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Kompetenzzentrum Friedensförderung Centre pour la promotion de la paix Centro per la promozione della pace Center for Peacebuilding NEWSLETTER 1. April 2005 / Nr. 36 KOFF Kompetenzzentrum Friedensförderung Rundtisch zum Thema „Dealing with the Past“: Wahrheitskommission und Reparationen in Südafrika Südosteuropa-Rundtisch zum Thema Minderheiten KOFF-Kursangebot zu Friedensförderung Schwerpunkt Schwierige Situation der Medien im Kosovo Schweizer Nichtregierungsorganisationen Training zu Konfliktsensitivität in Bhutan Gespräche zu Uganda bei den Quaker in Genf Massaker in kolumbianischer Friedensgemeinde UNO-Resolution 1325: Übergabe von 7000 Postkarten an den Bundesrat Menschenrechtspreis an israelisch-palästinensische Brückenbauerinnen Schweizer Regierungsstellen Treffen der Aussenministerinnen zum Thema Frauenhandel Vernetzungsveranstaltung mit Micheline Calmy-Rey zum Tag der Frau Workshop zu Facilitation und Verfassungsrecht in Friedensprozessen Internationale Partnerorganisationen Conciliation Resources, EPLO, FriEnt, GTZ, Plattform Zivile Konfliktbearbeitung Veranstaltungen, Publikationen, Webtipp Herausgeber: Kompetenzzentrum Friedensförderung KOFF Sonnenbergstrasse 17 CH - 3000 Bern 7 Tel: +41 (0)31 330 12 12 www .swisspeace .org/k off

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  • Kompetenzzentrum FriedensförderungCentre pour la promotion de la paixCentro per la promozione della pace

    Center for Peacebuilding

    NEWSLETTER1. April 2005 / Nr. 36

    KOFF

    Kompetenzzentrum Friedensförderung

    Rundtisch zum Thema „Dealing with the Past“:Wahrheitskommission und Reparationen in SüdafrikaSüdosteuropa-Rundtisch zum Thema MinderheitenKOFF-Kursangebot zu Friedensförderung

    Schwerpunkt

    Schwierige Situation der Medien im Kosovo

    Schweizer Nichtregierungsorganisationen

    Training zu Konfliktsensitivität in BhutanGespräche zu Uganda bei den Quaker in GenfMassaker in kolumbianischer FriedensgemeindeUNO-Resolution 1325: Übergabe von 7000 Postkarten an den BundesratMenschenrechtspreis an israelisch-palästinensische Brückenbauerinnen

    Schweizer Regierungsstellen

    Treffen der Aussenministerinnen zum Thema FrauenhandelVernetzungsveranstaltung mit Micheline Calmy-Rey zum Tag der FrauWorkshop zu Facilitation und Verfassungsrecht in Friedensprozessen

    Internationale Partnerorganisationen

    Conciliation Resources, EPLO, FriEnt, GTZ,Plattform Zivile Konfliktbearbeitung

    Veranstaltungen, Publikationen, Webtipp

    Herausgeber:KompetenzzentrumFriedensförderung KOFFSonnenbergstrasse 17CH - 3000 Bern 7Tel: +41 (0)31 330 12 12www.swisspeace.org/koff

    http://www.swisspeace.org/koff/default.htm

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 2

    Kompetenzzentrum Friedensförderung

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    KOFF-Webseiten

    zu Südosteuropa

    HEKS-Projekt

    in Vushtrri/Kosovo

    Weitere Informationen:

    KOFF Jonathan Sisson

    Rundtisch zum Thema „Dealing with the Past“:Wahrheitskommission und Reparationen in SüdafrikaEnde Februar fand der zweite KOFF-Rundtisch zum Thema „Dealing with the Past“statt. Themen waren das Modell Wahrheitskommission und die Frage der Repara-tionen. Gastreferentinnen waren Yasmin Sooka, Direktorin der „Foundation forHuman Rights“ in Südafrika und ehemaliges Mitglied der Wahrheits- und Versöh-nungskommissionen (WVK) in Südafrika und in Sierra Leone, sowie Barbara Mül-ler, Direktorin der Stiftung für Partnerschaft und Entwicklung in Afrika.

    Yasmin Sooka erklärte, in der WVK am umstrittensten gewesen seien die PunkteAmnestie und Reparationen. Die Entscheidung, denjenigen Tätern Amnestie zugewähren, die beweisen konnten, dass ihre Taten politisch motiviert gewesen wa-ren, provozierte weltweiten Protest von Menschenrechtsgruppen. Diese Amnestiesei aber notwendig gewesen für den Erfolg der Ermittlungen der Kommission, sagteYasmin Sooka. Die Kontroverse um die Reparationen dauert bis heute an. Alle Per-sonen, die von der WVK als Opfer anerkannt wurden, erhielten ein Recht auf Repa-rationen. Umstritten waren aber die Form und die Höhe der Beträge. Die WVK warder Meinung, dass individuelles Leiden nicht quantifizierbar sei und dass infolge-dessen alle anerkannten Opfer denselben Pauschalbetrag erhalten sollten. Erst Jah-re später und auf grossen öffentlichen Druck hin war die Regierung schliesslichbereit, individuellen Reparationszahlungen zuzustimmen. Diese machen allerdingsnur einen Bruchteil des von der WVK empfohlenen Betrags aus.

    Der zweite Teil des Rundtischs war Reparationen im Zusammenhang mit den Be-ziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika während der Apartheid gewidmet.Barbara Müller, Mitglied der „Schweizerischen Koalition für Schuldenerlass undReparationen in Südafrika“, präsentierte einen Überblick über die Geschichte derKampagne. Südafrikanische Gruppen reichten 2002 in New York eine Sammelkla-ge ein, mit der Privatunternehmen – unter ihnen auch zwei Schweizer Banken – zuKompensationszahlungen an Apartheidopfer gezwungen werden sollten. Die süd-afrikanische Regierung pochte auf ihre Souveränität und bezog Stellung gegendiese Klage, die daraufhin erstinstanzlich abgewiesen wurde. Die Kläger legtenBerufung ein. Die Rolle von Privatunternehmen bei der Unterstützung des Apart-heid-Regimes zeigt, dass zukünftige WVK mehr Gewicht auf die Verantwortungdes Privatsektors für Verschärfung und Verlängerung der Konflikte legen sollten.

    28.02.05

    Südosteuropa-Rundtisch zum Thema MinderheitenAm 7. März fand der erste KOFF-Südosteuropa-Rundtisch in diesem Jahr zum The-ma Minderheiten statt. Als Gastreferenten waren Christian Giordano, Professor fürEthnologie an der Universität Fribourg und Madeleine Hirsch, Projektverantwortli-che Westbalkan von HEKS, eingeladen.

    Christian Giordano vertrat die These, dass die Schwierigkeiten im Umgang mitMinderheiten in Südosteuropa vor allem in der Institution des Nationalstaates be-gründet sind. Gemäss Giordano gibt es zwei Modelle des europäischen National-

    LinksLinksLinksLinksLinks

    Ausführlicher Bericht

    zum Rundtisch

    in Englisch

    http://www.swisspeace.org/koff/c_southeasteurope.htmhttp://www.heks.ch/pls/heks/projectdb.detail?connection_id=-1&iid=1466679&iregion=9983&ikeyword=-1&ipage=1mailto:[email protected]://www.swisspeace.org/koff/uploads/nl/36/dwp_jonathan.pdf

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 3

    LinksLinksLinksLinksLinks

    staates: Im französischen Modell ist die Nation das Resultat einer politischen Ver-einbarung von Bürgern. Minderheiten werden nach Möglichkeit integriert, Auto-nomierechte sind aber ausgeschlossen. Im deutschen Modell gründet die Nationauf der gemeinsamen Herkunft und Sprache ihrer Mitglieder. Minderheiten kön-nen anerkannt und mit speziellen Rechten ausgestattet werden. Als im 19. Jahr-hundert im Zuge des Zerfalls des Osmanischen Reichs in Südosteuropa neue Staa-ten gegründet wurden, entwickelten diese ein eigenes Konzept des Nationalstaates,das den französischen und den deutschen Ansatz auf fatale Weise miteinanderverband. Aus dem französischen Modell wurde der rigide Zentralismus, aus demdeutschen Modell das starre Ethnizitätsverständnis übernommen. Es entstandensogenannte „Ethnokratien“, die den Abbau der ethno-kulturellen Vielfalt anvisier-ten. Diese Homogenisierungsbestrebungen spielten sich in verschiedenen Phasenab und sind noch längst nicht abgeschlossen. Eine Perspektive für die Zukunftbildet das Ohrider Abkommen von 2001, das Mazedonien zu einem funktionieren-den multikulturellen Staat machen könnte. Auch die Europäische Union (EU) könntefür eine Revision des südosteuropäischen Nationalstaatsmodells eine wichtige Rollespielen.

    Im zweiten Teil des Rundtisches stellte Madeleine Hirsch ein kürzlich in Vushtrri/Kosovo angelaufenes Projekt vor, das unter anderem die Reintegration von Ashka-li-Familien zum Ziel hat, die 2004 im Laufe der März-Unruhen vertrieben wordensind. Die nachhaltige Sicherheit der zurückkehrenden Ashkali-Familien soll sicher-gestellt werden, indem einerseits eine kosovo-albanische Nichtregierungsorgani-sation mit der Projektumsetzung betraut und andererseits die Gemeindeverwal-tung in Vushtrri von Anfang an ins Projekt einbezogen wurde. Die Verantwortungfür die nachhaltige Sicherheit wird so an kosovo-albanische Kräfte übertragen.Diese erhalten damit die Chance, zu beweisen, dass sie fähig sind, Minderheitennachhaltig zu integrieren. 07.03.05

    KOFF-Kursangebot zu FriedensförderungDas Kompetenzzentrum bietet in diesem Jahr vier Weiterbildungskurse zu verschie-denen Themen der Friedensförderung an. Der eintägige Workshop „Einführung indie partizipative Konfliktanalyse“ macht die Teilnehmenden mit verschiedenenMethoden und Instrumenten der Konfliktanalyse vertraut. Der ebenfalls eintägigeKurs „How to deal with gender-based violence and trauma in humanitarian aid?“will die Teilnehmenden in die Lage versetzen, die spezifische Vulnerabilität derweiblichen Bevölkerung in Krisenregionen zu erkennen und konkrete Massnah-men zur Verhinderung neuer Verletzungen und Traumatisierungen zu planen. Einzweitägiger Workshop führt in die Thematik von „Vergangenheitsbearbeitung undVersöhnung“ ein und betrachtet insbesondere den Umgang mit Opfern und Tä-tern. Nach der grossen Nachfrage des letzten Jahres erneut angeboten wird einzweitägiger Einführungskurs zu „Do no Harm“, dem momentan wichtigsten In-strument für die Planung und das Monitoring von Projekten und Programmen inGewaltkonflikten. Die Kurse richten sich vor allem an Mitarbeitende von Entwick-lungs- und Friedensorganisationen. KOFF-Trägerorganisationen kommen in denGenuss von Vorzugsbedingungen. 22.03.05

    Weitere Informationen:

    KOFF Anita Müller

    Weitere Informationen:

    KOFF Jonathan Sisson

    Übersicht / Anmeldung

    KOFF-Kursangebot 2005

    mailto:[email protected]:[email protected]://www.swisspeace.org/koff/uploads/nl/36/training.pdf

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 4

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    Schwierige Situation der Medien im KosovoDie aktuellen Vorkommnisse im Kosovo zeigen deutlich, dass eine Aufarbei-tung der Vergangenheit dringend notwendig wäre. Die Medien könnten dabeieine Schlüsselrolle spielen. Die Bedingungen, unter denen die Medien arbei-ten, sind aber weiterhin äusserst schwierig: Die wirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen sind katastrophal, ein Mediengesetz fehlt nach wie vor und jour-nalistische Unabhängigkeit ist eher die Ausnahme als die Regel. Zudemmachen die internationalen Geldgeber zunehmend Druck auf die Medien,mehr wirtschaftliche Eigenständigkeit an den Tag zu legen.

    Vor ziemlich genau einem Jahr haben im Kosovo falsche Medienberichte zu ge-walttätigen Ausschreitungen beigetragen. Obwohl die Medien in der Folge von derinternationalen Gemeinschaft Auflagen erhielten, hat sich die Situation kaum ver-bessert. „Bis heute sind keine Empfehlungen umgesetzt und keine Veränderungenvorgenommen worden“, heisst es bei der Kosovo-Mission der Organisation fürSicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Es gibt immer noch Medien, dievon ihren Besitzern zu nationalistischen Zwecken missbraucht werden. Verschie-dene internationale Akteure hätten zu wenig seriös gearbeitet und zu wenig kontrol-liert, meint ein OSZE-Mitarbeiter. Auch die „medienhilfe“, eine Schweizer Nichtre-gierungsorganisation, die unabhängige Medien und professionelles Medienschaffenim Gebiet des ehemaligen Jugoslawien unterstützt, beschreibt die Qualität derMedien als ungenügend. Es sei wenig Know-how im Management vorhanden, esgebe kaum Strategien für ein wirtschaftliches Überleben und es fehle an Selbstkri-tik und an der Bereitschaft, Einstellungen und Überzeugungen in Frage zu stellen.Ein grosses Problem ist zudem der Mangel an journalistischer Professionalität undErfahrung. Die meisten der Medien, die zurzeit im Kosovo arbeiten, haben ihreArbeit erst nach dem Krieg 1999 aufgenommen.

    Zu viele Medien, aber zu geringe Vielfalt

    Die von der internationalen Gemeinschaft eingesetzte „Temporary Media Com-mission“ (TMC) hat im Kosovo bei einer Bevölkerung von rund zwei MillionenEinwohnern bisher 89 Radio- und 22 TV-Stationen lizenziert. Dazu gibt es achtTageszeitungen und ein halbes Dutzend Wochenblätter. Die Vielzahl an Medien istaber kein Zeichen für vielfältige Information. Vielmehr herrscht überwiegend nati-onale Orientierung und inhaltlicher Konsens. Meinungsvielfalt sucht man ebensovergebens wie eine professionelle Berichterstattung über Minderheiten. Der Sen-der Radio Television Kosovo (RTK), der von fast 70 Prozent der Bevölkerung emp-fangen wird und gemäss der internationalen Gemeinschaft als „öffentlich-rechtli-che“ Fernsehanstalt funktionieren sollte, ist de facto ein kosovo-albanischesStaatsfernsehen.

    Die Schweiz unterstützt multiethnische Programme

    Die wenigen Radiostationen, die bereits seit ein paar Jahren über ethnische Gren-zen hinweg zusammenarbeiten, haben gelernt, andere Ansichten zu respektierenund Meinungsvielfalt als Teil eines demokratischen Verständnisses und als wichti-ges Element beim Aufbau interethnischer Toleranz zu akzeptieren. Die „medienhil-fe“ unterstützt solche Radioprogramme. Sie trägt die Produktionskosten mit von

    LinksLinksLinksLinksLinks

    medienhilfe

    Programm der medien-

    hilfe im Kosovo

    Informationen der

    „medienhilfe“ zur

    Zeitung „Bota Sot“

    TMC

    Verzeichnis der Rund-

    funkstationen mit

    multiethnischen

    Programmen

    OSZE-Mission im

    Kosovo

    UN-Mission in Kosovo

    KOFF-Webseiten

    zu Südosteuropa

    Schwerpunkt

    http://www.medienhilfe.ch/http://www.medienhilfe.ch/Partner/KOS/2002/program.htmhttp://www.swisspeace.org/koff/uploads/nl/36/medienhilfe_botasot.pdfhttp://www.imc-ko.org/index.php?lang=en&pag=homehttp://www.imc-ko.org/IMG/pdf/Multiethnic_Media_ENG-2.pdfhttp://www.osce.org/kosovo/http://www.osce.org/kosovo/http://www.unmikonline.org/http://www.swisspeace.org/koff/c_southeasteurope.htm

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 5

    Radiostationen, die in Minderheitensprachen senden, ermöglicht Minderheiten-programme in albanischen Radiostationen finanziell und bringt Medienschaffendealbanischer Sprache und solche von Minderheitengruppen zu gemeinsamen Trai-nings und Produktionen zusammen. Der grösste Teil der finanziellen Mittel, welchedie „medienhilfe“ für die Projektarbeit einsetzt, stammt aus Schweizer Bundes-beiträgen und internationalen Quellen.

    Eines der interessantesten Medien-Projekte im Kosovo ist derzeit das von der„medienhilfe“ initiierte Radio CerpiK (Cross-ethnic Radio Programming in Koso-vo). Dabei handelt es sich um eine Zusammenarbeit von elf lokalen Radiostatio-nen in albanischer, serbischer und türkischer Sprache. Zusammen decken die Stati-onen rund 90 Prozent des Kosovo ab. Sie setzen sich in ihren Programmen fürFriedensbildung, Demokratie und Minderheitenrechte ein. Gemeinsam produzie-ren sie wöchentlich ein 30-minütiges Radiomagazin, das übersetzt und auf allenbeteiligten CerpiK-Stationen gesendet wird. Es bleibt die Frage, wie solche Statio-nen mittelfristig überlebensfähig gemacht werden können, da Marketing für siehäufig noch schwieriger zu realisieren ist als für monoethnische Medien. Es liegtein Modell der TMC auf dem Tisch, womit zehn Prozent der zukünftigen Einnah-men aus Lizenzen für multiethnische Sendungen reserviert würden, das entsprichtrund 300’000 Euro pro Jahr.

    Neue Gesetze für bessere Regulierung

    Die Medien im Kosovo stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Der gesetzlicheRahmen ist heute noch stark unterentwickelt. Der nach dem Krieg eingesetzteprovisorische Medienregulierungsmechanismus sollte bereits Ende 2004 von einerunabhängigen Medienkommission und einer neuen eigentlichen Mediengesetzge-bung abgelöst werden. Die entscheidenden Punkte sind eine neue Lizenzvertei-lung mit der Erhebung von Gebühren sowie Massnahmen zum Schutz des Urhe-berrechts. Bei der neuen Lizenzierung sind rund 100 Änderungen vorgesehen, umdie von der internationalen Gemeinschaft geforderten Standards zu erfüllen. Ge-mäss TMC würden mit der neuen Gesetzgebung heute noch die wenigsten Medieneine Lizenz erhalten.

    Neben den Regulierungsmassnahmen braucht es aber auch ein ökonomischesUmfeld, das privaten (Minderheiten-) Medien ein Überleben ohne internationaleUnterstützung ermöglicht. Eine Verbesserung der Situation ist angesichts der de-solaten wirtschaftlichen Lage aber nicht in Sicht. Die Verhältnisse haben sich inden letzten Monaten eher noch verschlechtert. Auch für das laufende Jahr rechnetdie OSZE mit 40 Prozent geringeren Marketingeinnahmen im Mediensektor. Selbstein sich positiv entwickelnder Markt und steigende Werbeeinnahmen wären abernie in der Lage, die heutige Vielzahl von Medien zu erhalten.

    Nationalistische Kosovo-Medien auch in der Schweiz ein Thema

    Wie dringlich das Problem nationalistischer Medien im Kosovo auch für dieSchweiz ist, zeigt der aktuelle Fall der in der Schweiz verlegten, aber auch imKosovo vertriebenen Tageszeitung „Bota Sot“. In einem Kommentar hetzte siegegen den Politiker Veton Surroi, weil sich dieser mit dem serbischen Regie-rungsvertreter für Rückkehrfragen zu einem Gespräch getroffen hatte.

    Dieser Schwerpunktarti-

    kel entstand im März

    anlässlich einer Projekt-

    reise der medienhilfe im

    Kosovo. KOFF hatte die

    Gelegenheit, die medien-

    hilfe auf dieser Reise zu

    begleiten.

    http://www.swisspeace.org/koff/uploads/nl/36/medienhilfe_botasot.pdf

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 6

    Schweizer Nichtregierungsorganisationen

    Training zu Konfliktsensitivität in BhutanDie Helvetas-Geschäftsstelle in der Schweiz und das Kompetenzzentrum Friedens-förderung (KOFF) führten Mitte März einen einwöchigen Kurs zu Konfliktanalyseund „Do no Harm“ in Bhutan durch. Am Training nahmen Mitarbeitende des Koor-dinationsbüros der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA/Helvetas,leitende Projektangestellte sowie Interessierte aus anderen in Bhutan aktiven inter-nationalen Organisationen teil wie beispielsweise UNDP, UNICEF oder Danida.

    Ziel des Kurses war es, den „Do no Harm“-Ansatz und verschiedene Instrumente derKonfliktanalyse vorzustellen und zu diskutieren und die Trainings-Teilnehmenden inder praktischen Handhabung der entsprechenden Instrumente auszubilden. Der Kurssetzte die neue DEZA-Politik um, nach der Konfliktsensitivität schrittweise in alleProgramme und Projekte der Organisation integriert werden soll.

    Das Training ist Teil verschiedener Massnahmen, mit denen die DEZA und Helvetasihre Projekte im Himalaja-Königreich konfliktsensitiver gestalten wollen. Bhutanbefindet sich momentan in einem rapiden politischen Transformationsprozess. DieRegierung hat Ende März die erste Verfassung des Landes vorgestellt, mit der einneues politisches System im Rahmen einer konstitutionellen Monarchie eingeführtwerden soll und die eine weitere Dezentralisierung vorsieht. Das Königreich, indem verschiedene kulturelle Minderheiten leben, plant, die in Nepal lebenden Flücht-linge wieder in Bhutan aufzunehmen und anzusiedeln. 29.03.05

    Gespräche zu Uganda bei den Quaker in GenfMitte März führte das „Quaker United Nations Office“ in Genf zwei informelleDiskussionstreffen zum Thema Nord-Uganda durch. Die Treffen fanden anlässlichdes Besuchs von David Newton statt, einem Vertreter von „Quaker Peace and So-cial Witness“ (QPSW) in Uganda, der zurzeit in Gulu arbeitet. Die hauptsächlicheRolle von QPSW liegt in der Unterstützung von lokalen Organisationen und in derVerbesserung von gegenseitigem Verständnis und Kommunikation. Die beiden Tref-fen wurden von Vertreterinnen und Vertretern von Regierungs- und Nichtregierungs-organisationen sowie von Institutionen der UNO besucht.

    Am ersten Anlass beleuchtete David Newton die aktuelle Situation in Uganda undanalysierte den gegenwärtigen politischen Prozess und die jüngsten Friedensge-spräche. Dabei wurden die Aktivitäten des internationalen Kriegsverbrechertribu-nals diskutiert und mit traditionellen Versöhnungsprozessen verglichen sowie bei-derseitige Stärken und Schwächen erörtert. Beim zweiten, mehr praxisorientiertenTreffen zeigte Newton Möglichkeiten auf, wie die Arbeit im Feld mit Entscheidungs-findungsprozessen auf internationaler Ebene verbunden werden könnte. Dabeiwurden auch verschiedene Schwierigkeiten beleuchtet, wie ungenügende Analy-sen von externen Akteuren und mangelndes lokales, politisches Engagement inUganda. 18.03.05

    LinksLinksLinksLinksLinks

    KOFF-Webseite

    „Tools and Conflict-

    sensitive Approaches“

    DEZA’s „Conflict-

    sensitive Program

    Management in the

    International

    Cooperation“ (CSPM)

    Bhutan’s Verfassung

    LinksLinksLinksLinksLinks

    Quaker United Nations

    Office

    Quaker Peace

    & Social Witness

    For more information on

    QPSW’s work in Uganda

    contact David Newton.

    For more information on

    the Quaker United Nations

    Office contact

    Rachel Barker.

    Weitere Informationen:

    Helvetas Remo Gesu

    KOFF Cordula Reimann

    http://www.swisspeace.org/koff/t_tools.htmhttp://www.swisspeace.org/koff/t_tools.htmhttp://www.swisspeace.org/koff/uploads/website/CSPM.pdfhttp://www.constitution.bthttp://www.quno.org/http://www.quno.org/http://www.quaker.org.uk/bym/qpswfs/uganda.pdfhttp://www.quaker.org.uk/bym/qpswfs/uganda.pdfmailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 7

    LinksLinksLinksLinksLinks

    cfd-Website

    zur Postkarten-Übergabe

    Weitere Informationen:

    cfd Yvonne Joos

    Massaker in kolumbianischer FriedensgemeindeAm 21./22. Februar 2005 wurden in der Friedensgemeinde San José de Apartadó inKolumbien acht Menschen auf grausamste Weise umgebracht. Die Friedensgemein-de wurde vor acht Jahren gegründet. Sie soll in einer sehr stark umkämpften Re-gion ein neutraler Ort des Schutzes für die Zivilbevölkerung sein. Seit der Grün-dung 1997 sind bereits über 150 Personen getötet worden, wobei die Täter bis aufeinen Fall unbestraft blieben.

    Das jüngste Massaker rief viele internationale Protestaktionen hervor. In der Schweizreagierte die Koordination Schweiz-Kolumbien sofort durch Protestbriefe, um ihreBestürzung über das Massaker und ihre Sorge um den Schutz der Bewohner derFriedensgemeinde zum Ausdruck zu bringen, die Behörden aufzufordern, das In-ternationale Humanitäre Völkerrecht und das Recht auf Frieden der Bewohner zurespektieren, eine unabhängige Untersuchung des Massakers einzuleiten und dieTäter vor Gericht zu bringen, sowie von der vorgesehenen Militarisierung von SanJosé abzusehen.

    Am 17. März hatten Peter Stirnimann, Koordinator des Schweizerischen Programmszur Friedensförderung in Kolumbien, Suippcol, und Marie-Thérèse Roggo von HEKSdie Gelegenheit, in Genf den Vizepräsidenten von Kolumbien, Francisco Santos,und die kolumbianische Botschafterin in der Schweiz zu treffen und die oben ge-nannten Anliegen auch mündlich und direkt einzubringen. 17.03.05

    UNO-Resolution 1325:Übergabe von 7000 Postkarten an den BundesratAm 8. März, dem Internationalen Frauentag, übergaben die cfd-Frauenstelle fürFriedensarbeit, das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) und dieSchweizer Sektion von Amnesty International zusammen mit 150 Frauen dem Bun-desrat die rund 7000 unterschriebenen Postkarten „der code ist nicht geheim –UNO Res. 1325“. Damit wurde der Bundesrat aufgefordert, die UNO-Resolution1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit konsequent umzusetzen. Die Karten wur-den zusammen mit acht konkreten Forderungen übergeben. Der Bundesrat wirdermuntert, sich aktiv für die Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen und-verhandlungen einzusetzen. Die Schweiz soll keine Waffen in Länder exportieren,welche die Menschenrechte verletzen, besonders auch jene von Frauen und Mäd-chen. Im Weiteren sollen die Beiträge der Schweiz zur Humanitären Hilfe die be-sonderen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen vollumfänglich berücksichtigen.Die Umsetzung der Resolution 1325 sei zur Chefsache zu erklären, damit die Akti-vitäten der verschiedenen Politikbereiche aufeinander abgestimmt werden kön-nen, heisst es in den Forderungen. Die Interessen, Bedürfnisse und Erfahrungenvon Frauen sollen zudem auch dann ernst genommen werden, wenn dadurch wirt-schaftliche oder militärische Interessen der Schweiz in Frage gestellt würden.

    08.03.05

    Weitere Informationen:

    HEKS

    Marie-Thérèse Roggo

    LinksLinksLinksLinksLinks

    Suippcol

    http://www.cfd-ch.org/res1325/index.html#Anchor-Der-34289mailto:[email protected]://www.swisscoalition.ch/deutsch/pagesnav/framesE4.htm?T&T_KnFn.htmmailto:[email protected]

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 8

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    Schweizer Regierungsstellen

    Treffen der Aussenministerinnen zum Thema FrauenhandelDas Frühlingstreffen der Aussenministerinnen fand Mitte März auf Einladung Schwe-dens am Rande der Sitzung der Menschenrechtskommission in Genf statt. Bundes-rätin Micheline Calmy-Rey schlug als konkrete Aktion gegen den Frauenhandel diegemeinsame Umsetzung des „Pilotprojekts Moskau“ vor. Mit diesem Projekt be-müht sich die Schweizer Botschaft in Moskau, mit Information, Sensibilisierungund einem wachen Auge bei der Erteilung von Visa, dem Menschenhandel einenRiegel zu schieben. Sie hat in Zusammenarbeit mit einer russischen Nichtregie-rungsorganisation das Konsularpersonal für die Problematik sensibilisiert, zudemwurden Plakate zu Risiken des Menschenhandels geschaffen und im Warteraumaufgehängt. Ferner hat die Botschaft eine Negativliste von Reisebüros erstellt, dieim Verdacht stehen, mit Menschenhändlern zusammenzuarbeiten. Das „Pilotpro-jekt Moskau“ soll nun als Modell für die Vertretungen der 15 Aussenministerinnenin sogenannten Ursprungsländern von Frauenhandel dienen.

    Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) unterstütztauch in anderen Ländern Projekte zur Prävention von Frauenhandel und zum Schutzder Opfer. Ferner sensibilisiert es seine Experten der zivilen Friedensförderung unddas versetzbare Personal vor Auslandeinsätzen für die Problematik. 15.03.05

    Das informelle Netzwerk der Aussenministerinnen trifft sich zweimal im Jahr,um gemeinsame Aktionen gegen Gewalt an Frauen zu diskutieren. Gegenwär-tig leiten weltweit 15 Frauen die Aussenpolitik ihres Landes: Barbados, Georgi-en, Kolumbien, Kroatien, Mazedonien, Mocambique, Niger, Österreich, Para-guay, Südafrika, Schweden, Schweiz, USA und auch die Aussenpolitik derEuropäischen Union wird von einer Frau geführt.

    EDA-Informationen

    zum Aussenminis-

    terinnen-Treffen

    FIZ Faueninformations-

    zentrum für Frauen aus

    Afrika, Asien, Latein-

    amerika und Osteuropa

    Weitere Informationen:

    PA IV Valérie Nadrai

    Menschenrechtspreis an israelisch-palästinensischeBrückenbauerinnenAm 12. März wurde in Bern der diesjährige Preis für Freiheit und Menschenrechtean zwei herausragende Frauenrechtlerinnen aus dem Nahen Osten verliehen. DiePalästinenserin Zahira Kamal und die Israeli Naomi Chazan wurden für ihre Ver-dienste als Brückenbauerinnen im israelisch-palästinensischen Konflikt im Rahmender israelisch-palästinensischen Frauenorganisation Jerusalem Link gewürdigt. DieseOrganisation verfolgt eine feministische Friedenspolitik und betreibt Vernetzung ineinem von Trennungslogik und Gewalt dominierten Kontext. Der Preis der Stiftungfür Freiheit und Menschenrechte wird alle zwei Jahre für besondere Verdienste zurFörderung von Freiheit und Menschenrechten weltweit verliehen. 12.03.05

    LinksLinksLinksLinksLinks

    Newsletter-Artikel

    der Gesellschaft für

    bedrohte Völker

    http://www.eda.admin.ch/eda/g/home/recent/press/addmat/sdcp09.htmlhttp://www.fiz-info.ch/index.htmlmailto:[email protected]://www.gfbv.ch/archiv/newsletter/newsletter226.html

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 9

    Weitere Informationen:

    PA IV Valérie Nadrai

    Vernetzungsveranstaltung mit Micheline Calmy-Reyzum Tag der FrauAuf Einladung von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey trafen sich anlässlich desinternationalen Frauentags Bundesparlamentarierinnen, engagierte Frauen ausZivilgesellschaft, Wirtschaft, Universität und Kultur sowie Nichtregierungsorgani-sationen (NGO) mit dem Ziel, ihr Engagement zugunsten der Gleichstellung besserzu vernetzen. Im Mittelpunkt dieses Anlasses stand die Diskussion über die inter-nationalen Bestre bungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen.Die Rechte der Frau bilden einen Schwerpunkt in der Menschenrechts- und Frie-denspolitik sowie auch in der Entwicklungszusammenarbeit des EidgenössischenDepartements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

    An dem Anlass wurden auch verschiedene „Patinnenschaften“ für Frauen vorge-stellt, an denen 34 Parlamentarierinnen beteiligt sind. Ein Projekt betrifft das The-rapeutische Zentrum Vive Zene in Bosnien-Herzegowina, welches kriegsgeschä-digten Frauen und Kindern psychologische, soziale und wirtschaftliche Unterstützungbietet. Eine zweite „Patinnenschaft“ gibt es für die kolumbianische NGO „Organi-zación Feminina Popular“ (OFP), welche Frauen vor der Gewalt der Paramilitärsschützt und sich für ihre sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rechte starkmacht. Das dritte Projekt betrifft die Stiftung AURAT in Pakistan, welche sich fürdie Förderung der Frauenrechte einsetzt und Frauen, die aus dem Gefängnis kom-men, bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt.

    Bundesrätin Micheline Calmy-Rey lud die anwesenden Teilnehmerinnen zu ver-stärkter Lobbyarbeit im politischen und generell im beruflichen Umfeld ein. Es seiwichtig, dass Frauen dort seien, wo Entscheide gefällt würden. Ein Schlüsselbe-griff für das erfolgreiche Positionieren und Politisieren sei die Beziehungspflege,die mit Energie und Strategie betrieben werden müsse. 08.03.05

    Workshop zu Facilitation und Verfassungsrechtin FriedensprozessenUm die Kompetenzen der Schweiz in der Facilitation und dem Verfassungsrechtweiterzuentwickeln, lud die Politische Abteilung IV (PA IV) des EidgenössischenDepartements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) Ende Februar vierzig Spezia-listen zu einem Treffen ein. Ziel war der Erfahrungsaustausch über die verschiede-nen Rollen und Methoden von Facilitatorinnen und Facilitatoren, die in der Kon-fliktlösung und in der Neudefinition der institutionellen Machtverteilung tätig sind.Das Treffen diente auch dazu, eine Diskussion in Gang zu setzen über die moder-nen Ansätze der Konfliktlösung und Möglichkeiten zu diskutieren, wie die Aner-kennung der Kompetenzen der Schweiz als Akteur auf dem Gebiet des Verfas-sungsrechts in Friedensprozessen verbessert werden könnte.

    Verschiedene Teilnehmer unterstrichen, wie wichtig es für die Schweiz sei, starkeKompetenzen in der Erkennung und der Analyse von Konflikten und in der Risiko-evaluation aufzubauen und einen Pool von Schweizer Facilitatoren aufzubauenund deren Ausbildung in Verfassungsrecht, Übergangsjustiz und öffentlicher Betei-ligung zu verbessern. Die Schlussfolgerungen aus dem Seminar dienen als Basis,um zukünftige Aktivitäten der Schweiz zu planen. 25.02.05

    LinksLinksLinksLinksLinks

    Mehr Informationen

    zum Treffen auf der

    Webseite von

    Micheline Calmy-Rey

    Weitere Informationen:

    EDA,

    Politische Abteilung IV

    Valérie Nadrai

    Weitere Informationen:

    PA IV Marc George

    LinksLinksLinksLinksLinks

    PA IV

    “Menschliche Sicherheit“

    mailto:[email protected]://www.calmy-rey.admin.ch/g/calendar.aspxhttp://www.calmy-rey.admin.ch/g/calendar.aspxmailto:[email protected]:[email protected]://www.eda.admin.ch/eda/g/home/foreign/humsec.htmlhttp://www.eda.admin.ch/eda/g/home/foreign/humsec.html

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 10

    Conciliation ResourcesCR hat ein monatliches Radioprogramm für Vertriebene und Flüchtlinge in Aser-beidschan lanciert. Das Programm ist Teil einer grösseren Friedensförderungsini-tiative im Konflikt zwischen Armenien und Aserbeidschan.Weitere Informationen: Jonathan Cohen

    In Gelendjik, Südrussland, findet vom 27.-30. Mai das dritte Seminar im Rahmendes Projekts RIME (Releasing Indigenous Multiculturalism through Education)statt. Das Seminar bringt Akademiker und Praktiker aus Südrussland, Nordkau-kasus, Georgien und Abchasien zusammen. Das Projekt RIME wird von CR inZusammenarbeit mit der Universität Birmingham durchgeführt.Weitere Informationen: Rachel Clogg

    EPLOIm Februar wurden zwei wichtige Erklärungen der EU zu Händen des UNO-Si-cherheitsrates verabschiedet, das „statement on small arms“ und das „state-ment on children and armed conflict“.

    FriEntFriEnt hat seinen Rahmenplan 05/06 mit Handlungsfeldern und übergeordnetenZielen verabschiedet.

    GTZDie GTZ hat einen Konferenzbericht sowie einen ausführlichen Dokumentations-teil zur internationalen Konferenz von Anfang Jahr in Berlin aufgeschaltet zumThema“Von Vergangenheitsbewältigung zu einer gemeinsamen Zukunft – re-gionale und globale Herausforderungen von Versöhnung“.

    Vom 14. bis 15. April 2005 bieten die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unddas Sektorberatungsvorhaben Krisenprävention und Konfliktbearbeitung gemein-sam eine zweitägige Fortbildung für die Mitarbeiter ihrer Institutionen an mitdem Ziel, einen fundierten Überblick über zentrale Ansätze der Krisenpräventionund Konfliktbearbeitung zu geben - mit speziellem Schwerpunkt auf Finanziellerund Technischer Zusammenarbeit (FZ und TZ).Weitere Informationen: Claudia Laudwein und Christina Kükenshöner

    Vom 4. bis 8. April 2005 wird in der Vorbereitungsstätte für Entwicklungszusam-menarbeit (V-EZ) in Bad Honnef erneut der Trainingkurs „Grundlagen der Kri-senprävention und Friedensentwicklung (TK20)“ angeboten. Weitere Termine:4.-8.7.05, 5.-9.9.05, 5.-9.12.05. Anmeldung bei [email protected].

    Plattform Zivile KonfliktbearbeitungAuf den Webseiten der Plattform ist ab sofort das Protokoll des dritten Studien-tages der „Offenen Kooperation Qualifizierung“ aufgeschaltet mit dem Thema„Qualifizierung zu Ziviler Konfliktbearbeitung – Bestandsaufnahme, Entwicklungs-tendenzen und Herausforderungen – Fokus: ZKB-Einsätze im Ausland“.

    Internationale Partnerorganisationen

    Diese Rubrik enthält

    Neuigkeiten von zehn

    Partnerorganisationen,

    mit denen KOFF strategi-

    sche Allianzen unterhält.

    InfoInfoInfoInfoInfo

    Berghof-Center

    Conciliation Resources

    EPLO

    European Platform for

    Conflict Prevention

    FriEnt

    GTZ

    International Alert

    Plattform Zivile

    Konfliktbearbeitung

    Responding to Conflict

    Unifem

    mailto:[email protected]:[email protected]://www.eu2005.lu/en/actualites/discours/2005/02/1702unosmallarms/index.htmlhttp://www.eu2005.lu/en/actualites/discours/2005/02/24unchildren/index.htmlhttp://www.eu2005.lu/en/actualites/discours/2005/02/24unchildren/index.htmlhttp://www.frient.de/downloads/FriEnt_Rahmenplan_extern.pdfhttp://www.gtz.de/reconciliationhttp://www.gtz.de/reconciliationmailto:[email protected]:[email protected]://www.konfliktbearbeitung.net/downloads/file501.pdf http://www.berghof-center.org/http://www.c-r.org/http://www.eplo.org/http://www.euconflict.org/http://www.euconflict.org/http://www.frient.de/http://www.gtz.de/crisisprevention/deutsch/instrumente.htmhttp://www.international-alert.org/http://www.konfliktbearbeitung.net/http://www.konfliktbearbeitung.net/http://www.respond.org/http://www.unifem.org/mailto:[email protected]

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 11

    VeranstaltungenDiese Rubrik enthält eine

    Auswahl an Hinweisen zu

    KOFF-Veranstaltungen

    und zu solchen von KOFF-

    Trägerorganisationen.

    Am 6. April findet in Genf die vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) organi-sierte Konferenz „Au delà de la violence – conflits violents, soins et processus deréconciliation“ statt.

    KOFF organisiert im April in Bern drei verschiedene Rundtische: Am 7. findet einGespräch zu „Dealing with the Past“ statt mit Dan Bar-On zum Thema „Traumaund Versöhnung“ sowie ein Rundtisch zu Indonesien. Am 8. folgt der Guatema-la-Rundtisch zum Thema „Friedensprozess und Menschenrechte“.

    In Solothurn findet vom 8.-10. April ein Einführungswochenende von PBI Schweizstatt.

    Am 9. April organisiert das Irak Social Center zusammen mit der Schweizeri-schen Flüchtlingshilfe in Buchs/AG die Veranstaltung „Irak – Wohin?“.

    Vom 14. bis am 25. April wird in St. Gallen im Waaghaus eine Ausstellung zumThema „Frauen im Dienst des Friedens“ gezeigt.

    Die Jahrestagung 2005 der „NGO-Koordination post Beijing“ zum Thema„Netzwerke(n). Möglichkeiten und Grenzen internationaler Frauen- und Men-schenrechtsinstrumente“ findet am 16. April in Bern statt.

    Weitere Hinweise finden

    sich im KOFF-Infomarkt.

    Publikationen

    Link zur Publikation

    InfoInfoInfoInfoInfo UN-Report High-level Panel on Threats, Challenges and ChangeDer im Auftrag des UNO-Generalsekretärs von einer internationalen Expertengruppeverfasste Bericht listet die aktuellen weltweiten Bedrohungen für Frieden und Si-cherheit auf und beurteilt sie und die bestehenden Anstrengungen, diesen Gefah-ren zu begegnen. Daraus werden Empfehlungen abgeleitet, die zu einer Stärkungder UNO führen sollen.

    Der Bericht fordert ein umfassendes kollektives Sicherheitssystem, das davon aus-geht, dass die aktuellen Bedrohungen nicht an nationale Grenzen gebunden unduntereinander verbunden sind und auf globaler, regionaler und lokaler Ebene an-gegangen werden müssen. Zu den Bedrohungen rechnet der Bericht unter ande-rem Umweltzerstörung, Zugang zu Massenvernichtungswaffen, organisiertes Ver-brechen und Terrorismus.

    Der Bericht macht weitreichende Vorschläge zur UNO-Reform. Diese betreffen zen-tral den UNO-Sicherheitsrat, aber auch die Menschenrechtskommission und ande-re UNO-Gremien. Die Vorschläge sollen gewährleisten, dass die UNO bei der Si-cherung von Frieden und Sicherheit eine zentrale Rolle wahrnehmen und kohärentund wirkungsvoll agieren kann. Aus Friedensförderungsperspektive interessant istdie Forderung, in der UNO eine „Peace Building Commission“ einzurichten. Diesesoll verhindern, dass Staaten zusammenbrechen und in kriegerische Konflikte ge-raten sowie Staaten im Übergang von Krieg zu Frieden unterstützen.

    http://www.redcross.ch/activities/migration/news/065435261040/pdf/f/pdfMainFhttp://www.kath.ch/pdf/isc_2005.pdfhttp://www.swisspeace.org/koff/events_info.asp?event=207http://www.postbeijing.ch/tagungen/index_tag.htmlhttp://www.swisspeace.org/koff/events.asphttp://www.un.org/secureworldhttp://www.peacebrigades.org/switzerland/schweiz_kennenlernen.html

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 12

    Der Bericht weist der Entwicklungspolitik eine grundlegende Bedeutung zu. Er er-kennt in der Armut eine wichtige Ursache der aktuellen Bedrohungen und weistder Förderung der Entwicklung eine zentrale Bedeutung in einem kollektiven Si-cherheitssystem zu.

    Mehr Sicherheit bei Auslandeinsätzen. Leitlinien der CaritasCaritas Schweiz hat für seine Mitarbeitenden ein Instrument zur Verbesserung derSicherheit in Auslandeinsätzen erarbeitet. In den Leitlinien werden institutionelleFragen geklärt, daneben enthalten sie eine Vielzahl praktischer Tipps für Dienstrei-sende. Es gibt praxisorientierte Erläuterungen zu Risikoanalysen und Sicherheits-strategien, Kommunikation, lokalen Sicherheitsplänen, Notfallplanung, Evakuati-on, Krisenbewältigung (im Fall von Überfällen, sexuellen Übergriffen, Entführungenusw.) sowie zum Verhalten in Risikogebieten. Die Leitlinien sind im Taschenbuch-format in deutsch/englisch erhältlich.

    swisspeace Working Paper 2/2005: A Silk Road toDemocracy. FAST Country Risk Profile KyrgyztanDas vorliegende Working Paper von FAST International, dem Frühwarnprojekt vonswisspeace, liefert eine eingehende Analyse der aktuellen Entwicklung in Kirgis-tan, ohne allerdings die Ereignisse im März einzuschliessen. Laut dem Bericht stel-len das Völkergemisch und die Erfahrungen mit interethnischen Konflikten einegewisse Gefahr für ethnisch motivierte Gewalt dar. Diese Gefahr besteht vor allemdann, falls politische Akteure Ethnizität verantwortungslos für ihre Zwecke instru-mentalisieren. Die erfolgreiche Privatisierung von Landwirtschaftsland zeigt, dassmögliche Gefahren mit genügend politischem Willen und nötigenfalls Druck vonaussen beseitigt werden können.

    InfoInfoInfoInfoInfo

    InfoInfoInfoInfoInfo

    Bestellung der

    Leitlinien bei

    Philipp Reber

    Link zur Publikation

    mailto:[email protected]://www.swisspeace.org/publications/wp/WP_2_2005_Weyermann.pdf

  • KOFF-Newsletter Nr. 36 13

    HerausgeberHerausgeberHerausgeberHerausgeberHerausgeber: Kompetenzzentrum Friedensförderung (KOFF) / swisspeace

    AdresseAdresseAdresseAdresseAdresse: Sonnenbergstrasse 17, CH - 3000 Bern 7

    Tel: +41 (0)31 330 12 12; Fax: +41 (0)31 330 12 13

    RedaktionRedaktionRedaktionRedaktionRedaktion: Lorenz Jakob / Philipp Thüler

    ErscheinungsweiseErscheinungsweiseErscheinungsweiseErscheinungsweiseErscheinungsweise: Der KOFF-Newsletter erscheint an jedem 1. des Monats (ohne 1. August und 1. Januar) in Deutsch,Englisch und Französisch. Der Newsletter wird elektronisch vertrieben. Alle bisher erschienenenAusgaben sind auf den KOFF-Webseiten im PDF-Format herunterladbar. Im Online-Archiv könnensämtliche Artikel nach Suchbegriffen durchstöbert werden.

    Das KOFF wird gemeinsam getragen vom Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) sowie denfolgenden Schweizer NROs:

    • Association pour la démilitarisation • Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke • BAHA’I • Bethlehem Mission Immensee • Brotfür Alle • Brücke Le pont • Caritas Schweiz • CASIN • CIMERA • cfd • Fastenopfer • Fondation Hirondelle • Forum fürFriedenserziehung • Frauen für den Frieden Schweiz • Gemeinden Gemeinsam Schweiz • GSoA • HEKS • Helvetas • Info-Link.org • Intercooperation • International Association for Human Values • Interteam • Medienhilfe • Medico InternationalSchweiz • MIVA Schweiz • Peace Brigades International • Peace Watch Switzerland • Quaker United Nations Office• Schweizerische Flüchtlingshilfe • Schweizerischer Friedensrat • Schweizerisches Arbeiterhilfswerk • SchweizerischerKatholischer Frauenbund • Stiftung Kinderdorf Pestalozzi • Schweizerisches Rotes Kreuz • Swissaid • World Vision Switzerland• Wartorn Societies Project (WSP) International • Terre des Hommes Schweiz

    ISN – International Relations and Security NetworkDas Webportal ISN (International Relations and Security Network) ist eine unab-hängige wissenschaftliche Internetplattform, die eine Vielzahl qualitativ hochste-hender und umfassender Produkte zum Themenbereich Sicherheitspolitik zur Ver-fügung stellt. Dazu gehören unter anderem ein News-Service, einVeranstaltungskalender und eine Volltextsuchfunktion über die wichtigsten, vomISN-Team geprüften internationalen Webseiten im Bereich Internationale Bezie-hungen und Sicherheit. ISN wird durch das Center for Security Studies (CSS) derETH Zürich betreut und von der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der ETHZürich finanziert. Um ständig neueste Informationen anbieten zu können, arbeitetISN weltweit mit Partnern zusammen. Diese setzen sich aus führenden wissen-schaftlichen Instituten, Think Tanks, Regierungs- und Nichtregierungsorganisatio-nen und Medienorganisationen zusammen. Neu gehört auch swisspeace zu denPartnern von ISN. Das ISN-Webportal wird monatlich von rund 1,5 Millionen Besu-chern genutzt.

    Webtipp

    InfoInfoInfoInfoInfo

    Webportal ISN

    http://www.swisspeace.org/koffhttp://www.swisspeace.org/mailto:[email protected]://www.eda.admin.chhttp://www.demilitarisation.org/http://www.swisscoalition.ch/english/pagesnav/H.htmhttp://www.bahai.ch/http://www.bethlehem-mission.ch/http://www.ppp.ch/http://www.ppp.ch/http://www.bruecke-lepont.ch/http://www.caritas.ch/http://www.casin.ch/http://www.cimera.ch/http://www.cfd-ch.org/http://www.fastenopfer.ch/http://www.hirondelle.org/http://www.friedenserziehung.ch/http://www.friedenserziehung.ch/http://www.frauenfuerdenfrieden.ch/http://www.ggs-ccs.ch/http://www.gsoa.ch/http://www.heks.ch/http://www.helvetas.ch/deutsch/welcome.htmlhttp://www.info-link.orghttp://www.info-link.orghttp://www.intercooperation.ch/http://www.iahv.org/http://www.interteam.ch/start.htmhttp://www.medienhilfe.ch/http://www.reviewconference.org/pdf/draft/revised_draft_Nairobi_Action_Plan_5Nov04_e.pdfhttp://www.reviewconference.org/pdf/draft/revised_draft_Nairobi_Action_Plan_5Nov04_e.pdfhttp://www.miva.ch/http://www.peacebrigades.org/ch/http://www.peacewatch.chhttp://www.afsc.org/quno.htmhttp://www.sfh-osar.ch/d/index.cfmhttp://www.friedensrat.ch/http://www.sah.ch/de/http://www.frauenbund.ch/http://www.frauenbund.ch/http://www.pestalozzi.ch/sw67.asphttp://www.redcross.ch/index_html?&setLoop=1http://www.swissaid.ch/http://www.worldvision.ch/http://www.wsp-international.org/http://www.terredeshommes.ch/http://www.isn.ethz.ch/mailto:[email protected]