Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

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kompetent Magazin für Aus- und Weiterbildung Karriereturbo für Techniker So schaffen INGENIEURE & CO. den Weg nach oben.

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Kompetent, das halbjaehrliche Weiterbildungsmagazin der Tageszeitung "Die Presse" in Wien

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kompetentkompetentMagazin für Aus- und Weiterbildung

Karriereturbo für TechnikerSo schaffen INGENIEURE & CO. den Weg nach oben.

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Techniknachwuchs: vom jugendlichen Nutzer zum akademischen Profi .

Interview:Warum Technik viele abschreckt, und was man in der Ausbildung dagegen tun kann, weiß Mo-nika Kircher-Kohl.

Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber:

„Die Presse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. & Co KG,

1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel.: 01/514 14-Serie.

Geschäftsführung: Reinhold Gmeinbauer, Michael Fleischhacker.

„Die Presse“ Content Engine GmbH & Co KG:

Redaktion: Pamela Krumphuber.

M.S.C. Medien Service GmbH:

Art Direction: Matthias Eberhart. Produktion: Christian Stutzig, Thomas Kiener b.ph.

„Die Presse“ Media GmbH & Co KG:

Anzeigen: Alexandra Supper, Alexandra Ahorn.

Hersteller: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H.,

3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12.

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Cover: Corbis

A U S G A B E 2 6 . 2 . 2 0 0 9

inhalt

E-LEARNING 2.0Digitale Kommunikationsmittel revolutionieren die berufl iche Aus- und Weiterbildung.

DER NERD IM NADELSTREIFKarrierechancen von Technikern im Management – abseits von Forschung und Entwicklung.

KEINE SPUR VON TECHNIKSCHEUStudien rund um Elektronik, Computer und Handy.

VERLORENE WERTSCHÄTZUNGTechnische Kompetenz muss stärker anerkannt werden, fordert Monika Kircher-Kohl.

DIE MEISTER IHRER FÄCHERIm Herbst beginnen so viele Master-Studien wie noch nie.

DURCHBLICK IM TITELDICKICHTEin Überblick über die Bedeutung von akademischen Kurztiteln.

ES MUSS NICHT IMMER TOEFL SEINFür viele Fremdsprachen-kenntnisse gibt es Zertifi kate.

JEDER EURO BRINGT RENDITEBei der betrieblichen Weiterbildung zu sparen könnte für Unternehmen fatal sein.

SPLITTERWas tut sich auf dem Bildungs-markt? Tipps und Infos aus der Welt des Wissens und des Lernens.

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Akademische Titel: Was versteckt sich hinter Kürzeln wie MBA, LLM oder M.A.I.S.?

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Blogs, Wikis, Podcasts: DIGITALE KOMMUNIKA TIONSMITTEL revolutionieren die berufl iche Aus- und Weiterbildung. T E X T: C H R I S T I N A M E R L

Am Puls der Zeit: E-LEARNING 2.0

Produktmanager, die regel-mäßig Blog-Einträge aus-gewählter Experten le-sen, um sich bei der Suche

nach innovativen Lösungsansätzen inspirieren zu lassen. Kommunika-tionsexperten, die sich via RSS Feed, einem virtuellen Nachrichtenticker, über internationale Branchenent-wicklungen informieren. IT-Fachleu-te, die sich auf Online-Plattformen ihrer Unternehmen mit Kollegen aus unterschiedlichsten Abteilungen austauschen, Assistenten, die ihre Englischvokabeln morgens dank des iPod auf dem Weg zur Arbeit au� ri-schen – mit täglich neuen Lessons, die sie über ein Abo erhalten.

Aktive Nutzer . . . So oder so ähn-lich sehen alltägliche Lern- und Arbeitsprozesse heute aus, digitale Kommunikationsmittel haben sich im Bildungsbereich einen � xen Platz erkämpft. Hinter dem Schlagwort „E-Learning 2.0“ verbirgt sich nichts anderes als der Einsatz interaktiver Werkzeuge wie Blogs, Wikis, Pod-casts, Twitter oder Mindmapping-Tools in der beru� ichen Aus- und Weiterbildung. „Eigentlich gibt es heute fast kein Nicht-E-Learning mehr“, sagt Michael Wagner, Leiter des Fachbereichs Ap-plied Game Studies der Donau-Uni-versität Krems. „Web 2.0 zeichnet sich dadurch aus, dass die früher passiven Nutzer ihre eigenen Inhalte erstellen. Sie tau-schen sich auf Communi-ty-Plattformen wie Face-book, Xing und MySpace aus, oder legen sich bei Online-Games virtuelle Identitäten zu.“Die Grenzen zwischen Beruf und (Weiter-) Bil-

dung verschwimmen zusehends, „in-formelle Lernprozesse gewinnen an Bedeutung“, weiß auch � omas Burg, Marketingmanager beim Online-Dienst Mindmeister.

. . . brauchen aktive Anbieter. Für Bildungsinstitutionen sind daher hektische Zeiten angebrochen. „Die Entwicklung ist so rasant, ständig kommen neue Tools auf den Markt, Lehrende und Entscheidungsträger sehen sich mit einem Überangebot konfrontiert und verlangen mehr Ori-entierung“, konstatiert Wagner. Uni-versitäten, FH, ö� entliche und private Weiterbildungseinrichtungen sowie Personalentwicklungsabteilungen in Unternehmen sind gefordert, ihre E-Learning-Programme auf die verän-derten Rahmenbedingungen auszu-richten. Denn auch die Nutzer haben aufgeholt: „Viele Lernende sind – je nach Altersgruppe und Bildungsgrad – mit den neuen Medien bereits gut vertraut.“ Fakt ist, dass nicht nur die Anzahl der Tools zunimmt, sondern auch die Erwartungen an die Qualität der beru� ichen Aus- und Weiterbildung

steigen. „Die bloße Bereitstellung materieller Ressourcen reicht nicht aus“, weiß Martina Jelinek, Studien-gangsleiterin Angewandtes Wissens-management an der Fachhochschu-le Burgenland. Transdisziplinarität, kollaborative Lernumgebungen und eine starke Subjektorientierung stehen im Mittelpunkt des Lehrgangs, bei dem Web-2.0-Technologien Teil des didaktischen Konzepts sind. „Wikis, Podcasts, Moodle, Mahara und andere Tools sowie die 3-D-Welt Second Life erleichtern die Umset-zung unserer didaktischen Zielset-zungen enorm und kommen lusti-gerweise immer genau dann auf den Markt, wenn wir danach suchen“, er-zählt Jelinek.

Liebes Tagebuch. „Durch die Kombination aus betreuter Fernlehre und Präsenzveranstaltungen bieten wir Berufstätigen eine Alternative. Außerdem holen wir durch diese Mi-schung die individuellen Lerntypen ab“, erklärt Jelinek die Vorteile des so-

„Früher passive Nutzer

machen nun eigene

Inhalte.“ M I C H A E L WA G N E R

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Am Puls der Zeit: E-LEARNING 2.0

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genannten „Blended Learnings“. So werden in den Online-Phasen auf ei-ner eigens eingerichteten Lernplatt-form elektronische Dokumente aus-getauscht, Kompetenzen mittels Wiki und E-Portfolio verschriftlicht. „Das E-Portfolio, ein Weblog, in dem die Studierenden ihre Lernfortschritte wie in einer Art Lerntagebuch festhal-ten, spielt bei uns eine zentrale Rolle“, erklärt Jelinek. „Die Lehrenden ma-chen ihre Anmerkungen über Kom-mentarfunktionen mittels synchro-ner Absprache im Instant Messenger

oder Chat.“ In den Präsenzphasen werden Gastvorträge organisiert und der persönliche Erfahrungsaustausch gefördert.

Mehr Aufwand. „Unsere Abschluss-prüfung besteht dann aus einer Prä-sentation, anhand derer die Studie-renden zeigen können, dass sie die transdisziplinäre Herangehenswei-se und das Prinzip der eingesetzten Medien verstanden haben.“ Um den Anforderungen der Studie-renden gerecht zu werden, müssen

allerdings auch die Lehrenden ei-niges an Kompetenzen mitbringen. „Aufgeschlossenes und kompe-tentes Lehrpersonal zu � nden, das vor allem bereit ist, den Mehrauf-wand auf sich zu nehmen, erweist sich als äußerst schwierig“, bedau-ern Jelinek und Wagner unisono. Eine Kosteneinsparung, wie sie landläu� g mit E-Learning in Ver-bindung gebracht wird, könne man beim besten Willen nicht bestäti-gen. „Im Gegenteil, durch den in-tensiven Support in der Fernlehre und die zeitaufwendigen Vorberei-tungs- und Nachbereitungsphasen bei der subjektorientierten Vermitt-lung der Inhalte steigt der Aufwand“, sagt Jelinek. Außerdem müssen die Lerninhalte permanent verbessert und neu aufbereitet werden.

Arbeit und Konsum. „Die mit den sozialen Medien einhergehende Individualisierung erfordert eine eingehende Auseinandersetzung mit den Zugängen der einzelnen Lernenden“, ergänzt die Expertin. Wobei darauf geachtet werden müs-se, dass Lernende nicht überzogene Erwartungshaltungen an den Tag legen. „Mitunter lässt sich ein regel-rechtes Konsumverhalten beobach-

ten. Inhalte werden konsumiert und nicht selbst erarbeitet.“ Hier gelte es, klare Grenzen zu setzen. Dass erfolgreiches E-Learning ei-ne exakt auf die Bedürfnisse der Ler-nenden zugeschnittene Auswahl an Tools und Methoden erfordert, be-tont auch der Psychologe Franz Witzeling, Chef des Humaninsti-tut in Klagenfurt und Entwickler von Simulations- und Lerntools. „Die konkreten Anforderungspro� le und die Wahl der Tools müssen auf den Lerntypus abgestimmt werden.“ ��

„Durch den intensiven Support steigt der Aufwand.“ M A R T I N A J E L I N E K

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Ob die Lernziele erreicht werden, hänge ebenso stark von der Motivati-on und der verfügbaren Zeit ab. „Ein qualitativer Erfolg kann gemessen werden, indem man realistische Ziel-setzungen vereinbart“, sagt der Exper-te und weist darauf hin, wie wichtig pädagogische und psychotherapeu-tische Fähigkeiten in diesem Prozess seien. Personalentwickler sind sich dessen oft viel zu wenig bewusst.

Noch am Anfang. Während das Ar-beiten mit Neuen Medien in den USA längst Standard ist, sehen Bildungs-experten in Europa vor allem in der praktischen Umsetzung nach wie vor großen Aufholbedarf. „Es mangelt sicher nicht an guten Konzepten, Er-folgsbeispiele sind mir jedoch nicht sehr viele bekannt“, meint Jelinek.Neben Universitäten und FH sind es im Unternehmensbereich in ers-ter Linie die großen Konzerne, die E-Learning erfolgreich einsetzen. So ist „Blended Learning“ etwa im Siemens-Konzern Teil eines ganz-heitlichen Personalentwicklungspro-zesses. „Mittels E-Learning stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeiter ein einheitliches Vorwissen zu Semi-naren und Workshops mitbringen“, berichtet Karl Lang, Leiter Konzern-personalentwicklung. Die Vorteile or-tet der Personalentwickler vor allem in den örtlich und zeitlich unabhän-gigen Lernprozessen sowie in der Er-gänzung zum unternehmensinternen

Wissensmanagement. „Die Mitarbei-ter bestimmen ihr Tempo selbst, das Lernprogramm können sie später als Wissensdatenbank verwenden, quasi als Nachschlagewerk in der täglichen Arbeitspraxis.“ Wichtig sei in jedem Fall die Kopplung an Präsenzveran-staltungen. Eine völlige Digitalisierung der Aus- und Weiterbildung ist auch für Flo-rian Kondert, Mitbegründer von fu-turum exactum, eine Illusion. Als ausschlaggebendes Kriterium für einen erfolgreichen Einsatz von E-Learning 2.0 betrachtet Kondert die Kompetenz der Anbieter und Leh-renden. „Meiner Meinung nach be-darf es einer zunehmenden Sensibili-sierung der Bildungsbeauftragten.“

Soziales Lernen. Klassisches E-Learning, also die multimedi-ale Aufbereitung von Inhalten, habe sich eigentlich nur bei der Vermitt-lung von reinem Faktenwissen be-währt, erklärt Paul Meinl, Geschäfts-partner der Firma Factline, einen wesentlichen Vorteil der neuen Ent-wicklungen. „Call-Center- oder Pro-duktschulungen lassen sich damit wunderbar durchführen“, der Einsatz von Web-2.0-Technologien hingegen sei dort sinnvoll, wo soziales Lernen, der Austausch und die Zusammen-arbeit mit anderen im Vordergrund stehe. „Der Aufwand für die konzep-tionelle Vorarbeit, insbesondere die Umsetzung in einfache Nutzungssze-

NÜTZLICHE LINKS

l MP3-Dateien, Playlists und Podcasts aus der deutschsprachigen Wikipediahttp://www.pediaphon.de

l Größte deutschsprachige Datenbank für kostenloses E-Learninghttp://www.e-learning-suche.de/

l Kostenlos Vokabel lernenhttp://www.vokker.net/de/start/

l Virtuelles Karteikartensystem mit Prüfungsfragenhttp://www.beaversity.com/

l Mindmapping-Tools für Gesprächsnotizen, kreative Problemlösungen, kollaboratives Erarbeiten von Inhaltenwww.mindmeister.at

l Coaching-, Simulations- und Lern-Toolswww.comvivo.tv

l Englische Vokabel übers iPod-Abohttp://www.ipodenglish.net/

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„Web-2.0-Technolgien sind dort sinnvoll, wo es um soziales Lernen geht.“ PA U L M E I N L

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narien und deren Abbildung in Soft-ware wird aber häu� g unterschätzt“, warnt Meinl. Entscheidend sei auch, dass die geplanten Maßnahmen an bestehende Strukturen und Abläufe angepasst werden. Bei Factline ha-

be man mit einer „evolutio-nären“ Vorgangsweise bislang die besten Erfah-

rungen gemacht. „Man startet mit reduzierten

Maßnahmen, die rasch zu ersten Erfolgen führen, den sogenannten ,quick wins‘“. Darauf könne in klei-nen Schritten aufgebaut werden, die sich je nach ihrem Erfolg ohne gro-ßen Aufwand korrigieren lassen. In jedem Fall seien viel Geduld und lau-fende Betreuung angesagt. So auch bei einem Pilotprojekt der Software-Firma, bei dem Banklehrlinge unter Einsatz von E-Portfolios in sozialen Lernprozessen vernetztes Denken, eigenständiges Handeln und Präsen-tationstechniken schulen sollen. Neben Geduld und Betreuung außer-dem gefragt: die Medienkompetenz der Nutzer. „Soziale Lernprozesse

sind Teil der neuen Medienkultur“, sagt beispielsweise � omas Burg und weist darauf hin, dass Wissen hier jenseits von Institutionen entsteht. Der Nutzer konsumiere nun Wissen nicht nur, sondern „konstruiert es in Interaktion mit anderen Nutzern. Das Wissen wird verlinkt und kommen-tiert, � ießt über unzählige Commu-nitys und Web-Seiten in Wikis, Blogs und Foren.“

Web-Wissen. Im Zusammenhang mit dem Kulturwandel im Aus- und Weiterbildungswesen seien ö� ent-liche wie private Bildungseinrich-tungen, aber auch Personalentwick-lungsabteilungen gefordert, den Lernenden die erforderliche Medien-kompetenz zu vermitteln. „Es muss klar sein, dass ich mich auf Platt-formen wie Facebook im halbö� ent-lichen Raum bewege, dass meine Blog-Einträge und Kommentare je-der lesen kann, dass sich Beru� iches und Privates hier leicht vermischen.“Die größte Herausforderung sieht Michael Wagner trotz aller Fort-

GLOSSAR: BLOG, MOODLE, PODCASTS

BLOG: Blogger führen im Internet eine Art öffentlich einsehbares Tagebuch, teils auch zu fachspezifi schen Themen, die beim Lernen hilfreich sein können. PODCAST: Audio- oder Videodateien, die über das Internet vertrieben werden. WIKI: Hypertextsystem, dessen Inhalte von Nutzern gelesen und online geändert werden können.MAHARA, MOODLE: Open-Source (freie Software)-Pro-jekte, etwa mit Lernplattformen, in denen virtuelle Kursräume zur Verfügung gestellt werden.

schritte in der fehlenden Partizipa-tion bestimmter Gruppen: „Wenn sich Bildungseliten künftig über die Nutzung von Medien de� nie-ren, könnte das tiefe Risse in unserer Gesellschaft hinterlassen. Wir müs-sen uns der enormen gesellschaft-lichen Auswirkungen bewusst wer-den und Strategien � nden, die einer Ausgrenzung vorbeugen.“ n

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Der NERD im Nadelstreif

KARRIERECHANCEN von Technikern im Management –

abseits von Forschung und Entwicklung. T E X T: E R I K A P I C H L E R

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Der introvertierte Tüftler, an dem das wahre Leben vorbeizugehen scheint, der Eigenbrötler mit ho-

hem Intelligenzquotienten, aber un-terentwickeltem Sozialverhalten, der Techniker, der sich in Computer-programme oder Versuchsanord-nungen vertieft und dabei gesell-schaftlich isoliert – ist diese Spezies Mensch, für die sich im Englischen der Begri� „Nerd“ herausgebildet hat, ein Klischee? Es sei schon et-was Wahres dran, gestehen Techni-ker selbst im Gespräch manchmal ein. „Der Großteil der Techniker sieht eine Firma als Maschine, in der die Menschen die Räder sind, die man nur hin und wieder schmieren muss. Sie glauben, dass man mit Optimie-rungsprogrammen für Produktions-prozesse alles managen kann, sogar das Familienleben“, sagt Paul Leit-ner, ursprünglich HTL-Elektrotech-niker und heute selbstständiger Medienconsulter und -produzent in Salzburg. „Gerade Techniker neigen dazu, sich in einem ,berechenbaren‘, sicheren Umfeld zu bewegen. Das führt aber immer nur zu Weiterentwicklung –

auch persönlich – in ganz klei-nen Schritten“, spricht der Pro-

dukt- und Datenentwickler Karl Berger das Problem un-ter einem anderen Aspekt an. Berger, der in Leoben Kunststo� technik studiert hat, ist heute Bereichslei-ter für Produkt- und Daten-engineering bei dem Büro-möbelhersteller Bene.

Fit werden in Soft Skills. Wie befähigt sind Techniker

also, trotz der selbstkritisch ein-gestandenen De� zite an der Spitze von Unternehmen zu stehen, nicht nur ein Rädchen im Getriebe zu sein, sondern auch Personal zu führen, Marketing zu betreiben, Produkte zu verkaufen?

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„Techniker sollten sich durch die von Kau� euten und Juristen aufgebauten Barrieren nicht davon abhalten las-sen, verantwortungsvolle Manage-mentpositionen anzustreben. Geset-zestexte oder Bilanzen sind leichter zu begreifen als die Hauptsätze der � ermodynamik“, meint Erich Fer-cher, Geschäftsführer des „Austrian Bio Energy Center“. Er selbst habe sich die für die heutige Funktion not-wendigen Skills durch „viele Kurse und stressbehaftete Prüfungen“ an-geeignet. Welche Kurse und Lehrgänge ha-ben Weiterbildungsinstitute Tech-nikern anzubieten? „Sehr gefragt ist kaufmännisches Know-how, im Speziellen die betriebswirtschaftli che Grundausbildung von der Kosten-rechnung bis hin zur Budget planung“, sagt Institutsleiter Michael Lan-dertshammer vom Wi� Österreich. „Ebenso gefragt sind Projektmanage-mentausbildungen. Wer über gute Fremdsprachenkenntnisse – Englisch und Ostsprachen – verfügt, punk-tet als Techniker zusätzlich, da heu-te vielfach Produktionsstandorte in Osteuropa oder Asien betreut werden müssen.“ Zunehmend größer werde auch die Bedeutung von Soft Skills. „Kommunikations-, Präsentations-

und Ausdrucksfähigkeit oder inter-kulturelles Verhalten – diese Fähig-keiten sind nicht angeboren, sondern das kann und muss man lernen.“ Der Mitbewerber b� setzt eben-falls vor allem auf „solide betriebs-wirtschaftliche Kenntnisse, gute Soft Skills wie Mitarbeiterführung, Auf-treten, Rhetorik und Präsentations-technik, Kommunikations- und Ent-scheidungsfähigkeit, Management und Organisation, und schließlich sind nicht zuletzt auch Sprachkennt-nisse in einer immer vernetzteren Welt zunehmend gefordert“, so b� -Österreich-Geschäfts führer Micha-el Sturm.

EU-Wirtschaftsführerschein. Was den wirtschaftlichen Bereich betri� t, so bietet das b� auch die Möglichkeit, den Europäischen Wirtschaftsführer-schein (EBC*L – European Business-Competence* Licence) zu erwerben, ein EU-weit anerkanntes Zerti� kat, das Kenntnisse in Bilanzierung, Kenn-zahlen, Kostenrechnung und Ge-sellschaftsrecht nachweist und laut Sturm von Personen mit technischen Fachausbildungen häu� g nachgefragt wird. Für Techniker in der Logistik-branche bieten die Berufsförderungs-institute ein umfangreiches, modular

„Bilanzen sind leichter zu begreifen als die Haupt-sätze der Thermo-dynamik.“ E R I C H F E R C H E R ,

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aufgebautes Kursangebot vom Stap-lerschein bis zum Zerti� katslehrgang „Expert in Logistics“, der unter ande-rem fundierte Kenntnisse in Control-ling, Teamleitung und Projektma-nagement vermittelt. Nicht zuletzt bietet das b� Fachhochschulstudien-gänge für Logistiker.

Stichwort Fachhochschulen: Es ver-steht sich, dass nahezu alle Fach-hochschulen berufsbegleitende Wirt-schaftsstudiengänge anbieten, die – entweder ausschließlich am Wochen-ende oder an mehreren Abenden ab-solvierbar – auch für voll im Beruf stehende Technikabsolventen in frage kommen.

Kurzausbildungen. Unterschied-lich sind die Meinungen von Techni-kern, wenn es um Intensität und Län-ge von Weiterbildungen geht. Ein Teil der Manager in technischen Firmen

setzt eher auf Kurzausbildungen: „Geringfügige betriebswirtschaftliche Zusatzkurse, zum Beispiel für Bilanz-lesen, Kostenrechnung und Personal, und diverse nur wenige Tage dau-ernde Seminare für Persönlichkeits-entwicklung und allgemeine Ma-nagementlehre“ habe er beansprucht,

erzählt Karl Angerer, Geschäfts führer von Berndorf Metall- und Bäder-bau: „Insgesamt maximal eine Wo-che pro Jahr an Kurszeiten.“ Viel ge-bracht hätten ihm, der von Natur aus eher ruhig und introvertiert sei, Weiterbildungen in Persönlichkeits-entwicklung, wozu er vor allem Rhetorik und Präsentationstechnik zählt. Viel habe er aber einfach durch die Praxis gelernt: „Berichte verfassen, Präsentationen vorbereiten und durchführen, erste beru� iche Schritte in einem internationalen Großunter-

nehmen machen, um Organisation und Strukturen kennenzulernen“ – all das sei als Vorbereitung auf die heutige Funktion hilfreich gewesen. Das berühmte Learning by Doing nennt auch Erich Fercher als wich-tiges Prinzip, und Karl Berger ist überhaupt der Meinung, dass „Din-ge wie Mitarbeiterführung, soziale Management-Skills oder einfach das Gespür für heikle Situationen sich auf keiner Uni der Welt erlernen las-sen. Eigeninteresse, Lernen von Vor-bildern, aber auch unvermeidbares ,Scheitern‘ sind letztlich die besten Lehrmeister. Mir persönlich hat sehr geholfen, dass ich mich nach meinem Studium ganz bewusst in ein fremdes Metier gewagt habe. Drei Jahre Erfah-rung im Einkauf haben mir viel ge-bracht: kaufmännisches und juris-tisches Wissen sowie viel Erfahrung im Umgang mit Menschen im natio-nalen und internationalen Umfeld.“ Auch Gerhard Drexler, ursprüng-lich Chemieingenieur und heute Lei-ter von Forschung und Entwicklung im internationalen Papierkonzern Mondi, war vor seiner Managertätig-keit „operativ in der Produktion tä- F

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„Nach dem Studium habe ich mich bewusst in ein fremdes Metier gewagt.“ K A R L B E R G E R , B E N E

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tig, was wichtig für die Entwicklung meines Führungsstils war“.

Postgraduate-Studien. Drexler zählt zu den Führungskräften, die, nachdem sie es bis an die Spitze gebracht haben, auf längerfristige Weiterbildungen wie Studium, MBA oder Master-Programme setzen und damit sozusagen ein zweites Mal „durchstarten“. Der Mondi-Manager hat „neben einer Vielzahl von fach-spezi� schen Kursen und Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung“ in den letzten Jahren mehrere postgra-duale Studien absolviert und so die Grade eines „M.Sc.“ (Master of Sci-ence) in Umweltmanagement, eines M.Sc. in Prozessmanagement und

eines MBA (Master of Business Admi-nistration) in General Management erlangt. Der Vorteil solcher mehrse-mestrigen Ausbildungen liegt für ihn „in der einzigartigen Gelegenheit, von Mitstudenten aus anderen Beru-fen und Industrien zu lernen“. Derzeit schreibt Drexler an einer Doktorar-beit an der Leeds Metropolitan Uni-versity. Er habe sämtliche schriftliche Arbeiten zur Erlangung der Master-grade immer zu Firmenthemen ver-fasst. Selbst bei der Doktorarbeit, die ja vor allem der Wissenschaft dienen soll, sei dies möglich. „Diese Disser-tation stellt den wissenschaftlichen Anteil eines größeren Firmenpro-jekts dar und hat enorme Relevanz. Mit einiger Geduld und der richtigen

Uni ist das machbar. Die Zeit für eine derart aufbereitete Sache ist sehr gut investiert, da man das wissenschaft-liche und das Interesse der Firma un-ter einen Hut bringt.“

MBA für die Selbstständigkeit. Auch Paul Leitner machte vor zwei Jahren eine MBA-Ausbildung. Die Gründung seiner noch jungen Fir-ma konnte er als Praxisfall in das Studium einbringen. „Die Firma ist dadurch strukturierter, die Pläne sind sauberer ausgearbeitet. Meine Selbstständigkeit an sich würde aber ohne MBA nicht anders aus schauen“, sagt er. Durch die Vortätigkeit als Geschäftsführer des euro päischen Authoring- und Post- Production-

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„Einzigartige Gelegenheit, von Mitstudenten aus anderen Berufen zu lernen.“ G E R H A R D D R E X L E R , M O N D I

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Ein MBA-Abschluss hilft dabei, die Qualität der eigenen Berufserfahrung rich tig einzuschätzen.

„Ich habe vorher nie gewusst, wie viel ich wirklich weiß“, sagt Paul Leitner.

Studios bei Sony, also eines Kreativ-bereichs inmitten einer Industriepro-duktion, habe er viel Aufbauerfah-rung gesammelt und auch gelernt, was eigene Kostenverantwortung heiße, „allerdings mit der Rücken-stärkung durch einen Konzern“. Als er sich schließlich für die Selbst-ständigkeit entschied und diese „Rü-ckenstärkung“ weg� el, investierte er in einen MBA in General Manage-ment. Warum trotz so viel Berufser-fahrung noch eine derart kosten- und zeitintensive MBA-Ausbildung? „Ich habe eigentlich damals schon viel gewusst, vor allem was internationa-le Gep� ogenheiten angeht, weil ich sehr oft in England und den USA zu tun hatte. Aber ich habe nie gewusst, wie viel ich wirklich weiß, und hat-te immer ein ungutes Gefühl, wenn es um wirtschaftliche � emen ging.“

Rein inhaltlich seien für ihn zum Beispiel � emen wie Konkurrenzanalyse oder Bi-lanzrecht wichtig gewesen. Die einzige Alternative zur MBA-Ausbildung wäre für ihn ein Jus-studium gewesen. Die damalige Salzburger Mindeststudiendauer von fünf Jahren hätte ihn aber abge-schreckt. Kein � ema waren Kurz-ausbildungen, da er innerhalb seines früheren Konzerns ohnehin „Schu-lungen und Kommunikationssemi-nare am laufenden Band“ absolviert habe. Leitners Rat an alle Techniker, die Führungspositionen anstreben: „Ho-rizonterweiterung in möglichst kon-trären Disziplinen – auch, weil die Welt sowieso immer technologischer wird.“ Konkret hält er es zum Beispiel für empfehlenswert, sich mit sozio-

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ContentsComprehensive Technical Knowledge in the area of Alternative Energy Production • Management and Valuation of Sustainable Energy Systems • EU-Extension and relevant Law • Master´s Thesis

Modalities4 semesters, part-time, organized in modules & English. Lectures & fi eld studies in Austria, Czech Republic, Hungary, Poland, Slovakia, and Slovenia

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http://cec.tuwien.ac.at; TU Graz, http://portal.tugraz.at/, Bereich Life Long Learning; TU Innsbruck, http://www.uibk.ac.at/weiterbildung/; Montanuniversität Leoben, http://www.unileoben.ac.at, Bereich Universitätslehrgänge

Ein MBA-Abschluss hilft dabei, die Qualität der eigenen Berufserfahrung rich tig einzuschätzen.

„Ich habe vorher nie gewusst, wie viel ich wirklich weiß“, sagt Paul Leitner.

logischen � emen zu beschäfti-gen. „Das hilft weder als Techni-

ker noch als Privatperson, aber als Manager in Technik� rmen.“

Pragmatischer ist Karl Angerers Tipp, „sich schon in frühen Jahren Spezialwissen in Bereichen anzueig-nen, in denen im Unternehmen Be-darf besteht, wo es Lücken gibt“. Sol-che Nischenkenntnisse seien ihm

zum Beispiel bei einem großen Rei-fenhersteller, wo er seine ersten be-ru� ichen Sporen gesammelt hat, sehr zugute gekommen. Als karriereför-dernd sieht er auch die Fähigkeit an, Fragen der Unternehmensleitung oder von Auftraggebern klar und pragmatisch zu beantworten und nicht korrekt, aber zu umfangreich, „wie es Ingenieure gerne tun“. n

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Wissen, wie es geht. Von der Anwendung zum Studium ist nur ein kleiner Schritt.

Playstation statt PuPPen. Die Mädchen von heute lieben die Technik beinahe so wie Burschen.

In zahlreichen Studien können beide den Spaß an Elek-tronik, Computer und Handy ausleben. t e x t: c l a u d i a d a b R i n g e R

Keine Spurvon Technikscheu

Am Rande der letzten Nürn-berger Spielwarenmesse stellte man fest: Der Absatz von Konsolen und Video-

spielen wächst rasant, während Tra-ditionelles wie Brettspiele, Plüsch-tiere oder Puppen stagniert. Kleine Mädchen kümmern sich um elektro-nische „Nintendogs“, auf der „Stern“-Shortlist für die größeren stehen Videospiele wie Final Fantasy ganz oben. Die Jugendzimmer von heute sind elektronische Maschinenparks, und der Spaß an der Technik setzt sich auch im Studium fort. Das zeigen viele Projekte und Entwicklungen der heimischen Hochschulen.

Tanzende Roboter. Dass man Ro-boter sogar zum Tanzen bringen kann, haben jüngst etwa die Studie-renden des Studiengangs „Hard-ware/Software Systems Engineering“ (HSSE) an der FH Oberösterreich bewiesen. Das Video von den tan-zenden Hexapods – das sind Insekten nachempfundene Laufroboter mit sechs in ihrer Länge veränderlichen Beinen – von den Hexapod-Meister-schaften 2008 am FH OÖ-Campus Hagenberg schaffte es sogar auf die Startseite des Videoportals YouTube. Was sich seit dem vergangenen Jahr verändert hat und welche neuen Ein-fälle die Studenten haben, kann man sich bald wieder ansehen: Die nächs-te Hexapod-Meisterschaft findet am 16. April 2009 an der Hagenberger Fakultät für Informatik, Kommuni-kation und Medien statt. Wer sich schon vorher Appetit holen möchte, kann das beim Tag der offenen Tür am 13. März tun.

Prüfung am Handy. Das Mobiltele-fon, unverzichtbares Accessoire jedes jungen Menschen, fasziniert auch die Techniker an der Fachhochschule Wiener Neustadt. Hier haben Chris- tian Anzur, Fachbereichsleiter für Mathematik und Statistik, und der Telekommunikationsforscher Joa-chim Zeiss ein „Prüfungshandy“ entwickelt. Die Studierenden absol-vieren Multiple-Choice-Tests im Hör-saal unter Aufsicht per SMS. Ihr Klau-

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surergebnis bekommen sie gleich nach der Prüfung automatisch zu-rück, dadurch entfällt das Warten auf die Ergebnisse. Ein Vorteil für die Studenten – und den Prüfer: Er hat alle Daten elektronisch zur Verfügung und kann diese sofort auswerten. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Abstimmungen, Meinungsum-fragen oder Auswertungen von Tests.

Erweiterte Realität. Dass künstli-che Welten nicht auf den Computer begrenzt bleiben müssen, sondern auch die Wahrnehmung der Realität verändern können, zeigen Forscher der TU Graz im neuen Christian- Doppler-Labor „Handheld Augmen-ted Reality“. In der Augmented Rea-lity (AR) werden Livevideobilder mit Computergrafi k zu neuen Dar-stellungen kombiniert. „Aufgrund fehlender Geräte orientierten sich Aktivitäten im Bereich AR bislang stark an der Grundlagenforschung“, sagt der stellvertretende Laborleiter Daniel Wagner vom Institute for Computer Graphics and Vision. „Im neuen Labor sollen Anwendungen für die Praxis im täglichen Leben entwickelt werden.“ Einsetzen soll man das künftig bei virtuellen Stadt-führern oder bei Produkten können, über die der Konsument per Han-dy zusätzliche Informationen anfor-dern kann.

RoboCup. Viele Hochschulen nut-zen den Spaß an der Freud aber auch ganz konkret, um Nachwuchs-studenten zu ködern. Im November 2008 wurde etwa an der FH Techni-kum Wien erstmals die „First Lego League“ ausgetragen, bei der Schü-ler mithilfe eines Roboters kniffl ige Aufgaben erfüllen mussten. Im März folgt der nächste Höhepunkt, wenn an der FH das „RoboCup Junior Qua-lifi kationsturnier“ für Österreich aus-getragen wird, bei dem Roboter im Fußballspiel gegeneinander antre-ten. „Primäres Ziel ist es, interessier-ten Schülern Technik noch näherzu-bringen beziehungsweise sie Technik ‚erleben‘ zu lassen“, erklärt Rektor Fritz Schmöllebeck. „Dazu bieten wir unseren Partnerschulen unter ande-rem Workshops, bei denen Schüler unter fachlicher Betreuung beispiels-weise einen kleinen Roboter selbst programmieren.“

Hinaus in die Schulen. Die FH Campus Wien schickt, wie andere Hochschulen auch, ihre Mitarbeiter hinaus in AHS und HTL. Alexandra Buhl, Koordinatorin für Schulmar-keting: „Wir wollen Rollenbilder auf-brechen, das Image von technischen Berufen heben, sensibilisieren und technische Berufe für Mädchen attraktiv gestalten.“ Auch auf der Bil-dungsmesse BeSt im März wird man

wieder vertreten sein: „Es wird einen eigenen Technikschwerpunkt geben, unter anderem mit Vorträgen und Diskussionen zu den Th emen ‚Was erwarte ich mir von meinem Job?‘ und ‚Medizin und Technik – Schnitt-stelle mit Chancen?‘“, sagt Buhl.

Frauen in der Technik. Obwohl auch Mädchen technische Geräte ganz selbstverständlich nutzen, ent-scheiden sie sich selten für ein tech-nisches Studium. Das Projekt „FIT –

Frauen in der Technik Tirol“ von Universität Innsbruck, Management Center Innsbruck, den FH Kufstein und Vorarlberg sowie der Privatuni-versität UMIT will das ändern. Das nächste Event ist der FIT-Brunch: „Am 2. Juni können interessierte Mädchen mit Technikerinnen und Naturwissenschaftlerinnen aus der Praxis sowie Studentinnen frühstü-cken und sich dabei über Berufe und Studien informieren“, erklärt FIT-Koordinatorin Desiree Dafner. n

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„Wir wollen das Image von technischen Berufen heben.“ a l e x a n d R a b u h l , F h c a M P u s W i e n

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Warum Technik viele abschreckt und was man in der Ausbildung dagegen tun kann, weiß Monika kircher-kohl. i n t e r v i e w: Pa M e l a k r u M P h u b e r

„Verlorene Wertschätzung für technisches Wissen“

Monika Kircher-Kohl ist Vorstandsvorsitzende des Halbleiterherstel-lers Infineon Techno-

logies Austria. Für Industriellenverei-nigung und Bildungsministerium hat sie unter anderem neue Modelle für den naturwissenschaftlichen Unter-richt entwickelt .

Sie haben Handelswissen-schaften studiert und sind 2001 als Finanzvorstand in ein hoch-technologisches Unternehmen gekommen. Wie haben Sie sich auf diese Tätigkeit vorbereitet?

Ich hatte drei Monate Zeit und habe nach einem professionellen Screening Weiterbildungen in den Bereichen Finanzwesen, Unter-nehmensführung und Englisch ab-solviert und mich darüber hinaus coachen lassen.

Eine spezifisch technische Wei-terbildung haben Sie nicht absol-viert?

Für meine Position war das nicht not-wendig. Als Führungskraft muss man technisch genug Gespür haben, um Urteile abzugeben und große Ent-scheidungen treffen zu können, aber man muss nicht jedes Produkt bis ins Innerste verstehen. Da gab es keine falschen Erwartungen an mich.

Sind technische Unternehmen Ihrer Ansicht nach für Nicht-techniker durchlässig genug?

Sicher nicht, und das ist eine absolu-te Bringschuld vonseiten der Unter-nehmen. Denn gleichzeitig verlieren wir die Expertise von Spitzentechni-kern mit langjähriger Erfahrung, weil sie in Managementfunktionen auf-steigen. Wir haben bei Infineon des-halb zwei parallele Karrierewege ent-wickelt: einen technischen, in dem die Fachexpertise zählt, und einen im Management, in dem man sich auf Personalführung und Prozessge-staltung konzentrieren kann. Das hat sich sehr bewährt.

Was tut die Wirtschaft im Bereich der Ausbildung gegen den Tech-nikermangel?

Wir sind als Unternehmen aktiv, aber auch überbetrieblich, vonseiten der Industrie und des Fachverbands der Wirtschaftskammer gibt es zahl-reiche Projekte – von Lehrlingsinita-tiven bis zur wissenschaftlichen Zu-sammenarbeit mit Universitäten. Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Ausbildung realitätsnah stattfindet. Nicht um die Absolventen maßge-schneidert geliefert zu bekommen, sondern um ihnen die Sinnhaftigkeit der Ausbildung zu vermitteln. Eine jahrelange abstrakte Technikausbil-dung führt dazu, dass die Menschen F

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Zur Person. Monika Kircher-Kohl war in der vergangenen Legislaturperiode stellvertretende Leiterin der Experten-kommission von Bildungsministerin Schmied zur „Erarbeitung von Strategien und Modellen für die Schulorganisation“. Darüber hinaus hat sie für die Industriellenvereinigung das Programm „Zukunft der Bildung – Schule 2020“ mitentwickelt.

MenschgDiätologie, BachelorgPhysiotherapie, Bachelorg Soziale Arbeit, Bachelor/Master

WirtschaftgMedia- und Kommunikations- beratung, BachelorgMedienmanagement, Bachelor/ Master

TechnologiegCommunications & Simulation Engineering, BachelorgEisenbahn-Infrastrukturtechnik, BachelorgIT Security, Bachelor/MastergMedientechnik, BachelorgTelekommunikation & Medien, Master

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nicht mehr erkennen, was sie damit in der Gesellschaft eigentlich bewir-ken können. Deshalb haben wir zum Beispiel das Modell der „SEMI High Tech University“ aus Amerika in den deutschsprachigen Raum importiert, mit dem man sehr praxisnah und spaßbetont jungen Menschen in der Gruppe Halbleitertechnik vermitteln kann.

Was sind die Ursachen für die Technikverdrossenheit der Österreicher?

Kleine Kinder zeigen eine große Neu-gierde auf Naturwissenschaften und Technik. Im schulischen Alltag gel-ten Mathematik, Physik und Chemie aber als schwierige, spröde Fächer, die man im Alltag nicht anwenden kann. Eine Forderung der Industrie aus dem Bereich „Schule 2020“ ist der fächerübergreifende naturwis-senschaftlich-technische Unterricht. Auch die Expertenkommission des Bildungsministeriums hat sich gegen die Zerstückelung in einzelne Fächer

ausgesprochen, weil dadurch Zu-sammenhänge und damit auch An-wendungsmöglichkeiten nicht er-kannt werden können. Für Mädchen gilt das ganz besonders, weil Mäd-chen und junge Frauen noch viel öfter als Burschen fragen: Wozu soll das dienen? Was kann ich damit verändern?

Gleichzeitig ist unser Alltag im-mer technischer, Computer und Handy sind allgegenwärtig.

Viele junge Menschen sind aus die-sem täglichen Gebrauch heraus sehr technikaffi n geworden. Das muss man nutzen, um die berufl iche Aus-bildung zu forcieren. Interessant ist übrigens das Ergebnis einer Studie aus Finnland, die nachgewiesen hat, dass der Status der Ingenieurwissen-schaften sinkt, je höher industriali-siert ein Land ist. Auch in Österreich bemerke ich erst seit wenigen Jah-ren wieder ein gesteigertes Interesse an Technik: Vor fünf Jahren wurden zum Beispiel Nobelpreisträger nicht

öff entlich gewürdigt. Die Wertschät-zung hoher technischer Kompetenz ist uns in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen, die müssen wir wiedergewinnen.

Wann ist es zu spät für eine tech-nische Ausbildung?

Später, als man vielfach denkt. Nach Aussage vieler Fachhochschulen und Universitäten sind zum Beispiel AHS-Maturanten als Studierende in tech-nischen Fächern sehr erwünscht, werden aber noch viel zu wenig adressiert. Berufsbegleitend eine er-ste technische Ausbildung zu absol-vieren ist sicher eine größere Heraus-

forderung, aber auch da wird man sich Module für Postgraduate-Stu-dien überlegen müssen. Wichtig ist auch – umgekehrt – die Absolventen von technischen Ausbildungen in ihren Fächern zu halten, damit sie nicht nach fünf oder zehn Jahren ins Management umsteigen. Hilfreich sind Kombinationsstudien wie zum Beispiel Wirtschaftsingenieurwe-sen oder Wirtschaftsinformatik, in denen man zwei Welten kennenlernt. Diese Studien haben sicher sehr viel Zukunft, weil sie ermöglichen, erst später zu entscheiden, in welche Richtung man sich vertieft. n

„Maturanten der AHS sind in technischen Studien sehr erwünscht.“

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Die Meister ihrer Fächer

ende Jänner schlugen die Fachhochschulen Alarm. Nach dem enormen Wachs-tum der letzten 15 Jahre

gebe es nun ernste Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Die Beiträge des Bundes zu den Kosten der Stu-dienplätze müssten dringend erhöht werden, und für die Zeit nach 2010 fehle noch immer ein neuer Fach-hochschulentwicklungs- und -finan-zierungsplan. Der derzeit geltende Plan läuft 2010 plangemäß nach fünf Jahren aus. Bisher wurden dadurch jedes Jahr 300 neue Studienplätze geschaffen. Wie es danach weiter-geht? Es steht noch nicht fest.Aus dem Büro von Wissenschafts- minister Johannes Hahn heißt es da-zu auf Anfrage, dass mit Erstellung eines weiteren Fachhochschulent-wicklungsplans in inhaltlicher Sicht im ersten Halbjahr 2009 begonnen wird: „Wie schon bisher wird es auch

eine Einbeziehung der Erhalter der Fachhochschulstudiengänge geben.“

Übergangszeit. Für die Übergangs-zeit sind kreative Lösungen gefragt, denn gleichzeitig scharren die Studie-renden in den Startlöchern. Am Ma-nagement Center Innsbruck (MCI) wurde im Herbst 2008 ein Bachelor-Studiengang für Mechatronik einge-richtet. „Ein großer Erfolg“, sagt MCI-Geschäftsführer Andreas Altmann. „Wir hatten 75 Bewerber und ha-ben im Endeffekt mehr Studierende aufgenommen, als ursprünglich ge- plant.“ Nach drei Jahren, im Jahr 2011, würde plangemäß der aufbauen-de Mechatronik-Masterstudiengang beginnen. Ob der Bund dafür eine Finanzierung bereitstellt, die Grund-voraussetzung für eine Genehmigung des Studiengangs durch den Fach-hochschulrat? Offiziell ist noch nichts entschieden, aber Altmann sieht sich

den Studierenden verpflichtet: „Es wird den Master-Studiengang auf jeden Fall geben.“ Wer ein Bache-lor-Studium startet, müsse schon zu Beginn wissen, ob er danach einen Master absolvieren kann.Schließlich ist die Umstellung vom alten Diplomstudiensystem auf das sogenannte Bologna-Modell, in dem auf ein mit Bachelor abschließendes Grundstudium ein vertiefendes Mas- ter-Studium folgt, so gut wie vollzo-

Einstieg. Erst-mals kommt ein relevanter Schub von Bachelor-Absolventen auf den Arbeitsmarkt. Viele wollen auch weiterstudieren.

Ein Master- studium qualifiziert für eine Führungs-position.

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sie sind für grösseres

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Financial ManagementImmobilienwirtschaftJournalismus & MedienmanagementKommunikationsmanagementMarketing- & SalesmanagementPersonal- & WissensmanagementTourismus-ManagementUnternehmensführung

bachelor- & master-studium

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Im kommenden Studienjahr beginnen so viele MaStEr-StuDiEn wie noch nie. So werden Bachelor-Absolventen fi t für die nächste Stufe der Karriereleiter. t E X t: Pa M E l a K r u M P h u B E r

��

gen. Nur noch sieben von derzeit 276 Fachhochschulstudiengängen schließen mit einem Diplom ab. Die Mehrzahl, nämlich 180, sind

derzeit Bachelor-Studien, die restlichen 89 Master-Studien-

gänge.

Führungsqualifikation. Heuer kommt nun erstmals eine relevante Anzahl von Bachelor-Absolventen auf

den Arbeitsmarkt. Viele von ihnen wollen nicht nur gleich

in den Job einsteigen, sondern einen Aspekt ihrer Ausbildung

vertiefen und – vorzugsweise be-rufsbegleitend – weiterstudieren.

Alle Fähigkeiten, „die für eine Füh-rungstätigkeit in den jeweiligen

Berufsfeldern nötig sind“, sollen da-bei vermittelt werden, wie Andreas

Breinbauer, Vizerektor der FH des bfi Wien, formuliert. Neue Master-Studiengänge, die ge-nau das leisten sollen, müssen al-so dringend geschaff en werden. Bei den Fachhochschulen ist man trotz

aller Geldsorgen für den Ansturm ge-rüstet. Gut 20 neue Master wurden schon im Studienjahr 2006/2007 ak-kreditiert, 2007/2008 und 2008/2009 waren es knapp 30. Im Herbst die-sen Jahres folgt nun ein neuer groß-er Schwung an Studienangeboten: 27 Master sind bereits akkreditiert, weitere 17 haben beste Chancen auf eine Genehmigung. Die meisten davon entfallen auf jene Bereiche, in denen die Fachhochschulen traditio-nell stark sind, also auf Technik und Ingenieurwissenschaften, auf Wirt-schaftsstudien und auf Studien aus dem Bereich Gesundheit. An der FH des bfi Wien etwa können sich Absol-venten eines wirtschaftswissenschaft-lichen Studiums ab Herbst auf „Lo-gistik und Transportmanagement“ spezialisieren oder sich mit „euro-päischer Wirtschaft und Unterneh-mensführung“ beschäftigen. An der FH Burgenland startet unter anderem ein englischsprachiger Master-Stu-diengang für das Management von EU-Projekten. Einen Überblick über alle Studiengänge fi ndet man auf

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Die Ausbildung für Human-mediziner und Juristen wird nicht auf das Bachelor-Master-

Modell umgestellt.

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Profi s. Nach ein paar Jahren Berufs-erfahrung verhilft ein Master-Studium zur erwünschten Spezialisierung.

www.fhr.ac.at, der Homepage des Fachhochschulrats.

Privat-/Universitäten. Doch ein Master-Studium muss natür-lich nicht notwendigerweise an einer FH absolviert werden. Auch an den öff entlichen Universitäten wer-den neue Master entwickelt. Einen österreichweiten Überblick über al-le Uni-Angebote gibt es nicht, wer einen Master machen will, muss sich direkt bei den einzelnen Uni-versitäten erkundigen. Laut Universitätsbericht 2008 stellen Bachelor- und Master-Studien aber mittlerweile 84 Prozent des gesam-ten ordentlichen Studienangebots. An der WU Wien starten zum Bei-spiel im Herbst zwei deutschspra-chige und zwei englischsprachige Master: „Volkswirtschaft“, „Finanz-wirtschaft und Rechnungswesen“ und, auf Eenglisch, „Quantitative Finance“ und „International Ma-nagement/CEMS“. An der TU Wien werden schon seit Oktober 2006 al-le Studien (mit Ausnahme der Lehr-amtsstudien) als Bachelor- bzw. Master-Studien angeboten, und auch an der Universität Wien sind mit dem Studienjahr 2008/09 die Mehrheit der Studien auf das drei-gliedrige System Bachelor-Master-PhD umgestellt worden. Manfred Kadi, Pressereferent der Universi-

tätenkonferenz (Uniko): „Defi nitiv nicht umgestellt werden bundes-weit die humanmedizinischen Stu-dienrichtungen, das Jus-Curricu-lum sowie die Lehramtsstudien, also die universitäre Lehrerausbil-dung. Für letztgenannte Studien wurde jedoch vor wenigen Wochen eine Expertengruppe der beiden zuständigen Ministerien eingerich-tet, die sich unter anderem mit der Umstellung auf das Bologna-System befassen soll.“Und auch an den österreichischen Privatuniversitäten ist das Modell weitgehend etabliert. „Die Privat-universitäten haben ihr Studienan-gebot von Anfang an im Wesent-lichen und von wenigen Ausnahmen abgesehen an der Bologna-Ar-chitektur ausgerichtet“, sagt Elisa-beth Fiorioli, Geschäftsführerin des für die Priviatuniversitäten zustän-digen Akkreditierungsrates.

Zusatzprüfung. Um zwischen den einzelnen Anbietern zu wechseln, also etwa nach einem Bachelor an einer Fachhochschule an einer Uni-versität seinen Master zu machen, müssen allerdings unter Umstän-den Prüfungen nachgeholt werden. Auskünfte über die nötigen Studien-nachweise und ersatzweise vorge-schriebenen Kurse gibt die jeweilige Studien- und Prüfungsabteilung. n

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EUROPEAN TAX LAW

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POstGrADUALe MAster-LeHrGÄNGe – NeU AB 2012?

MBa- unD anDErE postgraduale Lehrgänge können derzeit noch auf Basis einer ministe-riellen Verordnung als sogenannte „Lehrgänge universitären Charakters“ (LUC) auch von nicht-universitären einrichtungen durchgeführt werden. Die inhaltliche und didaktische Qualität dieser Angebote ist für interessenten aber schwer ein-zuschätzen, da es keine vorgeschriebenen stan-dards gibt. Alle LUC wurden daher bis zum Jahr 2010 befristet. Danach sollten private Anbieter verpfl ichtet werden, ihre LUC nur noch in Zusam-menarbeit mit einer Universität durchführen zu dürfen. Umstrukturierungen und überarbeitete Lehrpläne wären die Folge.

Wer jetzt mit dem Gedanken spielt, sich für einen MBA eines privaten Anbieters zu bewerben, braucht sich allerdings keine sorgen zu machen. Ganz schnell entschlossene, die sich sofort ein-schreiben, können ohnehin noch bis 2010 zum Abschluss kommen. im aktuellen regie-rungsprogramm ist darüber hinaus nun ein gemeinsames rahmengesetz zur Qualitätssiche-rung aller Hochschulen und Anbieter „hoch-

schulischer Programme“ geplant. Auch von der Gründung einer gemeinsamen Qualitätssiche-rungsagentur für Fachhochschulen, Privatuniver-sitäten und Universitäten ist die rede. An dieser Agentur sollen dann auch institutionen ohne Hochschulstatus ihre Angebote akkreditieren lassen können. Umgesetzt werden könnte das Ganze bis 2012. Bis dahin würden auch die LUC gültig bleiben.

„Wir gehen davon aus, dass es auch weiterhin Lehrgänge universitären Charakters geben wird“, sagt Alfons Helmel, Vorstandsmitglied der neuen Vereinigung für erwachsenenbildungseinrich-tungen Österreichs (VeBÖ). „es ist sinnvoll, die Frist zu verlängern, weil Qualitätsstandards in der kurzen Zeit bis 2010 nicht seriös festgelegt werden können.“

Auch vonseiten des Wissenschaftsministeriums wurde bereits angedeutet, dass über eine Ver-längerung der LUC bis 2012 nachgedacht wird. somit sollte ein relativ reibungsloser Übergang möglich werden.

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MA, MAS, M.A.I.S., M.B.L, MTD

oder MBA – die BANDBREITE DER

AKADEMISCHEN TITEL im vereinheit-lichten europäischen Hochschulsystem ist

beachtlich. Wer die Bedeutung dieser

Abkürzungen kennt, sieht bald klarer.

T E X T: E R N S T P O H N

Durchblick im TITELDICKICHT

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Zehn Jahre sind mittlerwei-le vergangen, seit mit dem Bologna-Prozess die Ver-einheitlichung des europä-

ischen Hochschulsystems eingeleitet wurde. Das dreigliedrige Studiensys-tem aus Bachelor, Master und PhD hat seither auch in Österreich Einzug gehalten. Durch die kontinuierliche Umstellung verschwinden langsam die traditionellen heimischen Titel, die neuen klingen für das titelverliebte österreichische Ohr nach wie vor fremd. Noch dazu werden sie nicht, wie gewohnt, vor den Namen, son-dern dahinter gesetzt und eignen sich nicht als Anrede. So hat der/die re-spektein� ößende „Magister/Magis-tra“ bald ausgedient – aber jemanden stattdessen mit „Frau Master“ oder „Herr Master“ anzusprechen wird sich wohl kaum durchsetzen.

Master mal zwei. Der „Master“ sorgt auch aus einem anderen Grund hierzulande noch für leichte Verwir-rung: Es gibt ihn als akademischen Titel sowohl im Regelstudium als auch in der postgradualen Weiter-bildung, und zwischen beiden be-steht nach außen hin kein erkenn-barer Unterschied. Beispielsweise wird ein MA (Master of Arts) in der zweiten Ebene des dreigliedrigen Bo-logna-Systems ebenso verliehen wie in der Weiterbildung. Während aber der „Bologna-Master“ ein Grundstu-dium bietet, vermitteln die Master der Weiterbildung eine spezialisierte

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KOMPETENT 23

Ausbildung mit starkem Berufsbezug. Die Abwei-chungen beziehen sich auf die Zielgruppe und auf praxis nähere Lehrinhalte. Die postgradualen Programme werden in der Regel für Personen konzipiert, die bereits im thematischen Umfeld beru� ich tätig sind – daran angepasst ist auch die Konzeption der Lehrpläne. Mit Rücksicht auf die Berufstätigkeit enthalten sie oft weniger Präsenzphasen oder einen höheren Anteil an Blockveranstaltungen.

Vielseitiges Angebot. Den berufsspezi� schen Erfordernissen entsprechend breit gefächert präsentieren sich die rund 100 Weiterbildung-sangebote an über 40 Universitäten. Die aka-demischen Titel geben oft Aufschluss über die spezi� sche Fachrichtung. An Abkürzungen wie M.E.S., M.A.I.S, MPA, M.Ed. oder MEM (Master in European Studies, of Advanced International Studies, of Public Administration, of Education, of Environmental Management) auf Visitenkar-ten wird man sich gewöhnen müssen. Vergeben werden sie nach Abschluss von Universitätslehr-gängen, Hochschullehrgängen, Lehrgängen zur Weiterbildung sowie Lehrgängen universitären Charakters. Ö� entliche Universitäten sind in der Gestaltung ihrer Angebote autonom. Die Zugangsbedin-gungen, der Umfang und die Anforderungen an die Master-Programme können daher variieren, sind aber mit jenen ausländischer Masterstu-dien vergleichbar. Vorbedingung ist grundsätz-lich ein abgeschlossenes (Bachelor-)Studium, aber auch eine gleichzusetzende Praxiserfahrung kann genügen. Ö� entliche Universitäten benöti-gen für die postgradualen Programme keine Ak-kreditierung, haben jedoch interne qualitäts-sichernde Verfahren. Privatuniversitäten müssen ihre Programme beim Akkreditierungsrat geneh-migen lassen. Für die Zulassung der Weiter-bildungsangebote an Fachhochschulen ist der Fachhochschulrat zuständig.

MBA und LLM. In der Fülle der Wei-terbildungsangebote gelten vor allem zwei postgraduale Titel in ih-ren jeweiligen Fachbereichen als international anerkannte Quali� zierungsstandards. Dies sind der MBA (Master of Business Administration) im Wirtschafts-bereich und der LL.M. (Master of Laws) bei den Juristen. Als generalis-tische Managementausbildung dient das MBA-Studium auch Nichtbetriebs-wirtschaftlern zum Erlernen der nöti-gen Fähigkeiten für Führungspositio-nen im Management. Innerhalb des

MBA-Studienangebots stehen mehrere Fachrich-tungen zur Wahl. General-Management- MBA-Programme, die darauf ausgelegt sind, Betriebs-wirtschaft im globalen Kontext zu vermitteln, bietet etwa die WU Executive Academy an, und zwar als berufsbegleitenden englischspra-chigen „Executive MBA“ (EMBA) und als „Post Graduate Management MBA“ (PGM MBA). „Professional MBA“-Programme können in zehn verschiedenen Spezialisierungen absolviert wer-den, von „Banking & Insurance“ bis zu „Tourism Management“. Andere Hochschulen konzentrie-ren sich auf einzelne Spezialisierungen, wie etwa die PEF Privatuniversität für Management, die neben zwei Master-Programmen einen MBA für Intra- and Entrepreneurship anbietet.Der international anerkannte juristische Titel LL.M. kann sowohl von Juristen als auch von anderen Hochschulabsolventen erworben wer-den, die sich Know-how im rechtlichen Be-reich aneigenen möchten. Auch beim LL.M. gibt es diverse Spezialisierungsmöglichkeiten, etwa den Master of Business Law (MBL) oder den Profes sional Master of Laws (P LL.M.). Die Dauer beträgt zwei bis vier Semester. Der LL.M. ohne vorheriges rechtswissenschaftliches Studium be-rechtigt allerdings nicht dazu, als Rechtsanwalt zu arbeiten.

Doktor und PhD. PhD (Philosophiae Doctor) ist das Äquivalent zum Doktorat in der dritten Ebene des dreistu� gen Bologna-Prozesses, mit dem Unterschied, dass ein PhD-Studium drei bis vier Jahre dauert, das herkömmliche Dokto-rat dagegen nur zwei. Derzeit vollziehen die Uni-versitäten die Umstellung auf dreijährige Dokto-ratsstudien, ab dem Wintersemester 2009/2010

soll es in Österreich kein zweijähriges

Doktorat mehr ge-ben. Die Universitäten

können selbst entscheiden, ob sie dafür den Doktor- oder

den PhD-Titel verleihen. Der PhD ist wissenschaftlich ausge-richtet, das Ziel ist die Einbin-dung in ein wissenschaftliches Umfeld. Der Titel „PhD“ steht in der schriftlichen Nennung ebenso wie der „Bachelor“ und

der „Master“ hinter dem Na-men. Und eine typisch öster-reichische An-rede mit „Frau/Herr PhD“ wird

es wohl auch hier nicht mehr geben. n

In der Fülle der Wei-terbildungsangebote gelten vor allem zwei postgraduale Titel in ih-ren jeweiligen Fachbereichen als international anerkannte Quali� zierungsstandards. Dies sind der MBA (Master of Business Administration) im Wirtschafts-bereich und der LL.M. (Master of Laws) bei den Juristen. Als generalis-tische Managementausbildung dient das MBA-Studium auch Nichtbetriebs-wirtschaftlern zum Erlernen der nöti-gen Fähigkeiten für Führungspositio-nen im Management. Innerhalb des

kreditierung, haben jedoch interne qualitäts-sichernde Verfahren. Privatuniversitäten müssen ihre Programme beim Akkreditierungsrat geneh-migen lassen. Für die Zulassung der Weiter-bildungsangebote an Fachhochschulen ist

In der Fülle der Wei-

versitäten die Umstellung auf dreijährige Dokto-ratsstudien, ab dem Wintersemester 2009/2010

soll es in Österreich kein zweijähriges

Doktorat mehr ge-ben. Die Universitäten

können selbst entscheiden, ob sie dafür den Doktor- oder

den PhD-Titel verleihen. Der PhD ist wissenschaftlich ausge-richtet, das Ziel ist die Einbin-dung in ein wissenschaftliches Umfeld. Der Titel „PhD“ steht in der schriftlichen Nennung ebenso wie der „Bachelor“ und

der „Master“ hinter dem Na-men. Und eine typisch öster-reichische An-rede mit „Frau/Herr PhD“ wird

es wohl auch hier nicht mehr

bildungsangebote an Fachhochschulen ist

In der Fülle der Wei-terbildungsangebote gelten vor allem

Laws) bei den Juristen. Als generalis-

dung in ein wissenschaftliches Umfeld. Der Titel „PhD“ steht in der schriftlichen Nennung ebenso wie der „Bachelor“ und

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Page 24: Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

Egal, welche Sprache und auf welchem Niveau – Business English, Basics in Schwedisch oder erste Gehversuche in Chinesisch –, fast jede Art von Fremdsprachenkenntnis kann und will heute mit einem möglichst international gültigen Nachweis belegt werden. T E X T: E R I K A P I C H L E R

Es muss nicht immer TOEFL sein

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Frage: Was ist C2 WD des ÖSD?Antwort: Das ist die Prüfung Wirtschaftssprache Deutsch auf dem Niveau C2 des

gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen, welche die Prüfungszentren des ÖSD im In- und Ausland anbieten.

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wissenschaft, Sportwissenschaft und psychologische Beratung. Die Lebens- und Sozialberatung wendet sich an Einzelpersonen, Unternehmen und soziale Ein-richtungen, um den Menschen in der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme und in der Prävention der möglichen Auswirkungen durch Belastungen, die in die Krankheit führen könnten, behilflich zu sein. Sie haben sich unter dem Qualitätssiegel „ImpulsPro“ zusammengeschlossen. Diese geschützte und eingetragene Dachmarke, Eigentum der Allgemeinen Fachgruppe des Gewerbes in der WKO, darf nur von Personen, welche die Ausbildungs- und Qualitätskriterien erfüllen, verwendet werden.

Informationen erhalten Sie beim Obmann der Allgemeinen Fachgruppe des Gewerbes, Wirtschaftskammer Wien, Kommerzialrat Leo Klimt. [email protected] oder dirket an [email protected]

„Beim TOEFL-Test muss man sehr genau auf die Uhr schauen.“ C H A R L O T T E K H A N

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Der allgemeine Trend zur Zerti� zierung hat längst auch den Bereich Fremd-sprachen erfasst. Die

Vielfalt von Kürzeln, mit der die ein-zelnen Zerti� kate bezeichnet wer-den, ist allerdings auch für Sprachen-pro� s bisweilen verwirrend, während zum Beispiel Personalchefs, die regelmäßig mit bestimmten Sprach-erfordernissen konfrontiert sind, oft überraschend � rm in dieser Wissen-schaft sind.Die bekannteste Abkürzung ist wohl TOEFL. Der „Test of English as a Fo-reign Language“ ist der Klassiker un-ter den Sprachzerti� katen – dies, ob-wohl er eigentlich nicht für die breite Masse von Englischlernenden ent-wickelt wurde, sondern vor allem für Studierende, die eine Zulas-sung zum Studium an US-amerika-nischen Hochschulen anstreben. Wurde er vor einigen Jahren noch mehrheitlich auf Papier verfasst (TO-EFL PBT – paper-based Test), haben etliche Länder, darunter auch Öster-reich, inzwischen auf die Online-Ver-sion umgestellt. Dieser Test (TOEFL iBT – internet-based Testing) dauert viereinhalb Stunden und misst Lese- und Hörverständnis sowie Sprech- und Schreibfertigkeiten. Auch die Anmeldung und Übermittlung von Vorbereitungsunterlagen und die Auswertung erfolgen elektronisch.

In Österreich gibt es 13 akkreditierte Testzentren, die vorwiegend an Uni-versitäten und Fachhochschulen eingerichtet wurden. TOEFL-Absol-ventin Charlotte Khan, die den Test in Wien ablegte, lobt die guten Vor-bereitungsmaterialien und die pro-blemlose Abwicklung. „Ganz oh-ne“ sei der TOEFL trotzdem nicht. „Es sind zwar nur Dinge vorge-kommen, die ich vorher geübt ha-be, man muss aber wegen des Zeit-limits recht zügig vorangehen. Für den Aufsatz hatte ich eine halbe Stun-de Zeit. Ich kann mich gut erinnern, dass ich dann noch kurz etwas kor-rigieren oder ergänzen wollte, und bei ,Time-out‘ der Aufsatz ohne Vor-warnung ,eingezogen‘ wurde – da muss man sehr genau auf die Uhr schauen.“

TOEFL oder IELTS. Immer bekann-ter und daher auch nachgefragter wird das britische Gegenstück des TOEFL, das Zerti� kat IELTS, das in Österreich in der „Pen and Paper“-Version abge-legt wird und auch mit einem persön-lichen Gespräch verbunden ist. IELTS steht für „International English Lan-guage Testing System“ und ist nicht nur Voraussetzung für ein Studium an vielen englischsprachigen Univer-sitäten, sondern auch oft maßgeblich für Arbeitgeber oder zu Auswande-rungszwecken. Die Prüfung wur-

de vom British Council gemeinsam mit der Universität Cambridge und der australischen Bildungsinstitu-tion IDP entwickelt. Sie wird daher nicht nur in Großbritannien, son-dern auch in Australien, Irland, Ka-nada, Neuseeland, aber auch in meh-reren hundert US-amerikanischen Einrichtungen anerkannt. „IELTS ist bei uns ein Selbstläufer“, sagt Son-ja Winklbauer, Leiterin des Wie-ner Sprachenzentrums, einer Toch-ter-GmbH der Universität Wien. Das Sprachenzentrum bietet ausschließ-lich Vorbereitungskurse für Zerti� -kate in Englisch, Französisch, Italie-nisch und Spanisch an. Die Prüfung legen die Kursteilnehmer an Kultur-instituten und Prüfungsstellen ab.

Maß aller Sprachen. Alle europä-ischen Sprachdiplome werden von ihrem Niveau her in die sechs Kom-petenzstufen A1 bis C2 des „Gemein-samen europäischen Referenzrah-mens“ (GER) unterteilt. Dieses vom Europarat und der EU gescha� ene Regelwerk legt Standards für den Sprachunterricht und die Sprachbe-herrschung fest. Kompetenzen sol-len dadurch international vergleich-bar werden. Auch für die britischen oder russischen Zerti� kate wurden Tabellen gescha� en, die über deren Entsprechungen zum europäischen Referenzrahmen Auskunft geben.

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Cambridge-Zertikate. Als beson-ders renommiert, auch bei Perso-nalentscheidern, gelten die „Cam-bridge-Prüfungen“ (Zerti� kate der Universität Cambridge), die allein schon aufgrund ihres klingenden Na-mens einen Vertrauensvorschuss ge-nießen. Sie sind auch als ESOL-Tests bekannt, und werden auf vier Niveaus abgehalten: PET – Preliminary English Test; FCE – First Certi� cate in Eng-lish (mittleres Niveau); CAE – Cer-ti� cate in advanced English (fortge-schrittenes Niveau); CPE – Certi� cate of pro� ciency in English (hohe Kom-petenz).Neben diesen allgemeinen Tests gibt es auch fachspezi� sche Cambridge-Prüfungen, zum Beispiel ILEC (Inter-national Legal English Certi� cate) für Anwälte und Studierende der Rechts-wissenschaften, oder ICFE (Internati-onal Certi� cate in Financial English) für Buchhalter und Finanzfachleu-te. „Die Zerti� kate haben einen ho-hen Stellenwert in der Wirtschaft und sind weltweit standardisiert. So müs-sen zum Beispiel auch unsere münd-lichen Prüfer regelmäßig standardi-siert werden und sich Training und Mentoring unterziehen“, erzählt Re-nate Woerle-Vélez Pardo, Leiterin des Wi� Salzburg und Wi� -Referentin für den Bereich Sprachkurse, über die Anforderungen, die Cambridge-Prü-fungen an die Qualitätskontrolle der Weiterbildungsinstitute bedeuten. Einen guten Ruf genießt auch das Zerti� kat LCCI der britischen Indus-trie- und Handelskammer. Vorberei-tungskurse dafür gibt es an den Be-rufsförderungsinstituten.Für alle, die Englisch vor allem am Ar-beitsplatz und nicht für ein Studium

brauchen, ist außerdem das TOEIC-Zerti� kat interessant. Es wurde von der ETS konzipiert, also der Organi-sation, die auch für die Abwicklung des TOEFL zuständig ist. Hier wird die Fähigkeit zur Nutzung von Wirt-schafts- oder Handelsenglisch be-wertet. Für Unternehmen, die Nach-weise über die Englischkenntnisse

ihrer Mitarbeiter benötigen, und für Einzelpersonen mit globalem Tätig-keitsfeld ist dieser Test daher sinn-voller als der TOEFL, der ja auf ein akademisches Umfeld abzielt.

„Allroundzertifikat“. Für Englisch, aber auch für Französisch, Italie-nisch, Spanisch und Russisch wird in Österreich außerdem das europaweit anerkannte TELC-Zerti� kat angebo-ten, das natürlich auf den Gemein-samen europäischen Referenzrah-men abgestimmt ist. Inzwischen 40 Jahre auf dem Markt und für meh-rere Sprachen entwickelt, hat TELC etwa unter Personalentscheidern und Arbeitgebern einen relativ hohen Bekanntheitsgrad erreicht, obwohl es keineswegs speziell für die Zielgrup-pe der Berufstätigen konzipiert wur-de. Im Gegenteil: TELC-Prüfungen werden von Menschen abgelegt, „un-abhängig davon, wie alt sie sind und für welchen Zweck sie eine Sprache

lernen und sich darin prüfen lassen – ob für die Schule oder später den Be-ruf, fürs Studium oder als Hobby“, sagt Sprachenreferentin Elisabeth Bogen-reiter-Feigl vom Verband Österrei-chischer Volkshochschulen. Der VÖV ist Lizenznehmer der telc GmbH und bietet Prüfungen und Vorbereitungs-kurse je nach Nachfrage für Englisch

A1 bis C1, Französisch A1 bis B2, Itali-enisch A1 bis B2 und Spanisch A1 bis B1 sowie für Russisch A1 bis B2 an.

Romanische Sprachen. Ansons-ten gibt es natürlich auch für die drei großen romanischen Sprachen Fran-zösisch, Italienisch und Spanisch Zerti� kate, die speziell für das Studi-um an Universitäten entwickelt wor-den sind, vom jeweiligen Bildungs-ministerium anerkannt werden und daher besondere Anerkennung ge-nießen. Prüfungsstellen in Öster-reich sind hier die jeweiligen Kul-turinstitute, etwa das Institut Fran-çais de Vienne für das weltweit an-erkannte Französischzerti� kat DELF (Diplôme d’Etudes en Langue Fran-çaise) und dessen fortgeschrittene Stufe DALF (Diplôme Approfondi de Langue Française), das Istituto Itali-ano di Cultura in Wien für die italie-nischen Zerti� kate CELI (Certi� ca-zione della Conoscenza della Lingua

Italiana) der Universität Perugia und C.I.L.S. der Universität Siena sowie das Instituto Cervantes Viena für das spanische Sprachendiplom D.E.L.E. (Diploma de Español como Lengua Extranjera). Prüfungstermine gibt es dort meist ein- bis zweimal pro Jahr. Vorbereitungskurse � nden entweder an den Kulturinstituten selbst oder an deren Partnerinstitutionen statt. Das Instituto Cervantes etwa bie-tet zweimal pro Jahr je fünfwöchige Kurse direkt vor der Prüfung auf den Levels A1 und B1, B2 und C2 an. Man verzeichne stark steigendes Interesse von Erasmus-Studierenden und von beru� ich an Spanischzerti� katen in-teressierten Personen, sagt die dor-tige D.E.L.E.-Verantwortliche Sonia Bajo Paredero. „Wer zum Beispiel als Arzt in Spanien arbeiten will, muss C2 vorweisen.“

Exoten. Am Sprachenzentrum der Universität Wien wird seit ein-einhalb Jahren der Vorbereitungs-kurs für das Zerti� kat Swedex angeboten, eine EU-geförderte und von der Folkuniversitet Stock-holm ausgearbeitete Schwedisch-prüfung auf Niveau A2 oder B1 für Personen, die in Schweden arbei-ten und ihre Bewerbungsunterlagen durch ein Sprachzerti� kat aufwer-ten wollen, aber auch für Studieren-de. Freilich sei die Nachfrage gerin-ger als bei den Haupt-EU-Sprachen, erzählt Sprachenzentrumsleiterin Sonja Winklbauer: Die Kurse wür-den von sechs bis acht Personen be-sucht. Jedoch möchte man auch die „kleineren“ Sprachen fördern und denkt dabei an die EU-Nachbarspra-chen Ungarisch oder Slowakisch.

„Fachspezifi sche Cambridge-Prüfungen haben einen hohen Stellenwert in der Wirtschaft.“

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CELPE-Bras heißt das Zerti� kat für brasilianisches Portugiesisch, das verp� ichtend abzulegen ist, so man in Brasilien studieren oder eine Ar-beitsstelle antreten will, bei der man auf die gute Kenntnis der Landesspra-che angewiesen ist – etwa in der Wirt-schaft, im Gesundheitswesen oder an Universitäten. CELPE-Bras wird vom brasilianischen Bildungsministerium zentral organisiert und im April und Oktober in verschiedenen Ländern an ein und demselben Tag abgehal-ten. Der Test kann am Fachbereich

Romanistik der Universität Salzburg als einziger österreichischer Prü-fungsstelle abgelegt werden.Die international gültige Zerti� kats-prüfung für Russisch, TRKI, angebo-ten vom Bildungsministerium der Russischen Föderation und in Koope-ration mit renommierten russischen Universitäten erstellt, kann am Rus-sischen Kulturinstitut in Wien ab-solviert werden. Vorbereitungskurse dafür bietet das „Österreichische Zen-trum für russische Sprache und Kul-tur“. Dessen Leiter, Josef Vogl, ist der Ansicht, „dass TRKI ein sehr hohes Niveau verlangt“. Speziell wer sich auf höheren Niveaus wie B1 oder B2 zer-ti� zieren lasse, „der beweist schon ei-ne brauchbare Kenntnis der Sprache, die als Beilage zu einem Bewerbungs-schreiben Sinn hat“. Kenntnisse auf dem untersten Level zu zerti� zieren, hält er hingegen für weniger sinnvoll. „Es zeigt eher nur, dass man noch

nicht wirklich Russisch kann.“ TRKI ist europaweit anerkannt und auf die Kompetenzstufen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens ab-gestimmt. An den österreichischen Volkshochschulen wird für Russisch die europäische TELC-Prüfung an-geboten. Durch Reisen zum Zertifikat. Wer Lust und Mittel hat, sich auf die Sprachprüfungen in den jeweiligen Ländern vorzubereiten und das Ler-nen mit einem Urlaub zu kombinie-ren, sollte bei Sprachreiseanbietern nachfragen. Viele Veranstalter bie-ten für die Zerti� katsvorbereitungen allerdings keine Kompaktpakete, da sie selbst erst bei den infrage kom-menden Institutionen nachfragen müssen. Ungewöhnlich sind in diesem Zu-sammenhang sowohl das Ange-bot des österreichischen Veranstal-ters „LISA! Reisen Austria“ als auch des deutschen Mitbewerbers „ea-sy Sprachreisen“: Hier kann man Reisen mit Zerti� katsvorbereitungen für die Sprachen Englisch (TOEFL, TOEIC, IELS, Cambridge Certi� cates), Französisch (DELF, DALF), Italie-nisch (CELI) und Spanisch (D.E.L.E.) buchen. Die Vorbereitung � ndet fast ausnahmslos in Privatsprachschulen statt, die gleichzeitig Prüfungsstel-len sind. Wer will, kann also gleich im Anschluss an den Kurs zur Prü-fung antreten. „Das ist zum Bei-spiel für TOEIC-Interessenten wich-tig, denn dieses Zerti� kat ist ja vor allem für Berufstätige gedacht“, sagt Sebastian Ernst von „easy Sprachrei-sen“. Aus diesem Grund dauerten die TOEIC-Kurse auch nur eine bis zwei Wochen. Für die Cambridge Certi-� cates seien bei „easy Reisen“ zum Beispiel mindestens acht Wochen zu veranschlagen. Bei „LISA!“ dauern die Vorbereitungskurse meist bis zu 16 Wochen. n

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„Die Russisch-Prüfung ver-langt sehr hohes Niveau.“ J O S E F V O G L

Page 28: Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

28 KOMPETENT

Die Wirtschaft schwächelt. Menschen werden in Kurzarbeit geschickt oder gekündigt. Ist in Zeiten

fragiler wirtschaftlicher Rahmenbe-dingungen betriebliche Weiterbil-dung überhaupt noch ein � ema? „Bei den o� enen Seminaren regis-trieren wir momentan eine verhal-tene Buchungssituation, aber keine relevanten Einbrüche“, berichtet Mar-tin Hagleitner, Geschäftsführer für Österreich und Osteuropa beim Ma-lik Management Zentrum St. Gallen. Trainings, die auf die aktuelle Situati-on der Unternehmen und Führungs-kräfte eingehen und den Teilneh-mern Tools in die Hand geben, die sie unmittelbar in der Praxis anwenden können, seien gefragter denn je. Etwa eine Milliarde Euro jährlich ha-ben österreichische Unternehmen in den vergangenen Jahren in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investiert. Bezogen auf die Beschäf-tigten aller Unternehmen besuchten aber lediglich 33 Prozent Weiterbil-dungsangebote, die vom Arbeitge-ber � nanziell unterstützt wurden. Dieser Wert könnte für das Jahr 2009 noch niedriger ausfallen. Niki Harra-mach, langjähriger Bundessprecher der Österreichischen Wirtschafts-trainer und nunmehr Sachverstän-diger für Managementtrainings und Organisationsentwicklung, erwar-tet bei der betrieblichen Weiterbil-dung enorme Einbrüche: „In diesem

Jahr werden 80 Prozent der österrei-chischen Betriebe ihre Bildungsmaß-nahmen drastisch zurückfahren oder ganz streichen. Inhaltlich wird es in besonderem Ausmaß die Soft Skills (Anm.: Vermittlung sozialer Kompe-tenz) tre� en.“ Bewahrheitet sich die triste Prognose, tri� t das nicht nur die Wirtschaftstrainer. „Österreichs Po-sition als Hochpreisland ist nur mit hoch quali� zierten Arbeitskräften zu halten“, so Harramach. „Mittelfristig kann die Streichung von Weiterbil-dungsmaßnahmen fatale wirtschaft-liche Folgen haben.“

Bildungsrendite garantiert. Der amerikanische Ökonom und Nobel-preisträger � eodore W. Schultz hatte Anfang der 1960er-Jahre unter ande-rem in seinem Buch „� e Economic Value of Education“ dazu aufgerufen, Bildung als Quelle für ökonomisches Wachstum zu sehen. Als Mitbegrün-der des Begri� s Humankapital plä-dierte er dafür, in Menschen zu in-vestieren. Doch wenn viel Geld in Weiterbildung � ießt, wollen Firmen-chefs genau wissen, ob sich die Inves-tition für das Unternehmen rentiert. Die gute Nachricht: Laut einer aktu-ellen Studie der Universität Linz im Auftrag der Arbeiterkammer bringt jeder investierte Weiterbildungs-Euro dem Unternehmen 13 Euro. In-vestitionen in Weiterbildung bringen im Schnitt vier Prozent mehr Produk-tivität. Und gerade die Weiterbildung

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Page 29: Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

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Kennzahlen für Controller. Der Rechtfertigungsbedarf für Bildungs-ausgaben in Unternehmen besteht aber nicht erst infolge der Krise, es gab ihn immer schon. „Die einen wenden Bildungscontrolling an, um eine Be-stätigung für ihr Engagement in der Personalentwicklung zu bekommen oder im Bildungsmanagement noch besser zu werden, die anderen set-zen dieses Instrument geschickt ein, um mehr Budget für die Weiterbil-dung der Mitarbeiter zu bekommen“, weiß Bernd Simon, Geschäftsführer von Knowledge Markets Consulting, einem Spin-o� der Wirtschaftsuni-versität Wien. In einer Studie gingen Simon und Horst Treiblmaier, Privatdozent für Wirtschaftinformatik und Betriebs-wirtschaft an der WU Wien, der Fra-ge nach, wie Arbeitgeber Trainings gezielt steuern können und welche Faktoren für den Erfolg einer Weiter-bildung bestimmend sind. Um Bil-dungsausgaben in Relation zum un-ternehmerischen Nutzen stellen zu können, machten die Wissenschaft-ler 17 qualitative Kennzahlen aus. Unter anderem führen sie den Nut-zen für die Arbeitsumgebung sowie die positive Auswirkung auf die Orga-nisationseinheit als Schlüsselkenn-zahlen an. „Bildungscontrolling bedeutet aber nicht, dass ich den Umsatz-Euro der Weiterbildungsmaßnahme er-rechnen kann, vielmehr soll es als Controlling im klassischen Sinn zur Erreichung der gesteckten Ziele ver-standen werden“, erklärt Simon. Da-zu gehört, dass im Vorfeld der Weiter-bildung der konkrete Bildungsbedarf eruiert wird und alle Beteiligten, wie Trainer, Mitarbeiter, Kollegen, Chef und Personalentwickler, in den Pro-zess eingebunden werden. Und dass der Mitarbeiter mitteilt, was er sich

vom Kurs oder Training erwartet. „Im Gegenzug muss ihm die Möglichkeit geboten werden, das Erlernte unmit-telbar in die Praxis umzusetzen“, rät Simon und fordert eine individuelle Anpassung des Weiterbildungsan-gebots an den konkreten Bildungs-bedarf, was letztlich die Ausgaben rechtfertige und zu positiven wirt-schaftlichen Auswirkungen führe.

Kostenüberblick. „Betriebliche Weiterbildung nach dem Gießkan-nenprinzip hat keinen Sinn“, sagt auch Gertrud Körbler, Greenpeace-Perso-nalleiterin für Zentral- und Osteuro-pa. Als Non-Pro� t-Unternehmen ha-be man schon bisher Weiterbildung nur bedarfsorientiert und mit größt-möglichem Nutzen für Mitarbeiter wie Organisation betrieben. Aus Kosten-gründen sucht die Personalleiterin bei Trainingsbedarf oft nach internen Know-how-Trägern. Für Projektma-nagement etwa, das auf die schwie-rige Arbeit einer Umweltorganisati-on Bezug nehmen muss, greifen die

Umweltschützer dennoch auf die Ex-pertise von bereits bewährten exter-nen Trainern zurück. Auf keinen Fall will Körbler Weiterbildung auf längere Zeit komplett streichen: „Wir dür-fen in unserer Arbeit nicht schlech-ter werden. Deshalb ist Weiterbildung ein Muss.“ Zurzeit sei die Kürzung des Weiterbildungsbudgets kein � e-ma; bei schwieriger Finanzlage würde Greenpeace es allerdings reduzieren, um keine Arbeitsplätze zu gefährden. „Weiterbildung passiert bei uns im-mer kurzfristig, um rasch auf einen möglichen Spendeneinbruch reagie-ren zu können.“Auch im gewinnorientierten Unter-nehmen Zumtobel will man nicht bei der Aus- und Weiterbildung sparen. „Das Know-how unserer Mitarbeiter ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor“, so Konzernpersonalchef Bernd Wolf. In Bereichen, in denen man trotz Krise ein Wachstum erwartet, wer-de Weiterbildung forciert. Und Volu-menrückgängen wolle man mit Bil-dungskarenz entgegentreten. n

„Weiterbildung nach dem Gießkannen-prinzip hat keinen Sinn.“ G E R T R U D K Ö R B L E R , G R E E N P E A C E

Page 30: Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

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Was tut sich auf dem Bildungsmarkt?Einige SPLITTER aus dem Reich des Wissens und des Lernens. T E X T: PA M E L A K R U M P H U B E R

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Page 31: Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

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im Institut auf dem Rosenberg – dem Schweizer InternatDeutsches Abitur im HauseVorbereitung für das Studium in der Schweiz,

in England, in den USA und in ItalienSommersprach- und Mathematikkurse

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FÜR DEN KOPFMärz ist BeSt-Zeit: Von 5. bis 8. März fi ndet die Messe für Studi-um, Beruf und Weiterbildung in der Wiener Stadthalle statt, von 26. bis 28. März landet sie im Messezentrum Klagenfurt. Etwa 320 Aussteller, davon 60 aus dem Ausland, informieren Maturanten, Studierende und Weiterbildungs-willige über ihre Angebote. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Informationsveranstaltungen, Diskussionen und Workshops er-gänzen das Programm. Besondere Schwerpunkte sind dem Studieren im Ausland oder mit Handicap gewidmet. www.bestinfo.at

umfangreiches Rahmenprogramm mit Informationsveranstaltungen, Diskussionen und Workshops er-gänzen das Programm. Besondere Schwerpunkte sind dem Studieren FÜR DEN KÖRPER

Das Zentrum für Gesundheitsförderung der Donau-Universität Krems präsentiert am 10. März um 19 Uhr bei Hill International in Wien seine Universitätslehrgänge: den MSc für Social Management, den MBA für Gesundheitstourismus, Sport- und Eventmanagement sowie den MA für Wirtschafts- und Organisationspsychologie. Alle Lehrgänge dauern fünf Semester. Die Teilnahme am Infoabend ist kostenlos, um Anmeldung bis 2. März unter offi [email protected] wird gebeten. www.donau-uni.ac.at/zgf

FÜR DIE KLIENTENDer Weiterbildung von Sozialarbeitern widmet sich das Kompetenzzen-trum für Soziale Arbeit an der FH Campus Wien. Im aktuellen Weiterbil-dungsprogramm, das im März startet, werden neue Themen wie soziale Arbeit in der Schuldnerberatung, islamische Lebenswelten oder Humor als Methode der sozialen Arbeit behandelt. Die Seminare dauern einen Tag und fi nden laufend statt. Als Forschungsstelle entwickelt das Kom-petenzzentrum gemeinsam mit Partnern zuletzt Präventionsinstrumente gegen Alkoholmissbrauch von Jugendlichen. www.fh-campuswien.ac.at

Im November kommt die BeSt nach Salzburg und Graz.

Page 32: Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

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Bachelor •Master•MBAArt/Visual Culture, Business and Management, Information Technology, International Relations, Media Communications, Psychology

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«In today’s competitive job market, my education and internationally accredited degree from Webster University Vienna give me the edge to always stay one step ahead.»

Martina Valenta, MBA 2006, Equity analyst, Erste Group

www.webster.ac.atWebster University Vienna, Berchtoldgasse 1, 1220 Vienna, Phone: +43 1 269 92 93-0

Meet us at the BeSt3 Messe, Stand: B 48 March 5-8, 2009