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Können, das bewegt. Charakter, der ankommt. Unternehmensbericht 2015/2016

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Können, das bewegt. Charakter, der ankommt.Unternehmensbericht 2015/2016

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Liebe Leserinnen und Leser,

„ändere nur das, was du besser machen kannst.“ Nach diesem Motto ist auch regiobus in den vergangenen Jahren verfahren: Denn um als verlässlicher und attraktiver Partner im Nahverkehr bestehen zu bleiben, muss sich unser Unternehmen ständig neuen Anforderungen anpassen und sich in allen Bereichen weiterentwickeln.

Eine andere Farbgebung und Schreibweise, ein neuer Slogan, ein überarbeitetes Logo, stimmungsvolle Bilder, ein verbesserter Internetauftritt – das sind die wesentlichen Veränderungen, die das Unternehmen moderner werden lassen und beim Kunden positive Emotionen wecken. Mit dem behutsam vorgenommenen Relaunch wird nach außen sichtbar, dass regiobus eine starke, etablierte und tief in der Region verwurzelte Marke mit hohem Wiedererkennungswert ist.

Auch intern gibt es viele Veränderungen, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugutekommen. Unser Unternehmen ist transparenter und offener geworden. Die Belastungen sinken, die Zufriedenheit steigt. Das ergibt sich insbesondere aus den Befragungen, die in den vergangenen Monaten durchgeführt wurden.

Gleichwohl sind und bleiben die täglichen Herausforderungen immens: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich nicht nur auf verändertes Fahrgastverhalten und höhere Verkehrsdichte, sondern auch auf neue Verantwor-tungsbereiche und komplexere Technik einstellen. Die Brände auf dem Betrieb Eldagsen haben uns – menschlich wie auch organisatorisch und materiell – einiges abverlangt. Für die Bewältigung dieser außergewöhnlich großen Schwierigkeiten gebührt den Kolleginnen und Kollegen großer Respekt!

Wir werden uns auch in Zukunft ändern müssen, wenn wir wollen, dass es so bleibt, wie es ist.

Ihr Dr. Georg Martensen, Geschäftsführer

VorwortInhaltsverzeichnis

1 AUF DEN LEBENSADERN DER REGION ......................4 1.1 Mit klarem Fahrplan .............................................................6 1.2 „Leitplanken“ auf dem Weg zum Erfolg ...........................8 1.3 Nach innen denken, nach außen wirken ...................... 10 1.4 Die Sicht aus dem Cockpit .............................................. 13 1.5 Rollierender Übergang, wachsende Möglichkeiten ... 14 2 UNTERNEHMEN IN BEWEGUNG ............................... 16 2.1 Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ......... 18 2.2 Fahrdienst wird selten als belastend empfunden ....... 21 2.3 Ausbildung mit FiF ............................................................ 22 2.4 Busse werden „smart“ ...................................................... 25 2.5 Standort Eldagsen bleibt erhalten ................................. 26 2.6 Wertvolle Arbeit bringt Erfolg ........................................ 28 2.7 Zwangloser Austausch und gehaltvolle Vorträge ....... 30 2.8 regiobus in Zahlen ............................................................. 32 3 JAHRESABSCHLUSS UND LAGEBERICHT ............... 34

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1Auf den Lebensadern der Region18 Jahre nach der Fusion von vier Verkehrsanbietern stellt sich regiobus als Marke neu auf. Mit gewachsenem Selbstbewusstsein und einem klaren Blick für zukünftige Möglichkeiten.

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1.1 Mit klarem Fahrplan

Der neue regiobus Auftritt ist keineswegs zufällig entstanden: Von Beginn an legte die Geschäftsführung großen Wert auf die inhaltliche Beteiligung aus dem Unternehmen, eine genaue Analyse der Ist-Situation und die Vermeidung von Brüchen. Das galt sowohl für die externe Kommunikation in Richtung der jährlich über 28 Millionen Fahrgäste als auch für die interne Ansprache der mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Gerade die internen Faktoren spielten bei der Wahl des Zeitpunkts für die Einführung einer neuen Optik eine entscheidende Rolle. Der neue Auftritt ist notwendig geworden, weil sich das Unternehmen entwickelt hat: 1998 aus dem Zusammenschluss von vier Anbietern entstanden und auf sechs Stand-orte in der gesamten Region verteilt, ist eine Einheit zusammengewachsen.

Eine Einheit mit einem eigenen Charakter und einem eigenen Selbstbewusstsein, das als Marke so auch kommuniziert werden kann. Kommuniziert werden muss. Bevor die ersten Überlegungen zu Logo, Farben oder Auftritt angestellt wurden, er-folgte deshalb eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Eigenschaften. Authentizität stand hier im Vordergrund. Schließlich soll jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sich mit der Marke identifi-zieren und als ihr Botschafter fungieren können.

Während dieser Analysephase erfolgte eine Befragung von (potenziellen) Fahrgästen in der gesamten Region, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie externen Fahrern. Abgefragt wurden dabei nicht nur die bisherigen Leistungs- und Imagewerte des Unternehmens, sondern auch die Passung der zuvor in Workshops erar-beiteten neuen Markenwerte. Diese dienen als

strategischer Kompass für die interne und externe Kommunikation und konnten durch die Ergebnisse der Befragung bestätigt werden.

Das neue Corporate Design ist nun eine Sichtbar-machung dieser Markenwerte. Das lässt sich an den Kernelementen des neuen Auftritts ablesen:

 �Die�neue�Unternehmensfarbe�Petrol�ist�eine� Fusion der beiden bisherigen Farbtöne. So wird die Tradition einerseits bewahrt, andererseits aber gleichzeitig auf ein neues Level gehoben.  �Das�Logo�leitet�sich�direkt�aus�der�Form�eines�Busses und damit aus dem Kerngeschäft ab. Die bodenständige Fixierung auf den eigentlichen Service als kommunales ÖPNV-Unternehmen steht im Mittelpunkt. �Die�neu�eingeführte�Markenkupplung�greift�mit�der abgerundeten Ecke das Logo wieder auf und visualisiert die vielfältigen Verbindungen, die regiobus täglich ganz real, aber auch im übertragenen Sinn herstellt. �Die�Bildwelt�ist�nicht�nur�aufgrund�ihrer�Farb­gebung jederzeit der Marke regiobus zuzuordnen. Die Region und die Menschen stehen hier in Zukunft auch sehr viel stärker im Vordergrund. Die Wiedererkennbarkeit von Regionalität gehört zu regiobus.

Das Ergebnis gibt dem Vorgehen recht: Nicht nur die Entstehung durch eine Fusion oder die weit verteilten Betriebsstätten, auch die Arbeit innerhalb eines starken Verbunds wie dem GVH sorgen bei regiobus für Eigenheiten in der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Diesem Charakter verleihen sowohl das Leitbild mit den Markenwerten (siehe Seite 8) als auch das eigen- und bodenständige Design klar Ausdruck.

Das gilt auch für die eher überraschenden Momente im Laufe des Relaunch-Prozesses. Eine wichtige Erkenntnis: regiobus besteht aus einem eingespielten Team, das seinem Job leidenschaft-

lich nachgeht. Diese und weitere Erkenntnisse dienen am Ende auch als Prüfstein der Ergebnisse. Spiegeln sich in diesen Worten wirklich die defi-nierten Werte und das Corporate Design wider?

Für regiobus lautet die Antwort: Ja! Genau in solchen Feststellungen steckt das Wissen um das eigene Können und eine gehörige Portion unverwechsel barer, gerne auch kantiger Charakter, der in den neuen Werten klar festgehalten wurde.

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1.2 „Leitplanken“ auf dem Weg zum ErfolgIm Zuge der Markenentwicklung wurden drei zentrale Werte definiert, die sowohl die innere Einstellung des Unternehmens und den Umgang miteinander beschreiben als auch die „Leitplanken“ für den Auftritt nach außen bilden.

Diese Werte fließen im Markenkern zusammen. Er ist Orientierung, Anspruch und Motivation zugleich. Die hier formulierten Sätze „Können, das bewegt. Charakter, der ankommt.“ sind für das Denken und Handeln der Marke regiobus essenziell.

Die drei Werte lassen sich übrigens in beliebiger Reihenfolge kombinieren: Diese Mechanik betont sowohl das Zusammen-spiel als auch die Gleichwertigkeit untereinander.

Für die Region

Aus Lie

be

Mit Sicherheit

Können, das bewegt. Charakter,

der ankommt.

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016 regiobus Hannover GmbH // Geschäftsbericht 2015

1.3 Nach innen denken, nach außen wirkenEine Marke darf sich auf keinen Fall um ihrer selbst willen neu aufstellen und positionieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind es, die eine Marke zum Leben erwecken. Deshalb legte regiobus bei den Planungen zur Einführung des neuen Corporate Designs immer größten Wert auf die Einbindung der zukünftigen „Markenbotschafter“. Der internen Implementierung folgte dann ein erster Leuchtturm.

Ein kleiner, aber wichtiger Fakt im neuen regiobus Design: Der Markenname wird in Zukunft komplett kleingeschrieben. Ein bloßer Kunstgriff, um die nicht ganz zeitgemäße Schreibweise regiobus mit großem B loszuwerden? Nein, denn die neue Schreibweise ist einerseits Ausdruck des neuen Selbstbewusstseins, das völlig ohne künstliche Akzente auskommen kann und will. Andererseits trennte das große „B“ aber auch die beiden Bestandteile des Namens. Und von Trennung kann in dem gewachsenen Unternehmen keine Rede mehr sein.

So war die Implementierung der neuen Marke bei den Mitarbeitern, das Abholen der Belegschaft von Beginn an, eines der Ziele im Markenprozess. Vom Workshop über die Durchführung einer Befragung bis zum internen, exklusiven Roll-out der Marke wurde dem Rechnung getragen.

Die erste interne Präsentation erfolgte im Rahmen des regelmäßig veranstalteten regiobus Frühstücks. Dank der speziellen, Neugier weckenden Einladung war die Resonanz bei diesem Anlass größer als üblich. Bei der Veranstaltung wurden den anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die neuen Komponenten erläutert, kleine Give-aways sorgten für eine anfassbare

neue Marke. So nahmen die Anwesenden positive Eindrücke von diesem ersten Kontakt mit nach Hause und wirkten gleichsam als Multiplikatoren gegenüber den übrigen Kolleginnen und Kollegen.

Die Öffentlichkeit musste sich noch ein wenig gedulden. Die umfassenden Umbauten des ehemaligen Reisebüros in der Georgstraße in eine moderne, freundliche und natürlich der neuen Optik entsprechende Servicestelle waren dann der erste Kontaktpunkt mit dem neuen Erscheinungs-bild. Auch hier bekamen die Mitarbeiter positives Feedback und anerkennende Rückmeldungen der Kunden.

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1.4 Die Sicht aus dem Cockpit

Ein Markenrelaunch benötigt konkrete Ziele, Vorgehen und Ergebnisse, um erfolgreich zu sein. Dabei geht es nur bedingt um Kommunikation oder Marketing. Vielmehr geht es um eine grundsätzlich passende, strategisch nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens.

Modernisierung bedeutet immer auch ein kulturelles Umdenken. Nicht nur im „Unternehmenscockpit“, sondern vor allem auch im täglichen Umgang, intern und extern. Daher war für regiobus von Anfang an klar, dass der innere Wandel nicht „um jeden Preis“ geschehen solle, sondern dass die neue Unternehmens kultur organisch wachsen müsse.

Dieser über lange Jahre fortschreitende Prozess sollte nun nach innen und natürlich nach außen sichtbar gemacht werden. Deshalb schied die Möglichkeit einer völligen Neuerfindung, eventuell sogar mit einem neuen Namen oder Ähnlichem, von Beginn an aus. Das Vorhaben, zu erneuern, zu modernisieren und dabei die Geschichte nie aus den Augen zu lassen, scheint regiobus letztlich gelungen zu sein: sowohl bei der internen Präsentation, bei der die Herleitung erklärt wurde, als auch bei den Kunden, von denen der moderne

Auftritt gelobt wird. Das motiviert natürlich, die nächsten Schritte von der Visitenkarte bis zum Bus-Design anzugehen. Wichtig ist, dass sowohl die Mitarbeiter als auch die Kunden merken, dass sich weiterhin etwas bewegt.

Das neue Erscheinungsbild ist ebenso modern wie authentisch und fühlt sich für regiobus gut an. Allerdings: Um das neue Markenbild und -selbstverständnis nachhaltig zu implementieren und auszubauen, gilt es noch einige Stationen anzufahren.

Wichtig ist, dass Mitarbeiter und Kunden merken, dass sich weiterhin etwas bewegt.

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1.5Rollierender Übergang, wachsende MöglichkeitenEinen exakten Fahrplan, wann die bisherigen Unternehmensfarben Grün und Blau, die zum alten Logo gehörenden Streifen oder die alte Schreibweise endgültig der Vergangenheit angehören, gibt es nicht. Der Übergang zur neuen Identität geschieht rollierend, sodass er kostensparend und effektiv vollzogen werden kann. Die deutlichsten Zeichen werden die Kunden aber schnell bemerken: Das neue Bus-Design wurde bereits festgelegt.

regiobus bewegt. Und so wird zum neuen Auftreten des Unternehmens auch Bewegtbild gehören. Beim Dreh zum neuen Imagefilm Ende des Jahres 2015 wurde schon klar, dass die neue Präsenz der Marke bei den Fahrgästen gut ankommt und blei-benden Eindruck hinterlassen hat.

Die ersten Busse im neuen Design mit gut erkenn-baren Petrol-Flächen an Front und Heck sind bereits auf den Straßen in der Region Hannover unterwegs. Aus den Druckereien kommen derweil die ersten Bestandteile der neuen Markenliteratur im neuen Corporate Design. Gerade im Print-bereich entstehen keine Kosten außer der Reihe.

Besonders deutlich hebt sich der neue Internet-auftritt des Unternehmens von der bisherigen Kommunikation ab. Die Website entspricht den aktuellen Standards und Anforderungen, gerade auch was die Mobil geräte betrifft. Obwohl die Nutzung der digitalen Kanäle keine Priorität in der zukünftigen Kommunikation ist, bestehen doch alle Möglichkeiten, über einen kohärenten Online-Auftritt die Wirkung der Marke weiter zu stärken und zu prägen.

Mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen beweist regiobus vor allem eines: Authentizität. Und kommuniziert die Bereitschaft, Teil einer modernen Zukunft zu sein, ohne auf das historische Erbe zu verzichten.

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2Unternehmen in BewegungTechnische Neuerungen, moderne Unternehmenskultur und Ausbau des Gesundheitsmanagements: Bei regiobus wurden intern viele Verbesserungen auf den Weg gebracht. Immer dabei im Fokus: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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2.1Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): auf dem Weg der BesserungDas Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bei regiobus trägt Früchte: In einer erneuten Befragung der Kolleginnen und Kollegen wurden in vielen Bereichen Verbesserungen erkennbar. Auch im Vergleich zu anderen Unternehmen steht regiobus gut da.

Seien es die Leistungsanforderungen, die Kollegen-beziehungen oder das Betriebsklima – die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der regiobus sind mit vielen Arbeitsbedingungen sehr zufrieden. In einigen Bereichen wie etwa den betrieblichen Leistungen sehen sie zudem deutliche Verbesse-rungen. Das ist das Ergebnis einer Befragung im

Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanage-ments, die Ende 2015 durchgeführt wurde.

71,4 % der Belegschaft hatten den Frage-bogen ausgefüllt – das ist ein im Vergleich

zu anderen Unternehmen sehr hoher

Wert. Bereits im Jahr 2012 waren gut zwei Drittel der Belegschaft dem Aufruf gefolgt. Die Befragung wurde von der Krankenkasse AOK durchgeführt, alle Antworten sowie die Schlussfolgerungen daraus wurden anonymisiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vergaben zu 17 Themenbereichen Bewertungen auf einer Skala von 1 bis 5. Einige Antworten konnten sie auch frei formulieren. Insgesamt erhielt regiobus die Note 2,57 – vor vier Jahren lag der Wert bei 2,7; je kleiner die Zahl, desto positiver das Ergebnis (ähnlich dem Schul-notensystem). Fakt ist: Damit wurden signifikante Verbesserungen erzielt. Im Vergleich mit mehr als 30 anderen Firmen, in denen die AOK Befragungen durchgeführt hatte, lag regiobus deutlich über dem Durchschnitt.

Aufgeschlüsselt wurden die Ergebnisse nach ver-schiedenen Arbeitsbereichen und Altersgruppen, sodass gezielt Verbesserungen in die Wege geleitet werden können. Denn die Befragung offenbarte auch, wo vor allem Handlungsbedarf besteht: So bewerteten die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter etwa die Umgebungsbedingungen in den Werkstätten und die Möglichkeit zur Mitsprache und Beteiligung weniger positiv. Nach Auswertung der Befragung werden nun nach und nach Gesundheitszirkel ins Leben gerufen, die aus Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Arbeits-bereiche sowie Vorgesetzten und einem Betriebs-ratsmitglied bestehen. Die Treffen werden von Nele Tepelmann, der neuen BGM-Beauftragten bei regiobus, moderiert. Ziel ist es, konkrete Vorschläge zu entwickeln, die möglichst rasch umgesetzt werden. „Das können Konfliktgespräche, Rücken-schulungen oder etwa technische Hilfsmittel sein“, erläutert Nele Tepelmann. Wie man rückenschonend hebt und trägt, seine Augen von der Computer-arbeit entspannt und welche Lockerungs- und

Kräftigungsübungen man in den Arbeitsalltag einbauen kann – das erfahren die regiobus Kolle-ginnen und Kollegen bei Fitness trainings, die auf allen Betrieben und in der Zentrale angeboten werden. Und beim Gesundheitsscreening werden Werte wie der Body-Mass-Index (BMI) oder der Cholesterin gehalt im Blut ermittelt. So können Risikofaktoren erkannt und rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. All diese Angebote im Rahmen des Betrieblichen Gesund-heitsmanagements (BGM) sind freiwillig und werden von der Belegschaft stark nachgefragt. Im Rahmen des Betrieblichen Wiedereingliederungs-managements (BEM) wurden intern Fallmanage-r innen und Fallmanager ausgebildet, die in der Vergangenheit bereits mehrere Kolleginnen und Kollegen, die dauerhaft krankgeschrieben waren, beraten haben. In einigen Fällen konnten bereits für alle Seiten zufriedenstellende Lösungen gefunden werden.

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2.2Fahrdienst wird selten als belastend empfunden

Stressig und anstrengend ist die Arbeit der Fahrer oft – kein Zweifel. Aber die Belastungen werden von ihnen selbst als gar nicht so gravierend eingestuft wie erwartet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die regiobus bei einem unabhängigen Kölner Institut in Auftrag gegeben hat.

Wie bewerten die Fahrer die Schicht- und Dienst-längen? Wie schätzen sie die Fahrgastsituation ein? Sind die Pausen ausreichend? Diese und viele andere Fragen wurden den Fahrern im Rahmen der Studie „enoplan“ (entlastungsorientierte Dienst-planung) gestellt. Insgesamt wurden im Fahrdienst 517 Befragungen durchgeführt und 282 Dienste bewertet. Am Ende wurde der Gesamtwert 45 ermittelt, der auf einer Skala zwischen 20 (bester möglicher Wert) und 100 (schlechtester rechneri-scher Wert) in einem guten Bereich liegt.

„Die betrieblichen Probleme sind im Großen und Ganzen gelöst“, resümierte deshalb Thomas Wunder, Leiter des Kölner Instituts, das viele

Betriebsräte von Verkehrsunternehmen berät und die Studie im Auftrag der regiobus durchgeführt hatte. Die Geschäftsführung hatte damit eine Anregung des Betriebsrats aufgegriffen.

Die Studie benannte nur wenige „Problemfälle“: Linien, auf denen entweder ein besonders hohes Verkehrsaufkommen herrscht oder auf denen sehr viele Fahrgäste mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen mitfahren. Wo die Belastungen nicht behoben werden könnten, sollten sie möglichst gerecht verteilt werden, empfahl Thomas Wunder bei der Vorstellung der Ergebnisse. Außerdem regte er die Prüfung weiterer Entlastungsmaßnahmen sowie die Harmonisierung der Dienstplanung an. Der stellvertretende regiobus Betriebsrats-vorsitzende Gaetano Lazzaro lobte, dass die Verkehrs planung in der Vergangenheit bereits viele Probleme gelöst habe. Positiv bewertete er zudem, dass das Unternehmen sich nicht auf dem guten Status quo ausruhen wolle, sondern weitere Verbesserungen anstrebe.

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2.3Ausbildung mit FiF

Seit gut zehn Jahren werden bei regiobus Fachkräfte im Fahrbetrieb, kurz: FiFs, ausgebildet. Seither haben rund 40 Auszubildende ihren erfolgreichen Abschluss gemacht – die meisten von ihnen arbeiten nun in unterschiedlichen Positionen im Unternehmen. regiobus bildet zudem qualifizierten Nachwuchs für die Werkstätten aus und rüstet sich damit für die Zukunft.

Die FiF-Ausbildung bei regiobus ist eine Erfolgs-geschichte: Seit 2005 werden junge Kolleginnen und Kollegen auf die vielfältigen Anforderungen ihres künftigen Berufs vorbereitet. Das Fahren von Bussen bildet den Schwerpunkt der dreijäh-rigen Ausbildung. Darüber hinaus erhalten die Auszubildenden Einblicke in unterschiedliche Bereiche des Unternehmens. Auf diese Weise entwickeln sie ein Verständnis für betriebliche Abläufe sowie die Fahrzeugtechnik und erwer-ben Tarif- und Linienkenntnisse. So sind sie nach Abschluss ihrer Ausbildung in der Lage, verschie-dene Aufgaben im Unternehmen zu übernehmen: Die meisten ausgebildeten FiFs werden bei

regiobus fest angestellt und arbeiten als Fahrer, in der Fahrdienstleitung oder in der Verwaltung. Der Ausbildung von Fachkräften kommt auch in den Werkstätten eine immense Bedeutung zu: Die fortschreitende Fahrzeugtechnik verlangt ein immer größeres Know-how sowie spezifische Kenntnisse etwa der Elektronik. In dreieinhalb Jahren werden die Auszubildenden bei regiobus zu Kraftfahrzeugmechatronikern mit Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik qualifiziert. Die meisten werden anschließend vom Unternehmen übernommen, einige bilden sich weiter und machen später ihren Meister.

Um geeignete Bewerber für die Ausbildungen zu finden, beschreitet regiobus viele Wege: So werden Interessenten zu Schnuppertagen auf die Betriebe eingeladen, finden Informations-veranstaltungen an Schulen statt und ist das Unternehmen mit Ständen auf Ausbildungsmessen präsent. Werbewirksam ist eine Aktion, die Ende 2015 gestartet wurde: Einige Busse wurden mit großformatigen Fotos von Auszubildenden beklebt, die auf originelle Art und Weise Einblick in die Ausbildungsberufe geben. Da kann es von Weitem schon mal so aussehen, als ob ein Azubi bei voller Fahrt am Motor schraubt.

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2.4Busse werden „smart“

Willkommen im Betriebsleitsystem 2.0! Die Digitalisierung hat nun endgültig in den regiobus Fahrzeugen Einzug gehalten: Modernste Bordrechner und Mobilfunkstandards ermöglichen eine reibungslose Kommunikation sowie die komplette Erfassung und Auswertung notwendiger Daten.

Große Veränderungen geschehen oft im Verbor-genen: Das trifft auch auf die technische Ausstat-tung der regiobus Fahrzeuge zu. Sie werden seit einigen Monaten komplett umgerüstet. Zentrales Steuerungselement ist ein sogenanntes „Brack“, das oberhalb der Fahrersitze installiert wird und mit dem Bordrechner verbunden ist. Außerdem verfügen die Busse nun über den neuesten Mobil-funkstandard LTE, der eine schnelle, störungsfreie Datenübertragung und Kommunikation ermöglicht. Alle Daten werden von zentralen Rechnern auf den Betrieben erfasst. Informationen können nun innerhalb von Sekunden zwischen Fahrzeugen und Zentrale ausgetauscht werden. Früher dauerte das teilweise Minuten.

Was sehr technisch klingt, bedeutet einen großen Nutzen für viele Arbeitsbereiche bei regiobus: So können die Standorte der Fahrzeuge jederzeit ermittelt werden. Bei Bedarf können die Leitstellen dann gezielt Hilfe organisieren, etwa wenn ein Fahrer in einen Unfall verwickelt ist. Außerdem können Fahrgäste nun über die Fahr-planauskunft EFA oder die Anzeiger an einigen Haltestellen exakt über Ankunftszeiten informiert werden. Weitere Vorteile der neuen Technik: Die Werkstattmitarbeiter finden mittels spezieller Prüfgeräte schnell Fehler in der Verkabelung.

Außerdem erkennen sie, ob das Problem von der Werkstatt oder dem Fachbereich IT behoben werden muss. Und auch die Verkaufsdaten aus dem Fahrscheindrucker können rasch ausgelesen und ausgewertet werden. Das vereinfacht die Arbeit in der Verwaltung. Die neue Technik hat ihren Preis: Rund 3,5 Millionen investiert regiobus in die Modernisierung.

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2.5Standort Eldagsen bleibt erhaltenEnde 2014 brannten auf dem Betriebshof mehrere Hallen ab. Unter anderem wurden 23 Busse zerstört. Zwar ist inzwischen so etwas wie Normalität eingekehrt. Mit den Folgen haben das Unternehmen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort aber noch immer zu kämpfen. Fest steht: regiobus wird in Eldagsen bleiben.

Der Großbrand von Eldagsen hatte unternehmens-strategische Fragen aufgeworfen: Lohnt sich ein Wiederaufbau und Weiterbetrieb am selben Ort? Sollen Standorte fusionieren? Wenn der Betrieb neu aufgebaut wird, welche Kapazitäten soll er künftig haben?

Nach Abwägung verschiedener Argumente und Kriterien votierten die zuständigen Gremien des Unternehmens Ende 2015 für einen Wiederaufbau

und Weiterbetrieb am bisherigen Ort. Parallel zu diesem Prozess mussten die Abläufe am Standort sichergestellt werden: Rasch wurden neue Fahr-zeuge bestellt, die ersten trafen bereits wenige Monate später ein, im Juni 2015 war die Flotte wieder vollständig. Nach Abschluss der polizeili-chen Ermittlungen wurden die Ruinen eingerissen und der Schutt entsorgt. Außerdem musste groß-flächig Boden abgetragen und an manchen Stellen dekontaminiert werden.

Im Sommer 2015 wurde für die Außenreinigung der Busse eine offene Waschanlage installiert, die Innenreinigung kann seit Frühjahr 2016 in einer temporären Waschhalle vorgenommen werden. Auch eine neue Lackierhalle wurde inzwischen errichtet. Für einige Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter endete Anfang 2016 ihr „Exil“ in Hannover- Mittelfeld.

regiobus konnte auf dem dortigen üstra Betriebs-hof übergangsweise einige Busse stationieren.Der Bau eines neuen Betriebshofs ist derzeit in Vorbereitung: Ende Oktober 2016 wurden Archi-tektenentwürfe vorgestellt, die aus entsprechen-den Ausschreibungen hervorgegangen waren.

Erneute BrändeDer Betriebshof in Eldagsen blieb von weiteren Unglücken nicht verschont: Im September 2015 brach ein Feuer an den Rolltoren der Hofzufahrt aus. Der Schaden war äußerst gering. Damals ging die Polizei von Brandstiftung aus.

Im August 2016 gerieten 12 Fahrzeuge in Brand, die auf einem Ersatzparkplatz neben dem eigentlichen Betriebsgelände abgestellt worden waren. Der Schaden belief sich auf rund 3 Millionen Euro. Auch in diesem Fall gehen die Ermittler von Brandstiftung aus.

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2.6Wertvolle Arbeit bringt Erfolg

Vertrauen, Verantwortung, Wertschätzung: Das sind die zentralen Werte, denen sich regiobus im Umgang miteinander verschrieben hat. Dass diese im Alltag immer stärker gelebt werden, zeigt sich in Workshops, die regelmäßig durchgeführt werden.

Arbeitsplatzsicherheit, gerechte Dienstpläne, Zutrauen in die Fähigkeiten, gegenseitige Unterstüt-zung – nur vier von vielen positiven Rückmeldungen der regiobus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wurden in verschiedenen Workshops gefragt, ob ihre Vorgesetzten ihnen Vertrauen und Wert-schätzung entgegenbringen und ihnen Verantwor-tung übertragen. Die Antworten zeigen, dass die zentralen Werte der regiobus mittlerweile fest im Arbeitsalltag verwurzelt sind. Diese gelten aber nicht nur intern, sondern sollen auch nach außen vermittelt werden. Die Fahrerinnen und Fahrer etwa verstehen darunter vor allem Zuverlässigkeit und Freundlichkeit gegenüber den Fahrgästen.

Die Führungskräfte betrachteten in Workshops die Werte unter dem Aspekt des Erfolgs. Dieser ist für sie gleichbedeutend mit einem guten Betriebsklima, reibungslosen Abläufen, zufriedenen und gesunden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Arbeits-platzsicherheit. Nach außen misst sich Erfolg etwa an der Zufriedenheit der Kunden, der Wirtschaft-lichkeit, der eingehaltenen Fahrpläne sowie an der Qualität der Leistungserbringung gegenüber dem Auftraggeber.

Die verschiedenen Workshops lassen erkennen, dass sich eine positive Unternehmenskultur bei regiobus entwickelt hat. Verbesserungsbedarf besteht hinsichtlich der Kommunikation unter-einander. Als zwangsläufig dezentral organisier-tes Unternehmen mit höchst unterschiedlichen Funktionsgruppen sind der Informationsfluss und die Kommunikation tägliche Herausforderungen. regiobus arbeitet daran, die richtigen Kanäle zu etablieren und weiterzuentwickeln. Viele Fahre-rinnen und Fahrer vermissen mitunter ein „offenes Ohr“, eine engere Bindung zu ihren Vorgesetzten und ein stärkeres Interesse an ihrer Meinung und Arbeit. Klar wurde allen Teilnehmerinnen und Teil-nehmern, dass Wertschätzung keine Einbahnstraße sein kann: Wer Anerkennung erhalten möchte, muss sie auch selber aussprechen.

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regiobus Hannover GmbH // Geschäftsbericht 2015

„ Wir haben einiges zu bieten!“Fazit aus einem Workshop für Führungskräfte

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2.7Zwangloser Austausch und gehaltvolle Vorträge

Seit einigen Jahren treffen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Betriebe zum sogenannten regiobus Frühstück. Zuletzt wurde das Format durch wichtige Informationen angereichert: Die Kolleginnen und Kollegen erfuhren wesentliche Neuerungen zum Markenrelaunch und wurden über Ergebnisse der jüngsten Mitarbeiterbefragung informiert.

Auch das Projekt „enoplan“ (entlastungsorientierte Dienstplangestaltung) und die Aktivitäten in Sachen BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) wurden vorgestellt.

Mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sechs verschiedenen Standorten in der Region: Da ist es schwer, sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen. Selbst auf den jeweiligen Betriebshöfen kann es, bedingt durch das Arbeiten im Schichtsystem, sein, dass sich der eine oder andere Kollege noch nie über den Weg gelaufen ist. Eine Gelegenheit zum Ins-Gespräch-Kommen bieten seit einigen Jahren die regiobus Frühstücke, die in

unregelmäßigen Abständen sonnabends stattfinden. Bislang wurden dafür hannoversche Gastronomie-betriebe ausgewählt, die für alle gut zu erreichen waren.

2016 wurde gleich dreimal in größere Locations eingeladen. Möglichst viele Kolleginnen und Kollegen sollten persönlich über wichtige Entwick-lungen im Unternehmen informiert werden. Bis zu 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden jeweils gezählt. Sie waren teilweise mit Shuttle-bussen von den Betrieben gekommen, genossen reichhaltige Buffets und lauschten spannenden Vorträgen und Präsentationen.

Thematisiert wurde u. a. das neue Erscheinungsbild: Bevor dieses der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte, wollte regiobus – wie in der Einladung angekündigt – vor den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern „die Hüllen fallen lassen“. In einer mit vielen Bildern und Grafiken unterlegten Präsentation wur-den zunächst die Gründe für eine Überarbeitung des Erscheinungsbilds und die wichtigsten Neuerungen erläutert. Anschließend sahen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den neuen Imagefilm und waren begeistert. Nur wenige Wochen später wurden die Kolleginnen und Kollegen über die Ergebnisse zweier Studien informiert, die für die Belegschaft von großer Bedeutung sind und die im Rahmen des

Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sowie des Projekts „entlastungsorientierte Dienst-planung“, kurz: enoplan, durchgeführt wurden.

Das Fazit lautete jeweils: regiobus ist auch in diesen Bereichen auf einem guten Weg. Auf ausliegenden Kärtchen konnten die Anwesenden anschließend Fragen oder Anmerkungen notieren, auf die später in der Mitarbeiterzeitung „Scheinwerfer“ eingegan-gen wurde. „Eine tolle Veranstaltung“, lobte Unter-nehmensberater Thomas Wunder, der zum Thema „enoplan“ referiert hatte. „Bis jetzt ist mir kein Verkehrsunternehmen bekannt, dass seine Mitarbei-ter auf diese Art und Weise abholt und einbindet.“

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2.8regiobus in Zahlen

240Busse im Einsatz

127Linien

Haltestellen1.200

Haltepunkte2.700

von Subunternehmern

Fahrzeuge130

Wir fahren

Schüler/-innen.Jeden Werktag.

55.000

Unsere gefahrenen Kilometer entsprechen einer 600-fachen Erdumrundung. Kilometer

23,7 Millionen

Beschäftigte733

124 Frauen // 32 Auszubildende

Mitarbeiter/-innen im Fahrdienst

28 MillionenFahrgäste

2.290 km2auf überUnterwegs

durchschnittlicherBeschäftigungszeitraum

13,8 Jahre

Durchschnittsalter

45 Jahre

6

regiobus ist überzeugt, dass ein Unternehmen an allererster Stelle aus Menschen besteht. Und auch wenn wir an dieser Stelle vor allem ein paar spannende und vielleicht auch überraschende Zahlen präsentieren wollen, so fangen wir doch mit unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen an. Machen Sie sich selbst ein Bild von unseren wichtigsten Kennzahlen – wir laden Sie aber auch herzlich ein, die Menschen dahinter kennenzulernen.

487

Standorte

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3Jahres- abschluss und LageberichtNach der Kür des neuen Marken-auftritts kommt regiobus natürlich auch der Pflicht nach. Alle wichtigen Zahlen, Daten und Fakten finden Sie hier zusammengefasst.

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3736

regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Aufsichtsrat

 �Ulrike�Thiele Diakonin, Seelze (Vorsitzende) �Rainer�Weber Verkehrsplaner, Ahlden (stellvertretender Vorsitzender) ��Mira�Ball Gewerkschaftssekretärin ver.di, Hannover (bis 19.03.2015) �Mira�Neumeier Gewerkschaftssekretärin ver.di, Hannover (ab 19.03.2015) �Andreas�Burgwitz Journalist, Hannover �Klaus�Heimann Erster Kreisrat Landkreis Schaumburg, Neustadt �Ulf­Birger�Franz Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover, Hannover (bis 10.03.2015) �Dr.�Axel�von�der�Ohe Leitung Zentrale Steuerung der Region Hannover, Hannover (ab 10.03.2015) �Carsten�Götze KOM-Fahrer, Hannover

 �Konrad�Haarstrich Kfz-Mechaniker, Sehnde �Detlev�Herzig Steueroberamtsrat, Springe �Stefan�Winter Dipl.-Ing., Hannover (bis 10.03.2015) �Gerhard�Kier Stadtangestellter im Ruhestand, Hannover (ab 10.03.2015) �Katrin�Kuhfß Dipl.-Designerin, Wedemark �Gaetano�Lazzaro Kfz-Mechaniker, Bad Münder �Ernesto�Nebot�Pomar Pflegedirektor, Laatzen �Thomas�Schwarz Kreisrat Landkreis Nienburg, Neustadt �Detlef�Bratzke KOM-Fahrer, Alfeld

Grundsätzliche Feststellungen

Stellungnahme zur Lagebeurteilung durch die gesetzlichen VertreterDie Darstellung und Beurteilung der Lage des Unternehmens und seiner voraussichtlichen Entwicklung durch die Geschäftsführung im Jahresabschluss und im Lagebericht halten wir für zutreffend.

Geschäftsverlauf und Lage der GesellschaftHervorzuheben sind insbesondere die folgenden Aspekte:

 �Die�wirtschaftliche�Entwicklung�der�regiobus�wird unter anderem von der gesamtwirtschaft-lichen Entwicklung sowie der Entwicklung im ÖPNV-Markt beeinflusst. Die deutsche Wirt-schaft wuchs im Jahr 2015 mit +1,4 % (Vorjahr: +1,6 %). Die deutschlandweiten Fahrgastzahlen und Einnahmen im ÖPNV stiegen in 2015 erneut. Über 10 Milliarden Kunden nutzten im Jahr 2015 den ÖPNV, was einem Anstieg von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. �regiobus�ist�ein�Unternehmen�im�GVH­�Verkehrsverbund. Die Pooleinnahmen der Unternehmen im GVH-Verkehrsverbund haben sich im Berichtsjahr unter anderem bedingt durch die planmäßige Tariferhöhung von 3,1 % um 10,9 Mio. € auf 247,2 Mio. € erhöht. Die Anzahl der Fahrten im GVH-Verkehrsverbund erhöhte sich in 2015 um 5,4 Mio. auf 192,3 Mio. �Im�Geschäftsjahr�2015�hat�regiobus�eine� Wagenkilometerleistung von 24,6 Mio. km (Vorjahr: 24,4 Mio. km) erbracht. Davon entfielen 24,2 Mio. km (Vorjahr: 23,7 Mio. km) auf den Tätigkeitsbereich des öffentlichen Linienverkehrs. �Basierend�auf�der�erbrachten�Fahrleistung� erwirtschaftete die Gesellschaft einen Gesamt-umsatz von 69,6 Mio. € (Vorjahr: 67,6 Mio. €). Dies entspricht einer Steigerung um 2,9 %

gegenüber dem Vorjahr. Positiv wirkte sich insbesondere die Steigerung des Finanzierungs-betrags der Region Hannover um 1,3 Mio. € aus. �Bei�den�Materialaufwendungen�(Entwicklung�konstant bei 25,9 Mio. €) wirkten sich vor allem die Auftragsunternehmerleistungen (von 17,6 Mio. € auf 18,1 Mio. €) und die Fremdrepara-turen (von 0,1 Mio. € auf 0,3 Mio. €) aus. Dem gegenüber sanken die Aufwendungen für Kraft-stoffe um 0,7 Mio. €. �Die�Personalaufwendungen�stiegen�im�Berichts-jahr insbesondere aufgrund der durchgeführten Tarifanpassungen um 1,5 Mio. €. �Das�Anlagevermögen�ist�im�Berichtsjahr�zu�68�%�durch Eigenkapital gedeckt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Investitionen um 1,4 Mio. € auf 10,3 Mio. € gestiegen. Der Anstieg der Investitio-nen ist auf die Ersatzbeschaffung der beim Brand in Eldagsen zerstörten Busse zurückzuführen. Für die Finanzierung der Investitionen standen im Wesentlichen Abschreibungsgegenwerte abzüglich der Auflösung von Sonderposten zur Verfügung.

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Voraussichtliche Entwicklung der GesellschaftDie Darstellung der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im Lagebericht basiert auf Annahmen, bei denen Beurteilungsspielräume vorhanden sind. Wir halten diese Darstellung für plausibel. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf folgende Kernaussagen hinzuweisen:

 �Neben�anderen�wichtigen�Einflussfaktoren�sieht�die Gesellschaft die Finanzknappheit der öffent-lichen Aufgabenträger im ÖPNV als ein Risiko, das zu einem erhöhten Druck auf die Gesellschaft führt, auch weiterhin verstärkt wirtschaftlich zu handeln. Diesem Druck soll mit Kosten- sowie Qualitäts- und Leistungsaspekten begegnet werden. �Langfristig�ist�für�die�Gesellschaft�die�Wieder-erlangung von Linienkonzessionen von funda-mentaler Bedeutung. Auf Basis eines „Partner-schaftsvertrags“ mit der Region Hannover als ÖPNV-Aufgabenträger wird die langfristige Stabilisierung einer direkten Vergabe der Linien-bündel an regiobus angestrebt. Dazu sind im Partnerschaftsvertrag Ziele und Maßnahmen in Hinsicht auf die Wettbewerbsfähigkeit der Kostenstrukturen, Leistungsparameter sowie Qualitätsmerkmale definiert. Im Fokus stehen weitere Anstrengungen, die intern beeinfluss-baren Kostenentwicklungen zu begrenzen und die Prozessabläufe zu verbessern. �Aktuell�verfügt�regiobus�über�109�Linien­konzessionen im Bereich des GVH, zusätzlich über 13 Konzessionen für Nachtliner und Ruftaxi und darüber hinaus über 11 Linien-konzessionen im Verkehrsgebiet der VLN. Die Genehmigungen im GVH reichen derzeit für 1 Linie bis in das Jahr 2017, für 77 Linien bis 2019

(parallel zur Finanzierungsvereinbarung mit der Region Hannover) und für 31 Linien darüber hinaus bis in das Jahr 2021. Nach Ablauf der Genehmigungen müssen bei der LNVG erneut Anträge gestellt werden. �Weitere�Risiken�werden�in�zunehmenden�Anfor-derungen in Zusammenhang mit Umweltschutz aufgrund der sich ständig in Bewegung befind-lichen EU-Normen gesehen. Darüber hinaus ergeben sich besondere Herausforderungen aufgrund der absehbaren demografischen Entwicklung und der sich verändernden Sied-lungsgewohnheiten. �Insgesamt�wird�für�das�Geschäftsjahr�2016�ein positives Ergebnis erwartet, das sich unter anderem aufgrund der Finanzierungszusage der Region Hannover ergeben wird. Dabei werden diese Erwartungen auf ein Leistungsvolumen von 24 Mio. Wagenkilometer sowie Zuschüsse der Region Hannover in Höhe von 40,4 Mio. € gestützt. Darüber hinaus wird unter der Voraus-setzung von stabilen Rahmenbedingungen erwartet, dass sich die positive Entwicklung auch im Geschäftsjahr 2017 fortsetzt.

Analyse der wirtschaftlichen Verhältnisse

I. Mehrjahresvergleich

31.12.2015 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2012 T€ % T€ % T€ % T€ %

Bilanzsumme 35.288 100 33.447 100 34.512 100 38.632 100Anlagevermögen 27.577 78 23.934 72 25.012 72 28.206 73Eigenkapital 17.380 49 16.917 51 16.546 48 16.201 42

2015 2014 2013 2012 T€ % T€ % T€ % T€ %

Umsatzerlöse 69.551 100 67.607 100 65.498 100 62.527 100Materialaufwand 25.970 37 26.045 39 26.012 40 25.484 41Personalaufwand 31.298 45 29.824 44 28.914 44 27.012 43Abschreibungen 6.610 10 7.660 11 7.029 11 6.952 11Betriebsergebnis 698 1 639 1 680 1 695 1Jahresergebnis 463 1 371 1 395 1 436 1

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

II. ErtragslageAus den Gewinn- und Verlustrechnungen der beiden letzten Geschäftsjahre ergibt sich nach Zusammen-fassungen, die nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten vorgenommen wurden, die nachfolgende Ertragsübersicht.

2015 2014 VeränderungenT€ % T€ % T€ %

Umsatzerlöse Beförderungsentgelte 26.405 36,4 26.046 36,7 359 1,4 Ausgleichsleistung (§ 45a PBefG) und Fahrgelderstattungen gemäß SGB IX

4.427 6,1 4.290 6,0 137 3,2

(Saldierter) Zuschuss der Region Hannover (einschließlich Nachforderungen)

37.765 52,2 36.431 51,3 1.334 3,7

Übrige 954 1,3 840 1,2 114 13,669.551 96,1 67.607 95,2 1.944 2,9

Sonstige betriebliche Erträge 2.857 3,9 3.390 4,8 –533 –15,7Betriebliche Erträge 72.408 100,0 70.997 100,0 1.411 2,0Materialaufwand Kraftstoffe –5.399 –7,5 –6.107 –8,6 708 –11,6 Ersatzteile und sonstiges Material –1.897 –2,6 –2.038 –2,9 141 –6,9 Fahrleistungen durch Auftragnehmer –18.111 –25,0 –17.632 –24,8 –479 2,7 Gelegenheits- und Ausflugsverkehr –222 –0,3 –152 –0,2 –70 46,1 Übrige –341 –0,5 –116 –0,2 –225 >100,0

–25.970 –35,9 –26.045 –36,7 75

Betriebsergebnis 698 1,0 639 0,9 59 9,2Finanzergebnis –187 –194 7 –3,6Außerordentliches Ergebnis 0 –18 18Ergebnis vor Steuern 511 427 84 19,7Sonstige Steuern –45 –44 –1 2,3Ertragsteuern –3 –12 9 –75,0Jahresergebnis 463 371 92 24,8

2015 2014 VeränderungenT€ % T€ % T€ %

Personalaufwand –31.298 –43,2 –29.824 –42,0 –1.474 4,9Abschreibungen –6.610 –9,1 –7.660 –10,8 1.050 –13,7Sonstige betriebliche Aufwendungen –7.832 –10,8 –6.829 –9,6 –1.003 14,7Betrieblicher Aufwand –71.710 –99,0 –70.358 –99,1 –1.352 1,9

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein erneut posi-tives, verbessertes Jahresergebnis erwirtschaftet werden.

Insgesamt konnte die Umsatzsituation der Berichts periode, insbesondere aufgrund höherer Zuschüsse der Region Hannover, im Vergleich zum Vorjahr um 1.944 T€ verbessert werden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind insbesonde-re geprägt von den Erlösen aus den nachträglichen Erstattungen in Höhe von 352 T€ im Zusammen-hang mit dem Brand des Betriebshofs Eldagsen im Vorjahr, den Erlösen aus dem Verkauf von Kraft-stoffen (374 T€) und von Anlagevermögen (224 T€) sowie den Erträgen aus der Auflösung von Rück-stellungen des Vorjahres (186 T€).

Der Rückgang der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ist insbesondere auf die gesun-kenen Einstandspreise für Dieselkraftstoff sowie den gesunkenen Gesamtverbrauch zurückzufüh-ren (–708 T€). Die Aufwendungen für Ersatzteile und sonstiges Material sind um 141 T€ aufgrund eines niedrigeren Reparaturumfangs im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gesunken. Der Erhöhung der Aufwendungen für bezogene Leistungen um insgesamt 479 T€ liegen die allgemein gestiegenen Personalkosten bei den Auftragsunternehmern zugrunde sowie die vermehrte Busanmietung auf-grund des Brandschadens in Eldagsen.

Der Personalaufwand erhöhte sich um 1.474 T€ im Wesentlichen aufgrund von tariflichen Anhebungen

um 3,0 % zum 1. August 2015. Darüber hinaus hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2015 eine An-passung der Zulagen in Höhe von insgesamt 7,58 € im Vergleich zum Vorjahr vorgenommen.

Der Rückgang der Abschreibungen um 1.050 T€ ist zum einen auf verstärkte Investitionen zum Ende des Geschäftsjahres 2015 und zum ande-ren auf das niedrigere Anlagevermögen aufgrund des Brands auf dem Betriebshof in Eldagsen im Dezember 2014 zurückzuführen. Daher war das abschreibungspflichtige Anlagevermögen unter-jährig niedriger als im Vorjahr und die Investitionen zum Ende des Geschäftsjahres 2015 belasteten nur zu einem Bruchteil das Jahresergebnis.

Das Finanzergebnis enthält die Verzinsung der aufgenommenen Fremdmittel und der Altersver-sorgungs- und Jubiläumsverpflichtungen.

Die außerordentlichen Abgänge des Sachanlagever-mögens durch den Brand im Dezember 2014 auf dem Betriebshof Eldagsen in Höhe der Restbuchwerte von 2.258 T€ zuzüglich der Kosten für die Lösch- und Aufräumarbeiten, vermindert um die erwarteten und zum Teil bereits erhaltenen Versicherungserstattun-gen in Höhe von 2.258 T€, bildeten das außerordent-liche Ergebnis ( –18 T€) im Vorjahr.

Die Ertragsteuern werden neben dem Vorsteuer-ergebnis u. a. durch Mehr- und/oder Minder gewinne, anrechenbare steuerliche Verlustvorträge sowie Nachzahlungen/Erstattungen für Vorjahre bestimmt.

Das um bestimmte Posten bereinigte Betriebsergebnis hat sich um 83 T€ auf T€ –243 T€ verbessert; das neutrale Ergebnis nahm um 24 T€ auf 941 T€ ab.

2015 2014T€ T€

Betriebsergebnisse wie vorstehend 698 639Erträge (-)Anlagenabgänge 224 626Auflösung von Sonderposten 121 37Auflösung von Rückstellungen 186 120Übrige periodenfremd/außerordentlich 761 2.627

1.292 3.410Aufwendungen (+)Anlagenabgänge 90 47Übrige periodenfremd/außerordentlich 261 2.398

351 2.445Neutrales Ergebnis 941 965Bereinigtes Betriebsergebnis –243 –326

In den periodenfremden/außerordentlichen Aufwendungen sind im Wesentlichen die Spitzab-rechnungen der SchulCards und des GVH-Pool-ausgleichs für das Geschäftsjahr 2014 enthalten.Die periodenfremden/außerordentlichen Erträge beinhalten in Höhe von 352 T€ hauptsächlich

die Versicherungserstattungen für abgebrannte Vermögensgegenstände durch den Brand auf dem Betriebshof Eldagsen im Geschäftsjahr 2014. Der Rest entfällt auf periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgerechneten Leistungen des Vorjahres.

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

KapitalEigenkapital 17.380 49,3 16.917 50,6 463 2,7Sonderposten für Investitionszuschüsse 2.197 6,2 355 1,1 1.842 >100,0Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 1.669 4,7 742 2,2 927 >100,0Fremde Mittel Pensionsrückstellungen (mittel- bis langfristig) 381 1,1 366 1,1 15 4,1 Sonstige Rückstellungen 3.236 9,2 3.173 9,5 63 2,0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.603 15,9 7.242 21,6 –1.639 –22,6 Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen3.821 10,8 1.806 5,4 2.015 >100,0

Übrige Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten

1.001 2,8 2.846 8,5 –1.845 –64,8

35.288 100,0 33.447 100,0 1.841 5,5

III. Vermögens- und FinanzlageVermögens- und KapitalstrukturNachfolgende Übersicht ergibt sich nach Zusammenfassungen, die nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten vorgenommen wurden, aus den Bilanzen der beiden letzten Geschäftsjahre.

31.12.2015 31.12.2014 VeränderungenT€ % T€ % T€ %

VermögenAnlagevermögen 27.577 78,2 23.934 71,6 3.643 15,2Umlaufvermögen Vorräte 782 2,2 686 2,1 96 14,0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.637 4,6 1.742 5,2 –105 –6,0 Forderungen gegen Gesellschafter 22 0,1 2.485 7,4 –2.463 –99,1 Übrige Forderungen, Rechnungsabgrenzungsposten

4.315 12,2 4.053 12,1 262 6,5

Flüssige Mittel 955 2,7 547 1,6 408 74,635.288 100,0 33.447 100,0 1.841 5,5

Aufgrund der hohen Anlagenintensität werden Bilanzvolumen und -struktur vorrangig vom Umfang der Sachanlagen und den in diesem Zusammenhang bereitgestellten Kapitalbeträgen zur Anlagenfinanzierung bestimmt. Im Geschäfts-jahr 2015 hat sich die Bilanzsumme um 1.841 T€ bzw. 5,5 % auf 35.288 T€ erhöht.

Auf der Aktivseite hat sich das Anlagevermögen aufgrund der planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 6.610 T€ und der Anlagenabgänge in Höhe von 89 T€ sowie der Anlagenzugänge von 10.342 T€ um insgesamt 3.643 T€ erhöht. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen darauf zurückzu-führen, dass 33 statt der sonst üblichen 20 bis 25 Busse beschafft wurden, hauptsächlich um die im Geschäftsjahr 2014 abgebrannten Busse zu ersetzen. Im Umlaufvermögen bewegt sich der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen innerhalb der üblichen Bandbreite des operativen Geschäfts. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten insbesondere Forderungen aus Verkehrsleistungen. Die Forderungen gegen Gesellschafter reduzierten sich um 2.463 T€ und betrafen im Vorjahr überwiegend die Forderungen gegen den Gesellschafter Region Hannover aus der Finanzierungszusage. Die übrigen Forderungen und der Rechnungsabgrenzungsposten haben sich um 262 T€ erhöht und beinhalten im Wesent-lichen die Forderung gegenüber der LNVG aus dem Zuschussbescheid für die bereits beschafften Busse (1.963 T€), Umsatzsteuerforderungen gegen das Finanzamt (1.660 T€) sowie die Forderung

gegen das Hauptzollamt Hannover aufgrund der Erstattung von Mineralölsteuer (546 T€). Die liqui-den Mittel nahmen im Geschäftsjahr um 408 T€ zu.

Auf der Passivseite hat das Eigenkapital um den Jahresüberschuss in Höhe von 463 T€ zugenommen. In der Berichtsperiode wurde der Sonderposten für Investitionszuschüsse entsprechend der antei-ligen Abschreibungen auf die geförderten Anlage-gegenstände mit 121 T€ aufgelöst. Der Sonder-posten für Investitionszuschüsse beinhaltet seit dem Geschäftsjahr 2015 auch die neu gewährten Zuschüsse der LNVG für bereits beschaffte Busse in Höhe von 1.963 T€. Der Anstieg der Verbind-lichkeiten gegenüber Gesellschaftern um 927 T€ ist im Wesentlichen aus der Teilrückführung in Höhe von 1.056 T€ der unterjährig von der Region Hannover erhaltenen Zahlungen im Rahmen der Trennungsrechnung zurückzuführen.

Die Bankschulden nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 1.639 T€ ab. Der Rückgang resultiert aus der Tilgung der vorhandenen Darlehen auf 5.603 T€.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 2.015 T€ gestiegen und betreffen im Wesentlichen die Verpflichtungen gegenüber Subunternehmern sowie Kraftstofflieferanten.

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Finanzlage Die Veränderung des Finanzmittelfonds sowie die dafür ursächlichen Mittelbewegungen werden anhand der nachfolgenden Kapitalflussrechnung aufgezeigt:

2015 2014T€ T€

1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Periodenergebnis 463 371 Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 6.610 7.660 Zunahme (+)/Abnahme (–) der Pensionsrückstellungen 15 -5 Aufwendungen (+)/Erträge (–) aus der Auflösung des

Sonderpostens aus Investitionszuwendungen und Erhöhungen des Deckungskapitals

–121 –37

Cashflow 6.967 7.989 Zunahme (+)/Abnahme (–) der kurzfristigen Rückstellungen 63 -916 Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen –131 1.679 Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte –96 176 Abnahme (+)/Zunahme (–) der Forderungen und der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten

2.307 –847

Zunahme (+)/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva

3.060 –460

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 12.170 7.621

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlung (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens

220 626

Auszahlungen (–) für Investitionen in das Sachanlagevermögen –10.280 –8.703 Auszahlungen (–) für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände

–62 –183

Auszahlungen (–) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen –1 –1 Cashflow aus der Investitionstätigkeit –10.123 –8.261

2015 2014T€ T€

3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Tilgungen von (Finanz-)Krediten –1.639 –1.558 Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 0 1.540 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –1.639 –18

Der Finanzmittelfonds umfasst die Kassen- und Bankguthaben der Gesellschaft. Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet. Der Anlagendeckungsgrad liegt bei 78 % (Vorjahr: 71 %); unter Berücksichtigung der mittel- bis lang- fristigen Fremdmittel von zusammen 7.862 T€

(Vorjahr: 6.243 T€) beträgt dieser Deckungsgrad 101 % (Vorjahr: 97 %). Die Eigenkapitalquote liegt im Vergleich zum Vorjahr bei 49 % (Vorjahr: 51 %). Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war in der Berichtsperiode und danach zu jeder Zeit gegeben.

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1–3)

408 –658

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 547 1.205 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 955 547

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Feststellungen zur Rechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung

1. Vorjahresabschluss und -lagebericht Der Vorjahresabschluss wurde von der Gesellschafter-versammlung am 15. Juli 2015 festgestellt.

Die Gesellschafterversammlung beschloss, den Jahresüberschuss in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.

Der Vorjahresabschluss und der -lagebericht wurden am 14. Dezember 2015 beim Bundesanzeiger einge-reicht und am 4. März 2016 offengelegt. Ein Verstoß gegen § 325 Abs. 1 HGB liegt somit nicht vor.

2. Buchführung und weitere geprüfte UnterlagenDie Organisation der Buchführung, das rechnungs-legungsbezogene interne Kontrollsystem, der Datenfluss und das Belegwesen ermöglichen die vollständige, richtige, zeitgerechte und geordnete Erfassung und Buchung der Geschäftsvorfälle.

Die aus weiteren geprüften Unterlagen entnomme nen Informationen haben zu einer ordnungs gemäßen Abbildung in Buchführung, Jahres abschluss und Lagebericht geführt. Die Buchführung entspricht nach unseren Feststellungen den gesetzlichen Vorschriften.

3. JahresabschlussDer Jahresabschluss und die dafür angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entspre-chen den gesetzlichen Vorschriften. Aufbauend auf der von uns geprüften Vorjahresbilanz ist der vorlie-gende Jahresabschluss aus den Zahlen der Buchfüh-

rung und aus den weiteren geprüften Unterlagen richtig entwickelt worden.

Die Angaben im Anhang sind vollständig und zutref-fend. Die Gesellschaft macht hinsichtlich der Angabe der Geschäftsführervergütung gemäß § 285 Nr. 9 HGB von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB nach unserer pflichtgemäßen Beurteilung zu Recht Gebrauch.

4. LageberichtDer Lagebericht steht mit dem Jahresabschluss und unseren bei der Prüfung gewonnenen Erkennt-nissen in Einklang und vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens. Unsere Prüfung nach § 317 Abs. 2 Satz 2 HGB hat zu dem Ergebnis geführt, dass im Lagebericht die wesentlichen Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dargestellt sind. Die Angaben nach § 289 Abs. 2 HGB sind vollständig und zutreffend.

II. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

1. Wesentliche BewertungsgrundlagenDie wesentlichen Bewertungsgrundlagen sind im Anhang sowie – weitergehend – auf S. 44 III. „Ver-mögens- und Finanzlage“ erläutert. Hervor zuheben sind hinsichtlich der Ausübung von Beurteilungs-spielräumen, der Inanspruchnahme von gesetzlichen Wahlrechten sowie der Änderung von Bewertungs-grundlagen insbesondere die folgenden Aspekte:

UmsatzerlöseIm Rahmen der Finanzierungszusage der Region Hannover wurden Zuschüsse in Höhe von 37,8 Mio. € in den Umsatzerlösen aus dem Linien-verkehr vereinnahmt.

Aus den Finanzierungszusagen des Landkreises Nienburg/Weser hat regiobus im Berichtsjahr 0,8 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) vereinnahmt.

Die Verteilung der Fahrgeldeinnahmen des GVH-Pools für 2015 war zur Zeit der Aufstellung des Jahres - abschlusses noch nicht abschließend ermittelt. Die Gesellschaft hat einen erwarteten Anteil von 10,6 % (Vorjahr: 10,8 %), basierend auf den Erkenntnissen der Gesellschaft zum Aufstellungszeitpunkt, an den diesjährigen Pooleinnahmen angesetzt und auf dieser Grundlage eine Ausgleichszahlungsrück-stellung in Höhe von 0,6 Mio. € passiviert.

Dem Anspruch auf Ausgleichszahlungen nach § 45a PBefG durch das Land Niedersachsen für die Aus-gleichsjahre 2012 bis 2016 liegt die am 19. Dezember 2012 unterzeichnete Änderungsvereinbarung mit der LNVG zugrunde. Danach erfolgt die Abgeltung auf Grundlage der geleisteten Fahrplankilometer (Bezugsgröße) unter Berücksichtigung zukünftig eintretender Leistungsveränderungen, wenn diese um mehr als 8 % von der Bezugsgröße abweichen. Im Berichtsjahr wurden 3,48 Mio. € vereinnahmt.

Die Erstattung von Fahrgeldausfällen nach § 148 SGB IX (0,9 Mio. €) hat die Gesellschaft im Berichts-jahr mit dem betriebsindividuellen Abgeltungssatz von 3,5 % der begünstigten Fahrgeldeinnahmen angesetzt.

Bilanzierung BrandschadenDie im Geschäftsjahr 2014 durch den Brand auf dem Betriebshof Eldagsen zerstörten Vermögens-

gegenstände des Sachanlagevermögens wurden im Vorjahr als Abgang in Höhe der Restbuchwerte als außerordentliche Aufwendungen gezeigt. Weiterhin wurden ebenfalls die mindestens erwarteten Erstat-tungen der Versicherungen als außerordent liche Erträge ausgewiesen, sodass das außerordentliche Ergebnis eine Nettobelastung aus dem Brandschaden in Höhe von –18 T€ aufwies. Die Höhe der Versi-cherungserstattungen war bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht abschließend mit den Versicherungen geregelt. In 2015 flossen der Gesellschaft Versicherungserstattungen in Höhe von insgesamt 2.610 T€ zu. Die weiteren Erträge (352 T€) und Aufwendungen (63 T€) in Zusammen-hang mit dem Brand werden in 2015 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen gezeigt.

Mittelbare PensionszusageDen Arbeitnehmern der Gesellschaft wird eine Zu-satzversorgung gewährt, die über eine öffentliche Zusatzversorgungskasse abgewickelt wird. Hierbei handelt es sich um eine mittelbare Pensionsver-pflichtung, für die nach Art. 28 Abs. 1 EGHGB ein Passivierungswahlrecht besteht.

Eine Rückstellung wurde nicht gebildet […].

2. Zusammenfassende BeurteilungNach unserer pflichtgemäß durchgeführten Prüfung sind wir – unter Würdigung der erläuter-ten wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungs-grundlagen – zu der Beurteilung gelangt, dass der Jahresabschluss insgesamt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Bestätigungsvermerk

Zu dem Jahresabschluss und dem Lagebericht haben wir folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts der regiobus Hannover GmbH, Hannover, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lage bericht nach den deutschen handelsrecht lichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nach-

weise für die Angaben in Buchführung, Jahresab-schluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrund-sätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungs mäßiger Buchführung ein den tatsäch-lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahres-abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Hannover, 13. April 2016

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marks Eickhoff Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Gewinn- und Verlustrechnung für 2015 2015 2014

€ €1. Umsatzerlöse 69.550.608,39 67.607.215,972. Sonstige betriebliche Erträge davon Erträge aus der Währungsumrechnung 0,00 € (Vj. 11,81 €)

2.857.147,62 3.389.981,71

72.407.756,01 70.997.197,683. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 7.295.600,59 8.144.238,54 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 18.674.924,08 17.901.083,974. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 24.359.675,00 23.081.342,75 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung

und für Unterstützung davon für Altersversorgung 1.922.969,58 € (Vj. 1.843.890,92 €)

6.938.192,76 6.742.887,04

5. Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

6.609.512,96 7.659.475,91

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.832.103,71 6.829.187,9671.710.009,10 70.358.216,17

7. Erträge aus Beteiligungen 24.489,03 48.978,078. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 826,72 6.061,969. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

davon Aufwendungen aus der Aufzinsung 38.144,34 € (Vj. 36.695,30 €)

211.903,90 249.536,40

–186.588,15 –194.496,3710. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 511.158,76 444.485,1411. Außerordentliche Erträge 0,00 2.258.458,1512. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 2.276.413,9013. Außerordentliches Ergebnis 0,00 –17.955,7514. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.132,80 11.967,4715. Sonstige Steuern 44.834,46 43.616,86

47.967,26 55.584,3316. Jahresüberschuss 463.191,50 370.945,06

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Anhang für das Geschäftsjahr 2015

I. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 ist nach den gesetzlichen Vorschriften für große Kapitalgesellschaften (HGB, GmbHG) und den branchenspezifischen Vorschriften für Verkehrs-unternehmen aufgestellt worden.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind unverändert zum Vorjahr angewendet worden. Immaterielle Vermögensgegenstände und das Sach-anlagevermögen wurden auf der Grundlage von Anschaffungskosten, vor 1992 nach Verrechnung von Zuschüssen, angesetzt. Ab 1992 angeschaff-te Vermögensgegenstände sind ohne Abzug von Zuschüssen bilanziert worden; die hierauf entfal-lenden Zuschüsse werden als Sonderposten für Zuschüsse von Dritten ausgewiesen.

Gegenstände, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Den Abschreibungen auf Gebäude ist eine Nutzungsdauer bis zu 50 Jahren zugrunde gelegt. Omnibusse werden über einen Zeitraum von sieben Jahren, technische Anlagen und Maschinen, andere Anlagen und Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden innerhalb von drei bis zu 20 Jahren sowie EDV- Programme über drei bis fünf Jahre abgeschrieben. Auf Gebäude werden lineare Abschreibungen oder Abschreibungen mit fallenden Abschreibungssätzen

verrechnet. Bei beweglichem Anlagevermögen haben wir auf Altbestände grundsätzlich die degressive Abschreibungsmethode mit späterem Übergang auf lineare Abschreibungen und über-wiegend die steuerrechtlich zulässigen Höchstsät-ze angewendet; seit 1997 wird grundsätzlich linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden aufgrund untergeordneter Bedeutung im Zugangsjahr bis zu einer Grenze von 150 € im Aufwand erfasst und von 150 € bis 1.000 € inner-halb von 5 Jahren abgeschrieben.

Die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Gründe für niedrigere Wertansätze sind nicht erkennbar.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte prinzipiell unter Beachtung des strengen Niederstwert prinzips zu den jeweils letzten Einstandspreisen.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegen-stände sind zu Nennwerten unter Berücksichtigung von Ausfallrisiken bewertet, antrags- und nachweis-gebundenen Ansprüchen bzw. Verpflichtungen liegen vorsichtige Wertermittlungen zugrunde.Die Ermittlung der Pensionsrückstellungen erfolgt aufgrund versicherungsmathematischer Berech-nungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berück-sichtigung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Heubeck auf der Basis eines von der Deutschen Bundesbank festgelegten Rechnungszinsfußes von 3,89 % p. a. für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren (vgl. § 253 Abs. 2 HGB). Der Berechnung

werden erwartete Rentenanpassungen von 2,0 % p. a. und eine Fluktuation von jährlich 3,0 % zugrunde gelegt.

Mittelbare Verpflichtungen aus übertragenen Pensionsverpflichtungen werden unter Inanspruch-nahme des Wahlrechts nach Art. 28 EGHG nicht angesetzt.

Erkennbare Risiken, ungewisse Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften wurden in vollem Umfang in den Rückstellungen mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag berücksichtigt.Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Passive latente Steuern aus dem handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansatz der Zuschüsse zu Kraftomnibussen wurden mit aktiven latenten Steuern auf die steuerrechtlich abweichenden Wertansätze der Fahrzeuge, dem Darlehen der Region Hannover und den Altersversorgungsrückstellungen sowie den steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen werden in Ausübung des Wahl-rechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

Der zur Berechnung der latenten Steuern zugrunde gelegte Steuersatz von ca. 30 % ergibt sich aus den Ertragsteuersätzen.

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Bilanzen AktivaBilanz zum 31. Dezember 2015

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 954.674,42 547.375,767.688.937,74 9.504.766,87

C. Rechnungsabgrenzungsposten 21.700,17 8.933,4235.287.535,67 33.447.220,10

31.12.2015 31.12.2014€ €

A. AnlagevermögenI. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Software, Lizenzen 191.073,95 175.948,95

191.073,95 175.948,95

B. UmlaufvermögenI. Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 782.307,17 685.972,30

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken1.983.307,01 2.198.331,22

2. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 22.474.326,73 19.150.347,26 3. Technische Anlagen und Maschinen 299.649,23 219.083,23 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.482.845,47 2.049.143,42 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 22.735,37 18.287,29

27.262.863,81 23.635.192,42

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.636.999,67 1.742.578,89 2. Forderungen gegen Gesellschafter 21.427,51 2.484.643,40 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht davon aus Lieferungen und Leistungen 37.312,64 € (Vj. 48.172,02 €)

37.312,64 48.172,02

4. Sonstige Vermögensgegenstände 4.256.216,33 3.996.024,505.951.956,15 8.271.418,81

III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 106.702,00 106.604,44 2. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 16.258,00 15.774,00

122.960,00 122.378,4427.576.897,76 23.933.519,81

E. Rechnungsabgrenzungsposten 329.830,44 1.044.595,05

35.287.535,67 33.447.220,10

Bilanzen Passiva31.12.2015 31.12.2014

€ €A. EigenkapitalI. Gezeichnetes Kapital 4.240.860,00 4.240.860,00II. Kapitalrücklage 6.733.853,40 6.733.853,40III. Andere Gewinnrücklagen 5.942.113,63 5.571.168,57IV. Jahresüberschuss 463.191,50 370.945,06

17.380.018,53 16.916.827,03

C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und

ähnliche Verpflichtungen 380.935,00 366.059,00

2. Sonstige Rückstellungen 3.235.675,34 3.172.784,353.616.610,34 3.538.843,35

D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.603.014,55 7.241.795,85 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0,00 10.440,08 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.820.563,78 1.806.258,78 4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 1.669.532,96 741.515,63 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht davon aus Lieferungen und Leistungen 54.130,12 € (Vj. 55.945,68 €)

54.130,12 55.945,68

6. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern 4.388,33 € (Vj. 195.330,62 €)

616.987,86 1.735.529,03

11.764.229,27 11.591.485,05

B. Sonderposten für Zuschüsse von Dritten 2.196.847,09 355.469,62

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015

I. Ausgangslage

Die Geschäftsanteile der regiobus Hannover GmbH (regiobus) werden zu knapp 90 % von der Region Hannover gehalten. Weitere Gesellschafter sind der Landkreis Nienburg/Weser und der Landkreis Schaumburg sowie zu einem marginalen Anteil eine natürliche Person als privater Gesellschafter. Der Unternehmenszweck ist unverändert die Erbringung von Leistungen im Öffentlichen Personen nahverkehr in der Region Hannover sowie den Landkreisen Nienburg und Schaumburg. Weitere Leistungen werden im Freistellungs- und Gelegenheitsverkehr (einschließlich Schienen-ersatzverkehr) erbracht.

II. Wirtschaftliches Umfeld und ÖPNV-Markt

Die wirtschaftliche Entwicklung der regiobus wird auch von der gesamtwirtschaftlichen Entwick-lung in Deutschland und der Welt beeinflusst. Nach dem Statistischen Bundesamt wuchs das Bruttoinlands produkt (BIP) der Bundesrepublik in 2015 um 1,4 % (Vorjahr: 1,6 %).

Auch 2015 stiegen bundesweit die Fahrgastzahlen und Ticketeinnahmen bei Bussen und Bahnen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr erstmals über 10 Mrd. Fahrgäste (10,004 Mrd.) mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)unterwegs. Das waren 54 Mio. Kunden mehr (+0,5 %) als noch im Jahr 2014. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf haben sich 2015 weiter deutlich

positiv entwickelt. Die Erträge der Unternehmen beliefen sich im letzten Jahr auf rund 11,7 Mrd. €. Das entspricht einer Einnahmensteigerung von 3,5 % gegenüber dem Jahr 2014. Doch trotz der deutlich gestiegenen Einnahmen sank der Kosten-deckungsgrad im deutschen ÖPNV auf 76,6 %.

Die Pooleinnahmen der Unternehmen im Verkehrs-verbund in der Region Hannover (GVH) stiegen u. a. infolge einer planmäßigen Tariferhöhung von 3,1 % im Dezember 2014 von 236,3 Mio. € im Vorjahr auf 247,2 Mio. € im Berichtsjahr. Die Anzahl der Fahrten im GVH erhöhte sich von 186,86 Mio. auf 192,30 Mio., sodass man insgesamt von einer erhöhten Nachfrage - situation sprechen kann.

III. Entwicklung im Geschäftsjahr 2015

FahrleistungenIm Jahr 2015 wurden Wagenkilometerleistungen in Höhe von insgesamt 24,6 Mio. km (einschließlich Ruftaxi) erbracht; damit wurde das Vorjahresni-veau (24,4 Mio. km) geringfügig überschritten. Von dieser Gesamtleistung entfielen auf den Tätigkeitsbereich des öffentlichen Linienverkehrs 24,2 Mio. km (Vorjahr 23,7 Mio. km), was einem Anteil von 98 % an der Gesamtleistung entspricht. Die Nutzkilometerleistung im Linienverkehr des GVH betrug 18.885 Tkm (inkl. FVO und Ruftaxi). Im Schienenersatz- und Gelegenheitsverkehr sank die Fahrleistung von 334 Tkm auf 238 Tkm um insgesamt 96 Tkm. Die Ursachen liegen dabei hauptsächlich im Wegfall der Katalogfahrten und weniger Fahrten zu Sportveranstaltungen.

Brandbedingt standen insgesamt weniger Reise-busse zur Verfügung.

UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse haben sich von 67,6 Mio. € in 2014 auf 69,6 Mio. € in 2015 um 2,9 % verbessert. Hauptursache dafür ist die Steigerung des Finanzie-rungsbetrags der Region Hannover mit rund 1,3 Mio. €.

Sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen Erträge sanken in 2015 um 0,5 Mio. € auf 2,9 Mio. €. Ertragsmindernd wirkten sich u. a. die Veränderungen der Erlöse aus dem Abgang von Gegenständen aus dem Anlagevermögen (–0,4 Mio. €) und die Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit (–0,2 Mio. €) aus. Gegenläufig haben sich die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten (+0,1 Mio. €) erhöht. Auf dem Betriebshof Wunstorf wurde in 2015 das Gebäude Hindenburgstraße 49 verkauft. Dieses Gebäude wurde von uns selbst nicht genutzt und war ausschließlich vermietet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist dauerhaft stark sanierungsbedürftig.

AufwendungenDie Materialaufwendungen lagen mit 25,9 Mio. € auf Vorjahresniveau. Dem Anstieg der Auftrags-unternehmerleistungen (von 17,6 Mio. € auf 18,1 Mio. €) und der Fremdreparaturen (von 0,1 Mio. € auf 0,3 Mio. €) stand ein Rückgang der Aufwendungen für Kraftstoffe in Höhe von 0,7 Mio. € gegenüber. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um 1,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr auf 31,3 Mio. €. Im

Wesentlichen ist der Aufwand auf den letzten Tarifabschluss zurückzuführen (gültig vom 01.06.2014 bis zum 31.08.2016).

Die Abschreibungen verringerten sich um 1,0 Mio. € auf 6,6 Mio. €, was wesentlich auf einen geringeren Fahrzeugbestand und die Verzögerung der Lieferung von 7 KOM-Neufahrzeugen von 2015 auf 2016 zurückzuführen ist.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtszeitraum um 14,7 % (1,0 Mio. €) auf 7,8 Mio. €. Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Personalnebenkosten (+128 T€), Rechts- und Beratungskosten (+382 T€), Schadensaufwand Gebäude (+250 T€) und periodenfremde Auf-wendungen (+139 T€), die größtenteils durch den Betriebshofbrand in Eldagsen entstanden sind.

FinanzergebnisDas Finanzergebnis entwickelte sich von –194 T€ auf –187 T€ und blieb damit nahezu unverändert. Eine wesentliche Ursache liegt in den weiterhin geringeren Zinsaufwendungen.

InvestitionenIm Berichtszeitraum sind Investitionen von insge-samt 10,3 Mio. € (Vorjahr: 8,9 Mio. €) vorgenommen worden. Sie entfallen hauptsächlich mit 8,8 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €) auf die Beschaffung von 33 Bussen (25 Solo- und 8 Gelenkbusse) sowie einem Reisebus, mit 62 T€ auf immaterielle Vermögens-gegenstände, mit 121 T€ auf Maschinen und maschi-nelle Anlagen, mit 557 T€ auf Fahrscheindrucker

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

und Entwerter, mit 842 T€ auf andere Betriebs- und Geschäftsanlagen sowie mit 4 T€ auf geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau. Die Erhöhung der Investitionen ist auf die Ersatzbeschaffung der beim Brand in Eldagsen zerstörten Busse zurückzuführen.

Zur Finanzierung des Anlagevermögens standen vornehmlich Abschreibungsgegenwerte, gemindert um die Auflösung des Sonderpostens (GVFG-Mittel) zur Verfügung. Durch das in 2015 gestartete Busförderungsprogramm der Landesnahverkehrs-gesellschaft Niedersachsen mbH, Hannover, (LNVG) konnten Fördermittel in Höhe von 1,96 Mio. € als Forderung ausgewiesen werden. Der Mittelzufluss der Fördermittel konnte Anfang 2016 verzeichnet werden. Die im Wirtschaftsplan enthaltene Aufnahme von langfristigen Darlehen (in der Regel 7 Jahre fristenkongruent) wurde in 2015 nicht in Anspruch genommen.

Vermögens- und FinanzlageBilanzvolumen und -struktur werden bei der hohen Anlagenintensität auf der Aktivseite vorrangig vom Umfang der Sachanlagen einerseits und den zu dessen Finanzierung bereitgestellten Kapital-beträgen andererseits bestimmt. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag hat sich das Bilanzvolumen bei unterschiedlicher Entwicklung im Einzelnen um 1,8 Mio. € auf 35,3 Mio. € erhöht.

Das Anlagevermögen ist durch Eigenkapital zu 68 % (Vorjahr: 70 %) langfristig gedeckt; unter Einbe-ziehung der mittel- bis langfristigen Fremdmittel ergibt sich eine Quote von 101 % (Vorjahr: 97 %).

Die Eigenkapitalquote verringert sich von 51 % auf 49 %. Neben der planmäßigen Tilgung der 5 vorhandenen Darlehen im Rahmen der Verbindlich-keiten gegenüber Kreditinstituten wurden keine weiteren Darlehen für Investitionen der Busse aufgenommen. Die Zahlungsfähigkeit war im Be-richtsjahr und darüber hinaus jederzeit gegeben.

IV. Nachhaltigkeit

Knappe Ressourcen, Klimawandel und demogra-fischer Wandel sind zentrale Herausforderungen an ein Nahverkehrsunternehmen. Nur ein Unter-nehmen, das energieeffizient und umweltbewusst handelt, ist in der Lage, seine Marktposition zu festigen, Arbeitsplätze zu sichern und seinen Bei-trag zum Klimaschutz zu leisten. Mit ihrer nach-haltig ausgerichteten Unternehmenspolitik stellt sich regiobus der Verantwortung gegenüber diesen Zielsetzungen. Zwischenzeitlich sind 108 Fahrzeuge des Unternehmens aus der Produktion ab 2007 im Einsatz, die die strengste Abgasnorm EEV erfüllen. Darüber hinaus erfüllen 71 KOM die Euro-6-Norm, 8 KOM die Euro-5-Norm, 25 die Euro-4-Norm, 46 die Euro-3-Norm und 5 die Euro-2-Norm. 249 der insgesamt 266 Busse (am Bilanzstichtag) verfügen über moderne Klimaanlagen, zudem sind alle 263 Linienbusse Niederflurwagen. 179 Linienbusse sowie die 5 Busanhänger sind bereits mit Videoauf-zeichnungssystemen ausgestattet.

Bei zukünftigen Ersatzinvestitionen wird das Unter-nehmen weiterhin höchste Ansprüche an die Um-weltverträglichkeit seiner Fahrzeuge stellen und

die Zahl der behindertengerechten Fahrzeuge er-höhen. Gegenwärtig sind bereits 259 Fahrzeuge mit Rampe bzw. Hubvorrichtung und Niederflurtechnik behindertengerecht ausgestattet. Das Fahrpersonal wird kontinuierlich im Sicherheitstraining sowie im Tarifrecht, der Kundenbetreuung, ökonomischer Fahrweise und in technischen Neuerungen, wie z. B. den elektronischen Fahrscheindruckern, auf dem aktuellen Wissensstand geschult.

V. Risikoeinschätzung

Die Finanzknappheit der öffentlichen Aufgaben-träger im ÖPNV erhöht den Druck auf regiobus zu weiter verstärktem wirtschaftlichen Handeln. Dabei rücken neben der Betrachtung der Kosten-entwicklung zunehmend Qualitäts- und Leistungs-aspekte sowie Kundenzufriedenheitswerte in das Blickfeld einer verbesserten Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Im Jahr 2015 stieg die Zahl der beförderten Personen im GVH von 26,6 Mio. leicht auf 27,0 Mio. Personen. Mit der Entwicklung der letzten zwei Jahre konnte regiobus wieder an den bundesweiten Trend steigender Fahrgastnach-frage anschließen. Dennoch verlagert sich der Anstieg der Fahrgastzahlen innerhalb des Tarif-gebiets des GVH (Großraum-Verkehr Hannover) weiterhin – vor allem angebotsinduziert – primär auf den Verkehrsträger Schiene. Für die absehbare Zukunft muss daher bereits in einem mittelfristigen Zeitraum aufgrund anstehender Stadtbahnver-längerungsmaßnahmen der Region Hannover mit Einschränkungen im Angebotsvolumen des Unternehmens gerechnet werden.

Das Verkehrsangebot der regiobus zusammen mit den Finanzierungszusagen der Aufgabenträger fußt zum überwiegenden Teil auf vorhandenen, jeweils befristeten Linienkonzessionen, die von der Genehmigungsbehörde, der LNVG, reguliert und überwacht werden. Aktuell verfügt regiobus über 109 Linienkonzessionen im Bereich des GVH, zusätzlich über 13 Konzessionen für Nachtliner und Ruftaxi und darüber hinaus über 11 Linienkon-zessionen im Verkehrsgebiet der Verkehrsgesell-schaft Landkreis Nienburg mbH, Nienburg/Weser (VLN). Die Genehmigungen im GVH reichen derzeit für 1 Linie bis in das Jahr 2017, für 77 Linien bis 2019 (parallel zur Finanzierungsvereinbarung mit der Region Hannover) und für 31 Linien darüber hinaus bis in das Jahr 2021. Im Verkehrsgebiet VLN reichen die Genehmigungen für 11 Linien bis ins Jahr 2017 (parallel zur Finanzierungsver-einbarung mit dem Landkreis Nienburg). Bei den Konzessionen für Nachtliner und Ruftaxi sind die Genehmigungen für 8 Linien bis 2019 und für 5 Linien bereits bis 2021 befristet. Die Wiedererlangung der in Bündeln zusammengefassten Konzessionen ist von fundamen taler Bedeutung für den Bestand des Unternehmens, daher werden die Laufzeiten beobachtet und die Einhaltung der erforderlichen Antragsfristen sichergestellt.

Die Genehmigungspraxis der zuständigen Behörde im Spannungsfeld neuer EU-rechtlicher Normen und der Auslegung des novellierten Personen-beförderungsgesetzes besitzt hinsichtlich der Risikoeinschätzung erhebliches Gewicht und wird daher gemeinsam mit den ÖPNV-Aufgabenträgern

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regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016regiobus Hannover GmbH // Unternehmensbericht 2015/2016

aufmerksam beobachtet. Das Risikomanagement ist in unsere betrieblichen Prozesse integriert. Es wurde und wird regelmäßig überprüft und weiter-entwickelt.

Die Vereinbarung zwischen LNVG und regiobus über Ausgleichszahlungen gemäß § 45a PBefG (Tarifersatzeinnahmen für rabattierte Schülerver-kehre) ist durch eine Nachfolgeregelung ab 2012 bis 2016 abgelöst worden. Dabei wurde die in der Vergangenheit vorgenommene jährliche Ab-schmelzung des Ausgleichsbetrags um 1 % unter dem Vorbehalt weiter zur Verfügung stehender Regionalisierungsmittel ausgesetzt. Gegenwärtig ist noch unklar, wie es nach dem Auslaufen der Vereinbarung für die Folgejahre weitergehen wird.

Die sich ständig in Bewegung befindlichen EU- Normen bzgl. des Umweltschutzes innerstädtischer Gebiete, die Erwartungen der Aufgabenträger hinsichtlich der Erfüllung von Klimaschutzzielen so-wie die stärkere Orientierung an den Anforderungen mobilitätseingeschränkter Fahrgäste, die erstmals im novellierten PBefG explizit verankert ist, erfor-dern bei der Beschaffung neuer Busse sowie bei der Nachrüstung mit umweltfreundlichen Technologien gegebenenfalls eine wachsende Mittelbereitstellung, sofern nicht der Wettbewerb auf den Beschaffungs-märkten gegenläufige Effekte erzeugt.

Die Entwicklung beeinträchtigenden und den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken werden unmittelbar – nicht zuletzt auch aufgrund der Eigentümerstruktur der Gesellschaft sowie der

Entwicklung der Leistungsfähigkeit des Unterneh-mens im Urteil seiner Kunden – nicht gesehen.

Besondere Herausforderungen ergeben sich für das Unternehmen unter anderem aus der abseh-baren demografischen Entwicklung und den sich verändernden Siedlungsgewohnheiten. Die demo-grafischen Effekte werden sich dabei sowohl auf die Fahrgastnachfrage auswirken als auch höhere Anforderungen an die Erhaltung der Leistungsfähig-keit und -bereitschaft des Personals aufgrund veränderter Bestimmungen zum Renteneintrittsalter sowie die Rekrutierung von Personal aufgrund ab-sehbarer planmäßiger Fluktuation stellen. Die mittel-fristig tendenziell rückläufige Entwicklung der Schülerzahlen einerseits sowie beispielsweise die Konzentration von Schulstandorten andererseits und eine tendenzielle Stagnation der Suburbanisie-rung erzeugen zum Teil gegenläufige Effekte, die in die Unternehmensplanung sukzessive einfließen.

Die zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts erwarteten volkswirtschaftlichen Umfeldbedin-gungen in Deutschland für das Jahr 2016 lassen für den Personenverkehrsmarkt bislang zumindest keine gravierenden strukturellen Veränderungen der Nachfragedeterminanten erkennen. Vor diesem Hintergrund geht das Unternehmen für das Jahr 2016 von einem eher stagnierenden Personen-verkehrsmarkt im eigenen Verkehrsgebiet aus.

VI. Zukünftige Entwicklung

Im Jahresabschluss 2014 wurde im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 ein positives Ergebnis pro-gnostiziert, das nach Anwendung der Finanzierungsre-gelung mit der Region Hannover auch eingetreten ist.

regiobus betreibt ihren Linienverkehr auf der Ba-sis von genehmigten Linienkonzessionen auf der Grundlage des Personenbeförderungsgesetzes und zu einem wesentlichen Anteil auf der Grundlage von Finanzierungszusagen der ÖPNV-Aufgabenträger. Die erteilten Finanzierungszusagen basieren auf dem beihilferechtlich einschlägigen sogenannten „Alt-mark-Trans“-Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2003.

Der Landkreis Nienburg hatte Anfang 2009 regiobus für ein Linienbündel und Mitte 2009 für die restlichen Linienbündel im Verkehrsgebiet der Verkehrsgesell-schaft Landkreis Nienburg mbH bis zum Jahr 2017 entsprechende Finanzierungszusagen erteilt. Die in 2009 ausgelaufene Finanzierungszusage der Region Hannover wurde durch eine erneute Zusage nach den genannten Regularien für einen Zehnjahres-zeitraum abgelöst. Diese berücksichtigt allerdings bereits wesentliche Elemente der am 03.12.2009 in Kraft getretenen EU-VO 1370/2007 (Marktöffnungs-VO), die die bisher geltenden Rahmenbedingungen im ÖPNV erheblich verändern wird. Neben der Vergabe öffentlicher Linienverkehre im Wettbewerb ermöglicht diese Verordnung unter bestimmten Umständen die Erteilung von Finanzierungszusagen im Rahmen von öffentlichen Dienstleistungsaufträ-

gen für Busverkehrsdienste ohne Durchführung eines vorherigen wettbewerblichen Vergabeverfahrens.Im Zusammenhang mit einem auf dieser Basis mit der Region Hannover abgeschlossenen sogenann-ten „Partnerschaftsvertrag“, der den im Jahr 2009 auslaufenden Konsolidierungsvertrag mit der Region Hannover erneuert hat, streben die Vertragsparteien die langfristige Stabilisierung im Rahmen einer direk-ten Vergabe an regiobus an. Gegenstand der Ver-einbarungen sind Ziele und Maßnahmen in Hinsicht auf Wettbewerbsfähigkeit der Kostenstrukturen, der Leistungsparameter sowie der Qualitätsmerkmale. Die Qualitätsanforderungen an ein Verkehrsunter-nehmen steigen messbar an (Kundenbarometer, Kun-denzufriedenheit, Fahrgastbefragungen etc.); gleich-zeitig werden die Sparsamkeitsbemühungen seitens des Unternehmens intensiv weiterentwickelt.

Es bedarf deshalb fortgesetzter Anstrengungen, um das bisher erreichte und bestätigte Maß an Wettbe-werbsfähigkeit, Leistungsfähigkeit und Qualität des Unternehmens zu sichern, weiter zu steigern und unter diesen Gesichtspunkten die Kostenentwicklung weiter auf branchenüblichem Niveau zu stabilisieren. Weiteres Ziel ist es, die Erlöse durch marktangemes-sene Anpassungen der Beförderungstarife innerhalb des GVH und ein langfristig angelegtes, umfassen-deres Marketingkonzept, das auf die Zahlungsbereit-schaft und Kundenzufriedenheit abzielt, sowie durch die vertragliche Absicherung von finanziellen Aus-gleichsleistungen nachhaltig zu gestalten.

Zugleich sieht sich das Unternehmen wachsen-den Anforderungen durch den demografischen

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Wandel, qualitativen Anforderungen durch den Aufgabenträger Region Hannover sowie einem steigenden Maß an Regulierung, Berichtspflichten und Überwachungsaufgaben ausgesetzt. Im Jahr 2013 wurde daher gemeinsam mit der Beratungs-gesellschaft Rödl & Partner eine Organisations-untersuchung durchgeführt. Im Ergebnis wurden im Jahr 2014 Handlungsfelder identifiziert und quan-tifiziert, die für die nachhaltige Zukunftsfähigkeit der regiobus bedeutsam sind. Daneben werden die Schwerpunkte weiterer Maßnahmen wie folgt geplant:

 �Weiterentwicklung�von�Maßnahmen�des� integrierten Betrieblichen Gesundheitsmanage-ments (BGM) und des Betrieblichen Eingliede-rungsmanagements (BEM), �nachfragegerechte�Angebotsgestaltung�durch�Fahrplanoptimierungen, �weiterer�Ausbau�des�rechnergesteuerten� digitalen Betriebsleitsystems (RBL), �Fach­�und�Führungskräfteworkshops, �Fortsetzung�der�umfassenden�Schulungen�des�Fahrpersonals, �Informationsangebote�und�­veranstaltungen� für spezielle Fahrgastgruppen (z. B. Mobilitäts-trainings), �weiterer�Ausbau�behindertengerechter�Plätze,�Fahrzeuge und Infrastruktur, �Prüfung�des�Einsatzes�weiterer�Busanhänger�für�ein wirtschaftlicheres Platzangebot, �Beschaffung�umweltfreundlicher�Fahrzeuge�zur�Reduzierung der innerstädtischen Feinstaub- und der CO2-Emissionen.

Für 2016 ff. wird weiter an einem nachfrageorien-tierten Einnahmenaufteilungsverfahren innerhalb des Verkehrsverbunds GVH gearbeitet. Aufwendige Kontrollzählungen und Feinabstimmungen sollen dabei einer fundierten Einnahmenaufteilung im gewachsenen Verbund des Verkehrsgebiets des Großraums Hannover zugrunde gelegt werden.

Für das Geschäftsjahr 2016 wird ein positives Ergebnis in Höhe von 70 Tsd. € erwartet. Unser Ausblick stützt sich dabei vor allem auf die folgenden Prämissen:

 �konstantes�Leistungsvolumen�von�24,0�Mio.�Wagenkilometern, �konstante�Tarifeinnahmen, �Zuschuss�der�Region�Hannover�von�40,4�Mio.�€.

Wenn wir davon ausgehen, dass sich diese Rahmen-bedingungen auch über 2016 stabil halten und keine extrem kostenintensiven Maßnahmen notwendig werden, wird sich der erfolgreiche Trend des Unternehmens auch künftig fortsetzen; folglich kann auch 2017 mit einem positiven Ergebnis gerechnet werden.

VII. Vorgänge von besonderer Bedeutung

Am 26.12.2014 ist der Betriebshof Eldagsen der regiobus Hannover GmbH teilweise abgebrannt. In 2015 wurden eine Machbarkeitsstudie und eine betriebswirtschaftliche Bewertung für einen neuen Betriebshofbau durchgeführt und dem Auf-sichtsrat in der Sitzung am 16.12.2015 vorgestellt.

Im Ergebnis wurde festgestellt, dass ein Wiederauf-bau in Eldagsen unter verkehrlicher und betriebswirt-schaftlicher Sicht tragbar sei. Die Geschäftsführung wurde beauftragt, alle notwendigen Schritte einzu-leiten und Maßnahmen vorzubereiten, um gemäß dem in der Machbarkeitsstudie vorgestellten Konzept einen optimierten Betriebshof in Eldagsen zu planen.

Die Sparte Gelegenheitsverkehr mit Katalog-fahrten und Anmietverkehr wurde zum Jahres-ende 2015 eingestellt. Beauftragungen für Schienenersatz verkehre werden weiterhin durchgeführt. Im Verkehrsgebiet des Landkreises Nienburg ist aufgrund der Entscheidung des Land-kreises Nienburg zur wettbewerblichen Vergabe (an der regiobus aufgrund rechtlicher Risiken für die Betrauung im GVH nicht teilnehmen kann) ein Ausstieg zum 31.07.2017 aus dem Verkehrsgebiet zu erwarten. Mit der Einstellung von Verkehrsleis-tungen in anderen Sparten und Verkehrsgebieten entstehen Remanenzkosten, die künftig absehbar für einen mittelfristigen Zeitraum das Ergebnis belasten werden.

Weitere wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich auch nach dem Schluss des Geschäftsjahres aus unserer Sicht nicht ereignet.

Hannover, den 31. März 2016

Dr. Hans-Georg Martensen

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