Dr. Christian Osterwalder Facharzt Chirurgie Unterer Graben 35 CH - 8400 Winterthur

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Divertikel des Dickdarmes Was sind Divertikel? Divertikel bilden sich im Laufe des Lebens. Es sind bläschenförmige Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut. Sie liegen vor allem im untersten Anteil des Dickdarmes, dem Sigma. Beschwerden Sehr viele Menschen mit Sigma-Divertikel haben überhaupt keine Beschwerden und brauchen keine Behandlung. Divertikel sind anfällig gegenüber Entzündungen. Bei einer Divertikelentzündung (Sigmadivertikulitis) treten Bauchschmerzen im Unterbauch links auf. Es sind ähnliche Beschwerden wie bei einer Blinddarmentzündung. Schwere Entzündungen gehen mit Fieber einher. Immer wieder auftretende Schmerzen, Wechsel von Verstopfung und Durchfall können durch Divertikel verursacht sein. Komplikationen der Divertikulitis Darmdurchbruch (Perforation), Darmeinengung (Stenose), Fistel zu Blase und Vagina

Freie Perforation Gedeckte Perforation Stenose Fistel zur Blase

Untersuchungen vor einer Operation Eine Darmspiegelung des gesamten Dickdarmes muss immer vorgenommen werden. Manchmal können zusätzlich notwendig sein: Ultraschall oder Computertomogramm (CT). Behandlung Eine Divertikelentzündung mit Fieber wird mit einem Antibiotikum behandelt. Die schwerste Komplikation einer Divertikelentzündung ist ein Darmdurchbruch (Perforation). Dieser kann tödlich verlaufen. Wenn mehrere Schübe einer Divertikelentzündung aufgetreten sind oder die Lebensqualität wegen häufiger Schmerzen oder Durchfälle beeinträchtigt ist, dann ist die Operation zu empfehlen und den Divertikel-befallenen Anteil des Darmes zu entfernen.

Operationsvorbereitung Eine Reinigung des Darmes wie zur Dickdarmspiegelung ist nicht notwendig. Sie erhalten vor der Operation einen kleinen Einlauf (Practoclyss).

Operation Der mit Divertikel befallene Dickdarmanteil wird entfernt. Es ist nicht immer möglich und auch nicht notwendig, alle

Divertikel zu entfernen. Der wichtige Teil, der entfernt werden muss, ist der unterste, geschlängelte Teil, das sog. Sigma. Der Darm wird anschliessend mit Nähten wieder zusammengefügt (Stapler-Anastomose). Ein künstlicher Darmausgang ist nicht notwendig. Die Operation wird Minimal Invasiv in Allgemeinnarkose durchgeführt.

Spezielle Op-Komplikationen Bei allen Bauchoperationen besteht ein kleines Risiko einer Organverletzung (Dünndarm, Milz). Versehentlich Durchtrennung eines Harnleiters ist sehr selten. An der Darmnaht kann ein Leck auftreten (Anastomoseninsuffizienz). Eine Reoperation kann dann notwendig sein, im ungünstigsten Fall muss vorübergehend ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. Bei Männern kann es nach Operationen am Dickdarm sehr selten zur Irritation eines Nervengeflechtes kommen, welches dann zu einer Veränderung des Samenergusses führt.

Op-Nachbehandlung Nach der Operation haben Sie eine Infusion während 1 bis 3 Tagen und einen Blasenkatheter während 1 bis 2 Tagen. Trinken ist am Abend nach der Operation erlaubt. Der Klinikaufenthalt beträgt 3 bis 6 Nächte. Eine Diät ist nach Entfernung eines Dickdarmanteiles nicht notwendig. Der Rhythmus der Stuhlentleerung kann sich geringfügig ändern.

Mai 2014