Kommunen brauchen Strategie- Strategie braucht IT...Die Aufgabe Social Monitoring Kennzahlen /...
Transcript of Kommunen brauchen Strategie- Strategie braucht IT...Die Aufgabe Social Monitoring Kennzahlen /...
Kommunen brauchen Strategie-
Strategie braucht IT
Dr. Alfred Reichwein
Reichwein Trauth & Partner
Coaching Beratung Moderation
Berlin-Kreuzberg
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Dr. Alfred Reichwein
Reichwein Trauth & Partner
Coaching Beratung Moderation
Ausbildung
Volkswirtschaftslehre, Politische Wissenschaft, Soziologie
Berufserfahrung
4 Jahre Universität (Empirische Entscheidungstheorie)
12 Jahre KGSt
4 Jahre Großstadtverwaltung (Organisation und IT)
11 Jahre Beratung (davon 9 Jahre Geschäftsführer der KGSt consult )
12 Jahre KGSt (zuletzt Vertreter des Vorstands)
Themenschwerpunkte
Strategisches Management
Politische Steuerung
Integration
Demografie
Warum brauchen Kommunen eine Strategie?
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In Zeiten der Globalisierung stehen Kommunen regional,
national und international im Wettbewerb !
Es gibt stets eine Vielzahl von Handlungsoptionen.
Ohne professionelles strategisches Management
besteht z.B. das Risiko, Programme und Produkte zu
optimieren, die grundsätzlich in Frage gestellt und
verändert werden sollten!
Eine kommunale Strategie schafft Klarheit über die langfristige
Ausrichtung der Kommune und ist Bindeglied zwischen
Bürgerschaft, Politik und Verwaltung!
Herausforderungen
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Die zu bewältigenden Herausforderungen sind in vielen Kommunen
zumindest ähnlich!
Rahmenbedingungen, z.B.
Globalisierung
Überschuldung der öffentlichen Hand
Veränderte Spielregeln für kommunales Handeln in der EU
Politikfelder, bspw.
Demografie
Integration
Bildung
Umwelt und natürliche Ressourcen
Kommunen agieren in unterschiedlichen
Leitbildern.
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Kommunale Steuerung unterscheidet viele Akteure.
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Handlungs-felder
z.B. Stadtplanung, Soziales, Kultur
Bürger als Anspruchsgruppe
Interessen-vertretungen
Wirtschaft als Anspruchsgruppe
Stadtgesellschaft
Verwaltung
Führungskräfte
Personal-vertretung
Fachkräfte
Bürger als Souverän
Rat
Beigeordnete
Bürgermeister
Politik
Erfolgsfaktoren
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Langfristig denken und Handeln
Ziele gemeinsam formulieren und Wirkungen feststellen
Viele Akteure (innerhalb und außerhalb der Verwaltung)
beteiligen
Chancen zur Teilhabe einräumen
Viele unterschiedliche Interessen wahrnehmen und ausgleichen
Konflikte aushalten und klären
Flexibel sein und Kurs halten
Will man in einer Stadtgesellschaft die Potenziale in den
relevanten Handlungsfeldern entwickeln, braucht man
strategische Steuerung
5 Merkmale einer kommunalen Gesamtstrategie
Sie wird gemeinsam mit der Stadtgesellschaft erarbeitet und umgesetzt . Damit fördert sie
Transparenz, Bürgerengagement, Bürgerbeteiligung und Zusammenarbeit in Netzwerken
(Gemeinwesenorientierung).
Sie ist die Antwort auf eine sich immer schneller verändernde Umwelt. Der Handlungsbedarf ergibt
sich nicht aus Bekanntem unter der Annahme gleichbleibenden Verlaufs, sondern aus zukünftigen
Entwicklungspfaden und Trends. (Zukunftsorientierung).
Die mittel- und langfristig angestrebten Wirkungen werden genannt und messbar gemacht
(Wirkungsorientierung).
Sie ist über die mittelfristige Finanzplanung und den Produkthaushalt mit der Ressourcensteuerung
verknüpft (Ressourcenorientierung).
Sie wird von den Beschäftigten umgesetzt, indem übergeordnete Ziele mit Maßnahmen der täglichen
Arbeit verbunden werden. Die Führungskräfte befähigen die Beschäftigten dazu.
(Handlungsorientierung).
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Der demographische und sozioökonomische Wandel fordern
eine sehr weit gehende Neudefinition von Bedarfen und
Produkten und eine Neuausrichtung von Leistungsprozessen in
den Kommunen, die bei an sich vergleichbaren Aufgaben immer
verschiedener werden.
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Die Bevölkerung wird z.B. …
• weniger in der Fläche
• in allen Aspekten vielfältiger
• älter und beweglicher/engagierter
• älter und eingeschränkter
Wir unterscheiden Kommunen…
• in städtischen Ballungsräumen
• in Flächenkreisen (46 EW/km² LK Ludwigslust-Parchim)
• mit Nothaushalten
• mit Rücklagen
• die wachsen, stagnieren oder schrumpfen.
Die Situation im Landkreis Potsdam-
Mittelmark
Ausgangslage:
ländliche Kommunen und „Speckgürtelkommunen“
unterschiedliche Wirtschaftskraft der Kommunen
Landkreis durch hohe Pendlerquoten geprägt => Wohnstandort
Folgen:
Gewerbesteuereinnahmen erfolgen überwiegend in anderen Kommunen
Pendler erwarten die Bereitstellung öffentlicher Infrastruktur (Schulen, KITA‘s, usw.), jedoch am Wohn-
und nicht am Arbeitsort
einige Kommunen können diese Infrastruktur durch eine ausreichende Wirtschaftskraft selbst
vorhalten, während diese Möglichkeit vor allem im ländlichen Raum nicht gegeben ist => zwei
verschiedene Kategorien von Kommunen
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Bürgerinnen und Bürger in der digitalen Gesellschaft erwarten vor dem
Hintergrund einer immer leistungsfähigeren IT immer mehr Transparenz,
Beteiligung und Zusammenarbeit und individualisierte Dienstleistungen,
schnell und effizient.
Bürgerinnen und Bürger wollen
Informationen suchen und finden (google.de, kgst.de)
Preise vergleichen (idealo.com)
Bewertungen suchen und abgeben (tripadvisor.de, kgst.de)
Die eigene Meinung darstellen (blogs und Foren)
Güter teilen (Car2Go)
Individuelle Produkte erstellen (mymuesli.com)
Innovationen bewerten (lego.com)
Gemeinsam Probleme lösen (http://www.innocentive.com)
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Für den Bereich der kommunalen Leistungen, die i.d.R. in
einem Bürgerbüro zusammengefasst sind, werden in der
Zukunft, abhängig von der jeweiligen örtlichen Situation
(Großstadt oder ländlicher Raum), individualisierte
Zugangskonzepte zu entwickeln und umzusetzen sein.
Online Serviceangebote
Mehrkanalstrategie
Konzentrierte Leistungsangebote, z.B. unter dem „Typus Soziale Kommune“: Münchener Sozialbürgerhäuser
D 115
Front- und Backoffice
Datentresore lassen Daten laufen, nicht mehr Bürger
Herausforderung: übergreifendes Informationsmanagement
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Der Online-Führerschein im
Landkreis Mühldorf am Inn
Im Fall des Führerscheinverfahrens mussten bisher die Bürger zu ihrer Wohnsitzgemeinde gehen und ihren Wohnort dort bestätigen lassen. Dies kostete sowohl den Bürger als auch die Gemeinde mehr Zeit.
Das Ergebnis im Verfahren ist nun, dass die Wohnsitzbestätigung online geschieht, d.h. der FE-Antrag geht von der Fahrschule online an die Gemeinde, diese bestätigt die Angaben per PC und leitet den Antrag an das Landratsamt weiter.
Verbesserung der Dienstleistung für den Bürger nach dem Motto „Nicht die Bürger, sondern die Daten sollen laufen!“
Weitere Infos:
KGSt®-Best-Practice-Datenbank
KGSt®-Prozessbibliothek
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Aufbau eines ebenenübergreifendenInformationsmanagements
Dienstleistungs-portal M-V
Informations-bestände der
Kreise
D115Föderales
Informations-management
(FIM)Informations-bestände der
Gemeinden/Ämter
(Kooperative) Bürgerbüros
Sachbearbeiter an den Verwaltungs-standorten
Internetauftritte
Telefon (i.d.R. Telefonzentrale)
Mobile Bürgerdienste
Herausforderungen:
Standardisierung von Leistungsbeschreibungen und Schnittstellen
Systematische Aktualisierung von Informationsbeständen
Zielgruppengerechte Aufbereitung von Informationen
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Messen, analysieren, bewerten und steuern (in Handlungen
umsetzen) erfolgt auf der Grundlage immer größerer
Datenmengen im Rahmen integrierter Systeme in Echtzeit.
Zum Beispiel:
Gewässerüberwachung
KATWARN als Frühwarnsystem im Bereich des Katastrophenschutzes
Smart Grids und Smart Meter zur Reduktion des Energieverbrauchs in (öffentlichen) Netzen und Gebäuden
Verkehrslenkung
Monitoringsysteme zur Früherkennung von Handlungsbedarfen
Wirkungsorientierte Steuerung, z.B. rechtzeitige Angebote präventiv wirkender familienunterstützender Maßnahmen
Überwachung älterer Menschen in ihrem häuslichen Kontext zur Gefahrenabwehr
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Die Steuerung von Leistungserstellungsprozessen in
differenzierten IT-unterstützten Produktionsnetzwerken ist
konstitutiv im Kommunalen Steuerungsmodell (KSM)
Cloud-Dienste
Shared Services (IZ, ÖÖP, ÖPP)
E:Government
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Kommunen nutzen zur Qualifizierung und Akzeptanzsicherung ihrer
Planungen und zur Zusammenarbeit mit Bürgern, Wirtschaft und
Wissenschaft alle Instrumente systematisch, kontinuierlich und
kompetent!
Klassische und moderne Beteiligungsmodelle, u.a.
Bürgerforum
Zukunftswerkstatt
Bürgerrat
Online Modelle, u.a.
Bürgerhaushalte
Open Budgeting
E:participation
Social Media
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Resümee: IT strategisch nutzen
Die Möglichkeiten moderner IT, die ja bei weitem noch nicht ausgeschöpft
sind, sondern sich täglich weiter entwickeln, könnten in bedeutendem
Umfang aktuelle Herausforderungen in den Kommunen bewältigen helfen.
Die oberste Führung in den Kommunen hat sich bisher zu wenig mit den
Möglichkeiten der IT auseinandergesetzt und diese Technologie demzufolge
auch nicht strategisch genutzt.
Der Ausbau der IT und ihre neue Ausrichtung ist für die Kommunen ein
strategischer Entwicklungspfad.
Die Rolle (Person), die diese Strategie in der Verwaltung entwickelt und das
strategische Konzept umsetzt und fortschreibt, können wir „ Beauftragter für
die IT-Strategie im Verwaltungsvorstand“ nennen oder auch CIO, benötigen
tun wir sie auf jeden Fall.
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Ein Beispiel: Kommunikation 2.0- strategische
Ausrichtung der Stadt Ulm
ulm.mobil: Die Angebote der Stadt Ulm über die Ulm-App zugänglich machen.
ulm.open: iPhone-App-Daten frei zugänglich machen. Externe können daraus Anwendungen für andere mobile Plattformen erstellen. Veranstaltungsdaten aus unterschiedlichen Quellen werden zusammengeführt.
ulm.geo: Dynamische Karten werden im Internet Local-Based-Services bereitgestellt.
ulm.diskussion: Web 2.0 und social Media für mehr Bürgerbeteiligung bei politischen Schwerpunktthemen sowie für Fragen an die Stadtverwaltung.
ulm.portal Es soll einen einheitlichen Zugang zur Stadt mit personalisierbaren Oberflächen geben.
ulm.digital: Die Internetoffensive 2012 – SWU TeleNet wird gestartet, um 99% der Ulmer/Neu-Ulmer Haushalte bis dahin mit „High Speed Internet“ zu versorgen, Neubaugebiete bis zum Gebäude mit Glasfaser zu erschließen, das Breitbandkabelnetz zu verdichten und neue Angebote für die Bürger (z.B. Smart Metering) zu schaffen.
Weitere Infos:
KGSt®-Best-Practice-Datenbank
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Ein ganz besonderer Anwendungsfall:
Sozialplanung
Planungsprozess führt zu
Analyse
der Daten
basiert auf
basiert auf
Kommunikation/
Beteiligung
Umsetzungführt zu
Integriertes Sozialkonzept
Teil A: Leitbild & Ziele
Teil B: Bestandsaufnahme &
Maßnahmenplanung
Die Aufgabe Social Monitoring
Kennzahlen / Indikatoren zur sozialräumlichen Beobachtung
definieren
Bedarfs- und Angebotssituation (Leistungs- und Finanzdaten)
mit Kennzahlen beschreiben
Ziele (m. Kennzahlen) und Produkte abbilden
Datenquellen definieren und Aktualisierungsintervalle festlegen
Data Warehouse einrichten
Berichtstypen und – intervalle festlegen
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Ziele / Nutzen des Social Monitoring
Klärung relevanter Daten für die Beobachtung von Sozialräumen
Laufende Aktualisierung in einem data warehouse
Automatische Generierung von Berichten (Standard, Abweichung,
Trend)
Abgleich von Bedarfen und Angeboten im Bezirk
Durchgängige Steuerung über strategische Ziele (Controlling)
Analyse und Abbildung von Wirkungszusammenhängen
Verbesserung der Prognosefähigkeit
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Aus Datenfriedhöfen der
Sozialplanung werden intelligente und
effiziente Systeme zur proaktiven
punktgenauen Platzierung von
wirksamen Angeboten
Beispiel: Schulabbrecher
Vision:
!
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Technikunterstützung
mehrdimensionale Ziel- (Wirkungs-, Leistungs- und Finanzziele), Bestands-(Daten zur Bevölkerungsschichtung, Alter, Geschlecht) und Ressourcendaten (Zeit, Geld, Flächen)
Zuordnung der Daten zu geografischen Räumen / Punkten
Daten aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
objektive (z.B. zu EWO - Zahlen) und subjektive Daten (Befragungen)
Abweichungsanalysen , Ist-Soll Vergleiche (Ampel)
Trendberechnungen, Simulationen, vernetzte Zusammenhänge
unterschiedliche Datenquellen (Finanzverfahren, Fachanwendungen, Stadtstatistik, Arbeitsämter, Polizei etc. )
Einsatz einer zukunftsfähigen skalierbaren Software ist zwingend!
Informationen zum social reporting beziehen ein
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Finanzcontrolling(Produkthaushalt/Budgetbuch)
Politisches
Controlling
Verwaltungs-
controlling
Lösung
„Strategisches Controlling“
Finanzcontrolling(Produkthaushalt/Budgetbuch)
Politisches
Controlling
Verwaltungs-
controlling
Ohne IT kein „Strategisches Controlling“
Strategische
Steuerung,
Dr. Alfred
Reichwein
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