutigen Gdynia.

    Hhere AufgabeBesorgt erkundigt er sich auch immer wie-der danach, ob denn der Tommy Ham-burg erneut besucht hat. In einigen Brie-fen bittet er um Geld fr das teureSoldatenleben. Hinzu kommen Wnschewie lasst doch mal ein kleines Kuchen-pckchen vom Stapel.

    Dass die Lage bald ernst wird, deutet ererstmalig Anfang August 1940 an. Bald anden Feind! heit es da. Allerdings solltendarber noch einige weitere Monate verge-hen. Auf den Feldpostbrief vom 2. April 1941schreibt er erstmalig Matrosengefreiter Al-bert Kasten auf den Absender. Er ist befr-dert worden. Zwischenzeitlich erreichte ihn offensicht-lich die Nachricht, dass Hamburg wieder-holt bombardiert worden war. Seine Reak-tion darauf ist eindeutig. Ich freue michschon jetzt auf den Tag, wo wir gegen Eng-land fahren, denn dann werden wir dem

    Tommy alles heim-zahlen, was er inunserer Heimat an-gerichtet hat. Ob er jemals vonden verheerendenAngriffen der Luft-

    waffe auf London oder Coventry gehrthatte, bleibt im Dunkeln. Er sieht die Ereig-nisse aus der beschlagenen Brille der Nazi-Propaganda. In seinem Idealismus glaubter eine hhere Aufgabe zu erfllen, die ermit ganzem Herzen angehen will.

    Das EndeDer letzte Brief ist datiert mit An Bord, d.22.5.41. Darin bittet er seine Liebe Muttinicht besorgt zu sein, da die Bismarck freine lngere Zeit ohne Landverbindung seiund sie nicht schreiben knnten. Seinen Geburtstagskuchen zum 16. Mai ha-be er nicht mehr erhalten. Schicksal, Duwirst das Pckchen wohl in der nchstenZeit zurck erhalten. Mir geht es sonst sauwohl. Der Postverkehr bricht mit diesem Datumab.

    Die Bismarck luft zusammen mit demschweren Kreuzer Prinz Eugen in Rich-tung Atlantik mit dem Auftrag dort briti-sche Geleitzge zu bekmpfen.In der Dnemarkstrae kommt es am 24.Mai zur ersten Begegnung mit dem Feind.Am 25. Mai meldet das Hamburger Tage-blatt den Sieg der Bismarck ber denSchlachtkreuzer Hood. ber 1.400 briti-sche Marinesoldaten fanden dabei den Tod.Erstmals erlebte mein Onkel die blutigeWirklichkeit des Krieges. Was er und seineKameraden empfanden, als die Hood ver-nichtet wurde und sank, ist nicht berlie-fert.Seinen 20. Geburtstag berlebt der Matro-sengefreite Albert Kasten gerade mal elf Ta-ge. Sink the Bismarck!, lautete der Befehlvon Premierminister Winston Churchill.Der britischen Aufklrung gelang es, dasdeutsche Schlachtschiff im Nordatlantik zuorten. Es wird von schweren Marineeinhei-ten und Flugzeugen verfolgt und angegrif-fen. Das modernste Kriegsschiff seiner Zeitbekommt einen Torpedotreffer ins Ruder,wird manvrierunfhig und schlielich vonder Schiffsartillerie des Gegners mit fast3.000 Granaten zusammengeschossen bises sinkt. Von ber 2.200 Besatzungsmitglie-dern wurden am 27. Mai 1941 nur 115 ge-rettet. berlebende Zeitzeugen berichteten Jahr-zehnte spter von den grausamen Zustn-den an Bord der Bismarck in den Stundendes letzten Gefechts. Aus Verzweiflungwurden in Offiziersmessen Alkoholschrn-ke aufgebrochen, den Flaschen der Hals ab-geschlagen, der Inhalt getrunken. Mit bluti-gen Verletzungen an den Mndern undAlkohol im Blut sah man so dem Infernound einem sicheren Tod entgegen.Fr welche Werte mein Onkel und Millio-nen andere junge Soldaten geopfert wur-den ist allen nachfolgenden Generationenheute gelufig. Die Chance fr neue Er-kenntnisse, die letztlich auch aus den Ruinen seiner zerbombten HeimatstadtHamburg in der britischen Besatzungszonewuchsen, wurde ihm nie gegeben.

    DER AUTORJoachim Kasten,

    geboren 1949 in Hamburg, war bis 2014 als Berufsschullehrer frWirtschaft und Gesellschaft ttig. Seit seiner Pensionierung bettigt er sich als freier Journalist. Joachim Kasten lebt in der Hamburger Neustadt.

    Autor: Joachim Kasten

    Ich freue mich jetzt schon aufden Tag, wo wir gegen England

    fahren

    Zeitgenssische Traueranzeige mit ebenso zeitgenssischem Pathos

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  • 21kloen.qxp_kloen 25.05.16 11:41 Seite 21

  • HUND E L E B E N

    Ein Wesen aus grauer Vorzeit, dessenUr-Ahn vor gut 15.000 Jahren ausdem Dunst des Schpfungsnebels trat,zieht uns heute magnetisch an und magischin seinen Bann. Es trgt Fell, geht auf vierPfoten und ist die Ursache der grten See-lenflucht des neu-en Jahrtausends:Raus aus der ge-sellschaf tl ichenKlte, in der viel-fach schon derNachbar ein Fremder ist, hin zum Wohl-fhltier Hund, dem Kind des Wolfes. 66.500 Hamburger haben ihr Herz an Hun-de verschenkt, mindestens. Eine Studie desOnline-Magazins Issn Rde erhob Ham-burg nach einem Vergleich mit 20 anderenMetropolen 2013 gar zur hundefreund-lichsten Stadt der Bundesrepublik. Danach

    sind die beliebtesten Ras-

    sen in der Hansestadt Mischlinge, Labra-dor-Retriever und Jack-Russell-Terrier. Deutschlandweit nennen elf MillionenMenschen sieben Millionen Hunde ihr Ei-gen. Nie zuvor gab es mehr Hunde in einerNachkriegsgesellschaft, nie zuvor hatten

    sie einen hherenStellenwert, alsFreunde und alsSpiel gefhrten, alsKmmerer und alsTrster, als Ver-

    traute und als Weggefhrten. Hunde sind die Brder und Schwestern un-serer Seele. Bei ihnen finden die Menschen,was sie unter ihresgleichenso oft vergeblich su-chen, Sympa-thie und

    Nie zuvor gab es mehr Hunde ineiner Nachkriegsgesellschaft

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    Der Hund gilt als der besteFreund des Menschen. Nicht nur

    als treue Haustiere, sondern auchals hilfreiche Begleiter im Alltagsind die Vierbeiner aus unserer

    Gesellschaft nicht mehr wegzu-denken. Doch warum ist derHund eigentlich so beliebt?

    VON ELMAR SCHNITZER

    Essay

    Faszination Hund

    Mensch und Hund verbindet eineenge Freundschaft. Viele Besitzer

    sehen ihr Haustier als richtigesFamilienmitglied an.

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    22-24 Aufmacher HUNDE.qxp_kloen 25.05.16 11:16 Seite 22

  • Blinden, das Gehr von Tauben, die Glied-maen von Gelhmten und die Verbnde-ten unserer Kinder. Als Besuchshunde sind sie Lichtgestalten

    und Botschafter der Le-bensfreude fr viele al-te Menschen in Kliniken

    und Seniorenheimen.In Gefngnissen wie Ha-

    nversand, in denen sie zuGebrauchshunden ausge-

    bildet werden, geben sieStrafgefangenen einen Lebens-

    inhalt und sozialisieren siegleichzeitig.

    Der amerikanische Kin-derpsychologe BorisLewinson begrnde-te in den 60er Jahrendie sogenannte tier-gesttzte Therapie,heute Usus in Euro-pa. Sein Golden Re-

    triever Jingles hatte esgeschafft, dass ein acht-jhriger Autist wiederspricht.

    Verstndnis. Hunde lassen die Sonne fruns scheinen und verleihen uns Flgel, dieuns ber den Alltag erheben. Sie sind dieGromeister der Empathie, der Zauberfor-mel fr den Willen und die Fhig-keit, sich mit seinem Denkenund Handeln auf Absich-ten, Emotionen, Gedankenund Persnlichkeitsmerk-male anderer einzustellen,ein Wir-Gefhl zu erzeugenund ein Wohlgefhl daraus zuformen. Auch als Helfer, Heiler undKollegen waren sie nie gefragter alsheute. Fast knnte man meinen,Hunde seien die besseren Men-schen. Sie riechen Krebs und Epilepsie.Sie erlsen psychisch Krankeaus ihrem Dunkel, ffnenAutisten und sorgen inBetrieben fr ein besse-res Klima: Streicheln gegen Stress, Gewinn-Ma-ximierung durch vierbei-nige Seelenmassage.Sie sind die Augen von

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    Der erste, der mit einem Hund als Assisten-ten arbeitete, war jedoch Sigmund Freud,der Vater der Psychoanalyse. Sein ChowChow Jofi ffnete fr ihn den Seelenkfigeiner extrem verschlossenen Patientin. Einezufllige Begegnung mit ihr hatte Freud Jo-fis Gabe offenbart. Auch bei Burnout-Gefahr, der tckischenKrankheit des Zu schnell zu viel und desNie schnell und nie viel genug geltenHunde inzwischen als hervorragende The-rapeuten. Sie reduzieren Stress, wirken an-genehm auf die Atmosphre in Unterneh-men ein und schaffen berdies ein greresZusammengehrigkeitsgefhl unter Mitar-beitern. 20 Millionen Deutsche erkrankenjhrlich an Mobbing und Burnout, der Pestunserer Tage.Was in kleinen Betrieben mit Ausnahmenseinen Anfang genommen hat und in gro-en absolut unerwnscht war, ist inzwi-schen lngst keine Ausnahme mehr undvielfach sogar erwnscht, auch in Ham-burg: Kollege Hund am Arbeitsplatz. An einem Tag des Hundes in deutschen Be-trieben, angeregt vom Deutschen Tier-schutzbund, nehmen regelmig um die

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    Besonders im Hamburger Westen sind Hunde als Haustiere sehr beliebt. Die zahlreichen Parkanlagen sowie der Elbstrand laden zu einem ausgiebigen Spaziergang an der frischenLuft ein. Hunde sorgen damit gleichzeitig fr gengend Bewegung des Besitzers. Sportliche Aktivitt wie Toben am Strand und Ballwerfen hlt alle Beteiligten fit und bei guterLaune.

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    Gassi-Beutel sind fr saubere Gehwege unerlsslich. Trotzdem lassen viele Hunde-

    besitzer die Haufen einfach liegen.

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  • HUND E L E B E N

    Estha Baumann, 70, Blanke-nese, mit ihrem EnglischenSetter Tobbi: Wir haben seit1986 Hunde. Frher hattenwir vor allem Dackel, die auchjagdlich gefhrt wurden. Sowaren wir auch immer vielDrauen und haben die Naturviel aktiver wahrgenommenund kennengelernt.

    Juliane Lemcke, 49, Blankenese,mit ihrem italienischen MischlingMolly: Ich wollte als Kind schonimmer einen Hund haben und ha-be mir vor anderthalb Jahren die-sen Traum erfllt. Ich lerne totalviel von meinem Hund. Er ist einsehr wichtiger Teil meines Le-bens.

    Silke Witt, 48, Blankenese, mit ih-rem Dackel-Terrier-Mischling Ella:Ich bin eher zufllig zu meinemHund gekommen. Wir haben Ellaals Pflegehund bekommen unddann behalten. Eigentlich wolltenwir gar keinen eigenen Hund undnun ist sie der halbe Lebensmittel-punkt.

    Gabi Bialas, 54, Halstenbek,mit ihrem Havaneser Lilly:Wir haben uns einen Hundgeholt, weil unsere Tochtersich einen gewnscht hatte.Es ist unser erster Hund undwir htten gar nicht gedacht,wie sehr er zu einem Famili-enmitglied werden wrde.Wir waren positiv berrascht.

    Jens Peitscher, 48, Blankenese,mit seinem Irischen Terrier Flynn:Das vierte Kind hat Fell! UnserHund ist ein lustiges Kerlchen undhat sich zu einem richtigen Famili-enmitglied entwickelt, das einemviel Spa bereitet. Zu mir undmeiner Familie passt die Hunde-rasse Terrier am besten.

    gestehen muss, was bisher einzig derMensch fr sich in Anspruch nimmt: Seeleund Bewusstsein. Tiere empfinden seit Anbeginn, was und wiewir empfinden. Freude, Schmerz, Lust, Leid,Sehnsucht. Sie lieben ihre Kinder wie wir

    und sie trauern wie wir.Sie haben eine eigeneKultur und ein Bewusst-sein nicht nur fr ihr Ichsondern auch fr deneigenen Tod. Das hatder international fh-

    rende Bewusstseins-Forscher Christof Kochals Ergebnis neuester Tierexperimente be-sttigt. Ein Poet wrde sagen: Kommen dieSinne zusammen, erscheint die Seele. Wer einen Hund zum Freund hat, ist niemehr allein, nie mehr einsam.

    Elmar Schnitzer ist Autor der Bestseller Kallefr alle und Ein Glcksfall namens Paul

    Hundewiesen im Hamburger Westen l Rissen:

    Hundestrand Falkensteiner Ufer,Rdiger Au

    l Slldorf: Waldpark Marienhhe

    l Blankenese: Golers Park, Hessepark

    lOthmarschen: Jenischpark, Elbblick/Kleine Rast

    lNienstedten: Westerpark

    l Bahrenfeld: Hundewiese Baurstrae

    Anleinpflichten und Mitnahmeverbote

    Die allgemeine Anleinpflicht frHunde gilt in ganz Hamburg. Fr Lis-tenhunde gilt zustzlich eine unein-geschrnkte Maulkorbpflicht. Auf extra gekennzeichneten Wegen,Pfaden und Rasenflchen ist dasfreie Laufen erlaubt. Auf ffentlichenSpielpltzen, Rasen- und Wiesenfl-chen sowie Blumengrten drfenHunde nicht mitgefhrt werden. Na-trlich gibt es auch Ausnahmen. Ori-entieren Sie sich an den Schildernvor Ort.

    Hundesteuer in Hamburg

    Die derzeitige Hundesteuer betrgt inHamburg 90 Euro im Jahr und bei ge-fhrlichen Hunden sogenannten Lis-tenhunden ganze 600 Euro jhrlich.Die Hundesteuer ist eine Aufwand-steuer, die von den einzelnen Kommu-nen erhoben wird und deshalb vonStadt zu Stadt unterschiedlich ausfllt.Bei Schwerbehinderungen von ber50 Prozent oder Bezgen von Leistun-gen zur Sicherung des Lebensunter-halts knnen Erlass- oder Befreiungs-antrge beim Hunderegister desFinanzamtes gestellt werden.

    Autor: Elmar Schnitzer Mitarbeit: Louisa Heyder

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    1.000 Unternehmen teil. In Hamburg gab esvergangenes Jahr 330 Aktionen.Hunde sind also nicht nur Fluchtburg dergrten Seelenbewegung des neuen Jahr-tausends geworden, sondern auch unver-zichtbare Sttze von Medizin und Sozialge-sellschaft.Die Grnde, die sie fr uns so wertvoll ma-chen, sind auch der Moderne und ihren Mit-bringseln geschuldet: Die Globalisierung hatdie Welt zum Dorf geschrumpft, der Kuchenist kleiner geworden, der Wettbewerb gr-er. Und rcksichtsloser. Je nher die Men-schen zusammenrcken, je weiter entfernensie sich voneinander. Kollegen werden zuKonkurrenten, Freunde zu Feinden. Zuneh-mender Druck und Konkurrenzkampf fh-ren bei den einen zu Existenzangst, Egois-mus und in die Isolation, bei den anderenins soziale Abseits. Monetre Sicherheit istzur Insel geworden, die Rettung verheit ineiner Gesellschaft, die von allem den Preis

    aber von kaum noch etwas den Wert kennt.Was Ein- und Auskommen sichert, lsst dieSeele erkalten, zumal die Familie vor allemin den Metropolen ihren Stellenwert als Motivationssttze und psychisches Auffang-becken zunehmend mehr verliert. Ehen werden mit Ehe-Vertraggeschlossen und imStundentakt geschie-den, eine immer grerund immer lter wer-dende Singlegesell-schaft vereinsamt in denStdten. Viele Alte werden in Heimen ver-gessen. Die soziale Schere klafft immer wei-ter auseinander. Verrohung und Kriminalittin den Stdten haben teilweise ein bengsti-gendes Ausma angenommen. Auch angesichts der neuen Wertigkeit desHundes fr uns Menschen ist nun eine ethi-sche Debatte um die Frage entbrannt, obman den Tieren nicht endlich qua Gesetz zu-

    Wer einen Hund zumFreund hat, ist nie mehr allein, nie mehr einsam.

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    Malerin Bettina Bick vor einigen ihrer Werke

    Bettina Bick, Knstlerin

    Malerin aus LeidenschaftIhre Werke sind gefragt, ihre Ausstellungen stets gut besucht. Die Slldorfer Malerin Bettina Bick hat sich vor vielen Jahren ihren Lebenstraum erfllt und ihr Hobby zum Beruf gemacht.

    Ich bin passionierte Teetrinkerin, sagtBettina Bick, whrend sie an der damp-fenden Kstlichkeit nippt. Ich bevorzu-ge eine Mischung aus Earl Grey und EnglishBreakfast, ergnzt sie, whrend ein paarStrahlen der Frhlingssonne durch dasFenster scheinen und ihr Wohnatelier in einangenehmes, warmes Licht tauchen. An den Wnden leh-nen groformatigePortrts von SngerDavid Bowie, Oscar-Preistrger Al Pacinound Knstler BrunoBruni. Direkt amFenster steht BicksStaffelei nebst Farben und Pinseln. Ich male am liebsten Portrts und Land-schaftsbilder in Acryl auf Leinwand, sagtsie. Im Gegensatz zu einigen anderenKnstlern fertigt Bick ihre Bilder in ihrerWohnung.Ich lebe und arbeite in meinem Zuhauseund das ist fr mich die ideale Lsung, sokann ich, wann immer es mir in den Sinnkommt, meiner Kreativitt freien Lauf las-

    sen, sagt die Malerin. Und sie fgt lachendhinzu: Ich bediene allerdings nicht das ty-pische Knstlerklischee mit Schlafen bismittags und arbeiten bis tief in die Nachthinein. Die Kreativitt ist Bettina Bick quasi in dieWiege gelegt worden. Mein Vater war Gra-fiker und so wurde mein Interesse fr Kunst

    schon als Kind ge-weckt, so die Malerin.So verwundert esnicht, dass Bick eineAusbildung zur Grafik-designerin absolvierteund einige Jahre in derWerbebranche als Lay-

    outerin arbeitete. Dann entschied ichmich, mich als freie Fotografin und Illustra-torin selbststndig zu machen, sagt sie. Indieser Zeit knpfte Bettina Bick Kontaktezur Knstlerszene und lernte so den Blan-keneser Knstler Horst Janssen und denItaliener Bruno Bruni kennen. Das war fr mich der Ansto, mich auf diefreie Malerei zu spezialisieren, sagt Bick,die deshalb Ende der 1990er Jahre an der

    Kunstschule Blan-kenese einige Semes-ter freie Malerei studierte. Aktuell sind, passend zum Beginn der Euro-pameisterschaft in wenigen Wochen, Por-trts von Bundestrainer Jogi Lw und Liver-pool-Trainer Jrgen Klopp bei MannePahl in Kampen ausgestellt. Ich bin zwar nicht der klassische Fuball-fan, aber Lw und Klopp sind markante Ty-pen, die ich immer schon einmal portrtie-ren wollte, sagt Bick. Und sie ergnztaugenzwinkernd: Leider habe ich die bei-den Herren nicht persnlich getroffen, son-dern Fotos als Vorlage gehabt.

    Portrts von Jogi Lw und Jrgen Klopp sind

    bei Manne Pahl in Kampen aufgestellt ZUR PERSON

    Bettina Bickwurde 1961 in Lneburg geboren. Siearbeitete einige Jahre als Layouterin inder Werbebranche. Seit Mitte der1980er Jahre ist sie selbststndig ttigund gestaltet als Illustratorin und Foto-grafin unter anderem Buchcover. Ander Kunstschule Blankenese studiertesie Ende der 1990er Jahre freie Malerei.Sie lebt und arbeitet in Slldorf.

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    Autorin: [email protected]

    26 Hausbesuch.qxp_kloen 24.05.16 13:17 Seite 26

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  • Oben: Das ehemalige Gartenbauamt im Jenischpark wird ab 2017 das Bargheer-Museum. Rechts: das Dehmel-Haus in der gleichnamigen Strae in Blankenese

    Die Namen Eduard Bargheer und Ri-chard Dehmel sind in den Elbvor -orten wohl bekannt. Lehrer und an-dere pdagogisch berufene Zeitgenossenfhren das gerne auf deren zeitloses Werkzurck tatschlich sind es aber Streiterei-en im Hier und Heute, diebeide Namen immer wiederin die Debatte bringen. Um-so schner, dass nun Erfol-ge zu melden sind. Noch in diesem Jahr solldas Richard-Dehmel-Hausin Blankenese erffnet werden. Der Dichterhatte hier von 1912 bis zu seinem Tod 1920gewohnt und ein geistig-kulturelles Zen-trum der Elbvororte etabliert. Seinen Einla-dungen folgten Knstler wie Thomas Mann,Max Liebermann, Richard Strauss. Plne fr eine denkmalgerechte Nutzunggab es schon lange. Das Anwesen gehrtebis 1992 den Erben Dehmels und wurdedann von dem eher windigen UnternehmerClaus Grossner gekauft. Der lie das Haus

    zusehends verfallen. Heute stehen das ge-samte Ensemble mitsamt Mobiliar unterDenkmalschutz. Unter den Augen einer2013 gegrndeten Stiftung wurde das Ge-bude von Boden bis Dachfirst aufwendigsaniert und restauriert. Whrend Souter-

    rain und Erdgeschossdem Leben und WirkenRichard Dehmels vorbe-halten sind, wird dasObergeschoss vermietet,um den Betrieb dauer-haft zu finanzieren. Die

    Erffnung ist fr diesen Herbst geplant. Ebenfalls gute Nachrichten kommen vonden Nachlassverwaltern des Malers EduardBargheer, Dirk Justus und Peter Silze. DasEduard-Bargheer-Museum, geplant seit2008 im ehemaligen Gebude des Garten-bauamts im Jenischpark, wird aller Voraus-sicht nach im Frhjahr 2017 erffnet nachjahrelangem Hin und Her, nach Zu- undAbsagen von Frderern und Behrden.Jetzt wurden alle Genehmigungen erteilt;

    Plne fr eine denk-malgerechte Nutzung

    gab es schon lange

    DIE KNSTLER

    Eduard BargheerDer 1901 geborene Maler und Grafikerzhlt zu den fhrenden Vertretern desExpressionismus, zeigte sich jedochauch offen gegenber anderen Str-mungen. Bekannt sind besonders sei-ne Aquarelle. Bargheer starb 1979 inBlankenese.

    Richard Dehmel Der Schriftsteller und Dichter galt sei-nerzeit als einer der bedeutendstendeutschen Lyriker. Seine Texte sindsinnlich-erotisch, werden heute jedochauch kritisch gesehen. Dehmel starb1920 in Blankenese.

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    Knstlererbe

    Dehmel und Bargheer: Bewegte Huser

    www.richard-dehmel.dewww.eduard-bargheer.deAutor: [email protected]

    die Finanzierung ist gesichert. Gebaut wirdeine etwas leichtere Version: Entgegen derursprnglichen Planung wird es keine gl-serne Fassade geben (Veto der Oberbaudi-rektion), sondern lediglich eine denkmal-gerechte Sanierung des Gebudes, sowieein Innenausbau fr die Nutzung als Muse-ums. Eduard Bargheer-Museum, Jenischpark,NienstedtenRichard-Dehmel-Haus, Richard DehmelStrae 1, Blankenese

    Im Herbst 2016 und im Frhjahr 2017 sollen das Richard-Dehmel-Haus sowie das Eduard-Bargheer-Museum erffnen. Vorausgegangenwaren jahrelange Planungen und Zerwrfnisse.

    28 Dehmel Barlach Gossler.qxp_kloen 25.05.16 11:42 Seite 28

  • Hamburger Abendblatt 1-1-0616-Kurzabo-ZW.qxp_HamburgerAbendblatt 23.05.16 15:49 Seite 1

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    Von links: sabine schrickel, Yvonne Lundgreen, Jrgen Gnther, Claudia schulz, Carl sebastian heidsiek, Karin Brandt, Peter Christophersen, sabine strahl, Claudia Phlsen, Katja Kruse, Maike Wolff

    Haus der ImmobilieZwei traditionsreiche Immobilienunternehmen in den Elbvororten haben sich zusammen-getan, um in Zukunft alle Fragen zum Thema Immobilien von Kufern, Verkufern, Mieternund Vermietern unter einem Dach beantworten zu knnen.

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  • F N F F R A G E N A N . . .

    Matthias BartkeDer gebrtige Bremer undpromovierte Jurist errang beider Bundestagswahl 2013 denWahlkreis Hamburg-Altonamit fast 35 Prozent der Erst-stimmen. Neben dem SPD-Bundestagsmandat arbeitet erals Justiziar seiner Fraktion.

    Herr Bartke, wie beurteilenSie die Umfragewerte IhrerPartei?Die bereiten mir Sorgen. Siesind vor allem das Ergebnis einer strukturellen Schwcheder SPD in Sd- und Ost-deutschland. Im Norden undWesten sind wir weiterhin sta-bil. Die jngste Vergangenheithat aber gezeigt, dass wir uns in schnelllebigen Zeiten befindenund sich Stimmungen schnell auch wieder ndern knnen. DieSPD wird daher auf Bundesebene auch weiterhin eine sozial undkologisch ausgewogene Politik mit Augenma betreiben.

    Was halten Sie von der Diskussion um den SPD-Kanzlerkandidaten?Ich finde, dass Sigmar Gabriel antreten soll. Er hat als Vizekanzler,Wirtschaftsminister und SPD-Parteivorsitzender hervorragend ge-arbeitet. Dass er dabei kantig geblieben und nicht everybodysdarling ist, finde ich sympathisch.

    Sorgen Sie sich um Ihr Bundestagsmandat nach der Wahl 2017?Der Wahlkreis Altona/Elbvororte ist durch seine Vielfalt sehr an-spruchsvoll und daher immer schwer zu gewinnen. Ich glaubeaber, dass ich in Berlin gute Arbeit geleistet habe. Im Bundestaghabe ich als Mitglied des Sozialausschusses mageblich an derEinfhrung des Mindestlohnes und des Rentenpakets mitgewirkt.Und als Mitglied des Rechtsausschusses war ich an der Einfh-rung der Mietpreisbremse und des Makler-Bestellerprinzips be-teiligt. Ich hoffe daher, dass meine Partei dies honoriert und michwieder als Kandidaten aufstellt und dass mich die Whlerinnenund Whler 2017 dann fr vier weitere Jahre nach Berlin schi-cken.

    Wie stehen Sie zum Aufstieg der AfD? Den finde ich bedrckend und nehme ihn sehr ernst. Aber Politikist immer auch ein Wettstreit von Ideen und Konzepten. Wir ms-sen die Whlerinnen und Whler der AfD daher davon berzeu-gen, dass nicht eine nationalistische, sondern eine humane undweltoffene Politik die richtige Antwort auf die Herausforderungenunserer Zeit ist.

    Wie stellt sich Hamburg politisch und wirtschaftlich aus Berliner Perspektive dar?Hervorragend! Der gute politische Ruf Hamburgs hngt mageb-lich zusammen mit der konzentrierten Arbeit des Hamburger Se-nats und der bundesweiten Strahlkraft unseres Brgermeisters.Der gute konomische Ruf Hamburgs ist begrndet in der im-mensen Wirtschafts- und Innovationskraft unserer Stadt, die par-teibergreifend groen Eindruck macht. Es gibt sogar das Sprich-wort, dass in Hamburg das Bruttosozialprodukt erarbeitet wird,das in Berlin ausgegeben wird.Fragen: Helmut Schwalbach

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    SPD-Mann Matthias Bartke vertritt denHamburger Westen im Bundestag

    Politik

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    40 Jahre Medizin

    Die Jung-Stiftung fr Wissenschaft undForschung vergab am 21. Mai zum 40.Mal den renommierten Ernst Jung-Preisfr Medizin. ber 200 Gste aus Wissen-schaft, Forschung und Politik nahmendaran teil. Mit einem Preisgeld von300.000 Euro zhlt der traditionsreicheMedizinpreis zu den hchstdotiertenDeutschlands und seit 1976 flossendurch ihn bereits insgesamt 8,4 Millio-nen Euro in die medizinische Forschung.Jedes Jahr verleiht die Stiftung zudemdie Ernst Jung-Medaille fr Medizin inGold sowie den Ernst Jung-Karriere-Frderpreis fr medizinische Forschung

    und untersttzt dieWissenschaft so Jahrfr Jahr mit insge-samt 540.000 Euro.Seit der ersten Preis-verleihung vor 40Jahren hat die Jung-Stiftung 120 Preis-und Medaillentrgerausgezeichnet undden medizinischenFortschritt so mit ins-gesamt mehr als 11,4Millionen Euro unter-sttzt. Die Jung-Stif-tung zeigt ein beein-druckendes

    finanzielles und ideelles Engagement,lobt Katharina Fegebank, HamburgsZweite Brgermeisterin und Senatorinfr Wissenschaft, Forschung und Gleich-stellung. 2016 ist auch in weiterer Hin-sicht ein denkwrdiges Jahr fr die Stiftung. Vor 120 Jahren wurde Stif-tungsgrnder Ernst Jung geboren. Vor40 Jahren, am 8. Januar 1976, verstarbder groe Hamburger Unternehmer,Mzen und Philanthrop. Der Preis gehtin diesem Jahr an den Mnchener Tu-mor-Forscher Privatdozent Dr. SebastianKobold. Der mit 300.000 Euro dotierteErnst Jung-Preis fr Medizin zeichnetForscher im Zenit ihrer wissenschaft -lichen Karriere aus. Er geht 2016 an denTbinger Immunbiologen ProfessorHans-Georg Rammensee. Die ErnstJung-Medaille fr Medizin in Gold ehrt Wissenschaftler, die bereits einenbedeutenden Beitrag zum medizini-schen Fortschritt geleistet haben, fr ihrLebenswerk. In diesem Jahr erhlt sieder US-Kardiologe Professor Peter LibbyMD von der Medizinischen Fakultt derHarvard University. Verbunden mit die-ser Auszeichnung ist ein Stipendium inHhe von 30.000 Euro fr einen Nach-wuchswissenschaftler. Hans-Georg Rammensee erhlt den 40. Ernst Jung-Preis fr Medizin von der HamburgerJung-Stiftung fr Wissenschaft und Forschung. www.jung-stiftung.de

    V O R T R A G

    Frauen Union Altona/Elbvororte diskutiert Am 8. Juni ldt die Frauen Union Altona/Elb-vororte zu einem Vortrag ins InterCity HotelAltona. Sybille Mller-Fiedler vom Evange -lischen Arbeitskreis der CDU (EAK) sprichtzum Thema Werte. Im Anschluss wird dis -kutiert.Beginn: 18 Uhr.Paul-Nevermann-Platz 17Preistrger Profes-

    sor Rammensee

    B R G E R I N I T I A T I V E N

    Eilantrag eingereicht

    Die Initiatoren der Brgerbegehren Altona fr gute Integration, Eimsbttel fr gute In-tegration, Hamburg-Nord fr gute Integra -tion und Wandsbek fr gute Integration haben Ende Mai beim VerwaltungsgerichtHamburg einen Eilantrag eingereicht. In etwasechs Wochen wird eine Entscheidung desVerwaltungsgerichts erwartet. Diese Entschei-dung htte auch eine wegweisende Wirkungfr die Brgerbegehren aus den Bezirken Ber-gedorf, Mitte und Harburg.www.gute-integration.de

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    Krankenstand im norddeutschen Gro- undAuenhandel erneut leicht gestiegen

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im norddeutschen Gro-und Auenhandel haben sich 2015 erneut hufiger krankgemel-det als im Jahr zuvor. Das ergab eine Studie des AGA Unterneh-mensverbandes fr die Wirtschaftsstufe Gro- und Auenhandel,in der in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nieder-sachsen und Schleswig-Holstein rund 18.900 Unternehmen mit214.000 Mitarbeitern ttig sind.Im Durchschnitt fehlten die Angestellten aufgrund von Krankmel-dungen an knapp 13,9 Arbeitstagen (exakt 13,84 Tage). Damitwurde der bisherige Hchststand aus dem vorhergehenden Jahrmit 13,1 Tagen bertroffen. Der AGA Unternehmensverband fhrtdiese Erhebung seit dem Jahr 1979 durch. Die niedrigste Fehl -zeitenquote war in den Jahren 2004 und 2005 mit nur 8,1 Tagenzu verzeichnen.Darber hinaus hat der AGA die berufliche Wechselbereitschaftvon Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im norddeutschen Gro-und Auenhandel untersucht. Die Fluktuationsrate 2015 betrug10,2 Prozent und lag damit 0,5 Prozent hher als 2014. Damit hatrund jeder zehnte Angestellte im vergangenen Jahr einen neuenJob angetreten oder ist in den Ruhestand gegangen.Im Detail zeigt sich, dass 2015 rund 4,4 Prozent aller Mitarbeiterim Gro- und Auenhandel von sich aus ihren Job gekndigt ha-ben (2014: 3,8 Prozent). Die weiteren 5,8 Prozent der Angestelltensind aufgrund der sogenannten natrlichen Fluktuation (Rente,Wohnortwechsel etc.) aus ihrem Unternehmen ausgeschieden.

    E N E R G I E

    Nachhaltige Energie bei Willy TiedtkeDas Thema Nachhaltigkeit ist schon seit vielen Jahren Teil der Strate-gie bei Willy Tiedtke, so das Unternehmen. Nun wird ein vollstndigesEnergiemanagementsystem eingefhrt. Auf diesem Wege werdenbisher ungenutzte Energieeffizienzpotentziale an allen acht Standor-ten des Unternehmens erschlossen, CO2-Emissionen reduziert undein signifikanter Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet.Hierfr wurde bei Willy Tiedtke eigens die Position eines Nachhaltig-keitsbeauftragten geschaffen. Zudem kmmert sich eine Projekt-gruppe um das Erreichen der ehrgeizig gesteckten Ziele.

    E R G N Z U N G / R I C H T I G S T E L L U N G

    Fischer Jensen in der Mai-AusgabeBei dem in der Mai-Ausgabe abgebil-deten Fischer (Seite 16/17) handelt essich um Olaf Jensen. Er fhrt seit 1984jeden Tag zum Fischen auf die Elbe,Schlei oder Ostsee und ist einer derletzten seiner Art. Seine Erzeugnisse verkauft er unteranderem auf dem Altonaer Fischmarkt. www.fischerjensen.de

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    Das Team des Nachhaltigkeitsprojekts mit Tiedtke-Geschftsfhrer Dr. Alexander Tiedtke (rechts)

    H A M B U R G E R H A F E N

    HPI prsentiert Umweltmonitoring-Softwareauf SAP-Kundenmesse in USAWie die Analyse riesiger Datenmengen dabei helfen kann, dieLuftqualitt in groen Hfen abzubilden, zeigen Wissenschaftlerdes Hasso-Plattner-Instituts (HPI) auf der Sapphire Now in Orlan-do (USA). Vom 17. bis 19. Mai prsentierten die Potsdamer Infor-matiker auf der weltgrten Kundenmesse des IT-Konzerns SAPSE eine Softwareanwendung, die es dem Hamburger Hafen zu-knftig erlauben soll, Emissionsentwicklungen jederzeit nachzu-vollziehen, um beispielsweise Experten bei der Minimierung vonUmweltbelastungen zu untersttzen. Neben dem Projekt mit derHamburg Port Authority (HPA), stellte das HPI zwlf weitere An-wendungen aus seiner aktuellen Forschung zu Hauptspeicher-Datenbanken sowie neue Online-Lernformate fr Hochschulenund Unternehmen vor.Der Hamburger Hafen erfasst tglich rund 1,5 Millionen Mess-werte aus Schiffsbewegungen, Verkehrsstrmen und Umwelt -sensoren, erklrt Dr. Matthias Uflacker, Lehrstuhlvertreter amFachgebiet Enterprise Platforms and Integration Concepts vonProf. Hasso Plattner. Unsere Softwareanwendung macht es mglich, diese unterschiedlichen Datenquellen miteinander zuverknpfen, in einer gemeinsamen Visualisierung darzustellenund ein ganzheitliches Bild des Hafens zu zeichnen.

    Wirtschaft

    A U T O

    Unkomplizierter Modellwechsel mit Audi select und Ducati Einen Audi A6 allroad quattro fr den Winter, einen Audi R8Coup frs Frhjahr und dazu eine Ducati Panigale fr den

    Sommer: Ab sofort bietet AutoWichert seinen Premium-Kun-den Abwechslung mit Audi select. Mit dem flexiblen Mobi-littsangebot knnen Kundengegen eine monatliche Ratenacheinander bis zu drei unter-schiedliche Fahrzeuge im Jahraus einem breiten Angebotjunger Gebrauchtfahrzeugevon Audi whlen. Erweitertwird das Paket um sportlicheMotorrder der italienischenTochtermarke Ducati. Audi select ist einer der derzeitfnf Mobilitts-Services und

    bei rund 30 Audi-Hndlern in Deutschland verfgbar AutoWichert ist als Pilotpartner einer davon. Mit diesem Premium-Angebot knnen interessierte Auto Wichert- Kunden ihr indivi-duelles Mobilittsprogramm gestalten fr eine monatlicheRate je nach Typ und Anzahl an Fahrzeugen, Vertragsdauerund Kilometer-Laufleistung. Die Komplettrate deckt auch dieKosten fr Zulassung, Versicherung, Steuern und Wartung wiesaisonale Bereifung ab. Ein persnlicher Hol- und Bring-Servicemacht den Modellwechsel sehr komfortabel.www.auto-wichert.de

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    Die Qual der Wahl ...

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  • ME L DUNG E N

    T E N N I S

    17. Blankeneser Pfingstturnier

    Vom 13. bis 16. Mai richtete die Spielverei-nigung Blankenese e.V. in Zusammenarbeitmit sechs weiteren Tennisvereinen im Ham-burger Westen das wohl grte Jugendtur-nier in Deutschland aus. ber 500 Teilnehmer aus Deutschland undHolland kmpften auf insgesamt 48 Tennis-pltzen um Ranglistenpunkte.In der Herrenkonkurrenz gewann TimSandkaulen vom Gladbacher HTC e.V. Er istDeutscher Meister der U18 und gewanngegen Jesper Tull Freimuth vom TC 1899Blau-Weiss Berlin.In der Damenkonkurrenz siegte Johanna Silva (DTB Rang 88) vom

    THC von Horn und Hamm e.V. gegen Helene Grimm vom Club ander Alster e.V.

    F U S S B A L L

    Komdchenbleiben in derLandesliga

    Die Landesliga- undKreisliga-Damenschafften am 22.Mai den Klassener-halt. GermaniaSchnelsen konntemit 3:0 im Abstiegs-kampf besiegt wer-den. Die Tore schos-sen Rabea Friedrich,Julia Heyer und Na-dine von Holdt. Damit verbleibendie Komdchen aufdem sicheren neunten Platz.

    Bereits zum 17. Mal richtete der SV Blankenese e.V. das Turnier aus

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    Panorama

    B U C H

    Wohin entwickeltsich das Spiel derSpiele?

    Ralf Lorenzen und JrgMarwedel sind Kicker undJournalisten, die ein Jahr langim Jugendfuball recher-chiert haben. Kleine Verei-ne und groe Proficlubswurden gleichermaen be-sucht; Spieler, Trainer, Ana-lysten, Berater, Psychologenund Eltern befragt. Wobleibt im System Jugend-fuball die Liebe zum Ball?KJM Buchverlag, ISBN 978-3-945465-16-5, 15,00 Euro

    Die Landesliga- und Kreisliga-Damen der Komdchen

    Helene Grimm und Johanna Silva

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  • K O N Z E R T

    Heinz Sauer und Michael Wollny in Altona

    In der Kulturkirche Altona spielen im Rah-men der neuen Jazzreihe JazzAmen amSonntag, 19. Juni ab 18 Uhr Heinz Sauerund Michael Wollny. Dont Explain das ist der Titel ihrer aktuellen CD. Ein Konzert-mitschnitt, der dokumentiert, wie diesesDuo im Augenblick des Konzerts, ohne Absprachen, ganz auf den Moment undden Ort der musikalischen Begegnungkonzentriert, seine Musik immer wiederneu erfindet.Heinz Sauer ist einer der groen deut-schen Jazzmusiker, ein radikaler Individua-list, der auf seinem Instrument einen vlligeigenen Stil geprgt hat. Er spielte mit Archie Shepp, Jack de Johnette, BennieWallace, Tomasz Stanko und Albert Man-gelsdorff. Der Tenorsaxofonist gehrt seit1960 dem Jazzensemble des HessischenRundfunks an. Sein einzigartiger Ton ist

    rau und zrtlich, voll gelebter Erfahrung.(NDR)Michael Wollny ist in den letzten Jahren zu einer festen Gre des deutschen Jazz-pianos geworden, der im In- und Auslandals einer der wichtigsten Jazzmusiker seinerGeneration gefeiert wird.Eintritt 24 Euro (zzgl. Gebhr), Abendkasse29 Euro, ermigt 20 Euro. Max-Brauer-Allee 199, Altona

    J A N S S E N B I B L I O T H E K

    Kabinettstckchen im Juni

    Zu den Lieblingsautoren von HorstJanssen gehrte Iwan Turgenew.Nach einem seiner Texte, Beschin-wiese, sollte eine Radierfolge entstehen, Janssen zog dann aber,von Joachim Fest beeinflusst, Thomas Manns Buddenbrooks vor.Turgenew war ein Meister der Charakterzeichnung, seine Figurenlsst er aus vielen kleinen und kaumwahrnehmbaren Einzelheiten er -stehen. Angelika Gerlach liest Kurzgeschich-ten aus der Erzhlung Aufzeichnun-gen eines Jgers.Eintritt inkl. Wasser und Wein15 Euro, fr Mitglieder des Freun-deskreises Janssen Bibliothek10 Euro. Die Pltze sind begrenzt; Anmeldung notwendig. Telefon0179/75 05 80, [email protected] Park 1, Blankenese

    ME L DUNG E N

    Heinz Sauer und Michael Wollny

    N O R D I C J A Z Z

    Baltische StimmungenIm Ernst Barlach Haus sind in der ReiheKlang und Form am Sonntag, 19. Juni,18 Uhr Eric Staiger (Piano), Lisa-RebeccaWulff (Bass) und Leon Saleh (Drums) mit Eigenkompositionen zu hren. Vorverkauf: Buchhandlung Harder,

    Waitzstr. 24; Konzertkasse Gerdes, Tele-fon 45 33 26 und im Ernst Barlach Haus,Di. bis Do., 11 bis 18 Uhr. TelefonischeVorbestellung: 82 60 85Abendkasse ab 17.30 UhrEintrittspreis: Erwachsene 15 Euro, Schler und Studenten 5 Euro. Baron-Voght-Strae 50a, Nienstedten

    Kultur

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    A U S S T E L L U N G

    Aufbruch in FarbeIm Ernst Barlach Haus sind zur Zeit expres-sionistische Werke aus dem Osthaus Muse-um Hagen zu sehen. Gezeigt werden unterdem Titel Aufbruch in Farbe Bilder vonKnstlern wie Ernst Ludwig Kirchner, EmilNolde, Lyonel Feininger u. a. Baron-Voght-Strae 50a, Nienstedten

    August Macke, Helle Frauen vor dem Hutladen, 1913l auf Leinwand (Ausschnitt)

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  • ME L DUNG E N

    B H N E

    Feine Herrschaften im ForumSchenefeld

    Am Freitag, den 3. Juni feiert das Stck Feine Herrschaften von Peter Coke Premiere im Forum Schenefeld. Die Handlung spielt im London der 50erJahre. Lady Appleby hat sich zusammenmit ihrer Freundin Lady Miller der Wohl -ttigkeit an Arme gewidmet und bentigtdafr dringend Geld. Nach dem Vorbild Robin Hoods kommen die beiden und ihreillustren Mitbewohner auf eine Idee, dieman auch Beschaffungskriminalitt nennen knnte.Als eines Tages Scotland Yard an der Treklingelt, kommen die feinen Herrschaftenins Schwitzen.Mit Birte Giesel, Andrea Matthiesen, Andrea Krohmer, Katja Lahmann, ChantalWst, Klaus Peter Fischer, Canno Salli undStefan Lohmeier. Die Regisseure sind Michael Matthiesen und Karin Ni. Termine im Juni: 3., 4., 10. und 11. um 19.30Uhr, 5. um 18.30 Uhr, 12. um 18 Uhr.Eintritt: 9 Euro (Schler und Studenten5 Euro, nur an der Abendkasse).

    Kartenvorverkauf Mo. bis Fr. von 15 bis 18 Uhr unter Telefon 04101/60 61 41 undonline unter www.theater-schenefeld.desowie bei den bekannten Vorverkaufs -stellen: Ticketshop in der BuchhandlungHermann im Stadtzentrum Schenefeld,Schreibwaren Hollmann, Friedrich Ebert Allee 20, Buchhandlung Cremer, Haupt -strae 51, Halstenbek.Achter de Weiden 30, Schenefeld

    L O U I S C . J A C O B

    Konzert und Kaffeeklatsch

    Beim Blick auf das glitzernde Elbwasserden Neuentdeckungen der DeutschenStiftung Musikleben vom aktuellenBundeswettbewerb Jugend musiziertlauschen: Diese Gelegenheit bietet sichwieder im Rahmen von Konzert & Kaf-

    feeklatsch, einer liebgewonnenen Tradi-tion im Hotel Louis C. Jacob, am Diens-tag, den 7. Juni um 14 Uhr. Zu hren sein werden herausragendeJungstars aus ganz Deutschland, dievon der Stiftung mit Sonderpreisen frihre bemerkenswerte Leistung beiDeutschlands wichtigstem Nachwuchs-wettbewerb ausgezeichnet wurdenund sich nun dem Hamburger Publi-kum erstmalig vorstellen.Im Anschluss an das Konzert erwartetdie Gste eine Kaffeetafel auf der lin-denbeschatteten Terrasse des Jacobund die Begegnung mit frischgekrtenStipendiaten und langjhrigen Freun-den der Stiftung.Der Eintritt zum Konzert ist frei. UmSpenden fr die Arbeit der Stiftungwird herzlich gebeten.Der Preis fr die Kaffeetafel im HotelLouis C. Jacob betrgt 19 Euro pro Per-son. Anmeldung bei der Deutschen Stiftung Musikleben unter Telefon 360 91 55 0 oder [email protected] 401-403, Nienstedten

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    Irene Schulte-Hillen (hinten, l.) mit Preistrgern

    V O R T R A G

    Leben und Werk von CasparDavid Friedrich

    In der Elbschlossresidenz hlt Dr. HansThomas Carstensen am 9. Juni um 16 Uhreinen Vortrag ber Caspar David Friedrich. Heute sind die Meinungen ber den Maler(1774 bis 1840) geteilt: Gelten seine Land-schaften manchen als Spiegelungen derdeutschen Seele, so sind sie fr andere

    Inbegriff einer unzeitgemen Naturver-klrung. Dabei wird oft bersehen, wasFriedrich in erster Linie war: ein modernerKnstler in einer von Umbruch und radikaler Vernderung geprgten Zeit. Er warzu seinen Lebzeiten politisch und knstle-risch gescheitert; doch die Geschichte hateinen langen Atem und heute wirkt seinWerk wie ein Fanal zum Aufbruch in dieModerne. Eintritt 5 Euro. Elbchaussee 374, Nienstedten

    36-37 Meldungen-Kult.qxp_kloen 23.05.16 16:18 Seite 37

  • ME L DUNG E N

    Feinste Comedy am Spielbudenplatz

    Schmidtchens Comedy-BMHappy birthday! Sie krabbelt schon munter und darfselbstbewusst und schnullerlos eine Kerze auspusten,die jngste und kleinste Schmidt-Bhne feiert ihrenersten Geburtstag!

    H A F E N , F I S C H E U N D K O M D I E

    Mit dem Alster -dampfer ins TheaterDie stimmungsvolle Schiffs-rundfahrt auf der Alster be-

    ginnt um 16.15 Uhram AlsteranlegerJungfernstieg inHhe Alsterpavillonmit Rathausschleu-se, Speicherstadt,Cruise Terminal,ber die Alster

    zurck direkt zur KomdieWinterhuder Fhrhaus. Wh-rend der Fahrt gibt es leckerenHamburger Pannfisch sowieeine Flasche Bier oder Soft-drink. Im Theater angelangtfolgt dann eine amsante Komdie.

    S T. J A C O B I D I E N S TA G S K O N Z E R T E

    OrgelkonzertDer Organist Gerhard Lffler spieltauf der Arp-Schnitger-Orgel von1693. Es erklingt neben denKompositionen der Barock-Kom-ponisten Bach, Buxtehude, Tunder und Walther die Sonate c-moll, Der 94. Psalm von Julius Reubke. Lffler gehrt zuden vielseitigsten Kirchenmusikern der jngeren Generation.U.a. wird er zusammen mit den Hamburger Symphonikern imNovember 2016 das Requiem von M. Durufl und die Orgel-sinfonie von C. Saint-Sans zur Auffhrung bringen.

    M U S I K A L I S C H - P O E T I S C H E S 3 - G N G E - M E N

    Ringelnatz mit RollmopsDie Crew des historischenLotsenschoners No5 Elbeldt ein: Mit viel Musik (Gi-tarre, Violine, Akkordeon, Ge-sang) und Rezitation erwe-cken Kapitn Horst Engelkenund die Schauspielerin undMusikerin Jutta Hoppe imhistorischen Salon des hl-zernen Lotsenschoners Rin-gelnatz zum Leben. Dazuwird ein liebevoll frisch anBord zubereitetes Men mitWein, Bier und alkoholfreienGetrnken serviert soveel asdu kannst.

    Schmidtchens Comedy-BM,einer extragroen PortionComedy, die den ganzen S