Kompetent-Magazin Herbst 2008

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kompetent Magazin für Aus- und Weiterbildung Kenne deinen Markt Die neuesten Ausbildungen, die besten Karrieren in MARKETING & SALES

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Das halbjaehrliche Bildungsmagazin der Tageszeitung "Die Presse" in Wien

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kompetentkompetentMagazin für Aus- und Weiterbildung

Kenne deinen MarktDie neuesten Ausbildungen, die besten Karrieren in MARKETING & SALES

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Große Leuchte.Thomas Laimer, Kursleiter für Deutsch als Zweitsprache: „An der

Volkshochschule Deutsch zu unterrichten ist für mich wie täglich eine

Weltreise zu machen – ich treffe Menschen aus vielen Ländern, Kulturen

und Sprachräumen und lerne selbst dabei jeden Tag aufs Neue die Welt

in ihrer Vielfalt kennen und verstehen.“

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Finanzierung: Welche Institutionen übernehmen einen Teil der Kosten?

Osteuropa:Business Schools schießen aus dem Boden. Lohnt sich eine Ausbildung in CEE?

Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber: „Die Presse“ Magazine GmbH & Co KG,

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Geschäftsführung: Reinhold Gmeinbauer.

Leitung Report & Journale: Sabine Mezler-Andelberg.

Redaktion: Pamela Krumphuber.

Art Direction: Matthias Eberhart.

Produktion: Christian Stutzig, Thomas Kiener bakk. phil.

Anzeigen: Alexandra Supper, Alexandra Ahorn, Gernot Zerza.

Hersteller: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsgesellschaftm.b.H.,

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inhalt

ZAHLENSPIELEAus- und Weiterbildung kann teuer sein: ein Überblick über Zuschüsse, Stipendien und andere Finanzierungsmöglichkeiten.

KENNE DEINEN MARKTDas Marketing hat sich rasant verändert. Das schlägt sich auch in der Ausbildung nieder.

WIEDERGEBURT EINES HANDLUNGSREISENDENEin Berufszweig konsolidiert sich: Karrieren im Sales.

INTERVIEWHans Moser kennt Universität und Fachhochschule von innen: als Rektor.

BACHELOR, MASTER ODER MEHRWas man braucht, um zu welchem Titel zu kommen.

NEUE MÄRKTE, NEUES MANAGEMENTWas MBA und Postgraduates in Osteuropa bringen – und was nicht.

INTERVIEWKatharina Fischer-Ledenice über Unternehmen als lernende Organisationen.

SPLITTERWas tut sich auf dem Bildungs-markt? Tipps und Infos aus der Welt des Wissens und des Lernens.

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Unternehmen: Wie lernen Organisa tionen? Die Expertin gibt Antwort.

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Weiterbildung kann teuer sein: ein Überblick über Zuschüsse, Stipendien und weitere Finanzierungs-möglichkeiten. t e x t: a l e x i a w e i s sZahlen-

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Selbst mit gutem Einkom-men ist so manche Wei-terbildung schwer fi nan-zierbar. Diese Erfahrung

hat auch Daria Horvat gemacht. Die studierte Physikerin war bereits eini-ge Jahre im Projektmanagement tä-tig, als sie sich zu einem berufsbeglei-tenden MBA-Studium an der Webster University in Wien entschloss. An-fänglich ging sie davon aus, dieses Postgraduate-Studium selbst zu be-zahlen. Die rund 21.000 Euro für das zweijährige Programm waren dann aber doch schwerer aufzubringen als gedacht. Und so klopfte Horvat bei ihrem Ar-beitgeber an. Wie sich herausstellte, war dies ein kluger Schachzug. Denn: „Schließlich hat mein Arbeitgeber ein Drittel der Kosten übernommen, mir ein weiteres Drittel als zinsenloses Darlehen zur Verfügung gestellt, und ich musste selbst nur mehr für das letzte Drittel aufkommen.“ Das Dar-lehen wurde dann über drei Jahre je-weils vom Gehalt abgezogen. „Das war doch leichter zu bewältigen, als die ganze Summe auf einmal hinzu-legen.“ Horvat kann also jedem nur empfehlen, beim Arbeitgeber anzu-fragen.

Zigtausend Euro. Von einigen hundert bis zigtausend Euro reicht die mögliche Bandbreite der Kosten für Weiterbildung. Man ist sich zwar sicher, dass das MBA-Studium oder der Speziallehrgang eine Investi-tion ist, die sich eines Tages auszah-len wird. Die Weiterbildung will aber jetzt fi nanziert sein. Hilfe gibt es von verschiedenen Seiten – manchmal wird die fi nanzielle Unterstützung auch mit dem Freischaufeln von zeit-lichen Freiräumen zum Studieren und Lernen kombiniert.Entscheidet man sich neben dem Job für ein weiterführendes oder zusätz-liches Studium – etwa einen Bache-lor- oder Master-Studiengang bzw.

ein Doktorats- oder PhD-Studium –, gibt es auch für berufstätige Studie-rende die Möglichkeit, ein Stipen-dium zu erhalten. Wer während der Studienzeit seine Arbeitszeit – und damit auch Einkünfte – reduziert, der könnte sich um ein sogenanntes Selbsterhalter-Stipendium bemühen, sagt Friedrich Faulhammer, Leiter der Sektion für Unis und Fachhochschu-len im Wissenschaftsministerium. Vier Jahre muss man vor Inanspruch-nahme dieses Selbsterhalter-Sti-pendiums bereits gearbeitet haben, erläutert die Sozialreferentin der Ös-terreichischen HochschülerInnen-schaft (ÖH), Marion Böck. 679 Euro können pro Monat maximal bezogen werden. Die jährliche Zuverdienst-grenze liegt bei diesem Höchstbezug bei 8000 Euro brutto. Bei Studien-beginn sollte man jünger als 30 Jah-re sein, bei entsprechend langer Be-rufserfahrung ist es allerdings bis zu einem Alter von 35 Jahren möglich, solch ein Stipendium zu beantragen.

Endlich fertig studieren. Als weitere Möglichkeit nennt die ÖH-Expertin das Studienabschluss-Stipendium. Wer also nur mehr sei-ne Diplomarbeit zu Papier bringen muss und noch nicht 41 Jahre alt ist, kann sich mit diesem eine bis zu ein-jährige Auszeit vom Beruf nehmen. Für die Abdeckung der Lebenshal-tungskosten springt der Staat monat-lich mit bis zu 1040 Euro ein. Der Aus-zahlungsbetrag hängt von der Höhe der bisherigen wöchentlichen Ar-beitszeit ab. Dieses Stipendium kann allerdings nicht für Doktoratsstudien in Anspruch genommen werden.Für postgraduale Angebote wie zum Beispiel MBA-Programme „gibt es im Regelfall kein klassisches Stipen-dium“, betont Faulhammer. Böck weist aber darauf hin, dass es an einigen Unis – vor allem an den ko-stenintensiven Privatunis – spezielle Stipendien für einzelne Studiengänge

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kassasturz.Für welche Weiter-bildung man sich entscheidet, hängt auch vom verfüg-baren Budget ab.

Uns sollten Siesich leisten.

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rückzahlung. Günstige Bildungskredite kosten nicht mehr als sechs Prozent Zinsen und müssen erst nach Ende der Ausbildung abbezahlt werden.

gibt. Ein Beispiel dafür ist etwa die private Modul University Vienna, an der der saudische Geschäftsmann und Uni-Miteigentümer Mohammed bin Issa Al Jaber jedes Jahr großzügig Stipendien vergibt. „Es lohnt sich also immer, sich an seiner Uni nach spezi-ellen Fördermöglichkeiten zu erkun-digen“, so die ÖH-Sozialreferentin.Diese Erfahrung hat auch Susanna Sklenar, heute Chefredakteurin eines Monatsmagazins, gemacht. Sie war nach Abschluss ihres Publizistik-Stu-diums bereits mehrere Jahre als frei-berufliche Journalistin tätig. Als dann an der Donau-Universität Krems die „Europäische Journalismus-Akade-mie“ ihre Pforten öffnete, entschloss sie sich, diese zweijährige praktische Ausbildung zu absolvieren. Rund 20.000 Schilling seien damals pro Se-mester zu bezahlen gewesen, erin-nert sich Sklenar. „Ein für die Ausbil-dung sicher adäquater Betrag – aber ich hätte es mir nicht leisten können“, so die Journalistin. An der Uni erfuhr sie dann, dass ein Platz von der Gewerkschaft Öffent-licher Dienst (GÖD) gesponsert wür-de. Sie bewarb sich bei der GÖD um diesen finanzierten Studienplatz – und erhielt ihn. „Und zwar, ohne mich zu irgendetwas verpflichten zu müssen.“ Sklenar ist froh, so die Mög-lichkeit zur Weiterbildung erhalten zu haben. „Ich glaube, dass ich heu-te dort bin, verdanke ich auch dieser Ausbildung.“

Online-Information. Der Öster-reichische Akademische Austausch-dienst (ÖAD) bietet im Internet eine Datenbank an, die sämtliche Stipen-dienmöglichkeiten, Preise und Zu-schüsse für Studierende, Graduier-te, aber auch Forscher auflistet. Hier sind übrigens auch Informationen über Fördermöglichkeiten für Wei-terbildungen im Ausland enthalten. Diese können unter www.grants.at abgerufen werden. Ähnliches gibt es auch für die Vielzahl der Weiterbil-dungskurse: Diese spezielle Daten-bank findet sich unter www.kursfoer-derung.at.Michael Tölle, Weiterbildungsexper-te der Arbeiterkammer Wien, betont, dass „die Finanzierung aufbauender Lehrgänge nicht unbedingt Aufga-be der öffentlichen Hand ist“. Wer vor allem eine Auszeit vom Job braucht, um sich auf seine Weiterbildung kon-

zentrieren zu können, dem empfieh-lt Tölle die Inanspruchnahme der Bildungskarenz. Dabei lässt man sich – im Einvernehmen mit dem Ar-beitgeber – für drei bis zwölf Monate karenzieren und erhält in dieser Zeit Weiterbildungsgeld in Höhe des Ar-beitslosengeldes, das einem auf Basis seines Einkommens zustehen würde. Allerdings muss in dieser Zeit der Be-such eines Kurses oder Lehrganges nachgewiesen werden. Bei Studie-renden reicht die Inskriptionsbestäti-gung als Nachweis aus.Wer an ein Sabbatical, also die unbe-zahlte Auszeit vom Job, um sich wei-terzubilden, denkt, dem gibt Tölle zu bedenken, dass man dabei nicht nur einen Verdienstentgang in Kauf nimmt, sondern sich in dieser Zeit auch selbst versichern muss. Das koste monatlich einige hundert Euro, weil die günstigere Studentenselbst-versicherung nicht in Anspruch ge-nommen werden kann. Allerdings haben Arbeitgeber auch Sabbatical-Modelle entwickelt, bei denen bei-spielsweise das Einkommen von vier

Jahren auf fünf aufgeteilt wird und damit auch während der einjährigen Arbeitspause ein konstantes Einkom-men garantiert ist.

Günstige Bankkredite. Wem es rein um die Finanzierung der Kurs- oder Studiengebühren geht, dem kann Tölle auch die von vielen Bank- instituten angebotenen Bildungs-darlehen empfehlen. Ähnlich wie bei einem Bausparkredit würden nie mehr als sechs Prozent Zinsen ver-langt, und die Rückzahlungsmoda-litäten könne man sich variabel mit seiner Bank ausmachen. In jedem Fall müsse man aber erst nach Abschluss der Ausbildung mit der Rückzahlung beginnen. Während der Laufzeit des Darlehens sind nur die Zinsen zu be-zahlen. „Das ist sicher keine schlech-te Variante“, so Tölle.Immer sinnvoll ist es laut Arbeiter-kammer auch, den Arbeitgeber um eine Beteiligung an den Ausbildungs-kosten zu bitten. So wie jeder Ar-beitnehmer seine fachlich mit dem Beruf in Zusammenhang stehenden

Im Sabbatical verliert man nicht nur sein Gehalt, sondern muss sich auch selbst versichern.

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Der österreichische akaDe-mische austauschDienst listet auf seiner website www.oead.ac.at alle Stipendien, Zuschüsse und preise auf. Für auslanDsauFenthalte findet man auf www.grants.at Zuschussmöglichkeiten.kurse werden ebenfalls unter-stützt: www.kursfoerderung.at. F

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Weiterbildungskosten bei entspre-chendem Einkommen von der Steu-er absetzen kann, so kann nämlich auch jedes Unternehmen den soge-nannten Bildungsfreibetrag nutzen. Firmen erhalten dabei sogar einen 20-prozentigen Aufschlag zu den tat-sächlich geleisteten Zahlungen für Bildungsmaßnahmen ihrer Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter. „Das ist durchaus ein Anreiz“, sagt Tölle. Man müsse sich allerdings darüber im Klaren sein, dass der Arbeitgeber eine Unterstützung auch an gewisse Bedingungen knüpfen kann, etwa an eine Mindestverweildauer im Betrieb.

Die Firma zahlt. Größere Unter-nehmen bieten übrigens zuneh-mend auch innerbetrieblich orga-nisierte Weiterbildung an. Dabei können auch extern durchgeführte Kurse oder Lehrgänge mit entspre-chendem Abschluss (beispielsweise speziellen Zertifi zierungen) für eine

ganze Gruppe von Mitarbeitern ge-bucht werden. Entspricht dies den persönlichen Interessen, hat man als Arbeitnehmer nicht nur den Vor-teil, dass der Arbeitgeber die Finan-zierung übernimmt, sondern, dass dieser auch für die zeitliche Verein-barkeit der Weiterbildung mit dem Arbeitsalltag sorgt. Von dieser Möglichkeit hat Harald Ladstätter Gebrauch gemacht. Der Absolvent des Fachhochschul-Stu-diengangs „Elektronik“ ist seit vie-len Jahren als Software-Entwick-ler für Siemens tätig. Vergangenes Jahr ergab sich die Möglichkeit, an einem betriebsintern organisierten Ausbildungsprogramm für die Pro-

grammiersprache Java teilzuneh-men. Die Prüfung und die damit einhergehende branchenweit aner-kannte Zertifi zierung ist inzwischen geschaff t – auch für die Prüfungsge-bühren kam Siemens auf. Ladstät-ter betont, dass seine Zertifi zierung nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für das Unternehmen von Vor-teil sei. „Ein Zertifi kat unterschei-det Profi s von ‚Trial and Error‘-Pro-grammierern, die an einer Software zu lange herumexperimentieren, bis sie irgendwie funktioniert.“

Länder und Gemeinden. Auf die Förderung von Weiterbildung set-zen auch verstärkt die einzelnen Län-

der. Je nach Bundesland ist dabei die konkrete Ausgestaltung der Förde-rung unterschiedlich. Der Wiener Ar-beitnehmerInnen Förderungsfonds (waff ) beispielsweise bietet ein mit 200 Euro gefülltes Bildungskonto. Mit dieser Basisförderung kann ein klei-ner Teil der Gebühren für ein MBA-Studium ebenso fi nanziert werden wie ein spezieller Kurs. Im Rahmen von FRECH („Frauen er-greifen Chancen“) wiederum werden Frauen unterstützt, die sich beruf-lich verändern wollen oder müssen, so Norbert Bacher-Lagler, Vorstands-vorsitzender des waff . Den geför-derten Frauen werden dabei bis zu 3700 Euro für eine berufl iche Wei-terbildung zur Verfügung gestellt. Ebenfalls an Frauen richtet sich das Programm NOVA. Wiedereinstei-gerinnen, ob noch arbeitslos oder schon in Beschäftigung, wird dabei Weiterbildung bis zu einem Betrag von 2700 Euro fi nanziert. n

„Die Finanzierung aufbauender Lehrgänge ist nicht

unbedingt Aufgabe der öffentlichen Hand.“

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Überzeugungs-arbeit.Eine Unterneh-mensleistung ist erst erbracht, wenn Produkte auch die Bedürfnisse der Konsumenten erfül-len und vermarktet werden können.

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Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich das marketinG rasant verändert. Das schlägt sich auch auf die Ausbildung nieder. t e X t: G a B r i e l e r a B l

Kenne deinen Markt

achten Sie auf die Marke“, rät die Fernsehstimme eindringlich. Mit reiße-rischen Slogans à la „Geiz

ist geil“ oder „Ich bin doch nicht blöd“ machen Konzerne auf sich und ihre Produkte aufmerksam. Der Käufer sieht sich von Konsumgütern umschwärmt – welchem Produkt er letztlich den Vorzug gibt, hängt we-sentlich von der Marketingstrategie der Konzerne ab. Werbung, Öff ent-lichkeitsarbeit, Vertrieb und markt-orientierte Unternehmensführung gehören zur Vielfalt des modernen Marketings. „Alle Maßnahmen einer Unternehmung, die darauf ausge-richtet sind, den Umsatz zu fördern“, so defi nierte das Orbis-Wirtschafts-lexikon vor gut 20 Jahren den Begriff Marketing. Obwohl sich das Marke-ting seit seiner Gründung an ameri-kanischen Universitäten Anfang des 20. Jahrhunderts rasant weiterent-wickelt hat, behielt diese Defi nition Gültigkeit.

Erste Lebenszeichen. „Marketing hat sich seit der Nachkriegszeit stark gewandelt: Nach dem Krieg waren die Menschen schon froh darüber, Produkte zu bekommen. In den 70er-Jahren glaubten noch viele Un-ternehmer, dass man einen Betrieb

sanieren kann, wenn man genügend Waren auf Vorrat produziert. Inzwi-schen weiß man: Eine Leistung ist erst erbracht, wenn die Produkte die Bedürfnisse des Konsumenten be-friedigen und vermarktet werden können“, resümiert Günter Schwei-ger. Seit 1974 ist Schweiger Universi-tätsprofessor für Werbewissenschaft und Marktforschung an der Wirt-schaftsuniversität Wien (WU Wien). Dieser Lehrstuhl wurde bereits 1955 gegründet, zeitgleich mit der Ös-terreichischen Werbewissenschaft-lichen Gesellschaft (WWG), deren

Präsident Günter Schweiger ist. Eini-ge Jahre zuvor, 1949, begrüßte der be-rufsbegleitende Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der WU seine ersten Teilnehmer. Die Defi nition „Marketing“ scheint in Österreich erstmals im Jahr 1966 in einem Institutsnamen an der da-maligen Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Linz auf. Dort hat Ernest Kulhavy das „Institut für Handel, Absatz und Mar-

keting“ gegründet. Heute ist das Ins-titut an der Johannes Kepler Univer-sität (JKU) angesiedelt.

Dynamische Entwicklung. „Die Lehre ist in ständiger Revolution“, weiß Schweiger aus langjährigen Er-fahrung zu berichten. „Jedes Semes-ter müssen wir die Vorlesungen auf neue Entwicklungen abstimmen, Pa-radigmenwechsel berücksichtigen und bereits auf die nächste Welle der Veränderung reagieren.“ Zwar hätten sich die Grundregeln des Marketings nicht wesentlich geändert, jedoch

seien die Instrumente komplexer und vielfältiger geworden. „Die Auf-fächerung der Medienlandschaft in Fernsehen, Web 2.0, Handy, Zeitung und Internet impliziert einen gigan-tischen Wandel in der Beziehung zwi-schen Konsument und Produzent“, erklärt Schweiger. Zudem unterliege auch das Berufsbild einem ständigen Wandel. „Der Verkauf ist für die Ab-schlüsse zuständig, das Marketing für die Strategie, hieß es früher. Das hatte

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„Die Marketinglehre ist in ständiger revolution.“ G Ü n t e r s c h W e i G e r , W u

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viel Doppelgleisigkeit zur Folge. Nun gibt es einzelne Leiter mit beiden Funktionen und keine strikte Tren-nung mehr.“ Andreas Altmann, Geschäftsführer des Management Center Innsbruck (MCI), ortet ebenfalls einen durch die technischen Veränderungen aus-gelösten hohen Weiterbildungsbe-darf im Marketing. „Die Lehrgangs-konzepte entwickeln wir ständig weiter. Als Anbieter wollen wir aller-dings nicht nur reaktiv agieren, son-dern auch Trends setzen“, meint Alt-mann, dessen Institution zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglich-keiten im Marketingsektor anbietet. Durch Veränderungen in den wirt-schaftlichen Strukturen würde zu-dem der Bedarf an Weiterbildungs-maßnahmen steigen: „Ehemals stark regulierte Bereiche wie etwa der Luftverkehr, die Telekommunikation oder der Bildungsbereich sind in- zwischen ebenso dem Wettbewerb ausgesetzt.“„Früher hatte unser Lehrgang Werbung und Verkauf eine Mono-polstellung – heute gibt es mindes-tens 35 Angebote ähnlicher Art“, fügt Schweiger hinzu. Anbieter von Wei-terbildungsangeboten müssten da-

her selbst gutes Marketing betreiben, um ihre Lehrangebote entsprechend positionieren zu können.

Durchblick verschaffen. Wer eine Aus- oder Weiterbildung im Marke-tingsektor anstrebt, steht also einer Fülle von Angeboten gegenüber. Be-reits in höherbildenden Schulen wie Handelsakademien kann Marke-

ting als Spezialisierung gewählt wer-den. Universitäten wie Fachhoch-schulen ermöglichen eine fundierte Ausbildung, allerdings mit unter-schiedlichen Schwerpunkten in der Lehre. Postgraduale Lehrgänge set-zen auf Generalistenfortbildung wie Spezialistentum in Sachen Marke-ting und Verkauf. Doch nicht nur auf akademischem Niveau sind Fortbil-dungsmaßnahmen an zahlreichen Instituten zu buchen: Wifi, bfi oder Volkshochschule bieten Kurse rund um das Thema Marketing, Werbung und Public Relations.

Wie findet man nun die geeignete Aus- oder Fortbildungsmaßnahme? Altmann rät zu einem Vierpunkte-programm: „Zuerst sollten Sie die inhaltliche Schiene beachten. Unter- nehmenskommunikation etwa kor-respondiert zwar mit Marketing, ist aber doch nur ein Teilaspekt. Oder hat der Lehrgang explizit Marketing im Blickfeld, bei dem es darum geht,

Märkte und die Preispolitik zu ver-stehen? Dann sollte man einen Un-terschied zwischen Vollzeitstudium und berufsbegleitenden Angeboten machen. Ein Vollzeitstudium spricht eher Einsteiger an, jene mit Berufser-fahrung wollen ihr vorhandenes Wis-sen erweitern. Das führt dann auch zum dritten Punkt in der Auswahl: das Format. Möchte ich eine brei-te Grundausbildung oder eine Spe-zialisierung? Und schließlich stellt sich für viele die Frage, ob ein akade-mischer Abschluss vonnöten ist oder auch ein qualitatives Zertifikat den

persönlichen wie beruflichen An-sprüchen gerecht wird.“Wenn Quantität im Spiel ist, punk-tet bekanntlich die Qualität. Univer-sitäten und Institutionen sind in-zwischen selbst als Markenträger zu verstehen, deren Name im besten Fall für ein ausgezeichnetes Netzwerk, ho-he Reputation und renommierte Leh-rende steht. Außerdem unterscheiden sie sich in ihren Lehrmeinungen, auch wenn „es grundsätzlich einheitliche Methoden und Instrumente im Mar-keting gibt“, ist Altmann überzeugt. „Welches Denkmuster dahintersteckt, kann man wahrscheinlich erst bei der Vermittlung erkennen. Dann sollte der Student aber im Unterricht die unter-schiedlichen Sichtweisen einfordern dürfen. Schließlich gibt es nicht nur die eine Wahrheit im Marketing.“

Adäquat umsetzen. Schweiger for-dert die Absolventen von Marketing-lehrgängen auf, ihr Wissen adäquat in die Praxis umzusetzen. „Die Stu-denten bekommen auf der Universi-tät nicht nur die Theorie mit, sondern einen Tank voll Möglichkeiten, aus dem sie in der Praxis schöpfen kön-nen. Ein Marketingverantwortlicher muss immer am Ball bleiben.“ n

Bildungsinstitutionen sind selbst bereits Markenträger.

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Berufsbild. Die strenge Trennung von Marketing und Verkauf früherer Tage hat sich nicht bewährt. Heute fl ießen beide Bereiche zusammen.

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An der Haustür.Das Imageproblem des Berufsfeldes hat vor allem historische Gründe.

Wiedergeburt eines Handlungsreisenden

Lang verpönt, jetzt im Aufwind: Der Beruf des Verkäufers erlebt ein neues Hoch. t e x t: pA m e l A k r u m p H u b e r

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Sogar bis in die Literatur hat er es gescha� t. Arthur Mil-ler setzte dem Verkäufer al-ter Schule in der Figur des

Willy Loman ein berührendes litera-risches Denkmal. Große Träume, we-nig Geld, ein Leben auf Achse und zum Schluss, wenn die Strahlkraft verbraucht ist, der Selbstmord. „Der Tod eines Handlungsreisenden“ ist ein Drama von fast biblischem Aus-maß. Zum Glück sieht die beru� iche Realität von Verkaufsmitarbeitern ganz anders aus. In den letzten Jahren hat der lang ver-pönte Beruf des Verkäufers nämlich langsam an Prestige gewonnen. Frei-lich unter anderem Namen: Key-Ac-count-Manager, Salesmanager, viel-leicht auch Kundenberater heißt er heute und hat mit dem Staubsauger-vertreter oder Autoverkäufer früherer Zeiten nichts mehr zu tun. Beson-ders im Verkauf B2B, also „Business to Business“, von Firma zu Firma, braucht es quali� zierte Fachleute, die ihre Produkte verstehen und den Markt kennen. „Ein Key-Accounter ist ein hochspezialisierter, internatio-

nal tätiger Fachmann im Vertrieb, der auf Geschäftsführerebene verhan-delt“, bringt es Hans Bachinger, Grün-der und Leiter der Trainings- und Beratungs� rma „Menschen im Ver-trieb“, auf den Punkt.

Professionalisierung. Die Pro-fessionalisierung des Berufs einer-seits und die dahinterstehende Aus-bildung andererseits gehen dabei Hand in Hand. „Das Imageproblem des Berufsfeldes hat vor allem his-torische Gründe“, sagt Barbara Stöt-tinger, akademische Leiterin des Pro-fessional MBA in Marketing & Sales der WU Executive Academy. „Früher hieß es, im Verkauf bekäme wirklich jeder einen Job. Bis heute gibt es, im Unterschied zum Marketing, nur we-nige Angebote für hochwertige aka-demische Ausbildungen im Sales.“ Erst langsam schließt sich die Lücke: An den FHWien-Studiengängen der WKW wurde beispielsweise der seit 1997 bestehende Diplomstudiengang „Marketing- und Salesmanagement“ im Vorjahr auf das Bachelor-Master-Modell umgestellt. Anna Humenber-

ger leitet die Studiengänge: „B2B und Sales wurde im akademischen Be-reich tatsächlich noch wenig behan-delt. In den letzten Jahren tut sich in der Hinsicht aber mehr, weil der Markt es erforderlich gemacht hat.“ Denn die Anforderungen an Außen-dienstmitarbeiter sind gestiegen: „Es geht nicht mehr nur um den reinen

Verkauf. Der Kunde sucht Gesamtlö-sungen, Beratung und Service. Das hat den Beruf sehr aufgewertet und anspruchsvoll gemacht.“

Karrierechancen. Gleichzeitig müs sen aber vor allem die Teilneh-mer der Vollzeitvariante des Bache-lor erst zum Verkauf hingeführt wer-den: „Das Marketing ist für viele der Anreiz, sich für den Studiengang zu bewerben. Sie wissen nicht, welche Aufgabe Sales im Unternehmen hat. Wenn man dann aber auch noch auf-

zeigt, dass man in diesem Beruf viel unterwegs ist und gute Karrierechan-cen hat, wird es interessant für sie.“ Zwar wird ein Absolvent im Alter von 21 oder 22 Jahren kaum gleich „an die Front geschickt“, wie es so schön heißt. Aber nach ersten Schritten im Innendienst wird er schnell zur Mit-betreuung von Kunden herangezo-

gen und wächst im Idealfall in seine Aufgabe hinein. Humenberger: „Man muss Fachkompetenz ausstrahlen und gegenüber dem Kunden das Un-ternehmen repräsentieren. Manche bringen das sogar schon mit 21 mit.“Der Bedarf an quali� zierten Sales-mitarbeitern ist jedenfalls groß. Am Campus 02 in Graz startet im Herbst 2009 der neue Master in „Sales Ma-nagement“, die FH Wr. Neustadt bie-tet ebenfalls einen Master in „Markt-kommunikation und Vertrieb“. Und obwohl sich Hannes Hofstadler, Stu-f

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Foto: ©iStockphoto.com/BeholdingEye

diengangsleiter des Bachelor „Global Sales Management“ an der FH Ober-österreich Campus Steyr, wie alle an-deren über großes Interesse der Stu-denten freuen kann, meint auch er: „Das Berufsbild hat sich zwar drama-tisch gewandelt, aber wir leiden noch immer unter der Assoziation mit dem Staubsaugerverkäufer.“ Niklas Tri-pold, Gründer und Geschäftsfüh-rer des VerkaufsberaterInnencollegs VBC in Mödling, skizziert die Dimen-

sionen: „Der Verkauf steht viel besser da als noch vor zehn Jahren. Trotz-dem wünschen sich mehr als 80 Pro-zent der Betriebswirtschaftsabsol-venten einen Job im Marketing, nur vier Prozent im Verkauf. Studenten � nden Verkauf einfach unsexy.“

Vielschichtiger Beruf. Dabei ist der Beruf sehr vielschichtig und for-dert die gesamte Persönlichkeit, sagt Elisabeth Strohmaier, Inhaberin und Geschäftsführerin von Unitis Trai-ning: „Ich war selbst mit ganzem Herzen Verkäuferin. Man hat so viele Rollen: Vom Seelentröster bei Rekla-

mationen bis zur Schnittstelle zwi-schen Unternehmen und Kunden – das macht den Beruf so hochwertig.“ Auch die geforderten Kompetenzen sind weit gefächert. Solides Zeit- und Selbstmanagement gehört ebenso zum Rüstzeug eines Vertrieblers, wie er Gesprächsführung und Verkaufs-technik beherrschen, eine gute Be-ziehung zum Kunden aufbauen und sich selbst immer wieder motivieren können muss. Tripold: „Die meis-

ten Verkäufer haben mehr oder ein Vielfaches mehr an Kunden, als sie in ihrer Arbeitszeit bewältigen kön-nen. Erfolgreich sind die, die zur rich-tigen Zeit beim richtigen Kunden sind. Vom guten Schmäh allein, wie es noch in den 80er-Jahren war, kann man heute nicht mehr leben.“ Das hat auch damit zu tun, dass der Verkaufs-innendienst in vielen Unternehmen wegrationalisiert wurde. Tripold: „Früher hatte ein Außendienstler eine Armada von Innendienstmitar-beitern. Heute ist es umgekehrt, eine Mitarbeiterin im Büro ist für zehn Außendienstler zuständig.“ Termin-

verwaltung, Datenp� ege, all das ge-hört heute zu den Aufgaben des Ver-triebsmitarbeiters.

Talent und Ausbildung. Trotz-dem hält sich hartnäckig das Vor-urteil, man könne verkaufen nicht lernen, sondern müsse es in die Wie-ge gelegt bekommen haben. Auch Bachinger ist überzeugt, dass man ein gewisses Talent mitbringen muss. Das bedeutet aber nicht, dass ein � ottes Mundwerk unbedingte Vor-aussetzung ist. Er unterscheidet zwei Typen: den „Farmer“, also Bauer oder Landwirt, und den „Hunter“, den Jäger. Bachinger: „Der Farmer ist der klassische Kundenbetreuer. Er baut eine langfristige Kundenbeziehung auf und ist in der Neukundenakquise weniger stark. Der Hunter hingegen geht gern und aktiv hinaus zum Kun-den und kommt auch schnell zum Abschluss.“ Welcher Typ ein Inter-essent ist und ob er das Potenzial hat, ein erfolgreicher Verkäufer zu werden, testet Bachinger mit spe-ziellen Fragen. Eine davon: Kön-nen Sie mir eine ganz peinliche Fra-ge stellen? „Ein Hunter wird darauf mit einer Frage reagieren, die einem die Schuhe auszieht. Und das ist gut so, denn wenn er herumdruckst, hat er im Verkaufsgespräch vielleicht ebensolche Probleme, den Preis zu nennen.“ Tripold betont sogar, dass

zu viel Talent auch schädlich sein könne: „Es gibt Menschen, die betre-ten ein Zimmer und alle lächeln. Wer es beim Kontakt so leicht hat, muss sich sehr zusammenreißen, um trotzdem konsequent zu arbeiten. Denn der Job ist hochgradig struktu-riert und prozessorientiert, und ich habe oft beobachtet, dass weniger talentierte Verkäufer, die den Beruf von der Pike auf lernen, langfristig erfolgreicher sind.“

Quatschkopf hat ausgedient. Das wissen mittlerweile auch die Per-sonalabteilungen. Tripold: „In den 80er-Jahren suchte man den Sonny-boy und Vielredner. Heute sind ande-re Quali� kationen gefragt, vor allem hohes Know-how in der Kommuni-kation.“ Für Strohmaier ist vor allem die richtige Fragetechnik entschei-dend – egal in welcher Branche: „Der Kunde möchte als Erstes nach seinen Wünschen gefragt werden. Ein Ver-käufer, der verstanden hat, dass diese Berdarfserhebung vor der Produkt-präsentation kommt, ist ein guter Verkäufer.“ Dann können die schöns-ten Karrieren entstehen. „Wir sehen, dass viele erfolgreiche Marketing-leiter aus dem Sales kommen“, sagt Stöttinger. „Außerdem warten im Sales die attraktiveren Jobangebote – schließlich ist das der Bereich, in dem das Geld verdient wird.“ n

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„Im Sales warten die attrak-tiveren Jobangebote.“ b A r b A r A s t Ö t t I N G e r , W u e x e C u t I V e A C A D e m Yf

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Page 15: Kompetent-Magazin Herbst 2008

Bei Sicherheit kommt es nicht vorrangig darauf an, wie die äußeren Umstände sind,

sondern wie Sie diesen begegnen.

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beratung.Erfolgreiche Ver käufer fi nden heraus, was der Kunde wirklich braucht.

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fH-stuDIeNGäNGe für Sales gibt es u. a. am Campus 02 in graz, an den FHWien- Studiengängen der WKW, an der FH Wr. Neustadt und der FH Oberösterreich Campus Steyr. in anderen betriebs-wirtschaftlichen Studiengängen kann man zumindest einen Schwerpunkt auf Sales legen.www.campus02.at, www.fh-wien.ac.at, www.fhwn.ac.at, www.fh-ooe.at/campus-steyr/

eIN prOfessIONAl mbA für Marketing & Sales wird u. a. an der Wu executive Academy angeboten. http://www.executiveacademy.at/pmba_ms

VerkAuf 2009 der erste Österreichische Verkaufskongress des Wifi Management Forums fi ndet am 19. und 20. Februar 2009 statt. http://www.wifi wien.at/wmf/

Page 16: Kompetent-Magazin Herbst 2008

16 KOMPETENT

„In meiner Generation gab es die FREIHEIT“ Das Beste beider Welten:

HANS MOSER war zuerst Universitätsrektor und leitet jetzt die FH Kufstein. T E X T: E R I K A P I C H L E R

Seit März dieses Jahres steht Hans Moser, emeritierter Germanist und langjäh-riger Rektor der Universität

Innsbruck, der Fachhochschule Kuf-stein als Rektor vor. Er kennt sowohl die Universität als auch die Fach-hochschule von innen – samt ihren Stärken und Schwächen.

Herr Moser, Sie sind jetzt ein halbes Jahr im Amt. Lang genug, um diese zwei Bildungsinstitu-tionen vergleichen zu können?

Hans Moser: Um die Bildungsinstitu-tionen ganz allgemein zu vergleichen, ist es vermutlich genug. Obwohl ich insofern einschränken muss, als die Fachhochschulen in Österreich nicht alle ganz gleich aufgestellt sind. Da gibt es nach meinen bisherigen Be-obachtungen schon deutliche Stand-ortunterschiede. Aber ich denke, der Grundzug ist im Großen und Ganzen gleich: Eine Universität ist nach Dis-ziplinen, die sich im Wesentlichen in Instituten abbilden, strukturiert. Das heißt, Universitäten haben zunächst sicherzustellen, dass die Forschung in den einzelnen Disziplinen funkti-oniert, davon ist die Lehre in diesen Disziplinen abgeleitet. Die Fachhoch-schulen haben ein anderes Organi-sations- oder Strukturzentrum: Wir

haben hier keine Institute, sondern Studiengänge, auf die hin alles ori-entiert ist. Auch die angewandte For-schung, die hier betrieben wird, ist auf diese Mitte bezogen.

Wie geht es Ihnen als an der Uni sozialisierter Mensch mit der Orientierung der FH an der Wirt-schaft?

In dieser direkten Orientierung liegt natürlich auch eine gewisse Gefahr. Der Vorteil der Universitätsausbil-dung liegt dem gegenüber darin, dass man versucht, tief in eine wissen-schaftliche Disziplin einzuführen –auch ins Grundsätzliche –, sodass die Anpassung an neu auftauchende Sachverhalte quasi lebenslang funk-tioniert oder jedenfalls leichter erfol-gen kann. Ich sehe das aber relativ ge-lassen, weil ich glaube, dass sehr viel davon abhängt, wie die Leute nach ih-rem Studium – sei es an der FH oder an der Universität – weiter an sich ar-beiten und in die Aufgaben hinein-wachsen. Ich denke also, dass beide Typen von Absolventen Chancen ha-ben, erfolgreich zu sein. Ein weiterer Unterschied ist natürlich, dass an der Uni die Vorbildung für wissenschaft-liche Berufe im engeren Sinn möglich ist, was an der Fachhochschule übli-cherweise nur bis zum Master mög-lich ist.

Gibt es an den Unis noch Vorbehalte gegenüber FH-Absol-venten?

Es gibt schon Vorbehalte, aber in der Praxis ist man dann meist doch ku-lant, das gegenseitige Verständnis hat zugenommen. Mitgeholfen hat da auch die zunehmende Internationa-lisierung. Man ist großzügiger gewor-den, weil man den Wechsel über Län-der- und Universitätsgrenzen hinweg als Wert schätzen gelernt hat.

Wenn Sie Ihren Kindern ein Stu-dium empfehlen müssten – ich glaube, Sie haben Kinder . . .

Ja, und meine Kinder haben schon wieder Kinder (lacht). Der Älteste von ihnen macht demnächst schon Matura . . .

Was würden Sie ihm empfehlen, falls er studieren möchte und sich zum Beispiel für Wirtschaft interessiert: Soll er eher an die Uni oder eher an die Fachhoch-schule gehen? Falls er bald in den Beruf einsteigen möchte, . . .

. . . würde ich ihm die Fachhochschu-le empfehlen.

Die Ihre natürlich. Selbstverständlich (lacht)! Wenn er aber nicht auf einen schnellen Be-rufseinstieg erpicht ist und sagt: Mich würde interessieren, so etwas wie Volkswirtschaft näher kennen-

NeubeginnHans Moser (rechts und ganz rechts) hat als Rektor zusammen mit Ge-schäftsführer Kurt Kienast (links) nach einer schweren Krise die Leitung der FH Kufstein übernommen.

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UNIV.-PROF. DR. HANS MOSER Geboren 1939, aufgewachsen in Kufstein, Studium der Germanis-tik, Romanistik und Philosophie in Innsbruck, Promotion 1962. Seit 1981 ordentlicher Universitätspro-fessor, 1983 Dekan der Geisteswis-senschaftlichen, ab 2003 der Phi-lologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck. 1991–1995 sowie 1998–2003 und 2004 Rektor der Universität Inns-bruck.Seit April 2008 Rektor der Fach-hochschule Kufstein Tirol.

Page 17: Kompetent-Magazin Herbst 2008

zulernen und intensiver zu studieren – nur als Beispiel –, dann würde ich sagen: Da bist du an einer Uni besser aufgehoben, weil du dir im Rahmen der Freifächer einen Schwerpunkt setzen kannst.

Man könnte es auch anders for-mulieren. An den Unis hat man – o� en gesagt – manchmal den Ein-druck, es sei nicht so wichtig, was der Einzelne nach seinem Ab-schluss wirklich kann.

Das ist an Unis nicht ganz selten. Ich glaube nur, dass die Unis auch anfan-gen, sich zu ändern – oder schon da-mit angefangen haben. Die Aufgabe ist allerdings nicht ganz leicht, weil Unis einen freien Studienzugang ha-ben, der seinerseits ein hoher Wert ist. Generell ist es natürlich auch un-bestritten, dass der Apparat an den Unis schwerfälliger ist. Das hängt zum Teil mit der Größe zusammen, zum Teil aber auch damit, dass Fach-hochschulen in der Struktur stra� er sind. Die Lehre an den Universitäten muss immer mit dem Funktionieren der Fachdisziplinen abgestimmt wer-den, während sie an den FH der Aus-gangspunkt ist. Dazu kommt, dass die Fachhochschulen sehr darauf ange-wiesen sind, Studenten anzuziehen, und zwar möglichst gute. Die Unis hingegen haben die Tore o� en, und da kommt, wer eben kommt.

Halten Sie die angewandte For-schung an der FH der Grundla-genforschung an Universitäten für gleichwertig?

An den Fachhochschulen steht die Ausbildung für ein bestimmtes Be-rufsfeld im Zentrum. Dafür ist es notwendig, in bestimmte Bereiche anwendungsbezogener Forschung

einzuführen und Grundsatzerkennt-nisse der Wissenschaft überhaupt heranzuziehen. Dazu muss man nicht unbedingt Grundlagenfor-schung betreiben. Das wäre auch viel zu teuer, nicht nur in den Naturwis-senschaften. Wobei die Fachhoch-schulen selbstverständlich auch die Chance haben, von den Möglich-keiten der Drittmittelförderung Ge-brauch zu machen.

Emp� nden Sie das FH-Studi-um als verschult? Gerade in den Geisteswissenschaften, von de-nen Sie kommen, gab es an der Uni auch in Ihrer Generation sehr viel Freiheit.

Also in meiner Generation gab es wirklich Freiheit (lacht). Eine Frei-

heit übrigens, die uns Studenten manchmal überfordert hat. Aber das ist lange her. Das Studium an den Universitäten geht schon lange in die andere Richtung – im Moment vor allem durch die Einführung der Bo-logna-Prinzipien –, vielleicht sogar ei-nen Schritt zu weit. Das Studium hier an den Fachhochschulen ist natür-lich relativ verschult. Aber ich glau-be, es ist für die Studierenden schon erträglich, weil das Ziel klar ist, und weil man einsieht: Wenn ich mich für ein bestimmtes Berufsziel � t machen will, dann brauche ich alle diese In-halte. Ich habe schon den Eindruck, dass die Studierenden relativ zufrie-

den sind, und ich habe übrigens ge-nerell einen sehr guten Eindruck von unseren Studierenden. Sie sind sehr zielorientiert.

Als Sie an der FH Kufstein Rektor wurden, hatte diese gerade grö-ßere Turbulenzen hinter sich. Es gab umstrittene Kündigungen, studentische Bewertungen sol-len manipuliert worden sein, das Image der damaligen Geschäfts-führung wurde beschädigt. Was war der Grund für diese Schwie-rigkeiten, und was kann man tun, damit es jetzt anders wird?

Ich möchte mich bewusst der Ana-lyse der Ursachen enthalten. Man hat versucht, diese Probleme und die Reibungen, die aufgekommen

sind, durch zwei Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Erstens durch organisatorische, struktu-relle Verbesserungen, die auch per-sonelle Veränderungen mit sich gebracht haben. Die strukturellen Veränderungen haben darin be-standen, dass man die Fachhoch-schule einer Stiftung überantwortet hat. Dadurch erfüllen die Stiftungs-räte eine ähnliche Funktion wie die Uni-Räte. Zweitens sollte der aka-demische Charakter der Institution betont werden.

Was heißt das konkret? Das bedeutet eine Betonung der in-neren Freiheit für die Lehre und ein

verstärktes Augenmerk auf akade-mische Standards. Man hat das auch nach außen sichtbar gemacht: Der Leiter des Kollegiums hieß früher De-kan, jetzt heißt er Rektor. Und man suchte einen Geschäftsführer, der auch das Amt des Vizerektors aus-üben konnte, der also auch akade-mische Ausbildung und Befugnisse hat. Kurt Kinast, der neue Geschäfts-führer, kennt das Universitätsleben von innen. Bei der Suche nach dem Rektor ist man dann an mich heran-getreten und hat mich gebeten, ein bisschen mitzuhelfen, dass der Neu-anfang erfolgreich verläuft.

Gibt es ein bestimmtes Ziel, das Sie in Ihrer zweijährigen Amts-zeit erreichen möchten?

Es wäre wunderbar, wenn man am Ende sagen könnte: Jetzt hat dieses Dreieck aus der Geschäftsführung, dem Kollegium mit dem Rektor an der Spitze und dem Stiftungsrat die Form gefunden, in der es nachhaltig funk-tionieren kann. Dann gibt es klare in-haltliche Ziele: Wir haben eben mit den Master-Programmen angefangen. Das sind durchwegs berufsbegleitende Programme, die sich erst etablieren müssen. Da wächst unsere Klientel erst allmählich heran. Wir müssen also unser Angebot stabilisieren und in einem zweiten Schritt vielleicht auch fokussieren. Natürlich wollen wir auch unsere internationalen Beziehungen ausbauen; dieses Markenzeichen wollen wir sorgsam p� egen.

Und was schwebt Ihnen für die Zeit nach der Fachhochschule vor?

Rosen züchten und noch einiges wis-senschaftlich nacharbeiten, was lie-gen geblieben ist. Die Zeit wird lang-sam knapp. n

„Das FH-Studium ist relativ verschult. Aber man braucht diese Inhalte für den Beruf.“

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L FachhochschuleWiener Neustadt02622 | 89 084 - [email protected]

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KOMPETENT 17

Page 18: Kompetent-Magazin Herbst 2008

18 kompetent

Durcheinander.Ein systematischer Überblick über die angebotenen Titel und die dafür nöti-gen Qualifikationen steht noch aus.

Page 19: Kompetent-Magazin Herbst 2008

Der Bachelor ist die Grundlage für das Master-Studium, so will es die Bologna-Architektur. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Was man braucht, um zu welchem TITEL zu kommen. T E X T: C L A U D I A D A B R I N G E R

Bachelor, MASTER oder mehr

Es scheint fast banal, nach dem Wert eines Bache-lor als Basis für künf-tige Weiterbildung zu fra-

gen. „Groß“, antworten jene, die auf akademischer Ebene agieren. Und wirft man einen Blick auf das Fort-bildungsangebot von Universitäten und Fachhochschulen, geht ohne ein abgeschlossenes Studium – und das ist ein Bachelor ja – gar nichts. Einen der 27 verschiedenen Bache-lor- oder Bakkalaureatstitel steuern derzeit mehr als 100.000 Studenten an heimischen Universitäten und Fachhochschulen an. Und dann? Derzeit � nalisiert die Österrei-chische Qualitätssicherungsagen-tur AQA eine Studie zur Entwicklung und Umsetzung von Bachelor-Stu-dienprogrammen hinsichtlich der beru� ichen Relevanz: „Ich kann sagen: Viele Unis ho� en, dass ihre Bachelors nicht sofort zum Master-Studium übergehen, son-dern vorerst ein paar Jahre Berufs-erfahrung sammeln“, sagt AQA-Pro-jektleiterin Barbara Birke. Macht man dann auch den Master auf sei-ner Alma Mater, wird die Fort- und Weiterbildung praktisch institutio-nalisiert, weil diese Studien auf dem Wissen der ersten drei Jahre aufbau-en. „Das Bachelor-Studium ist sei-nem Charakter nach sehr breit auf-gestellt. Wer sich spezialisieren will oder muss, macht den Master“, er-klärt Birke.

Breite Basis. An der Fachhoch-schule Vorarlberg beispielsweise könnte das so aussehen, dass ein Student seinen Bachelor in Betriebs-wirtschaft macht und sich dann nach einigen Jahren der Berufstätig-keit spezialisiert. Die FH Vorarlberg bietet dazu die Master-Studiengän-ge „Business Process Engineering“, „Controlling & Finance“ oder „Inter-national Marketing & Sales“ an: „Der Bachelor ist als erste berufsquali� -zierende Basis und Voraussetzung für ein Master-Studium sinnvoll. Wer die Chance ergreift und nach dem Bachelor in den Beruf einsteigt, kann sich in der Praxis orientie-ren. Er wird seine Stärken ausloten, aktuelle Tendenzen des Arbeits-marktes erkennen und schließlich zielgerichtet mit einem Master-Stu-dium seine beru� iche Zukunft ge-

stalten“, erklärt Hans-Jürgen Lofner, Leiter der Weiterbildung an der FH. Den Durchmarsch von Tag eins des Studiums bis zum Master, Magister, Diplom oder Doktor emp� ehlt Bar-bara Birke von der AQA dann, „wenn man eine wissenschaftliche, univer-sitäre Karriere anstrebt oder in die Forschungsabteilung eines Unter-nehmens wechseln möchte. Vor allem in den Naturwissenschaften wird das die Regel bleiben.“

Titelflut. Doch in einem Land wie Österreich, das mit kolportierten 1000 Varianten seinen Titelreichtum zelebriert wie kaum ein anderes, hat man in Sachen renommierter Weiterbildung die Qual der Wahl –selbst mit Bachelor-Abschluss in der Tasche. Denn verwirrender-weise unterscheidet man in Ös-terreich zwischen Master-Graden und Mas-ter-graden. „Master-Gra-de in der Weiterbildung sind aka-demische Grade auf der Grundlage einer abgeschlossenen spezialisier-ten Ausbildung (Weiterbildung) mit starkem Berufsbezug, für die sei-nerseits ein abgeschlossenes Bak-kalaureatsstudium, Diplomstudium oder Magisterstudium beziehungs-weise eine gleichwertige Quali� kati-on Zulassungsvoraussetzung ist. Die Master-Grade in der Weiterbildung sind nicht identisch mit den Master-Graden aufgrund des Abschlusses ordentlicher Studien (Master-Studi-en), auch wenn sie zum Teil densel-ben Wortlaut haben“, heißt es auf der Website des Bundesminis-te-riums für Wissenschaft und For-schung. Das bedeutet also, dass ein Masterstudium an einer Universität oder Fachhochschule gleichzeitig ordentliches Studium oder Weiter-bildungsstudium ist oder sein kann. An der Johannes Kepler Universi-tät in Linz zum Beispiel könnte eine Studentin im Fach „Wirtschaftspä-dagogik“ ihren Bachelor machen, einige Jahre eine Lehr- und Organi-sationstätigkeit im Bildungsbereich eines Unternehmens ausüben und dann den Universitätslehrgang „Me-diation und Kon� iktmanagement“ absolvieren. Der dazugehörige Ti-tel: Professional Master of Media-tion PMM. In diesem Fall hätte die Studentin den „ordentlichen“ Mas-ter übersprungen. Der MBAF

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erlebnis studium

www.fh-krems.ac.at

29. November 08

Business Export-Oriented Management Tourism & Leisure Management Gesundheitsmanagement Unternehmensführung & E-Business Management

Health Physiotherapie Hebammen Advanced Nursing Practice

Life Sciences Medical & Pharmaceutical Biotechnology

Page 20: Kompetent-Magazin Herbst 2008

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Die unternehmerische hochschule ®

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6020 innsbruck / Austria, universitätsstraße 15, +43 512 2070, [email protected]

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anrechenbar auf

BAchelorstuDium

Management, Communication & IT BA 6

Management & Recht BA 6

Mechatronik / Schwerpunkt Maschinenbau BSc 6

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement BA 6

Soziale Arbeit BA 6

Tourismus- & Freizeitwirtschaft BA 6

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie BSc 6

Umwelt-, Verfahrens- & Regelungstechnik BSc 6

sem. VZ BBABschluss

sem. VZ BBABschlussDiPlomstuDium

Wirtschaft & Management Mag. (FH) 8

studium.

sem. VZ BBABschlussmAsterstuDium

Entrepreneurship & Tourismus MA 4

International Business & Law (ab 2010) MA 4

International Health Care Management MA 4

Management, Communication & IT (ab 2010) MA 4

Maschinenbau & Mechatronik (geplant ab 2011) MSc 4

Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management (ab 2010) MA 4

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie MSc 4

Wirtschaftsingenieurwesen (ab 2010) MSc 4

executiVe mAsterstuDium sem. VZ BB

General Management Executive MBA MBA 4Master of Science in Management MSc MSc 4LL.M. Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M. 4

ABschluss

mAnAGement-seminAre & FirmentrAininGs

Innovative Programme für Firmen & Verwaltung, Führung & Kommunikation

executive education.

sem.mAnAGement-lehrGänGe

Banking & Finance 2

Controlling 2

General Management 2

Innovationsmanagement 2

International Management 1

Management, Psychologie & Leadership 1

Marketing 2

Patent- & Lizenzmanagement 1

Personalmanagement 2

Tourismus- & Freizeitmanagement 2

Unternehmenskommunikation 2

Wirtschafts- & Unternehmensrecht 2

mBA msc ll.m.

* ab 2010 I ** geplant 2011 I Abschluss: BA = Bachelor of Arts, BSc = Bachelor of Science, MA = Master of Arts, MSc = Master of Science, MBA = Master of Business Administration, LL.M. = Master of Laws I Sprache: D = Deutsch, E = Englisch, D & E = Deutsch mit nennenswertem Englischanteil, D (E) = Deutschmit punktuellem Englischanteil I Zeitmodell: VZ = Vollzeit, BB = Berufsbegleitend I Bild: © Stubaier Gletscher

open house.31. Jänner & 28. märZ 2009

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„Bildungseinrichtungen werden Wege ebnen.“ C O R N E L I A PA S S E R

Flexibilität.Zu manchen Master-Studien wird man auch ohne Bachelor-Abschluss zugelassen. Bei-spiel: Hebammen können „Pädagogik in Gesundheitsberu-fen“ studieren.

„Generic Management“ an der Mon-tanuniversität Leoben wiederum setzt klar voraus: „Die Zulassung erfordert den Nachweis eines akademischen Abschlusses (mindestens Bakkalau-reatsstudium) einer technischen, na-turwissenschaftlichen, montanis-tischen, sozial- und wirtschaftswis-senschaftlichen, medizinischen oder

juristischen Studienrichtung oder den Nachweis des Abschlusses eines gleichwertigen ausländischen Bakka-laureatsstudiums. Zusätzlich ist eine der Ausbildung entsprechende Be-rufspraxis im Ausmaß von mindes-tens zwei Jahren zu belegen.“ 88 un-terschiedliche Master-Grade gibt es, vom Master der Naturwissenschaften über den Master of Light and Light-ning bis hin zum Master in Coaching.

Bachelor – oder etwas an-deres. Grundsätzlich kann man sa-gen, dass Universitäten und Fach-hochschulen bei weiterführenden Master-Programmen durchwegs ei-

nen Bachelor-Abschluss erwarten. Ausnahmen gibt es insofern, dass Al-ternativen zugelassen werden. Bei-spiel: Lehrgang für Weiterbildung „Pädagogik in Gesundheitsberufen“ am Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol fhg. Diesen Master erhält auch, wer statt eines Bachelor als Basis ei-nen Abschluss einer Ausbildung in einem gehobenen medizinisch-tech-nischen Dienst oder als Hebamme an einer inländischen oder anerkannten ausländischen postsekundären Bil-dungseinrichtung vorweisen kann. Und auch an der Donau-Universi-tät Krems drückt man beispielswei-se beim Master-Studiengang „Musik-management“ ein Auge zu, wenn der Bewerber eine mit Uni- oder FH-Ab-schluss gleichzusetzende Quali� ka-tion oder beru� iche Praxis vorweisen kann. „Gerade unter Musikern ist die Quote an Studienabbrechern groß. Das wollen wir bei der Auswahl der Bewerber bedenken“, sagt Gerhard Gensch, Leiter des Departments für Arts und Management. Individuallösungen werde es immer geben müssen, „vor allem, wenn zu Bachelor-Studien noch keine direkt passenden Master-Programme exis-tieren. Schwierigkeiten wird es in der

Anerkennung von Vorbildungen in einer vielfältiger werdenden Bildungs-landschaft auch immer wieder geben. Ich denke aber, dass die Bildungsein-richtungen hier eher Chancen erken-nen werden, Studieninteressierte zu erreichen, und ihnen deshalb auch Wege ebnen werden“, sagt Cornelia Passer, Berufsberaterin am Zukunfts-zentrum Tirol. Sie schließt nicht aus, dass es für den Einzelnen trotzdem manchmal zeitverzögernde Zwi-schenschritte geben wird.

Grundwissen und Sozialkom-petenz. Doch das scheint ohnehin im Sinne von Universitäten und der Wirtschaft zu sein. Eine Studie der Wirtschaftskammer Österreich un-ter dem Titel „Bachelor Neu und der Arbeitsmarkt“ aus dem vergangenen Jahr zeigt: Die Unternehmer wün-schen sich beim Bachelor Grund-wissen und soziale Kompetenz. „So sind die Absolventen gut gerüstet für die weiterführende Ausbildung im Unternehmen“, erklärt Micha-el Landertshammer, Leiter der bil-dungspolitischen Abteilung in der Wirtschaftskammer Österreich. Und da laut Studie 40 Prozent der Betriebe die akademische Weiterbildung ih- F

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BAchelorstuDium

Management, Communication & IT BA 6

Management & Recht BA 6

Mechatronik / Schwerpunkt Maschinenbau BSc 6

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement BA 6

Soziale Arbeit BA 6

Tourismus- & Freizeitwirtschaft BA 6

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie BSc 6

Umwelt-, Verfahrens- & Regelungstechnik BSc 6

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Wirtschaft & Management Mag. (FH) 8

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sem. VZ BBABschlussmAsterstuDium

Entrepreneurship & Tourismus MA 4

International Business & Law (ab 2010) MA 4

International Health Care Management MA 4

Management, Communication & IT (ab 2010) MA 4

Maschinenbau & Mechatronik (geplant ab 2011) MSc 4

Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management (ab 2010) MA 4

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie MSc 4

Wirtschaftsingenieurwesen (ab 2010) MSc 4

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General Management Executive MBA MBA 4Master of Science in Management MSc MSc 4LL.M. Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M. 4

ABschluss

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Innovative Programme für Firmen & Verwaltung, Führung & Kommunikation

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sem.mAnAGement-lehrGänGe

Banking & Finance 2

Controlling 2

General Management 2

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Patent- & Lizenzmanagement 1

Personalmanagement 2

Tourismus- & Freizeitmanagement 2

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Wirtschafts- & Unternehmensrecht 2

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* ab 2010 I ** geplant 2011 I Abschluss: BA = Bachelor of Arts, BSc = Bachelor of Science, MA = Master of Arts, MSc = Master of Science, MBA = Master of Business Administration, LL.M. = Master of Laws I Sprache: D = Deutsch, E = Englisch, D & E = Deutsch mit nennenswertem Englischanteil, D (E) = Deutschmit punktuellem Englischanteil I Zeitmodell: VZ = Vollzeit, BB = Berufsbegleitend I Bild: © Stubaier Gletscher

open house.31. Jänner & 28. märZ 2009

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rer Mitarbeiter befürworten und ein Fünftel der Unternehmen das auch aktiv unterstützt – etwa durch reduzierte Arbeitszeit oder � nan-ziell –, scheint dem lebenslangen Ler-nen nichts mehr im Wege zu stehen.

Qualitätsunterschiede. Wer nicht auf seiner Alma Mater weitermachen will, muss sich allerdings die Frage nach der Qualität in Sachen Master stellen. Denn auch da gibt es Unter-schiede: „Obwohl die Qualität auch bei externen Anbietern durchwegs gut ist, gibt es immer wieder sol-che, die als ‚Titelverkäufer‘ bezeich-net werden können“, warnt Landerts-hammer. Heraus� nden könne man das, wenn man einen Blick auf Koo-perationen werfe: „Manchmal sind die meist internationalen Institute höchst fragwürdig.“ Ordnung in den Angebotswust brächte etwa die Su-che nach Universitäts- und Fach-hochschulrankings, nationalen und internationalen Akkreditierungen und Alumni-Clubs, bei denen man

sich erkundigen könne, sagt Lan-dertshammer. Der Weiterbildungswillige muss aber zuallererst wissen, was er will. Denn schließlich gibt es auch Master-Pro-gramme, die keinen Master-Ab-schluss nach sich ziehen. So werden beispielsweise beim „Key Account Management Master Programm“ des

Management Development Institute MDI und der Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien keinerlei Uni- oder FH-Grundlagen ausdrück-lich vorausgesetzt. Hier sind alle Mit-arbeiter und Führungskräfte, die für das Key-Account-Management (KAM) vorbereitet werden, am rich-tigen Platz, ebenso wie Key-Account-Manager, die ihre Tätigkeit optimie-ren wollen, oder KAM-Teams, die ihr

Zusammenspiel und das KAM ver-bessern möchten – nicht mehr und nicht weniger. Und das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, meint Cornelia Passer: „Insgesamt schei-nen mir vor allem die postgradualen Master-Programme mehr auf die Po-sition und die praktischen Berufser-fahrungen der Kandidaten zu bauen.

Somit spielen andere Zielgruppen-kriterien eine größere Rolle als die akademische Vorbildung.“

„Bachelor professional“. Das würde wiederum einer vielleicht bald neuen Gruppe von Bachelors entge-genkommen: Der Verband betrieb-licher Führungskräfte fordert nämlich seit Jahren den „Bachelor professio-nal“ für Absolventen von dreijährigen

berufsbildenden Schulen. Werkmeis-ter und Fachtechniker sollen nach dem positiven Abschluss von neun Jahren Grundschule, Facharbeiter-prüfung, zwei Jahren Werkmeister-schule oder Fachakademie sowie min-destens zwei Jahren Berufserfahrung diesen Titel bekommen. Im „Euro-pean Credit for Vocational Education And Training“, dem europäischen Kreditpunktesystem für beru� iche Aus- und Weiterbildung, sollen sie Punkte im Wert von 1200 Weiterbil-dungsstunden erwerben können und damit den Abgängern eines dreijäh-rigen Bachelor-Studiums gleichge-stellt werden.Was also mehr denn je dringend nötig scheint, ist Überschaubarkeit im akademischen Weiterbildungs-system. „Ich vermisse in Österreich eine Hochschulkonferenz, die den kompletten tertiären Bildungssek-tor regelt und international koordi-niert. Das ist auf akademischer Basis international durchaus üblich“, sagt Michael Landertsthammer.“ n

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„Postgraduale Programme setzen auf Erfahrung.“ C O R N E L I A PA S S E R

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Neue Märkte, neues MANAGEMENT

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Was MBA- und Postgraduate-Ausbildungen in OSTEUROPA bringen – und was nicht. T E X T: E R I K A P I C H L E R

Die USA und Westeuro-pa mögen zwar als Ur-kontinente des Ma-nagements gelten. Auf

Know-how und Vermittlung von Managementwissen haben sie je-doch längst kein Monopol mehr. Das gilt auch für die prestigeträch-tigste und kostspieligste Manage-mentausbildungsschiene, das Post-graduate-Studium zum Master of Business Administration MBA. Detlef Kran, Autor des MBA-Guides für Mitteleuropa, langjähriger Lei-ter der deutschen MBA-Akkreditie-rungsagentur FIBAA und seit einiger Zeit selbstständiger Bildungsbera-ter, listet die beeindruckenden Zah-len auf: Allein in den letzten zehn Jahren wurden von nordameri-kanischen Business Schools zwar mehr als 700 neue Management-programme ins Leben gerufen, von europäischen Schulen mehr als 1500, fast die gleiche Zahl von Programmen jedoch in Asien, Süd-amerika, Australien und Afrika. Auch in Ost- und Südosteuropa schießen die Managementkader-schmieden seit Beginn der 90er-Jahre wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Manche der „Ost-Business-Schools“ haben sich in-zwischen nicht nur innerhalb ihres Landes etabliert, sondern auch in-ternationale Akkreditierungen er-langt und sind damit als Studien-orte für MBA-Interessenten aus ganz Europa und anderen Erdtei-len interessant geworden, spezi-ell, wenn beabsichtigt ist, später im CEE-Raum tätig zu sein und sich rechtzeitig mit dessen wirtschaft-

lichen und kulturellen Gep� ogen-heiten vertraut zu machen. Chris Chatterton, Unternehmer aus An-chorage, Alaska, will aus diesem Grund ein MBA-Studium an der „Graduate School of Management“ im russischen St. Petersburg be-ginnen. „Ich plane meinen künf-tigen Karrierefokus in Europa, der Ukraine und Russland, die ja alle schon lange Handelspartner sind. Ich glaube daran, dass dieser Kor-

ridor expandieren und stärker wer-den wird, und im Moment haben Unternehmen, die in dieser Regi-on tätig werden wollen, noch einen akuten Mangel an quali� zierten Topmanagern.“

Russlands Kulturmetropole. Chatterton ist schon jetzt am ost-europäischen Markt aktiv. Er ist am Umbau und an der Erweiterung früherer ukrainischer Sowchosen beteiligt und investiert derzeit in der Ukraine in Pelletskraftwerke zur Stromerzeugung. „St. Petersburg hat lange Zeit eine zentrale Rolle in der russischen Geschichte, Kultur, Wissenschaft, Religion und Politik gespielt. Russland spielt gegenwär-tig und auch künftig eine Hauptrol-le in der geopolitischen Entwick-

lung und speziell auch für Europa. Deshalb ist ein EMBA („Executive MBA“-Studium für Führungskräfte, Anm.) eine extrem attraktive Opti-on für mich“, sagt der 43-Jährige.

Studium auf drei Kontinenten. Die St. Petersburger Management- schule, an der er demnächst sein Studium antritt, gilt nicht nur als beste russische Business School, sondern kann auch exzellente west-

liche Partner vorweisen: Man koo-periert mit der Pariser Eliteinstitu-tion HEC, die im prestigeträchtigen Ranking der „Financial Times“ seit Jahren einen Spitzenrang einnimmt. Der neue „Dual Degree Executive MBA“, den die beiden Institutionen ab Jänner 2009 anbieten, bietet Ab-solventen den Vorteil, die Diplome beider Business Schools erwerben zu können. Innerhalb von 18 Mo-naten sind dafür zwölf Studienmo-dule auf drei Kontinenten zu absol-vieren. Zwei Module � nden in Paris statt, eines an der Business School der Universität Berkeley, USA, die ebenfalls zu den langjährigen Part-nern zählt. Ein weiteres Modul wird an einer asiatischen Hochschule – je nach Präferenz der Teilnehmer in China, Indien oder Japan – ab- ��

„Unternehmen in der Region haben akuten Mangel an qualifi zierten Topmanagern.“ C H R I S C H AT T E R T O N , U N T E R N E H M E R

Ab nach Osten. Mit einer Manage-mentausbildung in Osteuropa lernt man den Markt vor Ort kennen.

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Page 24: Kompetent-Magazin Herbst 2008

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gehalten. Die restlichen acht Modu-le samt Einführungsmodul � nden an der St. Petersburger Business School statt, die mitten im Zentrum der kul-turellen Hauptstadt Russlands im al-ten Universitätsviertel auf der Wassi-lij-Insel liegt. Der Löwenanteil der künftigen MBA-Studierenden stammt aus den GUS-Staaten Russland, Ukraine, Weiß-

russland und Kasachstan. Aber auch Teilnehmer aus den USA, aus Hol-land, Frankreich und dem Libanon sind bereits registriert. Warum haben sie sich gerade für ein Management-studium in Russland entschieden? „Ihre Motivation ist meistens das Interesse am russischen Markt und das Kennenlernen lokaler Gegeben-

heiten, das Sammeln von Erfahrung in Russland“, sagt Marina Bogdano-va, Executive-Direktorin der Peters-burger Business School. „Die öko-nomische Entwicklung in unserem Raum ist derzeit so dynamisch, dass es vielen Studierenden, selbst wenn sie derzeit hier nicht beru� ich zu tun haben, realistisch erscheint, in nächs-ter Zukunft im Zuge von Globalisie-rungsprozessen hier tätig zu sein. Außerdem gibt es noch eine zwei-te Gruppe von Teilnehmern, die zwar den MBA-Grad anstrebt, gerade St. Petersburg als Studienort aber nicht wegen der beru� ichen Perspek-tiven gewählt hat, sondern aus Faszi-nation an der russischen Kultur.“

MBA ohne Namen. Das Interesse am kulturellen und geistigen Leben eines Landes ist für gestandene Fir-menchefs allerdings nicht zwingend ein handfestes Argument, um Füh-rungskräfte einzustellen, die an ei-ner osteuropäischen Business School studiert haben, oder sie gar zum Stu-dium an eine solche zu entsenden. Die meisten der neuen Kaderschmie-

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GÜTESIEGEL

EQUIS (EUROPEAN QUALITY IMPROVEMENT SYSTEM) Diese Akkreditierung wurde nach europa-weiten Standards ausgerichtet und von der „European Foundation for Management Development“ in Brüssel eingeführt; sie erfasst die gesamte Hochschule.

AACSB (ASSOCIATION TO AD-VANCE COLLEGIATE SCHOOLS OF BUSINESS) Die zentrale Akkredi-tierungseinrichtung in den USA für MBA-Anbieter; derzeit kann auch in Westeuropa nur eine Handvoll Hochschulen auf die „amerika-nische Akkreditierung“ verweisen, in Ost- und Südosteuropa noch keine einzige Institution. Allerdings werben etliche MBA-Anbieter im CEE-Raum mit AACSB, wenn ihre westliche (meist US-amerika-nische) Partnerhochschule diese Akkreditierung besitzt, ohne sich selbst dem aufwendigen AACSB-Check unterzogen zu haben.

AMBA (ASSOCIATION OF MBAS) Die englische Akkreditierungsagentur bewertet nicht gesamte Business Schools, sondern einzelne MBA-Programme, und dies weit über Großbritannien hinaus. Etliche osteuropäische Programme haben inzwischen das AMBA-Siegel erworben.

„Es kam zu einer wahren Explosion der

Studienangebote.“A R N O L D S C H U H , C C E C O M P E T E N C E C E N T E R

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Page 25: Kompetent-Magazin Herbst 2008

Warschau.Besonders in Polen boomt der Markt an Studienangeboten.

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den sind österreichischen, deutschen oder insgesamt westlichen Unter-nehmern nicht einmal dem Namen nach bekannt. Und nicht jeder Per-sonalist hat die Zeit und das Know-how, die Qualität eines ukrainischen, rumänischen oder russischen MBA zu überprüfen. Dass diese höchst un-terschiedlich ist, zeigt nicht zuletzt die Kontaktaufnahme im Zuge jour-nalistischer Recherche. Die meisten Business Schools sind auch am Wo-chenende telefonisch und auf Eng-lisch kontaktierbar, manche bieten im ohnehin spärlichen Internetauf-tritt nicht einmal eine telefonische Kontaktmöglichkeit, andere reagie-ren auch nach einer Woche nicht auf E-Mail-Anfragen.

Liberalisierungsfolgen. Diese Di-versität bestätigt Professor Arnold Schuh, der als Direktor des CEE Com-petence Centers der Wirtschaftsuni-versität Wien an einer Schnittstelle postgradualer Ausbildungen zwi-schen West und Ost sitzt: „Wie in Ös-terreich hat es auch in den meisten Reformländern der Region eine Libe-

ralisierung auf der Angebotsseite ge-geben. Es kam zu einer wahren Explo-sion der Studienangebote auf jedem Level – speziell in Polen boomt der Markt.“ Zu den wenigen für Außen-stehende wahrnehmbaren Qualitäts-merkmalen zählen zum einen west-liche Partnerhochschulen. Handelt es sich dabei um führende Business Schools, kann man auch davon aus-gehen, dass das Ostprogramm ent-sprechend hochkarätig ist. Zum an-deren sind international anerkannte Akkreditierungen Indikatoren dafür, dass eine Hochschule oder ein Pro-gramm Qualitätssicherungsprozesse internationaler Agenturen durchlau-fen hat. Aussagekräftig sind vor allem drei traditionsreiche Gütesiegel, deren Kombination als „Triple Crown“ je-der Business School gilt: EQUIS (für den europäischen Raum relevant), AACSB (für Amerika) und AMBA (britische Akkreditierung einzelner Programme weltweit). Abgesehen von diesen internationalen Akkredi-tierungsagenturen gibt es allerdings auch eine Reihe nationaler Agen- ��

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Page 26: Kompetent-Magazin Herbst 2008

INTERNATIONAL AKKREDITIERTE OSTHOCHSCHULEN

Von der EFMD European Foundation for Management Development als gesamte Hochschule akkreditierte ost-europäische Business Schools:UNIVERSITY OF LJUBLJANA, Faculty of Economics, SlowenienLEON KOZMINSKI ACADEMY of Entrepreneurship and Manage-ment, Polen

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Von der EFMD akkreditierte Einzelprogramme (EPAS):BMI – BALTIC MANAGEMENT INSTITUTE, Litauen: Internatio-nal Executive Master of Busi-ness Administration (EMBA)MIRBIS – MOSCOW INTERNA-TIONAL HIGHER BUSINESS SCHOOL, Russland: Bachelor of Arts in International Econo-mics and Business, Marketing, Management and FinanceST. PETERSBURG STATE UNI-VERSITY, Russland: Graduate School of Management: Bachelor of ManagementWIELKOPOLSKA BUSINESS SCHOOL, Polen: Executive MBA Programme WUT BS – Warsaw University of Technology Business School, Polen: Executive MBA, Interna-tional MBA

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turen, die in den jeweiligen CEE-Län-dern für Qualitätssicherung zustän-dig ist und dabei laut MBA-Experten Detlef Kran die Standards des Bo-logna-Systems erfüllt, sodass ihre Gütesiegel durchaus von Wert sind (siehe Kasten).

Viele Wege zum CEE-Experten. Die Frage, ob es zum Beispiel für ös-terreichische Unternehmer nicht trotzdem sicherer ist, sich High Po-tentials aus dem CEE-Raum zu ho-len und ihnen eine MBA-Ausbildung hierzulande zu � nanzieren, anstatt die eigenen Kräfte an eine Business School unbekannter Reputation in den Osten zu schicken, ist wohl nur im Einzelfall zu beantworten. „Die Unternehmen stellen lieber einen hervorragenden Betriebswirt ohne Osteuropa-Kenntnisse ein als einen Osteuropa-Experten ohne Ahnung von Betriebswirtschaft“, sagt Wirt-

schaftsexperte Wolfram Schrettl vom Osteuropa-Institut der Freien Uni-versität Berlin in einer Online-Ausga-be der „Zeit“. Verallgemeinern lässt sich dieser Standpunkt allerdings nicht. „Spe-ziell am Standort Wien gibt es CEE-Headquarters und Zentralen von Unternehmen mit CEE-Fokus, die an einer CEE-Vorbildung interessiert sind, das heißt, dass bei Bewerbern Ostkompetenz vorliegt – Sprach-kenntnis, kulturelle Nähe, Praktika und Studienprogramme in CEE. Die wollen Mitarbeiter, die bereit sind, in die Region zu gehen. Hier kann ein guter MBA aus der Region einen Unterschied machen“, sagt Arnold Schuh. Ansonsten sei das Renommee der Business School ausschlagge-bend, wobei österreichische Firmen noch immer nicht sehr „MBA-gläu-big“ seien. „Selbst mit einem guten westeuropäischen MBA oder US-

MBA ab dem Rangplatz 20 gibt es da Erklärungsbedarf. Ich glaube, dass viele Arbeitgeber überfordert sind, wenn Bewerber von einer weniger bekannten Uni kommen, egal aus welchem Land, wobei aber wahr-scheinlich CEE von vornherein skep-tisch gesehen wird.“ Welche Schulen er selbst empfehlen würde? Schuhs Favoritenliste umfasst sieben Busi-ness Schools, darunter zwei pol-nische – die Warsaw School of Eco-nomics, die mit der renommierten amerikanischen Carlson School of Management kooperiert, sowie die Kozminski-Business-School –, zwei ungarische – Corvinus Univer-sity und Central European Universi-ty –, zwei slowenische – Bled School of Management und die EUQIS-akkreditierte University of Ljublja-na, die allerdings keine bekannten MBA-Programme o� eriert – sowie die „Graduate School of Manage-

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Renommee. Arbeitgeber können die Qualität eines MBA aus Osteuropa zumeist noch nicht einschätzen.

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Page 27: Kompetent-Magazin Herbst 2008

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AKKREDITIERUNGSAGENTUREN

Folgende Ost-Akkreditierungsagenturen erfüllen der-zeit die Standards des Bologna-Systems an Transpa-renz und Validität der Akkreditierungsentscheidung (Quelle: Education Consult/Detlev Kran). TSCHECHISCHE REPUBLIK Accreditation Commission Czech Republic, PragESTLAND Estonian Higher Education Accreditation Center, TallinnUNGARN HAC – Hungarian Accreditation Committee, BudapestLETTLAND HEQEC – Higher Education Quality Evalua-tion Centre, RigaSLOWAKISCHE REPUBLIK Accreditation Commission of the Slovak Republic, BratislavaSLOWENIEN CEEMAN. Die Leiterin dieser Agentur ist gleichzeitig Besitzerin des IEDC – Bled School of Management, Slowenien.

WEITERE CEEMAN-AKKREDITIERUNGEN

IMISP – International Management Institute St Peters-burg, Russland RISEBA – Riga International School of Economics and Business Administration, LettlandLKAEM – Leon Kozminski Academy of Entrepreneur-ship and Management, PolenESTONIAN Business School, EstlandGDANSK Foundation for Management Development, PolenMIM – Kyiv, UkraineRIGA Business School, Lettland CAUCASUS School of Business, GeorgienEUROPEAN School of Management (ESM-Tbilisi), GeorgienKYIV Mohyla Business School, UkraineISM University of Management and Economics, Litauen.

ment“ an der Staatlichen Universität von St. Petersburg als führende rus-sische Business School.

Was man falsch gemacht hat. Die erwähnte polnische Kozminski-Akademie wird zum Beispiel von Fir-men und Konzernen wie Coca Cola, Ferrero, 3M, Auchan oder Porr be-schickt. Die 1993 gegründete Aka-demie, die sehr bald sowohl das AMBA- als auch das EQUIS-Güte-siegel verliehen bekam, bietet wie die meisten osteuropäischen Busi-ness Schools eine MBA-Ausbildung in der Landessprache und eine wei-tere auf Englisch – hier ein „Euro-pean MBA“ in Kooperation mit der britischen Bradford University – spe-ziell für ein internationales Publikum an, außerdem diverse weitere Post-graduate- und Graduate-Programme. Auch hier erklärt Sylwia Hałas-Dej, Direktorin des „Center for Executi-ve Development“, die Motivation für ein Studium in Polen mit den Chan-cen, die ein junger „Emerging Mar-ket“ biete: „Das wirtschaftliche Flair der CEE-Staaten zu kennen, ist in-zwischen für die Wirtschaft des Wes-tens ein Muss geworden. Internatio-nal zu sein schließt inzwischen auch die Kenntnis osteuropäischer Märk-te ein.“ Eine Aussage, die der Kärnt-ner Geschäftsmann Klaus Schauer nur bestätigen kann. Er absolviert ge-rade einen dreijährigen „Presiden-tial MBA“ an der Bled School of Ma-nagement in Slowenien: „Wenn man als Österreicher in Ost- oder Zentral-europa so eine Ausbildung macht, bekommt man die Bestätigung für vieles, was man richtig gemacht hat, aber auch andererseits einen Finger-zeig, was man bisher falsch gemacht hat. Ich habe zum Beispiel gelernt, Geduld zu haben. Zu glauben, man

könnte in Österreich erprobte Me-chanismen einem anderen System überstülpen, ist nicht richtig.“ Ein Wissen, das Schauer auch in seinem eigenen Unternehmen an-wenden kann. Denn der frühere Zeitungsgeschäftsführer hat sich in Kroatien inzwischen mit einer Marketingagentur selbstständig ge-macht. Die MBA-Ausbildung war ihm von seinem früheren Arbeit-geber � nanziert worden, der ihn nach Zagreb entsandt hatte, um dort die Übernahme der größten Ta-geszeitung abzuwickeln. Pro� tiert habe er jedenfalls nicht nur vom theoretischen Studium, sondern auch von neuen Netzwerken. Die drei MBA-Studien – die einjährige, die zweijährige und die dreijährige „Presidential“-Ausbildung –, die die

Bled School of Management anbie-tet, sind besonders international zusammengesetzt. Seit 1991 haben Studierende aus 41 Ländern hier das MBA-Studium absolviert. Zu-sammen mit Schauer drückten die Schulbank „Studierende aus ganz Ex-Jugoslawien, Russland oder Chi-na und aus unterschiedlichsten In-dustrien – von Pharmakonzernen über Autozulieferer bis zu Braue-reien und Getränkeherstellern.“ n

„Internationalität schließt Kenntnis osteuorpäischer Märkte ein.“ S Y LW I A H A Ł A S - D E J , C E N T E R F O R E X E C U T I V E D E V E L O P M E N T

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Page 28: Kompetent-Magazin Herbst 2008

Wie Unternehmen ihr Wissen erfolgreich managen und erweitern, skizziert KATHARINA FISCHER-LEDENICE. T E X T: M A R I O N F U G L É W I C Z - B R E N

Das LERNENDE

SystemD

urch Weiterbildung ver-bessert der Einzelne nicht nur seine Berufs- und Aufstiegschancen.

Ein „Learning Leader“ als Führungs-kraft wird auch das intellektuelle Ka-pital des Unternehmens weiterent-wickeln und so dessen Position auf dem Markt stärken, betont Katha-rina Fischer-Ledenice, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership.

Frau Fischer-Ledenice, Unter-nehmen investieren meistens zuerst in die Weiterbildung von Führungskräften. Ganz global gesprochen: Was sind heute de-ren wichtigste Kompetenzen?

Katharina Fischer-Ledenice: Märk-te und Unternehmen be� nden sich im ständigen Wandel, und so wer-den auch die Kompetenzpro� le von Führungskräften immer anspruchs-voller. Re� exionsbereitschaft und Dialogfähigkeit, Rollenklarheit und Verantwortungsbewusstsein sind wichtige Fähigkeiten für Chefs. In Zukunft wird es noch wichtiger als bisher sein, die jeweilig notwen-dige Führungs- und Management-leistung genau zu diagnostizieren. Wo liegen die zentralen Herausfor-derungen der nächsten Wochen und Monate? Was können Mitar-beiter autonom erledigen, wo muss ich als Führungskraft selber tätig werden? Führungskräfte können es sich heute auch nicht mehr leisten, Entscheidungen nur mit der ihnen übertragenen Macht zu tre� en – die Gefolgschaft der Mitarbeiter wür-de dann wohl ausbleiben. Also geht es auch in scheinbar „vertrackten“ Situationen darum, Interessenlagen transparent zu machen und auf ein gemeinsames Ziel hin auszurichten. Ein Hinterfragen der Erwartungen ist oft die lohnendste Erö� nung in Gesprächen aller Art. In Unterneh-men, die diese Kultur nicht haben, wird gerne projiziert, dass sich die Balken biegen. Und keiner merkt es, denn alle reden, erklären, argumen-tieren aus ihrer Erwartung heraus, ohne diese darzulegen.

Welche Strukturen braucht ein Unternehmen, um sein intel-lektuelles Kapital, sein Wissen, bestmöglich zu nutzen?

Unternehmen müssen ein gut funk-tionierendes Wissensmanagement aufbauen, damit das entsprechende Know-how im Unternehmen er-halten bleibt. Die Entwicklung ei-ner Organisationswissensbasis ist dabei das Herzstück. Dabei sind fünf wichtige Dimensionen zu be-achten. Erstens die strategische Di-mension: Jedes Unternehmen muss sich bewusst machen, welche Kom-petenzen es braucht, um auf dem Markt erfolgreich und wettbewerbs-fähig zu sein. Zweitens die struktu-relle Dimension: Welches Wissen existiert im Unternehmen, und wel-che Wissensaktivitäten � nden statt? Drittens die prozessuale Dimensi-on: Lern-, Interaktions- und Trans-ferprozesse müssen gesteuert wer-den, damit Wissen neu entwickelt, vernetzt und genutzt werden kann. Viertens die technologische Dimen-sion: Know-how sollte nicht nur in den Köpfen der einzelnen Personen gespeichert sein, sondern sich auch in den elektronischen und nicht-elektronischen Medien der Organi-sation wieder� nden. Und fünftens die kulturelle Dimension: Die Kultur eines Unternehmens umfasst Wert-haltungen, Normen und Leitgedan-ken, die Handlungen der Mitarbei-ter bewusst oder unbewusst steuern und beein� ussen. Eine Unterneh-menskultur, die Wissensmanage-ment fördert, honoriert Spitzen-leistungen ebenso, wie sie Fehler erlaubt.

Welche Aufgabe hat das Per-sonalmanagement in diesem Kontext?

Die wichtigste Aufgabe besteht dar-in, zur größeren Unternehmensstra-tegie beizutragen. Personalentwick-ler sind nicht mehr ausschließlich individuelle Berater einzelner Per-sonen, sondern müssen ganze Gruppen- und Hierarchie-Level im Sinne der Firmenstrategie trainie-ren. Wenn sich ein Unternehmen stark international ausrichtet, müs-sen zum Beispiel Führungskräfte und Management auf die interkul-turelle Arbeit vorbereitet werden. Die große Herausforderung der Zu-kunft für das Personalmanagement ist meiner Meinung nach die Ver-zahnung von Strategie, Organisa-tions- und Personalentwicklung.

Intellektuelles Kapital. In Zukunft wird es Aufgabe der Personalverantwortlichen sein, das Lernen von Mitarbeitern und Führungskräften zu gestalten.

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Page 29: Kompetent-Magazin Herbst 2008

Was bedeutet das für besonders talentierte Mitarbeiter?

Firmen sind ständig auf der Suche nach den bes-ten Mitarbeitern. Das Talentmanage-ment ist eine weitere wichtige Auf-gabe. Diese Talente zu fördern, zu entwickeln und vor allem zu halten wird zunehmend eine wichtige Auf-gabe für Personalleiter. Gute Ergeb-nisse im Talentmanagement erzielen dabei jene Unternehmen, in denen Führungskräfte und Personalverant-wortliche es gemeinsam wahrneh-men. Die Förderung von Talenten erfolgt oft durch Zuweisung beson-ders herausfordernder Aufgaben oder durch Entsendungen ins Ausland.

Aber auch spezi� sche Trainings-angebote tragen zur Talententwick-lung bei. Wobei wir auch schon beim nächsten wichtigen Punkt wären: Das Personalmanagement übernimmt in Zukunft zunehmend die Aufgabe, die Lernkompetenz von Mitarbeitern und Führungskräften zu fördern und auszubauen. Gefordert sind hier auch die Vorgesetzten, die selbst aktiv ler-nen und für ihre Mitarbeiter den ent-sprechenden Rahmen scha� en.

Für international agierende Un-ternehmen stellt sich die Fra-ge noch einmal anders. Welches Wissen müssen sie aufbauen?

In international agierenden Unter-nehmen tre� en unterschiedliche Landeskulturen und damit verbun-dene Wertvorstellungen und Ver-haltensweisen aufeinander. Es gilt, Mitarbeiter zu entwickeln, die so-wohl die lokalen Bedingungen und Gegebenheiten kennen als auch die interkulturelle Dimension beherr-schen. Unternehmen müssen Mitar-beiter � nden und halten, die bereits interkulturelle Kompetenzen vorwei-sen. Dabei braucht es nicht nur Lexi-konwissen über fremde Kulturen, wie etwa über Geschichte, Wirtschaft, Geogra� e, Kultur und Sprache eines Landes, sondern auch ein Verständ-nis für a� ektive Komponenten wie Emp� ndungsweisen und Einstel-lungen. Ob man gleichzeitig die lo-kalen Leistungsträger und High Performer hält, ist eine wichtige strategische Personalentscheidung. Mitarbeiter, die schlecht reprodu-

zierbares Wissen und gute Bezie-hungen zu wichtigen Kunden, Lie-feranten und Entscheidungsträgern besitzen, sind wichtige Ressourcen. Auch das � ema Expatriates (Fach-kräfte, die von ihrem Arbeitgeber an ausländische Zweigstellen ent-sandt werden, Anm.) gewinnt an Be-deutung. Unternehmen müssen da-für einerseits entsprechend Zeit für eine Auslandsentsendung einplanen und andererseits schon frühzeitig einen geeigneten Kandidatenpool aufbauen.

Und was kann ein Unternehmen beziehungsweise die Führungs-kraft gegen Lernmu� el tun?

Die Grundkompetenz zu lernen hat jeder von uns. Sich auch zu gestatten, als Erwachsener – egal ob als Top-manager, Führungskraft oder Mitar-beiter – bewusst und aktiv zu lernen ist allerdings primär Einstellungssa-che. Gleiches gilt für Organisationen: Natürlich lernt eine Firma als System dauernd. Aber auch hier kann mit Be-wusstheit darüber noch wirksamer vorgegangen werden. Lernkompe-tenz ist daher sowohl auf persönlicher Ebene als auch auf Unternehmense-bene ein Schlüsselfaktor für zukünf-tigen Unternehmenserfolg.Kompetente Führungskräfte erken-nen, wann Mitarbeiter Unterstützung brauchen, wann sie gut allein zurecht-kommen, und was sie brauchen, um sich tatsächlich aufs Lernen einzulas-sen. Wer eine konkrete Herausforde-rung zu lösen hat, ist zum Lernen be-reit. Lernverweigerer brauchen häu� g mehr Details zum Kontext: Ziele müs-sen de� niert, Zusammenhänge auf-gezeigt, Rahmen abgesteckt werden. Ein Learning Leader sorgt dafür, dass ein lernförderliches Klima in der Or-ganisation entsteht. In der lernenden Organisation ist es auch erlaubt, Feh-ler zu machen, weil man aus Fehlern lernt und Angst in Chancen verwan-deln kann. Bei lernerfahrenen Mit-arbeitern reicht es oft schon, wenn der Chef die richtigen Fragen stellt. Ein erfahrener Praktiker brachte es kürzlich auf den Punkt: „Man muss den Menschen nur die richtigen Fra-gen stellen. Die Antworten � nden sie schon alleine.“ n

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„Ein ,Learning Leader‘ sorgt für ein lern-freundliches Klima in der Organisation.“

KATHARINA FISCHER-LEDENICE

Studium der Betriebswirtschaftslehre, seit 1987 als Senior Consultant und Trainerin tätig, zunächst bei Diebold Ges. m. b. H., anschließend bei Arthur D. Little International Inc., zuletzt Leiterin des Geschäftsbereiches Ganzheitliche Beratung und Prokuristin beim AVL Management- und Traininginstitut GmbH & Co KG, Neuhaus. Seit 1998 Ins-titutsleiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership.

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Page 30: Kompetent-Magazin Herbst 2008

Tipps news

Inputs

Was tut sich auf dem Bildungsmarkt? Einige splitter aus dem Reich des Wissens und des Lernens. t e x t: pa m e l a K r u m p h u b e r

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neues netzwerk für HigH PotentialsHerausragende studierende von universitäten und fach-hochschulen können sich auf der soeben gestarteten online-Plattform students4excellence.at vernetzen. sechs unternehmen – erste group, Mckinsey, mobilkom, oMV, Vienna insurance group und wolf theiss rechtsanwälte – tragen die initiative und bieten den studierenden neben einem Mentorenprogramm auch die Möglichkeit, die jeweiligen führungskräfte kennenzulernen. Die Plattform steht studierenden aller fakultäten offen. Details zu den aufnahmebedingungen auf der Homepage www.students4excellence.at.

Page 31: Kompetent-Magazin Herbst 2008

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Da fÄHrt Der zug DrüBerDer neue studiengang „eisenbahn-infrastrukturtechnik“ der fH st. Pölten ist soeben mit 44 studierenden voll ausgelastet gestartet. sowohl die bauliche als auch die systemtechnische infrastruktur wer-den in der ausbildung behandelt, und auch für die Verlagerung des güterverkehrs von der straße auf die schiene sind die absolventen gerüstet, sagt studiengangsleiter georg Barta. www.fhstp.ac.at

koMM in Den CluBam 13. oktober hat der neu gegründete wissenschaftsclub für Jugendliche der universität wien sein erstes treffen abgehalten. eingeladen waren junge leute zwischen 13 und 16 Jahren, die mit der forscherin ruth Müller über Bilder von wissenschaft diskutierten. ab sofort trifft sich der Club alle drei wochen, die nächsten gäste sind der experimentalphysiker anton zeilinger oder die ostasienexpertin susanne weigelin-schwiederzik. für neue Mitglieder ist noch Platz, die Mitgliedschaft ist kostenlos. www.wissenschaftsclub.at

uMweltManageMent online Die webster university hat einen neuen studiengang im Programm: Der Master in „umweltmanagement/Ms in environmental Manage-ment“ fi ndet nur online und vollständig in englischer sprache statt. Dank der technischen Möglichkeiten, die e-Mail und online-foren bieten, können im rahmen des fernstudiums aber sogar gruppen-arbeiten durchgeführt werden. teilnahmevoraussetzung für den studiengang ist ein mit gutem notendurchschnitt abgeschlossenes universitätsstudium und ein erfolgreich absolvierter toefl-test. www.webster.ac.at

stuDieren in Den nieDerlanDenMehr als 2500 studiengänge aus den niederlanden stellt die aktuali-sierte website www.studychoice.nl jetzt vor, darunter auch die neues-ten englischsprachigen ausbildungen wie etwa den Master „lifestyle and Chronic Disorders“ an der freien universität amsterdam. Bereits die Hälfte aller Master- und etwa 200 Bachelor-studiengänge in den niederlanden werden in englischer sprache abgehalten, die einreise-bestimmungen für internationale studierende wurden 2007 erleichtert. www.studychoice.nl

Politiker BearBeitenlobbying, die professionelle Bearbeitung von politischen akteuren, ist ein wichtiges instrument der unternehmerischen Öffentlichkeits-arbeit geworden. trotzdem herrschen noch vielfach Berührungsängste oder falsche Vorstellungen von den aufgaben und Möglichkeiten des lobbyings. am 21. und 22. oktober vermittelt das iir-training „Public affairs & lobbying“ in wien die grundlagen. www.iir.at

klassisCHe BilDung für BaCHelorobwohl die studienpläne voll sind und die zeit der studierenden knapp bemessen ist, haben 14 europäische universitäten – darunter keine aus Österreich – eine initiative für elemente klassischer Bildung in der akademischen ausbildung gestartet. Das „netzwerk kulturelle kompetenzen“ fordert, Module zu wurzeln und geschichte der europäischen kultur in die Curricula aufzunehmen, auch sollen die auswirkungen von naturwissenschaften und technik hinterfragt werden. zu schlüsselkompetenzen gehören nicht nur teamfähigkeit und offi ce-kenntnisse, sondern auch die fähigkeit zu kritischem Denken und stringentem argumentieren. www.eunicult.eu

Lesen Hören Schreiben SprechenUnd wie gut ist Ihr Deutsch?Das Österreichische Sprachdiplom Deutsch (ÖSD) ist ein staatlich anerkanntes standardisiertes Prüfungssystem für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Es ist als Nachweis von Deutschkenntnissen international bekannt und wird auf den Niveausstufen A1-C2 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen angeboten.

Diplome des ÖSDgelten an österreichischen Universitäten als Nachweis von Deutschkenntnissen bei der Zulassung zum Studiumbringen im In- und Ausland Vorteile im universitären und beru ichen Bereich

Prüfungen des ÖSDsind kommunikativ orientiert und werden für Kinder,Jugendliche und Erwachsene angebotenwerden ganzjährig kursunabhängig an lizenzierten Institutionen weltweit angeboten

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Internationale Prüfungen für Deutsch als Fremdsprache

Page 32: Kompetent-Magazin Herbst 2008

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WEBSTER UNIVERSITY VIENNAReal Knowledge For Real-World SuccessWe offer Bachelor, Master and MBA Degrees in Art, Business andManagement, Information Technology, International Relations, MediaCommunications and Psychology.

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