KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN:...

40
02.09.2015 1 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE 02.09.2015 2 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Transcript of KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN:...

Page 1: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

02.09.2015 1Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE

02.09.2015 2Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 2: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

• Einführung Onkologie versus Hämatologie

• Kodierregeln• Gegenüberstellung KHB 2015/2016

• Interpretation KR / häufig gestellte Fragen

• Allgemeine Informationen Kodierung Onkologie

• ICD-10-GM 2014 (Auswahl für Onkologie)

• CHOP Codes 2015 (Auswahl für Onkologie)

02.09.2015 3

AGENDA

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Definition:Ist die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklun g und Behandlung von Tumorerkrankungen.Sie ist der Zweig der Medizin, der sich vorrangig mi t der Prävention, Diagnose und Therapie von malignen (Synonyme: bösartig, gefährlich, lebensbedrohend, perniziös) Tumoren beschäftigt.

ONKOLOGIE (ALTGRIECHISCH ὌΓΚΟς ONKOS = ‚ANSCHWELLUNG‘ UND –LOGIE = ‚LEHRE‘) 1/2

02.09.2015 4Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 3: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

ONKOLOGIE (ALTGRIECHISCH ὌΓΚΟς ONKOS = ‚ANSCHWELLUNG‘ UND –LOGIE = ‚LEHRE‘) 2/2

02.09.2015 5

• Hauptbehandlungsmethoden der Onkologie• Strahlentherapie

• operative Chirurgie

• Chemotherapie

• Kurative Therapie• Entfernung oder Zerstörung des gesamten TM-Gewebes

• Palliative Therapie• Verkleinerung des TM-Gewebes zur Entlastung beeinträchtigter

Organe

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

02.09.2015 6

HÄMATOLOGIE (ALTGRIECHISCH ΑἿΜΑ HAIMA = „BLUT“ UND ΛΌΓΟς LOGOS = „LEHRE“) 1/2

Definition:Lehre von der Physiologie und Pathologie des Blutes und der Blutbildenden Organe

Die Hämatologie ist ein Fachbereich der Inneren Medizin, die sich mit der Lehre der gesunden Funktion des Blutsystems und der (bösartigen) Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Systeme auseinandersetzt.

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 4: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

02.09.2015 7

HÄMATOLOGIE (ALTGRIECHISCH ΑἿΜΑ HAIMA = „BLUT“ UND ΛΌΓΟς LOGOS = „LEHRE“) 2/2

Die Hämatologie zählt zu den komplexeren Bereichen der Inneren Medizin, da sich hier das Wissen über die Fehlfunktionen des Blutsystems in den verschiedenen Anfangsstadien kumuliert.In manchen Kliniken wird der Bereich Hämatologie und Onkologie (Lehre der Tumorentstehung) zu dem übergeordneten Fachbereich der Hämatoonkologie zusammengefasst, da sich die Hämatologie insbesondere auch mit den verschiedenen Formen der Leukämie (Blutkrebs) und Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs) auseinandersetzt.

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

KODIERREGELN DES KAPITELS:S0200 NEUBILDUNGEN KHB 2015 VERSUS 2016

02.09.2015 8Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 5: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0200 NEUBILDUNGEN: ÜBERBLICK

• Kodierung erfolgt lokalisationsbezogen und nach Morphologie

• Suche nach Codes erfolgt im primären Schritt auf Seite 575 bis 601(Mitte) alphabetisches Verzeichnis ICD-10-GM 2014

• Kodierung erfolgt vorrangig nach dem Schema der Lokalisation, obwohl wichtige Hinweise über die Histologie (z.B. Plattenepithelkarzinom, Osteosarkom, Liposarkom usw.) dabei verloren gehen (können)

• Primäre Tumoren / bösartige Neubildungen des lymphatischen, blutbildenden und verwandten Gewebes: C81.- C96.9 werden morphologiebezogen kodiert

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 9

KR S0200 NEUBILDUNGEN: LOKALISATIONSBEZOGENE KODIERUNG

Zum Beispiel

• GIST des Magens (Corpus ventriculi): C16.2

• Hämangiom der Leber: D13.4

• Metastase eines Oberkieferkarzinoms in der Fossa infratemporalis: C79.88 + ND C41.02

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 10

Page 6: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENE KODIERUNG

Zum Beispiel

• Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem Bulk: C85.2 (nicht bösartige Neubildung Mediastinum)

• Chronisch lymphatische Leukämie, massive LymphomprogredienzHalsbereich, zunehmende Dysphagie: C91.10 (nicht bösartige Neubildung Halslymphknoten)

• Small Lymphocytic lymphoma (noduläre Form der CCL), massive Progression der Lymphadenopathie zervikal, inguinal: C91.10 (nicht bösartige Neubildung zervikale und inguinale Lymphknoten)

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 11

KR S0202c (2015): VERÄNDERUNGEN ZU KODIERREGEL S0202e (2016) 1/4

Version 2015

Der Malignom-Kode ist als Hauptdiagnose für jeden Spitalaufenthalt zur Behandlung der bösartigen Neubildung oder zu notwen digen Folgebehandlungen (z.B. Operationen, Chemo- / Strahlentherapie, sonstige Therapie) sowie zur Diagnostik (z.B. Staging) anzugeben, bis die Behandlung endgültig abgeschlossen ist, also auch bei den stationären Aufenthalten, die beispielsweise auf die chirurgische Entfernung eines Malignoms folgen. Denn obwohl das Malignomoperativ entfernt worden ist, wird der Patient nach wie vor wegen des Malignoms behandelt.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 12

Page 7: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0202c (2015): VERÄNDERUNGEN ZU KODIERREGEL S0202e (2016) 2/4

Version 2016

Diese Regeln betreffend der Wahl der Hauptdiagnose gelten nur, wenn keine andere eigenständige, tumorunabhängige Erkrankung (z.B. Herzinfarkt) die Definition der Hauptdiagnose erfüllen kann; in solchen Fällen wird die Regel G52 (Wahl der Hauptdiagnose nach medizinischem Aufwand) angewendet.Der Malignom-Kode ist als Hauptdiagnose für jeden Spitalaufenthalt zur Behandlung der bösartigen Neubildung oder zu notwendigen Folgebehandlungen (z.B. Operationen, Chemo- / Strahlentherapie, sonstige Therapie) sowie zur Diagnostik (z.B. Staging) anzugeben, bis die Behandlung endgültigabgeschlossen ist, also auch bei den stationären Aufenthalten, die beispielsweise auf die chirurgische Entfernung eines Malignoms folgen. Denn obwohl das Malignom operativ entfernt worden is t, wird der Patient nach wie vor wegen notwendigen Folgebehandlungen des Malignoms hospitalisiert.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 13

KR S0202c (2015): VERÄNDERUNGEN ZU KODIERREGEL S0202e (2016) 3/4

Interpretation/Spezifikation neue KR S0202e (2016):

Grundsatz: Spezielle KR (z.B. S0202) steht über allg. KR (z.B. G52)

• Dieser Grundsatz wird durch die Spezifikation der KR S0202e in Bezug auf eigenständige Erkrankungen, die neben der Tumorerkrankungen bestehen/behandelt werden, aufgehoben.• Zum Beispiel N-Stemi (PTCA) und Staging-CT bei Prostata-Ca und

Verdacht auf Knochenmetastasen• Narbenhernie (OP) und geplante Chemotherapie (im Zyklus) bei

vorliegendem Rektum-Ca• Hüft-TEP und Staging-CT bei Verdacht auf Lungentumor

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 14

Page 8: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0202c (2015): VERÄNDERUNGEN ZU KODIERREGEL S0202e (2016) 4/4

• Ergänzung der KR um «notwendige Folgebehandlungen des Malignoms»

• Status nach Mastektomie wegen Mamma-Ca, Mammaaufbau mittels Prothese � HD C50.-

• Status nach Hemimaxillektomie bei Oberkieferkarzinom, Aufbau des Oberkiefers mit Fibulatransplantat � HD C41.02

• Port-a-Cath-Entfernung bei Abschluss Tumorbehandlung (nicht wegen Komplikationen des Ports) � HD Tumor

� Grauzone: Was ist notwendige Folgebehandlung? Kodierung C-Code versus Z-Code! (z.B. kosmetisch angleichende OP auf gesunder Seite bei Mamma-Ca)

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 15

PALLIATIVBEHANDLUNG (NEU) S0217e:

HD TUMOR, ND METASTASEN 1/2

S0217e Palliativbehandlung

Die Palliativbehandlung bei Tumorpatienten wird über die passenden CHOP-Kodes abgebildet. Der ICD-10-GM Kode

Z51.5 Palliativbehandlung wird als Nebendiagnose kodiert:

• wenn bei nicht verlegten Patienten kein Komplexbehandlungs-Kode abgebildet werden kann

• wenn der Patient zur Palliativbehandlung verlegt worden ist (siehe auch D15)

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 16

Page 9: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

PALLIATIVBEHANDLUNG (NEU) S0202e:

AUSWAHL UND REIHENFOLGE DER DIAGNOSEN 2/2

Palliativbehandlung des Tumorpatienten:

der Tumor ist als Hauptdiagnose, die Metastasen als Nebendiagnosen abzubilden, unabhängig davon, ob dieser/diese direkt behandelt wird/werden oder nicht.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 17

KR S0202c (2015): VERÄNDERUNGEN ZU KR S0202e (2016) SYMPTOM 1/2

Version 2015:

Wenn sich ein Patient mit einem Symptom vorstellt und die zugrunde liegende Tumorerkrankung zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist, ist das Symptom als Hauptdiagnose zu kodieren, sofern ausschließlich das Symptom behandelt wird (gemäss D01) und am Tumor keine Massnahme durchgeführt wird. Die zugrunde liegende Erkrankung (Tumor/vorhandene Metastasen) ist/sind als Nebendiagnose(n)-Kode(s) anzugeben (entgegen der Definition der Nebendiagnose). Bekannte Begleitkrankheiten (z.B. Hypertonie, Diabetes), die die Nebendiagnosen-Definition erfüllen, werden als Nebendiagnose abgebildet.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 18

Page 10: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0202c (2015): VERÄNDERUNGEN ZU KR S0202e (2016) SYMPTOM 1/2

Version 2016:

Symptombehandlung: wenn bei einem Patienten ausschliesslich ein, resp. mehrere Symptome der Tumorerkrankung behandelt werden und am Tumor keine Massnahme durchgeführt wird, ist der Tumor (Primärtumor oder Metastasen) dessen Symptombehandlung den meisten Aufwand (G52) erzeugt hat, als Hauptdiagnose abzubilden.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 19

KODIERBEISPIEL SYMPTOM 2015

• Diagnose: Aszites aufgrund Lebermetastasen, Rektum-Ca und vorliegende moderate TM-Anämie

• Aufenthalt 5 Tage, tägliche Aszitespunktion und 1 EC bei tumorbedingter Anämie en passant, keine systemische Therapie, kein Staging, keine Bestrahlung

• Kodierung 2015 (vor BFS-Anfrage)• HD R18, ND: C20+ plus D63.0*, C78.7

• Kodierung 2015 (nach BFS-Anfrage)• HD C78.7, ND: R18, C20 + plus D63.0*

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 20

Page 11: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

BFS-ANTWORT ZU KR S0202c

• Für 2015 gilt : wenn ein Patient nur mit einem Symptom einer bekannten KH ins Spital kommt, nur dieses Symptom behandelt wird, ist es HD.

• Wenn mehr als ein Symptom behandelt werden, was hier der Fall ist, ist die KH HD.

• Diese spezielle Regel steht über der Regel der Wahl der HD nach Ressourcen.

02.09.2015 21Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

KODIERUNG SYMPTOM 2016

• Diagnose: Aszites aufgrund Lebermetastasen, bei Rektum-Carcinom und vorliegende moderate TM-Anämie

• Aufenthalt 5 Tage, tägliche Aszitespunktion und 1 EC bei Tumorbedingter Anämie en passant. keine systemische Therapie, kein Staging, keine Bestrahlung

• Kodierung 2016• HD C78.7 (als Tumor, der für den Hauptaufwand gesorgt hat, da der

Aszites mit ihm vergesellschaftet ist)• ND: R18, C20+ plus D63.0* (da 1 EC niedrigerer Aufwand ist als tägliche

Aszitespunktionen)

02.09.2015 22Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 12: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0205c: ERKRANKUNGEN/STÖRUNGEN NACH MED. MASSNAHMEN (2015) UND S0205e (2016) 1/2

2015 / 2016 gleich:

Wird während einer Hospitalisation ausschliesslich die Erkrankung bzw. Störung nach medizinischer Massnahme behandelt und am Tumor keine Massnahme durchgeführt, wird diese Erkrankung bzw. Störung nach medizinischer Massnahme als Hauptdiagnose angegeben. Der Tumor und allfällige vorhandene Metastasen werden als Nebendiagnose angegeben (entgegen der Definition der Nebendiagnose). Bekannte Begleitkrankheiten (z.B. Hypertonie, Diabetes), die die Nebendiagnosen-Definition erfüllen, werden als Nebendiagnose abgebildet.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 23

KR S0205c: ERKRANKUNGEN/STÖRUNGEN NACH MED. MASSNAHMEN (2015) UND S0205e (2016) 2/2

Neuer Absatz 2016

Werden mehrere Erkrankungen nach medizinischen Massnahmen behandelt, ist diejenige Störung als Hauptdiagnose abzubilden, die den grössten medizinischen Aufwand verursacht hat (Regel G52).

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 24

Page 13: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

ANTWORT DES BFS KR S0205c

«Die Hospitalisation erfolgte wegen einer Komplikation nach medizinischen Massnahmen. Die Hospitalisation erfolgte nicht zu einer notwendigen Folgebehandlung. Eine Folgebehandlung wurde erst durchgeführt, nachdem die Komplikation gut behandelt war.

In Ihrem Beispiel ist die Regel S0205 nicht anzuwenden, weil nicht ausschliesslich die Störung nach medizinischen Massnahmen behandelt wird. Der Patient erhält nach der Erholung noch eine Behandlung der Tumorkrankheit, somit wird der Tumor die HD.»

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 25

KODIERBEISPIEL 2015 ZU KR S0205c

(MIT SYSTEMISCHER BEHANDLUNG DES TM)

• Aufnahme mit Neutropenie nach kürzlich stattgehabter Chemotherapie; Erschöpfung; neutropenisches Fieber bei unbekanntem Infektfokus; moderate, tumorbedingte Anämie bei Prostata-Ca

• mehrfache Gabe von knochenmarkstimulierenden Medikamenten (z.B. Neulasta, Zarzio…); Isolation; einmalige Gabe von 2 EC; am Ende des Aufenthaltes (nach Erholung) Gabe von zyklusgemässer Chemotherapie

• HD: C61# plus D63.0*; ND: D70.-, B99, R53

02.09.2015 26Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 14: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KODIERBEISPIEL 2015 ZU KR S0205c

(OHNE SYSTEMISCHE BEHANDLUNG DES TM)

• Aufnahme mit Neutropenie nach kürzlich stattgehabter Chemotherapie; Erschöpfung, neutropenisches Fieber bei unbekanntem Infektfocus; moderate tumorbedingte Anämie bei Prostata-Ca

• mehrfache Gabe von knochenmarkstimulierenden Medikamenten(Neulasta, Zarzio…); Isolation; einmalige Gabe von 2 EC

• HD: D70.-; ND:, C61# plus D63.0*, B99, R53

02.09.2015 27Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

KODIERBEISPIEL ZU KR S0205e 2016

(OHNE SYSTEMISCHE BEH. DES TUMORS)

• Tumorkachexie; knochenmetastasiertes Prostata-Ca; Aufnahme wegen akuter, stärkster Knochenschmerzen nach diagnostischem Skelettröntgen; unklares Fieber nach Chemotherapie

• intravenöse Schmerzmittel über mehrere Tage (Hauptaufwand); Wunschkost nach zweimaliger Ernährungsberatung; mehrfache Bestimmungen Blutbild zur Suche nach Infekt –Fokus; Ursache für Fieber bleibt unklar

• HD: C79.5 (da tumorbedingtes Symptom nach med. Massnahmen)cave: Kodierregel S1804a akuter Schmerz

• ND: C61, R64, R50.2 (2. Zustand nach med. Massnahmen aber nicht Hauptaufwand des Aufenthaltes)

02.09.2015 28Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 15: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0210c (2015) MULTIPLE LOKALISATIONEN: VERÄNDERUNG ZU KR S0210e (2016) 1/2

2015:

Primärtumore an mehreren Lokalisationen:

Der Kode C97! Bösartige Neubildungen als Primärtumoren an mehreren Lokalisationen ist nur in den Fällen – und dann nur als Nebendiagnose –zuzuweisen, in denen mehr als ein maligner Primärtumor die Definition der Hauptdiagnose (Regel G52) erfüllt. Als Hauptdiagnose wird der Tumor, der am meisten Ressourcen verbrauchte, kodiert.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 29

BEISPIEL KR S0210c 2015

• Diagnose: Prostata - Ca und Mamma - Ca li, oben aussen

• Behandlung: subcutane Mastektomie li; systemische Androgenblockade; Zystofix- Einlage

• Kodierung Diagnosen

• HD: C50.4 li (cave: medplaus-Warnung)

• ND: C61 – keine Kodierung von C97! da C61 die HD-Kriterien nicht erfüllt!

02.09.2015 30Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 16: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0210c (2015) MULTIPLE LOKALISATIONEN: VERÄNDERUNG ZU KR S0210e (2016) 2/2

2016:

• Primärtumore an mehreren Lokalisationen :Der Kode C97! Bösartige Neubildungen als Primärtumoren an mehreren Lokalisationen wird als Nebendiagnose abgebildet, wenn mehr als ein maligner Primärtumor behandelt wird (Wahl der Hauptdiagnose nach Regel G52).

� Keine Abhängigkeit mehr von HD-Regel!

• Interpretation der Änderung: Unabhängig von der definierten HD wird bei Vorhandensein mehrerer Tumoren (auch innerhalb eines Organs [cave Anfang C-Kapitel] 2 oder überlappende Lok.) C97! mitkodiert

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 31

BEISPIEL KR S0210e 2016

• Diagnose: Prostata -Ca und Mamma-Ca li, oben aussen

• Behandlung: subcutane Mastektomie li; systemische Androgenblockade; Zystofixeinlage

• Kodierung Diagnosen

• HD: C50.4 li• ND: C61 + C97!

� da für C97! die HD-Kriterien nicht mehr erfüllt sein müssen

02.09.2015 32Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 17: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

KR S0211a: ÜBERLAPPENDE LOKALISATION KEINE VERÄNDERUNG 2016 ABER PRÄZISIERUNG

Neu 2016

Sofern sich die Ausbreitung eines Tumors von einer bekannten Primärlokalisation auf ein Nachbarorgan oder Nachbargebiet fortsetzt, ist nur die Primärlokalisation zu verschlüsseln (dies gilt auch für lokale Lymphangiosis carcinomatosa des Primärtumors, siehe auch S0213).

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 33

S0213a LYMPHANGIOSIS CARCINOMATOSA

Die Lymphangiosis carcinomatosa wird, wenn sie eine sekundäre Neubildung darstellt, nicht nach der Histologie (Lymphbahnen), sondern nach der Lokalisation, analog einer Metastasierung, kodiert. Lymphangiosis carcinomatosa innerhalb des Primätumors wird nicht kodiert.

Z.B.: Bei einem Patient mit Prostatakarzinom und Lymphangiosiscarcinomatosa der Pleura, wird diese mit C78.2 Sekundäre bösartige Neubildung der Pleura kodiert.Cave: bei TM-Präparaten wird die Lymphangiosis carcinomatosa oft ausserhalb des eigentlichen Tumors beschrieben, z.B.» Lymphangiosis carcinomatosa des Mesenteriums» bei Kolon-Ca

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 34

Page 18: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

ANHANG

02.09.2015 35Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

LYMPHOME

02.09.2015 36Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 19: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK ZU LYMPHOMEN

• Reihenfolge / Gliederung im ICD-10-GM2014 entspricht nicht der Logik der klinischen Einteilung; bildet nicht alle klinischen Entitäten ab

• Beschreibung der Krankheitsausbreitung erfolgt bei Lymphomerkrankungen nicht wie üblich nach der TNM-Klassifikation, sondern nach klinischem Stadium

• Umfangreiche Diagnostik ist notwendig, z.B.: klinische Anamnese, MRT und/oder PET, ausführliche Labordiagnostik (s.g. Tumoraktivitätsparameter: LDH- Lactatdehydrogenase, Enzym bei Milchsäuregärung und Beta-2-Mikroglobulin-TM-Marker, u.a. bei Lymphomen, Leukämie- aber auch z.B. Leber-Ca)

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 37

ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK ZU LYMPHOMEN

• Strahlentherapie ist historisch gesehen die älteste Therapiemethode bei malignen Lymphomen; wird auch heute noch im Frühstadium der Erkrankung eingesetzt oder bei unter Chemotherapie persistierenden, grossen Lymphomherden

• 2. grosses Standbein der Therapie: Immuntherapien (seit ca. 10-15 Jahren) 99.28.-; an Antikörper gekoppelte radioaktive Nuklide mit lokaler Strahlenwirkung 92.28.20 - 22

• Zunehmender Einsatz und wahrscheinlich die Zukunft: gezielte Therapie - s.g. small molecules blockieren Zellstoffwechsel und führen somit Zelltod der TM-Zelle herbei (Tyrosinkinaseinhibitoren enden mit «nib»; Proteasomininhibitoren enden auf «mib»)

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 38

Page 20: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK ZU LYMPHOMEN

• Supportive Therapie: Bluttransfusionen; Wachstumsfaktoren für weisse Blutkörperchen (G-CSF-m Granulozyten-Kolonie stimulierende Faktoren)

• Lymphome im Mediastinum und Halsbereich verursachen oft eine s.g. obere Einflussstauung durch Komprimierung der Vena cava: I87.1(Venenkompression)

• Cave: HIV-assoziierte Lymphome ( #/* Kodierung)

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 39

BESCHREIBUNG DER KRANKHEITSAUS-BREITUNG BEI LYMPHOMERKRANKUNGEN

• Stadium I : Befall eines einzelnen Lymphknotens, einer Lymphknotengruppe oder eines einzelnen Herdes ausserhalb des lymphatischen Gewebes, was dann als Stadium I,E bezeichnet wird.

• Stadium II : Befall zweier oder mehrere Lymphknotengruppen auf einer Seite des Zwerchfells

• Stadium III : Befall von Lymphknoten oder extra-nodaler Herde beiderseits des Zwerchfells

• Stadium IV : Organbefall (mehr als ein einzelner Herd)• Zusätzlich werden die Bezeichnungen A für das Fehlen und B für das

Vorhandensein von Allgemeinsymptomen wie z.B. Gewichtsabnahme von mehr als 10%, ungeklärtes Fieber, Nachtschweiss hinzugefügt.

02.09.2015 Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC 40

Page 21: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

4 Typen des Morbus Hodgkin treten auf (abgesehen von seltenen oder Sonderformen):

a) Lymphozytenreicher Typ C81.4

b) Mischtyp C81.2

c) noduläre Sklerose C.81.1

d) Lymphozytenarmer Typ C81.3

02.09.2015 41

ALLG. INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK: MORBUS HODGKIN 1/3

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Bsp: Pat. mit LK-Befall am Hals, im Mediastinum und im Bauchraum, mit Nachtschweiss und GewichtsverlustC81.1 Morbus Hodgkin, noduläre Sklerose, Stadium 3 B

• Synonyme: Hodgkin-Lymphom, Lymphogranulomatose, engl: Hodgkin disease - bösartiger TM des Lymphsystems

• Symptome: schmerzlose Schwellung LK und evtl. B-Symptome

• Ätiologie nicht geklärt, in Diskussion: Folgen der Infektion mit Epstein Barr-Virus, unter immunsupressiver Therapie nach Transplantationen, bei HI-Virus- Infektion

02.09.2015 42

ALLG. INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK: MORBUS HODGKIN 2/3

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 22: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

• MH können als paraneoplastische Syndrome in Erscheinung treten, verursacht durch Autoimmunreaktionen (z.B. Pemphigus, Ichthyiosis, Neuropathien, Encephalitits, Opheliasyndrom [Hippocampussklerose, Demenz], Skleritis)

• B-Symptomatik: Fieber (gelegentlich als wellenförmiges Pel-Ebstein-Fieber), Nachtschweiß und eine (nicht anders erklärbare) Gewichtsabnahme von mehr als zehn Prozent innerhalb von sechs Monaten; Leistungsminderung und Juckreiz ;selten ist eine Schmerzhaftigkeit der geschwollenen Lymphknoten nach Alkoholgenuss - der sogenannte Alkoholschmerz ist jedoch fast pathognomisch für Hodgkin-Lymphome; in manchen Fällen kann auch Hepatomegalie oder Splenomegalie bestehen.

02.09.2015 43

ALLG. INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK: MORBUS HODGKIN 3/3

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

• Können klinisch wie HL mit oder ohne LK-Befall, Organbefall und Allgemeinsymptomen auftreten

• Klassifikation ist deutlich komplexer als bei HL und immer noch in Wandlung begriffen

• Vergangenheit:

• USA: Rappaport-Klassifikation• Europa : Kielklassifikation

• Heutzutage gilt die momentan gültige WHO-Klassifikation der Non-Hodgkin-Lymphome (ist jedoch nicht die endgültige Fassung, da ständige Veränderung)

02.09.2015 44

ALLG. INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK: NON-HODGKIN-LYMPHOME 1/3

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 23: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

Durch die subtilere Diagnostik heutzutage ist die Differenzierung zwischen B- und T-Lymphomen und den entsprechenden Subtypen einfacher geworden.

• B-Zell-Lymphome• gehen von den B-lymphatischen Zellen aus; gehören zu den Leukozyten• können Antikörper bilden, gehören zum adaptiven Immunsystem• entstehen im Knochenmark, daher B: «Bone marrow» (Knochenmark)

02.09.2015 45

ALLG. INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK: NON-HODGKIN-LYMPHOME 2/3

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

• T-Zell-Lymphome• gehen von den T-lymphatischen Zellen aus (weisse Blutzellen, dienen der

Immunabwehr)• gemeinsam mit B-Lymphozyten, erworbene (adaptive) Immunantwort• T = Thymus - dort reifen die T-Zellen aus; sie werden jedoch auch im

Knochenmark gebildet• im Thymus werden alle T- Lymphozyten ausgemustert, die körpereigene

Proteine zerstören wollen (Autoimmunerkrankungen!)� C82.0- C86.6

02.09.2015 46

ALLG. INFORMATIONEN ZUM VORTRAG DR. SCHALK: NON-HODGKIN-LYMPHOME 3/3

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 24: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

99.28.11 Andere Immuntherapie, mit nicht mod. Antikörpern

• bei Verabreichung von nicht modifizierten Antikörpern (verabreichte Medikamente wie z.B. Rituximab: Mabthera, Denusomab: Xgeva, Cituximab: Erbitux, Bevazicumab: Avastin)

99.28.12 Andere Immuntherapie, mit mod. Antikörpern

• bei Verabreichung von mod. Antikörpern (verabreichte Medikamente wie z.B. Octagam, Panitunumab: Vectibix, Privigen etc.)

99.28.13 Andere Immuntherapie, mit Immunmodulatoren

• bei Verabreichung von Immunmodulatoren (verabreichte Medikamente wie z.B. Pegfilgrastim - Neulasta; Filgrastim - Neupogen, Zarzio etc.)

02.09.2015 47

IMMUNTHERAPIE: 99.28.- 1/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

99.28.18 Sonstige andere Immuntherapie

• wenn eine „aktive Impfung mit Tumorantigen“ beschrieben ist

92.28.20

• bei einer Immuntherapie (mit Antikörper wie z.B. Zevalin), wobei die Antikörper mit Radioaktivität modifiziert sind (z.B. Verabreichung von Yttrium-90 markiertem Zevalin)

02.09.2015 48

IMMUNTHERAPIE: 99.28.- / 92.28.- 2/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 25: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

• Unterscheidung nach Komplexitätsgrad• Verabreichung von mehreren Chemotherapeutika gleichzeitig sagt nicht allein

etwas über die Komplexität aus; auch Vor- und Nachbehandlungen (z.B. Vorhydrierung) etc. können zusätzlich eine Rolle spielen

• Komplexität beschreibt den organisatorischen und methodischen Aufwand, die möglichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie und das behandelte Krankheitsbild

• Übernahme der OPS-Codes aus Deutschland in den CHOP, nicht aktuell, da ständige Veränderung

• keine abschliessende Liste im CHOP• Deutsche und angelsächsische Schemen sind nicht unbedingt für die Schweiz

gängige Protokolle, eher die französischen Varianten

02.09.2015 49

CHEMOTHERAPIE 99.25.-- 1/4

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Hochkomplex

• Blockschemata mit vielen zeitlich versetzten Anteilen innerhalb eines Aufenthaltes, z.B. VAC, VAI

• Induktionstherapien vor Hochdosis-Chemotherapie

• Chemo bei akuten Leukämien

• Vesanoid: ist zwar oral - gilt aber in Verbindung mit anderen i.v.Chemotherapeutika als hochkomplex, da schwerwiegende Nebenwirkungen

02.09.2015 50

CHEMOTHERAPIE 99.25.-- 2/4

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 26: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

mittelgradig-komplex

• mindestens 2 Zytostatika intravenös über mehrere Tage

• Zum Beispiel• 1. – 5. Tag Kurzinfusion und Hydrierung• ambulante Blutbildkontrolle mit Bolusinfusion Tag 8• 2. ambulante Blutbildkontrolle• Bolusinfusion Tag 15

• Zum Beispiel• FOLFOX und FOLFIRI bei gastrointestinalen Ca, Cisplatinhaltige C.,

Ifosamidhaltige C.; ABVD• bei M. Hodgkin und Non Hodgkin: CHOEP, DHAP, Dexa-Beam

(Vorphase-B-ALL-Protokoll)02.09.2015 51

CHEMOTHERAPIE 99.25.-- 3/4

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

niedrig-komplex• subcutane oder intravenöse Chemotherapie mit 1-2 Medikamenten als

eine Tagestherapie. Zum Beispiel• Aufnahme, Infusion 1. Zyklus Tag 1; AK-Gabe• Infusion 2. Zyklus Tag 2• Entlassung

• Zum Beispiel bei M. Hodgkin und Non Hodgkin: COP, COPP; BEACOPP, CHOP

• Allgemein• Wenn das Medikament Mannitol bei einer Chemotherapie zur Überwin-

dung der Blut-Hirn-Schranke verabreicht wird, wird dies mit dem Code 00.19 ‘Infusion einer Substanz zur Überwindung der Blut-Hirn-Schranke’ abgebildet.

02.09.2015 52

CHEMOTHERAPIE 99.25.-- 4/4

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 27: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

• Tumoranämie: D63*

• Akute Blutungsanämie (z.B. aus Tumoren): D62

• Aplastische Anämie in Folge zytostatischer Anämie: D61.10• cave: bei Vorliegen einer Thrombozytopenie oder Agranulozytose und

Neutropenie mit kodieren (wenn Aufwand > 0)

• Arzneimittelinduzierte aplastische Anämie, durch nicht steroidaleAntiphlogistica/Antirheumatica, Thyreostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol (Breitbandantibiotikum), Allopurinol (Gicht): D61.18

• Bizytopenie: D61.8

02.09.2015 53

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

ANÄMIE/THROMBOZYTOPENIE/NEUTROPENIE 1/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

• Sonstige alimentäre Anämien, z.B. bei starker Mangelernährung: D53.-• Sonstige sekundäre Thrombozytopenie (Blutungsrisiko!): D69.5-• Arzneimittelinduzierte Agranulozytose und Neutropenie; Infektrisiko oft

mit B99, da Infektfocus nicht eruiert werden kann: D70.1-• Immunkomprimittierung nach Bestrahlung, Chemotherapie und

sonstigen immunsuppressiven Massnahmen: D90cave: Exkl. D70.-

• Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe bei andernorts klassifizierten Krankheiten: D77*

• Aplastische Anämie in Folge Knochenmarkinsuffizienz (Synonym: Panmyelopathie): D61.8- oder 9

02.09.2015 54

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

ANÄMIE/THROMBOZYTOPENIE/NEUTROPENIE 2/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 28: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

ANÄMIE/NEUTROPENIE/THROMBOZYTOPENIE 1/2

• Transfusion Erythrozytenkonzentrate: 99.04.-

• Transfusion Thrombozytenkonzentrat: 99.05.10 - 99.05.1R

• Transfusion TC- patientenbezogen: 99.05.21 - 2O

• Transfusion Apherese-Thrombozytenkonzentrat: 99.05.30 - 3R

• Injektion von Erythropoetin: 99.29.09

• Injektion Ferinject: 99.29.09

• Orale Gabe von Eisenpräparaten

02.09.2015 55Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

ANÄMIE/NEUTROPENIE/THROMBOZYTOPENIE 2/2

• Injektion von Filgrastim (hämatopoetischer Wachstumsfaktor, «Zarzio») - eher bei Panmyelopathie oder Neutropenien: 99.28.13 oder 99.28.18

• Injektion von Pegfilgrastim (Zytokin; «Neulasta»), eher bei Neutropenie: 99.28.13 oder 99.28.18

• Isolation: 99.84.-

• Gabe von Antibiotika: 99.22.-

• Injektion von Gerinnungsfaktoren; z.B. Prothrombinkomplex: 99.06.99

02.09.2015 56Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 29: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

MAGEN-DARM-TRAKT / VISCERAL 1/2

• Mangelernährung: E43-E46• Tumorkachexie (wenn so beschrieben, muss der Code gewählt werden): R64• Toxische Gastroenteritis: K52.1 (Diarrhoe nach Chemotherapie)• Candidastomatitis: B37.0• Stomatitis: K12.1• Rezidivierende orale Aphten: K12.0• Candidaösophagitis : B37.81• Obstipation nach Chemotherapie oder bei Opiatgabe: K59.0 + Y57.9• generalisierte Mukositis nach Chemo/bei Immunkompromittierung: K91.80• Orale Mukositis nach Chemotherapie: K12.3 + Y57.9

02.09.2015 57Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

MAGEN-DARM-TRAKT / VISCERAL 2/2

• Paralytischer Ileus (z.B. durch Chemotherapie): K56.0 (+ Y57.9)• Toxische Lebererkrankung mit Lebernekrose nach Chemotherapie: K71.1 +

Y57.9 + evtl. hepatische Encephalopathie K72.7• Hypalbuminämie: E88.0• Hypoinsulinämie nach medizinischen Massnahmen: E89.1• Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen bei andernorts klassifizierten

Erkrankungen: E90* • Aszites: R18 • Durchwanderungsperitonitis: K65.8 cave: verursacht häufig SIRS R65.-• Mechanischer Ileus (z.B. bei Kolonstenose durch Tumor, durch

Metastasenbulk, Briden): K56.- (+ die verursachenden Erkrankungen z.B. Ca )

02.09.2015 58Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 30: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

MAGEN-DARM-TRAKT 1/2

• Parenterale Ernährung: 99.15

• Enterale Ernährung durch Sonde: 96.6

• Einlage PEG: 43.11

• Verabreichung von Humanalbumin: gemäss BFS vom 13.09.2012: 99.29.09 und nicht 99.07.99

• Ernährungsberatung: 89.0A.32

• Sonographisch gesteuerte Punktionen: z.B. Leber 50.11 und 88.79.51

• Biopsie Darm, endoskopisch: 45.2502.09.2015 59Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

MAGEN-DARM-TRAKT 2/2

• Immuntherapie oder Gabe von Antikörpern: 99.28.--

• perkutane , abdominale Drainage (Punktion): 54.91

• Einsetzen von Kathetern mit automatischer programmierbarer und wieder aufladbarer Pumpe zur kontinuierlichen Aszitesdrainage: 54.99.80

02.09.2015 60Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 31: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

MAGEN-DARM-TRAKT / VISCERAL 1/3

• Installation von zytotoxischen Materialien und Immunmodulatoren, intraperitoneal: 99.28.04 (PIPAC: ‘Pressurized IntraPeritoneal Aerosol Chemotherapy’) häufig verbunden mit einer OP und mit : • HIPEC (Hypertherme Intraoperative intraPEritoneale Chemotherapie) 99.25.04 +

99.85 (Hyperthermie zur Krebsbehandlung)• DEBDOX (Drug-Eluting Beads loaded with DOXorubicin) - transarterielle

Chemoembolisation und blande Embolisation) gemäss BFS: 39.79.66 + 00.4B.17 + 99.25.- (cave : alle Codes unter 39.79.- beachten)

• Embolisation Lebertumor; BC Beads: 39.79.65 + 00.4a.03 + 00.4B.15 plus Coils: 39.79.25 (ZE!)

• Chemoembolisation der Leberarterie: 39.79.35 / 99.25.01 + 00.4B.15• Einsetzen Stent Gallenwege (cave: ZE für SMS-Selfexpanding Metal Stent)• RITA (RadioInduzierte ThermoAblation): 50.29.12 + 99.85• IRE (IRreversible Elektroporation) Leber (nicht thermisch): 50.29.19 (+00.99.31)

02.09.2015 61Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

MAGEN-DARM-TRAKT / VISCERAL 2/3

Erläuterung des Verfahrens IRE 1/2

Mittels kurz-gepulster, starker elektrischer Felder kommt es zu nanometer-großen Poren in den Phosphodilipidschichten, welche die Zellmembran bilden. Zwei Formen der Zellschädigung können dadurch auftreten:

1. Reversible Elektroporation (RE): Bis zu einem gewissen Beschädigungsgrad durch Nano-Poren können Zellen überleben. Man spricht dann von reversibler Elektroporation (RE). Mögliche medizinische Anwendung von RE ist z.B. Applikation von lokal wirkenden zytotoxischen Medikamenten (wie Bleomycin). Siehe Elektrochemotherapie.

2. Irreversible Elektroporation (IRE): Ab einer gewissen Schädigung der Zellmembran durch Nano-Poren sind sowohl gesunde als auch krankhaft veränderte Zellen nicht mehr lebensfähig und sterben durch Apoptose . Zum Vergleich: Alle anderen minimalinvasiven Ablationsverfahren rufen (meist auf thermischen Weg) einen nekrotischen Zelltod hervor.

02.09.2015 62Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 32: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

MAGEN-DARM-TRAKT / VISCERAL 3/3

Erläuterung des Verfahrens IRE 2/2

• Besondere Bedeutung wird der IRE in Bezug auf die kurative Behandlung kompliziert lokalisierter Tumoren zugemessen. Obwohl die IRE ein vergleichsweise neues Verfahren ist und randomisierte Multi-Center-Studien, sowie Langzeiterfahrungen fehlen, erlaubt das Verfahren durch seine intrinsische Gewebeselektivität in einigen Bereichen die Behandlung zuvor inoperabler Tumoren, sowie einen besseren Funktionserhalt des jeweiligen Organs, kürzere Heilungszeiten und weniger Schmerzen. Bisher erforschte Einsatzgebiete umfassen die Prostata[1], Nieren[2] und Leber.[3]

• Die kurzen, starken elektrischen Felder werden dabei durch lange, präzise platzierte Nadeln und mit vom Computer gesteuerten Potentialdifferenzen zwischen diesen Nadeln erzeugt.

• Das Verfahren hat unter dem Namen NanoKnife durch die Firma AngioDynamics seit 2006 eine 510(k)-FDA-Zulassung zur Ablation von Weichgewebe.

02.09.2015 63Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

RESPIRATORISCHES SYSTEM

• Interstitielle Lungenveränderungen aufgrund Chemotherapie/ Bestrahlung : J70.2 / J70.0

• Pleuraerguss maligne, bei Pleurametastasen : C78.2 #+ J91*

• Pleuraerguss maligne, bei Pleuramesotheliom: C45.0# + J91*

• Respiratorische Insuffizienz: J96.-

• Lungenembolie: I26.-

• Pneumonie (z.B. bei Neutropenie): J17.8*

• Cheyne-Stoke-Atmung (periodische Atmung): R06.3

02.09.2015 64Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 33: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

RESPIRATORISCHES SYSTEM

• Pleurapunktion: 34.91

• Intrapleurale Injektion: 34.92, bei Chemotherapeutikum zusätzlich: 99.25.-

• Bronchusbiopsie: 33.24

• Implantation einer chemotherap. Substanz interstitiell/intrakavitär: 00.10

• Sauerstoffgabe: 99.96.93

• Tracheostomie: 31.1

• PITAC (‘Pressurized IntraThoracic Aerosol Chemotherapy’) : Installation von zytotoxischen Materialien und Immunmodulatoren in die Pleurahöhle: 99.28.03

• Palliative Pleurodesen

02.09.2015 65Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

UROGENITALSYSTEM

• Candida -Vulvitis: B37.3# plus N77.1*• Candida-Urethritis: B37.4 # plus N37.0*• Harnwegsinfekte (Schleimhaut!) N39.0 oder T83.5 plus Y82.8 (bei liegendem Katheter)• Akutes Nierenversagen nach Chemotherapie: N17.-; N19 + Y57.9• Chronische Niereninsuffizienz bei zunehmender Nierenpathologie.: N18.-• Harnverhalt: R33• Hämaturie: R31 (wenn Ursache nicht bekannt)• Hydronephrose bei ureteropleviner Obstruktion (z.B. Tumormassen): N13.0 • Nephropathie durch sonstige Arzneimittel, Drogen u. biologisch wirksame Substanzen:

N14.1• Glomeruläre Erkrankungen bei Neubildungen (z.B.) Plasmozytom: N08.1* ( C90.0- #)• Strahlenzystitis: N30.4• Hyperurikämie bei schnell zerfallenden TM : E79.8 ( evtl. + Y84.9/Y57.9) oder E89.8

02.09.2015 66Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 34: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

UROGENITALSYSTEM

• Einlage Ureterkatheter: 59.8x.10

• Einlage suprapubischer Katheter: 57.17

• Einlage perkutane Nephrostomie: 55.01.10

• Einlage Harnwegskatheter: 57.94

• Intermittierende / kontinuierliche Dialyse

• Goldmakerimplantation bei Bestrahlung Prostata per Ultraschall: 60.18 (nicht OP), operativ: 60.9-

• Installation von zytotoxischen Materialien und Immunmodulatoren, in die Harnblase: 99.28.05 (Epirubicin)

• Installation von zytotoxischen Materialien und Immunmodulatoren, in das Nierenbecken: 99.28.06

02.09.2015 67Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

NERVENSYSTEM

• Hirnödem bei cerebralen Metastasen: C79.3# plus G94.1* oder G93.6

• Paraneoplastische Neuromyopathie und Neuropathie: G13.0*

• Multiple Hirnnervenlähmung bei Neubildung: C00-D48 # plus G53.3*

• Kompression von Nervenwurzeln und Nervenplexus bei Neubildungen: C00-D48 # plus G55.0*

• Arzneimittelinduzierte Polyneuropathie: G62.0

• Polyneuropathie bei Neubildungen: G63.1*

• Mononeuropathie (Ameisenlaufen in den Fingern und Zehen) nach Chemotherapie: G56.8 oder G57.8 + Y57.9

• Ototoxischer Hörverlust (nach Chemo durch Schädigung der Hörnerven): H91.002.09.2015 68Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 35: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

NERVENSYSTEM

• Radiotherapie / Radiochirurgie (Gammaknife,Cyberknife)

• Installation von zytotoxischen Materialien und Immunmodulatoren, intrazerebral: 99.28.02

• Unterbrechung der Blut-Hirnschranke mittels Infusion: 00.19 (plus 99.25.-

• Hyperthermie zur Krebsbehandlung: 99.85

• Entlastungskraniotomien

• Intrakranielle Drainagen

02.09.2015 69Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

MÖGLICHE DIAGNOSEN ONKOLOGIE

HAUT/UNTERHAUT/BINDEGEWEBE/KNOCHEN

• Dermatomyositis/Polymyositis bei Neubildungen: C00#-D48#+ M36.0*(Kollagenose-paraneoplastische Erkrankung, bevorzugt bei Ca der Mamma, Ovarial-Ca, Ca des Gastrointestinaltraktes, Lunge oder bei T-Zell-Lymphomen)

• Osteoporose bei z.B. Plasmozytom: C90.0# M82.0*• Knochenfraktur bei Neubildungen: C00# - D48 # + M90.7*• Osteodystrophia deformans bei Neubildungen: C00#-D48 # + M90.6*• Nachtschweiss / Hyperhidriose: R61.9 • Kyphose nach Bestrahlung: M96.2• Arthropathie bei Neubildungen: M36.1*• Radiodermatitis: L58.-• Bullöse Dermatosen bei andernorts klassifizierten Erkrankungen: L14* z.B.

Chemoparavasat: T80.8 + Y69 + L14*

02.09.2015 70Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 36: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

MÖGLICHE BEHANDLUNGEN ONKOLOGIE

HAUT/ UNTERHAUT/BINDEGEWEBE/KNOCHEN

• intrathekale Chemotherapie: 99.28.01

• Implantation einer Tumorendprothese Knie: 81.54.22

• Implantation einer Tumorendprothese Hüfte: 81.51.22

• Totale Ostektomie an Gesichtschädelknochen mit Rekonstruktion: 76.-

• Anlage und / oder Wechsel Port a cath.: 86.07.- (ND: Z45.20)

02.09.2015 71Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

STAMMZELLTRANSPLANTATION

Ablauf

1. Eintritt für Chemotherapie (Abtöten des Knochenmarks)

2. Infusion von Spender-Stammzellen (gewonnen aus Knochenmark)Knochenmarkstranplantation (auch wenn auswärtig)

− ohne Reinigung : 41.04 ‘Autologe hämatopoetische Stammzell-Transplantation ohne Reinigung’

− nach in vitro Aufbereitung (Hirslanden): 41.07.01 ‘Autologe hämato-poetische Stammzelltransplantation’

− mit extrakorporaler Reinigung: 41.09 ‘Autologe Knochenmark-transplantation mit Reinigung’

Cave: oft vergesellschaftet mit aplastischen Anämien, Panzytopenien, Isolation, Gabe hochteurer Medikamente

02.09.2015 72Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 37: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

Definition

• T = Tumor, Ausdehnung und Verhalten des Primärtumors

• N = Nodes (Lymphknoten), Fehlen bzw. Vorhandensein von regionären Lymphknotenmetastasen

• M = Metastasen, Fehlen bzw. Vorhandensein von Fernmetastasen

02.09.2015 73

TNM-KLASSIFIKATION

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

T0

• keine Anzeichen eines Primärtumors (die Angabe ist zum Beispiel sinnvoll, wenn ein Tumor nach neoadjuvanter Chemotherapie nicht mehr sichtbar ist)

• oder der primäre Tumor ist unbekannt (CUP-Syndrom, cancer of unknownprimary)

Tis/Ta

• Tumoren, die die Basalmembran noch nicht infiltriert haben. Ihre Prognose ist im Allgemeinen günstig.

• Ta gibt es nur bei bestimmten Organen (Nierenbecken und Harnleiter, Harnblase, Harnröhre, Penis). Dort können Ta-Tumoren mit einer besseren Prognose als Tis-Tumoren verbunden sein.

02.09.2015 74

TNM-KLASSIFIKATION

«T» 1/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 38: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

T1, 2, 3 oder 4

• zunehmende Größe des Primärtumors oder Befall weiterer Gewebe. Das folgende Beispiel ist für den Brustkrebs gültig

• T1: größte Tumorausdehnung höchstens 2 cm• T2: größte Tumorausdehnung mehr als 2 cm, aber höchstens 5 cm• T3: größte Tumorausdehnung mehr als 5 cm• T4: Tumor jeder Größe mit direkter Ausdehnung auf die Brustwand oder

HautTX

• keine Aussage über den Primärtumor möglich.

02.09.2015 75

TNM-KLASSIFIKATION

«T» 2/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

N0• keine Anzeichen für LymphknotenbefallN1, 2 oder 3• zunehmender Lymphknotenbefall abhängig von der Lokalisation des Primärtumors.

Einteilung z. B. nach ipsi - oder kontralateralem Befall und Beweglichkeit, sowie Lokalisation in Relation zum Primärtumor.

NX• keine Aussagen über Lymphknotenbefall möglich.

Da die Entdeckung von Lymphknotenbefall davon abhängt, wie intensiv nach dem Befall gesucht wird, muss in der Regel je nach Organsystem eine Mindestzahl von Lymphknoten (z.B. 12 beim Dickdarmkrebs) untersucht worden sein, um mit ausreichender Sicherheit sagen zu können, dass kein Befall in der entsprechenden Region vorliegt. Häufig wird die Angabe wie viele Lymphknoten von wie viel untersuchten Lymphknoten befallen waren, der N-Kategorie hinten angefügt, z.B. N0 (0/13).02.09.2015 76

TNM-KLASSIFIKATION

«N»

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 39: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

M bezeichnet das Vorhandensein bzw. das Fehlen von hämatogenen Fernmetastasen. In der Regel ist die Klassifikation nur nach einem Staging möglich.M0• keine Anzeichen für FernmetastasenM1• Fernmetastasen vorhandenMX• Die früher erlaubte Klassifikation MX (keine Aussage über Fernmetastasen möglich)

wurde in der aktuellen Version der TNM-Klassifikation gestrichen. Wenn Pathologen nicht explizit eine Fernmetastase zur Untersuchung bekommen, also pM1 feststellen können, können sie keine Aussage zur Fernmetastasierung treffen und liefern z.B. nur die Aussage pT1pN0.

02.09.2015 77

TNM-KLASSIFIKATION

«M» 1/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

• Ein pM0 ist im Allgemeinen nicht üblich, da man durch pathologisch-anatomische Untersuchung nur im Rahmen einer Obduktion Metastasen ausschließen kann. Ein M0 wird in der Regel nach Untersuchung der am häufigsten von Metastasen betroffenen Organe angenommen, wenn dabei nichts Auffälliges festgestellt wird. Diese Untersuchungen sind je nach Krebsart unterschiedlich.

• Zusätzlich kann die Lokalisation der Metastasen angegeben werden und dadurch die Lage der Tumormetastase spezifiziert werden. Dabei stehen die aus dem Englischen abgeleiteten Abkürzungen PUL für Lunge, OSS für Knochen, HEP für Leber, BRA für Gehirn, LYM für Lymphknoten, MAR für Knochenmark, PLE für Pleura, PER für Peritoneum (Bauchfell), ADR für Nebenniere, SKI für Haut und OTH für andere Lokalisationen. Als Beispiele seien hier angeführt:• M1 (OSS): Knochenmetastasen• M1 (PUL): Lungenmetastasen

02.09.2015 78

TNM-KLASSIFIKATION

«M» 2/2

Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Page 40: KODIERUNG IN DER ONKOLOGIE - Schweizerische … · KR S0200 NEUBILDUNGEN: MORPHOLOGIEBEZOGENEKODIERUNG Zum Beispiel • Primär mediastinales B-Zell-Lymphom mit grossem mediastinalem

HIRSLANDEN AGCORPORATE OFFICESEEFELDSTRASSE 214CH-8008 ZÜRICH

HERZLICHEN DANKJENNY WEBER, ULRIKE WESTERHOFF, DIETMAR WOLFMEDIZINISCHE CODIERER MIT EIDG. FACHAUSWEIS

02.09.2015 79Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC

Die Privatklinikgruppe Hirslanden:

Hirslanden Klinik Aarau - Klinik Beau-Site, Bern - Klinik Permanence, Bern - Praxiszentrum am Bahnhof, Bern - Salem-Spital, Bern - AndreasKlinik, Cham Zug - Klinik Am Rosenberg, Heiden - Clinique la Colline, Genève - Clinique Bois-Cerf, Lausanne -Clinique Cecil, Lausanne - Klinik St. Anna, Luzern - St. Anna am Bahnhof, Luzern - Hirslanden Klinik Meggen, Meggen - Klinik Birshof, Münchenstein Basel - Klinik Belair, Schaffhausen - Klinik Stephanshorn, St. Gallen - Klinik Hirslanden, Zürich - Klinik Im Park, Zürich

www.hirslanden.ch

02.09.2015 80Weiterbildung Hirslanden AG - SGMC