Kompetenzorientierte Lehrerbildung durch Praktika mit ...

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Fakutät Erziehungswissenschaften - Berufliche Fachrichtung Labor- und Prozesstechnik, Didaktik der Chemie Prof. Manuela Niethammer [email protected] Ines Unverricht [email protected] Kompetenzorientierte Lehrerbildung durch Praktika mit didaktischer Aufgabenstellung in sächsischen Forschungs- und Wirtschaftsunternehmen

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Fakutät Erziehungswissenschaften - Berufliche Fachrichtung Labor- und Prozesstechnik, Didaktik der Chemie

Prof. Manuela Niethammer [email protected]

Ines Unverricht [email protected]

Kompetenzorientierte Lehrerbildung durch Praktika

mit didaktischer Aufgabenstellung in

sächsischen Forschungs- und Wirtschaftsunternehmen

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Folie 2

(Berufliche) Kompetenzentwicklung ist an die Bewältigung realer, (beruflicher) Aufgaben zu binden.

Konsequenzen für eine kompetenzorientierte

Lehr- und Lernprozessgestaltung

Kompetenz wird definiert als Bereitschaft und Befähigung eines Individuums Handlungs- und Entwicklungspotenziale in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen zu erkennen, zu entwickeln und umzusetzen. (KMK 1996, mit Umstellung der Ordnungsmittel auf Lernfelder)

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Folie 3

Studierende mit Vorver- ständnis

Kompetenzentwicklung als Bezugspunkt der Lehrerbildung

Reale Aufgaben aus der (zukünftigen) Arbeitswelt, mit denen der Lernende sich auseinandersetzt.

Input und Feedback über fach-, bildungs- und arbeits-wissenschaftlicher Theorien

Input und Feedback auf der Basis von Erfahrungen und Praxisregeln

Bildungsexperte !

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Methodische Gestaltung des Lehr- und Lernprozesses, inkl. der Unterrichtsmittel

Strukturierung des Kompetenzbereiches Unterrichten Lehraufgaben erfordern vom Lehrenden die adressatengerechte und bedingungsabhängige Gestaltung der Entscheidungsfelder:

Ableitung/ Konkretisierung der Ziele

Analyse, Auswahl und Strukturierung der Inhalte

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Inhaltsbereiche, wie Substanzklassen Säure-Base-Begriff Chemisches Gleichgewicht …

Strukturmodell der fachlichen Kompetenz zur Nutzung von Fachwissen (nach Woitkowski et. al. 2009, 307)

Kontexte der Wissensanwendung, wie - experimentelles Arbeiten - Erschließen der Welt

Komplexität

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Fachdidaktische Ausbildung (Ch/Ph)

Folie 6

4. FS 5. FS 6. FS 7. FS 8. FS

reguläre Vorlesungen,

Seminare, SPÜ +

neu seit WS 2010

vorberei-tende LV

1. Betriebs-praktikum

arb.orient. U-Konzept

Coaching Kolloquium Konsultation

Kooperationspartner: - Prof. Pospiech, Didaktik der Physik TUD - Dr. Pfrengle, Leibniz-Institut IFW Dresden

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Folie 7

Motivation der Studierenden 1 = Einblick in Berufsbilder meines Faches erhalten 2 = Verbesserung meiner Fähigkeiten Unterrichtskonzepte zu planen bzw. zu gestalten 3 = Neugierde auf neue Themenbereiche befriedigen 4 = Kontakte zu Unternehmen knüpfen 5 = Höhere Anerkennung bei meinen SuS erhalten 6 = mehr Chancen, einen Referendariatsplatz zu erhalten 7 = Ergänzung der theoretischen Ausbildung mit Praxiserfahrung ("über den Tellerrand gucken") 8 = Verbesserung meiner Fähigkeiten, Inhalte aus der Arbeitswelt für Schüler aufzuarbeiten 9 = Nutzung der angebotenen Synergien (z.B. Abschlussarbeiten)

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Bewertungsergebnisse für die gestalteten Unterrichtskonzepte hinsichtlich der Arbeitsweltorientierung

TN

Folie 8

Ergebnisse in der Pilotphase

Bewertungskriterium wenn vorhanden

ein authentisches (fachlich relevantes) Problem

wurde ausgewählt1 Pkt.

Arbeitsweltaspekte sind in der

Motivationsphase integriert1 Pkt.

Bezüge zum gewählten Arbeitsweltkontext

werden im weiteren Verlauf der UE hergestellt1 Pkt. je Bezug

arbeitsorganisatorische Aspekte spiegeln sich in

der methodischen Gestaltung wider1 Pkt.

fachunspezifische Anforderungen an

Naturwissenschaftler werden deutlich1 Pkt.

Ergebnisse entsprechen weder der Motivation der Studierenden noch den Erwartungen

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Inhaltsbereiche, wie Substanzklassen Säure-Base-Begriff Chemisches Gleichgewicht …

Strukturmodell der fachlichen Kompetenz zur Nutzung von Fachwissen (nach Woitkowski et. al. 2009, 307)

Kontexte der Wissensanwendung, wie - experimentelles Arbeiten - Erschließen der Welt

Komplexität

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Reale Arbeitsaufgaben von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren als Kontexte für den naturwissenschaftlichen Unterricht

Sachwissen: Handlungswissen:

Fachwissen- schaften Lehrpläne

Mathematik Chemie Physik Technik

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Inhaltsbereiche, wie Substanzklassen Säure-Base-Begriff Chemisches Gleichgewicht …

Strukturmodell der fachlichen Kompetenz zur Nutzung von Fachwissen (nach Woitkowski et. al. 2009, 307)

Kontexte der Wissensanwendung, wie - experimentelles Arbeiten - Erschließen der Welt

Komplexität

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Modellierung der Arbeitswelt als Kontext naturwissenschaftlicher Bildung, indem verschiedene Betrachtungsperspektiven und deren Potenziale differenziert werden = Ebenenmodell

Unternehmen

GF

Das Unternehmen als Teil ökonomischer, ökologische und sozialer Systeme

Geschäftsfelder des Unternehmens und Konzepte der Arbeitsorganisation

Grundtypen betrieblicher Arbeitsaufträge bzw. Arbeitssituationen

Konkrete Arbeitsaufgaben als Orientierungs- und Bezugspunkte für naturwissenschaftlichen Unterricht

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Folie 13

Forschungsarbeit im Rahmen von

Problemstellung: Gestaltung eines Leitinstrumentes für die Durchführung eines Betriebspraktikums mit didaktischer Aufgabenstellung

Erprobung und Optimierung der Gestaltungsvariante im Hauptdurchgang I

Ausgangspunkt: unzureichende Ergebnisse im Pilotdurchgang

Einsatz der optimierten Gestaltungsvariante im Hauptdurchgang II

Ziel: Selbstständiges Erschließen von Inhalten aus einem Arbeitsweltkontext

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nötige Arbeits- und Denkschritte

E1

E2

E3

E4

E1

E2

E3

E4

1. Beschaffung

grundlegender Daten zum Unternehmen

strukturierte Befragung und Dokumentation zu den beobachteten Arbeitsaufgaben

2. Auswählen einer

beobachteten Arbeitsaufgabe

Zusammentragen der wesentlichen Aussagen, die diese Arbeitsaufgabe betreffen

3.

Ableiten der sachlogischen Struktur unter Beibehaltung des Unternehmenskontextes

4. Herausarbeiten der Motivation/

Zielorientierung aus dem Unternehmenskontext

Erarbeitung des Fachinhaltes anhand geeigneter Methoden und Medien

Herstellen von Bezügen zum Unternehmen während des Unterrichtsverlaufes

evtl. Übernahme von Aspekten der Arbeitsorganisation in die geplante Unterrichtsorganisation Folie 14

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Der vorstrukturierte Praktikumsbericht

Folie 15

Das Leitinstrument

• führt mit Hilfe von Leitfragen durch das Praktikum

• wird in Papier- bzw. digitaler Form geführt

Teil A

Unternehmens-porträt

Teil B

Mitarbeiter befragen

Teil C

Analyse konkr. AA

Teil D

konkr. AA aufbereiten

Teil E

U-Konzept gestalten

Teil F

Zustimmung zur Veröff.

• der Umgang wird mit Hilfe des Simulations-beispiels in der vorbereitenden LV trainiert

• ein ausgefüllter Praktikumsbericht wird als Muster zur Verfügung gestellt

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Praktikumsbericht – Teil A

• dient zur Vorbereitung auf das Praktikum

• zielt vor allem auf die übergeordneten Einflüsse, die vom Staat, Partnern aus Wirtschaft, Politik und Bildung sowie vom Verbraucher ausgehen

• verdeutlicht innerbetriebliche Abläufe

viele Informationen, um ein tiefergehendes Verständnis („Gefühl“) für das Unternehmen zu erhalten

Folie 16

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• je befragten Mitarbeiter entsteht ein Steckbrief

• verdeutlicht die typischen Arbeitsaufgaben von Mitarbeitern

• benötigte fachunabhängige Kompetenzen werden sichtbar

• die Mitarbeiter werden innerhalb des Unternehmens eingeordnet

im Kontext des Unternehmens werden Berufsbilder erschlossen

Praktikumsbericht – Teil B

Folie 17

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• Protokollvorlage für die Analyse konkreter Arbeitsaufgaben

• Gegenüberstellung von Handlungs- und Sachwissen

• es wird klar, warum jeder einzelne Arbeitsschritt notwendig ist

• Ausgangspunkt für die nachfolgende Unterrichtsplanung

Datensammlung zu Arbeitsaufgaben, die neben dem Initiierungskontext auch den Zusammenhang zwischen Handlungs- und Sachwissen darstellt

Praktikumsbericht – Teil C

Folie 18

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Folie 19

Praktikumsbericht – Teil D

Page 20: Kompetenzorientierte Lehrerbildung durch Praktika mit ...

• beschreibt die Handlungs-schritte, die für eine didakt. Umsetzung im Unterrichtskonzept nötig sind

• zeigt, an welchen Stellen im Unterrichtskonzept Unternehmensbezüge hergestellt werden können

• gibt Hinweise, wo im Praktikumsbericht entsprechende Informationen gefunden werden können

Checkliste für die Gestaltung eines arbeitsweltorientierten Unterrichtskonzeptes

Praktikumsbericht – Teil E

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Ergebnisse in der Hauptphase I

TN

Optimierung des Instrumentes einschl. Training

Folie 21

Bewertungsergebnisse für gestaltete Unterrichtskonzepte hinsichtlich der

Arbeitsweltorientierung

Bewertungskriterium wenn vorhanden

ein authentisches (fachlich relevantes) Problem

wurde ausgewählt1 Pkt.

Arbeitsweltaspekte sind in der

Motivationsphase integriert1 Pkt.

Bezüge zum gewählten Arbeitsweltkontext

werden im weiteren Verlauf der UE hergestellt1 Pkt. je Bezug

arbeitsorganisatorische Aspekte spiegeln sich in

der methodischen Gestaltung wider1 Pkt.

fachunspezifische Anforderungen an

Naturwissenschaftler werden deutlich1 Pkt.

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Folie 22

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!