Kollaboration statt Konfrontation: Effiziente ...

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Seite 1 BES471674 Kollaboration statt Konfrontation: Effiziente Zusammenarbeit in der Statik Björn Teutriene Senior BIM Consultant | BiMOTiON GmbH Thomas Rastätter Product Manager | SOFiSTiK AG Lernziele Tipps und Tricks zur Arbeit mit einem an einem gemeinsamen Modell Lernen Sie die Vorzüge der modellbasierten Zusammenarbeit kennen Lernen Sie das Analytische Modell in Revit kennen Entdecken Sie die Möglichkeiten der Statikberechnung mit SOFiSTiK Analysis + Design for Revit Beschreibung Die Arbeit anhand von Leistungsphasen der Objekt- und Tragwerksplanung ist unwillkürlich mit vielen Änderungen und Iterationen verknüpft. Die bisherige Denk- und Arbeitsweise, den jeweiligen Arbeitsstand nur zu definierten Zeitpunkten anhand von Planpaketen abzugleichen, führt zu Mehraufwand und Inkonsistenzen. Durch die vollständige Integration des analytischen Modells in das geometrische Modell unter Verwendung von Autodesk Revit und SOFiSTiK Analysis + Design for Revit ist hingegen eine modellbasierte Zusammenarbeit firmenübergreifend möglich. Der Vortrag zeigt anhand von Beispielen wie Architekten und Ingenieure an einem gemeinsamen Modell, z. B mithilfe von BIM360, effizient zusammenarbeiten können, anstatt unabhängige Projektdateien für die Planung, Statik und Konstruktion zu verwalten. Referenten Der gebürtige Westfale Björn Teutriene hat an der RWTH Aachen Architektur studiert. Nach mehrjähriger Arbeit in Architekturbüros beschäftigt er sich seit 2013 als Trainer und Consultant für BIM-Implementierung. Hierzu ist er für die BiMOTiON (SOFiSTiK Group) im deutschsprachigen Raum unterwegs. Durch seinen Background kann er beide Seiten, die der Architekten sowie der Tragwerksplaner nachvollziehen und so bei der effizienten Zusammenarbeit beratend zur Seite stehen. Als Autodesk Expert Elite Mitglied hat er zudem umfangreiche Softwarekenntnisse mit z.B. Revit und BIM 360. Thomas Rastätter ist Absolvent des Diplomstudiengangs Bauingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie aus dem Jahre 2012. Er sammelte wertvolle Erfahrungen in nationalen und internationalen Planungsbüros im Bereich der Tragwerksplanung und der interdisziplinären Planung für Bauvorhaben im öffentlichen Sektor. Nach dem Besuch eines Seminars für BIM Manager begann er seine Anstellung als Produktmanager bei der SOFiSTiK AG. Hier ist Thomas an der Entwicklung des Produkts SOFiSTiK Analysis + Design beteiligt.

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Kollaboration statt Konfrontation: Effiziente Zusammenarbeit in der Statik Björn Teutriene Senior BIM Consultant | BiMOTiON GmbH Thomas Rastätter Product Manager | SOFiSTiK AG

Lernziele

• Tipps und Tricks zur Arbeit mit einem an einem gemeinsamen Modell

• Lernen Sie die Vorzüge der modellbasierten Zusammenarbeit kennen

• Lernen Sie das Analytische Modell in Revit kennen

• Entdecken Sie die Möglichkeiten der Statikberechnung mit SOFiSTiK Analysis + Design for Revit

Beschreibung

Die Arbeit anhand von Leistungsphasen der Objekt- und Tragwerksplanung ist unwillkürlich mit vielen Änderungen und Iterationen verknüpft. Die bisherige Denk- und Arbeitsweise, den jeweiligen Arbeitsstand nur zu definierten Zeitpunkten anhand von Planpaketen abzugleichen, führt zu Mehraufwand und Inkonsistenzen. Durch die vollständige Integration des analytischen Modells in das geometrische Modell unter Verwendung von Autodesk Revit und SOFiSTiK Analysis + Design for Revit ist hingegen eine modellbasierte Zusammenarbeit firmenübergreifend möglich. Der Vortrag zeigt anhand von Beispielen wie Architekten und Ingenieure an einem gemeinsamen Modell, z. B mithilfe von BIM360, effizient zusammenarbeiten können, anstatt unabhängige Projektdateien für die Planung, Statik und Konstruktion zu verwalten.

Referenten

Der gebürtige Westfale Björn Teutriene hat an der RWTH Aachen Architektur studiert. Nach mehrjähriger Arbeit in Architekturbüros beschäftigt er sich seit 2013 als Trainer und Consultant für BIM-Implementierung. Hierzu ist er für die BiMOTiON (SOFiSTiK Group) im deutschsprachigen Raum unterwegs. Durch seinen Background kann er beide Seiten, die der Architekten sowie der Tragwerksplaner nachvollziehen und so bei der effizienten Zusammenarbeit beratend zur Seite stehen. Als Autodesk Expert Elite Mitglied hat er zudem umfangreiche Softwarekenntnisse mit z.B. Revit und BIM 360.

Thomas Rastätter ist Absolvent des Diplomstudiengangs Bauingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie aus dem Jahre 2012. Er sammelte wertvolle Erfahrungen in nationalen und internationalen Planungsbüros im Bereich der Tragwerksplanung und der interdisziplinären Planung für Bauvorhaben im öffentlichen Sektor. Nach dem Besuch eines Seminars für BIM Manager begann er seine Anstellung als Produktmanager bei der SOFiSTiK AG. Hier ist Thomas an der Entwicklung des Produkts SOFiSTiK Analysis + Design beteiligt.

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Ausgangssituation

Der übliche Workflow im Planungsbüro sieht vor, in einer eigenen Software wie z.B. mit SOFiSTiK Statik über SOFiPLUS das FEM-Modell vorzubereiten. Architekten und andere Planer arbeiten mit ihren eigenen Programmen und selbst erstellten Zeichnungen bzw. Modellen. Ein Austausch von DWG-Dateien und PDF-Dateien findet statt mittels E-Mail oder FTP-Zugang. Dieser Workflow zum Datenaustausch kann zu redundanten Daten führen und ein Überblick über den aktuellen Stand ist nicht immer gewährleistet.

ABBILDUNG 1: PLANUNGSPARTNER HABEN EIGENE UNABHÄNGIGE MODELLE

Auch bei Betrachtung der erforderlichen Systeme, ist es nicht mit einem einzigen Modell zur Berechnung getan. Neben dem 3D Gesamtsystem werden separate Subsysteme für eine 2D-Plattenbemessung definiert oder auch einzelne Teilmodelle betrachtet. Eine Zusammenführung in einem einzigen gemeinsamen Modell würde für Übersichtlichkeit sorgen.

ABBILDUNG 2: VIELZAHL AN STATISCHEN MODELLEN

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Ein gemeinsames Modell

In Autodesk Revit besteht die Möglichkeit über die gesamte Planungszeit hinweg das Modell weiter zu pflegen und zu detaillieren. So kann zunächst mit einer Vorbemessung des ersten Entwurfes gestartet und auf dessen Grundlage eine Positionsplanung durchgeführt werden. Im selben, weiter ausdetaillierten, Modell können darüber hinaus eine prüffähige Statik erstellt und auch Schal- und Bewehrungspläne abgeleitet werden.

ABBILDUNG 3: DURCHGÄNGIGER BIM-WORKFLOW

Der gesamte Prozess kann in einer einzigen Projektdatei praktiziert werden. Neben dem physikalischen Modell zur Festlegung der Geometrie kann hier auch das analytische Modell gepflegt werden. Ebenso kann die Bewehrung in ein und demselben Modell generiert werden.

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ABBILDUNG 4:DARSTELLUNG DER VORHANDENEN MODELLE IN REVIT

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Lernen Sie die Vorzüge der modellbasierten Zusammenarbeit kennen

Ausbaustufen der Kollaboration

ABBILDUNG 5: INTENSIVIERUNG DER ZUSAMMENARBEIT MIT BIM

Stufe 1 – Büro intern – verknüpfte Modelle Innerhalb Ihres Büros erstellt jeder Projektbeteiligte, hier Konstrukteurin, Statiker, 2. Statikerin sowie ein Bewehrungszeichner ein eigenes Modell. Diese vier Revit-Modelle werden entweder lokal im Netzwerk gespeichert oder bei BIM 360 Document Management hochgeladen. Dabei wird die Cloud lediglich als Datenablage verwendet. Die Revit-Modelle können gegenseitig verknüpft werden, um die Fachmodelle zu vergleichen. Wenn einer etwas ändert, erkennen die anderen durch die Verknüpfung eine Abweichung und müssen die Änderung in ihrem Modell manuell nachpflegen.

ABBILDUNG 6: VIER FACHMODELLE WERDEN VERKNÜPFT

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Stufe 2 – Büro intern – Zentralmodell Anders als in Stufe 1 wird von Beginn an lediglich ein Modell erzeugt, bei dem die Zusammenarbeit als Zentralmodell aktiviert wird. Dies kann im lokalen Netzwerk oder über BIM 360 mit Hilfe von Cloud Worksharing Revit geschehen. Es ist von der „Single Source of Truth“ die Rede, da es eine gemeinsame Datenbank gibt, in der alles Erforderliche gespeichert ist.

Ein mögliches Szenario bei Ihnen im Büro könnte folgenden Maßen aussehen: Konstrukteurin

• fängt allein ein Modell an

• Gibt das Modell als Zentralmodell im Netzwerk für alle anderen frei zur Mitarbeit Statiker

• Macht Anpassungen am Berechnungsmodell

• Definiert Lasten, Auflagerbedingungen, Mapping und alle relevanten Einstellungen

• Startet die Berechnung– Export Gesamtsystem in CDB 2. Statikerin

• Startet direkt Berechnung und Bemessung geschossweise mit Subsystemen in CDB

• Schreibt Ergebnisse zurück ins Revit Modell

• Passt das Modell an statische Ergebnisse an Bewehrungszeichner

• Bekommt die erforderliche Bewehrung in den Revit Parametern angezeigt

• Modelliert Bewehrung

ABBILDUNG 7: ZUSAMMENARBEIT IN EINEM ZENTRALMODELL

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Stufe 3 – Büro intern + extern – Cloud Worksharing Genau wie in Stufe 2 arbeitet das Team an einem gemeinsamen Zentralmodell. Dieses muss über BIM 360 mittels Cloud Worksharing Revit initiiert werden, da beim Speichern im lokalen Netzwerk die erforderlichen Freigabemöglichkeiten nicht zur Verfügung stehen. Zusätzlich werden Versionen des Modells publiziert, welche den anderen Kollegen im Büro wie auch externen Planungsbeteiligten bereitgestellt werden. Dabei wird bei der Veröffentlichung kein Unterschied gemacht, ob es sich um bürointerne oder -externe Personen handelt.

ABBILDUNG 8: ZENTRALMODELL WIRD VERÖFFENTLICHT

Stufe 4 – Büro intern + extern – Design Collaboration Anders als bei Stufe 3 werden nicht einfach alle Versionen, die für die bürointernen Kollegen bestimmt sind (V1, V2 und V3), veröffentlicht, sondern nur selektiv geteilt (V2 und V3 an Architektin, V3 an Bauherrn). Hierdurch kann ein kontrolliertes Freigeben mittels Design Collaboration stattfinden. Die Planungspartner, wie hier gezeigt die Architektin, können das geteilte Modell mit ihrem eigenen Modell verknüpfen.

ABBILDUNG 9: KONTROLLIERTES FREIGEBEN BESTIMMTER VERSIONEN

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Stufe 5 – Büro intern + extern – Design Collaboration Zusätzlich zu Stufe 4 kann die Architektin mittels des Moduls Design Collaboration nach Erstellung einer Freigabeversion (V2 und V3) bewusst entscheiden, ob sie das geteilte Modell für die eigene Planung zugrunde legen und dafür die Verknüpfung aktualisieren möchte.

ABBILDUNG 10: KONTROLLIERTES ENTSCHEIDEN ÜBER DAS AKZEPTIEREN DER FREIGEGEBENEN MODELLE

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Übersicht über die Module Das Lizenzmodell von BIM 360, eine Common Data Environment (CDE), sieht fünf verschiedene Lizenzvarianten vor: BIM 360 Docs, BIM 360 Design, BIM 360 Coordinate, BIM 360 Cost sowie BIM 360 Build. Die erforderlichen Module Document Management, Cloud Worksharing Revit sowie Design Collaboration für die hier beschriebenen Workflows sind alle drei enthalten in der Lizenz BIM 360 Design.

ABBILDUNG 11: MODULE VON BIM 360

Document Management Das Document Management erlaubt den zentralen Zugriff auf Dokumente und Projektdateien inklusive einer Zugriff- und Rechtesteuerung. Durch die Versionskontrolle fällt die gemeinsame Bearbeitung sowie Planfreigabe und -übergabe in Form von Dokumentensätze sehr leicht. Ein Aufgabenmanagement hilft beim Redlining und der Aufgabenverteilung direkt am 3D Modell bzw. auf dem Plan. Darüber hinaus besteht die Möglichkeiten modellbasiert Kommentare, Mängeln, RFI’s hinzuzufügen. Das Messen in 2D- und 3D-Ansichten ist ebenfalls mit dem analytischen Modell möglich. Das Berechnungsmodell sowie auch Lasten und Auflagerbedingungen können ausgewählt und ausgewertet werden. So sind direkt alle Eigenschaften der Elemente erkenntlich.

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ABBILDUNG 12: ANZEIGE DES ANALYTISCHEN MODELLS IM BROWSER IN 3D

Direkt im Browser können folgende Dateiformate angezeigt werden, ohne diese herunterladen zu müssen: Allgemeine Dateiformate Medien 3DM JPG IPT SAB JPG 3DS PNG IWM SAT PNG A DWT JT SKP ASM DXF MAX SLDASM BRD EMODEL MODEL SLDPRT BPM EXP NEU SMB CAM360 F3D NWC STEP CATPART FBX NWD STL CATPRODUCT G OBJ STP Office CGR GBXML OSB STPZ PDF DAE GLB PAR VPB XLS DDX GLTF PRT VUE PPTX DDZ IAM PMLPRJ WIRE DOC DGK IDW PMLPRJZ X_B DGN (3D) IFC PRT X_T DLV3 IGE PSM XAS DMT IGES RCP (photo) XPR DWF IGS RVT ZIP

Darüber hinaus können selbstverständlich auch alle anderen Dateiformate hier abgespeichert werden, wie z.B. die SOFiSTiK-Datenbank (CDB) und -Ergebnisberichte (PLB).

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Desktop Connector Der Desktop Connector ist frei verfügbar und stellt eine Verbindung vom Desktop zur Cloud her. Er ermöglicht eine Zusammenarbeit auf Dateibasis. SOFiSTiK Datenbank und Ergebnis-Dokumente können hierüber hochgeladen und anderen bereitgestellt werden. Das Programm steht hier zum Herunterladen bereit: https://www.autodesk.de/bim-360/desktop-connector/

Design Collaboration Design Collaboration wird gerne als Zusammenarbeit der nächsten Generation bezeichnet. Nach dem Definieren mehrerer Teams können nachvollziehbar die Projektaktivitäten verfolgt und der Modellaustausch vereinfacht werden. Hiermit kann bei Änderungen zwischen zusammengeführten Modellen in einer zentralen Ansicht mit Timeline der Überblick behalten und der Gesamtzusammenhang nachvollzogen werden. Die Versionen und Änderungen lassen sich nach Teams, Phase, Baufortschritt und anderen Kriterien visualisieren. Es wird unterschieden zwischen drei verschiedenen Arten von Revit-Modellen: 1. Arbeitsmodelle: Konstrukteure erstellen intern die Arbeitsmodelle

(sichtbar für Konstrukteure) 2. Veröffentlichte Modelle: Eine Kopie der Arbeitsmodelle wird in BIM 360 geladen

(sichtbar für das gesamte interne Planerteam) 3. Geteilte Modelle: Modelle werden mit externen Planern geteilt

(sichtbar für das gesamte Planerteam intern und extern)

ABBILDUNG 13: DREI-STUFIGER FREIGABEPROZESS MIT ARBEITSMODELL, VERÖFFENTLICHEN INTERNEN MODELL

UND GETEILTEM EXTERNEN MODELL (QUELLE: MENSCH UND MASCHINE)

Der Versionsvergleich erlaubt die Prüfung dieser Modelle und zeigt sowohl im Plan- als auch im 3D-Modell-Vergleich Änderungen, neue sowie gelöschte Bauteile an.

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ABBILDUNG 14: VERSIONSVERGLEICH IN REVIT ZEIGT ÄNDERUNGEN AM MODELL FARBIG AN

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Lernen Sie das Analytische Modell in Revit kennen

Analytisches Modell Innerhalb von Revit gibt es das Konstruktionsmodell (das physikalische, bzw. geometrische Modell; es dient hauptsächlich der Schalplanerstellung) und das Berechnungsmodell (oder auch analytisches Modell; ein diskretisiertes Modell für die statische Berechnung). In Revit sind sowohl die geometrischen als auch die analytischen Informationen in einem gemeinsamen Datensatz gespeichert. Diese können in den Revit-Projektansichten entweder zusammen oder getrennt dargestellt werden. Das Berechnungsmodell kann an verschiedene Statik Programme übergeben werden, um dort als Grundlage für statische Nachweise zu dienen. Sobald ein tragendes Element/Exemplar in Revit erzeugt wird, steht sowohl das Konstruktionsmodell (Volumenkörper) als auch das Berechnungsmodell (Punkt, Stab, Fläche) zur Verfügung. Änderungen am Konstruktionsmodell (Löschen einer Stütze oder Verschieben einer Aussparung) haben zur Folge, dass auch das Berechnungsmodell dadurch beeinflusst wird. Die analytische Achse eines Bauteils, die die Lage des Berechnungselementes vorgibt, steht nach dem Erzeugen immer auf der sogenannten Standardposition. Diese ist in vielen Fällen die geometrische Bauteilmitte, bzw. die Schwerachse. Soll ein Exemplar kein Berechnungsmodell haben, so kann der Exemplar-Parameter Berechnungsmodell aktivieren auf null gestellt werden. Dieses Bauteil besitzt damit kein analytisches Element mehr und wird demnach nicht an die Statik übergeben. Der Vorteil von Revit besteht darin, dass das Berechnungsmodell im Rahmen der Möglichkeiten für die Erfordernisse der statischen Berechnung angepasst werden kann und dennoch mit dem Konstruktionsmodell verknüpft bleibt.

ABBILDUNG 15: VISUALISIERUNG DES PHYSIKALISCHEN UND ANALYTISCHEN GEBÄUDEMODELLS EINES BAUWERKS

Anpassungen Damit ein konsistentes Berechnungsmodell entsteht, kann es modifiziert werden. Für eine korrekte Lastweiterleitung müssen Enden und Kanten der Strukturelemente häufig angepasst werden. Je nach Bauteil stehen dafür unterschiedliche Vorgehensweisen zur Verfügung. Es wird unterschieden zwischen automatischer Anpassung im Rahmen der Toleranzen, einer Projektion auf Ebenen und Raster sowie einer manuellen Anpassung mit Formgriffen.

Auflagerbedingungen Es können an allen analytischen Bauteilen Auflagerbedingungen definiert werden. Dabei stehen Punkt-, Linien- oder Flächenauflager zur Auswahl.

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Lasten Außerdem besteht die Möglichkeit Einwirkungen und Lastfälle zu definieren. Beliebige Lasten können diesen Lastfällen zugeordnet werden und dem Modell hinzugefügt werden. Weitere Informationen sind hier zu finden: YouTube Playlist zum BIM-Workflow mit Revit und SOFiSTiK: https://www.youtube.com/playlist?list=PLkNZCJG1CDyOHT3yyU2MQlZ4mMkOF7m6T Offizielle Revit Hilfe zum Tragwerksberechnungsmodell: https://help.autodesk.com/view/RVT/2021/DEU/?guid=GUID-264F079B-0134-4C34-A753-B4561C30F300

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Entdecken Sie die Möglichkeiten der Statikberechnung mit SOFiSTiK Analysis + Design for Revit

Produktumfang1 Mit SOFiSTiK Analysis + Design 2021 ist es möglich, die gesamte Modellierung des Berechnungsmodells in Revit vorzunehmen, das analytische Modell auf Konsistenz zu überprüfen und die Vernetzung zu initiieren. Dabei hat der Benutzer die Möglichkeit, beliebige Subsysteme abzuleiten, die auf einer gemeinsamen Datenquelle basieren und zueinander in Abhängigkeit stehen. Die Berechnung der vorhandenen Lastfälle und manuell erstellter Lastkombinationen erfolgt mittels linear-elastischer Analyse. Für die Bemessung von Stahlbeton-Bauteilen stehen eine Auswahl an gängigen Normen, darunter Eurocode 2 mit den Nationalen Anhängen für Deutschland, Österreich, Frankreich und Großbritannien, sowie die Schweizer Norm SIA262 zur Verfügung. Zusätzlich werden Schnittstellen zur Verfügung gestellt, die den Import von sogenannten Ergebnispaketen nach Revit und den Export von Berechnungsergebnissen nach Excel für die weitere Bauteilbemessung ermöglichen.

Vollständige Integration von SOFiSTiK und Revit SOFiSTiK Analysis + Design rückt Revit ins Zentrum des Prozesses. Das Revit Modell wird somit zur singulären Datenquelle („Single Source of Truth“).

ABBILDUNG 16: REVIT ALS SINGLE SOURCE OF TRUTH FÜR DIE GESAMTE BERECHNUNG UND BEMESSUNG

1 Für den vollständigen Produktumfang bitte das Kapitel Weiterführende Links beachten.

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Alle berechnungs- und bemessungsrelevanten Einstellungen werden in der Revit Datei gespeichert. Somit ist sichergestellt, dass die Ergebnisse jederzeit reproduziert werden können. Diese Methode ist darauf ausgelegt, nur die erforderlichen Informationen im Modell abzulegen und die Dateigröße minimal zu halten. Die Ergebnisse befinden sich in einer separaten Datenbank, die beliebig groß werden kann und nicht mit den anderen Projektbeteiligten geteilt werden muss.

Themenbereiche des SOFiSTiK Analysis + Design Workflows

Eigenschaften von Elementen SOFiSTiK Analysis + Design erkennt die relevanten Eigenschaften von strukturellen und analytischen Elementen und übersetzt in funktionale SOFiSTiK Daten. Dieser Vorgang nennt sich Zuordnung (engl. mapping). Zusätzliche Eigenschaften, die in Revit nativ nicht definierbar sind, können in den SOFiSTiK Struktureigenschaften ergänzt werden. Beispielsweise handelt es sich dabei um Liniengelenke entlang von Flächenkanten. Ferner ist es möglich, einen Teil dieser Eigenschaften sowie Berechnungsergebnisse in die Revit Elemente zurückzuschreiben.

ABBILDUNG 17: GEGENÜBERSTELLUNG VON REVIT EIGENSCHAFTEN

UND SOFiSTiK STRUKTUREIGENSCHAFTEN

Dieser Mechanismus ermöglicht es, dass alle berechnungs- und bemessungsrelevanten Material- und Querschnittseigenschaften in der Revit Projektdatei gespeichert sind und bleiben, auch wenn SOFiSTiK Analysis + Design nicht installiert ist. Damit können die Ergebnisse von einem beliebigen Tragwerksplaner jederzeit reproduziert werden, sofern er über die nötigen Programme und Lizenzen verfügt.

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Berechnung Jeder Berechnung ist eine Prüfung des analytischen Modells auf dessen Eigenschaften vorgestellt. Optional können geometrische Inkonsistenzen und Stabilität untersucht werden. Bei erfolgreicher Prüfung kann mit der Generierung des Systems und, sofern gewünscht, mit der Aufbringung von Lasten sowie der Analyse von Lastfällen und Lastkombinationen fortgefahren werden. Die Ergebnisse der Systemgenerierung und ggf. der Analyse werden in eine separate SOFiSTiK Datenbank, kurz CDB, geschrieben. Eine SOFiSTiK Projektdatei, erkennbar an der Dateiendung .sofistik, wird lediglich dann erzeugt, wenn ein solches Projekt angelegt wird. Datengrundlage ist weiterhin die gemeinsame CDB, so dass die in Revit verfügbaren Ergebnisse aktuell bleiben.

ABBILDUNG 18: ZUSAMMENHANG VON REVIT UND ERGEBNISDATENBANK

Die Befehle SSD (SOFiSTiK Structural Desktop), System Visualisierung, Grafische Ausgabe und Ergebnisbericht erlauben den direkten Zugriff auf die damit verbundenen SOFiSTiK Module, immer auf Grundlage der aktuellen Datenbank, für die Kontrolle der Berechnungsergebnisse.

Bemessung SOFiSTiK Analysis + Design unterstützt die Bemessung von Stützen, Balken und Platten. Der SOFiSTiK: Design Browser listet die vorhandenen Bemessungsgruppen auf. Hier können die Bemessungseinstellungen sowie die verwendete Datenquelle kontrolliert und nötigenfalls geändert werden. Zusätzlich kann die Bemessung gestartet und der zugehörige Ergebnisbericht aufgerufen werden. Dabei sind alle bemessungsrelevanten Einstellungen im Revit Modell gespeichert, lediglich die Bemessungsergebnisse werden in einer externen Datenbank abgelegt, um die Größe der Revit Datei überschaubar zu halten. Die Bemessung kann somit jederzeit reproduziert werden.

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ABBILDUNG 19: BEISPIEL EINER PLATTENBEMESSUNG IN SOFiSTiK Analysis + Design

Ergebnisse Für den Umgang mit den Berechnungs- und Bemessungsergebnissen bietet SOFiSTiK Analysis + Design verschiedene Möglichkeiten, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Umfeldes von Revit und SOFiSTiK, an:

• Ergebnisse anzeigen erlaubt die direkte Visualisierung der Ergebnisse am Berechnungsmodell. Datengrundlage ist dabei die SOFiSTiK-Datenbank CDB.

• Ergebnisse veröffentlichen erlaubt die gesamten Ergebnisberichte für Analyse und Bemessung, sowohl für Haupt- als auch Subsysteme, zu sammeln und zu organisieren. Diese können im Report Browser eingesehen und bei Bedarf nach .docx oder PDF exportiert werden. Dabei ist es möglich, einen Ordner in BIM 360 zu wählen, und so die Dateien für alle Projektbeteiligten verfügbar zu machen.

• Import Ergebnisse, zusammen mit dem Ergebnis-Explorer, stellt eine Funktion dar, in der bestimmte Ergebnissets in sogenannten Result Packages geladen werden. So können Ergebnisse direkt in das Modell importiert und später angezeigt werden, ohne dass SOFiSTiK Analysis + Design installiert oder die CDB vorhanden sein muss.

• Export nach Excel ermöglicht es, Berechnungsergebnisse komfortabel ins .xls-Format zu überführen, um von bestehenden Workflows, z.B. für spezielle Bauteilbemessungen oder die Kontrolle des Lastabtrages, Gebrauch zu machen.

• Ergebnisse können als gemeinsam genutzte Parameter an Revit Elemente angeheftet werden. So kann die volle Funktionalität von Revit, z.B. die Auswertung über Bauteillisten und die Verwendung von Ansichtsfiltern, genutzt werden.

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ABBILDUNG 20: ERGEBNISSE ANZEIGEN IN REVIT

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Fazit

• Arbeiten Sie bürointern (Konstrukteur, Statiker, Bewehrungszeichner) an einem

gemeinsamen Zentralmodell (Single Source of Truth)

• Arbeiten Sie büroextern mit verknüpften Modellen über eine Online Plattform, z.B.

BIM 360

• Nutzen Sie die Vorteile einer Online Plattform (Common Data Environment)

• zur Kommunikation: Markierungen, Aufgabenmanagement, Messwerkzeuge

• zum Datenmanagement: Versionierung, Freigabeprozesse, kostenloser Viewer

• Bereiten Sie ihr statisches Modell einfach in Autodesk Revit vor

• Nutzen Sie für ihre Statikberechnung SOFiSTiK Analysis + Design

• Behalten Sie den Überblick in einer Flut an Projekt-Dateien

Weiterführende Links

• Für allgemeine Informationen besuchen Sie die SOFiSTiK Homepage

• Nähere Informationen zu SOFiSTiK Analysis + Design for Revit finden Sie auf unserer

Produktseite oder in der zugehörigen Dokumentation (nur auf Englisch verfügbar), sowie

im entsprechenden Webinar

• Alle Schulungsangebote sind auf der BiMOTiON Homepage ersichtlich

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