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Konfliktmanagement Konflikte erkennen und damit umgehen Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau Thomas Hefter Dkfm. | Lic. | LL.M.

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Konflikt management Konflikte erkennen und damit umgehen

Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau Thomas Hefter Dkfm. | Lic. | LL.M.

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Thomas Hefter Blatt 1 Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau

Konflikt Konflikt, das klingt für viele nach Streithähnen und gewetzten Messern. Dabei ist jeder sport-liche Wettkampf nichts anderes als ein Konflikt: ein Aufeinanderprallen gegensätzlicher Interessen – denn jeder will den Sieg für sich. Doch wer würde ein Turnier verbieten, nur weil es auf dem Platz hoch hergeht? © DOSB (2008)

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Konflikt Schon die Definitionen zeigen das Potential des Themas auf!

Bedeutungen 1.a. durch das Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen, Interessen o.Ä. entstandene schwierige Situation, die zum Zerwürfnis führen kann 1.b. mit kriegerischen Mitteln ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Gegnern 1.c. als sportlicher Wettkampf ausgetragenes Kräftemessen zwischen einzelnen oder Gruppen von Sportlern 2. Zwiespalt, Widerstreit aufgrund innerer Probleme Synonyme • Auseinandersetzung, Spannung, Streit, Uneinigkeit, Verstimmung; (gehoben) Hader, Zerwürfnis, Zwietracht, Zwist[igkeit]; (bildungssprachlich) Disharmonie, Kontroverse • Kampf, Krieg • Dilemma, Kalamität, Notlage, Schwierigkeit, Unentschiedenheit, Widerstreit, Zerrissenheit, Zwiespalt; (gehoben) Bedrängnis; (umgangssprachlich) Bredouille, Klemme, Zwickmühle lt. Duden/BI, und vgl. DOSB (2013)

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Streit Wettstreit beinhaltet Streit!

Bedeutungen 1. Zank, Zwist(igkeit), Zwietracht, Hader, Stunk, offenes (nicht: verdecktes) Austragen von Meinungs-verschiedenheiten, heftiges Sichauseinandersetzen, Zanken [mit einem persönlichen Gegner] in oft erregten Erörterungen, hitzigen Wortwechseln, auch mal in Handgreiflichkeiten zwischen zwei oder mehreren Akteuren, Personen, Gruppen oder auch Parteien; nicht immer wertfrei oder ambivalent verwendet 2. (veraltet) Waffengang, Kampf Synonyme Auseinandersetzung, Clinch, Differenz, Entzweiung, Fehde, Kollision, Krieg, Missverständnis, Reibereien, Reibung, Streitigkeit, Szene, Unstimmigkeit, Wortgefecht, Wortstreit, Wortwechsel, Zank, Zusammenprall, Zusammenstoß; (gehoben) Hader, Händel, Zerwürfnis, Zwietracht, Zwist, Zwistigkeit; (bildungssprachlich) Disput, Kontroverse, Querele; (umgangssprachlich) Donnerwetter, Knatsch, Knies, Krach, Putz, Zoff; (abwertend) Gestreite, Gezänk, Gezanke, Streiterei; (umgangssprachlich abwertend) Stunk, Zankerei; (verhüllend) Meinungsverschiedenheit; (bayrisch) Stritt; (Militär veraltend) Scharmützel lt. Duden, WikiPedia (2013)

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Dissens Bedeutung Dissens (von lat. dissensus = Uneinigkeit, dissentio, ich stimme nicht bei, dissentire = uneins sein) bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch eine Meinungsverschiedenheit in Bezug auf bestimmte Fragen und Themen o.Ä.; s.a. BGB §§154f. Einigungsmängel Synonyme Differenz, Dissonanz, Meinungsverschiedenheit, Reibereien, Uneinigkeit, Unstimmigkeit; (gehoben) Friktion; (bildungssprachlich) Disharmonie, Divergenz, Kontroverse; (umgangssprachlich) Knies Antonyme Konsens

lt. WikiPedia, Duden (2013)

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Konflikt Ein (interpersoneller oder Intergruppen-) Konflikt entsteht zwischen zwei oder mehreren Personen bzw. Konfliktparteien (wer?) aus mindestens einer Konfliktursache (was?) mit einem Konfliktverhalten (wie?).

Ein (interpersoneller) Konflikt entsteht zwischen zwei oder mehreren Personen (wer?), hat mindestens eine Konfliktursache (was?) und zeigt sich in einem Konfliktverhalten (wie?).

vgl. WikiPedia/WikiMedia (2013)

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Konflikt Ein Konflikt entsteht zwischen zwei oder mehreren Personen bzw. Konfliktparteien (wer?) aus mindestens einer Konfliktursache (was?) mit einem Konfliktverhalten (wie?). Von einem Konflikt (von lat. confligere, „zusammentreffen, kämpfen“; PPP/2.Partizip: conflictum) spricht man, wenn Interessen, Zielsetzungen oder Wertvorstellungen von Personen, gesellschaftlichen Gruppen, Organisationen oder Staaten miteinander unvereinbar sind oder unvereinbar erscheinen (Intergruppenkonflikt). Dabei lässt sich zwischen der Konfliktstruktur, den den Konflikt begleitenden Gefühlen (z.B. Wut) und dem konkreten Konfliktverhalten (z.B. tätliche Aggression) unterscheiden.

lt. WikiPedia/WikiMedia (2013)

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Konflikt (Exkurs) "In der Psychologie, aber auch in den Sozialwissenschaften allgemein, spricht man von einem Konflikt dann, wenn zwei Elemente gleichzeitig gegensätzlich oder unvereinbar sind." Karl Berkel, Psychologe und Theologe: Konflikttraining - Konflikte verstehen, analysieren, bewältigen. Heidelberg 1966

"Der Begriff des Konfliktes soll zunächst jede Beziehung von Elementen bezeichnen, die sich durch objektive (latente) oder subjektive (manifeste) Gegensätzlichkeiten kennzeichnen lässt." Ralf Dahrendorf, Soziologe und Politiker: Gesellschaft und Freiheit. München 1963

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Konflikt (Exkurs) "Wir definieren Konflikt als eine Eigenschaft eines Systems, in dem es miteinander unvereinbare Zielvorstellungen gibt, so dass das Erreichen des einen Zieles das Erreichen des anderen ausschließen würde." Johan Galtung, Mathematiker, Soziologe und Politologe: Theorien zum Frieden. Frankfurt 1972

„Beziehungskonflikte entstehen, wenn eine Partei die andere verletzt, demütigt, missachtet.“ Karl Berkel, Psychologe und Theologe: Konflikttraining - Konflikte verstehen, analysieren, bewältigen. Heidelberg 1999

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Konflikt (Exkurs) "Konflikte sollen nicht als etwas Unmoralisches, zu Beseitigendes, sondern als potentielle Chance zur menschlichen Bereicherung, Änderung und konstruktiven Wandlung verstanden werden. Konflikte sollen nicht beseitigt oder erdrosselt, sondern in einer Weise ausgetragen werden, dass Gewaltanwendung oder die unkontrollierte Explosion aufgrund aufgestauten Konfliktstoffs vermieden wird." Karl Kaiser, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler: Friedensforschung ... Hannover 1970

Konflikte sind eine Chance! Konflikte sind auszutragen!

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Konflikt arten (Übersicht) Konflikte haben viele Gesichter: • Beziehungen • Bedürfnisse • Werte • Methoden • Macht • Verteilung Konfliktarten gibt es so viele wie unterschiedliche Interessen in einem Sportverein.

lt. DOSB (2008)

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Konflikt arten • Beziehungen: persönliche Abneigungen im Team – „je länger,

je doller“: Sachdispute eskalieren zu Beziehungskonflikten.

• Bedürfnisse: Wünsche und Ansprüche stehen im Widerspruch – Interessen der Konfliktparteien verschieden trotz gleichem Ziel.

• Werte: konträre Auffassungen, was richtig und was wichtig ist.

• Methoden: obgleich übers Ziel einig, dennoch Weg umstritten.

• Macht: Jeder will das Sagen haben, keiner will sich unterordnen.

• Verteilung: knappe Mittel/Ressourcen (Geld, Kräfte und Räume) – wer bekommt was?

lt. DOSB (2008)

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Konflikt arten (Übersicht) Ein Konflikt besteht aber immer aus mehreren Dimensionen. • Verteilung • Ziele • Beziehungen • Rollen • Macht • Informationen • Werte • Strategien • Identitäten Zum leichteren Verständnis werden meist nur einzelne Aspekte von Konflikten betrachtet und bearbeitet.

lt. WikiPedia/WikiMedia (2013)

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Konflikt arten Um Konflikte besser zu verstehen, werden zumeist einzelne Aspekte betrachtet und bearbeitet. Ein Konflikt besteht aber immer aus mehreren miteinander zusammenhängenden Aspekten. • Verteilungskonflikt (empfundene Gegensätze in Bezug auf das Nutzen/Realisieren von Ressourcen) • Zielkonflikt (empfundene Gegensätze in Bezug auf Absichten bzw. Interessen) • Beziehungskonflikt (empfundene Gegensätze in Bezug auf Verhaltensdispositionen) • Rollenkonflikt (widersprüchlich empfundene Rollen) • Machtkonflikt (ungleich empfundene Machtverteilung) • Informationskonflikt (unterschiedliche Information, z.B. falsch, ungenügend, falsch verstanden) • Wertekonflikt (unterschiedliche Anschauungen

zu moralischen, religiösen, kulturellen oder ideologischen Überzeugungen bzw. Grundsätzen) • Strategiekonflikt (unterschiedliche Auffassung zur Erreichung eines Ziels) • Identitätskonflikt (empfundene Bedrohungen des eigenen Selbstbildes oder dessen,

was jemanden als Person ausmacht) Beispielsweise kann ein Informationskonflikt durch Nachreichen benötigter Information aufgelöst werden. Ein Identitätskonflikt erfordert hingegen eine erfahrbare und glaubwürdige Versicherung der eigenen Existenzberechtigung. Und beides kann miteinander zusammenhängen. lt. WikiPedia/WikiMedia (2013)

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Konflikt austragung (Übersicht) • negativ:

z.B. Gewalt, Rassismus, Extremismus • positiv:

z.B. Weiterentwicklungen, Veränderungen

Konflikte haben viele Gesichter. Konflikte äußern sich verschieden.

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Konflikt funktionen • negativ: kein Miteinander mehr, Stillstand und Selbst-

sicherheit, Bedrohung von Ordnung und Hierachie, Dysfunktion = Störung von (bewährten u./o. effizienten) Strukturen; Konflikt als Resultat des (Nicht-)Wandels

• positiv: Chancen für Weiterentwicklung, Veränderungen und Verbesserungen, sozialisatorische und systemintegrative Funktionen, Dysfunktion = Störung von (überkommenen u./o. ineffizienten) Strukturen; Wandel als Funktion des Konflikts, s.a. Karl Marx, Friedrich Engels und Ralf Dahrendorf

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Konflikt potential • kein sozialer oder personeller GAU im Leben • ganz normale Begleiterscheinung im Verein • Chance für konstruktive Bewegung im Spiel

Konflikte sind eine Chance! Konflikte sind auszutragen!

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Konflikt management BSJ/BLSV FFB 2013

Thomas Hefter Blatt 17 Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau

Konflikt = Match Sehen Sie einen Konflikt als schwieriges Match, das Ihr Team gewinnen will.

Verbinden Sie Konflikte nicht mit negativen Ansichten,

sondern mit positiven Aussichten! © DOSB (2008)

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Konflikt stufen „Abwärtsspirale“, Eskalation eines Konfliktes: 1) Diskussion und Kooperationsbereitschaft

2) kompetitive und kooperative Einstellungen

3) Agieren und Blockbildung/Entdifferenzierung

4) Wagenburg-Mentalität und Feindbilder

5) Ideologisierung und Totalisierung der Gegensätze Eskalationsstufen nach Kurt R. und Kati Spillmann (1989), Historiker, Militär- und Sicherheitspolitiker

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Konflikt stufen (Übersicht) „Kellertreppe“, Eskalation eines Konfliktes: Phase I – 1. Ebene (Win-Win) Stufe 1) Verhärtung, Verkrampfung Stufe 2) Debatte, Polarisation (s/w-Denken) Stufe 3) Aktionen, keine Empathie Phase II – 2. Ebene (Win-Lose) Stufe 4) Images (s/w-Bilder), Werbung/Koalitionen Stufe 5) Angriffe, Gesichtsverlust/Demontage Stufe 6) Drohungen und Gegendrohungen, Ultimaten Phase III – 3. Ebene (Lose-Lose) Stufe 7) begrenzte Vernichtung des Gegners Stufe 8) Zersplitterung, Zerstörung des Feinds Stufe 9) Untergang, Vernichtung und Selbstvernichtung Eskalationsstufen nach Friedrich Glasl (1992)

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Konflikt stufen

Konfliktstufen nach Friedrich Glasl (1992)

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Thomas Hefter Blatt 21 Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau

Konfliktstufen nach Friedrich Glasl (1992)

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Konflikt stufen

Konfliktstufen nach Friedrich Glasl (1992)

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Thomas Hefter Blatt 23 Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau

Konflikt stufen (Details) Abwärtsspirale, Eskalation eines Konfliktes: Phase I – 1. Ebene („Win-Win“) Stufe 1) Verhärtung, Verkrampfung:

Standpunkte prallen zwar aufeinander, aber Gespräche sind noch möglich.

Stufe 2) Debatte, Polarisation: Konfliktpartner erwägen Überzeugungsstrategien, Meinungsverschiedenheiten führen zu Streits, Sichtweise von Über- und Unterlegenheit entsteht, verbales Ping-pong führt zu Schwarz-weiß-Denken.

Stufe 3) Aktionen, keine Empathie: Reden hilft nicht mehr, verbale Kommunikation wird abgebrochen – Taten statt Worte.

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Konflikt stufen (Details) Abwärtsspirale, Eskalation eines Konfliktes: Phase II – 2. Ebene („Win-Lose“) Stufe 4) Images (s/w-Bilder), Werbung/Koalitionen:

Konfliktpartner suchen Sympathisanten/Verbündete, Gerüchteküche gebiert Klischees und Stereotypen (Schwarz-weiß-Bilder), Sieg ist wichtiger als Sache.

Stufe 5) Angriffe, Gesichtsverlust/Demontage: Es kommt zu öffentlichen und verbotenen Angriffen, Gesichtswahrung geht Ehrlichkeit vor, Gesichtsverlust wird mit Verlust der moralischen Glaubwürdigkeit gleichgesetzt

Stufe 6) Drohungen und Gegendrohungen, Ultimaten: Machtdemonstrationen und Drohgebärden nehmen zu, Ultimaten und Sanktionen beschleunigen Konflikteskalation.

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Konflikt stufen (Details) Abwärtsspirale, Eskalation eines Konfliktes: Phase III – 3. Ebene („Lose-Lose“) Stufe 7) begrenzte Vernichtung des Gegners:

Der Gegner wird nicht mehr als Mensch gesehen, der Gegner wird zum Feind; ein möglichst kleiner eigener Schaden wird bereits als Erfolg/Gewinn bewertet.

Stufe 8) Zersplitterung, Zerstörung des Feinds: Das Auflösen und Zerstören des feindlichen Systems wird zum Ziel, der Feind soll erledigt werden.

Stufe 9) Untergang, Vernichtung und Selbstvernichtung: Die totale Konfrontation verhindert einen Weg zurück, die Vernichtung des Feinds zum Preis des eigenen Untergangs („totaler Krieg“) wird in Kauf genommen.

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Konflikt umgang (Thesen) • Schwelende Konflikte sind brandgefährlich. • Schweigen ist Silber, Reden ist Gold. • Die Vernunft hat Auszeit,

Emotionen haben das Sagen. • Ein Konflikt kommt selten allein. � Teams brauchen Konflikte. � Konfliktmanagement ist eine Führungsaufgabe. vgl. DOSB (2008)

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Thomas Hefter Blatt 27 Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau

Konflikt management Auch bei bester Führung und tollem Mann-schaftsgeist: Nicht immer wird jeder Ball im Korb landen, nicht immer werden die Regeln der Fair-ness jeden Spielzug bestimmen, ab und zu wird ein Foul den Ablauf stören. Was also ist zu tun, wenn es trotz aller Vorsorge im Teamgefüge knirscht? Dann heißt es: Ruhe bewahren, ent-schlossen handeln, Eskalationen verhindern. © DOSB (2008)

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Konflikt management BSJ/BLSV FFB 2013

Thomas Hefter Blatt 28 Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau

Konflikt bearbeitung (andere Formen) • Konfliktregelung („Conflict Settlement“)

v.a. sach- und prozessorientiert • Konfliktlösung („Conflict Resolution“)

prozess- und beziehungsorientiert • Konfliktveränderung

(„Conflict Transformation“) ursachen- und beziehungsorientiert

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Thomas Hefter Blatt 29 Arbeitstagung BSJ/BLSV FFB am Sa/So 23./24.11.2013 in Grainau

Konflikt management (Zusammenfassung) � Verhindern des Entstehens

von Eskalationen und/oder � Verhindern des Ausbreitens

bestehender Konflikte

Beachten Sie diesen Hinweis zu den Unterlagen: Die Ausführungen und Erläuterungen sollen fürs Thema Konfliktmanagement sensibilisieren, stellen aber kein universelles Lösungspaket dar!

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Konflikt management (Zusammenfassung) � vorher: Prävention

(„Vorbeugen ist besser als heilen.“) � während: Intervention ≠ Machteingriff � nachher: Moderation, Mediation

und Sportgerichtsbarkeit

Beachten Sie den Hinweis zu den Unterlagen: Dieses Hand-out soll fürs Konfliktmanagement sensibilisieren und zum richtigen Umgang mit Konflikten erste Handlungsempfehlungen geben!

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Konflikt lösung/-management Ph. Ebene St. Stadium Lösung I Win-Win 1 Verhärtung Moderation Moderation

2 Debatte

3 Aktionen Prozess-

II Win-Lose 4 Koalitionen Sozio- begleitung Proz. begl.

5 Demontage therapeut. Mediation

6 Drohungen Proz.begl. (Schieds-) /Ver-

III Lose-Lose 7 begr. Vern. Gericht mittlung

8 Zerstörung Macht- Macht-

9 Untergang eingriff eingriff Konfliktlösung nach Friedrich Glasl (1992)

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Konflikt management (Übersicht) Entschärfen statt verstärken: � Sehen Sie es positiv! � Lösen Sie das Problem;

nicht die Schuldfrage! � Vermeiden Sie Verlierer! � Zeigen Sie

Respekt und Toleranz! lt. DOSB (2008)

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Konflikt management Entschärfen statt verstärken (1/2) Gehen Sie die Sache mit der richtigen Grundeinstellung an! � Sehen Sie es positiv!

Glauben Sie daran, dass der Konflikt zu einem guten Ende gebracht werden kann.

� Lösen Sie das Problem, nicht die Schuldfrage! In Konflikten gibt es selten Schuldige und Unschuldige. Klären Sie die Positionen und arbeiten an der Einigung!

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Konflikt management Entschärfen statt verstärken (2/2) � Vermeiden Sie Verlierer! („Win-Win“)

Streben Sie eine Lösung, die beide zufrieden stellt! Vermeiden Sie deutliche Gewinner und Verlierer („Glutnester“ fachen das „Feuer“ aufs Neue an)!

� Zeigen Sie Respekt und Toleranz! In jedem Konflikt gibt es verschiedene Perspektiven und Sichtweisen. Jeder hat das Recht auf einen eigenen Standpunkt: Den allein richtigen Weg gibt es nicht!

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Konflikt lösung 1) Konflikte erkennen • Reizklima: verschärfter Umgangston, verbale Angriffe • Desinteresse: Abstumpfung, Lustlosigkeit, Gleichgültigkeit • Widerstand: Trotz, Aufsässigkeit, Opposition, Infragestellen • Sturheit: Beharren, Rechthaberei, Unzugänglichkeit • Rückzug: Rückzug, Nichtteilnahme, Ausweichen • Überanpassung: totale Kritiklosigkeit, falsche Freundlichkeit lt. DOSB (2008)

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Konflikt lösung 2) Konflikte analysieren • Ebene: Sach- oder Personen-Ebene • Ursachen: Auslöser und Treiber • Fortschritt: Eskalationsstufe bzw. -phase lt. DOSB (2008)

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Konflikt lösung 3) Handeln planen • Eingreifzeitpunkt –

keine unüberlegte Aktion! • Handlungsbedarf –

nicht zu wenig, nicht zu viel! • Teilnehmerkreis –

ohne oder mit externem Support! lt. DOSB (2008)

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Konflikt lösung 4) Planvoll handeln • Absicht umsetzen –

entschlossen und konsequent! • Überprüfen und checken –

Kurs verfolgen oder Route ändern? • Ziel beibehalten –

eine einvernehmliche Lösung! vgl. DOSB (2008)

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Konflikt lösung 5) Erfolg kontrollieren • Feedback =

Rückmeldung und Rückkopplung • Evaluation =

sach- und fachgerechte Bewertung

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Konflikt lösung in fünf Schritten (Übersicht) � Konflikte erkennen

� Konflikte analysieren

� Handeln planen

� Planvoll handeln

� Erfolg kontrollieren vgl. DOSB, 2008

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Konflikt lösung in fünf Schritten 1) Konflikte erkennen Bei diesen Anzeichen sollten Sie hellhörig werden: � Reizklima: verschärfter Umgangston, verbale Angriffe � Desinteresse: lustloses und gleichgültiges Arbeiten � Widerstand: Trotz, Aufsässigkeit, ständige Opposition � Sturheit: Beharren um jeden Preis, Rechthaberei � Rückzug: Nichtteilnahme am Vereinsleben, Ausweichen � totale Anpassung: Überanpassung, falsche Freundlichkeit gem. DOSB, 2008

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Konflikt lösung in fünf Schritten 2) Konflikte analysieren Schätzen Sie zunächst die Sachlage richtig ein: � Ebene: Liegt der Konflikt auf Sach- oder Personen-Ebene?

Aber Obacht: Ein vermeintlich persönlicher Konflikt geht eventuell auf sachliche Differenzen zurück – oder umgekehrt.

� Ursachen: Mögliche Beweggründe (Ursachen) zu beseitigen ist eine Grundvoraussetzung, um Konflikte beizulegen.

� Fortschritt: Konflikte durchlaufen verschiedene Stufen (s.o.). Das Bestimmen der Konfliktphase ist wichtig fürs Vorgehen.

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3) Handeln planen Machen Sie sich Gedanken über Ihr weiteres Vorgehen:

� Wann wollen Sie eingreifen? Werden Sie rechtzeitig vor weiteren Eskalationen aktiv! Aber: Nehmen Sie sich genug Zeit zum Beurteilen der Lage und Planen Ihres Vorgehens („Schnellschüsse“ verschlimmern)!

� Was wollen Sie tun? Der Handlungsbedarf ergibt sich aus Ihrer Konfliktanalyse. Was ist vorrangig – Ursachenbeseitigung, Maßnahmen?

� Wen wollen Sie hinzuziehen? Wer ist involviert und wer muss noch miteinbezogen werden? Ist in- oder externe Moderation oder Mediation erforderlich?

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Konflikt lösung in fünf Schritten 4) Planvoll handeln Sie haben sich für ein bestimmtes Vorgehen entschieden – setzen Sie es dann auch konsequent und entschlossen um!

5) Erfolg kontrollieren Lösung gefunden? Konflikt gelöst? Können alle damit leben? Werden die getroffenen Vereinbarungen auch eingehalten? gem. DOSB, 2008

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Konflikt lösung 1) Deeskalation (z.B. Abbau offener Aggression)

2) Kommunikation zwischen den Konfliktparteien

3a) Herausarbeiten des eigentlichen Interessengegensatzes

3b) Entwickeln eines gegenseitigen Verständnisses

4) Konsens und keine Scheinlösungen

4a) Interessensausgleich ohne faule Kompromisse

4b) Finden einer „Win-Win (Doppelsieg)“-Lösung

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Harvard-Ansatz/Konzept (Exkurs) Methode ist sachbezogenes (Ver-)Handeln: 1. Trennung von Menschen und Interessen (Sachfragen) [zwei Kommunikationsebenen: Verhandlung (Meta-Ebene) und Sachinhalte (Übereinkunft)] 2. Konzentration auf die Interessen der Beteiligten 3. Entwickeln von Entscheidungsoptionen (Auswahlmöglichkeiten) 4. Bestehen auf objektiven Beurteilungskriterien Ziel ist eine Übereinkunft mit "Win-Win (Doppelsieg)"-Ergebnis: - gute Beziehungen der Parteien zueinander - jede Seite bekommt das Gewünschte oder beide Seiten teilen sich das Gewünschte - zeiteffiziente Verhandlungen ohne Beharren auf Positionen

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Konflikt gespräch Nur so gelingt’s! Voraussetzungen

� Bereitschaft: freiwillig, ernsthaft, gemeinsam � Fairness: ehrlich, offen, sachlich, respektvoll � Offenheit:

„alles auf den Tisch“ und keine Geheimnisse � Neutralität: Vermittler

nicht beteiligt, nicht Partei und nicht Richter lt. DOSB, 2008

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Konflikt gespräch Ablauf (in sieben Phasen) � Vorbereitung, Rahmenbedingungen festlegen � Gesprächsbeginn: Aus- und Rückblicke

ohne Angriffe und Schuldzuweisungen � Bestimmen von Ist- und Soll-Situation � Herausarbeiten der wesentlichen Punkte � Entwickeln von Lösungen und

Verhindern von faulen Kompromissen � Dokumentieren/Festhalten der Ergebnisse � Abschluss („Hand drauf“) und Festlegen

einer Überprüfung/Evaluation („Nachsorgetermin“) vgl. DOSB, 2008

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Konflikt moderation Ablauf � Vorbereitung, Rahmenbedingungen bestimmen � Gesprächsbeginn: Ausgangssituation klären � Thema konkretisieren,

Ursachen, Wirkungen und Gefühle abklären � Herausarbeiten der Sichtweisen � Erarbeiten von Lösungsideen � Bewerten und Tauglichkeitsprüfung

der Lösungsideen � Handlungsabmachungen vereinbaren und

Aktionsplan inklusive Feedback festlegen lt. Ines Meyrose, 2010

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Konflikt lösung (Exkurs) Spieltheorie „Doppelsieg (Win-Win)“ (Ertragsoptimierungen) B #1 #2

A #1 (2,2) (0,0) #2 (0,0) (1,1) „Gefangenen-Dilemma“ (Strafbemessungen) B schweigt #1 B gesteht #2 A schweigt #1 -4 A: -2 B: -2 -6 A: -5 B: -1 A gesteht #2 -6 A: -1 B: -5 -8 A: -4 B: -4

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Konflikt gespräch Bedingungen � Aktiv zuhören und ausreden lassen! � Klar und konkret kommunizieren! � Ich-Botschaften senden! � Nachfragen und klären! � Kritisiere die Sache, nicht die Person! � Ruhig und sachlich bleiben! � Verallgemeinerungen sind tabu! � Keine Killerphrasen verwenden! lt. DOSB, 2008

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Konflikt � kein sozialer oder personeller GAU im Leben � ganz normale Begleiterscheinung im Verein � Chance für konstruktive Bewegung im Spiel

Konflikte sind eine Chance! Konflikte sind auszutragen!

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Konflikt = Matchball Sehen Sie einen Konflikt als schwieriges Match, das Ihr Team gewinnen will. © DOSB, 2008

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Konflikt management Fouls gibt es in nahezu jedem Sport: Sie passieren im Eifer des Gefechts, werden vom Schiedsrichter geahndet – und weiter geht’s im Spiel. Anders sieht die Sache bei schweren Verstößen aus. Da heißt es knallhart: Platzverweis! © DOSB, 2008