Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen · 2016-10-12 · Praxis der...

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Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen

Dieses Dokument ist nur fur den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen (ISBN 9783840923500) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.

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Praxis der Psychotherapie von PersönlichkeitsstörungenBand 1

Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungenvon Prof. Dr. Rainer Sachse, Dipl.-Psych. Meike Sachse und Dipl.-Psych. Jana Fasbender

Herausgeber der Reihe:

Prof. Dr. Rainer Sachse, PD Dr. Philipp Hammelstein und PD Dr. Thomas Langens

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von

Rainer Sachse, Meike Sachseund Jana Fasbender

KlärungsorientiertePsychotherapie vonPersönlichkeitsstörungenGrundlagen und Konzepte

GÖTTINGEN · BERN · WIEN · PARIS · OXFORD · PRAG · TORONTOCAMBRIDGE, MA · AMSTERDAM · KOPENHAGEN · STOCKHOLM

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Prof. Dr. Rainer Sachse, geb. 1948. 1969–1978 Studium der Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Ab 1980 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum. 1985 Promo-tion. 1991 Habilitation. Privatdozent an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1998 außerplanmä-ßiger Professor. Leiter des Institutes für Psychologische Psychotherapie. Arbeitsschwerpunkte: Klinische Psychologie, Klärungsorientierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie.

Dipl.-Psych. Meike Sachse, geb. 1983. 2002–2008 Studium der Psychologie an der Technischen Universität Chemnitz. Seit 2009 Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltens-therapie). Seit 2009 Mitarbeiterin am Institut für Psychologische Psychotherapie (IPP), Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Klärungsorientierte Psychotherapie, Persönlichkeitsstörungen.

Dipl.-Psych. Jana Fasbender, geb. 1976. 1996–2001 Studium der Psychologie an der Ruhr-Uni-versität Bochum. 2005 Approbation als Psychologische Psychotherapeutin. Seit 2005 psycho-therapeutische Tätigkeit in privatpsychologischer Praxis in Bochum. Ausbildungskoordinatorin, Dozentin und stellvertretende Leiterin des Instituts für Psychologische Psychotherapie (IPP), Bo-chum. Arbeitsschwerpunkte: Klärungsorientierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie.

Umschlagabbildung: © Sandor Jackal – Fotolia.comFormat: PDF

ISBN 978-3-8409-2350-0

© 2011 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Göttingen • Bern • Wien • Paris • Oxford • Prag • TorontoCambridge, MA • Amsterdam • Kopenhagen • StockholmRohnsweg 25, 37085 Göttingen

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

1 Was sind Persönlichkeitsstörungen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1.1 Beziehungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111.2 Normalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121.3 Ressourcen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121.4 Manipulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131.5 Beziehungsmotivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131.6 Ich-Syntonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141.7 Existentielle Probleme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141.8 Psychotherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141.9 Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151.10 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

2 Das Modell der Doppelten Handlungsregulation als theoretischesModell von Persönlichkeitsstörungen: Weiterentwicklungen . . . . . . 17

2.1 Das Modell der Doppelten Handlungsregulation . . . . . . . . . . . . . . 172.2 Die Ebene der authentischen Handlungsregulation (Motivebene) . . . . . 18

2.2.1 Dysfunktionale Schemata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.3 Die Entwicklung von dysfunktionalen Schemata . . . . . . . . . . . . . . 212.4 Die Ebene der intransparenten Handlungen (Spielebene) . . . . . . . . . . 22

2.4.1 Entwicklung der intransparenten Handlungsebene . . . . . . . . . 232.4.2 Kompensatorische Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2.4.2.1 Kompensatorische Selbstschemata . . . . . . . . . . . . 262.4.2.2 Kompensatorische normative Schemata oder

interaktionelle Ziele auf der Spielebene . . . . . . . . . 272.4.2.3 Kompensatorische Regel-Schemata und Vorschriften

für Interaktionspartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302.5 Strategisches Spielverhalten: Images und Appelle . . . . . . . . . . . . . 312.6 Unzufriedenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.7 Persönlichkeitsstil und Persönlichkeitsstörung . . . . . . . . . . . . . . . 332.8 Reziprozität und langfristig negative Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . 332.9 Das System ist nicht lernfähig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.10 Tests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.11 Direkte Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382.12 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

3 Manipulatives Handeln: Ein wesentlicherAspekt vonPersönlichkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

3.1 Manipulative Strategien und Persönlichkeitsstörungen . . . . . . . . . . 403.2 Die Entwicklung manipulativer Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . 403.3 Manipulative Strategien als Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

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3.4 Das Lernen manipulativer Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433.5 Lernen im sozialen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443.6 Positive und negative manipulative Strategien . . . . . . . . . . . . . . . 453.7 Ein Wort zur „Manipulation“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463.8 Images und Appelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473.9 Klienten bringen ihre manipulativen Strategien in die

Therapiesituation ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493.10 Die Analyse von Images und Apellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503.11 Manipulative Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533.12 Manipulative Strategien im Licht der Impressions-Management-

Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533.13 Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573.14 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

4 Komplexe Spielstrukturen bei Persönlichkeitsstörungen . . . . . . . . 58

4.1 Was sind komplexe Spielstrukturen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584.2 Terminologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594.3 „Armes Schwein“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594.4 „Heroisches Armes Schwein“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 614.5 „Opfer der Umstände“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 614.6 „Opfer anderer Personen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 634.7 „Märtyrer“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 654.8 „Immer ich!“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 654.9 „Mords-Molly“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 674.10 „Regel-Setzer“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 684.11 „Moses“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 694.12 Verführung und Attraktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 704.13 „Verfügbarkeit“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 704.14 „Entscheidung übernehmen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 714.15 „Solidarisieren“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 724.16 „Dornröschen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 734.17 „Blöd-Spiel“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 744.18 „Distanz-Spiel“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 754.19 „Grenzen schützen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 754.20 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

5 Klärungsorientierte Strategien in der Psychotherapie vonPersönlichkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

5.1 Therapie-Phasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 785.2 Phase 1: Komplementäre Beziehungsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . 78

5.2.1 Was ist komplementäre Beziehungsgestaltung? . . . . . . . . . . 795.2.2 Das Triggern dysfunktionaler Schemata . . . . . . . . . . . . . . 805.2.3 Komplementarität zur Motivebene . . . . . . . . . . . . . . . . . 815.2.4 Komplementarität zur Spielebene . . . . . . . . . . . . . . . . . 835.2.5 Steuern und Internalisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865.2.6 Bearbeiten der Vermeidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 885.2.7 Verstehen und Klären . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 885.2.8 Modell-Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

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5.2.9 Bestehen von Tests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895.3 Ein besonderer Aspekt von Phase 1: Komplementäres Handeln

zu zentralen Beziehungsmotiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 905.3.1 Was ist komplementäre Beziehungsgestaltung? . . . . . . . . . . 90

5.3.1.1 Das Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 905.3.1.2 Zentrale Beziehungsmotive. . . . . . . . . . . . . . . . 91

5.3.2 Anerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915.3.2.1 Das Motiv Anerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . 915.3.2.2 Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 925.3.2.3 Komplementarität zum Motiv Anerkennung . . . . . . . 94

5.3.3 Wichtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975.3.3.1 Das Beziehungsmotiv Wichtigkeit . . . . . . . . . . . . 975.3.3.2 Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 985.3.3.3 Komplementartität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

5.3.4 Verlässlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1015.3.4.1 Das Beziehungsmotiv Verlässlichkeit . . . . . . . . . . 1015.3.4.2 Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1025.3.4.3 Komplementarität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

5.3.5 Solidarität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1045.3.5.1 Das Beziehungsmotiv Solidarität . . . . . . . . . . . . 1045.3.5.2 Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1045.3.5.3 Komplementarität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

5.3.6 Autonomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1075.3.6.1 Das Beziehungsmotiv Autonomie. . . . . . . . . . . . 1075.3.6.2 Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1075.3.6.3 Komplementarität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

5.3.7 Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1105.3.7.1 Das Beziehungsmotiv Grenzen . . . . . . . . . . . . . 1105.3.7.2 Schemata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1105.3.7.3 Komplentarität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

5.4 Phase 2: Entwicklung eines Arbeitsauftrages . . . . . . . . . . . . . . . 1125.4.1 Konfrontation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1135.4.2 Umgang mit Defensivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1155.4.3 Wirkung von Konfrontationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1165.4.4 Beziehungskonto wieder füllen! . . . . . . . . . . . . . . . . . 1185.4.5 Klären . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1185.4.6 Biographische Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1185.4.7 Arbeit mit Vermeidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

5.5 Phase 3: Klärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1195.5.1 Klärung von Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1195.5.2 Klärung von Motiven: Alienation . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

5.6 Phase 4: Bearbeitung von Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1225.7 Phase 5: Transfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1225.8 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124

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6 Das Transparent-Machen manipulativen Verhaltens:Konfrontative Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

6.1 Was sind konfrontative Interventionen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1266.2 Sinn konfrontativer Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1266.3 Beziehungskredit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1276.4 Anlässe von Konfrontationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1286.5 Stufen von Konfrontationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1296.6 Die Realisation von Konfrontationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1316.7 Wirkungen von Konfrontationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326.8 Harte und weiche Konfrontationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1336.9 Die Spielebene von Persönlichkeitsstörungen und therapeutische

Konfrontationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1336.10 Prinzipielles Vorgehen bei konfrontativen Interventionen . . . . . . . . . 134

7 Co-Morbiditäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

7.1 Co-Morbiditäten sind häufig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1407.2 Kompatible und konflikthafte Co-Morbiditäten . . . . . . . . . . . . . . 1407.3 Therapeutische Konsequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

7.3.1 Leitstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1427.3.2 Vorherrschender Modus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142

7.4 Konflikte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1437.5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

8 Diagnostische Konsequenzen aus dem Modell der DoppeltenHandlungsregulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

8.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1448.2 Oberflächen- und Tiefenmerkmale für die Diagnostik . . . . . . . . . . 1458.3 Die Oberflächenmerkmale von DSM und ICD sind unzureichend . . . . 1458.4 SKID- und Fragebogen-Verfahren sind unzureichend . . . . . . . . . . . 1488.5 Persönlichkeitsmerkmale sind nur in Interaktionssituationen

erschließbar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1498.6 Tiefenmerkmale müssen im Therapieprozess erschlossen werden . . . . 1518.7 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153

8 Inhalt

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Vorwort

Dieses Buch stellt ein spezifisches Therapiekonzept für Persönlichkeitsstörungen dar.Ein Konzept, das sehr stark psychologisch fundiert und sehr stark praxisorientiert ist:Die Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen.

Wir stellen hier die Rahmenkonzeption dar, die Konzeption, die für alle Persönlich-keitsstörungen gilt und die ein psychologisches Verständnis für diese Störungen ver-mitteln soll sowie ein allgemeines Verständnis für die therapeutischen Vorgehenswei-sen.

Ausgehend vom Modell der Doppelten Handlungsregulation als einem „psycholo-gischen Funktionsmodell“ von Persönlichkeitsstörungen, stellen wir die zentralenMerkmale dieser Störungen vor wie zentrale Beziehungsmotive, Schemata, Tests undinteraktionelle Spiele und leiten aus dem Modell allgemeine und spezifische therapeu-tische Strategien ab.

Wir gehen davon aus, dass Klienten mit Persönlichkeitsstörungen spezielle, sehr ho-he Anforderungen an Therapeuten stellen, dass sie spezielle therapeutische Vorgehens-weisen benötigen und die Therapie deshalb völlig anders funktioniert als bei „Ach-se-I-Klienten“. Wir möchten den Therapeuten durch dieses Buch die Kompetenzenvermitteln, die für eine solche Therapie nötig sind, wir möchten die Basis für die hoheExpertise schaffen, die Therapeuten benötigen, um die „technischen“ und interaktio-nellen Herausforderungen zu bewältigen, die sie für diese Klienten benötigen. In fol-genden Büchern wollen wir dann diese allgemeinen Prinzipien und Strategien auf diespezifischen Störungen anwenden, wobei wir uns stark auf dieses Buch beziehenwerden.

Wir hoffen, dass die Leser von der Lektüre profitieren werden und dass ihnen dieLektüre Spaß macht, denn aus unserer Sicht sollte Psychotherapie zwar ernsthaft, abernicht verkniffen, sehr respektvoll, aber keineswegs humorlos, diszipliniert, aber durch-aus unterhaltsam sein.

Bochum, im Mai 2010

Rainer SachseMeike SachseJana Fasbender

Dieses Dokument ist nur fur den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen (ISBN 9783840923500) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 12: Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen · 2016-10-12 · Praxis der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen Band 1 Klärungsorientierte Psychotherapie

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1 Was sind Persönlichkeitsstörungen?

In diesem Kapitel wollen wir darlegen, was wir unter Persönlichkeitsstörungenverstehen und welche Aspekte wir für zentral halten; wir wollen dabei keinen all-gemeinen Diskurs über Persönlichkeitsstörungen führen und auch nicht theore-tische Konzepte diskutieren. Wir wollen vielmehr den Rahmen abstecken für das,was wir in diesem Buch erörtern wollen.

1.1 Beziehungsstörungen

Wir wollen in diesem Buch ein psychologisch fundiertes Konzept von Persönlichkeits-störungen vorstellen: Ein Konzept über die „Funktionsweise“ und ein Konzept über dieTherapie von Persönlichkeitsstörungen. Wir wollen hier nicht Theorien darstellen unddiskutieren. Dazu verweisen wir auf: Haltenhof et al. (2009); LeLord & André (2009);Magnavita (2004); Millon (1996); Oldham et al. (2005); Trautmann (2004).

Persönlichkeitsstörungen (PD) sind komplexe Störungen (vgl. Barnow, 2008; Derk-sen, 1995; Döring et al., 2008; Donohue et al., 2007; Emmelkamp & Kamphuis, 2007;Schmitz et al., 1996): Tatsächlich umfassen diese Störungen viele Funktionsbereichewie Verhalten, Kognitionen, Affekte und Emotionen. Dennoch fassen wir PD im Kernals Beziehungsstörungen auf (vgl. auch Benjamin, 1987, 1992, 1993, 1995, 1996; Fied-ler, 1998, 2007). Wir nehmen an (siehe Kapitel 2), dass sich diese Störungen aus pro-blematischen Beziehungs- und Interaktionsmustern in der Kindheit und Jugend bildenund dass sie im Wesentlichen dazu dienen, in Beziehungen wichtige Motive befriedigtzu bekommen (vgl. Nowacki, 2009). Persönlichkeitsstörungen „drehen“ sich damitum Beziehungen: Klienten mit PD sind wesentlich beziehungsmotiviert, verfolgen in-teraktionelle Ziele und tun viel, um Beziehungen aktiv zu beeinflussen. Ihre Schemataweisen im Wesentlichen beziehungsrelevante Inhalte auf und ihre Kompensationenrichten sich auf Beziehungen. Daher sind PD aus unserer Sicht nicht primär „Persön-lichkeits“-Störungen, sondern „Beziehungs“-Störungen (vgl. Sachse, 1999a, 2000a,2001a, 2001b, 2002, 2004a, 2004b, 2004c, 2005, 2006a, 2006b, 2007b, 2008a).

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1.2 Normalität

Von vielen Autoren werden PD oder Klienten mit PD als „hochpathologisch“, „schwergestört“ oder „schwer abweichend“ bezeichnet. Wir möchten uns davon deutlich ab-grenzen: Wir betrachten eine psychische Eigenheit, die bestimmte Charakteristika auf-weist, nur dann als eine „Störung“, wenn sie so hohe Kosten aufweist, dass sie denKlienten selbst stört (wobei den Klienten die Kosten bzw. die Ursachen der Kosten beisogenannten „ich-synthonen“ (s.u.) Störungen erst im Therapieprozess klar werden).

Wir fassen Persönlichkeitsstörungen aber nicht als „pathologisch“ auf: Der Begriff„pathologisch“ ist ein medizinischer Begriff, der u.E. in der Psychologie keine Berech-tigung hat: Er ist in der Psychologie diskriminierend und abwertend und stempelt diedamit Bezeichneten zu sozialen Abweichlern.

Wir gehen vielmehr davon aus, dass PD auf „normale“ psychologische Prozesse zu-rückgehen, die, wie Fiedler (1998, 2007) es ausdrückt, „Extrem-Varianten des Norma-len“ sind. Für diese Sichtweise gibt es eine Reihe guter Gründe.

Die Daten unserer Ambulanz zeigen, dass PD extrem verbreitet sind und auch vieleUntersuchungen zeigen, dass viele Personen zumindest Persönlichkeits-„Stile“ auf-weisen: Schon aus diesem Grunde erscheint es unangemessen, die Störung oder Klien-ten mit der Störung zu pathologisieren. Vielmehr scheint es im statistischen Sinne „nor-mal“ zu sein, Charakteristika aufzuweisen, die man als Indikatoren einer PD auffassenkann, und zwar in relativ ausgeprägtem Ausmaß.

Persönlichkeitsstörungen setzen sich aus psychischen Prozessen zusammen, dieauch bei „nicht Gestörten“ existieren, sie sind nur u.U. „extremer“ und sie erzeugenmehr Kosten: Auch deshalb gibt es keinen Grund, PD als „pathologisch“ oder Klientenmit PD als „schwer gestört“ wahrzunehmen. Dennoch macht Therapie äußerst vielSinn, nämlich um die Kosten zu reduzieren und um die Lebensqualität der Personen(deutlich) zu verbessern: Denn, dass eine Störung nicht „pathologisch“ ist, heißt nicht,dass sie nicht hohe Kosten erzeugt und existentiell relevant ist.

Therapeuten müssen unbedingt mit den Klienten eine vertrauensvolle Thera-peut-Klient-Beziehung aufbauen: Auch deshalb ist es wichtig, den Klienten respekt-voll und akzeptierend begegnen zu können. Und dies wird erschwert, wenn man Klien-ten als „pathologisch“, „tief gestört“ o.a. ansieht. Wir setzen uns daher stark für eine„Entpathologisierung“ von PD ein.

1.3 Ressourcen

Wir sehen PD als eine „Lösung“ für frühe Interaktionsprobleme an (vgl. Kapitel 2): Wirnehmen an, dass Kinder und Jugendliche schwierigen Beziehungs- und Interaktionssi-tuationen mit ihren primären Bezugspersonen ausgesetzt waren und dass sie Strategienentwickelt haben, um mit diesen Problemen umzugehen (vgl. Nowacki, 2009). DieseStrategien sind die Grundlagen der PD: Und damit kann man diese Strategien als Lö-sungen betrachten. Diese Lösungen enthalten damit in hohem Maße Ressourcen, diedie Klienten mit PD meist im Augenblick nicht konstruktiv einsetzen, die sie aber wie-

12 Kapitel 1

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der konstruktiv einsetzen können. Also können sie lernen, ihre Ressourcen wiedersinnvoll zu nutzen. Ein wesentlicher Aspekt unserer therapeutischen Vorgehensweisenbezieht sich auch darauf, Ressourcen von Klienten zu aktivieren, aufzubauen und sys-tematisch zu nutzen.

Damit haben wir einen stark ressourcen-bezogenen Blick auf PD, was ebenfalls zurEntpathologisierung beiträgt.

1.4 Manipulation

Wir gehen davon aus, dass die Klienten mit PD als Lösungen oft manipulative Strate-gien gelernt haben: Also Strategien, mit deren Hilfe sie Interaktionspartner dazu brin-gen, etwas zu tun, was sie eigentlich nicht tun wollen, und zwar auf eine Weise, die dieInteraktionspartner nicht durchschauen. Dabei meinen wir „Manipulation“ ausschließ-lich in einem psychologischen, nicht in einem wertenden Sinn: Die Klienten tun etwasBestimmtes und das ist aus der Sicht der Therapeuten erst mal ok; problematisch wirdes wiederum dann, wenn dieses Verhalten den Klienten Kosten verursacht. In diesemFall muss den Klienten das Verhalten bewusst gemacht werden, d.h. Therapeutenmüssen die Klienten konfrontieren (vgl. Sachse, 2007b; Sachse & Sachse, 2006).

Und das bedeutet, dass Therapie mit PD-Klienten nicht nur aus Beziehungsgestal-tung besteht: Sie ist keine „Kuschel-Therapie“. Sie impliziert, Klienten (z.T. hart) zukonfrontieren, sie impliziert harte Arbeit, interaktionelle Krisen u.a. Therapie stellt ho-he Anforderungen an die Klienten und an die Therapeuten!

1.5 Beziehungsmotivierung

Wir nehmen an, dass Klienten mit PD in (extrem) hohem Maße beziehungsmotiviert indie Therapie kommen: Sie wollen (primär), dass ein Therapeut ihnen eine ganz be-stimmte Art von Beziehung anbietet.

Und aus diesem Grund ist es wesentlich, dass Therapeuten zuerst eine hochgradigkomplementäre Beziehungsgestaltung realisieren (vgl. Sachse, 2006c). Aus unsererSicht ist dies immer das Erste, was Therapeuten machen müssen: Sie müssen nicht ex-plorieren, sie müssen keine Veränderungen und keine Manuale anbieten, sie müssenkeine schnellen Veränderungen initiieren, sondern sie müssen Beziehungskreditschaffen.

Was sind Persönlichkeitsstörungen? 13

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